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Graf Balduin IV. von Flandern

Graf Balduin IV. von Flandern

männlich 980 - 1035  (55 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Balduin IV. von FlandernGraf Balduin IV. von Flandern wurde geboren in cir 980 (Sohn von Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere und Prinzessin Rozala Susanna von Italien); gestorben am 30 Mai 1035 in Gent.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 988-1035, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_IV._(Flandern)

    Balduin IV. Schönbart, oder der Bärtige genannt, (* um 980; † 1035) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern.[1] Er war der einzige Sohn des Grafen Arnulf II. von Flandern († 987) und der Rozala († 1003), einer Tochter des Königs Berengar II. von Italien.

    Leben
    Beim Tod des Vaters war Balduin noch unmündig, weshalb seine Mutter bald darauf König Robert II. den Frommen heiratete, um diesen als Beschützer ihres Sohnes zu gewinnen. Der regierende König Hugo Capet nutzte die Situation und installierte kururz nach 989 in Ponthieu seinen Gefolgsmann Hugo. Schon 992 ließ sich König Robert II. von Rozela scheiden, wofür nach Richer von Reims der Altersunterschied ausschlaggebend war. Robert behielt dabei ihre Mitgift, den wichtigen Seehafen Montreuil mit seiner Burg, um die Balduins Vorfahren lang gekämpft hatten.
    Mündig geworden stellte Balduin die gräfliche Gewalt in Kortrijk und Gent wieder her. Dadurch gestärkt nahm er die Expansionspolitik seiner Vorfahren wieder auf. Nach Süden hin gebunden orientierte er sich in den Osten, auf die Regionen rechts der Schelde und damit auf Reichsgebiet. Zuerst nahm er Cambrai ein, dessen Bischof zum Kaiser floh, und im Jahr 1006 erfolgte im Bund mit Graf Lambert I. von Löwen die Eroberung der Mark Valenciennes. In Reaktion darauf verbündete sich Kaiser Heinrich II. der Heilige mit König Robert II. und im Sommer 1007 zog der Kaiser in Gent ein, was Balduin noch im Oktober desselben Jahres in Aachen zur Unterwerfung vor dem Kaiser zwang.
    Nicht lang danach näherte sich Balduin dem Kaiser auf diplomatischen Weg an, von dem er schließlich Walcheren (1012) und Valenciennes (1015) als Lehen aus kaiserlicher Hand erhielt, auf Cambrai hingegen musste er verzichten, dessen Grafenwürde an den Bischof übergeben wurde. Damit aber war Balduin der erste Graf von Flandern, der auf Reichsboden Fuß faste (siehe „Reichsflandern“) und somit zu Frankreich als auch zum Reich in Vasallität stand.
    Das Einvernehmen mit dem Kaiser wurde durch seine um 1012 geschlossene Ehe mit Otgiva von Luxemburg vertieft, die eine Nichte der Kaiserin Kunigunde war. Der aus der Ehe hervorgegangene Erbe
    • Balduin V. († 1067) erwies sich als rebellischer Sohn, der sich mehrmals gegen seinen Vater erhob. Offenbar wurde Balduin IV. dabei einmal sogar aus Flandern vertrieben, so dass erst der Normannenherzog Robert I. auf dem Vermittlungsweg seie Rückkehr erwirken konnte. Vater und Sohn versöhnten sich 1030 bei einem Treffen in Oudenaarde.
    Nach dem Tod von Otgiva 1031 heiratete Balduin IV. Eleonore, eine Tochter des Normannenherzogs Richard II., mit der er eine Tochter hatte:[2]
    • Judith († 5. März 1094)
    • ∞ 1051 mit Earl Tostig von Northumbria († 1066)
    • ∞ 1071 mit Herzog Welf I. von Bayern († 1101)



    Literatur
    • Helmut Gajic: Die großen Dynastien („Le grandi dinastie“). Karl Müller Verlag, Erlangen 1996, ISBN 3-86070-561-X.
    Einzelnachweise
↑ Zum Beinamen „Schönbart“ (Pulchra barba) siehe: Flandria Generosa, hrsg. von Ludwig C. Bethmann in MGH SS 9 (1851), S. 318; Zum Beinamen „der Bärtige“ (Barbatus) siehe: Genealogia comitum Flandriae Bertiniana, in MGH SS 9, S. 305
↑ Zur Abstammung Jusiths von Balduin IV. und Eleonore siehe den Artikel zu Judith

    Balduin heiratete Otgiva von Luxemburg in cir 1012. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Balduin V. von Flandern, der Fromme wurde geboren in 1012 in Arras; gestorben in 1067 in Lille; wurde beigesetzt in Im Zentrum des Chors der Kirche Saint-Pierre in Lille.

    Balduin heiratete Herzogin Eleonore ? von der Normandie in vor 1030. Eleonore (Tochter von Herzog Richard II. von der Normandie (Rolloniden), der Gute und Gräfin Judith von Rennes) wurde geboren in vor 1017. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Judith (Jutka) von Flandern wurde geboren in cir 1030; gestorben am 5 Mrz 1094.

Generation: 2

  1. 2.  Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere wurde geboren in zw 961 und 962 (Sohn von Graf Balduin III. von Flandern und Herzogin Mathilde von Sachsen (Billunger)).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 964-988, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_II._(Flandern)

    Arnulf II. der Jüngere (lat: Arnulfus iunior; * um 961; † 30. März 987) war ein Graf von Flandern aus dem Haus Flandern.[1] Er war der einzige Sohn des Grafen Balduin III. und der Mathilde Billung, einer Tochter des Herzogs Hermann Billung von Sachsen.

    Leben
    Arnulfs Vater fungierte bereits dem Großvater, Graf Arnulf I. dem Großen, als Mitregent, starb aber noch vor diesem im Jahr 962. Somit folgte Arnulf seinem gleichnamigen Großvater 964 direkt als Graf von Flandern nach. Zu diesem Zeitpunkt war er allerdings noch unmündig, weshalb für ihn sein Vetter, Balduin Baldzo († 973), die Regentschaft übernahm. Diesen Umstand nutzte augenblicklich Graf Dietrich II. von Westfriesland aus, indem er zeitweilig Gent besetzte. Zugleich bemächtigte sich König Lothar 965 der Region Ponthieu, die er an den Dux Hugo Capet weiterreichte und die somit dauerhaft dem flandrischen Grafenhaus verloren ging. Auch hatten sich die ersten Grafen von Guînes etabliert, womit insgesamt die Grenzlage Flanderns zur Normandie beendet wurde.
    Nachdem Arnulf 976 volljährig geworden war griff er noch im selben Jahr im Bund mit seinem Stiefvater, Graf Gottfried von Verdun, erfolgreich Mons an. Weil er sich in dieser Zeit auf die Seite Kaiser Ottos II. gegen König Lothar gestellt hatte, wurde er 978 von letzterem angegriffen, was einen zeitweiligen Verlust des Artois zur Folge hatte, dass ihm aber bald wieder vom König zurückerstattet wurde. Im Frühjahr 981 verlor Arnulf auch die starke Burg von Montreuil an Hugo Capet und musste im Tausch für sie die Reliquien der Abtei Saint-Bertin an die Abteien Saint-Valery und Saint-Riquier zurückerstatten, die einst sein Großvater von dort entwendet hatte. 985 fiel sein Stiefvater in die Gefangenschaft König Lothars, weshalb Arnulf in seinen letzten Jahren die Partei Hugo Capets ergriff und kurz vor seinem Tod dessen Wahl zum König unterstützte.
    Arnulf II. war seit etwa 968 verheiratet mit Rozala-Susanna von Italien (* um 956; † 1003), einer Tochter des Königs Berengar II. von Italien, mit der er zwei Kinder hatte:
    • Mathilde († 24. Juli 995)
    • Balduin IV. Schönbart (* wohl 980; † 30. Mai 1035), Graf von Flandern.
    Arnulfs Sohn und Nachfolger war bei seinem Tod noch unmündig, weshalb seine Witwe 988 in zweiter Ehe König Robert II. den Frommen heiratete, um ihn als Beschützer ihres Sohnes zu gewinnen. Der König ließ sich aber vier Jahre später wieder von ihr scheiden.



    Einzelnachweise
↑ Wie schon seine Vorgänger führte Arnulf II. den Titel „Markgraf“ (marchio), siehe dazu unter anderem: Annales Blandinienses, hrsg. P. Grierson (1973), S. 22. Zu seinem Beinamen (iunior) siehe unter anderem: Annales Elnonenses, hrg. P. Grierson (1973), S. 152

    Arnulf + Prinzessin Rozala Susanna von Italien. Rozala (Tochter von König Berengar II. von Italien (von Ivrea) und Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)) wurde geboren in zw 950 und 960; gestorben in 1003. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Prinzessin Rozala Susanna von ItalienPrinzessin Rozala Susanna von Italien wurde geboren in zw 950 und 960 (Tochter von König Berengar II. von Italien (von Ivrea) und Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)); gestorben in 1003.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rozala-Susanna_von_Italien

    Rozala-Susanna von Italien

    Rozala-Susanna von Italien, auch von Ivrea, (* um 950 bis 960;[1] † 26. Januar[2] 1003) war durch Heirat mit Arnulf II. von Flandern Gräfin von Flandern und übernahm nach dem Tod ihres Mannes die Regentschaft für ihren noch unmündigen Sohn Balduin IV. Kurz darauf wurde sie die Ehefrau des späteren französischen Königs Robert II., der sie jedoch noch vor seiner Thronbesteigung verstieß

    Leben
    Rozala kam als eines von sieben[3] Kindern des italienischen Königs Berengar II. und seiner Frau Willa zu Welt und war damit eine Enkelin Bosos, des Markgrafen von Tuscien.[4] Nachdem sich ihr Vater im Kampf um sein Königreich 964 Otto dem Großen endgültig ergeben musste, wurde er von ihm mit seiner Familie nach Bamberg geschickt. Dort verbrachte Rozala ihre Jugend in einem von Ottos Mannen bewachten Stadtturm.[5] Nach der Weltchronik Reginos von Prüm wuchs sie allerdings in der Obhut der Kaiserin Adelheid von Burgund auf.[1]

    Kaiser Otto arrangierte für sie eine Hochzeit mit dem flandrischen Grafen Arnulf II., die nicht vor 968 stattfand[6]. Aus dieser mehr als 20 Jahre dauernden Ehe gingen zwei Kinder hervor:[7]

    Mathilde († spätestens 995)
    Balduin IV. (* um 980[8]; † 30. Mai 1035), Graf von Flandern
    Beim Tod ihres Mannes wohl zwischen 987 und 988[6] war ihr Sohn noch minderjährig, und so übernahm sie als sein Vormund die Regierungsgeschäfte in der Grafschaft. Da sich Nachfolgestreitigkeiten in Flandern anbahnten, entschied sich Rozala-Susanna nicht lange, nachdem sie Witwe geworden war, zu einer erneuten Heirat. Um die Macht für die regierende Dynastie in Flandern zu erhalten, suchte sie Beistand beim französischen König Hugo Capet und ehelichte vor dem 1. April 988[1] dessen Sohn Robert, der später als Robert II. den französischen Thron besteigen sollte. Die Ehe war auch für die Seite der Kapetinger eine politisch lohnende Verbindung, denn auf diese Weise wurde Flandern nicht nur dem karolingischen Einflussbereich entzogen, sondern auch das Territorium Karls von Niederlothringen, einem Unterstützer der Karolinger, eingekreist und isoliert. In einigen Publikationen ist die Information zu finden, Rozala habe sich anlässlich ihrer zweiten Hochzeit in Susanna umbenannt, überlieferte Urkunden aus der Zeit davor zeugen jedoch davon, dass sie auch schon zuvor bei diesem Namen genannt wurde.[1]

    Die Braut war zum Zeitpunkt der Hochzeit mindestens zwölf Jahre älter als der Bräutigam.[9] Die Ehe war nicht glücklich, was der Chronist Richer von Reims in seiner Historiae darauf zurückführte, dass Rozala-Susanna so viel älter war als ihr Mann.[10] Gemäß Richers Angaben verstieß Robert seine Frau, als er 19 Jahre alt war. Als Grund führte der Thronfolger an, dass ihm seine Frau keine Kinder geboren hatte. Sollte das angeführte Alter korrekt sein, müsste die Verstoßung um 990 anzusetzen sein, andere Literatur datiert sie jedoch in die Jahre 991 und 992. Im Anschluss an ihre Verstoßung verweigerte Robert seiner Frau die Nutznießung ihres Wittums Montreuil-sur-Mer, das von einigen Publikationen fälschlicherweise als ihre Mitgift bezeichnet wird. Rozala versuchte zwar zunächst noch, ihre Rechte durchzusetzen, war im Streit um die Hafenstadt aber schlussendlich unterlegen. Sie ging daraufhin an den Hof ihres Sohnes aus erste Ehe nach Flandern zurück und soll ihn bei seiner Regierung unterstützt haben.[9] Sie starb im Jahr 1003 in Flandern und wurde neben ihrem ersten Mann in der Klosterkirche der Genter Sankt-Peters-Abtei auf dem Blandinberg beerdigt. Ihr Grabmal ist heutzutage nicht mehr erhalten, denn es wurde 1578 im Zuge des reformatorischen Bildersturms – ebenso wie die Grabmäler aller anderen in der Kirche bestatteten Mitglieder der flandrischen Grafenfamilie – zerstört.[11]

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Kinder:
    1. 1. Graf Balduin IV. von Flandern wurde geboren in cir 980; gestorben am 30 Mai 1035 in Gent.


Generation: 3

  1. 4.  Graf Balduin III. von FlandernGraf Balduin III. von Flandern wurde geboren in cir 940 (Sohn von Markgraf Arnulf I. von Flandern, der Grosse und Gräfin Adele von Vermandois); gestorben am 1 Jan 962.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 958-962, Flandern; Graf von Flandern (Mitregent) https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_III._(Flandern)

    Balduin III. (lateinisch: Baldwinus) (* wohl um 935; † 1. Januar 962) war ein Graf von Flandern im 10. Jahrhundert. Er war ein Sohn des Grafen Arnulf I. dem Großen aus dem Haus Flandern und der Adele von Vermandois.
    Balduin wird erstmals 942 als urkundlicher Zeuge seines Vaters in einer Schenkung an die Sankt-Peters-Abtei in Gent genannt.[1] Im Jahr 954 bezeugte er erstmals mit dem Titel eines Grafen (comes) eine Schenkung seiner Mutter an dieselbe Abtei.[2] Offenbar amtierte er seit dieser Zeit als Mitregent seines Vaters in Flandern und hielt die Grafschaft Boulogne als eigenes Lehen. In seiner kurzen Amtszeit etablierte er in Gent das Weben und Walken und schuf damit die ökonomische Basis seines Landes für die kommenden Jahrhunderte. 957 griff er erfolglos den Grafen Roger von Montreuil an, um diesen Amiens abzunehmen.[3]
    Balduin erkrankte zu Weihnachten 961 an den Pocken und starb zu Neujahr 962, bestattet wurde er in der Abtei Saint-Bertin, als deren Laienabt er kurzzeitig amtiert hatte.[4] Mit seinem Tod ging die Grafschaft Boulogne an seinen Vetter Arnulf II. über.
    Seit dem Jahr 961 war Balduin verheiratet mit Mathilde († 1008), einer Tochter des Herzogs von Sachsen, Hermann Billung. Ihr einziges gemeinsames Kind war Arnulf II. († 987), welcher 964 seinem Großvater als Graf von Flandern nachfolgte. Balduins Witwe heiratete nur kurz nach seinem Tod den Grafen Gottfried den Gefangenen von Verdun.




    Einzelnachweise
    1 Auguste van Lokeren, Chartes et documents de l'abbaye de Saint Pierre au Mont Blandin à Gand depuis sa fondation jusqu'à sa suppression (Gent 1868), Nr. 18; Die Urkunde datiert auf den 8. Juli 942.
    2 Auguste van Lokeren, Chartes et documents de l'abbaye de Saint Pierre au Mont Blandin à Gand depuis sa fondation jusqu'à sa suppression (Gent 1868), Nr. 23; Die Urkunde datiert auf den 8. September 945.
    3 Flodoard, Annales, chronica et historiae aevi Saxonici, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 3, (1839), S. 404
    4 Folkwin, Gesta abbatum S. Bertini Sithiensium, hrsg. von Oswald Holder-Egger in MGH SS 13 (1881), S. 632
    Weblinks
     Commons: Balduin III. (Flandern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Gestorben:
    Gestorben an den Pocken.

    Balduin heiratete Herzogin Mathilde von Sachsen (Billunger) in nach 3 Sep 995. Mathilde (Tochter von Herzog Hermann von Sachsen (Billunger) und Oda von Sachsen) wurde geboren in zw 935 und 945; gestorben am 25 Mai 1008; wurde beigesetzt in St. Peter in Gent. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Herzogin Mathilde von Sachsen (Billunger)Herzogin Mathilde von Sachsen (Billunger) wurde geboren in zw 935 und 945 (Tochter von Herzog Hermann von Sachsen (Billunger) und Oda von Sachsen); gestorben am 25 Mai 1008; wurde beigesetzt in St. Peter in Gent.
    Kinder:
    1. 2. Markgraf Arnulf II. von Flandern, der Jüngere wurde geboren in zw 961 und 962.

  3. 6.  König Berengar II. von Italien (von Ivrea)König Berengar II. von Italien (von Ivrea) wurde geboren in cir 900 (Sohn von Markgraf Adalbert von Ivrea, der Reiche und Prinzessin Gisela von Italien (von Friaul) (Unruochinger)); gestorben am 6 Aug 966 in Bamberg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 950-961, Königreich Italien; König von Italien
    • Titel (genauer): 923-966, Ivrea; Graf von Ivrea

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berengar_II.

    Berengar II. (* ca. 900; † 4. August 966[1] in Bamberg) war Markgraf von Ivrea (925–964) und König von Italien (950–961) und damit einer der Nationalkönige.

    Berengar war der Sohn des Markgrafen Adalbert I. von Ivrea und von Gisela, Tochter des Unruochingers Berengar I., und damit ein Nachkomme Karls des Großen. 925 wurde er als Nachfolger seines Vaters Markgraf von Ivrea.
    Er lehnte sich gegen König Hugo I. von Italien auf, dessen Nichte Willa, die Tochter von Boso, Markgraf von Tuscien, er geheiratet hatte, musste aber 940 zum ostfränkischen König Otto I. fliehen. 945 kehrte er mit einem kleinen Heer zurück und wurde von den Städten und Baronen des Landes als Befreier begrüßt.
    Nach der Abdankung Hugos im Jahr 946 erhielt zwar dessen 18-jähriger Sohn Lothar II. den Königstitel, aber Berengar II. herrschte an seiner Stelle, bis Lothar 950 plötzlich starb und die lombardischen Herrscher Berengar II. und seinen Sohn Adalblbert zu Königen wählten. Als Lothars junge Witwe Adelheid sich weigerte, Adalbert zu heiraten, sperrte Berengar II. sie 951 in einen Turm in Como. Sie entkam und rief Otto I. um Hilfe an. Dieser zog nach Italien, besiegte Berengar II., heiratetete Adelheid selbst und ließ sich ohne Krönung zum König der Langobarden erklären. Berengar hatte sich in die Gebirgsfestung San Marino zurückgezogen. Der wieder über die Alpen abziehende Otto ließ seinen Schwiegersohn Konrad den Roten in Italieen zurück. Der brachte Berengar durch Verhandlungen dazu, 952 als Vasall Ottos I. zum Augsburger Reichstag zu kommen. Darauf erhielten er und sein Sohn das Königreich Italien unter Abgabe der Markgrafschaft Verona und des Herzogtums Friaul an das Herzogtum Bayern als königliches Lehen.
    Während des Aufstands von Ottos Sohn Liudolf 953/54 war die ottonische Herrschaft geschwächt, was Berengar II. dazu nutzte, die abgetrennten Gebiete zurückzuerobern. Dabei ging er auch gegen den Papst und mehrere norditalienische Adlige vor. Als Berengar den Markgrafen Azzo in Canossa belagerte, schickte Otto ein Heer unter seinem zwischenzeitig wieder in die Huld aufgenommenen Sohn Liudolf. Dieser drängte den König 957 zurück in seine Festung San Giulio, von wo er bald darauf von seiinen eigenen Leuten ausgeliefert, aber von Liudolf entlassen wurde. Nach Liudolfs Tod am 6. September 957 übernahm Berengar wieder die Herrschaft in Italien. Als Papst Johannes XII. und die italienischen Adligen Otto erneut um Hilfe riefen, begagab der König sich 961 selbst auf einen Italienzug. Als er anrückte, weigerten sich Berengars Truppen zu kämpfen. Im August 961 eroberte Otto nach kurzem Kampf Pavia und erklärte Berengar für abgesetzt. Dieser floh und verschanzte sich auf seineer Festung San Leo im Gebiet von Montefeltro, bis er sich 964 schließlich ergab. Otto I. schickte den Gefangenen nach Bamberg, wo er 966 starb. Seine Gemahlin Willa ging in ein Kloster. Sein Sohn Adalbert II. (Ivrea) zog sich nach Burgund zurück, sein Sohn Guy starb 970 im Kampf gegen die Schwaben, und sein Sohn Conrad war Markgraf von Ivrea von 970 bis zu seinem Tod 1001, und von 996 bis 998 Herzog von Spoleto.


    Fußnoten
    1 Details und Quellen zum genauen Todestag hat Eduard Hlawitschka zusammengefasst in: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen I/2, Hannover 2006, S. 386. Siehe auch Stewart Baldwin: Berengario II. in:enry Project.
    Weblinks]
    • genealogie-mittelalter.de

    Gestorben:
    in Gefangenschaft,

    Berengar heiratete Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden) in vor 935. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden) (Tochter von Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden) und Prinzessin Willa von Hochburgund).

    Notizen:

    936-966 urkundlich bezeugt.

    Kinder:
    1. König Adalbert II. von Italien (von Ivrea) wurde geboren in zw 935 und 936; gestorben am 30 Apr 971 in Autun.
    2. 3. Prinzessin Rozala Susanna von Italien wurde geboren in zw 950 und 960; gestorben in 1003.


Generation: 4

  1. 8.  Markgraf Arnulf I. von Flandern, der Grosse Markgraf Arnulf I. von Flandern, der Grosse wurde geboren in cir 890 (Sohn von Graf Balduin II. von Flandern, der Kahle und Prinzessin Elftrude (Ælfthryd) von England); gestorben am 27 Mrz 964.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 918-964, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_I._(Flandern)

    Arnulf I. der Große (niederl.: Arnulf de Grote, franz: Arnoul le Grand, lat: Magnus Arnulfus; * um 885/890, † 27. März 964) war ein Graf von Flandern.[1] Er war der älteste Sohn des Grafen Balduin II. des Kahlen († 918) aus dem Haus Flandern und der Ælfthryd († 929), einer Tochter des Angelsachsenkönigs Alfreds des Großen. Benannt wurde er nach einem frühen Vorfahren, Arnulf von Metz, um die Abstammung seiner Familie (in weiblicher Linie) von den Karolingern zu betonen.

    Leben
    Beim Tod des Vaters erhielt Arnulf mit Flandern den Stammbesitz seiner Familie, während sein jüngerer Bruder Adalolf die Grafschaften Boulogne und Ternois und die Abtei Saint-Bertin bekam. Mit seinem Bruder unterstützte er 925 König Rudolf im Kaampf gegen den Normannen Rollo, gegen den sie bei Eu siegten.[2] Nachdem Adalolf 933 gestorben war, verdrängte Arnulf dessen Söhne und fügte das väterliche Erbe wieder unter seiner Herrschaft zusammen. Bereits 931 hatte er dem Grafen von Laon die Burg Mortagne entrissen und 932 nach dem Tod des Grafen Adalhelm das Artois übernommen.
    Innerhalb des westfränkischen Feudaladels war Arnulf ein Anhänger der Karolinger und verbündete sich mit Graf Heribert II. von Vermandois gegen die Robertiner. Nach dem Tod König Rudolfs unterstützte er die Wahl Ludwigs IV. des Überseeischen zum neuen König. Bei seiner Rückkehr aus dem Exil landete der König 936 im Hafen von Boulogne an, also im Herrschaftsgebiet Arnulfs, der vermutlich den König auch empfangen hatte. Nachdem der König in Konflikt zu dem mächtigen dux Hugo Magnus geriiet, nutzte Arnulf dies zum eigenen Machterwerb. Mit der Unterstützung seines Vetters Æthelstan griff er im Jahr 939 Montreuil an, das er auch erobern konnte. Graf Herluin aber konnte zu den Normannen fliehen und mit der Unterstützung von Wilhelm Langschwert seine Grafschaft schnell zurückerobern. Der wachsenden Bedrohung durch die Normannen begegnete Arnulf mit dem Mord an Wilhelm Langschwert im Jahr 942 bei einem Treffen auf einer Sommeinsel bei Picquigny, auf dem vorgeblich eine Versöhnung ausgehandelt werden sollte. Noch im selben Jahr versöhnte er sich mit Herluin von Montreuil nach Vermittlung König Ludwigs IV., auf dessen Seite sich Arnulf seitdem wieder stellte.
    Zusammen mit dem König führte Arnulf in den kommenden Jahren mehrere Feldzüge in die Normandie, wo in dieser Zeit mehrere Wellen heidnischer Siedler aus Skandinavien angelandet waren. Dabei geriet der König jedoch im Juli 945 in die Gefangenschaaft der Normannen, die ihn bald an Hugo Magnus auslieferten. Dies bedeutete ein Wiederaufflammen des Parteienkampfes im westfränkischen Regnum, in dem Kaiser Otto der Große zugunsten der Karolinger militärisch eingriff. Arnulf stellte sich an die Seite des Kaisers und belagerte mit ihm erfolglos Senlis, worauf im Gegenzug Hugo Magnus 947 Flandern angriff. Im Jahr darauf versuchte Arnulf im Bunde mit dem inzwischen wieder frei gelassenen König erneut Montreuil zu erobern, was aber an der Verteidigung des Grafen Roger scheiterte. Dafür gelang 949 die Eroberung von Amiens, dessen Bischof die Robertiner unterstützt hatte, und deren anschließende Verteidigung gegen Hugo Magnus. Der versuchte diesen Verlust durch Angriffe auf Arnulfs Burgen im Ponthieu wettzumachen, worauf Arnulf mit der Transferierung der Reliquien aus den Abteien von Saint-Valery und Saint-Riquier, deren Laienabt Hugo Magnus war, in die Abtei Saint-Bertin reagierte.[3]
    Nach diesen Jahren des Kampfes konzentrierte sich Arnulf die nächsten Jahre auf den administrativen Ausbau seines Herrschaftsgebiets. Dabei verwirklichte er unter anderem eine Klosterreform, in der er den Laienvorsitz in den Klöstern Sankt Peter in Gent und Saint-Bertin aufgab und sie an den Geistlichen Gerhard von Brogne übergab. Spätestens ab 954 beteiligte Arnulf seinen ältesten Sohn Balduin III. an der Regentschaft und überantwortete ihm die Grafschaft Boulogne. Im Jahr 962 aber starb sein Sohn, was augenblicklich König Lothar zu seinen Gunsten ausnutzte, indem er Arnulf zu einer Versöhnung mit dem einst von ihm verdrängten Neffen Arnulf II. nötigte, dem er dabei die Grafschaft Boulogne überlassen musste.[4]
    Arnulf starb am 27. März 964 und wurde in der Sankt-Peters-Abtei in Gent bestattet.[5][6] Während seiner Zeit trat die Bedrohung Flanderns durch die Wikinger in den Hintergrund, sein Herrschaftsbereich umfasste bei seinem Tod neben Flandern, auch das Ternois, Artois, Ostervant und Amiens, wobei aber die letzten drei Grafschaften seinem Enkel und Nachfolger, Arnulf II. dem Jüngeren, wieder verloren gingen.

    Familiäres
    Seit dem Jahr 934 war Arnulf I. verheiratet mit Adela (* 910/915, † 960), einer Tochter des Grafen Heribert II. von Vermandois, mit der er drei bekannte Kinder hatte:
    • Balduin III. (* wohl um 936; † 1. Januar 962), Graf von Boulogne
    • Luitgard ( † 962, vor dem 18. Oktober); ∞ um 950 mit Graf Wichmann von Hamaland († 973)
    • Ekbert († vor dem 10. Juli 953)
    Weitere mögliche Töchter waren:
    • Hildegarde; genannt am 2. Oktober 974 als Ehefrau des Grafen Dietrich II. von Westfriesland († 988)[7]
    • Elftrude; zu Beginn des 13. Jahrhunderts genannt als Ehefrau Siegfrieds des Dänen[8] (Haus Guînes)




    Literatur
    • Walter Mohr: Studien zur Klosterreform des Grafen Arnulf I. von Flandern: Tradition und Wirklichkeit in der Geschichte der Amandus-Klöster, in: Mediaevalia lovaniensia. Series 1, Studia (Löwen, 1992)
    Weblinks
    • Arnulf I of Flanders bei The Henry Project (englisch)
    Einzelnachweise
    1 In zeitgenössischen Chroniken wurden ihm die Titel marchio (Markgraf) und princeps (Fürst) beigegeben.
    2 Flodoard: Annales, chronica et historiae aevi Saxonici. Hrsg. von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 3, (1839), S. 375.
    3 Hariulf: Chronique de L’Abbaye de Saint-Riquier. Hrsg. von Ferdinand Lot (1894), S. 150–152.
    4 Flodoard: Annales, chronica et historiae aevi Saxonici. Hrsg. von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 3, (1839), S. 406.
    5 Annales Blandinienses, hrsg. P. Grierson (1973), S. 20; Annales Elmarenses, hrsg. P. Grierson (1973), S. 86; Annales Formoselenses, hrsg. P. Grierson (1973), S. 126; Annales Elnonenses, hrg. P. Grierson (1973), S. 511
    6 Flodoard gab als Todesjahr 965 an. Annales, chronica et historiae aevi Saxonici, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 3, (1839), S. 156
    7 Auguste van Lokeren, Chartes et documents de l'abbaye de Saint Pierre au Mont Blandin à Gand depuis sa fondation jusqu'à sa suppression (Gent 1868), Nr. 48; Aus ihren Kindern Ekbert und Arnulf wird geschlussfolgert, das Hildegarde eine Tochtr Arnulfs I. von Flandern gewesen war.
    8 Lambert von Ardres, Historia Comitum Ghisnensum, hrsg. von J. Heler in MGH SS 24, (1879), S. 568

    Arnulf heiratete Gräfin Adele von Vermandois in 934. Adele (Tochter von Graf Heribert II. von Vermandois (Karolinger) und Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien)) wurde geboren in cir 915; gestorben in zw 958 und 960. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Gräfin Adele von VermandoisGräfin Adele von Vermandois wurde geboren in cir 915 (Tochter von Graf Heribert II. von Vermandois (Karolinger) und Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien)); gestorben in zw 958 und 960.

    Notizen:

    Arnulf I. und Adele hatten drei bekannte Kinder.
    • Balduin III. (* wohl um 936; † 1. Januar 962), Graf von Boulogne
    • Luitgard ( † 962, vor dem 18. Oktober); ∞ um 950 mit Graf Wichmann von Hamaland († 973)
    • Ekbert († vor dem 10. Juli 953)

    Weitere mögliche Töchter waren:
    • Hildegarde; genannt am 2. Oktober 974 als Ehefrau des Grafen Dietrich II. von Westfriesland († 988)[7]
    • Elftrude; zu Beginn des 13. Jahrhunderts genannt als Ehefrau Siegfrieds des Dänen[8] (Haus Guînes)

    Kinder:
    1. 4. Graf Balduin III. von Flandern wurde geboren in cir 940; gestorben am 1 Jan 962.
    2. Hildegarde von Flandern
    3. Elftrude von Flandern

  3. 10.  Herzog Hermann von Sachsen (Billunger)Herzog Hermann von Sachsen (Billunger) (Sohn von Graf Billung von Sachsen (Billunger) und Imma N.); gestorben am 27 Mrz 973 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Billung

    Hermann Billung († 27. März 973 in Quedlinburg) aus der Verwandtengruppe der Nachfahren Widukinds war Herzog in Sachsen.
    Nach seinem Herrschaftsantritt im Jahr 936 bestellte König Otto I. Hermann zu seinem neuen Heerführer (princeps militiae). Die Entscheidung sorgte für Aufruhr im sächsischen Adel. Insbesondere Hermanns älterer Bruder Wichmann I. fühlte sich übergangen und schloss sich vorübergehend einem Aufstand gegen den König an. Trotz der Aufsehen erregenden Bevorzugung Hermanns wurde es anschließend auffällig still um den königlichen Heerführer. Erst knapp 20 Jahre später trat er im Zuge des Liudolfinischen Aufstandes von 953-955 wieder in Erscheinung. Hermann war nach dem Tod seines älteren Bruders offenbar zum Oberhaupt des Familienverbandes aufgestiegen. Otto I. übertrug ihm für die Dauer seiner kriegsbedingten Abwesenheit die Stellvertretung in Sachsen (procurator regis). Die erzählenden Quellen bezeichnen Hermann fortan als Herzog (dux), ohne von einer Befehlsgewalt über den sächsischen Adel zu berichten. Im nördlichen Sachsen verstrickte er sich in einen Machtkampf mit seseinen Neffen, deren Erbe er sich nach dem Tod seines älteren Bruders angeeignet hatte. Dort bestimmte Hermann Lüneburg zum Zentrum seiner Herrschaft und stiftete das Kloster St. Michaelis. Gegenüber den Abodriten an der unteren Elbe verfolgte er eine auf Ausgleich und Bindung bedachte Politik. Als Otto I. ihn vor seiner Abreise nach Italien 961 erneut zu seinem Stellvertreter bestellte, war Hermann der mächtigste Mann in Sachsen. Gegen Ende seines Lebens könnte er sogar nach der Herrsschaft gegriffen haben, als er für jedermann sichtbar in Magdeburg das königliche Zeremoniell usurpierte und anschließend im Bett des abwesenden Königs übernachtete. Hermann starb Ostern 973 in Quedlinburg. Seine männlichen Nachkommen stellten in grader Linie über vier Generationen die Herzöge in Sachsen.
    Vorherrschende Forschungsperspektive ist Hermanns verfassungsrechtliche Stellung. Bereits Ludwig Weiland gelangte 1866 zu dem Ergebnis, Hermann sei als erster unter Gleichen in Sachsen kein „richtiger“ Herzog gewesen. Dafür habe es ihm an der Befehlsgewalt über den sächsischen Adel gefehlt. Diese Auffassung wirkt bis heute fort und kommt in der einschränkenden Bezeichnung Hermanns als „Herzog in Sachsen“ zum Ausdruck. Im Jahr 1984 konnte Gerd Althoff nachweisen, dass Hermann als Angehöriger der Nachfahren Widukinds zum bedeutendsten Geschlechterverband in Sachsen gehörte. Matthias Becher machte Hermann 1996 zum Kristallisationskern der Entstehung eines sächsischen Stammesbewusstseins.

    Herkunft und Familie
    Hermanns Herkunft ist durch zeitgenössische Quellen nicht überliefert. Spätere Nachrichten,[1] die ihn als Sohn armer Leute oder als edlen Abkömmling eines Billung oder Billing beschreiben, gehören in den Bereich der Sage oder gelten aufgrund dees großen zeitlichen Abstandes als zweifelhaft. Zur ersten Gruppe gehören insbesondere die Schilderung Adams von Bremen über eine angeblich „niedere Geburt“ Hermanns[2] und die Erzählung der Lüneburger Chronik über die Herkunft Hermanns von einem Meyerhof in Stübeckshorn bei Soltau.[3] Vermutungen, er sei der Sohn eines Billung gründen sich auf einen entsprechenden Eintrag in der Hauschronik des Klosters St. Michael in Lüneburg aus der Zeit zwischen 1229 und 1233.[4] Heute beschränkt ssich die Forschung auf die Aussage, Hermann entstamme der mit Abstand einflussreichsten und vornehmsten Verwandtengruppe des nördlichen Sachsen, nämlich den Nachfahren Widukinds.[5] Als nächste Verwandte aus der Elterngeneration werden die Grafen Ekbert und Bernhard von Borghorst angesprochen,[6] ohne dass das verwandtschaftliche Verhältnis zu ihnen sicher bestimmt werden könnte.[7]
    Hermann hatte zwei ältere Brüder, Wichmann I. den Älteren, und Amelung, Bischof von Verden.
    Aus der Ehe Hermanns mit Oda von Sachsen entstammten mindestens vier Kinder. Der älteste Sohn Bernhard I. wurde nach dem Tod des Vaters 973 Herzog in Sachsen. Über seinen Bruder Liutger (Liudger) ist wenig bekannt.[8] Die Tochter Mathilde I. heiiratete 961 Balduin III. und ehelichte nach dessen frühem Tod um das Jahr 963 Gottfried den Gefangenen. Suanhilde (Schwanhild) war zunächst verheiratet mit dem Markgrafen Thietmar I. und anschließend mit dessen Nachfolger, dem Markgrafen Ekkehard I. Die vielfach als Tochter Hermanns angesprochene Imma II.,[9] Äbtissin des Kanonissenstiftes Herford, wird in einer Urkunde Ottos III. als Tochter Bernhards I. bezeichnet.[10]
    Eine zweite Ehe Hermanns mit Hildesuith (oder Hildegard) ist zweifelhaft. Bei der auf einer zwischen 1071 und 1086 im Kloster St. Michael in Lüneburg entstandenen Stammtafel der Billunger[11] aufgeführten Gräfin könnte es sich auch um die ansonsten unbekannte erste Frau von Hermanns Sohn Bernhard I. handeln.[12]
    Bei dem Zunamen „Billung“ soll es sich nach verbreiteter Auffassung um ein Forschungskonstrukt handeln, das zur Unterscheidung der Verwandtengruppe von anderen Adelsgeschlechtern nach dem vermeintlichen Stammvater Billung gewählt wurde.[13] Dagegen hatte bereits Ruth Bork darauf hingewiesen,[14] der Name könne zeitgenössisch sein, weil der mit Hermann verbündete abodritische Samtherrscher Mistiwoj in der Hamburger Kirchengeschichte des Bremer Domscholasters Adams von Bremen aus der Zeit von 1070 den vielleicht auf Hermann zurückgehenden Taufnamen Billug trägt.

    Die Bestellung zum Heerführer
    Hermann wird erstmals[15] im Zusammenhang mit einem Feldzug der Sachsen gegen die Redarier[16] im Herbst des Jahres 936 erwähnt. Widukind von Corvey berichtet in seiner um 968 entstandenen Sachsengeschichte, nach dem Tod König Heinrichs I. habe dessen Sohn Otto I. als neuer König beschlossen, auch einen neuen Heerführer (‘‘principes militiae‘‘) zu bestellen.[17] Das Amt war mit dem Tod des Grafen Bernhard von Borghorst um die Jahreswende 935/936 vakant geworden. Die Wahl des Königs ffiel auf Hermann, der an der Spitze des Heeres in das Land der Redarier eindrang und diese im Kampf besiegte. Trotz dieses Erfolges führte Hermanns Berufung zu heftigen Reaktionen des sächsischen Adels, die schließlich in einen Aufstand gegen den König mündeten. Die Ursachen für diese Empörung sucht die Forschung nicht in der Person Hermanns, sondern in den Beweggründen des Königs für Hermanns Berufung und in dem Amt, das er Hermann übertrug.

    Die Reaktion des sächsischen Adels
    Hermanns älterer Bruder Wichmann entfernte sich noch vor Beginn des Feldzuges mit seinen Gefolgsleuten vom Heer. Als Grund täuschte er eine Krankheit vor. Tatsächlich sah er sich in seinem Rang übergangen und in seiner Ehre verletzt. Er war dadas Oberhaupt des mächtigsten und reichsten Geschlechterverbandes im nördlichen Sachsen.[18] Innerhalb der Sippe bekleidete er damit im Vergleich zu seinem wesentlich jüngeren Bruder eine herausragende Stellung, die ihm auch unter den sächsischen Adligen großes Ansehen verschaffte. Dieses Ansehen spiegelt sich in einer Lobpreisung Widukinds wider, der ihn als mächtigen und tapferen Mann beschreibt, kriegserfahren und von außergewöhnlicher Bildung.[19] Umgekehrt überzeichnet Adam von Bremen Hermanns relative Bedeutungslosigkeit, wenn er ihn als Sohn armer Eltern beschreibt, der von seinem Vater nur 7 Hufen Land geerbt habe.[20] Wichmanns Verbindungen reichten durch die Ehe mit einer zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen Schhwester der Königin Mathilde bis in die königliche Familie. Seine massierten Besitzungen im Bardengau, dem Grenzgebiet zu Slawen und Dänen, verliehen ihm reichspolitisch zusätzliches Gewicht.[21] Vor diesem Hintergrund war Wichmann offensichtlich nicht bereit, die vor dem versammelten sächsischen Adel erlittene Schmach seiner Zurücksetzung hinter den bis dahin unbedeutenden Bruder hinzunehmen.[22] Im folgenden Jahr schloss er sich dem Aufstand um Ottos I. Halbbruder Thankmar und den fränkischen Herzog Eberhard gegen den König an.
    Die Empörung Wichmanns über den durch nichts gerechtfertigten Eingriff des Königs in die hierarchische Struktur des Geschlechterverbandes wurde von großen Teilen des sächsischen Adels geteilt. Widukind berichtet, auch die übrigen sächsischen Großen hätten die Entscheidung missbilligt.
    Einer dieser Großen namens Ekkehard, mutmaßlich ein Cousin des Königs,[23] empfand die Ernennung Hermanns als eine derartige Demütigung, dass er gegen den Befehl des Königs das Heer verließ und auf eigene Faust eine slawische Burg angriff, um Ottos I. Gunst doch noch für sich zu gewinnen oder ruhmreich zu sterben. Er und seine Mitstreiter fanden vor der Burg den Tod.

    Die Beweggründe König Ottos I.
    Die Beweggründe Ottos I. für die Ernennung Hermanns sind rätselhaft.[24] Widukind zufolge war er für das Amt nicht besser geeignet als sein älterer Bruder. Die Forschung ist sich deshalb darin einig, dass Otto I. sich in erster Linie gegen Wichmann entschieden hat. Da Widukind für Hermanns Bevorzugung selbst keinen Grund anführt, wurden verschiedene Thesen zur Erklärung von Ottos I. Beweggründen entwickelt. Für Gerd Althoff handelte es sich bei der bewussten Übergehung Wichmanns um eine Maßnahme zur „Durchsetzung herrscherlicher Entscheidungsgewalt.“[25] Otto I. habe damit das neue königliche Selbstverständnis demonstrierten wollen, als Herrscher bei der Ämtervergabe nicht an erbrechtlich begründete Ansprüche des Adels auf bestimmte Positionen gebunden zu sein. Eine andere Erklärung liefert Matthias Becher.[26] Innerhalb der königlichen Familie habe bei der Wahl von Heinrichs I. Nachfolger keine Einigkeit geherrscht. Favorit der Königin Mathilde für die Thronfolge sei ihr Lieblingssohn Heinrich gewesen. Wichmann habe als Schwager der Königin, die wie er zu der Verwandtengruppe der Nachfahren Widukinds gehörte, im Lager der Königin gestanden. Mit der Zurücksetzung Wichmanns habe Otto I. einen potentiellen Gegner seiner Königsherrschaft ausgeschaltet. Noch einen Schritt weiter gehen Ernst Schubert und Johannes Laudage. Nach ihrer Auffassung beabsichtigte Otto I. eine Spaltung des gesamten Geschlechterverbandes, um ihn auf diese Weise zu schwächen.[27] Tatsächlich lässt sich eine solche Aufspaltung in den nachfolgenden Auseinandersetzungen Hermanns mit Wichmanns Söhnen Wichmann II., Ekbert und Brun erkennen, über die Widukind umfangreich berichtet.[28]

    Das Amt des „princeps militiae“
    Einen weiteren Grund für die Empörung des sächsischen Adels gegen die Bestellung Hermanns zum princeps militiae sieht die Forschung in damit verbundenen Sonderrechten. Dabei bedeutet princeps militiae in der wörtlichen Übersetzung schlicht Heerführer. Dem entsprechend wurde vereinzelt auch vertreten, Hermanns Befugnisse als princeps militiae hätten sich auf diejenigen eines militärischen Anführers im Feldzug gegen die Redarier beschränkt.[29] Inzwischen ist die Forschung jedoch einhellllig zu der der Auffassung gelangt, Hermann seien mit dem Amt des Heerführers zusätzliche Befugnisse verliehen worden. Die heftigen Reaktionen des sächsischen Adels auf Hermanns Ernennung zeigten, dass die Stellung weitaus bedeutsamer war als die eines lagebedingt berufenen Heerführers.[30] Umstritten ist dagegen, worin diese Befugnisse bestanden.
    Die wohl herrschende Meinung geht davon aus, mit der Ernennung Hermanns zum Heerführer habe der König ihm zugleich den Auftrag zur dauerhaften Sicherung der Nordostgrenze des Ostfrankenreiches erteilt.[31] Die Annahme gründet sich vorrangig auf militärische Vorstöße Hermanns in die angrenzenden Gebiete der Dänen und Elbslawen. Dabei habe es sich um ein bereits unter Ottos I. Vater Heinrich I. gebildetes Amt gehandelt, das zuvor Hermanns Vorfahr Bernhard innegehabt hatte. Diese Argumentation wird bis heute verknüpft mit älteren Vorstellungen von einer planmäßigen Erweiterung des Reichsgebietes nach Norden und Osten durch Errichtung von Markgrafschaften. Darin kam Hermann die Rolle eines königlichen Amtsträgers, nämlich des Markgrafen in einer Mark der Billunger zu. Den Markgrafentitel verwendete Otto I. zunächst jedoch ganz bewusst nur für Gero und gewährte ihm damit einen Ehrenvorrang, ohne ihm jedoch zusätzliche Befugnisse oder einer Mark als Amtsgebiet einzuräumen.[32] Im Gegensatz zu Gero wird Hermann von der königlichen Kanzlei nur einmal und zudem in einer grade insoweit zweifelhaften Urkunde aus dem Jahr 956 als Markgraf bezeichnet.[33] Eine Bezeichnung seines Einflussgebietes als Mark erfolgt in den Schriftquellen nicht.[34]
    Nach Auffassung von Albert K. Hömberg stellte die Verleihung des Feldherrentitels dagegen bereits die Begründung eines sächsischen Herzogtums dar.[35] Zu einem ähnlichen Ergebnis wie Hömberg gelangte Matthias Becher. Mit der Ernennung eines princeps militiae habe Otto I. eine Mittelinstanz zwischen dem Adel und dem Königtum eingerichtet, indem er seine eigene Befehlsgewalt dauerhaft auf Hermann übertragen hätte.[36] Die sächsischen Großen seien in der Folge verpflichtet gewesen, Befehle von dem bis dahin gänzlich unbedeutenden Hermann entgegen zu nehmen.

    Herrschaft im Norden
    Nach dem erfolgreichen Redarierfeldzug spielte Hermann auf Reichsebene fast zwanzig Jahre lang keine Rolle mehr. Dagegen söhnte sich sein älterer Bruder Wichmann I. 939 mit dem König aus und dürfte dem mächtigen Geschlechterverband bis zu seinem Tod 944 weiter vorgestanden haben. Erst danach finden sich wieder vermehrt Nachrichten über Hermann, der bis 953 in den Schriftquellen überhaupt nur noch ein einziges Mal erwähnt wird. Auffälliger Weise kämpfte Hermann weder während des Liudololfinischen Aufstandes 953 noch in den großen Schlachten des Jahres 955 Lechfeld über die Ungarn und an der Raxa über die Slawen an der Seite des Königs. Stattdessen festigt er in einer Reihe von Kämpfen gegen die Söhne seines Bruders Wichmann I. seinen Herrschaftsanspruch über den Geschlechterverband und die riesigen Besitzungen im Nordosten. Gegenüber den Slawen an der unteren Elbe, namentlich den Abodriten, wählte er eine völlig andere, auf Ausgleich und dynastische Bindungen bedachte Politik, als sie der Markgraf Gero an der mittleren Elbe verfolgte. Als Hermann 961 vom König für die Dauer von dessen Italienfeldzug die Vertretung in Sachsen erhielt, dürfte er bereits der mächtigste Große in Sachsen gewesen sein.

    Der gefangene Heerführer
    Über Hermann liegt bis zum Jahr 953 nur eine einzige Nachricht vor.[37] Sie stammt aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und wurde von Dudo von Saint-Quentin verfasst. Danach geriet Hermann sei zu einem unbekannten Zeitpunkt vor dem Jahr 94942 in dänische Gefangenschaft, in der er auch die dänische Sprache erlernte.[38] Matthias Becher leitet aus dieser Nachricht ein Handeln Hermanns in königlichem Auftrag ab. König Otto I. habe geplant, das dänische Festland politisch enger in den Reichsverband einzubinden. In diesem Zusammenhang habe Hermann mit dem königlichen Heer den erfolglosen Versuch unternommen, das von Gorm oder dessen Sohn Harald Blauzahn kontrollierte Jütland zu unterwerfen und sei dabei in Gefangenschaft geraten.[39] Tatsächlich berichtet Widukind von Corvey für das Jahr 939 davon, Sachsen hätte im Norden unter den Dänen zu Leiden gehabt.[40] Von einem Feldzug Hermanns gegen die Dänen, und dann noch in königlichem Auftrag, wissen jedoch weder Widukind noch andere Quellen zu berichten.

    Der Kampf um die Macht
    Nach dem Tod Wichmanns I. nutzte Hermann die Unmündigkeit seiner Neffen Wichmann II. und Ekbert und versuchte sich als Oberhaupt des Geschlechterverbandes zu etablieren, indem er sich die umfangreichen Besitzungen seines Bruders aneignete.[41] DDaraufhin begannen die Wichmannsöhne einen jahrzehntelangen Kampf um ihr Erbe, über den Widukind von Corvey in seiner Sachsengeschichte ausführlich berichtet. Die beiden Brüder warfen Hermann vor, er habe sie um ihr Erbe betrogen und bezeichneteen ihn öffentlich als Räuber ihrer Schätze, wobei sie im sächsischen Adel mit ihrer Anklage durchaus Rückhalt fanden. Während des Liudolfinischen Aufstandes 953 lief Wichmann II. in das Lager Liudolfs über, der ihm möglicherweise Unterstützung iin der Auseinandersetzung mit Hermann zugesagt hatte. Nach dem Scheitern des Aufstandes setzten Wichmann II. und Ekbert ihren Kampf gegen Hermann unbeirrt fort. Im Winter 954/955 bemächtigten sie sich in ihrer angestammten Heimat einiger Burgen, vermochten diese aber gegen Hermann nicht zu halten, vor dem sie sich mit ihren Gefolgsleuten über die Elbe auf slawisches Gebiet zurückzogen. Dort verschanzten sie sich mit Billigung des abodritischen Samtherrscher Nakon auf der ansonsten unbekannten Burg Suthleiscranne.[42] Auch Nakons Billigung dürfte Ausdruck eines vorangegangenen Freundschaftsbündnisses mit dem verstorbenen Wichmann I. gewesen sein.[43] Nachdem Hermann ein Heer aufgestellt hatte, rückte er im März 955 auf die voon den Brüdern verteidigte Burg vor, ohne diese einnehmen zu können. Im Gegenzug drang Wichmann II. nach dem Osterfest als Anführer einer nunmehr überwiegend slawischen Gefolgschaft in sächsisches Gebiet ein. Die Bevölkerung flüchtete sich in diie Burg Cocarescemier,[44] die anschließend belagert wurde. Hermann, dessen Heer sich nach dem Fehlschlag vor der Burg Suthleiscranne offenbar bereits aufgelöst hatte, leistete angesichts der Übermacht keinen Entsatz. Er riet den Eingeschlossenen gegen den Willen seiner Gefolgsleute zu Verhandlungen. Es wurde vereinbart, dass die Burg mit allem Hab und Gut gegen das Versprechen freien Abzugs an die Belagerer übergeben wird. Nach Öffnung der Tore kam es in der Burg zu einem Tumult, in ddessen Folge die Belagerten von den Siegern massakriert und versklavt wurden, ohne dass Hermann ihnen zu Hilfe eilte. Obwohl Widukind ausdrücklich erklärt, der abodritische Samtherrscher Nakon sei den Sachsen feindlich gesinnt, weiß er von dessen Teilnahme an den Auseinandersetzungen zwischen Hermann und seinem Neffen nichts zu berichten. Stattdessen hebt er hervor, die beteiligten Slawen seien Wichmann II. nur für diesen Raubzug gefolgt.

    Die Belagerung Oldenburgs
    Zum Jahr 967 berichtet Widukind von Corvey von einem Eingriff Hermanns in das Herrschaftsgefüge der elbslawischen Wagrier, deren Fürsten Selibur er absetzte. Vorausgegangen war ein Streit Seliburs mit einem anderen elbslawischen Kleinkönig, dem späteren abodritischen Samtherrscher Mistiwoj.[45] Hermann ergriff Partei für Mistiwoj und verurteilte Selibur zu einer Zahlung von 15 Talenten Silber. Als Selibur sich daraufhin gegen Hermann auflehnte, drang dieser in Wagrien ein und eroberte Seliburs Burg, wahrscheinlich die Starigard, das heutige Oldenburg in Holstein. Anschließend setzte er den aufrührerischen Selibur ab und ernannte dessen Sohn Sederich zum Fürsten der Wagrier. Obwohl es sich dabei auf den ersten Blick um die Ausübung unmittelbarer Herrschaft Hermanns handelt, ist der Wert dieser Nachricht als Beleg für eine Stellung Hermanns als königlicher Grenzwächter in Zweifel gezogen worden. Zunächst berichtet Widukind nämlich, dass Mistiwoj die Burg belagerte und Hermann mit seinem Heer erst später dort eintraf. Daraus ist geschlossen worden, dass Selibur sich nicht gegen Hermann auflehnte, sondern gegen Mistiwoj.[46] Hermann habe keinen eigenen Herrschaftsanspruch durchsetzen wollen, sondern er sei Mistiwoj zu Hilfe geeilt,[47] dessen Oberherrschaft Selibur sich nach dem Tod von Mistiwojs Vorgänger Nakon habe entledigen wollen. Erich Hoffmann nimmt dagegen an, Selibur habe gleichzeitig sowohl Mistiwojs als auch Hermanns Oberherrschaft unterstanden.[48] Ausschlaggebend für Hermanns Eingreifen in den innerabodritischen Konflikt sei ein ganzes Motivbündel gewesen. Neben der Sicherung seines eigenen Herrschaftsanspruches habe er Mistiwoj nicht zuletzt deswegen unterstützt, weil Selibur sich mit Hermanns Erzfeind Wichmann II. verbündet hatte.

    Stellvertreter des Königs
    Für die Dauer seiner Italienaufenthalte 961–966 und 966–973 bestellte Otto I. Hermann zu seinem Vertreter (procurator regis). Bereits während des Luidolfinischen Aufstandes hatte Hermann diese Aufgabe im Jahr 953 kurzzeitig ausgeübt. Ob Hermannn zum Stellvertreter ernannt wurde, weil er bereits Herzog in Sachsen war, ob er durch die Stellvertretungen in das Amt des Herzogs hineinwuchs oder ob sich seine Stellung auf die eines Stellvertreters beschränkte ist in der Forschung noch nicht abschließend geklärt.

    Stellvertretungen
    Mit der Erhebung Heinrichs I. zum König hatte sich die verfassungsrechtliche Situation in Sachsen grundlegend verändert: Der sächsische Herzog war nun König.[49] Auch Otto I. übte dieses Amt in Personalunion aus. Für die Dauer seiner Abwesenheiit aus Sachsen ernannte er Stellvertreter. Ob und in welchem Umfang er diesen Vertretern herzogliche oder sogar königliche Herrschafts- und Gerichtsbefugnisse übertrug, so dass die Vertreter ihre Aufgaben mit Amtsautorität erfüllen konnten, lässt sich aufgrund der uneinheitlichen Quellenlage nur schwer beantworten. Die königliche Hofkanzlei vermied die Bezeichnung Hermanns als dux (Herzog) und verwendete den Titel comes (Graf).[50] Die Bezeichnung als marchio (Markgraf) in einer Königsurkunde aus dem Jahr 956 blieb einmalig.[51] In den zeitgenössischen erzählenden Quellen wurde Hermann demgegenüber als dux bezeichnet.[52]
    Zunächst hatte Otto I. Siegfried von Merseburg, den älteren Bruder des späteren Markgrafen Gero, bei Abwesenheit als seinen Stellvertreter eingesetzt.[53] Nach Siegfrieds Tod im Sommer 937 wurde zunächst kein Stellvertreter mehr ernannt. Erst wäährend des Liudolfinischen Aufstands kam es zu einer erneuten Prokuration. Im Juli 953 zog Otto I. mit einem Heer nach Mainz, wo sich sein aufständischer Sohn Liudolf mit einem Heer verschanzt hatte. Otto I. ließ Hermann als seinen Stellvertreteter in Sachsen zurück und übertrug ihm möglicherweise das Aufgebotsrecht zur Aufstellung von Truppen. Denn nach wochenlangen, für beide Seiten verlustreichen Kämpfen vor Mainz forderte Otto I. bei Hermann die Entsendung eines Ersatzheeres an, das Hermann unter der Führung seines Neffen Wichmann II. und des Grafen Dietrich von Haldensleben in Marsch setzte, während er selbst in Sachsen verblieb.
    Im August 961 brach Otto zu seinem zweiten Italienzug auf und ließ sich am 2. Februar 962 von Papst Johannes XII. in Rom zum Kaiser krönen; für die Zeit seiner Abwesenheit ernannte er Hermann zu seinem Stellvertreter in Sachsen, der diese Aufgabe bis zur Rückkehr des Kaisers 966 wahrnahm.
    Vor dem abermaligen Aufbruch nach Italien ernannte der Kaiser Hermann auf dem Hoftag zu Worms im August 966 erneut zu seinem Stellvertreter in Sachsen. Hermann erwies sich keineswegs als willfähriger Statthalter des Kaisers. Offenbar war er miit zunehmender Abwesenheit Ottos I. immer weniger bereit, das Amt des procurator Saxoniae ausschließlich im Sinne seines Vollmachtgebers auszuüben. Stattdessen begann er, die Positionen und Ansprüche des sächsischen Adels ebenso wie seine eigenen Interessen gegenüber dem Königtum unabhängig und selbstbewusst zu vertreten.
    Im ersten Jahr seiner Vertretung widersetzte er sich auf der von ihm geleiteten Stammesversammlung in Werla 968 offen den Anweisungen des Kaisers. Otto I. forderte Hermann und Thietmar in einem Brief auf, den slawischen Redariern keinen Frieden zu gewähren, sondern sie auch nach ihrer jüngsten Niederlage erneut anzugreifen. Der Brief wurde den versammelten sächsischen Adligen verlesen. Diese entschieden sich in Ansehung eines drohenden dänischen Angriffs dafür, den längst gewährten Frieden nicht zu brechen und ihre Kräfte nicht zu zersplittern. Wesentlich problematischer als diese Befehlsverweigerung dürfte für Otto I. jedoch eine andere Entscheidung gewesen sein, die Hermann auf dem Stammestag in Werla fällte. Das Halberstädter Kapitel hatte mit Hildeward von Halberstadt einen erklärten Gegner von Ottos I. Plänen für die Errichtung eines Magdeburger Erzbistums zum Nachfolger des im Februar verstorbenen Bischofs Bernhard von Hadmersleben gewählt. Hermann bestätigte diese Wahl, ohne mit dem Kaiser Rücksprache genommen zu haben.[54]
    Im März 972 berief Hermann Billung als Stellvertreter Ottos I. zu einer Stammesversammlung nach Magdeburg ein, das politische und religiöse Zentrum von Ottos I. Königsherrschaft nördlich der Alpen. Absprachegemäß[55] wurde Hermann dort von seinem Verwandten, dem Magdeburger Erzbischof Adalbert, wie ein König empfangen: Er geleitete ihn in einer Prozession unter Glockengeläut an der Hand in die hell erleuchtete Kirche. Nach dem Gottesdienst nahm Hermann vor den Augen der anwesenden geistlichen und weltlichen Großen an der Tafel demonstrativ den Platz des Kaisers ein und übernachtete anschließend in dessen Haus, wo er im Bett des Kaisers schlief.[56] Die Ausübung des königlichen Zeremoniells sollte dem in Italien weilenden Kaisser den Unmut über die lange Abwesenheit des Königs von den sächsischen Stammlanden verdeutlichen. Damit Otto I. davon erfuhr, entsandte Hermann Heinrich von Stade nach Italien. Otto I. soll auf die Nachricht mit einem Wutausbruch reagiert haben, verstand aber die Botschaft und kehrte nach Sachsen zurück.[57]

    Herzog in Sachsen
    Nachrichten über eine Einsetzung Hermanns zum Herzog sind nicht überliefert. Dennoch geht der überwiegende Teil der Forschung heute davon aus, dass Hermann zumindest am Ende die Stellung eines Herzoges in Sachsen innehatte. Dabei soll Hermann in diese Position „hineingewachsen“ sein, ohne dass es zu einer förmlichen Einsetzung durch Otto I. gekommen wäre.
    Demgegenüber hat Matthias Becher die These aufgestellt, Otto I. habe sich 953 angesichts der Bedrohung seiner Herrschaft durch den Luidolfinischen Aufstand dazu entschlossen, mit Hermann Billung einen bewährten Gefolgsmann zum sächsischen Herzog zu erheben.[58] Ziel dieser förmlichen Ernennung sei es gewesen, den Rücken freizubekommen für die Bekämpfung der Aufständischen in Ostfranken und in Baiern. Als Herzog habe Hermann die jahrelangen Auseinandersetzungen und die Italienaufenthalalte Ottos I. aber auch genutzt, seine Stellung immer mehr auszubauen, so dass er nach Bechers Auffassung am Ende sogar wie ein „königsgleicher Herzog“ aufgetreten sei. Als Beleg führt Becher Hermanns Auftreten auf der Versammlung der sächsischen Großen in Werla, die Einsetzung des Halberstädter Bischofs und die Usurpation des königlichen Zeremoniells beim Einzug in Magdeburg an. Da all dies ohne die Zustimmung des sächsischen Adels nicht möglich gewesen wäre, müsse in Herrmann der neue Repräsentant Sachsens erkannt werden, an dem es dem „sächsischen Volk“ seit der Abwendung Heinrichs I. von seiner Heimatprovinz gefehlt habe.

    Tod und Gedenken
    Hermann starb am 27. März 973 in Quedlinburg. Sein Leichnam wurde in der Stiftskirche des Michaelisklosters auf dem Kalkberg in Lüneburg beigesetzt.
    Kaiser Otto I. hatte nach seiner Rückkehr aus Italien die Großen des Reiches in Quedlinburg versammelt, um mit ihnen das Osterfest zu feiern. Auch Hermann scheint an den Feierlichkeiten teilgenommen zu haben. Vier Tage nach dem Osterfest notieren die Quellen seinen Tod zum 27. März 973 in Quedlinburg. Sein Sohn Bernhard I. veranlasste die Überführung des Leichnams nach Lüneburg, wo die Grablege in der Kirche des von Hermann gestifteten Michaelisklosters erfolgen sollte. Dieses befand ssich bis 1376 auf dem Kalkberg, ehe es abgebrochen und in die Stadt verlegt wurde. Hermanns Bestattung scheiterte jedoch zunächst an einem durch den Verdener Bischof Brun gegen ihn ausgesprochenem Kirchenbann. Der Grund für diesen Bann ist nicht überliefert. Möglicherweise handelte Brun aus persönlichen Beweggründen. Denn bei ihm könnte es sich um einen Bruder Wichmanns des Jüngeren und Ekbert des Einäugigen handeln,[59] die Hermann angeklagt hatten, sie um ihr väterliches Erbe gebracht zu haben. Der Bann kann nicht von Dauer gewesen sein, da die Chronik im Nekrolog der Kirche St. Michael in Lüneburg von einer Bestattung Hermanns berichtet.[60] Möglicherweise erfolgte die Aufhebung nach dem Tod Bischof Bruns im Jahr 976, sodass Hermann erst Jahre nach seinem Tod medio monasteri, also in der Stiftskirche des Michaelisklosters, beigesetzt werden konnte.
    Memorialeinträge zu seinem Gedenken finden sich neben dem Eintrag im Nekrolog der Kirche St. Michael in Lüneburg in den Totenbüchern von Fulda und dem des Klosters Möllenbeck.

    Quellenlage
    Die Quellenlage zu Hermann gilt trotz der Quellenrmut des 10. Jahrhunderts als verhältnismäßig günstig. Neben einigen Erwähnungen in Königsurkunden berichtet der Corveyer Mönch Widukind in seiner 967–973 abgefassten Sachsengeschichte sehr ausführlich von Hermann und seinen innerfamiliären Auseinandersetzungen. Dabei scheint eine auf Verwandtschaft begründete Zuneigung Widukinds zu Wichmann I. und seinen Söhnen eine Rolle zu spielen. Nach dem Ende des Berichtszeitraumes liegen mit der zzwischen 1012 und 1018 entstandenen Chronik des Thietmar von Merseburg und der Hamburger Kirchengeschichte Adam von Bremens aus der Zeit um das Jahr 1070 zwar ergiebige, aber keine zeitgenössischen Quellen mehr vor. Dasselbe gilt für die erst im 12. Jahrhundert entstandene Reichschronik des Annalista Saxo. Insbesondere der Bericht Adams von Bremen gilt in der Forschung aufgrund der vielen legendenhaften Ausschmückungen als fragwürdig.[61] Originäre Informationen zu Hermann enthalten dagegen wieder die Nekrologe von Lüneburg und Merseburg sowie verschiedene Annalen.

    Forschungsperspektiven
    Vorherrschende Forschungsperspektive ist Hermanns verfassungsrechtliche Stellung. Daneben hat sich die Geschichtswissenschaft mit Herrmann vorrangig im Rahmen personengeschichtlicher Untersuchungen und vor dem Hintergrund seines vermeintlichen Markgrafenamtes befasst.

    Verfassungsrechtliche Stellung
    Unter dem Titel „Hermann Herzog von Sachsen.“ legte der Archivar des Klosters St. Michaelis in Lüneburg, Anton Christian Wedekind, im Jahre 1817 eine der ersten wissenschaftlichen Arbeiten zu Hermann vor.[62] Darin gelangte er zu dem Ergebnis, Hermann sei vor dem zweiten Italienzug 961 zum erblichen Herzog von Sachsen ernannt worden.[63] Trotz der Ernennung durch den König habe er ausschließlich eigene, aber keine vom König verliehenen Herrschaftsbefugnisse ausgeübt.[64] Ernst Steindorff ergänzte dieses Ergebnis in seiner 1863 erschienen Dissertation[65] um das Verhältnis Hermanns zu den sächsischen Adeligen. Unter diesen sei Hermann nur erster unter Gleichen gewesen. Weder habe er alleine den Stamm gegenüber dem König noch umgekehrt den König gegenüber dem Stamm vertreten.[66] Daraufhin stellte Ludwig Weiland fest, Hermanns Herzogtum habe dem Wesen des Herzogsamtes nicht entsprochen.[67] Diese These vom „unechten Herzogtum“ Hermanns und seiner Nachfahren beeinflussst die Forschung bis heute.[68] Karl Jordan fasste Hermanns Herzogstellung als Ausgangspunkt einer Entwicklung zusammen, an deren Beginn er den König gegenüber dem Stamm der Sachsen vertrat, während sich das Herzogsamt unter seinen Nachkommen zum Vertreter des Stammes gegenüber dem König wandelte.[69] Bereits in einem Aufsatz aus dem Jahr 1966 hatte Jordan die verfassungsrechtliche Stellung Hermanns und seiner Nachfahren durch die Bezeichnung als eines Herzogs nicht von, sondern in Sachsen geprägt.[70] In seiner 1994 erschienen Habilitationsschrift befasste sich Matthias Becher mit Hermanns Aufstieg zum sächsischen Herzog. Nach seiner Auffassung wurde Hermann 953 zum ständigen vizeköniglichen Herzog für Sachsen ernannt. In seiner 2014 veröffentlichten Kaiserbiographie zu Otto dem Großen wiederholte Becher diese Einschätzung zwar, doch blieb ihr trotz einer anfänglich freundlichen Aufnahme durch die Kritik[71] eine breite Rezeption bislang versagt.

    Personengeschichte
    Nach dem Zweiten Weltkrieg legte Ruth Bork eine Dissertation über die personengeschichtlichen Verhältnisse der Billunger vor, in der sie Hermann und seine Familie ausführlich behandelte. Dabei stellte sie unter anderem fest, dass Hermann mit Oda und nicht mit Hildegard verheiratet war und es sich bei der Herforder Äbtissin Imma nicht um Hermanns Tochter, sondern um seine Enkelin handelte. Einen noch tieferen Einblick in die inneren Strukturen von Hermanns Familie gewann Gerd Althoff 1984 durch die Auswertung der Totenbücher von Lüneburg und Merseburg. Danach gehörte Hermann als Angehöriger der Nachfahren Widukinds zwar zum bedeutendsten Geschlechterverband in Sachsen, die Einträge im Nekrolog des St. Michaelisklosters in Lüneburg spiegeln jedoch zunächst vornehmlich die Gedenkbeziehungen seines älteren Bruders Wichmann wider, die durch Hermann oder sogar erst durch seinen Sohn und Nachfolger Bernhard I. von einem anderen Gedenkort nach Lüneburg übertragen wurden.

    Markgraf über die Slawen
    Obwohl Hermann nur in einer einzigen und grade auch noch insoweit zweifelhaften Urkunde als Markgraf bezeichnet wird, gilt er seit der Mitte des 19. Jahrhunderts als Markgraf über die Slawen. Dabei soll er im Auftrag des Königs Grenzen des Reiches gegen die Slawen geschützt und die Siedlungsgebiete der Abodriten, Wagrier und Redarier für den König verwaltet haben.
    Nach Hermann ist in Celle ein Gymnasium, in Soltau eine Straße und eine Schule, in Quedlinburg, Schneverdingen und Munster (Örtze) je eine Straße und der Hermann-Billung-Wanderweg benannt.



    Quellen
    • Theodor Sickel (Hrsg.): Diplomata 12: Die Urkunden Konrad I., Heinrich I. und Otto I. (Conradi I., Heinrici I. et Ottonis I. Diplomata). Hannover 1879 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    • Paul Hirsch, Hans-Eberhard Lohmann (Hrsg.): Widukindi monachi Corbeiensis rerum gestarum Saxonicarum libri tres. = Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. 7: Scriptores rerum Germanicarumn usum scholarum separatim editi. Bd. 60). 5. Auflage. Hahn, Hannover 1935, (Digitalisat).
    • Robert Holtzmann (Hrsg.): Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon. = Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. 6: Scriptores rerum Germanicarum. Nova Seris Bd. 9). Weidmann, Berlin 1935, (Digitalisat).
    Literatur
    Übersichtsdarstellungen
    • Hans-Joachim Freytag: Hermann Billung. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 640 f. (Digitalisat).
    Untersuchungen
    • Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Band 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2 (Zugleich: Freiburg (Beisgau), Universität, Habilitations-Schrift, 1981), Digitalisat. (Rezension von Rudolf Schieffer)
    • Matthias Becher: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert (= Historische Studien. Bd. 444). Matthiesen, Husum 1996, ISBN 3-7868-1444-9 (Zugleich: Paderborn, Universität, Habilitatios-Schrift, 1994/1995).
    Anmerkungen
    1 Umfassende Zusammenstellung der späteren Quellen bei Rudolf Köpke, Ernst Dümmler: Kaiser Otto der Große. Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 570 f.
    2 Adam II, 8: pauperibus ortus natalibus; zur mangelnden Glaubhaftigkeit der Nachricht und der davon abgeleiteten späteren chronikalischen Überlieferungen Bernd Schneidmüller: Billunger - Welfen - Askanier. Eine genealogische Bildtafel aus demraunschweiger Blasius-Stift und das hochadlige Familienbewußtsein in Sachsen um 1300. In: Archiv für Kulturgeschichte. Bd. 69 (1987), S. 30–61, hier S. 45 (Digitalisat)
    3 Ernst Schubert: Die Billunger. In: Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (= Geschichte Niedersachsens. Bd. II,1). Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7, S. 155.
    4 Chronicon Sancti Michaelis Luneburgensis in: MGH SS 23, 1874, S. 391–397 hier S. 391: filio comitis Billingi.
    5 Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Band 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 73.
    6 Gerd Althoff: Die Billunger in der Salierzeit. In: Stefan Weinfurter (Hrsg.): Salier, Adel und Reichsverfassung (= Die Salier und das Reich. Bd. 1). Thorbecke, Sigmaringen 1991, S. 309–329, hier S. 311.
    7 Als Annahme bezeichnet Christian Hanewinkel: Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887–936. Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jarhundert. Münster 2004, S. 217 die Abstammung Hermanns von dem Legaten Bernhard.
    8 Die Söhne Bernhard und Liutger sind belegt durch eine Erwähnung bei Annalista Saxo a.A.1038: Machtildis, que filia fuit Herimanni ducis Saxonum de Liuniburch, soror Bennonis Sive Bernhardi ducis et Liudigeri comitis.
    9 Hans-Joachim Freytag: Die Herrschaft der Billunger in Sachsen (= Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens. Bd. 20). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1951, S. 48; Günther Bock: Hammaburg und Domkirche in den frühen Jahrhuderten Hamburgs−Versuch einer historischen Neubewertung. In: Rainer-Maria Weiss, Anne Klammt (Hrsg.): Mythos Hammaburg. Archäologische Entdeckungen zu den Anfängen Hamburgs (= Veröffentlichung des Helms-Museums, Archäologisches Museum Hamburg, Stadtmuseum Harburg. Bd. 107). Archäologisches Museum, Hamburg 2014, ISBN 978-3-931429-27-0, S. 291–302, hier S. 293.
    10 DO III, 179.
    11 Der Tabula gentis Billingorum, abgedruckt in MGH SS 13, 344.
    12 Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Bd. 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 376.
    13 Nathalie Kruppa: Die Billunger und ihre Klöster.Beispiele zu den weitläufigen Verbindungen im frühmittelalterlichen Sachsen. in: Concilium medii aevi Bd. 12 (2009) S. 1–41, hier S. 4 Anmerkung 8.
    14 Ruth Bork: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Greifswald 1951, S. 26; ihr folgend Bernhard Friedmann: Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Fürstentums bis zm Ende des 10. Jahrhunderts (= Osteuropastudien des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens. Bd. 197). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 244.
    15 Gerd Althoff: Amicitiae und Pacta. Bündnis, Eignung, Politik und Gebetsgedenken im beginnenden 10. Jahrhundert. Hahn, Hannover 1992, S. 121 hält die Identität Hermanns mit dem in einem Gedenkeintrag des St. Galler Verbrüderungsbuches verzeicneten Herimann für möglich und datiert den Eintrag in die Zeit vor dem Jahr 930.
    16 Die nähere Bestimmung des bei Widukind von Corvey II, 4 lediglich als Barbaren bezeichneten slawischen Gegners als Redarier ergibt sich aus ihrer ausdrücklichen Nennung in DO I, 2 vom 14. Oktober 936.
    17 Widukind II, 4.
    18 Ernst Schubert: Die Billunger. In: Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert. (= Geschichte Niedersachsens. Bd. 2, Tl. 1.) Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7, S. 155–164, hier S.56.
    19 Widukind II, 4: Wichmannus vir potens et fortis, magnanimus, belli gnarus et tantae scientiae, ut a subiectis supra hominem plura nosse predicaretur.
    20 Adam II, 9; dazu Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Bd. 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 8. Anders neuerdings Günther Bock: Hammaburg und Domkirche in den frühen Jahrhunderten Hamburgs−Versuch einer historischen Neubewertung. In: Rainer-Maria Weiss, Anne Klammt (Hrsg.): Mythos Hammaburg. Archäologische Entdeckungen zu den Anfängen HaHamburgs (= Veröffentlichung des Helms-Museums, Archäologisches Museum Hamburg, Stadtmuseum Harburg. Bd. 107). Archäologisches Museum, Hamburg 2014, ISBN 978-3-931429-27-0, S. 291–302, hier S. 295, nach dessen Auffassung Adam von Bremen damit die Herkunft der der Bremer Kirche feindlich gesinnten Nachkommen Hermanns habe diskreditieren wollen.
    21 Ernst Schubert: Die Billunger. In: Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert. (= Geschichte Niedersachsens. Bd. 2, Tl. 1.) Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7, S. 155–164, hier S.56.
    22 Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Bd. 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 85 und 376.
    23 Eduard Hlawitschka: „Merkst Du nicht, daß Dir das vierte Rad am Wagen fehlt?“ Zur Thronkandidatur Ekkehards von Meißen (1002) nach Thietmar, Chronicon IV c. 52. In: Karl Hauck, Hubert Mordeck (Hrsg.): Geschichtsschreibung und geistiges Lebn im Mittelalter. Festschrift für Heinz Löwe zum 65. Geburtstag. Böhlau, Köln u. a. 1978, S. 281–311, hier S. 293.
    24 Ernst Schubert: Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (= Geschichte Niedersachsens Bd. II,1). Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7 S. 155.
    25 Gerd Althoff: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. 473). 3., durchgesehene Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2013, ISBN 978-3-17-022443-8, S. 81.
    26 Matthias Becher: Loyalität oder Opposition?: Die Sachsen und die Thronfolge im Ostfrankenreich (929–939). In: Deutsche Königspfalzen. Bd. 7. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, S. 69–86, hier S. 80.
    27 Ernst Schubert: Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (= Geschichte Niedersachsens Bd. II,1). Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7 S. 159; ebenso Johannes Laudage: Otto der Große (912–973). Eine Biograhie. Pustet, Regensburg 2001, ISBN 3-7917-1750-2, S. 123.
    28 Widukind III, 19, 24, 25, 29, 50, 52, 53, 59, 60.
    29 Ruth Bork: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Greifswald 1951, S. 52.
    30 Matthias Becher: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert. Matthiesen, Husum 1996, ISBN 3-7868-1444-9, S. 256.
    31 Hans-Werner Goetz: Das Herzogtum der Billunger – Ein sächsischer Sonderweg? In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Bd. 66, 1994, ISSN 0078-0561, S. 167–197, hier S. 168; Gerd Althoff: Die Billunger in der Salierzeit. In: Stefn Weinfurter (Hrsg.): Salier, Adel und Reichsverfassung (= Die Salier und das Reich. Bd. 1). Thorbecke, Sigmaringen 1991, S. 309–329, hier S. 311; Johannes Laudage: Otto der Große (912–973). Eine Biographie. Pustet, Regensburg 2001, ISBN 3-7917-1750-2, S. 226.
    32 Andrea Stieldorf: Marken und Markgrafen. Studien zur Grenzsicherung durch die fränkisch-deutschen Herrscher Hahn, Hannover 2012, ISBN 978-3-7752-5764-0, S. 238–241 sowie 245.
    33 DO I, 183: per interventum Herimanni marchionis. In den Urkunden DO I, 308 und 309 wird Hermann nicht als Markgraf, sondern als Graf bezeichnet. Dazu Andrea Stieldorf: Marken und Markgrafen. Studien zur Grenzsicherung durch die fränkisch-deuschen Herrscher Hahn, Hannover 2012, ISBN 978-3-7752-5764-0, S. 239.
    34 Andrea Stieldorf: Marken und Markgrafen. Studien zur Grenzsicherung durch die fränkisch-deutschen Herrscher Hahn, Hannover 2012, ISBN 978-3-7752-5764-0, S. 114.
    35 Albert K. Hömberg: Westfalen und das sächsische Herzogtum. Aschendorff, Münster 1963, S. 85 f.; ablehnend Ernst Schubert: Die Billunger. In: Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert.= Geschichte Niedersachsens. Bd. 2, Tl. 1.) Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7, S. 155–164, hier S. 159.
    36 Matthias Becher: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert. Matthiesen, Husum 1996, ISBN 3-7868-1444-9, S. 258.
    37 Ob es sich bei dem in DO I, 72 vom 29. Dezember 945 genannten Herimmannus comes um Hermann handelt ist zweifelhaft.
    38 Dudo, Gesta Normannorum Kap. 23.
    39 Matthias Becher: Otto der Große. Kaiser und Reich. Eine Biographie. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63061-3, S. 156.
    40 Widukind II, 20.
    41 Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 78.
    42 Überlegungen zur Lage der Burg bei Wolfgang Brüske: Untersuchungen zur Geschichte des Lutizenbundes. Deutsch-wendische Beziehungen des 10.–12. Jahrhunderts (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 3). 2., um ein Nachwort vermehrte Auflage. Böhla, Köln u. a. 1983, ISBN 3-412-07583-3, S. 220 f.; sollte es sich bei der Bezeichnung um eine Verderbtheit des slawischen Suislegrad (Burg Süsel) handeln, käme die Süseler Schanze in Betracht.
    43 Ernst Schubert: Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (= Geschichte Niedersachsens Bd. II,1). Hahn, Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7 S. 160 f.
    44 Zur Lage dieser Burg Wolfgang Brüske: Untersuchungen zur Geschichte des Lutizenbundes. Deutsch-wendische Beziehungen des 10.–12. Jahrhunderts (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 3). 2., um ein Nachwort vermehrte Auflage. Böhlau, Köln u. a. 193, ISBN 3-412-07583-3, S. 198 f.
    45 Widukind III, 68.
    46 Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. W. Schmit, Gießen 1960, S. 141–219 hier S. 159; Peter Donat: Mecklenburg und Oldenburg im 8. bis 10. Jahrhundert. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 110, 1995, S. 5–20 hier S. 17.
    47 Christian Lübke:Das östliche Europa. Siedler, München 2004 S. 181 interpretiert den Zuzug Hermann Billungs als zielgerichtete Unterstützung Mistiwojs.
    48 Erich Hoffmann: Beiträge zur Geschichte der Obotriten zur Zeit der Nakoniden. In: Eckhard Hübner, Ekkerhard Klug, Jan Kusber (Hrsg.): Zwischen Christianisierung und Europäisierung. Beiträge zur Geschichte Osteuropas in Mittelalter und Frühr Neuzeit. Festschrift für Peter Nitsche zum 65. Geburtstag (= Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa. Bd. 51). Steiner, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07266-7, S. 23–51, hier S.27.
    49 Gerd Althoff: Saxony and the Elbe Slavs in the Tenth Century. In: The New Cambridge Medieval History. Band 3: Timothy Reuter (Hrsg.): c. 900 – c.1024 Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1999, ISBN 0-521-36447-7, S. 267–292, hier S. 28: Henry I's elevation to kingship at Fritzlar in 919 had a less-noticed consequence for the Saxon people: its duke was now king.
    50 So in DO I, 72, 174, 308, 309 und 440.
    51 In DO I,183 verleiht Otto I. auf Intervention Herimanni marchionis dem Kloster St. Michael den Salzzoll zu Lüneburg, in den weiteren Schenkungsurkunden für St.Michael DO I 308 und 309 wird Hermann als comes bezeichnet.
    52 Widukind von Corvey II,11 und III, 6, 23, 50, 51, 52, 64, 68, 70, 75 sowie Continuator Reginonis a.A. 949.
    53 Widukind II, 2 bezeichnet ihn als „Zweiten hinter dem König und Besten unter den Sachsen“.
    54 Gerd Althoff: Das Bett des Königs in Magdeburg. Zu Thietmar II, 28. In: Helmut Maurer, Hans Patze (Hrsg.): Festschrift für Berent Schwineköper. Zu seinem siebzigsten Geburtstag. Thorbecke, Sigmaringen 1982, S. 141–153, hier S. 149 f.
    55 Gerd Althoff: Das Bett des Königs in Magdeburg. Zu Thietmar II, 28. In: Helmut Maurer, Hans Patze (Hrsg.): Festschrift für Berent Schwineköper. Zu seinem siebzigsten Geburtstag. Thorbecke, Sigmaringen 1982, S. 141–153, hier S. 146 mit dem Hiweis auf die verwandtschaftliche Verbundenheit Hermanns und Adalberts.
    56 Thietmar II, 28.
    57 Gerd Althoff: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 473). 3., durchgesehene Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2013, ISBN 978-3-17-022443-8, S. 133.
    58 Matthias Becher: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert (= Historische Studien. Bd. 444). Matthiesen, Husum 1996, ISBN 3-7868-1444-9, S. 277; Matthias Becher: Volksbildung und Herzogtum in Sachsen während des 9. und 10. Jahrhunderts. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 108 (2000) S. 67–84, hier S. 83; Matthias Becher: Otto der Große. Kaiser und Reich. Eine Biographie. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63061-3, S. 203.
    59 Dazu Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 39 Anmerkung 144.
    60 Chronicon Sancti Michaelis Luneburgensis in: MGH SS 23, 1874, S. 391–397 hier S. 396: Eisdem etiam temporibus inclitus vir, dux Hermannus obiit et in medio monasterio, quod ipse construxit, sepultus est.
    61 Ruth Bork: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Greifswald 1951, S. 57.
    62 Anton Christian Wedekind: Hermann Herzog von Sachsen. Erste Vorarbeit zur Geschichte des Königreichs Hannover. Herold und Wahlstab, Lüneburg 1817.
    63 Anton Christian Wedekind: Hermann Herzog von Sachsen. Erste Vorarbeit zur Geschichte des Königreichs Hannover. Herold und Wahlstab, Lüneburg 1817, S. 41, 44.
    64 Anton Christian Wedekind: Hermann Herzog von Sachsen. Erste Vorarbeit zur Geschichte des Königreichs Hannover. Herold und Wahlstab, Lüneburg 1817, S. 53.
    65 Ernst Steindorff De ducatus, qui Billingorum dicitur, in Saxonia origine et progress. Schade, Berlin 1863.
    66 Ernst Steindorff: De ducatus, qui Billingorum dicitur, in Saxonia origine et progressu. Schade, Berlin 1863, S. 90–98;
    67 Ludwig Weiland: Entwickelung des sächsischen Herzogthums unter Lothar und Heinrich dem Löwen. Greifswald 1866, S. 1, 3 f.
    68 Matthias Becher: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert. Matthiesen, Husum 1996, ISBN 3-7868-1444-9 S. 13.
    69 Karl Jordan: Sachsen und das deutsche Königtum im Mittelalter. In: Historische Zeitschrift Bd. 210 (1970) S. 529–559, hier S. 541.
    70 Karl Jordan: Das sächsische Herzogtum und der Raum an der oberen Weser während des Hohen Mittelalters. In: Kunst und Kultur im Weserraum. Bd. 1, 1966, S. 127-133, hier S. 127
    71 Klaus Nass: Rezension zu Matthias Becher: Rex, Dux, Gens. In: Deutsches Archiv Bd. 55, S. 731-732.

    Hermann + Oda von Sachsen. Oda gestorben in an einem 15 Mär nach 973. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Oda von SachsenOda von Sachsen gestorben in an einem 15 Mär nach 973.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Oda_(Billunger)

    Oda von Sachsen, auch Ode, († 15. März nach 973) war die erste Ehefrau des sächsischen Markgrafen Hermann Billung. Als Stammmutter der herzoglichen Linie der Billunger gehört sie zu den Ahnen fast aller europäischen Königs- und Fürstenhäuser.

    Historischer Nachweis
    Es gibt keine Urkunde, die Oda erwähnt, sondern lediglich drei, eventuell vier nekrologische Belege. Da die Chronik im Nekrolog der Kirche St. Michael in Lüneburg aus dem 13. Jahrhundert eine Ehe Hermann Billungs mit einer Hildegard erwähnt, wurrde Oda von der Forschung jahrhundertelang übersehen. Dabei beginnt das ebenfalls in dem Codex enthaltene Diptychon der Billunger von 1071/85 mit Hermannus dux und Ode com. (comitissa). Aber erst 1951 wurde von Ruth Bork die Frage aufgeworfen, ob Oda nicht die Gemahlin Hermann Billungs sein müsse.
    Im Lüneburger Nekrolog gibt es drei Eintragungen einer Gräfin Ode bzw. Oda. Keine davon ist mit einem Kreuz hervorgehoben, wie es sonst für die Mitglieder der herzoglichen Familie und die Äbte des Klosters üblich ist. Die erste Eintragung zum 15. März lautet: O. Ode com.[1] Gerd Althoff verwies 1984 auf das Nekrolog von Xanten, wo für denselben Tag Ode als Frau eines Herzogs Hermann belegt ist.

    Ehe und Nachkommen
    Im Diptychon folgt der Gräfin Oda eine Hildesuith com. Deshalb wird letztere entweder als zweite Frau Hermann Billungs oder als früh verstorbene Frau seines Sohnes Herzog Bernhard I. vermutet. Da unter den Enkeltöchtern Hermann Billungs keine Hildesuith bekannt ist und der Name im Gegensatz zu Oda auch nicht im Lüneburger Nekrolog vorkommt, dürfte Hildesuith als zweite Frau Hermann Billungs nicht in Betracht kommen. Hierfür spricht auch, dass Schwanhilde, die (vermutlich zweite) Tochter Hermann Billungs, eine ihrer beiden Töchter aus ihrer zweiten Ehe mit Markgraf Ekkehard I. von Meißen, Oda nannte, die 1018 als Gemahlin Bolesławs I. Chrobry Königin von Polen wurde.
    Herrmann Billung und Oda hatten folgende Kinder:
    • Herzog Bernhard I. von Sachsen († 1011)
    • Graf Liudger von Lesum und Westfalen († 1011)
    • Mathilde († 1008)
    ∞ Graf Balduin III. von Flandern
    ∞ Graf Gottfried der Gefangene von Verdun
    • Schwanhilde († 1014)
    ∞ Markgraf Thietmar von Meißen
    ∞ Markgraf Ekkehard I. von Meißen

    Herkunft
    In Ermangelung von Quellen sind über die Herkunft der Oda nur Hypothesen möglich. Edeltraud Balzer hat 2006 darauf aufmerksam gemacht, dass für Matildes Sohn Friedrich aus zweiter Ehe mit Gottfried dem Gefangenen – also ein Enkel Odas - eine Vererwandtschaft zum sächsischen Kaiserhaus bezeugt ist. Da eine Verwandtschaft der Grafen von Verdun mit den Ottonen nicht bekannt ist, müsse diese über die Großmutter Oda gehen. Die Großmutter von König Heinrichs I. und nach dieser seine Schwester hießen ebenfalls Oda. Des Königs Schwester Oda war in erster Ehe mit König Zwentibold von Lothringen und in zweiter Ehe mit dessen Gegner, dem lothringischen Graf Gerhard, verheiratet gewesen. Letzteren vermutet Edeltraud Balzer aus besitzrechtlichen Gründen als Vater der Oda.
    Es gibt noch eine andere Lösung für die Königsverwandtschaft der Oda. Herzog Hermann Billung und seine Frau Oda könnten nach alter Tradition ihren zweiten Sohn nach dem Vater der Oda und ihre zweite Tochter nach deren Mutter benannt haben. Ein Luidger und Schwanhild sind als Eltern des Grafen Heinrich I. von Harsefeld/Stade im Diptychon der Udonen belegt. Der bekannte Geschichtsschreiber Thietmar von Merseburg rühmt die enge Verwandtschaft seines Großvaters Graf Heinrich mit Otto dem Großen. Dem scheint entgegenzustehen, dass allgemein angenommen wird, Herzog Bernhard I. sei mit einer Tochter des Grafen Heinrich I. von Harsefeld/Stade verheiratet gewesen, so dass seine Mutter Oda nicht die Schwester desselben Grafen gewesen ssein könnte. Für diese Ehe gibt es aber keinen diplomatischen Nachweis. Das Namensgut der Kinder von Herzog Bernhard I. und seiner Frau Hildegard passt nicht zu den Udonen, sondern deutet auf die Sippe des Markgrafen Gero hin. Deshalb ist es gut möglich, dass Oda eine Schwester des Grafen Heinrich I. von Harsefeld/Stade war. Widukind von Corvey berichtet in seiner Sachsengeschichte, dass der (Mark)graf Heinrich und sein Bruder Siegfried den Herzog Hermann Billung in den Auseinandersetzungen mit dessen Neffen Wichmann dem Jüngeren und Ekbert dem Einäugigen unterstützten. Sie hätten dann ihrem Schwager, dem Mann ihrer Schwester Oda, geholfen.
    Es ist unbekannt, wie Graf Heinrich genau mit den Ottonen verwandt war. Aufgrund seines Namens, dem seiner mutmaßlichen Schwester Gerburg und den Namen seiner Kinder erscheint es möglich, dass seine Mutter Schwanhild eine Tochter König Heinrichchs I. war, vermutlich aus dessen erster Ehe mit Hatheburg. Denkbar wär auch eine Schwester. Damit wäre Otto der Große ein Onkel des Grafen Heinrich und damit auch der Oda gewesen. Dies würde erklären, warum Otto I. Hermann Billung zum Heerführer des sächsischen Aufgebots erhob.
    siehe auch Udonen

    Borghorst
    Das Damenstift Borghorst in Steinfurt (Westfalen) wurde durch Bertha, die Witwe des Billungers Graf Bernhard († 935), des Befehlshabers des sächsischen Aufgebots vor Hermann Billung, gegründet. Da Hermann Billung seinen ältesten Sohn Bernhard nannte, wird er mit Graf Bernhard eng verwandt gewesen sein. Denkbar wäre ein Onkel. Berthas Bruder war Erzbischof Adalbert von Magdeburg, der Hermann Billung wie den König selbst ehrte, als Otto I. in Italien war. Edeltraut Balzer hat darauf hingewiesen, dass im Nekrolog von Borghorst zum 14. März eine Pröpstin Oda vorkommt und auch die vierte Äbtissin, die nach den Privilegien des Stifts zur Gründerfamilie gehörte, Oda hieß. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass Oda nach dem Tod von Hermann Billung (27. März 973) wie üblich den Schleier nahm und sich nach Borghorst zu den Anverwandten ihres Mannes zurückzog.



    Literatur
    • Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung, Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. München 1984, S. 48-50, H 6, G 27, G 45
    • Edeltraud Balzer: Adel-Kirche-Stiftung. Studien zur Geschichte des Bistums Münster im 11. Jahrhundert, Dissertation Münster, Münster 2006, Exkurs I: Zur Herkunft Odas, der Gemahlin Hermann Billungs, S. 434-449
    • Ruth Bork: Die Billunger, mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jh. Dissertation, Greifswald 1951
    • Richard G. Hucke: Die Grafen von Stade 900-1144, Genealogie, politische Stellung, Comitat und Allodialbesitz der sächsischen Udonen, Dissertation Kiel, Stade 1956
    • Dieter Riemer: Harsefeld im Mittelalter (Harsefelder Regesten). In: Geschichte und Gegenwart 2005, S. 38-55 [S. 38/39]
    Einzelnachweise
    1 Nekrologium monasterii S. Michaelis, hsg. von Anton Christian Wedekind: Notea zu einigen Geschichtsschreibern des Deutschen Mittelalters, Dritter Band, Neuntes Heft, Note V, S. 20, Hamburg 1836

    Kinder:
    1. 5. Herzogin Mathilde von Sachsen (Billunger) wurde geboren in zw 935 und 945; gestorben am 25 Mai 1008; wurde beigesetzt in St. Peter in Gent.
    2. Herzog Bernhard I. von Sachsen (Billunger) wurde geboren in cir 950; gestorben am 9 Feb 1011 in Corvey; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    3. Suanhilde (Schwanhild) von Sachsen (Billunger)
    4. Liutger (Liudger) von Sachsen (Billunger)

  5. 12.  Markgraf Adalbert von Ivrea, der Reiche Markgraf Adalbert von Ivrea, der Reiche (Sohn von Markgraf Ansgar von Ivrea); gestorben in zw 923 und 925.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 902 bis wohl 923, Ivrea; Markgraf von Ivrea

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_I._(Ivrea)

    Adalbert I. genannt der Reiche († wohl 923) war der Sohn des Markgrafen Anskar II. von Ivrea und seit etwa 902 dessen Nachfolger. Adalbert I. war einer der Stammväter des Hauses Burgund-Ivrea.

    Er heiratete in erster Ehe vor 900 Gisela von Friaul (* wohl 880/885; † 13. Juni 910), eine Tochter der Kaisers Berengar I., König von Italien und Markgraf von Friaul. Mit ihr hatte er zwei Kinder:
    • Berengar II., * wohl 900; † 6. August 966 in Bamberg, um 923 Markgraf von Ivrea, 950 König von Italien, 961 als König abgesetzt
    • Bertha, Äbtissin in Modena
    Um 915 schloss er mit Ermengard von Tuszien (* wohl 901; † um 29. Februar 932), der Tochter des Markgrafen Adalbert II. der Reiche von Tuszien und der Bertha von Lotharingien, Tochter des Königs Lothar II. (Karolinger) eine zweite Ehe. Aus dieser Ehe hatte er einen zweiten Sohn, Anskar III., † 940, der 937 Markgraf von Camerino und Spoleto wurde.



    Weblinks
    • genealogie-mittelalter.de

    Adalbert heiratete Prinzessin Gisela von Italien (von Friaul) (Unruochinger) in vor 900. Gisela (Tochter von Kaiser Berengar I. von Italien (Unruochinger) und Gräfin Bertila von Camerino und Spoleto) wurde geboren in zw 880 und 885. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Prinzessin Gisela von Italien (von Friaul) (Unruochinger)Prinzessin Gisela von Italien (von Friaul) (Unruochinger) wurde geboren in zw 880 und 885 (Tochter von Kaiser Berengar I. von Italien (Unruochinger) und Gräfin Bertila von Camerino und Spoleto).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friaul

    Friaul (auch mit bestimmtem Artikel verwendet, also das Friaul[1]; furlanisch Friûl, italienisch Friuli, slowenisch Furlanija) ist eine Landschaft im Nordosten Italiens um die Stadt Udine und bildet den Großteil der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien. Die Landschaft umfasst die Provinzen Udine, Pordenone und die Provinz Görz. Auch Pladen in der Provinz Belluno sowie 11 Gemeinden der Provinz Venedig[2] zählen zum historischen Friaul, gehören aber politisch zur Region Veneto. In den meisten Gemeinden spricht man die friaulische Sprache.

    Name
    Der Name Friaul leitet sich vom Namen der Stadt Forum Iulii, dem heutigen Cividale, ab, die durch Gaius Iulius Caesar zur Handelsstadt erhoben wurde. Die später langobardische Stadt wurde nach der Eroberung durch die Franken in Civitas Austriae umbenannt, aber der alte Name der Stadt hatte sich in abgewandelter Form als Bezeichnung der Region durchgesetzt.

    Geografie
    Friaul liegt zwischen Venetien im Westen, den Karnischen Alpen im Norden (Grenze zu Kärnten), der Republik Slowenien im Osten und der Adriaküste im Süden. Das zur Hälfte gebirgige Land am Rand der Südalpen geht im Westen in die norditalienische Tiefebene über.
    Hauptflüsse sind der Isonzo/die Soča und der Tagliamento, die nahe der Adria sehr breite Schotterbetten (Torrentes) haben – Sedimente aus den Kalkalpen im Norden.
    In die Alpen führt eine Dolomitenstraße und die Hauptroute nach Österreich, das Canal del Ferro und Val Canale (Kanaltal), mit seinen Steilwänden und malerischen Ortschaften, deren Namen wie Chiusaforte, Pontebba und Malborghetto zugleich geographische Eigenheiten der Landschaft beschreiben. Im Westen des Kanaltals, am obersten Tagliamento, liegt die Talregion Carnia (Karnien) mit Tolmezzo, die gegen das Belluneser Cadore hin führt. Am Ursprung des Kanaltals im Nordosten der Region, beim Dreiländereck Italien–Österreich–Slowenien, liegt die alte Handelsstadt Tarvisio (deutsch Tarvis) und die Wasserscheide zu den Donauländern: zum breiten Drautal (Tauernautobahn, Villach) und zur Savequelle am 2.863 m hohen Triglav in den Juliischen Alpen. Gleich jenseits der Grenze liegen der Wintersportort Kranjska Gora und die Quelle des Isonzo (in Slowenien Soča genannt). Von dort zieht sich das Dolina Soče (Sočatal), durchwegs tief eingeschnitten, durch Slowenien wieder gegen des Alpenrand hin. Der ganze slowenische Teil von Friaul nennt sich Goriška.
    In der Küstenebene der oberen Adria liegen die großen furlanischen Städte, der Zentralort Udine, die alte Stadt Aquileia, Grado und Lignano an der Küste, Monfalcone, Cervignano del Friuli und Palmanova, Gradisca d’Isonzo und Gorizia/Nova Gorica am Isonzo, Cividale del Friuli, Tricesimo, Tarcento, Gemona, und Pordenone und Portogruaro gegen Venetien hin.

    Geologie
    Friaul liegt in einem tektonisch unruhigen Gebiet. Am 6. Mai und 15. September 1976[3] ereigneten sich im friulanischen Zentralraum um Gemona und Venzone zwei starke Erdbeben; jenes im Mai forderte rund 1.000 Todesopfer. Der Dom von Gemona wurde erheblich beschädigt, der von Venzone vollständig zerstört. Die nahe Provinzhauptstadt Udine blieb dagegen fast unversehrt, wobei das zweite Beben im Herbst hier größeren materiellen Schaden anrichtete als das Beben zuvor im Frühjahr. In Friaul lag auch das Epizentrum des Erdbebens von 1348, das auch Schäden in Österreich auslöste, sowie den Bergsturz des Dobratschs bei Villach.
    Ursache dieser Beben ist die langsame Bewegung der Afrikanischen Platte und des von ihr abgespaltenen Adriadorns nach Norden. Deren Druck auf die Europäische Platte kann sich über einige Jahrzehnte aufstauen und dann plötzlich entladen. Diese Krustenbewegungen manifestieren sich besonders im Norden und Nordosten von Friaul an den geologischen Störungen der Periadriatischen bzw. Save-Linie.
    Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    In der Region wird eine eigene Sprache gesprochen, das Furlanische, das dem Ladinischen näher steht als dem Italienischen. Außerdem gibt es eine slowenische Minderheit in Tarvis (Trbiž), Malborghetto (Naborjet), Pontebba (Tablja, furlanisch Pontafe), Görz (Gorica, furlanisch Gurizie) und um Udine (Videm, furlanisch und deutsch Udin). Daneben bestehen einige deutschsprachige Enklaven, vor allem im Kanaltal bei Tarvis, in Sauris (zimbrisch Zahre) und in Timau (zimbrisch Tischlwang).

    Geschichte
    Nach den Wirren der Völkerwanderungszeit war Friaul ab dem Jahr 586 ein langobardisches Herzogtum (siehe auch Herzogtum Friaul), das im 9. Jahrhundert zu einer Mark des Frankenreiches wurde. Im Spätmittelalter stand der größte Teil des Landes unter der Herrschaft des Patriarchen von Aquileia, bis es 1420 von Venedig erobert wurde, dessen Geschichte es bis 1794 teilt. Ein Teil im Osten fiel dagegen an die Grafen von Görz, von denen es um 1500 an die Habsburger kam. Dort hieß das Kronland Görz und Gradisca.
    Im Frieden von Campo Formio (auch Campoformido geschrieben, friulanisch: Cjampfuarmit) wurde das gesamte Gebiet 1797 österreichisch und innerhalb der österreichischen Monarchie 1815 Teil des Lombardo-Venezischen Königreichs. 1866 wurde der größte Teil dem neu gegründeten Königreich Italien angegliedert, der Rest 1919 nach dem Ersten Weltkrieg.
    Nicht zu Friaul gehörte das 1919 mit dem Vertrag von Saint-Germain an Italien gefallene deutsch- und slowenischsprachige Kanaltal, bis dahin ein Teil Kärntens. 1933 betrug der Bevölkerungsanteil der Italiener im Kanaltal bereits elf Prozent, heute stellen sie die Mehrheit.
    Seit 1963 besitzt die Region Friaul-Julisch Venetien Autonomiestatut.

    Söhne und Töchter
    • Paulus Diaconus (725/730–797/799), langobardischer Geschichtsschreiber und Mönch
    • Thomasîn von Zerclaere (* um 1186; † vermutlich 1238), Verfasser des mittelhochdeutschen Gedichtes „Der wälsche Gast“
    • Jacob Nicolaus Craigher de Jachelutta (1797–1855) österreichischer Dichter und Übersetzer
    • Tina Modotti (1896–1942), Schauspielerin, Fotografin und Revolutionärin
    • Afro Basaldella (1912–1976), italienischer Maler
    • Boris Pilato (1914–1997), deutscher Tänzer, Choreograf und Ballettdirektor.
    • Pier Paolo Pasolini (1922–1975), italienischer Filmregisseur, Dichter und Publizist
    • Enzo Bearzot (1927–2010), italienischer Fußballspieler und -trainer
    • Dino Zoff (* 1942), italienischer Fußballtorwart und -trainer
    • Helmut Tributsch (* 1943), deutscher Naturwissenschaftler
    • Fabio Capello (* 1946), italienischer Fußballspieler -trainer
    • Giuseppe Zigaina (* 1924–2015), italienischer Maler

    Kinder:
    1. 6. König Berengar II. von Italien (von Ivrea) wurde geboren in cir 900; gestorben am 6 Aug 966 in Bamberg.

  7. 14.  Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden)Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden) wurde geboren in cir 885 (Sohn von Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden) und Prinzessin Bertha von Lotharingien); gestorben in zw 936 und 940.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Boso_von_Tuscien

    Boso (* vor 911; † nach 936) aus der Familie der Bosoniden war 911–931 Graf von Avignon und Vaison, 926–931 Graf von Arles und 931–936 Markgraf von Tuscien; er war der jüngere Sohn des Grafen Theotbald von Arles und der Bertha von Lothringen. Sein Großvater väterlicherseits war der Herzog Hugbert von Transjuranien, sein Großvater mütterlicherseits der König Lothar II. von Lotharingien (Karolinger). Sein älterer Bruder war Hugo I., König von Italien.

    926 folgte er seinem Bruder als Graf von Arles, als dieser zum König von Italien gekrönt wurde. Auch Boso wandte sich nach Italien, wo er 931 – nachdem Hugo seinen Halbbruder Lambert von Tuszien hatte blenden lassen – Markgraf von Tuscien wurde. Bei seinem Weggang wurde sein Schwiegersohn Boso I. sein Nachfolger.

    Er heiratete Willa, die 936 bezeugt ist, eine Tochter des Rudolf I König von Burgund (Welfen).

    Literatur
    • Hagen Keller: BOSONE di Toscana. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 13 (Borremans–Brancazolo), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1971.

    Boso + Prinzessin Willa von Hochburgund. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 15.  Prinzessin Willa von HochburgundPrinzessin Willa von Hochburgund (Tochter von König Rudolf I. von Hochburgund (Welfen) und Willa von Burgund).

    Notizen:

    Soll sehr habgierig gewesen sein; wurde 936 von ihrem Schwager Hugo aus Italien in ihre Heimat verbannt.

    Notizen:

    Kinder / Children / Enfants
    1 Berta († nach 18. August 965) ∞ I um 928 Boso I., Graf von Provence († 935 nach 13. September) (Buviniden), ∞ II um 936 Raimund Graf von Rouergue († 961/965) Markgraf von Septimanien, 936 Herzog von Aquitanien
    2 Willa († nach 963 im Kloster), ∞ um 930/931 Berengar II. († 6. August 966 in Bamberg), 924 Markgraf von Ivrea, 950-961/962 König von Italien
    3 Richilde
    4 Gisla

    Kinder:
    1. 7. Markgräfin Willa von Toscana (Bosoniden)


Generation: 5

  1. 16.  Graf Balduin II. von Flandern, der Kahle Graf Balduin II. von Flandern, der Kahle wurde geboren in cir 865 (Sohn von Graf Balduin I. von Flandern, der Gute und Prinzessin Judith von Franken); gestorben am 2 Jan 918.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 879-918, Flandern; Graf von Flandern https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_II._(Flandern)

    Balduin II. der Kahle (ndl.: Boudewijn de Kale, franz: Baudouin le Chauve, lat: Balduinus Calvus; * um 863; † 10. September 918) war ein Graf von Flandern im 9. und 10. Jahrhundert.[1][2] Er war der älteste Sohn des Grafen Balduin I. Eisenarm († 879) aus dem Haus Flandern und der Judith, einer Tochter Kaiser Karls des Kahlen.

    Balduin verfolgte zeitlebens die Expansion seines Herrschaftsgebiets und die Abwehr der Wikinger, die von Friesland aus den Norden Flanderns bedrohten. Mit Erzbischof Fulko von Reims sprach er sich 888 für ein Königtum des Karolingers Arnulf von Kärnten im westlichen Regnum aus, erkannte allerdings sofort den Robertiner Odo an, der sich in der Wahl durchsetzen konnte.[3] In den folgenden Jahren dehnte Balduin sein Einflussgebiet auf Boulogne und (892) das Artois aus und übernahm die Abtei Saint-Vaast. Mit seinem aggressiven Ausgreifen provozierte er allerdings auch einen Bruch mit König Odo, welchem er fortan feindlich gegenüberstand. Seinen Bruder Rodulfus unterstützte Balduin 895 bei der Einnahme von Saint-Quentin und Péronne, womit sie allerdings in die Interessensphären Heriberts I. eindrangen, welcher im Jahr darauf Rodulfus im Kampf tötete und somit die Kontrolle im Vermandois übernahm. An König Karl III. den Einfältigen verlor er 899 Arras, aber nachdem er im folgenden Jahr Erzbischof Fulko ermorden ließ, erkannte ihn der König als Laienabt von Saint-Bertin an.[4] Kurz darauf ermordete Balduin auch seinen Erzfeind Heribert I. von Vermandois.[5]
    Balduin begründete maßgeblich die Position Flanderns als starkes und mehrere alte Grafschaften umfassendes Lehnsfürstentum, das im hohen Mittelalter zu den bedeutendsten Mächten Frankreichs zählte. Sein Beiname (Calvus) deutet nicht auf eine etwaige Haarlosigkeit von ihm hin, er sollte vor allem seine Abstammung von Kaiser Karl dem Kahlen hervorheben.[6] Er starb am 10. September 918 und wurde in der Abtei Sankt Peter in Gent bestattet.[7]
    Seit etwa 884 war Balduin verheiratet mit der angelsächsischen Prinzessin Ælfthryd/Elfrude († 929), einer Tochter von König Alfred dem Großen von Wessex und dessen Gattin Ealhswith. Da schon seine Mutter mit zwei Angelsachsenkönigen verheiratet gewesen war, vertiefte er somit die dynastischen und politischen Beziehungen Flanderns zu England.

    Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
    • Arnulf I. der Große († 965), Graf von Flandern
    • Adalolf († 933), Graf von Boulogne und Thérouanne
    • Ealswid
    • Ermentrud
    Ein möglicher illegitimer Sohn von Balduin war Albert/Ascelin († 977), der als Bischof von Paris und als Provost von Drongen amtierte.[8]




    Einzelnachweise
1 Folkwin gab ihm die Titel comes (Graf) und marchio (Markgraf) bei; Gesta abbatum S. Bertini Sithiensium, hrsg. von Oswald Holder-Egger in MGH SS 13 (1881), S. 624
2 Von Richer von Reims wurde Balduin auch Morinorum principem genannt; Richeri historiarum libri I, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 3 (1839), S. 574. Die alte römische Civitas Morinorum umfasste die pagi Bononiensis (Boulogne) und Teruanensis (Thérouanne).
3 Annales Xantenses et Annales Vedastini, hrsg. von B. de Simson in MGH SS rer. Germ. 12 (1909), S. 65–66.
4 Folkwin, Gesta abbatum S. Bertini Sithiensium, hrsg. von Oswald Holder-Egger in MGH SS 13 (1881), S. 624–625.
5 Regino von Prüm, Chronicon, hrsg. von Friedrich Kurze in MGH SS 1 (1890), S. 567.
6 Corpus Chronicorum Flandriae, Band 1, hrsg. von Joseph-Jean De Smet (Brüssel, 1841), S. 495
7 Folkwin, Gesta abbatum S. Bertini Sithiensium, hrsg. von Oswald Holder-Egger in MGH SS 13 (1881), S. 624–627.
8 Corpus Chronicorum Flandriae, Band 1, hrsg. von Joseph-Jean De Smet (Brüssel, 1841), S. 596.

    Weblinks
    • Baldwin II of Flanders bei The Henry Project (englisch)

    Balduin heiratete Prinzessin Elftrude (Ælfthryd) von England in cir 884. Elftrude (Tochter von König Alfred von England, der Grosse und Alswith (Ealhswith) Mucill) gestorben am 7 Jun 929; wurde beigesetzt in Gent (St. Peter). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Prinzessin Elftrude (Ælfthryd) von England (Tochter von König Alfred von England, der Grosse und Alswith (Ealhswith) Mucill); gestorben am 7 Jun 929; wurde beigesetzt in Gent (St. Peter).

    Notizen:

    Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
    • Arnulf I. der Große († 965), Graf von Flandern
    • Adalolf († 933), Graf von Boulogne und Thérouanne
    • Ealswid
    • Ermentrud
    Ein möglicher illegitimer Sohn von Balduin war Albert/Ascelin († 977), der als Bischof von Paris und als Provost von Drongen amtierte.

    Kinder:
    1. 8. Markgraf Arnulf I. von Flandern, der Grosse wurde geboren in cir 890; gestorben am 27 Mrz 964.
    2. Graf Adalolf von Boulogne (von Flandern) gestorben am 13 Nov 933; wurde beigesetzt in Abtei Sankt Peter, Gent, Flandern, Belgien.

  3. 18.  Graf Heribert II. von Vermandois (Karolinger)Graf Heribert II. von Vermandois (Karolinger) wurde geboren in cir 880 (Sohn von Graf Heribert I. von Vermandois (Karolinger) und Adela von Meaux); gestorben am 23 Feb 943; wurde beigesetzt in Saint-Quentin.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Meaux; Graf von Meaux
    • Titel (genauer): Grafschaft Soissons; Graf von Soissons (Karolinger)
    • Titel (genauer): Grafschaft Vermandois; Graf von Vermandois
    • Beruf / Beschäftigung: 907; Abt von Saint-Médard in Soissons

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heribert_II._(Vermandois)

    Heribert II. (* wohl 880; † 23. Februar 943) war der einzige Sohn des Grafen Heribert I. von Vermandois etc.

    Er wurde nach dem Tod seines Vaters 900/907 Graf von Meaux, Soissons und Vermandois, 907 Abt von Saint-Médard in Soissons. In der Auseinandersetzung zwischen den französischen Königen, dem abgesetzten Karl dem Einfältigen und seinem Nachfolger Robert I, die am 15. Juni 923 in der Schlacht von Soissons kulminierte, stand er an der Seite seines Schwiegervaters Robert, der in dieser Schlacht fiel, sowie dessen Sohnes Hugo der Große, mit dem gemeinsam er die Truppen Karls in die Flucht schlug.
    Wenige Wochen später gelang es Heribert, Karl durch eine List gefangen zu nehmen, den er nach diesem Coup nicht an den neuen König Rudolf auslieferte, sondern erst in Château-Thierry und später in Péronne bis zu dessen Tod 929 als seinen persönlichen Gefangenen hielt, um seine Ziele besser verfolgen zu können, wie zum Beispiel die Wahl seines jüngsten Sohnes Hugo zum Erzbischof von Reims, die er 925 durchsetzte, ebenso wie seine eigene Berufung zum Verwalter des Besitzes des Erzbistums.
    Als Rudolf ihm 927 die Grafschaft Laon verweigerte, ließ Heribert den abgesetzten König Karl im Bündnis mit dem Normannenherzog Wilhelm I. wieder einsetzen, und zog ihn 929 wieder zurück, als er Laon doch noch bekam.
    Im Jahr von Karls Tod brach eine lang anhaltende Fehde zwischen Heribert und seinem Schwager Hugo um die Macht im Zentrum Frankreichs aus, in der er 931 Reims verlor und 934 vor dem Untergang nur durch das diplomatische Eingreifen des ostfränkischen Königs Heinrich I. gerettet wurde, und 935 sogar nach einem Schiedsspruch des deutschen Königs den größten Teil seiner Verluste zurückbekam.
    Als König Rudolf 936 ohne Söhne starb, setzte Hugo die Wahl des Karolingers Ludwig IV., des ältesten Sohnes Karls des Einfältigen, durch, der sich aber bald Hugos Vormundschaft entledigte (937), was dieser wiederum dazu brachte, sich mit Heriberert auszusöhnen, um gemeinsam gegen Ludwig vorzugehen. Im Jahr 940 eroberten Hugo und Heribert gemeinsam Reims und huldigten gegen Ende des gleichen Jahres in der Königspfalz Attigny formal und demonstrativ dem neuen deutschen König Otto I., ohne dass dies weitreichende Konsequenzen nach sich zog.
    Als Heribert gut zwei Jahre später starb, ging die Machtposition des Hauses Vermandois innerhalb des Westfrankenreichs im Erbstreit seiner Söhne unter. Heribert wurde in Saint-Quentin begraben.

    Er heiratete vor 21. Mai 907 Adela, Tochter des Herzogs Robert von Neustrien (ab 922 als Robert I. König von Frankreich) (Kapetinger).


    Weblinks
    • Heribert II. bei mittelalter-genealogie

    Titel (genauer):
    Eine Grafschaft Soissons mit der Hauptstadt Soissons befand sich Ende des 9. Jahrhunderts in den Händen von Heribert II., Graf von Vermandois. Dessen Nachkommen hielten die Grafschaft bis zum 14. Jahrhundert.
    Durch Heirat ging die Grafschaft dann an Johanna von Hennegau über, dann an Ludwig von Châtillon, Graf von Blois. Dessen Sohn Guido verkaufte sie 1367 an Enguerrand VII. de Coucy. Enguerrands Tochter Marie verkaufte einen Teil weiter an Herzog Ludwig von Orléans, der dann mit der Thronbesteigung Ludwigs XII. mit der Domaine royal vereinigt wurde.
    1413 bekam Robert von Bar die Grafschaften Marle und (Rest-)Soissons als Entschädigung für den Verlust des Herzogtums Bar. Unter seinen Nachkommen wurde Soissons vererbt. Letzter Graf von Soissons war Prinz Eugen von Savoyen, der kaiserliche Feldherr, mit dessen Tod 1736 die Grafschaft Soissons an die Krone zurückfiel.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Soissons

    Titel (genauer):
    Von 888/889 bis 1019/1021 war die Grafschaft Meaux mit dem Hauptort Meaux in Händen der Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Meaux


    Titel (genauer):
    Das Vermandois (flämisch: Vermandland) war im Mittelalter eine Grafschaft in Nordfrankreich, die aus den Burggrafschaften Saint-Quentin und Péronne bestand, und sich innerhalb der heutigen Region Picardie in den Départements Aisne und Somme erstreckte. Der Name der Grafschaft wird hergeleitet von den keltischen Viromandui bzw. deren Hauptort, der römischen (Civitas) Augusta Viromanduorum, dem heutigen Saint-Quentin.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Vermandois

    Heribert + Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien). [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien)Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien) (Tochter von König Robert I. von Frankreich (von Neustrien) und (Adele) N.).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Neustrien

    Neustrien oder Neustria war in der Zeit von 511 bis 737 der nordwestliche Teil des fränkischen Reiches zwischen Loire und Schelde. Durchgehend beherrschte das Geschlecht der Merowinger diesen Reichsteil.
    Neustrien hatte in der Zeit seines Bestehens oftmals Konflikte mit seinem östlichen Nachbarn Austrasien auszufechten, wobei diese beiden Länder aber auch häufig in Personalunion miteinander verbunden waren.[1]
    Neustrien war Folgereich des Reiches von Soissons und Vorläufer des Westfränkischen Reiches. Seine Oberhäupter führten alle den Titel König.

    Könige Neustriens
    • 584–629 Chlothar II. der Junge
    • 629–639 Dagobert I. Der Gute (in Personalunion)
    • 639–657 Chlodwig II.
    • 657–673 Chlothar III.
    • 673–673 Theuderich III.
    • 673–675 Childerich II. (in Personalunion)
    • 675–691 Theuderich III. (2. Mal)
    • 691–695 Chlodwig III.
    • 695–711 Childebert III.
    • 711–715 Dagobert III.
    • 715–721 Chilperich II. (Bruder Daniel)
    • 721–737 Theuderich IV.
    • 737–741 Karl Martell (als Hausmeier und in Personalunion)
    • 741–743 Pippin III. (als Hausmeier)
    • 743–751 Childerich III.



    Literatur
    • Hartmut Atsma (Hrsg.): La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 à 850. Colloque historique international (= Beihefte der Francia. 16/1 und 16/2). Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-7316-X (Bd. 1 online; Bd. 2 online).
    • Patrick Périn (Hrsg.): La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de Dagobert à Charles le Chauve (VIIe-IXe siècles), Rouen 1985.
    Weblinks
    Commons: Neustria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Farbkarte mit den Grenzen der Teilkönigreiche um 600.
    Anmerkungen
    1 Matthias Becher: Karl der Grosse. München 1999, S. 33.

    Notizen:

    Das Ehepaar hatte 7 Kinder:
    • Odo (* wohl 910, † nach 19. Juni 946) Ende 928 Graf von Vienne, bis 944 Graf von Amiens, vertrieben
    • Adela (* 910/915, † 960) ∞ 934 Arnulf I. der Große Graf von Flandern († 27. März 964) (Haus Flandern)
    • Heribert III. (Meaux) (* wohl 910/915, † 980/984) 946 Abt von St. Médard in Soissons und Graf in Nordfrankreich, Ende 967 Graf von Meaux und Pfalzgraf, 968 Graf von Troyes, ∞ 951 Eadgifu, Tochter des Königs Eduard I. von Wessex, Witwe des Köngs Karl III. von Frankreich, bis 951 Äbtissin von Notre-Dame in Laon
    • Robert (* wohl 910/915, † 19./29. August 967), 946 Graf von Meaux, 956 auch Graf von Troyes, ∞ vor 950 Adelheid (Werra) († nach August 967), Tochter des Herzogs Giselbert von Burgund, Graf von Chalon und Troyes (Buviniden)
    • Adalbert I. (Albert) (* wohl 915, † 8. September 987), 946 Graf von Vermandois, ∞ vor 954 Gerberga (* wohl 935, † nach 7. September 978), Tochter des Herzogs Giselbert von Lothringen (Reginare)
    • Ledgard (* wohl 915/920, † 27. Mai nach 978) ∞ I um 940 Wilhelm I. Langschwert, Graf von Normandie, ermordet 17. Dezember 942 in Picquigny (Rolloniden); ∞ II 942/945 Tetbald I. Graf von Blois, Chartres, Vizegraf von Tours († 16. Januar 975) (aus Blois)
    • Hugo (* 920, † 962) 925 Erzbischof von Reims, 932 vertrieben, 940 wieder eingesetzt, 946 abgesetzt

    Kinder:
    1. Graf Odo von Vermandois wurde geboren in 910; gestorben am 19 Jun 946.
    2. 9. Gräfin Adele von Vermandois wurde geboren in cir 915; gestorben in zw 958 und 960.
    3. Heribert III. von Vermandois, der Alte wurde geboren in zw 910 und 915; gestorben in zw 980 und 984.
    4. Graf Robert von Vermandois (Karolinger) wurde geboren in cir 920; gestorben in Aug 967.
    5. Adalbert I. von Vermandois wurde geboren in cir 915; gestorben am 8 Sep 987.
    6. Gräfin Ledgard (Luitgard) von Vermandois wurde geboren in cir 915/920; gestorben in an einem 27 Mai nach 978.
    7. Erzbischof Hugo von Vermandois wurde geboren in 920; gestorben in 962.

  5. 20.  Graf Billung von Sachsen (Billunger)Graf Billung von Sachsen (Billunger) wurde geboren in cir 880 (Sohn von Graf Egbert in Sachsen); gestorben am 25 Mai 967.

    Notizen:

    Zitat aus: Rieckenberg, Hans Jürgen; Freytag, Hans-Joachim, "Billunger" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 240 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702068.html#ndbcontent

    Billunger

    Die Forschung unterscheidet die ä l t e r e n und j ü n g e r e n Billunger, und es ist bisher nicht gelungen, mit Sicherheit zu klären, ob die beiden Familien zusammengehören oder nicht. Eine Tradition des 13. Jahrhunderts will wissen, daß der letzte ältere Billunger, der Graf →Billing († 967), der Vater der bekannten Brüder Wichmann der Ältere († 944) und Hermann († 973), der ersten faßbaren Vertreter der jüngeren Billunger, gewesen sei. Die älteren Billunger sind seit der Zeit Karls des Großen in Engern, Ostfalen und Hessen nachweisbar, ohne daß sich die genealogischen Zusammenhänge genau aufklären ließen; sie gehören zu den führenden Familien Sachsens. Auffallend ist, daß in beiden Familien wiederholt die Namen Wichmann und Amelung vorkommen.

    Die Heimat der j ü n g e r e n Billunger, die erst in späterer Zeit Billunger genannt werden, ist sehr wahrscheinlich der Raum um Lüneburg. Hier lag von Anbeginn an der Schwerpunkt ihrer Herrschaft. Wichmann der Ältere († 944) war vermählt mit einer Schwester der Königin Mathilde aus dem Hause des Sachsenherzogs Widukind, wohl mit Frideruna. Durch seine Gemahlin erhielt er umfangreiche Besitz- und Herrschaftstitel an der mittleren Weser, an der Lippe und am Niederrhein. Das Widukindische Erbe in Mittel- und Westsachsen unterstand in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts wohl ausschließlich, das alte billungische Hausgut in Ostsachsen zum überwiegenden Teil dem Gebot des älteren Wichmann. 936 oder bald danach wurde Hermann († 973) mit dem Grenzschutz an der unteren Elbe betraut. Die neue Aufgabe ließ ihn darauf bedacht sein, sich eine möglichst breite Machtgrundlage zu schaffen. So scheint er bereits kurz nach 944 von einem Teil des Wichmannschen Erbes Besitz ergriffen zu haben. Die Teilnahme seiner Neffen, Wichmann der Jüngere und Ekbert, am Liudolfinischen Aufstand (953/54) gab ihm die Möglichkeit, deren Güter und Herrschaftsrechte zum größten Teil einzuziehen. In der Folgezeit begegnen an der Ilmenau und an der Weser nur die nachkommen Hermanns. Zu der Herrschaft auf altsächsischen Boden traten markgräfliche Befugnisse in Nordelbingen, mit denen der militärische Titel dux verknüpft war. Unter Bernhard I. († 1011) vollzog sich der Wandel vom Vertreter des Königs gegenüber dem Stamm zum Vertreter der Stammesinteressen gegenüber dem Königtum. Er hatte die immer stärkere Hinwendung zu den innersächsischen Angelegenheiten und den Ausbau seiner Machtstellung in Ost- und Mittelsachsen zur Folge. Bernhard II. († 1059) setzte die Politik seines Vaters fort und geriet in Gegensatz zum König und dem Erzbischof von Hamburg-Bremen. Die Auseinandersetzung mündete unter →Magnus († 1106) in den sächsischen Aufstand der Jahre 1073-75 ein. - Hermann nahm am Ende seines Lebens, nicht zuletzt durch die dreimalige Prokuration, eine herzogähnliche Stellung ein. Nach dem Tode Ottos I. wurden die herzoglichen Befugnisse in Sachsen von den Königen, in deren Händen sie verblieben waren, immer weniger ausgeübt. Die Vertretung der Stammesinteressen durch Bernhard I. und Bernhard II. führte vor allem den letzteren nahe an den Platz des Stammesherzogs heran. Unter Ordulf († 1072) und Magnus sank ihre politische Bedeutung. Sie blieben Inhaber des machtvollsten Herrschaftsbereiches in Ost- und Mittelsachsen und trugen die Benennung dux, ohne daß sie „Herzöge der Sachsen“ waren. Ihr politisches Streben wurde erst von ihren Erben, →Lothar von Supplinburg und Heinrich dem Löwen, verwirklicht.

    Literatur
    F. M. Fischer, Politiker um Otto d. Gr., 1937;
    H. W. Klewitz, Besprechung v. R. Hildebrand, Der sächs. „Staat“ Heinrichs d. L., 1937, in: DLZ, 1938, Sp. 1101 f.;
    G. Tellenbach, Vom karoling. Reichsadel z. dt. Reichsfürstenstand, in: Adel u. Bauern im dt. Staat d. MA, hrsg. v. Th. Mayer, 1943;
    S. Krüger, Stud. z. Gesch. d. sächs. Gfsch. -verfassung im 9. Jh., in: Stud. u. Vorarbb. z. hist. Atlas v. Niedersachsen, H. 19, 1950;
    H. -J. Freytag, Die Herrschaft d. B. in Sachsen, ebenda, H. 20.1951 (L, Stammtafel).

    Autor/in
    Hans Jürgen Rieckenberg, Hans-Joachim Freytag

    Billung + Imma N.. Imma wurde geboren in vor 885. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 21.  Imma N. wurde geboren in vor 885.
    Kinder:
    1. Wichmann I. von Sachsen (Billunger), der Ältere wurde geboren in cir 900; gestorben am 23 Apr 944.
    2. 10. Herzog Hermann von Sachsen (Billunger) gestorben am 27 Mrz 973 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE.

  7. 24.  Markgraf Ansgar von IvreaMarkgraf Ansgar von Ivrea

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 879-887, Ivrea; Markgraf von Ivrea

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Burgund-Ivrea

    Haus Burgund-Ivrea

    Das Haus Burgund-Ivrea war eine Familie des europäischen Hochadels, die ursprünglich in Burgund beheimatet und in weiblicher Linie von den Karolingern, insbesondere Karl dem Großen, abstammend, vom 9. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts eine herausragende Rolle spielte.

    Die Geschichte des Hauses Burgund-Ivrea gliedert sich in vier wesentliche Abschnitte:

    Die Markgrafen von Ivrea 879–1030
    Die Grafen von Burgund (Franche-Comté) 995–1184 und (in der Linie Chalon) 1248–1330
    Die Könige von Kastilien und León 1126–1369 (darunter auch der deutsche König Alfons von Kastilien)
    (unter dem Namen Haus Chalon) die Fürsten von Orange 1417–1530
    Eine Bastardlinie der Familie setzte als Haus Trastámara die Linie der Könige von Kastilien und León, später dann auch von Aragonien, Sizilien und Neapel fort.
    Siehe auch: Stammliste des Hauses Burgund-Ivrea

    Die wichtigsten Familienmitglieder waren:

    Markgrafschaft Ivrea
    Anskar II. († um 902), Markgraf von Ivrea
    Adalbert I. der Reiche († wohl 923), Markgraf von Ivrea
    Berengar II. († 966), dessen Sohn, Markgraf von Ivrea und König von Italien
    Adalbert II. († 971), dessen Sohn, Markgraf von Ivrea und Mitkönig von Italien
    Freigrafschaft Burgund
    Otto Wilhelm († 1026), dessen Sohn, Graf von Burgund etc.
    Rainald I., dessen Sohn, Graf von Burgund 1026–1057
    Wilhelm I., dessen Sohn, Graf von Burgund 1057–1087
    Rainald II., dessen Sohn, Graf von Burgund, 1087–1105
    Wilhelm II. der Deutsche, dessen Sohn, Graf von Burgund, 1105–1125
    Wilhelm III. das Kind, dessen Sohn, Graf von Burgund, 1125–1127
    Rainald, III., Neffe Rainalds II., Graf von Burgund, 1127–1148
    Beatrix von Burgund († 1184), dessen Tochter, Gräfin von Burgund 1148–1184, deutsche Kaiserin als Ehefrau Friedrich Barbarossas
    Linie Chalon
    Hugo von Salins († 1266), 1248 Pfalzgraf von Burgund, Ehemann der Pfalzgräfin Adelheid von Burgund aus dem Haus Andechs-Meranien
    Otto IV. († 1302), deren Sohn, Pfalzgraf von Burgund
    Robert († 1315), dessen Sohn, Graf von Burgund
    Johanna II. († 1330), dessen Schwester, Gräfin von Burgund, Ehefrau Philipps V. König von Frankreich (Kapetinger)
    Blanka von Burgund († 1325/1326), Ehefrau Karls IV. König von Frankreich (Kapetinger)
    Kastilien und León
    Raimund von Burgund, Sohn Wilhelms I. von Burgund und Ehemann der Königin Urraca von León-Kastilien
    Alfons VII., deren Sohn, 1126–1157 König von Kastilien und León
    Sancho III., dessen Sohn, 1157–1158 König von Kastilien
    Ferdinand II., dessen Bruder, 1157–1188 König von León
    Alfons VIII., Sohn Sanchos III., 1158–1214 König von Kastilien
    Alfons IX., Sohn Ferdinands II., 1188–1230 König von León
    Heinrich I., Sohn Alfons’ VIII., 1214–1217 König von Kastilien
    Berenguela, dessen Schwester, 1217–1230 Königin von Kastilien
    Blanka von Kastilien, deren Schwester, 1226–1236 und 1248–1242 Regentin Frankreichs
    Ferdinand III. der Heilige, Sohn Alfons’ IX. und Berenguelas, 1217–1252 König von Kastilien, 1230–1252 König von León
    Alfons X. der Weise, dessen Sohn, 1252–1284 König von Kastilien und León, 1257–1275 deutscher König
    Sancho IV., dessen Sohn, 1284–1295 König von Kastilien und León
    Ferdinand IV., dessen Sohn, 1295–1312 König von Kastilien und León
    Alfons XI., dessen Sohn, 1312–1350 König von Kastilien und León
    Peter I. der Grausame, dessen Sohn, 1350–1369 König von Kastilien und León
    Peter I. wurde 1369 vertrieben, ihm folgte sein (illegitimer) Halbbruder Heinrich II., der der Gründer des Hauses Trastámara wurde.

    Fürstentum Orange (Linie Chalon)
    Johann III. von Chalon-Arlay († 1418), Fürst von Orange (1393) durch Heirat mit der Erbtochter Marie des Baux
    Ludwig genannt le Bon (‚der Gute‘) († 1463), deren Sohn, Fürst von Orange
    Wilhelm VII. († 1475), dessen Sohn, Fürst von Orange
    Johann II. de Chalon († 1502), dessen Sohn, Fürst von Orange
    Philibert de Chalon († 1530), dessen Sohn, Fürst von Orange, letzter männlicher Abkömmling des Hauses Chalon-Arlay. Er adoptierte Renatus, den Sohn seiner Schwester Claudia, durch den alle Rechte an die ottonische Linie des Hauses Nassau gingen.

    Kinder:
    1. 12. Markgraf Adalbert von Ivrea, der Reiche gestorben in zw 923 und 925.

  8. 26.  Kaiser Berengar I. von Italien (Unruochinger)Kaiser Berengar I. von Italien (Unruochinger) wurde geboren in zw 850 und 860 (Sohn von Markgraf Eberhard von Italien (von Friaul) (Unruochinger) und Prinzessin Gisela von Frankreich (Karolinger)); gestorben am 7 Mrz 924 in Verona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Wurde ermordet.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berengar_I.

    Berengar I. von Friaul (* um 850; † 7. April 924 in Verona) war Kaiser von 915 bis 924 und König von Italien in den Jahren 888–889, 896–901 und 905–924. Somit gehört er zu den „Nationalkönigen“.

    Er war der dritte Sohn von zehn Kindern des Unruochingers Eberhard († 866), Markgraf von Friaul, und dessen Frau Gisela († 874), Tochter Kaiser Ludwigs des Frommen.
    Seit 874 war er Nachfolger seines Vaters als Markgraf von Friaul.
    Nach der Absetzung Karls des Dicken wurde Berengar I. 888 durch den Bischof Anselm von Mailand in Pavia zum König der Langobarden gekrönt. Als jedoch der ostfränkische König Arnulf mit einem Heer anrückte, huldigte ihm Berengar zu Trient als König von Italien. Und 889 wurde Berengar von seinem Gegner, Herzog Wido III. von Spoleto, an der Trebia besiegt (Wido wurde 891 von Papst Stephan V. zum Kaiser gekrönt). Nach dessen Tod 894 zog der Ostfranke Arnulf erneut über die Alpen und besetzte Oberitalien. Nach Arnulfs Abzug 895 fiel Berengar wieder von ihm ab und teilte sich mit Widos Sohn, Kaiser Lambert, Herzog von Spoleto, die Herrschaft über Ober- und Mittelitalien. Nach Lamberts Absetzung 896 (er starb 898) und Arnulfs Tod 899 versuchte Berengar, sich des ganzen Langobardenreichs zu bemächtigen.
    Berengars Position war durch die Niederlage gegen die Ungarn an der Brenta 899 bei deren Einfall 899/900 ernstlich gefährdet und deshalb wurde Ludwig, König von Niederburgund, nach Italien gerufen und 901 zum Kaiser ernannt.
    905 konnte Berengar Ludwig verdrängen, indem er ihn bei einem von dessen Italienfeldzügen gefangennahm und ihn dabei in Verona blenden ließ. Berengar wurde allerdings erst 915 von Papst Johannes X. zum Kaiser gekrönt.
    Stetige Aufstände machten ihm zu schaffen; deren Anstifter, die Markgrafen von Ivrea und Toskana sowie der Bischof Lambert von Mailand, trugen 919 dem König Rudolf II. von Hochburgund die Krone Italiens an.
    Rudolf schlug am 29. Juli 923 Berengar bei Fiorenzuola in der Nähe von Piacenza vollständig, und als dieser die Ungarn zu Hilfe rief, entfremdete er sich dadurch auch den wenigen, die ihm treu geblieben waren. Selbst in Verona, das stets zu ihm gehalten hatte, entstand eine Verschwörung. Berengar I. wurde am 7. April 924 in Verona ermordet.

    Ehe und Nachkommen
    Berengar war in erster Ehe seit etwa 880/890 mit Bertila von Spoleto († vor Dezember 915) verheiratet, der Tochter von Herzog Suppo II., Graf von Camerino, mit der er drei Kinder hatte. Die älteste Tochter aus dieser Ehe wiederum war mit Adalbert I., Markgraf von Ivrea, verheiratet. Dieser Verbindung entstammte Berengar II. In zweiter Ehe heiratete er vor Dezember 915 Anna, die nach Mai 936 starb; diese Ehe blieb kinderlos.
    Berengars Kinder waren:
    • Tochter ∞ NN, Neffe des Bischofs Liutvard von Vercelli
    • Gisela (* wohl 880/885, † wohl 910/915) ∞ vor 900 Adalbert I. der Reiche († wohl 923) Markgraf von Ivrea
    • Bertha († nach 952) 915 Äbtissin von San Salvatore in Brescia




    Literatur
    • Ernst Ludwig Dümmler: Berengar I., Markgraf von Friaul, König von Italien und römischer Kaiser. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 357–359.
    • Girolamo Arnaldi: Berengario I, duca-marchese del Friuli, re d'Italia, imperatore. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 9 (Berengario–Biagini), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1967,. 1–26.

    Berengar heiratete Gräfin Bertila von Camerino und Spoleto in cir 880. Bertila (Tochter von Graf Suppo von Camerino und Spoleto) gestorben in 915. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 27.  Gräfin Bertila von Camerino und Spoleto (Tochter von Graf Suppo von Camerino und Spoleto); gestorben in 915.
    Kinder:
    1. 13. Prinzessin Gisela von Italien (von Friaul) (Unruochinger) wurde geboren in zw 880 und 885.

  10. 28.  Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden)Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden) wurde geboren in zw 850 und 860 (Sohn von Herzog Hugbert in Transjuranien (von Arles) (Bosoniden)); gestorben in 898.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Arles; Graf von Arles https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arles

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theotbald_von_Arles

    Theotbald (* 850/860; † Juni 887/895)[1] war Graf von Arles. Er war der Sohn von Herzog Hugbert aus dem Haus der Bosoniden, seine Mutter ist unbekannt.

    879 heiratete er Bertha, eine uneheliche Tochter des Karolingers Lothar II.; ihre Kinder waren:
    • Hugo, † 10. April 947, 903 Graf von Vienne, 926 König von Italien
    • Boso, † nach 936, 911/931 Graf von Avignon und Vaisin, 926/931 Graf von Arles, 931/936 Markgraf von Tuscien
    • Teutberga, † vor September 948; ∞ Warnarius, X 6. Dezember 924, 895 Vizegraf von Sens, 895/896 Graf von Troyes.
    Die Existenz einer zweiten Tochter ergibt sich aus einem Dokument aus dem Jahr 924, jedoch ist über sie nichts weiter bekannt[2].
    Theotbald ist um 879/880 Graf von Arles und befindet sich in der Entourage Boso von Viennes, des neuen Königs von Niederburgund, mit dem er verwandt ist [3]. Die Annales Vedastini (Annalen der Abtei Saint-Vaast) berichten, dass Teutbaldum filium Hucberti (Theotbald, Sohn Hugberts) von Heinricus 880 in einer Schlacht gegen Bosonem tyrannum (den Tyrannen Boso) schwer verwundet wurde. Mit dem elsässischen Herzog Hugo wurde er anschließend verfolgt und musste sich in die Provence flüchten.
    Das Datum seines Todes ist unbekannt, es liegt zwischen 887 und 895. Seine Witwe Bertha verheiratet sich 895 (bzw. zwischen 890/898) mit Adalbert dem Reichen, Markgraf von Tuscien.


    Literatur
    • Paul-Albert Février (Hg.), La Provence des origines à l'an mil - Editions Ouest-France Université, 1989 - ISBN 2737304563.
    Weblinks
    • Theotbald bei Medlands
    • Annales Vedastini
    Fußnoten
    1 Projects-MedLands-PROVENCE, Artikel zu THEOTBALD: ici, auch für die weiteren Daten
    2 comtes de Provence
    3 Paul-Albert Février (Hg.), La Provence des origines à l'an mil, page 486.

    Diebold heiratete Prinzessin Bertha von Lotharingien in cir 879. Bertha (Tochter von König Lothar II. von Lothringen und N. (Mutter von Bertha) N.) wurde geboren in cir 863; gestorben am 8 Mrz 925. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 29.  Prinzessin Bertha von Lotharingien wurde geboren in cir 863 (Tochter von König Lothar II. von Lothringen und N. (Mutter von Bertha) N.); gestorben am 8 Mrz 925.
    Kinder:
    1. 14. Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden) wurde geboren in cir 885; gestorben in zw 936 und 940.
    2. König Hugo I. von Niederburgund (von Italien) (Bosoniden) wurde geboren in vor 887; gestorben am 10 Apr 947 in Arles.
    3. Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden)

  12. 30.  König Rudolf I. von Hochburgund (Welfen)König Rudolf I. von Hochburgund (Welfen) (Sohn von Herzog Konrad II. von Auxerre (Welfen) und Walrada N.); gestorben am 25 Okt 912.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_I._(Burgund)

    Rudolf I. († 25. Oktober 912) war König von Hochburgund (Transjurana) von 888 bis 912.
    Rudolf entstammt dem burgundischen Zweig der Welfen und war der Sohn des Grafen Konrad von Auxerre.
    Nach der Absetzung des Ostfränkischen Königs Karls des Dicken zerfiel dessen Reich, und auf dem Boden seiner burgundischen Landesteile ließ sich Rudolf, der seit 872 hier als Markgraf von Transjuranien regierte, 888 in Saint-Maurice-d'Agaune von den Großen zum König von Burgund ausrufen und wurde auch von Kaiser Arnulf von Kärnten anerkannt. Er starb nach einer friedlichen Regierungszeit.
    Das von ihm begründete Hochburgund umfasste die spätere Freigrafschaft Burgund, die Westschweiz, Basel, das Wallis, Aosta und Teile der Zentralschweiz.

    Er war verheiratet mit Willa von Burgund, wohl einer Tochter des Boso von Vienne, des Königs von Niederburgund (Cisjuranien), mit der er vier Kinder hatte:
    • Rudolf II. († 11. Juli 937) 912 König von Burgund, 912/925 König von Italien, begraben in Saint-Maurice, ∞ wohl 922 Bertha von Schwaben († nach 2. Januar 966) Tochter des Burchard II. Herzog von Schwaben (Burchardinger)
    • Ludwig,. 920/929 Graf im Thurgau, ∞ Edgifa, Tochter des Königs Eduard der Ältere von England
    • Waldrada, ∞ zwischen 921 und 17. Juli 923 Bonifacius Herzog und Markgraf von Spoleto († Juli/Dezember 953)
    • Judith, 929

    Willa heiratete 912 in zweiter Ehe den Grafen Hugo von Vienne, der 924 König von Niederburgund und 926 als Hugo I. König von Italien wurde.


    Literatur
    • Romain Jurot: Rudolf I.. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    • Rudolf Schieffer: Rudolfinger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 198–200 (Digitalisat).

    Rudolf + Willa von Burgund. Willa (Tochter von König Boso von Vienne und Ermengarde von Italien) gestorben in 929. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 31.  Willa von Burgund (Tochter von König Boso von Vienne und Ermengarde von Italien); gestorben in 929.

    Notizen:

    Willa heiratete 912 in zweiter Ehe den Grafen Hugo von Vienne, der 924 König von Niederburgund und 926 als Hugo I. König von Italien wurde.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Burgund

    Das Königreich Burgund entstand durch die Fränkischen Reichsteilungen. 561 bis 584 und 639 bis 737 waren fränkische Teilkönigreiche in Burgund entstanden, die zunächst an Neustrien, dann wieder an das Gesamtreich fielen. 880 und 888 wurden die Königreiche Niederburgund und Hochburgund gegründet und 930 zum Königreich Burgund vereinigt. Es bestand aus denjenigen Teilen des früheren karolingischen Reichsteils Burgund, die bei der Teilung des Frankenreiches 843 im Vertrag von Verdun als Lotharii Regnum an Kaiser Lothar I. fielen. Dies war ganz Burgund außer dem Gebiet, das 843 an das Westfrankenreich kam, im Zentrum des heutigen Frankreichs liegt und 1956–2016 die Region Bourgogne bildete.
    Das Königreich Burgund fiel 1033 an das römisch-deutsche Reich, wenngleich weite Teile im 14./15. Jahrhundert an das Königreich Frankreich fielen. Der burgundische Reichsteil des römisch-deutschen Reichs (der dritte Reichsteil neben dem deutschen Reichsteil und Reichsitalien) wird in der Geschichtswissenschaft oft als regnum Arelatense bzw. als Arelat bezeichnet.

    Entstehung und Entwicklung
    Das Königreich Burgund entwickelte sich in drei Etappen:

    Karolingische Reichsteilungen
    Erste Teilung
    Lothar I. teilte kurz vor seinem Tod im Jahre 855 sein Reich unter seinen Söhnen auf (Teilung von Prüm). Die burgundischen Reichsteile erhielt Karl, zusammen mit der Provence.

    Zweite Teilung
    Karl starb bereits 863, woraufhin seine Brüder das neue Reich wieder unter sich aufteilten:
    • Die spätere Freigrafschaft Burgund, die Westschweiz, die Region um Lyon und Vienne sowie das untere Rhônetal rechts der Rhone fielen an den lothringischen König Lothar II..
    • Das Wallis, Savoyen, die Dauphiné und die Provence an den italienischen König Ludwig II.

    Dritte Teilung
    Als auch Lothar II. (Lothringen) starb (869), teilten sich dessen Onkel, Karl der Kahle (der über das Westfrankenreich herrschte) und Ludwig der Deutsche (der über das Ostfrankenreich herrschte), dessen Teil von Burgund 870 noch einmal (Vertrag von Mersen):
    • Karl der Kahle erwarb das Rhônetal,
    • Ludwig der Deutsche die Westschweiz und Teile des französischen Jura.
    Als Ludwig II. 875 ebenfalls starb, erwarb Karl der Kahle schließlich auch dessen Reich samt den Teilen Burgunds, die Ludwig II. 863 erhalten hatte.

    Regionale Reichsgründungen
    Niederburgund umfasste etwa die heutigen französischen Regionen Rhône-Alpes und Provence-Alpes-Côte d’Azur, Hochburgund die spätere Freigrafschaft Burgund, die Westschweiz, Basel, das Wallis, Aosta und Teile der Zentralschweiz. 930 vereinigte Rudolf II. von Hochburgund die beiden burgundischen Reiche zum Königreich Burgund. (Die spätere Bourgogne gehörte weder zu Hoch- noch zu Niederburgund, sondern zum Westfrankenreich. Fraxinetum in der Provence wurde 888 islamisch.)

    Königreich Niederburgund (ab 880)
    877, zwei Jahre nachdem er die burgundischen Lande geerbt hatte, starb Karl der Kahle (Westfrankenreich). Sein Sohn Ludwig der Stammler konnte nicht verhindern, dass sich noch im selben Jahr ein burgundischer Adliger, Graf Boso von Vienne, selbständig machte. Boso ließ sich 880 mit Hilfe des Papstes Johannes VIII. und auf Drängen seiner Gattin Irmengard, einer Tochter Ludwigs II. von Italien, auf einer Versammlung der Großen zu Mantala (Montaille bei Vienne) zum König von Burgund und der Provence proklamieren. Er begründete somit das Reich Niederburgund, das auch das cisjuranische Burgunderreich genannt wurde, oder nach seiner Hauptstadt Arles das Königreich Arelat. Boso konnte sich gegen den neuen König des Ostfrankenreiches, Karl den Dicken (876–887, seit 880 auch König von Italien und seit 881 Kaiser), behaupten, jedoch den äußersten Nordosten seines Landes, Wallis, Aosta und Savoyen, nicht halten.
    Ludwig der Blinde, König von Niederburgund 887–924, König der Langobarden (König von Italien) 899–905, Römischer Kaiser 901–905, war der Sohn Bosos und dessen Gemahlin Irmengard. Nach seines Vaters Tod huldigte er als unmündiger Erbe gemeinsam mmit seiner Mutter dem ostfränkischen König und Kaiser Karl dem Dicken und empfing von ihm sein Erbe als Lehen. In demselben Verhältnis stand Ludwig auch zu Karls Nachfolger Arnulf von Kärnten. Ludwig wurde 899 König der Langobarden und wurde 90901 von Papst Benedikt IV. zum Kaiser gekrönt. 905 unterlag er Berengar von Friaul, der ihn blendete und aus Italien vertrieb. Graf Hugo von Provence war ab 905 Regent von Niederburgund und ab 924 König von Niederburgund. Seit dem Rückzug Rudolfs II. von Hochburgund im Jahre 926 war er zugleich König von Italien.

    Königreich Hochburgund (ab 888)
    Nach der Absetzung Karls des Dicken (888) zerfiel das Ostfrankenreich und auf dem Boden seiner burgundischen Landesteile proklamierte sich 888 in Saint-Maurice der Welfe Rudolf I. (888–912), ein Neffe des Königs Hugo von Frankreich, zum König von Hochburgund. Das Reich umfasste die spätere Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté) und die Markgrafschaft Transjuranien. Im selben Jahr schlug der Schwager von Rudolf I., Richard der Gerichtsherr (858–921) – Gründer des westlich der Saône gelegenen mittelalterlichen Herzogtums Burgund – die Normannen bei Saint-Florentin. Diese waren 888 in Burgund eingefallen und hatten Bèze geplündert.
    Rudolf II. von Hochburgund (912–937) führte mehrere Kriege zur Ausdehnung Hochburgunds gegenüber Alamannien. Er erwarb um 912/19/26 Basel und Gebiete im Aargau. Erst die Neugründung des Herzogtums Schwaben unter Burchard II. verhinderte eine weitere Ausdehnung. In der Schlacht bei Winterthur (919) wurde Rudolf entscheidend geschlagen. Schwaben und Hochburgund verbanden sich anschließend zur Durchsetzung beidseitiger Interessen in Italien – Rudolf II. heiratete Berta von Alamannien, eine Tochter Burchards II. Die Grenze zwischen Schwaben und Hochburgund wurde durch die Linie Huttwil-Aarwangen-Basel definiert. 922 wurde Rudolf von der gegen Berengar I. von Friaul, Kaiser und König von Italien, gerichteten Opposition nach Italien gerufen und besiegte Berengar. 926 zog er sich aus Italien wieder zurück und überließ es Hugo von Provence, dem König von Niederburgund.

    Vereinigung zum Königreich Burgund (930)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    930 überließ Hugo I. sein niederburgundisches Stammland Rudolf II. der als Gegenleistung auf seine Ansprüche auf die Herrschaft in Italien verzichtete. Zwischen Hugos Sohn Lothar und Rudolfs Tochter Adelheid wurde ein Ehevertrag geschlossen. Nacach der Krönung Hugos von Provence zum König von Italien vereinigte Rudolf II. 930 die beiden burgundischen Reiche zum Königreich Burgund. 935 schloss er ein Freundschaftsbündnis mit dem deutschen König Heinrich I. Nach Rudolfs Tod 937 erhob Hugo noch einmal Anspruch auf Niederburgund, da seinem Sohn Lothar Adelheid, die Schwester Konrads III., Sohn und Nachfolger Rudolfs II., versprochen worden war. Seine Ansprüche konnte er gegen Konrad III. nicht durchsetzen, der durch den sächsischen Herzog und römisch-deutschen König Otto I. unterstützt wurde. Dieser ließ vor dem Eintreffen Hugos in Burgund Konrad III. im Dezember 937 an seinen Hof nach Sachsen bringen und sicherte ihm so sein Erbe.
    Hugos Sohn Lothar II. war seit 931 Mitregent und nach Hugos Tod im Jahre 948 König von Italien. Er heiratete 947 die ihm versprochene, damals vermutlich 16-jährige Adelheid von Hochburgund, starb jedoch am 22. November 950, wobei teilweise auch eine Vergiftung durch Berengar II. von Ivrea angenommen wird. Dieser setzte Adelheid nach dem Tode Lothars in Italien gefangen und erklärte sich am 15. Dezember 950 zum König von Italien. Da Adelheid jedoch nicht nur die (noch nicht 20-jährigege) Witwe des italienischen Königs, sondern auch Nichte der Ida von Schwaben, der Gemahlin von Ottos Sohn Liudolf, war, zog Otto im September 951 nach Italien. Otto war daran interessiert, in den Konflikt in Italien einzugreifen, da er als Witwer – seine Gemahlin Edgitha war 946 verstorben – die Möglichkeit zur Heirat Adelheids und damit zur Ausdehnung seiner Herrschaft hatte. Otto führte Adelheid von ihrer Fluchtburg Canossa nach Pavia, wo er sich mit ihr im Oktober 951 vermählte. Otto I. eroberte Italien und bestätigte endgültig die Herrschaft seines Schwagers Konrads III. über Niederburgund.

    Königreich Arelat
    Konrad III. der Friedfertige (937–993), der Bruder von Adelheid und Thronfolger Rudolfs, wuchs am sächsischen Hof auf. Gegen ihn erhob Hugo von Provence nach dem Tod Rudolfs II. 937 Ansprüche auf Hochburgund, gegen die Konrad 938 durch den deutstschen König Otto I. geschützt wurde. Unter Konrads Herrschaft litt das Reich durch Einfälle der Ungarn und durch Fehden und Raubkriege der Großen. Das Machtvakuum nützen auch die Sarazenen für einen Raubzug in den burgundischen Norden, wobei sie 939 auch das Kloster Saint-Maurice im unteren Wallis plünderten.
    Unter Konrad wuchsen die beiden Burgund unter deutscher Hegemonie zusammen. Seither bestand ein einheitliches Königreich Burgund, das nach der bedeutendsten Stadt Niederburgunds Arles auch Königreich Arelat genannt wurde.
    975 endete die islamische Herrschaft in der Provence.
    König Rudolf III. (993–1032) war ein schwacher, durch seine Vasallen bedrängter König. Da er kinderlos geblieben war, schloss er 1006 einen Erbvertrag mit dem Deutschen Reich unter Heinrich II., dem letzten der ottonisch-sächsischen Könige und Kaiser. Heinrich II. war über seine Mutter Gisela ein Neffe Rudolfs III.
    1033 fiel das Reich im Erbgang an den römisch-deutschen Kaiser Konrad II. und bildete fortan den dritten Reichsteil innerhalb des römisch-deutschen Reiches neben dem deutschen Reichsteil und Reichsitalien. Der Einfluss des römisch-deutschen Königtums in Burgund war traditionell nur schwach ausgeprägt und faktisch nur im Norden Burgunds einigermaßen effektiv. Im Verlauf des 13. Jahrhunderts verstärkte sich der französische Einfluss im burgundischen Reichsteil.[1]
    Der burgundische Reichsteil umfasste um 1300 die Provence, die sogenannte Freigrafschaft Burgund, die Dauphiné (Grafschaft Vienne) sowie die Grafschaften Mömpelgard und Savoyen, nicht aber das zu Frankreich gehörende Herzogtum Burgund. Abgeleitet von der Krönungsstadt Arles wird der burgundische Reichsteil in der Geschichtswissenschaft oft als regnum Arelatense bzw. als Arelat bezeichnet. Die Krönung Karls IV. in Arles im Jahr 1365 war die letzte burgundische Königskrönung und sollte vor allem die Zugehörigkeit des Arelat zum römisch-deutschen Reich noch einmal betonen. Bald darauf gab Karl diese Politik auf und begünstigte sogar die französische Einflussnahme, indem er bei einem Besuch in Paris am 7. Januar 1378 dem französischen Kronprinzen kaiserliche Stellvertretervollmachten in Burgund verlieh und damit faktisch Reichsrechte aufgab, wohl um so andere Zugeständnisse der französischen Krone zu erlangen.[2]
    Im Verlauf des späten 14. und des 15. Jahrhunderts fiel der Großteil des burgundischen Reichsteils an Frankreich bzw. an das Haus Burgund, das einen umfassenden Territorialkomplex erschuf, der sowohl französische Territorien als auch Reichsgüter umfasste. Ende des 15. Jahrhunderts gewann das Haus Habsburg unter Maximilian I. Teile davon wieder zurück, konnte diese aber nicht dauerhaft halten.

    Territoriale Absplitterungen und Ende
    In der Stauferzeit ab Mitte des 12. Jahrhunderts wurden die Territorien von Avignon als Grafschaft Venaissin und das Valentinois (Valence) als Markgrafschaft Provence unter den Grafen von Toulouse sowie das Herrschaftsgebiet der Grafen von Savoyen faktisch selbständige Territorien innerhalb Burgunds.
    Das Rektorat für die Kaiser übten in den verbliebenen Gebieten die Herzöge von Zähringen aus. Unter ihnen wurden mehrere Städte gegründet (unter anderem Bern). Die Bistümer von Basel, Sion, Lausanne und Genf wurden zunehmend selbständig.
    1246 fiel die Grafschaft Provence an das französische Haus Anjou und schied damit ebenfalls de facto aus dem Königreich Burgund aus.
    Die Niederlage der Staufer gegen die Anjous nutzte Frankreich zu einer weiteren Gebietskorrektur: Auch das Tal rechts der Rhône zwischen Valence und Avignon (die Ardeche) wurde französisch. Basel, Lausanne und Besançon werden freie Reichsstädte.
    1309 wurde der Sitz des Papstes auf französischen Druck hin nach Avignon umgesiedelt. 1349 kam die Dauphiné an den französischen Thronfolger (Dauphin).
    1384 gewann Herzog Philipp der Kühne von Burgund (also der französischen Bourgogne) die Herrschaft über die Freigrafschaft Burgund. Damit war die territoriale Einheit des Königreichs Burgund endgültig zerstört, aber aus der Vereinigung von Herzogtum Burgund (französisch) und Freigrafschaft Burgund (deutsch) entstand ein neues Burgund, siehe Haus Burgund.



    Siehe auch
    • Burgundische Geschichte
    • Liste der Herrscher von Burgund
    Literatur
    • Laetitia Boehm: Geschichte Burgunds. Politik, Staatsbildungen, Kultur. 2., ergänzte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1979, ISBN 3-17-005213-6.
    • Hermann Kamp: Burgund: Geschichte und Kultur (= Beck'sche Reihe. 2414). Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-53614-4.
    Weblinks
    • Hans-Dietrich Kahl: Burgund (Zweites Königreich). In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Anmerkungen
    1 Vgl. etwa Bertram Resmini: Das Arelat im Kräftefeld der französischen, englischen und angiovinischen Politik nach 1250 und das Einwirken Rudolfs von Habsburg (= Kölner historische Abhandlungen. 25). Böhlau, Köln u. a. 1980, ISBN 3-412-017787 (Zugleich: Köln, Universität, Dissertation, 1974).
    2 Heinz Thomas: Karl V. In: Joachim Ehlers, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888–1498 (= Beck'sche Reihe. 1723). Beck, München 2006, ISBN 3-406-54739-7, S. 251 ff.,ier S. 271 f.

    Kinder:
    1. 15. Prinzessin Willa von Hochburgund
    2. König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen) gestorben am 11 Jul 937; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz.


Generation: 6

  1. 32.  Graf Balduin I. von Flandern, der Gute Graf Balduin I. von Flandern, der Gute gestorben in 879.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 864-879, Flandern; Graf von Flandern

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_I._(Flandern)

    Leben
    Im Jahr 862 entführte Balduin in Senlis die karolingische Prinzessin Judith, eine Tochter des westfränkischen Königs und späteren römischen Kaisers Karl des Kahlen.[1] Sie war zudem die Witwe der Angelsachsenkönige Æthelwulf († 858) und Æthelbalald († 860). Der König versuchte bei den fränkischen Bischöfen die Bannung seiner Tochter und ihres Entführers zu erreichen, worauf der Erzbischof Hinkmar von Reims und der Bischof Hungerus von Utrecht den Wikingerfürsten Rörik von Dorestad davor warnten, Balduin Asyl zu gewähren.[2] Doch schon im folgenden Jahr versöhnte sich der König mit dem Paar, nachdem es die Zustimmung Papst Nikolaus I. zur Ehe erhalten hatte, die im Dezember 863 in Auxerre geschlossen wurde.[3] Wohl um diese Zeit wurde Balduin von seinem Schwiegervater als comes im pagus Flandrensis und im pagus Teruanensis eingesetzt, sowie zum Laienabt des Klosters Sankt Peter in Gent ernannt, als der er in einer Urkunde aus dem Jahr 870 genannt wird.[4] In seiner Funktion als Grenzgraf oblag ihm besonders die Verteidigung des Landes gegen die in Friesland herrschenden Wikinger des Rörik. Im Jahr 871 versuchte Balduin im Auftrag seines Schwiegervaters vergeblich den rebellischen Königssohn Karlmann zum Frieden zu bewegen.[5]
    Graf Balduin I. von Flandern starb im Jahr 879.[6] Der Ort seiner Bestattung ist umstritten; in den Annalen werden sowohl die Abtei Saint-Bertin als auch die Sankt-Peters-Abtei in Gent genannt.[7] Der Abt Folkwin gab später jedoch an, dass Balduin seine letzten Lebenstage als Mönch in Saint-Bertin verbracht habe, wo er auch bestattet worden sei. Sein Herz hingegen habe in Sankt Peter einen Ruheort erhalten.[8]

    Nachkommen
    Weitere in der Literatur gelegentlich auftretende Kinder, besonders einen jung gestorbenen Sohn namens Karl und eine Tochter die den Grafen Wilfried den Haarigen von Barcelona geheiratet hätte, stammen aus später verfassten Berichten, deren inhaltliche Korrektheit nicht ermittelt werden können.

    Herkunft
    Balduins familiäre Herkunft wie auch sein Geburtsjahr sind unbekannt, zeitgenössische Quellen schweigen sich dazu aus. Eine im frühen 12. Jahrhundert begonnene Genealogie der Grafen Flanderns konstruiert jedoch einen fiktiven Stammbaum, nach welchem Balduin der Nachfahre eines Lidricus, comes (Graf) im pagus Harlebeccensis, gewesen sei. Dessen Sohn Ingelramnus wäre der Vater von Audacrus gewesen, welcher wiederum der Vater von Balduin war.[9] Der Vatername wird in abweichenden Variationen in mehreren zeitnah entstandenen Annalen ebenfalls gebraucht.[10] Eine noch im selben Jahrhundert entstandene Fortsetzung der flämischen Genealogie berichtet, dass der comes Lidricus im Jahr 792 die Macht im herrenlosen Flandern okkupiert habe, weil dieses Land so waldreich war.[11]
    Eine im Jahr 1294 erfolgte Erweiterung der Genealogie nennt Balduin I. als ersten Grafen von Flandern, seine Vorfahren aber hätten den fränkischen Königen als forestarii (Waldhüter) in Flandern gedient.[12] So hätten Lidricus und Audacer vom Abt des Klosters Sankt Bavo in Gent eine Jagdlizenz erhalten. Die Legende von den Wald hütenden Vorfahren der Grafen von Flandern etablierte sich im Verlauf der Jahrhunderte fest im historischen Gedächtnis, noch Graf Balduin „Eisenarm“ habe die Wälder Flanderns von umherstreifenden Polarbären gesäubert.[13]

    Beiname
    Balduins heute geläufiger Beiname ist nicht zeitgenössisch, anlässlich seines Todes wurde er Bonus („der Gute“) und Ferreus („der Eiserne“) genannt.[14] Der Beiname Ferreorum-brachiorum („Eisenarm“) wurde ihm erstmals in einem Werk aus dem 12. Jahrhundert beigegeben und beschreibt seine Stärke und Verwegenheit.[15]



    Weblinks
    • Counts of Flanders bei fmg.ac (englisch)
    • Baldwin I „Iron-arm“ bei The Henry Project (englisch)

    Balduin heiratete Prinzessin Judith von Franken in Dez 863 in Auxerre. Judith (Tochter von Kaiser Karl II. von Frankreich (Karolinger), der Kahle und Königin Irmtrud von Orleans) wurde geboren in cir 843; gestorben in nach 870. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Prinzessin Judith von Franken wurde geboren in cir 843 (Tochter von Kaiser Karl II. von Frankreich (Karolinger), der Kahle und Königin Irmtrud von Orleans); gestorben in nach 870.

    Notizen:

    Judith und Balduin hatten mindestens zwei Söhne:
    • Balduin II. der Kahle († 918), Graf von Flandern
    • Rodulfus († 28. Juni 896), Graf im Vermandois

    Kinder:
    1. 16. Graf Balduin II. von Flandern, der Kahle wurde geboren in cir 865; gestorben am 2 Jan 918.

  3. 34.  König Alfred von England, der Grosse König Alfred von England, der Grosse wurde geboren in 849 in Wantage (Sohn von König Ethelwulf (Æthelwulf) von England und Osburga (der Yutes)); gestorben am 28 Okt 901.

    Notizen:

    Link zu: Alfred des Großen - https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_der_Große

    Alfred der Große (auch Ælfred, von altenglisch Ælfrēd; * 848 oder 849 in Wantage, Oxfordshire; † 26. Oktober 899) war ab 871 König der West-Sachsen (Wessex) und ab etwa 886 der Angelsachsen. Er war der jüngste der fünf Söhne des 858 verstorbeneen Westsachsenkönigs Æthelwulf und dessen erster Frau Osburga. Seine besondere Bedeutung für die englische Geschichte liegt darin, dass er nach erfolgreicher Abwehr der Wikinger die Grundlagen für eine Vereinigung der angelsächsischen Königreiche unter der Hegemonie von Wessex schuf sowie die altenglische Sprache und Literatur förderte.

    Frühe JahreAlfred wurde in jungen Jahren nach Rom gesandt, wo er der Angelsächsischen Chronik zufolge von Papst Leo IV. „zum König gesalbt wurde“.[1] Dies wurde (spätestens im viktorianischen Zeitalter) als vorwegnehmende Krönung zum König von Wessex verstanden. Diese Krönung hätte Leo aber nicht vorhersehen können, hatte Alfred doch zu diesem Zeitpunkt noch drei lebende ältere Brüder. Ein entsprechender Brief von Leo zeigt, dass Alfred zum Konsul ernannt wurde, was später als königliche Investitur (absichtlich oder nicht) missverstanden wurde.
    Während der Regierungszeit seiner ältesten Brüder Æthelbald und Æthelberht trat Alfred nicht in Erscheinung, zumindest berichten die Quellen darüber nichts, was aber im Rahmen frühmittelalterlicher Geschichtsschreibung nicht ungewöhnlich ist. Dies änderte sich, als Æthelred I. den Thron bestieg. Alfred stieg zum secundarius auf, was ihn zu einer Art Mitregenten gemacht haben dürfte. Eine Vereinbarung, die wahrscheinlich auch vom Witan, dem Rat der Großen, gewünscht war.

    Wikingerangriff und Beginn der Königsherrschaft Alfreds
    Politisch spitzte sich die Lage in England zu, als 866 die Wikinger in angelsächsisches Gebiet einfielen. Die Angelsächsische Chronik berichtet von einem großen Heer der Wikinger, als deren wichtigster Anführer zunächst Ivarr erschien, ein Held der skandinavischen Saga-Literatur. Tatsächlich scheinen die angreifenden Dänen den Truppen der Angelsachsen zahlenmäßig überlegen gewesen zu sein, zumindest stellten sie eine ernsthafte Bedrohung dar und destabilisierten die politische Lage in England ganz erheblich. 868 versuchte Alfred noch gemeinsam mit seinem Bruder Æthelred, die einfallenden Wikinger aus Mercia fernzuhalten, scheiterte jedoch. 870/71 wandten sich die Dänen Wessex zu, dem letzten noch intakten angelsächsischen KKönigreich. Nun folgte „Alfreds Jahr der Schlachten“: fünf Mal kam es zum Kampf, wobei die Angelsachsen drei Mal unterlagen (wie bei der Belagerung und Schlacht von Reading); in der Schlacht bei Englefield und in der Schlacht von Ashdown siegten die Westsachsen, konnten damit aber keine Entscheidung zu ihren Gunsten herbeiführen.
    Im April 871 starb Æthelred wahrscheinlich an einer Verwundung, die er bei der Schlacht von Merton erlitten hatte. Daraufhin bestieg Alfred selbst den Thron, obwohl Æthelred zwei Söhne hatte, die aber als zu jung für dieses Amt – besonders in diieser kritischen Zeit – angesehen wurden. Die Wikingerangriffe gingen unvermindert weiter, die Dänen stießen ins Herzland von Wessex vor, zogen sich dann aber zurück. Vermutlich waren sie mit dem Ergebnis des Feldzugs zufrieden, denn Alfred hatte ihnen bis dahin keine Niederlage bereiten können.
    Die folgenden Jahre scheinen Wessex an den Rand des Abgrunds gebracht zu haben, während in den anderen angelsächsischen Reichen bereits die Dänen herrschten. Es kam immer wieder zu Gefechten, wobei Alfred angeblich selbst beinahe in Gefangenschaft geriet. Alfred musste schließlich nach Athelney fliehen, wo er ein Heer aushob und Truppen sammelte. 878 ging er zum Angriff über und konnte den Dänen bei Edington (Wiltshire) eine empfindliche Niederlage zufügen. Sein geschlagener Gegner König Guthrum ließ sich daraufhin taufen und zog sich in sein Königreich East Anglia zurück. Die große Krisenzeit war zumindest für Wessex überwunden.

    Sicherung der Herrschaft
    Bis 892 unterblieben weitere Angriffe der Wikinger, was Alfred Zeit gab, sein Land durch eine Reihe von Festungen zu schützen und so neuen Angriffen der Wikinger entgegenzuwirken. Dem Burghal Hidage, einem Dokument, das um 910 entstand, ist zu entnehmen, dass er mindestens 30 Orte in Wessex befestigen ließ. Dazu gehörten vorgeschichtliche Wallburgen und aus alten Römerlagern hervorgegangene Ansiedlungen genauso wie später entstandene Städte und Orte. Diese (neu-)befestigten Plätze wurden durch Hufensteuern finanziert und mit Bauern bemannt. Fortan gab es also zwei verschiedene Truppenkörper in Wessex: die Besatzungen der ständig bemannten Festungen und den Fyrd, das im Kriegsfall einberufene Aufgebot der freien Untertanen.
    Durch seine militärische Präsenz und eine geschickte Heiratspolitik dehnte er seinen Einfluss weit in die anderen englischen Königreiche aus. Im Jahre 886 zog er in London ein und setzte seinen Schwiegersohn Æthelred als dortigen Statthalter ein. Die Reiche außerhalb des Danelag erkannten Alfred nun als ihren obersten König an, was ihm eine unangefochtene Primatsstellung verlieh. Diese Position ausnützend versuchte er um 886, seinen Einfluss auch auf das von König Guthrum regierte Danelag auszudehnen, indem er sich zum Schirmherrn aller Engländer erklärte. Auf diese Weise gelang es ihm schließlich, eine Teilung des Danelag bzw. des vormaligen Königreichs Mercia in einen dänischen und einen „englischen“ Teil durchzusetzen. Damit war auch die Grundlage für eine Vereinigung all jener Länder geschaffen, die heute England ausmachen. Verwirklicht wurde diese von seinen Nachfolgern, womit auch das – manchmal so genannte – „Erste Wikingerzeitalter“ in jenen Gebieten, die heute England bilden, zu Ende ging.
    Zuvor war das Erreichte durch die seit 892 erneut einsetzenden Wikingerangriffe nochmals in Frage gestellt worden. Eine von Alfred geschaffene Kriegsflotte konnte diese Angriffe zunächst auch nicht aufhalten, was sein Reich in eine kurzfristige wirtschaftliche und militärische Krise stürzte. Letztlich aber besiegte ein Heer der unter seiner Führung vereinten Königreiche die Wikinger.

    Kulturförderung
    Nach dem Vorbild Karls des Großen ließ Alfred zahlreiche Klöster gründen. Durch die Neuschaffung von Schulen förderte er das kulturelle und geistige Leben seines Reiches. Mit 36 Jahren lernte er selbst Latein und lud zahlreiche Gelehrte aus dem Frankenreich zu sich nach England ein; er selbst übersetzte Boethius’ Trost der Philosophie.[2] Die Franken und angelsächsische Juristen begannen unter seiner Regierung mit der Niederschrift des Common Law in einer Gesetzessammlung mit der Bezeichnung Domboc.

    Tod und Nachwirkung
    Schon bald nach seinem Tod 899 wurde Alfred „der Große“ genannt. Er ist der einzige König der englischen Geschichte, der diesen Beinamen erhalten hat. Offiziell wurde er nie heiliggesprochen, dennoch verehrten ihn schon bald viele Menschen, und ein Heiligenkult, der sich bis heute überliefert hat, entstand um seine Grablege in der Kathedrale von Swithun, seit 1110 im Benediktinerkloster von Hyde Abbey in Hyde Head. Das Benediktinerkloster wurde 1536 von Heinrich VIII. aufgelöst. Im Jahr 1788 bauten Gefangene an dieser Stelle ein Gefängnis und stießen dabei auf einen königlichen Sarg, dessen Inhalt sie plünderten und dessen Gebeine sie wegwarfen. 1995 bis 1998 unternahm eine lokale Archäologengruppe eine Ausgrabung in der Nähe des ehemaligen Hochaltars und entdeckte dabei Gebeine, die im Museum von Winchester landeten. C14-Untersuchungen an diesen ergaben, dass ein gefundenes Drittel eines Beckenknochens zwischen 895 und 1017 zu datieren sei. Anthropologische Untersuchungen ergaben, dass die betreffende Person männlichen Geschlechts und zwischen 26 und 45 Jahre alt gewesen war. Da in dieser Gegend keine Bestattungen aus der Angel-Sächsischen Periode bekannt sind, wird angenommen, dass es sich bei dem gefundenen Beckenrest um einen Knochen von Alfred dem Großen oder dessen Sohn handelt.[3]
    Alfred ist einer der wenigen angelsächsischen Könige, für die zumindest eine fragmentarische zeitgenössische Biografie existiert: Die einzige Handschrift des Lebens des Alfred blieb bis 1731 erhalten. Der Biograf war ein Waliser namens Asser, der sich mit seinem Text deutlich an Einhards Biografie Karls des Großen orientiert.
    Eine Gedenktafel an ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg. Zudem trägt der Mount Alfred, ein Berg in der Antarktis, seinen Namen.

    Familie
    • Ehefrau: Ealhswith (* um 852, † in Winchester 5. Dezember 902), Tochter Æthelred von Gainas und dessen Gemahlin Eadburg.
    • Kinder:
    • Edmund (* ca. 870, † vor 899), Mitkönig von Wessex.
    • Eduard (* ca. 871; † 17. Juli 924), König Eduard der Ältere
    • Æthelweard (* ca. 880, † 26. Oktober 920/922)
    • Æthelflæd (* ca. 869, † in Tamworth 12. Juni 918), Herrin der Mercier; Ehemann seit 886/7, Æthelred, Ealdorman von Mercia († 911)
    • Ælfthryd (* ca. 875/7, † Gent 7. Juni 929); Ehemann seit 884/893, Graf Balduin II. von Flandern († 918)
    • Æthelgiva († ca. 896), Äbtissin von Shaftesbury, Dorset.
    Siehe auch Haus Wessex und Stammtafel englischer Könige.




    Rezeption
    Film
    • Alfred der Große – Bezwinger der Wikinger
    • The Last Kingdom
    • Vikings (Fernsehserie)
    Belletristik
    • Bernard Cornwell: Das letzte Königreich
    • Joan Wolf: The Edge of Light. (Prinzessin des Lichts)
    Lyrik
    • Theodor Fontane: König Alfred
    Quellen
    Die beiden wichtigsten Quellen zum Leben Alfreds sind die von Asser verfasste Biographie sowie die Angelsächsische Chronik. Hinzu kommen unter anderem sein Gesetzesbuch und Alfreds eigene Schriften (die von ihm angefertigten Übersetzungen).
    • Simon Keynes, Michael Lapidge: Asser’s Life of King Alfred and other contemporary sources. London u. a. 1983. [Sammlung der wichtigsten Quellen in englischer Übersetzung]
    • Dorothy Whitelock (Hrsg.): English Historical Documents. Band 1. London 1955 (2. Aufl. 1979).
    Literatur
    • Richard Abels: Alfred the Great. War, Culture and Kingship in Anglo-Saxon England (The Medieval World). Longman, London 1998. [hervorragende biographische Darstellung]
    • Nicole Guenther Discenza, Paul E. Szarmach (Hrsg.): A Companion to Alfred the Great. Brill, Leiden/Boston 2015, ISBN 978-90-04-27484-6.
    • Timothy Reuter (Hrsg.): Alfred the Great. Ashgate, Aldershot 2003. [Sammlung von wissenschaftlichen Artikeln zu wichtigen Einzelthemen]
    • C. Patrick Wormald: Alfred (848/9–899). In: Oxford Dictionary of National Biography. Band 1 (2004), S. 716–725. [mit weiterer Literatur]
    • C. Patrick Wormald, P. E. Szarmach: Alfred der Große. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 409 f.
    Weblinks
    Commons: Alfred der Große – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      Wikiquote: Alfred der Große – Zitate
    • Literatur über Alfred den Großen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Asser’s „Life of King Alfred“ (englisch)
    Anmerkungen
↑ Anglo-Saxon Chronicle 853 (Manuskript C). Angaben zur Chronik basieren auf Dorothy Whitelock (Hrsg.): English Historical Documents. Band 1. London 1955 (siehe dort zu den verschiedenen Manuskripten der Chronik).
↑ Janet Bately: King Alfred and the Old English Translation of Orosius. In: Anglia 88 (1970), S. 433–460; außerdem: ‘Those books that are most necessary for all men to know.’ The Classics and late ninth-century England: a reappraisal. In: The Classics in the Middle Ages. Hrsg. von Aldo S. Bernardo, Saul Levin (1990), S. 45–78.
↑ Michael Holden: Rediscovered pelvis traced to King Alfred the Great ... or his son. NBC News übernommen von Reuters, 17. Januar 2014, abgerufen am 18. Januar 2014 (englisch).

    Alfred + Alswith (Ealhswith) Mucill. Alswith (Tochter von Ethelred Mucill (Mucel) von Mercia und Edburga von Mercia) wurde geboren in zw 850 und 855 in Mercia; gestorben am 5 Dez 902. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  Alswith (Ealhswith) MucillAlswith (Ealhswith) Mucill wurde geboren in zw 850 und 855 in Mercia (Tochter von Ethelred Mucill (Mucel) von Mercia und Edburga von Mercia); gestorben am 5 Dez 902.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ealhswith

    Ealhswith (auch Ealhswið, Ealhswiþ, Ealhswyth, Ealhswyð; * 850/855 in Mercia; † 5. Dezember 902 in Winchester) war Royal Consort von Wessex.

    Ealhswith war die Tochter von Æthelred Mucel, des Ealdorman der Gaini, eines alten Volksstammes aus Mercia. Ihre Mutter war dessen Gemahlin Eadburg, die aus dem Königshaus von Mercia stammte. Ihr Bruder Æthelwulf ist durch eine Charta[1] aus dem Jahr 897 belegt. [2]
    Im Jahr 868 heiratete sie Alfred, der wohl schon zu dieser Zeit als designierter Thronerbe seines Bruders, des westsächsischen Königs Æthelred (865–871), galt. Im Jahr 871 wurde Alfred König der Westsachsen. Im Gegensatz zu ihrem Mann, dem wohohl am besten belegten angelsächsischen König, ist Ealhswith in den Quellen kaum greifbar. Asser, Alfreds Biograf, nennt sie niemals namentlich und bezeichnet sie „nach westsächsischer Sitte“ auch nie als „Königin“. Auch in den erhaltenen Chartas Alfreds ist sie nicht unter den Zeugen zu finden.[2]
    In seinem Testament[3] vermachte Alfred seiner Witwe im Jahr 899 drei symbolträchtige Ländereien: Bei Edington (Wiltshire) und Lambourn (Berkshire, Schlacht von Ashdown) hatte er bedeutende Siege über die Wikinger errungen. Der dritte Ort, Wantage, war sein Geburtsort. Bei diesen Gütern handelte es sich um bocland; Grundbesitz, der nach Ealhswiths Tod an Alfreds direkte männliche Nachkommen zurückfiel. Vermutlich als Witwe gründete Ealhswith um 899 den Konvent St Mary's Abbey, auch Nunnaminster genannt, in Winchester, dessen Fertigstellung um 908 sie jedoch nicht mehr erlebte. Ealhswith starb am 5. Dezember 902 und wurde neben Alfred im neu erbauten New Minster in Winchester beigesetzt. In einem Vers aus dem frühen 10. Jahrhundert wird ihrer posthum als der „guten und lieben Herrin der Engländer“ gedacht.[2]
    Ealhswith wird als Heilige verehrt. Ihr Festtag ist der 20. Juli.[4]

    Kinder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Æthelflæd (* ca. 869, † 12. Juni 918 in Tamworth) heiratete den Ealdorman Æthelred von Mercia († 911)[2]
    2 Edmund (* ca. 870, † vor 899), als Kind gestorben[5]
    3 Eduard (* um 871, † 17. Juli 924), der älteste lebende Sohn, wurde 899 Alfreds Nachfolger als König der Engländer.[2]
    4 Æthelgifu (* um 874, † ca. 896) wurde die erste Äbtissin des von Alfred gegründeten Klosters Shaftesbury Abbey.[2]
    5 Ælfthryth (* ca. 875/877, † 7. Juni 929 in Gent) heiratete nach 893 den Grafen Balduin II. von Flandern (* 863/865, † 10. September 918)[2]
    6 Æthelweard (* ca. 880, † 16. Oktober 920) war das jüngste Kind. Er erhielt am Hof eine gute Ausbildung und wurde in Alfreds Testament mit einer großzügigen Apanage bedacht. Durch mehrere Urkunden ist er am Hof seines älteren Bruders Eduard beeugt.[2]


    Siehe auch
    • Stammtafel englischer Könige
    Rezeption
    Die im 18. Jahrhundert erbaute Elswitha Hall in Gainsborough wurde nach ihr benannt.
    Im Film Alfred der Große – Bezwinger der Wikinger aus dem Jahr 1969 wird Aelhswith von Prunella Ransome verkörpert.[6]
    In den historischen Romanen Das letzte Königreich (engl. The Last Kingdom, 2004) und Der weiße Reiter (The Pale Horseman, 2005) des britischen Schriftstellers Bernard Cornwell war Ealhswith das Vorbild für die Romanfigur Ælswith.[7]
    Quellen
    • anonym: Angelsächsische Chronik Online im Project Gutenberg (englisch)
    • Asser: Vita Alfredi; The Life of King Alfred Online (englisch) bei Online Medieval and Classical Library
    • Symeon von Durham: De Gestis Regum Anglorum (Taten der englischen Könige)
    • Charta S340
    • Charta S1201
    • Charta S1442
    • Charta S1507
    • Charta S1560
    Literatur
    • Simon Keynes, Michael Lapidge (Hrsg.): Alfred the Great: Asser's Life of King Alfred and Other Contemporary Sources. Penguin Books, 2004, ISBN 9780141909424.
    • P. McGurk: The metrical calendar of Hampson: a new edition, Analecta Bollandiana, 104 (1986)
    Weblinks
    Commons: Ealhswith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Marios Costambeys: Ealhswith (kostenpflichtige Registrierung erforderlich). In: Oxford Dictionary of National Biography, Oxford University Press, 2004. Abgerufen am 4. März 2012
    • Ealhswith 1 in Prosopography of Anglo-Saxon England (PASE)
    • Ealhswith in Foundation for Medieval Genealogy
    • Saint Elswith in saints.sqpn.com
    Einzelnachweise
    1 Charta S1442
    2 Marios Costambeys: Ealhswith (kostenpflichtige Registrierung erforderlich). In: Oxford Dictionary of National Biography, Oxford University Press, 2004. Abgerufen am 4. März 2012
    3 Charta S1507
    4 Saint Elswith in saints.sqpn.com
    5 Asser: Vita Alfredi
    6 Alfred der Große – Bezwinger der Wikinger. Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
    7 Bernard Cornwell: Das letzte Königreich. Rowohlt, 2007 und Der weiße Reiter. Rowohlt, 2007

    Kinder:
    1. König Eduard I. von England gestorben in Aug 924 in Farndon; wurde beigesetzt in Winchester.
    2. 17. Prinzessin Elftrude (Ælfthryd) von England gestorben am 7 Jun 929; wurde beigesetzt in Gent (St. Peter).

  5. 36.  Graf Heribert I. von Vermandois (Karolinger)Graf Heribert I. von Vermandois (Karolinger) wurde geboren in cir 840 (Sohn von Pippin (Vermandois)); gestorben in 902.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Meaux; Graf von Meaux
    • Titel (genauer): Grafschaft Soissons; Graf von Soissons
    • Titel (genauer): Grafschaft Vermandois; Graf von Vermandois

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heribert_I._(Vermandois)

    Heribert I. (* wohl 850; † 6. November 907) aus dem Haus der Karolinger war durch seinen Vater Pippin ein Enkel des Königs Bernhard von Italien.

    Heribert, der in den Quellen ab 877 nachweisbar ist, wurde 886/898 Graf von Soissons und Laienabt vom Kloster des heiligen Crispinus in Soissons, 888/889 Graf von Meaux und Madrie, und war in dieser Zeit gemeinsam mit dem Erzbischof Fulco von Reims, einer der Anführer der Adelsopposition gegen den neuen König Odo von Paris, der 888–898 der erste Robertiner auf dem französischen Thron war.
    Am 28. Januar 893, dem Jahrestag von Karls des Großen Tod, krönten Heribert und Fulco Karl den Einfältigen, den Sohn Ludwigs des Stammlers zum Gegenkönig, eine Maßnahme, die erst nach Odos Tod 898 Erfolg hatte, unter anderem deswegen, weil Odo nnach und nach die Parteigänger Karls auf seine Seite zog, darunter schließlich auch Heribert, dem er dafür 896 die wichtige Grafschaft Vermandois übergab. Heribert weitete nach dem Erwerb des Vermandois seine Macht in die Champagne aus, ohne vom König dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.
    Bei Auseinandersetzungen um Vermandois hat er am 28. Juni 896 den Grafen Rodulfus aus dem Haus Flandern getötet. Ebenso wie Fulco von Reims wurde auch Heribert einige Jahre später am 6. November 907 im Auftrag des Grafen Balduin II. von Flandern, eines älteren Bruders des Rodulfus, ermordet.
    Heriberts Ehefrau ist unbekannt[1]. Er hatte vielleicht einen Sohn und drei Töchter[2], direkte Quellenzeugnisse dazu gibt es jedoch nicht[3]:
    • Heribert II. (* wohl 880, † 23. Februar 943) 900/907 Graf von Meaux, Soissons und Vermandois, 907 Abt vom Kloster des heiligen Medardus in Soissons, begraben in Saint-Quentin, ∞ vor 21. Mai 907 Adela, Tochter des Markgrafen Robert von Neustrin (ab 922 als Robert I. König von Frankreich) (Robertiner)
    • Beatrix (* wohl 886, † nach 26. März 931) ∞ um 895 Robert Markgraf von Neustrien († 923), ab 922 als Robert I. König von Frankreich (Robertiner)
    • Tochter ∞ (Gebhard Graf im Ufgau 940 (Konradiner)) † nach 15. Januar 947
    • Cunigunde († 943) (oder Adela/Adele) ∞ Udo Graf in der Wetterau († 949) (Konradiner)



    Literatur
    • Eduard Hlawitschka, Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen I/2, Hannover 2006, Seiten 288 und 411
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-016480-5 (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 411).
    • Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln, Neue Folge I/1, Frankfurt am Main 1998, Tafel 7
    • Christian Settipani, La préhistoire des Capétiens (1993), S. 220–222
    Weblinks
    • Heribert I. bei Charles Cawley: Medieval Lands (abgerufen am 7. November 2011)
    • Heribert I. bei Stewart Baldwin: Henry Project (abgerufen am 7. November 2011)
    Fußnoten
    1 So u.a. Eduard Hlawitschka. Ob Heribert mit einer Bertha von Morvois verheiratet war, ist zweifelhaft. Zur Sinnhaftigkeit dieser Angabe vgl. den Artikel zu Bertha. Settipani nennt den Namen Liutgardis (S. 227, Fußnote 265), siehe auch die Medeval-Lands-Webseite.
    2 So Schwennicke; Settipani nennt die mittlere namenlose Tochter nicht. Ob Beatrix Heriberts Tochter war, ist umstritten, siehe dort.
    3 vgl. E. Hlawitschka, Die Ahnen I/2, S. 277f und 408 sowie Ausführungen von S. Baldwin bei "Henry Project".

    Titel (genauer):
    Eine Grafschaft Soissons mit der Hauptstadt Soissons befand sich Ende des 9. Jahrhunderts in den Händen von Heribert II., Graf von Vermandois. Dessen Nachkommen hielten die Grafschaft bis zum 14. Jahrhundert.
    Durch Heirat ging die Grafschaft dann an Johanna von Hennegau über, dann an Ludwig von Châtillon, Graf von Blois. Dessen Sohn Guido verkaufte sie 1367 an Enguerrand VII. de Coucy. Enguerrands Tochter Marie verkaufte einen Teil weiter an Herzog Ludwig von Orléans, der dann mit der Thronbesteigung Ludwigs XII. mit der Domaine royal vereinigt wurde.
    1413 bekam Robert von Bar die Grafschaften Marle und (Rest-)Soissons als Entschädigung für den Verlust des Herzogtums Bar. Unter seinen Nachkommen wurde Soissons vererbt. Letzter Graf von Soissons war Prinz Eugen von Savoyen, der kaiserliche Feldherr, mit dessen Tod 1736 die Grafschaft Soissons an die Krone zurückfiel.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Soissons

    Titel (genauer):
    Das Vermandois (flämisch: Vermandland) war im Mittelalter eine Grafschaft in Nordfrankreich, die aus den Burggrafschaften Saint-Quentin und Péronne bestand, und sich innerhalb der heutigen Region Picardie in den Départements Aisne und Somme erstreckte. Der Name der Grafschaft wird hergeleitet von den keltischen Viromandui bzw. deren Hauptort, der römischen (Civitas) Augusta Viromanduorum, dem heutigen Saint-Quentin.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Vermandois

    Titel (genauer):
    Von 888/889 bis 1019/1021 war die Grafschaft Meaux mit dem Hauptort Meaux in Händen der Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Meaux

    Gestorben:
    Wurde von einem von Graf Balduin II. von Flandern gedungenen Attentäter getötet.

    Heribert + Adela von Meaux. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 37.  Adela von MeauxAdela von Meaux (Tochter von Graf Theudbert von Meaux).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Meaux

    Meaux [mo] (lateinisch seit der Spätantike Meldis, klassisch-lateinisch Iantinum) ist eine französische Gemeinde mit 53.526 Einwohnern (Stand 1. Januar 2014) im Département Seine-et-Marne in der Region Île-de-France. Sie ist der Hauptort des gleichnamigen Arrondissement und Hauptort der beiden Kantone Meaux-Nord und Meaux-Sud. Ihre Einwohner werden Meldois genannt.

    Geographie
    Meaux ist die bevölkerungsreichste Stadt des Departements. Sie liegt im Norden des Bezirks in einer Schleife der Marne und am Canal de l’Ourcq, rund 40 Kilometer östlich von Paris, wohin sehr viele Einwohner zur Arbeit pendeln. Darüber hinaus lebt die Stadt als Markt der Region Brie vor allem von der Milch-, Käse- und Viehproduktion. Der Brie de Meaux ist eine weltbekannte geschützte Käsesorte (AOC seit 1980).

    Geschichte
    Der Name der Stadt, die ursprünglich Iantinum hieß, stammt vom gallischen Stamm der Meldi (Civitas Meldorum). Eine Weiheinschrift mit dem Namen des Gottes Atesmerius wurde hier gefunden. Sie wurde im 3. Jahrhundert durch Dionysius von Paris (Saiint Denis) christianisiert, dem nach seinem Märtyrertod der heilige Saintin folgte, der erste Bischof von Meaux. In merowingischer Zeit war Meaux der Hauptort des Pagus Meldensis. Der Reichtum der Stadt führte im 9. Jahrhundert, vor allem 852 und 886, zu Überfällen der Wikinger.
    Von 888/889 bis 1019/1021 war Meaux Hauptstadt der Grafschaft Meaux, die sich im Besitz des Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger, befand. Im 14. Jahrhundert fielen Stadt und Grafschaft mit der Champagne an den König. 1229 überließ Raimund VII., Graf von Poitiers und Toulouse, im Vertrag von Meaux alle seine Besitzungen am linken Ufer der Rhône, u. a. auch das Comtat Venaissin, dem Papst. Am 22. Mai 1239 wurden in Meaux, also weitab von ihren zentralen Gebieten, 83 Katharer verbrannt.
    Der Hundertjährige Krieg (1337–1453) traf die Stadt vergleichsweise schwer mit einer Aufeinanderfolge von Plünderungen, Seuchen und Hungersnöten. Diese Instabilität führte 1358 zu einem Aufstand der bäuerlichen Bevölkerung unter ihrem Anführer Guillaume Caillet. Sie brannten rund 60 größere Häuser nieder, ermordeten ihre Bewohner, so dass der Adel sich versteckte, als die Aufständischen vor der Stadt erschienen. Die Einwohner öffneten ihnen die Tore, der Bürgermeister selbst, Jean Soulas, führte sie zu den Verstecken der Adligen. Gaston Phoebus, der Graf von Foix, unterdrückte die Revolte an der Spitze eines Ritterheeres. Als Strafe wurde der Bürgermeister gehängt und die Stadt Meaux zwei Wochen lang den Flammen ausgesetzt. 1421/22 wurde Meaux sechs Monate lang von den Engländern belagert. Nach der Übergabe der Stadt wurden die Verteidiger gehängt oder geköpft.
    Meaux war im 16. Jahrhundert eine der aktivsten Städte, als es um die Ausbreitung des Protestantismus ging (Guillaume Briçonnet, Jacques Lefèvre d’Étaples, genannt Faber Stapulensis, Guillaume Farel, Jean Leclerc). 1546 wurden 60 Protestanten, darunter Pierre Leclerc, öffentlich verbrannt, viele weitere verbannt. Ab 1562, mit der Tolerierung der protestantischen Religionsgemeinschaft im Edikt von Saint-Germain-en-Laye, versuchten die bisher Verfolgten, die Herrschaft in der Stadt zu übernehmen, was mit der Bartholomäusnacht 1572 ihr Ende fand. In den Hugenottenkriegen (1562 bis 1598) stand Meaux aufseiten der Liga, bis sie sich 1593 König Heinrich IV. unterwarf.

    Sehenswürdigkeiten
    • Die gallorömischen Stadtmauern
    • Die Zeugnisse der bischöflichen Stadt:
    • Die Kathedrale St. Étienne (12.–15. Jahrhundert) mit einer Fassade im spätgotischen Flamboyantstil und Seitenportalen aus dem 13. Jahrhundert
    • Der Bischofspalast (12.–16. Jahrhundert), das heutige Musée Bossuet
    • Das alte Domkapitel (13. Jahrhundert)
    • Der Garten Bossuets
    • Die Unité d’Habitation, ein Wohnblock von Le Corbusier (1957–1959)
    • Musée de la Grande Guerre du Pays de Meaux[1], Museum über den Ersten Weltkrieg

    Städtepartnerschaften
    • Basildon, Essex, Vereinigtes Königreich
    • Heiligenhaus, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
    Persönlichkeiten
    • Philippe de Vitry (1291–1361) war ein Komponist, Dichter und Musiktheoretiker, sein Hauptwerk war Ars nova.
    • Persönlichkeiten der Reformation:
    • Guillaume Briçonnet (1470–1534), Bischof von Meaux
    • Jacques Lefèvre d’Étaples, genannt Faber Stapulensis (1450/55–1536), von 1521 bis 1523 Generalvikar in Meaux
    • Guillaume Farel (1489–1565), von 1521 bis 1523 Prediger in Meaux
    • Pierre Leclerc, 1546 evangelischer Hauptpastor von Meaux, noch im selben Jahr als einer der Vierzehn Märtyrer von Meaux verbrannt
    • Jacques Bénigne Bossuet (1627–1704), genannt Aigle de Meaux (Adler von Meaux), war Bischof von Meaux
    • Marie-Joseph Motier, Marquis de La Fayette (1757–1834) war Präfekt von Meaux
    • Albert Guillon (1801–1854), Komponist, in Meaux geboren
    • Amédée Rosier 1831–1898, französischer Maler, in Meaux geboren
    • Henri Moissan (1852–1907) aufgewachsen in Meaux, erhielt 1906 den Nobelpreis für Chemie
    • Véronique Genest (* 1957), Schauspielerin
    • Jean-François Copé (* 1964), Bürgermeister und seit 2012 Parteivorsitzender der konservativen UMP
    • Boulet (* 1975), Autor und Comic-Zeichner
    • Maud Fontenoy (* 1977), Wassersportlerin, bekannt für ihre Ozeanfahrten im Ruderboot
    • Eric Leblacher (* 1978), Radrennfahrer
    • Lucas Digne (* 1993), Fußballspieler
    Literatur
    • Le Patrimoine des Communes de la Seine-et-Marne. Flohic Editions, Bd. 2, Paris 2001, S. 781ff., ISBN 2-84234-100-7
    • Patrice CROISY: Bibliographie de Meaux (Meaux, 2006)
    Weblinks
     Commons: Meaux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Offizielle Website der Stadt
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Offizielle Seite des Musée de la Grande Guerre du Pays de Meaux

    Name:
    Adela war die Erbtochter

    Kinder:
    1. 18. Graf Heribert II. von Vermandois (Karolinger) wurde geboren in cir 880; gestorben am 23 Feb 943; wurde beigesetzt in Saint-Quentin.
    2. Beatrix von Vermandois wurde geboren in cir 886; gestorben in nach 26 Mrz 931.
    3. (zweite Tochter von Heribert I.) von Vermandois gestorben in nach 15 Jan 947.
    4. Gräfin Kunigunde (oder Adela, Adele) von Vermandois gestorben in 943.

  7. 38.  König Robert I. von Frankreich (von Neustrien)König Robert I. von Frankreich (von Neustrien) wurde geboren in 866 (Sohn von Graf Robert von Paris (von Frankreich), der Tapfere und Gräfin Adelheid (Aelis) von Tours); gestorben am 15 Jun 923 in Soissons, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht bei Soissons.
    • Titel (genauer): Angers, FR; Graf von Angers https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_und_Herzöge_von_Anjou

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Frankreich)

    Robert I. von Frankreich (* 866; † 15. Juni 923 in der Schlacht von Soissons), König des Westfrankenreichs bzw. von Frankreich von 922 bis zu seinem Tod, war der jüngere der beiden Söhne Graf Roberts des Tapferen, des Ahnherrn des Hauses der Robbertiner, und der Adelheid von Tours. Sein älterer Bruder Odo von Paris war bereits als erster Nichtkarolinger von 888 bis 898 König gewesen. Von Robert I. stammten alle späteren Robertiner ab und damit auch, in ununterbrochener männlicher Linie, alle späteren Könige von Frankreich aus dem Haus der Kapetinger, somit das gesamte „Haus Frankreich“ (Maison de France) einschließlich des Hauses Valois und der Bourbonen.

    König Odo, der keinen männlichen Nachkommen hatte, übertrug seinem Bruder Robert die Grafschaften, die er vor seiner Thronbesteigung selbst besessen hatte, nämlich Paris, Angers, Tours, Orléans und Blois. Später (890) gab er Robert zusätzlich die Grafschaft Poitiers. Außerdem war Robert Markgraf in Neustrien. Zugleich war er „Laienabt“ zahlreicher Abteien, darunter Saint-Denis bei Paris und Saint-Martin de Tours, das heißt, er konnte nach damaligem Brauch über die Einkünfte dieser Klösöster verfügen. Robert war jedoch nicht – wie man früher glaubte – „Herzog der Franken“ oder „Herzog von Franzien“; dieses Amt wurde erst später geschaffen, und die einzige Urkunde, die Robert als dux Francorum bezeichnet, ist eine Fälschung. Die Stärkung der robertinischen Hausmacht, die sich aus Roberts Ämterhäufung ergab, führte zu Unmut bei den Großen des Reichs und trug dazu bei, dass Gegner der Robertiner einen Karolinger, Karl III. den Einfältigen, zum Gegenkönig gegen Odo erhoben.
    Odo verständigte sich nach einem Bürgerkrieg mit Karl; Karl anerkannte Odo als König und wurde dafür von diesem als Nachfolger akzeptiert. Nach dem Tod Odos (898) hielt sich Robert an diese Abmachung und erhob keinen Anspruch auf die Krone. So kkonnte Karl ungehindert die Nachfolge antreten. Er bestätigte Robert in seinen Ämtern und Besitzungen, insbesondere in seiner Stellung als Markgraf. So behielt Robert die alleinige Macht über ein Bündel von Abteien, Grafschaften und Rechten, didie dadurch dem Zugriff des Königtums entzogen blieben; König Karl sicherte Robert urkundlich zu, dass er alle diese Güter seinem Sohn vererben durfte. Die Grafschaften ließ Robert von ihm nachgeordneten Vasallen verwalten, die nur ihm persönlich unterstanden und keine „Getreuen“ des Königs mehr waren. Auch andere Markgrafen konnten sich damals eine derartige Stellung sichern, was zu einer erheblichen Schwächung des Königtums führte. In der Folgezeit sicherte Robert die Verteidigung Nordfrankreichs gegen die Normannen. 911 fügte er zusammen mit Richard von Burgund (Richard dem Gerichtsherrn) den Seine-Normannen eine schwere Niederlage zu, doch 921 musste er Nantes den Loire-Normannen überlassen.
    Der Friede zwischen dem König und seinem mächtigen Vasallen wurde bis um 921 nicht ernsthaft gestört. Es hatte sich jedoch im Adel Unmut angesammelt, weil Karl seinen Günstling Hagano förderte, einen Lothringer niedriger Herkunft, der überdies ffür die Westfranken ein Landesfremder war. Daher kündigten 920 manche Vornehme Karl den Gehorsam auf, nachdem Karl sich geweigert hatte, Hagano zu entlassen. Als Karl dann beschloss, die Abtei Chelles der Äbtissin Rothild, der Schwiegermutter vovon Roberts Sohn Hugo, wegzunehmen, um sie Hagano zu geben, bedeutete das den endgültigen Bruch mit dem oppositionellen Adel und besonders den Robertinern. Robert ließ sich am 29. Juni 922 in Reims zum Gegenkönig wählen; am folgenden Tag wurde er dort durch Erzbischof Walter von Sens gekrönt.
    Karl stellte eine Armee auf und marschierte gegen den Usurpator. Am 15. Juni 923 fiel Robert in der Schlacht bei Soissons. Die Schlacht endete dennoch mit einem Sieg seiner Truppen. Daher konnten die Anhänger Roberts umgehend dessen Schwiegersohn, Herzog Rudolf von Burgund, zu seinem Nachfolger erheben, nachdem Roberts Sohn Hugo die Krone abgelehnt hatte.

    König Robert I. war aller Wahrscheinlichkeit nach zweimal verheiratet gewesen. Die Mutter seines Sohnes Hugo Magnus war eine Frau namens Beatrix, welche allgemein als Tochter des Grafen Heribert I. von Vermandois und damit als Angehörige des Geschlechts der Karolinger zugerechnet wird. Diese Annahme basiert allerdings auf einem zweifelhaften Beleg aus dem 11. Jahrhundert, während zeitgenössische Quellen keinerlei Angaben über die Herkunft der Beatrix liefern.[1]
    Die zweite Frau Roberts I. dürfte die in einer königlichen Urkunde aus dem Jahr 907 genannte Adela gewesen sein, wenngleich diese oft auch für eine seiner Töchter gehalten wird.[2] Jedenfalls ging aus dieser zweiten Ehe mindestens eine Tochter hervor, die den Grafen Heribert II. von Vermandois heiratete. Robert I. hatte noch eine zweite Tochter namens Emma, die den Herzog Rudolf von Burgund heiratete, der nach dem Tod Roberts zum neuen westfränkischen König erhoben worden war. Die Mutter Emmas ist nicht genau bestimmbar.
    Roberts Enkelsohn war der dux Hugo Capet, der 987 zum König erhoben wurde und die Dynastie der Kapetinger begründete.


    Quellen
    • Jean Dufour (Hrsg.): Recueil des actes de Robert Ier et de Raoul, rois de France (922–936). Imprimerie Nationale u. a., Paris 1978 (Chartes et diplomes relatifs a l'histoire de France).
    Literatur
    • Philippe Lauer: Robert Ier et Raoul de Bourgogne. Rois de France (923–936). Champion, Paris 1910, (Bibliothèque de l'École des Hautes Études - Sciences philologiques et historiques 188, ISSN 0761-148X), (grundlegende Untersuchung; online hier.
    • Karl Ferdinand Werner: Vom Frankenreich zur Entfaltung Deutschlands und Frankreichs. Ursprünge - Strukturen - Beziehungen. Ausgewählte Beiträge. Festgabe zu seinem 60. Geburtstag. Thorbecke, Sigmaringen 1984, ISBN 3-79957027-6.
    • Walther Kienast: Die fränkische Vasallität. Von den Hausmeiern bis zu Ludwig dem Kind und Karl dem Einfältigen. Herausgegeben von Peter Herde. Klostermann, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-465-01847-8 (Frankfurter wissenschaftliche Beiträge - Klturwissenschaftliche Reihe 18).
    Einzelnachweise
    1 Historia Francorum Senonensis, hrsg. von Georg Waitz in MGH SS 9 (1851), S. 366
    2 Martin Bouquet: Recueil des Historiens des Gaules et de la France (RHGF) 9, S. 505

    Robert + (Adele) N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 39.  (Adele) N.
    Kinder:
    1. 19. Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien)
    2. Emma von Frankreich gestorben in 935.

  9. 40.  Graf Egbert in SachsenGraf Egbert in Sachsen wurde geboren in cir 855 (Sohn von Graf Wichmann II. von Hamalant); gestorben in vor 932.
    Kinder:
    1. 20. Graf Billung von Sachsen (Billunger) wurde geboren in cir 880; gestorben am 25 Mai 967.

  10. 52.  Markgraf Eberhard von Italien (von Friaul) (Unruochinger) wurde geboren in cir 812 (Sohn von Graf Unruoch (Hunroch Henrok) von Friaul (Ternois) (Unruochinger) und Angiltrud N.); gestorben in zw 864 und 866 in Königreich Italien; wurde beigesetzt in Abtei Cysoing.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_von_Friaul

    Eberhard (* 810; † 16. Dezember 866 in Italien) aus dem Geschlecht der Unruochinger war von 828 bis zu seinem Tod Markgraf von Friaul. Kaiser Ludwig der Fromme ernannte ihn zum Nachfolger des auf der Reichsversammlung in Aachen im Februar 828 ababgesetzten Markgrafen Balderich von Friaul, dem Versagen bei der Abwehr des verheerenden Einfalls Omurtags und seiner Bulgaren in Pannonien im Sommer 827 vorgeworfen wurde. Allerdings wurde Balderichs große Mark gleichzeitig in vier Grafschaften aufgeteilt: Friaul mit Istrien, Karantanien, Krain mit Liburnien (fränkisches Kroatien), und Savien.
    Eberhard war ein Sohn von Unruoch II., Graf von Ternois. Er heiratete um 836 Gisela (* Ende 819/822; † nach 1. Juli 874), Tochter Ludwigs des Frommen aus dessen zweiter Ehe mit der Welfin Judith. Eberhard war hochgebildet und war mit Hrabanus Maurus, Hinkmar von Reims und Hartgar von Lüttich befreundet. Er gründete die Abtei Cysoing bei Lille, in der er und seine Frau auch beerdigt wurden.

    Nachkommen
    Eberhard und Gisela hatten fünf Söhne und fünf Töchter. Einer der Söhne, Berengar, wurde später König von Italien und Kaiser des Römischen Reiches.
    • Eberhard (* wohl 837; † vor 20. Juni 840)
    • Ingeltrud (* 837/840; † nach 2. April 870)
    • Unruoch III. (* wohl 840; † 874 nach 1. Juli), 866 Markgraf von Friaul, ∞ Ava, Tochter des Herzogs Liutfried
    • Berengar I. (* wohl 840/845; † 924), 874 Markgraf von Friaul, 888 König von Italien, 915 römischer Kaiser, ∞ I wohl 880/890 Bertila von Spoleto, († vor Dezember 915), Tochter des Herzogs Suppo II., Graf von Camerino, ∞ II vor Dezember 915 Ana († nach Mai 936)
    • Adalhard († nach 1. Juli 874), Abt von Cysoing
    • Rudolf († 1. Mai 892) Graf, nach 874 Abt von Cysoing und Saint-Vaast
    • Alpais († jung) begraben in der Abtei Cysoing
    • Heilwig († nach 895), ∞ I wohl vor 874 Hucbald – wohl Hucbald von Dillingen – († nach 890) Graf von Ostrevant, ∞ II nach 890 Roger I. († 926), Graf von Laon
    • Gisela († April 863), Geistliche in San Salvatore in Brescia
    • Judith († 863/881), ∞ Konrad II., Markgraf von Burgund († 881)



    Literatur
    • Irmgard Fees: EBERARDO, marchese del Friuli. In: Fiorella Bartoccini (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 42 (Dugoni–Enza), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1993.
    Weblinks
    • genealogie-mittelalter.de

    Eberhard heiratete Prinzessin Gisela von Frankreich (Karolinger) in zw 836 und 840 in Abtei Cysoing. Gisela (Tochter von Römischer Kaiser Ludwig I. (Karolinger), der Fromme und Kaiserin Judith von Altdorf (Welfen)) wurde geboren in cir 820; gestorben in 874; wurde beigesetzt in Abtei Cysoing. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 53.  Prinzessin Gisela von Frankreich (Karolinger)Prinzessin Gisela von Frankreich (Karolinger) wurde geboren in cir 820 (Tochter von Römischer Kaiser Ludwig I. (Karolinger), der Fromme und Kaiserin Judith von Altdorf (Welfen)); gestorben in 874; wurde beigesetzt in Abtei Cysoing.

    Notizen:

    lebte als Witwe in Flandern; 874 urkundlich bezeugt.

    Kinder:
    1. Ingeltrud von Italien (von Friaul) (Unruochinger) gestorben in nach 2.4.870.
    2. Gräfin Judith von Friaul (Unruochinger) gestorben in nach 888.
    3. 26. Kaiser Berengar I. von Italien (Unruochinger) wurde geboren in zw 850 und 860; gestorben am 7 Mrz 924 in Verona.

  12. 54.  Graf Suppo von Camerino und SpoletoGraf Suppo von Camerino und Spoleto (Sohn von Pfalzgraf Maurin von Spoleto).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Spoleto

    Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Das unabhängige Herzogtum Spoleto in Mittelitalien war ein langobardisches Fürstentum, das um 570 von einem dux Faroald I. gegründet wurde. Eine Dekade des Interregnums nach dem Tod von Alboins Nachfolger ließ die langobardischen Herzöge in relativer Unabhängigkeit vom Zentralstaat in Pavia zurück. In der Stadt Spoleto war das römische Capitolium, das Jupiter, Juno und Minerva gewidmet war, schon in die bischöfliche Kathedrale (heute die Kirche San Ansano) umgewidmet worden (die Diözese wurde im 4. Jahrhundert gegründet), die die heidnischen Strukturen dabei übernahm. Die langobardischen Herzöge stellten die Befestigungsanlagen auf dem hohen Rocca wieder her, deren Mauern von Totila während der Gotenkriege geschleift worden waren.
    Die Herzöge von Spoleto führten mit Unterbrechungen Krieg gegen das byzantinische Exarchat Ravenna, ihre Besitzungen umfassten je nach Kriegsglück große Teile Umbriens, der Marken und der Abruzzen. Niemals so bedeutend wie das Herzogtum Benevent, liegt die Geschichte Spoletos ziemlich im Dunkel. Der zweite Herzog, Ariulf, unternahm mehrere Feldzüge gegen die Byzantiner (579–592 gegen Ravenna, 592 gegen Rom). Ariulf folgte Theudelapius, der Sohn Faroalds, der mit dem ersten Bau der heutigen Kathedrale in Verbindung gebracht wird. Ihm folgten Atto (653), Transamund I. (663), der gemeinsam mit seinem Bruder Wachilap regierte, und Faroald II. (703). Faroald eroberte Classis, den Hafen Ravennas, so Paulus Diaconus in seinen Schrifften: „In dieser Zeit fiel auch Faroald, der erste Herzog der Spoleter, mit einer langobardischen Armee in Classis ein, ließ die reiche Stadt geplündert und bar aller Reichtümer zurück.“ Er wurde vom langobardischen König Liutprand gezwungen, diie Stadt wiederherzustellen, ein Hinweis auf die lose Kontrolle der langobardischen Zentralregierung, deren Kräftigung Liutprands Aufgabe war, wie es Paulus Diaconus für seine fränkischen Auftraggeber interpretierte. Faroald wurde von seinem Sohhn Transamund II. (724) abgesetzt, der sich auch gegen Liutprand erhob und mit Papst Gregor III. verbündete, der ihm 738 in Rom Schutz bot. Hilderic, der ihn als Herzog ablöste, wurde von Transemund 740 erschlagen, der zwei Jahre (742) später von Liutprand gezwungen wurde, sich in ein Kloster zurückzuziehen, der das Herzogtum, das er mit Waffengewalt zurückgewonnen hatte, an Agiprand weitergab. Bei Liutprands Tod 744 stand Spoleto unter der Zentralgewalt Pavias, so dass Theodicus friedlich die Nachfolge antreten konnte. Drei Herzöge des 8. Jahrhunderts waren auch Könige der Langobarden, ein Zeichen, dass Spoleto stärker in das Königreich eingebunden war als Benevent.
    776, zwei Jahre nach dem Fall Benevents, wurde Spoleto von Karl dem Großen unterworfen, der auch den Titel eines Königs der Langobarden annahm. Obwohl er das Gebiet der Kirche übereignete, behielt er das Recht, die Herzöge zu ernennen, eine wichtige Konzession und vermutlich ein Anlass zu Auseinandersetzungen, da Papst Hadrian I. bereits einen Herzog von Spoleto installiert hatte.
    842 wurde das früherer Herzogtum von den Franken als Grenzmark wiederhergestellt, mit einem abhängigen Markgrafen an seiner Spitze. Unter den herausragenden der fränkischen Herzöge ist Guido I. aus der Familie der Guidonen, der das Herzogtum unter seine beiden Söhne Lambert und Guido II. aufteilte, letzterer mit der Herrschaft Camerino als Herzogtum. Lambert war ein furchtloser Kämpfer gegen die sarazenischen Räuberbanden, der 867 aber gleichermaßen die Römer niedermetzelte und 871 abgesetzt, 876 wieder eingesetzt und schließlich von Papst Johannes VIII. exkommuniziert wurde. 883 vereinte Guido II. das Herzogtum wieder, ab jetzt als Herzogtum von Spoleto und Camerino. Nach dem Tod Karls des Kahlen 888 ließ Guido sich selbst durch Papst Stephan VI. zum Römischen Kaiser und König von Italien krönen (891). Im folgenden Jahr krönte Papst Formosus Guidos Sohn Lambert II. zum Herzog, König und Kaiser.
    Die Herzöge von Spoleto hörten nicht auf, sich in die gewaltsame Politik in der Stadt einzumischen. Alberich I., Herzog von Camerino (897) und später von Spoleto, heiratete die bekannte römische Adlige Marozia, Geliebte des Papstes Sergius III. (904–911) und wurde von den Römern 924 getötet. Sein Sohn Alberich II. unterwarf die Senatrix 932, obwohl ihr Sohn, sein Halbbruder, als Johannes XII. Papst war. Um 949 nahm Berengar II., der fränkische König von Italien und Römische Kaiser, Spoleto von seinem letzten Markgrafen zurück.
    Später löste Kaiser Otto I. die sogenannte Sabina Langobardica vom Herzogtum ab und übergab sie dem Heiligen Stuhl. Ab nun wurde die Regierung in Spoleto mehr und mehr ein Gunstbeweis der Kaiser. 967 führte Otto II. kurzzeitig Spoleto mit dem Herzogtümern Capua und Benevent zusammen, die dann von Pandolfo Testa di Ferro regiert wurden; nach Pandolfos Tod gliederte er Spoleto wieder aus und gab es Hugo, dem Herzog von Tuscien. Das Herzogtum wurde 1057 ein zweites Mal mit der Toskana vereinigt, als Gottfried der Bärtige von Niederlothringen Beatrix heiratete, die Witwe des Herzogs Bonifazius von Spoleto; die Einheit hatte dann Bestand bis zum Tod der Gräfin Mathilde von Tuscien.
    Während des Investiturstreits zwischen Papst und Kaiser ernannte Heinrich IV. eigene Herzöge von Spoleto. Das Herzogtum kam in die Familie Urslingen, Markgrafen von Ancona. Kaiser Friedrich I. zerstörte die Stadt 1155, ließ sie aber wieder aufbauen. 1158 gab er das Herzogtum an Welf VI., Heinrich VI. dann an Konrad von Urslingen, nach dessen Tod 1198 es Papst Innozenz III. gegeben wurde; 1209 wurde Spoleto von Otto IV. besetzt, der den Rapotonen Diepold VII. von Vohburg zum Herzog machte.
    Otto IV. übertrug 1201 kaiserliche Recht in Spoleto an den Papst, kurze Zeit später wurde das Herzogtum der direkten Kontrolle der Kirche unterstellt mit einem Gouverneur, üblicherweise einem Kardinal an der Spitze, obwohl es in den Kämpfen Friedrich II. bis zum Ende der Staufer ein Zankapfel blieb.
    Die Urslinger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Urslingen ist der Name einer hochmittelalterlichen adeligen Familie. Sie wird im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt und kam im Gefolge der Staufer vor allem in Italien schnell zu Machtpositionen. Wie verbunden sie mit den Staufern waren, zeigt die Aufnahme des zweijährigen Friedrich II. (HRR) zu Foligno wo er in Obhut der Herzogin von Spoleto, der Frau des Konrad von Urslingen (Vater) gegeben war.[1]
    Der Name der Familie leitet sich von der Burg Urslingen am oberen Neckar her, von dessen Burg nur noch wenige Trümmer erhalten sind.
    In der dritten Generation bereits besaßen die Urslinger das Herzogtum Spoleto, das sie mit dem Ende der Staufer abgeben mussten, wonach sie mit dem Titel eines Herzogs von Urslingen entschädigt wurden. Bekannter Vertreter des Geschlechts war Reinold VI. von Urslingen.

    Liste der Herzöge von Spoleto
    zum Reich der Langobarden
    • Faroald I. 570–591
    • Ariulf 591–601
    • Theudelapius 601–653
    • Atto 653–663
    • Transamund I. 663–703
    • Faroald II. 703–720
    • Transamund II. 720–739 († ca. 745)
    • Hilderic 739–740
    • Transamund II. 740–742 (erneut), († ca. 745)
    • Agiprand 742–744
    • Transamund II. 744–ca. 745 (erneut)
    • Lupus 745–752
    • Unnolf 752
    • Aistulf 752–756 (König der Lombardei 749–756)
    • Ratchis 756–757 (König der Lombardei 744–749)
    • Alboin 757–759
    • Daufer (auch Desiderius) 758–759 († 774) (König der Lombardei 756–774)
    • Gisulf 758–763
    • Theodicius 763–773
    zum Reich der Franken ab 774
    • Hildeprand 774–788
    • Winiges 789–822
    • Suppone I. 822–824
    • Adelard 824
    • Mauring 824
    • Adelchis I. 824–834
    • Lambert 834–836
    • Berengar 836–841
    zum fränkischen Lotharii Regnum bis 855 und danach zu Italien bis 964
    • Guido I., wohl ab 842 bis 858/860 (Guidonen)
    • Lambert I. 860–871
    • Suppone II., Graf von Camerino, Schwiegervater des Königs Berengar I.
    • Suppone III. 871–874 ∞ NN, Schwester des Markgrafen Eberhard von Friaul (Unruochinger)
    • Lambert I. (erneut) 875–879 gemeinsam mit
    • Guido II. 876–882 gemeinsam mit
    • Guido III. 880–894
    • Lambert II. 894–898 (römischer Kaiser)
    • Guido IV. 895-898 (Herzog von Benevent 895–897)
    • Alberich I. 898–922 ∞ Marozia (Haus Tusculum)
    • Bonifatius I. 923–928
    • Peter 924–928
    • Theobald 933–93
    • Anscar von Ivrea, Markgraf von Camerino und Spoleto 937–940, Bruder König Berengars II. (Haus Burgund-Ivrea)
    • Sarlione 940–943
    • Hubert 943–946, Schwiegersohn des Bonifacius (Bosoniden)
    • Bonifatius II. 946–953
    • Theobald II. 953–959
    • Thrasimund III. 959–967
    • Konrad von Ivrea, Graf von Camerino und Spoleto vor 966–1001, Sohn König Berengars II. (Haus Burgund-Ivrea)
    • Pandulf I. Eisenkopf 967–981 (Herzog von Benevent 943–981)
    • Thrasimund IV. 982–989 (Herzog von Camerino)
    gehört zu Toskana 989–ca. 1020
    • Hugo 989-996 (auch Markgraf von Tuszien)
    • Ademar 999– ?
    • Romanus 1003– ?
    • Rainier 1010–ca. 1020 († 1027) (Herzog der Toskana 1014–1027)
    • Hugo II. ca. 1020–1035
    • Hugo III.1036–1043
    gehört zu Toskana 1043–1056
    • Gottfried 1057–1070 (Herzog von Niederlothringen)
    gehört zu Toskana 1070–1082
    • Rainier II. 1082–1086
    gehört zu Toskana 1086–1093
    • Werner II. 1093–1119 (Markgraf von Ancona)
    gehört zu Toskana 1119–1171
    • Ridelulf 1172– ?
    • Konrad von Urslingen, 1177–1198 bezeugt
    • Pandulf II. 1190–1195
    • Heinrich von Urslingen, Konrads Sohn, 1205
    • Konrad von Urslingen, Heinrichs Bruder, 1198–1205 bezeugt
    • Diepold von Schweinspeunt (Diepoldinger-Rapotonen), Herzog ab 1210, † 1225
    • Rainald von Urslingen, Konrads Bruder, 1223–1230 bezeugt
    • Konrad Guiskard von Urslingen, Konrads Sohn, 1227–1267 bezeugt
    • Berthold von Urslingen, Neffe Rainalds, 1251–1276 bezeugt
    Liste der Generalvikare oder Reichsverweser des Herzogtum Spoleto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • von 1247 bis 1249 Richard von Chieti (ital: Riccardo; * zwischen 1222 und 1225; † Mai 1249)



    Weblinks
    • Liste der langobardischen Herzöge von Spoleto, 570 – 774
    • Catholic Encyclopedia: Spoleto; eine weitere Liste von Herzögen, wohl aus dem Liber Pontificalis stammend
    Einzelnachweise
    1 Petrus von Eboli: Liber ad honorem Augusti. Bern, Burgerbibliothek, Codex 120. II, fol. 138r.

    Kinder:
    1. 27. Gräfin Bertila von Camerino und Spoleto gestorben in 915.

  13. 56.  Herzog Hugbert in Transjuranien (von Arles) (Bosoniden)Herzog Hugbert in Transjuranien (von Arles) (Bosoniden) (Sohn von Graf Boso von Arles (von Italien) (Bosoniden), der Alte ); gestorben in 864 in Orbe, VD, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht bei Orbe.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugbert_(Bosoniden)

    Hugbert († 864 bei Orbe) aus der Familie der Bosoniden war ein Sohn des Grafen Boso von Arles und damit durch seine Schwester Theutberga der Schwager des Königs Lothar II. von Lothringen, und einer seiner wichtigsten Verbündeten, bis Lothar seine Ehefrau Theutberga 857 wegen Unzucht (unter anderem mit ihrem Bruder) vertrieb.
    Hugbert war Laienabt von Saint-Maurice im Wallis und Herzog von Transjuranien, und hatte damit den nördlichen Zugang auf den Alpenpass am Grossen St. Bernhard unter seiner Kontrolle. Nachdem Lothar Teutberga verstoßen hatte, erhob er sich gegen Lothar, wechselte die Seiten und schloss sich Karl dem Kahlen an. Als Lothar dann 859 das Land um Genf, Lausanne und Sion an seinen Onkel Ludwig der Deutsche abtrat, wurde Hugberts Lage kritisch.
    Ludwig übertrug den Kampf gegen den aufständischen Hugbert dem Welfen Konrad II. von Auxerre, dem Hugbert 864 unterlag. Zwei Jahre später wurde Konrad als Nachfolger Hugberts mit dem Titel eines Markgrafen eingesetzt.
    Hugbert wurde 864 für kurze Zeit Laienabt des Klosters Lobbes, das er durch seinen maßlosen Lebenswandel und trotz seines baldigen Todes in eine langdauernde Krise führte.
    Hugbert hatte einen Sohn, Theotbald von Arles.

    Ehrung:
    Laienabt von Saint Maurice, Wallis, Schweiz

    Kinder:
    1. 28. Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden) wurde geboren in zw 850 und 860; gestorben in 898.

  14. 58.  König Lothar II. von LothringenKönig Lothar II. von Lothringen wurde geboren in cir 835 (Sohn von Kaiser Lothar I. von Lothringen und Kaiserin Irmgard von Tours (von Erstein), die Heilige ); gestorben am 8 Aug 869 in Piacenza, Toscana, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: am Fieber

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_II._(Lothringen)

    Lothar II. (* um 835; † 8. August 869 bei Piacenza) aus der Familie der Karolinger war von 855 bis 869 fränkischer König.

    Lothar war der zweite Sohn Kaiser Lothars I. und dessen Ehefrau Irmingard von Tours. Nach dem Tod Lothars I. († 855) wurde dessen Reich – das Lotharii Regnum oder Mittelreich – zwischen seinen drei Söhnen geteilt (Reichsteilung von Prüm): Der älteste Sohn Ludwig erhielt Italien und den Kaisertitel, Lothar II. bekam Lotharingien (aus dem das spätere Lothringen hervorging), einschließlich der Residenz Aachen und dem jüngsten Sohn Karl wurde die Provence und Burgund zugesprochen.
    Lothars Leben war vor allem geprägt von der Kinderlosigkeit seiner Frau. Im Jahr 855 heiratete Lothar Theutberga, die Tochter des Grafen Boso von Arles. Da die Ehe jedoch kinderlos blieb, trennte sich Lothar 860 von seiner Frau, um 862 seine Mätresse Waldrada zu heiraten, mit der er bereits einen Sohn, Hugo, hatte. Obwohl die Aachener Synoden von 860 und 862 das Vorgehen des Königs absegneten, führte dies zu einem langwierigen Streit. Erzbischof Hinkmar von Reims, ein enger Berater Karls des Kahlen, prangerte auf dessen Betreiben in einer Denkschrift diesen Beschluss an, woraufhin Papst Nikolaus I. sich in die Sache einschaltete.
    Nachdem auf der Synode von Metz in Anwesenheit der päpstlichen Legaten die Scheidung (angeblich durch Bestechung) abermals anerkannt wurde, ging Ado von Vienne, zu der Zeit Lehrer an der Klosterschule Prüm, nach Rom, um Beschwerde dagegen einzulegen. Der Papst widerrief die Entscheidung und exkommunizierte die Erzbischöfe Gunthar von Köln und Theutgaud von Trier, die auf der Synode von Metz die treibende Kraft gewesen waren.
    Sein Nachfolger, Papst Hadrian II., erlaubte schließlich Lothar, seine Angelegenheit persönlich in Rom vorzutragen. Auf dem Rückweg dieser Reise jedoch starb Lothar, so dass eine endgültige Entscheidung überflüssig wurde. Lothar wurde im Kloster Sant’Antonino bei Piacenza begraben.
    Nach Lothars Tod wurde das Mittelreich 870 im Vertrag von Meersen zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen aufgeteilt. Plan und Modalitäten der Teilung waren bereits 867 in der Abtei Sankt Arnulf gefasst worden; Bürgen dieses Handels waren seitens Ludwig Hinkmar von Reims, Hinkmar von Laon und Odo von Beauvais, auf Seiten Karls Erzbischof Liutbert von Mainz, Altfrid von Hildesheim und Witgar von Augsburg.[1]
    Theutberga wurde in Lothars Todesjahr Äbtissin von Sainte-Glossinde in Metz, sie starb vor dem 25. November 875. Waldrada starb nach dem 9. April 868 als Nonne im Kloster Remiremont.

    Nachkommen von Waldrada:
    • Hugo (* vor 863; † nach 895 in der Abtei Prüm)
    • Gisela von Nivelles (auch Gisla; * zw.860 und 865; † zw. 21. Juni und 26. Oktober 907)

    ——————————————

    https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Lothar_II._(König_von_Lothringen)

    Lothar II., der zweitälteste Sohn Lothars I., wird zuerst 841 genannt; damals noch ein Knabe, erhielt er von seinem Vater den Befehl, mit den Sachsen bei Speier zu ihm zu stoßen. Bei der Reichstheilung fielen ihm, nachdem ihm kurz vorher Friesland zugewiesen worden war, die nördlichen Lande diesseits der Alpen mit der Residenz Aachen zu. Noch 855 zogen die Großen seines Reichs mit ihm zu seinem Oheim Ludwig nach Frankfurt und erhoben ihn hier zum König. Dieser Huldigung folgte die kirchliche Salbung. Noch während der Trauerzeit um den Vater vermählte er sich mit Theutberga, der Tochter eines Grafen Boso und Schwester des Abts Hucbert von St. Maurice. Schon damals hatte er, wie sein Vater, „sinnlichen Genüssen huldigend“, Waldrada, wie es heißt, eine edle Jungfrau, die ihm noch sein Vater verlobt haben soll, zur Concubine. Mögen ihn auch politische Rücksichten zu seiner Ehe bewogen haben, so ist es doch durchaus unglaublich, daß er, wie später einer seiner Vertheidiger, Adventius von Metz, behauptet, dazu von Hucbert gezwungen worden sei. Die Reichstheilung befriedigte nicht die Ansprüche der beiden älteren Brüder. Kaiser Ludwig II. führte sogleich Klage bei den Oheimen, daß er verkürzt worden sei, da er Ittalien schon von seinem Großvater Ludwig dem Frommen erhalten habe. Bei einer Zusammenkunft der drei Brüder zu Orbe 856 kam es zu heftigem Streit, so daß man beinahe zu den Waffen griff. Den jüngsten Bruder Karl wollte L. zum Geistlichen scheeren lassen und die Großen seines Gebietes mußten ihn seinen Händen entreißen. Ludwig und L. verstanden sich endlich dazu, ihrem jüngsten Bruder Karl, wie der Vater bestimmt hatte, die Provence und die Grafschaft Lyon zu überlassen und sich mit ihrem Antheil zufrieden zu geben. Im nächsten Jahre traf L. mit seinem Oheim Ludwig dem Deutschen in [242] Coblenz zusammen und erneuerte am 1. März zu St. Quentin das Bündniß mit Karl dem Kahlen, wie es mit seinem Vater bestanden hatte. Dies veranlaßte eine Erkaltung der Beziehungen zu Ludwig; L. erschien zu der mit ihm vereinbarten Zusammenkunft in Coblenz (858) weder persönlich, noch sandte er einen Bevollmächtigten.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Lothar + N. (Mutter von Bertha) N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  15. 59.  N. (Mutter von Bertha) N.
    Kinder:
    1. 29. Prinzessin Bertha von Lotharingien wurde geboren in cir 863; gestorben am 8 Mrz 925.

  16. 60.  Herzog Konrad II. von Auxerre (Welfen) (Sohn von Graf Konrad I. (Welfen) und Gräfin Adelheid (Aelis) von Tours); gestorben in 876.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_II._(Welfen)

    Konrad II. war der älteste Sohn des Grafen Konrad I. von Auxerre, der lange Jahre der Berater seiner Schwäger, des Kaisers Ludwigs des Frommen († 840) und des Königs Ludwigs des Deutschen 859 gewesen war, bevor er sich – gemeinsam mit seinen Söhnen Konrad II. und Hugo Abbas – seinem leiblichen Neffen Karl dem Kahlen anschloss, und dadurch sämtliche Titel und Grafschaften im Ostfrankenreich verlor.
    Da Konrad I. mit der Grafschaft Auxerre entschädigt worden war, erbte Konrad II. diesen Titel, als sein Vater vermutlich 863 starb. Er scheint jedoch bald darauf in Ungnade gefallen zu sein, da Karl der Kahle ihm die Grafschaft entzog, und er aan den Hof von dessen Neffen Lothar II. zog. Lothar II. und sein Bruder Ludwig II. übertrugen ihm die Aufgabe, das aufständische Transjuranien, das Land zwischen Jura und Alpen zu unterwerfen, wo weder Lothar II. noch Ludwig II. herrschte (Lothar hatte das Gebiet 859 an Ludwig abgetreten), sondern der Bosonide Hugbert, Lothars Schwager.
    Konrad II. löste die gestellte Aufgabe, indem er 864 Hugbert bei Orbe in der Waadt schlug und zwei Jahre später, 866, als Markgraf selbst die Herrschaft in Transjuranien übernahm.
    Konrads Todesjahr ist nicht bekannt. Bekannt ist lediglich, dass sein Sohn Rudolf I. bereits 872 als Markgraf von Transjuranien bezeichnet wird.
    Konrad und seine Ehefrau Waldrada hatten (mindestens) zwei Kinder:
    • Rudolf I., † 25. Oktober 912, 872 Markgraf von Transjuranien, 878 Graf, 888 Proklamation in Saint-Maurice-d’Agaune zum König von Burgund; ∞ Willa von Burgund
    • Adelheid, 921-928/929 bezeugt, erhält 888 von ihrem Bruder das Kloster Romainmôtier auf Lebenszeit ∞ Richard der Gerichtsherr (Richard le Justicier), † 921, Herzog von Burgund (Buviniden)
    In den Dokumenten tritt zur gleichen Zeit ein Markgraf Konrad II. von Burgund auf, dessen Tochter Adelgunde 890/902 bezeugt ist, und die den Stammvater der Ezzonen, Erenfried I., 866/904 bezeugt, 877 Graf im Bliesgau, 895 Graf von Charmois, heiratete. Die Analogie zum Welfen Konrad II. ist augenfällig, die Identität jedoch nicht nachgewiesen.


    Literatur
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen: Herrschaft und Erinnerung (819-1252). Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-014999-7

    Konrad + Walrada N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 61.  Walrada N.
    Kinder:
    1. 30. König Rudolf I. von Hochburgund (Welfen) gestorben am 25 Okt 912.

  18. 62.  König Boso von VienneKönig Boso von Vienne wurde geboren in zw 825 und 828 (Sohn von Graf Buvinus (Bovin, Bivin) von Metz und Richeut ? von Arles (von Vienne) (Bosoniden)); gestorben am 11 Jan 887.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Boso_von_Vienne

    Boso von Vienne (auch Boso von der Provence) (* 825/828; † 11. Januar 887) aus der Familie des Buviniden war von 879 bis 887 König von Niederburgund.

    Bosos Großvater († 855) mit demselben Namen war ein italienischer Graf. Er hatte mit seiner Frau Ingeltrud vier Kinder, das älteste, eine Tochter, die wohl Richildis hieß, war Bosos Mutter. Der älteste Sohn Boso folgte seinem Vater als Graf nach. Der zweite Sohn Hukbert war Laienabt des Klosters Saint-Maurice d'Agaune. In dieser Funktion beherrschte er das Gebiet des oberen Rhonetals zwischen dem Jura und den Alpen. Er stand im Ruf, ein regelrechter Straßenräuber gewesen zu sein. Jüngstes Kind war Theutberga, die 855 Lothar II. heiratete. Da die Ehe kinderlos blieb, versuchte Lothar, sich von seiner Frau trennen zu lassen, und setzte das Gerücht in die Welt, seine Frau habe mit ihrem Bruder Hukbert Ehebruch begangen. Die Affäre wurde bis zum Papst getragen, konnte aber wegen Lothars überraschenden Todes 869 nicht abschließend entschieden werden. Im Jahr 864 unterlag Hukbert dem Welfen Konrad II. und wurde getötet.
    Von Bosos Eltern weiß man recht wenig. Bosos Vater hieß Bivin (oder Bovin). Er war ein lothringischer Graf und Laienabt des Klosters Gorze. Bivins Bruder Richard war Ostiarius Ludwigs I., nach dessen Tod stand er im Lager Lothars I. Seine Schwester hieß Richildis und sollte für die politische Zukunft ihres Bruders noch sehr wichtig werden. Bosos Bruder hieß Richard und stand in Diensten Karls des Kahlen, Ludwigs des Stammlers und Karlmanns von Westfranken.

    Boso war seit März/Juni 876 mit Kaiser Ludwigs II. Tochter Ermengarde (* wohl 852/855, † 896 vor dem 22. Juni) verheiratet. Durch seine Schwester Richildis († 910) war er zudem seit 870 Schwager des westfränkischen Königs Karl der Kahle († 877), der ihn sehr begünstigte. Er wurde durch diesen 870 Graf von Vienne und 876 Statthalter in Italien mit dem Titel eines Herzogs.
    Boso nutzte die Schwäche des westfränkischen Reiches nach dem Tode Ludwigs II. und ließ sich auf Drängen seiner Gattin Ermengard und mit Hilfe von Papst Johannes VIII. am 10. Oktober 879 auf einer Versammlung der Großen zu Mantala bei Vienne zum König von Burgund und der Provence proklamieren. Damit begründete Boso das Königreich Niederburgund, das das Gebiet östlich der Rhone und südlich des Genfersees bis zum Mittelmeer umfasste.
    Zwar konnte sich Boso gegen den neuen König des Ostfrankenreiches, Karl den Dicken behaupten, jedoch den äußersten Nordosten seines Landes, Wallis, Aosta und Savoyen, nicht halten.

    Politische Lage im spätfränkischen Europa
    Als Boso seinem ersten Herrn, Karl dem Kahlen, diente, war das fränkische Reich in fünf Teilreiche geteilt. Das westliche Teilreich, das in seiner Ausdehnung in etwa dem heutigen Frankreich entsprach, wurde von Karl dem Kahlen regiert, das östliiche von dessen Bruder Ludwig dem Deutschen. Das Mittelreich, das vom Bruder Karls und Ludwigs, Lothar I. beherrscht wurde, war nach dessen Tod unter seinen drei Söhnen Karl, Ludwig II. und Lothar II. aufgeteilt worden. Ludwig II. beherrschte den italienischen Teil von den Alpen bis nach Rom, Lothar II. den Reichsteil zwischen den Westalpen und Friesland und Karl den Rhône-Saone-Raum und die Provence.
    Als die Söhne Lothars I. starben, wurden die Mittelreiche zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen aufgeteilt. Das Reich Lothars II. ging zu je einer Hälfte an die beiden. Das Reich Karls ging zunächst an dessen Bruder Ludwig II. und nach dessen Tod gemeinsam mit dem Restreich Ludwigs II. an Karl den Kahlen. Während dieses Zuges nach Italien wurde Boso zum Herzog gekrönt und Karl der Kahle zum Kaiser.
    Als kurz darauf sowohl Karl der Kahle als auch Ludwig der Deutsche starben, erhielt das fränkische Reich neue Könige. Die Nachfolge Karls des Kahlen im westlichen Frankenreich trat dessen Sohn Ludwig der Stammler an, der neue König Bosos. Das Reich Ludwigs des Deutschen wurde unter dessen drei Söhnen aufgeteilt. Ludwig der Jüngere erhielt das heutige Nord- und Ostdeutschland. Karl der Dicke Alemannien und Churrätien und Karlmann Bayern, das er schnell um Italien erweiterte, da Ludwig der Stammler zu schwach war, um Italien zu halten.
    Als Ludwig der Stammler starb, kam es im westlichen Frankenreich zu Streitigkeiten um die Nachfolge Ludwigs. Während eine Adelspartei um Hugo den Abt und Boso von Vienne versuchte, nur einen der beiden Söhne zum König zu krönen, versuchte die gegnerische Partei um Gauzlin von Saint-Denis, beide Söhne Ludwigs krönen zu lassen und das Reich unter ihnen aufzuteilen. Boso nutzte nun diesen Machtkampf, um sich selbst in Niederburgund zum König krönen zu lassen und sich von beiden Söhnen Ludwigs des Stammlers unabhängig zu machen.

    Aufstieg in die politische Führungsschicht
    870 heiratete Karl der Kahle Bosos Schwester Richildis. Das war zugleich Bosos Eintritt in die Führungsschicht des westfränkischen Reiches. Nachdem Karl der Kahle einen Teil des Reiches Lothars II. erobert hatte, setzte er Boso als Nachfolger dedes lothartreuen Grafen Gerhard II., vormals auch Graf von Paris, ein und übergab Boso dessen Stadt Vienne und ein Jahr später sämtliche anderen Besitzungen Gerhards II. Von 873 bis 875 diente Boso dem Sohn Karls des Kahlen Ludwig dem Stammler iin dessen Unterkönigreich in Aquitanien als Kämmerer, also als Verwaltungschef. Als Karl der Kahle 875 nach Italien zog, um sich des Reiches seines Neffen, Ludwigs II., zu bemächtigen, ging Boso mit. In Italien krönte Karl der Kahle Boso 876 zuzum Herzog (dux), ernannte ihn zum Statthalter (missus) des neugewonnenen italienischen Reichsteils und brachte ihn damit in eine Art vizekönigliche Stellung. Um Bosos Position abzusichern, verheiratete Karl ihn mit Irmingard, der Tochter Ludwigs II., des bisherigen Königs von Italien und Kaisers. Als Karl der Kahle 877 vom Papst wieder zur Hilfe nach Italien gerufen wurde, wollte der Kaiser Folge leisten. Boso und andere Große des Reiches verweigerten jedoch Karl die Gefolgschaft.
    Als 878 Papst Johannes VIII. aufgrund der Bedrohung durch die Sarazenen und italienische Markgrafen wie Lambert von Spoleto und Adalbert von Tuszien in das westliche Frankenreich floh, um Ludwig den Stammler, der inzwischen Karl dem Kahlen auf den Thron gefolgt war, um Hilfe zu bitten, reiste der Papst zunächst in die Provence. Er wurde dort von Boso von Vienne empfangen und in die Francia zu König Ludwig geführt. In Troyes, wo Papst und König aufeinandertrafen, fasste der König den Beeschluss, dem Papst Hilfe zu leisten, und wollte zu diesem Zweck Boso mit dem Papst nach Italien schicken. Dieser ging dann auch mit dem Papst zurück bis nach Pavia. Irgendwann in dieser Zeit wurde Boso von Johannes VIII. adoptiert. Das Heer, daas Ludwig mit Boso geschickt hatte, war jedoch nicht stark genug, um dem Papst die versprochene Hilfe zu bringen, also kehrte Boso um, und kehrte in das Frankenreich zurück, um Ludwig den Stammler um Verstärkung zu bitten. Zu einer Rückkehr Bosos kam es nicht mehr, da Ludwig der Stammler zu früh starb und Boso nun im Frankenreich beschäftigt war.
    Boso stellte sich zunächst auf die Seite der Anhänger von Ludwigs des Stammlers erstem Sohn Ludwig IV. und war neben Hugo dem Abt dessen stärkster Unterstützer. Als die Gegenpartei, die nicht nur Ludwig IV. als König wollte, sondern eine Reichsteilung zwischen Ludwig IV. und dessen Bruder Karlmann forderte, den ostfränkischen König Ludwig den Jüngeren zur Hilfe rief und dieser in Westfranken einfiel, nutzte Boso die Wirrungen, um sich selbstständig zu machen: Boso ging nach Niederburgund zurück (das Gebiet umfasst den Rhône-Sâone Raum und die Provence) und überzeugte die dortigen Geistlichen, ihn zum König zu wählen. Am 10. Oktober 879 wurde Boso von den Großen seines Reiches, darunter 25 Bischöfen, zum König von Niederburgunnd gewählt und proklamiert. Die Bischöfe begründeten ihre Wahl mit dem Willen Gottes und der Auserwähltheit Bosos, die sie aus seiner steilen Karriere und aus seiner Adoption durch den Papst herleiteten. Die Zustimmung der weltlichen Großen wurde nicht eigens erfragt, sondern vorausgesetzt. Diese Usurpation vereinte noch einmal alle anderen Karolinger. Ludwig III., Karl III. und Karlmann begannen, Vienne zu belagern, was jedoch erfolglos blieb. Erst eine zweite Belagerung durch Karlmann und Bosos Bruder Richard brachte den gewünschten Erfolg und Vienne fiel, doch konnte Boso fliehen. Seine Frau fiel in die Hände seiner Gegner. Letztlich hatten die Karolinger nicht den erhofften Erfolg. Zwar verlor Boso den nördlichen Teil seines Reiches wieder, doch konnte er das übrige Gebiet halten und schuf damit das Reich, das nach seiner Hauptstadt Arles fortan Arelat genannt wurde und das er auf Umwegen an seinen Sohn Ludwig den Blinden übergeben konnte.

    Ehe und Nachkommen
    Boso heiratete zwischen März und Juni 876 Ermengarde von Italien, die jüngere Tochter des im August 875 verstorbenen Königs von Italien und römischen Kaisers Ludwig II. von Italien; mit ihr hatte er vermutlich drei Kinder:
    • Engelberga (* wohl 877, † nach Januar 917)
    ∞ vor 910 Wilhelm I. († 6. Juli 918), Herzog von Aquitanien
    • Irmengard (Ermengard) (* um 880/885)
    ∞ Manasses I. († 918), Graf von Chalon.
    • Ludwig III. Bosonides, der Blinde (* um 881/882; † 5. Juni 928), 887–928 König von Niederburgund, 900–905 König von Italien, 901–905 römischer Kaiser
    ∞ um 900 Anna von Byzanz (* 886, † vor 914), Tochter des byzantinischen Kaisers Leo VI.
    ∞ 914 Adelheid von Burgund, Tochter König Rudolfs I. aus der Familie der Welfen



    Literatur
    • Johannes Fried: Boso von Vienne oder Ludwig der Stammler? Der Kaiserkandidat Johanns VIII. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Bd. 32, 1976, S. 193–208, Digitalisat.
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 411). 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2006, ISBN 3-17-019099-7.
    • Fritz Seemann: Boso von Niederburgund. Halle 1911 (Halle-Wittenberg, Universität, Dissertation, 1911).

    Boso heiratete Ermengarde von Italien in zw Mär und Jun 876. Ermengarde (Tochter von König Ludwig II. von Italien und Engelberga (Angilberga) von Parma ?) wurde geboren in zw 852 und 855; gestorben in 896. [Familienblatt] [Familientafel]


  19. 63.  Ermengarde von Italien wurde geboren in zw 852 und 855 (Tochter von König Ludwig II. von Italien und Engelberga (Angilberga) von Parma ?); gestorben in 896.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ermengarde_von_Italien

    Ermengarde von Italien (* wohl 852/855; † vor dem 22. Juni 896) die jüngere Tochter des im August 875 verstorbenen Königs von Italien und römischen Kaisers Ludwig II. von Italien.

    Als Ludwig II. 869 mit dem byzantinischen Kaiser Basileios I. über ein Bündnis gegen die Sarazenen in Unteritalien verhandelte, wurde erwogen, Ermengarde mit dem byzantinischen Thronfolger Konstantin zu verheiraten, doch kam es nicht dazu. Zwischen März und Juni 876 heiratete sie Boso von Vienne aus der Familie der Buviniden, seit 870 Graf von Vienne, den ihr Vater zum Herzog in Italien, das heißt zu seinem dortigen Stellvertreter, machte.
    Im Mai 878 suchte Papst Johannes VIII. auf seiner Flucht vor den Sarazenen und dem italienischen Adel in Arles bei ihr und Boso Schutz.
    Ende 880 verteidigte sie erfolgreich Vienne, die Hauptstadt des Königreiches Burgund, das Boso wiederherzustellen versuchte, gegen die Belagerungstruppen der karolingischen Könige Karl der Dicke, Ludwig III. und Karlmann unter der Führung von Bosos Bruder Richard dem Gerichtsherrn.
    In einer zweiten Belagerung Viennes im August 881 gelang es den Truppen Karls des Dicken, der im Februar 881 zum römischen Kaiser gekrönt worden war, die Stadt einzunehmen, die geplündert und niedergebrannt wurde. Richard nahm seine Schwägerin und deren Kinder unter seinen Schutz und brachte sie nach Autun, während Boso in die Provence floh.
    Nach Bosos Tod am 11. Januar 887 wurde Ermengarde mit Richards Hilfe zur Regentin der Provence ernannt; im Mai des Jahres brachte sie ihren Sohn Ludwig zu Kaiser Karl dem Dicken, damit dieser ihn adoptiere, was auch geschah.
    Im Mai 889 unterwarf sie sich dem ostfränkischen König Arnulf von Kärnten.
    Ermengarde war Äbtissin von San Salvatore zu Brescia.

    Ermengarde heiratete zwischen März und Juni 876 Boso von Vienne aus der Familie des Buviniden; mit ihm hatte sie vermutlich drei Kinder:
    • Engelberga (* wohl 877, † nach Januar 917)
    ∞ vor 910 Wilhelm I. († 6. Juli 918), Herzog von Aquitanien
    • Irmengard (Ermengard) (* um 880/885)
    ∞ Manasses I. († 918), Graf von Chalon, beider Sohn war Giselbert, 952–956 Herzog von Burgund.
    • Ludwig III. Bosonides, der Blinde (* um 881/882; † 5. Juni 928), 887–928 König von Niederburgund, 900–905 König von Italien, 901–905 römischer Kaiser
    ∞ um 900 Anna von Byzanz (* 886, † vor 914), Tochter des byzantinischen Kaisers Leo VI.
    ∞ 914 Adelheid von Burgund, Tochter Königs Rudolf I. aus der Familie der Welfen



    Literatur
    • François Bougard: Ermengarda. In: Fiorella Bartoccini (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 43 (Enzo–Fabrizi), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1993, S. 214–218..

    Kinder:
    1. 31. Willa von Burgund gestorben in 929.
    2. Irmgard von Vienne