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Agnes von Württemberg

Agnes von Württemberg

weiblich vor 1264 - 1305  (41 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Agnes von WürttembergAgnes von Württemberg wurde geboren in vor 1264 (Tochter von Graf Ulrich I. von Württemberg und Gräfin Mechthild von Baden); gestorben am 27 Sep 1305; wurde beigesetzt in Dominikanerkloster Mergentheim.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Württemberg

    Haus Württemberg

    Das Haus Württemberg ist ein bis heute existierendes Adelsgeschlecht, das über Jahrhunderte, zuletzt bis 1918 als Könige von Württemberg, große Gebiete Südwestdeutschlands beherrschte und prägte. Der Familienname – abgeleitet von der auf dem Wirtemberg liegenden Stammburg – wurde später auf das ganze Land Württemberg und mittelbar auf das heutige Bundesland Baden-Württemberg übertragen.

    Geschichte
    Die Familie hat ihre Ursprünge nach neueren Forschungen wohl im Umkreis des salischen Kaiserhauses. Eine lange vermutete Abstammung aus Luxemburg ist dagegen eher unwahrscheinlich.

    Um 1080 kamen die Vorfahren der heutigen Württemberger, die sich damals, aufgrund der auf dem Wirtemberg liegenden Stammburg, noch als „Wirtemberger“ bezeichneten, in die Stuttgarter Gegend. Durch eine Heirat wurden sie zu Erben des Hauses Beutelsbach und bauten die Burg Wirtemberg. Von dieser befindet sich in der heute an ihrem Platz stehenden Kirche, als Spolie, der Weihestein der Burgkapelle. Er ist eine steinerne Urkunde, die besagt, dass der Wormser Oberhirte Adalbert II. am 7. Februar 1083 die dortige Burgkapelle geweiht hat. Dieser Stein gilt gleichzeitig als das älteste urkundliche Zeugnis für das Herrscherhaus Württemberg.[1]

    Wohl in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erlangten die Württemberger das Grafenamt. Ihr Herrschaftsgebiet, anfangs nur die nähere Umgebung der Burg umfassend, vergrößerte sich stetig, vor allem durch Ankäufe von verarmten Häusern wie denen von Tübingen. Durch die Heirat des Grafen Ulrich I. mit Mechthild von Baden im Jahr 1251 kam die spätere Hauptstadt Stuttgart zu Württemberg. In der für Württemberg siegreichen Schlacht bei Döffingen konnte Graf Eberhard II. 1388 die Macht des Schwäbischen Städtebunds brechen. 1442 wurde das Land geteilt, jedoch 1482–1492 wieder vereinigt.

    Auf dem Reichstag von Worms im Jahr 1495 wurde Graf Eberhard V. vom römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. zum Herzog erhoben. In den Jahren 1534 bis 1537 führte Herzog Ulrich die Reformation ein und machte damit das Land zu einem wichtigen protestantischen Territorium. Damit war der Herzog von Württemberg Oberhaupt der evangelischen Landeskirche.

    Als im 18. Jahrhundert die protestantische Hauptlinie im Mannesstamm erlosch, gelangte eine Linie des Hauses an die Regierung, die mit Herzog Karl Alexander einen katholischen Herrscher stellte. Die katholischen Herzöge mussten jedoch die Kirchenleitung an einen Kirchenrat abtreten, der sich aus Mitgliedern von Familien der württembergischen Oberschicht zusammensetzte. Erst mit Herzog Friedrich II. trat 1797 wieder ein protestantischer Landesfürst die Regierung an.

    Könige
    Durch die politischen Umwälzungen während der Herrschaft Napoleons wurde Herzog Friedrich II. im Mai 1803 zum Kurfürsten erhoben und erhielt säkularisierte und mediatisierte Herrschaften, womit er sein Land erheblich vergrößerte. Zum 1. Januar 1806 nahm Kurfürst Friedrich die Königswürde an und konnte sein Königreich durch weitere Gebiete vergrößern.

    König Wilhelm I. erließ 1828 ein neues Hausgesetz, in dem die Rechte und Pflichten der Herrscherfamilie festgelegt wurden, unter anderem die ausschließliche Primogenitur in der männlichen Linie sowie die Heiratsbeschränkungen auf ebenbürtiger Ebene.
    Als die Monarchie in Deutschland mit dem Ende des Ersten Weltkriegs abgeschafft wurde, dankte König Wilhelm II. als letzter deutscher Souverän am 30. November 1918 ab und nahm den Titel eines Herzogs zu Württemberg an, wogegen die Nachkommen der herzoglichen Linie bis heute den Namen Herzog von Württemberg tragen. Nach seinem Tod im Oktober 1921 gingen das Hausvermögen und der – theoretisch gewordene – Thronanspruch an diese im 19. Jahrhundert katholisch gewordene Linie des Hauses über. Schon 1919 hatte der ehemalige König dem präsumtiven Thronfolger Herzog Albrecht das Schloss Altshausen bei Ravensburg als Wohnsitz überlassen. Bis heute wohnt dort der Chef des Hauses Württemberg, das als ehemaliges souveränes Haus bis heute der sogenannten Ersten Abteilung des europäischen Hochadels angehört.

    Nebenlinien
    Unebenbürtige Nachkommen sind u. a. die Adelsfamilien

    Cambridge (Marquesses; auch Earls of Eltham und Viscounts Northallerton)
    Franquemont (Grafen)
    Ruknick von Mengen (Freiherren)
    Sontheim (Grafen)
    Sponeck (Grafen)
    Teck (Fürsten und Herzöge)
    Urach (Grafen, Fürsten, Herzöge; auch Grafen von Württemberg)

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Ob sie nicht doch aus der ersten Ehe Ulrichs stammt? Ich folge nur mit Widerstreben der allgemeinen Ansicht, da die erste Frau Ulrichs 1259 noch lebte, die zweite erst 1245 geboren sein soll, deren Tochter aber 1278/79 mindestens 2 Kinder erster Ehe hat.
    (Zitat Eduard Rübel)

    Ich folge hier der eigentlichen Meinung des Eduard Rübel und siedle Agnes in der ersten Ehe des Ulrich mit Mechthild von Baden an. Genau so wie es auch in den neuen Berichten in Wikipedia gemacht wird. -ms-

    Agnes heiratete Konrad IV. von Oettlingen am 7 Mai 1275. Konrad gestorben in vor 15 Feb 1279. [Familienblatt] [Familientafel]

    Agnes heiratete Friedrich II. von Truhendingen in vor 11 Jan 1282. Friedrich (Sohn von Graf Friedrich I. von Truhendingen und Margareta von Meran) gestorben am 15 Mrz 1290. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Graf Ulrich von Truhendingen wurde geboren in cir 1281.

    Agnes heiratete Herr Kraft I. von Hohenlohe-Weikersheim in vor 3 Jul 1295. Kraft (Sohn von Graf Gottfried I. von Hohenlohe-Weikersheim und Richenza (Richza) von Krautheim) wurde geboren in cir 1240; gestorben am 19 Dez 1313. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Kraft I. und Agnes hatten folgende Kinder:
    - Gottfried von Hohenlohe-Möckmühl (* 1294; † 1339), verheiratet seit dem 3. November 1319 mit Elisabeth von Eberstein (* um 1310; † 1381), Tochter des Grafen Popo II. von Eberstein († 1329) und der Uta von Dietz-Weilnau († 1317)
    - Agnes von Hohenlohe († 1342), verheiratet am 3. November 1319 mit Ulrich II. von Hanau († 1346)

    Kinder:
    1. Gottfried II. von Hohenlohe-Weikersheim (Röttingen) wurde geboren in 1294; gestorben in 1339.
    2. Agnes von Hohenlohe-Weikersheim gestorben in 1342.

Generation: 2

  1. 2.  Graf Ulrich I. von WürttembergGraf Ulrich I. von Württemberg wurde geboren in 1226 (Sohn von Graf Ludwig von Württemberg und von Kyburg (Kiburg)); gestorben am 25 Feb 1265.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Ulrich I, Count of Württemberg, also known as “Ulrich der Stifter” or “Ulrich mit dem Daumen”
    • Titel (genauer): Graf von Württemberg (ab etwa 1241)
    • Titel (genauer): Count of Württemberg (from about 1241 until his death)
    • Titel (genauer): Comte de Wurtemberg (à partir de 1241), Comte d'Urach (le premier, à partir de 1260)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Ulrich_I,_Count_of_Württemberg

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Ier_de_Wurtemberg



    https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_I._(Württemberg)

    Ulrich I. von Württemberg, genannt Ulrich der Stifter oder Ulrich mit dem Daumen, (* 1226; † 25. Februar 1265) war ab etwa 1241 Graf von Württemberg.

    Leben und verwandtschaftliche Einordnung
    Ulrichs verwandtschaftliche Beziehung zu seinen Vorgängern als Graf von Württemberg ist historisch nicht geklärt. Die These des Historikers Hansmartin Decker-Hauff, der Ulrich als Sohn Hermanns von Württemberg und der Irmengard, Tochter von Ulrich von Ulten, bezeichnete, gilt als nicht hinreichend belegt.[2] Hermann, der nur einmal 1231 urkundlich erwähnt wird, ist wahrscheinlich ein Sohn Hartmanns I.

    Ulrich regierte, urkundete und siegelte 1241 gemeinsam mit seinem Bruder Eberhard von Württemberg.[3] Im Jahr 1243 werden beide als Neffen des ebenfalls aus dem Haus Württemberg stammenden Grafen Hartmann I. von Grüningen bezeichnet. Dieser verkaufte im April 1243 in Capua die „Grafschaft im Albgau“ nebst der Burg Eglofs mit Leuten, Besitzungen und allem Zubehör an Kaiser Friedrich II. Der in Raten zu zahlende Kaufpreis von 3200 Mark Silber – oder die als Pfand dienende Stadt Esslingen – sollte im Falle seines vorzeitigen Ablebens an seine Neffen, die Grafen von Württemberg übergehen, weil Hartmann I. offenbar keine männlichen Erben hatte.[4]

    Das erste Lebenszeichen Ulrichs ist allerdings älter: ein Siegel von 1238, das einen Dreiberg mit jeweils einem Turm zeigt. Es wird angenommen, dass es Ludwig II. infolge seiner Hochzeit mit einer Tochter des Grafen von Kirchberg von diesem übernommen hatte.[5] Das ursprünglich nellenburg-veringische Hirschstangen-Wappen könnte Ulrich um 1247 als Erbe Graf Hartmanns I. von Grüningen übernommen haben, denn die Grüninger Linie führte die Hirschstangen bereits seit mindestens 1228 im Wappen.[6]

    1255 verwies Graf Adalbert IV. von Dillingen in einem Schreiben an den Eichstätter Bischof Heinrich IV. von Württemberg auf seine Verwandtschaft mit Ulrich von Vatersseite her.[7] Nach Adalberts Tod (1257) ohne Nachkommen konnte neben Hartmann V., Bischof von Augsburg, und dessen Schwagern auch Ulrich Erbansprüche stellen und einige Dillingische Positionen wie die Vogtei über Ulm übernehmen.[8] 1256 bezeichnete Ulrich Graf Rudolf von Tübingen als seinen Oheim.[9] Das hieße streng genommen, dass sein Vater, der laut Ludwig Friedrich Heyd möglicherweise mit dem 1235 in Würzburg[10] und 1236 in Tübingen[11] erwähnten Grafen Eberhard von Württemberg[12] identifiziert werden könnte, mit einer Schwester des Tübinger Grafen verheiratet war.[13] Johann Steiner bezeichnete Ulrich 1583 zwar als Sohn eines Grafen Eberhards, der anstatt mit einer Tübingerin jedoch mit der Herzogstochter Agnes von Zähringen verheiratet gewesen sein soll.[14] Allerdings ist lediglich eine Tochter Agnes von Berthold V. von Zähringen bekannt, die den Grafen Egino IV. von Urach geheiratet hatte.[15] Da Eginos Enkel Heinrich von Fürstenberg-Urach im Januar 1265 Ulrich als Blutsverwandten („noster consanguineus“) bezeichnete, könnte Ulrichs Mutter eine Tochter Eginos IV. sein und mütterlicherseits auch von den Zähringern abstammen.[16] Andererseits soll der Schlüssel zu Ulrichs mütterlicher Verwandtschaft im Vornamen Ulrich liegen, der zuvor bei den Württembergern nicht üblich war und vermutlich vom Vater seiner Mutter stammt.

    Ulrich war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe mit Mechthild von Baden entstammen die Töchter Agnes und Mechthild sowie der spätere Graf Ulrich II. Aus der zweiten Ehe mit Agnes von Schlesien-Liegnitz stammen eine vermutete weitere Tochter namens Irmengard und der spätere Graf Eberhard I., bei dessen Geburt seine Mutter verstarb. Ulrich wurde wie seine beiden Gattinnen im Stift Beutelsbach begraben. Später wurde sein Leichnam in die Stiftskirche Stuttgart überführt. Graf Hartmann II. von Grüningen übernahm 1265 die Vormundschaft für Ulrichs verwaiste Söhne Ulrich II. und Eberhard I.

    Politik
    Die Auseinandersetzung zwischen dem Stauferkaiser Friedrich II. und den Päpsten Gregor IX. und Innozenz IV. hatte auch Auswirkungen auf die Verhältnisse im Herzogtum Schwaben. Nach der Absetzung Friedrichs II. durch das Konzil von Lyon (1245) gelang es der päpstlichen Diplomatie, einen großen Teil der Adligen des Herzogtums auf die Seite der Gegenkönige Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland zu ziehen. Zu Beginn der Schlacht bei Frankfurt am 5. August 1246 traten Ulrich und Hartmann II. von Grüningen mit weiteren schwäbischen Adligen und 2000 Mann Gefolge zum „Pfaffenkönig“ Heinrich Raspe über, was die Niederlage des Staufers Konrad IV. besiegelte.[17][18] Ulrich und Hartmann nutzten anschließend die Situation, um mit päpstlicher Rückendeckung ihre Territorialmacht im Mittleren Neckarraum auszubauen.

    Nach dem Tod Konrads IV. 1254 erkannte Ulrich dessen Erben Konradin formell als Herzog von Schwaben an. Im Gegenzug verzichtete Konradins Vormund Herzog Ludwig II. von Bayern auf dessen Ansprüche auf die Königskrone und die Rückforderung der nach dem Seitenwechsel erfolgten Annexionen Ulrichs und anderer schwäbischer Adliger. Ulrich gelang es so, die territorialherrschaftliche Basis für die Grafschaft Württemberg abzusichern. Die Heirat mit Mechthild von Baden half zudem, die territoriale Bereinigung beider Häuser mit dem Rückzug Badens aus dem Mittleren Neckarraum anzustoßen. So kam zum Beispiel die spätere württembergische Hauptstadt Stuttgart bei der Hochzeit der beiden von Baden nach Württemberg.[19] Kurz vor seinem Ableben konnte Ulrich sein Territorium um die restlichen Teile der Grafschaft Urach erweitern.[16] Ulrichs zweitem Sohn Eberhard I. gelang es, die Grafschaft trotz königlichen Gegenwinds weiter auszubauen.


    Literatur
    Dieter Mertens: Ulrich I. der Stifter (mit dem Daumen). In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 20–22.
    Karl Pfaff: Der Ursprung und die früheste Geschichte des Wirtenbergischen Fürstenhauses. Metzler, Stuttgart 1836.
    Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 3–35, (Zugleich: Tübingen, Universität, Dissertation, 1984: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich I. dem Stifter, 1265, bis Herzog Ludwig, 1593.).
    Harald Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. Silberburg, Tübingen 2006, ISBN 3-87407-725-X.
    Anmerkungen
    1 Beschreibung: Ulricus Comes Würtembergensis Eberhardi et Agnetis Zäringiae Ducissae. F. Obijt .V. Kalen. Martij. Anno. M.CCLXV. Quelle: Johann Steiner: Memoriae posteritatique inclytae domus Wirtembergicae sacrum. Stuttgart 1583 (Nachbildungen alter Grabsteine des Württembergischen Fürstenhauses). Württembergische Landesbibliothek, Cod.hist.fol.130
    2 Hansmartin Decker-Hauff: Die Anfänge des Hauses Württemberg. In: Robert Uhland (Hrsg.): 900 Jahre Haus Württemberg. Leben und Leistung für Land und Volk. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1984, ISBN 3-17-008930-7, S. 25–81, (Anfänge).
    3 Königliches Haus- und Staatsarchiv (Hrsg.): Wirtembergisches Urkundenbuch. Band 4. Köhler, Stuttgart 1883, S. 31, Nr. 981.
    4 Siehe Böhmer: Regesta Imperii. V, 1, 1, S. 586, Nr. 3358, und Königliches Haus- und Staatsarchiv (Hrsg.): Wirtembergisches Urkundenbuch. Band 4. Köhler, Stuttgart 1883, S. 54, Nr. 1004.
    5 Das erste heraldische Zeugnis der Kirchberger ist ein Siegel um 1200, das drei überdachte Türme zeigt. Siehe auch Harald Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. Silberburg, Tübingen 2006, ISBN 3-87407-725-X, S. 15.
    6 Sein danach nicht mehr in Urkunden genannter jüngerer Bruder Eberhard könnte im Zuge dieses Erbgangs den Namen Hartmann angenommen haben. Vgl. Graf Hartmann II. von Grüningen.
    7 Mit Bischof Heinrich IV. von Württemberg scheint Adalbert IV. demnach nicht verwandt gewesen zu sein.
    8 Vgl. Karl Pfaff: Der Ursprung und die früheste Geschichte des Wirtenbergischen Fürstenhauses. Metzler, Stuttgart 1836, S. 63 f.; und Adolf Layer: Die Grafen von Dillingen. In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau. Bd. 75, 1973, ISSN 0073-2699, S. 46–101, hier S. 97.
    9 Königliches Haus- und Staatsarchiv (Hrsg.): Wirtembergisches Urkundenbuch. Band 4. Köhler, Stuttgart 1883, S. 176 f., Nr. 1412.
    10 Ingrid Karin Sommer: Die Chronik des Stuttgarter Ratsherrn Sebastian Küng. Edition und Kommentar (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart. Bd. 24, ISSN 0934-8743). Klett, Stuttgart 1971, S. 49 und 174, (Zugleich: Tübingen, Universität, Dissertation, 1969).
    11 Karl Pfaff: Der Ursprung und die früheste Geschichte des Wirtenbergischen Fürstenhauses. Metzler, Stuttgart 1836, S. 31 und 61.
    12 Dieser Eberhard ist nur schwach belegt. In der Ahnenreihe wird erst sein möglicher Enkel als Eberhard I. gezählt.
    13 Ludwig F. Heyd: Geschichte der Grafen von Gröningen, größtenteils nach Archival-Urkunden untersucht und dargestellt. Löflund, Stuttgart 1829, S. 33 ff.
    14 Beschreibung: Ulricus Comes Würtembergensis Eberhardi et Agnetis Zäringiae Ducissae. F. Obijt .V. Kalen. Martij. Anno. M.CCLXV. Quelle: Johann Steiner: Memoriae posteritatique inclytae domus Wirtembergicae sacrum. Stuttgart 1583 (Nachbildungen alter Grabsteine des Württembergischen Fürstenhauses). Württembergische Landesbibliothek, Cod.hist.fol.130
    15 Franz Ludwig Baumann (Hrsg.): Necrologium Tennenbacense. In: Monumenta Germaniae Historica. Necrologia Germaniae. Band 1. Weidmann, Berlin 1888, S. 338–342, hier S. 340: „Filia Bertoldi V. et ultimi ducis Brisgoiae soror, Egonis de Urach et Furstenberg coniunx, mater Bertoldi abbatis.“
    16 Königliches Haus- und Staatsarchiv (Hrsg.): Wirtembergisches Urkundenbuch. Band 4. Köhler, Stuttgart 1883, S. 178, Nr. 1786.
    17 Vgl. Böhmer: Regesta Imperii. V, 1, 2, S. 586, Nr. 4510b.
    18 Sönke Lorenz: Graf Ulrich von Württemberg, die Schlacht von Frankfurt (1246) und der Aufstieg der Grafen von Württemberg. In: Karl-Heinz Rueß (Red.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig (= Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst. Bd. 32). Gesellschaft für Staufische Geschichte, Göppingen 2012, ISBN 978-3-929776-24-9, S. 71–85.
    19 Dieter Mertens: Ulrich I. der Stifter (mit dem Daumen). In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 20.
    Weblinks
    Commons: Graf Ulrich I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Name:
    genannt Ulrich der Stifter oder Ulrich mit dem Daumen

    Ulrich + Gräfin Mechthild von Baden. Mechthild (Tochter von Markgraf Hermann V von Baden und Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig)) wurde geboren in nach 1225; gestorben in nach 1258; wurde beigesetzt in Stiftskirche Beutelsbach. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Gräfin Mechthild von BadenGräfin Mechthild von Baden wurde geboren in nach 1225 (Tochter von Markgraf Hermann V von Baden und Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig)); gestorben in nach 1258; wurde beigesetzt in Stiftskirche Beutelsbach.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mechthild_von_Baden

    Mechthild von Baden (* nach 1225; † nach 1258) war Gräfin von Württemberg.

    Mechthild war die Tochter des Markgrafen Hermann V. von Baden und der Irmengard von der Pfalz. Sie heiratete vor dem 4. April 1251 Graf Ulrich I., den Stifter von Württemberg.[1] Die Hochzeit war für die territoriale Entwicklung Württembergs und Badens von großer Bedeutung. Das Haus Baden verlagerte in dieser Zeit den Schwerpunkt seiner Herrschaft weg von den Besitzungen im mittleren Neckarraum hin zum nördlichen Schwarzwald zwischen Pforzheim und Baden, dem heutigen Baden-Baden. Mit der Heirat kam die spätere Landeshauptstadt Stuttgart zu Württemberg.

    Mechthild von Baden wurde in der Stiftskirche Beutelsbach beigesetzt. Ihre Gebeine wurden 1316 oder 1320 nach Stuttgart in die Stiftskirche überführt.

    Quellen
    Genealogie Württemberg http://fmg.ac/Projects/MedLands/WURTTEMBERG.htm am 26. September 2006
    Literatur
    Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 36–39.

    Begraben:
    Ihre Gebeine wurden 1316 oder 1320 nach Stuttgart in die Stiftskirche überführt.

    Notizen:

    Ulrich I. und Mechthild hatten 3 Kinder, 1 Sohn und 2 Töchter.
    - Ulrich II., Graf von Württemberg (* nach 1253; † 1279)
    - Agnes (* vor 1264; † 1305)
    - Mechthild (* vor 1264; † vor 1284).

    Kinder:
    1. 1. Agnes von Württemberg wurde geboren in vor 1264; gestorben am 27 Sep 1305; wurde beigesetzt in Dominikanerkloster Mergentheim.


Generation: 3

  1. 4.  Graf Ludwig von WürttembergGraf Ludwig von Württemberg (Sohn von Graf Ludwig II. von Württemberg und Willibirg von Kirchberg); gestorben in cir 1228/36.

    Ludwig + von Kyburg (Kiburg). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  von Kyburg (Kiburg)von Kyburg (Kiburg) (Tochter von Graf Ulrich III. von Kyburg und Anna von Zähringen).

    Notizen:

    Name:
    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Kinder:
    1. 2. Graf Ulrich I. von Württemberg wurde geboren in 1226; gestorben am 25 Feb 1265.
    2. Adelheid von Württemberg

  3. 6.  Markgraf Hermann V von BadenMarkgraf Hermann V von Baden (Sohn von Markgraf Hermann IV von Baden und Markgräfin Bertha von Tübingen); gestorben am 16 Jan 1243; wurde beigesetzt in Augustiner-Chorherrenstift Backnang, dann 1248 Kloster Lichtenthal.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Titular-Markgraf von Verona, Markgraf von Baden (1190 bis 1243)

    Notizen:

    Markgraf Hermann V. von Baden († 16. Januar 1243) war Titular-Markgraf von Verona und 1190 bis 1243 regierender Markgraf von Baden. Mit dem Zugewinn der Städte Pforzheim, Durlach und Ettlingen gelang ihm der Aufbau eines soliden Grundstocks für eine Territorialherrschaft.

    Leben
    Hermann V. war der Sohn von Hermann IV. von Baden und der Bertha von Tübingen. Nach dem Tod seines Vaters (1190) wurde er - wohl noch minderjährig - zusammen mit seinem Bruder Friedrich († 1217) Markgraf über die badischen Gebiete im Ufgau und Pfinzgau, der Herrschaft Yburg (Yburg, Steinbach, Sinzheim). Sein zweiter Bruder Heinrich begründete etwa um 1212 die Seitenlinie der Markgrafen von Baden-Hachberg und führte damit eine Teilung der Markgrafschaft Baden herbei.
    Während der Herrschaft von Hermann V. erfolgte der Ausbau von Backnang und Besigheim zur Stadt[1]. 1219 erhob Hermann Stuttgart (damals in badischem Besitz) zur Stadt.
    Um 1219 kam Pforzheim als Mitgift seiner Frau Irmengard bei Rhein an Hermann und damit die Markgrafschaft Baden. Überdies erhielt er Ettlingen als Lehen. Als 1227 sein Schwiegervater, Heinrich I. bei Rhein, verstarb, erbte Hermann zusammen mit sseinem Schwager, Otto von Bayern, Braunschweig. Hermann tauschte seinen Anteil mit dem Kaiser gegen die Stadt Durlach und die Pfandherrschaft über Lauffen am Neckar, Sinsheim und Eppingen. Als 1218 mit Berthold V. der Zähringer Hauptstamm in der männlichen Linie erlosch, erhob Hermann keine Erbansprüche und die Schwäger Bertholds erbten den Zähringer Allodialbesitz. Die Reichslehen zog Kaiser Friedrich II. ein. Hermanns Bruder Heinrich erhielt aus dem Nachlass der Zähringer die Landgrafschaft im Breisgau. Mit dem Tod der Nichte Gertrud von Dagsburg 1225 fiel deren Erbe nach einem Gerichtsentscheid 1226 an Hermann und seinen Bruder Heinrich. Um Erbstreitigkeiten mit den Grafen von Leiningen aus dem Wege zu gehen, verkaufen die Brüder das Erbe an den Bischof von Straßburg, Berthold I. von Teck. Hermann konnte damit wohl die Pfandsumme für Lauffen, Sinsheim und Eppingen aufbringen.[2]

    In den politischen Wirren
    Im deutschen Thronkrieg von 1198 stand Hermann V. auf Seiten von König Philipp und nach dessen Tod (1208) auf Seiten des Kaisers Otto IV. Nach Ottos Machtverlust (1212) wurde er ein Vertrauter von Kaiser Friedrich II. Im Gefolge Friedrich II. war er in ganz Deutschland und Italien unterwegs.
    Er war auch Rat am Hofe König Heinrich VII., bis er sich mit ihm 1234 wegen dessen despotischem Auftreten überwarf und auch in militärische Auseinandersetzungen mit dessen Anhänger Gottfried von Neifen und seiner Familie geriet.[3] Im Zuge dieser Kämpfe wurde auch das Stift Backnang verbrannt, dessen Schirmherr Hermann war.[4] 1235 war Hermann Teilnehmer am Mainzer Hoftag auf dem Friedrich II. seinen Sohn Heinrich als deutschen König absetzte. Bis 1238 blieb Hermann im engsten kaiserlichen Gefolge.

    Missglückte Kriegszüge
    Im Jahre 1221 nahm er mit Herzog Ludwig von Bayern am Fünften Kreuzzug nach Ägypten teil, wo die Kreuzfahrer im Nildelta bei al-Mansura geschlagen wurden. Die 1219 von Kreuzfahrern eroberte Hafenstadt Damiette musste aufgegeben werden und Hermann kehrte heim. Sein Bruder und Mitregent Friedrich hatte ebenfalls am Kreuzzug teilgenommen und war vor Damiette getötet worden, so dass Hermann in seinem Territorium als alleiniger Regent verblieb.
    1241 folgte er König Wenzel von Böhmen der Herzog Heinrich von Schlesien gegen die eingefallenen Mongolen zu Hilfe eilte. Diese Hilfstruppen kamen aber zu spät um Heinrichs Niederlage und Tod in der Abwehrschlacht von Liegnitz zu verhindern.

    Förderer der Klöster
    Hermann gilt als Förderer der Klöster Maulbronn, Tennenbach, Herrenalb, Selz, Salem und Backnang. Seine Frau Irmengard bei Rhein gilt 1245 als Gründerin des Klosters Lichtenthal in Baden-Baden, der späteren Grablege der badischen Markgrafen.[5]

    Unruhige letzte Ruhe
    Markgraf Hermann V. wurde im Augustiner-Chorherrenstift Backnang beigesetzt, bis seine Witwe im Jahre 1248 seinen Leichnam ins Kloster Lichtenthal überführen ließ.

    Siehe auch
    • Stammliste von Baden
    Literatur
    • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden, Frankfurt und Leipzig 1764, Erster Theil, S. 329–364 in der Google-Buchsuche
    • Joseph Bader: Markgraf Hermann der Fünfte von Baden, Karlsruhe 1851 online in der Google Buchsuche
    • Regesta Imperii 1197, Nummer 604 (Online)
    • Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 - 1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Erster Band, Innsbruck 1900, S. 13–31 online im internet archive
    • Hansmartin Schwarzmaier: Baden. In: Meinrad Schwab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.): Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2: Die Territorien im alten Reich. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Wüttemberg herausgegeben. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-608-91371-8, S. 178–182
    Weblinks
    •  Commons: Herman V of Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag in der baden-württembergischen Personendatenbank auf Landeskunde entdecken online (leobw) mit einer Lithographie
    Einzelnachweise / Anmerkungen
    1 s. Homepage der Stadt Backnang
    2 s. Bader S. 48
    3 s. Bader S. 35f.
    4 s. auch K. Weller: Zur Kriegsgeschichte der Empörung des Königs Heinrich gegen Friedrich II.; In: Württembergische Vierteljahreshefte, 1895, S. 178 (Online; PDF; 18,1 MB)
    5 s. Homepage der Abtei Lichtenthal
    6 Bader s. S. 22 geht davon aus, dass Otto IV. mit der Verheiratung seiner Nichte den schwäbischen Adel auf seine Seite ziehen wollte.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_V._(Baden)

    Hermann heiratete Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig) in cir 1217. Irmengard (Tochter von Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere und Pfalzgräfin Agnes von Staufen) wurde geboren in cir 1200; gestorben am 24 Feb 1260. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig)Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig) wurde geboren in cir 1200 (Tochter von Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere und Pfalzgräfin Agnes von Staufen); gestorben am 24 Feb 1260.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Irmengard_bei_Rhein

    Die welfische Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein – auch bekannt als Irmengard von Baden (* um 1200; † 24. Februar 1260) – war Frau des Markgrafen Hermann V. von Baden. Sie brachte in die Ehe den Besitz der Stadt Pforzheim ein, die dann bis 1918 beim Haus Baden verblieb.

    Sie war die Tochter von Heinrich I. bei Rhein, des Herzogs von Braunschweig, genannt der Lange, und Enkelin Heinrichs des Löwen.
    Sie und ihr Mann sind bekannt als Förderer der Klöster in Maulbronn, Tennenbach, Herrenalb, Selz, Salem und des Stifts Backnang. Irmengard bei Rhein gilt 1245 als Gründerin des Klosters Lichtenthal in Lichtental bei Baden-Baden, der späteren Grablege der Markgrafen. Jedoch hatte sie sich beim Bau des Klosters übernommen und benötigte zur Finanzierung anschließend die Hilfe ihrer Söhne. Im März 1245 bekam sie einige Güter und Rechte geschenkt.

    „Die Brüder Hermann und Rudolph, Markgrafen von Baden, übergeben ihrer Mutter Irmengard, welche zum Seelenheil ihres verstorbenen Gemahls, des Markgrafen Hermann von Baden, und zum Nachlaß ihrer Sünden bei Beuren in der Nähe von Baden ein Frauenkloster zu bauen angefangen hatte, aber nicht hinreichend Mittel dazu besaß, das Patronatsrecht der Kirchen in Ettlingen und Baden, ihren Zehnten in Iffezheim (deciman, que nobis cedit aqud Vffinshein), die Dörfer Winden und Beuren mit allem Zubehör, zwei Höfe in Oos, einen in Eberstein und zwölf Pfund Straßburger Münze von ihren Zinsen in Selz.“ Quelle: GLA

    Dabei verschenkten die Brüder mehr, als ihnen gehörte, denn zwei Teile des Zehnts hatten die Brüder selbst an Ludwig von Liebenzell verlehnt, was zu langen Streitigkeiten führte.
    Irmengard heiratete Hermann V. von Baden um 1217, aus der Ehe mit Hermann V. gingen folgende Kinder hervor:
    • Hermann (* um 1225; † 4. Oktober 1250); später regierender Markgraf
    • Rudolf (* um 1230; † 19. November 1288); später regierender Markgraf
    • Mechthild († 1259) ∞ (4. April 1251) Graf Ulrich I. von Württemberg (* um 1222; † 25. Februar 1265), genannt der Stifter.
    • Elisabeth
    1 ∞ Graf Eberhard von Eberstein
    2 ∞ Ludwig II. von Lichtenberg.
    Im Jahre 1248 überführte Irmengard den Leichnam ihres Mannes vom Augustiner-Chorherrenstift Backnang nach Lichtental ins Kloster Lichtenthal.


    Weblinks
    • genealogie-mittelalter.de

    Notizen:

    Hermann V. und Irmengard hatten 4 Kinder, 2 Söhne und 2 Töchter.
    • Hermann, (* um 1225; † 4. Oktober 1250); später Herzog von Österreich
    • Rudolf, (* um 1230; † 19. November 1288); später regierender Markgraf
    • Mechthild, († um 1258) ∞ 4. April 1251 Graf Ulrich I. von Württemberg (* um 1222; † 25. Februar 1265), genannt der Stifter.
    • Elisabeth, 1∞ Graf Eberhard V. von Eberstein, Sohn von Eberhard IV. von Eberstein, 2∞ Ludwig II. von Lichtenberg.

    Kinder:
    1. Markgraf Hermann VI von Baden wurde geboren in cir 1225; gestorben am 4 Okt 1250.
    2. Markgraf Rudolf I von Baden wurde geboren in cir 1230; gestorben am 19 Nov 1288.
    3. 3. Gräfin Mechthild von Baden wurde geboren in nach 1225; gestorben in nach 1258; wurde beigesetzt in Stiftskirche Beutelsbach.
    4. Elisabeth von Baden


Generation: 4

  1. 8.  Graf Ludwig II. von WürttembergGraf Ludwig II. von Württemberg wurde geboren in cir 1137 (Sohn von Graf Ludwig von Württemberg); gestorben in 1181.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1158 bis 1181, Grafschaft Württemberg; Ludwig II. war von 1158 bis 1181 Graf von Württemberg.

    Notizen:

    Name:
    Erscheint ebenfalls in der Umgebung Friedrich Barbarossas.

    Urkunden, in denen ein württembergischer Herrscher mit Namen Ludwig erwähnt wird, existieren mit dem Zusatz Graf bis 1154. Vermutlich sind diese auf Ludwig I. bezogen. Bis 1166 wird der Name Ludwig dann ohne Grafentitel erwähnt. Die erste Nennung Ludwigs II. mit dem Grafentitel datiert auf das Jahr 1181 in einer Urkunde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Eine sichere Reihenfolge der Herrscher lässt sich vor 1200 für das Haus Württemberg nicht erstellen; die gesicherte Reihe beginnt erst mit Ludwigs Söhnen Hartmann I. und Ludwig III. Grund dafür sind auch die aus der Auseinandersetzung zwischen Städten und Grafen erwachsenen Zerstörungen im 14. Jahrhundert, als die Städter die Stiftskirche Beutelsbach plünderten und alle Inschriften und Wappen der dort bestatteten „Grafen von Wirtemberg“ zerstörten.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_II._(Württemberg)

    Titel (genauer):
    Württemberg war ein seit dem Hochmittelalter bestehender Teilstaat des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation, des Rheinbundes, des Deutschen Bundes und des Deutschen Reiches. Sein Territorium ging 1952 im neu gebildeten Bundesland Baden-Württemberg auf. Haupt- und Residenzstadt war Stuttgart. Das Land bildete sich im 11. Jahrhundert aus dem Herrschaftsgebiet des Hauses Württemberg am mittleren Neckar heraus. Neben diesem Kerngebiet gehörten bis 1793 linksrheinische Gebiete im Elsass und um Montbéliard (Württemberg-Mömpelgard) zu Württemberg.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Württemberg

    Ludwig + Willibirg von Kirchberg. Willibirg wurde geboren in 1142; gestorben in 1179. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Willibirg von Kirchberg wurde geboren in 1142; gestorben in 1179.

    Notizen:

    Verheiratet:
    Ludwig II. war vermählt mit Willibirg, Tochter des Grafen Hartmann III. von Kirchberg.

    Kinder:
    1. 4. Graf Ludwig von Württemberg gestorben in cir 1228/36.
    2. Graf Hartmann I. von Württemberg wurde geboren in cir 1160; gestorben am 19 Aug 1240.

  3. 10.  Graf Ulrich III. von KyburgGraf Ulrich III. von Kyburg (Sohn von Graf Hartmann III. von Kyburg und Gräfin Richenza von Lenzburg-Baden); gestorben in 1227.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Geschichte
    Die Grafen von Dillingen in Bayern erwarben im 11. Jahrhundert Besitzungen in der heutigen Ostschweiz. Durch die Ehe Hartmanns von Dillingen († 1121) mit der Erbtochter Adelheid von Winterthur-Kyburg kamen sie zu weitläufigen Besitzungen und Gebietsansprüchen im Thurgau, unter anderem auch zur Kyburg. Die Herkunft Adelheids ist in der Geschichtsforschung umstritten. Sie könnte eine Erbin der Grafen von Grüningen-Winterthur oder einer Winterthurer Seitenlinie der Grafen von Nellenburg gewesen sein. Wahrscheinlich war sie die Tochter Adalberts, des letzten Grafen von Winterthur, der im Jahre 1053 mit seinem Bruder, dem kaiserlichen Bannerträger Werner II. von Winterthur, in der Schlacht von Civitate gegen die Normannen fiel.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und dden Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Durch das Aussterben der Herzöge von Zähringen 1218 ergab sich eine weitere Gelegenheit für die Kyburger, ihren Besitz zu erweitern, da Anna von Zähringen, die Schwester des letzten Zähringers, Berchtold V., die Ehefrau Ulrichs III. von Kyburg († 1227) war. In den Erbstreitigkeiten mit anderen Adelsgeschlechtern, die mit den Zähringern verwandt waren, konnte Ulrich III. für sich die linksrheinischen Besitzungen der Zähringer in der heutigen Schweiz behaupten. Darunter befanden sich sowohl Güter im damaligen Zürichgau im Herzogtum Schwaben wie auch im Aargau im Königreich Burgund, darunter die Städte Freiburg im Üechtland, Thun und Burgdorf. Die Herrschaftsansprüche der Kyburger aus dieser Erbschaft liessen sich aber nicht überall durchsetzen, sie verloren beispielsweise die Stadt Zürich und die Vogtei über das Kloster St. Gallen. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wandten sich die Kyburger gegen die Staufer und wurden zur Hauptstütze der päpstlich-antistaufischen Koaoalition auf dem Gebiet der heutigen Schweiz. Im Streit zwischen Papst und Krone wandte sich Hartmann der Ältere von Kaiser Friedrich II. ab und wechselte in das päpstliche Lager. Ihnen schlossen sich auch die Freiherren von Wart an, die sich nun eng an die Kyburger anlehnten.[2]
    Die Grafen von Kyburg gründeten in ihrem Machtbereich im 12. und 13. Jahrhundert die Städte Winterthur, Frauenfeld, Diessenhofen, Zug, Baden (1230), Aarau, Lenzburg, Mellingen, Sursee (1250), Weesen (1250), Laupen, Kyburg, Richensee und Huttwil. Im Raum Winterthur gründeten sie 1225 das Chorherrenstift Heiligenberg, das ihre Grablege wurde und 1233 begründeten sie das Kloster Töss. Die Kyburger wurden dadurch zu einem der mächtigsten Adelsgeschlechter im Gebiet der heutigen Schweiz unund standen dementsprechend in harter Konkurrenz mit den Rapperswilern, den Habsburgern und den Savoyern, die ebenfalls zur gleichen Zeit versuchten, ihre Herrschaftsgebiete auszubauen und zu konsolidieren. Im Kyburger Urbar (um 1260) hielten die Grafen von Kyburg ihre Rechte und Ansprüche schriftlich fest; dieses Dokument zählt – obwohl nur in Fragmenten erhalten – zu den frühesten Verwaltungsdokumenten in der Deutschschweiz.[3]
    Der kinderlose Graf Hartmann IV. übertrug 1250/1251 den westlichen Teil seines Besitzes mit der Reuss als Grenze seinem Neffen Hartmann V. von Kyburg Dieser versuchte mit der Unterstützung der Habsburger von seinem Herrschaftszentrum Burgdorf aus sich gegen die Stadt Bern und die Savoyer durchzusetzen. Nach dem Tod Hartmanns V. 1263 und Hartmanns IV. 1264 war die einzige Erbtochter, Anna von Kyburg, noch minderjährig. Rudolf I. von Habsburg, dessen Mutter Heilwig von Kyburg eine Tochteter Ulrichs III. war, übernahm die Vormundschaft und damit auch die Verwaltung des Herrschaftsgebiets. Bis 1273 konnte Rudolf I. sich sogar gegen die Ansprüche der Savoyer durchsetzen, die über die Witwe Hartmanns V., Margarethe von Sayoyen, über gut begründete Ansprüche verfügten.
    Durch die Ehe Annas mit Eberhard I. von Habsburg-Laufenburg entstand 1273 aus einem Teil des Besitzes Hartmanns IV. die neue Dynastie der Grafen von Kyburg-Burgdorf bzw. Neu-Kyburg.

    Wappen
    Aus dem 13. Jh. (vor dem Aussterben der Alt-Kyburger 1264) sind Darstellungen des Wappens auf Siegeln erhalten.[4] Eine Beschreibung des alten Wappens findet sich im Clipearius Teutonicorum des Konrad von Mure (um 1264) als "in Schwarz, ein schräg gestellter gelber Balken trennt zwei gelbe Löwen".[5]
    In der Zürcher Wappenrolle (um 1340) sowie bei Gerold Edlibach (um 1490) sind die goldenen Löwen auf rotem Grund dargestellt. Dies ist das Wappen der Neu-Kyburger (nach 1273). Die Blasonierung des Wappens der Kyburger lautet: In Rot ein goldener Schrägbalken, begleitet von zwei schreitenden goldenen Löwen.[6]
    Die Bedeutung der Löwen geht wahrscheinlich auf die beiden Familien zurück, aus denen die Grafschaft entstanden ist, nämlich aus dem Zusammenschluss der beiden gleichberechtigten Adelsfamilien der Herren zu Winterthur (Adelheid, die Tochter Adalberts) sowie von derer von Dillingen (Hartmann I. von Dillingen).
    Das kyburgische Wappen diente als Grundlage zahlreicher moderner schweizerischer Wappen, so der Wappen des Kantons Thurgau, der Vogtei Gaster sowie der Städte Winterthur, Diessenhofen, Andelfingen und Kyburg.

    Familienmitglieder
    • Werner von Kyburg oder Wezelo (* um 980; † 1030), Graf
    • Uto von Kyburg Abt im Kloster St. Blasien
    • Ulrich I. von Kyburg-Dillingen († 1127), von 1111 bis 1127 Bischof von Konstanz
    • Ulrich von Kyburg († 1237), von 1233/1234 bis zu seinem Tod Bischof von Chur



    Einzelnachweise
    1 Roman W. Brüschweiler, Stammtafel der Häuser Lenzburg, Kiburg und Dillingen S. 108–109; in: Geschichte von Wettingen
    2 Kaspar Hauser: Die Freiherren von Wart. S. 11.
    3 Peter Niederhäuser. Zwischen Schwaben und Burgund: Ein neuer Blick auf die Grafen von Kyburg. Heimatspiegel, Dezember 2014. (Beilage zum Zürcher Oberländer / Anzeiger von Uster)
    4 "Herrgott (Genealogia diplomatica) liefert die Abbildungen einiger Kyburgischen Siegel, die sich an Urkunden von 1240–1262 vorfanden. [...] An einer Urkunde vom Jahre 1220 ist das Siegel Hartmanns von Dillingen erhalten, ein Schild mit Quersteifen und vier Löwen." Franz Ernst Pipitz, Die Grafen von Kyburg (1839), 27–30.
    5 Kiburg in nigro gilvan tabulam fore ponis, obliquansque duos gilvos secet illa leones Vers 34, ed. Paul Ganz (1899); siehe: Peter Ziegler, Die Gemeindewappen des Kantons Zürich, Antiquarische Gesellschaft in Zürich, Wappenzeichnungen von Waltr Käch und Fritz Brunner, Zürich 1977, S. 67. Die Form mit dem schwarzen Wappenschild wurde 1926 von der Gemeinde Kyburg als Wappen übernommen.
    6 "So beschreibt es auch der Copist des Kyburgischen Stammbaumes und das Tschudische Wappenbuch. Herrgott: Est autem Kyburgensis clypeus coccineus, quem balteus permeat aureus, utrinque comite leone metalli eiusdem." ["Der kyburgische Schild it Scharlach, durchquert von einem goldenen Balken, beidseitig begleitet von Löwen in demselben Metall"] Franz Ernst Pipitz, Die Grafen von Kyburg (1839), S. 28, fn. 1.
    Literatur
    • Heinz Bühler et al.: Die Grafen von Kyburg. Kyburger-Tagung 1980 in Winterthur. (= Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters 8). Basel 1981, ISBN 3-530-49951-X.
    • Alfred Häberle: Die Grafen von Kyburg in Dokumenten. Ihre Städte und kirchlichen Stiftungen. Winterthur 1980.
    • Karl Keller: Die Städte der Grafen von Kyburg. Materialien zur Stadt des Hochmittelalters. Jubiläumsausstellung 800 Jahre Stadt Winterthur. Winterthur 1980.
    • Martin Leonhard, Franziska Hälg-Steffen: Kyburg [Kiburg], von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    • Jürg Leuzinger: Die Kiburger und der Oberaargau. Aufstieg, Herrschaft und Niedergang eines Grafenhauses. In: Jahrbuch des Oberaargaus 52 (2009), S. 83–118.
    • Martin Lory: Die Münzprägungen der Kyburger. In: Helvetische Münzenzeitung 18 (1983), S. 151–155.
    • Werner Meyer: Burgen der Schweiz. (Band 5), Silva Verlag. Zürich 1983.
    • Peter Niederhäuser (Hrsg.): Die Grafen von Kyburg: Eine Adelsgeschichte mit Brüchen. (= Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. 82). Chronos, Zürich 2015. ISBN 978-3-0340-1271-3
    • Ernst Rieger: Das Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg. Mit besonderer Betonung der innerschweizerischen, Züricher und thurgauischen Landschaften. Aus dem Nachlass hrsg. von Reinhard Härtel. 2 Bände. (Archiv für Diplomatik 5), Kön 1986, ISBN 3-412-04082-7.
    Weblinks
     Commons: Kyburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Georg von Wyß: Kiburg, Ulrich II. Graf v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 709–711.
    • Medieval Lands: Swabia, Nobility: Grafen von Kiburg (englisch)

    Name:
    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Ulrich heiratete Anna von Zähringen in zw 1180 und 1181. Anna (Tochter von Herzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen und Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg)) wurde geboren in cir 1162 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Anna von ZähringenAnna von Zähringen wurde geboren in cir 1162 in Urach, Baden-Württemberg, DE (Tochter von Herzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen und Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg)); gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Zähringen

    Anna von Zähringen (* 1162 in Urach; † 1226) war eine Tochter Bertholds IV. und Heilwigs von Frohburg und die jüngere Schwester von Agnes von Zähringen.[1]

    Anna heiratete vor 1181 Ulrich III., den Grafen von Kyburg († 1227). Aus dieser Ehe gingen drei namentlich bekannte Söhne und drei Töchter hervor:[2]
    • Werner (etwa 1180-1228), Graf von Thun ∞ Alix (Bertha) von Lothringen (um 1200-1242)
    • Hartmann IV., Graf von Kyburg ∞ Margherita von Savoyen
    • Ulrich von Kyburg, Bischof von Chur
    • Heilwig von Kyburg (um 1192-1260) ∞ 1217 Albrecht IV. von Habsburg (um 1188-1239), Landgraf im Elsass
    • Mechtild von Kyburg ∞ Rudolf VII. von Rapperswil
    • Adelheid, Gräfin von Kyburg-Dillingen ∞ Gerhard IV., Graf von Tollenstein und Hirschberg



    Einzelnachweise[
    1 http://familypedia.wikia.com/wiki/Anna_von_Z%C3%A4hringen_(c1162-aft1226)
    2 http://geneall.net/de/name/67050/anna-von-zaehringen/

    Kinder:
    1. Graf Werner von Kyburg (Kiburg) wurde geboren in cir 1180; gestorben in 1228 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel; wurde beigesetzt in Jerusalem.
    2. Gräfin Heilwig von Kyburg (Kiburg)
    3. 5. von Kyburg (Kiburg)

  5. 12.  Markgraf Hermann IV von BadenMarkgraf Hermann IV von Baden wurde geboren in cir 1135 (Sohn von Markgraf Hermann III von Baden, der Grosse und Bertha); gestorben am 13 Sep 1190 in bei Antiochia am Orontes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1160, Baden, DE; Markgraf von Baden https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Baden https://de.wikipedia.org/wiki/Baden_(Land)
    • Titel (genauer): Markgrafschaft Verona; Titular-Markgraf von Verona https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Verona

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_IV._(Baden)

    Markgraf Hermann IV. von Baden (* um 1135; im Jahre 1152 ist er zuerst mit seinem Vater erwähnt; † 13. September 1190 bei Antiochia am Orontes), war Titular-Markgraf von Verona und Markgraf von Baden seit 1160.

    Leben
    Des Weiteren hatte er Grafen- und Vogteirechte im Breisgau und in der Ortenau inne. Er ist der Sohn von Hermann III., Markgraf von Baden und der Bertha. Verheiratet war Hermann IV. seit etwa 1162 mit Bertha († 24. Februar 1169), Tochter eines Pfalzgrafen von Tübingen.

    Gemeinsam mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa nahm er an der Belagerung und Zerstörung von Mailand teil. In den Jahren 1176 bis 1178 unternahm er mit dem Kaiser Feldzüge in Italien und war 1176 Teilnehmer an der Schlacht von Legnano. 1183 war er Garant im Konstanzer Frieden, bei dem die lombardischen Städte ihre Unabhängigkeit erhielten.

    Hermann IV. nahm an der Seite des Kaisers am Dritten Kreuzzug teil. Dabei starb er 1190 im Heiligen Land in der Nähe der Stadt Antiochia vermutlich an der Pest.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Siehe auch:
    • Stammliste von Baden
    Literatur
    • Gerhard Hartmann, Karl Rudolf Schnith: Die Kaiser – 1200 Jahre europäische Geschichte. Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg 2003, ISBN 3-8289-0549-8.
    • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden, Frankfurt und Leipzig 1764, Erster Theil, S. 311–328 in der Google-Buchsuche
    • Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050–1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Erster Band, Innsbruck 1900, S. 11–13 online im internet archive
    Weblinks
    • The Descendants of Hermann I Markgraf von Verona, Count im Breisgau (Memento vom 7. August 2007 im Internet Archive)

    Name:
    Das Haus Baden gehört seit Jahrhunderten zum deutschen Hochadel. Die Wurzeln des Adelsgeschlechts liegen im Breisgau, in der Ortenau, in der Baar, im Hegau und im Thurgau. Bereits im Hochmittelalter besaßen die gemeinsamen Vorfahren der Zähringer und des späteren Hauses Baden in den genannten Gebieten Grafenrechte und waren somit eine der bedeutenden Familien im Südwesten des Herzogtums Schwaben.
    Stammvater des Hauses war Hermann I., der älteste Sohn Herzog Bertholds I. von Kärnten. Der Sohn Hermanns, Hermann II., Graf im Breisgau, war der erste, der sich 1112 nach der Burg Hohenbaden von Baden nannte. Er hatte das Gebiet um Baden-Baden durch den Ausgleich der Zähringer mit den Staufern um das Herzogtum Schwaben erlangt und führte ab 1112 den von seinem Vater ererbten Markgrafentitel – ursprünglich jener der Markgrafschaft Verona. So entstand die neue Markgrafschaft Baden.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Baden

    Gestorben:
    Vermutlich an der Pest

    Hermann heiratete Markgräfin Bertha von Tübingen in cir 1162. Bertha gestorben am 24 Feb 1169; wurde beigesetzt in Grabgelege der Markgrafen von Baden im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Markgräfin Bertha von TübingenMarkgräfin Bertha von Tübingen gestorben am 24 Feb 1169; wurde beigesetzt in Grabgelege der Markgrafen von Baden im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgräfin von Baden und Verona

    Notizen:

    Bertha und Hermann IV. hatten sechs Kinder, drei Söhne und drei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pfalzgrafen_von_Tübingen

    Notizen:

    Hermann IV. und Bertha hatten 6 Kinder, 3 Söhne und 3 Töchter.
    - Hermann V., Markgraf von Baden († 16. Januar 1243)
    - Heinrich I., Markgraf von Baden-Hachberg († 2. Juli 1231) ∞ Agnes
    - Friedrich (* um 1167; † 1217 gefallen), Mitregent
    - Jutta
    - Bertha
    - Gertrud († vor 1225) ∞ Albrecht II., Graf von Egisheim und Dagsburg († 1211)

    Kinder:
    1. 6. Markgraf Hermann V von Baden gestorben am 16 Jan 1243; wurde beigesetzt in Augustiner-Chorherrenstift Backnang, dann 1248 Kloster Lichtenthal.
    2. Markgraf Heinrich I von Baden wurde geboren in vor 1190; gestorben am 2 Jul 1231; wurde beigesetzt in Kloster Tennenbach.
    3. Friedrich von Baden wurde geboren in cir 1167; gestorben in 1217.
    4. Jutta von Baden
    5. Bertha von Baden
    6. Gertrud von Baden gestorben in vor 1225.

  7. 14.  Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere wurde geboren in ca 1173 / 1174 (Sohn von Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe und Mathilde von England (Plantagenêt)); gestorben am 28 Apr 1227 in Braunschweig.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pfalzgraf bei Rhein (1195 bis 1212)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_(V.)_der_Ältere_von_Braunschweig

    Heinrich (V.) der Ältere von Braunschweig (* um 1173/74; † 28. April 1227 in Braunschweig) aus der Familie der Welfen war von 1195 bis 1212 Pfalzgraf bei Rhein.

    Familie
    Der älteste Sohn Herzog Heinrichs des Löwen und Mathildes von England war seit Januar oder Februar 1194[1] mit Agnes von Staufen, der Erbtochter des rheinischen Pfalzgrafen Konrad von Staufen verheiratet. Aus dieser Ehe gingen mit Heinrich dem Jüngeren, Irmengard bei Rhein und Agnes drei Kinder hervor. In zweiter Ehe war er seit 1211 mit Agnes von Landsberg, Tochter des Markgrafen Konrad II. der Niederlausitz († 1266), verheiratet. Diese Ehe blieb kinderlos.

    Leben
    Heinrich begleitete seinen Vater 1182 und 1189 in die Normandie und nach England ins Exil. Nach der eigenmächtigen Rückkehr Heinrichs des Löwen im Herbst 1189 verteidigte er Braunschweig erfolgreich gegen Kaiser Heinrich VI. Beim Frieden von 1190 wurde er zusammen mit seinem Bruder Lothar († 1190) als Geisel an Heinrich VI. gegeben. Er musste Heinrich VI. 1191 auf seinem Italienzug begleiten und nahm an der erfolglosen Belagerung von Neapel teil. Schließlich flüchtete er und kehrte über Marseille nach Deutschland zurück, wo er (fälschlich) den Tod des Kaisers verkündete und sich selbst für die künftige Königswahl empfahl. Pfingsten 1192 wurde Heinrich der Ältere vom Kaiser geächtet. 1193/1194 heiratete er heimlich Agnes, Cousine des Kaisers und Tochter und Erbin des staufischen Rheinpfalzgrafen Konrad. Im selben Jahr versöhnte sich Heinrich wieder mit dem Kaiser, welcher ihn daraufhin begnadigte und nach dem Tod des Pfalzgrafen 1195 mit der Rheinpfalz belehnte.
    Im selben Jahr erbte Heinrich nach dem Tod seines Vaters die welfischen Hausgüter. Als neuer Parteigänger des Kaisers begleitete er diesen auf dessen Italienzug nach Sizilien. Er nahm am Kreuzzug Heinrichs VI. ins Heilige Land teil. Zusammen mit dem Bischof von Bremen führte er ein Kontingent an, mit dem er mit 44 Schiffen mit Zwischenhalten in Norwegen, England und Portugal nach Messina segelte, wo er sich im August 1197 mit dem Hauptheer des Kreuzzuges verband und nach Akkon weitersegelte, wo er im September eintraf. Als die Kreuzfahrer vom überraschenden Tod Kaiser Heinrichs VI. im Oktober 1197 erfuhren, wurde der Kreuzzug abgebrochen und Heinrich der Ältere kehrte spätestens im Sommer 1198 in die Heimat zurück.
    Im welfisch-staufischen Thronstreit um die Nachfolge Kaiser Heinrichs unterstützte Heinrich der Ältere zunächst seinen Bruder Otto IV. gegen dessen Rivalen Philipp von Schwaben. Im Paderborner Vertrag vom 1. Mai 1202 wurde der welfische Allodialbesitz zwischen ihm und seinen jüngeren Brüdern Wilhelm von Lüneburg und Otto IV. geteilt. Dabei fielen Heinrich neben anderen Gebieten die Stadt Stade, die Grafschaft Stade und Dithmarschen zu. Neben Altencelle war Stade bis 1204 seine wichtigste Residenz. In der Folge kam es mit Otto zusehends zu Streitigkeiten. Heinrich der Ältere sah das Schwergewicht seiner Herrschaft in der Pfalzgrafschaft, die er 1204 nach dem Frieden mit Philipp von Schwaben von diesem zurückerhielt. Nach dessen Tod im Jahre 1208 kehrte Heinrich der Ältere wieder auf die Seite seines Bruders Otto IV. zurück und wurde Reichsverweser im Rheinland. Er kämpfte dabei gegen die drei rheinischen Erzbischöfe und wurde endgültig aus dem Mosel- und Mittelrheinggebiet verdrängt. Schon sein Schwiegervater und Vorgänger als Pfalzgraf, Konrad der Staufer, hatte um 1182 seine Hofhaltung von der Burg Stahleck bei Bacharach am Mittelrhein auf die Burg Heidelberg verlegt.[2] 1212 verzichtete Heinrich zugunsten seines Sohnes Heinrich des Jüngeren auf die Pfalz. Nach dem Tod Wilhelms von Lüneburg erbte er 1213 umfangreichen Besitz zwischen Elbe und Weser, in welchem Gebiet ihn Kaiser Friedrich II. 1219 als Reichsvikar einsetzte.
    Da sein einziger Sohn 1214 im Alter von 17 Jahren kinderlos verstorben war, bestimmte Heinrich der Ältere 1223 seinen Neffen Otto das Kind, den Sohn Wilhelms von Lüneburg, zum Erben seiner Güter. Heinrich der Ältere wurde im Braunschweiger Dom begraben.
    „Mit aller Wahrscheinlichkeit“ stiftete Heinrich die St. Gallus-Reliquie für die Burgkapelle St. Galli der Burg Lauenrode vor Hannover, wodurch er seiner weltlichen Schutz- und Lehnsherrschaft über Konrad II. Ausdruck verlieh.[3]



    Literatur
    • Andrea Briechle: Heinrich Herzog von Sachsen und Pfalzgraf bei Rhein. Ein welfischer Fürst an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert (= Heidelberger Veröffentlichungen zur Landesgeschichte und Landeskunde. Schriftenreihe des Instituts für Fränisch-Pfälzische Geschichte und Landskunde. Bd. 16). Winter, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-88349-522-4.
    • Peter Fuchs: Heinrich (V.) der Lange (Ältere) von Braunschweig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 381–383 (Digitalisat).
    • Edgar N. Johnson: The Crusades of Frederick Barbarossa and Henry VI. In: Robert Lee Wolff, Harry W. Hazard (Hrsg.): The later Crusades, 1189–1311 (A History of the Crusades 2). University of Wisconsin Press, Madison 1969, S. 87 ff.
    • Gudrun Pischke: Heinrich V. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans, Braunschweig 2006, S. 319.
    • Eduard Winkelmann: Heinrich von Braunschweig, Rheinpfalzgraf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 559–561.
    Weblinks
     Commons: Heinrich V. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Ruth Gerstner: Die Geschichte der lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft von ihren Anfängen bis zur Ausbildung des Kurterritoriums Pfalz. Bonn 1941, S. 111.
    2 "de castrum Stalecka in castrum Heidelberg", Heiligenvita des Eberhard von Kumbd (von ca. 1220). Siehe dazu: Franz Schneider: Die Vita Eberardi de Commeda (auch de Stalecke genannt) als rheinische Geschichtsquelle für die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 110 (1962), S. 37–72.
    3 Helmut Plath: Die Frühgeschichte. in: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.), Dieter Brosius (Mitarb.): Geschichte der Stadt Hannover. Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Schlütersche, Hannover 1992, ISBN 3-87706-51-9, hier: S. 30; online über google books.

    Heinrich heiratete Pfalzgräfin Agnes von Staufen in Jan oder Feb 1194. Agnes (Tochter von Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen) und Irmingard von Henneberg) wurde geboren in cir 1176; gestorben in 07 / 08 Mai 1204 in Grafschaft Stade. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 15.  Pfalzgräfin Agnes von StaufenPfalzgräfin Agnes von Staufen wurde geboren in cir 1176 (Tochter von Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen) und Irmingard von Henneberg); gestorben in 07 / 08 Mai 1204 in Grafschaft Stade.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1195 bis 1204, Pfalzgrafschaft bei Rhein (Kurpfalz) ; Pfalzgräfin bei Rhein

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Staufen_(Pfalzgräfin)

    Agnes von Staufen (* um 1176; † 7. oder 9. Mai 1204 in Stade) war die Erbtochter Konrads von Staufen, des Pfalzgrafen bei Rhein, und von 1195 bis 1204 als Ehefrau Heinrichs des Älteren von Braunschweig selbst Pfalzgräfin bei Rhein.

    Leben
    Agnes' Vater Konrad, Pfalzgraf bei Rhein und Halbbruder des Kaisers Friedrich Barbarossa, war ein um Frieden und Ausgleich im Reich bemühter Politiker. Schon vor 1180 hatte er die Verlobung seiner Tochter mit Heinrich, dem ältesten Sohn Heinrichs des Löwen, arrangiert, um durch diese Verbindung den erneut aufkommenden Konflikt zwischen Staufern und Welfen zu entschärfen.
    Im Jahr 1193 bemühte sich Barbarossas Sohn Kaiser Heinrich VI. um ein politisches Bündnis mit dem französischen König Philipp II. August und wollte diesem daher Agnes, die seine Cousine war, zur Frau geben. Als der junge Welfe Heinrich von diesem Vorhaben hörte, sprach er bei Agnes' Eltern vor. Konrad vermied es, eine verbindliche Aussage zum Verlöbnis seiner Tochter zu treffen, da er einerseits die geplante Verbindung zum französischen König befürwortete, andererseits den von seiner Tochter schwärmerisch verehrten Heinrich nicht brüskieren wollte.
    Agnes’ Mutter Irmengard von Henneberg († 1197) befürwortete weiterhin eine Heirat ihrer Tochter mit dem Welfen. Wenig später nutzte sie die Abwesenheit ihres bei Heinrich VI. weilenden Mannes zum Widerstand gegen den Plan des Kaisers. Sie ließ den jungen Heinrich auf Burg Stahleck kommen, wo um den Jahreswechsel 1193/1194 die kirchliche Vermählung des jungen Brautpaars ausgerichtet wurde. Das Ereignis ging als Hochzeit von Stahleck in die Geschichtsbücher ein.
    Heinrich VI. fühlte sich hintergangen und verlangte von Konrad die sofortige Annullierung der Ehe. Doch der Pfalzgraf bekannte sich nach anfänglichem Widerstand zur Ehe seiner Tochter, da diese bereits von der Kirche gesegnet worden war. Es gelalang ihm, Heinrich VI. von den innenpolitischen Vorteilen dieser Verbindung zu überzeugen. Wenn der Kaiser Konrads Schwiegersohn Heinrich mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnen würde, sei zudem die Nachfolge gesichert, die nach dem frühen Tod der Söhne Konrads in Gefahr geraten war. Außerdem schlugen Konrad und Agnes dem Kaiser vor, den von dessen Vater geächteten Heinrich den Löwen zu begnadigen.
    Die Versöhnung zwischen dem Staufer Heinrich VI. und dem Welfen Heinrich dem Löwen fand im März 1194 in der Pfalz Tilleda statt. Agnes und ihr Mann Heinrich hatten mit ihrem Coup von Stahleck gute Vorarbeit für dieses wichtige innenpolitische Erreignis geleistet. Dazu kam, dass Heinrich VI. auf einen Ausgleich mit den Welfen und vor allem Frieden im Reich angewiesen war, da er nach dem Tod Tankreds von Lecce († 20. Februar 1194) beabsichtigte, seine Thronansprüche im Königreich Sizilien durchzusetzen.
    Aus der Ehe zwischen Agnes von Staufen und Heinrich dem Älteren von Braunschweig gingen ein Sohn und zwei Töchter hervor. Heinrich der Jüngere von Braunschweig war von 1212 bis 1214 Pfalzgraf bei Rhein. Die ältere Tochter Irmengard (1200–1260) vermählte sich mit Hermann V., Markgraf von Baden. Die jüngere Tochter (1201–1267), die ebenfalls Agnes hieß, vermählte sich mit Otto II., dem Herzog von Bayern. Beide wurden die Stammeltern der Wittelsbacher in Bayern und in der Pfalz. Ihre Tochter Elisabeth wurde die Mutter Konradins, ihr Sohn Ludwig der Strenge war der Vater des späteren Kaisers Ludwig IV.

    Nachleben
    Während der Romantik wurde das Leben der Agnes von Staufens verklärt. So wurde sie in Christian Dietrich Grabbes 1830 veröffentlichten Drama Heinrich VI. als unbekümmertes, aber resolutes Mädchen dargestellt, das auf dem Reichstag um sein Liebesglück kämpfte und am Totenbett Heinrichs des Löwen die Versöhnung der Welfen und Staufer bewirkte.
    Am 12. Juni 1829 fand an der Königlichen Oper in Berlin die Uraufführung der Oper „Agnes von Hohenstaufen“ des italienischen Komponisten Gaspare Spontini statt.



    Literatur
    • Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1, S. 367, 384 (Rezension)
    • Paul Barz: Heinrich der Löwe und seine Zeit; Deutsche Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG; München; Originalausgabe Juni 2008; ISBN 978-3-423-24676-7, S. 231, 233 und 253
    • Friedemann Bedürftig: Taschenlexikon Staufer. Piper, München 2000, ISBN 3-492-23032-6, S. 11.
    • Anno Mungen: Musiktheater als Historienbild. Gaspare Spontinis „Agnes von Hohenstaufen“ als Beitrag zur deutschen Oper (= Mainzer Studien zur Musikwissenschaft 38), Tutzing 1997.

    Titel (genauer):
    Die Kurpfalz lag an Ober- und Mittelrhein, zwischen Mosel und Kraichgau, mit dem Kerngebiet am unteren Neckar und den Hauptstädten Heidelberg und Mannheim. Das kurpfälzische Staatsgebiet war nicht zusammenhängend, sondern ein für die damalige Zeit typischer „Flickenteppich“ mit Exklaven und Enklaven; einzelne Territorien teilte man sich sogar mit anderen Staaten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurpfalz

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Kurpfalz

    Agnes von Staufen war die Erbtochter Konrads von Staufen, des Pfalzgrafen bei Rhein, und von 1195 bis 1204 als Ehefrau Heinrichs d. Ä. von Braunschweig selbst Pfalzgräfin bei Rhein.

    Notizen:

    Agnes hatte mit Heinrich V. einen Sohn und zwei Töchter.

    Kinder:
    1. Agnes von Braunschweig
    2. 7. Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig) wurde geboren in cir 1200; gestorben am 24 Feb 1260.


Generation: 5

  1. 16.  Graf Ludwig von WürttembergGraf Ludwig von Württemberg (Sohn von Konrad von Württemberg (von Giengen) und Hedwig von Spitzenberg-Sigmatingen ?); gestorben in spätestens 1166.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Württemberg

    Haus Württemberg

    Das Haus Württemberg ist ein bis heute existierendes Adelsgeschlecht, das über Jahrhunderte, zuletzt bis 1918 als Könige von Württemberg, große Gebiete Südwestdeutschlands beherrschte und prägte. Der Familienname – abgeleitet von der auf dem Wirtemberg liegenden Stammburg – wurde später auf das ganze Land Württemberg und mittelbar auf das heutige Bundesland Baden-Württemberg übertragen.

    Geschichte
    Die Familie hat ihre Ursprünge nach neueren Forschungen wohl im Umkreis des salischen Kaiserhauses. Eine lange vermutete Abstammung aus Luxemburg ist dagegen eher unwahrscheinlich.

    Um 1080 kamen die Vorfahren der heutigen Württemberger, die sich damals, aufgrund der auf dem Wirtemberg liegenden Stammburg, noch als „Wirtemberger“ bezeichneten, in die Stuttgarter Gegend. Durch eine Heirat wurden sie zu Erben des Hauses Beutelsbach und bauten die Burg Wirtemberg. Von dieser befindet sich in der heute an ihrem Platz stehenden Kirche, als Spolie, der Weihestein der Burgkapelle. Er ist eine steinerne Urkunde, die besagt, dass der Wormser Oberhirte Adalbert II. am 7. Februar 1083 die dortige Burgkapelle geweiht hat. Dieser Stein gilt gleichzeitig als das älteste urkundliche Zeugnis für das Herrscherhaus Württemberg.[1]

    Wohl in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erlangten die Württemberger das Grafenamt. Ihr Herrschaftsgebiet, anfangs nur die nähere Umgebung der Burg umfassend, vergrößerte sich stetig, vor allem durch Ankäufe von verarmten Häusern wie denen von Tübingen. Durch die Heirat des Grafen Ulrich I. mit Mechthild von Baden im Jahr 1251 kam die spätere Hauptstadt Stuttgart zu Württemberg. In der für Württemberg siegreichen Schlacht bei Döffingen konnte Graf Eberhard II. 1388 die Macht des Schwäbischen Städtebunds brechen. 1442 wurde das Land geteilt, jedoch 1482–1492 wieder vereinigt.

    Auf dem Reichstag von Worms im Jahr 1495 wurde Graf Eberhard V. vom römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. zum Herzog erhoben. In den Jahren 1534 bis 1537 führte Herzog Ulrich die Reformation ein und machte damit das Land zu einem wichtigen protestantischen Territorium. Damit war der Herzog von Württemberg Oberhaupt der evangelischen Landeskirche.

    Als im 18. Jahrhundert die protestantische Hauptlinie im Mannesstamm erlosch, gelangte eine Linie des Hauses an die Regierung, die mit Herzog Karl Alexander einen katholischen Herrscher stellte. Die katholischen Herzöge mussten jedoch die Kirchenleitung an einen Kirchenrat abtreten, der sich aus Mitgliedern von Familien der württembergischen Oberschicht zusammensetzte. Erst mit Herzog Friedrich II. trat 1797 wieder ein protestantischer Landesfürst die Regierung an.

    Könige
    Durch die politischen Umwälzungen während der Herrschaft Napoleons wurde Herzog Friedrich II. im Mai 1803 zum Kurfürsten erhoben und erhielt säkularisierte und mediatisierte Herrschaften, womit er sein Land erheblich vergrößerte. Zum 1. Januar 1806 nahm Kurfürst Friedrich die Königswürde an und konnte sein Königreich durch weitere Gebiete vergrößern.

    König Wilhelm I. erließ 1828 ein neues Hausgesetz, in dem die Rechte und Pflichten der Herrscherfamilie festgelegt wurden, unter anderem die ausschließliche Primogenitur in der männlichen Linie sowie die Heiratsbeschränkungen auf ebenbürtiger Ebene.
    Als die Monarchie in Deutschland mit dem Ende des Ersten Weltkriegs abgeschafft wurde, dankte König Wilhelm II. als letzter deutscher Souverän am 30. November 1918 ab und nahm den Titel eines Herzogs zu Württemberg an, wogegen die Nachkommen der herzoglichen Linie bis heute den Namen Herzog von Württemberg tragen. Nach seinem Tod im Oktober 1921 gingen das Hausvermögen und der – theoretisch gewordene – Thronanspruch an diese im 19. Jahrhundert katholisch gewordene Linie des Hauses über. Schon 1919 hatte der ehemalige König dem präsumtiven Thronfolger Herzog Albrecht das Schloss Altshausen bei Ravensburg als Wohnsitz überlassen. Bis heute wohnt dort der Chef des Hauses Württemberg, das als ehemaliges souveränes Haus bis heute der sogenannten Ersten Abteilung des europäischen Hochadels angehört.

    Nebenlinien
    Unebenbürtige Nachkommen sind u. a. die Adelsfamilien

    Cambridge (Marquesses; auch Earls of Eltham und Viscounts Northallerton)
    Franquemont (Grafen)
    Ruknick von Mengen (Freiherren)
    Sontheim (Grafen)
    Sponeck (Grafen)
    Teck (Fürsten und Herzöge)
    Urach (Grafen, Fürsten, Herzöge; auch Grafen von Württemberg)

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1134-1158)

    Heisst als erster des Geschlechtes Graf, Anhänger der Staufer, so Herzog Friedrichs, dessen Bruders König Konrad und auch Friedrich Barbarossas, in deren Umgebung er erscheint; schenkte dem Kloster Maulbronn Elfingen.

    Kinder:
    1. 8. Graf Ludwig II. von Württemberg wurde geboren in cir 1137; gestorben in 1181.

  2. 20.  Graf Hartmann III. von KyburgGraf Hartmann III. von Kyburg (Sohn von Graf Adalbert I. von Kyburg (von Dillingen)); gestorben in 1180.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Dillingen

    Adalbert II. und Hartmann III.

    Durch seine Heirat mit Richenza, der Tochter des Grafen Arnold von Baden, konnte Hartmann III. seine Güter, Macht und Ansehen nach dem Tod seines Schwiegervaters durch das Lenzburger Erbe beträchtlich vermehren. Richenza, die früh starb, wohl um 1170, wurde im Kloster Beromünster bestattet. Durch Gründungen von Städten, die er planmäßig anlegen ließ (1178 Diessenhofen, 1180 Winterthur, vielleicht auch Frauenfeld im späten 12. Jahrhundert), steigerte er den Wert seiner neuen Besitzungegen. Nach dem Tod seines Bruders Adalbert II. († 1170) vereinigte er für zehn Jahre die schwäbischen und die in der heutigen Schweiz liegenden Besitzungen. Hartmann III. starb in der zweiten Hälfte des Jahres 1180. In den Neresheimer Annalen wird er als Graf von Dillingen, Graf von Kyburg und Vogt des Neresheimer Klosters bezeichnet. Nach seinem Tod trennen sich die beiden Linien wieder. Sein Sohn Adalbert III. führt die Dillinger Linie fort, sein Sohn Ulrich die Kyburger Linie.


    Persönlichkeiten
    • Hucpald oder Hupald I. († 909)
    • Dietpald I. († 955)
    • Hupald IV. († 1074)
    • Hartmann I. († 1121)
    • Hartmann II. († 1134)
    • Adalbert I. († 1151)
    • Adalbert II. († 1170)
    • Hartmann III. († 1180)
    • Adalbert III. († 1214)
    • Hartmann IV. von Dillingen († 1258)
    • Adalbert IV. († 1257)

    Mehr unter obenstehendem Link..



    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Landenberg-Greifensee, von Regensberg, von Kyburg, von Dillingen..

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=I1&secondpersonID=&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I4831

    Name:
    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Hartmann + Gräfin Richenza von Lenzburg-Baden. Richenza (Tochter von Graf Arnold II. von Lenzburg-Baden) gestorben in 1180. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 21.  Gräfin Richenza von Lenzburg-BadenGräfin Richenza von Lenzburg-Baden (Tochter von Graf Arnold II. von Lenzburg-Baden); gestorben in 1180.

    Notizen:

    Richenza war die Erbtochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lenzburg_(Adelsgeschlecht)

    Die Grafen von Lenzburg waren ein Schweizer Adelsgeschlecht, das dem Hochadel zuzurechnen ist. Der Schwerpunkt ihrer Besitzungen lag in der heutigen Ostschweiz sowie im Aargau. Ihr Stammsitz war die Lenzburg im heutigen Kanton Aargau. Die Herkunft des Geschlechts ist weitgehend ungeklärt. Die Familie und ihr Sitz werden 1077 erstmals urkundlich erwähnt. Sie stammt wohl über die Kastvögte des Klosters Schänis von Graf Hunfrid von Rätien ab. 1173 stirbt das Geschlecht mit Ulrich IV. im Mannesstamm aus.

    Geschichte
    Der Ursprung der Lenzburger liegt in der heutigen Ostschweiz. Die ältesten Besitzungen der Familie lagen in Churrätien, wo sie wohl im Tal des Hinterrheins und im Gasterland über Allod verfügten. Als erster Lenzburger wird ein Vogt Ulrich von Schänis in der Stammtafel geführt († vor 972). Sein Sohn Arnold dehnte seinen Einfluss in den damaligen Zürichgau aus und wird 976 urkundlich als Vogt der Klöster Schänis, Grossmünster und Fraumünster erwähnt. Sein Einfluss erstreckte sich über die Güter dieser Klöster vom Linthgebiet in die heutigen Kantone Aargau, Uri und Zürich. In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts erwarben die Lenzburger auch noch die Vogtei über das Chorherrenstift Beromünster, das über umfangreiche Güter und Rechte im Aargau und der Innerschweiz verfügte.
    Ulrich I. († 1045–1050) gelangte durch die Heirat seines Sohnes Ulrich II mit Richenza von Habsburg (* um 1020 † am 27. Mai 1080), Tochter von Werner I. von Habsburg, in die Familie der Grafen des Aargaus zum Titel eines Grafen und verlegte seinen Sitz auf die Lenzburg im Aargau, wo der neue Schwerpunkt der Besitzungen der Familie lag. Nach dem Investiturstreit erhielten die Lenzburger für ihre Unterstützung des deutschen Königs Heinrich IV. die Grafschaft im Zürichgau, dazu kamen später noch die Grafschaft über den Frickgau, die Vogtei über die Klöster Säckingen und Rheinau sowie die Reichsvogtei über Zürich. Die Übertragung der Grafschaft über den Zürichgau durch Heinrich IV. auf dem Fürstentag von Ulm 1077 von den papsttreuen Nellenburgern auf die Lenzburger war wohl die Belohnung dafür, dass Ulrich II. den päpstlichen Legaten, Abt Bernhard von Marseille, während sechs Monaten in der Lenzburg gefangen hielt, da dieser die Wahl von Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig betrieben hatte. Der Machtbereich der Lenzburger erstreckte sich damit über das östliche Mittelland und die Innerschweiz bis nach Graubünden und ins Wallis. Angehörige der Familie wurden als Bischöfe in Lausanne und Genf eingesetzt.
    Nach dem Tod Ulrich II. nach 1077 teilte sich die Familie der Lenzburger in zwei Linien auf. Die Grafen von Lenzburg, die von Rudolf I. abstammten, übernahmen die Besitzungen im südlichen Aargau und in der Innerschweiz, während die Grafen von Baden, die von Arnold II. abstammten, die Besitzungen im Zürichgau übernahmen. Ihr Hauptsitz war die Burg Stein in Baden. Der Badener Zweig der Familie stand in enger Beziehung zu den Staufern. Im Zuge der Italienpolitik von Kaiser Friedrich I. erhielten sie neben der Grafschaft Zürichgau die Grafschaften über die Täler Blenio und Leventina.
    Nachdem die Linie der Grafen von Baden mit Arnold IV. 1172 im Mannesstamm ausgestorben war, gingen die Allodien dieser Seitenlinie an Hartmann III. von Kyburg, den Gatten von Arnolds Tochter Richenza. Die Lehen gingen hingegen an den Lenzburgeer Familienzweig über, der zu diesem Zeitpunkt allerdings mit dem kinderlosen Ulrich IV. ebenfalls kurz vor dem Erlöschen stand. Ulrich IV. vermachte seinen Besitz testamentarisch an Kaiser Friedrich I., der einen Teil der Reichslehen an Albrecht III. von Habsburg weitergab. So gelangten die Landgrafschaften über den Aargau und den Zürichgau westlich der Limmat sowie die Vogtei über das Kloster Säckingen, Luzern und Unterwalden an die Habsburger. Der restliche Besitz, die Vogtei über das Stift Beromünster und das Kloster Engelberg sowie die Lenzburg und der grösste Teil der Allodien ging auf Pfalzgraf Otto von Burgund über, der sich zeitweise auch als Graf von Lenzburg bezeichnete.

    Wappen
    Das Wappen der Grafen von Lenzburg war eine in Silber auf blauem Feld mit zwei zinnengekrönten Ecktürmen besetzte Mauer. Der rechte Eckturm wies drei Bogenfenster auf, der linke eines. Unterhalb des rechten Eckturmes findet sich eine nach links auswärts geöffnete Bogentüre. Ein von Silber und Rot oder Blau gewecktes Kissen war die Helmzierde.[1]

    Wichtige Vertreter
    • Ulrich I. ««««««««der Reiche»»»»»»»» († vor 1050): erster ««««««««Graf von Lenzburg»»»»»»»», Graf im Aargau, Reichsvogt von Zürich, Vogt von Schänis und Beromünster[2]
    • Arnold I. (1036–1064): Graf im Aargau und Frickgau, Vogt von Zürich, Säckingen und Beromünster[3]
    • Heinrich von Lenzburg († 1051 oder 1056): Bischof von Lausanne 1039–1051/1056[2]
    • Ulrich II. († nach 1077) ∞ Richenza von Habsburg: Bruder von Arnold I., Graf im Zürichgau, Vogt von Zürich[3]
    • Wernher († vor 1167): Reichsvogt von Zürich, Landgraf im Zürichgau, Teilnehmer am Zweiten Kreuzzug, Graf des Bleniotales und der Leventina.
    • Ulrich IV. (* vor 1125; † 5. Januar 1173): letzter Lenzburger, Teilnehmer am Italienzug von Kaiser Lothar III. und am Zweiten Kreuzzug, enger Vertrauter von König Konrad III. und Berater von Kaiser Friedrich I., Graf des Bleniotales[4]

    Nicht zu verwechseln
    Die Bürgerfamilie Ribi kam im 14. Jahrhundert zu Ansehen und Reichtum und wurde zum Ritterstand gerechnet. Konrad Ribi war Schultheiß von Lenzburg. Er und seine Nachkommen wurden ihrer Herkunft wegen zuweilen von Lenzburg genannt. Sie waren nicht mit dem im 12. Jahrhundert ausgestorbenen Grafenhaus verwandt.
    • Ulrich Ribi von Lenzburg, Bischof von Chur (erwähnt ab 1325; † 1355)
    • Johann Ribi von Lenzburg, Bischof von Gurk (* 1310–1320; † 1374)



    Literatur
    • Herbert Weis: Die Grafen von Lenzburg in ihren Beziehungen zum Reich und zur adligen Umwelt. Diss. phil. Freiburg im Breisgau 1959.
    • Georg von Wyß: Ulrich II. (Graf von Lenzburg). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 280–282.
    Weblinks
    • Franziska Hälg-Steffen: Lenzburg, von. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Georg von Wyß: Ulrich II. (Graf von Lenzburg). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 280–282. / Artikel ««««««««Lenzburg (Grafen von)»»»»»»»». In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Bd. 4,euenburg 1927, S. 656
    2 Hans Stadler: Lenzburg, Ulrich I. von (der Reiche). In: Historisches Lexikon der Schweiz
    3 Hans Stadler: Lenzburg, Ulrich II. von. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    4 Hans Stadler: Lenzburg, Ulrich IV. von. In: Historisches Lexikon der Schweiz

    Kinder:
    1. Gräfin von Kyburg
    2. 10. Graf Ulrich III. von Kyburg gestorben in 1227.
    3. Adalbert III. von Dillingen gestorben in 1214.
    4. von Kyburg ?

  4. 22.  Herzog Berthold (Berchtold) IV. von ZähringenHerzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen wurde geboren in cir 1125 (Sohn von Herzog Konrad I. von Zähringen und Clementia von Namur); gestorben am 8 Dez 1186.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Berthold IV
    • Französischer Name: Berthold IV de Zähringen
    • Titel (genauer): Herzog von Zähringen, Herzog von Burgund, Vogt von Genf, Lausanne und Sitten (ab 1156), Vogt von Zürich (ab 1173)
    • Titel (genauer): Duke of Zähringen, Rector of Burgundy
    • Titel (genauer): Duc de Zähringen (de 1152 à 1186), Comte de Boulogne (de 1183 à 1186).

    Notizen:



    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Berthold_IV,_Duke_of_Z%C3%A4hringen

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Berthold_IV_de_Z%C3%A4hringen





    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107

    Berthold heiratete Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg) in 1183. Heilwig (Tochter von Volmar II. von Froburg (Frohburg)) gestorben in cir 1183. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 23.  Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg)Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg) (Tochter von Volmar II. von Froburg (Frohburg)); gestorben in cir 1183.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Frohburg_(Adelsgeschlecht)

    Die Grafen von Frohburg (früher manchmal auch Froburg geschrieben) waren im Mittelalter ein bedeutendes Hochadelsgeschlecht in der Nordwestschweiz. Ursprünglich stammten sie aus dem Wiggertal aus der Gegend um Zofingen. Im 10. Jahrhundert liessen sie auf einem Höhenzug oberhalb von Trimbach, nahe der Strasse über den unteren Hauenstein, die Frohburg errichten.

    Geschichte
    Seit dem späten 11. Jahrhundert erscheint die Familie als Grafen von Frohburg in den Urkunden. Das Geschlecht leitete seinen Namen von der Burg ab. Die Frohburger herrschten über den Buchsgau (die Gegend zwischen Olten und Solothurn) sowie über einen Teil des Aargaus und des Sisgaus, ein Lehen des Fürstbistums Basel.

    Ende des 12. und zu Beginn des 13. Jahrhunderts liessen sie zur Sicherung ihres Machtbereichs zahlreiche weitere Burgen errichten, unter anderen die Birseckburgen. Ausserdem gründeten sie die Städte Aarburg, Liestal, Olten, Waldenburg, Wiedlisbach und Zofingen. Die Stadt Fridau auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Fulenbach wurde 1375 durch die Gugler zerstört, die Stadt Falkenstein ging im Dorf Balsthal auf. In der Nähe von Waldenburg errichteten die Frohburger das Kloster Schönthal.

    Um 1250 spaltete sich die Familie in die Linien Neu-Homberg, Waldenburg und Zofingen. In ihrem Gefolge, nach der Teilung im Gefolge der Grafen von Neu-Homberg, befand sich das Ministerialengeschlecht der Marschalk von Frohburg, die ihren Sitz zuerst auf der Stammburg der Grafen hatten. Später wechselten sie auf den Wartenberg bei Muttenz (vermutlich die hintere Burg) und nannten sich Marschalk von Wartenberg.[1]

    Der Schweizer Historiker Aegidius Tschudi († 1572) stellte die These auf, dass Gertrud von Hohenberg, die Ehefrau Königs Rudolf von Habsburg, nicht aus dem Hause Hohenberg wie allgemein angenommen wird, sondern aus dem Hause Homberg-Frohburg stammt.[2] Gemäss Tschudi war Gertrud die Tochter des Grafen Ludwig und die Schwester von Graf Hartmann und Graf Herman IV. Wie es jedoch kam, dass sich Gertrud (angeblich) auch von Hohenberg nannte, bleibt zu klären. Die Grafschaft Homberg kam nämlich erst durch Heirat ihres (von Tschudi vermuteten) Bruders Herman IV. mit der Erbtochter des Grafen Werner III. von Homberg an die Frohburger. Zweifelsfrei widerlegt wird die Theorie Tschudis durch eine Urkunde vom 27. Februar 1271. Darin verkauft ihr Ehemann Rudolf, Graf von Kyburg und Habsburg dem Kloster St. Märgen einen Hof in Tiengen (Freiburg im Breisgau), der ihm als Heiratsgut seiner Gemahlin Gertrud - Nobilis mulieris Gertrudis uxoris - von Hohenberg verpfändet war. Dieser Transaktion stimmten die Brüder Gertruds … Nobilium virorum fratrum suorum Alberti, Burchardi et Vlrici Comitum de Hohinberg (Grafen von Hohenberg) ausdrücklich zu.[3]

    Die Zofinger Linie starb 1307 aus, die Neu-Homberger Linie 1325. Die Waldenburger Linie büsste wenig später ihre Machtposition ein und sah sich gezwungen, ihre Besitzungen Stück für Stück zu verkaufen, den grössten Teil davon an ihre aufstrebenden Verwandten, die Habsburger. Die einzelnen Gebäude der Stammburg wurden mit der Zeit aufgegeben und zerfielen. Hermann VI., der letzte Graf von Frohburg, starb 1367 als Abt des Klosters St. Urban ohne männliche Nachkommen.

    Stammliste
    Stammliste der Grafen von Frohburg und ihrer Seitenlinien Frohburg-Zofingen, Frohburg-Waldenburg und Neu-Homberg.[4]

    Siehe unter obenstehendem Link..

    Notizen:

    Nach dem Nekrolog des Klosters Tennenbach war Agnes nicht die Tochter Berthold IV. sondern die Tochter Berthold V. "filia Bertoldi V. et ultimi ducis Brisgoiae soror, Egonis de Urach et Furstenberg coniunx, mater Bertoldi abbatis." Demnach starb sie an einem 1. Mai.

    Kinder:
    1. Herzog Berthold V. von Zähringen wurde geboren in cir 1160; gestorben am 18 Feb 1218 in Freiburg im Breisgau, Baden, DE; wurde beigesetzt in Freiburger Münster.
    2. Agnes von Zähringen wurde geboren in cir 1158 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.
    3. 11. Anna von Zähringen wurde geboren in cir 1162 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.

  6. 24.  Markgraf Hermann III von Baden, der Grosse Markgraf Hermann III von Baden, der Grosse wurde geboren in cir 1105 (Sohn von Markgraf Hermann II. von Baden (von Verona) und Judith von Backnang (Hessonen)); gestorben am 16 Jan 1160; wurde beigesetzt in Augustiner-Chorherrenstift, Backnang.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgrafschaft Verona; Markgraf von Verona https://de.wikipedia.org/wiki/Verona
    • Titel (genauer): 1130 - 1160, Baden, DE; Markgraf von Baden https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Baden

    Notizen:

    Markgraf Hermann III. von Baden, genannt der Große, (* um 1105; † 16. Januar 1160) war Markgraf von Verona und Baden.
    Hermann III. ist Sohn von Hermann II. von Baden und Judit von Hohenberg. Er war Regent der Markgrafschaft Baden von 1130 bis 1160.

    Hermann III. war den Staufern treu ergeben und kam so in Konflikt mit seiner Verwandtschaft, den Zähringer-Schwaben. 1140 war er an der Belagerung der Burg Weibertreu beteiligt und erhielt die Reichsvogtei Selz im Elsass.
    1151 wurde die Markgrafschaft Verona, die seit 976, der Schaffung des Herzogtums Kärnten, unter der Verwaltung der Kärntner Herzöge war, von König Konrad III. an den Markgrafen Hermann III. verliehen. Aus dem Jahre 1153 existiert eine Schenkungsurkunde, in der der Staufer König Friedrich I. den Hof Besigheim dem Markgrafen Hermann III. von Baden verkauft, dies ist die erste urkundliche Erwähnung von Besigheim.
    Im Jahre 1154 kämpfte er in der Lombardei und begleitete den Kaiser im Krieg gegen Mailand. Hermann III. war Teilnehmer des Zweiten Kreuzzuges und war an den ersten Italienfeldzügen Friedrich I. Barbarossas beteiligt.[1]

    Hermann III. wurde im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang beigesetzt.


    Siehe auch:
    • Stammliste von Baden
    Einzelnachweis
    1 Zur Kreuzzugsteilnahme siehe Wilhelm von Tyrus, Historia Rerum in partibus transmarinis gestarum Liber XVII, §1, hrsg. in: Recueil des historiens des croisades (1844), Historiens occidentaux I, S. 758
    Literatur
    • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden, Frankfurt und Leipzig 1764, Erster Theil, S. 290–310 in der Google-Buchsuche
    • Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 - 1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Erster Band, Innsbruck 1900, S. 7–11 online im internet archive
    Weblink
    • Abbildung im digitalen Porträtindex

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_III._(Baden)

    Hermann heiratete Bertha in vor 1134. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 25.  Bertha

    Notizen:

    Name:
    Die genaue Herkunft der Adligen Bertha, ist unklar, sie wird oftmals den Staufern zugeschrieben.

    Notizen:

    Kinder:
    • Hermann († 13. September 1190); später regierender Markgraf

    Verheiratet:
    Markgraf Hermann heiratete vor 1134 die Adlige Bertha, deren genaue Herkunft unklar ist und die oftmals den Staufern zugeschrieben wird.

    Möglicherweise schloss Hermann III. nach 1141 noch eine zweite Ehe mit Maria von Böhmen, der Tochter von Herzog Soběslav I.

    Kinder:
    1. 12. Markgraf Hermann IV von Baden wurde geboren in cir 1135; gestorben am 13 Sep 1190 in bei Antiochia am Orontes.

  8. 28.  Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe wurde geboren in cir 1129 / 1130 (Sohn von Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze und Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg)); gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Henry the Lion
    • Französischer Name: Henri XII de Bavière, Henri le Lion
    • Titel (genauer): Herzog von Sachsen (1142 bis 1180, als Heinrich III.), Herzog von Bayern (1156 bis 1180, als Heinrich XII.).
    • Titel (genauer): Duke of Saxony, as Henry III (1142), Duke of Bavaria, as Henry XII (from 1156)
    • Titel (genauer): Duc de Saxe (à partir de 1142), Duc de Bavière (à partir de 1156).

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Henry_the_Lion

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Henri_XII_de_Bavi%C3%A8re



    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_Löwe

    Heinrich der Löwe (* um 1129/1130 oder 1133/35; † 6. August 1195 in Braunschweig), aus dem Geschlecht der Welfen, war von 1142 bis 1180 Herzog von Sachsen (Heinrich III.) sowie von 1156 bis 1180 Herzog von Bayern (Heinrich XII.).
    Heinrich der Löwe hatte 1152 als Herzog von Sachsen entscheidenden Anteil an der Königskrönung seines Vetters Friedrich Barbarossa. Dafür wurde er von Barbarossa in den folgenden Jahren intensiv gefördert. So erhielt er im Jahr 1156 auch das bayerische Herzogtum. In Norddeutschland konnte Heinrich eine königsgleiche Stellung aufbauen. Braunschweig machte er durch den Neubau der Stiftskirche St. Blasius und der benachbarten Burg Dankwarderode mit dem Standbild eines Löwen zu einem fürststlichen Repräsentationszentrum. Der aggressive Herrschaftsausbau des Herzogs in Sachsen und nördlich der Elbe rief allerdings den Widerstand der anderen sächsischen Großen hervor. Für die Unterstützung durch Barbarossa revanchierte sich Heinricch zunächst durch große Anstrengungen im Reichsdienst während der ersten Italienzüge. Im Jahr 1176 wurde das Verhältnis jedoch schwer belastet, als sich der Herzog weigerte, angesichts eines bevorstehenden Kriegs mit den lombardischen Städten den Kaiser in einer bedrohlichen Situation militärisch zu unterstützen. Nach der Niederlage Barbarossas, dem Scheitern der Oberitalienpolitik und dem Friedensschluss von 1177 mit dem lange bekämpften Papst Alexander III. wurde Heinrich der Löwe auf Bestreben mehrerer Fürsten gestürzt und musste ins Exil nach Südengland gehen, aus dem er erst Jahre später zurückkehren konnte. Neben Friedrich Barbarossa galt er lange Zeit als wichtigster Protagonist des staufisch-welfischen Gegensatzes, der die Reichspolitik im 12. Jahrhundert dominiert habe. Erst in jüngster Zeit wurde diese Einschätzung stark relativiert.

    Herkunft
    Heinrich der Löwe entstammte dem adligen Geschlecht der Welfen. Schon seit den zwanziger Jahren des 12. Jahrhunderts entstanden mehrere Schriften, in denen die Geschichte dieser Familie mit wechselnden Akzentsetzungen schriftlich fixiert wurde; die Welfen waren damit die erste Adelsfamilie im Reich, die ihre Geschichte aufzeichnen ließ.[3] Die Hausüberlieferung, die in der Genealogia Welforum, der so genannten Sächsischen Welfenquelle und der Historia Welforum zum Ausdruck kam, hob die Verbindung mit den Karolingern hervor und betonte die Bedeutung des Leitnamens Welf, der über die Namensetymologie catulus (= Welpe) einen Bezug zum antiken Rom ermöglichte.
    Die Vorfahren der Welfen traten bereits im 8. Jahrhundert im Umfeld der Karolinger auf. Der Aufstieg der Familie vollzog sich durch vorteilhafte Heiraten. Die Welfin Judith hatte als zweite Gemahlin des Kaisers Ludwig des Frommen maßgeblichen Einfluss auf die Geschichte des fränkischen Großreiches. Ihre Schwester Hemma wurde mit Judiths Stiefsohn, König Ludwig dem Deutschen, verheiratet. Die zweifache Eheverbindung mit dem karolingischen Herrscherhaus sicherte den Aufstieg im Umkreis der Könige. Nach dem Zerfall des fränkischen Großreiches stellte bis 1032 ein Zweig der Familie die Könige von Burgund. Nach dem Tod Welfs III. im Jahr 1055, der ohne Erben starb, geriet das Haus in eine Existenzkrise. Seine Schwester Cuniza heiratete den Markgrafen Azzo II. von Este, der aus heutiger Sicht das Geschlecht fortführte.
    Der Großvater Heinrichs des Löwen, der bayerische Herzog Heinrich der Schwarze, heiratete Wulfhild, die älteste Tochter des sächsischen Herzogs Magnus Billung und der ungarischen Königstochter Sophia. Größere Ländereien um Lüneburg, den Zentral- und Begräbnisort der Billunger, gelangten dadurch an die Welfen. 1123 steigerte die Heiligsprechung Bischof Konrads von Konstanz, eines Angehörigen des Hauses, das Ansehen der Familie. Die Welfin Judith, Tochter Heinrichs des Schwarzen, heiratatete den staufischen Herzog Friedrich II., den Vater Friedrich Barbarossas. Die Kandidatur Friedrichs II. als Nachfolger des kinderlos gestorbenen salischen Herrschers Heinrich V. blieb 1125 erfolglos. Gewählt wurde stattdessen der Sachsenherzoog Lothar III. Entscheidend dafür war der Parteiwechsel Heinrichs des Schwarzen, der nicht seinen staufischen Schwiegersohn, sondern den sächsischen Herzog Lothar bei der Königswahl unterstützte. Lothar gewann ihn für sich, indem er seine einzige Tochter Gertrud mit Heinrichs Sohn, Heinrich dem Stolzen, vermählte. Aus dieser Verbindung ging Heinrich der Löwe hervor. Sein Geburtsort ist ungewiss.[4] Nach der Steterburger Chronik müsste er 1129/1130 geboren sein.[5] Die Zeit bis zum Taufuftermin 1135/36 scheint jedoch zu lang zu sein und der Kopist der einzigen Sammelhandschrift könnte einen Übertragungsfehler begangen haben, so dass Heinrich auch 1133/35 geboren sein könnte.[6] Heinrich der Stolze erlangte in der folgenden Zeit eine überherzogliche, nahezu königsgleiche Stellung. Am Ende der Regierungszeit seines Schwiegervaters Lothar verfügte er über die Herzogtümer Bayern und Sachsen, über die Markgrafschaft Tuszien, die Mathildischen Güter sowie über umfangreichen Eigenbesitz in Schwaben, Bayern, Sachsen und Italien.

    Auseinandersetzung mit Konrad III.
    Lothar starb im Dezember 1137 auf dem Rückweg von Italien und übergab auf dem Sterbebett die Reichsinsignien an Heinrich den Stolzen. Als Schwiegersohn des Kaisers machte sich Heinrich der Stolze berechtigte Hoffnungen auf die Nachfolge. Seiner Herrschaft „von Meer zu Meer, von Dänemark bis Sizilien“, soll er sich, folgt man Otto von Freising, gerühmt haben.[7] Allerdings soll er sich auch „wegen seines Stolzes fast bei allen, die mit Kaiser Lothar an dem Zuge nach Italien teilgenommen hatten, verhaßt gemacht“ haben.[8]
    So gelang es dem Staufer Konrad trotz seiner schwachen materiellen Basis, mit einigen Fürsten Vereinbarungen für seine Königswahl zu treffen. Am 7. März 1138 wurde er in Koblenz von einer kleinen Fürstengruppe unter der Leitung des Erzbischofs AAlbero von Trier zum König gewählt. Heinrich der Stolze lieferte nach längerem Zögern die Reichsinsignien aus. Die Forderung des neuen Königs, auf eines seiner beiden Herzogtümer zu verzichten, wies er jedoch zurück. Konrad entzog daraufhin 1138 dem Welfen beide Herzogtümer. Noch im selben Jahr gab er dem Markgrafen Albrecht dem Bären Sachsen, im Frühjahr 1139 verlieh er Bayern seinem babenbergischen Halbbruder Leopold IV.
    Beim Tod seines Vaters im Oktober 1139 war Heinrich der Löwe ein unmündiges Kind. Der größte Teil des Besitzkomplexes, auf dem seine Hausmacht basierte, befand sich zwischen Oker, Fuhse, Aller und Bode mit Braunschweig und Königslutter sowie iim billungischen Zentralraum links von Elbe und Ilmenau nordwestlich von Lüneburg. Seine Ansprüche auf die umstrittenen Herzogtümer Bayern und Sachsen wurden von Lothars Witwe, der Kaiserin Richenza, und dann von seiner Mutter Gertrud in Sachsen vertreten. Heinrich wuchs im Umfeld geistiger und militärischer Berater des Hofs Lothars III. auf. Dazu zählten die bedeutenden sächsischen Ministerialen Anno von Heimburg, Liudolf und Balduin von Dahlum, Heinrich von Weida sowie Poppo von Blankenburg, auf die sich Heinrich stützte und die seine Persönlichkeit prägten. Das Heranziehen der Ministerialität führte aber auch dazu, dass der Einfluss des sächsischen Adels auf die Politik des Herzogs zurückging.
    Sofort nach dem Tod Heinrichs des Stolzen versuchte Albrecht der Bär, sich als Herzog in Sachsen durchzusetzen. Konrads Nachfolgeregelung wurde jedoch vom sächsischen Adel nicht akzeptiert. Albrecht konnte sich gegen die Anhänger Richenzas nicht durchsetzen und musste sich nach Kämpfen gegen Pfalzgraf Friedrich von Sommerschenburg, Graf Rudolf von Stade und Erzbischof Konrad von Magdeburg zurückziehen.
    Auch Konrads Pläne zur Neuordnung der Verhältnisse in Bayern trafen auf Widerstand. Nach dem Tod Heinrichs des Stolzen beanspruchte sein Bruder Welf VI. das Herzogtum für sich selbst. Im August 1140 besiegte er Leopold IV. bei Valley im Mangfalltal. Nach dem Tod Leopolds 1141 übertrug Konrad das Herzogtum 1142 an Leopolds Bruder Heinrich II. Jasomirgott.
    Ein Ausgleich wurde mit Hilfe des Mainzer Erzbischofs Markolf im Mai 1142 auf einem Hoftag in Frankfurt vereinbart. Albrecht der Bär verzichtete auf das Herzogtum Sachsen, das Heinrich dem Löwen übertragen wurde. Auf den Rat seiner Mutter Gertruud verzichtete Heinrich auf das Herzogtum Bayern. Gertrud heiratete Heinrich Jasomirgott; der erhoffte Sohn aus dieser Ehe sollte wohl die Herrschaft in diesem Herzogtum antreten. Das Bündnis hatte jedoch keinen langen Bestand, da Gertrud bereits im April 1143 starb und die Ehe mit Heinrich Jasomirgott damit kinderlos blieb.

    Förderung durch Friedrich Barbarossa
    Nach dem Tod Konrads III. im Jahr 1152 wählten die Fürsten seinen Neffen Herzog Friedrich III. von Schwaben zum neuen König, den Sohn Herzog Friedrichs II., des erfolglosen staufischen Thronkandidaten von 1125. Otto von Freising zeichnet das Bild einer einmütigen Königserhebung und zwangsläufigen Nachfolge durch Friedrich. Friedrich sei gewählt worden, da er den beiden verfeindeten Familien der Heinrici de Gueibelinga (Heinriche von Waiblingen) und der Guelfi de Aldorfio (Welfen von AlAltdorf) angehöre, er sei damit der „Eckstein“ (angularis lapis) der Versöhnung geworden. Tatsächlich dürften jedoch vielmehr intensive Verhandlungen, Zugeständnisse und Absprachen zwischen Friedrich und den Großen vor der Frankfurter Wahl vom 4. März 1152 und der Aachener Krönung vom 9. März 1152 geführt worden sein.[13] Die Unterstützung Heinrichs des Löwen hatte Barbarossa wohl durch die Zusage gewonnen, ihm das Herzogtum Bayern zurückzuerstatten. Mit der Königswahl setzte eine Verschiebung im Machtgefüge ein: Die Welfen als ehemalige Gegner des alten Königs wurden nun Freunde des neuen.
    Zwischen Friedrich und Heinrich begann eine 25 Jahre andauernde Zusammenarbeit. Heinrich war an allen wichtigen Entscheidungen des Königshofes beteiligt. In etwa zwei Dritteln aller Urkunden aus den ersten zehn Jahren findet er sich als Zeuge.[14] Heinrich begleitete nach der Aachener Krönung den neugewählten König über mehrere Wochen auf dessen Umritt durchs Reich. Am 8. oder 9. Mai 1152 belehnte Friedrich Barbarossa Heinrich mit der Reichsvogtei Goslar, die wegen ihres Silberabbaus am Rammelsberg hohe, kontinuierliche Einnahmen sicherte. Am 18. Mai 1152 fand ein Hoftag in Merseburg statt. Dort hatte Barbarossa einen Streit über die Plötzkauer und Winzenburger Grafschaften zwischen Heinrich dem Löwen und Albrecht dem Bären zu klären. Albrecht berief sich wohl auf Verwandtenerbrecht, Heinrich vertrat die Auffassung, dass nach dem Tod eines erbenlosen Grafen dessen Güter und Rechte an den Herzog übergehen. Durch diese Regelung der Erbfälle hätte Heinrich sich mit seiner Herzogsgewalt zwischen dem König und den Grafen positionieren können. Der sächsische Dukat wäre auf diese Art, wie in der spätkarolingischen Zeit, zu einem Vizekönigtum geworden. Die Erbstreitigkeiten konnten in Merseburg jedoch noch nicht geklärt werden. Der Konflikt wurde erst am 13. Oktober 1152 in Würzburg beigelegt. Heinrich erhielt das bedeutendere Winzenburger Erbe und Albrecht die Plötzkauer Grafschaften.
    In Merseburg muss auch über das bayerische Herzogtum verhandelt worden sein, denn am 18. Mai 1152 ist Heinrich erstmals in einer Urkunde für die Übertragung von Gütern und Rechten an das Prämonstratenserstift Weißenau bei Ravensburg als „Herzoog von Bayern und Sachsen“ bezeugt.[15] Die königliche Kanzlei führte ihn aber weiterhin nur als „Herzog von Sachsen“ (dux Saxonie).[16] Die Verhandlungen zwischen Barbarossa und Heinrich Jasomirgott zogen sich bis 1156 hin, ehe Heinrich der Löwe das Herzogtum Bayern erhielt. Im sogenannten Privilegium minus wurde am 17. September 1156 in Regensburg der Kompromiss fixiert. Heinrich der Löwe erhielt das Herzogtum Bayern. Einen Teil davon, die Mark Österreich, gab der Welfe an Kaiser Friedrich Barbarossa zurück. Die Mark wurde in ein Herzogtum umgewandelt (ducatus Austrie) und an Heinrich Jasomirgott vergeben, damit „die Ehre und der Ruhm unseres überaus geliebten Onkels (honor et gloria dilectissimi patrui nostri) in keiner WeWeise gemindert erscheinen.“[17] Durch die Abtrennung und Aufwertung Österreichs wurde Heinrich dem Löwen allerdings die Möglichkeit zu einer Expansion seines bayerischen Herzogtums nach Osten genommen. Als Heinrich neben dem sächsischen auch das bayerische Herzogtum erhielt, „wurde für ihn ein neuer Name geschaffen: Heinrich der Löwe“ (creatum est ei nomen novum: Heinricus leo). Das Löwenprädikat galt als Charakteristikum starker Herrschaft.[18]
    Nach seiner Rückkehr nach Sachsen im Herbst 1156 unterstützte Heinrich Sven Grathe, der von Barbarossa im dänischen Thronstreit in Merseburg als rechtmäßiger König anerkannt wurde. Sven konnte sich dennoch nicht gegen seinen Vetter Knut V. Magnunusson behaupten und musste ins sächsische Exil gehen. Heinrich versuchte mit einem großen Heer Sven wieder nach Dänemark zu bringen. Er eroberte zwar die Bischofssitze Schleswig und Ripen und drang bis Hadersleben vor, doch blieb das Unternehmen erfolglos. Im Januar 1157 zog sich Heinrich nach Sachsen zurück.

    Unterstützung Barbarossas in Italien
    Im Oktober 1152 setzte Barbarossa auf dem Hoftag in Würzburg den Termin für seine Romfahrt zur Kaiserkrönung auf den Herbst 1154 fest. Schon auf dem Konstanzer Hoftag im März 1153 wurde er mit den Konflikten zwischen den italienischen Städten konfrontiert, für die er in den nächsten Jahrzehnten die Hilfe Heinrichs des Löwen und anderer Großer benötigen sollte. Zwei Kaufleute aus Lodi erhoben Klage gegen Mailand wegen Behinderung ihres Handels. Der Konflikt zwischen Mailand und Lodi hatte seine Ursache im Aufstieg der städtischen Kommunen seit dem späten 11. Jahrhundert und der Tatsache, dass die größeren unter ihnen begannen, ein Territorium aufzubauen. Mailand hatte bereits 1111 Lodi und 1127 Como unterworfen. Im Oktober 11554 sammelte sich das Heer bei Augsburg. Auf dem ersten Italienzug 1154/55 stellte Heinrich der Löwe das größte Kontingent.[19] In Sachsen ließ er seine Frau als Regentin zurück. In Roncaglia wurde das Heer von zwei Mailänder Konsuln missgeleitetet, wodurch erhebliche Versorgungsprobleme entstanden. Zudem beschwerten sich mehrere lombardische Städte über Mailand und dessen Verbündeten Tortona. Nachdem Barbarossa Tortona erfolglos aufgefordert hatte, das Bündnis mit Mailand zu beenden und sich mit dem königstreuen Pavia zu verbünden, begann Heinrich der Löwe mit der Belagerung der Stadt. Am 17. Februar 1155 gelang es ihm, die am Fuß des Berges gelegene Unterstadt zu erobern und niederzubrennen. Die Oberstadt gab zwei Monate später auf.
    Heinrich nutzte den Italienzug auch um die Güter des Hauses Este einzufordern. Auch hier wurden erbrechtliche Argumente ins Feld geführt. Heinrichs Urgroßvater Welf IV. hatte die Güter aus dem Nachlass des Markgrafen Azzo II. erhalten. Nach dem Tod Heinrichs des Stolzen hatte das Haus Este die Güter wieder übernommen. Im Lager des Reichsheeres bei Povegliano einigte sich Heinrich mit den Markgrafen Bonifaz und Fulco, dass ihm die Burg Este mit den Orten Solesino, Arqua und „Merendola“ (wohl Mirandola) gehören sollte. Diese Güter wurden den Este-Brüdern als Lehen gegeben.
    Während Heinrich durch seine Nähe zum Herrscher im Reichsdienst seine Vorteile suchte, nutzte der Bremer Erzbischof Hartwig die Abwesenheit des Herzogs für den Ausbau seines Territoriums. Er nahm die Burgen Stade, Bremerhaven, Harburg und Freiburg/Elbe wieder ein. Außerdem sammelte sich im Böhmerwald eine Gruppe von bayerischen und ostsächsischen Großen zu Vorbesprechungen. Ein konkretes Ergebnis wurde jedoch nicht erzielt.
    Kurz vor der Kaiserkrönung durch Papst Hadrian IV. erschien eine Gesandtschaft der Römer bei Barbarossa. Die kommunale Bewegung hatte den altrömischen Senat erneuert und wollte die Rechte von Kaiser und Papst völlig neu definieren. Unter Berufung auf antike Traditionen bot sie Friedrich die Kaiserkrone aus der Hand des römischen Volkes gegen eine Zahlung von 5000 Pfund Silber an. Dies lehnte Barbarossa jedoch ab, zumal er dem Papst bereits die Niederschlagung der Kommune zugesagt hatte. Am 18. Juni 1155 wurde er zum Kaiser gekrönt. Kurz nach der Krönung brach der zu erwartende Aufstand der Römer aus, bei dem auch das Lager Heinrichs des Löwen angegriffen wurde. Heinrich gelang es, den Angriff abzuwehren. Sein militärischer Erfolg fand bei zeitgenössischen Chronisten vor allem in Sachsen bis hin zu der im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts abgefassten Braunschweigischen Reimchronik größte Aufmerksamkeit.[20] Der Papst weihte daraufhin Gerold zum Bischof von Oldenburg und entschied damit gegen den zuständigen Metropoliten Hartwig von Bremen, der den Kandidaten des Herzogs ablehnte.

    Heirat mit Mathilde
    1164 begann der Konflikt zwischen dem englischen König Heinrich II. Plantagenêt und seinem Kanzler Thomas Becket, der die englische Kirche vom königlichen Einfluss befreien wollte und auf die Seite Papst Alexanders III. trat. Barbarossa versuchtte daraufhin, den englischen König für ein Bündnis zu gewinnen. Ein Sohn Barbarossas und Heinrich der Löwe sollten die beiden Töchter des englischen Königs heiraten. 1162 hatte Heinrich der Löwe seine erste Frau Clementia von Zähringen verstoßenn. Die Trennung wurde mit der zu nahen Verwandtschaft begründet, die nach kanonischem Recht ein Ehehindernis war. Für Heinrich dürften politisch-dynastische Gründe eine große Rolle für die Heirat mit der englischen Königstochter Mathilde gespiellt haben. Aus der vierzehnjährigen Ehe mit Clementia war kein männlicher Nachkomme hervorgegangen; durch eine anglonormannische Eheverbindung hoffte er sein Ansehen angesichts des zunehmenden Widerstands im sächsischen Adel zu steigern.[37] Zudem hatte sich das ehemals gegen die Staufer gerichtete welfisch-zähringische Zweckbündnis durch Heinrichs gutes Einvernehmen mit seinem Vetter Barbarossa überlebt. Die Ehe mit Mathilde wurde 1168 im Mindener Dom geschlossen, gefeiert wurde die Hochzeit in Braunschweig. Die Mindener Domkirche erhielt am 1. Februar 1168 einen Bauernhof geschenkt, an dem Tag „als Heinrich, Herzog von Bayern und Sachsen, Mathilde heiratete, die Tochter des Königs von England.“[38] Die Ehe brachte Heinrich neue Impulse aus der modernen anglonormannischen Zivilisation und einen erheblichen materiellen Gewinn. Nach den Abrechnungen des Exchequers betrug die Summe der Mitgift 5102£. Die Aussteuer Mathildes wurde auf der Reise nach Sachsen in je zwanzig Säcken und Truhen auf die Schiffe geladen.[39] Das englische Geld verwendete der Herzog für seine Bauten und Stiftungen sowie für seine große Pilgerreise nach Jerusalem 1172.

    Sturz
    Chiavenna[
    Eine durch die Augusthitze begünstigte Ruhrepidemie forderte 1167 im kaiserlichen Heer vor Rom große Opfer, zu denen auch zahlreiche Erbsöhne adliger Dynastien zählten. Barbarossa begann daraufhin systematisch die Güter erbenloser Hochadliger iin Schwaben einzuziehen. Die Frage nach dem Schicksal des süddeutschen Besitzes Welfs VI., dessen gleichnamiger Sohn Welf VII. ebenfalls gestorben war, führte zur Konkurrenz zwischen Welfs Neffen Heinrich dem Löwen und Friedrich Barbarossa. Welf VI. vermachte zunächst mit einem Vertrag seinen gesamten Besitz in Oberschwaben gegen eine hohe Geldzahlung seinem welfischen Neffen Heinrich. Dieser aber zögerte die Zahlungen hinaus, da er vielleicht mit dem vorzeitigen Tod seines Onkels rechnete. Daraufhin schloss Welf VI. einen neuen Vertrag, in dem er Friedrich Barbarossa und dessen Söhne als Erben einsetzte. Diese erhebliche Machtverschiebung in Schwaben zugunsten des Kaisers war eine Voraussetzung für den Prozess gegen den Löwen.
    Heinrich trat am 6. Juli 1174 das letzte Mal als Zeuge in einem Diplom des Kaisers auf.[74] In den Folgejahren leistete er keine Heeresfolge in Italien und erschien nur noch selten am Königshof. Dagegen verpflichtete sich der Kölner Erzbischof Philipp, der zu den gefährlichsten Gegnern des Löwen gehörte und schon seit Jahren mit ihm um die Vormacht in Westfalen stritt, in Italien zu überdurchschnittlichen Leistungen. Philipp wollte Ausgaben leisten, „bis die kaiserliche Hoheit wieder im Vollbesitz ihrer Kraft das erhobene Haupt der Rebellen beugt und zu Boden wirft“.[75]
    Der Druck der Reichsverwaltung in Italien hatte bereits im Dezember 1167 zur Gründung des Lombardischen Städtebunds geführt, der Beziehungen mit Alexander III. knüpfte. Langwierige militärische Auseinandersetzungen mit dem Kaiser folgten. Im November 1175 forderte Barbarossa Unterstützung im Kampf gegen die lombardischen Städte, nachdem Verhandlungen gescheitert waren.
    Die nun folgenden Ereignisse sind nicht widerspruchsfrei zu rekonstruieren, da die Quellen unterschiedliche Deutungen zulassen und sich nicht nur in Einzelheiten widersprechen. Alle sächsischen Fürsten sollen der Bitte des Kaisers gefolgt sein, nur Heinrich der Löwe habe sich geweigert und sei von Barbarossa zu einer Unterredung gebeten worden. Anfang 1176 trafen sich beide wahrscheinlich in Chiavenna nördlich des Comer Sees. Da alle Quellen über die Vorgänge erst Jahre oder gar Jahrzehnte später abgefasst worden sind, ist die Historizität jedoch nicht gesichert und die Einzelheiten sind umstritten.[76] Möglicherweise fiel der Kaiser sogar vor dem Herzog auf die Knie, um die Dringlichkeit seiner Bitte zu verdeutlichen. Heinnrich lehnte diese jedoch ab und brach dadurch mit der gesellschaftlichen Konvention, ein durch Fußfall eines Höheren vor dem Rangniederen manifestiertes Ersuchen zu akzeptieren. Die Stellung eines Heereskontingents machte der Herzog wohl von der Übergabe der Stadt Goslar mit ihren reichen Silberminen abhängig. Dies jedoch lehnte Barbarossa ab.
    Über die Ursachen des Zerwürfnisses zwischen den beiden langjährigen Verbündeten stritten sich bereits die Zeitgenossen. In seiner zwischen März und August 1210 verfassten Darstellung versuchte der welfentreue Historiograph Arnold von Lübeck deden darauf folgenden Sturz des Herzogs zu „bewältigen“.[77] Das Ersuchen um Hilfe wird auf einen Hoftag verlegt, wo Barbarossa die Reichsfürsten zu einer Heerfahrt nach Italien aufgefordert habe. Heinrich habe mit dem Verweis auf sein hohes Alter die persönliche Heeresfolge nicht leisten wollen und dem Kaiser stattdessen Geld angeboten.[78]
    Die Weigerung Heinrichs des Löwen hatte gravierende Folgen für die Auseinandersetzung des Kaisers mit den lombardischen Städten und dem mit diesen verbundenen Papst Alexander III. Im Mai 1176 verlor das kaiserliche Heer die Schlacht von Legnano. Friedrich musste am 1. August 1177 in Venedig Frieden mit Alexander III. schließen. Unterhändler der kaiserlichen Seite waren die Erzbischöfe von Köln und Magdeburg. Beide waren Gegner des Löwen, der Herzog war an den Verhandlungen nicht beteiligt. Im Frieden wurde auch festgelegt, dass der auf Betreiben Heinrichs 1160 vertriebene Bischof Ulrich von Halberstadt sein altes Amt zurückerhalten sollte.

    Der „Prozess“
    Im Herbst 1177 begann Ulrich von Halberstadt in Sachsen den Kampf gegen Heinrich den Löwen um die Halberstädter Kirchenlehen. Unterstützung erhielt er 1178 vom aus Italien heimgekehrten Philipp von Köln. Der Erzbischof fiel in den westfälischen Teil des Herzogtums ein. Im November 1178 erhob der Löwe auf einem Hoftag in Speyer vor Barbarossa Klage gegen Philipp wegen Landfriedensbruchs. Auf einem Hoftag in Worms sollte sich der Herzog für sein aggressives Auftreten gegenüber dem sächchsischen Adel verantworten. Heinrich erschien jedoch zwischen dem 6. und 13. Januar 1179 nicht in Worms. Vor Gericht zu erscheinen hätte bedeutet, dass er die gegen ihn geführte Klage als berechtigt anerkannt hätte.[79] Der Ladungsungehorsam und die demonstrative Missachtung von Kaiser, Fürsten und Gericht traf Barbarossas Herrschaftsanspruch und war eine Verletzung der Ehre des Reiches (Honor Imperii).[80] Heinrichs Verhalten durfte nicht ungesühnt bleiben. Es erging daraufhin auf dedem Wormser Hoftag vom Januar 1179 ein „Feststellungsurteil“, wonach ihm im Wiederholungsfall die Acht angedroht wurde. Auch auf einem am 24. Juni 1179 stattfindenden Hoftag in Magdeburg erschien Heinrich jedoch nicht. In Magdeburg erhob Markgraf Dietrich von der Lausitz Anklage gegen den Löwen wegen Hochverrats und forderte ihn zu einem gerichtlichen Zweikampf auf.
    Den ausführlichsten Bericht über die Ereignisse überliefert Arnold von Lübeck etwa dreißig Jahre später. Für Arnold war der Prozess kein Musterbeispiel konsensualer Herrschaft, sondern Resultat einer Verschwörung gegen den Herzog.[81] Arnold versucht in seiner Darstellung den Eindruck zu vermitteln, dass Heinrich mit seiner Argumentation die herrschende Rechtsauffassung wieder gab und sich damit im Einklang mit den Vorstellungen seiner Zeitgenossen befand.[82] Diese Version spricht Heinrich von jeder Schuld frei und macht Barbarossa zum Schuldigen: Der Kaiser habe eine berechtigte Weigerung des Herzogs genutzt, um dessen Sturz zu betreiben. Nach Arnold gab es in Haldensleben ein zweites vertrauliches Gespräch. Dort soll Heinrich den Kaiser durch Vermittler um die Beilegung des Konflikts gebeten haben. Angeblich verlangte Barbarossa 5.000 Mark Silber, um dem Herzog durch seine Vermittlung die Huld der Fürsten, denen er Unrecht angetan habe, wieder zu sichern. Heinrich lehnte diese Forderung jedoch ab.[83] Der Herzog erschien auch nicht auf den Hoftagen im Juli 1179 in Naumburg (oder Neunburg), im August desselben Jahres in Kayna und im Januar 1180 in Würzburg. Um die Unterstützung größerer Kreise der Fürsten zu erlangen, musste sich Barbarossa verpflichten, den Herzog ohne ihre Zustimmung nicht wieder in den Stand seiner früheren Ehre zu setzen. Die Fürsten wollten damit möglichen Vergeltungsmaßnahmen eines später durch Barbarossa restituierten unund weiterhin übermächtigen Doppelherzogs vorbeugen.[84] Friedrich büßte dafür das traditionelle Vorrecht herrscherlicher Verzeihung ein. Seit dem Würzburger Hoftag vom Januar 1180 war Heinrich kein Reichsfürst mehr, sondern hatte als „der adlige Heinrich von Braunschweig“ (nobilis vir Hainricus de Bruneswic) eine Namensform inne, die auch bessere Ministeriale führten.[85]
    Die Zukunft des sächsischen Herzogtums wurde auf einem Hoftag in Gelnhausen Ende März 1180 geregelt. Heinrich der Löwe wurde als Majestätsverbrecher verurteilt und seine Reichslehen wurden eingezogen. In der für den Erzbischof Philipp von Köln ausgestellten Gelnhäuser Urkunde[86] werden die Vorwürfe, die zur Verurteilung führten, aufgelistet: die Unterdrückung der Freiheit (libertas) der Kirchen Gottes und der Adligen, die Missachtung der nach Lehnrecht ergangenen dreimaligen Ladung vor das Hofgericht und die mehrfache Verachtung der kaiserlichen Majestät (pro multiplici contemptu nobis exhibito).[87] Als Nutznießer dieses Konfliktes erhielt Erzbischof Philipp von Köln am 13. April 1180 das westliche Sachsen als neu geschaffenes Herzogtum Westfalen-Engern. Der östliche Teil fiel an Graf Bernhard von Anhalt, der Herzog von Sachsen wurde. Ende September 1180 wurde auf einem Hoftag in Altenburg auch über das Herzogtum Bayern entschieden. Die Steiermark wurde zum Herzogtum erhoben und dem bisherigen Markgrafen Ottokar von Steier verliehen, Graf Berthold IV. von Andechs erhielt die Herzogswürde für Meranien. Mit dem verkleinerten Herzogtum Bayern wurde der bisherige bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach belehnt, die Wittelsbacher regierten in Bayern fortan bis 1918. Mit der Teilung Sachsens und Bayerns ging die Geschichte der großen karolingerzeitlichen regna des ostfränkischen Reiches endgültig zu Ende; an ihre Stelle traten fürstliche Herrschaftsbereiche, von denen sich einige zu Landesherrschaften entwickelten. Die Neuordnung begrenzte aber auch die Königsgewalt und begünstigte sowohl in Bayern als auch in Sachsen regionale Adelsdynastien.[88]

    Exil
    Das Urteil musste durch eine Heerfahrt durchgesetzt werden. Heinrich eröffnete schon im April 1180 die entscheidenden Kämpfe mit einem Angriff auf die staufische Pfalzstadt Goslar und mit der Gefangennahme des Landgrafen Ludwig III. von Thüringen. Der Kaiser führte im Sommer einen zweimonatigen Verwüstungsfeldzug in Sachsen. Ein Hoftag am 15. August in der Königspfalz Werla forderte Heinrichs Anhänger auf, ihn spätestens bis zum 11. November zu verlassen, wenn sie ihre Lehen und Dienstgüter behalten wollten. Heinrichs Herrschaftssystem, das zu wenig Rücksicht auf Gefolgs- und Dienstleute genommen hatte, brach nun rasch zusammen. Der Großteil der welfischen Burgen fiel sofort an den Kaiser (Ilfeld, Scharzfeld, Herzberg, Staufenberg, Heimburg, Blankenburg, Regenstein, Lauenburg). Heinrichs Ministerialen Anno II. von Heimburg, Heinrich III. von Weida, Ekbert II. von Wolfenbüttel und Liudolf II. von Peine wechselten innerhalb weniger Wochen auf Friedrichs Seite. Heinricch verblieben nur die Hauptorte Lüneburg, Braunschweig und Haldensleben. Aus diesem Grund konnte Barbarossa sein Heer bereits im Herbst 1180 entlassen. Im November 1181 unterwarf sich Heinrich der Löwe auf dem Hoftag von Erfurt. Seine sächsischen Eigengüter durfte er behalten, seine beiden Herzogtümer waren jedoch verloren. Heinrich musste ins Exil zu seinem Schwiegervater nach Südengland gehen, weil er bei der politischen Neuordnung als Unruhestifter angesehen wurde. Die Verbannung sollte drei bis sieben Jahre dauern.[89]
    Am 25. Juli 1182 begab sich Heinrich mit seiner Gemahlin, seinen beiden Söhnen Heinrich und Otto, seiner Tochter Richenza und wenigen Getreuen von Braunschweig zu seinem Schwiegervater in die Normandie. Im Herbst 1182 unternahm er eine Pilgerreiise ins spanische Santiago de Compostela zur Förderung seines Seelenheils.[90] Möglicherweise hatte der Erfurter Hoftagsbeschluss Heinrich eine Bußwallfahrt auferlegt.[91] Ab Weihnachten 1182 lebte der Löwe am Hof Heinrichs II. Für den englischen König wurde dies zu einer kostspieligen Angelegenheit. Auch im Exil unterhielt der Löwe einen eigenen Hof mit Hofämtern und eine vom englischen König bezahlte Leibgarde. In Winchester wurde 1184 mit Wilhelm das vierte Kind von Mathilde und Heinrich geboren. Nach dem Tod Ottos I. von Wittelsbach im Juli 1183 hoffte Heinrich, das Herzogtum Bayern wiederzubekommen. Zu Pfingsten 1184 besuchte er, wohl als Vermittler für seinen Schwiegervater Heinrich II., den Mainzer Hoftag. Das bayerische Herzogtum wurde jedoch an Ottos Sohn Ludwig I. vergeben.
    Durch diplomatische Bemühungen bei Kaiser und Papst erreichte Heinrich II. die Rückkehr Heinrichs des Löwen ins Reich. Im Frühjahr 1185 landete der ehemalige Herzog in der Normandie, Ende September 1185 kehrte er mit seiner Frau und dem ältesten Sohn Heinrich nach Braunschweig zurück. Sein Löwensiegel zeigte nun statt der Formel Heinrich von Gottes Gnaden Herzog von Bayern und Sachsen nur noch die Umschrift Herzog Heinrich. Ein räumlicher Bezug fehlte. Die staufische Kanzlei verweigerrte ihm allerdings den Herzogstitel.[92] Die enorme Beschränkung seiner Herrschaft nach seinem Sturz stärkte aber auch von 1185 bis 1189 die Sonderstellung Braunschweigs.[93] Auf dem Mainzer Hoftag wurde am 27. März 1188 ein Kreuzzug beschlossenn. Barbarossa lud Heinrich im Juli 1188 zu einem Hoftag nach Goslar ein. Bei dieser Gelegenheit stellte er ihn vor die Wahl, ob er sofort wieder in Teile seiner früheren Würde eingesetzt werden wolle oder aber am Kreuzzug teilnehme und danach die volle Restitution erlange. Wünsche er aber weder das eine noch das andere, so möge er für die Dauer von drei Jahren erneut ins Exil gehen. Der ehemalige Herzog wählte das Exil, „als zu gehen, wohin er nicht wollte oder die einstige Würde in irgendeiner Weise durch Minderung verletzt zu sehen“.[94] Ostern 1189 kehrte er mit seinem Sohn Heinrich nach England zurück. Seine Gemahlin blieb in Braunschweig. Nach dem Tod Heinrichs II. am 6. Juli schloss sich Heinrich der Löwe dem neuen König Richard I. „Löwenherz“ an.
    Der Tod seiner Gemahlin am 28. Juni 1189 bewog Heinrich gegen alle Abmachungen ins Reich zurückzukehren. Nach seiner Ankunft in Sachsen belehnte ihn Erzbischof Hartwig II. von Bremen erneut mit der Grafschaft Stade. Der Kaiser und seine wichtigsgsten Fürsten waren unterdessen zur Reise ins Heilige Land aufgebrochen. Heinrich gelang es daher zunächst, große Teile seines ehemaligen Herrschaftsgebiets in Sachsen einzunehmen. Barbarossas Sohn Heinrich VI. führte ein Heeresaufgebot gegen den Löwen nach Sachsen, musste sich aber schon bald mit anderen Problemen befassen. Nach dem Tod Wilhelms II. von Sizilien besaß für ihn die Erbfolge in Sizilien Priorität, dort musste er seine aus der Ehe mit der normannischen Königstochter resulultierenden Erbansprüche durchsetzen. Daher legte er die Auseinandersetzung mit Heinrich dem Löwen bei und schloss mit ihm in Fulda Frieden. Heinrich von Braunschweig, der älteste Sohn Heinrichs des Löwen, begleitete Heinrich VI. nach Italien. Am 5. August 1191 gelang es ihm von Papst Coelestin III. das wichtige Privileg zu erhalten, dass Heinrich der Löwe und seine Söhne nur vom Papst oder von einem päpstlichen Legaten exkommuniziert werden durften. Zudem konnten durch die Heirat Heinrichs von Braunschweig mit der Stauferin Agnes Ende 1193 wieder verwandtschaftliche Beziehungen mit den Staufern geknüpft werden. Im März 1194 wurde Heinrich der Löwe in der Pfalz Tilleda in die volle Gnade des Kaisers aufgenommen. Als Zeichen der Aussöhnung wurde Heinrichs gleichnamiger Sohn mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt.

    Tod
    In der Chronik Gerhard von Steterburgs heißt es, Heinrich habe sich in seinem letzten Lebensjahr „alte Chronik sammeln, zusammenschreiben und vorlesen lassen und mit dieser Beschäftigung oft die ganze Nacht schlaflos verbracht“.[95] Nach seinem Tod wurde er an der Seite seiner Gemahlin Mathilde in der von ihm ausgestatteten Blasius-Kirche in Braunschweig bestattet. Die welfische Memoria konzentrierte sich fortan auf die sächsischen Vorfahren des Herzogpaars. Die Datierung der heute noch erhaltenen Grabbilder ist umstritten. Ob sie spätestens 1210[96] oder aber zwischen 1235 und 1240[97] gefertigt wurden, ist unklar. Die Grabanlage für Heinrich und seine Gemahlin ist jedenfalls das älteste erhaltene Doppelgrab eines Ehepaares in Deutschland.[98]
    Bereits kurze Zeit nach Heinrichs Tod konnte sein Sohn Heinrich von Braunschweig 1195/1196 die rheinische Pfalzgrafenwürde übernehmen und damit in die Spitzengruppe des Adels im Reich zurückkehren. Heinrichs Heiratsverbindung mit dem englischehen Königshaus war die wohl wichtigste Voraussetzung für die Königswahl seines Sohnes Otto. Bereits drei Jahre nach Heinrichs Tod wurde Otto von niederrheinisch-westfälischen Großen unter Führung des Erzbischofs von Köln gegen den Staufer Philipp von Schwaben zum König erhoben. Ab 1208 wurde er allgemein anerkannt. Papst Innozenz III. krönte Otto 1209 zum Kaiser. 1235 erhob Friedrich II. Heinrichs Enkel Otto das Kind zum ersten Herzog im neu geschaffenen Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Damit gelang den Welfen die Rückkehr in den Kreis der Reichsfürsten.

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    Quellen
    • Matthias Becher (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Welfen und die Chronik Burchards von Ursberg (= Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe; Bd. 18b), Wissenschaftliche Buchgesellschft, Darmstadt 2007. (Rezension)
    • Helmold von Bosau: Chronica Slavorum, ed. Bernhard Schmeidler, MGH SSrG 32, Hannover 1937, S. 1–218 / Helmold von Bosau: Slawenchronik. Neu übertragen und erläutert von Heinz Stoob, 7. Auflage. (Unveränd. Nachdr. der 6. gegenüber der 5. um eien Nachtr. erw. Auflage. 2002) Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-21974-2.
    • Arnold von Lübeck: Chronica Slavorum, ed. Georg Heinrich Pertz, MGH SSrG 14, Hannover 1995 (Unveränd. Nachdr. der Ausg. von 1868), ISBN 3-7752-5307-6.
    • Annales stederburgenses: Annales stederburgenses auctore Gerhardo praeposito a. 1000–1195. ed. Georg Heinrich Pertz (= MGH SS XVI), Hannover 1859, S. 197–231.
    • Die Urkunden Heinrichs des Löwen, Herzogs von Sachsen und Bayern. bearbeitet von Karl Jordan (MGH Laienfürsten- und Dynastenurkunden der Kaiserzeit 1), Leipzig 1941–1949 (ND 1957–1960).
    Literatur
    Überblicksdarstellungen
    • Werner Hechberger, Florian Schuller (Hrsg.): Staufer & Welfen. Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2168-2. (Rezension)
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). 2. Auflage. Kohlhammer. Stuttgart 2014, ISBN 3-17-026104-5.
    • Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof im hohen Mittelalter (= Wolfenbütteler Mittelalter-Studien. Band 7). Harrassowitz, Wiesbaden 1995, ISBN 3-447-03705-9.
    Monografien
    • Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Muster-Schmidt, Göttingen 1997, ISBN 3-7881-0149-0.
    • Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1. (Rezension) (Standardwerk)
    • Johannes Fried, Otto Gerhard Oexle: Heinrich der Löwe. Herrschaft und Repräsentation (= Vorträge und Forschungen. Band 57). Thorbecke, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-6657-0.
    • Karl Jordan: Heinrich der Löwe. Eine Biographie. 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-04601-5. (lange Zeit das maßgebliche Referenzwerk)
    • Jochen Luckhardt, Franz Niehoff (Hrsg.): Heinrich der Löwe und seine Zeit. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125–1235. Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995. 3 Bde. Hirmer, München 1995, ISBN 3-7774-6900-9.
    • Leila Werthschulte: Heinrich der Löwe in Geschichte und Sage. Winter, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8253-5387-2. (Rezension sehepunkte) / (Rezension)
    Lexikonartikel
    • Hans Prutz: Heinrich der Löwe. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 589–601.
    • Karl Jordan: Heinrich der Löwe. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 388–391 (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Heinrich der Löwe. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 317–319.
    • Sebastian Sobecki: Heinrich der Löwe. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 26, Bautz, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-354-8, Sp. 629–656.
    Weblinks
    Commons: Heinrich der Löwe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikisource: Heinrich der Löwe – Quellen und Volltexte
    • Literatur von und über Heinrich der Löwe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Heinrich der Löwe in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Veröffentlichungen zu Heinrich dem Löwen im Opac der Regesta Imperii
    • Urkunde betreffs möglicher Exkommunikation Heinrichs des Löwen 1191 auf kulturerbe.niedersachsen.de

    Begraben:
    Die Grabanlage für Heinrich und seine Gemahlin ist das älteste erhaltene Doppelgrab eines Ehepaares in Deutschland.

    Heinrich heiratete Mathilde von England (Plantagenêt) in 1168 in Mindener Dom. Mathilde (Tochter von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren in cir 1156 in Windsor Castle, Berkshire, England; gestorben am 28 Jun 1189 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 29.  Mathilde von England (Plantagenêt)Mathilde von England (Plantagenêt) wurde geboren in cir 1156 in Windsor Castle, Berkshire, England (Tochter von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien); gestorben am 28 Jun 1189 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.

    Notizen:

    Mathilde hatte mit Heinrich fünf (über das Kleinkindalter hinauskommende) Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_Plantagenet

    Mathilde von England, eigentlich Matilda Plantagenêt (* um 1156 Windsor Castle, Berkshire, England; † 28. Juni 1189 in Braunschweig) war als Gattin Heinrichs des Löwen Herzogin von Sachsen und Bayern. Sie war das dritte Kind und die älteste Tochter von König Heinrich II. (Henry Plantagenêt) von England und der Eleonore von Aquitanien sowie die Schwester der beiden künftigen englischen Könige Richard Löwenherz und Johann Ohneland.

    Jugend und Heirat
    Ihre Taufe erhielt Mathilde durch Erzbischof Theobald von Canterbury in der Dreifaltigkeitskirche in Aldgate. Königin Eleonore von Aquitanien reiste 1160 mit ihrer kleinen Tochter zu ihrem Gatten Heinrich II. in die Normandie. Anfang 1163 dürfte Mathilde mit ihren Eltern wieder nach England zurückgekehrt sein.
    Zur Etablierung guter Beziehungen zwischen dem englischen König und dem deutschen Kaiser Friedrich Barbarossa reiste dessen Kanzler und Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel, Anfang 1165 nach Rouen, um familiäre Bande zwischen den beiden Herrscherhäusern der Staufer und Plantagenets anzuknüpfen: Friedrich, der erst einjährige Sohn des Kaisers, wurde mit der englischen Königstochter Eleonore verlobt, und der mächtigste deutsche Fürst und Verbündete des Kaisers, Herzog Heinrich der Löwwe von Sachsen und Bayern (der 1162 von seiner ersten Frau Clementia von Zähringen geschieden worden war), verlobte sich mit Eleonores Schwester Mathilde. Doch kam das erstgenannte Heiratsprojekt nicht zustande, da es der englische König offenbar nicht weiter verfolgte und es sich jedenfalls durch den frühen Tod des Kaisersohns Friedrich (1170) erübrigte.
    Mit drei Schiffen, auf denen sich eine große Mitgift und zahlreiches Gefolge befanden, verließ die erst etwa elfjährige Mathilde Ende September 1167 England und reiste, von ihrer Mutter bis in die Normandie begleitet, zu ihrem um fast 30 Jahre älteren Bräutigam nach Deutschland. Die prachtvolle Hochzeit des Paares wurde von Bischof Werner am 1. Februar 1168 im Dom zu Minden zelebriert. Die sich anschließenden Feierlichkeiten fanden am sächsischen Hof zu Braunschweig statt. Durch die große Mitgift stieg der welfische Herzog zu einem der reichsten deutschen Fürsten auf.

    Kinder
    Aus der Ehe von Heinrich und Mathilde gingen fünf (über das Kleinkindalter hinauskommende) Kinder hervor:
    • Richenza/Mathilde (* 1172; † 1208/1209)
    1 ⚭ Graf Gottfried von Perche († 1202) (Haus Châteaudun)
    2 ⚭ Graf Engelram III. von Coucy († ca. 1242)
    • Heinrich V., Pfalzgraf bei Rhein (* ca. 1173/1174; † 1227)
    1 ⚭ Agnes von Staufen
    2 ⚭ Agnes von Wettin
    • Lothar (* 1174/1175; † 1190)
    • Otto IV. (* 1175/1176; † 1218), deutsch-römischer Kaiser
    1 ⚭ 1212 Beatrix von Schwaben († 1212)
    2 ⚭ 1214 Maria von Brabant († 1260)
    • Wilhelm, Herzog von Lüneburg (* 1184; † 1212/1213)
    1 ⚭ Prinzessin Helena von Dänemark, Tochter des dänischen Königs Waldemar I.
    Die Herzogin Mathilde ist somit über ihren jüngsten Sohn Stammmutter aller späteren Welfen.

    Herzogin von Sachsen und Bayern
    Als Heinrich der Löwe 1172 ins Heilige Land pilgerte, erfüllte seine in Deutschland zurückgebliebene, noch jugendliche Gattin vor allem repräsentative Pflichten. Dagegen vertraten die politischen Interessen des abwesenden Herzogs zwei von dessen Vertrauten. Über Mathildes späteren politischen Anteil an der Regierung ihres Gatten ist kaum etwas bekannt. Sie trug aber wesentlich zu den Plänen ihres Gatten bei, Braunschweig zu einer fast königlichen Residenzstadt auszubauen.
    Auf Mathildes Intervention beim Papst Alexander III. geht die Heiligsprechung Thomas Beckets (1173) zurück. Mathilde war als Tochter Heinrichs II. von England mit Thomas Becket freundschaftlich verbunden. Der Braunschweiger Dom wurde ebenso auf ihre Initiative hin bald nach der Heiligsprechung eine der ersten Kirchen, die das Patronat Thomas Beckets trug.

    Exil
    Aufgrund seiner Machtstellung regierte Heinrich der Löwe sein Territorium ziemlich unabhängig vom Deutschen Reich und er legte auch großen Wert auf die Betonung der königlichen Abstammung seiner Gattin. Seine unabhängige Regierungsweise und Expansionsbestrebungen brachten ihn aber mit anderen Adligen und Bischöfen sowie zunehmend mit dem Kaiser selbst in Konflikt. Schließlich wurde er 1180 gestürzt. Nach einem verlorenen Krieg musste sich der Welfenherzog den Beschlüssen des Kaisers bebeugen und im Juli 1182 ins Exil zu seinem Schwiegervater, dem englischen König, gehen. Unklar ist aufgrund widersprüchlicher Quellenangaben, ob Mathilde ihren Gemahl nicht allein ziehen lassen wollte und deshalb ein Angebot des Kaisers für ihreen ungestörten Verbleib in Deutschland ablehnte, oder ob sie gemeinsam mit ihrem Gatten verbannt wurde. Jedenfalls begleitete sie ihn zusammen mit ihrer Tochter Richenza/Mathilde und ihren Söhnen Heinrich (V.) und Otto (IV.) ins Exil, während ihr Sohn Lothar im Reich blieb. Bis Juni 1184 hielt sich Mathilde in Caen und Argentan in der Normandie auf. Wahrscheinlich damals lernte sie den französischen Baron und Troubadour Bertran de Born kennen, der sie in höfischer Manier in zwei Liebesgedichten als Elena besang. Ab Mitte 1184 lebte Mathilde ein Jahr lang auf den britischen Inseln und brachte dort ihren jüngsten Sohn Wilhelm, den späteren Herzog von Lüneburg, zur Welt. Weihnachten 1184 feierte sie mit ihrem Gatten und ihrem Vater in Windsor.

    Rückkehr und Tod
    Nachdem Heinrich dem Löwen nach dreijähriger Verbannung die Rückkehr in seine Heimat erlaubt worden war, machte er sich mit seiner Gattin im Oktober 1185 auf den Rückweg nach Sachsen. Aber Anfang 1189 musste er erneut ins Exil nach England gehenen, weil er sich unter Hinweis auf sein schon höheres Alter weigerte, am Dritten Kreuzzug teilzunehmen. Mathilde blieb zur Wahrung der welfischen Interessen in Braunschweig zurück, wo sie jedoch bereits drei Monate nach Heinrichs Abreise im Alter von nur etwa 33 Jahren verschied.
    Mathilde ist an der Seite ihres Mannes in der Krypta des Braunschweiger Doms bestattet. Die Untersuchung ihrer Gebeine ergab, dass sie klein und dunkelhaarig war sowie dass sie an einer Hüftanomalie litt.
    Der deutsche Chronist Arnold von Lübeck pries Mathilde als würdigen Adelsspross und als sehr fromme Frau, die stets spendabel und freundlich zu den Armen und Kranken gewesen sei.[1]

    Einfluss auf den Hof Heinrichs des Löwen
    Durch ihre engen familiären Bindungen nach England und in die Normandie war Mathilde in der Lage gewesen, dem kulturellen Leben am Hofe ihres Gemahls neue und wichtige Impulse zu verleihen. So konnte die ritterliche Dichtung Frankreichs durch ihren Einfluss Einzug im Reich Heinrichs des Löwen halten. Wohl auf ihre Anregung hin schuf der Pfaffe Konrad die erste deutschsprachige Version des zu den bedeutendsten mittelalterlichen Epen Frankreichs zählenden „Rolandsliedes“. Es steht aber nicht sicher fest, ob auch der Versroman „Tristrant und Isalde“ – die erste deutsche Bearbeitung des Tristan-Stoffes durch Eilhart von Oberg nach französischem Vorbild – auf ihre Initiative zurückgeht. Auf dem Widmungsbild des Evangeliar Heinrichs des Löwen ist Mathilde mit Krone, ihr Gatte aber ohne Kopfbedeckung dargestellt.


    Literatur
    • Ludwig Holzfurtner: Mathilde. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 378 (Digitalisat).
    • Timothy Reuter/Kate Norgate: Matilda. In: Oxford Dictionary of National Biography. Band 37, 2004, S. 331–332.
    • Manfred R. W. Garzmann: Eine kunstsinnige Prinzessin aus England in der Braunschweiger Welfenresidenz. Zur 800. Wiederkehr des Todestages von Herzogin Mathilde, der 2. Gemahlin Heinrichs des Löwen, am 28. Juni 1189. in: Quaestiones Brunsvicenes. 1. Stadtarchiv Braunschweig, Braunschweig 1989, OCLC 30701297.
    Weblinks
    • Commons: Mathilde Plantagenet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Arnold von Lübeck, Chronica Slavorum 11–12.

    Kinder:
    1. König Otto IV. von Braunschweig (von Sachsen) wurde geboren in 1175/1176; gestorben am 19 Mai 1218 in Harzburg.
    2. Herzog Wilhelm von Lüneburg (Welfen) wurde geboren am 11 Apr 1184 in Winchester; gestorben am 12 Dez 1213 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    3. 14. Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere wurde geboren in ca 1173 / 1174; gestorben am 28 Apr 1227 in Braunschweig.
    4. Mathilde (Mahaut) Richenza von Sachsen gestorben in vor 1210.

  10. 30.  Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen)Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen) wurde geboren in ca 1134 / 1136 (Sohn von Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) und Gräfin Agnes von Saarbrücken); gestorben am 8/9 Nov 1195.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1156 bis 1195, Pfalzgrafschaft bei Rhein (Kurpfalz); Pfalzgraf bei Rhein

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_der_Staufer

    Konrad der Staufer aus dem Geschlecht der Staufer (* um 1134–1136; † 8. oder 9. November 1195) war von 1156 bis 1195 Pfalzgraf bei Rhein.

    Die Herkunft Konrads, Eltern und Halbbruder
    Konrad der Staufer ist der Sohn von Friedrich II., Herzog von Schwaben und der Agnes von Saarbrücken. Aufgewachsen ist Konrad der Staufer in Alzey. Er ist ein Halbbruder von Kaiser Barbarossa, der ihm 1156 anlässlich des Reichstags in Regensburg die Pfalzgrafenwürde verlieh. Damit gingen die Rechte an der Vogtei des Zisterzienserklosters Schönau bei Heidelberg, des Wormser Hochstiftvogtei und der Familienbesitz der Staufer im Speyergau und Wormsgau an ihn über.

    Eheschließungen
    Konrad war in erster Ehe mit einer Tochter des Grafen Gottfried I. von Sponheim vermählt. Um das Jahr 1160 vermählte er sich in zweiter Ehe mit Irmingard von Henneberg († 1197)[1], einer Tochter des Grafen Bertold I. von Henneberg, Burggraf von Würzburg. Durch diese Eheverbindung kam zu seinen Besitztümern noch die Reichsvogtei des Klosters Lorsch.

    Die Rheinecker Fehde
    Darauf bedacht, seinen Machtbereich auszudehnen, geriet Konrad der Staufer in Streit mit den Erzbischöfen von Trier und Köln. Der bekannteste Konflikt ist die Rheinecker Fehde. 1164 versuchte Konrad, die ursprünglich pfalzgräfliche Burg Rheineck unter seine Kontrolle zu bekommen. Die Burg war zwischenzeitlich in die Hände des Kölner Erzbischofs gelangt. Beide Widersacher trafen sich bei Andernach zur Schlacht, die jedoch nie zu Stande kam, da Konrad wegen zahlenmäßiger Überlegenheit der Kölner keinen Angriff wagte.
    Konrad gilt als der Gründer der Stadt Heidelberg.
    Konrad und seine beiden Ehefrauen wurden im Kloster Schönau begraben. Konrads Erbe fiel an seine Tochter Agnes und ihren Mann, Heinrich den Älteren von Braunschweig.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Titel (genauer):
    Die Kurpfalz lag an Ober- und Mittelrhein, zwischen Mosel und Kraichgau, mit dem Kerngebiet am unteren Neckar und den Hauptstädten Heidelberg und Mannheim. Das kurpfälzische Staatsgebiet war nicht zusammenhängend, sondern ein für die damalige Zeit typischer „Flickenteppich“ mit Exklaven und Enklaven; einzelne Territorien teilte man sich sogar mit anderen Staaten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurpfalz

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Kurpfalz

    Konrad heiratete Irmingard von Henneberg in cir 1160. Irmingard (Tochter von Burggraf Bertold I. von Henneberg und Bertha von Putelendorf (von Goseck)) gestorben in 1197. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 31.  Irmingard von HennebergIrmingard von Henneberg (Tochter von Burggraf Bertold I. von Henneberg und Bertha von Putelendorf (von Goseck)); gestorben in 1197.

    Notizen:

    Irmingard hatte mit Konrad drei Kinder.
    • Friedrich († 3. September vor 1189),
    • Konrad († wohl 1186), begraben in Schönau,
    • Agnes († 9. Mai 1204, begraben in St. Marien in Stade), heiratete am 3. Februar 1194 auf der Burg Stahleck Heinrich den Älteren von Braunschweig, 1195–1212 Pfalzgraf bei Rhein.

    Kinder:
    1. 15. Pfalzgräfin Agnes von Staufen wurde geboren in cir 1176; gestorben in 07 / 08 Mai 1204 in Grafschaft Stade.


Generation: 6

  1. 32.  Konrad von Württemberg (von Giengen)Konrad von Württemberg (von Giengen) (Sohn von Diepold II. von Vohburg (von Giengen) und Liutgard von Zähringen); gestorben am 30 Jul 1130.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Giengen; Markgraf von Giengen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Giengen_an_der_Brenz

    Giengen an der Brenz

    Die ehemalige Freie Reichsstadt Giengen an der Brenz liegt im Osten Baden-Württembergs an der Grenze zu Bayern, etwa zehn Kilometer südöstlich von Heidenheim an der Brenz und 30 Kilometer nordöstlich von Ulm. Sie ist nach der Kreisstadt Heidenheim die zweitgrößte Stadt des Landkreises Heidenheim und die fünftgrößte Stadt in der Region Ostwürttemberg. Giengen gehört zum Mittelbereich Heidenheim, der alle Gemeinden des Landkreises Heidenheim umfasst, und ist seit 1. Januar 1999 Große Kreisstadt.

    Geschichte
    Giengen wurde zum ersten Mal im Jahr 1078 als Giengin in einer Chronik des Klosters Petershausen urkundlich erwähnt. Die Herkunft des Namens ist nicht gesichert. Die Siedlung entwickelte sich um eine Burg, die im 14. Jahrhundert noch erwähnt war. Im 13. Jahrhundert war Giengen bereits als Stadt genannt. 1391 konnte sie ihre Reichsfreiheit erlangen. 1395 trat sie dem Schwäbischen Städtebund bei. Die Stadt konnte sich jedoch kein Herrschaftsgebiet erwerben. Sie führte die Reformation ein und trat 1608 der evangelischen Union bei. Als Freie Reichsstadt besaß sie das Recht der „Hohen Gerichtsbarkeit“, d. h., das Recht bei schweren Straftaten die Todesstrafe verhängen zu können. So wurde 1615 Apollonia Sailer („Sailer Apel“) als Hexe angeklagt und zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt.[5] Mit Württemberg gab es oft Streitigkeiten über die Obrigkeit. Am 5./15. September 1634 brannte die Stadt bis auf wenige Überreste vollständig ab; zum Gedenken an diesen Tag schuf der aus Giengen stammende Ulmer Stadtmaler Stötzlin das sogenannte „Brandbild“, das heute noch in der Stadtkirche besichtigt werden kann.

    Durch die Mediatisierung in der Folge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 kam die Stadt an das Königreich Württemberg und wurde 1806 Sitz eines Oberamtes, das jedoch 1809 bereits wieder aufgelöst wurde. Fortan gehörte die Stadt zum Oberamt Heidenheim, aus dem 1938 der Landkreis Heidenheim hervorging. 1972 erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung.

    Die Einwohnerzahl der Stadt Giengen überschritt 1996 die 20.000-Einwohner-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1999 beschloss.

    Stadtteile
    Die Burg im Stadtteil Burgberg wurde 1209 erstmals als Burg Berg, der zugehörige Weiler 1372 als Berg erstmals erwähnt. Von den Herren von Berg kam der Ort an verschiedene Geschlechter. Ein Teil kam 1328 schließlich an die Herren von Öttingen. Die andere Hälfte war im Besitz der Herren von Böbingen. Im 14. Jahrhundert waren die Herren von Stein Besitzer, und schließlich 1452 waren die Herren von Grafeneck, die den Ort bis 1728 beherrschten, die Ortsherren. Dann fiel der Ort wieder an die von Öttingen. Im Schloss und im Weiler stand die hohe Obrigkeit und teilweise auch die niedrige Obrigkeit der württembergischen Herrschaft Heidenheim zu, sonst den Schlossherren. 1806 fiel der Ort an Bayern, 1810 an Württemberg und gehörte zum Oberamt Heidenheim. Das Schloss wurde 1838 von den Öttingen an Freiherr von Linden verkauft. 1936 erwarb es die Gemeinde. Im Ort wurde im 18. Jahrhundert von der Ortsherrschaft Fahrendes Volk angesiedelt, das überwiegend der Volksgruppe der Jenischen angehörten.

    Hohenmemmingen wurde 1250 erstmals erwähnt. Der Ort gehörte zur Herrschaft Staufen, die den Ort 1353 an die Herren von Helfenstein verkauften. Somit gelangte der Ort an die Herrschaft Heidenheim und kam mit diesem 1504 an Württemberg. Es gehörte schon früh zum Oberamt Heidenheim.

    Hürben wurde 1171 als Hurwin (Sumpf) erstmals erwähnt. Über mehrere Herrschaften kam auch Hürben an Heidenheim, wurde 1442 an Ulm verpfändet und 1448 jedoch wieder mit Heidenheim an Württemberg und gehörte zum Oberamt Heidenheim.

    Sachsenhausen wurde 1143 als Sachsenhusen erstmals erwähnt. Auch dieser Ort kam über verschiedene Herrschaften an Heidenheim und damit 1448 an Württemberg und war dem Oberamt Heidenheim zugehörig.

    Wappen
    Das Wappen der Stadt Giengen an der Brenz zeigt in Blau ein aufgerichtetes goldenes Einhorn. Die Stadtflagge ist blau-gelb.

    Schon ein Siegel von 1293 zeigt das Einhorn als Wappenfigur, ebenso wie die Freie Reichsstadt Schwäbisch Gmünd. Doch haben beide Städte eine andere Blasonierung. Im 14. Jahrhundert tauchte in den Siegeln Giengens auch der Reichsadler auf. Im 19. Jahrhundert wurden Einhorn und die württembergischen Hirschstangen auf gespaltenem Schild dargestellt. Seit 1890 ist das Einhorn wieder das alleinige Wappensymbol. Die Flagge ist erstmals seit 1546 nachweisbar.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1081-1122)

    Markgraf von Giengen an der Brenz; wehrt sich um sein mütterliches Erbe, das durch Schenkungen seiner Oheime an das Kloster Hirsau stark geschmälert zu werden drohte, vermachte aber selbst dem Kloster Blaubeuren Güter in der Gegend von Göppingen; scheint Anhänger Kaiser Heinrichs V. gewesen zu sein und ist wohl derselbe Konrad, den Heinrich V. um 1120 zum Herzog von Ravenna, Präses und Markgraf von Tuszien einsetzte.

    Konrad + Hedwig von Spitzenberg-Sigmatingen ?. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Hedwig von Spitzenberg-Sigmatingen ?
    Kinder:
    1. 16. Graf Ludwig von Württemberg gestorben in spätestens 1166.

  3. 40.  Graf Adalbert I. von Kyburg (von Dillingen)Graf Adalbert I. von Kyburg (von Dillingen) wurde geboren in vor 1080 (Sohn von Graf Hartmann I. von Kyburg (von Dillingen) und Gräfin Adelheid von Winterthur-Kyburg); gestorben am 12 Sep 1151.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Dillingen

    Unter den beiden Brüdern Hartmann II. und Adalbert I. erreichten Macht und Einfluss der Dillinger Grafen ihre größte Ausdehnung. Hartmann II. ist wahrscheinlich identisch mit dem Grafen Hartmann von Gerhausen bei Blaubeuren, dem Erbauer der Burg von Hohengerhausen. In den Annalen von Neresheim wird er als Hartmann der Jüngere, Graf zu Dillingen und Kyburg, bezeichnet. Wie sein Vater verbrachte er die letzte Zeit seines Lebens als Mönch in Neresheim, wo er 1134 wohl ohne männliche Nachkommen starb.

    Sein Bruder Adalbert, der wohl vor 1080 geboren wurde, vergrößerte den Besitz in der heutigen Nordschweiz durch seine Heirat mit Mathilde oder Mechthilt von Mörsberg und beteiligte sich an der Auseinandersetzung zwischen Welfen und Staufern. Vermutlich war ihm die Verwaltung der kyburgischen Güter übertragen worden, da er in Urkunden stets als Graf von Kyburg bezeichnet wird. Nach dem Tod seines Bruders Hartmann vereinigte er das väterliche Erbe und residierte wohl auch in Dillingen. Er starb 1151 und wurde zum Ahnherren zweier Linien des Dillinger Grafengeschlechts, der Grafen von Dillingen (jüngerer Stamm ab 1180) und der Grafen von Kyburg aus dem Hause Dillingen (jüngerer Stamm ab 1180).
    Seine Gemahlin beendete ihr Leben als Nonne in Neresheim. Sein Erbe fiel an die beiden Söhne Adalbert II. und Hartmann III.

    Mehr unter obengenanntem Link..



    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Landenberg-Greifensee, von Regensberg, von Kyburg, von Dillingen..

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=I1&secondpersonID=&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I4831

    Kinder:
    1. 20. Graf Hartmann III. von Kyburg gestorben in 1180.
    2. Adalbert II. von Kyburg (von Dillingen) gestorben in 1170.

  4. 42.  Graf Arnold II. von Lenzburg-BadenGraf Arnold II. von Lenzburg-Baden (Sohn von Graf Arnold I. von Lenzburg-Baden und Hemma N.); gestorben am 5 Sep 1172.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lenzburg_(Adelsgeschlecht)

    Kinder:
    1. 21. Gräfin Richenza von Lenzburg-Baden gestorben in 1180.

  5. 44.  Herzog Konrad I. von ZähringenHerzog Konrad I. von Zähringen wurde geboren in cir 1090 (Sohn von Herzog Berthold (Berchtold) II. von Zähringen und Herzogin Agnes von Rheinfelden); gestorben am 8 Jan 1152 in Konstanz, Baden, DE; wurde beigesetzt in Kloster Sankt Peter.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Conrad I
    • Französischer Name: Conrad Ier de Zähringen
    • Titel (genauer): Herzog von Zähringen, Rektor von Burgund (ab 1127).
    • Titel (genauer): Duke of Zähringen (from 1122 until his death 1152), Rector of Burgundy (from 1127).
    • Titel (genauer): Duc de Zähringen (en 1122). Comte de Bourgogne (de 1128 à sa mort)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Conrad_I,_Duke_of_Z%C3%A4hringen

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Conrad_Ier_de_Z%C3%A4hringen



    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._(Zähringen)

    Konrad I. von Zähringen (* um 1090; † 8. Januar 1152 in Konstanz) war Herzog von Zähringen und ab 1127 Rektor von Burgund. Er verlieh 1120 zusammen mit seinem Bruder Berthold III. Freiburg im Breisgau das Marktrecht.
    Konrad wurde als Sohn Bertholds II. und dessen Gemahlin Agnes von Rheinfelden geboren. Er folgte 1122 seinem Bruder Berthold III. als Herzog von Zähringen nach. Die meiste Zeit seines Lebens stellte er sich gegen die Machtausbreitung der Staufer und verbündete sich hierzu zeitweise mit den Welfen.
    1127 geriet er in Konflikt mit Rainald von Burgund, weil beide Anspruch auf die burgundischen Besitzungen von Konrads ermordetem Neffen Wilhelm von Burgund erhoben. Hier profitierte der Zähringer von der Situation, in der sich der deutsche König befand. Weil König Lothar III. dringend Unterstützung gegen seine Rivalen, die Staufer, benötigte, trat er für Konrads Ansprüche ein. Die der Gegenseite lehnte er mit der umstrittenen Begründung ab, Rainald sei seiner Verpflichtung zur Anwesenheit am Hof nicht nachgekommen. Gleichzeitig verlieh er Konrad den Titel eines Rektors von Burgund, was etwa einer königlichen Stellvertreterschaft entsprach.
    Mit der Machtergreifung König Konrads III. 1138 entspannte sich das Verhältnis zu den Staufern wieder, so dass die Zähringer bis in die späten 1150er Jahre zu deren treuesten Parteigängern zählten. Konrad starb 1152 und wurde im zähringischen Hauskloster Sankt Peter beigesetzt.

    Konrad war verheiratet mit Clementia von Luxemburg-Namur (Haus Namur)
    • Adalbert, Begründer der Linie der Herzöge von Teck
    • Berthold IV., Herzog von Zähringen
    • Clementia, Ehefrau von Heinrich dem Löwen
    • Rudolf, Erzbischof von Lüttich.[1]
    • Hugo von Ullenburg


    Literatur
    • Eberhard Holz, Wolfgang Huschner (Hrsg.): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Edition Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-361-00437-3
    • Gerd Tellenbach: Konrad, Herzog von Zähringen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 533 f. (Digitalisat).
    • Georg von Wyß: Konrad, Herzog von Zähringen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 634–638.
    Weblinks
     Commons: Konrad I. von Zähringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Thomas Zotz: Rudolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 176 f. (Digitalisat).

    Konrad heiratete Clementia von Namur in cir 1130. Clementia (Tochter von Gottfried von Namur und Ermensinde von Luxemburg) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 28 Dez 1158; wurde beigesetzt in St. Peter im Schwarzwald. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 45.  Clementia von NamurClementia von Namur wurde geboren in cir 1110 (Tochter von Gottfried von Namur und Ermensinde von Luxemburg); gestorben am 28 Dez 1158; wurde beigesetzt in St. Peter im Schwarzwald.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Französischer Name: Clémence de Namur

    Notizen:

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Maison_de_Namur



    https://de.wikipedia.org/wiki/Namur_(Adelsgeschlecht)

    Namur ist die erste Herrscherfamilie der Grafschaft Namur.

    Geschichte
    Die Familie erbte 1136 durch die Ehe mit Ermesinde die Grafschaft Luxemburg. Neben Namur und Luxemburg besaß die Familie die Grafschaften Durbuy und Laroche.
    Das Haus starb 1247 mit der Gräfin Ermesinde I. aus, die ihren Besitz weitgehend dem Haus Limburg-Arlon zuführte; lediglich die Grafschaft Namur selbst ging aufgrund des Vertrages von Dinant vom 26. Juli 1199 an die Grafen von Hennegau.

    Stammliste
    1 Berengar, comes 907/937, † vor 946; ∞ NN, Tochter von Reginar I., Graf im Hennegau, Erbin des Lommegaus (comitatus Lomacensis) (Reginare)
    1 Robert I., comes 946/974, † vor 981; ∞ Ermengarde, Tochter von Otto von Verdun, Herzog von Lothringen
    1 Albert I., 981 bezeugt, 992 Graf von Namur, † kurz vor 1011; ∞ 990 Ermengarde (Aleide), † nach 1012, Tochter von Herzog Karl von Niederlothringen (Karolinger)
    1 Robert II., 1013/18 bezeugt, † vor 1031
    2 Albert II., 1031/62 bezeugt, † 1063/1064, Vogt von Andenne, Stifter von Saint-Aubain in Namur; ∞ Regelindis, 1067 bezeugt, Tochter von Herzog Gotzelo I. von Niederlothringen (Wigeriche)
    1 Albert III., 1035 bezeugt, † 22. Juni 1102, 1063/64 Graf von Namur, 1088 Vogt von Stablo und Malmedy; ∞ 1065/66 Ida von Sachsen, Erbin von Laroche, Tochter von Bernhard II., Herzog von Sachsen, Witwe von Friedrich II., Herzog von Niederlothrigen (Billunger)
    1 Gottfried (Godefroid), 1080 bezeugt, † 19. August 1139, 1102 Graf von Namur, 1097 Graf von Château-Porcien; 1121 Stifter von Floreffe; ∞ I um 1087, geschieden um 1104, Sibylle von Château-Porcien, Tochter von Graf Roger und Ermengarde, sie heratete in zweiter Ehe Withier de Vitri, Graf von Rethel; ∞ II um 1109 Ermesinde, 1136, Gräfin von Longwy, † 1141, Tochter von Graf Konrad I., Witwe von Albert I. von Egisheim, Graf von Dagsburg (Vorfahren siehe Stammliste der Wigeriche#Die Grafen von Luxemburg)
    1 (I) Elisabeth, 1141 bezeugt; ∞ Gervais, Graf von Rethel; ∞ II Clarembaud de Roscy, 1141 bezeugt
    2 (I) Flandrine; ∞ Hugues d‘Épinoy
    3 (II) Albert, † um 1127
    4 (II) Heinrich der Blinde, † 14. August 1196, 1136 Graf von Luxemburg und Longwy, 1139 in Namur, 1152 in Laroche und 1161 in Durbuy, Vogt von St. Maximin in Trier, von Echternach und von Stavelot und Malmedy; ∞ I 1152/59, geschieden 1163, Laurretta von Flandern, † um 1175, Tochter von Dietrich von Elsass, Graf von Flandern, Witwe von Iwan, Graf von Aalst, geschieden von Heinrich II., Herzog von Limburg, Witwe von Rudolf I., Graf von Vermandois; ∞ II 1168 Agnes von Geldern, Tochter von Heinrich, Graf von Geldern
    1 (II) Ermesinde II., * Juli 1186, † 12. Februar 1247, Erbin von Luxemburg; ∞ I 1197 Theobald I., Graf von Bar, 1198 Graf von Luxemburg, † 12./13. Februar 1214; ∞ II Februar/Mai 1214 Walram IV., Herzog von Limburg, † 2. Juli 1226
    5 (II) Clementia, † 28. Dezember 1158; ∞ um 1130 Konrad, Herzog von Zähringen, † 1152 (Zähringer)
    6 (II) Alice; ∞ um 1130 Balduin IV., Graf von Hennegau, 1163 Graf von Namur, † 8. November 1171
    7 (II) Beatrix, † 1160; ∞ Gonthier, Graf von Rethel, † 1148
    2 Heinrich I., 1102/28 bezeugt, † vor 1138, Graf von Laroche, Vogt von Stablo und Malmedy, ∞ Mathilde von Limburg, 1148 bezeugt, Tochter von Heinrich I., Graf von Limburg und Arlon
    1 Gottfried, 1125 bezeugt, 1138 Graf
    2 Heinrich II., 1124/52 bezeugt, 1143 Graf, † vor 10. Januar 1153; ∞ Elisabeth, um 1190 bezeugt
    3 Friedrich, † 30. Oktober 1174, 1164 Erzbischof von Tyrus
    4 Mathilde; ∞ I Thierry de Walcourt, 1130/47 bezeugt, ∞ II Nicolas d’Avesnes (Haus Avesnes)
    5 Beatrix, 1152 bezeugt; ∞ Gerhard von Breda, 1124/25 bezeugt, † vor 1152
    3 Friedrich, † 27. Mai 1121, 1119 Bischof von Lüttich
    4 Albert, 1095 bezeugt, † kurz vor 1122, Graf von Jaffa; ∞ 1118/19 Manille, Witwe von Hugo von Le Puiset (Hugues du Puiset), Graf von Jaffa
    5 Alix, 107/1124 bezeugt, ∞ Otto II., Graf von Chiny, † 28. März 1125 (Haus Chiny)
    2 Heinrich I., 1167/97 bezeugt, 1178 Graf von Durbuy
    1 Gottfried, † vor 1124, Graf von Durbuy; ∞ Alix von Grandpré, 1124 bezeugt, Tochter von Heinrich I., Graf von Grandpré, heiratete in zweiter Ehe Gottfried von Esch
    1 Richard, † 1171, 1163 Bischof von Verdun
    2 Heinrich II., 1124 minderjährig, † um 1147, Graf von Durbuy
    3 Alix, Nonne
    2 Giselbert, 981 bezeugt
    3 Ratbod, 981 bezeugt


    Literatur
    • Felix Rousseau: Actes de comtes de Namur de la première race 946/1146, Brüssel 1936
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band VII (1979) Tafel 68



    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107

    Notizen:

    Die drei Versionen (deu, eng, fra) der Berichte in Wikipedia weisen erhebliche Unterschiede auf??

    The three versions (deu, eng, fra) of the reports in Wikipedia show significant differences??

    Les trois versions (deu, eng, fra) des rapports dans Wikipedia montrent des différences significatives??

    Kinder:
    1. Konrad von Zähringen gestorben am 4 Jan 1140.
    2. 22. Herzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen wurde geboren in cir 1125; gestorben am 8 Dez 1186.
    3. Clementina von Zähringen gestorben in cir 1167; wurde beigesetzt in Abbaye d'Hautecombe.
    4. Herzog Adalbert I. (Albrecht) von Zähringen (von Teck) gestorben in nach 1195.
    5. R. von Zähringen
    6. Herzog Hugo von Zähringen (von Ullenburg) gestorben am 5 Feb 1152.

  7. 46.  Volmar II. von Froburg (Frohburg)Volmar II. von Froburg (Frohburg) (Sohn von Adalbero I. von Froburg (Frohburg) und Sophia von Lenzburg ?); gestorben in nach 1175.
    Kinder:
    1. Graf Hermann II. von Froburg (Frohburg)
    2. Arnold von Froburg (Frohburg) gestorben am 31 Mrz 1216.
    3. Gepa von Froburg (Frohburg)
    4. 23. Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg) gestorben in cir 1183.

  8. 48.  Markgraf Hermann II. von Baden (von Verona)Markgraf Hermann II. von Baden (von Verona) wurde geboren in cir 1060 (Sohn von Markgraf Hermann I. von Verona (von Baden) (von Zähringen) und Judith); gestorben am 7 Okt 1130; wurde beigesetzt in Grablege im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1112, Baden, DE; Markgraf von Baden
    • Besitz: cir 1100, Schloss Hohennbaden; Beginnt mit dem Bau der Burg Hohenbaden https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hohenbaden

    Notizen:

    Markgraf Hermann II. von Baden (* um 1060; † 7. Oktober 1130) begründete erstmals den Titel Markgraf von Baden durch die Titulierung nach dem neuen Herrschaftszentrum auf Burg Hohenbaden (Altes Schloss) in der heutigen Stadt Baden-Baden.

    Leben
    Hermann II. ist Sohn von Hermann I. von Verona und dessen Gemahlin Judith. Sein Vater hatte innerhalb der zähringischen Familie und des von dessen Großvater Berthold I. geführten (Titular-)Herzogtums Kärnten den Titel eines Markgrafen von Verona inne. Aus dieser Tradition heraus führte Hermann zunächst neben dem Titel eines Grafen im Breisgau (1087) den Titel eines Markgrafen von Limburg (um 1100) und benannte sich erstmals 1112 nach dem neuen Zentrum Baden.
    Die Ausbildung dieses neuen Zentrums geht auf den Ausgleich zwischen Staufern und Zähringern um das Herzogtum Schwaben zurück, in dessen Zug Hermann II. 1098 vom Kaiser Baden-Baden und die Vogtei über das Kloster Selz erhielt. Unmittelbar darauf dürfte er mit dem Bau der Burg Hohenbaden auf den Grundmauern eines alten keltischen Ringwalls begonnen haben.
    Für die Übertragung des Titels auf Baden dürfte eine wichtige Rolle gespielt haben, dass er damit den herzoglichen Rang seines Onkels Berthold II. und seines Vetters Konrad erhöhte. Daraufhin führte Hermann den Titel Dominus in Baden, comes Brisgaviae, marchio de Verona (Herr in Baden, Graf des Breisgau, Markgraf von Verona).
    Hermann II. gründete gemeinsam mit seiner Frau Judith von Backnang das Augustiner-Chorherrenstift in Backnang als Grablege und Memoria seiner Familie und stattete es 1123 - wohl nach dem Tod seiner Frau - mit weiteren Besitzungen aus. Hermann II. wurde hier auch beigesetzt, auf seiner Grabplatte ist in lateinischer Schrift Folgendes zu lesen:
    "In dieser Tumba liegt Markgraf Hermann von Baden, der der Gründer dieses Klosters und Tempels war. Er starb im Jahre tausend vermehrt um hundert und dreimal zehn vom Kinde an, das die fromme Jungfrau gebar. Als er mit der Nachkommenschaft hierher übertragen wurde, waren fünfzehnhundert Jahre verflossen, dazu zehn samt dreien." Quelle: Stiftskirchengemeinde Backnang.
    Als Markgraf von Baden führt Hermann die Ordnungszahl I, als Träger des Namens Hermann in der Familie die Ordnungszahl II. Die Ausführungen hier folgen der letzteren Zählung.

    Gedenken
    "Das Haus Baden feiert 900 Jahre Markgrafen von Baden! Vor 900 Jahren, am 27. April 1112, wird Markgraf Hermann II. erstmals als Markgraf von Baden bezeichnet, nach seiner Burg Hohenbaden über der heutigen Stadt Baden-Baden."[1]

    Siehe auch
    • Stammliste von Baden
    Literatur
    • Florian Lamke: Die frühen Markgrafen von Baden, die Hessonen und die Zähringer. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. 154 (2006) (ISSN 0044-2607) S. 21−42.
    • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden, Frankfurt und Leipzig 1764, Erster Theil, S. 266–289 in der Google-Buchsuche
    • Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 - 1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Erster Band, Innsbruck 1900, S. 2–7 online im internet archive
    Weblinks
     Commons: Hermann II. von Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Grab Hermann II. in der Stiftskirche Backnang
    • Markgrafen von Baden auf Landeskunde online
    • Lithographie auf der Website Landeskunde online entdecken
    Einzelnachweise
    1 Publikation auf www.markgraf-von-baden.de (PDF; 1,7 MB)

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._(Baden)

    Name:
    Graf Hermann II., Graf im Breisgau, nannte sich zunächst Markgraf von Limburg, dann im Jahre 1112 erstmals Markgraf von Baden. Er hatte das Gebiet um Baden-Baden durch den Ausgleich der Zähringer mit den Staufern um das Herzogtum Schwaben erlangt und führte den von seinem Vater ererbten Markgrafentitel – ursprünglich jener der Mark Verona – in Verbindung mit dem neuen Herrschaftszentrum, der Burg Hohenbaden (Altes Schloss) in Baden-Baden.

    Hermann heiratete Judith von Backnang (Hessonen) in cir 1111. Judith (Tochter von Hesso II. von Backnang (Hessonen), der Jüngere und Judith) wurde geboren in cir 1080; gestorben in cir 1123 in Backnang, Baden-Württemberg, DE ; wurde beigesetzt in Grablege im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 49.  Judith von Backnang (Hessonen)Judith von Backnang (Hessonen) wurde geboren in cir 1080 (Tochter von Hesso II. von Backnang (Hessonen), der Jüngere und Judith); gestorben in cir 1123 in Backnang, Baden-Württemberg, DE ; wurde beigesetzt in Grablege im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_von_Backnang (Sep 2017)

    Judith „von Backnang“ (* um 1080; † um 1123 in Backnang) war die Frau des badischen Markgrafen Hermann II. Sie war die Tochter Hessos II. und gehörte der Dynastie der Hessonen an. Als Mitgift brachte sie die bedeutende Stadt Backnang in die um 1111 geschlossene Ehe ein.

    Aufgrund der Tatsache, dass alle frühen badischen Markgrafen den gleichen Namen trugen und der vorherrschende Frauenname dieser Zeit „Judith“ war und gleichzeitig die entsprechenden Quellen mehrdeutig interpretierbar sind, gab es umfangreiche DiDiskussionen über Judiths Abstammung und die Herkunft der Backnanger Erbschaft. Früher wurde Judith von Backnang mit der gleichnamigen Gemahlin Hermanns I. gleichgesetzt und eine Abstammung von den Grafen von Calw angenommen. Als Ehefrau Hermanns II. galt dann Judith von Dillingen beziehungsweise Judith von Hohenberg. Gelegentlich wurde auch vermutet, Hermann II. sei mit zwei Frauen namens „Judith“ verheiratet gewesen. Laut aktuellen Forschungen kann allerdings lediglich die Ehe mit der hessonischen Erbin von Backnang als gesichert gelten.

    Backnang hatte sich zuvor etwa ein Jahrhundert im Besitz der aus dem Sülchgau stammenden Hessonen befunden, bevor es durch die Ehe an Baden fiel. Der Ort stieg schnell zu einem wichtigen Zentrum der Markgrafschaft auf. Markgraf Hermann II. und seine Frau Judith gründeten 1116 im Ort als neue Familiengrablege das Augustiner-Chorherrenstift mit der Stiftskirche St. Pankratius, in dem sie auch beide – ebenso wie 5 Generationen nach ihnen – beigesetzt wurden.

    Name:
    Backnang
    Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ortsname 1067 als Baccananc und bedeutet ‚Wang des Bacco‘. Die alten Namensformen schlagen sich in der Bezeichnung der Bewohner für ihre Stadt als Baggana bis in die heutigen Tage nieder. Damals befand sich Backnang im Besitz der Hessonen, die zum unmittelbaren Umkreis des Kaisers und zum vornehmsten Hochadel im damaligen Deutschland gehörten. Durch Heirat der Hessonen-Tochter Judith von Backnang mit Markgraf Hermann II. gelangte Backnang 1111 an die Markgrafen von Baden. Hermann und seine Frau gründeten ein Augustiner-Chorherrenstift, welches 1116 päpstlich bestätigt und privilegiert wurde. Hermanns Sohn Hermann III. von Baden baute die Anlage weiter aus und errichtete, nachdem die alte Kirche dem Stift vorbehalten war, die Michaelskirche als neue Kirche für den Ort. Das Stift wurde für fünf Generationen zur Grablege der Markgrafen von Baden.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Backnang (Sep 2023)

    Notizen:

    Aus der Ehe zwischen Hermann II. und Judith von Backnang gingen folgende Kinder hervor:
    • Hermann († 16. Januar 1160), folgte seinem Vater als Markgraf.
    • Judith († 1162) ∞ Herzog Ulrich I. von Kärnten († 1144)

    Kinder:
    1. 24. Markgraf Hermann III von Baden, der Grosse wurde geboren in cir 1105; gestorben am 16 Jan 1160; wurde beigesetzt in Augustiner-Chorherrenstift, Backnang.
    2. Judith von Baden (von Verona) gestorben in 1162.

  10. 56.  Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze wurde geboren am 1102 oder 1108 (Sohn von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen); gestorben am 20 Okt 1139 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern, Herzog von Sachsen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_Stolze

    Heinrich der Stolze (* 1102 oder 1108; † 20. Oktober 1139 in Quedlinburg) war von 1126 bis 1138 als Heinrich X. Herzog von Bayern und von 1137 bis zu seinem Tode 1139 als Heinrich II. Herzog von Sachsen. Außerdem war er Markgraf von Tuszien. Er kam aus dem Hause der Welfen und war 1138 Kandidat (Thronprätendent) für die Wahl zum römisch-deutschen König.

    Leben
    Heinrich war der Sohn von Herzog Heinrich IX. dem Schwarzen von Bayern und Wulfhild von Sachsen und älterer Bruder von Welf VI. Aus seiner Ehe mit Gertrud von Sachsen, Tochter König Lothars III. von Supplinburg vom 29. Mai 1127, ging Heinrich der Löwe hervor.
    Durch die Ehe mit Gertrud von Sachsen, Kaiser Lothar III. von Supplinburgs einziger Tochter, erhielt Heinrich nach dessen Tod die supplinburgischen, braunschweigischen und northeimischen Allodialgüter in Sachsen. Hier zeigen sich die Anfänge wellfischer Machtausdehnung im Norden des Reiches, wovon memorialgeschichtlich auch die zwischen 1132 und 1137 in Lüneburg entstandene sächsische Welfenquelle Zeugnis ablegt. Heinrich unterstützte Lothar im Kampf gegen die Staufer und begleitete ihn 1136/37 auf dessen zweiten Italienzug. Hierbei wurde Heinrich mit der Markgrafschaft Tuszien belehnt und erhielt vom Papst die Mathildischen Güter. 1137 verlieh ihm Lothar kurz vor seinem Tod auch das Herzogtum Sachsen und designierte ihn zu seinem Nachfolger. Nach Otto von Freising rühmte er sich nach der Einsetzung zum Herzog von Sachsen, dass seine Besitzungen von Dänemark bis Sizilien reichten: „A mari usque ad mare, id est a Dania usque in Siciliam.“[1]
    Dennoch wurde – wohl aufgrund Heinrichs hochfahrenden Wesens und seiner bisherigen Machtfülle – nicht er, sondern der Staufer Konrad III. gewählt. Heinrich lieferte Konrad zwar die von Lothar empfangenen Reichskleinodien aus, weigerte sich jedoch – wie von Konrad gefordert – auf eines seiner Herzogtümer zu verzichten. Als Heinrich auch noch die Huldigung des neuen Königs verweigerte, ächtete Konrad ihn, gab Bayern an Leopold IV. von Österreich, Sachsen an Albrecht den Bären. Heinrich konnte sich in Sachsen jedoch gegen alle Angreifer und selbst gegen König Konrad behaupten, starb aber am 20. Oktober 1139 plötzlich in Quedlinburg. Er wurde neben seinen Schwiegereltern Lothar III. und Richenza von Northeim im Kaiserdom Königslutter bestattet.


    Literatur
    • Sigmund Ritter von Riezler: Heinrich X., der Stolze. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 462–466.
    • Kurt Reindel: Heinrich X., der Stolze. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 343 f. (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart 2000, S. 162–182.
    Weblinks
    Commons: Heinrich X. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Otto von Freising, Chronica, lib. VII, cap. 23.

    Heinrich heiratete Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg) am 29 Mai 1127 in Gunzelnle. Gertrud (Tochter von Kaiser Lothar III. von Sachsen (von Süpplingenburg) und Kaiserin Richenza von Northeim) wurde geboren am 18 Apr 1115; gestorben am 18 Apr 1143; wurde beigesetzt in Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 57.  Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg)Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg) wurde geboren am 18 Apr 1115 (Tochter von Kaiser Lothar III. von Sachsen (von Süpplingenburg) und Kaiserin Richenza von Northeim); gestorben am 18 Apr 1143; wurde beigesetzt in Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Starb bei der Geburt des ersten Kindes mit Heinrich II.

    Notizen:

    Gertrud und Heinrich der Stolze hatten einen Sohn.

    Gertrud und Heinrich II. hatten eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_von_Sachsen

    Gertrud (auch Gertraud von Süpplingenburg oder von Supplinburg genannt;* 18. April 1115; † 18. April 1143) war das einzige Kind des Kaisers Lothar III. (Lothar von Süpplingenburg), Herzog von Sachsen, und der Richenza von Northeim.

    Sie heiratete am 29. Mai 1127 auf dem Gunzenle den Welfen Heinrich den Stolzen, der seit 1126 Herzog von Bayern war und nach dem Tod seines Schwiegervaters auch Herzog von Sachsen wurde. Heinrich und Gertrud sind die Eltern des Sachsen- und Bayernherzogs Heinrich der Löwe.
    Nach Heinrichs Tod 1139 heiratete Gertrud am 1. Mai 1142 in zweiter Ehe Heinrich II. Jasomirgott, den Markgrafen von Österreich († 1177). Sie starb am 18. April 1143 bei der Geburt des ersten Kindes.
    Begraben wurde sie in der Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz.


    Literatur
    • Heinrich von Zeißberg: Gertrud. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 70.
    Weblinks
     Commons: Gertrud of Supplinburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Kinder:
    1. 28. Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.

  12. 58.  König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt)König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) wurde geboren am 5 Mrz 1133 in Le Mans (Sohn von König Heinrich V. (Salier) und Kaiserin Matilda von England); gestorben am 6 Jul 1189 in Chinon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog der Normandie - Herzog von Aquitanien - Graf von Anjou
    • Titel (genauer): England; König von England (Angevinische Dynastie - Haus Plantagenet)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(England) (Okt 2017)

    Heinrich II. (englisch Henry II, ursprünglich Henry Plantagenet; * 5. März 1133 in Le Mans; † 6. Juli 1189 in Chinon) war Herzog der Normandie und von Aquitanien, Graf von Anjou sowie König von England (1154–1189). Zeitweise beherrschte er Wales, Schottland, das östliche Irland und das westliche Frankreich. Er war der erste der angevinischen Könige, die auch als das Haus Plantagenet bezeichnet wurden.
    Seine Beinamen waren Curtmantle („Kurzmantel“, wegen der kurz geschnittenen Umhänge, die er trug) und Fitz Empress (Sohn der Kaiserin). Als erster britischer König nannte er sich King of England (König von England), seine Vorgänger trugen den Titel King of the English (König der Engländer).

    Geschichte
    Der Herzog der Normandie
    Heinrich II. wurde am 5. März 1133 als ältester Sohn von Matilda, Tochter Heinrichs I. von England und Witwe des deutschen Kaisers Heinrich V., und ihrem zweiten Gemahl Gottfried dem Schönen, Graf von Anjou geboren. Heinrich wuchs in Anjou auf und besuchte England erstmals 1142, um den Anspruch seiner Mutter auf den englischen Thron zu unterstützen. 1149 wurde er von seinem Großonkel König David von Schottland zum Ritter geschlagen. 1150 übernahm er das Herzogtum Normandie. Heinrich II. sprach Französisch, las Latein, verstand Provençal und Italienisch, war aber des Englischen nicht mächtig und verbrachte nur wenig Zeit in England.[1]
    Schon vor seiner Thronbesteigung in England beherrschte er auf dem europäischen Festland die Normandie und Anjou. Seine Heirat mit Eleonore von Aquitanien am 18. Mai 1152 brachte weitere Ländereien in seinen Besitz, nämlich die Region um Tours (die Touraine), Aquitanien und die Gascogne. Somit war er mächtiger als sein Lehnsherr (für die kontinentalen Gebiete), der König von Frankreich, mit einem Reich oder besser einem Konglomerat verschiedenartiger Ländereien und Herrschaftsansprüche, das sich vom Solway Firth (zwischen Irland und Schottland) fast bis zum Mittelmeer, und von der Somme bis zu den Pyrenäen erstreckte. Nach seiner Thronbesteigung in England bedeutete diese Struktur unter anderem eine erneute Zusammenführung der normannischen und der britischen Reichsteile des englischen Königtums. 1155 konnte er durch Verhandlungen auch die Bretagne unter seine Kontrolle bringen. Man spricht auch vom so genannten Angevinischen Reich. Kein englischer König vor ihm verfügte über ein größeres Territorium. Allerdings war auch kein vorheriger König stärker in Auseinandersetzungen auf dem Kontinent und mit den Adligen im eigenen Herrschaftsgebiet verstrickt. Heinrich kämpfte gegen den französischen König Ludwig VII., den geschiedenen Ehemann seiner Frau, und dessen Verbündete. Heinrich stand in lebhafter Korrespondenz mit dem Kaiser von Byzanz, Manuel I. Komnenos.

    Der König von England
    Heinrich wurde in England erst in der Spätphase des Bürgerkriegs zwischen seiner Mutter Mathilde und König Stephan aktiv. Der Bürgerkrieg, in dem keine von beiden Seiten den Sieg erringen konnte, wurde 1153 mit dem Vertrag von Wallingford beendedet. Stephan adoptierte damit Heinrich II. und setzte ihn zum Nachfolger ein. Stephan regierte noch bis 1154. Anlässlich der Geburt seines ersten Sohnes Wilhelm kehrte Heinrich 1152 zu seiner Frau zurück. Nach dem Tod Stephans wurden Heinrich II. und Eleonore am 19. Dezember 1154 in Westminster gekrönt.
    Sofort versuchte Heinrich die Auseinandersetzungen zu entschärfen, in die er auf dem Kontinent verwickelt war. Er schloss in Rouen Frieden mit Ludwig VII. und erkannte ihn als seinen Lehnsherren an. Heinrichs zweitältester Sohn, Heinrich der Jüngere, wurde mit Margarete, der Tochter Ludwigs, verlobt. An der Loire ging derweil der Krieg zwischen Heinrich und seinem Bruder Gottfried um die Herrschaft über Anjou weiter. Nach dem Sieg Heinrichs wurde Gottfried mit der Grafschaft Nantes abgefunden. Ein wichtiger Abschnitt der Expansion nach Süden in Richtung Toulouse war 1159 die Belagerung von Nantes, die neue Kämpfe mit Ludwig VII. zur Folge hatte. Erst 1173 wurde der Graf von Toulouse Heinrichs Lehnsmann.
    In England betrieb Heinrich zunächst Konsolidierungspolitik. Während der Herrschaft Stephans war die Vormachtstellung der Barone so stark geworden, dass der Monarch das Land kaum noch kontrollierte. Heinrich sah es als vordringlichste Aufgabe an, diese Macht wieder in seine Hände zurückzugewinnen. Festungen, die ohne die Erlaubnis in der Regierungszeit Stephans gebaut worden waren, wurden geschleift.
    Heinrich II. baute mehrere Pfalzen in seinen Ländereien und übertrug seinem Hofmeister die Befugnis, zivile Streitigkeiten im Namen der Krone zu regeln. Er erhöhte die Zahl der königlichen Reisegerichte oder Bancs du Roi, deren Befugnisse er ausweitete.[2] Er selbst führte die Herrschaft in seinem weitläufigen Reich als klassischer Reisekönig, vergleichbar mit den deutschen Herrschern. Unter seiner Herrschaft wurde das erste Rechtsbuch geschrieben, das eine Grundlage für das heute im angelsächsischen Rechtskreis stark verbreitete Common Law darstellt.
    Mit den Assisen von Clarendon (1166) wurde unter anderem das Geschworenengericht zur Regel. Beginnend mit dem Zeitpunkt der Eroberung der Britischen Insel durch die Normannen waren die angelsächsischen Prozesse mit einer Jury durch Gottesurteile und „Recht durch Gefecht“ – der Wette auf den Kampf (dessen Anwendung in England erst 1819 abgeschafft wurde) – ersetzt worden. Diese Entscheidung, die Geschworenengerichte erneut einzuführen, war einer der wichtigsten Beiträge Heinrichs II. zur Rechtsgeschichte Englands. Auf Basis der Assise von Clarendon erließ er eine Polizeiverordnung gegen Räuber.[3]
    Das Rückgrat der englischen Finanzverwaltung, die der Adelsschicht angehörigen Feudalsheriffs, ersetzte Heinrich II. durch „gelehrige und gut überwachte Beamte der Mittelklasse“ und verstärkte die von seinem Schatzmeister Richard Fils-Néel im Dialogue de l'Exchequier am Ende der Regierungszeit beschriebene Steuerkontrolle. Der Heeresdienst der Adeligen wurde durch höhere Abgaben, insbesondere auf die Dienstmannenlehen abgelöst.[4] Bei Heinrichs Ableben 1189 war das ausgedehnte und äußerlich so mächtige Reich durch die Militär- und Verwaltungsausgaben finanziell so erschöpft, dass es sich nur durch Sondersteuern fortsetzen ließ. Verlässlichen Schätzungen zufolge verfügte er über weniger Geld als sein französischer Rivale Ludwig VII., der über ein weitaus bescheideneres Territorium herrschte.[5]
    1181 wurde das Fyrd-Heer, ein ausgehobenes Nationalheer, restrukturiert und damit die feudale Wehrordnung verändert. Mit der Waldordnung von 1184 wurde das exklusive Jagdrecht des Monarchen in ausgedehnten Gebieten, welche Wälder, Wiesen, Heiden, aber auch Äcker und Dörfer umfassten, präzisiert und die Rechte der Barone erheblich eingeschränkt.[6]

    Feldzüge gegen Wales und Irland
    In Wales hatten die walisischen Fürsten durch einen Aufstand nach dem Tod von Heinrich I. und während des Bürgerkriegs zahlreiche von den Normannen eroberte Gebiete zurückerobern können. Heinrich versuchte ab 1157, durch mehrere Feldzüge die verlorenen Gebiete zurückzuerobern sowie die englische Oberherrschaft über die walisischen Fürstentümer wiederherzustellen.
    → Hauptartikel: Feldzüge von König Heinrich II. gegen Wales
    Durch einen zwar verlustreichen, doch erfolgreichen Feldzug nach Nordwales zwang er 1157 Owain Gwynedd, den Fürsten von Gwynedd sowie Rhys ap Gruffydd, den Fürsten von Deheubarth zur Unterwerfung. Im Sommer 1158 zwang er durch einen weiteren Vorstoß Rhys ap Gruffydd erneut zum Frieden, ehe er wieder nach Frankreich zurückkehrte. Dennoch kam es in Wales weiterhin zu Kämpfen zwischen Anglonormannen und Walisern. Nach seiner Rückkehr nach England führte Heinrich deshalb 1163 erneut ein Heeer nach Deheubarth und zwang Rhys ap Gruffydd, Owain Gwynedd und andere walisische Fürsten am 1. Juli 1163 zur Huldigung in Worcester. Nachdem auch dieser Frieden bereits im Folgejahr gebrochen wurde, plante Heinrich für 1165 einen neuen Feldzuug gegen die verbündeten walisischen Fürsten. Trotz sorgfältiger Vorbereitung scheiterte dieser Feldzug im sommerlichen Dauerregen im walisischen Bergland. Heinrichs Heer musste sich unter hohen Verlusten nach England zurückziehen. Der König ließ seine walisischen Geiseln blenden und schicke sie zu den walisischen Fürsten zurück, ehe er wieder nach Frankreich reiste.
    Nach dem Scheitern des letzten Feldzugs Heinrichs eroberten die walisischen Fürsten weite Teile der durch die vorangegangenen Feldzüge verlorenen Gebiete zurück. Dadurch wurde ein Teil der anglonormannischen Adligen von Wales veranlasst, ein Angebot des irischen Königs Dermot MacMurrough, ihn bei seinen Kämpfen gegen seine irischen Gegner zu unterstützen, anzunehmen. In diesem Kämpfen konnte ein Heer unter Führung von Richard Strongbow ab 1169 Teile von Ostirland erobern.
    Zur Demonstration seiner Autorität über Strongbow und seine Unterstützer unternahm Heinrich 1171 selbst einen Feldzug nach Irland. Er führte dazu sein Heer durch Südwales, wo er sich mit Rhys ap Gruffydd, der nach dem Tod von Owain Gwynedd der mächtigste walisische Fürst geworden war, traf. Mit dem walisischen Fürsten schloss er eine Übereinkunft, in dem er dessen Herrschaft über weite Teile von Südwestwales anerkannte und ihn zum königlichen Justiziar für Südwales ernannte. Fortan duldete der König keine weiteren Eroberungen durch die anglonormannischen Marcher Lords, im Gegenzug hielt Rhys ap Gruffydd die Waliser von weiteren Angriffen auf anglonormannische Gebiete ab. Dieser Frieden in Wales hatte trotz einiger Zwischenfälle bis zum Tod von Heinrich Bestand. In Irland angekommen, konnte Heinrich rasch seine Oberherrschaft über die anglonormannischen Adligen wiederherstellen. Er ernannte Hugh de Lacy zum königlichen Justiciar und festigte so den Beginn der englischen Eroberung Irlands. 1177 ernannte er seinen jüngsten Sohn Johann zum Lord of Ireland

    Die Beziehungen zwischen Heinrich II. und dem römisch-deutschen Kaiserreich
    1157 entsandte Kaiser Friedrich Barbarossa Legaten nach England, um Heinrich II. ein Freundschaftsbündnis anzubieten. Als Antwort schickte der englische Monarch Gesandte im Herbst des gleichen Jahres zum Reichstag in Würzburg, die neben einem höchst prunkvollen Zelt als Gastgeschenk ein in devotem Ton verfasstes Antwortschreiben mitbrachten, in dem in diplomatisch geschickter Weise die grundsätzliche Bereitschaft zur Fortsetzung einvernehmlicher Beziehungen bekundet, aber auf das vom Kaiser vorgeschlagene Freundschaftsbündnis nicht näher eingegangen wurde.[7]
    Zu Beginn des Schismas hatte Heinrich in den Jahren 1159/1160 – anders als der englische Klerus – eher halbherzig auf der Seite Papst Alexanders III. gestanden. Heinrich verstand es, seinen Kontakt zum Stauferkaiser nicht abreißen zu lassen. Als sich jedoch sein persönlicher Konflikt mit seinem bisherigen Kanzler und aktuellen Erzbischof von Canterbury, Thomas Beckett entwickelte, wuchs sein Abstand zum Papst. Bei Aufenthalten am englischen Hof in Rouen 1161 und im Frühjahr 1165 gelang es dem deutschen Kanzler Rainald von Dassel, das prinzipielle Einvernehmen durch ein doppeltes Ehebündnis zu besiegeln: Die beiden Töchter des englischen Herrschers, Eleonore und Mathilde sollten mit dem im Juli 1164 geborenen Sohn des deutschen Kaisers, Friedrich, und mit dem nach der Annullierung der Ehe mit Clementia von Zähringen wieder ledigen Heinrich dem Löwen verheiratet werden. Die Ehe des Welfenherzogs wurde am 1. Februar 1168 in Minden geschlossen; wegen des frühen Todes des Staufersohns 1169 kam die andere nicht zustande.[8]
    Im September 1168 traf eine Delegation, bestehend aus Heinrich dem Löwen und seiner Gemahlin Mathilde, dem früheren Reichskanzler und aktuellen Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg und dem aktuellen Kanzler und späteren Mainzer Erzbischof Christian von Buch am englischen Hof in Rouen ein, die gegen eine Vereidigung des englischen Episkopats gegen Papst Alexander III. auf dessen Gegenspieler Paschalis III. dem englischen König Waffenhilfe gegen seinen französischen Rivalen anbot. Wegen des hartnäckigen Widerstands des englischen Klerus scheiterten diese Verhandlungen jedoch.[9]
    Nachdem Heinrich der Löwe dem deutschen Kaiser 1174 und 1176 die geforderte militärische Hilfe auf dessen Italienfeldzügen verweigert hatte, wurde Heinrich dreimal vergeblich vor das Hofgericht zitiert, geächtet und zuletzt die Lehen über die HeHerzogtümer Sachsen und Bayern vom Kaiser Heinrich entzogen und neu vergeben. Der lange Zeit so mächtige Welfenherzog Heinrich unterwarf sich zwar im November 1181 dem Kaiser, musste jedoch bis 1185 ins Exil. Der englische König Heinrich gewährte seinem Schwiegersohn Heinrich dem Löwen und seiner Tochter Mathilde Aufenthalt in England.[10]

    Der Konflikt mit Thomas Becket
    Durch die Entwicklungen im Rechtssystem wurde die Macht der Kirchengerichte beschnitten. Die Kirche bekämpfte diesen Vorgang sowie darüber hinausgehende Versuche des Königs, Kontrolle über Geistliche auszuüben. Der wichtigste Vertreter der Kirche war Thomas Becket, der Erzbischof von Canterbury. Becket wurde auf Empfehlung von Theobald von Canterbury hin Berater und Lordkanzler von Heinrich. Heinrich hatte Becket 1162 zum Erzbischof ernannt, um Konflikte zu verhindern. Bereits vorher hatten Becket und Heinrich unterschiedliche Meinungen in Bezug auf die Kirche und deren Rechte gehabt. Heinrich versuchte, Becket und seine Gefolgsleute unter Kontrolle zu bekommen, indem er sie per Eid dazu zwang, sich den „Sitten des Reiches“ zu unterwerfen. Es war und blieb umstritten, was diese Sitten sein sollten, und die Kirche verweigerte eine Unterwerfung unter den König. Nach dem Hoftag von Clarendon im Januar 1164 verließ Becket England, um sich der Unterstützung von Papst Alexander III. und des Königs von Frankreich zu versichern.
    Nach Beilegung der Zwistigkeiten zwischen Heinrich und Becket kehrte Becket nach England zurück. Doch über die Krönung von Heinrichs Sohn kam es erneut zum Zerwürfnis, da die Zeremonie von den Bischöfen von London, York und Salisbury durchgeführt wurde, nicht wie erforderlich vom Erzbischof von Canterbury, also Becket selbst. Becket exkommunizierte daraufhin die drei Bischöfe.
    Der zu dieser Zeit schwer erkrankte König soll auf dem Krankenbett ausgerufen haben: “Will no one rid me of this turbulent priest?” (dt.: „Wird mich niemand von diesem aufrührerischen Priester befreien?“). Dies ist die geläufige, mündlich kolportierte Version. Das Originalzitat, welches sich in den Aufzeichnungen des Chronisten Edward Grim findet, lautet: “What miserable drones and traitors have I nourished and brought up in my household, who let their lord be treated with such shamefuul contempt by a low-born cleric?” (dt.: „Was für elende Drohnen und Verräter habe ich in meinem Haushalt durchgefüttert, die ihren Herren von einem dahergelaufenen Priester mit solch beschämender Verachtung behandeln lassen?“) Vier von Heinrichs Rittern interpretierten die Worte des Königs als eine Aufforderung, Becket zu töten, und zogen nach England, wo sie Becket am 29. Dezember 1170 ermordeten. Der Chronist Edward Grim war Augenzeuge des Mordes und veranlasste in der Folge eine genaue Untersuchung der Umstände.[11] Unabhängig von der tatsächlichen Schuld des Königs war sein Ansehen im gesamten Reich danach massiv beschädigt.
    Auf Betreiben von Papst Alexander III. musste Heinrich die Constitutions of Clarendon wieder aufheben und sich am 12. Juni 1174 in der Kathedrale zu Canterbury einer demütigenden Geißelung unterziehen sowie anschließend eine ganze Nacht am Grab von Thomas Becket auf den Knien liegend beten. Als Sühnegabe gründete und dotierte er in einer vorhandenen Anlage das Augustiner-Chorherren-Stift Waltham Abbey und ließ eine neue, groß angelegte Abteikirche errichten.
    Thomas Becket wurde wenige Jahre nach seinem Tod am 21. Februar 1173 heiliggesprochen (Festtag: 29. Dezember). Dies geschah insbesondere auf die Intervention der Herzogin Mathilde, der Ehefrau Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, beim Papst. Mathilde war eine Tochter Heinrichs II. und mit Thomas Becket verband sie eine persönliche Freundschaft.

    Das Drama der Plantagenets
    Ein weiterer Konfliktherd ergab sich, als Heinrich in den 1160er Jahren daranging, sein ausgedehntes Reich unter seinen Söhnen aufzuteilen. Der älteste überlebende Sohn, Heinrich der Jüngere, sollte das englisch-normannische Reich sowie Anjou ererhalten, Richard Löwenherz Aquitanien und Gottfried die Bretagne. Für Johann Ohneland, den Jüngsten, blieben Savoyen (durch Heirat), die Grafschaft Mortain und die eroberten irischen Gebiete. Heinrich der Jüngere wurde zum König gekrönt, aber er regierte niemals das englische Festland, da er vor seinem Vater starb.
    Diese Aufteilung umfasste zunächst allerdings nur die Titel. Heinrich II. war darauf bedacht, die Macht in allen Teilgebieten bis zu seinem Tod in der eigenen Hand zu behalten. Dieses Vorgehen führte 1172 zur Rebellion seiner Söhne, die durch ihihre Mutter Eleonore unterstützt wurde. Ihr Ziel war es, die ihnen zugedachten Territorien sofort in Besitz zu nehmen. Hilfe erhofften sie sich beim französischen König, einflussreichen französischen Fürsten sowie bei Wilhelm dem Löwen, König von Schottland. Als letzterer 1174 in Gefangenschaft geriet, brach der Aufstand zusammen. Heinrich II. nahm seine Söhne schnell wieder in seine Gunst auf, ließ aber Eleonore in Haft setzen. Gleichzeitig bemühte er sich um die Scheidung und erkanntte Rosamund Clifford als Mätresse an, mit der er seit 1165 (während eines seiner Feldzüge nach Wales) bis zu ihrem Tod 1176 eine Beziehung hatte. Später wurde ihm eine Beziehung zu Alix, der Tochter König Ludwigs VII., nachgesagt, die bereits mit Heinrichs eigenem Sohn, Richard, verlobt war. Diese Gerüchte wurden von Richard dann nach dem Tod seines Vaters vorgebracht, um die Verlobung zu lösen.
    Der Friede mit den Söhnen währte nicht lange. Bald befanden sie sich wieder in Rebellion. Dem Tod von Heinrich dem Jüngeren, 1183 während eines Feldzugs gegen seinen Vater im Limousin, folgte der Tod des nächsten in der Linie der Thronfolger, Gottfried: Der Herzog der Bretagne wurde 1186 von einem Pferd niedergetrampelt.
    Heinrichs dritter Sohn, Richard, griff schließlich mit der Hilfe von Philipp II. von Frankreich und in Absprache mit seinem Bruder Johann den Vater 1189 an und besiegte ihn. Heinrich, zu diesem Zeitpunkt bereits schwer erkrankt, musste Richard am 4. Juli 1189 im Abkommen von Azay-le-Rideau als alleinigen Erben anerkennen. Zwei Tage später starb er auf der Burg Chinon und wurde später im Kloster Fontevrault, in der Nähe von Chinon und Saumur in der Region Anjou, beigesetzt.
    Richard wurde zum König von England gekrönt. Als er am Dritten Kreuzzug teilnahm, folgte ihm Johann auf den Thron. Die Ansprüche von Gottfrieds Sohn Arthur, Herzog der Bretagne, und dessen Schwester Eleanor wurden nicht berücksichtigt.

    Titel (genauer):
    Begründete durch seine Ehe mit Eleonore von Aquitanien das angevinische Reich. Befand sich im ständigen Kampf gegen seine Söhne und den französischen König. Festigte die englische Königsmacht gegenüber den Baronen.

    Die Liste der Herrscher Englands enthält die souveränen Staatsoberhäupter des Königreichs England von dessen Einigung im 9. Jahrhundert bis zum Jahr 1707, als es durch den Act of Union im Königreich Großbritannien aufging.
    Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Heinrich heiratete Königin Eleonore von Aquitanien am 8 Mai 1152. Eleonore (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault) wurde geboren in cir 1122 in Poitiers; gestorben am 1 Apr 1204 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 59.  Königin Eleonore von AquitanienKönigin Eleonore von Aquitanien wurde geboren in cir 1122 in Poitiers (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault); gestorben am 1 Apr 1204 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum Aquitanien; Herzogin von Aquitanien
    • Titel (genauer): Königreich England; Königin von England
    • Titel (genauer): 1137 bis 1152, Königreich Frankreich; Königin von Frankreich

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_von_Aquitanien (Okt 2017)

    Eleonore von Aquitanien (okzitanisch: Aleonòr d’Aquitània, französisch: Aliénor oder Éléonore d’Aquitaine; auch Éléonore de Guyenne; * um 1122 in Poitiers im Poitou; † 1. April 1204 im Kloster Fontevrault in Frankreich) war Herzogin von Aquitanien, durch Heirat erst Königin von Frankreich (1137–1152), dann Königin von England (1154–1189) und eine der einflussreichsten Frauen des Mittelalters.
    Eleonore entstammte der Dynastie der Herzöge von Aquitanien, Nachfolger karolingischer Könige von Aquitanien und Herrscher über das größte Herzogtum auf französischem Boden. Durch die Ehe Eleonores mit dem französischen Thronfolger Ludwig gelang es der französischen Krone, Territorialherrschaften wieder enger an sich zu binden, die seit der Karolingerzeit zunehmend selbständiger und autonomer geworden waren. Die Auflösung der Ehe mit Ludwig VII. gilt als eine der folgenreichsten Trennungen der Geschichte, da sie eine Entwicklung in Gang setzte, die zu einem mehr als 300 Jahre währenden Konflikt zwischen dem englischen und französischen Königreich führte. Kurz nach der Annullierung der Ehe mit dem französischen König heiratete Eleonore den jungen Heinrich Plantagenet, den Herzog von Anjou und der Normandie, der gleichzeitig Anwärter auf die englische Krone war. Zwei Jahre später wurden Heinrich und Eleonore als englische Monarchen gekrönt. Heinrichs Politik zielte auf eine Konsolidierung der im Besitz der Familie befindlichen Territorien zu einem Herrschaftsgebiet ab, das heute als angevinisches Reich bezeichnet wird. Dabei kam erneut den Territorialherrschaften, die Eleonore in die Ehe einbrachte, eine Schlüsselfunktion zu. Ihr Biograf Ralph V. Turner weist jedoch darauf hin, dass Eleonores Handlungen belegen, dass sie sich als Erbin des Throns von Aquitanien berufen und berechtigt fühlte, ihr eigenes Herzogtum zu regieren und entschlossen war zu verhindern, dass es seiner eigenen Identität beraubt und in das Reich ihres Mannes eingegliedert würde.[1]
    Die Ehe zwischen Eleonore und Heinrich war nicht zuletzt wegen Eleonores Anspruch auf eigenständige Machtausübung konfliktreich. Nachdem Eleonore sich in den Jahren 1173/1174 der Rebellion dreier ihrer Söhne gegen den Vater angeschlossen hatte, stellte Heinrich sie 15 Jahre lang unter Hausarrest. Nach dem Tode ihres Ehemannes im Jahr 1189, während der Herrschaft ihrer beiden überlebenden Söhne Richard Löwenherz und Johann Ohneland, nahm sie erneut eine bedeutende politische Rolle wahr.
    Um die Person Eleonores begannen sich bereits zu ihren Lebzeiten Mythen und Legenden zu bilden und sie wurde des Ehebruchs mit ihrem Onkel bezichtigt. Über viele Jahrhunderte galt sie als das Beispiel einer machthungrigen, intriganten Herrscherin. Dieses Bild hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Nicht zuletzt nachdem sie durch den Film Der Löwe im Winter Einzug in die Populärkultur hielt, wurde sie zur Hauptfigur zahlreicher belletristischer Werke, die sie zu einer Gönnerin von Dichtern und Minnesängern stilisierten, für die die historischen Quellen aber in diesem Maße keinen Anhalt bieten.[2] Die insgesamt dürftige Quellenlage macht es allerdings schwer, der historischen Person Eleonore gerecht zu werden. Historiker wie Ralph V. Turner sehen als Leitmotiv ihres Lebens ihren Willen, ihre Rolle als Königin wahrzunehmen und ihre Entschlossenheit, die Integrität ihres Herzogtums Aquitanien zu wahren.

    Name
    Gemäß Gottfried von Vigeois wurde Eleonore von Aquitanien auf den Namen Alienor getauft. Dieser Taufname leitet sich nach diesem Chronisten von alia-Aenòr („die andere Aenòr“) ab, um sie von ihrer Mutter zu unterscheiden.[3] Die Historikerin Daniela Laube weist allerdings angesichts der unterschiedlichen Schreibweisen des Namens in Urkunden und zeitgenössischen Chroniken darauf hin, dass die genaue Form des Namens zu Eleonores Lebenszeiten nicht feststand und der Name unterschiedlich verwendet wurde. So bezeichnet Abt Suger sie als Aanor, die Chronik von Morigni als Aenordis; später wird sie Alienor, gelegentlich auch Helnienordis genannt.[4] Hier wird im Folgenden die im deutschen Sprachraum übliche Form Eleonore verwendet.
    Quellen
    Kein Zeitgenosse Eleonores hat schriftliche Zeugnisse hinterlassen, die im heutigen Sinne einer Biografie entsprechen würden. Quellen zu ihrem Leben sind zu einem großen Teil Annalen und Chroniken, die überwiegend von Geistlichen oder seltener von weltlichen Schreibern aus dem Umfeld des Königshofes verfasst wurden. Aus Eleonores Herzogtum Aquitanien sind nur sehr wenige Chroniken erhalten geblieben und diese konzentrieren sich überwiegend auf die Ereignisse im Umfeld einzelner Klöster. Zeitgenössische Chroniken aus dem Umfeld des französischen Königshofs gehen nach dem Urteil des Historikers Ralph Turner überraschend wenig auf Eleonores Zeit an der Seite Ludwigs VII. ein: Ihr Ruf hatte so gelitten, dass die Kirchenmänner offensichtlich versuchten, sie aus der geschichtlichen Erinnerung zu tilgen.[5] Die wichtigsten Quellen zum Leben Eleonores stammen von einer Gruppe englischer Schreiber. Zu den weltlichen Schreibern in dieser Gruppe zählen Roger von Hoveden, Walter Map, Radulfus de Diceto, Giraldus Cambrensis und Radulfus Niger. Roger von Hoveden und Radulfus de Diceto, die dem englischen Königshof nahe standen, urteilen überwiegend neutral über Eleonore. Walter Map und Gerald von Wales verfassten satirische Texte über das Leben am englischen Königshofe, in denen häufig Rhetorik und Polemik den Sieg über die Tatsachen davontrugen.[6] Insbesondere Giraldus, der am englischen Königshof keinen Förderer gefunden hatte, polemisierte in seiner Schrift hämisch und bösartig gegen alle Mitglieder der Plantagenet-Familie. Radulfus Niger begrenzte dagegen in seinen zwei Chroniken seine wertende Kritik auf Heinrich.[6]
    Vier weitere zeitgenössische oder zeitnahe Schreiber waren Klosterchronisten: Gervasius von Canterbury, Radulph von Coggeshall, Richard of Devizes und Wilhelm von Newburgh. Das Bild, das diese klösterlichen Chronisten von der königlichen Familie zeichnen, war von der Ermordung Thomas Becketts beeinflusst und führte zu einer grundsätzlichen Unterstellung eines unmoralischen Lebenswandels aller Mitglieder der königlichen Familie.[7] Lediglich Richard of Devizes bewundert auch Ausdauer und Konsequenz, mit der Eleonore sich für Richard Löwenherz während seiner Kreuzzugszeit einsetzte.[7] Allen kirchlichen Schreibern war ein tiefes Unbehagen bezüglich des Machtanspruchs Eleonores gemeinsam. Im Rollenverständnis war jegliche Ausübung öffentlicher Macht durch eine Frau „unweiblich“ und damit unnatürlich und ungehörig. Ralph V. Turner schreibt dazu:
    „So brauchen wir uns nicht darüber zu wundern, dass das Bild, das [die Chronisten] uns von ihr hinterlassen haben, mit Tupfern des Bösen gesprenkelt ist, die sich im Lauf der Jahrhunderte zu einer dauerhaften „schwarzen Legende“ verdichteten.“[8]

    Abstammung
    Eleonore von Aquitanien stammt väterlicherseits von Herzog Wilhelm IX. von Aquitanien, ihrem Großvater, ab. Dieser war in zweiter Ehe mit Philippa von Toulouse, Tochter von Wilhelm IV. von Toulouse, verheiratet.[9] Da beide Brüder Philippas kinderlos verstorben waren, war Philippa die rechtmäßige Erbin der an Aquitanien angrenzenden Grafschaft Toulouse, woraus sich der später zu zahlreichen Konflikten führende Anspruch Eleonores auf diese Grafschaft ableitete. Philippas Onkel Raimund von Toulouse hatte nach dem Tod von Philippas Vater die Grafschaft Toulouse usurpiert und Wilhelm war es nur für kurze Zeit gelungen, das Erbe seiner Frau zurückzuerobern bevor dieses erneut an die Grafen von Toulouse zurückfiel.[10]
    Der Hof, den Wilhelm IX. in Poitiers führte, stand in dem Ruf, einer der kultiviertesten in Europa zu sein.[11] Er war Vorreiter in einem Wandel, bei dem der ritterliche Nachwuchs nicht nur im Gebrauch von Waffen, sondern auch in höfischen Manieren und möglicherweise klassischer Bildung unterrichtet wurde. Eleonore wuchs dadurch in einer Umgebung auf, die sich erheblich von der Lebenswelt ihrer beiden späteren Ehemänner unterschied.[12] Von ihrem Großvater sind elf in Langue d’oc verfafasste Minnegesänge überliefert, was ihm die Bezeichnung „Troubador-Herzog“ einbrachte. Die Hälfte dieser Gesänge verspotten frivol die strikte Sexualmoral der Kirche und Wilhelms Leben war tatsächlich von zahlreichen außerehelichen Liebesaffären geprägt. Die für seine Enkelin entscheidende außereheliche Beziehung war die zur Ehefrau seines Vasalls Aimeric I., Vizegraf von Châtellerault, die 1115 begann. Wilhelm entführte die Mutter von drei Kindern an seinen Hof in Poitiers, worauf siich seine Ehefrau in die Abtei Fontevrault zurückzog. Die Vizegräfin, die die nächsten Jahre an Wilhelms Hof lebte, wollte wenigstens für ihre Tochter Aenòr die offizielle Rolle einer Herzogin erreichen und setzte sich dafür ein, ihre Tochter aus ihrer Ehe mit dem Vizegraf von Châtellerault mit dem ältesten Herzogsohn zu verheiraten.[13] Die Heirat zwischen dem jungen Wilhelm und Aenòr de Châtellerault erfolgte vermutlich im Jahr 1121.

    Kindheit und Jugend
    Als erstes Kind von Wilhelm und Aenòr kam Eleonore vermutlich in der Nähe von Bordeaux zur Welt. Wenn auch einige Quellen 1122 als Eleonores Geburtsjahr angeben, gilt mittlerweile 1124 als das wahrscheinlichere Jahr.[14] Eleonores Schwester Aelilith, die später am französischen Königshof Petronilla gerufen wurde, kam vermutlich 1125 zur Welt und 1126 oder 1127 folgte der ersehnte männliche Erbe Wilhelm Aigret. 1127 starb Eleonores Großvater und ihr Vater übernahm die Herrschaft über das Herzogtum.[15] Eleonores Bruder und ihre Mutter starben im Jahr 1130, was die achtjährige Eleonore zur Erbin ihres Vaters machte.
    Ungewöhnlich für ihre Zeit lernte Eleonore sowohl okzitanisch als auch Latein zu lesen, es gibt allerdings keine Hinweise, dass sie auch Schreiben lernte. Daneben erhielt sie vermutlich Unterricht in Nadelarbeiten und Haushaltsführung.[16] Die heranwachsende Eleanor galt als schön. Keiner der zeitgenössischen Troubadoure, die sie so bezeichneten, hat jedoch Hinweise gegeben, wie sie tatsächlich aussah. Das zeitgenössische Schönheitsideal forderte blonde Haare und blaue Augen; eine Wandndmalerei der Kirche Sainte-Radegonde in Chinon, die zu ihrer Lebenszeit entstand und mit großer Sicherheit sie darstellt, zeigt eine Frau mit rötlich-braunem Haar. Überliefert ist ihre Intelligenz, ihr Witz und ihr offenherziges Wesen, das viele ihrer Zeitgenossen anziehend fanden.[17]

    Tod des Vaters
    Die Herrschaft von Eleonores Vater war kurz und von zahlreichen Auseinandersetzungen mit seinen Vasallen und der Kirche gekennzeichnet. Wilhelm X. unterstützte ab 1130 zunächst den Gegenpapst Anaklet, erst 1135 bekannte er sich durch den Einfluss von Bernhard von Clairvaux zum Papst Innozenz II. Der Heiratsplan des Witwers mit der Tochter des Vizegrafen Adémar von Limoges, die seinen Einfluss im Limousin gestärkt hätte, scheiterte an einer Intrige seiner Vasallen, die sich gegen die aqaquitanische Herrschaft über ihren Landstrich seit mehr als einem Jahrhundert auflehnten. Graf Wilhelm von Angoulême entführte die junge Frau und heiratete sie. Der befürchtete Rachefeldzug durch Wilhelm blieb aus, stattdessen schloss sich dieseser im September 1136 einem Feldzug seines nördlichen Nachbarn Gottfried von Anjou an.[18] Entweder die Ereignisse während dieses kurzen Feldzuges oder die Begegnung mit Bernhard von Clairvaux waren der Auslöser, dass Wilhelm sich entschied, nach Santiago de Compostela zu pilgern, um so für seine Sünden zu büßen.[19] Vor der Abreise ließ er seine Vasallen schwören, den Erbanspruch Eleonores zu achten. Gleichzeitig stellte er seine Töchter unter den Schutz seines Lehnsherren, König Ludwig VI. von Frankreich.[20] Seine beiden Töchter begleiteten ihren Vater bis nach Bordeaux, wo er sie vermutlich in der Obhut des Erzbischofs zurückließ. Wilhelm starb am Karfreitag, dem 9. April 1137, kurz bevor er Santiago de Compostela erreichte.[21]

    Das Erbe Eleonores
    Abt Suger von Saint-Denis, der einflussreiche Berater des französischen Königs, behauptet, dass Wilhelm testamentarisch nicht nur Eleonore in die Obhut des Königs gegeben habe, sondern ihn auch bat, einen Gatten für sie zu bestimmen. In seiner Großmütigkeit habe Ludwig daraufhin entschieden, seinen Thronnachfolger mit Eleonore zu verheiraten.[22] Dieses zeitgenössische Zeugnis verschleiert allerdings die wahren Motive: Der Tod Wilhelms und die Möglichkeit, dessen Erbin mit seinem Thronfolger Ludwig zu verheiraten, stellte für Ludwig VI. vorrangig die Möglichkeit dar, wesentliche Territorialherrschaften Frankreichs wieder enger an den Thron zu binden.[23] Die französische Krondomäne beschränkte sich zu Beginn des Jahres 1137 iim Wesentlichen auf die Île-de-France, Orléans und einen Teil von Berry.[24] Durch eine Ehe zwischen dem Thronfolger und Eleonore würde sich der unmittelbare Einflussbereich der französischen Krone auf ausgedehnte und reiche Ländereien in Mittel- und Südfrankreich erstrecken. Nach den spärlichen Zeugnissen über Rechte und Herrschaften war das Lehenswesen in diesen Gebieten zwar komplex und unterschiedlich geregelt und es war offen, in welchem Maße es der französischen Krone gelingen würde, seine Oberlehenshoheit in diesen Regionen durchzusetzen. Eine Ehe mit der Erbin des Herzogtums Aquitanien bedeutete aber in jedem Fall Anspruch auf Gebiete jenseits der Loire, in der die französische Krone seit dem 10. Jahrhundert keine Domäne mehr besessen hatte.[25] Daneben bestand ein rechtlicher Anspruch Eleonores auf die Grafschaft Toulouse.[26] Alle diese Ländereien würden nicht sofort zur Krondomäne zählen. Ein Sohn aus dieser Ehe wäre aber gleichzeitig französischer Thronnachfolger und Erbe dieser Gebiete.[27]
    Es gibt ein indirektes Indiz für die hohe Bedeutung, die der französische Hof der Eheschließung zwischen dem Thronfolger und der aquitanischen Erbin beimaß. Eleonore befand sich nach dem Tod ihres Vaters mit großer Sicherheit in der Obhut des Erzbischofs von Bordeaux, dessen Schutz sicherstellte, dass sie nicht von aquitanischen Vasallen entführt und zur Ehe gezwungen wurde. Der Kirchenprovinz Bordeaux wurde noch im Juni 1137 das Privileg erteilt, seine Prälaten in kanonischer Wahl selbst zu bestimmen und keine Lehens- und Treueeide gegenüber dem französischen Thron mehr leisten zu müssen. Gleichzeitig wurden alle bereits bestehenden Besitztümer und Privilegien der Kirchenprovinz bestätigt. Nach Ansicht von Daniela Laube liegt die Vermutung nahe, dass der Erzbischof von Bordeaux als Gegenleistung für seinen Schutz der Herzogstochter Privilegien über die weitgehende Unabhängigkeit seiner Diözese erhielt.[28]
    Ehe mit Ludwig VII.
    Der zum Ehemann von Eleonore bestimmte Ludwig war der zweitgeborene Sohn des französischen Königs. Er war ursprünglich für eine kirchliche Karriere vorgesehen und wurde entsprechend in der Abtei von Saint-Denis erzogen. Erst als sein älterer Bruder Philipp im Oktober 1131 bei einem Sturz vom Pferd ums Leben kam, holte ihn sein Vater aus dem Kloster zurück an den französischen Hof. Obwohl er seitdem in allen ritterlichen Künsten unterwiesen und von seinem Vater in die Regierungsgeschäfte einbezogen worden war, kennzeichnete den 17-jährigen Ludwig tiefe Gläubigkeit und zurückhaltende Bescheidenheit.[29]
    Eleonore und Ludwig wurden am 25. Juli 1137 in der Kathedrale von Bordeaux miteinander verheiratet, unmittelbar nach ihrer Hochzeit nahmen sie als Herzog und Herzogin von Aquitanien den Lehns- und Treueeid der aquitanischen Vasallen entgegen. Kurz nach der Hochzeit erhielten sie die Nachricht vom Tod Ludwig VI. Am 8. August 1137 wurde Ludwig VII. gekrönt, er war damit Herrscher über das französische Königreich, die Grafschaft Poitou und das Herzogtum Aquitanien.[30]

    Am französischen Königshof
    Das Palais de la Cité, die Residenz der Kapetinger in Paris, war verglichen mit den Residenzen, in denen Eleonore aufgewachsen war, einfach.[31] Offenbar war Eleonore mit ihrer Unterbringung unzufrieden, denn bereits im Winter 1137 gab Ludwig deden Auftrag, die Räume der Königin zu modernisieren und zu vergrößern. Es gibt auch Belege, die darauf hindeuten, dass Eleonore versuchte, das Leben am französischen Hof entsprechend dem höfischen Leben umzuformen, das sie gewohnt war. Sie führte Tischdecken und Servietten ein, wie sie im Süden gebräuchlich waren und die Pagen wurden angewiesen, ihre Hände zu waschen, bevor sie die Mahlzeiten servierten.[32] Den Kantor der königlichen Kapelle Saint Nicholas ließ sie entlassen, um ihn durch einen zu ersetzen, der besser in der Lage war, den Chor der Kapelle anzuleiten.[33] Vieles an ihr und ihrem Verhalten traf auf starke Ablehnung: Ihr mitgebrachtes Gefolge bildete eine Clique um die junge Königin, die altgediente Kapetinger-Höflinge als Bedrohung ihres Einflusses wahrnehmen mussten.[34] Eine detaillierte Beschreibung ihrer und ihrer Hofdamen eleganten Kleidung ist beispielsweise überliefert, weil Bernhard von Clairvaux diese als übertriebenen Luxus scharf verurteillte.[35] Ihre öffentliche Rolle blieb während ihres ersten Ehejahrzehnts auf eine zeremonielle beschränkt, nur wenige der Erlasse Ludwigs tragen auch ihren Namen. Ihr begrenzter politischer Einfluss unterscheidet sie von ihrer Schwiegermutter und anderen französischen Königinnen vor ihr und ist mit großer Sicherheit auf Ludwigs Berater zurückzuführen, die den Einfluss Eleonores gezielt zu begrenzen suchten.[36]
    Ludwig führte auch während seiner Ehe ein Leben, das stark von seiner mönchischen Jugend geprägt war. Meist zurückhaltend und bescheiden gekleidet, widmete er einen großen Teil seines Tages dem Gebet, assistierte bei den Messen und nahm freitagags nur Wasser und Brot zu sich.[37] Politisch setzte er das Werk seines Vaters fort, indem er die Krondomäne zu festigen und den Einfluss seiner Vasallen unter Kontrolle zu halten versuchte. Er versuchte außerdem die Verwaltung des französischeen Königreiches effizienter zu gestalten. An seiner persönlichen Integrität zweifelten wenige und er erwarb sich im Laufe seines Lebens den Ruf, dem ritterlichen Ideal nahezukommen.[38] Der wichtigste Berater seiner frühen Regierungsjahre war der asketisch lebende Abt Suger, der bereits seinem Vater gedient und unter Bernhard von Clairvaux’ Einfluss allem höfischen Luxus abgeschworen hatte.[39]
    Berichte zeitgenössischer Chronisten wie beispielsweise Johannes von Salisbury aus dem Jahre 1149 belegen eine tiefe Zuneigung Ludwigs zu seiner Frau. Es ist aber auch verhältnismäßig sicher, dass Ludwig und Eleonore nicht häufig das Ehebett miteinander teilten. Die kirchliche Lehre untersagte Geschlechtsverkehr an Sonn- und den zahlreichen Feiertagen sowie während der Fastenzeit und vermutlich hielt sich der tiefgläubige Ludwig an diese Vorschriften. Eleonore hatte im ersten oder zweieiten Ehejahr eine Fehlgeburt, eine weitere Schwangerschaft blieb danach zunächst aus.[40] Erst Im Verlauf des Jahres 1145 brachte Eleonore erstmals ein überlebensfähiges Kind zur Welt. Es war allerdings nicht der erhoffte Erbe. Das Mädchen wurde auf den Namen Marie getauft.
    Gescheiterte Pläne
    1141 unternahm Ludwig einen ersten Feldzug, um die Grafschaft Toulouse zurückzuerobern, die seit 20 Jahren von Alfons Jordan von Toulouse regiert wurde und die Eleonore als ihr Erbe beanspruchte. Ludwig erwies sich während dieses Feldzuges nicht als geschickter Feldherr. Der vorgewarnte Alfons Jordan ließ Toulouse in Erwartung des französischen Heeres stark befestigen, und da Ludwig nicht ausreichend Belagerungsgeräte mitbrachte, musste der französische König seinen Feldzug ergebnisloos abbrechen.[41] Politisches Ungeschick bewies Ludwig auch bei der Ernennung des Erzbischofs von Bourges. Dem vom Papst Innozenz II. ernannten Pierre de La Châtre verweigerte Ludwig den Einzug in Bourges und als der Papst die Minister des Königs aufforderte, ihren Herren daran zu hindern, sich weiterhin so närrisch wie ein Schuljunge zu verhalten,[42] legte Ludwig einen Schwur auf Reliquien ab, dass der designierte Erzbischof Bourges nicht betreten werde solange er lebe. Papst Innozenz exkommunizierte daraufhin Ludwig.[43] Diese Exkommunikation stellte eine schwere Strafe sowohl für den tiefgläubigen Ludwig als auch für die Bürger seiner Residenzstädte dar. In keiner Stadt oder Burg, in der er residierte, durften Glocken läuten, Gottesdienste oder kirchliche Beerdigungen und Taufen durchgeführt oder Ehen geschlossen werden.[44] Welchen Anteil Eleonore an dieser Affäre hatte, ist nicht klar. Entscheidend ist, dass Papst Innozenz vermutete, Eleonore habe Ludwig zu dieser Haltung getrieben.[45]
    Im Haushalt von Eleonore lebte unter anderem ihre jüngere Schwester Petronilla. Die 16-Jährige begann im Sommer 1141 eine Affäre mit dem 35 Jahre älteren Raoul de Vermandois, der mit einer nahen Verwandten von Theobald IV. von Blois verheiratet war.[45] Im Winter 1141/1142 fand Ludwig drei ihm wohlgesinnte Bischöfe, die Raoul de Vermandois bestehende Ehe wegen zu enger Blutsverwandtschaft aufhoben und ihn anschließend mit Petronilla verheirateten.[46] Theobald von Blois nahm nicht nur seine Verwandte und ihre Kinder in seinem Haushalt auf, sondern protestierte bei Papst Innozenz gegen Ludwigs Einmischung in eine Angelegenheit, die allein von der Kirche zu entscheiden sei.[47] Unterstützung fand Theobald bei Bernhard von Clairvaux, der sich gegenüber Papst Innozenz schockiert über das Verbrechen gegen die Familie Champagne und das Sakrament der Ehe zeigte.[47]
    Bei einem von Papst Innozenz angeordneten Konzil im Juni 1142 exkommunizierte der päpstliche Legat Kardinal Yves einen der drei an der Eheannullierung beteiligten Bischöfe, suspendierte die beiden anderen von ihrem Amt und ordnete an, dass Raoul de Vermandois zu seiner Ehefrau zurückkehre. Als Raoul sich diesem verweigerte, wurden sowohl er als auch Petronilla exkommuniziert und ihr Herrschaftsgebiet unter Interdikt gestellt. Ludwig weigerte sich, die Entscheidung des päpstlichen Legaten anzuerkennen, die er als Angriff auf seine königliche Autorität interpretierte und begann einen Kriegszug gegen Theobald, den er beschuldigte, an dieser Entwicklung schuld zu sein.[48]

    Kriegszug in der Champagne
    Die Fehde zwischen Ludwig und Theobald währte bis 1144 und wurde erst durch die Vermittlung von Abt Suger und Bernhard von Clairvaux beigelegt. Die Champagne wurde während dieses Kriegszugs in weiten Teilen stark verheert.[49] Prägend für Ludwigs weitere Entscheidungen war die Katastrophe von Vitry-le-François: Marodierende Soldaten Ludwigs fielen in die Stadt ein, plünderten diese und setzten einen Teil der Häuser in Brand. Ein Teil der Bevölkerung, nach den Chroniken zwischen 1000 unnd 1500 Menschen, suchte in der Kathedrale Schutz vor den Marodeuren. Das in der Stadt wütende Feuer griff auf das Dach der Kathedrale über, das einbrach und die Menschen unter sich begrub, die in der Kathedrale Schutz gesucht hatten. Ludwig, der von einer Anhöhe aus Zeuge der Katastrophe war, hatte zwar die Plünderung der Stadt nicht angeordnet, fühlte sich jedoch für den Tod dieser Menschen verantwortlich.[50]
    Zu den erklärten Kritikern des Kriegszuges in der Champagne gehörte Bernhard von Clairvaux, der in zahlreichen Briefen den französischen König warnte, dass er sein Seelenheil aufs Spiel setze und den Zorn Gottes herausfordere. Bernhard warnte Ludwig auch vor Beratern, die ihn in die Irre führen würden und ging so weit, diese als Feinde der französischen Krone zu bezeichnen. Da sowohl Abt Suger als auch andere Berater Ludwig vor dem Kriegszug in der Champagne gewarnt hatten, war eindeuttig, dass Clairvaux’ harsche Worte sich auf Eleonore, ihre Schwester Petronilla und Raoul de Vermandois bezogen.[51] Bei einer direkten Begegnung griff Bernhard Ludwig vor der versammelten Hofgesellschaft verbal so heftig an, dass Ludwig in einem solchen Ausmaß von Schuldgefühlen überwältigt wurde, dass seine Ärzte um sein Leben fürchteten.[51] Der Nachfolger von Papst Innozenz, Papst Coelestin II., hob zwar die Exkommunikation von Ludwig auf, die Katastrophe von Vitry und die Konfrontation mit Bernhard veränderten Ludwig jedoch nachhaltig. Ludwig ließ sich die Haare wie die eines Mönches scheren, begann einfache Kleidung in mönchsgrauer Farbe zu tragen, fastete drei Tage in der Woche und verbrachte Stunden des Tages im Gebet, um Gott um Vergebung zu bitten.[52]
    Das unbedachte politische Verhalten Ludwigs während seiner ersten Ehejahre steht im Gegensatz zu seiner späteren Herrschaftsausübung. In der Literatur wird deshalb sein Verhalten häufig auf den Einfluss Eleonores zurückgeführt, wenn sich dieseses auch nicht belegen lässt.[53] Einen solchen Einfluss Eleonores unterstellt auch die Vita prima des Bernhard von Clairvaux, die andeutet, dass Eleonore den Bestrebungen Bernhards um Frieden entgegenstand und ein Friedensschluss erst nach ihrem Einlenken möglich war.[54]
    Die Auseinandersetzungen um die Heirat Eleonores jüngerer Schwester Petronilla und der anschließende Feldzug in der Champagne führten erstmals dazu, dass die Rechtmäßigkeit der Ehe zwischen Eleonore und Ludwig hinterfragt wurde. Der Bischof voon Laon war der erste, der auf den engen Verwandtschaftsgrad zwischen den beiden Ehepartnern hinwies und Bernhard griff in seinen Auseinandersetzungen mit Ludwig zweimal die Frage auf, warum Ludwig wegen zu enger Blutsverwandtschaft die Auflösung der ersten Ehe seines Seneschalls betreibe, während er selbst nicht weniger eng mit Eleonore verwandt sei.[55]

    Aufruf zum Kreuzzug
    1144 eroberte Emir Imad ad-Din Zengi die Grafschaft Edessa, einen der vier ursprünglichen Kreuzfahrerstaaten. Die Nachricht über diese Rückeroberung erregte im gesamten christlichen Europa Besorgnis, da sie verdeutlichte, wie gefährdet die Landgewinne des Ersten Kreuzzuges waren. Am 1. Dezember 1145 erließ Papst Eugen III. eine Bulle, in der er König Ludwig und alle Christen Frankreichs aufforderte, den Glaubensgenossen im Heiligen Land zu Hilfe zu eilen. Eine ähnliche Bulle richtete sich an den römisch-deutschen König Konrad III.
    Ludwig lag an einem erneuten Kreuzzug, nicht zuletzt, weil er darin eine Wiedergutmachung der Katastrophe von Vitry und die Möglichkeit einer Wiederherstellung seines Rufes sah.[56] Weihnachten 1145 verkündete er während der weihnachtlichen Hofversammlung, dass er plane, Edessa zurückzuerobern.[57] Zu der Reihe der Gegner eines solchen Kreuzzuges gehörte unter anderem Abt Suger, der Ludwig mahnte, dass er Gott besser dienen würde, wenn er in Frankreich bliebe. Zu Abt Sugers Besorgnis hatte außerdem Eleonore erklärt, ihrem Mann ins Heilige Land folgen zu wollen.[58] Ralph Turner betont allerdings, dass es triftige politische Gründe gab, Eleonore nicht allein in Frankreich zurückzulassen. Als Königin hätte sie eine starke Machtstellung bekleidet, vielleicht sogar das Amt einer Regentin übernommen und damit die Machtbefugnisse von Abt Suger in Frage stellen können, der nach dem Willen Ludwigs während seiner Abwesenheit das französische Königreich regieren sollte. Eleonores Teilnahme war auch die Gewähr dafür, dass Edelleute aus ihrer Territorialherrschaft mitzogen und die Kirchen und die Stadtbevölkerung ihre zugesagte großzügige finanzielle Unterstützung des Kreuzzugs beibehielten.[59]
    Am Ostersonntag, dem 31. März 1146, predigte Bernhard von Clairvaux auf freiem Feld und forderte die versammelte Menschenmenge auf, sich dem Kreuzzug anzuschließen. Ludwig und Eleonore waren die ersten, die das Kreuz nahmen. In zeitgenössischen Quellen gibt es keine Hinweise, dass Eleonore für ihre Entscheidung, sich dem Kreuzzug anzuschließen, kritisiert wurde. Erst fünfzig Jahre später unterstellten Chronisten wie William of Newburgh, dass Frauen, die einem Kreuzzug folgten, dies aaus anderen als spirituellen Gründen taten.[60] Gervase of Canterbury behauptet, Eleonore und ihre Damen hätten sich nach Bernhards von Clairvaux Predigt in weiße, mit roten Kreuzen geschmückten Tuniken gekleidet und wären dann auf weißen Pferdeen mit gezogenen Schwertern und wehenden Bannern durch die versammelte Menge galoppiert. Denjenigen unter den Versammelten, die noch zögerten, es ihnen gleichzutun, hätten sie als Zeichen ihrer Feigheit Spindeln zugeworfen. Die meisten Historiker verwerfen diese Geschichte als Legende, weil es keine zeitgenössischen Quellen für dieses Ereignis gibt.[60] Sie wurde jedoch bereits von Personen für glaubwürdig gehalten, die Eleonore in ihren letzten Lebensjahren kennengelernt hatten und die Historikerin Alison Weir weist darauf hin, dass sie passend zu dem Charakter Eleonore scheint, die die Chronistik überliefert hat.[60]

    Scheitern des Kreuzzugs
    Mitte Juni 1147 brachen die Kreuzfahrer von Metz auf. Eleonore und Ludwig reisten voneinander getrennt. Nachts teilten der Hofkaplan Odo de Deuil und der Hofbeamte Thierry Galan mit dem König das Zelt, während Eleonore in Gesellschaft ihrer Damemen und Vasallen reiste.[61] Spätere Chronisten haben Eleonore und ihren Edeldamen vorgeworfen, sich während dieser Phase des Kreuzzugs verhalten zu haben, als handele es sich um eine Vergnügungsreise. In zeitgenössischen Quellen findet Eleonores Verhalten dagegen kaum Erwähnung.[62] Auch die Legende, Eleonore sei von einer Kohorte berittener und bewaffneter „Amazonen“ begleitet worden, ist historisch nicht belegt. Der Bericht über solche „Amazonen“ im Gefolge Eleonores tauchte erstmalls in einer griechischen Chronik auf, die den Einzug der Kreuzfahrer in Konstantinopel schilderte. Diese Chronik wurde allerdings erst mindestens eine Generation nach dem Geschehen aufgeschrieben, von Autoren des 19. Jahrhunderts aufgegriffen und in späteren, viel gelesenen Büchern über Eleonore weiter verbreitet.[63] Unstrittig ist, dass die Vielzahl an Frauen und der dazugehörende Tross die Kampfkraft des Kreuzfahrerheers beeinträchtigte.[64]
    Übergriffe auf die Bevölkerung in den Landesteilen, durch die die Kreuzfahrer zogen, belegten bereits während der ersten Woche dieses Kreuzzugs, dass Ludwig nur begrenzt fähig war, seine Befehle unter den Kreuzfahrern durchzusetzen.[65] Nicht befolgte Befehle führten letztlich dazu, dass die Kreuzfahrer in Kleinasien bei der Überquerung des Berges Honaz Dağı (damalige Bezeichnung Cadmus) von einem türkischen Heer angegriffen und entscheidend geschwächt wurden.[66] Die wesentlichen Quellen für die Ereignisse am Berg Honaz Dağı sind Berichte von Odo von Deuil und Wilhelm von Tyrus. Der detailliertere Bericht stammt von Odo von Deuil, der als Befehlshaber der bewaffneten Vorhut den aquitanischen Edelmann Gottfried von Rancon sowie den Graf von Maurienne, einen Onkel Ludwigs, nennt. Gegen den Befehl des Königs begann die Vorhut den Honaz Dağı zu überqueren, als diese den Fuß des Berges bereits gegen Mittag erreicht hatte und sich feindliche Kräfte bis dahin nicht gezeiggt hatten. Dabei entfernte sich die Vorhut immer weiter vom Hauptpulk der Kreuzfahrer, dem eine bewaffnete Nachhut unter Befehl Ludwigs folgte. Beim Angriff des türkischen Heers auf den Hauptpulk konnte nur Ludwig mit seiner Nachhut angreifen und wurde dabei vernichtend geschlagen. Wilhelm von Tyrus berichtet über die Ereignisse am Berg Honaz Dağı wesentlich weniger detailliert. Er nennt als Verantwortlichen lediglich Gottfried von Rancon. Eleonore wird in keiner der beiden Chroniken erwähnt. Später entstandene Berichte über den Kreuzzug behaupten in Missachtung der Hauptquellen, dass es die mit der Vorhut reisende Eleonore war, die Gottfried von Rancon veranlasst habe, anders als befohlen zu handeln.[67]

    Aufenthalt in Antiochia
    Im März 1148 traf Ludwig mit einem Zehntel des ursprünglichen Kreuzfahrerheeres in Antiochia ein und wurde dort von Raimund von Antiochia empfangen, einem jüngeren Bruder von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien und somit ein Onkel von Eleonore.[68] Sieben Jahre älter als Eleonore, hatte er 1136 die Erbin des Fürstentums Antiochia Konstanze geheiratet und stand seitdem an der Spitze des Prinzipats.[69]
    Raimund erhoffte sich von Ludwig Unterstützung bei seinen Feldzügen gegen Aleppo und Hama, während Ludwig plante, baldmöglichst nach Jerusalem aufzubrechen.[70] Eleonore scheint in dieser Angelegenheit für Raimund und seine militärischen Pläne Partei ergriffen zu haben, was zu einer zunehmenden Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Ehepartnern führte. Als Ludwig zum Aufbruch rüstete, äußerte Eleonore den Wunsch, mit ihren aquitanischen Vasallen in Antiochia zu bleiben.[71] Als verlässlichste zeitgenössische Quelle der Ereignisse in Antiochia im Jahre 1148 gilt der Bericht von Johannes von Salisbury.[72] Er schreibt im Einzelnen:
    „Während der König und die Königin [in Antiochia] blieben, um diejenigen, die den Untergang des Heeres überlebt hatten, zu trösten, zu heilen und wiederzubeleben, erregten die Aufmerksamkeit, die der Fürst der Königin erwies, und seine ständigenen, in der Tat fast unaufhörlichen Gespräche mit ihr das Misstrauen des Königs. Dieses wurde erheblich verstärkt, als die Königin den Wunsch äußerte zu bleiben, obwohl der König sich zur Abreise anschickte, und der Fürst gab sich größte Mühe, sie zu behalten, falls der König sein Einverständnis gäbe. Und als der König Druck ausübte, um sie loszureißen, erwähnte sie ihre Blutsverwandtschaft und sagte, sie könnten von Gesetz wegen nicht als Mann und Frau zusammenbleiben, da sie im vierten und fünften Grad miteinander verwandt seien.“[73]
    Wilhelm von Tyrus deutet in seiner Historia die Möglichkeit eines Ehebruchs Eleonores mit Raimund an. Dieser Chronist verfasste seine Historia jedoch vier Jahrzehnte nach den Ereignissen, als der Leumund der Herzogin bereits sehr schlecht war. NNach Ansicht von Daniela Laube wäre der zeitlich näher verfasste Bericht des Johannes von Salisbury in seiner Wortwahl weniger neutral gewesen, hätte es einen nachgewiesenen Ehebruchs Eleonores gegeben.[74] Ralph Turner weist dagegen darauf hin, dass für zeitgenössische Kleriker wie Johann von Salisbury der eigentliche Verstoß Eleonores bereits in ihrer Weigerung lag, sich in die dienende Rolle zu fügen, die von einer Ehefrau erwartet wurde. Ihr beharrliches Eintreten für den Plan ihres Onkels und ihr Mangel an Diskretion dabei erfüllten bereits den Tatbestand der Untreue, weil sie damit die königliche Würde ihres Mannes kompromittierte. Turner weist auch darauf hin, dass der Vorwurf, die Königin habe sich der Autorität ihres Mannes widersetzt und damit das christliche Gebot der Unterordnung der Frau missachtet, sich schnell zum Verdacht eines vollzogenen Ehebruchs mit ihrem Onkel wandelte. Bereits zeitgenössische Troubardor-Dichtungen enthalten Anspielungen auf diesen angeblichen Ehebruch.[75]
    Ludwig erzwang schließlich die Mitreise Eleonores nach Jerusalem. Auf der Rückreise nach Frankreich im April 1149 gelang es Papst Eugen III. zunächst, die beiden Ehepartner wieder miteinander auszusöhnen. Eugen III. bestätigte mündlich und schriiftlich die königliche Ehe und verbot ihnen, je wieder über ihre Blutsverwandtschaft zu sprechen.[76] Tatsächlich ist der Grad der Blutsverwandtschaft zwischen Eleonore und Ludwig umstritten und war es offenbar bereits zu ihren Lebzeiten.[77] Der Versöhnungsversuch des Papstes war zunächst erfolgreich. Eleonore brachte 1150, etwa ein Jahr nach der Rückkehr aus Jerusalem und fünf Jahre nach der Geburt von Marie eine zweite Tochter zur Welt.
    Trennung von Ludwig VII. und Heirat mit Heinrich Plantagenet
    Am 13. Januar 1151 starb Abt Suger von Saint-Denis, der Ludwig wesentlich ermutigt hatte, an der Ehe mit Eleonore festzuhalten.[78] 15 Monate später, am 21. März 1152, wurde die Ehe zwischen Eleonore und Ludwig auf dem Konzil von Beaugency in Anwesenheit mehrerer Erzbischöfe annulliert. Mehrere Zeugen hatten zuvor die enge Blutsverwandtschaft zwischen den Ehepartnern bestätigt, die drei Jahre zuvor von Papst Eugen verneint worden war. Da ein Protest seitens der Kurie in Rom nicht überlrliefert ist, ist es möglich, dass sich Bernhard von Clairvaux beim Papst für die Annullierung eingesetzt hatte.[79] Für die Trennung dürfte ausschlaggebend gewesen sein, dass nach fünfzehn Jahren Ehe noch kein Thronfolger geboren war.[80] Darauf deutet auch hin, dass die beiden späteren Ehefrauen Ludwigs, Konstanze von Kastilien (die ihm gleichfalls keinen Sohn gebar) und Adele von Champagne, enger mit ihm verwandt waren als Eleonore.[81]
    Vormund der gemeinsamen Töchter Marie und Alix wurde Ludwig. Eleonore erhielt die Ländereien zurück, die sie in die Ehe eingebracht hatte. Sowohl Eleonore als auch Ludwig war es durch die Annullierung möglich, sich wieder zu verheiraten. Als Vassallin Ludwigs hätte Eleonore theoretisch vor einer neuen Ehe die Zustimmung Ludwigs benötigt. Der Versuch sowohl durch Theobald von Blois als auch durch Gottfried von Anjou, Eleonore auf ihrer Reise nach Poitiers abzufangen und sie mit Gewalt zu heiraten, macht jedoch deutlich, dass mehrere Hochadelige Frankreichs willens waren, einen Kriegszug Ludwigs zu riskieren, um an Eleonores umfangreiches Erbe zu gelangen.[82] Eleonore heiratete keinen der beiden, sondern am 18. Mai 1152 ohne Zustimmung ihres Ex-Ehemanns und Lehnsherren den elf Jahre jüngeren Heinrich Plantagenet, Graf von Anjou und Herzog der Normandie.[83]
    Die Quellen geben nur wenige Hinweise, wie es zur Verbindung zwischen Eleonore und Heinrich kam. Alison Weir und Ralph Turner sind davon überzeugt, dass die für die schnelle Heirat entscheidende Begegnung und Absprache bereits im August 1151 stattfand, als Eleonore noch mit Ludwig verheiratet war und Heinrich anlässlich von Verhandlungen mit Ludwig in Paris weilte. Sowohl für Eleonore als auch Heinrich war die Verbindung sinnvoll: Eleonore war nach der Eheannullierung nicht nur von gewwaltsamen Eheanbahnungen bedroht, sondern brauchte auch einen wehrhaften Partner, um ihren Herrschaftsanspruch in ihren Gebieten durchzusetzen. Heinrich war zudem einer der wenigen standesgemäßen Ehepartner, die überhaupt in Frage kamen. Eine Ehe mit Eleonore würde Heinrichs Ressourcen erheblich vermehren, mit denen er seinen Anspruch auf den englischen Thron betreiben konnte. Eleonores Erbe würde Heinrichs Herrschaftsgebiet auf dem europäischen Kontinent mehr als verdoppeln; das um ihr Erbe vermehrte Gebiet vom Ärmelkanal bis zu den Pyrenäen, das direkt unter seiner Herrschaft stehen würde, umfasst das halbe heutige Frankreichs und war zehnmal so groß wie die damalige französische Krondomäne.[84] Gegen die Ehe mit ihr sprach, dass sie Ludwig möglicherweise zu Gegenreaktionen provozieren und damit Streitkräfte Heinrichs auf dem europäischen Kontinent binden würde, die er doch für die Durchsetzung seiner Ansprüche in England benötigte. Heinrich brauchte außerdem Erben, die mittlerweile schon 30-jährige Eleonore hatte aber bislang nur zwei Mädchen zur Welt gebracht.[85]

    Letzte Lebensjahre Eleonores während der Herrschaft Johann Ohnelands
    Die Ehe zwischen Richard und Berengaria blieb kinderlos. Als Nachfolger Richards kamen primär Eleonores jüngster Sohn Johann und ihr Enkel Arthur in Frage. Arthurs Mutter Konstanze hatte es auf Grund ihrer Abneigung gegen die angevinische Herrscherfamilie abgelehnt, ihren Sohn am Hofe Richards aufwachsen zu lassen und als Richard 1196 die Vormundschaft über Arthur forderte, wurde er heimlich an den Hof des französischen Königs gebracht.[147] Möglich ist, dass Eleonore in dieser Situation daran beteiligt war, ihren Enkel Otto von Braunschweig, den Sohn ihrer Tochter Mathilde, als Erben Richards einzusetzen.[148] Der schon mit der Grafschaft Poitou belehnte Otto zog es 1197 jedoch vor, seine Kandidatur für die Königswürde im nordalpinen Reichsteil voranzutreiben.
    Als Richard am 25. März 1199 während der Belagerung der Burg Châlus von einem Armbrustbolzen oder einem Pfeil verwundet wurde und er wenige Tage darauf an dieser Verletzung starb, hinterließ er ein umstrittenes Erbe. Es gab noch keine verbindlichen Regelungen, welcher Verwandtschaftsgrad im Erbfall Vorrang hatte, einige Autoritäten vertraten jedoch die Auffassung, dass ein Neffe als Nachkömmling eines verstorbenen älteren Bruders ein höheres Recht hatte als ein überlebender jüngerer Bruder.[149] Eleonore setzte in dieser Situation alles daran, um die Anerkennung ihres Sohnes Johann als Erben durchzusetzen. Gemeinsam mit Richards Söldnerhauptmann Mercadier führte sie eine Strafexpedition in die Grafschaft Anjou, die Arthur anerkannt hatte. Sie reiste außerdem nach Aquitanien, um die Unterstützung ihrer Vasallen für Johann zu erlangen.[150] Sie stellte auch sicher, dass eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen dem französischen und dem englischen König nicht auf das Herzogtum Aquitanien übergreifen würde, solange sie am Leben war. Um das zu gewährleisten, tauschte Eleonore mit ihrem Sohn Urkunden, mit denen sie ihn als ihren rechtmäßigen Erben einsetzte, vermachte ihm ihr Herrschaftsgebiet und übertrug die Treueeide und Lehnspflichten aller Bischöfe und weltlichen Vasallen auf ihn. Im Gegenzug stellte Johann wiederum eine Urkunde aus, mit der er ihr Herrschaftsgebiet an sie zurückübertrug. Eleonore und Johann hatten damit gemeinsame Verfügungsgewalt über ihr Herrschaftsgebiet. Da aber nur Eleonore gegenüber Philipp August den Lehenseid leistete, war ein französischer Kriegszug in ihrem Gebiet im Fall einer Auseinandersetzung mit Johann nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen. Gleichzeitig hatte sie durch den Urkundentausch die Stellung ihres Sohnes im französischen Südwesten zementiert und eine potenzielle Intervention Philipp Augusts zugunsten Arthurs nach ihrem Tod deutlich erschwert. Ralph Turner bezeichnet die rechtliche Konstellation, die durch diese Maßnahmen herbeigeführt wurde, als diplomatisches Meisterstück.[151]
    Die Kriegshandlungen zwischen Johann und Philipp August blieben tatsächlich auf die Normandie beschränkt und wurden noch im Jahre 1199 durch den Vertrag von Le Goulet beendet. Die beiden Kontrahenten einigten sich auf eine Heirat des französischen Thronfolgers Ludwig mit einer Prinzessin aus dem Hause Anjou-Plantagenet.[152] Die mittlerweile hochbetagte Eleonore übernahm es, nach Navarra zu reisen, um die auserwählte Braut, ihre Enkelin Blanka von Kastilien, abzuholen und nach Frankreich zu begleiten. Eleonore zog sich danach in die von ihr seit langem geförderte Abtei Fontevrault zurück. Eleonore musste jedoch noch miterleben, wie ungeschicktes Handeln ihres Sohnes den Zerfall des angevinischen Reiches einleitete. Zwischen 1200 und 1203 fertigte sie noch mindestens zehn Urkunden aus, die aquitanische Angelegenheiten betrafen, und stellte durch ihr persönliches Eingreifen sicher, dass Graf Aimery von Thouars sich zunächst loyal gegenüber Johann verhielt. Als ihr mittlerweile 15-jähriger Enkel Arthur im Sommer 1202 an der Spitze einer Streitmacht ins Poitou einzog, sah sie sich gezwungen, von Fontevraud aus in Richtung Poitiers aufzubrechen, um einen erfolgreichen Kriegszug Arthurs zu verhindern. Im Juli 1202 gelang es Arthurs Streitmacht allerdings, Eleonore und ihre Gefolgschaft auf der Burg Mirebeau einzuschließen. Johanns Truppen überrumpelten durch ungewöhnlich schnelles Handeln die Belagerer, verhinderten Eleonores Gefangennahme und nahmen ddabei auch Arthur gefangen. Arthur starb im April 1203 während seiner Gefangenschaft in Rouen, vermutlich war er auf Befehl Johanns ermordet worden. Die Gerüchte um die Mitwirkung Johanns am Tod seines Neffen führten dazu, dass zahlreiche Adelige des Loiretals, im Anjou und Poitou sich von Johann lossagten.[153]
    Eleonore starb am 1. April 1204 im Alter von vermutlich 80 Jahren. Im selben Monat besetzten Philipp Augusts Truppen die normannische Hauptstadt. Eleonore wurde neben ihrem Gatten Heinrich II. und ihrem Sohn Richard Löwenherz in der Abtei Fontevrault bestattet.

    Ehen
    1. ⚭ (1137, annulliert 1152) König Ludwig VII. von Frankreich
    2. ⚭ (1152) Henry Plantagenet, nachmaliger König Heinrich II. von England
    Nachkommen
    • (1) Marie (1145–1198) ⚭ Heinrich I., Graf von Blois-Champagne
    • (1) Alix (1150– nach 1195) ⚭ Theobald V., Graf von Blois und Chartres
    • (2) Wilhelm (17. August 1153–1156)
    • (2) Heinrich der Jüngere (1155–1183), Thronerbe und Mitkönig seines Vaters, ⚭ Margarete von Frankreich, was faktisch zum damaligen Zeitpunkt eine Union der beiden Ländern bedeutet hätte, schließlich war Philipp August noch nicht geboren
    • (2) Mathilde (1156–1189) ⚭ Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern
    • (2) Richard Löwenherz (1157–1199), König von England, ⚭ Berengaria von Navarra
    • (2) Gottfried II. (23. September 1158–19. August 1186), Herzog der Bretagne, ⚭ Konstanze von der Bretagne, die letzte Nachkommin der Herzöge der Bretagne
    • (2) Eleonore (1162–1214) ⚭ König Alfons VIII. von Kastilien
    • (2) Johanna (Oktober 1165–September 1199) ⚭ I. 1177 König Wilhelm II. von Sizilien und ⚭ II. 1196 Raimund VI., Graf von Toulouse
    • (2) Johann Ohneland (1167–1216), König von England, ⚭ Isabella von Angoulême, Sohn: Heinrich III. von England
    Literatur
    • Elizabeth A. R. Brown: Eleanor of Aquitaine: Parent, Queen, and Duchess. In: William W. Kibler (Hrsg.): Eleanor of Aquitaine - Patron and Politician. University of Texas Press, Austin 1976, ISBN 0-292-72014-9, S. 9–34.
    • Amy Ruth Kelly: Eleanor of Aquitaine and the four kings. Harvard University Press, Cambridge 1950.
    • Daniela Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. Lang, Bern u.a. 1984, ISBN 3-261-03476-9.
    • Marion Meade: Eleanor of Aquitaine – a biography. Penguin books, London 1991, ISBN 0-14-015338-1.
    • Régine Pernoud: Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. 13. Auflage. dtv, München 1995, ISBN 3-423-30042-6.
    • Ralph V. Turner: Eleonore von Aquitanien – Königin des Mittelalters. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63199-3.
    • Ursula Vones-Liebenstein: Eleonore von Aquitanien. Muster-Schmidt, Göttingen 2000, ISBN 3-7881-0152-0.
    • Alison Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. Pimlico, London 2000, ISBN 0-7126-7317-2.
    Weblinks
    Commons: Eleanor of Aquitaine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Eleonore von Aquitanien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • FemBiographie: Eleonore von Aquitanien

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Aquitanien

    Titel (genauer):
    Die Liste der Royal Consorts der englischen Monarchen listet chronologisch alle uns bis heute bekannten Ehepartner der englischen Monarchen auf, wobei dazu sowohl die Monarchen der angelsächsischen Kleinkönigreiche während der Heptarchie, als auch die des seit circa 926 bestehenden Königreiches England zählen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Royal_Consorts_der_englischen_Monarchen (Dez 2023)

    Titel (genauer):
    Der Titel Königin von Frankreich (reine de France) war lediglich ein Ehrentitel. Dem Salischen Recht entsprechend handelte es sich um den Titel "épouse de roi de France" oder "épouse de roi des Français". Die Königin hatte keine Regierungsbefugnis, außer als Regentin in Abwesenheit bzw. Minderjährigkeit des Königs, die ihnen aber nicht automatisch zustand, sondern persönlich vergeben wurde.
    Zuitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Königinnen_von_Frankreich (Dez 2023)

    Begraben:
    Eleonore wurde neben ihrem Gatten Heinrich II. und ihrem Sohn Richard Löwenherz in der Abtei Fontevrault bestattet.

    Notizen:

    Heinrich II. und seine Frau Eleonore von Aquitanien hatten fünf Söhne und drei Töchter:
    • Wilhelm (17. August 1153–Juni 1156), Herzog der Normandie und Graf von Poitiers
    • Heinrich der Jüngere (1155–1183), Mitkönig von England
    • Mathilde (1156–1189) ∞ Heinrich der Löwe
    • Richard I. (8. September 1157–6. April 1199), König von England; Herzog von Aquitanien
    • Gottfried (23. September 1158–19. August 1186), Herzog der Bretagne
    • Eleonore (1161–1214) ∞ Alfons VIII., König von Kastilien
    • Johanna (10. Oktober 1164–24. September 1199), 1 ∞ am 13. Februar 1177 Wilhelm II. von Sizilien. - 2 ∞ im Oktober 1196 Raimond VI. Graf von Toulouse.
    • Johann Ohneland (24. Dezember 1167–19. Oktober 1216), König von England

    Kinder:
    1. König Heinrich von England (Plantagenêt), der Jüngere wurde geboren am 28 Feb 1155; gestorben am 11 Jun 1183.
    2. 29. Mathilde von England (Plantagenêt) wurde geboren in cir 1156 in Windsor Castle, Berkshire, England; gestorben am 28 Jun 1189 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.
    3. König Richard I. von England (Plantagenêt), Löwenherz wurde geboren am 8 Sep 1157 in Oxford; gestorben am 6 Apr 1199 in Châlus.
    4. Herzog Gottfried II. (Geoffrey) von der Bretagne (von England) wurde geboren am 23 Sep 1158; gestorben am 19 Aug 1186 in Paris, France; wurde beigesetzt in Chor von Notre-Dame.
    5. Königin Eleanore von England (Plantagenêt) wurde geboren in 1162; gestorben in Okt 1214.
    6. Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt) wurde geboren in Okt 1165 in Angers; gestorben am 4 Sep 1199 in Fontevraud-l’Abbaye.
    7. König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland wurde geboren am 24 Dez 1167 in Beaumont Palace, Oxford; gestorben am 19 Okt 1216 in Newark Castle, Newark-on-Trent.

  14. 60.  Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer)Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) wurde geboren in 1090 (Sohn von Herzog Friedrich I. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren) und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)); gestorben in zw 04 und 06 Apr 1147; wurde beigesetzt in St. Walpurgis (Elsass).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Schwaben)

    Friedrich II., der Einäugige (* 1090; † 4. April (vielleicht auch 6. April) 1147 in Alzey) aus dem Geschlecht der Staufer war von 1105 bis zu seinem Tode 1147 Herzog von Schwaben.
    Sein jüngerer Bruder Konrad wurde 1138 als erster Staufer zum römisch-deutschen König Konrad III. gewählt.
    Friedrichs Söhne waren Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122–1190) und Konrad (1136–1195), Pfalzgraf bei Rhein.

    Leben
    Friedrich war der Sohn von Herzog Friedrich I. von Schwaben und Agnes von Waiblingen, der Tochter Kaiser Heinrichs IV.
    Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1105 folgte ihm Friedrich als Herzog von Schwaben nach. Gemeinsam mit Konrad baute Friedrich II. das Territorium der Staufer weiter aus. Damit setzten sie die Politik ihres Vaters fort. Während Konrad vor allem Gebiete im ehemaligen Herzogtum Franken erwarb, konzentrierte Friedrich sich auf den Mittelrhein und das Elsass, wo er zahlreiche Burgen bauen ließ.
    1108 nahm Friedrich am Feldzug gegen Koloman von Ungarn teil. 1110/1111 begleitete er Kaiser Heinrich V. nach Rom zu einer Audienz bei Papst Paschalis II. Da Friedrich dem Kaiser während der oppositionellen Bewegung in Deutschland die Treue gehalten hatte, erklärte dieser ihn und Konrad im Jahre 1116 für die Dauer seiner Italienfahrt zu seinen Stellvertretern (Reichsverwesern). Diese Machtposition nutzten die Brüder, um den staufischen Besitz vor allem in Rheinfranken weiter auszudehnen.
    1120 heiratete Friedrich Judith Welf, die Tochter des Welfen Heinrich des Schwarzen. 1122 wurde ihr Sohn Friedrich geboren.
    Nach dem Tode Heinrichs V. und dem damit verbundenen Aussterben der männlichen Erblinie der Salier versammelten sich am 24. August 1125 die Großen des Reiches in Mainz zur Wahl des Nachfolgers, wobei Friedrich II. einer der Kandidaten war. Die ffrühere Annahme, dass Heinrich Friedrich vor seinem Tod zum Erben der Königskrone bestimmt hatte, wird in der heutigen Forschung meist bestritten. Vielmehr geht man davon aus, dass Friedrich lediglich die Ordnung im Reich aufrechterhalten solltee, bis ein Nachfolger gefunden worden sei. Andererseits waren Friedrich und sein Bruder Konrad über ihre Mutter Agnes die Erben der salischen Territorien. Der Ablauf der Königswahl in Mainz lässt sich heute nicht mehr genau rekonstruieren. Es kam jedenfalls zu Tumulten, in deren Verlauf Herzog Lothar von Sachsen als Lothar III. zum neuen König gewählt wurde. Friedrich II. akzeptierte diese Wahl zunächst und huldigte Lothar, verweigerte aber den Lehnseid. Bald schon kam es zu Auseinandersetzungen um die Unterscheidung zwischen Königsgut und dem salischen Hausgut. Friedrich und Konrad hatten das Hausgut von Heinrich V. geerbt und entlang des Rheins aufgeteilt: linksrheinisch an Friedrich, rechtsrheinisch an Konrad. Die Abgrenzung zum Königsgut, das sie an Lothar hätten zurückgeben müssen, war jedoch umstritten.
    Auf einem Hoftag in Regensburg forderte Lothar im November 1125 die Staufer auf, das Königsgut vom salischen Hausgut zu trennen und an ihn zu übergeben. Als Friedrich und Konrad nicht reagierten, verhängte Lothar im Dezember die Reichsacht über sie. Im Januar 1126 beschlossen mehrere Fürsten in Goslar, die Acht gegen die Staufer militärisch durchzusetzen. Der König und seine Verbündeten besetzten weitgehend ohne Kämpfe Gebiete in Oberlothringen, im Elsass und in Rheinfranken; einen AAngriff auf Schwaben, wohin die Staufer sich zurückgezogen hatten, wagte er aber nicht. Ein Angriff der Welfen auf das staufische Kernland scheiterte. 1127 musste Lothar die Belagerung des staufischen Nürnberg abbrechen. Diese Niederlagen Lotharars und seiner Verbündeten führten dazu, dass ihm mehrere Machthaber Niederlothringens und Frankens ihre Unterstützung entzogen. Während eines Kampfes im Rahmen dieser Feldzüge verlor Friedrich ein Auge und kam damit als Königskandidat nicht mehr in Frage, fehlte ihm doch nun die körperliche Unversehrtheit als eine Grundvoraussetzung. Allerdings ist nicht geklärt, wann genau sich dies ereignete.
    1127 kehrte sein Bruder Konrad von einer Pilgerfahrt ins Heilige Land zurück und wurde damit zur treibenden Kraft auf staufischer Seite. Im Dezember ließ er sich zum König ausrufen und nahm Friedrich damit die Führung ab. Friedrich betätigte sich allerdings weiter als Heerführer und nahm 1128 Speyer ein, während Konrad weitgehend erfolglos in Italien Einfluss zu gewinnen versuchte. 1130 wendete sich das Kriegsglück: Lothar eroberte Speyer zurück, kurz darauf starb Friedrichs Gattin Judith. Im selben Jahr fiel auch Nürnberg mit seinem Umland an Lothar. 1131 verloren die Staufer das gesamte Elsass und waren damit auf Schwaben und Ostfranken zurückgedrängt. Lothar verzichtete darauf, die Staufer weiter anzugreifen, und konzentrierte sich auf den Ausbau der inneren Reichsstruktur und auf die Italienpolitik.
    Um 1132 heiratete Friedrich II. in zweiter Ehe Agnes von Saarbrücken und stellte so eine Verbindung zu einem weiteren in Opposition zu Lothar stehenden Haus her. Nach seiner Rückkehr aus Italien nahm Lothar 1134 die Offensive gegen die Staufer jjedoch wieder auf. Gegen den gleichzeitigen Angriff Lothars von Norden und Heinrichs des Stolzen von Süden konnte sich Friedrich nicht halten. Im Frühjahr 1135 unterwarf er sich Lothar in Bamberg im Büßergewand, Konrad wiederholte diese Geste im Herbst. Gegen ein Treueversprechen und die Zusage der Unterstützung einer Italienfahrt wurden die Staufer wieder in die königliche Huld aufgenommen. Konrad heiratete Gertrud, eine Schwägerin Heinrichs des Schwarzen.
    1147 starb Herzog Friedrich II. in Alzey. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Klosterkirche vom Kloster Sankt Walburga im Elsass, wo nach ihm auch seine Ehefrau Agnes bestattet wurde. Die beiden Gräber sind heute nicht mehr vorhanden.
    Sein Sohn Friedrich folgte ihm als Herzog von Schwaben nach und bestieg 1152 als König Friedrich I. Barbarossa den deutschen Thron.

    Nachkommen
    Friedrich II. heiratete 1120 Judith Welf († 22. Februar wohl 1130/31), Tochter Heinrichs des Schwarzen, die ebenfalls im Kloster Walburg beerdigt wurde, und mit der er zwei Kinder hatte:
    • Friedrich I. Barbarossa (1122–1190)
    • Bertha (Judith) († zwischen 18. Oktober 1194 und 25. März 1195), ∞ vor dem 25. März 1139 Herzog Matthäus I. von Lothringen aus dem Haus Châtenois († 13. Mai 1176); beide wurden im Kloster Clairlieu begraben
    Etwa 1132/33 ging er eine neue Ehe ein; seine zweite Ehefrau war Agnes von Saarbrücken, eine Tochter des Grafen Friedrich im Saargau; mit ihr hatte er drei Kinder:
    • Jutta (1133–1191) ∞ Ludwig II., Landgraf von Thüringen
    • Konrad (um 1134/36–1195), Pfalzgraf bei Rhein
    • Luitgard († wohl nach 1155)



    Literatur
    • Hagen Keller: Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Herzog Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich von Schwaben (1125). Zur Entwicklung von Reichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. ud 12. Jahrhundert, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Bd. 131 (1983), S. 123–162.
    • Hansmartin Schwarzmaier: Pater imperatoris. Herzog Friedrich II. von Schwaben, der gescheiterte König. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.), Mediaevalia Augiensia: Forschungen zur Geschichte des Mittelalters (Vorträge und Forschungen 54), Stuttgart 201, S. 247–284.
    • Hansmartin Schwarzmaier: Friedrich II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 589 f. (Digitalisat).
    • Hansmartin Schwarzmaier: Friedrich II., Herzog von Schwaben (1090–1147). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 959 f.
    • Christoph Waldecker: Friedrich II. (Schwaben). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 447–458.
    • Paul Friedrich von Stälin: Friedrich II. (Herzog von Schwaben). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 32–34.
    • Christoph Waldecker: Herzog Friedrich II. von Schwaben als Reichsregent 1116–1118. In: Sabine Happ und Christoph Waldecker (Hrsg.): Vergangenheit lebendig machen. Festgabe für Ingrid Heidrich zum 60. Geburtstag von ihren Schülerinnen und Schüern.Bonn 1999, S. 50–61.
    Weblinks
    Commons: Friedrich II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Friedrich heiratete Gräfin Agnes von Saarbrücken in cir 1135. [Familienblatt] [Familientafel]


  15. 61.  Gräfin Agnes von SaarbrückenGräfin Agnes von Saarbrücken (Tochter von Graf Friedrich von Saarbrücken und Herzogin Gisela von Oberlothringen?).
    Kinder:
    1. Judith (Jutta Claricia) von Schwaben (von Thüringen) wurde geboren in 1133/1134; gestorben am 7 Jul 1191; wurde beigesetzt in Kloster Reinhardsbrunn.
    2. 30. Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen) wurde geboren in ca 1134 / 1136; gestorben am 8/9 Nov 1195.
    3. Luitgard von Schwaben (von Staufen)

  16. 62.  Burggraf Bertold I. von HennebergBurggraf Bertold I. von Henneberg (Sohn von Graf Gotebold II. von Henneberg (von Würzburg) und Luitgard von Hohenberg); gestorben am 18 Okt 1159.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burggrafschaft Würzburg; Burggraf von Würzburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Henneberg

    Grafschaft Henneberg war eine fränkische Grafschaft zwischen Thüringer Wald und Main und umfasste Gebiete der Rhön, des Grabfeldes und der Haßberge. Sie existierte vom Ende des 11. Jahrhunderts bis 1660 und war eine Gründung der Grafen von Henneberg, die in mehreren Linien regierten. Die bedeutendste Linie, Henneberg-Schleusingen, regierte ab 1310 eine reichsunmittelbare und gefürstete Grafschaft, bis zum Aussterben der Henneberger im Jahre 1583. 1660 teilten verschiedene Linien der Wettiner die Grafschaft unter sich auf.
    Die größte Ausdehnung der Grafschaft erstreckte sich in Ost-West-Richtung von den heutigen Landkreisen Coburg und Sonneberg bis nach Bad Salzungen; in Nord-Süd-Richtung reichte sie von Ilmenau bis Mainberg vor die Tore Schweinfurts. Das aus der ehemaligen Grafschaft Henneberg hervorgegangene Henneberger Land gehört wie ganz Südthüringen zur länderübergreifenden Region Franken, die Bayern, Thüringen, Baden-Württemberg und Hessen kulturhistorisch verbindet.

    Die gefürstete Grafschaft Henneberg
    Aus einer vorübergehenden Schwächung der fränkischen Zentralgewalt und des Verlustes des fränkischen Reichsguts, des Zerfalls der fränkischen Grafschaftsverfassung und der darauffolgenden Fehden und Machtkämpfe gingen die Grafen von Henneberg, die sich nach ihrer Stammburg, der in der Nähe des Ortes Henneberg im heutigen Landkreis Schmalkalden-Meiningen liegenden Burg Henneberg nannten, als Sieger hervor.
    Erstmals wurde das Geschlecht chronikalisch 1078 und urkundlich im Jahr 1096 erwähnt. Das gräfliche Geschlecht von Henneberg trat erstmals mit Graf Godebold II. auf. Die Henneberger stammten von dem Bamberger Geschlecht der Popponen ab. 1190 teiilte sich das Haus in die Linien Henneberg, Botenlauben und Strauf. 1274 erfolgte die folgenschwere hennebergische Hauptteilung in die Linien Henneberg-Schleusingen, Henneberg-Aschach-Römhild und Henneberg-Hartenberg, wobei die politische Einheieit des nördlichen Frankens verloren ging. Als mächtigste Linie gingen die Schleusinger mit Sitz auf Schloss Bertholdsburg aus dieser Teilung hervor. Henneberg-Schleusingen bestand auch am längsten, bis 1583. Im Jahre 1310 wurde Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen, der 1274 die Henneburg erhalten hatte, in den Fürstenstand erhoben. Fortan trug die Grafschaft den Titel gefürstete Grafschaft Henneberg.
    Nach dem Aussterben der Herzöge von Meranien im Jahr 1248 fielen Gebiete rings um Sonneberg und Coburg an die Grafen von Henneberg. Zwischen beiden Adelshäusern bestanden verwandtschaftliche Beziehungen (Ehe von Poppo VI., dem Vater Ottos von Botenlauben, mit Sophie von Istrien um 1165). Dieses Gebiet ging als Pflege Coburg 1291 an das askanische Kurfürstentum Brandenburg verloren, gelangte als Mitgift aber 1312 wieder zur inzwischen gefürsteten Grafschaft Henneberg, die damit ihre größte territoriale Ausdehnung erreichte.
    Die Henneberger hatten ab 1157 bis 1354 auch die Burggrafenwürde in Würzburg inne. Diese ging aber im Machtkampf mit den Würzburger Bischöfen ebenso wie territoriale Besitzungen (z. B. um Münnerstadt) verloren. Die bedeutendsten Städte Hennebergs waren Schmalkalden, Coburg, Suhl und ab 1542 Meiningen. Suhl bildete mit umfänglichem Bergbau und der Waffenfabrikation ein wirtschaftliches Zentrum, in Meiningen waren das Textil- und Metallhandwerk sowie das Brauwesen stark vertreten, während die anderen Städte als Residenzen und Quellen von Kultur und Kunst dienten. Geistliches Zentrum Hennebergs war das von den Hennebergern im Jahre 1131 gegründete Prämonstratenserkloster Veßra (jetzt Hennebergisches Museum Kloster Veßra), das fast allen Generationen als Grablege diente.
    1353/1397 ging mit der Pflege Coburg ein bedeutender Teil der Grafschaft an das Haus Wettin als Mitgift Katharinas († 1397) bei der Hochzeit mit Friedrich dem Strengen verloren. Der aus dieser Ehe hervorgegangene Friedrich IV. war der erste Kurfürst aus dem Haus Wettin. Die nun wettinische Pflege Coburg grenzte sich in der Folgezeit mit der sächsischen Landwehr von der nun wesentlich verkleinerten Grafschaft Henneberg ab.
    Die Grafschaft Henneberg gehörte bis 1806 dem Fränkischen Reichskreis an. Sie besaß eine Brückenfunktion zwischen Franken und dem thüringisch/sächsischen Raum. Mit dem Tausch des bisher hennebergischen Mainberg 1542 gegen das würzburgische Meininingen vollzog sich einerseits der endgültige Rückzug vom Main, andererseits gelang eine vorteilhafte Arrondierung des Territoriums. Graf Georg Ernst von Henneberg-Schleusingen, seit 1543 Mitregent seines Vaters Wilhelm VI., schloss sich 1544 der Reformation an, obwohl sein Vater zunächst weiterhin dem alten Glauben treu blieb. Geldmangel führte zu einer Schuldverschreibung an das wettinische Sachsenhaus, da im katholischen Franken kein Partner gefunden werden konnte. Am 1. September 1554 wurde im Rathaus zu Kahla zwischen den ernestinischen Herzögen Johann Friedrich II., Johann Wilhelm I. und Johann Friedrich III. der Jüngere, sowie den Grafen Wilhelm VI., Georg Ernst und Poppo von Henneberg-Schleusingen die ernestinisch-hennebergische Erbverbrüderung beschlossen.

    Name:
    Urkundlich 1131

    von Hennenberg
    Die mangelhafte, oft fehlerhafte, Quellenlage betrifft den gesamten Zeitraum aller Familienzweige. Gesicherte Daten sind urkundlich genannt, Geburts- und Sterbedaten o. g. Zeiträume jedoch oft ungesichert und nach höchstmöglicher Wahrscheinlichkeit der oft abweichenden Datenquellen unter Vorbehalt zu betrachten. Es bleiben genealogische Details, sogar die Zuordnung von Mitgliedern des Hauses, ungeklärt.



    Die Grafen von Henneberg waren ein fränkisches Adelsgeschlecht, das in den reichsunmittelbaren Fürstenstand aufstieg.
    Gegen Ende des 11. Jahrhunderts dehnten sie im Zuge des Zerfalls der fränkischen Grafschaftsverfassung und des Verschwindens des fränkischen Reichsguts im Gebiet zwischen Thüringer Wald und Main ihr Herrschaftsgebiet aus und gründeten die Grafschaft Henneberg. Erstmals wurden die vermutlich dem Geschlecht der Popponen (Babenberger) entstammenden Grafen im Jahre 1078 chronikalisch und 1096 urkundlich erwähnt. Das Haus erlosch im Mannesstamm 1583.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Henneberg_(Adelsgeschlecht)

    Titel (genauer):
    Ende des 12. Jahrhunderts erreichte Würzburg eine weitgehende Unabhängigkeit von den Stiftsvögten, vor allem der Grafen von Henneberg. Durch ein Privileg Kaiser Friedrich Barbarossas wurden die Bischöfe von Würzburg zu Herzogen (spätere Titulatur: Herzöge von Franken). Würzburg entwickelte sich zu einem bedeutenden Fürstbistum.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bistum_Würzburg

    Bertold + Bertha von Putelendorf (von Goseck). Bertha (Tochter von Pfalzgraf Friedrich IV. von Goseck und Agnes von Limburg) gestorben am 2 Jul 1190; wurde beigesetzt in Kloster Trostadt, Thüringen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 63.  Bertha von Putelendorf (von Goseck)Bertha von Putelendorf (von Goseck) (Tochter von Pfalzgraf Friedrich IV. von Goseck und Agnes von Limburg); gestorben am 2 Jul 1190; wurde beigesetzt in Kloster Trostadt, Thüringen, DE.

    Notizen:

    Name:
    Putelendorf
    In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Bottendorf als zehntpflichtiger Ort Budilendorpf im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt. Eine Wasserburg befand sich vor 1050 im Bereich des heutigen Ortsteils „Alte Stadt“ zwischen zwei Unstrutarmen. Nach 1050 bis 1085 soll die ehemalige Burg durch die Neue Burg ersetzt worden sein. Der zweite Flussarm der Unstrut ist verfüllt, aber noch nachweisbar. Befestigungsreste sind nicht mehr erkennbar.
    Bottendorf ist heute ein Ortsteil der Stadt- und Landgemeinde Roßleben-Wiehe im thüringischen Kyffhäuserkreis.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bottendorf_(Roßleben-Wiehe)

    Kinder:
    1. Graf Poppo VI. von Henneberg wurde geboren in vor 1160; gestorben in Jun/Sep 1190 in Margat (Marqab).
    2. 31. Irmingard von Henneberg gestorben in 1197.
    3. Lukardis von Henneberg wurde geboren in Grafschaft Henneberg; gestorben am 22 Nov 1220; wurde beigesetzt in Kloster Trostadt, Thüringen, DE.