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König Konrad von Franken (Konradiner), der Jüngere

König Konrad von Franken (Konradiner), der Jüngere

männlich 881 - 918  (37 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  König Konrad von Franken (Konradiner), der Jüngere König Konrad von Franken (Konradiner), der Jüngere wurde geboren in cir 881 (Sohn von Konrad (Konradiner), der Ältere und Glismut N.); gestorben am 23 Dez 918 in Weilburg; wurde beigesetzt in Fulda.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 906, Herzogtum Franken; Herzog von Franken
    • Titel (genauer): 911 bis 918, Ostfrankenreich; König des Ostfrankenreiches

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._(Ostfrankenreich)

    Konrad I. (* um 881; † 23. Dezember 918 in Weilburg; beerdigt in Fulda) war ab 906 Herzog von Franken und von 911 bis 918 König des Ostfrankenreichs.

    Adelsfehden zwischen den mächtigen Aristokratenfamilien um die Vorherrschaft in den einzelnen Stammesgebieten des ostfränkischen Reiches, die wiederholten Ungarneinfälle und die Schwäche des karolingischen Königtums führten zur Etablierung regionaler Mittelgewalten, der späteren Herzogtümer. In diese Zeit fiel der Aufstieg Konrads, der selbst ein Repräsentant dieser aufsteigenden Regionen und zugleich am Regiment des ostfränkischen Karolingers Ludwig des Kindes beteiligt war. Als König versuchte Konrad, sich der drohenden Auflösung des Reichsverbandes entgegenzustellen und die Herrschaft wieder im ganzen Reich auszuüben. Seine siebenjährige Regierungszeit ist daher hauptsächlich durch die Konflikte mit den ostfränkischen Herzögen (duces) der einzelnen Teilreiche und durch die Ungarneinfälle geprägt. Konrads Herrschaft bildete den Übergang von den Karolingern zu den Ottonen, da es ihm nicht gelang, eine neue Königsdynastie zu begründen. Er führte die Herrschaftspraxis der Karolinger fort.

    Seine Zeit gehört zu den quellenärmsten des gesamten Mittelalters. Während die Jahrzehnte später verfassten ottonischen Geschichtswerke Konrad noch positive Eigenschaften zuweisen, gilt er in der Forschung oftmals mit seiner ganzen Regierungszeit als gescheitert. Lange Zeit wurde die Königswahl Konrads als Beginn der deutschen Geschichte angesehen. Erst jüngst setzte sich die Auffassung durch, dass das Deutsche Reich nicht in einem Akt, sondern in einem lang dauernden Prozess entstanden sei. Gleichwohl wird Konrad als wichtiger Akteur in dieser Entwicklung angesehen.

    Leben bis zum Herrschaftsantritt
    Herkunft und Familie
    Konrad entstammte dem seit Mitte des 9. Jahrhunderts nachweisbaren fränkischen Geschlecht der Konradiner. Es war durch treuen Königsdienst unter Kaiser Arnulf aufgestiegen und verfügte über umfangreiche grundherrliche Besitzungen am Mittelrhein und in Mainfranken. Die konradinische Kernlandschaft des Rhein-Lahn-Main-Gebiets ergänzten Grafschaften in der Wetterau, im Lahn- und Niddagau sowie Hausstifte in Limburg, Weilburg und Wetzlar, den Randzonen des späteren Oberhessens.

    Konrads Vater, der um 855 geborene Konrad der Ältere, war Graf im Hessengau, im Wormsfeld und im mainfränkischen Gozfeld. Er heiratete Glismut, eine uneheliche Tochter des Kaisers Arnulf von Kärnten. Konrad der Ältere hatte drei Brüder: Gebhard, der Graf im Rheingau und in der Wetterau war, Eberhard, Graf des Oberlahngaus, und Rudolf. Rudolf war seit 892 Bischof von Würzburg, Gebhard seit 903 zudem Herzog in Lothringen.

    Die Schwäche der Königsherrschaft unter dem letzten karolingischen Herrscher im Ostfrankenreich, Ludwig dem Kind, und die Unklarheit der Machtverhältnisse führten zu weit ausgreifenden Fehden, die zudem von verheerenden Einfällen der Ungarn unterbrochen wurden. Während dieser Einfälle verloren die Onkel des späteren Königs Konrad, Rudolf und Gebhard (908 und 910), ihr Leben.

    Der Aufstieg der Konradiner im Ostfrankenreich und ihr territoriales Ausgreifen blieben nicht ohne Widerstand der anderen Großen. Bereits 897 war in Franken zwischen den beiden führenden Adelsfamilien, den Konradinern und den Babenbergern, eine lange Fehde ausgebrochen, bei der es um die Abgrenzung der Machtsphären in diesem Reichsteil ging.[1] Eberhard, der Onkel Konrads, kam 902 in den Kämpfen ums Leben. Die durch einen Lothringerfeldzug geschwächte Konradinermacht nutzte 906 der Babenberger Adalbert zu einem Kriegszug, in dessen Verlauf Konrads Vater in der Schlacht bei Fritzlar im Kampf gegen Adalbert fiel. Die Reichsregierung unterstützte in der Fehde jedoch die Konradiner und wendete so das Blatt. Auf Betreiben des ostfränkischen Königs wurde Adalbert gefangen genommen und enthauptet. Die noch im selben Jahr zu Gunsten der Konradiner beendete Fehde führte zu erheblichen Verschiebungen der Kräfteverhältnisse: Die Konradiner errangen die unangefochtene Vormachtstellung in ganz Franken.

    Die konradinische Dominanz am Hof und der Ausgang der Babenberger Fehde kosteten auch die Liudolfinger, die Verwandtschaftsbeziehungen zu den unterlegenen Babenbergern gepflegt hatten, die Nähe zum König, die sie noch zur Zeit Arnulfs besessen hatten. Dies bedeutete aber auch, dass der Einfluss des Königs in Sachsen und Thüringen schwand, und damit auch der der Konradiner. Nicht ein einziges Mal ist ein Aufenthalt des sehr jungen Königs Ludwig in Sachsen nachweisbar.

    Bei ihrem Versuch, auch in Lothringen die Führungspositionen an sich zu reißen, stießen die Konradiner zudem auf den Widerstand der Matfriede, einer der mächtigsten Adelsfamilien dieses Raums. Als die Matfriede dabei in Lothringen die Abteien der Konradiner besetzten, zog Konrad 906 erfolgreich gegen sie zu Felde.

    Konrad hatte drei Brüder, den etwa vier Jahre jüngeren Eberhard von Franken, Burchard und Otto. Noch 904 und 910 ist Konrad als (Laien)-Abt in Kaiserswerth bezeugt. In einer Urkunde wird er jedoch 910 als dux tituliert.[2] Der Titel könnte auf eine Herzogswürde deuten oder der ehrenden Hervorhebung des zu dieser Zeit im Reich konkurrenzlos mächtigen Konradiners dienen,[3] der durch den Tod seiner Onkel und seines Vaters zum Familienoberhaupt der Konradiner aufgestiegen war. Seit 909 waren es unter den weltlichen Herren nur noch die Konradiner, die in den Urkunden Ludwig des Kindes intervenierten.[4]

    Der Königsnachfolger
    Lothringen, das einstige Kernland der Karolinger, stand mit Ludwigs Halbbruder Zwentibold unter eigener Herrschaft. Dadurch konnte Franken unter den Herrschern Arnulf und Ludwig dem Kind zum Kernraum eines zunehmend eigenständigen Ostreichs werden. Hier bildeten die Konradiner, insbesondere nach dem Ausschluss der Babenberger, die bei weitem stärkste Macht. Beim Tod des erbenlosen ostfränkischen Karolingers Ludwig im September 911 waren sie für die zu erwartenden Nachfolgekämpfe gut gerüstet.

    Doch nicht nur militärisch und im Rahmen der Prestigekämpfe unter den Großen des Reiches hatten die Konradiner ihre Stellung ausgebaut, sondern auch auf der Ebene der Legitimation. Dabei spielte die Verwandtschaft mit den Karolingern eine nicht unerhebliche Rolle. Konrad war dies wohl bewusst. Seit 908 tritt er in fast jeder zweiten überlieferten Urkunde als Intervenient auf. Dabei wird er meist als Blutsverwandter, consanguineus, des Königs hervorgehoben,[5] Ludwig wiederum nennt Konrad darin seinen nepos.[6] Konrad besetzte damit frühzeitig die Position eines secundus a rege, eines Zweiten nach dem König. Der Übergang der Herrschaft auf Konrad erfolgte damit keineswegs überraschend, wie die spätere Darstellung Widukinds suggeriert, der Konrad als Verlegenheitskandidaten darstellt.

    Auch weitere Faktoren begünstigten die Wahl Konrads. Der einzige noch lebende Karolinger, der westfränkische König Karl III. („der Einfältige“), war für die Adelsfamilien des Ostreiches kein diskutabler Kandidat. Gegen ihn sprachen seine politische Schwäche und seine militärische Erfolglosigkeit. Die Karolinger waren nicht mehr in der Lage, die auseinanderstrebenden Reichsteile zusammenzuhalten, einzig die Großen Lothringens neigten Karl zu.

    Auch die Spitzen der Adelsgeschlechter des Ostreichs schieden für die Königsnachfolge aus. Otto der Erlauchte, das Haupt der sächsischen Liudolfinger, trat in nur zwei Königsurkunden als Intervenient auf und stand zudem dem Königshof eher fern. Luitpold aus dem Adelsgeschlecht der bairischen Luitpoldinger wurde zwar von Ludwig in seinen Urkunden ebenfalls als nepos oder noch häufiger als propinquus noster (unser Verwandter) bezeichnet. Allerdings beschränkte sich seine Nähe zum Königshof auf dessen Aufenthalte in Bayern. Entscheidend aber war, dass Luitpold 907 bei einem Ungarnfeldzug fiel und sein Sohn Arnulf für die Königsnachfolge noch zu jung war.[7]

    Konrads Aufstieg zum ostfränkischen Königtum beruhte ganz wesentlich auf der Machtposition, die sich seine Vorfahren im Reich erstritten hatten. Nach dem Tod seines Vaters war er, nach dem Zeugnis der Interventionen in Königsurkunden, zum beherrschenden weltlichen Berater am Königshof Ludwigs des Kindes aufgestiegen. Zur überragenden Stellung der Konradiner trugen auch die ausgezeichneten Kontakte zu den anderen Mitgliedern des Regentenkreises bei, wie zu Erzbischof Hatto von Mainz oder zu den Bischöfen Adalbero von Augsburg und Salomo von Konstanz.

    Nachdem Ludwig das Kind am 24. September 911 verstorben war, wählten gut sechs Wochen später, am 10. November, im fränkischen Forchheim Sachsen, Alemannen und Bayern den Franken Konrad zum König.[8] Mit der Entscheidung für Forchheim stellten sich die Großen und der neue König in die ostfränkische Reichstradition. Der wohl wichtigste Fürsprecher dieser Wahl war Erzbischof Hatto von Mainz, der bedeutendste geistliche Amtsträger im ostfränkischen Reich. Auch Salomo von Konstanz, der die Schwäche des Kindkönigs Ludwig beklagt hatte, dürfte zu Konrads Förderern gehört haben. Nicht beteiligt waren jedoch die Lothringer, die den westfränkischen König Karl den Einfältigen als ihren Herrn anerkannten.

    Der ostfränkische König
    Die Ausgangssituation
    Konrad trat seine Herrschaft unter äußerst schwierigen Voraussetzungen an. Bereits seit Jahrzehnten litt das Reich unter den Plünderzügen von äußeren Feinden. Zwar war die Normannengefahr gegen Ende des 9. Jahrhunderts abgeflaut, und auch die Sarazenen stellten keine Gefahr mehr dar, doch bedrohten von nun an die Ungarn das Reich. Anders als die Normannen zogen die Ungarn nicht über die See oder Flüsse, was Präventionsmaßnahmen ermöglicht hätte, sondern über das offene Land. Zudem waren sie in ihren Bewegungen wesentlich schneller und nicht an vorgegebene Routen gebunden. Nach der katastrophalen Niederlage der Bayern unter Führung Luitpolds in der Schlacht von Pressburg am 4. Juli 907 zogen die Ungarn im Jahr 909 nach Alemannien, was König Ludwig dazu veranlasst haben könnte, nach Sachsen und Thüringen auch diese Region zu meiden und sich fortan ausschließlich in Franken aufzuhalten.[9] 910 wurde auch ein Reichsheer unter der persönlichen Führung von Ludwig dem Kind auf dem Lechfeld bei Augsburg besiegt. Als Ludwigs Herrschaft mit seinem Tod 911 endete, war das Reich den ungarischen Beutezügen nahezu schutzlos ausgeliefert.

    Im Inneren des Reiches hatte die königliche Zentralmacht durch Thronstreitigkeiten innerhalb der Herrscherdynastie der Karolinger sowie durch minderjährige und schwache Könige an Ansehen verloren. Fünf Könige zwischen 876 und 911 konnten keine wirksame Königsmacht aufrechterhalten. Ihre Befehle drangen nicht mehr bis in alle Reichsteile durch. Die Ungarneinfälle verstärkten die Desintegration. Unter Luitpolds Nachfolger Arnulf, der vorrangig bedacht war, seine Stellung in Bayern zu festigen, waren die Beziehungen zum Reich nahezu zum Stillstand gekommen. Verstärkt wurde dieser Entfremdungsprozess am Königshof noch durch die Förderung der konradinischen Dominanz und die mangelnde Kooperation und Integration der regionalen Machthaber. In den einzelnen Stammesgebieten kämpften mächtige Adelsfamilien um die Vorherrschaft oder die Regenten versuchten, ihre Stellung zu befestigen und abzusichern. Den Konradinern gelang es zudem, die räumliche Einengung des Hofes auf Franken durchzusetzen. Dies führte schließlich auch in Alemannien zu Aufständen. Die Bayern verfolgten einen Separationskurs, die Liudolfinger in Sachsen hatten sich weit vom Hof entfernt, Lothringen schloss sich Westfranken an.[10]

    Karolingische Kontinuität
    Konrad versuchte, die karolingische Herrschaftspraxis fortzuführen und seine Herrschaft in die Tradition des karolingischen Königtums zu stellen. Besonders deutlich zeigte sich dies in den königlichen Urkunden und bei der Organisation der Hofkapelle einschließlich der zu dieser Institution gehörenden Kanzlei. Aus der Kanzlei Ludwigs des Kindes wurden die Notare übernommen. An der Spitze von Kanzlei und Kapelle blieb der Konstanzer Bischof Salomon, der diese Aufgaben schon zu Zeiten Ludwigs versehen hatte.[11] In seinen Urkunden erhielt Konrad das Andenken (memoria) an die Karolinger aufrecht. Gleich in seiner ersten Urkunde nahm er seine Vorgänger in das Gedächtnis auf.[12] Vielfach bestätigte Konrad ihre Schenkungen und Verleihungen. In seiner Beurkundungspraxis wurden oft die Klöster und Bistümer, die auch schon sein Vorgänger bedacht hatte, privilegiert. Als Stifter wandte er sich nahezu ausschließlich an Personengruppen, die bereits seine Vorgänger im ostfränkischen Königsamt zu Treuhändern und Destinatären bestimmt hatten. In Eichstätt und St. Gallen knüpfte Konrad an Stiftungen Ludwigs des Kindes bzw. Karls III. an. Für Fulda, Lorsch und Regensburg sind ebenfalls zahlreiche Stiftungsurkunden karolingischer Herrscher überliefert.[13] Die Stiftungen dienten vor allem dem Seelenheil und der Memoria. Die Kontinuität wird ebenfalls in den legitimierenden Hoheitszeichen betont. Das Siegel seines Vorgängers, das den Herrscher bildnishaft mit Schild, Fahnenlanze und Diadem als kampfbereiten oder von Gott mit dem Sieg bedachten Heerführer zeigt, übernahm auch Konrad. Zudem verbündete er sich in karolingischer Tradition mit der Kirche, um die aufstrebenden fürstlichen Mittelgewalten zu bekämpfen.

    Herrschaftsantritt
    Am Beginn seiner Herrschaft empfing Konrad wahrscheinlich durch Erzbischof Hatto von Mainz die Salbung, die schon bei den Karolingern ein wichtiges Element der Legitimation gewesen war. Nach den Urkunden und Aktivitäten des ersten Regierungsjahres trat Konrad die Herrschaft aus einer relativ gefestigten Position an. Die hohe Akzeptanz der Intervenienten in den ersten beiden Regierungsjahren belegt sowohl eine breite Akzeptanz seiner Herrschaft als auch eine Beteiligung der Großen an der Regierung.

    Als eine seiner ersten Handlungen führte Konrad gleich nach seiner Wahl einen Umritt über Schwaben und Franken an die Grenzen Bayerns und nach Lothringen durch. Als erster König seit Ludwig dem Deutschen und Arnulf von Kärnten betrat er wieder Sachsen. Mit dem Umritt beabsichtigte Konrad, die königliche Herrschaft wieder in allen Gebieten des Reiches auszuüben. Eine seiner ersten Reisen führte ihn dabei ins südliche Schwaben zu Bischof Salomo von Konstanz. In Konstanz feierte Konrad das erste Weihnachtsfest. Am zweiten Tag brach er mit Salomo zu einem Besuch des Klosters St. Gallen auf. Dort verbrachte er drei unbeschwerte Tage, und er wurde in die Gebetsverbrüderung des Klosters aufgenommen. Der Eintrag im St. Galler Verbrüderungsbuch diente der Sicherung der Memoria, da Konrad über die Fürbitte der Mönche auch Eingang in das himmlische Buch finden würde, in dem Gott die Namen der Gerechten aufschreibe. Im Gegenzug machte Konrad dem Kloster reiche Stiftungen: Silber für jeden Bruder, drei schulfreie Tage für die Kinder zum Spielen, die Ausstattung der Gallusbasilika mit wertvollen Decken und eine Bestätigung der Klosterimmunität. Der Ablauf des Besuchs, die Darstellung Konrads in den Quellen als primus inter pares, das Versprechen der Gebetshilfe und die Darstellung Bischof Salomos als Königsgleicher legen den Abschluss einer amicitia nahe. Dabei handelte es sich um ein System von beeideten Freundschaftsbündnissen als Herrschaftsmittel.[14]

    Der Verlust Lothringens
    Bereits der Tod des konradinischen Herzogs Gebhard im Jahr 910 hatte die Stellung der Konradiner in dieser Region entscheidend geschwächt. Wohl im Juli oder August 911 hatten sich große Teile des lothringischen Adels von Ludwig dem Kind und den Konradinern abgewandt. Im Januar 912 erschien König Karl III. in Lothringen und drang sogar bis ins Elsass vor, um den westfränkischen Besitzanspruch geltend zu machen. Er ließ Urkunden ausstellen, die auch konradinisches Gut betrafen. Anfang November erkannten die Lothringer Karl den Einfältigen als König an.

    Zur Verteidigung des Herrschaftsanspruchs über Lothringen und die dortigen Besitzungen und Rechte seiner Familie führte Konrad I. in den Jahren 912 und 913 drei Feldzüge. Zunächst gelang es ihm, den Westfranken zurückzudrängen, aber noch im selben Jahr fielen lothringische Große erneut ins Elsass ein und brannten Straßburg nieder. Zwei weitere Feldzüge brachten keinen Erfolg. Obgleich die regionalen Machtverhältnisse kaum von Karl bestimmt wurden, blieb Lothringen seit 913 Konrads Einfluss entzogen. Dies bedeutete einen Verlust an Prestige: Lothringen galt als das traditionsreiche kulturelle und ökonomische Zentrum des einstigen großfränkischen Reiches, da hier die Kaiserstadt Aachen lag. Verloren gingen damit aber auch Machtmittel des Königtums und wichtige Familienpositionen im Westen. Der Verlust der konradinischen Abtei St. Maximin in Trier dürfte als besonders schmerzlich empfunden worden sein.

    Ressourcen- und Personalpolitik

    Königsurkunde Konrads I. Schenkung an das Kloster Fulda am 12. April 912.
    Durch den Dynastiewechsel mussten die regionalen und lokalen Führungsschichten, zu denen Grafen, Bischöfe, Äbte, die Burgherren und die königlichen Vasallen zählten, ihre Beziehungen zum König neu ausrichten. Von den fünf Kirchenprovinzen des ostfränkischen Reiches wurden nur die Sitze von Mainz, Trier und Bremen frei und konnten neu besetzt werden. Die Kirchenprovinzen Trier und Köln schlossen sich 911 Lothringen an. Im Mai 913 wurde in Mainz Heriger Nachfolger des verstorbenen Erzbischofs Hatto. In Bremen setzte Konrad nach dem Tod der Erzbischöfe Hoger 916 und Reginward 918 nicht den vom Domkapitel gewählten Dompropst Leidgard ein, sondern dessen Kapellan Unni. Den Salzburger Erzbischof Pilgrim I. ernannte er 912 zum Erzkapellan.

    Erzbischof Radbod von Trier wurde im Sommer 913 westfränkischer Erzkanzler. Bei seinem Tod am 30. März 915 hatte Konrad keine Möglichkeit, die Wahl des Nachfolgers zu beeinflussen. Der neue Erzbischof Ruotger von Trier verblieb im westfränkischen Reichsverband. Konrads Einflussnahme auf die Besetzung von Bistümern ist völlig unbekannt. In der Auseinandersetzung um Hoheitsrechte zwischen Bischöfen und Grafen wurde Bischof Einhard von Speyer am 12. März 913 in Straßburg erschlagen. Mit der Untersuchung des Mordfalls beauftragte die Synode von Hohenaltheim 916 Bischof Richgowo von Worms. Der Ausgang des Verfahrens ist unbekannt.

    Die Bistümer konnten sich Konrads Zugriff also fast vollständig entziehen, und so versuchte der König, zumindest die größeren Königsabteien der Karolinger, die oft unter dem Einfluss bischöflicher Kommendataräbte oder gräflicher Laien standen, wieder als Reichsabteien stärker in seine Verfügungsgewalt zu bekommen. Der Abtei Murbach bestätigte Konrad Wahlrecht, Immunität und Besitzrechte. Von den Klöstern, die er mit 23 Urkunden weit häufiger bedachte als die Bistümer, erhoffte er sich wohl Rückhalt für seine Politik.[15] Konrads besondere Gunst genossen Lorsch, das fünf Urkunden erhielt, sowie das Bistum Würzburg und die Klöster Sankt Emmeram und Fulda, für die je vier Urkunden überliefert sind.[16] Konrad besuchte Lorsch, das sächsische Corvey, die fränkisch-thüringischen bzw. hessischen Klöster Fulda und Hersfeld und das schwäbische St. Gallen. Diesen Klöstern bestätigte er die alten Privilegien der Immunität und freien Abtwahl. Zudem förderte er sie zum Teil mit neuen Zuweisungen. Konrad hielt sich zunächst in St. Gallen (Weihnachten 911) auf, dann folgten Fulda am 12. April 912, Corvey am 3. Februar 913, Lorsch am 22. Juni 913 und Hersfeld am 24. Juni 918. Die Reichsabteien sollten wieder verstärkt zum servitium regis (Königsdienst) herangezogen werden. Die Gastung des königlichen Hofes auf der Durchreise, die personellen und sachlichen Dienstleistungen im Kriegsfall und die politischen Aufgaben des Abtes waren die wichtigsten Aufgaben des Königsdienstes. Die Höhe dieser Lasten ist allerdings mangels Quellen unklar.

    Ungarneinfälle
    Gegenüber den Ungarn, die zwischen 912 und 917 mindestens viermal in sein Reich einfielen, blieb Konrad untätig. Der Grund ist unbekannt, jedenfalls waren die regionalen Führer auf sich allein gestellt. Dennoch konnten sie Erfolge erzielen: Nach den Quellen führte nur ein Einfall der Ungarn zu einer Niederlage. 913 wurden sie zunächst von den Alemannen unter Pfalzgraf Erchanger und Graf Odalrich zurückgeschlagen. Herzog Arnulf vernichtete dann am Inn ein Heer fast vollständig. Die Niederlage 913 ging in das kollektive Gedächtnis der Ungarn ein und wurde in ungarischen Chroniken oft mit anderen Niederlagen und Verlusten verbunden.

    Ein Sieg über einen äußeren Feind hätte Konrads Ansehen in einer Gesellschaft, die vom Kriegeradel und dessen Werten wie Ehre und Ruhm geprägt war, erheblich stärken können. Nach dem Verlust Lothringens und dem Ausweichen vor den Ungarn begann die Königsherrschaft jedoch bereits 913 rasch an Autorität zu verlieren. Dies führte auch zum offenen Konflikt mit Heinrich in Sachsen, Berthold und Burchhard in Schwaben sowie mit Arnulf in Bayern.

    Verhältnis zu den Stammesgebieten
    Sachsen
    Der Sachsenherzog Otto der Erlauchte bildete als Schwager des 906 hingerichteten Babenbergers und Konkurrent der Konradiner in Nordhessen sowie ihrer Verbündeten in Nordthüringen eine ständige Gefahr für Konrads Königtum. Nach Ottos Tod am 30. November 912 konnte Konrad aktiver in die Verhältnisse eingreifen. Am 3. Februar 913 bestätigte er dem Kloster Corvey die Immunität und die freie Abtwahl. Bei einem Aufenthalt in Kassel bestätigte er am 18. Februar dieselben Rechte auch dem Kloster Hersfeld und privilegierte das südwestfälische Kloster Meschede. Dies sind allerdings die einzigen Zeugnisse für eine Regierungstätigkeit Konrads in Sachsen.

    Nach Widukind hatte Konrad Bedenken, Heinrich „die ganze Macht seines Vaters zu übertragen“[17] Dadurch habe er sich das Missfallen beim ganzen Heer Sachsens zugezogen. Die Sachsen hätten, trotz aller Beschwichtigungen Konrads, auf eine ungeschmälerte Nachfolge bestanden und dem Sohn zum Widerstand geraten. Mit Hilfe Hattos von Mainz versuchte Konrad, die sich zuspitzende Lage zu wenden, doch der geplante Mordanschlag mit einer Halskette wurde verraten.[18] Stattdessen besetzte Heinrich sofort die Mainzer Besitzungen in Sachsen und Thüringen und dehnte darüber hinaus seinen Herrschaftsbereich nun auf ganz Thüringen aus. Auf die Kunde von Heinrichs Erfolgen sandte Konrad 915 seinen Bruder Eberhard mit einem Heer nach Sachsen. Dieses erlitt jedoch bei der Eresburg eine verheerende Niederlage, und Eberhard musste fliehen. Daraufhin zog Konrad selbst mit einem Heer nach Sachsen.

    Als die Heere bei Grone aufeinandertrafen, war Heinrich dem König militärisch unterlegen. Heinrich soll schon entschlossen gewesen sein, sich dem König freiwillig zu unterwerfen (deditio), um anschließend mit ihm eine Schwurfreundschaft zu schließen. Graf Thietmar habe die Franken aber durch listige Verdrehung der Tatsachen zum Rückzug veranlassen können.[19] Die Darstellung Widukinds könnte jedoch frei erfunden sein.[20]

    Die Forschung geht seit einem 1952 veröffentlichten Beitrag von Heinrich Büttner und Irmgard Dietrich auch ohne konkrete Anhaltspunkte in den Quellen von einem Ausgleich zwischen Konrad und Heinrich im Jahr 915 aus.[21] Heinrich scheint eine deditio (Unterwerfung) vollzogen zu haben, mit der er Konrad und sein Königtum anerkannte. Als Grund, der Widukind dazu bewogen haben könnte, die friedliche Einigung und den Ausgleich zu verschweigen und an deren Stelle die Anekdote des listigen Thietmar zu setzen, nimmt Gerd Althoff an, dass eine Unterwerfung Heinrichs nicht in das Bild passte, das Widukind vom ersten König der ottonischen Dynastie zeichnen wollte.[22]

    Offenbar einigten sich also Konrad und Heinrich 915 auf die Anerkennung des Status quo und die gegenseitige Respektierung der Einflusszonen. Konrad verzichtete damit auf weitere militärische Interventionen im sächsisch-thüringischen Grenzraum, während der Sachsenherzog davon absah, alemannische und bayerische Große, mit denen Konrad im Konflikt stand, zu unterstützen. Wie das Verhältnis zwischen Konrad und Heinrich nach dem Jahr 915 konkret aussah, bleibt wegen der Quellenlage allerdings unklar. Zudem rückten die Auseinandersetzungen des Königs mit den süddeutschen Machthabern nun stärker in den Vordergrund.

    Schwaben
    Anders als in Bayern oder Sachsen, wo sich früh führende Geschlechter als duces etablieren konnten, konkurrierten in Alemannien mehrere Adelsfamilien. Die Machtverhältnisse in der Region waren während der gesamten Königsherrschaft Konrads ausgesprochen instabil. Schon 911 versuchte Markgraf Burkhard von Rätien in der karolingischen Königspfalz Bodman, sich zum dux bzw. princeps Alemannorum aufzuschwingen, wurde jedoch nach einem nicht allgemein anerkannten Urteil hingerichtet. Im Konkurrenzkampf des dortigen Adels wurde die Familie Burkhards durch Tötung oder Exilierung ihrer Mitglieder ausgeschaltet. Die Söhne Burkhard und Ulrich wurden in die Verbannung geschickt, der Bruder Adalbert wurde auf Anstiften des Konstanzer Bischofs Salomo getötet. Danach strebten die Pfalzgrafen Erchanger und Berthold nach der Herzogswürde. Dass Konrad das Weihnachtsfest in St. Gallen und Konstanz feierte und sich danach in Bodman und Ulm aufhielt, wird auch als königliche Machtdemonstration verstanden worden sein.

    913 brach im Anschluss an den Lothringer Feldzug des Königs ein offener Streit zwischen Erchanger und Konrad aus. Der Grund ist unbekannt. Im Herbst wurde der Streit beigelegt und der Friedensschluss konnte durch die Heirat des Königs mit Erchangers Schwester Kunigunde besiegelt werden. Ein Jahr später nahm Erchanger Bischof Salomo gefangen, den Vertreter königlicher Interessen in Alemannien, wurde dann aber selbst von Konrad ergriffen und in die Verbannung geschickt. In dieser Situation kehrte der jüngere Burkhard zurück und begann seinerseits gegen den König zu rebellieren. Daraufhin belagerte Konrad vergeblich den von Burkhard besetzten Hohentwiel und musste sich wieder zurückziehen, da nun der Sachsenherzog Heinrich in Franken eingefallen war. Erchanger kehrte daraufhin aus seinem Exil zurück und schloss mit Burkhard ein Zweckbündnis. Konrad reagierte mit kirchlichen Sanktionen: Auf der Synode von Hohenaltheim wurden Erchanger und seine Verbündeten zu lebenslanger Klosterhaft verurteilt. Im Januar 917 setzte Konrad seine Widersacher Erchanger, Berthold sowie dessen Neffen Liutfrid gefangen und ließ sie am 21. Januar 917 bei Aldingen oder Adingen (Lage ungeklärt) enthaupten, obwohl sie zur deditio (Unterwerfung) bereit waren. Der schwäbische Adel erhob daraufhin den bisherigen Gegner Burkhard zum Herzog. Gegen Ende der Königsherrschaft Konrads erhob sich Burkhard erneut, doch konnte Konrad darauf nicht mehr reagieren.

    Bayern
    Durch seine im Jahre 913 geschlossene Ehe mit Kunigunde, der Witwe des 907 verstorbenen bayerischen Markgrafen Luitpold, wollte Konrad seinen Einfluss in Bayern stärken. Bayern sollte wieder zu einer Basis der Königsherrschaft gemacht werden, wie dies unter Ludwig dem Deutschen der Fall gewesen war. Im Juni 914 wird Kunigunde erstmals in einer Urkunde als Gemahlin erwähnt[23], doch finden sich in den Diplomen keine Anhaltspunkte für die Annahme, dass die Königin eine bedeutende Rolle für die Königsherrschaft spielte. Dass Kunigunde schon 915 Lorsch als künftigen Begräbnisort wählte, während sich Konrad in Fulda bestatten lassen wollte, deutet auf kein besonders enges Verhältnis der beiden hin.[24]

    Anders als in Schwaben war der Kampf um die Führungsposition in Bayern weitgehend entschieden. Nachdem sein Vater Luitpold im Kampf gegen die Ungarn 907 gefallen war, konnte Arnulf eine mächtige und einflussreiche Stellung gewinnen. In Bayern stand allerdings der gesamte Episkopat geschlossen hinter Konrad, denn Arnulf hatte rücksichtslos Kirchen- wie Klostergut eingezogen und Kirchenrechte an sich gerissen. Herzog Arnulf versuchte, sich in Bayern der königlichen Herrschaft zu entziehen, und, ähnlich wie Konrad, die Kirchenhoheit zu erlangen. Die Chronologie der Auseinandersetzung ist aufgrund der Quellenlage umstritten.[25] 916 kam es zu einer Rebellion Arnulfs, die der König durch einen Feldzug nach Regensburg beendete. Arnulf flüchtete nach Ungarn. Die Herrschaft übertrug Konrad seinem Bruder Eberhard. Bereits ein Jahr später kehrte Arnulf jedoch aus Ungarn zurück und vertrieb Eberhard. Bei den Kämpfen mit Arnulf zog sich Konrad eine Verwundung zu, der er später erlag.

    Verhältnis zur Kirche
    Schon zu Beginn von Konrads Königtum dürfte entsprechend karolingischer Tradition eine enge Zusammenarbeit zwischen König und Kirche bestanden haben, die in der Salbung, wahrscheinlich durch Erzbischof Hatto von Mainz, ihren Ausdruck fand. Fast alle fränkischen, alemannischen und bayerischen Suffragane sowie die Erzbischöfe selbst standen mit dem Herrscher im Kontakt und werden in seinen Diplomen genannt. Jedoch sind sie in der Regel nicht außerhalb ihrer Region am Hofe nachweisbar, was den Episkopat nicht als tragende Stütze der Königsherrschaft Konrads erscheinen lässt.[26]

    Um 900 wurden Bischöfe immer wieder vom weltlichen Adel bedroht oder gar getötet. So wurde Erzbischof Fulko von Reims ermordet und 913 traf dieses Schicksal auch Bischof Otbert von Straßburg. Die Kirche sah sich auf ein starkes Königtum angewiesen und suchte es mit kirchlichen Mitteln zu verteidigen. Die Bischöfe spielten mit 39 Intervenienten,[27] also als Vermittler einer Bitte um Bestätigung oder einer Schenkung durch den König, eine bedeutende Rolle. Auf Konrad übten insbesondere die führenden Mitglieder der Hofkapelle und der Kanzlei Einfluss aus. Als wichtigste Person galt dabei Bischof Salomo III. von Konstanz, der das Amt des Kanzlers in der gesamten Regierungszeit des Königs innehatte.

    Die enge Kooperation zwischen Kirche und Königtum brachte die am 20. September 916 von ostfränkischen Bischöfen einberufene Synode von Hohenaltheim unter der Leitung des päpstlichen Legaten Petrus von Orte zum Ausdruck. Die Synode, die Konrad als christus Domini (Gesalbter des Herrn) bezeichnet, sollte die königliche Macht stärken und das enge Bündnis von Kirche und König festigen. Unklar ist sowohl, ob Konrad selbst an der Synode teilnahm, als auch, welche Bischöfe anwesend waren. Nicht erschienen waren die sächsischen Bischöfe, die deshalb auf der Synode scharf getadelt wurden. Selbst die Bedeutung von Hohenaltheim in der Zeit um 916 ist unbekannt. Doch kann die Wahl nur mit der Anwesenheit Konrads I. im bayrisch-fränkischen Grenzgebiet zusammenhängen, da eine Synode, die allein von Bischöfen geplant und einberufen worden wäre, sich als Tagungsort eher eine Bischofsstadt ausgewählt hätte.[28] Die 38 vollständig erhaltenen kanonischen Bestimmungen wurden vorwiegend zum Schutz des Königs und der Bischöfe vor Laien erlassen. Gewalttaten gegenüber dem König, den christus Domini, wurden mit dem Anathem bedroht. Dass Heinrich auf der Synode nicht als Gegner des Königs genannt wird, könnte ein Beleg für einen Ausgleich in Grone von 915 sein.[29] Dem bayerischen Herzog Arnulf, der nicht erschienen war, wurde eine Frist gewährt, um sich einer für den 7. Oktober anberaumten Synode in Regensburg zu stellen. Ob diese Provinzialsynode allerdings zu Stande kam, ist ungewiss. Der Versuch der Kirche, die königliche Macht zu stärken, brachte nicht den erwarteten Erfolg, denn Schwaben und Bayern fielen erneut vom König ab.

    Tod und Nachfolge
    Möglicherweise ist es bereits 915 in Grone zwischen Konrad und dem Sachsen Heinrich zu einer Vereinbarung über die Nachfolge im Reich gekommen. Ein solches Abkommen gewinnt auch deshalb an Wahrscheinlichkeit, weil Konrads Ehe mit Kunigunde, die bereits in vorgerücktem Alter war, nach zwei Jahren kinderlos blieb.[30] Aus der Aufnahme Konrads in zwei Zeugnissen ottonischen Totengedenkens (Merseburger Nekrolog und St. Galler Verbrüderungsbuch) leitet Gerd Althoff ab, dass Konrad am ehesten 915 zu einem Einvernehmen mit Heinrich gefunden habe.[31] Wie sich das Verhältnis zwischen Konrad und Heinrich entwickelte, ist unbekannt. Zumindest sind weitere Konflikte zwischen den beiden nicht überliefert.

    Zahlreiche voneinander unabhängige Nachrichten berichten von einem langen Siechtum des Königs bis zu seinem Tod. Die Ursache dieser Krankheit war offenbar die Verwundung, die er sich 916 bei einem Heereszug gegen Arnulf von Bayern zugezogen hatte. Die Verletzung wirkte sich auch auf seine Königsherrschaft aus. Von 916 bis zu seinem Tod wurden sämtliche Urkunden des Königs an Orten ausgestellt, die an schiffbaren Flüssen liegen: Frankfurt (2×), Würzburg (2×), Tribur und Forchheim. Demnach hatte der König, so folgert Gerd Althoff, in seinen letzten beiden Jahren ein sehr eingeschränktes Aktionsfeld, denn er scheint in dieser Zeit, wenn überhaupt, nur per Schiff gereist zu sein.[32] Durch die lange Krankheit und die eingeschränkte Handlungsfähigkeit ist Konrad möglicherweise nicht am Widerstand der 'Stammesherzöge', sondern nach Roman Deutinger wohl vielmehr „an der mangelnden Kunst seiner Ärzte gescheitert“.[33]

    Konrads Leichnam wurde von seinem Sterbeort, dem Stammsitz Weilburg, auf eigenen Wunsch nach Fulda gebracht und im Januar 919 in der Kirche des Benediktinerklosters Fulda beigesetzt.[34] Die Wahl Konrads für Fulda als Begräbnisort könnte mit der großen Mönchsgemeinschaft und mit der Bonifatiusnähe zusammenhängen, da ein besonders wirkungsmächtiger Heiliger Gewähr dafür bot, dass das Andenken eines Königs gewahrt blieb. Der Name Konrads wurde in die von 779 bis 1065 im Kloster geführten Totenannalen aufgenommen und in das Gebetsgedenken der Mönche eingeschlossen. Jedoch finden sich in den Nekrologeinträgen auch die Namen von Konrads Vorgängern und Nachfolgern, womit der Eintrag allein ein recht dürftiger Hinweis für ein andauerndes Gebetsgedenken Konrads ist.[35]

    Sein Nachfolger wurde nicht sein Bruder Eberhard, sondern der Sachse Heinrich. Der Herrschaftsübergang selbst wird von Liudprand, Adalbert und Widukind in gleicher Weise geschildert: König Konrad selbst habe vor seinem Tod den Auftrag gegeben, Heinrich die Königswürde anzutragen und ihm die Insignien zu überbringen. Sein Bruder Eberhard habe dies ausgeführt. Nach der Darstellung Widukinds soll der sterbende König selbst seinem Bruder Eberhard befohlen haben, auf die Thronfolge zu verzichten und die Insignien aus Mangel an fortuna (Glück) und mores (oftmals in der Forschung mit Königsheil übersetzt) die höchste „Staatsgewalt“ (summa rerum publicum) dem Sachsenherzog Heinrich zu übertragen.[36] Allerdings spricht der ungewöhnlich lange Zeitraum von fünf Monaten bis zur Erhebung Heinrichs zum König eher gegen eine öffentlich ausgesprochene Designation durch seinen sterbenden Vorgänger. Vielmehr dürften zähe Verhandlungen zwischen Eberhard und Heinrich über die Nachfolge stattgefunden haben, in denen Eberhard einsehen musste, dass Bayern und Schwaben eigene Wege gingen und er sich zudem mit seinen Verwandten zerstritten hatte.[37]

    Wirkung
    Maßnahmen nach Konrads Tod
    Nach dem Tode Konrads ist es wohl zwischen dem 14. und 24. Mai 919 in Fritzlar, nahe der Grenze des konradinischen und liudolfingischen Machtbereichs, zur Erhebung Heinrichs zum neuen König gekommen. Der Schilderung Widukinds zufolge hat der Konradiner Eberhard vor den versammelten Franken und Sachsen Heinrich als König benannt. Als ihm der Mainzer Erzbischof Heriger die Salbung anbot, habe Heinrich dies nicht angenommen: Er habe sich damit begnügen wollen, durch den Königsnamen aus den Großen seines Reiches herausgehoben worden zu sein – Salbung und Krönung jedoch sollten Würdigeren vorbehalten bleiben.[38] Die Darstellung hat bis heute heftige Kontroversen ausgelöst. So wird etwa um die Frage gestritten, ob im Ostfrankenreich die Salbung überhaupt üblich gewesen ist. Die Nachricht, dass nur Repräsentanten der Sachsen und Franken anwesend waren, und der Verzicht auf die Salbung könnten jedoch darauf hindeuten, dass Heinrich, im Gegensatz zu Konrad, seine Herrschaft mit einem reduzierten Anspruch antrat und dies in Fritzlar demonstrativ zum Ausdruck brachte.[39]

    Um seine Herrschaft zu sichern, musste Heinrich sein Verhältnis zu den Herzögen regeln. Dabei vollzog sich die Integration der duces in die Machtstrukturen des ostfränkischen Reiches. Die Etablierung der regionalen Mittelgewalten, der späteren bzw. werdenden Herzogtümer also, denen sich Konrad noch militärisch entgegengestemmt hatte, akzeptierte Heinrich von Anfang an. Die regionalen Machthaber besaßen Herrschaftsgewalt, die sie nicht einer Verleihung des Königs verdankten, sondern aus eigener Kraft errangen, wenn man so will: durch Usurpation. Mit der dem König geleisteten Huldigung gewannen sie nun die Legitimation ihrer Führungsrolle.

    Konrads Bruder Eberhard wurde als amicus regis (Freund des Königs) einer der wichtigsten Männer im Reich und blieb dies bis zu Heinrichs Tod. In Schwaben soll sich im Jahr 919 Herzog Burkhard ohne Widerstand „mit allen seinen Burgen und seinem ganzen Volk“[40] dem König unterworfen haben. Herzog Arnulf übte nach 918 bis 921 eine De-facto-Königsgewalt aus, mit der er sich die Herrschaftsmittel des Königtums in Bayern sicherte. Die vieldiskutierte Nachricht der Salzburger Annalen, die Bayern hätten ihren Herzog Arnulf in regno Teutonicorum zum König ausgerufen, wird in der neueren Forschung verstärkt angezweifelt.[41] Erst nach intensiveren militärischen Operationen unterwarf sich Herzog Arnulf dem König. Seine Machtposition wurde jedoch nicht beschnitten, als er Heinrich huldigte und von diesem als amicus in den Kreis der Berater aufgenommen wurde. Heinrich beließ dem Herzog sowohl das Recht zur Vergabe der Bistümer als auch den Fiskus mit der bedeutenden Regensburger Pfalz. In seinen Urkunden verfügte Heinrich außerdem nie über Güter in Bayern.

    Im Unterschied zu Konrad versuchte Heinrich nicht, sich die Machtmittel des karolingischen Königtums anzueignen, sondern überließ auch hier den principes in den ostfränkischen Teilreichen ihre Führungsrolle. Die Herzöge wiederum verpflichteten sich zu Leistungen und dauerhafter Unterstützung. Freundschaft und weitgehende Selbstständigkeit wurde den Herzögen zugebilligt, allerdings erst nach einem demonstrativen Akt der Unterordnung.

    Im Hinblick auf das umstrittene Lothringen führten Verhandlungen zum Abschluss eines Freundschaftsbündnisses zwischen Karl dem Einfältigen und Heinrich. Im November 921 trafen sich die beiden Könige bei Bonn. In der Mitte des Rheins, genau auf der Grenze zwischen Lothringen und dem Ostfrankenreich, wurde ein Schiff verankert, auf dem die beiden Könige einen Vertrag schlossen. Heinrich erkannte Karls Herrschaft über Lothringen an, während dieser ihn als gleichberechtigten fränkischen König akzeptierte, als rex Francorum orientalium bzw. rex orientalis.[42]

    Den Ungarneinfällen der Jahre 919, 924 und 926 stand Heinrich, ähnlich wie Konrad, machtlos gegenüber. Doch geriet ein ungarischer Anführer in Gefangenschaft, und für dessen Freilassung erkaufte der König gegen einen jährlichen Tribut eine neunjährige Schonung. So gewann man Zeit, sich militärisch zu wappnen. Am 15. März 933 gelang tatsächlich ein militärischer Erfolg in der Schlacht bei Riade. Doch erst Heinrichs Nachfolger Otto konnte durch den Sieg in der Lechfeldschlacht 955 die Raubzüge der Ungarn dauerhaft beenden.

    Mit Heinrich endete die karolingische Herrschaftspraxis, das Reich unter die legitimen Söhne des Königs aufzuteilen. Das Prinzip der Individualsukzession (Einzelthronfolge) setzte sich durch. Heinrich bestimmte seinen Sohn Otto zum alleinigen Nachfolger und gründete zugleich die Dynastie der Ottonen.

    Nachleben im Hoch- und Spätmittelalter
    Als des Stifters wurde Konrads in Lorsch, Fulda und St. Gallen noch bis ins späte Mittelalter gedacht. In den hochmittelalterlichen Chroniken wurden allerdings neben den Regierungsdaten meist nur die Ungarneinfälle und die Aufstände der Fürsten erwähnt. Die Chronisten dieser Zeit bemühten sich, die Geschichte des römischen Reiches nach Dynastien zu gliedern, die Idee von der Translatio imperii zu entwickeln und die Erfolge der Herrscher besonders hervorzuheben – diesen Bemühungen fiel Konrad zum Opfer. Sein Königtum galt als belangloses Zwischenspiel, das sich nicht in die Vorstellung von einer kontinuierlichen Herrschaftsausübung großer Geschlechter einfügen ließ. Vielmehr wurde es als merkwürdig empfunden, dass ein König zu herrschen vermochte, der keiner der großen Dynastien entstammte. Einige Chronisten machten ihn daher einfach zu einem Karolinger.[52]

    Eine außerordentlich günstige Beurteilung erfährt Konrad bei Ekkehard IV. von St. Gallen. In diesem Kloster, dessen Abt Salomo III. zum engsten Beraterkreis Konrads zählte, wurde dem König noch lange ein ehrenvolles Gedenken bewahrt.[53]

    In der Landes-, Regional- und Stadtchronistik des späten Mittelalters war Konrad nahezu bedeutungslos. Zwar tritt er noch in der Sächsischen Weltchronik recht ausführlich in Erscheinung, die Nachrichten in anderen Chroniken sind jedoch deutlich spärlicher. Oft wird Konrad mit Ludwig dem Kind kontaminiert und „als letzter Karolinger“ bezeichnet. Angaben über seine Herkunft und den genauen Herrschertitel fehlen häufig. In der kollektiven Erinnerung des Spätmittelalters spielte Konrad kaum eine Rolle. Eine Ausnahme bildet die Hessische Landeschronik des Wigand Gerstenberg. Er feierte Konrad als Retter des Christentums vor den Ungarn. Wigand machte Konrad zudem zum größten Förderer der Stadt Frankenberg; er erscheint geradezu als der Urheber einer großen städtischen Vergangenheit und verdrängt damit fast den ebenso gerühmten Karl den Großen.[54] Warum der Chronist Konrad derart in den Mittelpunkt rückte, ist ungewiss.

    Konrads Nachwirkung in urkundlichen Quellen war regional begrenzt. Das Nachleben Konrads in dokumentarischen Quellen konzentrierte sich überwiegend auf die Gebiete, in denen seine Familie und er selbst begütert waren oder in denen Rechte und Besitzungen der Konradiner lagen. Vor allem Fulda, Mainz und Würzburg waren Zentren urkundlicher Nachwirkungen. Außerhalb des fränkischen Gebietes wurde seiner Herkunft kaum gedacht. Aus seinem Hausstift Weilburg liegen keine Urkunden vor, da diese Institution bis in die staufische Zeit hinein keinerlei Herrscherurkunden überliefert hat.[55] Auch Konrads Grab geriet in Vergessenheit; die Grabpflege hat das Mittelalter nicht überdauert. Seit dem 12. Jahrhundert ist sogar sein genauer Ort unbekannt. Möglicherweise hat das negative oder sogar fehlende Konradbild über die Jahrhunderte hinweg dazu geführt, dass sich niemand mehr die Mühe machte, sein Grab zu finden.[56] Nur eine im Jahr 1878 angebrachte Sandsteintafel erinnert an sein Grab. Öffentliche Resonanz fand ihre Aufstellung kaum.

    Geschichtsbilder und Forschungsperspektiven
    Anfänge des mittelalterlichen „Deutschen Reiches“
    Dass die ostfränkischen Großen nicht dem einzigen noch regierenden Karolinger das Königtum antrugen, sondern einen Nichtkarolinger zu ihrem König machten, wurde oft als historische Weichenstellung für ein werdendes „Deutschbewusstsein“ gewürdigt.[57] Die Entscheidung der Großen aus Ostfranken, Sachsen, Alemannien und Bayern gegen einen Westfranken galt als Hinweis auf ein starkes Gemeinschaftsgefühl rechts des Rheins im Sinne eines „deutschen“ Nationalgefühls, weshalb nur einer der Ihren und kein „Franzose“ als König in Frage gekommen sei. Dass das Deutsche Reich um das Jahr 900 entstanden sei, war bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg eine allgemeine Grundüberzeugung. Als die eigentlichen Gründer des „deutschen Reiches“ wurden die deutschen Stämme angesehen. Uneinig war man sich lediglich, welches konkrete Datum zwischen 843 und 936 in Betracht komme.

    Der Historiker Harry Bresslau hielt 1911 vor der wissenschaftlichen Gesellschaft in Straßburg einen Vortrag mit dem Titel „Das tausendjährige Jubiläum der deutschen Selbständigkeit“, in dem er Konrads Wahl eine bedeutende Rolle bei der Abgrenzung zwischen der fränkischen und der deutschen Epoche des Reiches zuwies. Dynastiewechsel, Königswahl und Unteilbarkeit des Reiches waren für Bresslau die Hauptgründe, warum er 911 als Epochenjahr ansah.[58] Andere Historiker wie etwa Walter Schlesinger sahen in der Designation des Sachsenherzogs Heinrich durch den sterbenden König Konrad einen wesentlichen Beitrag zur Entstehung des mittelalterlichen Reiches, das sie mit dem Herrschaftsantritt von 919 beginnen ließen.[59]

    Johannes Haller ließ mit Konrads Königtum die deutsche Geschichte beginnen und leitete 1923 sein Kapitel mit den Worten ein: „Seit wann gibt es eine deutsche Geschichte? Die richtige Antwort lautet: seit es Deutsche und ein deutsches Volk gibt. Aber seit wann gibt es das? ... Eine deutsche Geschichte kann es erst geben, wenn die unter sich verbundenen Stämme sich vom Gesamtverband des fränkischen Reiches lösen und eine Einheit für sich bilden. ... Konrad I. gilt darum als der erste deutsche König, und beim Jahr 911 darf man – wenn man nach festen Zahlen fragt, die freilich immer etwas Äußerliches behalten – die erste Epoche der deutschen Geschichte ansetzen: die Entstehung des deutschen Staates.“[60] Noch 1972 leitete Wolf-Heino Struck seinen Aufsatz über die konradinischen Stiftsgründungen mit folgenden Worten ein: „Als im November 911 Konrad I. in Forchheim [...] zum König gewählt und damit vor 1060 Jahren die Geschichte des Deutschen Reiches eingeleitet wurde, erreichte das Geschlecht der Konradiner den Höhepunkt seines Ansehens.“[61]

    Erst durch die reichhaltigen Forschungen der letzten Jahrzehnte zur Nationsbildung mussten solche ehemals als sicher geltende Vorstellungen aufgegeben werden. Man sieht heute das Deutsche Reich in einem Prozess entstanden, der im 11. und 12. Jahrhundert noch nicht abgeschlossen war.[62] Außerdem ist heute unstrittig, dass die so genannten gentes, die politisch organisierten Großgruppen, die auch die Wahl Konrads bestimmten, keine „deutschen Stämme“, sondern deutschsprachige Gruppen waren, die ein schwer fassbares Zusammengehörigkeitsgefühl verband und die sich als Franken, Bayern, Sachsen oder Schwaben verstanden, nicht aber als „Deutsche“.[63] Der Begriff regnum Teutonicum wurde als Fremd- und Eigenbezeichnung erst allmählich seit dem 11. Jahrhundert gebraucht.[64]

    Konrad im Urteil der Forschung
    Während die ottonischen Quellen dem König ein positives Urteil ausstellen, gilt Konrad in der Forschung nach weit verbreiteter Ansicht mit seiner ganzen Regierung als gescheitert. Weder gelang es ihm trotz verschiedener Kriegszüge, den Verlust Lothringens an Karl den Einfältigen zu verhindern, noch vermochte er der einsetzenden Ungarngefahr Herr zu werden oder die aufstrebenden Fürsten in den Regionen in das Reich zu integrieren. Diese Urteile wirken bis heute nach. Die eher die Entstehung der Nationalstaaten hervorkehrende Forschung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sah seine größte Leistung erst auf dem Sterbebett vollbracht, als er mit Heinrich für einen fähigen Herrscher sorgte, eine Entscheidung, die Ernst Dümmler als „seine ehrenvollste That“ rühmte.[65] Ein ähnliches Konrad-Bild findet sich auch in den Schulbüchern und der populärwissenschaftlichen Literatur jener Zeit. Die Werke beschäftigen sich zwar noch vergleichsweise ausführlich mit dem Konradiner, beurteilten ihn aber vor allem am Verlust Lothringens bzw. den Auseinandersetzungen mit den ‚Herzögen‘ und sahen seine größte Leistung in der Designation Heinrichs I.

    Die ungünstige Beurteilung, die Konrad im nationalistischen 19. Jahrhundert erfuhr, verdeutlicht exemplarisch ein Vorgang, der sich 1891 ereignete: Als man Konrad an seinem ehemaligen Stammsitz Weilburg ein Denkmal errichten wollte, lehnte die Stadt Weilburg das Vorhaben ab. Herrscher und Epoche erschienen den „Stadtvätern“ von allzu geringer Bedeutung. Das Denkmal wurde schließlich bei Villmar auf einem Felsen hoch über der Lahn aufgestellt, wo es noch heute steht.

    Robert Holtzmann schlussfolgerte 1941 in seiner Geschichte der sächsischen Kaiserzeit: „Am Erfolge gemessen, kann man freilich nur sagen: er ist gescheitert. Begünstigt von der Geistlichkeit, aber sonst fast nur auf die Kräfte des heimischen Rheinfrankens gestützt, hat er auf allen Punkten Niederlagen erlitten.“[66] Zwei Jahre später meinte Gerd Tellenbach: „Konrad I. aber vermochte den Versuch von 911 noch nicht zum Gelingen zu führen. Seine Regierung ist eine Kette politischer Mißerfolge.“[67]

    Solche Urteile finden sich bis in die jüngere Zeit. 1991 urteilte Johannes Fried: „Trotz mancher Teilerfolge […] überfordert er die Ressourcen des Königtums durch die inneren Auseinandersetzungen und versagt schließlich auch bei der Abwehr äußerer Feinde, der Ungarn und Dänen“.[68] Für Fried war Konrad ein König, der „auf ganzer Linie scheiterte“.[69] Das Fehlen Konrads in den einschlägigen Herrscherbiographieserien begründet man mit seiner Erfolglosigkeit und damit, dass er weder den Karolingern noch den Ottonen zuzurechnen ist.[70]

    In einem grundlegenden Aufsatz aus dem Jahr 1982, der die Beurkundungspraxis Konrads behandelt, unterschied Hans-Werner Goetz zwei Phasen in Konrads Regierung. In einer ersten Phase, die durch „eine energievolle Politik“ geprägt war, wollte er die königlichen Rechte noch ausweiten. Seine Stellung war durch eine breite Zustimmung der Großen gefestigt. Erst die Rebellionen der werdenden Herzogsgeschlechter leiteten die zweite Phase ein und ließen Konrads Pläne scheitern und schränkten seinen Wirkungskreis auf Franken ein.[71]

    Seit dem Aufsatz von Goetz wurde König Konrad allerdings keine detailliertere Behandlung mehr gewidmet. Die Forschung ordnete Konrad eher in übergeordnete Zusammenhänge ein, ohne ihm dabei eine wegweisende Rolle zuzugestehen. Auch in der jüngsten Schulbuchgeneration ist Konrad nur noch sporadisch vertreten.[72] Erst eine von einer Fuldaer Bürgerinitiative angestoßene wissenschaftliche Tagung im Jahr 2005 rückte Konrad wieder in den Blickpunkt.[73] Einen „Rehabilitierungsversuch“ unternahm dabei Hans-Henning Kortüm. Nach seinem Urteil ist Konrad nicht gescheitert, sondern agierte im Gegenteil höchst erfolgreich. Das negative Konradbild beruhe zum einen auf der fehlenden Ausbildung einer Dynastie[74] und zum anderen auf einer falschen Interpretation der berühmten Formulierung fortuna atque mores, also des negativen Resümees Widukinds. Nach Widukind soll König Konrad auf dem Sterbebett zu seinem Bruder Eberhard gesagt haben, dass ihm „fortuna atque mores“ fehlten. Während fortuna tatsächlich das im mittelalterlichen Verständnis so wandelbare Glück bezeichne, sei mores nicht, wie bisher üblich, mit Königsheil zu übersetzen, sondern eher mit dem Begriff Zeitgeist. Diese Bedeutung herrsche im Werk des Sallust vor, an dessen Stil sich Widukind generell stark orientiert habe. Die veränderte Übersetzung würde schließlich bedeuten, dass mit fortuna und mores ein Herrscherwechsel vonstattenging und der Zeitgeist (mores) sich zwangsläufig vom sterbenden König abwandte.

    Im Jahr 2008 begründeten Gerd Althoff und Hagen Keller die entscheidende Schwäche für das Scheitern Konrads I. damit, „daß es dem König nicht gelang, ein personales Beziehungsnetz aufzubauen, das über den Kreis hinausreichte, mit dessen Hilfe er das Königtum übernommen hatte“.[75]

    Das Vonderau Museum veranstaltete vom 9. November 2011 bis zum 5. Februar 2012 anlässlich des 1100. Jahrestages der Wahl Konrads I. zum König die Ausstellung 911 – Königswahl zwischen Karolingern und Ottonen. Konrad I. – Herrschaft und Alltag. Dazu wurde ein Begleitband veröffentlicht.[76]

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Franken war eines der Stammesherzogtümer des ostfränkischen Reichs, die sich gegen Ende der Karolingerzeit Anfang des 10. Jahrhunderts herausbildeten. Sein Gebiet umfasste das heutige Hessen, das nördliche Baden-Württemberg, Südthüringen, weite Teile von Rheinland-Pfalz und Teile der heute fränkischen Gebiete in Bayern. Das Herzogtum Franken hatte mit allen anderen Stammesherzogtümern eine gemeinsame Grenze: Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringen (Ober- und Niederlothringen).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Franken

    Titel (genauer):
    Als Ostfrankenreich (lateinisch Regnum Francorum orientalium) bezeichnet man das aus der Teilung des Fränkischen Reichs im Jahr 843 hervorgegangene östliche Teilreich. Es handelt sich um den frühmittelalterlichen Vorläufer des Heiligen Römischen Reichs.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ostfrankenreich

    Konrad heiratete Kunigunde von Schwaben in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


Generation: 2

  1. 2.  Konrad (Konradiner), der Ältere wurde geboren in cir 855 (Sohn von Udo im Lahngau (Konradiner) und N. von Auxerre? (Welfen)); gestorben am 27 Feb 906 in Fritzlar, Schwalm-Eder-Kreis, DE.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_der_Ältere_(Konradiner)

    Konrad der Ältere († 27. Februar 906 bei Fritzlar) aus dem Haus der Konradiner war ein Sohn des Grafen Udo im Lahngau (um 830–879) und der Vater des späteren deutschen Königs Konrad I. Konrad wird als nepos (Neffe, Enkel, Nachkomme) des Königs Arnulf bezeichnet, der mit Oda, einer Verwandten Konrads, verheiratet war.

    Konrad war 886 Graf im Oberlahngau, Graf im Wormsgau, ab 897 Graf im Hessengau, 903 Graf im Gotzfeldgau und 905 Graf in der Wetterau. Nachdem Arnulf den fränkischen Babenberger Markgrafen Poppo von Thüringen gestürzt hatte, wurde Konrad 892 als Verwandter der Königin mit der Nachfolge Poppos betraut. Gleichzeitig wurde Konrads Bruder Rudolf zum Bischof von Würzburg ernannt, womit die Konradiner einen beherrschenden Einfluss nicht nur in Hessen, sondern nun auch in Thüringen und Mainfranken gewannen.
    Als Arnulf Ende 899 starb und kurz darauf sein siebenjähriger Sohn Ludwig das Kind, der Sohn Odas, zum König gewählt wurde, gewannen Konrad und seine Familie erheblichen Einfluss auf die Reichspolitik. Konrad konnte sich allerdings in Thüringen gegen die mächtiger werdenden Liudolfinger nicht behaupten, und diese Markgrafschaft ging daher bereits vor 903 wieder verloren. Dafür wuchs der Familie mit dem Titel eines dux regni Lothringens für Konrads Bruder Gebhard weitere Macht zu. Kononrad stand ab 902 in einer blutigen Fehde mit den Babenbergern, in der er 906 bei Fritzlar den Tod fand. Dies führte sehr schnell die Gefangenschaft und Hinrichtung des letzten Babenbergers, Adalbert, herbei. Konrad wurde in der Martinskirche in Weilburg beerdigt.
    Der Tod Konrads des Älteren und das Ende der Babenberger machte den Weg frei für Konrads Sohn, Konrad den Jüngeren, der dann mit dem Titel dux (Herzog) in Main- und Rheinfranken herrschte und 911 zum König des Ostfränkischen Reichs gewählt wurde.

    Konrad war ab etwa 880 verheiratet mit Glismut (* um 866; † 26. April 924), Tochter von Kaiser Arnulf von Kärnten. Mit ihr hatte er vier Kinder:
    • Konrad der Jüngere († 918), 910 Herzog von Franken, 911 ostfränkischer König
    • Eberhard († 939), 918 Herzog von Franken
    • Otto bzw. Udo od. Odo († nach 918), 904 Graf im Ruhrgau, 912 Graf an der mittleren Lahn
    • Tochter ∞ Burkhard
    Konrads Vater war Udo im Lahngau, seine Brüder waren:
    • Gebhard (888 bezeugt; † (22.) Juni 910 bei Augsburg), 897 und 906 Graf im oberen Rheingau, 909 Graf in der Wetterau, 903 Herzog in Lothringen (dux regni)
    • Rudolf († 3. August 908 in Thüringen), 892–908 Bischof von Würzburg

    —————————————————————&

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konradiner

    Die Konradiner waren ein Adels- und Herrschergeschlecht der westgermanischen Franken aus dem 8. bis 11. Jahrhundert. Ihren ursprünglichen Herrschaftsschwerpunkt bildete das Gebiet um Trier; noch während der karolingischen Herrschaft verlagerte sich dieser nach Osten über den Lahngau in das mittlere Ostfränkische Reich nach Hessen und Thüringen. Mit Konrad I. stellte die Familie von 911 bis 918 einen König des Ostfränkischen Reiches.

    Eine erste Erwähnung findet die Familie 832 mit dem Grafen Gebhard im Niederlahngau, eine zweite 861, als dessen Söhne als propinqui (nahe Verwandte) des Seneschalls Adalhard erwähnt werden, der Jahre zuvor neben Ludwig dem Frommen und dessen Ehefrau, der Kaiserin Judith, das Frankenreich verwaltet hatte. Sie wurden 861 von Ludwig dem Deutschen abgesetzt und flohen mit Adalhard zu Karl dem Kahlen, tauchen aber 866 schon wieder im Gefolge Ludwigs des Jüngeren auf, eines Sohnes Ludwigs des Deutschen. Die Vorfahren der Familie waren nahe Verwandte der Karolinger.
    Der Aufstieg der Konradiner begann mit Oda, der Ehefrau des Kaisers Arnulf von Kärnten, die zu den Konradinern gehörte, ohne dass der genaue Bezug bekannt ist. Konrad der Ältere wird – aufgrund seiner Blutsverwandtschaft mit Oda – als nepos (Nefeffe, Cousin, Enkel, Nachkomme) des Kaisers bezeichnet. Er und seine Brüder waren offenbar auch die nächsten Verwandten des Kaisers, der sich in seinem Kampf gegen die Popponen erheblich auf die Konradiner stützte und ihnen in diesem Zusammenhang – neben ihrer Machtbasis in Hessen – eine Vormachtstellung in Thüringen und Mainfranken verschaffte.
    Nach Arnulfs Tod waren die Konradiner als einzige Verwandte des neuen Königs, Ludwigs des Kindes, die beherrschende Sippe im Reich. Sie waren zu diesem Zeitpunkt schon weitverzweigt. Konrads Bruder Gebhard wurde 903 Herzog von Lothringen. Konrads Sohn Konrad der Jüngere wurde 906 zum Herzog von Franken ernannt, nachdem nach der Schlacht bei Fritzlar, in der sein Vater fiel, die Konkurrenz der fränkischen Babenberger ausgeschaltet worden war (Babenberger Fehde).
    911, nach dem Tod des letzten Karolingers auf dem ostfränkischen Thron, wurde Konrad der Jüngere anstelle des westfränkischen Königs Karl III. des Einfältigen in Forchheim als Konrad I. zum ostfränkischen König gewählt und beendete damit die Herrschaft der Karolinger im ostfränkischen Reich.
    Konrad starb kinderlos im Dezember 918, und die Königskrone ging mit der Wahl von Heinrich I. an die sächsischen Herzöge (Ottonen). Damit fielen die Konradiner wieder auf das Machtniveau von Stammesherzogen zurück. Konrads Bruder Eberhard, seiin Nachfolger als Herzog von Franken, war dem neuen sächsischen König Heinrich I. gegenüber zeitlebens loyal und wurde von Letzterem sogar zeitweilig (926-928) mit dem Herzogtum Lothringen belehnt, um es zu befrieden. Als dann aber Heinrichs Sohohn Otto I. König (und Kaiser) wurde, ließ sich Eberhard, zusammen mit Arnulf von Bayern und Thankmar, Sohn König Heinrichs aus dessen erster Ehe, auf einen Aufstand ein, der schließlich 939 mit dem Tod Eberhards in der Schlacht von Andernach und dem Verlust des Herzogtums endete. In dieser Schlacht wurde er von seinen Vettern Konrad Kurzbold und Udo von der Wetterau besiegt. Weiter gelang es der Familie, das Herzogtum Schwaben 926 zu erben. Zwar verlor man es zwischenzeitlich an den Königssohn Liudolf, konnte es aber 982 wieder erwerben und bis zum Jahr 1012 halten.
    Die Konradiner starben 1036 nach dem Verlust auch der letzten Grafschaft im Mannesstamm aus.

    Stammliste
    Die Stammliste der Konradiner ist in der Fachliteratur umstritten. Die nachstehende Darstellung folgt der von Schwennicke in den Europäischen Stammtafeln, Band I.1, 2005, in der die in der Diskussion stehenden Arbeiten von Johannes Fried, Donald C. Jackman, Eduard Hlawitschka und Armin Wolf (siehe unten) zu Rate gezogen wurden.

    Bis zum Ende des 10. Jahrhunderts
    1 Gebhard, 832 bezeugt, Graf im Niederlahngau, stiftete 845 in Kettenbach ein Stift für regulierte Chorherren, das 879 nach Gemünden verlegt wurde (St. Severus (Gemünden)), 879 geistlich in Gemünden ∞ Schwester des Markgrafen Ernst im Nordgau (rnste) – Vorfahren: siehe Geroldonen[1]
    1 Udo, Graf im Lahngau; ∞ NN, Tochter von Konrad I., Graf von Auxerre (Welfen) und Adelheid von Tours (Etichonen)[2]
    1 Konrad der Ältere; † 27. Februar 906 bei Fritzlar, 886 Graf im Oberlahngau, 897 Graf im Hessengau, 903 Graf im Gotzfeldgau, 905 Graf in der Wetterau, Graf im Wormsgau, 892 bis vor 903 Markgraf in Thüringen, 893 an Stelle der Popponen Markgrf im Maingau, Nepos des mit der Konradinerin Oda verheirateten karolingischen Kaisers Arnulf von Kärnten, begraben in der Martinskirche in Weilburg; ∞ Glismut, eine uneheliche Tochter des Kaisers Arnulf, 906 bezeugt; † 26. April 924
    1 Konrad I. der Jüngere; † 23. Dezember 918, 908 Graf im Hessengau, 910 Graf im Keldachgau, Markgraf im Maingau und Herzog von Franken, 7./10. November 911 ostfränkischer König als Nachfolger des letzten ostfränkischen Karolingers Ludwig das Kid; stiftet 912 Sankt Walpurgis in Weilburg, begraben in Fulda; ∞ 913 Kunigunde, Schwester der Grafen Erchanger und Berthold (Ahalolfinger), Witwe des Markgrafen Luitpold von Bayern (Luitpoldinger), begraben im Kloster Lorsch
    2 Eberhard; † 23. Oktober 939 bei Andernach, Herzog von Franken, 909 Laienabt von Sankt Maximin in Trier, 913 Graf im Hessengau und Perfgau, 913 und 928 Graf in Oberlahngau, 914 Markgraf, 936 Truchsess, Markgraf im Maingau, 938 Pfalzgraf
    1 Konrad, 953/965 Graf im Lobdengau er bekommt von Konrad Kurzbold die Lobdengau
    1 Meingaud, 965-987 Graf im Maingau, 987-1002 Graf im Lobdengau
    3 Otto; † nach 918, 904 Graf im Ruhrgau, 912 Graf an der mittleren Lahn
    4 Tochter ∞ Burkhard
    2 Eberhard; † 902/903 vor Bamberg, Graf im Niederlahngau, 888 Graf in der Ortenau, ∞ Wiltrud 903-933 bezeugt, wohl Tochter von Walaho, Graf im Wormsgau (Walahonen)
    1 Söhne, 903 erwähnt
    2 Konrad Kurzbold; † 30. Juni 948, 906/907 und 932 Graf im Wormsgau, 910 Graf im Niederlahngau, 927 Graf im Ahrgau, Graf im Lobdengau, stiftet 910 das Kloster Sankt Georg in Limburg a.d. Lahn, wo er auch begraben wurde, er war ohne Nachkommen.
    3 Gebhard; † nach 15. Januar 947, 940 Graf im Ufgau, ∞ wohl NN von Vermandois, Tochter des Grafen Heribert I. (Karolinger)
    1 Konrad, Kuno I.; † wohl 982, 961 Vogt von Schwarzach am Main, 948-951 Graf im Rheingau, 973 Graf in der Ortenau, ∞ Judith von Thüringen
    1 Konrad † 20-08-997, 983 Graf, 985 und 995 Graf im Rheingau, 987 Graf im Ufgau, 994 Graf in der Ortenau ∞ Adelheid, Konrad – ist vielleicht identisch mit Kuno von Öhningen, dem Herzog Konrad von Schwaben, siehe unten
    2 Drutwin I (Herr zu Lipporn 940, Graf in der Esterau 950)
    1 Drutwin II (Herr zu Lipporn, Graf im Königssondergau 991) (Diese Linie stirbt aus und die Grafschaft des Königssondergau geht an Reginhard {Reginbodonen}, Sohn von Konrad/Kuno I. 982)
    2 Rupert (Erzbischof zu Mainz 970-975)
    3 Dudo (Herr zu Liedberg)
    3 Udo; † 19. Juli 982 in Kalabrien, Graf zu Nassau (diese Linie stirbt aus und die Grafschaft Nassau wird durch die Kinder von Dudu Heinrich von Laurenberg durch Tausch mit dem Erzbischof von Trier 1159 weiter geführt)
    4 Judith; † 16. Oktober wohl 973, ∞ Heinrich Graf im Heilangau; † 11. Mai 976 (Udonen)
    4  ? Tochter ∞ Werner, um 890-910 bezeugt; † wohl 920, 906 Graf im Speyergau und Wormsgau (Salier)
    3 Gebhard (888 bezeugt, † (22.) Juni 910 bei Augsburg), 897 und 906 Graf im oberen Rheingau[3], 909 Graf in der Wetterau, 903 Herzog in Lothringen dux regni quod a multis Hlotharii dicitur („Herzog des Königreiches, das von vielen dasjenige Lotars genannt wird“, gemeint ist das Lotharii Regnum, das spätere Lothringen), ließ 897 in Wetzlar eine Salvatorkirche weihen.
    1 Udo; † 949, 914 Graf in der Wetterau, 917 und 948 Graf im Rheingau, 918 Graf im Lahngau, stiftet 914/915 das Kloster Sankt Maria in Wetzlar, wo er auch begraben wurde, ∞ NN von Vermandois, Tochter des Grafen Heribert I. (Karolinger)
    1 Gebhard; † 938 vor Belecke
    2 Udo; † 965, 950-965 Bischof von Straßburg
    3 Heribert; † 992, 976 Graf im Kinziggau, Pfalzgraf, Graf im Engersgau, Graf von Gleiberg; ∞ Imiza, Tochter des Grafen Megingoz und der Gerberga (Matfride)
    1 Otto von Hammerstein (Otto von Zutphen[4]), 1002 bezeugt; † wohl 5. Juni 1036, 1016 Graf in der Wetterau, 1019 Graf im Engersgau, ∞ Irmgard; † 1042, Tochter des Gottfried des Gefangenen, Graf von Verdun (Wigeriche, Hammersteiner Ehe)
    1 Udo; † 1034
    2 Mathilde; ∞ Ludolf, Vogt von Brauweiler; † 11. April 1031 (Ezzonen)
    2 Gebhard; † 8. November 1016, Graf
    3 Irmtrud, * 972; † nach 985, Erbin von Gleiberg, ∞ Friedrich von Luxemburg; † 6. Oktober 1019, Graf im Moselgau (Wigeriche)
    4 Gerberga; † nach 1036 ∞ Heinrich von Schweinfurt, 980 bezeugt; † 18. September 1017, Graf im Nordgau, begraben in Schweinfurt
    2 Hermann I.; † 10. Dezember 949, um 914-915 Graf, 926 Herzog von Schwaben, 939 Graf im Niederlahngau, Graf im Engersgau, 947 Laienabt von Echternach, gründet Sankt Florin in Koblenz, begraben auf der Insel Reichenau; ∞ 926 Regelinda; † 958 nah dem 29. April auf der Insel Ufenau, Witwe des Herzogs Burchard II. von Schwaben, wohl Tochter des Grafen Eberhard II. im Zürichgau (Eberhardinger) und der Gisela
    1 Ida (Ita); † 17. Mai 986; ∞ Ende 947/Anfang 948 Liudolf von Sachsen; † 6. September 957 in Pombia, 950-954 Herzog von Schwaben, begraben in Sankt Alban vor Mainz (Liudolfinger)
    4 Rudolf; † 3. August 908 in Thüringen, 892-908 Bischof von Würzburg
    2 Berengar, 860 bezeugt; † nach 879, 876 Graf des Hessengaus
    3 Waldo; † 30. Oktober …, 839 Mönch, 868/879 Abt von Sankt Maximin in Trier
    4 Berthold, 869-883 Erzbischof von Trier
    Im 11. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Konrad, Kuno von Öhningen; † 20. August 997, 983 Herzog von Schwaben (dux Alemaniae et Alsatiae) – ist vielleicht identisch mit Graf Konrad im Rheingau, Ufgau und (994) Ortenau, siehe oben und Anmerkung im Anschluss - ∞ Richlind, vielleicht Tchter des Liudolf, Herzog von Schwaben (Liudolfinger), und/oder Judith (s. „Offene Punkte“)
    1 Liutold, laicus
    2 Konrad, laicus
    3 Hermann II.; † 2. oder 3. Mai 1003, 996 Dux, 997 Herzog von Schwaben, Kandidat bei der Königswahl von 1002; ∞ um 986 Gerberga von Burgund; † 7. Juli 1019, vielleicht auch 1018, Tochter des Konrad III. des Friedfertigen (Pacificus), Herzog vn Burgund (Welfen), Witwe von Graf Hermann von Werl
    1 Mathilde, * wohl 988; † 29. Juli 1031/1032, begraben im Dom zu Worms,
    2 ∞ I um 1002 Konrad I., Herzog von Kärnten; † 12. Dezember 1011, vielleicht auch 15. Dezember, (Salier),
    3 ∞ II Friedrich II., Graf von Bar und Herzog von Oberlothringen; † 1026 (Wigeriche),
    4 ∞ III Esiko Graf von Ballenstedt, Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt; † wohl 1059/1060 (Askanier)
    5 Gisela, * 11. Oktober wohl 990; † 16. Februar 1043 in Goslar, begraben im Dom zu Speyer;
    6 ∞ I um 1002 Bruno; † 1012/1014, Graf, wohl von Braunschweig;
    7 ∞ II um 1014 Ernst I. Herzog von Schwaben; † 31. März (vielleicht auch Mai) 1015 durch einen Jagdunfall, begraben in Würzburg (Babenberger),
    8 ∞ III vor Januar 1017 Konrad II., Herzog von Franken, 1024 deutscher König, 1027 Kaiser; † 4. Juni 1039 (Salier)
    9 Berchtold, * Anfang 992; † Anfang 993, getauft in Einsiedeln 992, begraben in Marchtal
    10 Beatrix; † 23. Februar nach 1025; ∞ Adalbero von Eppenstein, 1012–1035 Herzog von Kärnten, 1000 bezeugt; † 28. November 1039 (Eppensteiner)
    11 Hermann III.; † 1. April 1012, 1003 Herzog von Schwaben
    4 Ita von Öhningen ∞ Rudolf II. Graf von Altdorf († 10. März …) (Welfen)
    5 Tochter ∞ nach 1011 Wladimir I. Swjatoslawitsch, Wladimir der Heilige; † 15. Juli 1015, Großfürst von Kiew (Rurikiden)
    6 Judith ∞ I NN (von Rheinfelden), ∞ II Adalbert Graf von Metz; † 1033 (Matfride)
    7 Kunizza; † 1020, ∞ Friedrich I., 1003/1027, Graf wohl von Dießen
    8 Reginhard, Graf im Königssondergau, Bannerträger/Hochvogt des Klosters Fulda († 1040) {Stammvater der Reginbodonen.}

    Offene Punkte
    Zahlreiche Fragen zu den genauen Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der konradinischen Familie und zu den anderen wichtigen Familien des Reiches sind ungeklärt. Insbesondere die Beziehungen aus den Ehen der Töchter sind unklar.
    So ist fraglich, ob die Mutter Konrads des Roten, des Ahnherren der salischen Kaiser, aus dem Geschlecht der Konradiner stammt. Es könnte sich dabei um eine Schwester oder (nichteheliche) Tochter von König Konrad I. handeln; auch eine Abstammung von Eberhard († 902/903) ist möglich.
    Die Auseinandersetzung in der Fachwissenschaft dreht sich hauptsächlich um Herzog Konrad von Schwaben († 997) und seine Ehefrau.
    Die Identität Herzog Konrads mit Kuno von Öhningen, die Armin Wolf 1980 aufzeigte (siehe unten: Wer war Kuno von Öhningen?), ist mittlerweile weitgehend anerkannt.
    Umstritten sind hingegen zum einen die Eltern Konrads. Erich Brandenburg sah ihn Anfang des 20. Jahrhunderts noch als jüngeren Sohn Udos, des Grafen in der Wetterau, und seiner namentlich nicht bekannten Ehefrau, einer Tochter des Grafen Heribert I. von Vermandois. Für Wolf sind Konrads Eltern unbekannt, Jackman und Fried hingegen nennen Herzog Konrad (von Elsass; † 982) als Vater, Judith oder Jutta von Öhningen als seine Mutter, setzen dafür Gebhard (X 938) und Bischof Udo von Straßburg als Söhne Udos von der Wetterau ein. Heinzelmann sieht ihn eher als kognatischen Enkel Udos.
    Darüber hinaus wurde Herzog Konrad von Schwaben von Erich Brandenburg auch mit dem Grafen Konrad im Rheingau (949) gleichgesetzt, einem Verwandten Herzog Hermanns I. (Sohn eines Vetters Hermanns I.) Doch käme hierfür, allein schon wegen des Alters, auch dessen gleichnamiger Sohn, der 985 und 995 Graf im Rheingau war, in Frage – womit aber andererseits der von Jackman und Fried angeführte elsässische Herzog Konrad ebenfalls genealogisch eingeordnet wäre.
    Nicht einig ist sich die Forschung auch über Konrads Ehefrau. Eine Position (z. B. Wolf) sieht sie als „filia Ottonis Magni imperatoris“ (Genealogia Welforum, Historia Welforum), wobei „filia“ allgemein als Nachkomme (hier: Enkelin) zu übersetzen wäre, deren Name Richlint gewesen sei (Jackman und Fried). Sollte ihr Vater Kaiser Ottos Sohn Liudolf gewesen sein, dann wäre Richlint eine Enkelin von Konrads (indirektem) Vorgänger als Herzog von Schwaben, Hermann I., gewesen. Eine andere Position ist die von Dungern (1906) und Hlawitschka, die eine Judith oder Jutta sehen, Hlawitschka zudem eine Tochter des Adalbert von Marchtal aus der Familie der Ahalolfinger (siehe unten: Wolf, Quasi hereditatem...)

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Konrad + Glismut N.. Glismut wurde geboren in cir 866; gestorben am 26 Apr 924. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Glismut N. wurde geboren in cir 866; gestorben am 26 Apr 924.

    Notizen:

    Glismut und Konrad I. der Ältere hatten vier Kinder.

    Es besteht eine Diskussion ob Glismut eine uneheliche Tochter des Kaisers Arnulf gewesen sein soll. Da Belege weder für die eine noch für die andere These vorhanden sind verzichte ich darauf eine Verbindung herzustellen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Glismut

    Glismut (* vor 906; † 26. April 924) war die Ehefrau von Konrad dem Älteren aus dem Haus der Konradiner. Mit ihm hatte sie vier Kinder, darunter den späteren ostfränkischen König Konrad I.

    Zu Glismuts Herkunft liegen keine Quellen vor, in der Forschung ist die Frage umstritten. Die Behauptung, Glismut sei eine uneheliche Tochter des Kaisers Arnulf gewesen (und König Konrad I. stamme folglich von den letzten Karolingern ab), wurde bereits 1779 von Johann Martin Kremer „hinlänglich widerlegt“[1], wird aber immer noch kolportiert[2]. Einem Eintrag in einem Nekrolog der Abtei Remiremont zufolge ist der Name von Glismuts Mutter „Amulred“. Diese könnte somit eine Tochter (dux) Ekberts von Sachsen sein. Die Nachkommenschaft Glismuts mutterseits, aus dem Geschlecht der Cobbonnen, konnte von Jackman (2006) nachgewiesen werden.
    Stein hatte 1872 gezeigt, dass Oda, die Ehefrau des Kaisers Arnulf, keine Schwester Konrads des Älteren war, und angenommen, dass ihr Vater Berengar oder Berthold war, zwei Brüder und Onkel Konrads aus der Familie der Konradiner. Diese Auffassunung wird auch heute noch weitgehend akzeptiert[3]. Hintergrund der Vermutungen in Richtung der Konradiner sind die Bezeichnungen propinquus Ludovici und nepos amabilis, die den Söhnen Konrads des Älteren in Bezug auf König Ludwig das Kind gegeben werden.
    Jackman sieht diese Bezeichnungen, insbesondere mit dem Zusatz amabilis, als Hinweis auf eine wesentlich engere Verwandtschaft, als von Stein und Hlawitschka aufgezeigt, allerdings nicht auf der väterlichen, sondern auf der mütterlichen Seite: EEr kommt zu dem Schluss, dass Königin Oda als Mutter König Ludwigs und Glismut als Mutter König Konrads Schwestern gewesen seien. Daraus schließt er insbesondere, dass weder Berengar noch Berthold Odas Vater waren sowie dass Oda nicht zur Familie der Konradiner gehören kann. Eine Folge seiner Annahme ist, dass König Konrad I. als Vetter ersten Grades der nächste Blutsverwandte Ludwig war, was – nach Jackman – bei der Königswahl im Jahr 911 eine entscheidende Rolle spielte.

    Von Konrad und Glismut sind vier Kinder bekannt:
    • Konrad der Jüngere, † 918, 910 Herzog von Franken, 911 ostfränkischer König
    • Eberhard, † 939, genannt Herzog von Franken
    • Otto, † nach 918, 904 Graf im Ruhrgau, 912 Graf an der mittleren Lahn
    • Tochter ∞ Burkhard


    Literatur
    • Johann Martin Kremer: Origines Nassoicae. Bd. 1, Wiesbaden 1779, S. 65, S. 80
    • Ernst Dümmler: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. 1. Aufl. in 2 Bdn., Berlin 1862–1865; Bd. 2, S. 572 f., Anm. 5
    • Friedrich Stein: Geschichte des Königs Konrad I. von Franken und seines Hauses. 1872
    • Eduard Hlawitschka: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. 2006
    • Donald C. Jackman: Die Ahnentafeln der frühesten deutschen Könige. In: Herold-Jahrbuch. Neue Folge, 15. Band, 2010, S. 47 ff.
    Weblink[
    • Glismut
    Fußnoten
    1 so Ernst Dümmler: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. 1. Aufl. in 2 Bdn., Berlin 1862–1865; Bd. 2, S. 572 f., Anm. 5
    2 so auch: Gerhard Jaeckel: Die deutschen Kaiser. 1989, S. 40
    3 vgl. Lexikon des Mittelalters, Hlawitschka

    Kinder:
    1. 1. König Konrad von Franken (Konradiner), der Jüngere wurde geboren in cir 881; gestorben am 23 Dez 918 in Weilburg; wurde beigesetzt in Fulda.


Generation: 3

  1. 4.  Udo im Lahngau (Konradiner) (Sohn von Graf Gebhard im Lahngau (Konradiner) und im Nordgau (Ernste)).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Udo_im_Lahngau

    Udo (860 bis 879 bezeugt) war Graf im Lahngau.[1] Er war der Sohn des Grafen Gebhard und somit ein Angehöriger der Familie der Konradiner. In einer Urkunde aus dem Jahr 861 werden er und seine Brüder als propinqui (nahe Verwandte) des Seneschalls Adalhard bezeichnet.[2]
    Obwohl sein Vater ein gutes Verhältnis zu König Ludwig dem Deutschen hatte, nahmen Udo und seine Brüder an einer Verschwörung gegen den König teil, die zur Folge hatte, dass sie zu Karl dem Kahlen ins Westfrankenreich flohen:[3] König Ludwig nahm ihnen auf dem Reichstag zu Regensburg Ämter und Lehen, woraufhin sie sich ins Lotharii Regnum zu ihrem Verwandten Adalhard begaben, bis ein Bündnis zwischen Ludwig und Lothar II. die Brüder und auch Adalhard zwang, das Mittelreich zu verlassen; da Adalhard der Onkel mütterlicherseits der westfränkischen Königin Irmentrud war, konnte er seine Verwandten sicher an den westfränkischen Hof geleiten, wo sie von Karl dem Kahlen mit Gütern und Lehen ausgestattet wurden.[4] Im Jahr 865 verlooren Adalhard und mit ihm seine Verwandten jedoch die Gunst des Königs, vermutlich wegen Fehlleistungen im Kampf gegen die Normannen.[5] Erst Ludwig der Jüngere, der Sohn Ludwigs des Deutschen, trat mit den ins Westfrankenreich geflohenen Brüdern in Verbindung und versprach ihnen die Wiedereinsetzung in Ämter und Lehen.[6]
    Ludwig der Deutsche starb 876 und Ludwig der Jüngere machte seine Zusagen offenbar wahr, da im Jahr 879 Udo und seine Brüder ebenso wie ihr Vater im Zusammenhang mit dem Gründungsbrief für das Stift St. Severus in Kettenbach/Gemünden im Westerwald im Ostfrankenreich, allerdings auch letztmals, erwähnt werden.[7]
    In der Forschung wird angenommen, dass Graf Odo von Orléans Udos Großvater väterlicherseits war.[8] Dies macht aus der Königin Irmentrud, die sicher eine Tochter Odos war, eine Tante Udos (und seiner Brüder) und aus Adalhard deren Großonkel als Bruder von Udos Großmutter Ingeltrud, wodurch die Bezeichnung propinquus und Udos Aufnahme am westfränkischen Hof erklärt werden.
    Gleichzeitig wird angenommen, dass Udo mit einer namentlich nicht bekannten Tochter des Grafen Konrad I. von Auxerre verheiratet war,[9] wodurch er einen zentraler Platz im Verwandtschaftsgefüge (nicht nur) am westfränkischen Hof erlangte: er war nun
    • Schwager von Hugo Abbas,
    • Schwiegersohn von Adelheid von Tours, der zweiten Ehefrau Roberts des Tapferen und Mutter des späteren Königs Robert I. aus dieser Ehe.
    • angeheirateter Neffe der Königin Hemma, der Ehefrau Ludwigs des Deutschen.
    Durch diese Ehe wird zudem deutlich, wie die welfischen Leitnamen Konrad und Rudolf auf Udos Familie übergingen, in der der Name Konrad schließlich sogar zur Bezeichnung für die Familie selbst und zum Königsnamen im Ostfrankenreich und Heiligen Römischen Reich wurde.
    Udos Söhne sind:
    • Konrad der Ältere, X 906 Graf im Oberlahngau etc.
    • Eberhard, X 902/903, Graf im Niederlahngau
    • Gebhard, X 910, 903 Dux regni in Lothringen
    • Rudolf, X908, 892/908 Bischof von Würzburg


    Literatur
    • Ernst Dümmler: Geschichte des Ostfränkischen Reiches, Band I, 1865.
    • Friedrich Stein: Geschichte des Königs Konrad I. von Franken und seines Hauses, 1879.
    • Eduard Hlawitschka: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert, 1969, Seite 49–51.
    • Eduard Hlawitschka: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk, 2 Teile in einem Band, 2006.
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band I.1, 2005, Tafel 8.
    • Alfred Friese: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels. Der mainländisch-thüringische Raum vom 7. bis 11. Jahrhundert (1979) (Geschichte und Gesellschaft, Bochumer historische Studien, Band 18).
    • Donald C. Jackman: Die Ahnentafeln der frühesten deutschen Könige. In: Herold-Jahrbuch. Neue Folge. 15. Band, 2010, S. 47–67.
    Fußnoten
    1 Schwennicke
    2 Schwennicke; Hlawitschka, S. 189, aus: Annales Bertiniani zum Jahr 861 (S. 55) und zum Jahr 865 (S. 80).
    3 Friese, S. 104, Hlawitschka, S. 164, aus: Annales Fuldenses zum Jahr 861 (S. 55).
    4 Dümmler, S. 463.
    5 Dümmler, S. 576.
    6 Dümmler, S. 593.
    7 Stein, S. 2.
    8 ackman/Fried, zuletzt in Jackman (2010), abgelehnt von Hlawitschka.
    9 Jackman (2010), S. 52, und zustimmend Hlawitschka (2006), S. 7–13.

    Udo + N. von Auxerre? (Welfen). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  N. von Auxerre? (Welfen)N. von Auxerre? (Welfen) (Tochter von Graf Konrad I. (Welfen) und Gräfin Adelheid (Aelis) von Tours).

    Notizen:

    Es ist nicht verbürgt, dass sie wirklich die Gattin von Udo war.

    Kinder:
    1. 2. Konrad (Konradiner), der Ältere wurde geboren in cir 855; gestorben am 27 Feb 906 in Fritzlar, Schwalm-Eder-Kreis, DE.
    2. Eberhard im Niederlahngau (in der Ortenau) wurde geboren in cir 885; gestorben am 2 Okt 939 in bei Andernach.
    3. Graf Gebhard in der Wetterau (Konradiner) gestorben am 22 Jun 910 in Bayern, Deutschland.


Generation: 4

  1. 8.  Graf Gebhard im Lahngau (Konradiner) (Sohn von Odo von Orléans und Ingeltrud von Fézensac).

    Notizen:

    832 urkundlich bezeugt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gebhard_im_Lahngau

    Gebhard (832–879 bezeugt[1]) gilt als Ahnherr des Geschlechtes der Konradiner, war Graf im Niederlahngau und 845 Stifter von St. Severus in Kettenbach/Gemünden im Westerwald. Es wird angenommen, dass er ein Sohn des Grafen Udo (des Älteren) im Lahngau, besser als Odo von Orléans bekannt, war,[2] durch den die Konradiner eine jüngere Nebenlinie des fränkischen Geschlechts der Geroldonen darstellen.
    Gebhard war als treuer Gefolgsmann des Kaisers Ludwig des Frommen bekannt. Dies führte dazu, dass er gemeinsam mit Abt Grimald von Weißenburg im Januar 834, als Ludwig zum zweiten Mal abgesetzt worden war, von dessen Sohn Ludwig dem Deutschen zzu ihm nach Aachen geschickt wurde, ohne jedoch aufgrund der Bewachung des alten Kaisers ihre Botschaften überbringen zu können.[3] Im Jahr 839 war es dann Ludwig der Fromme selbst, der Gebhard, Bischof Badurad und Markgraf Bernhard von Toulouse als seine Gesandten bei den Verhandlungen in Blois mit seinem Sohn Lothar einsetzte.[4] Das Vertrauensverhältnis Gebhards zu Ludwig dem Deutschen wurde allerdings stark belastet, als Gebhards Söhne sich 861 gegen den König erhoben, abgesetzt wurden und zu Karl dem Kahlen flüchteten.[5] 879 trat er in das Kloster Gemünden ein[6]
    Gebhard hatte vier Söhne:
    • Udo, Graf im Lahngau um 860/879
    • Berengar, 860/879 bezeugt, 876 Graf im Hessengau
    • Waldo, 839/879 bezeugt, 868/879 Abt der Reichsabtei St. Maximin in Trier
    • Bertold, 879 bezeugt, Erzbischof von Trier
    Da Udo, Berengar und Waldo im Jahr 861, als sie wegen Untreue von König Ludwig dem Deutschen verurteilt werden, als nepotes des mitverurteilten Nordgau-Grafen Ernst bezeichnet werden, geht man davon aus, dass Gebhard mit einer namentlich nicht bekannten Schwester des Grafen Ernst verheiratet war.[7]

    Name:
    Stammvater der Konradiner

    Gebhard + im Nordgau (Ernste). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  im Nordgau (Ernste) (Tochter von Ernst (Ernste) und Wartrun).
    Kinder:
    1. 4. Udo im Lahngau (Konradiner)

  3. 10.  Graf Konrad I. (Welfen)Graf Konrad I. (Welfen) (Sohn von Graf Welf I. von Schwaben und Bayern (Welfen) und Eilgive (Heilwig) von Sachsen); gestorben in nach 862.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Argengau; Graf im Argengau https://de.wikipedia.org/wiki/Argengau
    • Titel (genauer): Linzgau; Graf im Linzgau https://de.wikipedia.org/wiki/Linzgau

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._(Welfen)

    Konrad I. († 21. September nach 862) war ein Sohn des Grafen Welf I. und der Heilwig, ein Bruder der Kaiserin Judith († 843) und der Königin Hemma. Aufgrund dieser Verwandtschaft wurde er einer der engsten Vertrauten des Kaisers Ludwig der Fromme († 840), der auch dessen Haft 833/834 teilte, und dem es gelang, in Oberschwaben seiner Familie eine starke Machtposition aufzubauen.
    Er war einer der drei Gesandten, die 842 von Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet zu deren Bruder Lothar I. geschickt wurden, um über die Teilung des fränkischen Reiches zu verhandeln und Lothar den von ihnen bestimmten dritten Teil des Reiches anzubieten. Die beiden anderen Gesandten waren der Seneschall Adalhard und Graf Cobbo der Ältere.
    Nach dem Tod Ludwigs des Frommen war er am Zustandekommen des Vertrags von Verdun (843) beteiligt. Er war nun Berater seines anderen Schwagers, Ludwigs des Deutschen, bis er diesen 859 während eines Feldzugs im Westfrankenreich verließ und sich gemeinsam mit seinen Söhnen dessen Halbbruder auf der Gegenseite, seinem leiblichen Neffen Karl dem Kahlen anschloss. Er war bereits zehn Jahre zuvor nach seiner Heirat mit Aelis, einer Tochter des Grafen Hugo von Tours aus der Familie der Etichonen, als Graf von Paris in das Königreich seines Neffen einbezogen. Aufgrund dieses Seitenwechsels verlor Konrad sämtliche Ämter und Grafschaften im Ostfrankenreich, wurde aber später im Westen durch die Grafschaft Auxerre entschädigt.
    Konrad führte folgende Titel:
    • 830 „Dux nobilissimus“ (d.h. Herzog in Alemannien),
    • 839 – nach 849 Graf im Argengau,
    • 839 Graf im Alpgau,
    • 844 Graf im Linzgau,
    • 849 Graf von Paris,
    • nach 860 Graf von Auxerre als Gefolgsmann Karls des Kahlen;
    Konrad und Aelis hatten mindestens drei Söhne:
    • Konrad II., Markgraf von Transjuranien
    • Hugo Abbas, † 12. Mai 886
    • Rudolf, † vor 864, Abt von Saint-Riquier, 849 Abt von Jumièges
    sowie vermutlich auch
    • Welf II. (der aber auch ein Sohn von Konrads Bruder Rudolf sein könnte), 842/850 Graf im Linzgau, 852-858 Graf im Alpgau, der wahrscheinliche Stammvater der schwäbischen Welfen.
    Aelis heiratete nach dem Tod Konrads in zweiter Ehe 864 den Robertiner Robert den Starken (le Fort), Graf von Tours und Paris († 15. September 866), womit sie Konrads Sohn Hugo Abbas, weniger Konrad II., der bei Karl dem Kahlen in Ungnade gefallen war und das Reich verlassen hatte, durch die Anbindung an die Robertiner erneut ins Machtzentrum des Westfrankenreichs rückte.


    Literatur
    • Johann Gottfried Eichhorn: Urgeschichte des erlauchten Hauses der Welfen, Brüder Hahn, Hannover 1816.
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen: Herrschaft und Erinnerung (819-1252), Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-014999-7

    Name:
    Kuno von Öhningen ?, (von Auxerre)

    Konrad + Gräfin Adelheid (Aelis) von Tours. Adelheid (Tochter von Hugo von Tours und Aba (Ava) N.) gestorben in nach 866. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Gräfin Adelheid (Aelis) von Tours (Tochter von Hugo von Tours und Aba (Ava) N.); gestorben in nach 866.

    Notizen:

    Adelheid hatte mit Robert zwei Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Tours

    Adelheid von Tours (auch Adelais, Aelis; † nach 866) war eine Tochter des Grafen Hugo von Tours († 837) aus dem Haus der Etichonen und der Ava († 839). Durch ihre beiden Ehen steht sie an zentraler Stelle in den Genealogien sowohl der Welfen, der Konradiner als auch der Robertiner bzw. Kapetinger.
    Ihre Schwester Irmingard heiratete im Oktober 821 den Kaiser Lothar I., wodurch ihre Familie in das Zentrum des karolingischen Hofes rückte.
    Sie selbst schloss ihre erste Ehe mit dem Welfen Konrad I., dessen Schwestern wiederum die Kaiserin Judith (die zweite Ehefrau Ludwigs des Frommen) und die Königin Hemma (die Ehefrau Ludwigs des Deutschen) waren. Wann die Heirat stattfand, ist nicht bekannt.
    Konrad und Adelheid hatten mindestens drei Söhne:
    • Konrad II., Graf von Auxerre, 866 Markgraf von Transjuranien – Stammvater der Könige von Burgund
    • Hugo Abbas, † 886, 865 Graf von Auxerre, 866 Markgraf von Neustrien, Graf von Tours und Angers
    • Rudolf, † vor 864, Abt von Saint-Riquier, 849 Abt von Jumièges
    sowie vermutlich auch
    • Welf II. (der aber auch ein Sohn von Konrads Bruder Rudolf sein könnte), 842/850 Graf im Linzgau, 852–858 Graf im Alpgau, der wahrscheinliche Stammvater der schwäbischen Welfen.
    Darüber hinaus hatte sie eine Tochter unbekannten Namens, die den exilierten ostfränkischen Grafen Udo heiratete und die Großmutter des späteren Königs Konrad I. wurde.[1]
    Nach Konrads Tod († nach 862) heiratete sie Anfang 864 in zweiter Ehe Robert den Tapferen, Graf im Wormsgau, Graf von Tours und Graf von Paris. Die Ehe endete nach gut zwei Jahren durch den Tod Roberts in der Schlacht von Brissarthe. Aus dieser Ehe hatte sie zwei Söhne:
    • Odo, † 898, 888 König von Frankreich[2]
    • Robert I., † 923, 922 König von Frankreich
    Nach dem Tod ihres zweiten Ehemanns bzw. der Geburt ihres Sohnes Robert im gleichen Jahr findet Adelheid keine Erwähnung mehr.


    Literatur
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Band I.2, 1999, Tafel 200A; Band 2, 1984, Tafel 10 und Band III.4, 1989, Tafel 736
    • Donald C. Jackman: Die Ahnentafeln der frühesten deutschen Könige. In: Herold-Jahrbuch. Neue Folge. 15. Band, 2010, S. 47–67
    Fußnoten
    1 Jackman
    2 Odo kann auch ein Sohn Roberts aus seiner ersten Ehe sein, siehe Jackman: Comparative Accuracy. 2008, S. 46–47

    Kinder:
    1. Herzog Konrad II. von Auxerre (Welfen) gestorben in 876.
    2. 5. N. von Auxerre? (Welfen)
    3. Welf II. von Altdorf (Welfen) gestorben am 10 Mrz 1030.


Generation: 5

  1. 16.  Odo von Orléans wurde geboren in vor 798 (Sohn von Erbio von Orléans (Geroldonen) und N. von Gellone ?); gestorben in 834.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_von_Orléans

    Odo von Orléans (* vor 798; † 834) ist wohl identisch mit dem Grafen Udo dem Älteren im Lahngau (nicht zu verwechseln mit Udo (dem Jüngeren) im Lahngau). Udo/Odo war zunächst Graf im Rheinland/Lahngau, wo er von 821 bis 826 bezeugt ist, und von 828 bis 834 Graf von Orléans.

    Es herrscht eine gewisse Unklarheit darüber, ob der Graf Udo, Uodo, Odo, Eudes oder Otto hieß, da all diese Namen in unterschiedlichen Quellen auf dieselbe Person hinweisen. Er war wohl ein Sohn des Grafen Erbio († nach 808) und einer namentlicich unbekannten Tochter (Gerberga?) des Grafen Wilhelm von Aquitanien. Damit wäre er väterlicherseits ein Enkel des Präfekten Gerold II. (Schwager Karls des Großen und Statthalter Bayerns nach dem Sturz Tassilos), mütterlicherseits ein Vetter des Grafen Bernhard I. von Barcelona. Auch gilt er vielen Historikern als Vater des fränkischen Dux (Herzog) Graf Gebhard im Lahngau, der als Stammvater der ostfränkischen Konradiner angesehen wird.[1]

    Udo/Odo ist als Graf im Rheinland/Lahngau zwischen 821 bis 826 bezeugt, diente danach aber im westlichen Teil des Karolingerreiches als loyaler Gefolgsmann Kaiser Ludwigs des Frommen, dem er während der Aufstände der kaiserlichen Söhne (Lothar I., Ludwig der Deutsche, Pippin von Aquitanien) die Treue hielt. Im Rheinland ist er letztmals im Jahre 826 in der Pfalz zu Ingelheim (24. Juni) erwähnt, wo er auf dem berühmten Hoftag als Oberschenk (Mundschenk des kaiserlichen Hofes, pincerna iimperatoris) fungierte. Der Mundschenk war einer der vier wichtigsten weltlichen Hofbeamten (minsteralis regis, minsteralis imperatoris) in der Allgemeinen Palast- und Hofverwaltung (Ordine Palatini) der Karolinger, das Graf Odo bereits seit dem Jahre 819 innehatte. Dem Capitulare missorum, a.819 (MGH Capt. 1 Nr. 141) zufolge hatte Graf „Odo buticularius de foreste sua interrogansus“[2] einem kaiserlichen Missus Rede und Antwort über besagten „foreste“ (Wald, Jagdsrevier) zu geben. Britta Mischke vermutet hierzu: „Der beauftragte Missus sollte den Fall durch eine Untersuchung klären und im Namen des Kaisers gemäß dem, was sich als wahr herausstellte, selbst entscheiden.“[3]

    Odo-Udo war ein Günstling der Kaiserin Judith und gehörte zum Kreis der Grafen um seinen Vetter Bernhard I. von Barcelona. Als die Grafen Matfried I. von Orléans und Hugo von Tours auf einer Reichsversammlung im Februar 828 in Aachen für ihr Versagen beim Aufstand in der spanischen Mark mit dem Verlust ihrer Ämter und Lehen bestraft wurden, erhielt Udo die Grafschaft Orléans. Er heiratete eine Schwester des Seneschalls Adalhard, Ingeltrud, Tochter des Grafen Leuthard von Fézensac aus dem Geschlecht der Matfriede.
    Im April 830, noch vor der für den 14. April 830 nach Rennes einberufene Heeresversammlung, erhob sich Pippin I. von Aquitanien gegen seinen Vater Ludwig den Frommen. Er marschierte nach Orléans, wo er Udo vertrieb und dessen Vorgänger Matfried (Matfrid) wieder einsetzte. Auf der Reichsversammlung in Compiègne Ende April oder Anfang Mai 830 (bei der Ludwig seine Frau Judith zu Klosterhaft „begnadigte“ und der Bruder des geflohenen Bernhard von Barcelona, Heribert, auf Lothars I. Befehl geblendet wurde) schickte man den kaisertreuen Udo auf Betreiben der rebellierenden Kaisersöhne Pippin und Lothar nach Italien in die Verbannung.
    Mit der Wiedereinsetzung Kaiser Ludwigs im Oktober 830 kehrte auch Odo in seine Stellung als Graf von Orléans zurück. Dabei zog er durch seine Eingriffe in das Kirchengut heftigen Hass auf sich.
    Ein von ihm im Juni 834 geführter Heereszug nach Neustrien gegen die Grafen Lambert von Nantes und Matfried von Orléans, Parteigänger des aufständischen Lothar, zu dem der Heerbann der Gebiete zwischen Seine und Loire bis in das obere Burgund aufgeboten worden war, endete mit einer vernichtenden Niederlage. Odos Heer verwüstete das Land und zog siegesgewiss bis zur bretonischen Grenze. Dort wurde es nach einem überraschenden Angriff von Lambert und Matfried in blutigem Kampf geschlagen. Odo selbst fiel, wie auch sein Bruder, Graf Wilhelm von Blois, Graf Wido von Maine, Graf Fulbert und der kaiserliche Kanzler, Abt Theudo (Theoto) von Tours.



    Geburt:
    Odo könnte auch der Sohn des Hadrian (Adrianus), des Bruders von Erbio, gewesen sein.

    Odo + Ingeltrud von Fézensac. Ingeltrud gestorben in nach 834. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Ingeltrud von Fézensac gestorben in nach 834.

    Notizen:

    Odo und Ingeltrud hatten drei Kinder:
    • Gebhard, Graf im Niederlahngau
    • Wilhelm von Orleans
    • Irmentrud (Irmintrud, Ermentrud) reginae Francorum occidentalis (* 27. September 825; † 6. Oktober 869), heiratete am 13. Dezember 842 Kaiser Karl den Kahlen; diese Konradinerin war die erste fränkische Königin überhaupt, die nach einer für deses Anlass von dem Erzbischof Hinkmar von Reims geschaffenen Krönungsordnung in einer speziellen feierlichen Zeremonie zur Königin des Westfrankenreichs gesalbt und gekrönt worden war.

    Kinder:
    1. Königin Irmtrud von Orleans gestorben am 6 Okt 869 in Abtei Saint-Pierre de Hasnon, Valenciennes.
    2. 8. Graf Gebhard im Lahngau (Konradiner)

  3. 18.  Ernst (Ernste)

    Ernst + Wartrun. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Wartrun
    Kinder:
    1. Ernst I. im Nordgau (Ernste) gestorben in 865.
    2. 9. im Nordgau (Ernste)

  5. 20.  Graf Welf I. von Schwaben und Bayern (Welfen)Graf Welf I. von Schwaben und Bayern (Welfen) gestorben in 825.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Welf_I.

    Welf I. († 3. September eines unbekannten Jahres) ist der belegbare Urahn der Dynastie der Welfen und im Jahr 819 als Graf belegt. Er war mit der Sächsin Heilwig verheiratet, die um 826 (also wohl nach seinem Tod) als Äbtissin von Chelles genannt wird.
    Sein Aufstieg begann mit den beiden Ehen, die er für seine beiden Töchter mit Mitgliedern der Familie der Karolinger schloss: Die ältere Judith heiratete Kaiser Ludwig den Frommen, während die jüngere Hemma dessen Sohn Ludwig den Deutschen ehelichte.


    Weblinks
     Commons: Welf I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Hemma; Fränkische Königin

    Welf + Eilgive (Heilwig) von Sachsen. Eilgive gestorben in nach 833. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 21.  Eilgive (Heilwig) von Sachsen gestorben in nach 833.

    Notizen:

    Als Witwe Äbtissin zu Chelles bei Paris; 833 urkundlich belegt.

    Heilwig und Welf I. hatten mindestens vier Kinder, zwei Töchter und zwei Söhne.
    Die weitere Tochter „Dhuoda“ ist nicht sicher.

    Notizen:

    Welf und Heilwig hatten mindestens vier Kinder:
    • Judith, † 9. April 843; ∞ Februar 819 Kaiser Ludwig der Fromme, † 20. Juni 840 (Karolinger)
    • Rudolf I., † 6. Januar 866, 829 bezeugt, 849 Abt von Jumièges, 856 Abt von Saint-Riquier, 866 Graf von Ponthieu, begraben in Saint-Riquier, ∞ Hruodun (Roduna), † nach 867
    • Konrad I. († 21. September nach 862), 830 „dux nobilissimus“, 839 – nach 849 Graf im Argengau, 839 Graf im Alpgau, 844 Graf im Linzgau, 849 Graf von Paris, nach 860 Graf von Auxerre, ∞ Adelheid 841-866 bezeugt, Tochter von Hugo Graf von Tous (Etichonen) und Bava (sie heiratete in zweiter Ehe Anfang 864 Robert den Starken (le Fort)), Graf von Tours und Paris (Kapetinger, Robertiner), † 15. September 866
    • Hemma (* 808; † 31. Januar 876)[1], ∞ 827 Ludwig der Deutsche, 843 König der Ostfranken

    Kinder:
    1. Kaiserin Judith von Altdorf (Welfen) wurde geboren in cir 795; gestorben am 19 Apr 843; wurde beigesetzt in St. Martin, Tours.
    2. Dhuoda von Franken wurde geboren in cir 802; gestorben in nach 843.
    3. Hemma (Welfen) wurde geboren in 808; gestorben am 31 Jan 876.
    4. 10. Graf Konrad I. (Welfen) gestorben in nach 862.

  7. 22.  Hugo von Tours wurde geboren in cir 780 (Sohn von Graf Haicho (Liutfrieden)); gestorben am 20 Okt 837; wurde beigesetzt in Monza.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_von_Tours

    Hugo von Tours (* um 780; † 20. Oktober 837, beigesetzt in Monza) war vermutlich ein Sohn des Grafen Haicho aus dem Haus der Etichonen und damit ein Ururenkel des Herzogs Eticho von Elsass; sicher ist, dass er ein Nachkomme Etichos war. Der Zweig der Familie, an dessen Spitze er steht, wird Liutfriden genannt.
    Er hatte zunächst vor allem im Elsass Besitz, war dann unter Kaiser Ludwig dem Frommen auch Graf von Tours und vermutlich auch Graf von Sens, und damit im Besitz zweier der wichtigsten Grafschaften des Frankenreichs. Darüber hinaus war er Vogt des Frauenklosters St-Julien-d’Auxerre.
    811 war er einer der kaiserlichen Gesandten Karls des Großen in Konstantinopel. 821 heiratete seine Tochter Irmingard Karls Enkel, den späteren Kaiser Lothar I. Seine Bedeutung erschließt sich auch dadurch, dass er 824 im Reichenauer Verbrüderungsbuch als erster Graf aufgeführt wird. Im gleichen Jahr nahm er an einen Feldzug gegen die Bretonen teil. 826 waren er und Graf Matfried von Orléans die Begleiter der Kaiserin Judith bei der Taufe des Dänenkönigs Harald Klak in Ingelheim.
    827 führte er das fränkische Entsatzheer auf dem Feldzug gegen die Mauren im Raum Barcelona. Da sein zögerndes Vorgehen (ihm wurde der Beiname „timidus“, der Ängstliche, gegeben) das zu späte Eintreffen dieses Heers mit verschuldete, wurde er 82828 auf einem Hoftag in Aachen – ebenso wie Matfried von Orléans – abgesetzt, blieb aber von großem Einfluss in der Umgebung seines Schwiegersohnes Lothar I., den er sogar gegen seinen Vater Ludwig aufgewiegelt haben soll. Nach dem Verlust seiner Güter und Ämter in Gallien trat er, weiterhin in der Gunst Lothars, als einer der wichtigsten fränkischen Adligen in Italien auf, wird sogar nach einem Königsgut, das ihm übereignet wurde, „dux de Locate“ – gemeint ist Locate di Triulzi bei Mailand – genannt.
    Hugo und seine Frau Ava († um 840) hatten mindestens fünf Kinder:
    • Irmingard (* um 805, † 20. März 851) ∞ 821 Lothar I., König von Lotharingien
    • Adelais (Adelheid) († nach 866) ∞ I Konrad I. Graf im Argen- und Linzgau († 863) (Welfen), ∞ II Robert der Tapfere (X 866) Graf von Paris (Robertiner)
    • Liutfrid I. (* um 800/805, † 865/866) Graf von Tours, Laienabt von Münster-Granfelden ∞ NN
    • Bertha (* um 805, † nach 870), ∞ 819 Gerhard II. (* 800, † 878/879) Graf von Paris, Graf (dux) von Vienne (Matfriede)
    • Hugo († vor 25. Januar 835) begraben in San Ambrogio in Mailand
    Hugo von Tours wurde in der Kirche zu Monza begraben.

    Hugo + Aba (Ava) N.. Aba gestorben am 4 Nov 839. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 23.  Aba (Ava) N. gestorben am 4 Nov 839.

    Notizen:

    837 urkundlich bezeugt.

    Kinder:
    1. Kaiserin Irmgard von Tours (von Erstein), die Heilige wurde geboren in cir 805; gestorben am 20 Mrz 851.
    2. 11. Gräfin Adelheid (Aelis) von Tours gestorben in nach 866.


Generation: 6

  1. 32.  Erbio von Orléans (Geroldonen) (Sohn von Gerold I. von Anglachgau (Geroldonen) und Imma (Hemma) (Alemannin)); gestorben in vor 793.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Erbio

    Erbio (Ende des 8. Jahrhunderts, vielleicht auch Anfang des 9. Jahrhunderts) war ein fränkischer Adliger, der zur Familie der Geroldonen gehörte. Sein Vater war Gerold, sein Bruder Hadrian. Erbios Bedeutung liegt darin, dass er vermutlich die genealogische Verbindung zwischen den Geroldonen und dem Grafen Odo von Orléans, und damit wohl auch zu den Konradinern darstellt.
    „Hadrian, der Sohn Gerolds“, stellte im Juli 793 eine Urkunde „für die Seele meines leiblichen Bruders Erbio“[1] aus. Daraus wird geschlossen, dass Erbio im Jahr 793 bereits verstorben war.
    Mitterauer hingegen bestreitet diese Folgerung [2], verweist stattdessen auf eine Schenkung an das Kloster Weißenburg im Elsass aus dem Jahr 808. Im zugehörigen Dokument werden sowohl Erbio als auch seine Kinder Uado und Eugenia genannt, Mitterauer geht davon aus, dass die beiden Erbios miteinander identisch sind.

    Als Erbios Ehefrau wird eine namentlich nicht bekannte Schwester des Wilhelm von Gellone angenommen.[3] Ihre Kinder waren:
    • Eugenia, 808 bezeugt
    • Odo (auch Uado), 808 bezeugt, Graf von Orléans, X 834[4]
    • Wilhelm, Graf von Blois, X 834[5


    Literatur
    • Ernst Dümmler: Geschichte des Ostfränkischen Reiches, Band I (1865)
    • Michael Mitterauer: Karolingische Markgrafen im Südosten. Archiv für österreichische Geschichte Band 123 (1963)
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band XII (1992), Tafel 24
    • Egon Boshof: Ludwig der Fromme (1996)
    • Donald C. Jackman: Die Ahnentafeln der frühesten deutschen Könige. In: Herold-Jahrbuch. Neue Folge. 15. Band (2010), S. 47-67
    Fußnoten
    1 „Adrianus filius Geroldi pro anima Erbionis germani mei“ (Codex Laureshamensis II Nr 396)
    2 Mitterauer, S. 14: er geht wohl davon aus, dass Stiftungen für die eigene Seele zu Lebzeiten üblich waren und zieht hier einen Analogieschluss auf eine Stellvertreterhandlung wegen Verhinderung des eigentlichen Stifters
    3 Boshof, S. 173. Odo von Orléans war ein Vetter Bernhard von Septimaniens, der ein Sohn Wilhelms von Toulouse war; unabhängig davon, ob Erbio oder sein Bruder Hadrian Odos Vater ist, erhält man eine Schwester Wilhelms als Mutter, wofür auch dr Name „Wilhelm“ von Odos Bruder spricht (formale Alternative: die Mutter war eine Schwester von Wilhelms Ehefrau, was aber den Namen Wilhelm für Odos Bruder nicht erklären kann)
    4 Jackman sieht Odo als Sohn Hadrians
    5 als Bruder Odos gesichert, siehe Dümmler S. 96

    Erbio + N. von Gellone ?. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  N. von Gellone ?
    Kinder:
    1. 16. Odo von Orléans wurde geboren in vor 798; gestorben in 834.

  3. 44.  Graf Haicho (Liutfrieden) (Sohn von Vater von Haicho (Etichonen)).

    Notizen:

    Es ist nicht verbürgt wer der Vater und Grossvater des Graf Haicho ist. Er soll aber ein Urenkel von Eticho gewesen sein.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Etichonen

    Etichonen wird ein elsässisches Herzogsgeschlecht nach Herzog Eticho genannt, der Mitte des 7. Jahrhunderts einer der ersten bekannten Herzöge des Elsass war und die Erblichkeit der Herzogswürde begründete. Das Geschlecht spielte in der Geschichte des Elsass im frühen Mittelalter eine wichtige Rolle.
    Die Herzöge des Elsass hatten ihren Wohnsitz zum Teil in neu entstandenen Orten, wie Oberehnheim und auf der Hohenburg. Hier gründete Eticho das Stift, in dem die heilige Odilia, seine Tochter, mit ihren Schwestern lebte. Spätere Dynastien, zum Beispiel die Habsburger, führten ihren Ursprung auf Herzog Eticho (Attich, auch Adalrich genannt) zurück.
    Die einzelnen Linien in der Genealogie der Etichonen werden bezeichnet als
    • Etichonen, (im engeren Sinne) mit dem Titel eines Herzogs im Elsass
    • Liutfriden, mit dem Titel eines Grafen im Sundgau, bzw
    • Eberharde, mit dem Titel eines Grafen im Nordgau bzw. Grafen von Egisheim, Dagsburg und Metz. Das bekannteste Familienmitglied ist Bruno von Egisheim, der 1049 als Leo IX. Papst wurde.
    Die Etichonen starben im 13. Jahrhundert aus, nachdem beide Söhne des Grafen Albert II. im Jahr 1202 bei einem Turnier in Andain zu Tode kamen.

    Stammliste
    Die verwandtschaftlichen Zusammenhänge der Nachkommen des Herzogs Eticho liegen nur in Bruchstücken vor.

    Etichonen
    1 Liuthericus, Hausmeier von Childerich II.
    1 Adalricus/Eticho († nach 682); Herzog im Elsass (673/675–nach 682); ∞ Berswinda
    1 Adalbert († vor 11. Dezember 722); Herzog im Elsass (683–722/723); ∞ I Ingina/Gerlindis; ∞ II Bathildis
    1 Liutfrid († nach 739); Herzog im Elsass (722–739); ∞ I Hiltrud; ∞ II Theutila
    2 Eberhard († 747 in Kloster Murbach); Graf und domesticus; ∞ Hemeletrudis
    1 Anifridus
    3 Attala (* um 690; † 741); erste Äbtissin von St. Stephan in Straßburg
    4 Eugenia, Äbtissin von Hohenburg
    5 Albina
    6 Savina
    7 Gundlinda; Äbtissin von Niedermünster
    8 Maso
    2 Odilia; erste Äbtissin von Hohenburg
    3 Batticho († vor 723)
    1 Boro († nach 748); Graf 723
    1 Adelbertus
    2 Hugo
    1 Adelbertus
    4 Hugo († vor 747); Graf
    1 Bleon († vor 748)
    1 Hugo
    2 Bodol; Graf
    1 Attala; Äbtissin von Eschau
    2 Ruchuina
    3 Eberhard († vor 747)
    5 Eticho/Haicho; Graf; ∞ Ganna
    1 Hugo
    2 Albericus

    Liutfriden
    Haicho, Graf, Urenkel Etichos
    1  ?[1] Hugo († 20. Oktober 837); bis 828 Graf von Tours, dann dux de Locate bei Mailand, 811 timiolus und Abt von Saint-Julien d'Auxerre, begraben in Monza; ∞ Ava († 4. November 839)
    1 Ermengardis/Irmgard († 20. März 851); stiftet 849 die Abtei Erstein, dort auch begraben; ∞ Oktober 821 Lothar I., Kaiser der Franken († 29. September 855 in Prüm; Karolinger)
    2 Adelais/Aelis († nach 866); ∞ I Konrad I. († nach 862; Graf von Auxerre und Welfe); ∞ II Anfang 864 Robert I. (X 866; Graf im Wormsgau, Graf von Tours und Graf von Paris; Robertiner)
    3 Bertha; ∞ Girard de Roussillon (Graf von Paris; Gerhardiner)
    4 Hugo († vor 25. Januar 835); begraben in San Ambrogio in Mailand
    5 Liutfrid († 865/866); illustris comes, Herr von Monza, 849 Laienabt von Münster-Granfelden
    1 Hugo; Graf im Sundgau, 866/869 Laienabt von Münster-Granfelden
    2 Liutfrid (876/902 bezeugt); illustris comes, 879 Herr von Monza, Graf im Sundgau, 884 Laienabt von Münster-Granfelden
    1 Hunfried (902 bezeugt)
    2 Hugo (902 bezeugt)
    3 Liutfrid (902 bezeugt, wohl auch 966 bezeugt)
    1  ? Liutfrid; bis 962 Laienabt von Münster-Granfelden, wohl 973/974 Graf im Elsass
    1  ? Liutfrid; 986 Graf im Sundgau
    4 Adelais; Nonne in Brescia
    3  ? Ava ∞ Unruoch († 874; Herzog von Friaul; Unruochinger)[2]

    Eberharde
    Grafen im Nordgau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Eberhard III.; wohl ein Ur-Ur-Enkel Battichos, Hugos oder Haichos[1]; 888 Graf im Nordgau, 891 Graf im oberen Aargau, 889 Vorsteher von Sankt Felix und Regula in Zürich, 896 Vorsteher von Münster in Gregoriental (heute Munster (Haut-Rhin); ∞ Adelinda
    1  ? Eberhard; Graf 913–933
    2 Hugo III. († 940 als Mönch); 910 Graf im Nordgau; ∞ Hildegard
    1 Eberhard IV. († 18. Dezember 972/973; 959/967 bezeugt); Graf im Nordgau; ∞ Liutgarde (960 bezeugt; Witwe von Graf Adalbert, wohl Graf von Metz, Tochter von Pfalzgraf Wigerich)
    1 Hugo IV. Raucus († vor 986); Graf im Nordgau 951/973
    1 Eberhard V.; Graf im Nordgau 986/1016; ∞ Berta
    2 Gerhard (* um 970, † vor 1004) ∞ Brigida von Bayern (* um 975, † nach 1004, Heilige, Tochter von Heinrich II. (Bayern) genannt "der Zänker")
    1 Hedwig (* um 990, † um 1012) ∞ Eberhard V. (Eppo) Graf von Nellenburg (Sohn des Manegold I. im Zürichgau; * um 980/90, † Febr. ca. 1030/34)
    3 Matfried
    4 Hugo VI.; Graf im Nordgau und zu Egisheim; ∞ Heilwig von Dagsburg († 1046; Tochter von Ludwig). Nachkommen siehe unten.
    2 Hugo IV (959 bezeugt)
    3 Guntram der Reiche[1] (956 bezeugt); möglicherweise Stammvater der Habsburger

    Grafen von Egisheim und Dagsburg
    1 Hugo VI.; Graf im Nordgau und zu Egisheim; ∞ Heilwig von Dagsburg († 1046; Tochter von Ludwig). Vorfahren siehe oben.
    1 Gerhard I. (X 1038); Graf von Egisheim; ∞ Kuniza (1038 bezeugt; Nichte von Rudolf III., König von Burgund, Welfe)
    2 Hugo VII. († 1048/1049); Graf von Dagsburg; ∞ Mechtild
    1 Heinrich I. († 28. Juni wohl 1065); 1049 bezeugt; Graf von Egisheim und Dagsburg; ∞ NN von Moha (Tochter von Graf Albert)
    1 Gerhard II.; 1065 Graf im Nordgau, 1098 Graf von Egisheim; ∞ Richarda (stiftet 1057 die Abtei Oelenberg, 1098 bezeugt)
    1 Helwidis († 29. Januar vor 1126); 1118 Erbin von Egisheim, begraben in Belval; ∞ um 1080 Gerhard von Lothringen (1073 Graf von Vaudémont, 1070 bezeugt; † 1108; Haus Châtenois)
    2 Hugo VIII. von Egisheim (ermordet 5. September 1089 in Niedersasbach); 1074 Graf von Dagsburg; ∞ Mechtild von Mömpelgard († 1092/1105; Tochter von Graf Ludwig von Mousson und Pfirt, wohl Graf im Scarponnois, Haus Scarponnois)
    3 Albert I. von Egisheim († 24. August 1098); 1089 Graf von Dagsburg, 1096 Graf von Moha; ∞ I Hedwig; ∞ II in Longwy Ermesinde, Gräfin von Luxemburg († 1141; Tochter von Graf Konrad I., Wigerich; heiratete in zweiter Ehe um 1109 Gottfried, Grf von Namur)
    1 (II) (Heinrich-)Hugo IX.; 1103 Graf von Dagsburg, 1130/1137 bezeugt; ∞ Gertrud (wohl von Looz; um 1153 bezeugt)
    1 (Heinrich-)Hugo X., Graf von Dagsburg und Metz, 1137/1178 bezeugt; ∞ 1143 Lutgardis von Sulzbach († nach 1163; Tochter von Berengar I. von Sulzbach; Witwe von Gottfried II., Herzog von Lothringen und Graf von Löwen, Reginar)
    1 Hugo; 1163/73 bezeugt
    2 Albert II. († 1212); 1175 Graf von Dagsburg, 1163 bezeugt; ∞ Gertrud von Baden († vor 30. März 1225; Tochter von Hermann III., Markgraf von Baden, Zähringer)
    1 Heinrich († 1202 auf einem Turnier in Andain)
    2 Wilhelm († 1202 auf einem Turnier in Andain)
    3 Gertrud (* 1205/06; † vor 19. März 1225);
    4 ∞ I Ende 1215 Theobald I. (1213 Herzog von Lothringen, 1216 Graf von Dagsburg und Metz; † 17. Februar oder 24. März 1220, Matfriede);
    5 ∞ II Mitte Mai 1220, verstoßen, Theobald der Große (Graf von Champagne, 1234 König von Navarra; † 8. August 1253; Haus Blois);
    6 ∞ III 1224 vor September Simon von Leiningen (1234 Graf von Dagsburg; † wohl 1234/36; Leininger)
    3 Luitgard; ∞ Theoderich I. (Graf von Are und Hochstaden, 1152/95 bezeugt; † vor 22. Januar 1197)
    4 Gertrud; ∞ Ludwig I. (Graf von Saarwerden, 1165/1200 bezeugt)
    2 Petronilla; 1157 bezeugt; ∞ Liébaud I de Bauffremont (1110/57 bezeugt)
    3  ? Clementia († vor 1169); ∞ Heinrich I. Graf von Salm (1135 Vogt von Senones; 1130/70 bezeugt; Salm (Wigeriche))
    2 (II) Mechtild († nach 1157); ∞ Folmar V. (Graf von Metz und Graf von Homburg, 1108 bezeugt; † 1145, begraben in der Abtei Beaupré)
    4 Bruno († 1102); Archidiakon zu Toul
    2 Gerberga; Äbtissin von Hesse (Elsass)
    3 Bruno (* 21. April 1002; † 19. April 1054 in Rom); Domherr, 1027–1051 Bischof von Toul, 1049–1054 Papst Leo IX.
    4 Adelheid; ∞ Adalbert I. (Graf im Ufgau; † 1046/1049)
    5 Gertrud († 21. Juli 1077); ∞ Liudolf (Markgraf von Friesland; † 23. April 1038; Brunone)
    6 Hildegard; ∞ Richwin (Graf im Scarponnois); Nachkommen sind die Grafen von Bar.
    7  ? Tochter; ∞ Otto (Pfalzgraf von Lothringen, 1045 Herzog von Schwaben; † 1047 auf der Tomburg; Ezzone)
    8  ? Gepa (um 1050); Äbtissin von Sankt Quirin in Neuss




    Literatur
    Für die Liutfriden und die Eberharde:
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln Band I.2 (1999) Tafel 200A und 200B.
    dort benutzt:
    • Victor Barbier: Historie de l'abbaye de Floreffe II. 2. Ausgabe, Namur 1892.
    • Hermann Reincke-Bloch: Die älteren Urkunden von S. Vannes zu Verdun, Nr. LXII. In: Jahrbuch der Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde, Band XIV (1902).
    • Werner Merz: Oberrheinische Stammtafeln. 1912.
    • Franz Vollmer: Die Etichonen. In: Gerd Tellenbach (Hrsg.): Studien zur Geschichte des großfränkischen und frühdeutschen Adels. 1957.
    • Christian Wilsdorf: Les Etichonides aux temps carolingiens et ottoniens. In: Bulletin philologique et historique, 1964.
    • Christian Wilsdorf: Le château de Haut-Eguisheim jusqu'en 1251 (Regestes). In: Revue d'Alsace, Band 106 (1980).
    • Michel Parisse: Noblesse et chevalerie en Lorraine médiévale. Nancy 1982.
    • Michael Borgolte: Die Geschichte der Grafengewalt im Elsass von Dagobert I. bis Otto dem Großen. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Bd. 131 (1983).
    Weblinks
    • Familie der Etichonen auf Genealogie Mittelalter
    • Michael Borgolte: Etichonen. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Fußnoten
    1 Familie der Etichonen auf Genealogie Mittelalter
    2 Familie der Etichonen auf Genealogie Mittelalter, dort Franz Vollmer, Die Etichonen

    Kinder:
    1. 22. Hugo von Tours wurde geboren in cir 780; gestorben am 20 Okt 837; wurde beigesetzt in Monza.