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König Theudebald (Merowinger)

König Theudebald (Merowinger)

männlich 537 - 555  (18 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  König Theudebald (Merowinger)König Theudebald (Merowinger) wurde geboren in cir 537 (Sohn von König Theudebert I. (Merowinger) und Deoteria); gestorben in Nov/Dez 555.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 548 bis 555, Austrasien; König der Franken. Er regierte in dem Reichsteil, der später unter der Bezeichnung Austrasien bekannt war.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theudebald

    Theudebald (auch Theudowald; * um 537; † November/Dezember 555) war ein König der Franken aus dem Geschlecht der Merowinger. Er regierte in dem Reichsteil, der später unter der Bezeichnung Austrasien bekannt war, von 548 bis 555. Im Französischen wird er heute meist als Théobald oder Thibaut bezeichnet.

    Leben
    Theudebald war der einzige Sohn des Königs Theudebert I. Seine Mutter war die Galloromanin Deoteria, die im Jahr 532 Theudeberts Konkubine geworden war und 537 oder 538 auf Drängen der Franken verstoßen wurde. 551 wurde Theudebald noch als Kind bezeichnet, hatte also das Mündigkeitsalter von 15 Jahren noch nicht erreicht. Daraus ergibt sich, dass er nicht lange vor der Verstoßung seiner Mutter geboren wurde.[1]

    Theudebald war von Beginn seiner Herrschaft an kränklich. Das Prestige seines Vaters und die Loyalität der Großen ermöglichten einen problemlosen Herrschaftsantritt des Minderjährigen. Schon als Kind war er um 540 mit Walderada (Waldrada, Vuldetrada) verlobt worden, einer Tochter des Langobarden-Königs Wacho, die zugleich eine Schwester seiner Stiefmutter Wisigarde war, welche sein Vater nach der Verstoßung Deuterias geheiratet hatte.[2] Als er volljährig war, heiratete er Walderada. Dies war ein Affront gegen die Langobarden, denn als Tochter Wachos gehörte sie der gerade vom langobardischen Thron verdrängten lethingischen Dynastie an. Das Bündnis der Franken mit den Langobarden zerbrach.

    Der neue Langobardenkönig Audoin verbündete sich mit den Oströmern. Bald nach Theudebalds Regierungsantritt kam es in Oberitalien zu Zusammenstößen zwischen den Franken, die sich unter Theudebert I. dort festgesetzt hatten, und den Oströmern. Der oströmische Kaiser Justinian I. sandte zwei Gesandtschaften an Theudebald (548/549 und 551/552); er forderte die Räumung der fränkisch besetzten Gebiete in Italien und Hilfeleistung gegen die Ostgoten. Theudebald reagierte ausweichend; er entsandte eine Gegengesandtschaft zu Verhandlungen über die territorialen Streitfragen. 552 griff der byzantinische Feldherr Narses in Italien ein und vernichtete in kurzer Zeit das Ostgotenreich. Die Franken in Oberitalien vermieden den direkten Zusammenstoß mit oströmischen Truppen, und Theudebald lehnte ein Bündnisangebot des letzten Ostgotenkönigs Teja ab. Trotz der militärischen Erfolge der Oströmer konnten die Franken Venetien noch einige Jahre halten, mussten aber Nordwestitalien schon im Jahr nach Theudebalds Tod nach einer Niederlage aufgeben.[3]

    Nach längerer Krankheit und Siechtum starb Theudebald schon im Jahr 555 kinderlos. Seinen Reichsteil erbte sein Großonkel Chlothar I., der Theudebalds Witwe Walderada heiratete.

    Titel (genauer):
    Austrasien oder auch Austrien (von lat. Austrasia oder Auster) bezeichnete den östlichen Teil des Fränkischen Reichs im Gegensatz zu Neustrien, dem Westreich. Es kann als Wiege der Karolinger bezeichnet werden.

    Austrasien (also Land im Osten) war seit dem Tod Chlodwigs I. im Jahr 511 bis zu Pippin dem Jüngeren meist ein selbständiges fränkisches Teilkönigreich zuerst mit der Hauptstadt Reims und später dann Metz. Anfangs wurde dieses Königreich daher auch als Reich von Metz bezeichnet, bis sich ab 584 der Name Austrasien durchsetzte. Das Gebiet umfasste die fränkischen Gebiete um Rhein, Maas und Mosel und neben Metz die Orte Reims, Köln und Trier, dazu die Gebiete der besiegten germanischen Stämme: unter dem ersten Teilkönig Theuderich I. anfangs nur Alemannien, später auch Thüringen und Bayern.

    Unter dem austrasischen König Dagobert I. entstand im rheinfränkischen Raum Anfang des 7. Jahrhunderts die Lex Ripuaria (auch Lex Ribuaria), die eine Sammlung lateinischer Gesetzestexte der Rheinfranken umfasst.

    Nach der erneuten Reichseinigung unter den Karolingern im 8. Jahrhundert verschwanden die Namen Austrasien und Neustrien aus der Geschichte. Durch die neuen Reichsteilungen unter den Nachkommen Karls des Großen entstanden im 9. Jahrhundert die neuen Teilreiche Ostfrankenreich und Westfrankenreich.

    Gestorben:
    Nach längerer Krankheit und Siechtum starb Theudebald schon im Jahr 555 kinderlos.

    Familie/Ehepartner: Walderada (Lethinger). Walderada (Tochter von König Wacho und Austrigusa (Gepiden)) wurde geboren in 530. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Verheiratet:
    Schon als Kinder um 540 verlobt


Generation: 2

  1. 2.  König Theudebert I. (Merowinger)König Theudebert I. (Merowinger) wurde geboren in zw 495 und 500; gestorben in 547/548.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 533 bis 547/548; König in dem Reichsteil, der später als Austrasien bezeichnet wurde

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theudebert_I.

    Theudebert I. (* wohl zwischen 495 und 500; † Ende 547 oder Anfang 548) war ein merowingischer rex bzw. König der Franken. Er herrschte von 533 bis zu seinem Tod in dem Reichsteil, der später als Austrasien bezeichnet wurde, über die Franken und residierte in Reims.

    Jugend und Regierungsantritt
    Theudebert war der einzige Sohn von Theuderich I. Seine Mutter war Theuderichs erste Gemahlin Suavegotta, die wohl gotischer Herkunft war.

    Theudeberts erste überlieferte Taten waren militärische Aktionen, die er im Auftrag seines Vaters durchführte. Dabei ging es um die Abwehr eines „dänischen“ Flottenangriffs, um Beteiligung an einem Feldzug gegen den Kriegerverband der Thüringer, wobei Theudebert schon eine eigene Streitmacht befehligte, und dann 532 und 533 um die Zurückeroberung von civitates – in der Spätantike waren dies in Gallien teils einfache Siedlungskammern mit einer zentralen Festungsanlage und zugehörigen Siedlungen sowie kleinere Befestigungen, teils aber auch noch römisch geprägte Städte – im Süden Aquitaniens. Diese Siedlungen und ihr Umland hatten die Westgoten nach dem Tod von Theudeberts Großvater Chlodwig I. (511) wieder in ihren Besitz gebracht. An den erfolgreichen Kämpfen gegen die Westgoten war zeitweilig auch Gunthar, ein Sohn von Theuderichs Halbbruder Chlothar I. beteiligt. Theudebert machte bedeutende Eroberungen und brachte damit die fränkische Expansion in Südwestgallien zum Abschluss; fortan blieb die Grenze zum Westgotenreich weitgehend stabil.

    Als König Theuderich I. im Jahr 533 im Sterben lag, ließ er Theudebert laut Gregor von Tours eilig kommen und warnte ihn, er werde, falls er den Vater nicht mehr lebend antreffe, von seinen Onkeln vom Erbe ausgeschlossen werden. Die Warnung war berechtigt, denn erst neun Jahre zuvor hatten Theuderichs Halbbrüder Childebert I. und Chlothar I. nach dem Tod ihres Bruders Chlodomer dessen unmündige Söhne in ihre Gewalt gebracht und getötet, um die Erbansprüche der Kinder des Verstorbenen auszuschließen. Um diesmal einen solchen Ausgang zu verhindern, wollte Theuderich seinen Sohn zum Nachfolger designieren. Er starb jedoch, bevor Theudebert eintraf. Wie erwartet versuchten Childebert und Chlothar, Theudebert von der Nachfolge auszuschließen.[1] Diesmal scheiterten sie jedoch, weil Theudebert bereits erwachsen war und bei seinen „Leuten“ (fränkisch leodes) Unterstützung fand (a leodibus suis defensatus est). Diese „Leute“, die Theudeberts regnum sicherten und gegen seine Onkel verteidigten, wurden von der Forschung früher als Adlige betrachtet. Das geht jedoch aus den Angaben bei Gregor von Tours nicht hervor. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die leodes, durch deren Eingreifen die Krise gemeistert wurde, die freien fränkischen Krieger waren.[2]

    Regierung
    Da es König Childebert nicht gelungen war, Theudebert auszuschalten, arrangierte er sich mit ihm. Er soll ihn wie einen Sohn behandelt haben, was vielleicht im Sinne einer förmlichen Adoption nach römischem Muster zu verstehen ist. Childebert hatte nämlich keine Söhne und wollte so seine Nachfolge regeln. Das Bündnis der beiden richtete sich gegen Chlothar. Childebert beteiligte Theudebert an der Aufteilung der im Burgundenkrieg eroberten Gebiete.

    Gemeinsam gingen die merowingischen Könige dann gegen die Ostgoten vor; diese befanden sich seit 535 im Krieg mit Ostrom und überließen den Merowingern daher freiwillig einige südgallische Gebiete, um nicht an zwei Fronten kämpfen zu müssen. Durch die Annexion der heutigen Provence gewannen die Merowinger erstmals einen direkten Zugang zum Mittelmeer. Doch Theudebert hielt sich nicht an die Vereinbarungen: Im Bündnis mit dem Verband der Langobarden – dazu hatte er Wisigarda geheiratet, die Tochter ihres Anführers – und den Gepiden gewann Theudebert die norischen Provinzen sowie Raetien. Große Teile Venetiens wurden 545 unter Ausnutzung der heftigen Kämpfe zwischen den Ostgoten und dem oströmischen Kaiser Justinian zeitweilig besetzt und geplündert, die Konfrontation mit den Oströmern aber weitgehend vermieden; nur ein einziges größeres Gefecht ist bezeugt. Der oströmische Historiker Prokopios von Caesarea berichtet, dass die fränkischen Truppen zudem bereits 539 barbarisch in Italien gehaust und sogar Menschen dem Flussgott des Po geopfert haben sollen.[3] Die Ostgoten, mit denen die Franken eigentlich verbündet waren, sollten diesen fränkischen Einfall bis zu ihrem Ende nicht vergessen.

    Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Merowinger die Oberhoheit des Kaisers akzeptiert und waren formal sogar möglicherweise noch foederati gewesen.[4] Doch nun, als kaiserlicher und fränkischer Machtbereich direkt aneinandergrenzten, änderte sich dies. Theudebert unterstrich sein imperiales Auftreten durch die Annahme kaiserlicher Titel, die Prägung von Goldmünzen mit eigenem Bild (Goldmünzen von Biesenbrow) – ein Privileg, das bislang dem oströmischen Kaiser als dem nominellen Oberherren auch des westlichen Mittelmeerraumes vorbehalten gewesen war – und durch die Ausrichtung von Circusspielen im von ihm eroberten Arles. Damit trat der Frankenkönig selbst wie ein Kaiser auf. Die Bezeichnung dominus noster („Unser Herr“), die er in der Beischrift der Münzen beanspruchte, war in der Tat eigentlich dem Kaiser vorbehalten. Ebenso erklärte er in einem prahlerischen Brief an Justinian, dass er ein Reich beherrsche, welches sich vom Westgotenreich und der Nordsee bis nach Pannonien erstrecke.[5] Inwieweit dies der Realität entsprach, ist strittig. Möglicherweise sollte diese Beschreibung nur die Machtambitionen Theudeberts verdeutlichen, möglicherweise aber ist es ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die Sachsen bereits zu dieser Zeit in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Frankenreich befanden. Eine direkte militärische Konfrontation mit Kaiser Justinian vermied Theudebert bis zum Schluss, stellte aber gleichzeitig sein Beharren auf eine von Ostrom unabhängige Machtstellung heraus.[6]

    Als Theudebert Ende 547 oder Anfang 548 starb, wurde sein Sohn Theudebald sein Nachfolger.

    Familie
    Theudebert wurde um 531 von seinem Vater mit Wisigarde, einer Tochter des Langobarden Wacho, verlobt. Als er sich jedoch 532 auf dem Feldzug gegen die Westgoten befand, begegnete er Deoteria, einer verheirateten Römerin, die aus einem senatorischen Geschlecht stammte;[7] ihr war die Festung Cabrières anvertraut, die sie Theudebert übergab, nachdem ihr Ehemann nach Béziers geflohen war. Sie wurde Theudeberts Konkubine und Mutter seines einzigen Sohnes Theudebald (Theudowald). Die Verbindung mit Deoteria stieß jedoch auf den Widerstand der Franken, die Theudebert um 537/538 zwangen, Deoteria zu verstoßen und seine Verlobte Wisigard zu heiraten. Bei den Franken, die dem König diese Entscheidung aufzwangen, handelte es sich anscheinend um Krieger, die einen Aufruhr veranstalteten. Unklar ist das Motiv der Franken; möglicherweise handelte es sich um eine ethnisch bedingte Abneigung gegen die Galloromanin.[8] Deoteria hatte aus ihrer ersten Ehe eine erwachsene Tochter, die sie, wie Gregor von Tours berichtet, angeblich ertränkte, weil sie befürchtete, die Tochter könne ihre Rolle als Konkubine Theudeberts übernehmen.[9] Wisigard starb nach kurzer Ehe, und Theudebert schloss eine neue Ehe mit einer unbekannten Frau. Entweder von ihr oder von Wisigard hatte er eine Tochter namens Berthoara.

    Quellen
    Die wichtigste Quelle für Theudebert ist das Geschichtswerk Gregors von Tours, die Historiae. Gregor behandelt Theudeberts Herrschaft im dritten Buch (Kapitel 20–37), wobei er die ersten vier Bücher der Historiae wohl um 575 verfasste. Weitere Nachrichten bieten die oströmischen Geschichtsschreiber Prokop (ein Zeitgenosse Theudeberts) und Agathias (um 580).

    Theudebert + Deoteria. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Deoteria

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Deoteria

    Deoteria (auch Deuteria) war eine romanische Aristokratin im 6. Jahrhundert. Sie war die Geliebte von Theudebert I. und die Mutter Theudebalds.

    Deoteria entstammte einer adeligen gallo-romanischen Familie aus dem heutigen Südfrankreich. Aus ihrem Leben sind nur wenige Daten von Gregor von Tours überliefert.

    Sie begegnete Theudebert erstmals 532, als dieser sich anschickte, die nach dem Tod Chlodwigs I. an die Westgoten gefallene Festung Cabrières zurückzuerobern. Kurz zuvor hatte Theudebert die Festung Dio-et-Valquières nahe Béziers befreit und einen Boten nach Cabrières ausgesandt, um die Festung zur Kapitulation aufzufordern. Die Romanin führte in der Festung das Kommando, da ihr Ehemann vor den anrückenden austrischen Truppen Theodoberts in das noch von den Westgoten besetzte Béziers geflohen war. Frau und Tochter hatte er dabei in Cabrières zurückgelassen. Sie kapitulierte und erkannte Theudebert als Herrscher an. Der Franke zog kampflos in Cabrières ein und verliebte sich in Deoteria. Theudebert, seit 531 auf Veranlassung seines Vaters König Theuderichs I. mit der langobardischen Prinzessin Wisigarde verlobt, nahm die Romanin zu seiner Konkubine.

    Nach dem Tod von Theudeberts Vater 533 fühlte dieser sich nicht mehr an seine Verlobung mit Wisigarde gebunden und ehelichte Deoteria. Die Romanin wurde kurzzeitig Königin von Austrasien. Aus dieser Verbindung ging um 537 Theudebald hervor. Auf erneuten politischen Druck hin verstieß Theudebert ebenfalls um 537 die Romanin und heiratet Wisigarde.

    Gregor von Tours zufolge soll ein Grund für Theudeberts Trennung der Mord an Deoterias Tochter aus erster Ehe gewesen sein. Der Tour’schen Überlieferung nach hatte Deoteria bemerkt, dass ihre Tochter aus erster Ehe zu einer schönen jungen Frau herangewachsen war. Sie fürchtete nun, dass Theudebert das Mädchen begehren könnte. Sie ließ ihre Tochter bei Verdun in eine Basterna, eine geschlossene Maultiersänfte für Damen, setzen. Die Maultiere waren jedoch zuvor durch zwei Stiere ersetzt worden, die – außer Kontrolle geraten – das Gefährt bei einer Brücke verunglücken ließen. Deoterias Tochter ertrank in der Maas.

    Nach 537 sind keine weiteren Informationen über Deoteria überliefert.

    Name:
    Deuteria

    Kinder:
    1. 1. König Theudebald (Merowinger) wurde geboren in cir 537; gestorben in Nov/Dez 555.