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Heinrich IV von Lichtenberg (zu Lichtenau)

Heinrich IV von Lichtenberg (zu Lichtenau)

männlich - 1393

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Generation: 1

  1. 1.  Heinrich IV von Lichtenberg (zu Lichtenau)Heinrich IV von Lichtenberg (zu Lichtenau) (Sohn von Ludwig III von Lichtenberg und Hildegard von Vinstingen); gestorben am 18 Nov 1393.

    Notizen:

    Name:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_der_Herren_von_Lichtenberg

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtenau_(Baden)

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Veldenz. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Ludwig IV von Lichtenberg (zu Lichtenau) gestorben am 28 Aug 1434.

Generation: 2

  1. 2.  Ludwig III von LichtenbergLudwig III von Lichtenberg (Sohn von Johann I von Lichtenberg, der Alte und Gräfin Adelheid von Werdenberg); gestorben in 1369.

    Ludwig + Hildegard von Vinstingen. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Hildegard von VinstingenHildegard von Vinstingen

    Notizen:

    Vinstingen (Fenestrange). Unter den Dynastengeschlechtern im Westrich nimmt dasjenige der Herren von Vinstingen einen hervorragenden Platz ein. Im Besitze Vinstingens war es nahe genug der großen Heeresstraße, die von Saarburg nach Zabern führte, um dem Bischof von Straßburg unter Umständen die Beherrschung dieser Steige streitig zu machen; anderseits besaß es selbst Nebenstraßen, die über das Gebirge nach Neuweiler und Dossenheim ins Elsaß hineinführten. So stand es mit dem einen Fuß im Westrich, mit dem andern im Elsaß und spielte eine bedeutsame Rolle in den Raufereien und Fehden, welche die Geschichte dieser Landschaften während der zweiten Hälfte des Mittelalters erfüllen. Die Wiege des Geschlechts stand aber in weiter Ferne von diesen Gegenden in der Eifel, und ursprünglich nannte es sich nach dem Schlosse Malberg a/d. Kyll. Als erster dieses Namens erscheint im J. 1008 ein Ravenger v. Madelberg; seitdem spielt dies edelfreie Geschlecht, das vom Erzstift Trier und den Grafen von Luxemburg Lehen trägt, in den Mosellanden eine hervorragende Rolle. Charakteristisch sind die Vornamen des Geschlechts: Cono, Brunicho und Merbodo, aber selbstverständlich kann zunächst die Gleichheit des Vornamens nicht beweisend sein für die Zugehörigkeit zu dem Malberger Geschlecht, wenn nun 1136 ein Brunicho als Vogt der Abtei Remiremont zu Philistingis (Fenestrange, Finstingen) erscheint. 1147 treten ebenfalls ein Brunico und seine Söhne Brunico und Cono als Allodialbesitzer im Gebiete der Nied in der Gegend von Falkenberg bei St. Avold auf, und diese Geschlechtsfolge entspricht nun genau derjenigen der Herren v. Malberg, die um dieselbe Zeit auch in Urkunden der Bischöfe von Metz vorkommen. Ebenso führt ein Enkel Cono's von Malberg nach Falkenberg den Namen, und im J. 1238 stellen Brunico und Cono v. Malberg, Söhne Merbodo's v. Malberg, dem Herzog Mathäus von Lothringen Lehnsrevers über den Empfang von Falkenberg aus. Wenn nun im J. 1224 der Erzbischof von Trier und der Bischof von Metz beurkunden, daß Abtissin und Convent von Remiremont domino Merebondo, der in demselben Jahre zum ersten Mal Merbot Sire de Fenestrange genannt wird, Phylestranges als erbliches Lehen verliehen haben, so liegt es ja an sich nahe, wie früher bei Brunico so jetzt bei Merbodo an den gleichnamigen und gleichzeitigen Herrn v. Malberg zu denken, zumal alle sonstigen Verhältnisse zu einander passen. Der Thatbestand kann aber jetzt mathematisch sicher gestellt werden aus den von W. Wiegand|veröffentlichten vatican. Regesten zur Geschichte der Metzer Kirche (Jahrbuch für lothringische Geschichte IV, 173); denn im J. 1251 nennt Heinrich v. Vinstingen, damals Kanonikus des Straßburger Domstiftes und Cantor zu Verdun, Merbodo dominus de Malberg seinen Vater. Eben dieser Heinrich v. 35., der zeitweilig Bischof von Metz war und 1260 Erzbischof von Trier wurde (s. A. D. B. XI, 623), erwarb von seinen Neffen Johann und Hugo von Vinstingen 1282 die Burg Malberg und die Vogtei Wittlich a/d. Mosel, welch' letztere ebenfalls von alters her im Besitz des Malberger Geschlechts gewesen war, für das Erzstift Trier.

    Damit hatte das Geschlecht in der Hauptsache die alte Heimath aufgegeben, aber um so festere Wurzeln in der neuen geschlagen, und es spielt seitdem sowol in Lothringen als auch im engern Westlich in den Landschaften der obern Saar sowie im Elsaß eine bedeutende Rolle. Dem entspricht es auch, daß dieses Geschlecht, dessen Vertreter schon in Urkunden der Staufer als Zeugen unter den Edelfreien auftreten, späterhin auch reichsunmittelbar ist. In der Reichsmatrikel des Jahres 1422 wider die Hussiten sind Johann und Heinrich v. V. mit 2 Glefen verzeichnet (Reichstagsakten 8 nr. 145) und in dem spätern Glefenanschlag sind Jacob v. V. mit 3, Johann v. V. mit 2 Glefen veranschlagt (l. c. 9 nr. 408). Einen geschichtlichen Namen aber über die genannten Gegenden hinaus hat sich außer jenem Erzbischof von Trier nur noch ein Mitglied des Geschlechts erworben, aber keineswegs einen beneidenswerthen; denn an den Namen von Johann (Schan) Herrn von Finstingen knüpfen sich die Greuel des Armagnakenkrieges. Das erste politische Auftreten unsers Dynasten läßt sich nicht genau bestimmen, da es zu derselben Zeit noch andere Träger dieses Namens innerhalb des Geschlechts gibt. Dieselben treten uns entgegen in einem Burgfrieden des Jahres 1429 für Finstingen, den Johann Herr zu Vinstingen, Burkard und Simon Herren zu Vinstingen seine Söhne, Heinrich Herr zu Vinstingen, Jacob und Johann Herren v. V. seine Söhne und andere geloben (Metz. Bezirk.-A., Cartular g 5, S. 142). Herr Johann wird also als Sohn Heinrich's Herrn von Finstingen anzusetzen sein. Ob er es nun ist, der 1431 in der Schlacht zu Bulgnéville mit Herzog René von Lothringen durch Anton von Lothringen Graf v. Vaudémont gefangen genommen und 1431 und 1436 für seinen Herzog vergeiselt wurde, der ferner an den lothringischen Landfriedensbündnissen der Jahre 1431 und 1435 theilnahm, wird sich dennoch nicht ausmachen lassen. Jedenfalls aber fällt sein erstes Auftreten in eine für Lothringen überaus stürmische und schwere Zeit, als das Land von dem verheerenden Erbfolgekriege zwischen Rene v. Anjou und Anton v. Vaudémont heimgesucht wurde. Beide Theile hatten Armagnaken (Schinder) in Dienste genommen, und diese entmenschten französischen Söldner verheerten in ihrer bestialischen Weise das Land um die Wette. Als endlich ein Waffenstillstand geschlossen wurde, mußte das Land, wenn es des Friedens froh werden wollte, sich dieser bösen Gäste entledigen, und am einfachsten erschien es, sie dem elsässischen Nachbar auf den Hals zu hetzen. Dazu bot Herr Johann der Junge v. Fi. — so wird er 1438 in Briefen und Acten genannt, um ihn von dem älteren Johann v. Fi. zu unterscheiden — die Hand; er gedachte die Schinder wider seine Feinde im Westreich und im Unter-Elsaß zu verwenden.

    Hier sah es nicht viel besser aus: Die Grafen von Lützelstein, Zweibrücken-Bitsch, Saarwerden, die Herren von Lichtenberg, Ochsenstein, Hohengeroldseck (bei Lahr) und Finstingen, fast alle mit einander vervettert und verschwägert, standen trotzdem oder vielmehr gerade deshalb zu einander in feindseligster Spannung, und die Fehden nahmen kein Ende. Wie gewöhnlich handelte es sich bei diesen Streitigkeiten um nicht gezahlte Heimsteuer oder mangelhafte Auszahlung des Witthums; dazu kamen Erbfolge- und Besitzstreitigkeiten. So stand|der von Finstingen in Fehde mit der Herrschaft von Saarwerden; mit Georg Herrn von Ochsenstein lag er in Hader wegen der Schlösser Groß- und Klein-Geroldseck am Wahsichen. Gespannt war auch zeitweilig das Verhältniß zu seinen Vettern Jacob und Ludwig von Lichtenberg und endlich lag er auch mit Kurfürst Ludwig von der Pfalz als Inhaber der Landvogtei im Elsaß und dessen Bruder Pfalzgraf Stephan von Veldenz in Streit. Dazu kam die Fehde zwischen den von Lichtenberg und Gr. Schaffrid von Leiningen und seinen Brüdern, wobei wiederum Herr Johann v. V. auf Seite der ersteren betheiligt war, die das Land nicht zu Ruhe kommen ließ. Alle diese Gegner traf Herr Schan gleichmäßig, als er am 25. Februar 1439 die Schinder in der Stärke von 12000 Mann über die Zaberner Steige ins Elsaß führte. In raschem Zuge durchstreiften sie das Land und richteten unsägliches Elend an. Der v. V. aber erwarb sich auf solche Weise einen gefürchteten Namen, und Straßburg fand für gut mit ihm einen Dienstvertrag abzuschließen. Das hinderte ihn aber nicht, sich aufs neue mit den Armagnaken zu befassen.

    Die Schinder waren Ende März über Mümpelgart aus dem Elsaß abgerückt und hausten in alter Weise wieder in Lothringen; seitdem nahmen die Meldungen, daß Herr Schan aufs neue beabsichtige den bösen Feind ins Elsaß zu führen, kein Ende. So kam das Jahr 1444; da stellte er sich dem Dauphin zur Verfügung, als dieser nach der Schlacht bei St. Jakob sich im Elsaß ausbreitete, und leistete ihm wesentliche Dienste durch seine Kenntniß der deutschen und besonders der elsässischen Verhältnisse; und als der Dauphin nun eine Gesandtschaft auf den Reichstag zu Nürnberg entsandte, um seinen Einbruch ins Elsaß zu rechtfertigen und das falsche Spiel von König Friedrich aufzudecken, da stellte er den von Vinstingen an die Spitze. Herr Schan entledigte sich seiner Aufgabe vor versammeltem Reichstage im weitesten Umfange, sodaß der König ob der Anklagen, die ihm ins Gesicht geschleudert wurden, „etwas erschamrotet“ wurde. Hatte Herr Johann bisher dem Dauphin gedient, so verfolgte er jetzt seine eigenen Interessen, indem er, als ob des Jammers und Elends noch nicht genug wäre im Land, Ende September eine Kernschar von Engländern in der Stärke von 4000 Mann durch die Grafschaft seiner Vettern Jacob und Wilhelm von Lützelstein über die Wintersberger Steige zunächst den Herren von Lichtenberg ins Land führte; alsdann zog er am Gebirge aufwärts und bemächtigte sich der Burgen Balbronn und Ingenheim, die den Herren von Lichtenberg, und derjenigen von Marlenheim und Scharrachbergheim, die Georg Herrn von Ochsenstein gehörten. Er selbst ritt darauf weiter zum Dauphin gen Dambach und diente ihm als Kundschafter des Landes. So nahm er auch an den Verhandlungen theil, die König Friedrich nochmals mit dem Dauphin anknüpfte, um ihn zu erneuter Hülfe gegen die Schweizer zu gewinnen; zu gleicher Zeit bemühte er sich aber auch für seinen Landesherrn, den Herzog René von Lothringen, indem er die oberelsässischen Reichsstädte zu bestimmen suchte, sich unter dessen Schutz zu begeben. Als es sich dann um den Abzug der Franzosen handelte, da führte er für König Karl VII. im Februar 1445 zu Trier die Verhandlungen mit dem Kurfürsten, und ebenso stellte er sich dem französischen König zu Diensten, als dieser auf dem Kurfürstentag zu Boppard einerseits in zarter Fürsorge vom Hause Oestreich Schadensersatz begehrte für alle diejenigen, denen im Elsaß von den Armagnaken Verlust erwachsen war, anderseits eine Kostenrechnung von 600 000 Gulden machte als Ersatz für den Verlust von so vielen tüchtigen Leuten und endlich auch noch Rückgabe des Geschützes verlangte, das die Franzosen bei ihrem Abzug verloren hatten.

    Straßburg wollte dem von Vinstingen die Rolle, die er während des Armagnakenkrieges im Elsaß gespielt hatte, nicht ungestraft hingehen lassen: mit|dem pfälzischen Unterlandvogt und den Grafen von Lützelstein fiel es in sein Land ein. Das zahlte er in seiner Weise heim: zum dritten Mal brachte er 1448 den Feind ins Land. Ueberall im Westrich und Lothringen hatte er seinen Ruf erschallen lassen; von allen Seiten liefen ihm die raublustigen Herren und Gesellen des Westrichs zu, und mit 1500 Pferden drang er bis in die Nähe von Straßburg vor, diesmal in Gemeinschaft mit seinem Bruder Wilhelm als Helfer des unruhigen Bischofs Ruprecht von Straßburg. Bald gerieth er in Streit mit dem Bischof, der diese beutegierigen Gäste nicht ernähren konnte, und er zog wieder ab. Und da er nun nicht zu verhindern vermochte, daß Straßburg Waffelnheim, das Schloß seiner Lehnsmannen Walter und Gottfried von Dahn, eroberte und brach, da er es auch über sich ergehen lassen mußte, daß Straßburg ihn in seinem eigenen Lande heimsuchte, so endete dieser „Wasselnheimer“ Krieg für ihn mit einem entschiedenen Mißerfolg. Jetzt reichte er der Stadt die Hand zum Frieden und dieser ist nicht mehr gebrochen worden.

    Mittlerweile war er Marschall von Lothringen und Bar geworden — 1447 bezeichnet ihn Herzog Johann von Calabrien und Lothringen als solchen — und diese Stellung mußte ihn abhalten, in dem Maße wie bisher sich in elsässische Händel zu mischen: dem Kriege jedoch, der zwischen den beiden Häusern Lichtenberg und Leiningen immer heftiger im Elsaß entbrannte, vermochte er nicht fern zu bleiben. Infofern es sich für die Gebrüder von Leiningen um den Mitbesitz von Brumath handelte, war auch das Haus Vinstingen betheiligt; denn dieser Besitz stammte her von Clara, der Erbtochter des elsässischen Landvogtes Ulrich v. V., die Emich V. Gr. von Leiningen 1383 geheirathet hatte, und da nun Herr Johann seine Streitigkeiten mit den eng verwandten Häusern Lützelstein und Lichtenberg beigelegt hatte und er auf der andern Seite auch Ansprüche an den mit Graf Schaffried von Leiningen verschwägerten Grafen Jakob von Saarwerden hatte, so ergab sich daraus eine allgemeine Fehde, in der die Herren von Lichtenberg, Lützelstein und Vinstingen gemeinsam den Gebrüdern von Leiningen, dem Grafen Friedrich von Zweibrücken-Bitsch und dem von Saarwerden sowie den Herren von Ochsenstein und Hohengeroldseck gegenüber standen. Die Entscheidung fiel 1451 in dem Treffen von Reichshofen, in dem der Graf Schaffrid von Leiningen und Georg Herr von Ochsenstein gefangen genommen wurden; die Besiegten mußten die Bedingungen der Sieger annehmen, und so erhielt Herr Johann von Vinstingen auch Antheil an der Hälfte von Stadt und Mark Mauersmünster und den Schlössern Groß- und Klein-Geroldseck, die Georg Herr von Ochsenstein an die Verbündeten hatte abtreten müssen. Die harten Bedingungen, die den Besiegten auferlegt waren, hinderten einen dauernden Frieden, so blieb auch die Feindschaft der Gebrüder von Lichtenberg und Johannes von Vinstingen mit den Gebrüdern von Leiningen bestehen; und noch im J. 1463 schloß Herr Johann mit Kurfürst Friedrich von der Pfalz ein Schutz- und Trutzbündniß wider Graf Emich von Leiningen und seine Brüder sowol für sich als die Grafschaft Saarwerden, (Karlsruhe Pfälz. Copb.) dessen Besitzer den Brüdern von Leiningen abwendig gemacht war und bald in ein noch engeres Verhältniß zu Herrn Johann treten sollte.

    Sonst war seine Thätigkeit im Elsaß jetzt wesentlich friedlicher Art, wie er denn namentlich in Streitigkeiten zwischen den Brüdern von Lichtenberg und in solchen Straßburgs mit seinem Bischof und dem Pfalzgrafen Ludwig dem Schwarzen von Veldenz zu vermitteln suchte. Erheblicher war seine Thätigkeit nach einer andern Richtung. Nach dem Armagnakenkrieg hatte er seinen Frieden mit dem Hause Oestreich gemacht und war Rath und Diener des Erzherzogs Albrecht von Oestreich geworden. Für geleistete Kriegsdienste, vermuthlich gegen die Schweizer, war dieser ihm 9000 Gulden schuldig geworden, wofür er ihm Stadt und Schloß|Thann im Oberelsaß verpfändet hatte. Dieser Rechtsact (Innsbruck A.) wurde 1458 durch Herzog Sigmund von Oestreich-Tirol, der seinem Oheim Albrecht in eben diesem Jahre am Oberrhein in der Herrschaft gefolgt war und in gewisser Hinsicht Ursache hatte Herrn Johann erkenntlich zu sein, bestätigt und erweitert. Dieser junge Fürst, ohnmächtig dem weitern Umsichgreifen der Schweizer Widerstand zu leisten, hatte sich an König Karl von Frankreich gewandt, dessen zu früh verstorbene Tochter Radegundis er hätte heirathen sollen und mit dem er durch seine Gattin Eleonore von Schottland noch immer in naher verwandtschaftlicher Beziehung stand, und letzterer verschrieb er die am meisten gefährdeten Plätze am Oberrhein als Leibgeding in der Meinung, daß die Schweizer sich scheuen würden, die jetzt der Verwandten des Königs von Frankreich gehörigen Besitzungen anzugreifen. Der König gewährte in der That darauf seine moralische Unterstützung, indem er eine Gesandtschaft entsandte, an deren Spitze Herr Johann von Vinstingen stand, und letzterer nahm nun auch diese oberrheinischen Städte und Burgen, soweit sie noch in Herzog Sigmund's Hand waren, für die Herzogin Eleonore im August/September 1458 in Eid und Pflicht. Die Eidgenossen kümmerten sich aber nicht darum, und 1460 ward der Thurgau ihre Beute. — Späterhin entsandte auch König Ludwig XI. den von Vinstingen an Herzog Sigmund (Innsbruck A. Pestarchiv Urk II/96 or. mb.); welches aber der Inhalt seiner Sendung war, läßt sich nicht bestimmen. Ebenso bediente sich Kurpfalz seiner Beziehungen zum französischen Hofe; 24. Februar 1453 bevollmächtigte ihn Kurfürst Friedrich, um ein Bündniß mit König Karl, und 1462, um wieder ein solches mit König Ludwig von Frankreich abzuschließen.

    So zweifelhaft namentlich in seinen ersten stürmischen Jahren seine Dienste waren, so werthvoll waren diejenigen, die er als Marschall von Lothringen diesem Lande widmete. Während König René danach trachtete, eins seiner Titularkönigreiche, wenn möglich Neapel, zu erobern oder sich in Anjou und in der sonnigen Provence an harmlosen Schäferspielen ergötzte, während abenteuerlicher Sinn seinen Sohn Johann von Calabrien nirgends halten ließ und er mit wechselndem Erfolge das Haus Aragon bekämpfte, fiel dem Marschall von Lothringen die wichtige Aufgabe zu, dem hartgeprüften Lande die Segnungen des Friedens zu bewahren, und derselbe Mann, der sich in den sturmvollen Zeiten von 1438—1451 von einem Krieg in den andern stürzte, bewährte sich jetzt als ein weiser Regent, der, wenn es noth that, auch im vorgerückten Alter noch das Schwert zu führen verstand. So war er dem Marschall von Burg und Thibaut von Neuschâtel kräftig entgegengetreten, als dieser Epinal zu gewinnen und seinem Sohne Anton das Bisthum Toul zu verschaffen suchte. Seine letzte Waffenthat war die Eroberung von Liverdun im J. 1467; im November desselben Jahres schloß er die Augen.

    Zitat aus: https://www.deutsche-biographie.de/sfz55850.html

    Name:
    Finstingen, Fénétrange

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fénétrange

    Kinder:
    1. 1. Heinrich IV von Lichtenberg (zu Lichtenau) gestorben am 18 Nov 1393.
    2. Adelheid von Lichtenberg gestorben am 15 Apr 1415.
    3. Elisabeth von Lichtenberg
    4. Walpurga von Lichtenberg
    5. Johann von Lichtenberg
    6. Metza von Lichtenberg


Generation: 3

  1. 4.  Johann I von Lichtenberg, der Alte Johann I von Lichtenberg, der Alte (Sohn von Ludwig II von Lichtenberg und Elisabeth von Baden); gestorben am 22 Aug 1315.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Elsass; Landvogt im Elsass

    Johann + Gräfin Adelheid von Werdenberg. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Gräfin Adelheid von WerdenbergGräfin Adelheid von Werdenberg
    Kinder:
    1. Elisabeth von Lichtenberg
    2. Johann III von Lichtenberg, der Junge gestorben in 1324.
    3. 2. Ludwig III von Lichtenberg gestorben in 1369.
    4. Adelheid von Lichtenberg gestorben am 25 Okt 1383.
    5. Susanne von Lichtenberg
    6. Hermann von Lichtenberg gestorben in 1335.


Generation: 4

  1. 8.  Ludwig II von LichtenbergLudwig II von Lichtenberg (Sohn von Ludwig von Lichtenberg und Adelheid oder Elisa); gestorben in 1271.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Strassburg, Elsass, Frankreich; Vogt in Strassburg

    Ludwig + Elisabeth von Baden. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Elisabeth von BadenElisabeth von Baden (Tochter von Markgraf Hermann V von Baden und Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig)).
    Kinder:
    1. Rudolf von Lichtenberg
    2. 4. Johann I von Lichtenberg, der Alte gestorben am 22 Aug 1315.
    3. Heinrich von Lichtenberg
    4. Sigibodo von Lichtenberg gestorben am 12 Jan 1314.


Generation: 5

  1. 16.  Ludwig von LichtenbergLudwig von Lichtenberg (Sohn von Albert von Lichtenberg); gestorben in cir 1252.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Burg Lichtenberg; Die Burg wurde um 1230 durch die Herren von Lichtenberg erbaut. Sie war ein Lehen des Bischofs von Straßburg an die Herren von Lichtenberg.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Lichtenberg_(Elsass)

    Burg Lichtenberg (Elsass)

    Die Burg Lichtenberg, franz. Château de Lichtenberg, ist eine Burgruine in der Gemeinde Lichtenberg. Die Burg war erster Mittelpunkt der Herrschaft Lichtenberg und wurde bis zum Deutsch-Französischen Krieg als Festung genutzt.

    Lage
    Die Ruine der einstigen Höhenburg liegt auf 480 m oberhalb von Lichtenberg in den Nordvogesen, zwischen La Petite-Pierre (20 Straßenkilometer) und Niederbronn-les-Bains (18 Straßenkilometer), in der Region von Lützelstein (Pays de La Petite Pierre), nahe der deutsch-französischen Grenze. Vom Parkplatz in der Ortsmitte von Lichtenberg führen Fußwege in ca. 10 Minuten zur Burg.

    Beschreibung
    Die Burg ist von einem breiten tiefen Festungsgraben umgeben, der nur an einer Stelle den Zugang ermöglicht. Am Burggraben stehend zeigt die Burg nur hohe glatte Mauern ohne Fenster. Im inneren der Burganlage finden sich neben den Bauten Terrassen- und Wiesenflächen. Im ehemaligen „westlichen Wohnhaus“ aus dem 15. und 16. Jahrhundert mit seinen für das Elsass außergewöhnlichen Rundfenstern sind moderne Ausstellungsräume integriert. Das „Waffenarsenal“ aus dem 16. Jahrhundert wurde zu einem großen Ausstellungsraum umgebaut und es wurde ein freitragendes Auditorium, das aus der alten Struktur der Burg herausragt, aufgebaut. Von der Artillerie-Terrasse von 1840 aus bietet sich rundum eine beeindruckende weite Sicht. Teile der Burganlage und alle Ausstellungsräume sind barrierefrei zugänglich.

    Eine spätgotische Burgkapelle ist gut erhalten. Sie war der Dreifaltigkeit gewidmet. An der den Türmen zugewandten Seite war ein Bildnis des Heiligen Christophorus aufgemalt.[1] Die Kapelle diente auch dem Ort Lichtenberg selbst als Kirche, da er keine eigene besaß.

    Geschichte
    Mittelalter
    Die Burg wurde um 1230 durch die Herren von Lichtenberg erbaut.[2] Sie war ein Lehen des Bischofs von Straßburg an die Herren von Lichtenberg.[3]

    Seit dem Tod Ludwig I. von Lichtenberg 1252 war das Haus Lichtenberg in zwei Linien gespalten[4], denen in zwei Schritten etwa um 1330 und im Jahr 1335 eine Realteilung der Herrschaft zwischen den drei Linien des Hauses folgte.[5] Dabei blieb die Burg Lichtenberg zwischen dem älteren und dem mittleren Familienzweig gemeinsamer Besitz.[6] Das hatte zur Folge, dass 1342 eine gesonderte Vereinbarung darüber getroffen werden musste, wer hier welche Rechte und Pflichten hatte.[7] Es folgten weitere Teilungen, als weitere Familienzweige entstanden. Dies führte auch immer zu baulichen Veränderungen in der Burg, da die Familienzweige nicht immer konfliktfrei miteinander umgingen: Die Bereiche der einzelnen Familienzweige in der Vorburg wurden mit Mauern umgeben und – vertrug man sich wieder – mit Türen versehen.[8]

    Nochmals geteilt wurde – nach inzwischen wiedervereinigte Herrschaft – 1440, als der Streit zwischen den Brüdern Ludwig V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474) und Jakob von Lichtenberg anders nicht ausgleichbar schien: Die Burg Lichtenberg sollte dabei erneut ein Kondominium bilden.[9]

    Nach dem Aussterben der Lichtenberger mit Jakob 1480 bildete die Burg erneut ein Kondominium, diesmal zwischen den Erben, den Grafen von Hanau-Lichtenberg und den Grafen von Zweibrücken-Bitsch.

    Militäranlage der Neuzeit
    1570 kam es zum nächsten großen Erbfall: Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V. Wecker hinterließen nur jeweils eine Tochter. Die Tochter des Grafen Jakob, Margarethe (* 1540; † 1569), war mit Philipp V. von Hanau-Lichtenberg (* 1541; † 1599) verheiratet. Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zählte auch die zweite, nicht bereits durch Hanau-Lichtenberg regierte, Hälfte der Herrschaft Lichtenberg, und damit auch die Zweibrücken-Bitscher Hälfte an der Burg Lichtenberg. Der Erbe, Philipp V., beauftragte noch im gleichen Jahr Daniel Specklin mit der Modernisierung der Wehranlage. Allerdings wurde die Burg 1678 von Truppen Ludwigs XIV. erobert und kam – wie nahezu der gesamte linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – unter französische Oberhoheit.

    1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch die Burg Lichtenberg – nach dort. Im Zuge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch die Burg – an Frankreich. Sie wurde weiter militärisch genutzt. Im Deutsch-Französischen Krieg wurde die zur Festung ausgebaute Burg 1870 durch württembergisches Militär zerstört.

    Kulturdenkmal
    Die deutsche Verwaltung stellte die Burg 1878 unter Denkmalschutz, was nach dem Ersten Weltkrieg und dem Rückwechsel des Elsass unter französische Souveränität von den französischen Behörden 1930 bestätigt wurde. 1957 wurde die Burg vom Verteidigungsministerium an die Wasser- und Forstverwaltung abgegeben und ging 1970 in das Eigentum der Gemeinde Lichtenberg über.

    1993 begann ein umfangreiches von den Architekten Andrea Bruno (Italien) und Jean-Pierre Laubal (Paris) geplantes Restaurierungsprojekt, das noch nicht abgeschlossen ist. Neben Reparatur- und Konservierungsmaßnahmen am historischen Baubestand wurden – nicht unumstritten – moderne architektonische Elemente in die bestehende Bausubstanz integriert. So entstanden Räume für eine Dauerausstellung mit Videopräsentationen, ein Raum für wechselnde Kunstausstellungen, ein Museum für Fossilien der Region und ein Auditorium für Vorträge, Präsentationen und Filmvorführungen.

    Burgmannen
    Burgmannen für die Burg Lichtenberg stellten folgende Familien des Niederadels:

    Baltram von Buchsweiler[10]
    von Hochfelden[11]
    Kaltesche[12]
    von Mittelhausen[13]
    von Straßburg[14]

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1209-1249)
    Vogt von Strassburg

    Geburt:
    Filiation nicht sicher ?

    Ludwig + Adelheid oder Elisa. Adelheid gestorben in spätestens 1271. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Adelheid oder Elisa gestorben in spätestens 1271.
    Kinder:
    1. Heinrich II von Lichtenberg gestorben in 1269.
    2. Simon von Lichtenberg
    3. Bischof Konrad III von Lichtenberg gestorben in Aug 1299; wurde beigesetzt in Johannes der Täufer Kapelle, Kathedrale, Strassburg.
    4. Adelheid von Lichtenberg
    5. Friedrich I. von Lichtenberg gestorben am 20 Dez 1306; wurde beigesetzt in Johannes der Täufer Kapelle, Kathedrale, Strassburg.
    6. Johannes von Lichtenberg
    7. 8. Ludwig II von Lichtenberg gestorben in 1271.

  3. 18.  Markgraf Hermann V von BadenMarkgraf Hermann V von Baden (Sohn von Markgraf Hermann IV von Baden und Markgräfin Bertha von Tübingen); gestorben am 16 Jan 1243; wurde beigesetzt in Augustiner-Chorherrenstift Backnang, dann 1248 Kloster Lichtenthal.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Titular-Markgraf von Verona, Markgraf von Baden (1190 bis 1243)

    Notizen:

    Markgraf Hermann V. von Baden († 16. Januar 1243) war Titular-Markgraf von Verona und 1190 bis 1243 regierender Markgraf von Baden. Mit dem Zugewinn der Städte Pforzheim, Durlach und Ettlingen gelang ihm der Aufbau eines soliden Grundstocks für eine Territorialherrschaft.

    Leben
    Hermann V. war der Sohn von Hermann IV. von Baden und der Bertha von Tübingen. Nach dem Tod seines Vaters (1190) wurde er - wohl noch minderjährig - zusammen mit seinem Bruder Friedrich († 1217) Markgraf über die badischen Gebiete im Ufgau und Pfinzgau, der Herrschaft Yburg (Yburg, Steinbach, Sinzheim). Sein zweiter Bruder Heinrich begründete etwa um 1212 die Seitenlinie der Markgrafen von Baden-Hachberg und führte damit eine Teilung der Markgrafschaft Baden herbei.
    Während der Herrschaft von Hermann V. erfolgte der Ausbau von Backnang und Besigheim zur Stadt[1]. 1219 erhob Hermann Stuttgart (damals in badischem Besitz) zur Stadt.
    Um 1219 kam Pforzheim als Mitgift seiner Frau Irmengard bei Rhein an Hermann und damit die Markgrafschaft Baden. Überdies erhielt er Ettlingen als Lehen. Als 1227 sein Schwiegervater, Heinrich I. bei Rhein, verstarb, erbte Hermann zusammen mit sseinem Schwager, Otto von Bayern, Braunschweig. Hermann tauschte seinen Anteil mit dem Kaiser gegen die Stadt Durlach und die Pfandherrschaft über Lauffen am Neckar, Sinsheim und Eppingen. Als 1218 mit Berthold V. der Zähringer Hauptstamm in der männlichen Linie erlosch, erhob Hermann keine Erbansprüche und die Schwäger Bertholds erbten den Zähringer Allodialbesitz. Die Reichslehen zog Kaiser Friedrich II. ein. Hermanns Bruder Heinrich erhielt aus dem Nachlass der Zähringer die Landgrafschaft im Breisgau. Mit dem Tod der Nichte Gertrud von Dagsburg 1225 fiel deren Erbe nach einem Gerichtsentscheid 1226 an Hermann und seinen Bruder Heinrich. Um Erbstreitigkeiten mit den Grafen von Leiningen aus dem Wege zu gehen, verkaufen die Brüder das Erbe an den Bischof von Straßburg, Berthold I. von Teck. Hermann konnte damit wohl die Pfandsumme für Lauffen, Sinsheim und Eppingen aufbringen.[2]

    In den politischen Wirren
    Im deutschen Thronkrieg von 1198 stand Hermann V. auf Seiten von König Philipp und nach dessen Tod (1208) auf Seiten des Kaisers Otto IV. Nach Ottos Machtverlust (1212) wurde er ein Vertrauter von Kaiser Friedrich II. Im Gefolge Friedrich II. war er in ganz Deutschland und Italien unterwegs.
    Er war auch Rat am Hofe König Heinrich VII., bis er sich mit ihm 1234 wegen dessen despotischem Auftreten überwarf und auch in militärische Auseinandersetzungen mit dessen Anhänger Gottfried von Neifen und seiner Familie geriet.[3] Im Zuge dieser Kämpfe wurde auch das Stift Backnang verbrannt, dessen Schirmherr Hermann war.[4] 1235 war Hermann Teilnehmer am Mainzer Hoftag auf dem Friedrich II. seinen Sohn Heinrich als deutschen König absetzte. Bis 1238 blieb Hermann im engsten kaiserlichen Gefolge.

    Missglückte Kriegszüge
    Im Jahre 1221 nahm er mit Herzog Ludwig von Bayern am Fünften Kreuzzug nach Ägypten teil, wo die Kreuzfahrer im Nildelta bei al-Mansura geschlagen wurden. Die 1219 von Kreuzfahrern eroberte Hafenstadt Damiette musste aufgegeben werden und Hermann kehrte heim. Sein Bruder und Mitregent Friedrich hatte ebenfalls am Kreuzzug teilgenommen und war vor Damiette getötet worden, so dass Hermann in seinem Territorium als alleiniger Regent verblieb.
    1241 folgte er König Wenzel von Böhmen der Herzog Heinrich von Schlesien gegen die eingefallenen Mongolen zu Hilfe eilte. Diese Hilfstruppen kamen aber zu spät um Heinrichs Niederlage und Tod in der Abwehrschlacht von Liegnitz zu verhindern.

    Förderer der Klöster
    Hermann gilt als Förderer der Klöster Maulbronn, Tennenbach, Herrenalb, Selz, Salem und Backnang. Seine Frau Irmengard bei Rhein gilt 1245 als Gründerin des Klosters Lichtenthal in Baden-Baden, der späteren Grablege der badischen Markgrafen.[5]

    Unruhige letzte Ruhe
    Markgraf Hermann V. wurde im Augustiner-Chorherrenstift Backnang beigesetzt, bis seine Witwe im Jahre 1248 seinen Leichnam ins Kloster Lichtenthal überführen ließ.

    Siehe auch
    • Stammliste von Baden
    Literatur
    • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden, Frankfurt und Leipzig 1764, Erster Theil, S. 329–364 in der Google-Buchsuche
    • Joseph Bader: Markgraf Hermann der Fünfte von Baden, Karlsruhe 1851 online in der Google Buchsuche
    • Regesta Imperii 1197, Nummer 604 (Online)
    • Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 - 1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Erster Band, Innsbruck 1900, S. 13–31 online im internet archive
    • Hansmartin Schwarzmaier: Baden. In: Meinrad Schwab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.): Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2: Die Territorien im alten Reich. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Wüttemberg herausgegeben. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-608-91371-8, S. 178–182
    Weblinks
    •  Commons: Herman V of Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag in der baden-württembergischen Personendatenbank auf Landeskunde entdecken online (leobw) mit einer Lithographie
    Einzelnachweise / Anmerkungen
    1 s. Homepage der Stadt Backnang
    2 s. Bader S. 48
    3 s. Bader S. 35f.
    4 s. auch K. Weller: Zur Kriegsgeschichte der Empörung des Königs Heinrich gegen Friedrich II.; In: Württembergische Vierteljahreshefte, 1895, S. 178 (Online; PDF; 18,1 MB)
    5 s. Homepage der Abtei Lichtenthal
    6 Bader s. S. 22 geht davon aus, dass Otto IV. mit der Verheiratung seiner Nichte den schwäbischen Adel auf seine Seite ziehen wollte.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_V._(Baden)

    Hermann heiratete Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig) in cir 1217. Irmengard (Tochter von Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere und Pfalzgräfin Agnes von Staufen) wurde geboren in cir 1200; gestorben am 24 Feb 1260. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig)Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig) wurde geboren in cir 1200 (Tochter von Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere und Pfalzgräfin Agnes von Staufen); gestorben am 24 Feb 1260.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Irmengard_bei_Rhein

    Die welfische Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein – auch bekannt als Irmengard von Baden (* um 1200; † 24. Februar 1260) – war Frau des Markgrafen Hermann V. von Baden. Sie brachte in die Ehe den Besitz der Stadt Pforzheim ein, die dann bis 1918 beim Haus Baden verblieb.

    Sie war die Tochter von Heinrich I. bei Rhein, des Herzogs von Braunschweig, genannt der Lange, und Enkelin Heinrichs des Löwen.
    Sie und ihr Mann sind bekannt als Förderer der Klöster in Maulbronn, Tennenbach, Herrenalb, Selz, Salem und des Stifts Backnang. Irmengard bei Rhein gilt 1245 als Gründerin des Klosters Lichtenthal in Lichtental bei Baden-Baden, der späteren Grablege der Markgrafen. Jedoch hatte sie sich beim Bau des Klosters übernommen und benötigte zur Finanzierung anschließend die Hilfe ihrer Söhne. Im März 1245 bekam sie einige Güter und Rechte geschenkt.

    „Die Brüder Hermann und Rudolph, Markgrafen von Baden, übergeben ihrer Mutter Irmengard, welche zum Seelenheil ihres verstorbenen Gemahls, des Markgrafen Hermann von Baden, und zum Nachlaß ihrer Sünden bei Beuren in der Nähe von Baden ein Frauenkloster zu bauen angefangen hatte, aber nicht hinreichend Mittel dazu besaß, das Patronatsrecht der Kirchen in Ettlingen und Baden, ihren Zehnten in Iffezheim (deciman, que nobis cedit aqud Vffinshein), die Dörfer Winden und Beuren mit allem Zubehör, zwei Höfe in Oos, einen in Eberstein und zwölf Pfund Straßburger Münze von ihren Zinsen in Selz.“ Quelle: GLA

    Dabei verschenkten die Brüder mehr, als ihnen gehörte, denn zwei Teile des Zehnts hatten die Brüder selbst an Ludwig von Liebenzell verlehnt, was zu langen Streitigkeiten führte.
    Irmengard heiratete Hermann V. von Baden um 1217, aus der Ehe mit Hermann V. gingen folgende Kinder hervor:
    • Hermann (* um 1225; † 4. Oktober 1250); später regierender Markgraf
    • Rudolf (* um 1230; † 19. November 1288); später regierender Markgraf
    • Mechthild († 1259) ∞ (4. April 1251) Graf Ulrich I. von Württemberg (* um 1222; † 25. Februar 1265), genannt der Stifter.
    • Elisabeth
    1 ∞ Graf Eberhard von Eberstein
    2 ∞ Ludwig II. von Lichtenberg.
    Im Jahre 1248 überführte Irmengard den Leichnam ihres Mannes vom Augustiner-Chorherrenstift Backnang nach Lichtental ins Kloster Lichtenthal.


    Weblinks
    • genealogie-mittelalter.de

    Notizen:

    Hermann V. und Irmengard hatten 4 Kinder, 2 Söhne und 2 Töchter.
    • Hermann, (* um 1225; † 4. Oktober 1250); später Herzog von Österreich
    • Rudolf, (* um 1230; † 19. November 1288); später regierender Markgraf
    • Mechthild, († um 1258) ∞ 4. April 1251 Graf Ulrich I. von Württemberg (* um 1222; † 25. Februar 1265), genannt der Stifter.
    • Elisabeth, 1∞ Graf Eberhard V. von Eberstein, Sohn von Eberhard IV. von Eberstein, 2∞ Ludwig II. von Lichtenberg.

    Kinder:
    1. Markgraf Hermann VI von Baden wurde geboren in cir 1225; gestorben am 4 Okt 1250.
    2. Markgraf Rudolf I von Baden wurde geboren in cir 1230; gestorben am 19 Nov 1288.
    3. Gräfin Mechthild von Baden wurde geboren in nach 1225; gestorben in nach 1258; wurde beigesetzt in Stiftskirche Beutelsbach.
    4. 9. Elisabeth von Baden


Generation: 6

  1. 32.  Albert von LichtenbergAlbert von Lichtenberg

    Notizen:

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1165?-1197)
    Lichtenberg in den Vogesen, nahe der elsässischen Grenze gegen Lothringen, Vogt von Rotbach?

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtenberg_(elsässisches_Adelsgeschlecht)

    Kinder:
    1. 16. Ludwig von Lichtenberg gestorben in cir 1252.
    2. Domherr Rudolf von Lichtenberg gestorben in 1221.
    3. Heinrich I von Lichtenberg gestorben in 1232.

  2. 36.  Markgraf Hermann IV von BadenMarkgraf Hermann IV von Baden wurde geboren in cir 1135 (Sohn von Markgraf Hermann III von Baden, der Grosse und Bertha); gestorben am 13 Sep 1190 in bei Antiochia am Orontes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1160, Baden, DE; Markgraf von Baden https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Baden https://de.wikipedia.org/wiki/Baden_(Land)
    • Titel (genauer): Markgrafschaft Verona; Titular-Markgraf von Verona https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Verona

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_IV._(Baden)

    Markgraf Hermann IV. von Baden (* um 1135; im Jahre 1152 ist er zuerst mit seinem Vater erwähnt; † 13. September 1190 bei Antiochia am Orontes), war Titular-Markgraf von Verona und Markgraf von Baden seit 1160.

    Leben
    Des Weiteren hatte er Grafen- und Vogteirechte im Breisgau und in der Ortenau inne. Er ist der Sohn von Hermann III., Markgraf von Baden und der Bertha. Verheiratet war Hermann IV. seit etwa 1162 mit Bertha († 24. Februar 1169), Tochter eines Pfalzgrafen von Tübingen.

    Gemeinsam mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa nahm er an der Belagerung und Zerstörung von Mailand teil. In den Jahren 1176 bis 1178 unternahm er mit dem Kaiser Feldzüge in Italien und war 1176 Teilnehmer an der Schlacht von Legnano. 1183 war er Garant im Konstanzer Frieden, bei dem die lombardischen Städte ihre Unabhängigkeit erhielten.

    Hermann IV. nahm an der Seite des Kaisers am Dritten Kreuzzug teil. Dabei starb er 1190 im Heiligen Land in der Nähe der Stadt Antiochia vermutlich an der Pest.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Siehe auch:
    • Stammliste von Baden
    Literatur
    • Gerhard Hartmann, Karl Rudolf Schnith: Die Kaiser – 1200 Jahre europäische Geschichte. Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg 2003, ISBN 3-8289-0549-8.
    • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden, Frankfurt und Leipzig 1764, Erster Theil, S. 311–328 in der Google-Buchsuche
    • Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050–1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Erster Band, Innsbruck 1900, S. 11–13 online im internet archive
    Weblinks
    • The Descendants of Hermann I Markgraf von Verona, Count im Breisgau (Memento vom 7. August 2007 im Internet Archive)

    Name:
    Das Haus Baden gehört seit Jahrhunderten zum deutschen Hochadel. Die Wurzeln des Adelsgeschlechts liegen im Breisgau, in der Ortenau, in der Baar, im Hegau und im Thurgau. Bereits im Hochmittelalter besaßen die gemeinsamen Vorfahren der Zähringer und des späteren Hauses Baden in den genannten Gebieten Grafenrechte und waren somit eine der bedeutenden Familien im Südwesten des Herzogtums Schwaben.
    Stammvater des Hauses war Hermann I., der älteste Sohn Herzog Bertholds I. von Kärnten. Der Sohn Hermanns, Hermann II., Graf im Breisgau, war der erste, der sich 1112 nach der Burg Hohenbaden von Baden nannte. Er hatte das Gebiet um Baden-Baden durch den Ausgleich der Zähringer mit den Staufern um das Herzogtum Schwaben erlangt und führte ab 1112 den von seinem Vater ererbten Markgrafentitel – ursprünglich jener der Markgrafschaft Verona. So entstand die neue Markgrafschaft Baden.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Baden

    Gestorben:
    Vermutlich an der Pest

    Hermann heiratete Markgräfin Bertha von Tübingen in cir 1162. Bertha gestorben am 24 Feb 1169; wurde beigesetzt in Grabgelege der Markgrafen von Baden im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 37.  Markgräfin Bertha von TübingenMarkgräfin Bertha von Tübingen gestorben am 24 Feb 1169; wurde beigesetzt in Grabgelege der Markgrafen von Baden im Augustiner-Chorherrenstift in Backnang.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgräfin von Baden und Verona

    Notizen:

    Bertha und Hermann IV. hatten sechs Kinder, drei Söhne und drei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pfalzgrafen_von_Tübingen

    Notizen:

    Hermann IV. und Bertha hatten 6 Kinder, 3 Söhne und 3 Töchter.
    - Hermann V., Markgraf von Baden († 16. Januar 1243)
    - Heinrich I., Markgraf von Baden-Hachberg († 2. Juli 1231) ∞ Agnes
    - Friedrich (* um 1167; † 1217 gefallen), Mitregent
    - Jutta
    - Bertha
    - Gertrud († vor 1225) ∞ Albrecht II., Graf von Egisheim und Dagsburg († 1211)

    Kinder:
    1. 18. Markgraf Hermann V von Baden gestorben am 16 Jan 1243; wurde beigesetzt in Augustiner-Chorherrenstift Backnang, dann 1248 Kloster Lichtenthal.
    2. Markgraf Heinrich I von Baden wurde geboren in vor 1190; gestorben am 2 Jul 1231; wurde beigesetzt in Kloster Tennenbach.
    3. Friedrich von Baden wurde geboren in cir 1167; gestorben in 1217.
    4. Jutta von Baden
    5. Bertha von Baden
    6. Gertrud von Baden gestorben in vor 1225.

  4. 38.  Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere wurde geboren in ca 1173 / 1174 (Sohn von Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe und Mathilde von England (Plantagenêt)); gestorben am 28 Apr 1227 in Braunschweig.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pfalzgraf bei Rhein (1195 bis 1212)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_(V.)_der_Ältere_von_Braunschweig

    Heinrich (V.) der Ältere von Braunschweig (* um 1173/74; † 28. April 1227 in Braunschweig) aus der Familie der Welfen war von 1195 bis 1212 Pfalzgraf bei Rhein.

    Familie
    Der älteste Sohn Herzog Heinrichs des Löwen und Mathildes von England war seit Januar oder Februar 1194[1] mit Agnes von Staufen, der Erbtochter des rheinischen Pfalzgrafen Konrad von Staufen verheiratet. Aus dieser Ehe gingen mit Heinrich dem Jüngeren, Irmengard bei Rhein und Agnes drei Kinder hervor. In zweiter Ehe war er seit 1211 mit Agnes von Landsberg, Tochter des Markgrafen Konrad II. der Niederlausitz († 1266), verheiratet. Diese Ehe blieb kinderlos.

    Leben
    Heinrich begleitete seinen Vater 1182 und 1189 in die Normandie und nach England ins Exil. Nach der eigenmächtigen Rückkehr Heinrichs des Löwen im Herbst 1189 verteidigte er Braunschweig erfolgreich gegen Kaiser Heinrich VI. Beim Frieden von 1190 wurde er zusammen mit seinem Bruder Lothar († 1190) als Geisel an Heinrich VI. gegeben. Er musste Heinrich VI. 1191 auf seinem Italienzug begleiten und nahm an der erfolglosen Belagerung von Neapel teil. Schließlich flüchtete er und kehrte über Marseille nach Deutschland zurück, wo er (fälschlich) den Tod des Kaisers verkündete und sich selbst für die künftige Königswahl empfahl. Pfingsten 1192 wurde Heinrich der Ältere vom Kaiser geächtet. 1193/1194 heiratete er heimlich Agnes, Cousine des Kaisers und Tochter und Erbin des staufischen Rheinpfalzgrafen Konrad. Im selben Jahr versöhnte sich Heinrich wieder mit dem Kaiser, welcher ihn daraufhin begnadigte und nach dem Tod des Pfalzgrafen 1195 mit der Rheinpfalz belehnte.
    Im selben Jahr erbte Heinrich nach dem Tod seines Vaters die welfischen Hausgüter. Als neuer Parteigänger des Kaisers begleitete er diesen auf dessen Italienzug nach Sizilien. Er nahm am Kreuzzug Heinrichs VI. ins Heilige Land teil. Zusammen mit dem Bischof von Bremen führte er ein Kontingent an, mit dem er mit 44 Schiffen mit Zwischenhalten in Norwegen, England und Portugal nach Messina segelte, wo er sich im August 1197 mit dem Hauptheer des Kreuzzuges verband und nach Akkon weitersegelte, wo er im September eintraf. Als die Kreuzfahrer vom überraschenden Tod Kaiser Heinrichs VI. im Oktober 1197 erfuhren, wurde der Kreuzzug abgebrochen und Heinrich der Ältere kehrte spätestens im Sommer 1198 in die Heimat zurück.
    Im welfisch-staufischen Thronstreit um die Nachfolge Kaiser Heinrichs unterstützte Heinrich der Ältere zunächst seinen Bruder Otto IV. gegen dessen Rivalen Philipp von Schwaben. Im Paderborner Vertrag vom 1. Mai 1202 wurde der welfische Allodialbesitz zwischen ihm und seinen jüngeren Brüdern Wilhelm von Lüneburg und Otto IV. geteilt. Dabei fielen Heinrich neben anderen Gebieten die Stadt Stade, die Grafschaft Stade und Dithmarschen zu. Neben Altencelle war Stade bis 1204 seine wichtigste Residenz. In der Folge kam es mit Otto zusehends zu Streitigkeiten. Heinrich der Ältere sah das Schwergewicht seiner Herrschaft in der Pfalzgrafschaft, die er 1204 nach dem Frieden mit Philipp von Schwaben von diesem zurückerhielt. Nach dessen Tod im Jahre 1208 kehrte Heinrich der Ältere wieder auf die Seite seines Bruders Otto IV. zurück und wurde Reichsverweser im Rheinland. Er kämpfte dabei gegen die drei rheinischen Erzbischöfe und wurde endgültig aus dem Mosel- und Mittelrheinggebiet verdrängt. Schon sein Schwiegervater und Vorgänger als Pfalzgraf, Konrad der Staufer, hatte um 1182 seine Hofhaltung von der Burg Stahleck bei Bacharach am Mittelrhein auf die Burg Heidelberg verlegt.[2] 1212 verzichtete Heinrich zugunsten seines Sohnes Heinrich des Jüngeren auf die Pfalz. Nach dem Tod Wilhelms von Lüneburg erbte er 1213 umfangreichen Besitz zwischen Elbe und Weser, in welchem Gebiet ihn Kaiser Friedrich II. 1219 als Reichsvikar einsetzte.
    Da sein einziger Sohn 1214 im Alter von 17 Jahren kinderlos verstorben war, bestimmte Heinrich der Ältere 1223 seinen Neffen Otto das Kind, den Sohn Wilhelms von Lüneburg, zum Erben seiner Güter. Heinrich der Ältere wurde im Braunschweiger Dom begraben.
    „Mit aller Wahrscheinlichkeit“ stiftete Heinrich die St. Gallus-Reliquie für die Burgkapelle St. Galli der Burg Lauenrode vor Hannover, wodurch er seiner weltlichen Schutz- und Lehnsherrschaft über Konrad II. Ausdruck verlieh.[3]



    Literatur
    • Andrea Briechle: Heinrich Herzog von Sachsen und Pfalzgraf bei Rhein. Ein welfischer Fürst an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert (= Heidelberger Veröffentlichungen zur Landesgeschichte und Landeskunde. Schriftenreihe des Instituts für Fränisch-Pfälzische Geschichte und Landskunde. Bd. 16). Winter, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-88349-522-4.
    • Peter Fuchs: Heinrich (V.) der Lange (Ältere) von Braunschweig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 381–383 (Digitalisat).
    • Edgar N. Johnson: The Crusades of Frederick Barbarossa and Henry VI. In: Robert Lee Wolff, Harry W. Hazard (Hrsg.): The later Crusades, 1189–1311 (A History of the Crusades 2). University of Wisconsin Press, Madison 1969, S. 87 ff.
    • Gudrun Pischke: Heinrich V. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans, Braunschweig 2006, S. 319.
    • Eduard Winkelmann: Heinrich von Braunschweig, Rheinpfalzgraf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 559–561.
    Weblinks
     Commons: Heinrich V. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Ruth Gerstner: Die Geschichte der lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft von ihren Anfängen bis zur Ausbildung des Kurterritoriums Pfalz. Bonn 1941, S. 111.
    2 "de castrum Stalecka in castrum Heidelberg", Heiligenvita des Eberhard von Kumbd (von ca. 1220). Siehe dazu: Franz Schneider: Die Vita Eberardi de Commeda (auch de Stalecke genannt) als rheinische Geschichtsquelle für die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 110 (1962), S. 37–72.
    3 Helmut Plath: Die Frühgeschichte. in: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.), Dieter Brosius (Mitarb.): Geschichte der Stadt Hannover. Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Schlütersche, Hannover 1992, ISBN 3-87706-51-9, hier: S. 30; online über google books.

    Heinrich heiratete Pfalzgräfin Agnes von Staufen in Jan oder Feb 1194. Agnes (Tochter von Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen) und Irmingard von Henneberg) wurde geboren in cir 1176; gestorben in 07 / 08 Mai 1204 in Grafschaft Stade. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 39.  Pfalzgräfin Agnes von StaufenPfalzgräfin Agnes von Staufen wurde geboren in cir 1176 (Tochter von Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen) und Irmingard von Henneberg); gestorben in 07 / 08 Mai 1204 in Grafschaft Stade.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1195 bis 1204, Pfalzgrafschaft bei Rhein (Kurpfalz) ; Pfalzgräfin bei Rhein

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Staufen_(Pfalzgräfin)

    Agnes von Staufen (* um 1176; † 7. oder 9. Mai 1204 in Stade) war die Erbtochter Konrads von Staufen, des Pfalzgrafen bei Rhein, und von 1195 bis 1204 als Ehefrau Heinrichs des Älteren von Braunschweig selbst Pfalzgräfin bei Rhein.

    Leben
    Agnes' Vater Konrad, Pfalzgraf bei Rhein und Halbbruder des Kaisers Friedrich Barbarossa, war ein um Frieden und Ausgleich im Reich bemühter Politiker. Schon vor 1180 hatte er die Verlobung seiner Tochter mit Heinrich, dem ältesten Sohn Heinrichs des Löwen, arrangiert, um durch diese Verbindung den erneut aufkommenden Konflikt zwischen Staufern und Welfen zu entschärfen.
    Im Jahr 1193 bemühte sich Barbarossas Sohn Kaiser Heinrich VI. um ein politisches Bündnis mit dem französischen König Philipp II. August und wollte diesem daher Agnes, die seine Cousine war, zur Frau geben. Als der junge Welfe Heinrich von diesem Vorhaben hörte, sprach er bei Agnes' Eltern vor. Konrad vermied es, eine verbindliche Aussage zum Verlöbnis seiner Tochter zu treffen, da er einerseits die geplante Verbindung zum französischen König befürwortete, andererseits den von seiner Tochter schwärmerisch verehrten Heinrich nicht brüskieren wollte.
    Agnes’ Mutter Irmengard von Henneberg († 1197) befürwortete weiterhin eine Heirat ihrer Tochter mit dem Welfen. Wenig später nutzte sie die Abwesenheit ihres bei Heinrich VI. weilenden Mannes zum Widerstand gegen den Plan des Kaisers. Sie ließ den jungen Heinrich auf Burg Stahleck kommen, wo um den Jahreswechsel 1193/1194 die kirchliche Vermählung des jungen Brautpaars ausgerichtet wurde. Das Ereignis ging als Hochzeit von Stahleck in die Geschichtsbücher ein.
    Heinrich VI. fühlte sich hintergangen und verlangte von Konrad die sofortige Annullierung der Ehe. Doch der Pfalzgraf bekannte sich nach anfänglichem Widerstand zur Ehe seiner Tochter, da diese bereits von der Kirche gesegnet worden war. Es gelalang ihm, Heinrich VI. von den innenpolitischen Vorteilen dieser Verbindung zu überzeugen. Wenn der Kaiser Konrads Schwiegersohn Heinrich mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnen würde, sei zudem die Nachfolge gesichert, die nach dem frühen Tod der Söhne Konrads in Gefahr geraten war. Außerdem schlugen Konrad und Agnes dem Kaiser vor, den von dessen Vater geächteten Heinrich den Löwen zu begnadigen.
    Die Versöhnung zwischen dem Staufer Heinrich VI. und dem Welfen Heinrich dem Löwen fand im März 1194 in der Pfalz Tilleda statt. Agnes und ihr Mann Heinrich hatten mit ihrem Coup von Stahleck gute Vorarbeit für dieses wichtige innenpolitische Erreignis geleistet. Dazu kam, dass Heinrich VI. auf einen Ausgleich mit den Welfen und vor allem Frieden im Reich angewiesen war, da er nach dem Tod Tankreds von Lecce († 20. Februar 1194) beabsichtigte, seine Thronansprüche im Königreich Sizilien durchzusetzen.
    Aus der Ehe zwischen Agnes von Staufen und Heinrich dem Älteren von Braunschweig gingen ein Sohn und zwei Töchter hervor. Heinrich der Jüngere von Braunschweig war von 1212 bis 1214 Pfalzgraf bei Rhein. Die ältere Tochter Irmengard (1200–1260) vermählte sich mit Hermann V., Markgraf von Baden. Die jüngere Tochter (1201–1267), die ebenfalls Agnes hieß, vermählte sich mit Otto II., dem Herzog von Bayern. Beide wurden die Stammeltern der Wittelsbacher in Bayern und in der Pfalz. Ihre Tochter Elisabeth wurde die Mutter Konradins, ihr Sohn Ludwig der Strenge war der Vater des späteren Kaisers Ludwig IV.

    Nachleben
    Während der Romantik wurde das Leben der Agnes von Staufens verklärt. So wurde sie in Christian Dietrich Grabbes 1830 veröffentlichten Drama Heinrich VI. als unbekümmertes, aber resolutes Mädchen dargestellt, das auf dem Reichstag um sein Liebesglück kämpfte und am Totenbett Heinrichs des Löwen die Versöhnung der Welfen und Staufer bewirkte.
    Am 12. Juni 1829 fand an der Königlichen Oper in Berlin die Uraufführung der Oper „Agnes von Hohenstaufen“ des italienischen Komponisten Gaspare Spontini statt.



    Literatur
    • Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1, S. 367, 384 (Rezension)
    • Paul Barz: Heinrich der Löwe und seine Zeit; Deutsche Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG; München; Originalausgabe Juni 2008; ISBN 978-3-423-24676-7, S. 231, 233 und 253
    • Friedemann Bedürftig: Taschenlexikon Staufer. Piper, München 2000, ISBN 3-492-23032-6, S. 11.
    • Anno Mungen: Musiktheater als Historienbild. Gaspare Spontinis „Agnes von Hohenstaufen“ als Beitrag zur deutschen Oper (= Mainzer Studien zur Musikwissenschaft 38), Tutzing 1997.

    Titel (genauer):
    Die Kurpfalz lag an Ober- und Mittelrhein, zwischen Mosel und Kraichgau, mit dem Kerngebiet am unteren Neckar und den Hauptstädten Heidelberg und Mannheim. Das kurpfälzische Staatsgebiet war nicht zusammenhängend, sondern ein für die damalige Zeit typischer „Flickenteppich“ mit Exklaven und Enklaven; einzelne Territorien teilte man sich sogar mit anderen Staaten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurpfalz

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Kurpfalz

    Agnes von Staufen war die Erbtochter Konrads von Staufen, des Pfalzgrafen bei Rhein, und von 1195 bis 1204 als Ehefrau Heinrichs d. Ä. von Braunschweig selbst Pfalzgräfin bei Rhein.

    Notizen:

    Agnes hatte mit Heinrich V. einen Sohn und zwei Töchter.

    Kinder:
    1. Agnes von Braunschweig
    2. 19. Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig) wurde geboren in cir 1200; gestorben am 24 Feb 1260.