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Ritter Heinrich von Ulm

Ritter Heinrich von Ulm

männlich - 1430

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Generation: 1

  1. 1.  Ritter Heinrich von UlmRitter Heinrich von Ulm gestorben in spätestens 1430.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Sankt Pauls Gasse, Konstanz; Wohnte im eigenen Haus.
    • Ehrung: 1 Jan 1418, Münster, Konstanz, DE; Von König Sigismund am Konstanzer Konzil zum Ritter geschlagen.
    • Beruf / Beschäftigung: 1414, 1417, 1419 und 1423, Konstanz, Baden, DE; Bürgermeister

    Notizen:

    Zitat aus: https://www.swp.de/suedwesten/staedte/ulm/ritterschlag-fuer-heinrich-von-ulm-19633809.html

    Ritterschlag für Heinrich von Ulm

    Ulm / HENNING PETERSHAGEN 13.06.2014

    Heinrich von Ulm hieß der Bürgermeister von Konstanz, als dort 1414 das Konzil begann und 1417 der Papst gewählt wurde. Das historische Großereignis, das heuer Jubiläum feiert, betrifft also auch Ulm. Als wolle er ihn enthaupten, so furchterregend schwingt König Sigismund sein Schwert über dem Kopf des Mannes, der betend vor ihm kniet. Das ist Heinrich von Ulm, zu jenem Zeitpunkt Alt-Bürgermeister von Konstanz, den der Kaiser gegen Ende des Konstanzer Konzils im Rahmen eines feierlichen Hochamts in Anwesenheit hoher geistlicher und weltlicher Würdenträger zum Ritter schlägt.

    Heinrich von Ulm ist ziemlich bunt gekleidet: Er trägt die Farben seines zackigen Wappens, das am unteren Bildrand samt Helmzier unmissverständlich seine Identität verkündet. Er hat es schon vor dem Ritterschlag getragen, denn die Familie von Ulm gehörte zum Konstanzer Patriziat, dem Stadtadel, und ihr Wappen erscheint schon auf einem Epitaph aus dem Jahr 1288. Ihr Name ist jedoch ein Herkunftsname. Dessen Botschaft lautet, dass die Familie ursprünglich in Ulm ansässig war. Von dort gelangte sie im 12. Jahrhundert nach Zürich; seit dem 13. Jahrhundert ist sie in der Konstanzer Gegend nachweisbar. Heute lebt sie in Warthausen und Erbach und hat den Namen längst auf "von Ulm-Erbach" erweitert.

    Von der Erhebung Heinrichs von Ulm in den Ritterstand ist noch ein Paar goldener Sporen erhalten, die derzeit in der Landesausstellung in Konstanz zu sehen sind. Solche Sporen erhielten, wie dem Ausstellungskatalog zu entnehmen ist, Adelige beim Ritterschlag angelegt (siehe dazu auch Info über den Ulmer Kronenwirt). König Sigismund hat sie, der Überlieferung nach, Heinrich von Ulm geschenkt, als er ihn am Neujahrstag 1418 im Konstanzer Münster zum Ritter schlug.

    Die gewichtigste Figur der Ritterschlag-Szene ist der still in sich hineinlächelnde Papst Martin V., den das Konzil zu Konstanz im dortigen Kaufhaus kurz zuvor, am 11. November 1417, gewählt hat. Damit war eines der Ziele jenes Großauftriebs an Geistlichkeit und theologischer Gelehrsamkeit erreicht: Die Einheit der bis dahin gespaltenen und von drei Päpsten regierten katholischen Kirche war wiederhergestellt.

    Initiator des Konzils war König Sigismund gewesen, der Konstanz für den idealen Tagungsort hielt. Als das Konzil begann, war Heinrich von Ulm Bürgermeister. Er war daher einer der vier Konstanzer Bürger, welche am 28. Oktober 1414 Papst Johannes XXIII. mit einem goldenen Baldachin schirmten, als er hoch zu Ross in Konstanz einzog. Er war der einzige der drei Päpste, der am Konzil teilnahm.

    Die Schilderung des Ritterschlags und des Papst-Einzuges in Wort und Bild sowie des gesamten Konzilverlaufes verdanken wir dem Konstanzer Zeitzeugen Ulrich Richental. Seine Chronik ist zwar nicht mehr im Original erhalten, aber es gibt eine Reihe von Abschriften samt Kopien der reichen Illustrationen.

    Darin kommen Heinrich von Ulm und sein Wappen gleich mehrfach vor. So wird - ebenfalls in Wort und Bild - eine eigenartige Szene berichtet: Nach einer Prozession um das Konstanzer Münster wollten die Bediensteten des Papstes Johannes das weiße Pferd, auf dem der gesessen hatte, wegbringen, als Heinrichs Söhne kamen und sie daran hinderten. Das Pferd gehöre ihnen, denn ihr Vater sei der Bürgermeister, sagten sie, und führten es heim. Dafür schenkte sein Nachfolger, Papst Martin V., nach seiner Krönungszeremonie am 21. November 1417 sein Ross dem Bürgermeister Heinrich von Ulm.

    Zurück zum Konzilsbeginn: Der goldene Baldachin, mit dem die Konstanzer Papst Johannes XXIII. empfangen hatten, war ihr Geschenk an ihn, ebenso ein kostbares Trinkgefäß aus vergoldetem Silber, das Heinrich von Ulm dem Papst überreichte. Außerdem verehrten die Bürger von Konstanz dem Papst Naturalien wie Wein und Hafer. Der Papst schenkte Heinrich von Ulm einen Rock aus schwarzer Seide.

    Dann trafen die auswärtigen Gäste in Konstanz ein. Sie wurden privat untergebracht. Von einem ungarischen Herrn namens Stechpeter von Schana berichtet Richental, er sei mit 80 Pferden und zwei Wagen in das Haus des Jakob von Ulm gezogen. Das war Heinrichs Bruder. Heinrich von Ulm selbst hatte in seinem Haus in der Sankt-Pauls-Gasse zunächst den Burggrafen Hans von Nürnberg zu Gast - samt 120 Pferden und zwei Grafen - und anschließend aus Polen einen Erzbischof mit fünf weiteren Bischöfen.

    In derselben Gasse wohnte bei einer Frau Pfister der böhmische Reformator Jan Hus, dem der König freies Geleit nach Konstanz versprochen hatte, damit er dort seine reformatorischen Ansichten verteidigen könne. Aber Hus witterte alsbald Unrat und wollte in seine Heimat Böhmen fliehen. Das wurde Heinrich von Ulm hinterbracht. Der ließ sofort alle Tore schließen und Bewaffnete auf dem Oberen Markt antreten. Sie fanden Hus, der an den Papst ausgeliefert und gefangengesetzt wurde. Somit hat Heinrich von Ulm maßgeblich daran mitgewirkt, dass Hus später verbrannt wurde.

    Was weiß man sonst noch über Heinrich von Ulm? Er war insgesamt vier Mal Bürgermeister von Konstanz, nämlich in den Jahren 1414, 1417, 1419 und 1423. In Konstanz wie in Ulm wechselte damals das Stadtregiment alljährlich, und ins Amt des Bürgermeisters wurde ein Patrizier gewählt.

    Anders als in Ulm allerdings war es den Konstanzer Patriziern nicht verboten, Handel zu treiben. Das tat auch Heinrich von Ulm, der als Großkaufmann offenbar über ein so beträchtliches Vermögen verfügte, dass er dem König und späteren Kaiser Sigismund Geld leihen konnte. So vermerkt eine Geschichtsquelle, der König habe Heinrich von Ulm bereits im Mai 1417 Außenstände für Weinkäufe in Höhe von 1000 rheinischen Gulden geschuldet. Das war - wohlgemerkt - ein gutes halbes Jahr, bevor der Kaiser seinen Gläubiger zum Ritter schlug.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Die Reichsritter und Freiherren von Ulm waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht, das sich in mehrere Linien verzweigte. Bis um die Mitte des 12. Jahrhunderts nannte sich die Familie Erbishofen nach dem gleichnamigen Ort in der Gemeinde Pfaffenhofen an der Roth im Landkreis Neu-Ulm.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ulm_(Adelsgeschlecht)

    Familie/Ehepartner: Anna von Casteln. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Heinrich von Ulm gestorben in 1478.
    2. Georg von Ulm

Generation: 2