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Conrad I. von Calw

männlich


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Generation: 1

  1. 1.  Conrad I. von Calw (Sohn von Graf Eberhard II. von Calw).

    Notizen:

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (875-938)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Graf Erlafried von Calw wurde geboren in 910.

Generation: 2

  1. 2.  Graf Eberhard II. von Calw wurde geboren in cir 840 (Sohn von Graf Astulf von Calw); gestorben in cir 913.
    Kinder:
    1. 1. Conrad I. von Calw


Generation: 3

  1. 4.  Graf Astulf von Calw wurde geboren in 805 (Sohn von Graf Eberhard I. von Calw und Hiltrud (Karolinger)); gestorben in 899.
    Kinder:
    1. 2. Graf Eberhard II. von Calw wurde geboren in cir 840; gestorben in cir 913.


Generation: 4

  1. 8.  Graf Eberhard I. von Calw wurde geboren in 775; gestorben in 811.

    Eberhard + Hiltrud (Karolinger). Hiltrud (Tochter von Römischer Kaiser Karl der Grosse (Karolinger), Charlemagne und Fastrade von Franken) wurde geboren in cir 787; gestorben in 814. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Hiltrud (Karolinger) wurde geboren in cir 787 (Tochter von Römischer Kaiser Karl der Grosse (Karolinger), Charlemagne und Fastrade von Franken); gestorben in 814.

    Notizen:

    Zitat: Die Grafen von Calw stammen in direkter Linie von Kaiser Karl dem Großen ab, da Eberhart I Graf von Calw (* 775, †811) seine vierzehnte Tochter Hiltrud (* 787, † nach 814) geheiratet hat. Aus dieser Ehe entstammen Astulf Graf von Calw (* 805, † 899), Eberhard II Graf von Calw (~ 840, ~ 913), Conrad I Graf von Calw (875–938), Erlafried Graf von Calw (* 910), Gerund von Calw (* 940), Adalbert I Graf von Calw (970–1046) ∞ Adelheid von Egisheim, die Eltern von Adalbert II Graf von Calw († 1099)

    Kinder:
    1. 4. Graf Astulf von Calw wurde geboren in 805; gestorben in 899.


Generation: 5

  1. 18.  Römischer Kaiser Karl der Grosse (Karolinger), Charlemagne Römischer Kaiser Karl der Grosse (Karolinger), Charlemagne wurde geboren am 2 Apr 747 (Sohn von Pippin III. (Karolinger) und Königin Bertrada von Laon, die Jüngere ); gestorben am 28 Jan 814 in Aachen, Deutschland; wurde beigesetzt in Pfalzkapelle, Aachen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Charlemagne or Charles the Great
    • Französischer Name: Charlemagne ou Charles I. dit le Grand
    • Titel (genauer): König des Fränkischen Reichs (von 768 bis 814, bis 771 gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann), Römischer Kaiser (ab 800)
    • Titel (genauer): King of the Franks (from 768), King of the Lombards (from 774), Holy Roman Emperor (from 800).
    • Titel (genauer): Roi des Francs (à partir de 768), Roi des Lombards (à partir 774), Empereur romain (à partir 800).

    Notizen:

    English: Charlemagne or Charles the Great, numbered Charles I
    https://en.wikipedia.org/wiki/Charlemagne

    Français: Charlemagne ou Charles Ier dit le Grand
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Charlemagne

    Latin: Carolus Magnus



    Karl der Große (lateinisch Carolus Magnus oder Karolus Magnus, französisch und englisch Charlemagne; * wahrscheinlich 2. April 747 oder 748;[1] † 28. Januar 814 in Aachen) war von 768 bis 814 König des Fränkischen Reichs (bis 771 gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann). Er erlangte am 25. Dezember 800 als erster westeuropäischer Herrscher seit der Antike die Kaiserwürde, die mit ihm erneuert wurde. Der Enkel des Hausmeiers Karl Martell war der bedeutendste Herrscher aus dem Geschlecht der Karolinger. Das Frankenreich gelangte unter ihm zu seiner größten Ausdehnung und Machtentfaltung.

    Karl gelang es, seine Macht im Frankenreich zu sichern und es in einer Reihe von Feldzügen nach außen erheblich zu erweitern. Besonders verlustreich und erbittert geführt waren die mit Unterbrechungen von 772 bis 804 andauernden Sachsenkriege. DDeren Ziel war die Eroberung und erzwungene Christianisierung Sachsens. Karl griff auch in Italien ein und eroberte 774 das Langobardenreich. Ein gegen die Mauren in Nordspanien gerichteter Feldzug im Jahr 778 scheiterte dagegen. Im Osten seines Reiches beendete er 788 die Selbstständigkeit des Stammesherzogtums Bayern und eroberte in den 790er Jahren das Restreich der Awaren. Die Grenzen im Osten gegen die Dänen und Slawenstämme sowie im Südwesten gegen die Mauren wurden durch die Einrichtung von Marken gesichert. Das Frankenreich stieg zur neuen Großmacht neben Byzanz und dem Abbasidenkalifat auf. Es umfasste den Kernteil der frühmittelalterlichen lateinischen Christenheit und war das bis dahin bedeutendste staatliche Gebilde im Westen seit dem Fall Westroms.
    Karl sorgte für eine effektive Verwaltung und bemühte sich um eine umfassende Bildungsreform, die eine kulturelle Neubelebung des Frankenreichs zur Folge hatte. Politischer Höhepunkt seines Lebens war die Kaiserkrönung durch Papst Leo III. zu WeWeihnachten des Jahres 800. Sie schuf die Grundlage für das westliche mittelalterliche Kaisertum. Sowohl in der Reihe der römisch-deutschen Kaiser als auch der französischen Könige wird er als Karl I. gezählt. Seine Hauptresidenz Aachen blieb bis ins 16. Jahrhundert Krönungsort der römisch-deutschen Könige.
    1165 wurde er von Gegenpapst Paschalis III. heiliggesprochen; der Gedenktag in der katholischen und evangelischen Kirche ist der 28. Januar. Karl gilt als einer der bedeutendsten mittelalterlichen Herrscher und als einer der wichtigsten Herrscher im europäischen Geschichtsbewusstsein; bereits zu Lebzeiten wurde er Pater Europae („Vater Europas“) genannt. In Belletristik und Kunst wurde sein Leben wiederholt thematisiert, wobei das jeweils zeitgenössische Geschichtsbild den Ausgangspunkt bildete.

    Kindheit und Jugend

    Karl stammte aus der heute als Karolinger bezeichneten Familie, die zwar erst seit 751 die fränkische Königswürde innehatte, aber bereits in den Jahrzehnten zuvor die bestimmende Macht am Königshof war. Ihr Aufstieg begann im 7. Jahrhundert und resultierte aus der zunehmenden Schwäche des Königtums der Merowinger, wobei die wahre Macht zunehmend in die Hände der Hausmeier überging.[2] Diese waren ursprünglich nur Verwalter des Königshofes gewesen, gewannen aber im Laufe der Zeit immeer mehr Einfluss. Eine wichtige Rolle spielten bereits im 7. Jahrhundert die Arnulfinger und Pippiniden, die Vorfahren der späteren Karolinger. Ihre Machtbasis lag im östlichen Reichsteil Austrasien.[3] Seit der Zeit Pippins des Mittleren und von dessen Sohn Karl Martell bestimmten sie endgültig die fränkische Reichspolitik.[4] Auf Karl Martell geht auch die spätere Bezeichnung der Familie als „Karolinger“ zurück.[5]

    Karl der Große war der älteste Sohn Pippins des Jüngeren, des fränkischen Hausmeiers und (seit 751) Königs, und dessen Frau Bertrada. Als Tag seiner Geburt steht der 2. April fest, der in einem aus dem 9. Jahrhundert stammenden Kalender des Klosters Lorsch festgehalten wurde. Das Geburtsjahr hingegen ist in der Forschung lange umstritten gewesen. Inzwischen wird aufgrund einer genaueren Quellenauswertung für das Jahr 747[6] bzw. 748 plädiert.[7] Der Geburtsort ist hingegen völlig unbekannt, alle Bestimmungsversuche sind spekulativ.[8]
    751 kam Karls Bruder Karlmann zur Welt, 757 folgte seine Schwester Gisela († 810), die 788 Äbtissin von Chelles wurde. Auffallend sind die Namen, die Pippin seinen Söhnen gab. Wenngleich sie auf die Namen von Pippins Vater (Karl) und Bruder (Kararlmann) zurückzuführen sind, standen sie ansonsten isoliert in der Namensgebung der Arnulfinger-Pippiniden. Sie waren auch nicht an der merowingischen Namensgebung orientiert wie die Namen späterer karolingischer Könige (Chlotar wurde zu Lothar, Chlodwig zu Ludwig). Vermutlich wollte Pippin so das neue Selbstbewusstsein seines Hauses illustrieren.[9]
    Die von Karls Vertrautem Einhard verfasste Biographie – heute oft als Vita Karoli Magni bezeichnet – stellt neben den sogenannten Annales regni Francorum (Reichsannalen) die Hauptquelle für Karls Leben dar, doch übergeht sie die Kindheit, über die fast nichts bekannt ist.[10] Die moderne Forschung kann ebenfalls nur wenige konkrete Aussagen über die faktisch „unbekannte Kindheit“ Karls machen.[11]
    Zu Beginn des Jahres 754 überquerte Papst Stephan II. die Alpen und begab sich ins Frankenreich. Grund für diese Reise waren die zunehmenden Übergriffe des Langobardenkönigs Aistulf, der 751 das Exarchat von Ravenna erobert hatte. Formal unterstand dieser Raum der Herrschaftsgewalt des byzantinischen Kaisers, doch Konstantin V., der militärisch erfolgreich an der byzantinischen Ostgrenze gegen die Araber kämpfte und dort gebunden war, verzichtete zu dieser Zeit auf ein Eingreifen im Westen. Daraufhin wandte sich Stephan an den mächtigsten westlichen Herrscher und versuchte Pippin zu einem Eingreifen zu überreden.[12]
    Die Anwesenheit des Papstes nördlich der Alpen erregte Aufsehen, denn es war das erste Mal, dass sich ein Bischof von Rom ins Frankenreich begab. Beim Treffen in der Pfalz von Ponthion trat der Papst als Hilfesuchender auf. Pippin ging mit ihm ein Freundschaftsbündnis (amicitia) ein und sagte ihm Unterstützung gegen die Langobarden zu. Von dem Bündnis profitierte auch Pippin, der erst seit 751 die fränkische Königswürde bekleidete, nachdem er den machtlosen letzten Merowingerkönig Childerich III. entthront hatte. Das Bündnis mit dem Papst half Pippin bei der Legitimierung seines Königtums, gleichzeitig wurden die Frankenkönige zu den neuen Schutzherren des Papstes in Rom, was für die weitere Entwicklung weitreichende Folgen hatte. Bei einem weiteren Treffen mit dem Papst zu Ostern 754 in Quierzy konnte Pippin das fränkische Eingreifen in Italien verkünden und garantierte dem Papst mehrere (auch ehemalige byzantinische) Territorien in Mittelitalien, die sogenannte Pippinische Schenkung, welche die Grundlage für den späteren Kirchenstaat bildete. Eine konkrete päpstliche Gegenleistung folgte bereits kurz darauf, denn noch im Jahr 754 wurden Pippin sowie seine beiden Söhne von Stephan II. in Saint-Denis zu Königen der Franken gesalbt, womit das neue karolingische Königtum zusätzlich einen sakralen Charakter erhielt.[13] Alle drei erhielten zudem vom Papst den hohen römischen Ehrentitel Patricius.[14] Kurz darauf intervenierte Pippin erfolgreich in Italien zugunsten des Papstes, was allerdings auf den Widerstand der Byzantiner traf, da sie dies als Eingreifen in ihren Herrschaftsraum betrachteten.[15]
    In den Quellen finden sich noch weitere vereinzelte Hinweise auf Karls Jugend. Neben Erwähnungen in Fürbitten für die Familie im Namen Pippins wird Karl in den Urkunden seines Vaters zweimal namentlich genannt, wobei es um seine amtliche Handlungsfähigkeit geht. 763 scheint Pippin seinen Söhnen zudem mehrere Grafschaften übertragen zu haben.[16]
    Des Weiteren sind zumindest einige allgemeine Rückschlüsse auf Karls Jugend und Erziehung möglich. Es ist davon auszugehen, dass bei seiner Erziehung nicht nur auf die übliche fränkische Kriegerausbildung, die für einen König als Heerführer essentiell war, sondern auch auf eine gewisse Bildung Wert gelegt wurde. Ob ihm damals das volle Programm der septem artes liberales, der sieben freien Künste, vermittelt wurde, um dessen Wiederherstellung er sich später im Rahmen seiner Bildungsreform bemühte, ist unklar und wird in der Forschung unterschiedlich eingeschätzt.[17] Karl sprach von Hause aus Fränkisch, er erhielt jedoch sicher Lateinunterricht. Bereits in der Merowingerzeit war eine gewisse Bildung für hochstehende Adelige keineswegs ungewöhnlich gewesen.[18] Obwohl das Bildungsniveau im 8. Jahrhundert gesunken war, war Latein am Hof, in der Verwaltung und im Gottesdienst allgegenwärtig. Anders als manch einer der späteren ostfränkischen bzw. römisch-deutschen Könige hat Karl das Lateinische offenbar auch verstanden. Einhard zufolge sprach er es wie seine Muttersprache,[19] was eine Übertreibung sein mag. Er dürfte zudem über Lesekenntnisse des Lateinischen verfügt haben.[20] Karl war jedenfalls ein für damalige Verhältnisse recht gebildeter Herrscher und sein Leben lang an Bildung interessiert.[21]

    Herrschaftsantritt

    König Pippin verbrachte die letzten Jahre seiner Regierungszeit damit, die Randgebiete des Frankenreichs zu sichern. Er führte Feldzüge in das ehemals westgotische Septimanien und eroberte 759 Narbonne, den letzten arabischen Vorposten nördlich der Pyrenäen.[22] Pippins Neffe Tassilo III. bewahrte sich in Baiern eine gewisse Eigenständigkeit. Aquitanien hingegen wurde 768 nach mehreren Feldzügen in das Frankenreich eingegliedert.
    Auf dem Rückweg aus Aquitanien erkrankte Pippin im Juni 768 ernsthaft, woraufhin er sein Erbe zu regeln begann.[23] Am 24. September 768 verstarb er in Saint-Denis.[24] Kurz vor seinem Tod hatte er verfügt, dass das Reich unter seinen Söhnen Karl und Karlmann aufgeteilt werden sollte. Einhard zufolge orientierte sich die Teilung an der vorherigen Teilung von 741 zwischen Karl Martells Söhnen,[25] doch deckte sie sich keineswegs mit dieser. Karl erhielt Austrasien, den Großteil Neustriens und den Westen Aquitaniens, Karlmann das restliche Aquitanien, Burgund, die Provence, Septimanien, das Elsass und Alamannien. Baiern war von der Erbteilung ausgeschlossen und blieb faktisch selbstständig.[26] Damit umschloss Karls Reich das seines Bruders halbkreisartig im Westen und Norden. Am 9. Oktober 768, dem Gedenktag des Dionysius von Paris, wurde jeder der Brüder in seinem Reichsteil zum König gesalbt, Karl in Noyon und Karlmann in der alten merowingischen Residenz Soissons.[27]
    Karl und Karlmann übten keineswegs eine gemeinsame Herrschaft über das Frankenreich aus, sondern regierten in ihren jeweiligen Reichen unabhängig voneinander, was sich an ihren Urkunden ablesen lässt.[28] Ihr Verhältnis scheint von Beginn an anggespannt gewesen zu sein. Es gibt zwar Hinweise auf eine punktuell beschränkte Kooperation, so hinsichtlich einer römischen Synode im März 769,[29] doch war dies die Ausnahme. Beide handelten machtbewusst und traten in eine Konkurrenz zueinander. Beide wurden wohl im gleichen Jahr (770) Väter und benannten ihren Sohn jeweils nach ihrem Vater Pippin. Offensichtlich wurde der Bruch, als Karlmann seinem Bruder 769 die Unterstützung gegen das aufständische Aquitanien verweigerte, wo sich Huno(a)ld gegen die karolingische Herrschaft erhoben hatte. Karl warf den Aufstand schließlich allein nieder, wobei Hunold in Gefangenschaft geriet,[30] und zog anschließend auch den Teil Aquitaniens ein, der formal Karlmann unterstand.[31]
    In der Folgezeit nahmen die Spannungen zu. Bertrada versuchte zwar zwischen den verfeindeten Brüdern zu vermitteln,[32] doch verlor sie bald ihren Einfluss auf Karl. Dieser hatte zunächst in eine von seiner Mutter arrangierte Ehe mit einer namentlich unbekannten Langobardenprinzessin eingewilligt, wofür er sich von seiner ersten Frau Himiltrud trennte. Bertrada scheint ein umfassendes Bündnissystem angestrebt zu haben: Neben dem durch die Eheschließung bekräftigten Bündnis mit dem ehrgeizigen Langobardenkönig Desiderius umfasste ihr Plan auch Tassilo, der bereits mit einer anderen Tochter des Desiderius verheiratet war. Die Bedenken Papst Stephans III., der von der plötzlichen fränkisch-langobardischen Annäherung zutiefst beunruhigt war, versuchte sie zu entkräften.[33] Möglicherweise war auch Karlmann in das von Bertrada und wohl auch einigen fränkischen Großen forcierte neue Bündnissystem eingebunden; seine Ehefrau Gerberga ist vielleicht eine Verwandte des Desiderius gewesen.[34]
    Karl änderte jedoch im Frühjahr 771 seine politischen Pläne und brach mit der Konzeption seiner Mutter. Seine langobardische Gemahlin sandte er zu Desiderius zurück, was für diesen ein Affront war. Stattdessen nahm Karl nun eine Alamannin namens Hildegard zur Frau. Dies musste Karlmann beunruhigen, denn Alamannien gehörte zu seinem Herrschaftsbereich, wo Karl nun offenbar Einfluss gewinnen wollte. Indem Karl alle Pläne seiner Mutter verwarf, handelte er erstmals erkennbar eigenständig.[35]
    Eine offene Konfrontation zwischen Karl und Karlmann, die immer wahrscheinlicher geworden war, wurde durch den überraschenden Tod Karlmanns am 4. Dezember 771 verhindert. Karl übernahm unverzüglich die Macht im Reich des Verstorbenen, dessen Grooße ihm noch im Dezember 771 in Corbeny huldigten. Die Vermutung, Karl sei am Tod seines Bruders beteiligt gewesen, da er erheblich davon profitierte, wird nicht durch die Quellen gedeckt.[36] Die Behauptung, Karlmanns Andenken sei einer damnatio memoriae („Vernichtung des Andenkens“) zum Opfer gefallen,[37] trifft nicht zu; dass Karlmann nicht in Saint-Denis, sondern in Reims begraben wurde, geht sehr wahrscheinlich auf seinen eigenen Wunsch zurück.[38] Sicher ist, dass Karl nun uneingeschränkt im Frankenreich herrschte. Karlmanns Witwe Gerberga floh mit ihren Kindern zu Desiderius nach Italien.

    Die Kaiserkrönung

    Seit 795 war Leo III. Papst in Rom. Das Papsttum war in dieser Zeit unter den Einfluss des in diverse Fraktionen aufgesplitterten römischen Stadtadels geraten, der bei der Papstwahl ausschlaggebend war. Leo wurde unter anderem ein unwürdiger Lebenswandel vorgeworfen, vor allem aber verfügte er beim stadtrömischen Adel über keinerlei politischen Rückhalt, seine Lage wurde immer prekärer. Ende April 799 spitzte sich die Konfrontation zwischen dem Papst und dem Adel so zu, dass auf Leo ein Attentatsversuch unternommen wurde, hinter dem Vertraute des vorherigen Papstes Hadrian I. standen. Leo überlebte und flüchtete zu Karl nach Paderborn. Diese Vorgänge schildert das Paderborner Epos.[114]
    Karl leistete Leo militärische Unterstützung und ließ ihn Ende 799 nach Rom zurückführen. Im Spätsommer des Jahres 800 begab sich Karl selbst nach Italien, Ende November erschien er in Rom. Dort kam es am 1. Weihnachtstag, dem 25. Dezember 800, in Alt St. Peter zur Kaiserkrönung Karls des Großen durch den Papst. Damit wurde eine äußerst wirkungsmächtige Entwicklung für das gesamte weitere Mittelalter in Gang gesetzt: die Übertragung der römischen Herrschaft auf die Franken (translatio imperii). Das römische Kaisertum im Westen, wo 476 der letzte Kaiser in Italien abgesetzt worden war, wurde durch die Krönung Karls erneuert. In diesem Zusammenhang spielten heilsgeschichtliche Aspekte eine wichtige Rolle; das römische Imperium galt als das letzte Weltreich der Geschichte (Vier-Reiche-Lehre). Nun existierte ein neues „römisches Kaisertum“, das an den Herrschaftsanspruch der antiken römischen Kaiser anknüpfte und in der Folgezeit erst von den Karolingern, dann seit den Liudolfingern (Ottonen) von den römisch-deutschen Königen beansprucht wurde. Ohne die Tragweite abschätzen zu können, legte Karl somit auch den Grundstein für das römisch-deutsche Kaisertum.[115] Dies sind die sicheren Fakten, doch sind wesentliche Details der Kaiserkrönung unklar.
    Über den Vorgang der Kaiserkrönung liegen insgesamt vier Berichte vor: in den Lorscher Annalen, im Liber pontificalis, den Reichsannalen und bei Einhard.[116] Im Kern wird dort die Schutzfunktion Karls gegenüber der Kirche und dem Papst gelobt. Das Volk sei begeistert gewesen und die Kaiserkrönung eher als spontane Handlung erfolgt. Einhard behauptet sogar, dass Karl die Kirche nicht betreten hätte, wenn er von Leos Vorhaben gewusst hätte.[117]
    Diese Schilderungen werden in der modernen Forschung jedoch als unzutreffend betrachtet.[118] Es gilt als ausgeschlossen, dass die Vorbereitungen unbemerkt ablaufen konnten, dass Karl am Weihnachtstag der Kirche hätte fernbleiben können und dass eine von ihm nicht gewollte Krönung durchführbar war. Vielmehr war es Karl selbst, der seit einiger Zeit gezielt auf die Kaiserkrönung und die Erneuerung des römischen Kaisertums im Westen hingearbeitet hatte.[119] Der Papst wirkte zwar als Koronator, befand sich aber in einer äußerst schwachen Position und war ganz von Karls Unterstützung abhängig. Als Kaiser übernahm Karl denn auch die Rolle des Richters über Leos römische Gegner.
    Die Schaffung des westlichen Kaisertums wurde von mehreren Faktoren begünstigt. Im Osten existierte weiterhin das Reich der Byzantiner, die sich „Rhomäer“ (Römer) nannten und auf eine ununterbrochene staatliche Kontinuität zum spätantiken Römerreich zurückblicken konnten. Im Jahr 800 herrschte dort jedoch mit Kaiserin Irene eine Frau (was man im Westen abwertend betrachtete), die mit zahlreichen innenpolitischen Problemen zu kämpfen hatte. Aus karolingischer Perspektive wurde das sogenannte „Kaisertum der Griechen“ – eine für die Byzantiner provozierende Bezeichnung – berücksichtigt, aber abwertend beurteilt; es wurde sogar eine angebliche Übertragung des Kaisertums von Byzanz auf Karl konstruiert. In Byzanz hingegen betrachtete man Karl schlicht als Usurpator und hielt den exklusiven Anspruch auf das „römische“ Kaisertum aufrecht. Erst 812 kam es zu einer Verständigung hinsichtlich des Zweikaiserproblems.[120] Die Kaiserkrönung des Jahres 800 war auch heilsgeschichtlich bedeutsam, da Endzeiterwartungen verbreitet waren, die mit dem römischen Reichsgedanken verbunden waren.[121] In einer Zeit, in der das Religiöse ganz entscheidend das Denken bestimmte, erhielt die Kaiserkrönung so eine eschatologische Komponente.

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    Tod und Nachfolge

    Der sogenannte Quadrigastoff (Musée national du Moyen Âge, Paris), ein byzantinisches, wohl gegen Ende des 8. Jahrhunderts hergestelltes Samitgewebe, gehörte vermutlich zu den bei Karls Begräbnis verwendeten Leichentüchern.[231]
    Am 28. Januar 814 starb Karl der Große in Aachen. Einhard berichtet, dass sich der ansonsten gute Gesundheitszustand des Kaisers in seinen letzten Jahren verschlechtert habe.[232] Ende Januar 814 litt Karl plötzlich unter einem hohen Fieber, hinzu kamen Schmerzen in der Seite;[233] möglicherweise handelte es sich dabei um eine Rippenfellentzündung.[234] Karl fastete und glaubte, so die Krankheit auskurieren zu können, doch verstarb er kurz darauf und wurde in der Aachener Pfalzkapelle beigesetzt. Ob er schon damals in dem sogenannten Proserpina-Sarkophag beigesetzt wurde, ist umstritten.[235] Der genaue Ort der ursprünglichen Grablege in oder an der Pfalzkapelle ist unbekannt.[236] Dem Bericht Einhards zufolge stellte man über dem Grab einen vergoldeten Arkadenbogen mit einem Bildnis Karls und einer Inschrift auf.[237]


    Proserpina-Sarkophag, ehemals Grablege Karl des Großen, Aachener Domschatzkammer
    Seit 810 hatte Karl unter Fieberanfällen gelitten,[238] im folgenden Jahr hatte er sein persönliches Testament gemacht.[239] Angesichts seines sich verschlechternden Gesundheitszustands war er in seinen letzten Jahren um das Wohl des Reiches besorgt.[240] Er hatte bereits frühzeitig Vorkehrungen für den Fall seines Todes getroffen. 806 hatte er in einem politischen Testament einen Reichsteilungsplan verfasst, die sogenannte Divisio Regnorum. Nachdem aber seine beiden älteren Söhne verstorben waren, hatte Karl im September 813 auf einem Hoftag seinen Sohn Ludwig, seit 781 Unterkönig in Aquitanien, zum Mitkaiser erhoben und dabei (wohl nach dem byzantinischen Vorbild)[241] auf eine Beteiligung des Papstes verzichtet. Vater und Sohn standen sich nicht besonders nahe, doch Ludwig war der letzte verbliebene Sohn aus Karls Ehe mit Hildegard und somit der nächste legitime Anwärter.[242] All dies lässt erkennen, dass Karl sehr darum bemüht war, einen möglichst reibungslosen Übergang zu sichern.[243] Allerdings sollte die Reichseinheit in der Regierungszeit Ludwigs aufgrund innerer Konflikte doch zerbrechen. Dies führte zur Entstehung des West- und des Ostfrankenreichs, den „Keimzellen“ der späteren Länder Frankreich und Deutschland.

    Ehen und Nachkommen

    Ausschnitt aus der Kemptener Klosterchronik von 1499: Hildegard ist gemeinsam mit Karl dem Großen rechts als Begüterin und Gründerin des Kemptener Klosters abgebildet.
    Karl war sicher viermal verheiratet, eventuell handelte es sich auch um fünf Ehen.[244] Hochzeiten des Hochadels waren in erster Linie politische Verbindungen. Über die Herkunft von Karls erster Ehefrau Himiltrud ist allerdings nichts bekannt. Sie schenkte Karl einen Sohn, der den Leitnamen Pippin erhielt. Pippin, der sich offenbar innerhalb der Rangfolge im Reich zurückgesetzt sah, erhob sich 792 erfolglos gegen Karl. Er wurde anschließend in der Abtei Prüm inhaftiert und starb 811. Karls zweite Ehefrau war die Tochter des Langobardenkönigs Desiderius; ihr richtiger Name ist unbekannt, in der Forschung wird oft Desiderata angegeben. Diese Heirat erfolgte im Rahmen der Pläne von Karls Mutter Bertrada, doch Karl verstieß seine langobardische Ehefrau 771.

    Stattdessen heiratete er kurz danach die sehr junge Hildegard, die aus dem alemannischen Hochadel stammte. Sie gebar ihm insgesamt neun Kinder, vier Jungen (Karls späteren Nachfolger Ludwig sowie Karl, den als Kleinkind verstorbenen Lothar und einen weiteren Sohn namens Pippin) und fünf Mädchen (Rotrud, Bertha, Gisela und die zwei als Kleinkinder verstorbenen Adalhaid und Hildegard). Karls Ehe mit Hildegard und die Königin selbst werden in den Quellen besonders positiv hervorgehoben. Karl war Hildegard besonders zugetan; sie begleitete ihren Mann auf mehreren Reisen und wird in einer Urkunde völlig untypisch sogar als dulcissima coniux („allersüßeste Gattin“) bezeichnet.[245] Sie starb 783.


    Darstellung Karls des Großen in der Chronik des Ekkehard von Aura um 1112/14, Cambridge, Corpus Christi College, Ms. 373, fol. 24r
    Nach nur kurzer Trauerzeit heiratete Karl im Herbst 783 Fastrada. Aus dieser Ehe stammten Theodrada und die jung verstorbene Hiltrud. Entgegen den eher negativen Aussagen Einhards[246] wird Fastrada in der Forschung durchaus positiv betrachtet; Karl selbst war ihr offenbar auch eng verbunden.[247] Fastrada erkrankte 794 und verstarb im selben Jahr. Kurz darauf ging Karl womöglich eine fünfte und letzte Ehe mit Luitgard ein, die 800 starb. Es geht allerdings aus den Quellenzeugnissen nicht eindeutig hervor, dass es sich um eine reguläre Ehe handelte.[248] An ihrer Machtstellung am Hof Karls besteht jedoch kein Zweifel.[249]

    Neben seinen kirchlich legitimen Verbindungen hatte Karl zahlreiche Nebenfrauen. Namentlich bekannt sind etwa Madelgard, Gerswind, Regina und Adelind.[250] Dies war mit kirchlichen Normen nicht vereinbar und passte nicht zu den Erwartungen an einen christlichen Kaiser, doch war ein solches Verhalten nicht ohne Beispiel. Das Konkubinat spielte bereits in merowingischer Zeit eine nicht unwichtige Rolle. Das zeitgenössische weltliche Recht und teils sogar das Kirchenrecht um 800 bot zudem Freiräume hinsichtlich des Ehelebens.[251] Dennoch stand Karls Verhalten grundsätzlich im Gegensatz zu kirchlichen Erwartungen.[252] Mit den Nebenfrauen zeugte Karl mehrere weitere Kinder (so unter anderem Drogo von Metz und Hugo), die aber keine legitimen Erben waren.

    Seinen Töchtern brachte Karl besondere Zuneigung entgegen.[253] In einem 791 verfassten Brief bezeichnete er sie als dulcissimae filiae, seine „allersüßesten Töchter“.[254] Während die Söhne vor allem militärisch-politisch ausgebildet wurden und sich schon in jungen Jahren fern vom Hof aufhielten (in den Quellen gibt es auch Hinweise auf teils homoerotische Beziehungen von Karls gleichnamigem Sohn, Karl dem Jüngeren),[255] erhielten seine Töchter eine recht umfassende Bildung. Karl achtete darauf, dass sich niemand durch Einheirat in die Familie einen politischen Vorteil verschaffen konnte, weshalb er seine Töchter hauptsächlich am Hof behielt.[256] Er ließ ihnen aber in ihrer Lebensführung erheblichen Freiraum; in den Quellen werden teils die Liebschaften der Töchter kritisiert. Bertha beispielsweise unterhielt eine Affäre mit Angilbert und bekam zwei Söhne, darunter den späteren Geschichtsschreiber Nithard. Nach Karls Tod setzte sein stärker an kirchlichen Normen orientierter Nachfolger Ludwig dieser Nachsicht ein Ende.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_der_Große




    Wie oft war Karl der Große verheiratet – und mit wem?

    Karl der Große war fünf Mal verheiratet. Die Damen hießen Himiltrud, Desiderata, Hildegard, Fastrada und Liutgard. Die Ehe mit Himiltrud war eine so genannte Friedelehe, die anderen vier Ehen entsprachen den seiner Zeit in Adelskreisen üblichen Muntehen.
    Neben diesen fünf Ehen, hatte Karl eine stattliche Anzahl weiterer Verhältnisse mit Geliebten und/oder Mätressen. Auch aus diesen Verbindungen gingen Kinder hervor.
    Autor: Manfred Zorn
    Zitat aus: http://www.navigator-allgemeinwissen.de/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zur-weltgeschichte/fruehes-mittelalter/karolinger/karl-der-grosse-familie/1194-wie-oft-war-karl-der-grosse-verheiratet-und-mit-wem.html



    Wie viele Kinder hatte Karl der Große?

    In der Summe werden Karl achtzehn Kinder nachgesagt. Ein neunzehntes Kind namens Roland, stammte aus der inzestuösen Beziehung zu seiner Schwester Adalhaid – worüber am Hof von den wenigen, die davon Kenntnis hatten, allerdings absolutes Schweigen verlangt wurde.
    Zitat aus: http://www.navigator-allgemeinwissen.de/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zur-weltgeschichte/fruehes-mittelalter/karolinger/karl-der-grosse-familie/1193-wie-viele-kinder-hatte-karl-der-grosse.html



    Wer waren die Kinder Karls des Großen aus der Ehe mit Fastrada?

    Aus der Verbindung Karls des Großen mit Fastrada, stammen die Töchter Theodrada (etwa *785 bis °853) und Hiltrud (etwa *787 bis °814).
    Während über Hiltrud nichts weiter bekannt zu sein scheint, ist in den Annalen festgehalten, dass Theodrada ab 814 Äbtissin des Klosters Argenteuil im Nordwesten Frankreichs war.
    Autor: Manfred Zorn
    Zitat aus: http://www.navigator-allgemeinwissen.de/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zur-weltgeschichte/fruehes-mittelalter/karolinger/karl-der-grosse-familie/1184-wer-waren-die-kinder-karls-des-grossen-aus-der-ehe-mit-fastrada.html

    Gestorben:
    „Ende Januar 814 litt Karl plötzlich unter einem hohen Fieber, hinzu kamen Schmerzen in der Seite; möglicherweise handelte es sich dabei um eine Rippenfellentzündung. Karl fastete und glaubte, so die Krankheit auskurieren zu können, doch verstarb er kurz darauf und wurde in der Pfalzkapelle beigesetzt.“

    Karl heiratete Fastrade von Franken in Okt 783. Fastrade wurde geboren in cir 765; gestorben am 10 Aug 794; wurde beigesetzt in Stift St. Alban vor Mainz. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 19.  Fastrade von FrankenFastrade von Franken wurde geboren in cir 765; gestorben am 10 Aug 794; wurde beigesetzt in Stift St. Alban vor Mainz.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fastrada

    Fastrada (* um 765; † 10. August 794 in Frankfurt am Main) war die vierte Ehefrau Karls des Großen.

    Leben
    Fastrada war die Tochter des Grafen Radulf aus vermutlich thüringisch-mainfränkischem Grafengeschlecht, wahrscheinlich der Mattonen. Im Oktober 783, nach dem Tod von Karls dritter Frau Hildegard und seiner Mutter Bertrada, heiratete er Fastrada, mit der er zwei Töchter hatte: Theodrada (* um 785; † 9. Jan. 844/853, seit 814 Äbtissin von Argenteuil) und Hiltrud (* 787, † nach 800 (vermutlich nach 814)). Sie gilt als die Gründerin der Abtei Münsterschwarzach.
    Karls Chronist Einhard berichtet in seiner Vita Caroli Magni, dass Fastrada sehr grausam gewesen sei und das Blutgericht von Verden, bei dem angeblich 4500 Sachsen hingerichtet worden seien, auf ihren Einfluss zurückging. Einhard kannte Fastrada allerdings nicht persönlich, da diese bereits gestorben war, bevor er an den Hof Karls gelangte.
    Aus dem Jahr 785 ist ein Schreiben erhalten, in dem Karl Fastrada auffordert, mit den Kindern zu ihm auf die Eresburg zu kommen.[1] Später begleitete Fastrada ihren Mann wohl nicht ständig, stand aber immer im Kontakt mit ihm. So ist ein Brief erhalten, in dem Karl sich 791 besorgt nach ihrer Gesundheit erkundigt, weil er schon länger keine Nachricht von ihr erhalten hat. Dann berichtet er ihr von einem Sieg gegen die Avaren und bittet sie darum, Dankgottesdienste abhalten zu lassen.[2]

    Grab
    Die kränkliche Fastrada starb während der Synode von Frankfurt und wurde im Stift St. Alban vor Mainz, lange bevor die Kirche vollendet war, beigesetzt. Dass Fastrada an diesem Platz bestattet wurde und nicht in der Basilika Saint-Denis, welche den französischen Königen als Grablege diente, oder der Abtei St. Arnulf bei Metz, wie es fränkische Tradition gewesen wäre, zeugt vom großen Einfluss des Mainzer Erzbischofs Richulf. [3]
    Fastradas Grabstein wurde nach der Zerstörung des Klosters im Jahre 1552 in den Mainzer Dom verbracht und findet sich an der Wand im südlichen Seitenschiff. Die ursprüngliche Grabschrift stammte von Theodulf von Orléans und war in griechisch-lateinischen Hexametern abgefasst. Aufgrund der Diktion des Lateinischen der im Dom befindlichen Platte muss davon ausgegangen werden, dass diese Inschrift nicht im 9. Jahrhundert entstanden sein kann, sondern von einem spätmittelalterlichen Anonymus stammt.
    Sie starb im fränkischen Königshof zu Frankfurt, wohin Karl und Fastrada sich nach Weihnachten 793 von Würzburg kommend begeben hatten. Karl soll aus Trauer um die Verstorbene sich niemals mehr an den Ort ihres Todes begeben haben. Er ließ sie zu Sankt Alban bei Mainz bestatten, und ihre silberne Spindel über dem Altare aufhängen. Ihr Grabmal war von weißem Marmor, mit Gold und Bildsäulen geziert, dessen Inschrift in der Übersetzung wie folgt lautet:

    „In Ruhe lieget allhier Fastradas verwesende Leiche, Welche der schreckliche Tod, da sie noch blühte, gemäht. Selbst eine Fürstin, war sie mit dem mächtigsten Fürsten vermählet; Aber als himmlische Braut ist sie erhabener noch. Uns ist von ihr der bessere Theil, der König geblieben; Ihm geb' der gütige Gott längeres Leben als ihr.“
    (Der Grabdeckel mit einer einfachen Schrift, ist im Mainzer Dom eingemauert.)[4]
    Inschrift des Anonymus:
    Die fromme Gemahlin Karls, Fastrada genannt,
    von Christus geliebt, liegt hier von Marmor bedeckt.
    Im Jahre siebenhundertvierundneunzig.
    Welche Zahl dem Versmaß zu fügen, sich widerstrebt.
    Frommer König, den die Jungfrau trug, gib, wenn sie auch hier zu Asche zerfällt,
    daß ihr Geist Erbe sei des Vaterlandes, das keine Trübsal kennt.
    Ursprünglicher Text des Theodulf von Orléans:
    Inclita Fastradae reginae hic membra quiescunt,
    De medio quam mors frigida flore tulit.
    Nobilis ipsa viri thalamo coniuncta potentis;
    Sed modo caelesti nobilior thalamo
    Pars animae melior. Carlus Rex ipse remansit
    Cui tradat mitis tempora larga deus.
    Hier ruht Königin Fastradas erlauchter Leib,
    Den der kalte Tod aus der Blüte des Lebens riss.
    Als edle Frau war sie einem mächtigen Mann ehelich verbunden;
    Doch nun gehört, noch edler , dem himmlischen Bräutigam
    Der bessere Teil ihrer Seele. König Karl blieb hier zurück,
    Glückliche Zeiten gewähre ihm der barmherzige Gott.

    Sagen
    Ein Zauberring, den Fastrada von ihrem Mann erhalten haben soll, ist Inhalt einer Sage,[5] die auch die Gebrüder Grimm in den 2. Band ihrer Deutschen Sagen aufnahmen.[6] Dieser Ring, dessen Stein Geschenk einer Schlange war, band den König so an seine Trägerin, dass er ihren Leichnam nicht einmal zur Bestattung freigeben wollte, als er bereits zu verwesen begann. Schließlich nahm der Erzbischof Tilpin von Reims den Ring an sich. So übertrug sich Karls Zuneigung auf ihn und er wurde zum Ratgeber des Königs. Schließlich habe Tilpin den Ring in einem Gewässer versenkt, in dessen Nähe Karl daraufhin seine Aachener Königspfalz errichtete, in deren Kapelle er auch beigesetzt wurde.
    Auch der herzförmige Grundriss von Neustadt an der Saale, in deren Nähe Karl 790 eine Pfalz errichten ließ, geht der Sage nach auf die Liebe des Königs zu Fastrada zurück.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Begraben:
    Die kränkliche Fastrada starb während der Synode von Frankfurt und wurde im Stift St. Alban vor Mainz, lange bevor die Kirche vollendet war, beigesetzt. Dass Fastrada an diesem Platz bestattet wurde und nicht in der Basilika Saint-Denis, welche den französischen Königen als Grablege diente, oder der Abtei St. Arnulf bei Metz, wie es fränkische Tradition gewesen wäre, zeugt für den grossen Einfluss des Mainzer Erzbischofs Richulf.

    Notizen:

    Fastrade war die vierte Gattin von Karl der Grosse.

    Kinder:
    1. Theodrata (Karolinger) wurde geboren in cir 785; gestorben in 853.
    2. 9. Hiltrud (Karolinger) wurde geboren in cir 787; gestorben in 814.


Generation: 6

  1. 36.  Pippin III. (Karolinger)Pippin III. (Karolinger) wurde geboren in cir 715 (Sohn von Karl Martell und Rotrud (Chrotrudis) (Widonen?)); gestorben am 24 Sep 768 in St. Denis.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Fränkischer Hausmeier
    • Englischer Name: Pepin the Short - King of the Franks (from 751 until his death)
    • Französischer Name: Pépin le Bref - Roi des Francs (de 751 à 768)

    Notizen:

    English: Pepin the Short
    https://en.wikipedia.org/wiki/Pepin_the_Short

    Français: Pépin le Bref
    https://fr.wikipedia.org/wiki/P%C3%A9pin_le_Bref



    https://de.wikipedia.org/wiki/Pippin_der_Jüngere

    Pippin der Jüngere, genannt auch Pippin III., Pippin der Kurze und Pippin der Kleine (* 714; † 24. September 768 in Saint-Denis bei Paris) war ein fränkischer Hausmeier aus dem Geschlecht der Karolinger und seit 751 König der Franken. Er war der Sohn Karl Martells und der Vater Karls des Großen.

    Leben
    Pippin wurde 714 als zweiter Sohn Karl Martells und dessen erster Ehefrau Chrotrud geboren und im Kloster Saint-Denis erzogen.
    Im März 741 teilte Karl Martell sein Reich zwischen seinen Söhnen aus erster Ehe, Karlmann und Pippin, wobei sich über Art und Durchführung die wenigen, aus späterer Zeit stammenden Quellen durchaus widersprechen. Karlmann bekam Austrien, Alemannien und Thüringen, während Pippin Neustrien, Burgund und die Provence erhielt. Kurz vor seinem Tod änderte Karl Martell sein Testament. Grifo, sein Sohn von Swanahild, bekam nun auch seinen Teil. Nach dem Tod von Karl Martell ergriff Karlmann seinen Halbbruder Grifo mit dessen Mutter und setzte beide in unterschiedlichen Klöstern fest. 742, nach dem Aquitanien-Feldzug, teilten Karlmann und Pippin den Annales regni Francorum zufolge das Reich endgültig unter sich auf. Da die Macht nicht gefestigt schien, setzte Karlmann 743 mit Childerich III. erneut einen merowingischen König ein, um so seinem Amt als Hausmeier eine königliche Legitimierung zu geben.
    Zwischen den beiden Brüdern scheint es grundsätzlich kein Einvernehmen und keine erfolgreiche Kooperation gegeben zu haben. Als Karlmann 747, laut den karolingerfreundlichen Quellen, seine Länder Pippin übergab und sich in die Klöster Monte Soraracte und Monte Cassino zurückzog, scheint es zumindest Gerüchte gegeben zu haben, dass dieser Rückzug nicht ganz freiwillig war. Pippin ließ explizit in zeitgenössischen Quellen erwähnen, dass es allein der Entschluss seines Bruders gewesen sei. Er übernahm dann jedoch unter Umgehung möglicher Erbrechte von Karlmanns Kindern und von seinem Halbbruder Grifo die Regentschaft des ganzen Frankenreichs, die allerdings nicht unangefochten blieb. So musste er erneut eine Empörung Grifos unterdrücken. Bei den Alemannen hob Pippin die Herzogswürde auf, und in Bayern setzte er Odilos unmündigen Sohn Tassilo III. als Herzog, aber unter fränkischer Oberhoheit, ein.

    Pippin war bestrebt, nach dem Amt des Hausmeiers auch den Königstitel zu erlangen. Die faktische Macht lag schon lange bei den karolingischen Hausmeiern. Die merowingischen Könige waren nur noch dem Namen nach die Herrscher. Zur Legitimation dieeser Titelübernahme bediente sich Pippin nach Darstellung der fränkischen Reichsannalen des Papstes Zacharias.[1] Pippin schickte dazu seine wichtigsten Ratgeber, Fulrad von Saint-Denis und Bischof Burkard von Würzburg, nach Rom zum Papst mit deder Frage: „Wegen der Könige in Francia, die keine Macht als Könige hätten, ob das gut sei oder nicht.“ Wunschgemäß antwortete der Papst: „Es ist besser, den als König zu bezeichnen, der die Macht hat“. Im November 751 ließ sich Pippin durch eine Versammlung der Franken in Soissons nach Absetzung Childerichs III., der mitsamt seinem Sohn Theoderich in das Kloster Prüm verwiesen wurde, zum König (Rex Francorum) ausrufen und beendete damit die Reihe der Könige aus dem Geschlecht der Merowinger.
    Mit der Wahl Pippins zum König begann die Königsherrschaft der Karolinger im Frankenreich. Die exakte Rolle des Papstes bei diesem Vorgang wurde später unterschiedlich gesehen: Während Rom von einer Art autoritativer Aufforderung zur Krönung und damit einem päpstlichen Verfügungsrecht über das Königtum ausging, verstanden die weltlichen Großen das „Weistum“ des Papstes eher als eine Art Gutachten. Als der von den Langobarden bedrängte Papst Stephan II. in das Frankenreich kam, um Pippin um Hilfe zu bitten (6. Februar 754 in Ponthion), ließ sich dieser am 28. Juli 754 samt seinen Söhnen Karlmann und Karl in der Basilika Saint-Denis von ihm salben.[2]
    Im Frühjahr 755 zog Pippin nach Italien. Der Langobardenkönig Aistulf, in Pavia belagert, zeigte sich entgegenkommend, brach aber nach Pippins Abzug seine Zusagen und belagerte den Papst in Rom. Pippin kehrte 756 zurück, zwang Aistulf zur Anerkennung der fränkischen Oberherrschaft und zur Abtretung des Exarchats von Ravenna, das Pippin dem Papst schenkte (Pippinische Schenkung), und übernahm das Patriziat über die Stadt Rom.
    753 und 757 führte er erfolgreich Kriege gegen die Sachsen und trieb durch die Eroberung Narbonnes die Sarazenen über die Pyrenäen. 760 bis 768 unternahm er wiederholt Feldzüge gegen Herzog Waifar von Aquitanien. Überdies konnte er Herzog Tassilo III. von Bayern 757 zur Leistung des Vasalleneides zwingen.
    Vor seinem Tode teilte Pippin das Reich unter seinen Söhnen Karl (747–814) und Karlmann I. (751–771).
    Pippin starb am 24. September 768 in Saint-Denis bei Paris und wurde im Westen vor der dortigen Klosterkirche, der heutigen Kathedrale von Saint-Denis beigesetzt.[3] Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab im August 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.
    Von seiner Ehefrau Bertrada der Jüngeren hatte er außer Karl und Karlmann noch vier weitere Kinder:
    • Gisela (* 757, † 810) wurde 788 Äbtissin von Chelles
    • Pippin (* 759, † 761)
    • Rothaid, begraben in Abtei Sankt Arnulf in Metz
    • Adelheid, begraben in St. Arnulf in Metz
    Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg.

    Kontroverse um Pippins Königssalbung
    Die Rolle des Bonifatius bei Pippins Königssalbung von 751 wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Dass Bonifatius Pippin damals gesalbt habe, wird erst in Quellen berichtet, die ein bis zwei Generationen nach dem Ereignis entstanden (Reichsannalen, Metzer Annalen), in zeitgenössischen Quellen wie der Fredegar-Fortsetzung und den Bonifatius-Briefen ist dies nicht erwähnt. In der Geschichtswissenschaft wird die Bonifatiussalbung daher teils skeptisch betrachtet,[4] teils aber auch für möglich gehalten.[5]
    Unklar ist auch, ob gegebenenfalls das Vorbild der Westgoten eine Rolle gespielt haben könnte, die bis zum Untergang ihres Reiches enge Kontakte zu den Franken gepflegt hatten und deren Herrscher spätestens seit Wamba gesalbt worden waren. Eine andere These bezieht, sich darauf, dass Pipin nicht nur sich, sondern auch seine Frau salben ließ. Das Ritual ähnelt zunächst dem der Salbung Sauls durch den Propheten Samuel im Alten Testament. Doch durch die Einbeziehung seiner Frau werden auch die eventuellen Nachkommen mit in das Ritual einbezogen. Die Einbeziehung des Papstes und der Bischöfe sollte dabei für die entsprechende Aufmerksamkeit sorgen, da es innerhalb der Familie eine Streit um die Nachfolge gab und hier eine unbestreitbare Lösung präsentiert werden sollte.[6]
    Josef Semmler stellte 2003 die den bisherigen Forschungsstand völlig in Frage stellende These auf, dass es 751 überhaupt keine Salbung gegeben habe, während die Salbung 754 durch Papst Stephan II. keine Königssalbung, sondern nur eine so genannte „postbaptismale Taufsalbung“ gewesen sei, was seitdem kontrovers diskutiert wird.[7]
    Falls Semmlers These zutreffend wäre, würde jedoch im Hinblick auf den symbolisch-rituellen Aspekt selbst eine nur fiktiv vollzogene Salbung von Bedeutung sein. Denn sie wurde als legitimierender Faktor in den karolingischen Quellen festgehalten und wurde somit wirksamer Bestandteil der symbolisch-politischen Kommunikation.[8]

    Beiname
    Pippins Beiname „der Kurze“ oder „der Kleine“ kommt nicht, wie gelegentlich behauptet, von der falschen Übersetzung des lateinischen „Pippinus minor“ für „Pippin den Jüngeren“. Vielmehr war „Pippin der Kurze“ (lateinisch: Pippinus brevis) ein Beiname, der ursprünglich in Quellen des 11. und 12. Jahrhunderts Pippin dem Mittleren beigelegt wurde (so bei Ademar von Chabannes und noch im 13. Jahrhundert in den Grandes Chroniques de France).[9] Die Übertragung des Beinamens auf Pippin den Jüngeren dürfte ab dem 12. Jahrhundert unter Einfluss einer bereits 883/884 von Notker Balbulus aufgeschriebenen Anekdote erfolgt sein (Gesta Karoli Magni, Buch 2, Kap. 15). Danach habe Pippin der Jüngere einen Löwen mit dem Schwert besiegt und sich dabei mit dem kleinen David, wie er dem großen Goliat gegenüberstand, sowie mit dem kleinwüchsigen Alexander dem Großen verglichen.[10] Gottfried von Viterbo nennt Pippin den Jüngeren in seinem „Königsspiegel“ (Speculum regum, 1183) sogar Pippinus nanus, also „Pippin den Zwerg“.[11] Einige spätere Autoren sind ihm darin gefolgt, so Sicardus von Cremona in seiner Universalchronik (Chronica universalis, 1213).[12]
    Für die Zuweisung des Beinamens „der Kurze“ an Pippin den Jüngeren spielte wohl ebenso eine Rolle, dass man die Größe seines Sohnes Karls des Großen mit einem kleinen Vorgänger kontrastieren wollte.[13] Ein weiterer Erklärungsansatz geht davon aus, dass sich der Beiname „der Kurze“ auch aus dem Namen Pippin heraus angeboten hat, da „Pippin“ als „Kleiner“ (ursprünglich ein Kosename für ein kleines Kind) gedeutet werden kann.[14] In der heutigen deutschen Geschichtswissenschaft ist der Beiname „der Kurze“ ungebräuchlich; allgemein wird von Pippin dem Jüngeren gesprochen, was auf seine Stellung als dritter und jüngster Hausmeier dieses Namens zurückgeht. Im Englischen (Pepin the Short) und Französischen (Pépin le Bref) ist die Bezeichnung dagegen noch heute geläufiger, vergleiche den Buchtitel von I. Gobry (2001).


    Quellen
    • Reinhold Rau (Hrsg.): Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte. Bd. 1. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1955; ND Darmstadt 1987, ISBN 3-534-06963-3.
    Literatur
    • Matthias Becher: Merowinger und Karolinger. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-15209-4.
    • Matthias Becher u.a. (Hrsg.): Der Dynastiewechsel von 751. Vorgeschichte, Legitimationsstrategien und Erinnerung. Scriptorium, Münster 2004, ISBN 3-932610-34-2.
    • Erich Caspar: Pippin und die römische Kirche. Kritische Untersuchungen zum fränkisch-päpstlichen Bunde im 8. Jahrhundert. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1973, ISBN 3-534-05699-X (Reprint der Ausgabe Berlin 1914).
    • Ivan Gobry: Pépin le Bref. Pygmalion, Paris 2001, ISBN 2-85704-717-7.
    • Heinrich Hahn: Jahrbücher des fränkischen Reichs. 741–752. Duncker & Humblot, Berlin 1975, ISBN 3-428-03365-5 (Reprint der Ausgabe Leipzig 1863).
    • Ludwig Oelsner: Jahrbücher des fränkischen Reichs unter König Pippin. Duncker & Humblot, Berlin 1871.
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2006, ISBN 3-17-019099-7.
    • Rudolf Schieffer: Pippin. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 469–472 (Digitalisat).
    • Reinhard Schneider: Das Frankenreich. 4. überarbeitete und erneuerte Auflage. Oldenbourg, München 2001.
    • Hans K. Schulze: Vom Reich der Franken zum Land der Deutschen: Merowinger und Karolinger. Das Reich und die Deutschen. Siedler, Berlin 1987, ISBN 3-88680-058-X.
    • Jürgen Strothmann: Das Königtum Pippins als Königtum der Familie und die Bedeutung der Clausula de unctione Pippini. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung. Bd. 125, 2008, ISSN 0323-4045, S. 411–42.
    • Heinrich Hahn: Pippin (fränkischer Hausmeier). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 155–162.
    Weblinks
     Commons: Pippin der Jüngere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur über Pippin den Jüngeren im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Urkunde Pippins für Kloster Fulda, 760, Digitalisat der Abbildung im Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden der Philipps-Universität Marburg.
    Anmerkungen
    1 Die Reichsannalen, in: Reinhold Rau (Hrsg.): Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte. Darmstadt 1987, S. 1–155, hier S. 14f. zum Jahr 749.
    2 Pierre Riché: Die Karolinger. Stuttgart 1987, S. 92.
    3
    4 Kurt-Ulrich Jäschke: Bonifatius und die Königserhebung Pippins des Mittleren, in: Aus Geschichte und ihren Hilfswissenschaften, Festschrift für Walter Heinemeyer zum 65. Geburtstag, Marburg 1979, S. 25–54.
    5 Jörg Jarnut: Wer hat Pippin 751 zum König gesalbt? In: Frühmittelalterliche Studien 16, 1982, S. 45–57.
    6 Karl Ubl, Die Karolinger - Herrscher und Reich, Verlag C.H.Beck, München 2014 ISBN 978-3-406-66175-4, S.30–32
    7 Josef Semmler: Der Dynastiewechsel von 751 und die fränkische Königssalbung, Düsseldorf 2003. Vgl. dazu die Rezension unter http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2004-2-163. Vgl. ferner Josef Semmler: Zeitgeschichtsschreibung ud Hofhistoriographie unter den frühen Karolingern, in: Johannes Laudage (Hrsg.): Von Fakten und Fiktionen. Mittelalterliche Geschichtsdarstellungen und ihre kritische Aufarbeitung, Köln 2003, S. 135–164.
    8 Vgl. dazu Jan Clauss: Die Salbung Pippins des Jüngeren in karolingischen Quellen vor dem Horizont biblischer Wahrnehmungsmuster. In: Frühmittelalterliche Studien 46, 2012, S. 391–417, hier S. 417.
    9 Gaston Paris: La légende de Pépin ««««««««le bref»»»»»»»». In: Mélanges de Littérature Française du Moyen Age. Paris 1966, S. 183–215, hier Seite 187 mit Anmerkung 1. (Erstdruck in den Mélanges Julien Havet, Paris 1895, S. 603–633).
    10 Notker Balbulus: Gesta Karoli Magni imperatoris. ed. Hans F. Haefele, Berlin 1959 (= MGH SS rer. Ger. nova series 12), hier S. 78–80.
    11 Gotifredi Viterbiensis Speculum regum. Ed. G. H. Pertz, in: MGH SS 22, S. 21–93, hier S. 92.
    12 Sicardi Cronicon, in: Migne, Patrologia Latina Bd. 213, Sp. 441–540, hier Sp. 491 A (Pippinus Nanus rex Francorum).
    13 Gaston Paris: La légende de Pépin ««««««««le bref»»»»»»»» (wie oben), S. 191.
    14 Leo Spitzer: Etudes d’anthroponymie ancienne française. In: Publications of the modern language association of America 58. Heft 3/September 1943, S. 589–596, hier S. 593–596: II. Pépin le Bref.

    Name:
    Auch Pippin der Kleine oder Pippin der Jüngere

    König der Franken (ab 751) jedoch ungesalbt..

    Beruf / Beschäftigung:
    Das Amt des Hausmeiers (oder Majordomus bzw. maior domus, aus lateinisch maior „der Verwalter“ und domus „das Haus“, also des „Verwalters des Hauses“) zählte zu den Ämtern des frühmittelalterlichen Hofes. Im Merowingerreich gewannen die Hausmeier großen Einfluss und bestimmten maßgeblich die Politik des Reiches.
    Das Amt des Hausmeiers entstand während der Völkerwanderungszeit und ist sowohl bei den Merowingern als auch bei Burgunden und Goten (so im Ostgotenreich Theoderichs des Großen) belegt; für das Vandalenreich in Nordafrika ist dies umstritten.[1] Während dem Hausmeieramt in den meisten germanisch-romanischen Nachfolgereichen des Weströmischen Reiches aber keine größere Bedeutung zufiel, entwickelte es sich im merowingischen Frankenreich seit dem späten 6. Jahrhundert zu einem der einflussreichsten Hofämter.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hausmeier (Nov 2023)

    Pippin heiratete Königin Bertrada von Laon, die Jüngere in cir 740. Bertrada (Tochter von Heribert von Laon) wurde geboren in cir 725 in Samoussy, Frankreich; gestorben in 12 / 13 Jul 783 in Choisy-au-Bac; wurde beigesetzt in Cauciaco, dann Ecclesia Sancti Dionysii Martiris (Kirche des heiligen Märtyrers Dionysius), Abtei von Saint Denis. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 37.  Königin Bertrada von Laon, die Jüngere Königin Bertrada von Laon, die Jüngere wurde geboren in cir 725 in Samoussy, Frankreich (Tochter von Heribert von Laon); gestorben in 12 / 13 Jul 783 in Choisy-au-Bac; wurde beigesetzt in Cauciaco, dann Ecclesia Sancti Dionysii Martiris (Kirche des heiligen Märtyrers Dionysius), Abtei von Saint Denis.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Bertrada of Laon, also Bertha Broadfoot
    • Französischer Name: Bertrade de Laon, ou Berthe de Laon, aussi Berthe au Grand Pied
    • Titel (genauer): Königin der Franken durch Heirat
    • Titel (genauer): Queen of the Franks by marriage.
    • Titel (genauer): Reine des Francs par le mariage.

    Notizen:

    English: Bertrada of Laon, also Bertha Broadfoot
    https://en.wikipedia.org/wiki/Bertrada_of_Laon

    Français: Bertrade de Laon, ou Berthe de Laon, aussi Berthe au Grand Pied
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Bertrade_de_Laon



    Beschenkte das Kloster Prüm bei Trier; sie dürfte mit ihrem Gemahl verwandt gewesen sein, da beide von ihren Eltern Teile derselben Güter erbten.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Bertrada_die_Jüngere

    Bertrada oder Bertha die Jüngere, Berta, Berhta, in anderen Sprachen auch Berthruda (* um 725; † 12./13. Juli[1] 783 in Choisy (Département Oise)), war die Tochter des Grafen Heribert von Laon und Enkelin von Bertrada der Älteren, den Stiftern der Abtei Prüm.

    Leben
    Sie wurde 741 die Frau des fränkischen Königs Pippins des Jüngeren († 768), um 747 die Mutter Karls des Großen. Pippin und sie waren so nahe miteinander verwandt, dass das geltende Recht eine Eheschließung ausschloss; die Verbindung wurde erst 749,[2] nach der Geburt Karls des Großen, legalisiert.
    Als Pippin 751 zum König gekrönt wurde, nahm sie den Titel regina (Königin) an. Ihr Name wurde ab 752 mehrmals neben Pippin in Schenkungsurkunden für das Hauskloster Prüm genannt.[1] Sie begleitete Pippin 754 auf seinem Italienzug[1] und wurde am 28. Juli 754 von Papst Stephan II. nochmals zur Königin gesalbt.[3] Angeblich soll Pippin die Absicht gehabt haben, sich von Bertrada scheiden zu lassen, dann aber 762 von Papst Paul I. davon abgebracht worden sein.[3] 767 und 768 begleitete sie Pippin bei seinen Aquitanien-Feldzügen.[1]
    Nach dem Tod Pippins 768 brach Streit zwischen ihren Söhnen Karl und Karlmann aus, den sie trotz ihres großen Einflusses nicht beilegen konnte.[1] 770 verbündete sie sich mit Herzog Tassilo III. von Bayern, reiste an den langobardischen Hof nach Italien, um die Heirat ihres Sohnes Karl mit einer Tochter des Desiderius, deren Name unbekannt ist und die fälschlicherweise Desiderata genannt wurde, einzufädeln und dadurch das durch Aufstände und Erbstreit geschwächte Frankenreich nach Süden abzusichern. Dann reiste sie nach Rom weiter. Vermutlich um an den Apostelgräbern zu beten und Papst Stephan III. von Zugeständnissen zu berichten, die Desiderius ihr gemacht hatte.[4]
    Nach Karlmanns Tod (4. Dezember 771) löste sich Karl der Große von Bertradas Einflussnahme. Er verstieß seine langobardische Gemahlin entgegen Bertradas Wunsch und führte eine selbständigere Politik. Bertrada stand aber bis zu ihrem Tode in hohem Ansehen.[1]
    Bertrada starb am 12./13. Juli 783[5] in Choisy-au-Bac und wurde in "Cauciaco" beigesetzt. Wenig später wurde ihr Leichnam zur "ecclesia sancti Dionysii martiris" (Kirche des heiligen Märtyrers Dionysius) in der Abtei von Saint Denis gebracht und an der Seite ihres Gatten endgültig bestattet.[6]

    Nachkommen
    Bertrada und Pippin hatten sechs Kinder:[3]
    • Karl der Große (*um 747; † 814)
    • Karlmann I. (* 751; † 771)
    • Gisela (* 757; † 810) wurde 788 Äbtissin von Chelles
    • Pippin (* 759; † 761)
    • Rothaid, begraben in Abtei Sankt Arnulf in Metz
    • Adelheid, begraben in St. Arnulf in Metz

    Sage
    Stärker als auf ihrem tatsächlichen Leben beruht Bertradas Bekanntheit auf dem karolingischen Sagenkreis, in dem sie unter dem Namen "Bertha mit dem großen Fuß" (lateinisch: Regina pede aucae = die Königin mit dem Gänsefuß) mit der Göttin Perchta verschmolzen wurde. Auch die Legende um die heilige Genoveva von Brabant geht auf diese Erzählung zurück.
    Die Berthasage blieb in rund 20 Fassungen erhalten, darunter:
    • die Chroniques Saintongeoise aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts
    • das Epos Berte aus grans piés von Adenet le Roi, das um 1275 entstand
    • ein franco-italienisches Versepos "Berta da li pe grandi"
    • in Volksbüchern und Prosaromanen
    • in Italien (Reali di Francia, um 1370),
    • in Frankreich,
    • in Flandern (Berte metten breden voeten)
    • und in Deutschland
    In diesen Erzählungen wird sie teils als Tochter von Flore und Blanziflor (Flore und Blanscheflur) angegeben, fast immer aber als Braut im Wald ausgesetzt und gegen eine falsche Bertha ausgetauscht, bis die echte gefunden und wegen ihrer Füße, von denen einer größer ist als der andere, identifiziert werden kann.




    Romantische Bearbeitungen des Stoffes gibt es von:
    • Friedrich de la Motte Fouqué in Karls des Großen Geburt und Jugendjahre, 1816
    • Karl Simrock in Bertha, die Spinnerin, 1845
    • Martina Kempff in Die Königsmacherin Roman über die Mutter Karls des Großen, München 2005
    Quellen
    • Annales regni Francorum (Annales Laurissenses maiores)
    • Lorscher Annalen (Annales Laureshamenses)
    Literatur
    • Eduard Hlawitschka: Bertrada die Jüngere. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 2038.
    • Silvia Konecny: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, S. 61–64.
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 23–29.
    • Martina Hartmann: Die Königin im frühen Mittelalter. Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-018473-2, S. 95–98.
    Weblinks
     Commons: Bertrada of Laon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Pippin und Bertrada bei Foundation for Medieval Genealogy (englisch)
    Einzelnachweise
    1 Eduard Hlawitschka: Bertrada die Jüngere. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 2038.
    2 Friedrich Kurze (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 6: Annales regni Francorum inde ab a. 741 usque ad a. 829, qui dicuntur Annales Laurissenses maiores et Einhardi. Hannover 1895, S. 8 (Monumenta Germanie Historica, Digitalisat) zum Jahr 749.
    3 Martina Hartmann: Die Königin im frühen Mittelalter, S. 95ff.
    4 Ludo Moritz Hartmann: Geschichte Italiens im Mittelalter Bd. II Teil 2, S. 251f.
    5 Friedrich Kurze (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 6: Annales regni Francorum inde ab a. 741 usque ad a. 829, qui dicuntur Annales Laurissenses maiores et Einhardi. Hannover 1895, S. 66 (Monumenta Germanae Historica, Digitalisat) zum Jahr 783.
    6 Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 1: Annales et chronica aevi Carolini. Hannover 1826, S. 164 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat) zum Jahr 783.
    7

    Begraben:
    Bertrada wurde in "Cauciaco" beigesetzt. Wenig später wurde ihr Leichnam zur "ecclesia sancti Dionysii martiris" (Kirche des heiligen Märtyrers Dionysius) in der Abtei von Saint Denis gebracht und an der Seite ihres Gatten endgültig bestattet.

    Notizen:

    Bertrada und Pippin hatten sechs oder sieben Kinder. Berthe ist nur in der französischen Version von Wikipedia aufgeführt.

    Bertrada and Pippin had six or seven children. Berthe is listed only in the French version of Wikipedia.

    Bertrada et Pippin ont eu six ou sept enfants. Berthe n'est listée que dans la version française de Wikipédia.

    Kinder:
    1. 18. Römischer Kaiser Karl der Grosse (Karolinger), Charlemagne wurde geboren am 2 Apr 747; gestorben am 28 Jan 814 in Aachen, Deutschland; wurde beigesetzt in Pfalzkapelle, Aachen.
    2. König Karlmann I. (Karolinger) wurde geboren am 28 Jul 751 in Soissons, Frankreich; gestorben am 4 Dez 771 in in der Königspfalz Samoussy; wurde beigesetzt in Reims.
    3. G. (Karolinger)
    4. Pippin (Karolinger) wurde geboren in 756; gestorben in 762.
    5. Berthe (Karolinger)
    6. Rothaid (Karolinger) wurde beigesetzt in Abtei Sankt Arnulf in Metz.
    7. Adelheid (Karolinger) wurde beigesetzt in Abtei Sankt Arnulf in Metz.