Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Tassilo von Bayern, III III

Tassilo von Bayern, III III

männlich 741 - 796  (55 Jahre)

Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fächer-Diagramm    |    Medien

Generation: 1

  1. 1.  Tassilo von Bayern, III III Tassilo von Bayern, III III wurde geboren in 741 (Sohn von Herzog Odilo von Bayern und Herzogin Hiltrud (Chiltrudis) (Karolinger)); gestorben in cir 796.

    Notizen:

    War der letzte baierische Herzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger. Er war ein Vetter Karls des Grossen und ist ein Heiliger der katholischen Kirche.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Tassilo_III.

    Tassilo III. (* um 741; † um 796) war der letzte baierische Herzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger. Er war ein Vetter Karls des Großen und ist ein Heiliger der katholischen Kirche.

    Leben
    Tassilo war der Sohn Herzog Odilos und der fränkischen Prinzessin Hiltrud, der Tochter von Karl Martell. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 748 wurden Tassilo und seine Mutter von Grifo, Hiltruds jüngerem Halbbruder, der selbst Herzog von Baiern werden wollte, entführt. Ein Jahr später, 749, verjagte Hausmeier Pippin Grifo und setzte den siebenjährigen Tassilo zum Herzog ein. Die Vormundschaft übernahm seine Mutter, die bairische Herzogswitwe Hiltrud, und nach ihrem Tod 754 sein Onkel Pippin. Im Jahr 757 übernahm Herzog Tassilo III. die Alleinregierung in Baiern.
    Tassilo nahm auf das kirchliche Leben in seinem Herzogtum auf den Tassilo-Synoden von Aschheim (756?), von Dingolfing (769/70 oder 776/77?) und Neuching (771) starken Einfluss. Die Synode von Neuching erließ ein frühes bayerisches Schulgesetz übberhaupt. Tassilo stiftete Klöster (s.u.) und beteiligte sich an der Gründung von Adelsklöstern, um eine Herzogskirche aufzubauen. Das kostbarste Denkmal des Herzog Tassilo ist der sogenannte Tassilokelch. Die Inschrift lautet: Tassilo dux fortis – Liutpirc virga regalis, auf Deutsch: mächtiger Herzog Tassilo - königlicher Spross Liutberga. Der in Salzburg gearbeitete Tassilo-Kelch ist mit seinen Ornamenten ein bayerisches, kein karolingisches Werk.[1] Er weitete seinen Machtbereich nach Osten aus, in dem er im Jahr 772 die Karantanen unterwarf. Tassilo III. erreichte eine territoriale Machtstellung, die vor ihm kein anderer Agilolfinger besessen hatte. Zugleich erreichte die Abhängigkeit von den Franken ihren Höhepunkt.
    Die Bande zwischen den Langobarden und Baiern waren aus politischen und wirtschaftlichen Gründen immer stark gewesen. So hielt sich Tassilo seit den 760er Jahren mehrfach in Italien auf, wo er sich in den Jahren 768/69 mit Desiderius und dem Papst verbündet. Tassilo war mit Liutberga verheiratet, der Tochter des letzten Langobardenkönigs Desiderius. Im Jahr 772 taufte Papst Hadrian I. Tassilos Sohn Theodo in Rom. Das Bündnis mit den Langobarden brachte ihn in einen Konflikt mit Karl dem Großen. Mit der Eroberung des Langobardenreiches durch Karl den Großen im Jahr 774 verlor Tassilo seinen wichtigsten Bündnispartner.
    Die fränkischen Reichsannalen berichteten, dass Tassilo, der seit dem Jahr 757 den Franken lehnspflichtig gewesen sein soll, sich im Jahr 763 geweigert habe, den Franken bei einem Feldzug in Aquitanien Heeresfolge zu leisten, zu der er sich durch Eid verpflichtet hatte, mithin habe er sich der Fahnenflucht (althochdeutsch harisliz) schuldig gemacht. Der erst um 790 entstandene Bericht wird in der modernen Forschung in Zweifel gezogen und ist sehr wahrscheinlich eine nachträgliche Konstruktion.[2]
    Herzog blieb Tassilo III., bis er im Jahr 787 von Karl aus politischen Gründen (geplantes Bündnis mit den Langobarden zur Sicherung der baierischen Eigenständigkeit; später angebliche Kooperation mit den Awaren) zum Lehnsmann degradiert wurde. IIm Jahr 788 wurde Tassilo durch einen lehnsrechtlichen Prozess in der Ingelheimer Pfalz wegen der Vorgänge vom Jahr 763 und seines (angeblichen) Bündnisses mit den Awaren in Anwesenheit seiner Landsleute erst zum Tode verurteilt, später begnadigt und endgültig in die Abtei Jumièges verbannt. Das ganze war wohl nur ein Vorspiel für den Feldzug gegen die Awaren, Karl wollte sich ein gesichertes Aufmarschgebiet schaffen und vermeiden, dass er bei einer möglichen Niederlage in die Hände seines mächtigen Vetters fiel. Beweise für die Schuld des Herzogs sind nie erbracht worden, in der modernen Forschung wird das Verfahren als politischer Scheinprozess betrachtet.[3]
    Karl der Große verbrachte zwei aufeinanderfolgende Winter (791–793) in der alten bairischen Herzogsstadt Regensburg, um die Einverleibung Baierns in das Fränkische Reich persönlich abzusichern. Als Nachfolger in der bairischen Herrschaft setzte er sodann einen seiner Schwager, den fränkisch-alamannischen Grafen Gerold, den Bruder seiner dritten Ehefrau Hildegard als Präfekten ein.
    794 wurde der Mönch Tassilo noch einmal aus der Klosterzelle geholt. Vor der Reichssynode in Frankfurt zwang man den ehemaligen bayerischen Herzog, erneut ein Reuebekenntnis abzulegen. Gleichzeitig musste er öffentlich für sich und seine Nachkommen auf das Herzogtum Bayern verzichten. Diese Handlung diente dazu, dem Urteil von 788 nachträglich den Schein von Recht und Gesetz zu verleihen.[4]
    Seine Lebensdaten werden auf von 741 bis zum 11. Dezember 796 geschätzt. Es gibt hierzu jedoch keine gesicherten Erkenntnisse; es ist unsicher, wann und wo Tassilo gestorben ist. Möglicherweise verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens im Kloster Lorsch als einfacher Mönch. „Zuerst Herrscher, dann König, zuletzt Mönch“ so hieß es in der Grabinschrift für Tassilo III. in der heute zerstörten Basilika des Klosters Lorsch.[5] Diese Inschrift wird in den mittelalterlichen Annalen des Klosters Kremsmünster überliefert. Der Historiker Georg Helwich († 1632) hält sie ebenfalls in den „Antiquitates Laurishaimenses“ fest und gibt an, sie am 10. September 1615 in Lorsch selbst gesehen und abgeschrieben zu haben. Laut ihm trug die IInschrift noch den Zusatz: „war am dritten Tag vor den Iden des Dezember (11. Dez.) verstorben und wurde in diesem Grab bestattet. Gewähre diesem, gütiger Christus, die Seeligkeit.“[6] Der romantische Dichter Albert Ludewig Grimm verfasste im 19. Jahrhundert eine Ballade über Tassilos Aufenthalt in Lorsch.[7]

    Klostergründungen
    • um 750: der Legende nach, das Kloster Polling
    • 769: Stift Innichen im heutigen Südtirol: Tassilo trat in einer in Bozen ausgestellten Urkunde als Stifter für den Abt Atto von Freising in Erscheinung: Er übergab ihm das Gebiet von Innichen im Pustertal, wo dieser ein Kloster zur Missionierng der Slawen errichten sollte.
    • 777: Stift Kremsmünster
    • zwischen 777 und 784: Stift Mattsee
    • 782: Kloster Frauenchiemsee
    • um 788: Kloster Münchsmünster
    • 788: Stift Niedermünster

    Nachwirken
    Nach Tassilo benannt wurde der im Jahr 780 von ihm gestiftete Tassilokelch. Ihm und seiner Familie wurde der historische Tassilopsalter gewidmet. Sein Leben wurde Gegenstand der im Jahr 1709 uraufgeführten Oper Tassilone von Agostino Steffani. DDie Tassilolinde in Wessobrunn sowie die Tassiloquelle in Bad Hall tragen seinen Namen, ebenso das im Jahr 1948 gegründete Tassilo-Gymnasium Simbach a. Inn sowie die Tassilostraße in Gars am Inn und der seit dem Jahr 1999 verliehene Tassilo-Preis für Leistungen im Kulturbereich.
    Er gilt als Heiliger, sein Gedenktag ist der 11. Dezember.



    Literatur
    • Romuald Bauerreiß, Wo ist das Grab Tassilos III.?, In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Band 49, 1931, S. 92–102.
    • Romuald Bauerreiß, Nochmals das Grab Tassilos III. in Passau, In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Band 55, 1937, S. 329–333.
    • Matthias Becher: Ingelheim 788. Der Prozeß gegen Herzog Tassilo III. von Bayern. In: Karl der Große in Ingelheim. Ingelheim 1998, ISBN 3-00-003290-8, S. 60 ff. (Beiträge zur Ingelheimer Geschichte, Heft 43).
    • Erika Bosl: Tassilo III. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 771 (Digitalisat).
    • Benno Hubensteiner: Bayerische Geschichte. Das bayerische Stammesherzogtum. München 2009, ISBN 978-3475537561.
    • Lothar Kolmer, Christian Rohr (Hrsg.): Tassilo III. von Bayern. Pustet, Regensburg 2005, ISBN 3-79171-949-1.
    • Sigmund Ritter von Riezler: Tassilo III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 409–411.
    • Hubertus Seibert: Tassilo III. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 792–794 (Digitalisat).
    • Wilhelm Störmer: Die Baiuwaren. Von der Völkerwanderung bis Tassilo III. 2. Auflage. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-47981-6.
    • Herwig Wolfram: Tassilo III. Pustet, Regensburg 2016.
    Weblinks
     Commons: Tassilo III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Tassilo III. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Tassilo III. im ökumenischen Heiligenlexikon
    Anmerkungen
↑ Benno Hubensteiner: Bayerische Geschichte. 16. Auflage. Rosenheimer Verlag, Rosenheim 2006, ISBN 3-475-53756-7, S. 59.
↑ Matthias Becher: Eid und Herrschaft. Untersuchungen zum Herrscherethos Karls des Grossen. Thorbecke, Sigmaringen 1993 (Vorträge und Forschungen/Konstanzer Arbeitskreis für Mittelalterliche Geschichte. Sonderband, 39) ISBN 3-7995-6699-6.
↑ Webseite zum Tassiloprozess in Ingelheim
↑ Benno Hubensteiner: Bayerische Geschichte. 16. Auflage. Rosenheimer Verlag, Rosenheim 2006, ISBN 3-475-53756-7, S. 44f.
↑ Zuerst Herrscher, dann König, zuletzt Mönch. Abgerufen am 11-12-2014.
↑ Webseite zur Grabinschrift im Kloster Lorsch
↑ Webseite mit Auszügen aus Grimms Ballade „Tassilo in Lorsch“


Generation: 2

  1. 2.  Herzog Odilo von Bayern wurde geboren in vor 700; gestorben am 17 Jan 748.

    Notizen:

    Web contentlink:https://de.wikipedia.org/wiki/Odilo_(Bayern)Odilo (Bayern) – Wikipedia

    Odilo + Herzogin Hiltrud (Chiltrudis) (Karolinger). Hiltrud (Tochter von Karl Martell und Rotrud (Chrotrudis) (Widonen?)) wurde geboren in 715; gestorben in 754. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Herzogin Hiltrud (Chiltrudis) (Karolinger) wurde geboren in 715 (Tochter von Karl Martell und Rotrud (Chrotrudis) (Widonen?)); gestorben in 754.

    Notizen:

    Herzogin von Bayern, war eine Tochter Karl Martells und dessen erster Gemahlin Chrotrud. Nach dem Tod ihres Vaters (741) floh sie auf Rat ihrer Stiefmutter Swanahild, der Tochter Theodos II., nach Regensburg, wo sie noch im selben Jahr Herzog Odilo von Bayern heiratete. Ihm gebar sie einen Sohn, den späteren Herzog Tassilo III.

    Kinder:
    1. 1. Tassilo von Bayern, III III wurde geboren in 741; gestorben in cir 796.


Generation: 3

  1. 6.  Karl MartellKarl Martell wurde geboren in cir 676 (Sohn von Herzog Pippin (Arnulfinger), der Mittlere und Alpheid (Chalpais)); gestorben am 22 Okt 741 in Ciersy (Quierzy); wurde beigesetzt in Saint Denis.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Charles Martel
    • Französischer Name: Charles Martel
    • Titel (genauer): Fränkischer Hausmeier, Herzog und Prinz von Austrasien.
    • Titel (genauer): Mayor of the Palace, Duke and Prince of the Franks.
    • Titel (genauer): Maire du palais d'Austrasie, Duc et prince des Francs.

    Notizen:

    English: Charles Martel
    https://en.wikipedia.org/wiki/Charles_Martel

    Français: Charles Martel
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Charles_Martel



    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Martell

    Karl Martell (* zwischen 688 und 691; † 15. Oktober oder 22. Oktober 741 in der Königspfalz Quierzy) war ein fränkischer Hausmeier. Er stieg als Sohn Pippins des Mittleren in dieses Amt auf, dessen Besetzung durch Nachfolgekämpfe geprägt war, auf die der merowingische König keinen Einfluss mehr hatte. Unter Karl Martell setzte sich die im frühen 7. Jahrhundert begonnene Entwicklung zur königsgleichen Herrschaft der Hausmeier fort. Am Ende dieses Prozesses waren die merowingischen Könige nur noch Marionetten der rivalisierenden Adelsfraktionen, bis mit Karl Martells Sohn Pippin dem Jüngeren ein karolingischer Hausmeier König der Franken wurde und die alte Dynastie ablöste.
    Karls militärische Aktivitäten erweiterten das Fränkische Reich und schufen die Grundlage für die spätere Expansion der karolingischen Könige, insbesondere seines Enkels Karls des Großen. Wichtige weltliche und geistliche Posten des Frankenreiches besetzte er mit eigenen Gefolgsleuten. In seinen späteren Lebensjahren konnte er sogar ohne König regieren. Karl förderte die Missionierungsbestrebungen seiner Zeit und pflegte Kontakte zum Papst. Aufgrund seiner Übergriffe auf Kirchengut sahen die mittelalterlichen Autoren in ihm jedoch einen Kirchenräuber.
    Besonders seit dem 19. Jahrhundert erinnerte sich die Nachwelt vor allem an den Sieg Karl Martells über Araber und Berber in der Schlacht bei Poitiers 732. Karl wurde in der Folge – nach neuerer Forschung zu Unrecht – zum Retter des christlichen Abendlandes stilisiert. Er war namengebend für die Karolingerdynastie. Seine kriegerischen Erfolge brachten ihm im 9. Jahrhundert den Beinamen Martellus („der Hammer“) ein.

    Herkunft
    Karl entstammte dem adligen Geschlecht der Karolinger, deren Name jedoch erst gegen Ende des 10. Jahrhunderts auftauchte.[1] Die Vorfahren Karl Martells waren die Arnulfinger und Pippiniden. Die ältesten sicher nachweisbaren und namengebenden VeVertreter der Familie waren Arnulf von Metz und Pippin I.[2] Im östlichen Teilreich Austrasien hatte mit Pippin dem Älteren 624/25 erstmals ein Karolinger das Hausmeieramt inne. Ab etwa 687 hatten die Karolinger mit dem Sieg Pippins des Mittleren in der Schlacht bei Tertry über den neustro-burgundischen Hausmeier im gesamten Frankenreich die Herrschaft übernommen.[3] Die Schlacht gilt als „Wendemarke“ für die Ablösung der Merowinger durch die Pippiniden-Arnulfinger.[4] Die mediävistische Forschung ist sich weitgehend einig, dass die Merowingerkönige seit dem ausgehenden 7. Jahrhundert nur noch Schattenkönige waren.[5] Das merowingische Königtum geriet durch zahlreiche frühe Todesfälle und minderjährige Könige zum Spielball rivalisierender Adelsfamilien. Der König war dennoch erforderlich, um das Machtgefüge zwischen den einzelnen Adelsfraktionen auszubalancieren.
    Pippin der Mittlere heiratete Plektrud, die einem einflussreichen austrasischen Adelsgeschlecht entstammte. Durch diese Heirat konnte er seine Macht ausbauen. Plektrud verfügte über Besitzungen von der mittleren Mosel über die Eifel bis an den Niederrhein.[6] Seinen Söhnen Drogo und Grimoald übertrug Pippin schon früh verantwortungsvolle Aufgaben. Wahrscheinlich 697 machte er Drogo zum dux Burgundionum (Herzog von Burgund). Grimoald wurde wenig später Hausmeier von Neustrien.
    Pippins außerehelicher Sohn Karl Martell war dagegen benachteiligt. Er war aus einer – bislang nicht eindeutig geklärten – Verbindung mit Chalpaida hervorgegangen. Dabei handelte es sich jedoch nicht um eine sogenannte Friedelehe, eine Eheformm, deren Existenz die Forschung als quellenfernes Konstrukt der 1930er Jahre verworfen hat.[7] Karls Geburt wird aufgrund von Schätzungen über das Alter seiner Söhne in den Zeitraum zwischen 688 und 691 datiert. Die Taufe vollzog Bischof Rigobert von Reims. Über das Verhältnis des Heranwachsenden zu seinem Vater Pippin, seinen Geschwistern und seiner Stiefmutter Plektrud ist nichts bekannt. Ebenso unklar sind seine Ausbildung, sein tatsächliches Aussehen und seine Jugend. Er ist der einzige zur Herrschaft aufgestiegene Karolinger, über dessen Aktivitäten vor dem Tod seines Vaters keine Nachrichten vorliegen.[8] Karl wurde, anders als die beiden Söhne aus Pippins erster Ehe, in keiner Weise an der Herrschaftsausübung beteiligt.[9]

    Die pippinidisch-karolingische Sukzessionskrise (714–723)
    Pippin hatte kurz vor seinem Tod seine beiden Söhne aus erster Ehe verloren. Drogo war 708 verstorben, Grimoald wurde 714 ermordet. Dadurch fiel Karl jedoch keine Macht zu und er wurde auch bei der Regelung von Pippins Nachfolge nicht berücksichtigt. Den größten Nutzen von dieser Ausgrenzung hatte Plektrud, die ihren Söhnen und Enkeln die Nachfolge Pippins verschaffen wollte. Durch Pippins Tod kam es zu Auseinandersetzungen um die Herrschaftsnachfolge, die in der Forschung als „pippinidisch-karolingische Sukzessionskrise“ bezeichnet werden.[10]
    Nach dem Tod Pippins im Dezember 714 handelte Plektrud wie eine Königswitwe, während von der Mutter des damaligen merowingischen Königs Dagobert III. nicht einmal der Name bekannt ist.[11] Plektrud sicherte ihrem Enkel Theudoald die Nachfolge im Hausmeieramt. Um Ansprüchen ihres Stiefsohns Karl vorzubeugen, nahm sie ihn in Haft. Sie residierte hauptsächlich in Köln, während Theudoald als Hausmeier Dagoberts III. sich in Neustrien aufhielt.
    Gegen Plektrud erhoben sich jedoch neustrische Große, die ihre frühere Stellung im Frankenreich zurückerobern wollten. Am 26. September 715 besiegten die Neustrier Theudoald in Compiègne. Sie bemächtigten sich des merowingischen Königs Dagobert III. und setzten ihren Anführer Raganfrid als neuen Hausmeier ein. Nach Dagoberts frühem Tod mit knapp 20 Jahren im Jahr 715/16 erhoben die Neustrier als neuen König einen Mönch Daniel, der fortan den Namen Chilperich II. führte.
    Unterdessen war es Karl Martell gelungen, aus der Haft zu entkommen. 716 drangen die Neustrier bis nach Köln vor und bemächtigten sich der Schätze der Plektrud. In dieser Situation liefen führende Anhänger Plektruds zu Karl Martell über.[12] Außerdem konnte sich der Karolinger die Unterstützung des angelsächsischen Missionars Willibrord sichern.[13] Als Grundlage für Karls Aufstieg diente ihm die traditionelle Gefolgschaft seiner mütterlichen Familie im Raum Maastricht-Lüttich.[14] Gegen die Friesen musste Karl vor Köln 716 seine einzige Niederlage hinnehmen und vom Schlachtfeld fliehen. Er sammelte dann aber seine Kräfte und besiegte die Neustrier im Frühjahr 716 bei Amblève in den Ardennen und am 21. März 717 in der Schlacht von Vinchy bei Cambrai.[15] Anschließend wurde Köln belagert und eingenommen. Karl zwang seine Stiefmutter Plektrud zur Herausgabe des merowingischen Königsschatzes. Damit gelangte dieser vollständig in die Verfügungsgewalt der Karolinger.[16]
    Mit der Übergabe des Schatzes wurde der Übergang der Herrschaft von der Stiefmutter auf Karl versinnbildlicht. Der Königsschatz war ein wichtiges Machtmittel für die Erlangung und Etablierung von Herrschaft. Er ermöglichte es seinem Besitzer, die Gefolgsleute materiell zu belohnen und so deren Loyalität zu sichern. Durch Beute aus Kriegszügen wurde der Schatz vermehrt.[17] Plektrud musste ihre politischen Ambitionen aufgeben und wurde Stifterin des Kölner Konvents von St. Maria im Kapitol.
    Karl erhob vor dem 3. Februar 718 zur Legitimierung seiner Macht mit Chlothar IV. einen eigenen Merowingerkönig, der ihn formell zum Hausmeier ernannte.[18] Chilperich und Raganfrid konnten nach ihrer Niederlage bei Vinchy Herzog (dux) Eudo von Aquitanien als Verbündeten gewinnen. Im Frühjahr 718[19] oder im Oktober 718/719[20] besiegte Karl in Soissons erneut Chilperich und Raganfrid. Er verfolgte Eudo und zog 718 mit seinem Heer bis nach Orléans. Eudo sah sich deshalb gezwungen, Chilperich mitsamt seinen Schätzen auszuliefern. Durch den Ausgleich mit Karl konnte Eudo seine Machtstellung in Aquitanien sichern. Raganfrid musste sich bis zu seinem Tod (731) mit einer lokalen Herrschaft im Anjou zufriedengeben. Der Merowingerrkönig Chlothar starb 719. Karl erkannte daraufhin den von seinen Gegnern erhobenen Merowingerkönig Chilperich II. an. So konnten die Neustrier an ihrem König festhalten, während Karl damit die Akzeptanz seiner Herrschaft erhöhen konnte.[21] Nach Chilperichs Tod 721 erhob Karl mit Theuderich IV., einem Sohn Dagoberts III., einen neuen Merowingerkönig.
    723 ließ Karl zwei Söhne seines Halbbruders Drogo inhaftieren.[22] Er fürchtete wohl, dass sie Ansprüche auf den Familienbesitz oder das Amt des Hausmeiers erheben würden. Damit hatte Karl die letzten innerfamiliären Rivalen ausgeschaltet. Die pippinidisch-karolingische Sukzessionskrise fand ihr Ende.[23]

    Ehen und Nachkommen
    Karl hatte aus zwei Ehen insgesamt drei Söhne. Die Söhne Karlmann und Pippin sowie die Tochter Hiltrud gingen aus der ersten Ehe mit Chrodtrud, einer Adligen unbekannter Herkunft, hervor. Der Sohn Grifo entstammte der späteren Verbindung mit der bayerischen Agilolfingerin Swanahild. Außerdem hatte Karl drei uneheliche Söhne, Bernhard, Hieronymus und Remigius, deren Mutter wohl die Konkubine Ruodhaid war. Ihnen gedachte er nur eine untergeordnete Stellung zu.[70]
    Karl konzentrierte nach dem schwer erkämpften Aufstieg die ganze Macht auf seine Person. Anders als sein Vater Pippin und sein Enkel Karl der Große hat er seine Söhne weder an der Herrschaft beteiligt noch ihnen ein eigenes Herrschaftsgebiet übertragen. Sie werden auch nicht als Beteiligte an seinen militärischen Unternehmungen genannt.[71] Selbst Amt und Titel des Hausmeiers beanspruchte er zeit seines Lebens für sich allein.[72] Lediglich Karls ältester Sohn wird 723 einmal mit seinem Handzeichen in einer Schenkungsurkunde des Vaters für das Kloster Utrecht geführt. Seine erste Gattin trat trotz mindestens zwanzig Jahren Ehe in keiner seiner Urkunden auf; auch keine erzählende Quelle berichtet von ihr. Verschiedene Annalenwerke notieren lediglich ihren Tod im Jahr 725.[73]
    Die Heirat mit der Agilolfingerin Swanahild, die der Herzogsfamilie eines der ans Reich grenzenden Dukate angehörte, war singulär in der Geschichte der Karolinger. Bislang hatten die Karolinger eheliche Verbindungen mit solchen Familien vermieden. Karls Schritt verdeutlicht zugleich das hohe Ansehen der Agilolfinger.[74] Seine Ehe bildete die Grundlage für freundschaftliche Beziehungen zwischen Karl und dem Langobardenkönig Liutprand.[75] Swanahild war die Nichte von Liutprands Gemahlin Guntrud. Die Heirat brachte aber nicht nur eine fränkisch-langobardische Annäherung, sondern auch ein fränkisch-bayerisches Bündnis. Außerdem versöhnte Karl damit möglicherweise den Anhang Plektruds, falls es zutrifft, dass Swanahild deren Groroßnichte war.[76] Die Heirat steigerte zusätzlich Karls Ansehen in der ahnenstolzen Gesellschaft des Frühmittelalters. Swanahild entstammte väterlicherseits dem altehrwürdigen Geschlecht der Agilolfinger, deren Ansehen nur mit dem der Merowinger vergleichbar war, die seit 200 Jahren den fränkischen König stellten.[77] Karl machte durch diese prestigeträchtige Heirat einen wichtigen Schritt an die Spitze der gesamtfränkischen Adelsgesellschaft.

    Hof
    Im Frühmittelalter wurde Königsherrschaft durch ambulante Herrschaftspraxis (Reisekönigtum) ausgeübt. Der Merowingerkönig reiste mit seinem Hof durch das Reich und verschaffte dadurch seiner Herrschaft Geltung und Autorität. Zum Hof gehörten die Inhaber der Hofämter und zahlreiche Bedienstete. Zeitweilig hielten sich am Hof auch verschiedene geistliche und weltliche Große auf. Das wichtigste Hofamt war das des Hausmeiers (maior domus). Es wurde zwar vom König vergeben, doch im 7. Jahrhundert entwickelte sich das Hausmeieramt zu einer eigenständigen Größe in den jeweiligen Teilreichen und der König verlor die Kontrolle darüber. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts verließen die Großen den Königshof und erschienen nur noch in der Umgebung des Hausmeiers Pippins des Mittleren. Durch die von Pippins Tod ausgelöste Sukzessionskrise bildete sich für kurze Zeit am Hof des Merowingerkönigs Chilperich noch einmal ein Kreis von Adligen, welche die bisherigen Hofämter ausübten und in Opposition zu Karl Martell standen. Ingrid Heidrich ist in ihren urkundenwissenschaftlichen Forschungen zum Ergebnis gekommen, dass Karl „nach seinem Sieg über Chilperich und Raganfrid nicht mehr an die alte Hofämtertradition anknüpfte“.[78] AAus dem Zeitraum von 697 bis 750 ist keine einzige Hofversammlung in Anwesenheit des Königs überliefert.[79] Das Amt des Hausmeiers wurde unter den Karolingern nicht mehr besetzt. Karl ließ junge Adlige am Hof erziehen. Mit dieser erstmals unter ihm belegten Praxis sollte die Integration des Adels in die karolingische Monarchie gefördert werden.[80] Allmählich bildete sich auch eine Hofkapelle als zentrale geistliche Institution am Hof. Schon unter Karl Martell sind capellani (Kapläne) und karolingische Hofgeistliche nachweisbar.[81]

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Karl + Rotrud (Chrotrudis) (Widonen?). Rotrud (Tochter von Liutwin) gestorben in 724. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 7.  Rotrud (Chrotrudis) (Widonen?)Rotrud (Chrotrudis) (Widonen?) (Tochter von Liutwin); gestorben in 724.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Chrodtrud

    Chrodtrud († 725, auch Hrottrudis) war die erste Frau von Karl Martell und Großmutter von Karl dem Großen.
    Ihre Kinder waren:
    • Carloman (Karlmann) († 754)
    • Pippin der Jüngere († 768)
    • Chiltrudis (Hiltrud) († 754)
    • Landrada
    • Alda

    Die Ehefrau Karl Martells
    In keiner zeitgenössischen Quelle wird Chrotrud als Ehefrau Karl Martells genannt, die Zuordnung kann alleine indirekt erfolgen. Die Annales mosellani erwähnen zum Jahr 725 den Tod einer Chrotrud (725: Chrotrud mortua[1]), und zu dieser Zeit kann diese Meldung bei einer Frau nur bedeuten, dass es sich um eine Königin oder die Ehefrau eines der ersten Würdenträger des Reiches handeln muss. Die Tatsache, dass zum einen Karl Martell im gleichen Jahr 725 die Herzogsnichte Svanahilde aus Bayern mitbrachte und dann auch heiratete, gab bereits im 17. Jahrhundert (Adrien de Valois 1638 und Jean Mabillon 1703) Anlass zu der Vermutung, dass Chrodtrud dessen Ehefrau war. Dass zum anderen der Name Rotrud unter den Nachkommen Karl Martells mehrfach auftritt (je eine Tochter Karls des Großen, Tassilos III. von Bayern, Ludwigs des Frommen, Lothars I., Karls des Kahlen und Karls des Einfältigen) war ein weiteres Indiz für die Ehe.
    Eine Aufzählung im Reichenauer Verbrüderungsbuch gibt schließlich Sicherheit: Dem Namen von acht verstorbenen Männern (Karolus maior domus, Pippin rex, Karlomannus maior domus, Karolus imperator, Karlomannus, Karolus rex, Pippinus rex, Bernardudus rex), folgt der von neun Frauen (Ruadtraud, Ruadheid, Suanahil regina, Berhta regina, Hiltikart regina, Fastrat regina, Liutkart regina, Ruadheid [regina][2], Hirminkar regina[3]), und es ist nicht schwer festzustellen, wenn man beide Gruppepen in zwei Kolonnen nebeneinander stellt, dass die Namen in gleicher Reihenfolge zu Karolingern einerseits und karolingischen Ehefrauen andererseits gehören, insbesondere, wenn man die Qualifikation regina, Königin, berücksichtigt, auch wenn sie bei Svanahild regina, der Ehefrau Karl Martells ab 725, nicht zutrifft. Schließlich können Karolus major domus als erster Mann auf der Liste und seiner Ehefrau Svanahild als dritter Frau nur bedeuten, dass insbesondere die erste, Ruadtrud, ebenfalls ihm zuzurechnen ist.[4]

    Herkunft
    Der einzige Hinweis auf die Familienzugehörigkeit Chrotruds ergibt sich aus der Information, dass Wido, Laienabt von Saint-Wandrille († hingerichtet 739), ein naher Verwandter, propinquus, Karl Martells gewesen sei.[5] Wido wird bereits im Jahr 715 als Bruder des Bischofs Milo von Trier und Reims und als Sohn des heiligen Liutwin, erwähnt. Übersetzt man nun propinquus als Schwager und bezieht man die Verbindung auf Chrotrud, so wird aus ihr eine Tochter Liutwins und eine Angehörige der Widonen. Dieser Gedankengang wurde im Jahr 1915 von Anton Halbedel veröffentlicht[6] und seitdem mehrfach aufgenommen, ist allerdings lediglich eine Hypothese.



    Quellen
    • Annales Mosellani, Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 16: Annales aevi Suevici. Hannover 1859, S. 494 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    • Gesta abb. Fontanell. caput 11, Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 2: Scriptores rerum Sangallensium. Annales, chronica et historiae aevi Carolini. Hannover 1829, S. 284–285 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    • Reichenauer Verbrüderungsbuch, MGH Libri confrat.
    Literatur
    • Anton Halbedel: Fränkische Studien, Kleine Beiträge zur Geschichte uns Sage des Deutschen Altertums. (Historische Studien 132), 1915
    • Eduard Hlawitschka: Die Vorfahren Karls des Großen. 1965, Nr. 32: Chrodtrud
    Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 16: Annales aevi Suevici. Hannover 1859, S. 494 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat), analog Annales Laurehamenses, Annales Petaviani und Annales Nazariani
    2 eine Lücke im Text an dieser Stelle muss wohl so gefüllt werden
    3 MGH Libri confrat., S. 292, Spalte 460
    4 Die Liste macht schon beim zweiten Namen, Ruadheid, Schwierigkeiten, die hier allerdings nicht von Interesse sind.
    5 Gesta abb. Fontanell. caput 11, In: Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 2: Scriptores rerum Sangallensium. Annales, chronica et historiae aevi Carolini. Hannover 1829, S. 284–285 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalist).
    6 Anton Halbedel, Fränkische Studien

    Kinder:
    1. Karlmann (Karolinger) wurde geboren in vor 714; gestorben am 17 Jul 754 in Vienne, Dauphiné, Frankreich.
    2. 3. Herzogin Hiltrud (Chiltrudis) (Karolinger) wurde geboren in 715; gestorben in 754.
    3. Pippin III. (Karolinger) wurde geboren in cir 715; gestorben am 24 Sep 768 in St. Denis.


Generation: 4

  1. 12.  Herzog Pippin (Arnulfinger), der Mittlere Herzog Pippin (Arnulfinger), der Mittlere wurde geboren in cir 635 (Sohn von Ansegisel (Arnulfinger) und Begga von Heristal); gestorben am 16 Dez 714 in Jüpille an der Maas.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Pepin of Herstal
    • Französischer Name: Pépin d'Héristal
    • Titel (genauer): Hausmeier von Austrasien (ab 680 bis zum Tod), Herzog von Austrasien (ab 680).
    • Titel (genauer): Mayor of the Palace (from 680 until his death), Duke and Prince of the Franks.
    • Titel (genauer): Maire du palais d'Austrasie (de 680 à 714), Duc et prince des Francs.

    Notizen:

    English; Pepin of Herstal
    https://en.wikipedia.org/wiki/Pepin_of_Herstal

    Français; Pépin d'Héristal, Pépin le Gros ou encore Pépin le Jeune
    https://fr.wikipedia.org/wiki/P%C3%A9pin_de_Herstal



    https://de.wikipedia.org/wiki/Pippin_der_Mittlere

    Pippin der Mittlere, auch Pippin von Herstal genannt (lat. Pippinus, * um 635; † 16. Dezember 714 in Jupille bei Lüttich) aus dem Geschlecht der Arnulfinger war von 679 bis 714 der tatsächliche Machthaber im Frankenreich, seit 679 Hausmeier von Austrasien, seit 680 als dux (Herzog) von Austrasien, ab 688/689 als Hausmeier von Neustrien (principalis regimen majorum domus) und seit 688 Hausmeier von Burgund. Er war der Sohn von Ansegisel und Begga und ein Enkel von Arnulf von Metz.

    Leben
    Nach dem Sturz und der Hinrichtung seines Onkels Grimoalds des Älteren 656/657 schien die Dynastie Pippins des Älteren vor dem Erlöschen zu stehen. In den 670er Jahren waren von seinen Nachkommen nur noch seine Tochter Begga und deren Sohn Pippin der Mittlere am Leben, der väterlicherseits ein Enkel Arnulfs von Metz war. Beide konnten jedoch die pippinidischen und arnulfingischen Besitzungen trotz der feindselig gesinnten Umgebung der 660er und 670er Jahre im Wesentlichen behaupten. Dabei dürfte Pippins Heirat mit Plektrudis, der Tochter des Pfalzgrafen Hugobert und der Irmina von Oeren, Angehöriger bedeutender austrischer Adelsgeschlechter, um 670/675 eine wesentliche Rolle gespielt haben.
    In den Wirren nach dem Tod des Merowingerkönigs Childerich II. und seines Hausmeiers Wulfoald zog Pippin mit Unterstützung austrasischer Großer gegen den mächtigen Neustrier Ebroin zu Felde. Dieses Unternehmen endete zwar 679 mit Pippins Niederlage bei Lucofao, wobei der mit Pippin verbündete dux Martin getötet wurde; der neue neustrische Hausmeier Waratto erkannte jedoch nach Ebroins baldigem Tod (680) Pippins Vormacht in Austrasien an. In der Schlacht bei Tertry (687) errang Pippin schließlich durch einen Sieg über Warattos Schwiegersohn und Nachfolger Berchar die Herrschaft über das Gesamtreich.
    Pippin sicherte seine Macht dadurch, dass er nicht nur Berchar bis zu seinem Tode im Amt des neustrischen Hausmeiers beließ, sondern anschließend seinen Sohn mit dessen Witwe verheiratete. Darüber hinaus beließ er auch die merowingischen Könige auf dem Thron. Außerdem sicherte er frühzeitig den Erbanspruch seiner Familie, indem er seine Söhne Drogo und Grimoald den Jüngeren in wichtige Ämter einsetzte. Grimoald wurde neustrischer Hausmeier, so dass beide Hausmeier-Ämter in der Hand der Familie waren. Eine der wichtigsten militärischen Leistungen Pippins war die Eroberung Frieslands (690/695), die die Voraussetzung für die Christianisierung der Friesen durch den angelsächsischen Mönch Willibrord war.
    Bereits vor dem Tod Pippins Ende 714 brach ein Konflikt um seine Nachfolge aus. Dabei versuchte Plektrud, die Ansprüche ihrer Enkel (ihre beiden Söhne waren nicht mehr am Leben: Grimoald der Jüngere war im gleichen Jahr ermordet worden, Drogo beereits 708 gestorben) gegen die der beiden Söhne aus einer Beziehung Pippins mit seiner Friedelfrau Chalpaida, der uxor nobilis et elegans, Childebrand und Karl, durchzusetzen. Zur damaligen Zeit war das Bastardtum kein Ausschlußkriterium von deder legalen Erbfolge, was letztendlich durch die von Pippin unter dem massiven Einfluss Plektruds proklamierte Erbfolge durch seinen Enkel Theudoald, der selbst ein Bastard des Grimoald war, zeigt. 717, wenige Jahre nach Pippins Tod unterlag aber Plektrud letztlich Karl Martell.
    Pippin starb nach langer Krankheit. Er wurde in Chèvremont (Vesdre) beerdigt.

    Ehen und Nachkommen
    Childebrand († nach 751), Sohn der Chalpaida, nach anderen Quellen Sohn einer weiteren, namentlich unbekannten Mutter, wurde von Pippin mit einer Grafschaft in Burgund versorgt. Childebrand übernahm die Aufgabe, die Chronik Fredegars als karolingische Hauschronik fortzuführen. Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg.

    Ehefrauen
    • I. Plektrudis (Hugobertiner)
    • II. Chalpaida
    • III. N. N.
    Kinder
    • Drogo (I.)
    • Grimoald der Jüngere (I.)
    • Karl Martell (II.)
    • Childebrand (III.)
    Ein Urenkel von Pippin dem Mittleren ist Karl der Große.



    Literatur
    • Heinrich Hahn: Pippin der Mittlere. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 154 f.
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-019099-7.
    • Gerhard Schmitz: Pippin der Mittlere. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 16, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-079-4, Sp. 1245–1251.

    Pippin + Alpheid (Chalpais). Alpheid gestorben in vor 714. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 13.  Alpheid (Chalpais) gestorben in vor 714.

    Notizen:

    Alpheid war eine Nebenfrau, aus edlem Geschlecht, von Pippin der Mittlere. Sie wird auch als Gemahlin genannt, scheint aber doch Kinder minderen Rechtes geboren zu haben, ansonst die übergehung Karls bei der Vergebung des Hausmeisteramtes nicht gut zu erklären wäre.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Chalpaida

    Chalpaida, auch Alpais (lateinisch Chalpaidis; † vermutlich vor 714) war die Mutter von Karl Martell. Über Chalpaida gibt es kaum gesicherte Informationen.
    Der Ort ihrer Herkunft und ihr Adelsgeschlecht sind unbekannt. Es wird angenommen, dass sie die Schwester des Hausmeiers Dodo oder eine Cousine zweiten Grades von Bertrada der Älteren war. Ihr Geburtsort wird in der Nähe von Prüm vermutet.
    Aus einer Verbindung mit Pippin dem Mittleren ging Karl Martell hervor. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine sogenannte Friedelehe, deren Existenz die Forschung als quellenfernes Konstrukt der 1930er Jahre verworfen hat.[1] Umstritten ist aber, ob es sich bei der Verbindung Chalpaidas zu Pippin um eine Ehe oder um ein Konkubinat handelt.[2] Der fränkische Hausmeier Karl Martell wurde namensgebend für das Geschlecht der Karolinger, er ist der Vater Pippins des Jüngeren und Großvater Karls des Großen. Bei den Auseinandersetzungen zwischen ihrem Sohn Karl Martell und Plektrud wird sie nicht mehr erwähnt. Daher vermutet man, dass sie vor ihrem Gatten verstorben ist.



    Literatur
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart 2006, ISBN 3-17-019099-7, S. 33, 35, 37.
    Anmerkungen
    1 Martina Hartmann: Die Königin im frühen Mittelalter. Stuttgart 2009, S. 91 und 144f.; Andrea Esmyol: Geliebte oder Ehefrau? Konkubinen im frühen Mittelalter. Köln 2002, S. 13–36. Matthias Becher: Merowinger und Karolinger. Darmstadt 2009, S.0.
    2 Waltraud Joch: Legitimität und Integration. Untersuchungen zu den Anfängen Karl Martells. Husum 1999, S. 21–24. Waltraud Joch: Karl Martell - ein minderberechtigter Erbe Pippins? In: Jörg Jarnut, Ulrich Nonn, Michael Richter (Hrsg.): Karl Marell in seiner Zeit. Sigmaringen 1994, S. 149–169. Kritisch zur Ehe Sören Kaschke: Die karolingischen Reichsteilungen bis 831. Herrschaftspraxis und Normvorstellungen in zeitgenössischer Sicht. Hamburg 2006, S. 76–81.

    Kinder:
    1. 6. Karl Martell wurde geboren in cir 676; gestorben am 22 Okt 741 in Ciersy (Quierzy); wurde beigesetzt in Saint Denis.

  3. 14.  LiutwinLiutwin gestorben in 717 in Reims.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: 705 - 715, Dom Trier; Bischof in Trier
    • Beruf / Beschäftigung: 717, Bistum Reims; Bischof in Reims

    Notizen:

    Liutwin

    Der Heilige Liutwin (auch Lutwin oder Ludwin oder Leodewin, lat. Lutwinus; † 717 in Reims) war Klostergründer in Mettlach und Bischof in Trier, legendarisch auch in Reims und Laon. Sein Gedenktag ist der 23. September. Jährlich findet in Mettlach in der Woche vor Pfingsten die Lutwinuswallfahrt statt, bei der die Reliquien des Heiligen in einer feierlichen Prozession durch den Ort getragen werden.

    Leben
    Liutwin war ein fränkischer Adliger aus dem Geschlecht der Widonen. Sein Onkel Basin war bis 705 Bischof von Trier. Liutwin hatte zunächst nicht die Absicht, eine kirchliche Laufbahn einzuschlagen. Er heiratete standesgemäß, vermutlich eine Frau aus der Familie der Robertiner, und hatte zwei Söhne, Milo und Wido sowie vielleicht eine Tochter, Rotrude. Über seine vermutliche Tochter Rotrude ist Liutwin Schwiegervater Karl Martells und Urgroßvater Karls des Großen.

    Die Legende berichtet, dass Liutwin bei einem Jagdausflug in der Nähe der Saarschleife auf einer Lichtung rastete und einschlief. Ein Adler flog herbei, blieb über dem Schlafenden in der Luft stehen und schützte ihn so vor der Sonne. Als Liutwin von seinem Diener davon erfuhr, deutete er das Ereignis als ein von Gott gesandtes Zeichen. Er ließ an der Stelle des Adlerwunders eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Dionysius errichten. Die Dionysiuskapelle entwickelte sich bald zu einem christlichen Missionszentrum. An ihrer Stelle steht heute die Pfarrkirche St. Gangolf in Mettlach.

    Um 690 gründete Liutwin das Kloster Mettlach. Nach dem Tod seines Onkels Basin folgte Liutwin diesem auf den Bischofsstuhl in Trier. Wenig später übernahm er nach der Legende auch die Bistümer Reims und Laon und war somit einer der wichtigsten kirchlichen Würdenträger im fränkischen Reich.

    Liutwin starb 717 in Reims und wurde dort beigesetzt. Liutwins Nachfolger als Bischof von Trier und Reims war sein Sohn Milo. Dieser ließ die sterblichen Überreste seines Vaters nach Trier bringen, um ihn in der Heimat beisetzen zu lassen. Allerdings war es der Überlieferung nach nicht möglich, Liutwin in Trier zu bestatten. Also fiel der Beschluss, der Tote solle sich seinen Begräbnisplatz selbst suchen. Der Sarg wurde auf ein Schiff gebracht, das sich von selbst zunächst die Mosel, dann die Saar hinauf bewegte und schließlich in Mettlach anlegte, wo die Kirchenglocken zu läuten begannen. Liutwin wurde in der Marienkirche des Klosters Mettlach beigesetzt.

    Berichte seiner Wundertaten
    Bereits zu Lebzeiten soll Liutwin Wunder bewirkt haben.

    „Da der heilige Bischof Lutwinus einst dem Clerus von Rheims die heilige Weihe ertheilen sollte, kamen Boten daher von Laon, welche verlangten, er möge auch bei ihnen denselben Dienst halten. Da nun der Mann Gottes beiden Theilen genüge thun wollte, soll er die höchste Gnade angefleht haben, daß sie das, was er aus eigenen Kräften nicht vermöchte, durch ihre Allmacht vervollständigen wolle. Und der ewige Walter erhörte sogleich die Reinheit seines Gebets, und, das Gesetz der Sonne ändernd, verlängerte er den Tag um so viel, daß Lutwinus nach Abhaltung des Dienstes für die Bürger von Rheims noch nach Laon reisen konnte […]“
    – von Briesen: Urkundliche Geschichte des Kreises Merzig-Wadern, S. 77 f.
    Berichte von Wundern an Liutwins Grab machten Mettlach zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort. Um 990 wurde die Marienkirche durch einen achteckigen Neubau ersetzt, der der Aachener Pfalzkapelle Karls des Großen nachempfunden ist. Diese Kirche ist heute als der Alte Turm in Mettlach bekannt und gilt als ältestes erhaltenes Steinbauwerk im Saarland.

    1247 wurden die Reliquien Liutwins in eine neuerbaute Liutwinuskapelle überführt. Gute 200 Jahre später wurden die Reliquien erneut umgebettet, diesmal in eine neue Kapelle, die mit der Abteikirche verbunden war. Die Klostergebäude kamen nach der Französischen Revolution in den Besitz der Industriellenfamilie Boch. Diese ließ die baufällige Kirche abreißen und auf eigene Kosten die Lutwinuskirche in Mettlach errichten, in der sich die Reliquien des Heiligen noch heute befinden.

    Der ursprüngliche Gedenktag Liutwins war der 29. September. Dieser Tag ist jedoch auch der Gedenktag des Erzengels Michael. So wurde Liutwins Gedenktag im 18. Jahrhundert auf den 28. September vorgezogen. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde schließlich der 23. September als Gedenktag Liutwins festgelegt, der zugleich für Liutwins Onkel Basin gilt.

    Mosaiken des Malers Bernhard Gauer aus Düsseldorf sowie des Kirchenmalers Alfred Gottwald aus Bonn in der Lutwinuskirche in Mettlach zeigen Darstellungen aus dem Leben des Heiligen.[1] Die Mosaiken dienten als Vorlage für fünf Sondermarken des Saarlandes von 1950.

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liutwin_(Trier)

    Name:
    Es gibt Quellen die besagen, das Liutwin von den Merowinger abstamme. Dies ist jedoch nicht zu belegen..

    Siehe auch:

    Falsche Merowinger

    Falsche Merowinger sind reale oder erfundene Personen, denen zu Unrecht – irrtümlich oder absichtlich – eine Abstammung vom Königsgeschlecht der Merowinger zugeschrieben wurde. Es gibt unterschiedliche Gründe für diese Behauptungen. Zumeist ging es darum, späteren Herrscherfamilien oder einzelnen Personen eine besondere Legitimation über diese königliche Abstammung zu verschaffen.

    Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Falsche_Merowinger

    Kinder:
    1. 7. Rotrud (Chrotrudis) (Widonen?) gestorben in 724.


Generation: 5

  1. 24.  Ansegisel (Arnulfinger)Ansegisel (Arnulfinger) wurde geboren in cir 610 (Sohn von Bischof Arnulf von Metz und Doda); gestorben in 685.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ansegisel

    Ansegisel heiratete Begga, die Tochter des austrischen Hausmeiers Pippin des Älteren, und führte damit Macht und Reichtum seiner Familie, der Arnulfinger, und der Familie seiner Frau, der Pippiniden, zusammen, nachdem die Bündnisse der beiden Grruppen in der Vergangenheit den merowingischen Königen bereits erhebliche Probleme und Nachteile eingebracht hatten. Ansegisel wurde um 662 den Titel eines domesticus erwähnt, wurde aber vor 679 von seinen Feinden erschlagen. Seine Grabstätte ist nicht bekannt.
    Ansegisel und Begga hatten einen Sohn, Pippin den Mittleren, der die Machtübernahme faktisch zu Ende führte, bevor sie von dessen Enkel, Pippin dem Jüngeren, mit dem Königstitel auch nach außen dokumentiert wurde. Nach Karl Martell, dem Enkel von Ansegisel und Begga, wird die Familie dann Karolinger genannt.



    Weblinks
    • genealogie-mittelalter.de
    • weyer-neustadt.de
    Einzelnachweise
    1 Eduard Hlawitschka: Ansegisel. In: Lexikon des Mittelalters, Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, Sp. 678

    Name:
    Er war der Ururgroßvater Karls des Großen.

    Gestorben:
    Wurde ermordet.

    Ansegisel + Begga von Heristal. Begga (Tochter von Pippin von Landen, der Ältere und Itta (Iduberga) von Nivelles) gestorben in cir 693. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 25.  Begga von HeristalBegga von Heristal (Tochter von Pippin von Landen, der Ältere und Itta (Iduberga) von Nivelles); gestorben in cir 693.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Begga

    Die heilige Begga von Heristal (Herstal), von Landen, von Andenne, von Brabant, von Metz und von Austrasien (* um 620; † 17. Dezember 692, 693 oder 695) war die Tochter des fränkischen Hausmeiers Pippins des Älteren und der Itta oder Iduberga. Sie war die Großmutter von Karl Martell, dem Großvater Karls des Großen.
    Sie heiratete Ansegisel von Metz-Austrasien, den Sohn des Bischofs Arnulf von Metz aus der Familie der Arnulfinger, und verstärkte damit die bislang schon bestehende Allianz zwischen den beiden Familien. Ihr Sohn war der spätere Hausmeier Pippin der Mittlere, der Macht und Besitz der Arnulfinger und Pippiniden vereinigen konnte.
    Begga gründete 690/691, also kurz vor ihrem Tod, das Kloster Andenne an der Maas zwischen Namur und Lüttich. Beerdigt wurde sie in Andenne an der Maas.

    Nachkommen
    • Pippin 635–714 (Hausmeier)
    • Grippo (Erzbischof) ???–719 (Bischof von Rouen, Abstammung höchst unsicher)
    • Chrodechild 650–692 (Ehefrau von Theuderich III., Abstammung unsicher)
    Gedenktage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Ihr Gedenktag als Heilige der römisch-katholischen Kirche ist am 17. Dezember. Das Gedenken an die Übertragung ihrer Reliquien findet am 7. Juli statt.
    Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Begga – auch Bega oder Beggue – ist ein weiblicher Vorname, der auch in der Verkleinerungsform „Beggule“ existiert. Die männliche Entsprechung ist „Beggo“ (Bego/Begue). Bei dem Namen könnte es sich um eine Abkürzung von Berchtegundis handeln.



    Literatur
    • Friedrich Wilhelm Bautz: Begga. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 459.
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 3. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-016480-5, S. 17 und 22
    • Franz Xaver von Wegele: Begga. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 272.
    Weblinks und Quellen
     Commons: Begga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Notizen:

    Ansegisel und Begga hatten einen Sohn, Pippin den Mittleren, der die Machtübernahme faktisch zu Ende führte, bevor sie von dessen Enkel, Pippin dem Jüngeren, mit dem Königstitel auch nach außen dokumentiert wurde. Nach Karl Martell, dem Enkel von Ansegisel und Begga, wird die Familie dann Karolinger genannt.

    Kinder:
    1. 12. Herzog Pippin (Arnulfinger), der Mittlere wurde geboren in cir 635; gestorben am 16 Dez 714 in Jüpille an der Maas.
    2. Königin Chrodechild (Doda) (Arnulfinger) wurde geboren in cir 650 in Heristal; gestorben am nach Mai 692.


Generation: 6

  1. 48.  Bischof Arnulf von MetzBischof Arnulf von Metz wurde geboren in cir 582; gestorben am 16 Aug 641; wurde beigesetzt in Habendum an der Mosel, dann in der nach ihm benannten St. Arnulfskirche in Metz..

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: 612; Priester

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_von_Metz

    Arnulf von Metz, frz. Arnoul de Metz, auch Saint Arnould, Arnoulf (* 13. August 582? in Lay-Saint-Christophe bei Nancy; † 18. Juli wohl 640 bei Remiremont) war Stammvater und Hausheiliger der Karolinger. Von 614 bis 629 war er Bischof von Metz.

    Leben
    Über Arnulfs Vorfahren einschließlich seiner Eltern ist nichts bekannt (siehe auch: Falsche Merowinger). Er erreichte bei Theudebert II. von Austrasien eine hohe Stellung. 612 wurde Arnulf von Metz zum Priester geweiht, nachdem seine Frau Doda in ein Kloster eingetreten war. 614 wurde er zum Bischof von Metz erhoben, behielt aber seine politischen Ämter bei.
    Zusammen mit Pippin d. Ä. legte er 613 den Grundstein für den Aufstieg der späteren Karolinger, indem er den neustrischen König Chlothar II. gegen die in Austrasien und Burgund herrschende Witwe König Sigiberts I., Brunichild, zu Hilfe rief. Nach ihrem Sturz herrschte Chlothar fortan im ganzen Frankenreich, musste aber im Edictum Chlotharii die Machtpositionen des austrasischen Adels anerkennen.
    Arnulf machte sich fortan als Berater am Hofe Chlothars unentbehrlich. Als im Jahr 623 Chlothars fünfzehnjähriger Sohn Dagobert I. zum Unterkönig in Austrasien ernannt wurde, übernahm Arnulf die einflussreiche Position seines Erziehers. Nachdem jedoch er und Pippin ihren Einfluss weitgehend einbüßten, als Dagobert 629 nach Neustrien zog, um die Herrschaft im gesamten Frankenreich anzutreten, legte er sein Bischofsamt nieder und zog er sich in die Abtei Remiremont in den Vogesen zurück, wo er Aussätzige pflegte und vermutlich 640 auch gestorben ist. Er wurde erst an seinem Sterbeort begraben, später aber in die Kirche Abtei St. Arnulf in Metz umgebettet.

    Nachkommen
    Arnulf von Metz hatte aus seiner Ehe zwei Söhne:
    • Chlodulf, der um 660 ebenfalls Bischof von Metz wurde
    • Ansegisel, der 662 belegt ist, vor 679 erschlagen wurde. Er heiratete Begga, die Tochter Pippins und legte mit dieser Ehe den Grundstein für den Aufstieg der Karolinger.
    Legenden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Arnulf von Metz wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Er ist Schutzpatron der Bierbrauer und Müller, um den sich viele Legenden ranken. An ihn wendet man sich, wenn man etwas verloren hat.

    Seine Wahl zum Bischof
    Arnulf fühlte sich nach dem Eintritt seiner Frau Doda ins Kloster wie auch bei seiner eigenen Priesterweihe bei weitem nicht würdig, das Bischofsamt in Metz anzunehmen, nachdem er gewählt worden war. Ein einfaches Leben als Mönch wäre ihm lieber gewesen, berichtet die Lebensbeschreibung. Um sich sicher zu sein, dass Gott es war, der ihn in dieses Amt berufen habe, warf er seinen Bischofsring in die Mosel und betete, Gott möge ihm den Ring wieder schenken, wenn er ihn annehmen solle. Am folgenden Tag beim Mittagessen wurde Fisch gereicht. Als Arnulf den Fisch zum Verzehr aufschnitt, kam der Bischofsring erneut zum Vorschein, den er tags zuvor in die Mosel geworfen hatte. Arnulf deutete dies als Zeichen Gottes. Er zögerte nicht und nahm das Bischofsamt in Metz an.

    Das Bierwunder zu Lebzeiten
    Der Überlieferung zufolge litt in der Zeit Arnulfs als Bischof die Region Metz unter den Folgen verschmutzten Wassers. Arnulf erkannte, dass abgekochtes Wasser, wie es beim Brauvorgang verwendet wird, dieses Risiko verringerte. So erzählt die Legende, er habe ein Kruzifix in einen Bierkessel geworfen und denselben gesegnet. Die Menschen tranken Bier nur noch aus diesem gesegneten Kessel und die Krankheitswelle ging zurück. Der Ausspruch beim Verteilen des so gesegneten Bieres soll gewesen sein: "Durch des Menschen Arbeit und die Liebe Gottes erblickt Bier das Angesicht der Welt."

    Das Bierwunder bei der Übertragung seiner Gebeine
    Nach seinem Tod wollte sein Nachfolger im Bischofsamt Goericus die Gebeine aus dem Kloster Remiremont zurück nach Metz holen. Die Heiligenbeschreibung erzählt, dass es zu einem bedeutenden Wunder kam. Als nämlich die feierliche Prozession bei sommerlicher Hitze, dem 18. Juli, durch die Straßen zog, musste die Prozession im Dörfchen Champignuelles stoppen, da die Hitze und die Last der Gebeine nicht mehr erträglich waren. Als die Menschen in den einzigen Gasthof kamen, gab es dort nur noch einen Humpen Bier für alle, 5000 Männer, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet. So teilten alle diesen Humpen, jeder trank und hoffte auf die Fürbitte des bereits als Heiligen verehrten Bischofs Arnulf. Das Wunder geschah: alle tranken und niemals wurde dieser Humpen Bier trocken.



    Literatur
    • Friedrich Wilhelm Bautz: Arnulf, Bischof von Metz, Heiliger. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 246–247.
    • Ludwig Oelsner: Arnulf, Bischof von Metz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 607 f.
    • Eugen Ewig: Arnulf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 397 (Digitalisat).
    • Francis Schaefer: St. Arnulf of Metz. In: The Catholic Encyclopedia. Vol. 1. New York 1907.
    Weblinks
     Commons: Arnulf of Metz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Arnulf von Metz in den Saarländischen Biografien
    • Arnulf
    • Arnulf von Metz
    • Die Lebensbeschreibung (vita Arnulphi) in englischer Übersetzung

    Name:
    Arnulf von Metz wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Er ist Schutzpatron der Bierbrauer und Müller, um den sich viele Legenden ranken. An ihn wendet man sich, wenn man etwas verloren hat. Sein Gedenktag ist der 18. Juli.

    Beruf / Beschäftigung:
    612 wurde Arnulf von Metz zum Priester geweiht, nachdem seine Frau Doda in ein Kloster eingetreten war.

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Sankt_Arnulf

    Arnulf + Doda. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 49.  Doda

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: cir 612; Doda tritt in ein Kloster ein.

    Kinder:
    1. Bischof Chlodulf von Metz gestorben in nach 670.
    2. 24. Ansegisel (Arnulfinger) wurde geboren in cir 610; gestorben in 685.

  3. 50.  Pippin von Landen, der Ältere Pippin von Landen, der Ältere gestorben in 640.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: 624-625

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pippin_der_Ältere

    Pippin der Ältere oder Pippin von Landen (* um 580; † 640) war ab 615/625 fränkischer Hausmeier in Austrien unter drei Merowinger-Königen. Er ist der Stammvater der Pippiniden und wurde durch seine Tochter Begga zum Vorfahren des späteren Herrschergeschlechts der Karolinger.

    Leben
    Über Pippins Vorfahren ist so gut wie nichts bekannt. Gelegentlich wird Karlmann (von Landen-Austrasien) als Vater genannt.
    Sein Weg zur Macht begann im Jahr 613, als er zusammen mit Bischof Arnulf von Metz und anderen austrasischen Adligen in einen inneren Machtkampf der Merowinger eingriff, indem er den neustrischen König Chlothar II. gegen die in Austrasien und Burgund herrschende Witwe Königs Sigiberts I., Brunichild, zu Hilfe rief. Nach ihrem Sturz herrschte Chlothar im ganzen Frankenreich, musste aber im Edictum Chlotharii die Machtpositionen des austrasischen Adels anerkennen.
    Ein weiteres Zugeständnis war im Jahr 623 die Ernennung von Chlothars 15-jährigem Sohn Dagobert I. zum Unterkönig in Austrasien. Dadurch erhielt das Teilreich, das von Pippin und Arnulf mit ihren Klienten dominiert wurde, eine gewisse Eigenständigkeit innerhalb des Merowingerreiches. Pippin erhielt gleichzeitig eine wichtige Beraterposition und übernahm spätestens 625 auch formal den Titel eines Hausmeiers, des wichtigsten Amtsträgers im Königreich.
    Da Chlothar II. jedoch 629 starb und sein Sohn Dagobert I. nach Neustrien zog, um die Herrschaft im Gesamtreich zu übernehmen, konnte Pippin diese einflussreiche Position nicht auf Dauer behaupten, obwohl er den Titel eines austrasischen Hausmeiers behielt. Das Bündnis mit Arnulf stärkte Pippin, indem er um 635 seine Tochter Begga mit Arnulfs Sohn Ansegisel verheiratete.
    Erst als auch Dagobert I. 638 oder 639 starb, ohne Söhne im regierungsfähigen Alter zu hinterlassen, konnte Pippin mit Unterstützung des austrasischen Adels seine Führungsansprüche wieder geltend machen.
    Pippin der Ältere starb allerdings selbst bereits im Jahr 640.
    Im darauffolgenden Kampf um das Hausmeieramt setzte sich sein Sohn Grimoald der Ältere durch.

    Pippin war mit Itta oder Iduberga von Nivelles verheiratet (* 592; † 8. Mai 652). Das Paar hatte vier Kinder:
    • Bavo, auch Graf Allowin von Haspengau genannt.
    • Begga, von 620 bis etwa zwischen 692 und 695, heiratete um 635 den Arnulfinger Ansegisel und verband damit die Macht der Pippiniden mit der der Arnulfinger.
    • Grimoald der Ältere, der I., von 615 oder 616 bis etwa 656, 657 oder 662, war Nachfolger Pippins als Hausmeier.
    • Sankt Gertrud, von 626 bis 659, die um 644 Äbtissin des von ihrer Mutter kurz zuvor gestifteten Klosters Nivelles wurde. Sie ist Patronin von Landen.



    Literatur
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 3. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-016480-5, S. 14–18
    • Rudolf Schieffer: Pippin der Ältere. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 468 (Digitalisat).
    • Margarete Weidemann: Adelsfamilien im Chlotharreich. In: Francia 15 (1987), 1988, S. 829–851

    Geburt:
    Über Pippins Vorfahren ist so gut wie nichts bekannt. Gelegentlich wird Karlmann (von Landen-Austrasien) als Vater genannt.

    Beruf / Beschäftigung:
    Hausmeister

    Pippin + Itta (Iduberga) von Nivelles. Itta wurde geboren in 592; gestorben am 8 Mai 652 in Nivelles, Belgien. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 51.  Itta (Iduberga) von NivellesItta (Iduberga) von Nivelles wurde geboren in 592; gestorben am 8 Mai 652 in Nivelles, Belgien.

    Notizen:


    Iduberga (auch: Ida, Itta; * 592; † 8. Mai 652 in Nivelles) wird als Heilige in der römisch-katholischen Kirche verehrt.
    Sie war die Tochter eines aquitanischen Herzogs. Ihr Gemahl war Pippin der Ältere.[1] Auch ihre Töchter[1] Gertrud und Begga werden als Heilige verehrt. Ein Sohn war Grimoald.[1] Die Behauptung der Vita S. Modoaldi (1107), der Bischof von Trier Modoald sei Idubergas Bruder gewesen, wird inzwischen als spätere Fälschung angesehen.[2]
    Nach dem Tod ihres Ehemannes 640 stiftete Iduberga die Abtei Nivelles, wo sie seitdem als Nonne lebte. Sie ließ Reliquien und Bücher aus Rom und „von jenseits des Meeres“ kommen. Wenig später gründete sie ein zweites Kloster in Fosses (heute: Fosses-la-Ville), das ausschließlich von Iren besiedelt wurde. Nach ihrem Tod wurde ihre Tochter Gertrud von Nivelles Äbtissin in Nivelles und schenkte das Kloster dem Heiligen Foillan.[3]
    Der Festtag der Heiligen Iduberga ist der 8. Mai.

    Literatur
    • Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. 5: Hannover bis Karterios, 1960.
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Karl Ubl: Die Karolinger: Herrscher und Reich (= Beck'sche Reihe. Band 2828). C.H.Beck, 2014, ISBN 978-3-406-66176-1, Stammtafel, S. 15 (128 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 9. Februar 2017]).
    2 Matthias Werner: Moduald. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 599 f. (Digitalisat).
    3 Iduberga von Nivelles im Ökumenischen Heiligenlexikon

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Iduberga


    Iduberga von Nivelles
    auch: Itta, Ideburga
    Gedenktag katholisch: 8. Mai
    Name bedeutet: die schützende Seherin (althochdt.)
    Nonne, Klostergründerin
    * 592 (?) in Aquitanien (?) in Frankreich
    † 652 in Nivelles in Belgien

    Iduberga war die Frau von Pippin dem Älteren und Mutter von Grimuald, Begga und Gertrud von Nivelles. Nach dem Tod ihres Mannes stiftete sie um 649 - oder schon 640 - auf Initiative von Amandus von Maastricht das Kloster Nivelles und lebte dort als Nonne. Sie ließ Reliquien und Bücher aus Rom und von jenseits des Meeres kommen. Wenig später gründete sie ein zweites Kloster in Fosses zur Unterstützung der aus Neustrien geflohenen Missionare Foillan und Ultan, das ausschließlich von Iren besiedelt wurde. Nach ihrem Tod wurde ihre Tochter Gertrud die Äbtissin in Nivelles.
    Die Nachrichten über Iduberga stammen aus der Lebensgeschichte über ihre Tochter Gertrud aus dem 11. Jahrhundert.

    Zitat aus: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienI/Itta_von_Nivelles.html


    Das Kloster Nivelles wurde im Jahre 640 von Itta, der Ehefrau Pippins des Älteren, im Gebiet der heutigen Stadt Nivelles gegründet. Um dieses Kloster ist eine Siedlung entstanden. Nach dem Tode Gertruds, der ersten Äbtissin und Tochter der Gründerin des Klosters, im Jahre 659 wurde sie zum Wallfahrtsort.
    Aus einer Urkunde aus dem Jahre 972 geht hervor, dass die Abtei Nivelles 14.000 Mansen an Ländereien besaß.
    Im Jahre 1789 wurde das Kloster aufgelöst, was einen wirtschaftlichen Niedergang für den Ort bedeutete. Im Jahre 1940 wurden die Altstadt und das Kloster bei einer Bombardierung weitgehend zerstört.

    Mehr unter untenstehendem Link..

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Nivelles

    Kinder:
    1. 25. Begga von Heristal gestorben in cir 693.
    2. Gertrud von Landen (von Nivelles) gestorben in 659.
    3. Grimoald von Landen, der Ältere gestorben in 661-662.