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Herrin Beatrix von Burgund (von Grignon)

Herrin Beatrix von Burgund (von Grignon)

weiblich 1260 - 1329  (69 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Herrin Beatrix von Burgund (von Grignon)Herrin Beatrix von Burgund (von Grignon) wurde geboren in cir 1260 (Tochter von Herzog Hugo IV. von Burgund und Beatrix (Béatrice) von Champagne); gestorben in 1329.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrin von Grignon

    Familie/Ehepartner: Herr Hugo XIII. von Lusignan, der Braune . Hugo (Sohn von Graf Hugo XII. von Lusignan und Jeanne (Johanna) de Fougères) wurde geboren am 25 Jun 1259; gestorben am 1 Nov 1303 in Angoulême. [Familienblatt] [Familientafel]


Generation: 2

  1. 2.  Herzog Hugo IV. von BurgundHerzog Hugo IV. von Burgund wurde geboren am 9 Mrz 1212 in Villaines-en-Duesmois (Sohn von Herzog Odo III. von Burgund und Alix von Vergy); gestorben am 27 Okt 1272.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Burgund (von 1218 bis 1272), Titularkönig des kurzlebigen lateinischen Königreiches Thessalonike (von 1266 bis 1272)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_IV._(Burgund)

    Hugo IV. (* 9. März 1212 in Villaines-en-Duesmois; † 27. Oktober 1272) war Herzog von Burgund (von 1218 bis 1272) und Titularkönig des kurzlebigen lateinischen Königreiches Thessalonike (von 1266 bis 1272).

    Leben
    Er war der Sohn des Herzogs Odo III. von Burgund und der Alix von Vergy.
    Er gliederte dem schon bestehenden Herzogtum Burgund die Grafschaften Grignon (das vormalige Auxois) und Chalon ein. Zu Chalon gehörten weiters das Charolais und die Terre d'Auxonne, welche der Herzog im Austausch gegen die 1225 gekaufte Herrschaft Salins erwarb. Gemeinsam mit seinem Sohn Robert II. brachte Hugo das linke Ufer der Saône unter burgundische Kontrolle und bereitete auch die Einverleibung der Freigrafschaft Burgund vor.[1]
    Zwischen 1239 und 1241 begab sich Hugo erstmals auf einen Kreuzzug (Kreuzzug der Barone). Später nahm er auch an dem Kreuzzug nach Ägypten (Sechster Kreuzzug, 1248–1250) unter der Führung König Ludwigs IX. teil. Anders als das Hauptheer überwinterte er dabei nicht auf Zypern sondern im Fürstentum Achaia, dessen Fürsten mit seiner ansehnlichen Flotte er zur Teilnahme am Kreuzzug überreden konnte.[2][3] Während der Kämpfe um al-Mansura (1249–1250) hatte Hugo die Befehlsgewalt über das Feldlager inne.
    Im Gegenzug zu seiner Unterstützung bei dessen Versuch der Wiedereroberung von Konstantinopel räumte Balduin II., der entthronte letzte Kaiser des Lateinischen Kaiserreiches, ihm 1266 Rechte auf das (Titular-)Königreich von Thessalonike ein. 1270 nahm Hugo auch am Kreuzzug gegen Tunis teil (Siebter Kreuzzug).

    Ehe und Nachkommen
    Hugo IV. heiratete 1229 in erster Ehe Yolande von Dreux (* 1212; † 1248), Tochter des Grafen Robert III. von Dreux (* 1185; † 1234). Die bekannten Kinder aus der dieser Ehe sind:
    • Margarete (* 1229; † 1277), Herrin von Molinot
    1 ∞ 1239 Wilhelm III. von Mont-Saint-Jean
    2 ∞ 1259 Guido VI. von Limoges
    • Odo (* 1230; † 1266) Graf von Nevers, Auxerre und Tonnere
    • Johann (* 1231; † 1268), Herr von Bourbon und Graf von Charolais;
    • Adelheid (Alix) (* 1233; † 1273) ∞ 1251 Herzog Heinrich III. von Brabant
    • Robert II. (* 1248; † 1306) der als Herzog von Burgund die Nachfolge seines Vaters antrat.[4]
    Er nahm in zweiter Ehe Beatrix von Champagne (* 1242; † 1294/95) zur Frau, die Tochter des Theobald, Graf von Champagne, König von Navarra. Mit ihr hatte er zehn Kinder, darunter
    • Isabella von Burgund (* um 1270; † 1323)
    1 ∞ deutsch-römischen König Rudolf I.
    2 ∞ Peter von Chambly, Herr von Neauphle
    • Hugo (* 1260; † 1288), Vizegraf von Avallon
    • Margarete († 1300), Herrin von Vitteaux ∞ 1272 Johann von Chalon, Herr von Arlay († 1315)
    • Johanna († 1295)
    • Beatrix, Herrin von Grignon (* um 1260; † 1329) ∞ 1276 Hugo XIII., Herr von Lusignan, Graf von La Marche und Angoulême (Haus Lusignan)



    Literatur
    • Dictionnaire de l’Histoire de France. Editions Perrin, Paris 2002, ISBN 2-262-01321-7.
    • Jean Richard: Hugo IV., Herzog von Burgund. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5, Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 162.
    • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. C.H. Beck, München 1978, S. 991, 994, 997, 1034.
    Weblinks
    • Hugo IV. von Burgund (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) bei www.mittelalter-genealogie.de, Stand: 29. September 2007, im Internet Archive auf archive.org
    Einzelnachweise
    1 Lexikon des Mittelalters
    2 Vinzenz von Beauvais_ Speculum Historiale xxxii. 97 (Straßburg, Johann Mentelin 1473)
    3 Balduin von Avesnes?: Extraits de la Chronique attribuée a Baudoin d'Avesnes. In: Recueil des Historiens des Gaules et de la France. 21, 1840, S. 166.
    4 Dictionnaire de l'Histoire de France

    Hugo + Beatrix (Béatrice) von Champagne. Beatrix (Tochter von Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger und Marguerite von Bourbon (von Dampierre)) wurde geboren in 1242; gestorben in 1294/1295. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Beatrix (Béatrice) von ChampagneBeatrix (Béatrice) von Champagne wurde geboren in 1242 (Tochter von Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger und Marguerite von Bourbon (von Dampierre)); gestorben in 1294/1295.

    Notizen:

    Beatrix und Hugo IV. hatten zehn Kinder. Namentlich bekannt sind vier Töchter und ein Sohn.

    Notizen:

    Mit Beatrix hatte Hugo IV. zehn Kinder, darunter:
    - Isabella von Burgund (* um 1270; † 1323), 1.⚭ deutsch-römischen König Rudolf I. - 2.⚭ Peter von Chambly, Herr von Neauphle
    - Hugo (* 1260; † 1288), Vizegraf von Avallon
    - Margarete († 1300), Herrin von Vitteaux ⚭ 1272 Johann von Chalon, Herr von Arlay († 1315)
    - Johanna († 1295)
    - Beatrix, Herrin von Grignon (* um 1260; † 1329) ⚭ 1276 Hugo XIII., Herr von Lusignan, Graf von La Marche und Angoulême (Haus Lusignan)

    Kinder:
    1. Margarete von Burgund gestorben in 1300.
    2. 1. Herrin Beatrix von Burgund (von Grignon) wurde geboren in cir 1260; gestorben in 1329.


Generation: 3

  1. 4.  Herzog Odo III. von BurgundHerzog Odo III. von Burgund wurde geboren in 1166 (Sohn von Herzog Hugo III. von Burgund und Alix von Lothringen); gestorben am 6 Jul 1218 in Lyon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Burgund (1192 bis 1218)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_III._(Burgund)

    Odo III. (frz. Eudes III, * 1166; † 6. Juli 1218 in Lyon) war Herzog von Burgund von 1192 bis 1218. Er war der Sohn des Herzogs Hugo III. von Burgund und der Alix von Lothringen.
    Im Kampf gegen König Philipp II. August verteidigte Odo für seinen Vater die Burg von Châtillon-sur-Seine, konnte sie aber nicht halten und wurde 1187 gefangen genommen. 1190 übernahm er die Regentschaft in Burgund, nachdem sich der Vater auf den dritten Kreuzzug begeben hatte. Als dieser 1192 in Tyros starb, folgte Odo ihm als Herzog nach. Er unterstützte die Ehe des Königs mit Ingeborg von Dänemark und wurde dafür exkommuniziert. Den deutschen Thronstreit nutzte Odo, um seinen Einfluss auf benachbartes Reichsgebiet auszudehnen.
    Odo nahm am Albigenserkreuzzug im Jahre 1209 teil. Als ranghöchster Adliger hatte er dabei die Führung des Heeres inne und leitete erfolgreich die Belagerungen von Béziers (Juli 1209) und Carcassonne (August 1209). Danach beendete er seine Teilnahme und überließ die Führung Simon IV. de Montfort.
    1214 kämpfte er in der Schlacht bei Bouvines, wo er den rechten Flügel des französischen Heeres führte. 1218 brach er auf, um das Heer des Fünften Kreuzzugs zu verstärken, das gerade Damiette in Ägypten belagerte, starb aber während der Vorbereitungen in Lyon.[1]


    Einzelnachweis
    1 Wilhelm Brito, Gesta Philippi Augusti, hrsg. von Léopold Delisle in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France 17 (1878), S. 112
    Weblinks
    • Odo III. von Burgund bei genealogie-mittelalter.de
    • Eudes de Bourgogne bei fmg.ac (englisch)

    Odo heiratete Alix von Vergy in 1199. Alix (Tochter von Herr Hugues de Vergy und Gillette de Trainel) wurde geboren in cir 1182; gestorben in 1252. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Alix von VergyAlix von Vergy wurde geboren in cir 1182 (Tochter von Herr Hugues de Vergy und Gillette de Trainel); gestorben in 1252.

    Notizen:

    Alix und Otto III. hatten vier Kinder, drei Töchter und einen Sohn.

    Notizen:

    Ihre gemeinsamen Kinder waren:
    • Johanna (Jeanne) (* 1200; † 1223), ∞ mit Raoul II. von Issoudun († vor 1250), Herr von Issoudun und Graf von Eu
    • Alix (* 1204; † 1266), ∞ mit Robert I. Dauphin († 1262), Graf von Clermont und Dauphin von Auvergne
    • Hugo IV. (Hugues IV.) (* 9. März 1213; † 27. Oktober 1272), Nachfolger als Herzog von Burgund

    Kinder:
    1. Johanna von Burgund wurde geboren in 1200; gestorben in 1223.
    2. 2. Herzog Hugo IV. von Burgund wurde geboren am 9 Mrz 1212 in Villaines-en-Duesmois; gestorben am 27 Okt 1272.

  3. 6.  Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger wurde geboren am 30 Mai 1201 (Sohn von Graf Theobald III. von Champagne (Blois) und Gräfin Blanka von Navarra); gestorben am 8 Jul 1253 in Pamplona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Champagne als Theobald IV. (seit 1201), König von Navarra Theobald I. (seit 1234)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_I._(Navarra) (Sep 2017)

    Theobald von Champagne (franz.: Thibaut, span.: Teobaldo; * 30. Mai 1201; † 8. Juli 1253 in Pamplona) war seit 1201 als Theobald IV. Graf von Champagne und seit 1234 als Theobald I. König von Navarra aus dem Haus Blois. Ihm werden die Beinamen Posthumus, der Trobadour bzw. der Sänger (le Chansonnier) gegeben.

    Herkunft und Kindheit
    Theobald war der postum geborene Sohn des Grafen Theobald III. der Champagne und der Blanka von Navarra. Während seine Mutter für ihn die Regentschaft in der Champagne führte, wurde Theobald am Hof seines Paten König Philipp II. August von Frankreich erzogen. Dort entwickelte er eine starke Zuneigung zu der dreizehn Jahre älteren Blanche von Kastilien, der Frau des Thronfolgers und Cousine seiner Mutter. Seine Leidenschaft für Blanche kleidete er in Lieder und Gedichte, die er an die Mauern der Paläste in Troyes und Provins malen ließ, was ihm den Beinamen eines Troubadours (oder „Chansonniers“ in Frankreich) eintrug.

    Erbfolgekrieg
    Während Theobalds Unmündigkeit wurde seine Mutter mit dem Erhalt seines Erbes in Anspruch genommen, welches nicht unumstritten war. Denn Theobalds Onkel Graf Heinrich II., der im Heiligen Land gestorben war, hatte zwei Töchter hinterlassen, welclche einen berechtigten Anspruch auf die Champagne besaßen, auch wenn Theobalds Vater einst vom König als Nachfolger seines Bruders anerkannt worden war. Im Jahr 1216 kehrte Heinrichs jüngste Tochter Philippa mit ihrem Ehemann Érard de Brienne in das Land ihrer Vorväter zurück und beanspruchte sofort die Champagne. Dies löste einen Erbfolgekrieg aus, den sich besonders der benachbarte Herzog Theobald I. von Lothringen für seinen eigenen Machtgewinn zu nutze machen wollte, indem er Philippa und die revoltierenden Vasallen der Champagne unterstützte.
    Gräfin Blanka wusste jedoch den König hinter sich, sowie den Grafen Heinrich II. von Bar, Herzog Hugo IV. von Burgund und Kaiser Friedrich II. Auch Papst Innozenz III. hatte sich für die Gräfin ausgesprochen. 1216 kam es unter Vermittlung Philipps II. zu einem kurzzeitigen Waffenstillstand und der Streit wurde vor das königliche Hofgericht getragen. Anfang 1217 nahm Érard de Brienne den Kampf wieder auf und wurde dafür von Papst Honorius III. exkommuniziert.
    Blankas Verbündete marschierten 1218 gegen Lothringen und verwüsteten das Land. Herzog Theobald flüchtete nach Amance und musste im Juni 1218 kapitulieren, wodurch Philippa und Érard ihres wichtigsten Unterstützers beraubt wurden. Der Erbfolgekampf war damit für Blanka und ihren Sohn entschieden, ihre beiden Konkurrenten verließen Frankreich bis 1222 in ihre Heimat in Übersee und kehrten nie wieder zurück. Trotzdem sollte die Gefahr aus dem Morgenland für Theobald nicht gebannt sein.

    Aufstand der Barone
    Im Jahr 1222 wurde Theobald mündig und übernahm die Regentschaft in seinem Erbe. Um 1224 erreichte er in Tudela von seinem Onkel König Sancho VII. die Anerkennung als dessen Erbe im Königreich Navarra. Danach unterstützte er König Ludwig VIII. bei der Eroberung von La Rochelle (August 1224) gegen die Engländer. Zur selben Zeit distanzierte er sich von seinem König und geriet in das Umfeld oppositioneller Kräfte um Peter Mauclerc und Hugo X. von Lusignan, welche das vorangegangene Erstatarken des Königtums gegenüber dem Lehnsadel als Bedrohung der eigenen Macht auffassten. Diese Lage eskalierte während des Kreuzzuges des Königs gegen die Albigenser, nachdem Theobald, Peter Mauclerc und ihre Sympathisanten im Juli 1226 den Köniig während der Belagerung von Avignon nach Verstreichen der vorgegebenen 40-Tage Frist im Stich ließen und mit ihren Kontingenten das Kreuzfahrerheer verließen. Obwohl dazu durchaus berechtigt, wurde diese Handlung vom königlichen Hof als ein Akt des Verrates wahrgenommen.
    Nachdem die Barone auch der Krönung Ludwigs IX. im November 1226 fernblieben, nahm die für ihn regierende Blanche von Kastilien den Kampf gegen die Opposition auf. Theobald, der an den Feierlichkeiten teilnehmen wollte, wurde von der Regentin der Zugang zu Reims verwehrt.
    Der Regentin gelang es im Januar 1227 in Curçay die Reihen der Barone durch geschickte Verhandlungen zu entzweien. Theobald, welcher zusammen mit Graf Heinrich II. von Bar der Unterhändler der Barone war, machte sich durch seine persönliche Nähe zur Regentin bei seinen Mitstreitern verdächtig. Aus Furcht vor diesen wechselten er und der Graf von Bar die Seite und unterwarfen sich in Loudun der Königin. Dadurch wurde die Opposition erheblich geschwächt, so dass sich Mauclerc und Hugo von Lusignan am 16. März 1227 in Vendôme ebenfalls gezwungen sahen, sich zu unterwerfen. Ihr Bündnispartner Richard von Cornwall unterzeichnete ebenfalls einen Waffenstillstand und zog sich nach England zurück.
    Der Kampf sollte jedoch weitergehen, nachdem Mauclerc versuchte, sich in Montlhéry der Person des Königs zu bemächtigen, was aber durch das rechtzeitige Eingreifen der Regentin verhindert wurde. Nachdem Mauclerc nicht wie gefordert am 31. Dezembmber 1227 am königlichen Hof zu Melun erschien, brachen die Kämpfe erneut aus. Mauclerc gelang es, den Onkel des Königs, Philipp Hurepel, und den Herren Enguerrand III. de Coucy in sein Lager zu ziehen. Theobald aber schloss sich sofort dem König an und führte ihm 800 Ritter zu, zusammen stürmten sie im Januar 1228 Mauclercs mächtige Burg Bellême. Dies brachte die Barone nun auch gegen Theobald auf, in Schmähschriften bezichtigten sie ihn des Mordes an König Ludwig VIII. und lasteten ihm eine sexuelle Beziehung mit der Regentin an.
    Die Kämpfe, die Theobald zusätzlich schürte, verlagerten sich somit in die Champagne. Er entführte den Erzbischof von Lyon, womit er sich den Herzog von Burgund und die Grafen von Bar und Nevers zum Feind machte. Diese fielen gemeinsam mit Enguerrand de Coucy in die Champagne ein, brannten Ervy und Saint-Florent nieder, und belagerten Chaource. Theobalds Hauptstadt Troyes aber wurde erfolgreich von seinem Seneschall Simon de Joinville verteidigt. Die Regentin entsandte zur Unterstützunng Theobalds ein Heer nach Troyes und schwächte 1230 die Barone, indem sie, durch ihren verbündeten Grafen Ferrand von Flandern, Philipp Hurepel zur Unterwerfung zwang. Danach stellten auch der Herzog von Burgund und die Grafen von Bar und Nevers ihre Kampfhandlungen gegen Theobald ein.
    Die Waagschale neigte sich danach zugunsten der Regentin und Theobalds, nachdem bereits im Oktober 1229 Mauclerc dem englischen König für die Bretagne gehuldigt und ihn dazu eingeladen hatte, mit einem Heer in Frankreich zu landen. Dies brachte seine engsten Anhänger gegen ihn auf, Hugo von Lusignan gab deshalb im Januar 1230 in Clisson den Kampf auf. Nachdem der König mit einem Heer, unterstützt von Theobald, mehrere Burgen in der Bretagne einnahm und sich König Heinrich III. von England im Oktober 1230 ohne nennenswertem Kampf nach England zurückzog, gaben Mauclerc und Enguerrand de Coucy 1231 endgültig auf.
    Theobald hatte sich in dieser Zeit als wichtige Stütze der Regentin und des jungen Königs erwiesen, welche ihr Vertrauen in ihn setzten. So diente ihr Theobald 1229 als Schiedsmann bei den Verhandlungen in Meaux mit dem Grafen Raimund VII. von Toulouse, welche zur Unterzeichnung des Vertrages von Meaux-Paris führten, der den Albigenserkreuzzug offiziell beendete.

    Alice von Zypern
    Im Jahr 1233 landete die Königinwitwe von Zypern und Fürstin von Antiochia an der Mittelmeerküste Frankreichs, was Theobald erneut in eine bedrohliche Lage versetzte. Denn es war seine Cousine Alice, die zweite Tochter seines Onkels und ältere Schwester von Philippa, und genau wie ihre Schwester hatte auch sie einen Anspruch auf das väterliche Erbe, die Champagne. Alice hatte einst die Behauptung dieser Ansprüche von ihrer Schwester übernommen und fortgeführt, was Theobald schon während des Aufstandes der Barone zusätzliche Probleme bereitet hatte. Denn die Barone um Peter Mauclerc und Philipp Hurepel hatten sich auch der Ansprüche Alices bedient als Rechtfertigung für ihren Kampf gegen Theobald. Er selbst erkannte ihre Rechte nicht an mit der Begründung, dass die Ehe ihrer Eltern nicht rechtmäßig gewesen sei. Denn der erste Ehemann ihrer Mutter, Humfried IV. von Toron hatte einst die erzwungene Scheidung von seiner Frau niemals anerkannt.
    Im Gegensatz zum Konflikt mit Philippa besaß Theobald gegen Alice keinen nennenswerten Unterstützer, der ihn gegen sie und den mit ihr sympathisierenden Adel der Champagne hätte beistehen können. Auch die königliche Autorität, die in dieser Zeit der König persönlich übernahm, hielt sich zurück. 1234 gelang es Theobald, sich mit Alice zu einigen, sie erklärte sich bereit für eine einmalige Zahlung von 40.000 und einer jährlichen Rente von 2.000 Livres tournois auf ihre Ansprüche zu verzichten. Der Graf von Champagne war als Schirmherr der großen Champagnemessen einer der reichsten Fürsten Frankreichs, doch selbst für ihn war eine solche Summe exorbitant.
    In dieser Situation schaltete sich der König als Gläubiger für den Grafen ein und erklärte sich bereit, diese finanzielle Last zu tragen. Alice reiste wenig später in das heilige Land zurück, Theobald aber befand sich nun gegenüber seinem königlichen Lehnsherren in der unkomfortablen Position eines Schuldners. Um diese Schulden zu begleichen gab er seine Lehnshoheit über die Grafschaften Blois, Chartres, Châteaudun und Sancerre zugunsten der Krone auf. Ein schwerwiegender Verlust, wurde damit die von Theobalds Ahnen, Odo II. von Blois, begründete Umklammerung der Île-de-France durch das Haus Blois beendet. In der Champagne musste Theobald die Anwesenheit königlicher Beamter dulden, welche die Rentenzahlungen für Alice überwachen sollten und somit erheblichen Einfluss auf Theobalds politischen Handlungsspielraum nahmen.
    Diese Vorgänge bedeuteten faktisch das Ende der Champagne als machtpolitische Größe im mittelalterlichen Frankreich. Die Region verlor ihre fürstlich-souveräne Position und sollte wenig später durch die Ehe von Theobalds Enkelin mit König Philipp IV. dem Schönen zur Gänze in königliche Hände übergehen.

    König von Navarra
    Nach dem Tod Sanchos VII. 1234 konnte Theobald dessen Erbe in Navarra antreten. Sein Nachfolgerecht wurde zuvor dort zeitweise in Frage gestellt, nachdem Sancho mit König Jakob I. von Aragon 1231 einen Erbvertrag vereinbart hatte. Doch letztlich profitierte Theobald von der Parteinahme des baskischen Adels zu seinen Gunsten und der Inanspruchnahme Jakobs bei dessen Eroberungszügen auf den Balearen und in Valencia.
    Theobald reformierte die Verwaltung Navarras nach nordfranzösischem Vorbild, besetzte neu geschaffene Ämter wie Seneschallat und Kanzlei aber auch mit Basken. Er kodifizierte das Recht (Cartulario Magno) und fasste erstmals das Gewohnheitsrecht im Fuero Generl zusammen. Außenpolitisch näherte er sich an König Ferdinand III. von León an, von dem er Gipuzkoa erhielt. Ein Eheprojekt mit Ferdinand scheiterte aber nach einem Einwand des Königs von Kastilien, der Navarra als sein feudum betrachtete.
    In den folgenden Jahren geriet Theobald in Frankreich mit König Ludwig IX. in Konflikt, nachdem er seine Tochter Blanche mit dem Herzog der Bretagne (einen Sohn Mauclercs) verheiratet hatte. Dieser hatte er zudem das Erbrecht auf Navarra mit in die Ehe gegeben. Ludwig witterte eine Verschwörung und belagerte, zusammen mit seinen Brüdern Alfons und Robert, Theobalds Burg Montereau. Erst die Vermittlung Papst Gregors IX., die Theobald erbeten hatte, da er zwei Jahre zuvor das Kreuz genommen hatte, konnte in Vincennes im Juni 1236 einen Frieden stiften, indem Theobald aber Montereau und Bray-sur-Seine an den König abtreten musste.

    Kreuzzug der Barone
    → Hauptartikel: Kreuzzug der Barone
    1239 entschloss sich Theobald sein Kreuzzugsvorhaben in die Tat umzusetzen und setzte sich an die Spitze eines Kreuzzuges, an dem sich eine Vielzahl französischer Barone (u. a. Graf Peter von Braine, Herzog Hugo IV. von Burgund, Graf Heinrich II. von Bar, der Konstabler von Frankreich Graf Amalrich VII. von Montfort, Graf Guigues von Nevers, Graf Wilhelm von Joigny und Graf Ludwig I. von Sancerre) beteiligten. Das Unternehmen genoss die Unterstützung König Ludwigs IX. der die volle Finnanzierung Theobalds übernahm. Eigentlich beabsichtigten die Kreuzfahrer in Brindisi an Bord ihrer Schiffe zu gehen. Da Kaiser Friedrich II. die italienischen Häfen für Heerfahrten in das heilige Land gesperrt hatte, waren sie aber genötigt, sich in Aigues-Mortes und Marseille einzuschiffen. Sie erreichten Anfang September 1239 Palästina. Das Kreuzfahrerheer umfasste ca. 1.000 Ritter.
    Da Theobalds Leidenschaft eher der Lyrik als dem Kampf galt, verlief der Kreuzzug militärisch nicht besonders erfolgreich. Theobald verbrachte die meiste Zeit im sicheren und vergnüglichen Akkon bevor er nach Askalon zog, wo er die Festung wiedererrichten wollte. Vorausgeeilte Abteilungen der Kreuzfahrer schlugen zwei kleinere Schlachten gegen die Ayyubiden. Die Erste, ein Überfall auf einen reichen damaszenischen Konvoi unter Peter von Braine, war ein knapper Sieg. Die Zweite, die Schchlacht bei Gaza, gegen ein ägyptisches Heer im November 1239, war eine vernichtende Niederlage, in welcher der Graf von Bar fiel und der Graf von Montfort in Gefangenschaft geriet. Zeitgleich brachen aber auch kriegerische Konflikte zwischen den Ayyubiden-Staaten aus, die zu Gunsten Theobalds verliefen. Er verbündete sich mit Sultan as-Salih Ismail von Damaskus gegen dessen Neffen Sultan as-Salih Ayyub von Kairo. Dafür trat Ismail ihm Galiläa mit den wichtigen Festungen Safed und Beaufort ab und versprach ihm weitere, noch von Ayyub zu erobernde Teile Palästinas, nämlich die Gebiete westlich des Jordans bis südlich von Jerusalem. Nachdem sich die Soldaten Ismails geweigert hatten, an der Seite von Christen gegen Muslime zu kämpfen, und teils zu Ayyub überliefen, nutze Theobald die sich bietende Gelegenheit, ein Neutralitätsabkommen mit Sultan as-Salih Ayyub von Kairo einzugehen, wofür dieser ihm den Besitz Askalons bestätigte und zusagte, ihm die von Ismail versprochenen Gebiete Ayyubs abzutreten und die bei Gaza gefangen genommenen Gefährten Theobalds freizulassen. Einige wichtige lokale Barone waren über den diplomatischen Seitenwechsel verärgert, da sie in ihren gerade von Ismail erhaltenen Herrschaften in Galiläa diesen als dringendere Bedrohung als Ayyub empfanden.
    Theobald wartete den Vollzug des Neutralitätsabkommen nicht ab, sondern verließ, nachdem er Jerusalem einen eiligen Pilgerbesuch abgestattet hatte, im September 1240 das heilige Land. Ein großer Teil der Kreuzfahrer folgte ihm, mit Ausnahme des Herzogs von Burgund und des Grafen von Nevers, die noch bis 1241 im Land blieben. Kurz nach Theobalds Abreise traf Richard von Cornwall mit einem englischen Kreuzritterheer ein, der die Abtretung der Gebiete an die Kreuzfahrer und die Freilassung der Gefangenen überwachte. Obwohl Theobald weder große Schlachten geschlagen noch aktive Diplomatie betrieben hatte, war der im Zuge des Kreuzzugs erlangte Geländegewinn für die Kreuzfahrer der größte seit dem Ersten Kreuzzug.

    Letzte Jahre und Tod
    Neben einer Damas-Rose brachte Theobald aus dem Heiligen Land ein Stück des wahren Kreuzes mit, welches er der Kirche von Saint-Laurent-des-Ponts in Provins stiftete, die danach Kirche des Heiligen Kreuzes (Église Sainte-Croix) genannt wurde. Im Jahr 1241 unterstützte er König Ludwig IX. im Saintonge-Krieg gegen Heinrich III. von England und widmete sich danach der Verwaltung seiner Ländereien.
    Theobald starb am 8. Juli 1253 in Pamplona, weniger als ein Jahr nach seiner von ihm verehrten Dame Blanche von Kastilien, und wurde in der Kathedrale Santa Maria la Real bestattet, sein Herz dagegen im Kloster der Cordelières in Provins.
    Er ist der Autor von 71 lyrischen Kompositionen, darunter 37 Liebesliedern, in denen er eine große technische und verbale Virtuosität beweist, ebenso wie eine außergewöhnliche Frechheit und Ironie gegenüber der Ritterlichkeit. Theobald von Champagne war der berühmteste Troubadour seiner Zeit. Er wurde im folgenden Jahrhundert von Dante als sein Vorläufer angesehen.

    Theobald heiratete Marguerite von Bourbon (von Dampierre) in 1232. Marguerite (Tochter von Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon) und Béatrice de Montluçon) gestorben in 1256. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Marguerite von Bourbon (von Dampierre)Marguerite von Bourbon (von Dampierre) (Tochter von Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon) und Béatrice de Montluçon); gestorben in 1256.

    Notizen:

    Die Kinder von Theobald und Margarete waren:
    - Eléonore (1233; † jung)
    - Theobald V./II. (* 1238; † 4. Dezember 1270 in Trapani), Graf der Champagne und König von Navarra
    - Marguerite (*um 1240; † 3. Oktober 1307) ⚭ am 10. Juli 1255 mit Herzog Friedrich III. von Lothringen († 1302)
    - Pierre († 22. Mai 1265), Herr von Muruzábal
    - Béatrice (* 1242; † 1295) ⚭ 1258 Herzog Hugo IV. von Burgund (* 1212; † 1272)
    - Heinrich III./I. der Dicke (* 1244; † 22. Juli 1274), Graf der Champagne und König von Navarra

    Verheiratet:
    1232 schloss Theobald seine dritte Ehe mit Margarete von Bourbon-Dampierre († 1258), Tochter des Archambault VIII., Herrn von Bourbon und dem Haus Dampierre.

    Kinder:
    1. König Theobald II. (V.) von Navarra (Blois) wurde geboren in 1238; gestorben am 4 Dez 1270 in Trapani; wurde beigesetzt in Kirche der Cordelières, Provins.
    2. Marguerite von Navarra wurde geboren in cir 1240; gestorben am 3 Okt 1307.
    3. 3. Beatrix (Béatrice) von Champagne wurde geboren in 1242; gestorben in 1294/1295.
    4. König Heinrich I. von Navarra (von Champagne) wurde geboren in cir 1244; gestorben in Jul 1274.


Generation: 4

  1. 8.  Herzog Hugo III. von BurgundHerzog Hugo III. von Burgund wurde geboren in cir 1148 (Sohn von Herzog Odo II. von Burgund und Marie von Champagne (Blois)); gestorben am 25 Aug 1192 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Burgund, Dauphin von Viennois durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_III._(Burgund)

    Hugo III. (frz. Hugues III, * wohl 1148; † 25. August 1192 in Akkon) war ein Herzog von Burgund und durch Ehe ein Dauphin von Viennois aus der Dynastie der Kapetinger (Haus Burgund).
    Er war der älteste Sohn des Herzogs Odo II. von Burgund und der Marie, einer Tochter des Grafen Theobald IV./II. von Blois-Champagne. Da Hugo beim Tod des Vaters im Jahr 1162 noch unmündig war, übernahm seine Mutter zunächst die Vormundschaftsregierung.

    Leben
    Hugo übernahm um 1165 persönlich die Regentschaft in Burgund und verfolgte eine Politik zur Stärkung seiner herzoglichen Gewalt. So unterstützte er 1166 König Ludwig VII. von Frankreich im Kampf gegen den rebellischen Grafen von Chalon und erhieielt dafür eine Hälfte der Grafschaft Chalon übertragen.[1] Seinen Onkel Graf Stephan I. von Sancerre begleitete er 1171 auf eine Pilgerreise ins Heilige Land.[2] Nach seiner Rückkehr nach Frankreich kämpfte er gegen den Grafen von Nevers, den er am 30. April 1174 in einer Schlacht bei Beaune besiegte und gefangen nahm. Als Bedingung für seine Freiheit musste der Graf gegenüber Hugo den Lehnseid ablegen.[3] Im Jahr 1177 übernahm Hugo die Vormundschaft über den mit ihm verwandten aber uunmündigen Herrn von Issoudun und dehnte seinen Einfluss damit bis in das Berry aus.[4] Im Frühjahr 1183 unterstützte er die Revolte des „jungen Königs“ Heinrich gegen dessen Vater, König Heinrich II. von England, zog sich aber nach dem schnellen Tod des jungen Heinrich nach Burgund zurück.
    Weil er die Lehnsherrschaft auf die Burg von Vergy beanspruchte, die in der Nähe des heutigen Reulle-Vergy gelegen war, nahm Hugo gegen Jahresbeginn 1184 deren Belagerung auf und riegelte sie mit vier Belagerungsringen ab. Der Herr von Vergy steellte sich umgehend unter den Schutz der Krone und konnte noch rechtzeitig eine Nachricht an König Philipp II. August absenden, der nun seinerseits mit einem Heer vor Vergy zog. Nachdem die königlichen Truppen die vier Belagerungsringe überwundeen hatten, sah sich Hugo zum Abbruch der Belagerung und zum Rückzug genötigt. Beschwerden des burgundischen Klerus ob der drückenden Herrschaft Hugos veranlassten den König auch für die folgenden Jahre zu kriegerischen Aktionen gegen ihn.[5] Weil er sich weigerte, 30.000 Pariser Pfund als Schadensersatz an den burgundischen Klerus zu zahlen, marschierte König Philipp II. noch 1184 ein zweites Mal in Burgund ein und belagerte die Burg von Châtillon-sur-Seine, die von Hugos Sohn verteidigt wurde. Nach einem dreiwöchigen und verlustreichen Kampf mussten die Verteidiger sich ergeben, worauf Hugo mit dem König einen Frieden schloss, indem ihm die Schadensersatzzahlung erlassen wurde.[6]

    Dritter Kreuzzug
    Gemeinsam mit König Philipp II. August, König Heinrich II. von England, dessen Sohn Richard Löwenherz und mehreren Rittern Frankreichs nahm Hugo am 13. Januar 1188 bei Gisors das Kreuz zum dritten Kreuzzug.[7] Der Aufbruch zu diesem Unternehmen verzögerte sich allerdings aufgrund der gegenseitigen Rivalitäten dieser drei Herrscher, bei deren Beilegung Hugo und der Erzbischof Wilhelm von Reims im Juli 1189 in Saumur beim englischen König erfolgreich vermittelten.[8] Kurz nach dem Friedensschluss starb König Heinrich II. von England, worauf nun dessen Sohn Richard Löwenherz die Führung der englischen Kreuzritter übernahm. Auf Sizilien wirkte Hugo 1190 erneut vermittelnd zwischen Löwenherz und König Tankred betreffs der Auszahlung des Wittum der Johanna, wovon er sogleich mehrere Unzen Gold als Weihnachtsgeschenk von Löwenherz erhielt.[9]
    Als König Philipp II. August nach der Belagerung von Akkon im Juli 1191 zurück nach Frankreich abreiste, übertrug er Hugo die Führung der im heiligen Land zurückgebliebenen französischen Kreuzritter.[10] Im Konflikt um das Königtum in Jerusalem unterstützte er den in Tyros regierenden Konrad von Montferrat, erkannte aber die Führerschaft von Richard Löwenherz über den weiteren Kreuzzug an.[11] In Reaktion auf die Enthauptung christlicher Gefangener durch Saladin beschlossen die beiden ihrerseits die Exekution ihrer Gefangenen am 20. August 1191.[12] Als Anführer der dritten Schlachtreihe zeichnete sich Hugo in der Schlacht von Arsuf besonders aus, auch wenn er dabei in schwere Bedrängnis geraten war.[13]
    Im Dezember 1191 überwarf sich Hugo mit Richard Löwenherz, nachdem dieser den Vormarsch auf Jerusalem abgebrochen und sich geweigert hatte, die französischen Ritter an den Lösegeldern zu beteiligen, die ihnen die Gefangenen der Belagerung von Akkon eingebracht hatten. In Askalon setzte sich Hugo vom Kreuzzugsheer ab und zog nach Akkon.[14] Von dort befahl er anschließend die etwa 700 französischen Ritter zu sich, die sich noch im Heer aufhielten, womit er Richards Kampfkraft gegen Saladin erheblich schwächte.[15] Der im April 1192 nach der Ermordung des Markgrafen von Montferrat zum neuen König Jerusalems aufgestiegene Heinrich von Champagne konnte ihn aber wieder mit Löwenherz versöhnen und gemeinsam unternahm man einen zweiten Anlauf auf die heilige Stadt, der bis zur Eroberung von Beit Nabu (Betenoble) führte.[16] Hier entschloss sich Richard Löwenherz erneut zum Abbruch der Offensive, da ihm eine Belagerung Jerusalems nicht erfolgversprechend erschien. Darauf brach Hugo im Juni 1192 erneut mit dem englischen König und setzte sich mit seinen französischen Rittern wieder Richtung Akkon ab. Nicht ohne dabei noch einen Spottvers auf Löwenherz zu dichten, der so abstoßend gewesen sein soll, dass sich der Autor des Itinerarium Regis Ricardi weigerte, ihn wortwörtlich wiederzugeben.[17] Der englische Chronist Roger von Hoveden wiederum machte Hugo für die Unterlassung eines Angriffs auf Jerusalem verantwortlich, weil er mit seinem Abzug den von Richard Löwenherz gefassten Plan dazu sabotiert habe.[18] Roger von Wendover behauptete gar, Hugo habe sich von Saladin für seinen Abzug bestechen lassen.[19] Jedenfalls handelte Löwenherz im Gegenzug bei seinem später mit Saladin ausgehandelten Frieden ein Pilgerverbot nach Jerusalem für alle Franzosen aus, während seine Ritter das heilige Grab besuchen durften.[20]
    Hugo III. von Burgund starb im August 1192 in Akkon an einer Krankheit, sein Leichnam wurde zur Beerdigung in die Abtei von Cîteaux überführt.[21]

    Ehen
    In erster Ehe heiratete Hugo III. 1165 Alix (* 1145; † 1200), Tochter des Herzogs Matthäus I. von Lothringen und der Bertha von Schwaben.

    Hugo verstieß Alix 1183 und schloss im gleichen Jahr noch seine zweite Ehe mit Beatrix von Albon (* 1161; † 1228), Dauphine von Viennois, Erbtochter des Dauphins Guigues V. und der Beatrix von Montferrat.



    Quellen
    • Itinerarium peregrinorum et gesta regis Ricardi, hrsg. von William Stubbs: Chronicles and Memorials of the Reign of Richard I, in: Rolls Series 38 (1864), Vol. 1 („Itinerarium“)
    • Gesta Regis Henrici Secundis et Gesta Regis Ricardi Benedicti abbatis, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 49 (1867), Vol. 2 („Gesta“)
    • Roger von Hoveden, Chronica magistri Rogeri de Houedene, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 51 (1870), Vol. 3 („Chronica“)
    • L’Estoire de Eracles empereur, in: Recueil des historiens des croisades (RHC) (1859), Historiens Occidentaux II („Eracles“)
    • Rigord, Gesta Philippi Augusti, hrsg. von Léopold Delisle in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France (RHGF) 17 (1878), S. 4–62 („Gesta Philippi“)
    • Roger von Wendover, Flores Historiarum, hrsg. von J. A. Giles: Roger of Wendower’s Flowers of History (1849), Vol. 2 („Flores Historiarum“)
    Einzelnachweise
    1 Suger von Saint-Denis, Historia gloriosi regis Ludovici VII filii Ludovici Grossi, in: RHGF 12 (1877), S. 131
    2 Wilhelm von Tyrus, Historia Rerum in partibus transmarinis gestarum. XX, §25, In: RHC (1844), Historiens occidentaux II, S. 988.
    3 Zum Friedensvertrag zwischen Burgund und Nevers siehe Jean Dumont: Corps universel diplomatique du droit des gens, contenant un recueil des traitez d'alliance, de paix, de trève, de neutralité, de commerce, etc., qui ont été faits en Europe,epuis le règne de l'empereur Charlemagne jusques à présent I (1726), Nr. CLVII, S. 90.
    4 Robert von Torigni, Chronicorum, hrsg. von Léopold Delisle (1873), Vol. 2, S. 69
    5 Gesta Philippi, S. 15; Die Chronologia Roberti Altissiodorensis (RHGF 18, S. 252) datiert die Befreiung von Vergy durch König Philipp II. in das Jahr 1186.
    6 Gesta Philippi, S. 16
    7 Gesta Philippi, S. 25
    8 Gesta, S. 69
    9 Itinerarium Lib. II, Cap. XVIII, S. 166; Gesta Philippi, S. 31
    10 Gesta, S. 185; Chronica, S. 123; Eracles Liv. 26, Cap. V, S. 180–181; Gesta Philippi, S. 36
    11 Gesta, S. 186–187; Itinerarium Lib. III, Cap. XXIII, S. 239
    12 Gesta, S. 189; Chronica, S. 127
    13 Gesta, S. 192; Chronica, S. 129; Itinerarium Lib. IV, Cap. XVII, S. 261
    14 Chronica, S. 175; Itinerarium Lib. V, Cap. III und IX, S. 311 und 320–321
    15 Itinerarium Lib. V, Cap. XIII–XIV, S. 325–327
    16 Chronica, S. 181–182
    17 Itinerarium Lib. VI, Cap. VIII, S. 394–396; Eracles Liv. 26, Cap. VIII, S. 185–186
    18 Chronica, S. 182–183
    19 Flores Historiarum, S. 116–117
    20 Itinerarium Lib. VI, Cap. XXX, S. 431–432
    21 Zum Sterbeort Akkon siehe Gesta, S. 150; Chronica, S. 184, Flores Historiarum, S. 118 und Eracles Liv. 26, Cap. IX, S. 187
    Weblinks
    • Hugues de Bourgogne bei fmg.ac (englisch)

    Hugo heiratete Alix von Lothringen in 1165. Alix (Tochter von Herzog Matthäus I. von Lothringen und Bertha von Schwaben) wurde geboren in 1165; gestorben in 1200. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Alix von LothringenAlix von Lothringen wurde geboren in 1165 (Tochter von Herzog Matthäus I. von Lothringen und Bertha von Schwaben); gestorben in 1200.

    Notizen:

    Alix und Hugo III. hatten vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter.
    • Odo III. (Eudes III.) (* 1166; † 6. Juli 1218) 1190 Regent, 1192 Herzog von Burgund, Pair von Frankreich
    1 ∞ Frühjahr 1194, geschieden 1195, Mathilde Infantin von Portugal (* wohl 1157; † (ertrunken) 6. Mai 1218), Tochter des Königs Alfons I.
    2 ∞ 1199 Alix von Vergy (* wohl 1182; † 1252 wohl nach 8. März) 1218–1229 Regentin von Burgund, Tochter des Hugo von Vergy.
    • Alexandre (* 1170; † 1205), Herr von Montaigu, Stammvater der Herren von Montagu
    • Douce (* 1175; † nach 1219) ∞ 1196 Simon von Semur († 1219), Herr von Luzy (Haus Semur)
    • Alix (* 1177) ∞ Béraud VII., Herr von Mercoeur

    Kinder:
    1. 4. Herzog Odo III. von Burgund wurde geboren in 1166; gestorben am 6 Jul 1218 in Lyon.
    2. Herr Alexander (Alexandre) von Burgund wurde geboren in 1170; gestorben am 6 Sep 1205.

  3. 10.  Herr Hugues de VergyHerr Hugues de Vergy wurde geboren in 1141 (Sohn von Guy de Vergy und Alix (Adelaïs) de Navilly); gestorben in 1217.

    Notizen:

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Hugues_de_Vergy

    Hugues de Vergy (1141-1217) est le seigneur de Vergy de 1168 à 1198, et seigneur d'Autrey et de Mirebeau, fils de Guy seigneur de Vergy et d'Adélaïde de Beaumont, fille de Hugues V de Beaumont

    Biographie
    Il succède à son père Guy de Vergy. Il est le 5e de la lignée des sires de Vergy et descendait de Henri Ier duc de Bourgogne, frère de Hugues 1er Capet. Le duc Hugues III de Bourgogne lui conteste son droit de seigneurie en mettant le siège devant la citadelle de Vergy.

    En 1186, Hugues de Vergy fait appel au roi Philippe II de France qui porte l'ost en Bourgogne pour défendre son vassal. Le duc de Bourgogne est condamné à payer 30 000 livres parisis en dédommagement de ses nombreuses exactions et à livrer 3 châteaux en garantie jusqu'au paiement. Hugues de Vergy est confirmé dans sa seigneurie de Vergy qu'il abandonna au roi de France en remerciement de son intervention.

    Philippe II se garde le droit de seigneurie sur les terres de Vergy. Hugues III de Bourgogne se révélant dans l'incapacité financière de payer l'amende pour libérer ses châteaux, dédommager les églises qu'il avait pillées et Hugues de Vergy pour les dommages qu'il avait causé sur ses terres, Philippe II lui fait grâce des 30 000 livres parisis et lui rend ses châteaux.

    Finalement, le différend est soldé en 1199. La seigneurie de Vergy échoit à la maison de Bourgogne par le mariage d'Alix de Vergy avec Eudes III de Bourgogne.

    Son fils Guillaume Ier lui succède.


    Postérité
    Hugues de Vergy avait épousé en 1175 Gillette de Trainel, fille de Garnier II de Trainel et d'Adèle de Marigny. Ils ont eu ensemble :

    Simone, mariée à Thierry de Rougemont
    Nicole, mariée à Anséric V de Montréal
    Alix de Vergy, mariée au duc Eudes III de Bourgogne
    Guillaume Ier, marié à Clémence Dame de Fouvent
    Hugues, seigneur de Belvoir, marié à Simonette
    Garnier
    Gui, évêque d'Autun

    Voir aussi
    Maison de Vergy

    Hugues heiratete Gillette de Trainel in 1175. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Gillette de Trainel (Tochter von Garnier II. de Trainel und Adèle de Marigny).

    Notizen:

    Hugo und Gillette hatten sieben Kinder, drei Töchter und vier Söhne.
    -Simone, mariée à Thierry de Rougemont
    -Nicole, mariée à Anséric V de Montréal
    -Alix de Vergy, mariée au duc Eudes III de Bourgogne
    -Guillaume Ier, marié à Clémence Dame de Fouvent
    -Hugues, seigneur de Belvoir, marié à Simonette
    -Garnier
    -Gui, évêque d'Autun

    Kinder:
    1. 5. Alix von Vergy wurde geboren in cir 1182; gestorben in 1252.
    2. Herr Guillaume de de Vergy gestorben in cir 1241.
    3. Guillemette von Vergy wurde geboren in cir 1457; gestorben am 13 Jul 1543 in Valangin; wurde beigesetzt in Stiftskirche Valngin.

  5. 12.  Graf Theobald III. von Champagne (Blois)Graf Theobald III. von Champagne (Blois) wurde geboren am 13 Mai 1179 in Troyes (Sohn von Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) und Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)); gestorben am 24 Mai 1201 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne in Troyes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Typhus
    • Titel (genauer): Graf von Champagne (seit 1197)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_III._(Champagne) (Okt 2017)

    Theobald III. (franz.: Thibaut; * 13. Mai 1179 in Troyes; † 24. Mai 1201 ebenda) war seit 1197 ein Graf von Champagne aus dem Haus Blois. Er war der jüngere Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne und Marie, der Tochter König Ludwigs VII. von Frankreich.

    Theobald folgte seinem älteren Bruder Heinrich II. als Graf von Champagne, als dieser 1197 im Königreich Jerusalem gestorben war. Dabei wurden eventuelle Erbrechte der in Palästina geborenen Töchter Heinrichs ignoriert. Zunächst führte Theobalds Mutter für ihn die Regentschaft, die er nach ihrem Tod 1198 selber übernahm. Im April dieses Jahres leistete er seinem Onkel König Philipp II. den Lehnseid und wurde damit auch als rechtmäßiger Graf anerkannt.[1]
    Ebenfalls im gleichen Jahr rief Papst Innozenz III. zu einem vierten Kreuzzug auf, der in den Orient gegen die Muslime gerichtet werden sollte. Anfangs gab es unter dem französischen Adel wenig Begeisterung für einen weiteren Zug nach Jerusalem, aber als im November 1199 auf einem Turnier an Theobalds Hof zu Écry der Prediger Fulko von Neuilly auftrat, nahmen viele von ihnen das Kreuz und wählten Theobald zu ihrem Anführer. Ihm schlossen sich weiterhin sein Vetter, Graf Ludwig von Blois, und Graf Balduin IX. von Flandern an. Die drei Grafen beschlossen, je zwei Abgesandte (u. a. Gottfried von Villehardouin und Conon de Béthune) nach Italien zu entsenden, die dort einen geeigneten Hafen suchen sollten, der bereit war, für eine Überfahrt des Kreuzfahrerheeres in das Heilige Land zu sorgen.
    Bevor der Zug begann starb Theobald in seiner Residenz zu Troyes an Typhus. Gemäß seinem letzten Willen wurde er im Gewand eines Kreuzfahrers in der Kirche Saint-Étienne in Troyes bestattet. Die Führung des Kreuzzuges wurde an den Markgrafen Bonifatius von Montferrat übertragen, nicht ohne Zutun von Theobalds Marschall Gottfried von Villehardouin.

    Begraben:
    im Gewand eines Kreuzfahrers

    Theobald heiratete Gräfin Blanka von Navarra in 1195 in Chartres. Blanka (Tochter von König Sancho VI. von Navarra, der Weise und Sancha von Kastilien) gestorben in 1229. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Gräfin Blanka von NavarraGräfin Blanka von Navarra (Tochter von König Sancho VI. von Navarra, der Weise und Sancha von Kastilien); gestorben in 1229.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Champagne; Gräfin von Champagne (durch Heirat)
    • Titel (genauer): Königreich Navarra; Königin von Navarra

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Blanka_von_Navarra_(Champagne)

    Blanka von Navarra († 1229) war durch ihren Ehemann Gräfin von Champagne, dann Regentin des Landes und schließlich auch Regentin ihrer Heimat, des Königreichs Navarra.
    Sie war die jüngste Tochter von König Sancho VI. († 1194) und Sancha von Kastilien. Ihre mütterlichen Großeltern waren Alfons VII., König von Kastilien und Berenguela von Barcelona.
    Blanka heiratete Theobald III., Graf von Champagne, der bereits 1201 starb, während sie schwanger war. Ihr Kind, Theobald IV. wurde sofort Graf von Champagne. Blanka blieb Regentin des Landes, bis ihr Sohn 1222 erwachsen wurde.
    Ihre Regentschaft litt unter einer Reihe von Problemen. Blankas Schwager, Graf Heinrich II. von Champagne hatte einen großen Berg Schulden hinterlassen, der noch nicht abbezahlt war, als Theobald III. starb. Die Nachfolge Theobalds IV. wurde von Heinrichs Tochter Philippa und ihrem Ehemann Érard von Brienne, Herr von Ramerupt und einer der mächtigsten Barone der Champagne, angefochten. Der Konflikt mit Brienne brach 1215 offen aus und war zum Ende ihrer Regentschaft nicht gelöst.
    Blankas Bruder Sancho VII. war der letzte männliche Angehörige der Herrscherfamilie Navarras. Als er sich zurückzog, übernahm Blanka die Verwaltung des Königreichs. Sie starb 1229 vor ihrem Bruder.

    Titel (genauer):
    Ihre Heimat

    Notizen:

    Eine 1200 geborene Tochter starb bald nach der Geburt.

    Eine Woche nach Theobalds eigenem Tod gebar Blanka seinen Erben Theobald IV. (1201–1253). Blanka regierte die Grafschaft in den folgenden 21 Jahren als Regentin, in denen sie sich mit den Erbansprüchen der Töchter Heinrichs II. auseinandersetzen musste.

    Verheiratet:
    Theobald heiratete die Prinzessin Blanka von Navarra, Tochter des Königs Sancho VI.

    Kinder:
    1. 6. Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger wurde geboren am 30 Mai 1201; gestorben am 8 Jul 1253 in Pamplona.

  7. 14.  Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon)Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon) wurde geboren in 1189 (Sohn von Herr Guy II. (Guido) von Dampierre und Mathilde I. von Bourbon); gestorben in 1242.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1228-1242, Bourbon; Herr von Bourbon

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Archambault_VIII. (Jul 2023)

    Archambault VIII. (* 1189; † 21. oder 22. Juli 1242 bei Taillebourg) aus der Familie der Herren von Dampierre-sur-l’Aube war Herr von Bourbon-l’Archambault.

    Leben
    Er war der älteste Sohn von Guy II. de Dampierre und Mahaut I. de Bourbon, der Erbin von Bourbon und wurde französisch le Grand ‚der Große‘ genannt.

    Von König Philipp II. August wurde er 1215 zum königlichen Statthalter in der Auvergne ernannt. Dieses Amt hatte schon sein Vater innegehabt, nachdem der 1213 den Grafen Guido II. von Auvergne unterworfen hatte. Im Jahr 1223 wurde Archambault auch zu einem Connétable der Auvergne ernannt, womit ihm die dortige militärische Führung anvertraut wurde. Nach dem Tod der Mutter nahm deren Namen und das Wappen von Bourbon an. Er war bereits seit dem Tod des Vaters Sire de Bourbon. Er hatte ein beträchtliches Vermögen, obwohl er seinen Brüdern die väterlichen Güter überlassen hatte. Es stammte von seiner Mutter. Durch seine Heiraten vermehrte er seinen Besitz.[1]

    Im Jahr 1230 musste er seine Ämter in der Auvergne wieder abgeben, nachdem Graf Wilhelm X. seine Ländereien zurückerhalten hatte und das Kronland in der Auvergne (terre royale d’Auvergne) einem königlichen Seneschall zur Verwaltung anvertraut wurde. Er wurde am 21. oder 22. Juli 1542 in der Schlacht bei Taillebourg getötet. Nach anderen Angaben soll er bereits 1238 in einer Schlacht bei Cognac oder Cognat gefallen sein, als er Alfons von Poitiers den Grafen von Poitou auf einem Feldzug begleitete.[1] Das erscheint wenig wahrscheinlich zu sein, da Alfons erst 1241 Graf von Poitou wurde und auch andere Indizien dagegen sprechen.[2] Sein Leichnam wurde in die Abtei von Bellaigue (Puy-de-Dôme) gebracht, wo er, ebenso wie seine Ehefrau, begraben wurde.

    Familie
    Archambault VIII. sollte Vorschlag, deren Bedingungen durch König Philippe II. von Frankreich in einer Urkunde bestätigt wurden 1205 eine Ehe mit Guigone de Forez eingehen. Zugleich wurde in dieser Urkunde auch die Heirat seiner Schwester Philippa mit Guigues IV. vereinbart. Die Ehe mit Guigone kam nicht zustande.[4] 1215 heiratete er Béatrice de Montluçon (lebte noch 1232).

    Name:
    Der untenstehende Bericht unterscheidet sich erheblich von der früheren Dokumentation..?
    In der vorhergehenden Fassung hatte er Guigone de Forez 1205 geheiratet, mit ihr und später mit Béatrice de Montluçon je 2 Kinder gezeugt..
    Die Geburt des Archambault IX. um 1505 stütz diese These..?

    Titel (genauer):
    Während des Mittelalters gehörte die Region der späteren Bourbonnais dem Gebiet der Grafschaft Bourges an. Allerdings gelang es den Burgherren von Bourbon (heute Bourbon-l'Archambault) sich im Verlauf des 11. Jahrhunderts aus der Oberhoheit der Grafen und Vizegrafen von Bourges zu lösen und ihrerseits eine selbstständige Herrschaft zu begründen, die sie auf ihr Umland ausweiteten und so seinen Namen gaben. Erst um das Jahr 1108 musste sich der Sire Aymon II. Vaire-Vache dem König Ludwig VI. dem Dicken unterwerfen. Zur Mitte des 13. Jahrhunderts kam das Bourbonnais unter den Einfluss des Herzogs von Burgund, aber durch eine weibliche Erbfolge gelangte das Gebiet in den Besitz des kapetingischen Prinzen Robert, dem jüngsten Sohn König Ludwigs IX. des Heiligen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herren_und_Herzöge_von_Bourbon (Sep 2023)


    https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Bourbon

    Archambault heiratete Béatrice de Montluçon in 1215. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 15.  Béatrice de MontluçonBéatrice de Montluçon

    Notizen:

    Guigone und Archambault VIII. hatten zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter.

    Name:
    Lebte 1232 noch..

    Montluçon ist eine französische Stadt in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Mit 33.822 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) ist sie die größte Stadt im Département Allier. Montluçon ist Sitz der Unterpräfektur (sous-préfecture) des Arrondissements Montluçon sowie Sitz des Gemeindeverbandes Montluçon Communauté.
    Montluçon wuchs im Mittelalter beträchtlich. Die erste Erwähnung eines Ortes namens Monte Lucii (Mont de Lucius, deutsch Berg des Lucius) stammt aus dem 11. Jahrhundert. Guillaume, der Sohn von Archambaud IV. von Bourbon, errichtete die Burg in einer verteidigungsfähigen Position auf einem kleinen felsigen Hügel an einer Biegung des Flusses Cher.
    Die Stadt, die zum Herzogtum Bourbon gehörte, wurde 1171 von den Engländern und 1181 von Philipp Augustus eingenommen; die Engländer wurden im 14. Jahrhundert wieder vertrieben. Anschließend baute Ludwig II. von Bourbon die Burg und die Mauern wieder auf. Montluçon und andere bourbonische Ländereien fielen 1529 an die französische Krone zurück, und Heinrich IV. verbesserte die Verteidigungsanlagen weiter.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Montluçon

    Notizen:

    Er hatte mehrere Kinder mit Béatrice de Montluçon:
    - Archambault IX. (zwischen 1205 und 1212; † 15. Januar 1249), ⚭ 1228 Yolande von Châtillon († 1254), Gräfin von Nevers, Auxerre und Tonnerre, Tochter von Guido I. Graf von Saint-Pol (Haus Châtillon)
    - Guillaume, Herr von Beçai († vor dem 5. Mai 1270) ⚭ 1. Marguerite Dame von Boisrosie; 2. Isàbeau de Courlenay († 1296)
    - Guy, Herr von Néry, Dekan der Kathedrale von Rouen Dreux de Bourbon, Kanoniker und Ritter der Kirche von Chartres
    - Marguerite (* um 1217; † 12./13. April 1258 in Provins), 1253–1256 Regentin von Champagne und Navarra; ⚭ März 1232 Theobald IV. († 1253), Graf von Champagne, 1234 als Theobald I., König von Navarra (Haus Blois)[6]
    - Béatrice (Agnès), 1281 bezeugt; ⚭ Béraud VIII. de Mercœur
    - Marie (* um 1220, † 24. August 1274), ⚭ 1240 Johann I. Graf von Dreux, Graf von Braine (Haus Frankreich-Dreux)

    Verheiratet:
    Archambault VIII. sollte Vorschlag, deren Bedingungen durch König Philippe II. von Frankreich in einer Urkunde bestätigt wurden 1205 eine Ehe mit Guigone de Forez eingehen. Zugleich wurde in dieser Urkunde auch die Heirat seiner Schwester Philippa mit Guigues IV. vereinbart. Die Ehe mit Guigone kam nicht zustande.[4] 1215 heiratete er Béatrice de Montluçon (lebte noch 1232).

    In einer früheren Fassung hatte er Guigone geheiratet..? Das Geburtsjahr des Archambault IX. unterstützt diese These.. (ms)

    Kinder:
    1. Archambault IX. von Bourbon (von Dampierre) wurde geboren in cir 1205; gestorben am 15 Jan 1249 in Zypern.
    2. 7. Marguerite von Bourbon (von Dampierre) gestorben in 1256.
    3. Béatrice (Agnés) von Bourbon
    4. Marie von Bourbon (von Dampierre) wurde geboren in cir 1220; gestorben in 1274.


Generation: 5

  1. 16.  Herzog Odo II. von BurgundHerzog Odo II. von Burgund wurde geboren in cir 1118 (Sohn von Herzog Hugo II. von Burgund und Mathilde de Mayenne); gestorben am 27 Sep 1162.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Burgund (1143 bis 1162)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_II._(Burgund)

    Odo II. (frz. Eudes II, * wohl 1118; † 27. September 1162) war Herzog von Burgund von 1143 bis 1162; er war der Sohn des Herzogs Hugo II. und der Mathilde von Mayenne.
    Bei der Thronbesteigung des Königs Ludwig VII. 1137 verweigerte er diesem den Lehnseid, wurde aber von Papst Hadrian IV. dazu verpflichtet. 1147 nahm er zugunsten seines Cousins Alfons I. von Portugal an der Belagerung von Lissabon teil. Er war dennoch ein räuberischer Herrscher und musste wegen seiner Vergehen eine Pilgerreise ins Heilige Land antreten, auf der er starb. Er wurde im Kloster Cîteaux begraben.

    Ehe
    1145 heiratete er Marie von Champagne, Tochter von Theobald II., Graf von Champagne, und der Mathilde von Kärnten.


    Weblinks
    • Odo II., Herzog von Burgund bei mittelalter-genealogie.de
    • Eudes de Bourgogne bei fmg.ac (englisch)

    Odo heiratete Marie von Champagne (Blois) in 1145. Marie (Tochter von Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) und Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)) wurde geboren in 1128; gestorben in 11 Mrz oder 7 Aug 1190. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Marie von Champagne (Blois)Marie von Champagne (Blois) wurde geboren in 1128 (Tochter von Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) und Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)); gestorben in 11 Mrz oder 7 Aug 1190.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1162-1165, Burgund; Regentin von Burgund https://de.wikipedia.org/wiki/Burgundische_Geschichte#Herzogtum
    • Beruf / Beschäftigung: 1174-1190; Äbtissin von Fontevrault https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Fontevrault

    Notizen:

    Marie und Odo II. hatten drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn.

    Name:
    Nach 1165 geistlich.

    Notizen:

    Nachkommen:
    • Alix (* wohl 1146; † 1192) 1 ∞ 1164 Archambault de Bourbon († 1169), Sohn von Archambault VII. († 1171/73), Herr von Bourbon, 2 ∞ II) Eudes de Deols († um 1208), Herr von Boussac
    • Hugo III. (* wohl 1148; † 1192), 1162 Herzog von Burgund, 1183 Dauphin von Viennois, Graf von Albon und Grenoble, 1 ∞ 1165, verstoßen 1183, Alix von Lothringen († wohl 1200), Tochter des Herzog Matthäus I. von Lothringen, 2 ∞ 1183 Beatrix, 1162 Dauphinée von Viennois Gräfin von Albon und Grenoble (* wohl 1161, † 15. Dezember 1228), Erbtochter des Guigues V.
    • Mathilde (Mahaut, † 22. Juli 1202) 1 ∞ Robert IV. Graf von Auvergne († 1194, Haus Auvergne)

    Kinder:
    1. Alix (Adelheid) von Burgund
    2. 8. Herzog Hugo III. von Burgund wurde geboren in cir 1148; gestorben am 25 Aug 1192 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  3. 18.  Herzog Matthäus I. von LothringenHerzog Matthäus I. von Lothringen wurde geboren in cir 1110 (Sohn von Herzog Simon I. von Oberlothringen und Gräfin Adelheid von Hennegau?); gestorben am 13 Mai 1176; wurde beigesetzt in Abtei Clairlieu.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Matthäus_I._(Lothringen)

    Matthäus I. (* um 1110; † 13. Mai 1176) war Herzog von Lothringen von 1139 bis zu seinem Tod. Er war der Sohn Herzog Simons I. (Haus Châtenois) und Adelheid von Löwen.

    Er folgte seinem Vater in der Zeit, als die Dynastie der Staufer in Deutschland die Macht übernahm. Matthäus heiratete Bertha von Schwaben, Nichte des Königs Konrad III. und Schwester des späteren Kaisers Friedrich Barbarossa, und festigte dadurch die Verbindungen zwischen Lothringen und dem Heiligen Römischen Reich.
    Matthäus I. begleitete Barbarossa auf vielen seiner Reisen, vor allem 1155 nach Rom zur Kaiserkrönung durch Papst Hadrian IV., und nahm an den Kämpfen zwischen dem Kaiser und dem Gegenpapst Viktor IV. einerseits und dem Papst Alexander III. und den Königen von Frankreich und Sizilien andererseits teil.
    In seinem Herzogtum gelang es ihm, die herzogliche Domäne durch widerrechtliche Übergriffe auf das Bistum Toul zu erweitern, was ihm auch eine Exkommunikation einbrachte. Gleichzeitig machte er der Kirche umfangreiche Schenkungen und gründete mehrere Klöster, darunter die Abtei Clairlieu, in der er und seine Frau begraben wurden.

    Er heiratete wohl um 1138, auf jeden Fall vor dem 25. März 1139, Bertha von Schwaben, † zwischen 18. Oktober 1194 und 25. März 1195, Tochter des Friedrich II. von Staufen, Herzog von Schwaben, und der Judith von Bayern. Mit ihr hatte er mindestens sieben Kinder:
    • Sophia, * 1163, † 1217; ∞ Heinrich Ostertag von Windstein
    • Alix, † 1200; ∞ Hugo III., Herzog von Burgund
    • Simon II., Herzog von Lothringen
    • Judith, * 1140, † 1173; ∞ 1170 Stephan II. (Étienne II.), Graf von Auxonne
    • Ferry (Friedrich) I. von Bitsch, Herzog von Lothringen
    • Matthäus, † 1208, Graf von Toul
    • Dietrich IV., † 1181, Bischof von Metz 1174–1179
    • Tochter, † jung


    Literatur
    • Ronald Neumann: Matthäus I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 392 f. (Digitalisat).
    Weblink
    • Materialsammlung

    Matthäus heiratete Bertha von Schwaben in cir 1138. Bertha (Tochter von Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) und Herzogin Judith Welf (von Bayern)) wurde geboren in cir 1123; gestorben in 1195. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Bertha von Schwaben wurde geboren in cir 1123 (Tochter von Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) und Herzogin Judith Welf (von Bayern)); gestorben in 1195.

    Notizen:

    Bertha und Matthäus I. hatten acht Kinder, vier Töchter und vier Söhne.

    Kinder:
    1. 9. Alix von Lothringen wurde geboren in 1165; gestorben in 1200.
    2. Herzog Friedrich I. (Ferri) von Lothringen (von Bitsch) wurde geboren in cir 1143; gestorben in 1207.
    3. Judith von Lothringen wurde geboren in 1140; gestorben in 1173.

  5. 20.  Guy de VergyGuy de Vergy (Sohn von Simon de Vergy und Elisabeth ?); gestorben in 24 Feb oder 4 Apr 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Siege_of_Acre_(1189%E2%80%9391)

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Si%C3%A8ge_de_Saint-Jean-d%27Acre_(1189-1191)



    https://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_von_Akkon_(1189%E2%80%931191)

    Die Belagerung von Akkon (28. August 1189 bis 12. Juli 1191) war das wichtigste Ereignis des Dritten Kreuzzuges im Heiligen Land. Nach zweijähriger, verlustreicher Belagerung gelang den Kreuzfahrern schließlich die Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt Akkon, die für die folgenden 100 Jahre die Hauptstadt des Königreichs Jerusalem sein sollte.

    Vorgeschichte
    Nachdem Saladin die Kreuzfahrer am 4. Juli 1187 in der Schlacht bei Hattin entscheidend geschlagen hatte, konnte er seinen Gegnern nahezu ungehindert einen Großteil des Königreichs Jerusalem entreißen, darunter auch die Städte Akkon und (am 2. Oktober) Jerusalem. Die Kreuzfahrer kontrollierten danach nur noch die Städte Tyros, Tripolis und Antiochia, die Saladin im folgenden Jahr ebenfalls, wenn auch erfolglos, angriff.

    Die Nachricht vom Verlust Jerusalems und Palästinas löste in Europa große Bestürzung aus, schnell wurde die Forderung nach Gegenwehr laut, und noch im Oktober 1187 rief Papst Gregor VIII. (1187–1187) zum Dritten Kreuzzug auf, den auch sein Nachfolger Clemens III. (1187–1191) weiter betrieb.

    Tyros
    In Tyros hatte sich Konrad von Montferrat verschanzt und Saladins Angriff Ende 1187 erfolgreich abgewehrt, woraufhin der Sultan sich erst anderen Aufgaben zuwandte, dann jedoch, als Mitte 1188 die ersten Verstärkungen aus Europa über das Mittelmeer nach Tyros kamen, versuchte, die Übergabe der Stadt auf dem Verhandlungswege zu erreichen, unter anderem auch dadurch, dass er den bei Hattin gefangengenommen König Guido von Lusignan freiließ – was jedoch den schwelenden Streit zwischen Konrad und Guido nur offen eskalieren ließ: Guido hatte die Katastrophe von Hattin verschuldet, Konrad hatte Tyros vor den Muslimen gerettet. Guido erschien vor Tyros, aber Konrad ließ ihn mit der Begründung, dass er die Stadt treuhänderisch für die anreisenden Monarchen verwalte, die über die Zukunft der Kreuzfahrerstaaten zu entscheiden hätten, nicht in die Stadt. Guido zog ab und erschien im April 1189 gemeinsam mit seiner Ehefrau, Königin Sibylle, erneut vor Tyros, wurde wiederum abgewiesen, und schlug vor den Toren der Stadt sein Feldlager auf.

    Im Spätfrühling 1188 hatte König Wilhelm II. von Sizilien eine Flotte mit 200 Rittern abgeschickt; am 6. April 1189 traf der Erzbischof Ubaldo von Pisa mit 52 Schiffen ein, und Guido gelang es, beide Kontingente auf seine Seite zu ziehen. Im August, Konrad verweigerte ihm weiterhin den Zutritt zur Stadt, brach er seine Zelte ab und machte sich auf den Weg nach Süden, um Akkon anzugreifen: er und seine Truppen auf der Küstenstraße, während die Pisaner und Sizilianer übers Meer fuhren: Guido brauchte dringend eine feste Basis, von der aus er den Gegenschlag gegen Saladin organisieren konnte, und da Tyros es nicht war, richtete er seinen Blick auf die 50 Kilometer südlich gelegene Stadt.

    Belagerung von Akkon
    Die Hafenstadt Akkon lag auf einer nach Süden gerichteten Halbinsel im Golf von Haifa. Östlich der Altstadt befand sich der vor dem offenen Meer geschützte Hafen, im Westen und Süden die Küste mit einer starken Deichmauer; gegen das Festland wurde Akkon durch einen doppelten, mit Türmen bewehrten Wall abgeriegelt. Aufgrund der dem Meer abgewandten Lage des Hafens galt dieser als der einzige an der gesamten Levanteküste, an dem bei jedem Wetter Schiffe be- und entladen werden konnten; Akkon war daher für die Kreuzfahrer strategisch besonders wertvoll. Die muslimische Besatzung der Stadt dürfte, als Guido am 28. August 1189 eintraf, etwa doppelt so groß gewesen sein wie seine eigene Mannschaft. Er versuchte, das Überraschungsmoment durch einen Sturmangriff ausnutzen, scheiterte aber damit und ließ sich vor der Stadt nieder, wo er ein befestigtes Lager errichtete und auf Verstärkung wartete, die auch wenige Tage später begann, vom Meer her einzutreffen: Eine Flotte von Dänen und Friesen ersetzte die Sizilianer, die wegen des Tods ihres Königs Wilhelm II. abgezogen wurden, dann kamen französische und flämische Soldaten unter Jakob von Avesnes, Heinrich I. von Bar, Andreas von Brienne, Robert II. von Dreux und dem Bischof Philipp von Beauvais, Roberts Bruder, Deutsche, unter der Führung des Landgrafen Ludwig III. von Thüringen, dabei auch Otto I. von Geldern, sowie Italiener unter dem Erzbischof Gerhard von Ravenna und dem Bischof von Verona. Und als es Ludwig gelang, Konrad umzustimmen, kam die Verstärkung auch aus dieser Richtung.

    Als Saladin über die Entwicklung informiert wurde, zog er sofort seine Vasallen zusammen und zog ebenfalls nach Akkon, wo er am 15. September mit seinem Angriff auf Guidos Feldlager ebenfalls scheiterte.

    Schlacht von Akkon
    Am 4. Oktober 1189 dann kam es östlich der Stadt zur Konfrontation. Die Kreuzfahrerarmee unter Guido von Lusignan stellte sich der Armee Saladins zum Kampf. Die christliche Armee bestand aus den Feudalherren des Königreichs, vielen kleinen Kontingenten europäischer Kreuzfahrer und den Ritterorden, die muslimische aus Kontingenten aus Ägypten, Turkestan, Syrien und Mesopotamien.

    Die Muslime standen im Halbkreis östlich der Stadt mit Blick auf Akkon, die Kreuzfahrerarmee ihnen gegenüber, die Armbrustschützen in vorderster Front, die schwere Kavallerie in der zweiten Linie. In der späteren Schlacht von Arsuf sollten die Christen zusammenhängend vorstoßen, diese Schlacht begann mit einem Angriff der Tempelritter gegen Saladins rechten Flügel. Die Tempelritter waren dabei so erfolgreich, dass der Gegner Verstärkungen von anderen Stellen des Schlachtfelds schicken musste. Dadurch traf der langsame Vormarsch des christlichen Zentrums gegen Saladins eigenes Korps, in das die Armbrustschützen den Weg frei schossen, auf keinen großen Widerstand. Saladins Zentrum und seine rechte Flanke wurden in die Flucht geschlagen.

    Während die Christen ihnen nachsetzten und ihre Reihen sich auflösten, auch um zur Plünderung überzugehen, ließ Saladin seinen frischen linken Flügel und seine leichte Kavallerie auf sie los, als sich die Christen mit ihrer Beute zurückziehen wollten. Kein organisierter Widerstand wurde mehr geleistet. Saladins Truppen schlugen die Flüchtenden nieder, bis sie von den ebenfalls frischen Truppen vom rechten Flügel der Christen aufgehalten wurden. In diesen Kampf wurde Guidos Reserve geworfen, die die Sarazenen in Akkon zurückhalten sollte, welche daraufhin, etwa 5000 Mann stark, die Stadt verließen und sich nördlich davon sammelten, wo sie sich mit dem Rest von Saladins rechten Flügel vereinigten und über die Tempelritter herfielen, die bei ihrem Rückzug nun schwere Verluste erlitten. Gérard de Ridefort, der Großmeister der Tempelritter, und Andreas von Brienne wurden getötet. Konrad von Montferrat musste von Guido freigekämpft werden. Am Ende verschanzten sich die Kreuzfahrer in ihren eigenen Stellungen, aus denen Saladin sie auch in der Folgezeit nicht wieder herausbekam, so dass der Erfolg der Schlacht für ihn unvollständig blieb.

    Mehr unter obenstehendem Link..



    Gestorben:
    Bei der Belagerung von Akkon im dritten Kreuzzug.

    Guy + Alix (Adelaïs) de Navilly. Alix (Tochter von Herr Gauthier de Navilly und Mathilde de la Ferté) gestorben in nach 1179. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 21.  Alix (Adelaïs) de Navilly (Tochter von Herr Gauthier de Navilly und Mathilde de la Ferté); gestorben in nach 1179.
    Kinder:
    1. 10. Herr Hugues de Vergy wurde geboren in 1141; gestorben in 1217.

  7. 22.  Garnier II. de Trainel

    Garnier + Adèle de Marigny. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 23.  Adèle de Marigny
    Kinder:
    1. 11. Gillette de Trainel

  9. 24.  Graf Heinrich I. von Champagne (Blois)Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) wurde geboren in 1126 (Sohn von Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) und Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)); gestorben am 16 Mrz 1181 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Troyes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1151 bis 1181, Grafschaft Champagne; Graf von Champagne (Haus Blois)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Champagne)

    Heinrich I. (franz.: Henri; * 1126; † 16. März 1181 in Troyes), genannt der Freigiebige (le Libéral), war seit 1151 ein Graf von Champagne aus dem Haus Blois. Er war der älteste Sohn des Grafen Theobald II. des Großen und dessen Ehefrau Mathilde von Kärnten.

    Biographie
    Stellvertretend für seinen Vater nahm Heinrich im Gefolge König Ludwigs VII. am zweiten Kreuzzug teil, wo er in Konstantinopel von Kaiser Manuel I. Komnenos zum Ritter geschlagen wurde. 1151 unterstützte er gemeinsam mit dem König den Grafen Gottfried VI. von Anjou gegen dessen älteren Bruder Heinrich Plantagenet.
    Beim Tod seines Vaters übernahm Heinrich die Champagne und überließ die anderen Herrschaften, darunter Blois, Chartres, Châteaudun und Sancerre seinen jüngeren Brüdern, womit er für sich den durch die großen Messen wirtschaftlich bedeutenderen Teil des Familienbesitzes auswählte. Durch diese Teilung wurde auch die Personalunion der Territorien der Blois dauerhaft aufgelöst, doch versicherte sich Heinrich weiterhin der ungeteilten Macht seines Hauses indem er seine jüngeren Brüder zur Gefolgschaftspflicht ihm gegenüber verpflichtete. Dieses Lehnsverhältnis sollte auch auf ihre Nachkommen übergehen und wurde erst 1234 durch Heinrichs Enkel Theobald IV. beendet.
    Unter Heinrich vollzog das Haus Blois eine Revision seiner traditionell königsfeindlichen Haltung, was 1160 zur Ehe von Heinrichs Schwester, Adela, mit dem König führte. Durch seine Schwester erlangte das Haus Blois einen dominierenden Einflusss auf den königlichen Hof, da sie schon zu Lebzeiten ihres Mannes die Regentschaft führte. Heinrich selbst heiratete dazu vier Jahre später Prinzessin Marie, eine Tochter des Königs aus dessen erster Ehe mit Eleonore von Aquitanien. In der Rolle eines Vermittlers vertrat Heinrich seinen König in Konflikten mit Heinrich Plantagenet oder Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Besonders während des Schismas zwischen Papst Alexanders III. und dem Kaiser, versuchte sich Heinrich als Schlichter unnd bot dem Kaiser die Huldigung an falls es ihm nicht gelinge seinen König, der Papst Alexander unterstützte, mit dem Kaiser zu versöhnen. Tatsächlich scheiterte am 9. August 1162 ein Ausgleich zwischen den beiden Parteien bei Saint-Jean-de-Losne an der Weigerung Alexanders III., wonach Heinrich sich zum Vasallen des Kaisers erklärte.
    1179 zog Heinrich ein zweites Mal in das heilige Land. Auf seiner Rückreise über Kleinasien geriet er in die Gefangenschaft des Seldschuken Kılıç Arslan II., wurde aber nach einer Intervention Kaiser Manuels wieder freigelassen. Seine Abwesenheit hatte zur Folge, dass der Einfluss seiner Familie auf die Krone nach dem Tod König Ludwigs VII. 1180 zusammenbrach. Denn der neue König Philipp II., Heinrichs Neffe, entledigte sich der Bevormundung durch die Familie seiner Mutter und verbündete sich mit dem Grafen Philipp I. von Flandern.
    Heinrich kehrte 1181 in seine Heimat zurück, wo er aber wenig später verstarb und in der von ihm gestifteten Kirche Saint-Etienne zu Troyes bestattet wurde. Er errichtete eine geordnete Herrschaft über den Adel der Champagne und konnte sich auuf die Hilfe von etwa 2000 Vasallen stützen, was ihn wiederum zu einem Adligen machte, dem in Frankreich kaum jemand gleichstand. Die Champagne wurde ein sicherer Ort für Kaufleute, die in der Champagne abgehaltenen Messen ein zentraler Punkt des Handels und der Finanzwelt im mittelalterlichen Europa. Darüber hinaus wurde sein Hof in Troyes ein berühmtes literarisches und geistiges Zentrum, das bedeutende Gelehrte wie Walter Map anzog. Heinrich selbst war eher an geistiger Bildung interessiert und begründete eine große Bibliothek, weiterhin war er von frommer Natur und beschenkte freigiebig religiöse Einrichtungen, was ihm seinen Beinamen einbrachte. Zugleich war seine Frau in Troyes Herrin eines der glänzendsten Höfe des hochmittelalterlichen Frankreichs, an dem bedeutende Dichter wie Chrétien de Troyes oder Conon de Béthune protegiert wurden.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Champagne ging aus der Vereinigung der Grafschaften von Meaux und Troyes hervor, die den größten Teil des ehemaligen fränkischen Dukats Champagne umfassten. Die Vereinigung wurde durch Robert von Vermandois realisiert, der Meaux von seinem Vater erbte und Troyes durch seine Ehefrau als Mitgift erhielt. Seit 967 war mit dem Besitz von Troyes auch der Titel eines Comes palatinus Francorum regis (Pfalzgrafen der Könige der Franken) verbunden, der von König Lothar an Graf Heribert den Alten vergeben worden war. Graf Hugo I. war der erste der den Titel comes Campanie (Graf von Champagne) trug, den Graf Theobald IV. auf comes palatinus Campanie Brigensis (Pfalzgraf von Champagne-Brie) erweiterte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Champagne

    Heinrich heiratete Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger) in 1164. Marie (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren in 1145; gestorben am 11 Mrz 1198. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 25.  Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger) wurde geboren in 1145 (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin Eleonore von Aquitanien); gestorben am 11 Mrz 1198.

    Notizen:

    Die Kinder von Heinrich und Marie waren:
    • Heinrich II. (* 29. Juli 1166; † 10. September 1197 in Akkon), Graf von Champagne und König von Jerusalem (uxor nomine)
    • ∞ am 5. Mai 1192 Königin Isabella I. von Jerusalem († um 1205)
    • Marie (* um 1174; † 9. August 1204 in Palästina)
    • ∞ am 6. Januar 1186 Balduin IX. († 1205), Graf von Flandern und Hennegau, Kaiser von Konstantinopel
    • Theobald III. (* 13. Mai 1179; † 24./25. Mai 1201), Graf von Champagne
    • ∞ 1195 Blanka von Navarra († 1229), Tochter des Königs Sancho VI. von Navarra
    • Scholastika († 1219)
    • ∞ Graf Wilhelm V. von Macon und Vienne († 1224)

    Kinder:
    1. Graf Heinrich II. von Champagne (Blois) wurde geboren am 29 Jul 1166; gestorben am 10 Sep 1197 in Akkon; wurde beigesetzt in Akkon.
    2. 12. Graf Theobald III. von Champagne (Blois) wurde geboren am 13 Mai 1179 in Troyes; gestorben am 24 Mai 1201 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne in Troyes.
    3. Kaiserin Marie von Champagne (Blois) wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  11. 26.  König Sancho VI. von Navarra, der Weise König Sancho VI. von Navarra, der Weise wurde geboren in 1133 (Sohn von König García IV. Ramírez von Navarra, der Restaurator und Königin Margarete von Navarra (de l’Aigle)); gestorben am 27 Jun 1194 in Pamplona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1150-1194, Königreich Navarra; König von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Navarra

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sancho_VI.

    Sancho VI. der Weise (baskisch Antso Jakituna, spanisch Sancho el Sabio; * 1133; † 27. Juni 1194 in Pamplona) war von 1150 bis 1194 König von Navarra aus dem Haus Jiménez. Er war ein Sohn des Königs García IV. und der Marguerite de l'Aigle.

    Leben
    Sanchos Herrscherzeit war geprägt von einem ständigen Kampf um den Fortbestand seines kleinen Königreichs, das neben dem Land um Pamplona auch die Landschaften Álava und Guipúzcoa umfasste, gegenüber seinen großen Nachbarn Kastilien und Aragónón, die Navarra unter sich aufzuteilen beabsichtigten. Diesen gegenüber hatte er den machtpolitischen Nachteil, dass seine wie auch schon seines Vaters Königsherrschaft keine uneingeschränkte Anerkennung besaß. Aus der Übergehung der Erbverfügunng Alfons’ des Kriegers von 1134 resultierend, wurden Sancho und seinem Vater vor allem durch den Heiligen Stuhl die Anerkennung als rechtmäßige Könige Navarras versagt und damit ihr Land faktisch zur Übernahme freigegeben. Um dies zu verhindern, führte Sancho zunächst die politische Linie seines Vaters fort, ordnete sich bereitwillig der kastilischen Oberhoheit des „Kaisers“ Alfons VII. († 1157) unter und heiratete dazu eine von dessen Töchtern. Diese Politik ließ er beim Tod seines Schwagers Sancho III. († 1158) fallen, da er in der Unmündigkeit seines Neffen Alfons VIII. und der daraus resultierenden Anarchie in Kastilien die Chance zur Emanzipation und Expansion erkannte. Ziel war die Rückeroberung der Landschaft Rioja, die in früheren Generationen zu Navarra gehört hatte, dann aber von Kastilien annektiert worden war. In dem Jahr 1162/63 gelang es ihm, mehrere Ortschaften wie Logroño, Navarrete, Miranda de Ebro und Briviesca einzunehmen.
    Der Expansion ging die Suche nach einer neuen Schutzmacht einher, die Sancho in der aufstrebenden Macht der Plantagenêts nördlich der Pyrenäen (siehe Angevinisches Reich) erkannte. 1172 zog er dazu an den Hof der Eleonore von Aquitanien nach Poiitiers, um diese und deren Sohn Richard Löwenherz, der gerade als Herzog von Aquitanien inthronisiert wurde, für ein Bündnis zu gewinnen.[1] Diese Bestrebungen wurden allerdings vom Ehemann der Herzogin, Heinrich II. von England, durchkreuzt, der ein Bündnis mit Kastilien bevorzugte und dazu eine seiner Töchter mit Alfons VIII. verheiratete. Dieser wurde 1177 mündig und nahm sofort den Kampf gegen Sancho um die umstrittenen Gebiete der Rioja auf. Um eine Eskalation des Krieges zu vermeiden, ersuchten beide noch im März desselben Jahres Heinrich II. von England um ein Schiedsgericht, der Sancho zur Herausgabe der von ihm gehaltenen Städte in der Rioja an Alfons VIII. aufforderte, wofür er als Entschädigung eine jährliche Geldzahlung von 3000 Maravedís aus der kastilischen Staatskasse erhalten sollte.[2] Die Schlichtung erwies sich letztlich als nicht tragfähig und der Konflikt zwischen Navarra und Kastilien begann wieder aufzuflammen. Um sich seinem Gegner erwehren zzu können, leitete Sancho eine Reihe von infrastrukturellen Maßnahmen für sein Königreich ein. So gründete er 1180 an der Küste von Guipúzcoa den Hafen San Sebastián, über den Navarra Anschluss an den Seehandel finden sollte. Zur Absicherung der Provinz Álava gründete er 1181 die alte westgotische Stadt Vitoria neu (Nueva Victoria) und befestigt sie.
    Am 5. Oktober 1186 verbündeten sich Alfons VIII. von Kastilien und Alfons II. von Aragón in Berdejo gegen Navarra und beschlossen dabei dessen Aufteilung untereinander, ähnlich wie es schon im Jahr 1067 von beiden Mächten aufgeteilt worden war.[[3] Erneut suchte Sancho gegen diese Bedrohung die Nähe zu den Plantagenets und nahm zu Richard Löwenherz Kontakt auf. Wahrscheinlich schlug er diesem zu diesem Anlass erstmals eine dynastische Verbindung vor, gleichwohl Richard bereits mit einer Schwester des Königs Philipp II. von Frankreich verlobt war.[4] 1190 kam es auf der iberischen Halbinsel zu einer unerwarteten Veränderung der Lage, die Sancho zum Vorteil gereichte, als Alfons VIII. von Kastilien einen fünfjährigen Waffenstilillstand mit den Almohaden abschloss. Nun fühlte sich auch Alfons II. von Aragón von der wachsenden Macht Kastiliens bedroht, kündigte seine Allianz mit diesem auf und verbündete sich im September des Jahres in Borja nun mit Sancho. Beide führten im Juli 1191 einen Angriff gegen die kastilische Stadt Soria aus.[5] Bereits im Sommer 1190 nahm Sancho die Gelegenheit zu erneuten Verhandlungen mit Richard Löwenherz wahr, als dieser kurz vor Antritt zum dritten Kreuzzug im benachbarten Bigoorre verweilte, und Richards Verheiratung mit seiner Tochter Berengaria in die Wege leiten zu können. Offenbar vermochte ihn Richard von der Ernsthaftigkeit seines Versprechens zu dieser Ehe zu überzeugen, obwohl er nach wie vor mit der Schwester des Königs von Frankreich verlobt war.[6] Jedenfalls vertraute Sancho seine Tochter der Obhut der Eleonore von Aquitanien an, die gemeinsam noch im Spätjahr 1190 dem vorausreisenden Richard bis nach Sizilien nachzogen. Dort verlobte sich das Paar schließlich offiziell, um dann am 12. Mai 1191 auf Zypern zu heiraten.
    Das Bündnis mit Richard Löwenherz garantierte das Überleben Navarras als eigenständiges Königreich, da die dynastische Bande zu diesem Alfons VIII. von Kastilien in seine Schranken verwies, der nicht minder von seiner Allianz mit dem Plantageneet profitiert hatte und diese nicht durch einen Angriff auf Navarra leichtfertig aufs Spiel zu setzen bereit war. Sancho dankte dies seinem Schwiegersohn mit politischer wie militärischer Unterstützung während dessen Abwesenheit auf dem Kreuzzug. So entsandte er 1192 seinen ältesten Sohn mit einem Heer nach Aquitanien, um dort rebellierende Barone niederzuringen.[7] Im Frühjahr 1194 stellte er gar seinen zweiten Sohn Fernando dem Kaiser Heinrich VI. als Geisel, als Bürge für die Einhaltung der Vertragsbedingungen, zu denen sich Richard als Preis seiner Freilassung aus deutscher Gefangenschaft verpflichtet hatte.[8] Noch im selben Jahr starb Sancho; er wurde in der Kathedrale von Pamplona bestattet.

    Titel und Wappen
    In einer Urkunde vom 18. Januar 1162 verwendete Sancho VI. letztmals die von den nationalbaskischen Königen aus den Häusern Íñiguez und Jiménez traditionell geführte Titulatur „König von Pamplona“ (Pampilonensium rex).[9] Er ersetzte sie in einer Urkunde aus dem Oktober desselben Jahres durch den neuen Titel „König von Navarra“ (Navarre rex), der danach von allen nachfolgenden Königen gebraucht wurde.[10]
    Sancho VI. ist der erste König Navarras, dem das Führen eines Wappens zugeschrieben werden kann, wenngleich das dafür zugrunde liegende Siegel (Bild 1), das für eine von ihm im Oktober 1189 ausgestellte Urkunde angefertigte wurde, eine Kopie aus dem späten 13. Jahrhundert ist. Das Siegel zeigt ihn zu Pferde reitend und in der linken Hand einen Normannenschild tragend, auf dem eine Lilienhaspel aufgetragen ist, die offensichtlich als Schildversteifung diente. Die farbliche Gestaltung des Wappens bleibt unbekannt, wenngleich die Lilienhaspel in der Regel in Gold aufgetragen auf einem roten Schild (Bild 2) reproduziert wird, um das Wappen in Kontinuität zum Motiv der Navarrakette zu stellen, die erstmals im Urkundenwesen von Sanchos Enkel, Theobald I. (1234–1253), belegt ist.

    Ehe
    Verheiratet war Sancho VI. seit dem 20. Juli 1153 mit Sancha († 5. August 1177), einer Tochter des Königs Alfons VII. von Kastilien. Sie wurde nach ihrem Tod in der Kathedrale von Pamplona bestattet.


    Literatur
    • Béatrice Leroy: Sancho VI. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 7, LexMA-Verlag, München 1995, ISBN 3-7608-8907-7, Sp. 1358.
    • Juan Francisco Elizari: Sancho VI el Sabio, Rey de Navarra. Editorial Mintzoa, Iruña 1991.
    • Jon Andoni Fernández de Larrea Rojas: La conquista castellana de Álava, Guipúzcoa y el Duranguesado (1199-1200). In: Revista Internacional de los Estudios Vascos. Band 45, 2000, S. 425–438.
    • Ángel J. Martín Duque: El Fuero de San Sebastián. Tradición manuscrita y edición crítica. In: Príncípe de Viana. Band 63, 2002, S. 695–716.
    • Ángel J. Martín Duque: Sancho VI el Sabio y el Fuero de Vitoria. In: Príncípe de Viana. Band 63, 2002, S. 773–790.
    • Faustino Menéndez Pidal de Navascués: Los primeros sellos reales de Navarra. In: Príncípe de Viana. Band 68, 2007, S. 501–510.
    • Dieter Berg: Richard Löwenherz. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007.
    Anmerkungen[
    1 Vgl. Berg (2007), S. 71.
    2 Roger von Hoveden; William Stubbs (Hrsg.): Chronica magistri Rogeri de Houedene. In: Rolls Series. Nr. 51, Band 2, 1868, S. 120–131. Vgl. Berg (2007), S. 91.
    3 Vgl. Fernández de Larrea Rojas (2000), S. 469–470.
    4 Vgl. Berg (2007), S. 110.
    5 Vgl. Berg (2007), S. 144.
    6 Vgl. Berg (2007), S. 145–146.
    7 Vgl. Berg (2007), S. 181–182.
    8 Anton Chroust (Hrsg.): Historia de expeditione Friderici Imperatoris. In: Monumenta Germaniae Historica. SS rer. Germ. N.S. 5 (1928), S. 107, Anm. 1. Der Sohn des Königs von Navarra (filius regis Navariensis) wird hier fälschlich mit dem Namn Alfons identifiziert.
    9 Archivo Catedral de Pamplona, Libro Redondo, f. 71v–72r.
    10 Archivo Catedral de Pamplona, Libro Redondo, f. 76r. Vgl. dazu Martín Duque (2002), S. 782, Anm. 38.
    11 Joseph de Moret: Investigaciones históricas de las antigùedades del Reino de Navarra. Pamplona 1766, S. 727.
    12 Zu Fernandos Sterbedatum siehe: Enríque Flórez (Hrsg.): Annales Compostellani. In: España Sagrada. Band 23, 1767, S. 322.
    Weblinks
     Commons: Sancho VI. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Sancho + Sancha von Kastilien. Sancha (Tochter von König Alfons VII. von León (von Kastilien) und Berenguela von Barcelona) gestorben am 5 Aug 1177; wurde beigesetzt in Kathedrale, Pamplona. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 27.  Sancha von KastilienSancha von Kastilien (Tochter von König Alfons VII. von León (von Kastilien) und Berenguela von Barcelona); gestorben am 5 Aug 1177; wurde beigesetzt in Kathedrale, Pamplona.

    Notizen:

    Sancha und Sancho VI. hatten vier Kinder, zwei Töchter und zwei Söhne:
    • Berengaria († 1230), ∞ 1191 mit König Richard I. Löwenherz von England († 1199).
    • Sancho VII. († 7. April 1234), König von Navarra.
    • Fernando († 16. Dezember 1207).[12]
    • Blanka († 1229), ∞ 1199 mit Graf Theobald III. von der Champagne († 1201).

    Kinder:
    1. Königin Berengaria von England (von Navarra) wurde geboren in zw 1165 und 117i0 in Königreich Navarra; gestorben am 23 Dez 1230.
    2. König Sancho VII. von Navarra gestorben am 7 Apr 1234.
    3. 13. Gräfin Blanka von Navarra gestorben in 1229.

  13. 28.  Herr Guy II. (Guido) von DampierreHerr Guy II. (Guido) von Dampierre (Sohn von Herr Willhelm (Guillaume) I. von Dampierre und Ermengarde de Mouchy); gestorben am 18 Jan 1216.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Konstabler der Grafschaft Champagne, Herr von Dampierre, Bourbon und Montluçon

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Guy_II._de_Dampierre (Aug 2018)

    Guy II. de Dampierre († 18. Januar 1216) war Konstabler der Grafschaft Champagne, Herr von Dampierre, Bourbon und Montluçon. Er war der einzige Sohn von Guillaume I. de Dampierre, Herr von Dampierre, und Ermengarde de Mouchy.
    Guy II. nahm am dritten Kreuzzug teil und erreichte als Angehöriger eines Vorauskommandos im Herbst 1189 die Belagerung von Akkon.[1] Im heiligen Land wurde er 1191 zu den Anhängern (familiares) des Konrad von Montferrat gezählt.[2]
    1212 erhielt er von König Philipp II. August den Auftrag zur Unterwerfung des Grafen Guido II. von Auvergne, die er mit der Eroberung der Burg Tournoël im Dezember 1213 erfolgreich abschließen konnte. 1214 trug er in der Schlacht bei Bouvines entscheidend zum französischen Sieg bei.

    Guy heiratete Mathilde I. von Bourbon in Sep 1196. Mathilde (Tochter von Archambault (VIII.) von Bourbon und Alix (Adelheid) von Burgund) wurde geboren in zw 1165 und 1169; gestorben am 18 Jun 1228. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 29.  Mathilde I. von BourbonMathilde I. von Bourbon wurde geboren in zw 1165 und 1169 (Tochter von Archambault (VIII.) von Bourbon und Alix (Adelheid) von Burgund); gestorben am 18 Jun 1228.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrin von Bourbon (ab 1171)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_I._(Bourbon)

    Mathilde I. von Bourbon (französisch Mahaut de Bourbon oder Mathilde de Bourbon; * 1165/69;[1] † 18. Juni 1228) war ab 1171[2] Herrin von Bourbon.

    Leben
    Mathilde kam als einziges Kind von Archambault (VIII.) von Bourbon und dessen Frau Alix (auch Adelheid) von Burgund in der zweiten Hälfte der 1160er Jahre zur Welt.
    Sie heiratete vor 1183[1] Gaucher IV. (auch Gauthier) de Vienne, Herr von Salins.

    Nach der Rückkehr ihres Mannes vom dritten Kreuzzug gab es immer häufig Streitigkeiten zwischen den Eheleuten, die schließlich in Gewalttätigkeiten Gauchers gegenüber seiner Frau mündeten. Er ließ sie zeitweilig sogar ins Gefängnis werfen.[3] Mathilde flüchtete sich vor den Übergriffen ihres Mannes in die Besitzungen ihrer Großmutter in der Champagne.[4] Dabei soll sie selbst auch diverse Gewalttaten verübt haben,[3] für die sie vom Erzbischof von Bourges, Henri de Sully,[5] exkommuniziert wurde. Von der Champagne aus bat sie in Rom um die Scheidung von ihrem Mann. Als Grund gab sie eine zu enge Blutsverwandtschaft mit Gaucher IV. an, sodass ihre Heirat gar nicht legal zustande gekommen sei. Papst Coelestin III. beauftragte daraufhin die Bischöfe von Autun und Troyes sowie den Abt des Klosters Montiers-en-Argonne mit einer Untersuchung der von Mathilde erhobenen Angaben. Die Kirchenmänner kamen zu dem Ergebnis, dass die Eheleute mit dem gemeinsamen Ur-Ur-Großvater Wilhelm II., Freigraf von Burgund, zu nahe miteinander verwandt seien, sodass Mathilde im Jahr 1195 von ihrem ersten Mann geschieden wurde.[6] Auch ihre Exkommunizierung wurde vom Papst aufgehoben.
    Nur wenige Monate nach ihrer Scheidung ging Mathilde im September 1196[7] eine zweite Ehe ein: Sie heiratete Guy II. de Dampierre, womit das Bourbonnais an das Haus Dampierre überging.

    Mathilde I. von Bourbon starb zwei Jahre nach ihrem Mann im Juni des Jahres 1228. Nach ihrem Tod erhob ihre Tochter aus erster Ehe Ansprüche auf die Herrschaft Bourbon. Ihr Stiefvater Guy II. de Dampierre hatte Marguerites Rechte darauf anfangs zwar anerkannt, dann jedoch seinen Sohn Archambault als Erben eingesetzt. Marguerite konnte ihre Ansprüche auf die Seigneurie letztendlich nicht durchsetzen.

    Mehr unter dem Link oben..

    Literatur
    • Theodore Evergates: The aristocracy in the county of Champagne, 1100–1300. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2007, ISBN 978-0-8122-4019-1, S. 117, 217, 343 (auszugsweise online).
    Einzelnachweise
    1 Informationen zu Mathilde von Bourbon auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 5. März 2012.
    2 Haus Bourbon. In: Lexikon des Mittelalters. Band 2. dtv, München 2002, ISBN 3-423-59057-2, Sp. 501.
    3 T. Evergates: The aristocracy in the county of Champagne, 1100–1300, S. 117.
    4 T. Evergates: The aristocracy in the county of Champagne, 1100–1300, S. 217.
    5 Volkert Pfaff: Das kirchliche Eherecht am Ende des zwölften Jahrhunderts. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung. Band 63. Böhlau, Weimar 1977, S. 99.
    6 Luc d’Achéry: Spicilegium sive Collectio veterum aliquot scriptorium qui in Galliae bibliothecis delituerant. Band 3, Neuauflage. Paris 1723, S. 557–558 (online).
    7 Etienne Pattou: Première Maison de Bourbon (Bourbon ancien). 2006, S. 3 (PDF; 435 kB).
    8 Informationen zu Guy II. de Dampierre auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 5. März 2012.

    Name:
    Ihr Vater, Erbherr von Bourbon, starb 1169, sodass Mathilde 1171 ihrem Großvater Archambault VII. in der Herrschaft Bourbon nachfolgte.

    Notizen:

    Mathilde I. und Guy II. hatten in ihrer 20-jährigen Ehe sieben Kinder, drei Söhne und vier Töchter.
    - Archambault VIII., (* 1189; † 23. August 1242), Sire de Bourbon; ∞ 1) Guigone de Forez; ∞ 2) Béatrice de Montluçon
    - Philippa († 1223), ∞ 1205 Guigues IV. d’Albon, Graf von Forez
    - Guillaume II. († 3. September 1231), ∞ 1223 Margarete II., Gräfin von Flandern und Hennegau, Tochter Balduins I., Lateinischer Kaiser von Konstantinopel
    - Guy III. de Dampierre († 22. März 1275)
    - Marie († 13. Mai vor 1297); ∞ 1) um 1210 Hervé de Vierzon; ∞ 2) 1221 Henri I. de Sully
    - Jeanne
    - Marguerite

    Verheiratet:
    Er heiratete 1196 Mathilde, Herrin von Bourbon, Tochter von Archambault VII, Herr von Bourbon, und Alix von Burgund.

    Durch diese Ehe kam die Herrschaft Bourbon an das Haus Dampierre.

    Kinder:
    1. 14. Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon) wurde geboren in 1189; gestorben in 1242.
    2. Guillaume II. (Wilhelm) von Dampierre gestorben am 3 Sep 1231; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Orchies (Arrondissement Douai), dann ab 1257 in der Abtei Flines.
    3. Marie von Dampierre


Generation: 6

  1. 32.  Herzog Hugo II. von BurgundHerzog Hugo II. von Burgund wurde geboren in cir 1085 (Sohn von Herzog Odo I. von Burgund, Borel und Sibylle von Burgund); gestorben in 1143 nach 6 Feb.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1103 bis 1143, Herzogtum Burgund; Herzog von Burgund

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_II._(Burgund) (Jun 2022)

    Hugo II. genannt der Friedfertige (frz. Hugues II le Pacifique, * wohl 1085; † 1143 wohl kurz nach dem 6. Februar) war Herzog von Burgund von 1103 bis 1143.
    Er war der Sohn und Erbe des Herzogs Odo I. und der Sibylle von Burgund. Er übernahm schon 1101 die Regentschaft über das Herzogtum, als sein Vater zum Kreuzzug von 1101 aufbrach. Als sein Vater im Verlauf des Kreuzzuges starb, wurde er dessen Nachfolger als Herzog.

    Er kämpfte 1109 unter König Ludwig VI. gegen den englischen König Heinrich I., dann gegen Kaiser Heinrich V., der 1124 in die Champagne eingefallen war.
    Über diese beiden Episoden hinaus, die auch außerhalb seines Herzogtums stattfanden, gab es wenig Konflikte in seinem Herrschaftsbereich, wodurch der sich seinen Beinamen erwarb.

    Hugo heiratete Mathilde de Mayenne in cir 1115. Mathilde (Tochter von Herr Gauthier II. de Mayenne und Adeline (Alix) de Beaugency oder de Presles) gestorben in 8 Feb nach 1162; wurde beigesetzt in Notre-Dame, Beaune. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Mathilde de MayenneMathilde de Mayenne (Tochter von Herr Gauthier II. de Mayenne und Adeline (Alix) de Beaugency oder de Presles); gestorben in 8 Feb nach 1162; wurde beigesetzt in Notre-Dame, Beaune.

    Notizen:

    Name:
    Das Haus Mayenne ist eine Familie der westfranzösischen Adels, die vom 11. bis zum 13. Jahrhundert existierte. Sie hatte von Graf Fulko III. von Anjou, also vor 1040, die Burg Mayenne an der Straße von Le Mans nach Fougères erhalten und nahm damit Grenzaufgaben gegenüber der Bretagne wahr. Nach ihrem Aussterben im Mannesstamm fiel Mayenne an Alain II. d’Avaugour aus dem Ersten Haus Avaugour, den Sohn der wohl letzten Familienangehörigen.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Mayenne

    Gestorben:
    Beaune oder Château de Méduan bei Magny-lès-Villers..

    Begraben:
    Bereits Ende des 5. Jahrhunderts gab es im Zentrum des ehemaligen gallo-römischen castrums Belena die dem heiligen Baudilius von Nîmes geweihte Kirche Saint-Baudèle. Um 970 gründete der Herzog von Burgund, Heinrich der Große, in der Nähe dieser Kirche ein Chorherrenstift. Um das Jahr 1000 wurde die Kollegiatkirche errichtet, wobei man Baumaterial aus den Ruinen des antiken castrums wiederverwendete. Wohl um 1130 wurde unter dem Herzog Hugo II. mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen. Von einem Altar, den seine Gemahlin Mathilde stiftete, ist noch ein Fragment, das in der Apsis der Kirche aufbewahrt wird, erhalten.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Notre-Dame_(Beaune)

    Notizen:

    Mathilde hatte mit Hugo II. 12 Kinder, sechs Söhne und sechs Töchter.
    • Aigueline (* wohl 1116; † 1163); ∞ um 1130 Hugo I. († 1155), Graf von Vaudémont
    • Clémence (* wohl 1117) ∞ Henri III. de Donzy († 1187, Haus Semur)
    • Odo II. (Eudes II.) (* wohl 1118; † 27. September 1162), 1143 Herzog von Burgund; ∞ 1145 Marie von Champagne (* wohl 1128; † 7. August wohl 1190) 1162–1165, Regentin von Burgund, 1174 Äbtissin von Fontevrault, Tochter von Theobald, Graf von Chmpagne und Blois
    • Walter (Gautier) (* wohl 1120; † 7. Januar 1180) 1162–1163 Erzbischof von Besançon, 1163 Bischof von Langres, Pair von Frankreich
    • Hugo der Rote (Hugues le Roux) (* wohl 1121; † 1171), Herr von Navilly
    • Robert (* wohl 1122; † 18. August 1140) 1140 Bischof von Autun
    • Heinrich (Henri) (* wohl 1124; † 1170) Herr von Flavigny, Bischof von Autun
    • Raimond (* wohl 1125; † 1156), Herr von Grignon und Montpensier
    • Sibylle (* wohl 1126; † 1150); ∞ 1149 Roger II. († 1154), 1130 König von Sizilien
    • Douce (* wohl 1128), ∞ Raymond de Grancey
    • Arembourge (* wohl 1132), Nonne
    • Matilde (* wohl 1130), ∞ Wilhelm VII., Herr von Montpellier

    Verheiratet:
    Hugo heiratete Mathilde de Mayenne.

    Kinder:
    1. Aigeline (Aline, Anna) von Burgund wurde geboren in cir 1116; gestorben in 1163.
    2. Clémence von Burgund gestorben in cir 1117.
    3. 16. Herzog Odo II. von Burgund wurde geboren in cir 1118; gestorben am 27 Sep 1162.
    4. Raimond von Burgund wurde geboren in cir 1125; gestorben in 1156.
    5. Königin Sibylle von Burgund wurde geboren in cir 1126; gestorben am 19 Sep 1151.
    6. Matilde von Burgund wurde geboren in cir 1130; gestorben in vor 1172.

  3. 34.  Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois)Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) wurde geboren in 1093 (Sohn von Stephan II. (Heinrich) von Blois und Adela von England (von der Normandie)); gestorben am 10 Jan 1152.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Chartres; Graf von Chartres als Theobald IV.
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Châteaudun; Graf von Châteaudun
    • Titel (genauer): Grafschaft Meaux; Graf von Meaux als Theobald II.
    • Titel (genauer): Grafschaft Troyes; Graf von Troyes (Champagne) als Theobald II.
    • Titel (genauer): 1107 bis 1152, Grafschaft Blois; Graf von Blois
    • Titel (genauer): 1093 bis 1152, Grafschaft Sancerre; Graf von Sancerre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_II._(Champagne)

    Theobald der Große (franz.: Thibaut le Grand, * 1093; † 10. Januar 1152) war ab 1102 als Theobald IV. Graf von Blois, Chartres, Châteaudun, Sancerre und als Theobald II. Graf von Meaux, sowie seit 1125 ebenfalls als Theobald II.
    Graf von Troyes (Champagne).

    Biographie
    Er war der älteste Sohn von Graf Stephan Heinrich von Blois und Adela von England, einer Tochter Wilhelm des Eroberers, und der ältere Bruder des späteren englischen Königs Stephan. Obwohl nicht der älteste Sohn wurde Theobald dennoch der Haupteterbe seines Vaters, nachdem sein älterer Bruder Wilhelm vermutlich wegen einer geistigen Behinderung vom Erbe ausgeschlossen wurde. 1125 erbte Theobald von seinem Onkel Hugo die Grafschaft Troyes sowie den Titel eines Grafen von Champagne (comees Campanie), den er selbst geschaffen hatte, obwohl er nicht die gesamte Provinz beherrschte. Zunächst stand Theobald unter der Vormundschaft seiner Mutter, die auch nach seiner Mündigkeit 1109 großen Einfluss auf ihn hatte. Zuvor wurde Theobald 1107 zum Ritter geschlagen.
    Theobald führte zu seinem königlichen Lehnsherren Ludwig VI. ein wechselhaftes Verhältnis. Zunächst stand er dem König während des sogenannten „Aufstand der kleinen Barone“ bei, und brannte dabei 1111 die Stammburg des aufrührerischen Herrn von Le Puiset nieder. Doch schon bald darauf zerwarf er sich mit dem König, Ursache war die vakant gewordene Grafschaft Corbeil auf die Theobald einen Anspruch erhob, den der König aber nicht anerkannte. Theobald verbündete sich mit den Aufständisischen, wurde aber bei Toury durch den König geschlagen. Gegen dessen Verbündeten, Graf Robert II. von Flandern, konnte Theobald in der Nähe von Meaux aber siegen. Nach einem kurzzeitigen Frieden 1113 unterstützte Theobald 1114 den rebellierenden Hugues de Crécy bei der Verteidigung von Gournay, die aber erfolglos verlief und somit den Aufstand beendete.
    Theobald verbündete sich danach mit seinem Onkel König Heinrich I. von England und führte den Kampf gegen König Ludwig VI. fort, dessen verbündeten Grafen Wilhelm II. von Nevers er 1115 gefangen nahm. Im Oktober 1119 war Theobald zu einem Friededen mit dem König gezwungen, nachdem Papst Kalixt II. auf einem Konzil in Reims sowohl Kaiser Heinrich V., den Gegenpapst Gregor VIII. und auch den ihn unterstützenden Heinrich I. von England exkommunizierte. Theobald leistete daraufhin dem König Heerfolge, nachdem der Kaiser 1124 mit einem Heer in Frankreich einfiel, dabei aber bei Metz zum Rückzug genötigt werden konnte. Nach der Bewältigung dieser Bedrohung nahm Theobald seine Opposition zum König wieder auf und unterstützte 1127 den Aufstand des Stephan von Garlande, worauf der König mit einem Heer die Champagne verwüstete.
    1135 starb Heinrich I. von England und Theobald wurde als ältester Enkel Wilhelms des Eroberers von den normannischen Baronen die Krone angetragen, da diese einen Erbgang an die Grafen von Anjou durch seine Cousine Matilda verhindern wollten. Doch sein jüngerer Bruder Stephan, der bereits in England begütert war, bemächtigte sich mit Unterstützung des dritten Bruders Bischof Heinrich von Winchester des Thrones und wurde dabei von Papst Innozenz II. anerkannt. Gegen diese Usurpation setzten sich Matilda und ihr Ehemann Graf Gottfried V. von Anjou zur wehr und verbündeten sich dafür mit dem Herzog von Aquitanien. Zunächst konnten sich die Blois-Brüder behaupten besonders nachdem Aquitanien durch den Tod des Herzogs 1137 neutrallisiert wurde und Theobald die Ehe dessen Erbtochter Eleonore mit dem neuen französischen König Ludwig VII. vermittelten konnte. Im gleichen Jahr wurde Theobald von seinem Bruder mit der Regentschaft in der Normandie betraut als Ausgleich für die entgangene Krone.
    Dieser Annäherung an die französische Krone folgte jedoch bald eine neue Konfrontation. Im Streit um die Investitur eines neuen Erzbischofs in Bourges 1141 zwischen dem König und dem Papst ergriff Theobald Partei für den päpstlichen Kandidaten. Ein Jahr später kam es zu einem tiefer gehenden Bruch mit dem König nachdem sich dessen Vetter und Seneschall, Graf Rudolf von Vermandois, von Theobalds Schwester trennte um stattdessen eine Schwester der Königin zu heiraten. Theobald sah daririn ein Komplott des Königs gegen ihn und erreichte auf einem Konzil im champagnischen Lagny die Verhängung des Interedikts über Vermandois. Der König erklärte Theobald den Krieg und marschierte mit seinem Bruder Robert von Dreux in die Champagne ein. Nachdem dabei der König bei einem Angriff auf Vitry mehr als tausend Menschen in einer Kirche niederbrennen ließ, rief Theobald über dem ihm vertrauten Bernhard von Clairvaux die Autorität des Papstes an, was 1143 einen in Vitry geschlossenen Frieden erzwang, indem der König die Champagne räumen und auch in der Bischofsfrage in Bourges nachgeben musste.
    Dieser Konflikt gegen den König hatte zur Folge, dass Theobald dem zur selben Zeit offen ausbrechenden englischen Bürgerkrieg und der damit einhergehenden Invasion der Normandie durch den Grafen von Anjou weitestgehend tatenlos gegenüberstand, wodurch bis 1144 die Normandie verloren ging. Diese Entwicklung förderte im Gegenzug die Versöhnung Theobalds mit dem König, der sich von dem Machtzuwachs der Anjous bedroht sah und somit auf starke Bündnispartner angewiesen war.
    Theobald starb am 10. Januar 1152 und wurde in der Kirche von Lagny bestattet. Durch sein Geschick konnte der Einfluss der Champagne im Osten Frankreichs erheblich erweitert werden, indem er seine Oberhoheit auf fünf Vasallen des Erzbischofs von Reims, auf ebenso viele des Bischofs von Langres und auf mehrere des Herzogs von Burgund ausdehnte, darunter vor allem Joigny.
    Der Nachwelt ist Teobald unter anderem auch als tatkräftiger Förderer der Zisterzienser bekannt was sich in den Stiftungen bedeutender Einrichtungen des Ordens, zum Beispiel der Abteien von Clairvaux, Trois-Fontaines und Pontigny, niederschlug. Dem streitbaren Philosophen Peter Abaelard gewährte er nach dessen Flucht aus Saint-Denis Asyl in der Champagne. Weiterhin leiteten die Champagnemessen, die seit Theobald unter gräflicher Schirmherrschaft standen, eine wirtschaftliche Prosperität der Champagne ein, welche die Region zu einer der reichsten in Europa werden ließ.

    Name:
    Theobald hinterließ seinen Besitz seinem ältesten Sohn Heinrich I., der ihn wenig später innerhalb der Familie aufteilte und sich selbst mit der Champagne begnügte.

    Titel (genauer):
    Die bereits zur Zeit der Karolinger bestehende Grafschaft Chartres war seit 956/960 im Besitz der Grafen von Blois, und damit Bestandteil des Machtbereichs des Theobald I. († 978), der von Vierzon im Süden bis Dreux im Norden reichte und aufgrund seiner Heirat mit der Erbin der Champagne (Grafschaft Troyes und Grafschaft Meaux) auch diesen Teil Frankreichs umfasste und damit die französische Domaine royal gefährlich von zwei Seiten einschloss.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Chartres

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Châteaudun war eine französische mittelalterliche Grafschaft mit der Hauptstadt Châteaudun nördlich von Blois.
    Graf Theobald I. von Blois († 975) brachte Châteaudun in seinen Besitz und richtete dort im Jahr 967 die Vizegrafschaft Châteaudun ein, durch die das Land in seinem Namen und dem Namen seinem Nachkommen verwaltet wurde.
    Die Grafschaft Châteaudun wurde in der Folgezeit wie die Grafschaft Blois vererbt. Margarete, Gräfin von Blois, † 1230, titulierte noch als Gräfin von Châteaudun. Ihr Enkel Johann I., Graf von Blois, nannte sich nicht mehr Graf von Châteaudun, sondern Graf von Dunois.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Châteaudun

    Titel (genauer):
    Von 888/889 bis 1019/1021 war die Grafschaft Meaux mit dem Hauptort Meaux in Händen der Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Meaux

    Titel (genauer):
    Im 10. Jahrhundert bestand eine Grafschaft Troyes mit dem Hauptort Troyes im Besitz des Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    Durch Erbschaft kam Troyes an das Haus Blois, ebenso wie die Grafschaft Meaux (Theobald I., Graf von Blois, † 975, war mit einer Tochter des Grafen Heribert II. von Vermandois verheiratet gewesen). Durch Zusammenlegung der beiden Grafschaften gingen Troyes und Meaux in der Grafschaft Champagne auf, deren Hauptstadt ebenfalls Troyes war.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Troyes

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Sancerre mit dem Hauptort Sancerre lag nordöstlich von Bourges. Sie entstand als eigenständiges Herrschaftsgebiet, als nach dem Tod des Grafen Theobald IV. von Blois, (Theobald II. von) Champagne etc. der Besitz von seinem ältesten Sohn Heinrich I. zwischen sich und seinen Brüdern aufgeteilt wurde.
    Heinrich übernahm selbst die Champagne, überließ Blois und Chartres seinem Bruder Theobald V. und Sancerre dem jüngsten Bruder Stephan I.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Sancerre

    Theobald heiratete Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten) in 1123. Mathilde (Tochter von Engelbert II. von Spanheim (von Kärnten) und Uta von Passau) gestorben in zw 1160 und 1161. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten) (Tochter von Engelbert II. von Spanheim (von Kärnten) und Uta von Passau); gestorben in zw 1160 und 1161.

    Notizen:

    Mathilde hatte mit Theobald II. elf Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Spanheim

    Mathilde von Spanheim († 13. Dezember 1160 oder 1161), auch als Mathilde von Kärnten bekannt, entstammte dem Adelsgeschlecht der Spanheimer und war die Tochter des Kärntner Herzogs Engelbert II. von Spanheim und seiner Gemahlin Uta von Passau. Sie war die Mutter der Königin Adela von Frankreich.

    Über das Leben Mathildes ist bis auf ihre Abstammung und ihre Brautwerbung nichts bekannt. Sie wurde als eines von sechs Kindern von Engelbert II. von Spanheim und Uta von Passau geboren. Mathilde war die einzige Tochter des Paares.
    Auf dem Reichstag König Lothars III. in Regensburg, im November 1125, kamen mit Norbert von Xanten Abgesandte des Grafen Theobald IV. von Champagne, um Mathilde, die Tochter des Engelberts, des Bruders des dortigen Bischof Hartwig I. zu werben.

    Familie
    Mathilde war verheiratet mit Theobald IV. von Champagne. Aus der Ehe entstammen folgende Kinder:
    • Heinrich I. der Freigiebige (* 1126; † 17. März 1181), Graf von Champagne
    • Maria (* 1128; † 11. März oder 7. August 1190), seit 1174 Äbtissin in der Abtei Fontevrault, ∞ seit 1145 mit Herzog Odo II. von Burgund († 1162)
    • Theobald V. der Gute († 1191 bei der Belagerung von Akkon), Graf von Blois, Chartres und Châteaudun, Seneschall von Frankreich
    • Isabella (* 1130; † ?), 1. Ehe: ∞ seit 1140/43 mit Herzog Roger III. von Apulien, 2. Ehe: ∞ seit 1050/55 mit Guillaume Goët, Herr von Montmirail
    • Stephan I. († 1191 bei der Belagerung von Akkon), Graf von Sancerre
    • Wilhelm mit den weißen Händen (* 1135; † 7. September 1202), Bischof von Chartres, Erzbischof von Sens, Erzbischof von Reims, Kardinal und Päpstlicher Legat
    • Hugo († ?), Abt von Cîteaux
    • Mathilde († 1. Januar 1184), ∞ mit Graf Rotrou IV. von Perche († 1191 bei der Belagerung von Akkon)
    • Agnes († 7. August 1207), Herrin von Ligny-en-Barrois, ∞ seit 1155 mit Rainald II. († 1170), Graf von Bar (Haus Scarponnois)
    • Adela (* um 1140; † 14. Juni 1206 in Paris), Regentin von Frankreich, ∞ seit dem 13. November 1160 mit König Ludwig VII. von Frankreich († 1180)
    • Margarethe († ?), Nonne in Fontevrault



    Literatur
    • Friedrich Hausmann: Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien. In: Ostbairische Grenzmarken. Passauer Jahrbuch für Geschichte Kunst und Volkskunde. Nr. 3, 1994, S. 9–62.
    • Franz Tyroller: Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter: in 51 genealogischen Tafeln mit Quellennachweisen. In: Wilhelm Wegener (Hrsg.): Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte. Band 4. (1957–1969). Heinz Reise Vrlag, Göttingen 1969, OCLC 633944451, S. 279.

    Notizen:

    Die Kinder des Paares waren:
    • Heinrich I. der Freigiebige (* 1126; † 17. März 1181), Graf von Champagne
    • Maria (* 1128; † 11. März oder 7. August 1190), seit 1174 Äbtissin in der Abtei Fontevrault; ∞ seit 1145 mit Herzog Odo II. von Burgund († 1162)
    • Theobald V. der Gute († 1191 bei der Belagerung von Akkon), Graf von Blois, Chartres und Châteaudun, Seneschall von Frankreich
    • Isabella (* 1130; † ?); 1.∞ seit 1140/43 mit Herzog Roger III. von Apulien; 2.∞ seit 1050/55 mit Guillaume Goët, Herr von Montmirail
    • Stephan I. († 1191 bei der Belagerung von Akkon), Graf von Sancerre
    • Wilhelm mit den weißen Händen (* 1135; † 7. September 1202), Bischof von Chartres, Erzbischof von Sens, Erzbischof von Reims, Kardinal und päpstlicher Legat
    • Hugo († ?), Abt von Cîteaux
    • Mathilde († 1. Januar 1184); ∞ mit Graf Rotrou IV. von Perche († 1191 bei der Belagerung von Akkon)
    • Agnes († 7. August 1207), Herrin von Ligny-en-Barrois; ∞ seit 1155 mit Rainald II. († 1170), Graf von Bar (Haus Scarponnois)
    • Adela (Alix) (* um 1140; † 14. Juni 1206 in Paris), Regentin von Frankreich; ∞ seit dem 13. November 1160 mit König Ludwig VII. von Frankreich († 1180)
    • Margarethe († ?), Nonne in Fontevrault

    Verheiratet:
    Theobald warverheiratet mit Mathilde von Kärnten, einer Tochter Herzog Engelberts von Kärnten und der Uta von Passau.

    Kinder:
    1. 24. Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) wurde geboren in 1126; gestorben am 16 Mrz 1181 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Troyes.
    2. 17. Marie von Champagne (Blois) wurde geboren in 1128; gestorben in 11 Mrz oder 7 Aug 1190.
    3. Graf Theobald V. von Champagne (Blois) wurde geboren in cir 1130; gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    4. Isabelle (Elisabeth) von Champagne (Blois) wurde geboren in cir 1130; gestorben in nach 1180.
    5. Mathilde von Champagne (Blois) gestorben in 1184.
    6. Herrin von Ligny Agnes von Champagne (Blois) wurde geboren in cir 1138.
    7. Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois) wurde geboren in cir 1145; gestorben am 4 Jun 1206 in Paris, France.

  5. 36.  Herzog Simon I. von OberlothringenHerzog Simon I. von Oberlothringen wurde geboren in 1076 (Sohn von Herzog Dietrich II. von Oberlothringen (Haus Châtenois) und Gräfin Hedwig von Formbach); gestorben in zw 12 und 13 Jan 1139; wurde beigesetzt in Abtei Stürzelbronn.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Simon_I._(Lothringen)

    Simon I. (* um 1076; † 13./14. Januar 1139) war Herzog von Lothringen von 1115 bis 1139. Er war der Sohn von Herzog Dietrich II. (Haus Châtenois) und Hedwig von Formbach, somit Halbbruder des Kaisers Lothar III. († 1137).
    1115 folgte er seinem Vater als Herzog. 1122 begleitete er Kaiser Heinrich V. beim Wormser Konkordat, das dem Investiturstreit ein Ende setzte. Innerhalb des Herzogtums geriet er in Konflikt mit Stephan von Bar, Bischof von Metz ab 1120, und Albero von Montreuil, Erzbischof von Trier ab 1131, zwei Verbündeten des Grafen von Bar. Der Erzbischof exkommunizierte ihn, was Papst Innozenz II. rückgängig machte.
    Herzog Simon I. gehörte zu den Freunden von Bernhard von Clairvaux. Er gründete mehrere Abteien, darunter 1135 die Abtei Stürzelbronn, in die er auch umgebettet wurde, nachdem man ihn zuerst in Saint-Dié bestattet hatte.
    Er heiratete Adelheid († 1158), deren Filiation nicht sicher ist. Einige sehen sie als Tochter von Heinrich III., Graf von Löwen, und Gertrud von Flandern (die sich in zweiter Ehe mit Simons Vater Dietrich II. verheiratete), andere als Tochter von Gerhard von Süpplingenburg, Graf von Querfurt, und Hedwig von Formbach, was aber wiederum bedeutet, dass sie die Tante ihres Ehemanns gewesen wäre. Ihre Kinder waren:
    • Agathe, 1130/48 bezeugt; ∞ Rainald III., Graf von Mâcon, Graf von Burgund, † 1148/49 (Haus Burgund-Ivrea)
    • Hadwide, 1128/49 bezeugt, ∞ Friedrich II., Graf von Toul, 1112/42 bezeugt
    • Matthäus I., Herzog von Lothringen, † 1176, stiftet Abtei Clairlieu; ∞ Bertha von Schwaben, † 1194/95, Tochter von Friedrich II., Herzog von Schwaben (Staufer)
    • Robert, 1194 Herr zu Flörchingen (Florange), † vor 1208; ∞ Euphemia

    Geburt:
    eventuell erst 1141?

    Simon + Gräfin Adelheid von Hennegau?. Adelheid gestorben in 1158. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 37.  Gräfin Adelheid von Hennegau? gestorben in 1158.

    Notizen:

    Adelheid († 1158), deren Filiation nicht sicher ist. Einige sehen sie als Tochter von Heinrich III., Graf von Löwen, und Gertrud von Flandern (die sich in zweiter Ehe mit Simons Vater Dietrich II. verheiratete), andere als Tochter von Gerhard von Süpplingenburg, Graf von Querfurt, und Hedwig von Formbach, was aber wiederum bedeutet, dass sie die Tante ihres Ehemanns gewesen wäre.

    Kinder:
    1. 18. Herzog Matthäus I. von Lothringen wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Mai 1176; wurde beigesetzt in Abtei Clairlieu.

  7. 38.  Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer)Herzog Friedrich II. von Schwaben (Staufer) wurde geboren in 1090 (Sohn von Herzog Friedrich I. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren) und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)); gestorben in zw 04 und 06 Apr 1147; wurde beigesetzt in St. Walpurgis (Elsass).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Schwaben)

    Friedrich II., der Einäugige (* 1090; † 4. April (vielleicht auch 6. April) 1147 in Alzey) aus dem Geschlecht der Staufer war von 1105 bis zu seinem Tode 1147 Herzog von Schwaben.
    Sein jüngerer Bruder Konrad wurde 1138 als erster Staufer zum römisch-deutschen König Konrad III. gewählt.
    Friedrichs Söhne waren Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122–1190) und Konrad (1136–1195), Pfalzgraf bei Rhein.

    Leben
    Friedrich war der Sohn von Herzog Friedrich I. von Schwaben und Agnes von Waiblingen, der Tochter Kaiser Heinrichs IV.
    Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1105 folgte ihm Friedrich als Herzog von Schwaben nach. Gemeinsam mit Konrad baute Friedrich II. das Territorium der Staufer weiter aus. Damit setzten sie die Politik ihres Vaters fort. Während Konrad vor allem Gebiete im ehemaligen Herzogtum Franken erwarb, konzentrierte Friedrich sich auf den Mittelrhein und das Elsass, wo er zahlreiche Burgen bauen ließ.
    1108 nahm Friedrich am Feldzug gegen Koloman von Ungarn teil. 1110/1111 begleitete er Kaiser Heinrich V. nach Rom zu einer Audienz bei Papst Paschalis II. Da Friedrich dem Kaiser während der oppositionellen Bewegung in Deutschland die Treue gehalten hatte, erklärte dieser ihn und Konrad im Jahre 1116 für die Dauer seiner Italienfahrt zu seinen Stellvertretern (Reichsverwesern). Diese Machtposition nutzten die Brüder, um den staufischen Besitz vor allem in Rheinfranken weiter auszudehnen.
    1120 heiratete Friedrich Judith Welf, die Tochter des Welfen Heinrich des Schwarzen. 1122 wurde ihr Sohn Friedrich geboren.
    Nach dem Tode Heinrichs V. und dem damit verbundenen Aussterben der männlichen Erblinie der Salier versammelten sich am 24. August 1125 die Großen des Reiches in Mainz zur Wahl des Nachfolgers, wobei Friedrich II. einer der Kandidaten war. Die ffrühere Annahme, dass Heinrich Friedrich vor seinem Tod zum Erben der Königskrone bestimmt hatte, wird in der heutigen Forschung meist bestritten. Vielmehr geht man davon aus, dass Friedrich lediglich die Ordnung im Reich aufrechterhalten solltee, bis ein Nachfolger gefunden worden sei. Andererseits waren Friedrich und sein Bruder Konrad über ihre Mutter Agnes die Erben der salischen Territorien. Der Ablauf der Königswahl in Mainz lässt sich heute nicht mehr genau rekonstruieren. Es kam jedenfalls zu Tumulten, in deren Verlauf Herzog Lothar von Sachsen als Lothar III. zum neuen König gewählt wurde. Friedrich II. akzeptierte diese Wahl zunächst und huldigte Lothar, verweigerte aber den Lehnseid. Bald schon kam es zu Auseinandersetzungen um die Unterscheidung zwischen Königsgut und dem salischen Hausgut. Friedrich und Konrad hatten das Hausgut von Heinrich V. geerbt und entlang des Rheins aufgeteilt: linksrheinisch an Friedrich, rechtsrheinisch an Konrad. Die Abgrenzung zum Königsgut, das sie an Lothar hätten zurückgeben müssen, war jedoch umstritten.
    Auf einem Hoftag in Regensburg forderte Lothar im November 1125 die Staufer auf, das Königsgut vom salischen Hausgut zu trennen und an ihn zu übergeben. Als Friedrich und Konrad nicht reagierten, verhängte Lothar im Dezember die Reichsacht über sie. Im Januar 1126 beschlossen mehrere Fürsten in Goslar, die Acht gegen die Staufer militärisch durchzusetzen. Der König und seine Verbündeten besetzten weitgehend ohne Kämpfe Gebiete in Oberlothringen, im Elsass und in Rheinfranken; einen AAngriff auf Schwaben, wohin die Staufer sich zurückgezogen hatten, wagte er aber nicht. Ein Angriff der Welfen auf das staufische Kernland scheiterte. 1127 musste Lothar die Belagerung des staufischen Nürnberg abbrechen. Diese Niederlagen Lotharars und seiner Verbündeten führten dazu, dass ihm mehrere Machthaber Niederlothringens und Frankens ihre Unterstützung entzogen. Während eines Kampfes im Rahmen dieser Feldzüge verlor Friedrich ein Auge und kam damit als Königskandidat nicht mehr in Frage, fehlte ihm doch nun die körperliche Unversehrtheit als eine Grundvoraussetzung. Allerdings ist nicht geklärt, wann genau sich dies ereignete.
    1127 kehrte sein Bruder Konrad von einer Pilgerfahrt ins Heilige Land zurück und wurde damit zur treibenden Kraft auf staufischer Seite. Im Dezember ließ er sich zum König ausrufen und nahm Friedrich damit die Führung ab. Friedrich betätigte sich allerdings weiter als Heerführer und nahm 1128 Speyer ein, während Konrad weitgehend erfolglos in Italien Einfluss zu gewinnen versuchte. 1130 wendete sich das Kriegsglück: Lothar eroberte Speyer zurück, kurz darauf starb Friedrichs Gattin Judith. Im selben Jahr fiel auch Nürnberg mit seinem Umland an Lothar. 1131 verloren die Staufer das gesamte Elsass und waren damit auf Schwaben und Ostfranken zurückgedrängt. Lothar verzichtete darauf, die Staufer weiter anzugreifen, und konzentrierte sich auf den Ausbau der inneren Reichsstruktur und auf die Italienpolitik.
    Um 1132 heiratete Friedrich II. in zweiter Ehe Agnes von Saarbrücken und stellte so eine Verbindung zu einem weiteren in Opposition zu Lothar stehenden Haus her. Nach seiner Rückkehr aus Italien nahm Lothar 1134 die Offensive gegen die Staufer jjedoch wieder auf. Gegen den gleichzeitigen Angriff Lothars von Norden und Heinrichs des Stolzen von Süden konnte sich Friedrich nicht halten. Im Frühjahr 1135 unterwarf er sich Lothar in Bamberg im Büßergewand, Konrad wiederholte diese Geste im Herbst. Gegen ein Treueversprechen und die Zusage der Unterstützung einer Italienfahrt wurden die Staufer wieder in die königliche Huld aufgenommen. Konrad heiratete Gertrud, eine Schwägerin Heinrichs des Schwarzen.
    1147 starb Herzog Friedrich II. in Alzey. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Klosterkirche vom Kloster Sankt Walburga im Elsass, wo nach ihm auch seine Ehefrau Agnes bestattet wurde. Die beiden Gräber sind heute nicht mehr vorhanden.
    Sein Sohn Friedrich folgte ihm als Herzog von Schwaben nach und bestieg 1152 als König Friedrich I. Barbarossa den deutschen Thron.

    Nachkommen
    Friedrich II. heiratete 1120 Judith Welf († 22. Februar wohl 1130/31), Tochter Heinrichs des Schwarzen, die ebenfalls im Kloster Walburg beerdigt wurde, und mit der er zwei Kinder hatte:
    • Friedrich I. Barbarossa (1122–1190)
    • Bertha (Judith) († zwischen 18. Oktober 1194 und 25. März 1195), ∞ vor dem 25. März 1139 Herzog Matthäus I. von Lothringen aus dem Haus Châtenois († 13. Mai 1176); beide wurden im Kloster Clairlieu begraben
    Etwa 1132/33 ging er eine neue Ehe ein; seine zweite Ehefrau war Agnes von Saarbrücken, eine Tochter des Grafen Friedrich im Saargau; mit ihr hatte er drei Kinder:
    • Jutta (1133–1191) ∞ Ludwig II., Landgraf von Thüringen
    • Konrad (um 1134/36–1195), Pfalzgraf bei Rhein
    • Luitgard († wohl nach 1155)



    Literatur
    • Hagen Keller: Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Herzog Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich von Schwaben (1125). Zur Entwicklung von Reichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. ud 12. Jahrhundert, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Bd. 131 (1983), S. 123–162.
    • Hansmartin Schwarzmaier: Pater imperatoris. Herzog Friedrich II. von Schwaben, der gescheiterte König. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.), Mediaevalia Augiensia: Forschungen zur Geschichte des Mittelalters (Vorträge und Forschungen 54), Stuttgart 201, S. 247–284.
    • Hansmartin Schwarzmaier: Friedrich II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 589 f. (Digitalisat).
    • Hansmartin Schwarzmaier: Friedrich II., Herzog von Schwaben (1090–1147). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 959 f.
    • Christoph Waldecker: Friedrich II. (Schwaben). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 447–458.
    • Paul Friedrich von Stälin: Friedrich II. (Herzog von Schwaben). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 32–34.
    • Christoph Waldecker: Herzog Friedrich II. von Schwaben als Reichsregent 1116–1118. In: Sabine Happ und Christoph Waldecker (Hrsg.): Vergangenheit lebendig machen. Festgabe für Ingrid Heidrich zum 60. Geburtstag von ihren Schülerinnen und Schüern.Bonn 1999, S. 50–61.
    Weblinks
    Commons: Friedrich II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Friedrich heiratete Herzogin Judith Welf (von Bayern) in cir 1121. Judith (Tochter von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen) wurde geboren in cir 1100; gestorben am 22.2.1131 od 1132; wurde beigesetzt in Kloster Lorch. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 39.  Herzogin Judith Welf (von Bayern)Herzogin Judith Welf (von Bayern) wurde geboren in cir 1100 (Tochter von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen); gestorben am 22.2.1131 od 1132; wurde beigesetzt in Kloster Lorch.

    Notizen:

    1130 urkundlich bezeugt

    https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_Welf

    Judith Welf (* um 1100; † 22. Februar 1130 oder 1131), auch Judith von Bayern genannt, war Herzogin von Schwaben.[1]
    Sie war Tochter des Welfen Heinrich des Schwarzen. Um 1119/1120 heiratete sie den Staufer Herzog Friedrich II. von Schwaben. 1122 wurde ihr erster Sohn geboren, der spätere Kaiser Friedrich I. Barbarossa.[1]
    Um 1123/24 kam eine Tochter namens Berta zur Welt, die später Herzog Matthäus I. von Lothringen heiratete. Über die weiteren Kinder fehlen genaue Angaben.[1]
    Eine besondere Rolle spielte ihr Vater Heinrich der Schwarze bei der Königswahl 1125. Zunächst schien er die Kandidatur seines Schwiegersohnes Friedrich II. von Schwaben gefördert zu haben. Im Verlauf der Diskussionen über den geeigneten Kandidaten änderte er jedoch seine Meinung und trat schließlich für Herzog Lothar von Sachsen ein, der dadurch als Lothar III. zum römisch-deutschen König gewählt wurde.[2]
    Bestattet wurde Judith Welf in der von ihrem Schwiegervater Herzog Friedrich I. gestifteten Staufergrablege im Kloster Lorch.[3] Dort ließ Abt Nikolas Schenk von Arberg 1475 sämtliche Staufergräber im Mittelschiff, vor den Stufen des Chores und im Chor öffnen und die Überreste in einer Tumba zusammentragen, die im Mittelschiff der Klosterkirche steht.[3] Ihr Herz ist möglicherweise in der Benediktinerabtei in Walbourg beigesetzt worden, wo auch ihr Ehemann und dessen zweite Frau Agnes liegen.[4] In der Kirche Sankt Walburga sind diese Grabstätten heute nicht mehr zu sehen.[3]



    Anmerkungen
    1 Hansmartin Decker-Hauff: Das Staufische Haus. In: Württembergisches Landesmuseum (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte - Kunst - Kultur. Stuttgart 1977, Band III, S. 349 u. S. 352
    2 Knut Görich: Friedrich Barbarossa. Eine Biographie. München 2011, S. 52
    3 Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet. auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
    4 So z.B. Karl Rudolf Schnith: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Graz 1990, S. 263

    Kinder:
    1. Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen) wurde geboren in cir 1122; gestorben am 10 Jun 1190 in im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien.
    2. 19. Bertha von Schwaben wurde geboren in cir 1123; gestorben in 1195.

  9. 40.  Simon de VergySimon de Vergy (Sohn von Herr Savary (Savaricus, Severicus) de Châtel-Censoir und Herrin Elisabeth von Beaune (Vergy)); gestorben in nach 1131.

    Simon + Elisabeth ?. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 41.  Elisabeth ?

    Notizen:

    Unbekannter Name nach Medlands, vielleicht Elizabeth nach Duchesne.

    Unknown name according to Medlands, maybe Elizabeth according to Duchesne.

    Nom inconnu selon Medlands, peut-être Elisabeth selon Duchesne.

    Kinder:
    1. 20. Guy de Vergy gestorben in 24 Feb oder 4 Apr 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  11. 42.  Herr Gauthier de Navilly

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Navilly
    • Titel (genauer): Lord of Navilly
    • Titel (genauer): Seigneur de Navilly

    Gauthier + Mathilde de la Ferté. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 43.  Mathilde de la Ferté
    Kinder:
    1. 21. Alix (Adelaïs) de Navilly gestorben in nach 1179.

  13. 50.  König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere wurde geboren in 1120 (Sohn von König Ludwig VI. von Frankreich (Kapetinger), der Dicke und Königin Adelheid von Maurienne (Savoyen)); gestorben am 18 Sep 1180 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_VII._(Frankreich)

    Ludwig VII., genannt der Jüngere (französisch Louis VII le Jeune; * 1120; † 18. September 1180 in Paris) aus der Dynastie der Kapetinger, war von 1131 – ab 1137 als Alleinherrscher – bis 1180 König von Frankreich.
    Seine Regierungszeit war geprägt von seiner Teilnahme am Zweiten Kreuzzug und dem beginnenden Konflikt des französischen Königtums mit dem Haus Plantagenet (siehe: Angevinisches Reich).

    Herkunft und Jugend
    Ludwig war der zweite Sohn Königs Ludwig VI. des Dicken und dessen zweiter Ehefrau Adelheid von Maurienne. Als Kind wurde er der Kathedralschule von Saint-Denis bei Paris zur Erziehung und Ausbildung anvertraut. Nachdem Ludwigs älterer Bruder, König Philipp, im Oktober 1131 bei einem Reitunfall in Paris verstorben war, ließ ihn der Vater am 15. Oktober 1131 von Papst Innozenz II. in Reims zum König salben und krönen.
    Dies war eine Vorsichtsmaßnahme des um eine geordnete Nachfolge besorgten Vaters, so dass Ludwig bei dessen Tod 1137 automatisch zum Alleinherrscher nachrücken konnte.

    Herrschaftsantritt und Königtum
    Zu diesem Zeitpunkt war Ludwig in Bordeaux, wo er die von seinem Vater verfügte Ehe mit Eleonore, der Erbin des Herzogtums Aquitanien, einging. Der unmittelbare Herrschaftsbereich des Königs war auf seine Krondomäne beschränkt, deren Umfang damals nicht mehr als die Île-de-France entsprach. Durch die Ehe mit Eleonore wurde die Domäne nun schlagartig um eines der größten und reichsten Fürstentümer Frankreichs erweitert. Von seinem Vater übernahm Ludwig weiterhin eine geordnete und effiziente Verwaltung sowie ergebene Ratgeber. Insbesondere den Abt Suger von Saint-Denis, der auch unter Ludwig VII. eine herausragende Stellung im königlichen Rat einnahm.
    Das politische Geschehen in Frankreich wurde bei Ludwigs Regierungsübernahme dominiert von dem Erbfolgekrieg im anglo-normannischen Reich, welches aus dem Herzogtum Normandie (einem Lehen Frankreichs) und dem Königreich England bestand, der nach dem Tod des Königs Heinrich I. Beauclerc 1135 ausgebrochen war. Die streitenden Parteien waren die mächtigen Häuser der Grafen von Anjou und der Grafen von Blois, wobei die französische Krone nur eine passive Position einnehmen konnte.

    Konflikt mit dem Klerus und Graf Theobald von Blois
    Ludwig geriet gleich zu Beginn seiner Herrschaft mit dem Klerus seines Königreichs in einen Streit, der über die unterschiedlichen Auffassungen bei der Besetzung von Bistümern seine Ursache hatte. So verweigerte er 1138 dem neugewählten Bischof von Laon seine Zustimmung, stellte 1141 einen Gegenkandidaten im Erzbistum Bourges auf und riegelte sogar Poitiers ab, nachdem er sich in der Frage zur Ernennung eines neuen Bischofs übergangen fühlte.
    Zu einem ernsteren Konflikt entwickelte sich die Scheidung des Grafen Rudolf I. von Vermandois, Ludwigs Vetter und Seneschall, der sich mit der Schwester der Königin neu verheiraten wollte. Der Bruder der verstoßenen Frau aber war der mächtige GGraf Theobald IV. von Blois, der schon Ludwigs Vater ein gefährlicher Gegner war. Theobald witterte dahinter ein Komplott des Königs gegen ihn und rief über seinen Vertrauten Bernhard von Clairvaux den Papst um Beistand an. Tatsächlich erreichthte der Graf die Verhängung des Interdikts über Vermandois, worauf der König ihm den Krieg erklärte und mit einem Heer in die dem Grafen gehörende Champagne zog. Bei der Belagerung von Vitry kam es für den König zu einer persönlichen wie auch auf sein Ansehen Schaden nehmenden Katastrophe, als mehr als eintausend Menschen in einer Kirche verbrannt wurden, die von königlichen Truppen in Brand gelegt wurde. Ludwig beendete umgehend den Feldzug und ging 1143 in Vitry einen nachteiligen Frieden mit dem Grafen ein, der auch vom Papst gefordert wurde. Darin nahm der König auch seine kirchenpolitischen Entscheidungen zurück.
    In dieser Zeit kam es zu bedeutenden, für die nähere Geschichte Frankreichs entscheidenden, Veränderungen als der Graf Gottfried V. Plantagenet von Anjou im Januar 1144 Rouen einnahm und damit die Normandie für sein Haus gewann.

    Der Zweite Kreuzzug
    → Hauptartikel: Zweiter Kreuzzug
    Unter dem Eindruck der Geschehnisse von Vitry beschloss Ludwig zu Weihnachten 1145 auf einem Hoftag in Bourges einen Kreuzzug begehen zu wollen, worauf der Bischof von Langres öffentlich zu einer bewaffneten Pilgerfahrt aufrief. Im Abendland hatte sich zuvor eine neue Kreuzzugsbegeisterung verbreitet, nachdem den Christen 1144 die Grafschaft Edessa weitgehend an die Muslime verloren gegangen war. Papst Eugen III. erklärte sich 1146 zum Urheber dieses Kreuzzuges, nachdem es erneut zu Unstimmigkeiten mit diesem gekommen war, da sich einzig der Heilige Stuhl die Proklamation eines solchen Unternehmens vorbehielt.
    Am 31. März 1146 nahm Ludwig offiziell das Kreuz, nachdem er einer Kreuzzugspredigt Bernhard von Clairvaux in Vézelay beiwohnte. Der zweite am Kreuzzug teilnehmende König, Konrad III., folgte diesem Beispiel zu Weihnachten 1146. Ludwig begab sich, unter Zurücklassung des Abts von Saint-Denis und des Grafen von Vermandois als Regenten, über Ungarn auf den Marsch und traf am 4. Oktober 1147 in Konstantinopel ein. Nachdem sich Ludwig mit dem byzantinischen Kaiser Manuel I. über die Lehenssverhältnisse der syrischen Städte zugunsten Byzanz geeinigt hatte, setzte das französische Heer nach Kleinasien über, wo es sich mit dem bereits von den Seldschuken geschlagenen Heer der Deutschen vereinte. Wenig später wurden auch die Franzosen bei Laodikeia geschlagen.
    Mittels byzantinischer Schiffe erreichte Ludwig dennoch im Frühjahr 1148 die syrische Küste, wo er am Hof des Fürsten Raimund von Antiochia empfangen wurde. Dort kam es zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Fürsten, die wohl auf die Eifersucht LuLudwigs zurückgingen. Denn der Fürst verstand sich überaus gut mit der Königin, die ebenfalls am Kreuzzug teilnahm und eine Nichte Raimunds war. Raimunds Plan, das starke Aleppo anzugreifen, wurde jedenfalls fallen gelassen, und Ludwig zog weiteer nach Akkon. Dort beschloss man im Juni 1148 auf einem Reichstag mit König Balduin III. und Konrad III. einen Angriff auf Damaskus, das sich den Christen gegenüber bis dahin neutral verhalten hatte. Die anschließende Belagerung der Stadt endete schon nach vier Tagen mit einem Desaster, die Anführer trennten sich darauf untereinander tief zerstritten.
    Nach einem obligatorischen Besuch der heiligen Stätten in Jerusalem reiste Ludwig zu Ostern 1149 wieder in seine Heimat ab.

    Annullierung der Ehe mit Eleonore
    Bereits während der Rückreise aus Palästina wurde der Bruch zwischen dem Königspaar offenbar, den der Papst während eines Zwischenhalts in Rom nur kurzzeitig bereinigen konnte. Nach seiner Rückkehr in Frankreich fasste Ludwig den Entschluss, sich von seiner Frau zu trennen. Zu groß waren die Differenzen zwischen dem eher frömmelnden Charakter des Königs und der leichtlebigen Persönlichkeit der Eleonore, die sich am nordfranzösischen Hof mit ihrem selbstbewussten Auftreten unbeliebt gemacht hatte. Auch die Tatsache, dass sie bis dahin nur zwei Töchter gebar, bereitete dem König Sorgen, der eine reibungslose Nachfolge in Gefahr sah.
    Nach dem Tod des Abts Suger im Januar 1151, dem entschiedensten Gegner einer Scheidung, stand der nun nichts mehr im Weg. Am 21. März 1152 wurde in einem Konzil in Beaugency die Ehe zwischen dem König und der Eleonore von Aquitanien wegen angebllicher zu naher Verwandtschaft annulliert. Die meisten Prälaten und Großen des Reiches stimmten diesem Entschluss zu, wie auch der Papst seinen Dispens erteilte. Auch Eleonore wird diese Trennung begrüßt haben, denn man schreibt ihr den Ausspruch zu: „ich habe einen Mönch geheiratet, keinen Mann“.
    Die Trennung war für den König dennoch ein schwerer Verlust, fiel ihm damit Aquitanien wieder aus den Händen, wodurch die Krone wieder auf ihren Besitzstand in der Île-de-France zurückgeworfen wurde. Noch bitterer sollte sie nachwirken, als noch im selben Jahr Eleonore den Grafen Heinrich von Anjou heiratete. Dieser hatte noch im Jahr zuvor zusammen mit seinem Vater vor dem König den Lehnseid auf die Normandie abgelegt, nun sollte auch Aquitanien an den Plantagenet gehen. Ludwig selbst heiratete erst im Jahr darauf die kastilische Prinzessin Konstanze.

    Aufstieg der Plantagenets und das alexandrinische Schisma
    Heinrich von Anjou vereinte durch seine Ehe mit Eleonore einen Herrschaftsraum, der sich von den Pyrenäen im Süden bis zum Kanal im Norden erstreckte. In seiner Hand befanden sich die Normandie, Aquitanien, das Poitou und Anjou, wie auch das Maine und die Touraine, ferner befand sich auch die Bretagne unter seinem Einfluss. 1154 wurde ihm schließlich die englische Königskrone aufgesetzt, womit sich sein Arm nun bis nach Schottland erstreckte.
    Gegenüber dieser erdrückenden Übermacht besaß Ludwig nur den Trumpf, der nominelle Oberlehnsherr aller festländischen Besitzungen des Plantagenet zu sein. Tatsächlich huldigte Heinrich 1156 noch einmal den betreffenden Gebieten, nachdem es zwischen Ludwig und ihm wegen der Eheschließung mit Eleonore – der König wurde als Lehnsherr Aquitaniens nicht um Erlaubnis gefragt – zu Spannungen gekommen war. Danach begab sich Ludwig auf eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Nach seiner Rückkehr traf er sich im August 1158 in Gisors erneut mit Heinrich, wo der Frieden zwischen ihnen durch ein Eheprojekt zwischen dem Prinzen Heinrich dem Jüngeren und der Prinzessin Margarethe gefestigt wurde.
    Dennoch war Ludwig auf eine Stärkung seiner eigenen Position gegenüber dem Plantagenet bedacht. Als dieser 1159 mit einem gewaltigen Heer gegen den Grafen von Toulouse zog, um Erbansprüche seiner Frau durchzusetzen, reiste Ludwig mit kleinem Gefolge in das belagerte Toulouse. Als er sich dort auf der Mauer der Stadt zu erkennen gab, musste Heinrich sein Vorhaben abbrechen, denn eine Gefährdung seines Lehnsherren hätte er vor seinen eigenen französischen Vasallen nicht verantworten könnnen.[1] Für Ludwig erwies sich diese Episode als ein erster Erfolg gegen Heinrich, und außerdem war er damit der erste französische König, der seit den Tagen Karls des Kahlen wieder Präsenz im Languedoc zeigte. Im Jahr darauf starb Ludwigs zweite Ehefrau, und er heiratete darauf Adele von Champagne, womit er deren mächtige Familie an sich führte.
    Im selben Jahr (1160) festigte Ludwig die Bindungen zwischen der französischen Krone und dem Papsttum, indem er Papst Alexander III. seine Unterstützung gegen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und dessen Gegenpapst zusagte. Ein vom Grafen Heinrich I. von Champagne unternommener Schlichtungsversuch mit dem Kaiser scheiterte im August 1162 in Saint-Jean-de-Losne, vor allem weil der Kaiser ein Bekenntnis zu dem Gegenpapst Viktor IV. für diese Zusammenkunft voraussetzte. Der Konflikt mit dem Kaiser führte auf einem in Tours abgehaltenen Konzil 1163 zu einem Zusammengehen Ludwigs mit Heinrich Plantagenet, der sich ebenfalls für Alexander III. ausgesprochen hatte. Eine weitere Verbindung zwischen Herzog Richard von Aquitanien und der Prinzessin Adele (Alix) wurde 1169 vereinbart.
    Das alexandrinische Schisma führte das französische Königtum an die moralische Spitze des Abendlandes, als treuer Verbündeter des gewählten Papstes – insbesondere nach der Ermordung Thomas Beckets im Dezember 1170 durch Getreue des englischen Königs. Weiterhin förderte es frühe nationale Gegensätze zu Tage, nachdem Angehörige aus dem Umfeld des Kaisers ihre Geringschätzung gegenüber den „kleinen Königen“ geäußert hatten. Dies provozierte auf deren Seite einen Protest des Bischofs von Chartres, Johannes von Salisbury, der die Frage aufwarf, warum die Vorherrschaft auf das römische Kaisertum im Volk der Deutschen manifestiert sei: „Wer hat die Deutschen zu Richtern über die Nationen gesetzt? Wer hat diesen stumpfsinnigen und aggressiven Menschen das Recht gegeben, nach ihren Willen einen Herren über die Köpfe der Menschenkinder zu setzen?“.[2] Erst nachdem sich Alexander III. in Italien gegenüber dem Kaiser durchzusetzen begann, war auch Ludwig wieder bereit, sich dieesem anzunähern. In einem Treffen bei Vaucouleurs 1171 kam es zu einer Verständigung zwischen König und Kaiser, welche in den folgenden Jahren zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Frankreich und den Staufern ausgebaut wurde, die nicht zuletzt auch gegen die Plantagenets gerichtet war.

    Der Aufstand des jungen Heinrich
    Im Jahr 1173 empfing Ludwig seinen Schwiegersohn, den jungen Kronprinzen Heinrich, in Paris, der sich zuvor mit seinem Vater überworfen hatte, nachdem dieser nicht bereit war, den Sohn an der Herrschaft zu beteiligen. Der junge Heinrich war seit 1169, wie auch seine Brüder, ein Vasall Ludwigs in Frankreich, doch behielt sich Heinrich II. Plantagenet das letzte Wort auch auf den festländischen Besitzungen seiner Familie vor. In dieser Situation bestärkte Ludwig den Entschluss seines Schwiegersohns und dessen Brüder, einen Aufstand gegen den Vater zu führen. Ironischerweise sollte Ludwig hier mit seiner Exehefrau übereingehen, die ebenfalls die Revolte ihrer Söhne förderte.
    Die Kämpfe begannen im Frühjahr 1173. Gemeinsam mit dem jungen Heinrich belagerte Ludwig im April die Burg von Verneuil, während zugleich Graf Philipp I. von Flandern Rouen einschloss. Im Poitou erhob sich Richard, und im Norden Englands überschchritt der schottische König Wilhelm I. die Grenze. Da schlug Heinrich Plantagenet zurück, nahm den schottischen König gefangen und landete mit 20.000 Brabanzonen in der Normandie. Nachdem er im August die Belagerung von Rouen beendete, zog er in das Poitou, um Richard zu unterwerfen.
    Dies zwang Ludwig zum Ende des Jahres 1173 in Paris zu einem Waffenstillstand mit Heinrich Plantagenet, der auf Druck des Papstes am 21. September 1177 in Ivry zu einem förmlichen Frieden führte.

    Letzte Jahre und Tod
    Der gescheiterte Aufstand war Ludwigs letzte Maßnahme gegen Heinrich Plantagenet und sein „Angevinisches Reich“. Danach überließ er die Regierungsgeschäfte zunehmend seinen Ratgebern und vor allem seiner Frau Adele von Champagne. Im Herbst 1179 erlitt er einen Schlaganfall, der ihn halbseitig lähmte. Gerade noch rechtzeitig bestimmte er die Krönung seines einzigen legitimen Sohnes am 1. November 1179 in der Kathedrale von Reims.
    Am 18. September 1180 starb Ludwig VII. in Paris und wurde nach seinem letzten Willen in dem von ihm gegründeten Kloster Notre-Dame-de-Barbeau bei Fontainebleau bestattet. Während der Restauration (19. Jahrhundert) wurde sein Leichnam in die Abtei von Saint-Denis überführt.

    Moderne Beurteilung
    König Ludwig VII. stand lange im Schatten seines Rivalen Heinrich II. Plantagenet und in dem seines eigenen Sohnes Philipp II. August. Erst in der jüngeren Forschung wurde seiner Herrschaft eine freundlichere Bewertung zu teil, besonders die zweweite Hälfte, nach der Scheidung von Eleonore. Verdient machte er sich auf administrativem Gebiet, indem er eine Trennung zwischen politischem Einfluss und der Verwaltung seines Staates erreichte, auch hatte er die Finanzverwaltung zentralisiert, die er in die Hände eines camberlani (Großkämmerer von Frankreich) überantwortete. Seine Politik gegenüber den Plantagenets, deren innerfamiliäre Konflikte zu deren Nachteil zu nutzen, wurde von seinem Sohn aufgenommen und schließlich in der Schlacht bei Bouvines 1214 zum Triumph geführt.

    Ehen und Nachkommen
    Am 22. Juli 1137 heiratete Ludwig VII. in der Kathedrale Saint-André von Bordeaux die Herzogin Eleonore von Aquitanien († 1204), Erbtochter des Herzogs Wilhelm X. von Aquitanien und der Aenòr von Châtellerault. Die Ehe wurde 1152 annulliert, aus ihr gingen zwei Töchter hervor:
    • Marie (* 1145; † 11. März 1198)
    • ∞ 1164 mit Graf Heinrich I. von Champagne († 1181)
    • Alix (* 1150; † 11. September nach 1195)
    • ∞ 1164 mit Graf Theobald V. von Blois († 1191), Seneschall von Frankreich
    In zweiter Ehe war er mit Konstanze von Kastilien († 6. Oktober 1160) verheiratet. Sie war eine Tochter König Alfons VII. von Kastilien und der Berenguela von Barcelona. Die Hochzeit fand 1154 in der Kathedrale von Saint-Croix in Orléans statt, die Kinder waren:
    • Margarethe (1158; † nach dem 10. September 1197 in Akkon)
    • ∞ 1160 mit Heinrich dem Jüngeren († 1183), König von England
    • ∞ 1185/86 mit König Béla III. von Ungarn († 1196)
    • Adele (Alix) (* 1160 oder wohl 1170; † nach 1218), möglicherweise auch eine Tochter der Adele von Champagne
    • ∞ 1195 mit Graf Wilhelm IV. von Ponthieu († 1221)
    In dritter Ehe war Ludwig VII. ab dem 13. November 1160 mit Adele von Champagne († 1206) verheiratet. Die Ehe wurde in der Kathedrale Notre-Dame in Paris geschlossen, die Kinder waren:
    • Philipp II. August (* 21. August 1165 in Gonesse; † 14. Juli 1223 in Mantes-la-Jolie), seit 1179 König von Frankreich
    • Agnes (* 1171; † wohl 1240)
    • ∞ 1180 mit Kaiser Alexios II. Komnenos († Oktober 1183)
    • ∞ 1184 mit Kaiser Andronikos I. Komnenos († 1185)
    • ∞ 1204 mit Theodoros Branas
    Darüber hinaus hatte Ludwig VII. noch einen unehelichen Sohn Philipp († 1161), der zum Dekan von Saint-Martin de Tours wurde.


    Quellen
    Über König Ludwig VII. liegt kein vollständiger Tatenbericht vor. Die vom Abt Suger von Saint-Denis († 1151) und dem Bischof Stephan von Paris († 1141) begonnenen Biographien blieben unvollendet oder sind nur fragmentarisch erhalten.[3][4] Der spätere Abt von Saint-Denis, Odo von Deuil, hatte am zweiten Kreuzzug teilgenommen und seine Eindrücke darüber in seinem an Abt Suger gerichteten Bericht De profectione Ludovici VII in Orientem festgehalten.[5][6] Als Ergänzung zu diesen Schriften ist daher die Korrespondenz des Königs wie auch seines klerikalen Umfelds zu nennen.[7]
    Literatur
    • Joachim Ehlers: Die Kapetinger. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014233-X, (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 471).
    • Joachim Ehlers, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Die französischen Könige des Mittelalters: von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Beck, München 1996, ISBN 3-406-40446-4.
    • Régine Pernoud, Carl-Ernst Köhne, Timothy Baker, Helmut Gajic (Hrsg.): Die großen Dynastien. Karl Müller Verlag, Köln 1999, ISBN 3-86070-561-X.
    • Yves Sassier: Louis VII. Fayard, Paris 1991, ISBN 2-213-02786-2.
    Weblinks
    Commons: Ludwig VII. (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Ludwig VII. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

    Ludwig heiratete Königin Eleonore von Aquitanien am 22 Jul 1137 in Kathedrale Saint-André, Bordeaux, und geschieden in 1152. Eleonore (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault) wurde geboren in cir 1122 in Poitiers; gestorben am 1 Apr 1204 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 51.  Königin Eleonore von AquitanienKönigin Eleonore von Aquitanien wurde geboren in cir 1122 in Poitiers (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault); gestorben am 1 Apr 1204 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum Aquitanien; Herzogin von Aquitanien
    • Titel (genauer): Königreich England; Königin von England
    • Titel (genauer): 1137 bis 1152, Königreich Frankreich; Königin von Frankreich

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_von_Aquitanien (Okt 2017)

    Eleonore von Aquitanien (okzitanisch: Aleonòr d’Aquitània, französisch: Aliénor oder Éléonore d’Aquitaine; auch Éléonore de Guyenne; * um 1122 in Poitiers im Poitou; † 1. April 1204 im Kloster Fontevrault in Frankreich) war Herzogin von Aquitanien, durch Heirat erst Königin von Frankreich (1137–1152), dann Königin von England (1154–1189) und eine der einflussreichsten Frauen des Mittelalters.
    Eleonore entstammte der Dynastie der Herzöge von Aquitanien, Nachfolger karolingischer Könige von Aquitanien und Herrscher über das größte Herzogtum auf französischem Boden. Durch die Ehe Eleonores mit dem französischen Thronfolger Ludwig gelang es der französischen Krone, Territorialherrschaften wieder enger an sich zu binden, die seit der Karolingerzeit zunehmend selbständiger und autonomer geworden waren. Die Auflösung der Ehe mit Ludwig VII. gilt als eine der folgenreichsten Trennungen der Geschichte, da sie eine Entwicklung in Gang setzte, die zu einem mehr als 300 Jahre währenden Konflikt zwischen dem englischen und französischen Königreich führte. Kurz nach der Annullierung der Ehe mit dem französischen König heiratete Eleonore den jungen Heinrich Plantagenet, den Herzog von Anjou und der Normandie, der gleichzeitig Anwärter auf die englische Krone war. Zwei Jahre später wurden Heinrich und Eleonore als englische Monarchen gekrönt. Heinrichs Politik zielte auf eine Konsolidierung der im Besitz der Familie befindlichen Territorien zu einem Herrschaftsgebiet ab, das heute als angevinisches Reich bezeichnet wird. Dabei kam erneut den Territorialherrschaften, die Eleonore in die Ehe einbrachte, eine Schlüsselfunktion zu. Ihr Biograf Ralph V. Turner weist jedoch darauf hin, dass Eleonores Handlungen belegen, dass sie sich als Erbin des Throns von Aquitanien berufen und berechtigt fühlte, ihr eigenes Herzogtum zu regieren und entschlossen war zu verhindern, dass es seiner eigenen Identität beraubt und in das Reich ihres Mannes eingegliedert würde.[1]
    Die Ehe zwischen Eleonore und Heinrich war nicht zuletzt wegen Eleonores Anspruch auf eigenständige Machtausübung konfliktreich. Nachdem Eleonore sich in den Jahren 1173/1174 der Rebellion dreier ihrer Söhne gegen den Vater angeschlossen hatte, stellte Heinrich sie 15 Jahre lang unter Hausarrest. Nach dem Tode ihres Ehemannes im Jahr 1189, während der Herrschaft ihrer beiden überlebenden Söhne Richard Löwenherz und Johann Ohneland, nahm sie erneut eine bedeutende politische Rolle wahr.
    Um die Person Eleonores begannen sich bereits zu ihren Lebzeiten Mythen und Legenden zu bilden und sie wurde des Ehebruchs mit ihrem Onkel bezichtigt. Über viele Jahrhunderte galt sie als das Beispiel einer machthungrigen, intriganten Herrscherin. Dieses Bild hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Nicht zuletzt nachdem sie durch den Film Der Löwe im Winter Einzug in die Populärkultur hielt, wurde sie zur Hauptfigur zahlreicher belletristischer Werke, die sie zu einer Gönnerin von Dichtern und Minnesängern stilisierten, für die die historischen Quellen aber in diesem Maße keinen Anhalt bieten.[2] Die insgesamt dürftige Quellenlage macht es allerdings schwer, der historischen Person Eleonore gerecht zu werden. Historiker wie Ralph V. Turner sehen als Leitmotiv ihres Lebens ihren Willen, ihre Rolle als Königin wahrzunehmen und ihre Entschlossenheit, die Integrität ihres Herzogtums Aquitanien zu wahren.

    Name
    Gemäß Gottfried von Vigeois wurde Eleonore von Aquitanien auf den Namen Alienor getauft. Dieser Taufname leitet sich nach diesem Chronisten von alia-Aenòr („die andere Aenòr“) ab, um sie von ihrer Mutter zu unterscheiden.[3] Die Historikerin Daniela Laube weist allerdings angesichts der unterschiedlichen Schreibweisen des Namens in Urkunden und zeitgenössischen Chroniken darauf hin, dass die genaue Form des Namens zu Eleonores Lebenszeiten nicht feststand und der Name unterschiedlich verwendet wurde. So bezeichnet Abt Suger sie als Aanor, die Chronik von Morigni als Aenordis; später wird sie Alienor, gelegentlich auch Helnienordis genannt.[4] Hier wird im Folgenden die im deutschen Sprachraum übliche Form Eleonore verwendet.
    Quellen
    Kein Zeitgenosse Eleonores hat schriftliche Zeugnisse hinterlassen, die im heutigen Sinne einer Biografie entsprechen würden. Quellen zu ihrem Leben sind zu einem großen Teil Annalen und Chroniken, die überwiegend von Geistlichen oder seltener von weltlichen Schreibern aus dem Umfeld des Königshofes verfasst wurden. Aus Eleonores Herzogtum Aquitanien sind nur sehr wenige Chroniken erhalten geblieben und diese konzentrieren sich überwiegend auf die Ereignisse im Umfeld einzelner Klöster. Zeitgenössische Chroniken aus dem Umfeld des französischen Königshofs gehen nach dem Urteil des Historikers Ralph Turner überraschend wenig auf Eleonores Zeit an der Seite Ludwigs VII. ein: Ihr Ruf hatte so gelitten, dass die Kirchenmänner offensichtlich versuchten, sie aus der geschichtlichen Erinnerung zu tilgen.[5] Die wichtigsten Quellen zum Leben Eleonores stammen von einer Gruppe englischer Schreiber. Zu den weltlichen Schreibern in dieser Gruppe zählen Roger von Hoveden, Walter Map, Radulfus de Diceto, Giraldus Cambrensis und Radulfus Niger. Roger von Hoveden und Radulfus de Diceto, die dem englischen Königshof nahe standen, urteilen überwiegend neutral über Eleonore. Walter Map und Gerald von Wales verfassten satirische Texte über das Leben am englischen Königshofe, in denen häufig Rhetorik und Polemik den Sieg über die Tatsachen davontrugen.[6] Insbesondere Giraldus, der am englischen Königshof keinen Förderer gefunden hatte, polemisierte in seiner Schrift hämisch und bösartig gegen alle Mitglieder der Plantagenet-Familie. Radulfus Niger begrenzte dagegen in seinen zwei Chroniken seine wertende Kritik auf Heinrich.[6]
    Vier weitere zeitgenössische oder zeitnahe Schreiber waren Klosterchronisten: Gervasius von Canterbury, Radulph von Coggeshall, Richard of Devizes und Wilhelm von Newburgh. Das Bild, das diese klösterlichen Chronisten von der königlichen Familie zeichnen, war von der Ermordung Thomas Becketts beeinflusst und führte zu einer grundsätzlichen Unterstellung eines unmoralischen Lebenswandels aller Mitglieder der königlichen Familie.[7] Lediglich Richard of Devizes bewundert auch Ausdauer und Konsequenz, mit der Eleonore sich für Richard Löwenherz während seiner Kreuzzugszeit einsetzte.[7] Allen kirchlichen Schreibern war ein tiefes Unbehagen bezüglich des Machtanspruchs Eleonores gemeinsam. Im Rollenverständnis war jegliche Ausübung öffentlicher Macht durch eine Frau „unweiblich“ und damit unnatürlich und ungehörig. Ralph V. Turner schreibt dazu:
    „So brauchen wir uns nicht darüber zu wundern, dass das Bild, das [die Chronisten] uns von ihr hinterlassen haben, mit Tupfern des Bösen gesprenkelt ist, die sich im Lauf der Jahrhunderte zu einer dauerhaften „schwarzen Legende“ verdichteten.“[8]

    Abstammung
    Eleonore von Aquitanien stammt väterlicherseits von Herzog Wilhelm IX. von Aquitanien, ihrem Großvater, ab. Dieser war in zweiter Ehe mit Philippa von Toulouse, Tochter von Wilhelm IV. von Toulouse, verheiratet.[9] Da beide Brüder Philippas kinderlos verstorben waren, war Philippa die rechtmäßige Erbin der an Aquitanien angrenzenden Grafschaft Toulouse, woraus sich der später zu zahlreichen Konflikten führende Anspruch Eleonores auf diese Grafschaft ableitete. Philippas Onkel Raimund von Toulouse hatte nach dem Tod von Philippas Vater die Grafschaft Toulouse usurpiert und Wilhelm war es nur für kurze Zeit gelungen, das Erbe seiner Frau zurückzuerobern bevor dieses erneut an die Grafen von Toulouse zurückfiel.[10]
    Der Hof, den Wilhelm IX. in Poitiers führte, stand in dem Ruf, einer der kultiviertesten in Europa zu sein.[11] Er war Vorreiter in einem Wandel, bei dem der ritterliche Nachwuchs nicht nur im Gebrauch von Waffen, sondern auch in höfischen Manieren und möglicherweise klassischer Bildung unterrichtet wurde. Eleonore wuchs dadurch in einer Umgebung auf, die sich erheblich von der Lebenswelt ihrer beiden späteren Ehemänner unterschied.[12] Von ihrem Großvater sind elf in Langue d’oc verfafasste Minnegesänge überliefert, was ihm die Bezeichnung „Troubador-Herzog“ einbrachte. Die Hälfte dieser Gesänge verspotten frivol die strikte Sexualmoral der Kirche und Wilhelms Leben war tatsächlich von zahlreichen außerehelichen Liebesaffären geprägt. Die für seine Enkelin entscheidende außereheliche Beziehung war die zur Ehefrau seines Vasalls Aimeric I., Vizegraf von Châtellerault, die 1115 begann. Wilhelm entführte die Mutter von drei Kindern an seinen Hof in Poitiers, worauf siich seine Ehefrau in die Abtei Fontevrault zurückzog. Die Vizegräfin, die die nächsten Jahre an Wilhelms Hof lebte, wollte wenigstens für ihre Tochter Aenòr die offizielle Rolle einer Herzogin erreichen und setzte sich dafür ein, ihre Tochter aus ihrer Ehe mit dem Vizegraf von Châtellerault mit dem ältesten Herzogsohn zu verheiraten.[13] Die Heirat zwischen dem jungen Wilhelm und Aenòr de Châtellerault erfolgte vermutlich im Jahr 1121.

    Kindheit und Jugend
    Als erstes Kind von Wilhelm und Aenòr kam Eleonore vermutlich in der Nähe von Bordeaux zur Welt. Wenn auch einige Quellen 1122 als Eleonores Geburtsjahr angeben, gilt mittlerweile 1124 als das wahrscheinlichere Jahr.[14] Eleonores Schwester Aelilith, die später am französischen Königshof Petronilla gerufen wurde, kam vermutlich 1125 zur Welt und 1126 oder 1127 folgte der ersehnte männliche Erbe Wilhelm Aigret. 1127 starb Eleonores Großvater und ihr Vater übernahm die Herrschaft über das Herzogtum.[15] Eleonores Bruder und ihre Mutter starben im Jahr 1130, was die achtjährige Eleonore zur Erbin ihres Vaters machte.
    Ungewöhnlich für ihre Zeit lernte Eleonore sowohl okzitanisch als auch Latein zu lesen, es gibt allerdings keine Hinweise, dass sie auch Schreiben lernte. Daneben erhielt sie vermutlich Unterricht in Nadelarbeiten und Haushaltsführung.[16] Die heranwachsende Eleanor galt als schön. Keiner der zeitgenössischen Troubadoure, die sie so bezeichneten, hat jedoch Hinweise gegeben, wie sie tatsächlich aussah. Das zeitgenössische Schönheitsideal forderte blonde Haare und blaue Augen; eine Wandndmalerei der Kirche Sainte-Radegonde in Chinon, die zu ihrer Lebenszeit entstand und mit großer Sicherheit sie darstellt, zeigt eine Frau mit rötlich-braunem Haar. Überliefert ist ihre Intelligenz, ihr Witz und ihr offenherziges Wesen, das viele ihrer Zeitgenossen anziehend fanden.[17]

    Tod des Vaters
    Die Herrschaft von Eleonores Vater war kurz und von zahlreichen Auseinandersetzungen mit seinen Vasallen und der Kirche gekennzeichnet. Wilhelm X. unterstützte ab 1130 zunächst den Gegenpapst Anaklet, erst 1135 bekannte er sich durch den Einfluss von Bernhard von Clairvaux zum Papst Innozenz II. Der Heiratsplan des Witwers mit der Tochter des Vizegrafen Adémar von Limoges, die seinen Einfluss im Limousin gestärkt hätte, scheiterte an einer Intrige seiner Vasallen, die sich gegen die aqaquitanische Herrschaft über ihren Landstrich seit mehr als einem Jahrhundert auflehnten. Graf Wilhelm von Angoulême entführte die junge Frau und heiratete sie. Der befürchtete Rachefeldzug durch Wilhelm blieb aus, stattdessen schloss sich dieseser im September 1136 einem Feldzug seines nördlichen Nachbarn Gottfried von Anjou an.[18] Entweder die Ereignisse während dieses kurzen Feldzuges oder die Begegnung mit Bernhard von Clairvaux waren der Auslöser, dass Wilhelm sich entschied, nach Santiago de Compostela zu pilgern, um so für seine Sünden zu büßen.[19] Vor der Abreise ließ er seine Vasallen schwören, den Erbanspruch Eleonores zu achten. Gleichzeitig stellte er seine Töchter unter den Schutz seines Lehnsherren, König Ludwig VI. von Frankreich.[20] Seine beiden Töchter begleiteten ihren Vater bis nach Bordeaux, wo er sie vermutlich in der Obhut des Erzbischofs zurückließ. Wilhelm starb am Karfreitag, dem 9. April 1137, kurz bevor er Santiago de Compostela erreichte.[21]

    Das Erbe Eleonores
    Abt Suger von Saint-Denis, der einflussreiche Berater des französischen Königs, behauptet, dass Wilhelm testamentarisch nicht nur Eleonore in die Obhut des Königs gegeben habe, sondern ihn auch bat, einen Gatten für sie zu bestimmen. In seiner Großmütigkeit habe Ludwig daraufhin entschieden, seinen Thronnachfolger mit Eleonore zu verheiraten.[22] Dieses zeitgenössische Zeugnis verschleiert allerdings die wahren Motive: Der Tod Wilhelms und die Möglichkeit, dessen Erbin mit seinem Thronfolger Ludwig zu verheiraten, stellte für Ludwig VI. vorrangig die Möglichkeit dar, wesentliche Territorialherrschaften Frankreichs wieder enger an den Thron zu binden.[23] Die französische Krondomäne beschränkte sich zu Beginn des Jahres 1137 iim Wesentlichen auf die Île-de-France, Orléans und einen Teil von Berry.[24] Durch eine Ehe zwischen dem Thronfolger und Eleonore würde sich der unmittelbare Einflussbereich der französischen Krone auf ausgedehnte und reiche Ländereien in Mittel- und Südfrankreich erstrecken. Nach den spärlichen Zeugnissen über Rechte und Herrschaften war das Lehenswesen in diesen Gebieten zwar komplex und unterschiedlich geregelt und es war offen, in welchem Maße es der französischen Krone gelingen würde, seine Oberlehenshoheit in diesen Regionen durchzusetzen. Eine Ehe mit der Erbin des Herzogtums Aquitanien bedeutete aber in jedem Fall Anspruch auf Gebiete jenseits der Loire, in der die französische Krone seit dem 10. Jahrhundert keine Domäne mehr besessen hatte.[25] Daneben bestand ein rechtlicher Anspruch Eleonores auf die Grafschaft Toulouse.[26] Alle diese Ländereien würden nicht sofort zur Krondomäne zählen. Ein Sohn aus dieser Ehe wäre aber gleichzeitig französischer Thronnachfolger und Erbe dieser Gebiete.[27]
    Es gibt ein indirektes Indiz für die hohe Bedeutung, die der französische Hof der Eheschließung zwischen dem Thronfolger und der aquitanischen Erbin beimaß. Eleonore befand sich nach dem Tod ihres Vaters mit großer Sicherheit in der Obhut des Erzbischofs von Bordeaux, dessen Schutz sicherstellte, dass sie nicht von aquitanischen Vasallen entführt und zur Ehe gezwungen wurde. Der Kirchenprovinz Bordeaux wurde noch im Juni 1137 das Privileg erteilt, seine Prälaten in kanonischer Wahl selbst zu bestimmen und keine Lehens- und Treueeide gegenüber dem französischen Thron mehr leisten zu müssen. Gleichzeitig wurden alle bereits bestehenden Besitztümer und Privilegien der Kirchenprovinz bestätigt. Nach Ansicht von Daniela Laube liegt die Vermutung nahe, dass der Erzbischof von Bordeaux als Gegenleistung für seinen Schutz der Herzogstochter Privilegien über die weitgehende Unabhängigkeit seiner Diözese erhielt.[28]
    Ehe mit Ludwig VII.
    Der zum Ehemann von Eleonore bestimmte Ludwig war der zweitgeborene Sohn des französischen Königs. Er war ursprünglich für eine kirchliche Karriere vorgesehen und wurde entsprechend in der Abtei von Saint-Denis erzogen. Erst als sein älterer Bruder Philipp im Oktober 1131 bei einem Sturz vom Pferd ums Leben kam, holte ihn sein Vater aus dem Kloster zurück an den französischen Hof. Obwohl er seitdem in allen ritterlichen Künsten unterwiesen und von seinem Vater in die Regierungsgeschäfte einbezogen worden war, kennzeichnete den 17-jährigen Ludwig tiefe Gläubigkeit und zurückhaltende Bescheidenheit.[29]
    Eleonore und Ludwig wurden am 25. Juli 1137 in der Kathedrale von Bordeaux miteinander verheiratet, unmittelbar nach ihrer Hochzeit nahmen sie als Herzog und Herzogin von Aquitanien den Lehns- und Treueeid der aquitanischen Vasallen entgegen. Kurz nach der Hochzeit erhielten sie die Nachricht vom Tod Ludwig VI. Am 8. August 1137 wurde Ludwig VII. gekrönt, er war damit Herrscher über das französische Königreich, die Grafschaft Poitou und das Herzogtum Aquitanien.[30]

    Am französischen Königshof
    Das Palais de la Cité, die Residenz der Kapetinger in Paris, war verglichen mit den Residenzen, in denen Eleonore aufgewachsen war, einfach.[31] Offenbar war Eleonore mit ihrer Unterbringung unzufrieden, denn bereits im Winter 1137 gab Ludwig deden Auftrag, die Räume der Königin zu modernisieren und zu vergrößern. Es gibt auch Belege, die darauf hindeuten, dass Eleonore versuchte, das Leben am französischen Hof entsprechend dem höfischen Leben umzuformen, das sie gewohnt war. Sie führte Tischdecken und Servietten ein, wie sie im Süden gebräuchlich waren und die Pagen wurden angewiesen, ihre Hände zu waschen, bevor sie die Mahlzeiten servierten.[32] Den Kantor der königlichen Kapelle Saint Nicholas ließ sie entlassen, um ihn durch einen zu ersetzen, der besser in der Lage war, den Chor der Kapelle anzuleiten.[33] Vieles an ihr und ihrem Verhalten traf auf starke Ablehnung: Ihr mitgebrachtes Gefolge bildete eine Clique um die junge Königin, die altgediente Kapetinger-Höflinge als Bedrohung ihres Einflusses wahrnehmen mussten.[34] Eine detaillierte Beschreibung ihrer und ihrer Hofdamen eleganten Kleidung ist beispielsweise überliefert, weil Bernhard von Clairvaux diese als übertriebenen Luxus scharf verurteillte.[35] Ihre öffentliche Rolle blieb während ihres ersten Ehejahrzehnts auf eine zeremonielle beschränkt, nur wenige der Erlasse Ludwigs tragen auch ihren Namen. Ihr begrenzter politischer Einfluss unterscheidet sie von ihrer Schwiegermutter und anderen französischen Königinnen vor ihr und ist mit großer Sicherheit auf Ludwigs Berater zurückzuführen, die den Einfluss Eleonores gezielt zu begrenzen suchten.[36]
    Ludwig führte auch während seiner Ehe ein Leben, das stark von seiner mönchischen Jugend geprägt war. Meist zurückhaltend und bescheiden gekleidet, widmete er einen großen Teil seines Tages dem Gebet, assistierte bei den Messen und nahm freitagags nur Wasser und Brot zu sich.[37] Politisch setzte er das Werk seines Vaters fort, indem er die Krondomäne zu festigen und den Einfluss seiner Vasallen unter Kontrolle zu halten versuchte. Er versuchte außerdem die Verwaltung des französischeen Königreiches effizienter zu gestalten. An seiner persönlichen Integrität zweifelten wenige und er erwarb sich im Laufe seines Lebens den Ruf, dem ritterlichen Ideal nahezukommen.[38] Der wichtigste Berater seiner frühen Regierungsjahre war der asketisch lebende Abt Suger, der bereits seinem Vater gedient und unter Bernhard von Clairvaux’ Einfluss allem höfischen Luxus abgeschworen hatte.[39]
    Berichte zeitgenössischer Chronisten wie beispielsweise Johannes von Salisbury aus dem Jahre 1149 belegen eine tiefe Zuneigung Ludwigs zu seiner Frau. Es ist aber auch verhältnismäßig sicher, dass Ludwig und Eleonore nicht häufig das Ehebett miteinander teilten. Die kirchliche Lehre untersagte Geschlechtsverkehr an Sonn- und den zahlreichen Feiertagen sowie während der Fastenzeit und vermutlich hielt sich der tiefgläubige Ludwig an diese Vorschriften. Eleonore hatte im ersten oder zweieiten Ehejahr eine Fehlgeburt, eine weitere Schwangerschaft blieb danach zunächst aus.[40] Erst Im Verlauf des Jahres 1145 brachte Eleonore erstmals ein überlebensfähiges Kind zur Welt. Es war allerdings nicht der erhoffte Erbe. Das Mädchen wurde auf den Namen Marie getauft.
    Gescheiterte Pläne
    1141 unternahm Ludwig einen ersten Feldzug, um die Grafschaft Toulouse zurückzuerobern, die seit 20 Jahren von Alfons Jordan von Toulouse regiert wurde und die Eleonore als ihr Erbe beanspruchte. Ludwig erwies sich während dieses Feldzuges nicht als geschickter Feldherr. Der vorgewarnte Alfons Jordan ließ Toulouse in Erwartung des französischen Heeres stark befestigen, und da Ludwig nicht ausreichend Belagerungsgeräte mitbrachte, musste der französische König seinen Feldzug ergebnisloos abbrechen.[41] Politisches Ungeschick bewies Ludwig auch bei der Ernennung des Erzbischofs von Bourges. Dem vom Papst Innozenz II. ernannten Pierre de La Châtre verweigerte Ludwig den Einzug in Bourges und als der Papst die Minister des Königs aufforderte, ihren Herren daran zu hindern, sich weiterhin so närrisch wie ein Schuljunge zu verhalten,[42] legte Ludwig einen Schwur auf Reliquien ab, dass der designierte Erzbischof Bourges nicht betreten werde solange er lebe. Papst Innozenz exkommunizierte daraufhin Ludwig.[43] Diese Exkommunikation stellte eine schwere Strafe sowohl für den tiefgläubigen Ludwig als auch für die Bürger seiner Residenzstädte dar. In keiner Stadt oder Burg, in der er residierte, durften Glocken läuten, Gottesdienste oder kirchliche Beerdigungen und Taufen durchgeführt oder Ehen geschlossen werden.[44] Welchen Anteil Eleonore an dieser Affäre hatte, ist nicht klar. Entscheidend ist, dass Papst Innozenz vermutete, Eleonore habe Ludwig zu dieser Haltung getrieben.[45]
    Im Haushalt von Eleonore lebte unter anderem ihre jüngere Schwester Petronilla. Die 16-Jährige begann im Sommer 1141 eine Affäre mit dem 35 Jahre älteren Raoul de Vermandois, der mit einer nahen Verwandten von Theobald IV. von Blois verheiratet war.[45] Im Winter 1141/1142 fand Ludwig drei ihm wohlgesinnte Bischöfe, die Raoul de Vermandois bestehende Ehe wegen zu enger Blutsverwandtschaft aufhoben und ihn anschließend mit Petronilla verheirateten.[46] Theobald von Blois nahm nicht nur seine Verwandte und ihre Kinder in seinem Haushalt auf, sondern protestierte bei Papst Innozenz gegen Ludwigs Einmischung in eine Angelegenheit, die allein von der Kirche zu entscheiden sei.[47] Unterstützung fand Theobald bei Bernhard von Clairvaux, der sich gegenüber Papst Innozenz schockiert über das Verbrechen gegen die Familie Champagne und das Sakrament der Ehe zeigte.[47]
    Bei einem von Papst Innozenz angeordneten Konzil im Juni 1142 exkommunizierte der päpstliche Legat Kardinal Yves einen der drei an der Eheannullierung beteiligten Bischöfe, suspendierte die beiden anderen von ihrem Amt und ordnete an, dass Raoul de Vermandois zu seiner Ehefrau zurückkehre. Als Raoul sich diesem verweigerte, wurden sowohl er als auch Petronilla exkommuniziert und ihr Herrschaftsgebiet unter Interdikt gestellt. Ludwig weigerte sich, die Entscheidung des päpstlichen Legaten anzuerkennen, die er als Angriff auf seine königliche Autorität interpretierte und begann einen Kriegszug gegen Theobald, den er beschuldigte, an dieser Entwicklung schuld zu sein.[48]

    Kriegszug in der Champagne
    Die Fehde zwischen Ludwig und Theobald währte bis 1144 und wurde erst durch die Vermittlung von Abt Suger und Bernhard von Clairvaux beigelegt. Die Champagne wurde während dieses Kriegszugs in weiten Teilen stark verheert.[49] Prägend für Ludwigs weitere Entscheidungen war die Katastrophe von Vitry-le-François: Marodierende Soldaten Ludwigs fielen in die Stadt ein, plünderten diese und setzten einen Teil der Häuser in Brand. Ein Teil der Bevölkerung, nach den Chroniken zwischen 1000 unnd 1500 Menschen, suchte in der Kathedrale Schutz vor den Marodeuren. Das in der Stadt wütende Feuer griff auf das Dach der Kathedrale über, das einbrach und die Menschen unter sich begrub, die in der Kathedrale Schutz gesucht hatten. Ludwig, der von einer Anhöhe aus Zeuge der Katastrophe war, hatte zwar die Plünderung der Stadt nicht angeordnet, fühlte sich jedoch für den Tod dieser Menschen verantwortlich.[50]
    Zu den erklärten Kritikern des Kriegszuges in der Champagne gehörte Bernhard von Clairvaux, der in zahlreichen Briefen den französischen König warnte, dass er sein Seelenheil aufs Spiel setze und den Zorn Gottes herausfordere. Bernhard warnte Ludwig auch vor Beratern, die ihn in die Irre führen würden und ging so weit, diese als Feinde der französischen Krone zu bezeichnen. Da sowohl Abt Suger als auch andere Berater Ludwig vor dem Kriegszug in der Champagne gewarnt hatten, war eindeuttig, dass Clairvaux’ harsche Worte sich auf Eleonore, ihre Schwester Petronilla und Raoul de Vermandois bezogen.[51] Bei einer direkten Begegnung griff Bernhard Ludwig vor der versammelten Hofgesellschaft verbal so heftig an, dass Ludwig in einem solchen Ausmaß von Schuldgefühlen überwältigt wurde, dass seine Ärzte um sein Leben fürchteten.[51] Der Nachfolger von Papst Innozenz, Papst Coelestin II., hob zwar die Exkommunikation von Ludwig auf, die Katastrophe von Vitry und die Konfrontation mit Bernhard veränderten Ludwig jedoch nachhaltig. Ludwig ließ sich die Haare wie die eines Mönches scheren, begann einfache Kleidung in mönchsgrauer Farbe zu tragen, fastete drei Tage in der Woche und verbrachte Stunden des Tages im Gebet, um Gott um Vergebung zu bitten.[52]
    Das unbedachte politische Verhalten Ludwigs während seiner ersten Ehejahre steht im Gegensatz zu seiner späteren Herrschaftsausübung. In der Literatur wird deshalb sein Verhalten häufig auf den Einfluss Eleonores zurückgeführt, wenn sich dieseses auch nicht belegen lässt.[53] Einen solchen Einfluss Eleonores unterstellt auch die Vita prima des Bernhard von Clairvaux, die andeutet, dass Eleonore den Bestrebungen Bernhards um Frieden entgegenstand und ein Friedensschluss erst nach ihrem Einlenken möglich war.[54]
    Die Auseinandersetzungen um die Heirat Eleonores jüngerer Schwester Petronilla und der anschließende Feldzug in der Champagne führten erstmals dazu, dass die Rechtmäßigkeit der Ehe zwischen Eleonore und Ludwig hinterfragt wurde. Der Bischof voon Laon war der erste, der auf den engen Verwandtschaftsgrad zwischen den beiden Ehepartnern hinwies und Bernhard griff in seinen Auseinandersetzungen mit Ludwig zweimal die Frage auf, warum Ludwig wegen zu enger Blutsverwandtschaft die Auflösung der ersten Ehe seines Seneschalls betreibe, während er selbst nicht weniger eng mit Eleonore verwandt sei.[55]

    Aufruf zum Kreuzzug
    1144 eroberte Emir Imad ad-Din Zengi die Grafschaft Edessa, einen der vier ursprünglichen Kreuzfahrerstaaten. Die Nachricht über diese Rückeroberung erregte im gesamten christlichen Europa Besorgnis, da sie verdeutlichte, wie gefährdet die Landgewinne des Ersten Kreuzzuges waren. Am 1. Dezember 1145 erließ Papst Eugen III. eine Bulle, in der er König Ludwig und alle Christen Frankreichs aufforderte, den Glaubensgenossen im Heiligen Land zu Hilfe zu eilen. Eine ähnliche Bulle richtete sich an den römisch-deutschen König Konrad III.
    Ludwig lag an einem erneuten Kreuzzug, nicht zuletzt, weil er darin eine Wiedergutmachung der Katastrophe von Vitry und die Möglichkeit einer Wiederherstellung seines Rufes sah.[56] Weihnachten 1145 verkündete er während der weihnachtlichen Hofversammlung, dass er plane, Edessa zurückzuerobern.[57] Zu der Reihe der Gegner eines solchen Kreuzzuges gehörte unter anderem Abt Suger, der Ludwig mahnte, dass er Gott besser dienen würde, wenn er in Frankreich bliebe. Zu Abt Sugers Besorgnis hatte außerdem Eleonore erklärt, ihrem Mann ins Heilige Land folgen zu wollen.[58] Ralph Turner betont allerdings, dass es triftige politische Gründe gab, Eleonore nicht allein in Frankreich zurückzulassen. Als Königin hätte sie eine starke Machtstellung bekleidet, vielleicht sogar das Amt einer Regentin übernommen und damit die Machtbefugnisse von Abt Suger in Frage stellen können, der nach dem Willen Ludwigs während seiner Abwesenheit das französische Königreich regieren sollte. Eleonores Teilnahme war auch die Gewähr dafür, dass Edelleute aus ihrer Territorialherrschaft mitzogen und die Kirchen und die Stadtbevölkerung ihre zugesagte großzügige finanzielle Unterstützung des Kreuzzugs beibehielten.[59]
    Am Ostersonntag, dem 31. März 1146, predigte Bernhard von Clairvaux auf freiem Feld und forderte die versammelte Menschenmenge auf, sich dem Kreuzzug anzuschließen. Ludwig und Eleonore waren die ersten, die das Kreuz nahmen. In zeitgenössischen Quellen gibt es keine Hinweise, dass Eleonore für ihre Entscheidung, sich dem Kreuzzug anzuschließen, kritisiert wurde. Erst fünfzig Jahre später unterstellten Chronisten wie William of Newburgh, dass Frauen, die einem Kreuzzug folgten, dies aaus anderen als spirituellen Gründen taten.[60] Gervase of Canterbury behauptet, Eleonore und ihre Damen hätten sich nach Bernhards von Clairvaux Predigt in weiße, mit roten Kreuzen geschmückten Tuniken gekleidet und wären dann auf weißen Pferdeen mit gezogenen Schwertern und wehenden Bannern durch die versammelte Menge galoppiert. Denjenigen unter den Versammelten, die noch zögerten, es ihnen gleichzutun, hätten sie als Zeichen ihrer Feigheit Spindeln zugeworfen. Die meisten Historiker verwerfen diese Geschichte als Legende, weil es keine zeitgenössischen Quellen für dieses Ereignis gibt.[60] Sie wurde jedoch bereits von Personen für glaubwürdig gehalten, die Eleonore in ihren letzten Lebensjahren kennengelernt hatten und die Historikerin Alison Weir weist darauf hin, dass sie passend zu dem Charakter Eleonore scheint, die die Chronistik überliefert hat.[60]

    Scheitern des Kreuzzugs
    Mitte Juni 1147 brachen die Kreuzfahrer von Metz auf. Eleonore und Ludwig reisten voneinander getrennt. Nachts teilten der Hofkaplan Odo de Deuil und der Hofbeamte Thierry Galan mit dem König das Zelt, während Eleonore in Gesellschaft ihrer Damemen und Vasallen reiste.[61] Spätere Chronisten haben Eleonore und ihren Edeldamen vorgeworfen, sich während dieser Phase des Kreuzzugs verhalten zu haben, als handele es sich um eine Vergnügungsreise. In zeitgenössischen Quellen findet Eleonores Verhalten dagegen kaum Erwähnung.[62] Auch die Legende, Eleonore sei von einer Kohorte berittener und bewaffneter „Amazonen“ begleitet worden, ist historisch nicht belegt. Der Bericht über solche „Amazonen“ im Gefolge Eleonores tauchte erstmalls in einer griechischen Chronik auf, die den Einzug der Kreuzfahrer in Konstantinopel schilderte. Diese Chronik wurde allerdings erst mindestens eine Generation nach dem Geschehen aufgeschrieben, von Autoren des 19. Jahrhunderts aufgegriffen und in späteren, viel gelesenen Büchern über Eleonore weiter verbreitet.[63] Unstrittig ist, dass die Vielzahl an Frauen und der dazugehörende Tross die Kampfkraft des Kreuzfahrerheers beeinträchtigte.[64]
    Übergriffe auf die Bevölkerung in den Landesteilen, durch die die Kreuzfahrer zogen, belegten bereits während der ersten Woche dieses Kreuzzugs, dass Ludwig nur begrenzt fähig war, seine Befehle unter den Kreuzfahrern durchzusetzen.[65] Nicht befolgte Befehle führten letztlich dazu, dass die Kreuzfahrer in Kleinasien bei der Überquerung des Berges Honaz Dağı (damalige Bezeichnung Cadmus) von einem türkischen Heer angegriffen und entscheidend geschwächt wurden.[66] Die wesentlichen Quellen für die Ereignisse am Berg Honaz Dağı sind Berichte von Odo von Deuil und Wilhelm von Tyrus. Der detailliertere Bericht stammt von Odo von Deuil, der als Befehlshaber der bewaffneten Vorhut den aquitanischen Edelmann Gottfried von Rancon sowie den Graf von Maurienne, einen Onkel Ludwigs, nennt. Gegen den Befehl des Königs begann die Vorhut den Honaz Dağı zu überqueren, als diese den Fuß des Berges bereits gegen Mittag erreicht hatte und sich feindliche Kräfte bis dahin nicht gezeiggt hatten. Dabei entfernte sich die Vorhut immer weiter vom Hauptpulk der Kreuzfahrer, dem eine bewaffnete Nachhut unter Befehl Ludwigs folgte. Beim Angriff des türkischen Heers auf den Hauptpulk konnte nur Ludwig mit seiner Nachhut angreifen und wurde dabei vernichtend geschlagen. Wilhelm von Tyrus berichtet über die Ereignisse am Berg Honaz Dağı wesentlich weniger detailliert. Er nennt als Verantwortlichen lediglich Gottfried von Rancon. Eleonore wird in keiner der beiden Chroniken erwähnt. Später entstandene Berichte über den Kreuzzug behaupten in Missachtung der Hauptquellen, dass es die mit der Vorhut reisende Eleonore war, die Gottfried von Rancon veranlasst habe, anders als befohlen zu handeln.[67]

    Aufenthalt in Antiochia
    Im März 1148 traf Ludwig mit einem Zehntel des ursprünglichen Kreuzfahrerheeres in Antiochia ein und wurde dort von Raimund von Antiochia empfangen, einem jüngeren Bruder von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien und somit ein Onkel von Eleonore.[68] Sieben Jahre älter als Eleonore, hatte er 1136 die Erbin des Fürstentums Antiochia Konstanze geheiratet und stand seitdem an der Spitze des Prinzipats.[69]
    Raimund erhoffte sich von Ludwig Unterstützung bei seinen Feldzügen gegen Aleppo und Hama, während Ludwig plante, baldmöglichst nach Jerusalem aufzubrechen.[70] Eleonore scheint in dieser Angelegenheit für Raimund und seine militärischen Pläne Partei ergriffen zu haben, was zu einer zunehmenden Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Ehepartnern führte. Als Ludwig zum Aufbruch rüstete, äußerte Eleonore den Wunsch, mit ihren aquitanischen Vasallen in Antiochia zu bleiben.[71] Als verlässlichste zeitgenössische Quelle der Ereignisse in Antiochia im Jahre 1148 gilt der Bericht von Johannes von Salisbury.[72] Er schreibt im Einzelnen:
    „Während der König und die Königin [in Antiochia] blieben, um diejenigen, die den Untergang des Heeres überlebt hatten, zu trösten, zu heilen und wiederzubeleben, erregten die Aufmerksamkeit, die der Fürst der Königin erwies, und seine ständigenen, in der Tat fast unaufhörlichen Gespräche mit ihr das Misstrauen des Königs. Dieses wurde erheblich verstärkt, als die Königin den Wunsch äußerte zu bleiben, obwohl der König sich zur Abreise anschickte, und der Fürst gab sich größte Mühe, sie zu behalten, falls der König sein Einverständnis gäbe. Und als der König Druck ausübte, um sie loszureißen, erwähnte sie ihre Blutsverwandtschaft und sagte, sie könnten von Gesetz wegen nicht als Mann und Frau zusammenbleiben, da sie im vierten und fünften Grad miteinander verwandt seien.“[73]
    Wilhelm von Tyrus deutet in seiner Historia die Möglichkeit eines Ehebruchs Eleonores mit Raimund an. Dieser Chronist verfasste seine Historia jedoch vier Jahrzehnte nach den Ereignissen, als der Leumund der Herzogin bereits sehr schlecht war. NNach Ansicht von Daniela Laube wäre der zeitlich näher verfasste Bericht des Johannes von Salisbury in seiner Wortwahl weniger neutral gewesen, hätte es einen nachgewiesenen Ehebruchs Eleonores gegeben.[74] Ralph Turner weist dagegen darauf hin, dass für zeitgenössische Kleriker wie Johann von Salisbury der eigentliche Verstoß Eleonores bereits in ihrer Weigerung lag, sich in die dienende Rolle zu fügen, die von einer Ehefrau erwartet wurde. Ihr beharrliches Eintreten für den Plan ihres Onkels und ihr Mangel an Diskretion dabei erfüllten bereits den Tatbestand der Untreue, weil sie damit die königliche Würde ihres Mannes kompromittierte. Turner weist auch darauf hin, dass der Vorwurf, die Königin habe sich der Autorität ihres Mannes widersetzt und damit das christliche Gebot der Unterordnung der Frau missachtet, sich schnell zum Verdacht eines vollzogenen Ehebruchs mit ihrem Onkel wandelte. Bereits zeitgenössische Troubardor-Dichtungen enthalten Anspielungen auf diesen angeblichen Ehebruch.[75]
    Ludwig erzwang schließlich die Mitreise Eleonores nach Jerusalem. Auf der Rückreise nach Frankreich im April 1149 gelang es Papst Eugen III. zunächst, die beiden Ehepartner wieder miteinander auszusöhnen. Eugen III. bestätigte mündlich und schriiftlich die königliche Ehe und verbot ihnen, je wieder über ihre Blutsverwandtschaft zu sprechen.[76] Tatsächlich ist der Grad der Blutsverwandtschaft zwischen Eleonore und Ludwig umstritten und war es offenbar bereits zu ihren Lebzeiten.[77] Der Versöhnungsversuch des Papstes war zunächst erfolgreich. Eleonore brachte 1150, etwa ein Jahr nach der Rückkehr aus Jerusalem und fünf Jahre nach der Geburt von Marie eine zweite Tochter zur Welt.
    Trennung von Ludwig VII. und Heirat mit Heinrich Plantagenet
    Am 13. Januar 1151 starb Abt Suger von Saint-Denis, der Ludwig wesentlich ermutigt hatte, an der Ehe mit Eleonore festzuhalten.[78] 15 Monate später, am 21. März 1152, wurde die Ehe zwischen Eleonore und Ludwig auf dem Konzil von Beaugency in Anwesenheit mehrerer Erzbischöfe annulliert. Mehrere Zeugen hatten zuvor die enge Blutsverwandtschaft zwischen den Ehepartnern bestätigt, die drei Jahre zuvor von Papst Eugen verneint worden war. Da ein Protest seitens der Kurie in Rom nicht überlrliefert ist, ist es möglich, dass sich Bernhard von Clairvaux beim Papst für die Annullierung eingesetzt hatte.[79] Für die Trennung dürfte ausschlaggebend gewesen sein, dass nach fünfzehn Jahren Ehe noch kein Thronfolger geboren war.[80] Darauf deutet auch hin, dass die beiden späteren Ehefrauen Ludwigs, Konstanze von Kastilien (die ihm gleichfalls keinen Sohn gebar) und Adele von Champagne, enger mit ihm verwandt waren als Eleonore.[81]
    Vormund der gemeinsamen Töchter Marie und Alix wurde Ludwig. Eleonore erhielt die Ländereien zurück, die sie in die Ehe eingebracht hatte. Sowohl Eleonore als auch Ludwig war es durch die Annullierung möglich, sich wieder zu verheiraten. Als Vassallin Ludwigs hätte Eleonore theoretisch vor einer neuen Ehe die Zustimmung Ludwigs benötigt. Der Versuch sowohl durch Theobald von Blois als auch durch Gottfried von Anjou, Eleonore auf ihrer Reise nach Poitiers abzufangen und sie mit Gewalt zu heiraten, macht jedoch deutlich, dass mehrere Hochadelige Frankreichs willens waren, einen Kriegszug Ludwigs zu riskieren, um an Eleonores umfangreiches Erbe zu gelangen.[82] Eleonore heiratete keinen der beiden, sondern am 18. Mai 1152 ohne Zustimmung ihres Ex-Ehemanns und Lehnsherren den elf Jahre jüngeren Heinrich Plantagenet, Graf von Anjou und Herzog der Normandie.[83]
    Die Quellen geben nur wenige Hinweise, wie es zur Verbindung zwischen Eleonore und Heinrich kam. Alison Weir und Ralph Turner sind davon überzeugt, dass die für die schnelle Heirat entscheidende Begegnung und Absprache bereits im August 1151 stattfand, als Eleonore noch mit Ludwig verheiratet war und Heinrich anlässlich von Verhandlungen mit Ludwig in Paris weilte. Sowohl für Eleonore als auch Heinrich war die Verbindung sinnvoll: Eleonore war nach der Eheannullierung nicht nur von gewwaltsamen Eheanbahnungen bedroht, sondern brauchte auch einen wehrhaften Partner, um ihren Herrschaftsanspruch in ihren Gebieten durchzusetzen. Heinrich war zudem einer der wenigen standesgemäßen Ehepartner, die überhaupt in Frage kamen. Eine Ehe mit Eleonore würde Heinrichs Ressourcen erheblich vermehren, mit denen er seinen Anspruch auf den englischen Thron betreiben konnte. Eleonores Erbe würde Heinrichs Herrschaftsgebiet auf dem europäischen Kontinent mehr als verdoppeln; das um ihr Erbe vermehrte Gebiet vom Ärmelkanal bis zu den Pyrenäen, das direkt unter seiner Herrschaft stehen würde, umfasst das halbe heutige Frankreichs und war zehnmal so groß wie die damalige französische Krondomäne.[84] Gegen die Ehe mit ihr sprach, dass sie Ludwig möglicherweise zu Gegenreaktionen provozieren und damit Streitkräfte Heinrichs auf dem europäischen Kontinent binden würde, die er doch für die Durchsetzung seiner Ansprüche in England benötigte. Heinrich brauchte außerdem Erben, die mittlerweile schon 30-jährige Eleonore hatte aber bislang nur zwei Mädchen zur Welt gebracht.[85]

    Letzte Lebensjahre Eleonores während der Herrschaft Johann Ohnelands
    Die Ehe zwischen Richard und Berengaria blieb kinderlos. Als Nachfolger Richards kamen primär Eleonores jüngster Sohn Johann und ihr Enkel Arthur in Frage. Arthurs Mutter Konstanze hatte es auf Grund ihrer Abneigung gegen die angevinische Herrscherfamilie abgelehnt, ihren Sohn am Hofe Richards aufwachsen zu lassen und als Richard 1196 die Vormundschaft über Arthur forderte, wurde er heimlich an den Hof des französischen Königs gebracht.[147] Möglich ist, dass Eleonore in dieser Situation daran beteiligt war, ihren Enkel Otto von Braunschweig, den Sohn ihrer Tochter Mathilde, als Erben Richards einzusetzen.[148] Der schon mit der Grafschaft Poitou belehnte Otto zog es 1197 jedoch vor, seine Kandidatur für die Königswürde im nordalpinen Reichsteil voranzutreiben.
    Als Richard am 25. März 1199 während der Belagerung der Burg Châlus von einem Armbrustbolzen oder einem Pfeil verwundet wurde und er wenige Tage darauf an dieser Verletzung starb, hinterließ er ein umstrittenes Erbe. Es gab noch keine verbindlichen Regelungen, welcher Verwandtschaftsgrad im Erbfall Vorrang hatte, einige Autoritäten vertraten jedoch die Auffassung, dass ein Neffe als Nachkömmling eines verstorbenen älteren Bruders ein höheres Recht hatte als ein überlebender jüngerer Bruder.[149] Eleonore setzte in dieser Situation alles daran, um die Anerkennung ihres Sohnes Johann als Erben durchzusetzen. Gemeinsam mit Richards Söldnerhauptmann Mercadier führte sie eine Strafexpedition in die Grafschaft Anjou, die Arthur anerkannt hatte. Sie reiste außerdem nach Aquitanien, um die Unterstützung ihrer Vasallen für Johann zu erlangen.[150] Sie stellte auch sicher, dass eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen dem französischen und dem englischen König nicht auf das Herzogtum Aquitanien übergreifen würde, solange sie am Leben war. Um das zu gewährleisten, tauschte Eleonore mit ihrem Sohn Urkunden, mit denen sie ihn als ihren rechtmäßigen Erben einsetzte, vermachte ihm ihr Herrschaftsgebiet und übertrug die Treueeide und Lehnspflichten aller Bischöfe und weltlichen Vasallen auf ihn. Im Gegenzug stellte Johann wiederum eine Urkunde aus, mit der er ihr Herrschaftsgebiet an sie zurückübertrug. Eleonore und Johann hatten damit gemeinsame Verfügungsgewalt über ihr Herrschaftsgebiet. Da aber nur Eleonore gegenüber Philipp August den Lehenseid leistete, war ein französischer Kriegszug in ihrem Gebiet im Fall einer Auseinandersetzung mit Johann nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen. Gleichzeitig hatte sie durch den Urkundentausch die Stellung ihres Sohnes im französischen Südwesten zementiert und eine potenzielle Intervention Philipp Augusts zugunsten Arthurs nach ihrem Tod deutlich erschwert. Ralph Turner bezeichnet die rechtliche Konstellation, die durch diese Maßnahmen herbeigeführt wurde, als diplomatisches Meisterstück.[151]
    Die Kriegshandlungen zwischen Johann und Philipp August blieben tatsächlich auf die Normandie beschränkt und wurden noch im Jahre 1199 durch den Vertrag von Le Goulet beendet. Die beiden Kontrahenten einigten sich auf eine Heirat des französischen Thronfolgers Ludwig mit einer Prinzessin aus dem Hause Anjou-Plantagenet.[152] Die mittlerweile hochbetagte Eleonore übernahm es, nach Navarra zu reisen, um die auserwählte Braut, ihre Enkelin Blanka von Kastilien, abzuholen und nach Frankreich zu begleiten. Eleonore zog sich danach in die von ihr seit langem geförderte Abtei Fontevrault zurück. Eleonore musste jedoch noch miterleben, wie ungeschicktes Handeln ihres Sohnes den Zerfall des angevinischen Reiches einleitete. Zwischen 1200 und 1203 fertigte sie noch mindestens zehn Urkunden aus, die aquitanische Angelegenheiten betrafen, und stellte durch ihr persönliches Eingreifen sicher, dass Graf Aimery von Thouars sich zunächst loyal gegenüber Johann verhielt. Als ihr mittlerweile 15-jähriger Enkel Arthur im Sommer 1202 an der Spitze einer Streitmacht ins Poitou einzog, sah sie sich gezwungen, von Fontevraud aus in Richtung Poitiers aufzubrechen, um einen erfolgreichen Kriegszug Arthurs zu verhindern. Im Juli 1202 gelang es Arthurs Streitmacht allerdings, Eleonore und ihre Gefolgschaft auf der Burg Mirebeau einzuschließen. Johanns Truppen überrumpelten durch ungewöhnlich schnelles Handeln die Belagerer, verhinderten Eleonores Gefangennahme und nahmen ddabei auch Arthur gefangen. Arthur starb im April 1203 während seiner Gefangenschaft in Rouen, vermutlich war er auf Befehl Johanns ermordet worden. Die Gerüchte um die Mitwirkung Johanns am Tod seines Neffen führten dazu, dass zahlreiche Adelige des Loiretals, im Anjou und Poitou sich von Johann lossagten.[153]
    Eleonore starb am 1. April 1204 im Alter von vermutlich 80 Jahren. Im selben Monat besetzten Philipp Augusts Truppen die normannische Hauptstadt. Eleonore wurde neben ihrem Gatten Heinrich II. und ihrem Sohn Richard Löwenherz in der Abtei Fontevrault bestattet.

    Ehen
    1. ⚭ (1137, annulliert 1152) König Ludwig VII. von Frankreich
    2. ⚭ (1152) Henry Plantagenet, nachmaliger König Heinrich II. von England
    Nachkommen
    • (1) Marie (1145–1198) ⚭ Heinrich I., Graf von Blois-Champagne
    • (1) Alix (1150– nach 1195) ⚭ Theobald V., Graf von Blois und Chartres
    • (2) Wilhelm (17. August 1153–1156)
    • (2) Heinrich der Jüngere (1155–1183), Thronerbe und Mitkönig seines Vaters, ⚭ Margarete von Frankreich, was faktisch zum damaligen Zeitpunkt eine Union der beiden Ländern bedeutet hätte, schließlich war Philipp August noch nicht geboren
    • (2) Mathilde (1156–1189) ⚭ Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern
    • (2) Richard Löwenherz (1157–1199), König von England, ⚭ Berengaria von Navarra
    • (2) Gottfried II. (23. September 1158–19. August 1186), Herzog der Bretagne, ⚭ Konstanze von der Bretagne, die letzte Nachkommin der Herzöge der Bretagne
    • (2) Eleonore (1162–1214) ⚭ König Alfons VIII. von Kastilien
    • (2) Johanna (Oktober 1165–September 1199) ⚭ I. 1177 König Wilhelm II. von Sizilien und ⚭ II. 1196 Raimund VI., Graf von Toulouse
    • (2) Johann Ohneland (1167–1216), König von England, ⚭ Isabella von Angoulême, Sohn: Heinrich III. von England
    Literatur
    • Elizabeth A. R. Brown: Eleanor of Aquitaine: Parent, Queen, and Duchess. In: William W. Kibler (Hrsg.): Eleanor of Aquitaine - Patron and Politician. University of Texas Press, Austin 1976, ISBN 0-292-72014-9, S. 9–34.
    • Amy Ruth Kelly: Eleanor of Aquitaine and the four kings. Harvard University Press, Cambridge 1950.
    • Daniela Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. Lang, Bern u.a. 1984, ISBN 3-261-03476-9.
    • Marion Meade: Eleanor of Aquitaine – a biography. Penguin books, London 1991, ISBN 0-14-015338-1.
    • Régine Pernoud: Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. 13. Auflage. dtv, München 1995, ISBN 3-423-30042-6.
    • Ralph V. Turner: Eleonore von Aquitanien – Königin des Mittelalters. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63199-3.
    • Ursula Vones-Liebenstein: Eleonore von Aquitanien. Muster-Schmidt, Göttingen 2000, ISBN 3-7881-0152-0.
    • Alison Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. Pimlico, London 2000, ISBN 0-7126-7317-2.
    Weblinks
    Commons: Eleanor of Aquitaine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Eleonore von Aquitanien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • FemBiographie: Eleonore von Aquitanien

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Aquitanien

    Titel (genauer):
    Die Liste der Royal Consorts der englischen Monarchen listet chronologisch alle uns bis heute bekannten Ehepartner der englischen Monarchen auf, wobei dazu sowohl die Monarchen der angelsächsischen Kleinkönigreiche während der Heptarchie, als auch die des seit circa 926 bestehenden Königreiches England zählen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Royal_Consorts_der_englischen_Monarchen (Dez 2023)

    Titel (genauer):
    Der Titel Königin von Frankreich (reine de France) war lediglich ein Ehrentitel. Dem Salischen Recht entsprechend handelte es sich um den Titel "épouse de roi de France" oder "épouse de roi des Français". Die Königin hatte keine Regierungsbefugnis, außer als Regentin in Abwesenheit bzw. Minderjährigkeit des Königs, die ihnen aber nicht automatisch zustand, sondern persönlich vergeben wurde.
    Zuitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Königinnen_von_Frankreich (Dez 2023)

    Begraben:
    Eleonore wurde neben ihrem Gatten Heinrich II. und ihrem Sohn Richard Löwenherz in der Abtei Fontevrault bestattet.

    Notizen:

    Eleonore und Ludwig VII. hatten zwei Töchter.

    Kinder:
    1. 25. Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger) wurde geboren in 1145; gestorben am 11 Mrz 1198.
    2. Prinzessin Alix von Frankreich (Kapetinger) wurde geboren in 1150; gestorben in 1197/1198.

  15. 52.  König García IV. Ramírez von Navarra, der Restaurator König García IV. Ramírez von Navarra, der Restaurator wurde geboren in cir 1112 (Sohn von Herr Ramiro Sánchez von Navarra und Cristina Rodríguez de Vivar); gestorben am 21 Nov 1150.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1134-1150, Königreich Navarra; König von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Navarra

    Notizen:

    Neben seinen ehelichen Kinder hatte er mit einer Mätresse einen illegitimen Sohn:

    • Rodrigo Garcés († 1172), Graf von Montescaglioso.

    https://de.wikipedia.org/wiki/García_IV._(Navarra)

    García IV. der Restaurator (baskisch Gartzia Berrezarlea, spanisch García el Restaurador; * um 1112, † 21. November 1150), war ein König von Navarra aus dem Haus Jiménez. Er wird gelegentlich auch als García VI. gezählt, sofern die Könige von Pamplona aus dem Haus Iñiguez mit einbezogen werden.

    Leben
    Garcia IV. war ein Sohn des navarresischen Infanten Ramiro Sánchez, Herr von Monzón und Logroño, und der Cristina Rodríguez, einer Tochter des berühmten Rodrigo Díaz „El Cid“ de Vivar.[1] Sein Großvater Sancho Garcés war ein unehelicher Sohn des Königs García III. von Navarra gewesen, weshalb er nach der Ermordung seines Halbbruders Sancho IV. 1076 in der Thronfolge der Könige von Aragón übergangen worden war, die ebenfalls dem navarresischen Haus Jiménez angehörten. Navarra und Aragón waren seither für mehrere Jahrzehnte in Personalunion vereint gewesen.
    Nach dem Tod seines Vaters übernahm García die Herrschaft in Monzón und Logroño und diente seither seinem Vetter, König Alfons I. von Aragón-Navarra. Im August 1134 kämpfte er in der Schlacht von Fraga gegen die Mauren mit und floh nach der Niederlage mit dem tödlich verwundeten König in das Kloster San Juan de la Peña, wo der König starb.[2] Obwohl Alfons I. seine Königreiche per Testament den Ritterorden der Templer und Hospitaliter vermachte, überging der aragónesische und navarresische Adel diesen letzten Willen. Während die Aragónesen mit Ramiro II. den Bruder des toten Königs zu ihrem neuen König wählten, entschieden sich die Navarresen in Pamplona für García, um so die nunmehr 58-jährige Personalunion mit dem ungeliebtten Aragón zu beenden.[3] Die zwei neuen Könige räumten die dadurch entstandenen Konfliktfelder im Frühjahr 1135 bei einem Treffen in Vadoluongo aus, indem das Verhältnis Garcías gegenüber Ramiro II. wie das eines Sohnes zu seinem Vater definierrt wurde, was also einer Adoption mit inbegriffener Unterordnung Navarras gegenüber Aragón gleichkam. Dieses Verhältnis weichte García aber noch im selben Jahr auf, als er in Nájera gegenüber König Alfons VII. von León-Kastilien als dessen Vasall huldigte und von diesem den Schwertleite erhielt.[4] Der leónesische König beanspruchte nämlich eine imperiale Oberhoheit als „Kaiser von ganz Spanien“ über alle Reiche der iberischen Halbinsel.
    Aber auch mit dem „Kaiser“ geriet García bald in Konflikt, als er seine Vasallität aufkündigte und Ansprüche auf La Rioja erhob, ein alter navarresischer Landstrich, der schon länger unter der Kontrolle von León-Kastilien stand. Dazu verbündete er sich mit Alfons I. von Portugal und vereinbarte mit ihm einen Zweifrontenkrieg gegen Alfons VII.[5] Gegenüber dem „Kaiser“ geriet García jedoch schnell in die Defensive, nachdem sein Verbündeter nach unterlegenem Kampf früh aufgab. Weiterhihin verbündete sich Alfons VII. mit Raimund Berengar IV. von Barcelona, der seit 1137 auch in Aragón herrschte; und beide Herrscher griffen nun ihrerseits Navarra an zwei Fronten an. Während García gegen den Grafen von Barcelona in einer Schlacht zunächst noch siegreich war, musste er gegen Alfons VII. eine Niederlage hinnehmen.[6] Nachdem seine Feinde im Februar 1140 im Pakt von Carrión die Aufteilung von Navarra vereinbart hatten, unterwarf sich García auf Vermittlung des Grafen Alfons Jordan von Toulouse erneut dem „Kaiser“ und sprengte somit die Allianz seiner Gegner.[7] Die Unterwerfung wurde durch seine Verlobung mit einer Tochter des „Kaisers“ untermauert.[8] Den Krieg gegen den Grafen von Barcelona setzte García hingegen fort und besetzte zeitweise Tarragona. Im Jahr 1147 nahm er an dem Feldzug zur Eroberung von Almería teil.[9]

    Ehen

    In erster Ehe war García nach 1130 mit der französischen Adligen Margarete de l'Aigle († 25. Mai 1141) verheiratet, Tochter von Gilbert, Herr von l'Aigle und dessen Gattin Juliane von Le Perche.

    Am 24. Juni 1144 heiratete er unter großem Pomp in León in zweiter Ehe Urraca la Asturiana (* 1132; † 1189), eine illegitime Tochter Alfons' VII. von León-Kastilien.[10]

    Mit einer Mätresse hatte er einen illegitimen Sohn:
    • Rodrigo Garcés († 1172), Graf von Montescaglioso.



    Literatur
    • Ludwig Vones: García (Ramírez) IV. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 1110.
    • Elena Lourie: The Will of Alfonso I, "El Batallador," King of Aragon and Navarre: A Reassessment, in: Speculum 50 (1975), S. 635–651.
    • Antonio Ubieto Arteta: Navarra-Aragón y la Idea Imperial de Alfonso VII de Castilla. In: Estudios de Edad Media de la Corona de Aragón. Bd. 6 (1956), S. 41–82.
    Weblinks
     Commons: García Ramírez of Navarre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Don García Ramírez Infante de Navarra bei fmg.ac (englisch)
    Fußnoten
    1 Crónica Latina de los reyes de Castilla, Buch I, §5. (online).
    2 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §58, S. 83.
    3 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §62, S. 84–85.
    4 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §63, S. 85.
    5 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §73–74, S. 90–91.
    6 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §88–89, S. 97–98.
    7 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §90, S. 98–99.
    8 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §91, S. 99.
    9 Poema de Almería, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), §275, S. 174.
    10 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §91–92, S. 99–101.

    García heiratete Königin Margarete von Navarra (de l’Aigle) in nach 1130. Margarete (Tochter von Gilbert de l’Aigle und Juliane (Juliette) von Le Perche) wurde geboren in 1104; gestorben am 25 Mai 1141; wurde beigesetzt in Cathédrale Santa Maria, Pamplona, Spanien. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 53.  Königin Margarete von Navarra (de l’Aigle)Königin Margarete von Navarra (de l’Aigle) wurde geboren in 1104 (Tochter von Gilbert de l’Aigle und Juliane (Juliette) von Le Perche); gestorben am 25 Mai 1141; wurde beigesetzt in Cathédrale Santa Maria, Pamplona, Spanien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1130, Navarra; Königin von Navarra (durch Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://fr.wikipedia.org/wiki/Marguerite_de_l%27Aigle

    Marguerite de l'Aigle, née en 1104, morte le 25 mai 1141. Elle devint reine de Navarre par son mariage en 1130.

    Biographie
    Elle est la fille de Gilbert de l'Aigle et de Juliette du Perche. Par sa mère elle est aussi petite-nièce de Félicie de Roucy, reine d'Aragon et de Navarre par son mariage avec Sanche Ier d'Aragon et donc cousine du roi Alphonse le Batailleur. Enfin, son oncle Rotrou III du Perche a de nombreux intérêts en Navarre.

    Marguerite de l'Aigle épouse en 1130 le prince Garcia de Navarre, petit-fils du Cid campeador.

    En 1134, à la mort sans enfants d'Alphonse le Batailleur, Garcia, favorisé par son lignage et ayant l'appui de son oncle par alliance Rotrou III, est élu roi de Navarre, son épouse Marguerite devenant donc la nouvelle reine. L'Aragon désigne toutefois un autre souverain, Ramire II.

    Le couple royal s'efforce par la suite d'affermir la restauration de la Navarre indépendante face à l'émergence de l'État catalano-aragonais.

    Notizen:

    Das Paar hatte zwei Töchter und einen Sohn:
    • Margarete (* 1128; † 1183), ∞ 1150 mit König Wilhelm I. von Sizilien (1122–1166).
    • Sancho VI. der Weise (* 1133; † 1194), König von Navarra 1150–1194.
    • Blanka (* 1137; † 1156), ∞ mit König Sancho III. von Kastilien (1134–1158).

    Kinder:
    1. 26. König Sancho VI. von Navarra, der Weise wurde geboren in 1133; gestorben am 27 Jun 1194 in Pamplona.
    2. Prinzessin Blanka von Navarra wurde geboren in nach 1133; gestorben am 12 Aug 1156; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria la Real, Nájera.

  17. 54.  König Alfons VII. von León (von Kastilien)König Alfons VII. von León (von Kastilien) wurde geboren am 1 Mrz 1105 in Caldas de Reyes (Sohn von Graf Raimund von Burgund und Königin Urraca Alfónsez von León); gestorben am 21 Aug 1157 in La Fresneda; wurde beigesetzt in Kathedrale von Toledo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Galicien (ab dem Jahr 1111), König von León und Kastilien (ab 1126), Kaiser von Spanien (ab 26. Mai 1135)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_VII._(León)

    Alfons VII., der Kaiser (* 1. März 1105 in Caldas de Reyes; † 21. August 1157 in La Fresneda) war ab dem Jahr 1111 König von Galicien und ab 1126 König von León und Kastilien. Am 26. Mai 1135 ließ Alfons sich in der Kathedrale von León zum Kaiser von ganz Spanien (Imperator totius Hispaniae) krönen.

    Leben
    Alfons VII. war der Sohn von Urraca von León, Tochter von Alfons VI., und ihrem ersten Ehemann Graf Raimund von Burgund. Er sollte seinem Großvater Alfons VI. in Kastilien und León als König folgen. Doch wurde er von Urracas zweitem Gemahl, Alfons I. von Aragonien, auf Galicien beschränkt, dessen Krone er im Jahr 1111 empfing. Als aber Urraca mit ihrem Gemahl in Streit geriet, beeinflusste sie den kastilischen Adel, sich zu erheben und Alfons 1122 zum König auszurufen.
    Nach einem langwierigen Krieg, den bereits seine Mutter Urraca im Jahr 1114 begonnen hatte, behauptete sich Alfons gegen seinen Stiefvater und behielt bei der Teilung im Jahre 1127 Kastilien, Leon, Asturien und Galicien; nur seinen Anteil an Navavarra trat er an Aragonien ab. Als 1134 sein Stiefvater starb, setzte Alfons sich schnell endgültig durch. Danach ordnete Alfons den Staat und kämpfte glücklich gegen die Mauren, so namentlich 1134 im Bund mit Aragonien und Navarra. Im Jahr 1142 wurde Coria zurückerobert und zwei Jahre später begann mit der Eroberung Córdobas eine weitere Erfolgsphase im Kampf gegen die Mauren, denn kurz darauf (1147) verloren die Muslime auch Calatrava und Almería. Allerdings eroberten die nordafrikaanischen Almohaden Córdoba, Coria und auch Almería – letztlich jedoch nur vorübergehend – wieder zurück. Bei den meisten seiner Feldzüge wurde Alfons VII. auch von kleineren Truppenteilen der übrigen christlichen Fürsten Spaniens unterstützt. Die von ihm verfügte Erbteilung unter seinen Söhnen Sancho III. (Kastilien) und Ferdinand II. (Léon) spaltete Spanien erneut.
    Alfons VII. wurde in der Kathedrale von Toledo beigesetzt.

    Nachkommen
    Im Jahr 1128 heiratete Alfons Berenguela von Barcelona, Tochter von Raimund Berengar III., Graf von Barcelona. Sie starb bereits 1149. Mit ihr hatte Alfons die folgenden Kinder:
    • Sancho III. (1134–1158), König von Kastilien
    • Ferdinand II. (1137–1188), König von León
    • Sancha (1137–1179), ∞ Sancho VI., König von Navarra
    • Konstanze (um 1138–1160), ∞ Ludwig VII., König von Frankreich
    Nach dem Tode seiner ersten Frau heiratete Alfonso im Jahr 1152 Richeza, die Tochter von Wladyslaw II., Seniorherzog von Polen. Mit ihr hatte er eine Tochter, Sancha (1155–1208), ∞ Alfons II., König von Aragón.
    Alfons hatte ferner eine illegitime Tochter, Urraca, ∞ García IV., König von Navarra.


    Literatur
    • Maurilio Pérez González: Crónica del Emperador Alfonso VII. Universidad de León 1997, ISBN 84-7719-601-X.
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla Under Queen Urraca, 1109-1126. Princeton University Press 1982, ISBN 978-0691053448.
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla Under King Alfonso VI, 1065-1109. Princeton University Press 1988, ISBN 978-0691055152.
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla Under King Alfonso VII, 1126-1157. University of Pennsylvania Press 1998. ISBN 978-0812234527.
    Weblinks
    Commons: Alfons VII. (León) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Alfons heiratete Berenguela von Barcelona in 1128 in Saldaña. Berenguela (Tochter von Graf Raimund Berengar III. von Barcelona und Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan)) wurde geboren in 1108 in Barcelona; gestorben in Feb 1149; wurde beigesetzt in Kathedrale von Santiago de Compostela. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 55.  Berenguela von BarcelonaBerenguela von Barcelona wurde geboren in 1108 in Barcelona (Tochter von Graf Raimund Berengar III. von Barcelona und Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan)); gestorben in Feb 1149; wurde beigesetzt in Kathedrale von Santiago de Compostela.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Berenguela_von_Barcelona

    Berenguela (oder Berengaria; * 1108 in Barcelona; † Februar 1149 in Palencia)[1] war als Gattin Alfons’ VII. von 1128 bis 1149 Königin von Kastilien und León.

    Leben
    Berenguela war die Tochter des Grafen Raimund Berengar III. von Barcelona und seiner dritten Gattin Douce von Provence (auch Dulcia genannt). Sie wird in den Quellen als schön, klug und mutig beschrieben. 1128 feierte sie ihre mit viel Prunk zu Saldaña begangene Hochzeit mit König Alfons VII. von Kastilien-León. Gegen diese Ehe bestanden allerdings Bedenken, da Berenguela und ihr Gemahl zu nahe miteinander verwandt waren.

    Auf ihren Gatten übte Berenguela großen Einfluss aus und mischte sich auch in politische Angelegenheiten ein. Nachdem etwa Graf Gonzalo Peláez gegen Alfons VII. revoltiert hatte, half Berenguela bei einer Verständigung zwischen ihrem Gemahl unnd dem rebellischen Grafen mit. Laut der Chronica Adefonsi Imperatoris verteidigte sie 1139 Toledo gegen ein Heer der Almoraviden. Gemäß diesem Bericht ließ sie den Belagerern ausrichten, dass diese keinen Ruhm ernten könnten, wenn sie gegen eine Frau kämpften; sie sollten sich stattdessen mit den Truppen ihres Gatten messen. Als die sich zum islamischen Glauben bekennenden Angreifer die Königin auf einem Thron auf der Spitze eines Turms des Alcázar sitzend gesehen hätten, seien sie niedergekniet und anschließend in ritterlicher Manier abgezogen. Nachdem die Kastilier dann 1143 die Köpfe von zwei enthaupteten Anführern der Sarazenen auf der Spitze des Königspalastes von Toledo aufgestellt hätten, habe Berenguela die Abnahme dieser makaberen Trophäe angeordnet und die Köpfe einbalsamiert an die Witwen der Getöteten geschickt. König García Ramírez von Navarra nahm 1144 Urraca, die Tochter Alfons’ VII. von dessen Mätresse Guntroda Pérez, zur Gemahlin; und auch Berenguela wirkte bei dieser Verheiratung mit.
    Berenguela starb im Februar 1149 in Palencia und wurde in der Kathedrale von Santiago de Compostela bestattet.


    Literatur
    • Berengaria of Provence. In: Anne Commire (Hrsg.): Women in World History. Bd. 2 (1999), S. 444.
    • Ludwig Vones: Berenguela, Königin von Kastilien-Léon. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 1941.
    Anmerkungen
    1 L. Vones, LMA, Bd. 1, Sp. 1941.

    Notizen:

    Das Ehepaar hatte folgende Kinder:
    • Sancho III. (* 1134; † 1158), König von Kastilien
    • Ramon (* um 1136), starb im Kindesalter
    • Ferdinand II. (* 1137; † 1188), König von León
    • Konstanze (* um 1138; † 1160), Gattin König Ludwigs VII. von Frankreich
    • Sancha (* um 1139; † 1179), Gattin König Sanchos VI. von Navarra
    • Garcia (* 1142; † 1146)
    • Alfons (* um 1144/46; † vor 1149)

    Verheiratet:
    1128 wurde mit viel Prunk zu Saldaña die Hochzeit mit König Alfons VII. von Kastilien-León gefeiert.

    Gegen diese Ehe bestanden allerdings Bedenken, da Berenguela und ihr Gemahl zu nahe miteinander verwandt waren.

    Kinder:
    1. König Sancho III. von Kastilien, der Ersehnte wurde geboren in 1134; gestorben am 31 Aug 1158 in Toledo, Spanien.
    2. König Ferdinand II. von León (von Kastilien) wurde geboren in 1137; gestorben am 22 Jan 1188 in Benavente.
    3. 27. Sancha von Kastilien gestorben am 5 Aug 1177; wurde beigesetzt in Kathedrale, Pamplona.
    4. Konstanze von Kastilien wurde geboren in 1140; gestorben in 1160 in Paris, France.

  19. 56.  Herr Willhelm (Guillaume) I. von DampierreHerr Willhelm (Guillaume) I. von Dampierre (Sohn von Guy I. von Dampierre); gestorben in vor 1161.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Dampierre-sur-l’Aube; Herr von Dampierre

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Dampierre war die Familie der Herren von Dampierre-sur-l’Aube, die durch Heiraten in den Besitz zahlreicher weiterer Besitzungen in Frankreich gelangte, diese aber nicht halten konnte.
    Das (im 16. Jahrhundert erloschene) Haus Dampierre stellte somit nicht nur die Stammmütter der Bourbonen und des Hauses Burgund, sondern auch einen wesentlichen Teil der territorialen Grundlagen dieser Familien.
    Neben dem Haus Dampierre aus Dampierre-sur-l’Aube gab es noch zahlreiche weitere Adelsgeschlechter des Namens Dampierre, von denen zwei bis heute blühen.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Dampierre_(mittelalterliches_Adelsgeschlecht)

    Willhelm + Ermengarde de Mouchy. [Familienblatt] [Familientafel]


  20. 57.  Ermengarde de Mouchy

    Notizen:

    In der Stammliste der Herren von Dampierre wird nur Guy II. als Nachkomme gelistet..?

    Kinder:
    1. 28. Herr Guy II. (Guido) von Dampierre gestorben am 18 Jan 1216.
    2. Isabella von Dampierre
    3. Herrin Odette von Dampierre

  21. 58.  Archambault (VIII.) von BourbonArchambault (VIII.) von Bourbon wurde geboren am 29 Jun 1140 (Sohn von Herr Archambault VII. von Bourbon und Agnes von Savoyen); gestorben am 26 Jul 1169.

    Notizen:

    Gestorben:
    Starb einige Jahre vor seinem Vater was zu Problemen in der Zählung der Herren von Bourbon führt.

    Archambault + Alix (Adelheid) von Burgund. [Familienblatt] [Familientafel]


  22. 59.  Alix (Adelheid) von BurgundAlix (Adelheid) von Burgund (Tochter von Herzog Odo II. von Burgund und Marie von Champagne (Blois)).
    Kinder:
    1. 29. Mathilde I. von Bourbon wurde geboren in zw 1165 und 1169; gestorben am 18 Jun 1228.