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Herzog Conan I. von der Bretagne (von Rennes), der Krumme

Herzog Conan I. von der Bretagne (von Rennes), der Krumme

männlich - 992

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Generation: 1

  1. 1.  Herzog Conan I. von der Bretagne (von Rennes), der Krumme Herzog Conan I. von der Bretagne (von Rennes), der Krumme (Sohn von Graf Judicael-Berengar von Rennes (von Bretagne) und Gerberga); gestorben am 27 Jun 992 in Conquereuil; wurde beigesetzt in Abteikirche, Mont-Saint-Michel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 970, Rennes; Graf von Rennes
    • Titel (genauer): 990-992, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne
    • Militär / Gefecht: 27 Jun 992, Conquereuil; Anführer in der Schlacht von Conquereuil. https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Conquereuil

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Conan_I._(Bretagne)

    Conan I. († 27. Juni 992 in der Schlacht von Conquereuil), genannt der Unrechte (le Tort), war der Sohn von Juhel-Berengar, Graf von Rennes; er folgte seinem Vater 970 und war ab 990 Herzog der Bretagne.
    Nachdem er sich der Vormundschaft durch Wicohen, Erzbischof von Dol-de-Bretagne entledigt hatte, ergriff er im Bündnis mit Orscand, dem Bischof von Vannes (970–992) die Herrschaft über die Grafschaft Vannes. Er schlug die Grafen von Nantes Hoël I. und Guérec, unterwarf schließlich 990 die Grafschaft nach dem Tod des jungen Grafen Alain, und proklamierte sich anschließend zum Herzog. Fulko Nerra, der neue Graf von Anjou war über die Entwicklung im Westen seines Machtbereichs beunruhigt. Er griff Conan an und tötete ihn 992 in der Schlacht von Conquereuil.
    Conan I. gilt als Begründer des Hauses Rennes in der Folge der bretonischen Herzogsdynastien. Er wurde in der Abteikirche von Mont-Saint-Michel beigesetzt.


    Titel (genauer):
    Nachdem Berengars Sohn Judicael Berengar († 970) seine Unabhängigkeit zurückerworben hatte, gelang es dessen Sohn Conan I., Domnonée und die Grafschaft Vannes zu unterwerfen, dann auch die Grafschaft Nantes (990), wurde dann aber, als er weitere Ansprüche erhob, aber am 27. Juni 992 von Fulko Nerra, Graf von Anjou, in der Schlacht von Conquereuil geschlagen und getötet. Conans Sohn Geoffroy I. († 1008) konnte später die Vorherrschaft der Grafen von Rennes wiederherstellen und sich als Herzog von Bretagne bezeichnen; er schloss wichtige Allianzen, verheiratete seine Tochter Judith mit Herzog Richard II. von Normandie, unterwarf sich aber auch dem französischen König Robert II.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Rennes

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht von Conquereuil.

    Familie/Ehepartner: Gräfin Irmgard (Ermengarde) von Anjou. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Aus seiner Ehe mit Ermengarde, einer Tochter des Grafen Gottfried I. von Anjou hatte er mindestens vier Kinder:
    • Gottfried I. (Geoffroi I.) († 1008);
    • Judicaël († 13. Juni 1037), 992 Bischof von Vannes;
    • Catualon, 1019–1040 Abt von Saint-Sauveur de Redon;
    • Judith († 1017), ∞ Herzog Richard II. von der Normandie.

    Kinder:
    1. Herzog Gottfried I. von der Bretagne gestorben am 20 Nov 1008.
    2. Gräfin Judith von Rennes wurde geboren in cir 982; gestorben in 1017.

Generation: 2

  1. 2.  Graf Judicael-Berengar von Rennes (von Bretagne)Graf Judicael-Berengar von Rennes (von Bretagne) (Sohn von Herr Berengar von Bayeux und von Rennes (von Bretagne)); gestorben in 970.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Rennes

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Rennes

    Die Grafschaft Rennes um die Stadt Rennes (in der Antike Condate genannt und Hauptstadt der Redonen) gelegen, bestand bereits in der Mitte des 5. Jahrhunderts. Im 8. Jahrhundert wurde sie in die Bretonische Mark (bestehend aus den Grafschaften Rennes, Vannes und Nantes) integriert – und war in den folgenden Jahrhunderten immer einer der Anwärter um die Vorherrschaft in und den Herzogstitel der Bretagne.
    Regent in Rennes war um 800 Roricon, der Schwiegersohn Karls des Großen. Erispoë, Sohn Nominoës, wurde von Karl dem Kahlen eingesetzt; ihm folgte sein Schwager Gurvand († 877). Gurvands Sohn Judicaal versuchte, die Oberhoheit in der Bretagne zu erlangen, wurde aber 888 in der Schlacht von Questembert geschlagen und fiel. Gurvands Schwiegersohn Berengar musste die Oberhoheit von Alain dem Großen, Graf von Vannes, anerkennen, der dann Herzog von Bretagne wurde.
    Nachdem Berengars Sohn Judicael Berengar († 970) seine Unabhängigkeit zurückerworben hatte, gelang es dessen Sohn Conan I., Domnonée und die Grafschaft Vannes zu unterwerfen, dann auch die Grafschaft Nantes (990), wurde dann aber, als er weiterre Ansprüche erhob, aber am 27. Juni 992 von Fulko Nerra, Graf von Anjou, in der Schlacht von Conquereuil geschlagen und getötet. Conans Sohn Geoffroy I. († 1008) konnte später die Vorherrschaft der Grafen von Rennes wiederherstellen und sich als Herzog von Bretagne bezeichnen; er schloss wichtige Allianzen, verheiratete seine Tochter Judith mit Herzog Richard II. von Normandie, unterwarf sich aber auch dem französischen König Robert II.
    Die Grafschaft wurde noch einmal für einen Halbbruder des Herzogs Conan II., Geoffroy Grenonat († 1084) vergeben. Aber nachdem Conans Neffe Alain IV. Fergent ihn gewaltsam in die Schranken weisen musste, wurde die Grafschaft Rennes endgültig in das Herzogtum eingegliedert.

    Grafen von Rennes
    • Roricon, um 800 bis 832 Graf von Rennes, danach Graf von Maine, † 839 (Rorgoniden)
    • Erispoë, Graf von Rennes 851–857, Sohn Nominoës
    • Gurvand, Graf von Rennes ab 874, † 877, Schwiegersohn Nominoës
    • Judicael, Graf von Rennes ab 877, X 888, Sohn Gurvants
    • Berengar von Bayeux, Schwiegersohn Gurvants und Schwiegervater Rollos
    • Judicael Berengar, Graf von Rennes, † 970, Sohn Berengars, ab 956/960 unter Lehnshoheit von Theobald I. Graf von Blois
    • Conan I., Graf von Rennes ab 970, Herzog von Bretagne ab 990, X 992, Sohn Judicael Berengars
    • Geoffroy I., † 1008, Sohn Conans
    • Geoffroy Grenonat, † 1084
    • Alain IV., † 1119, Herzog von Bretagne, Graf von Nantes und Rennes; 1112 abgedankt.

    Titel (genauer):
    Im Jahre 888 wurde Judicael, nun Nachfolger seines Vaters, beim Versuch, die Oberhoheit in der Bretagne zu erringen, in der Schlacht von Questenberg von Alain dem Großen, Graf von Vannes, geschlagen und im Kampf getötet.
    Neuer Graf in Rennes wurde nun offenbar Berengars junger Sohn Judicael Berengar, mit seinem Vater als Vormund und Regent. Berengar anerkannte die Oberhoheit Alains, der sich dann auch zum Herzog von Bretagne ernannte, und erhielt im Gegenzug eine friedliche Regentschaftszeit in Rennes.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berengar_von_Bayeux

    Judicael-Berengar + Gerberga. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Gerberga
    Kinder:
    1. 1. Herzog Conan I. von der Bretagne (von Rennes), der Krumme gestorben am 27 Jun 992 in Conquereuil; wurde beigesetzt in Abteikirche, Mont-Saint-Michel.


Generation: 3

  1. 4.  Herr Berengar von BayeuxHerr Berengar von Bayeux

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bayeux; Herr oder Graf von Bayeux

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berengar_von_Bayeux

    Berengar war Herr (oder Graf) von Bayeux Ende des 9. Jahrhunderts, und vermutlich auch zu Beginn des 10. Jahrhunderts.
    Er heiratete eine Tochter Gurvants, Graf von Rennes († 877). Im Jahre 888 wurde sein Schwager Judicael, nun Nachfolger seines Vaters, beim Versuch, die Oberhoheit in der Bretagne zu erringen, in der Schlacht von Questenberg von Alain dem Großen, Graf von Vannes, geschlagen und im Kampf getötet.
    Neuer Graf in Rennes wurde nun offenbar Berengars junger Sohn Judicael Berengar, mit seinem Vater als Vormund und Regent. Berengar anerkannte die Oberhoheit Alains, der sich dann auch zum Herzog von Bretagne ernannte, und erhielt im Gegenzug eine friedliche Regentschaftszeit in Rennes.
    Der Normannen-Chronist Dudo von Saint-Quentin und auf ihn aufbauend seine Nachfolger (Wilhelm von Jumièges († nach 1070) und Ordericus Vitalis († 1142) und Robert von Torigni († 1186)) berichten, der Normannen-Jarl Rollo habe Bayeux erobert, Bererengar getötet und dessen Tochter Poppa geraubt und zu seiner Frau gemacht[1]. Ordericus Vitalis datiert das Ereignis auf das Jahr 886. Dieser Darstellung stehen Quellen gegenüber, in denen Poppas Herkunft völlig anders geschildert wird, so dass in der Forschung die Verbindung Poppas zu Berengar umstritten und zum Teil sogar als Fantasiegebilde abgelehnt wird.
    Die Bedeutung Berengars liegt zum einen darin, dass er durch seinen Sohn der Stammvater des Hauses Rennes der Herzöge von Bretagne ist; vor allem aber gehört er - sofern Dudos Darstellung historisch ist - durch die Entführung seiner Tochter zu den Stammvätern der Rolloniden, der Familie der Herzöge der Normandie und damit zu den Stammvätern der Könige von England.



    Literatur
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln Band III.1, Tafel 75 Neu (im Anhang)
    Fußnoten
    1 zu den Details siehe den Artikel zu Poppa von Bayeux

    Titel (genauer):
    Bayeux ist eine französische Gemeinde im Département Calvados in der Region Normandie.
    Ursprünglich ein Hauptort der den Namen gebenden keltischen Baiokassen, war Bayeux als Augustodurum wichtiger Ort der römischen Provinz Gallia Lugdunensis. Gegen Ende des dritten Jahrhunderts wurde die Stadt zum Schutz gegen einfallende Sachsen befestigt. Reste der Anlage sind noch erhalten. Im sechsten Jahrhundert gehörte Bayeux zu Neustrien.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Bayeux

    Berengar + von Rennes (von Bretagne). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  von Rennes (von Bretagne)von Rennes (von Bretagne) (Tochter von Graf Gurvand von Rennes und von Rennes (von Bretagne)).

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter des Gurvants

    Notizen:

    Nachkommen:
    - Judicael Berengar (931 bezeugt; † wohl 970), Graf von Rennes; ⚭ Gerberge
    - Poppa; ⚭ Rollo († 933), 911–928 Graf von Normandie, (Rolloniden)
    - ? Méen I. de Rennes, † 1020, Herr von Fougères, siehe Haus Fougères

    Kinder:
    1. 2. Graf Judicael-Berengar von Rennes (von Bretagne) gestorben in 970.
    2. Herr Méen I. de Rennes (Fougères) gestorben in 1020.


Generation: 4

  1. 10.  Graf Gurvand von RennesGraf Gurvand von Rennes

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 874, Rennes; Graf von Rennes

    Notizen:

    Name:
    Ermordet zusammen mit Graf Pascweten dessen Schwiegervater Salomon welcher vorher Erispoë, den Schwiegervater des Gurvand, ermordet hatte..

    Titel (genauer):
    Während Nominoës Nachfolger immer wieder im Streit mit den Grafen von Nantes lagen, griffen seit etwa 875 auch die Loire-Normannen in diese Auseinandersetzungen ein, zumal sie in Noirmoutier vor der bretonischen Küste einen Stützpunkt besaßen. Um 880 kam Herzog Judicaël dabei in der Schlacht von Questembert gegen Alain I. ums Leben, der Graf von Nantes war und sich mit den Normannen verbündet hatte; durch diesen Sieg erlangte Alain die Herrschaft über die Bretagne. Nach dessen Tod 907 kam es erneut zu normannischen Eroberungsversuchen, 937 wurde dann Alain II. Herzog der Bretagne. 952 erlangten dann die Seine-Normannen die Herrschaft über die Bretagne, die allerdings 990 ihre Selbständigkeit unter Conan I. zurückerlangte, der außerdem einen Angriff des Grafen von Anjou abwehren konnte und der, als einziger der bretonischen Herzöge, in Rennes eine von Frankreich unabhängige Münzprägestätte durchsetzte. Auf dessen Dynastie folgte ab 1066 die ebenfalls in Rennes residierende Dynastie Cornouaille mit Hoël I.; dessen Sohn Alain IV. war der letzte bretonisch sprechende Herzog der Bretagne und ein Teilnehmer des 1. Kreuzzugs. Es folgte Conan III., nach dessen Tod 1148 es zu Erbfolgestreitigkeiten kam, die sein Enkel Conan IV. 1156 für sich entscheiden konnte. Allerdings war der Bretagne mittlerweile 1154 im Angevinischen Reich Heinrichs II. ein mächtiger Rivale entstanden.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Rennes

    Gurvand + von Rennes (von Bretagne). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 11.  von Rennes (von Bretagne)von Rennes (von Bretagne) (Tochter von Erispoë von Vannes (von Rennes)).

    Notizen:

    Name:
    Könnte es sein, dass diese Tochter des Erispoë identisch ist mit jener welche mit Ludwig dem Stammler verlobt wurde..??
    Sie könnte Graf Gurvand geheiratet haben nachdem die Verlobung mit Ludwig aufgelöst wurde?

    https://stammler-genealogie.ch//getperson.php?personID=I41590&tree=StammlerBaum

    Kinder:
    1. 5. von Rennes (von Bretagne)


Generation: 5

  1. 22.  Erispoë von Vannes (von Rennes)Erispoë von Vannes (von Rennes) (Sohn von Graf Nominoë von Vannes); gestorben am 2/12 Sep 857.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bretagne; Herzog von Bretagne
    • Titel (genauer): 851 bis 857, Rennes; Graf von Rennes

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Rennes um die Stadt Rennes (in der Antike Condate genannt und Hauptstadt der Redonen) gelegen, bestand bereits in der Mitte des 5. Jahrhunderts. Im 8. Jahrhundert wurde sie in die Bretonische Mark (bestehend aus den Grafschaften Rennes, Vannes und Nantes) integriert – und war in den folgenden Jahrhunderten immer einer der Anwärter um die Vorherrschaft in und den Herzogstitel der Bretagne.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Rennes

    Gestorben:
    Wurde von seinem Cousin Salomon ermordet..

    Kinder:
    1. Graf Judicael von Rennes (von Bretagne) gestorben in 888 in Schlachtfeld Questenberg.
    2. 11. von Rennes (von Bretagne)
    3. von Rennes (von Bretagne)


Generation: 6

  1. 44.  Graf Nominoë von VannesGraf Nominoë von Vannes (Sohn von Vannes?); gestorben am 7 Mrz 851 in Unweit von Vendôme.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab Jul 819, Vannes; Graf von Vannes https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vannes
    • Ehrung: 826, Ingelheim; Auf dem Reichstag von Ingelheim von Ludwig I., genannt der Fromme, zum missus imperatoris (Kaiserbote) und 831 zum ducatus ipsius gentis (Fürst des eigenen Stammes) der Bretonen ernannt. (Er wird häufig auch als erster König der Bretagne bezeichnet, erstmals schon von dem mittelalterlichen Chronisten Regino von Prüm.)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Nominoë

    Nominoë oder bretonisch Nevenoe (* unbekannt; † 7. März 851 unweit von Vendôme), seit Juli 819 Graf von Vannes, wurde 826 auf dem Reichstag von Ingelheim von Ludwig I., genannt der Fromme, zum missus imperatoris (Kaiserbote) und 831 zum ducatus ipsius gentis (Fürst des eigenen Stammes) der Bretonen ernannt. Er wird häufig auch als erster König der Bretagne bezeichnet, erstmals schon von dem mittelalterlichen Chronisten Regino von Prüm.

    Fürst, König oder „Landesvater“?
    Die Berechtigung des Königstitels ist wissenschaftlich strittig, zumal es eine dauerhafte, von den Volksstämmen bzw. ihren Anführern – Chardronnet nennt sie „Kriegskönige“; es handelte sich um vier keltisch-bretonische und drei gallo-fränkischhe Grafen – anerkannte Herrschaft bei den Bretonen zu dieser Zeit noch nicht gab. Vielmehr taten sich diese lediglich anlassbezogen zusammen, um „den Franken das Leben schwer zu machen“ (so bspw. 818 unter Morvan oder 826 unter Wihomarc’h).[1] In Friedenszeiten war die Herrschaft noch weit stärker dezentralisiert: mindestens 34 Familien, die sog. machtierns, wirkten als weltliche Gemeindevorsteher und Richter, entschieden über Abgaben und die Verteilung ungenutzten Bodens in den kirchlichen Sprengeln, den plou.[2] Es waren somit eher diese angesehenen, einflussreichen, aber nur lokal herrschenden Familienoberhäupter, die – „ausgestattet mit vererbbarer Autorität und quasi-königlichen Vorrechten“ – den Volksglauben an ein Fortbestehen des Königtums in der Bretagne seit der Unterwerfung durch den Merowinger Chlodwig repräsentierten.[3]
    Zu Lebzeiten Ludwigs des Frommen spielte Nominoë eine ausgleichende Rolle zwischen den bretonischen Anführern und der westfränkischen Suzeränität.[4]
    In den Matrikeln der Abtei von Saint-Sauveur in Redon wird Nominoë nacheinander als Herzog (ducatus, französisch duc) der Bretonen, Herzog in der Bretagne, Herzog der gesamten Bretagne, als Fürst (princeps, frz.: prince) der Bretagne bzw. der gegesamten Bretagne sowie als Meister (magister, frz.: maître) der Bretagne bezeichnet. Darin findet sich auch die früheste schriftliche Quelle, die Nominoës Grafentitel erwähnt, nachdem er der Abtei im Februar 833 eine Schenkung vermacht hatte.[5] Bretonischen Nationalisten gilt Nominoë bis in die Gegenwart als Tad ar Vro, d.h. „Vater des Landes“; diesen Beinamen gab ihm bereits Arthur de la Borderie in seiner Histoire de Bretagne (1896 ff.).

    Herkunft und Herrschaft
    Auch seine Herkunft liegt im Dunklen. Vermutungen, seine Familie wäre venetischen Ursprungs, stützen sich im Wesentlichen auf die räumliche Nähe seines Grafensitzes in der Nähe von Vannes zu deren Siedlungsgebiet in der südlichen Bretagne; die u.a. bei Chardronnet zitierte Abstammung aus der nordbretonischen Gegend um Dinan im Gebiet der Curiosolites wird aus der Tatsache hergeleitet, dass er das Mönchskloster von Léhon mit einer Schenkung bedacht hatte (im Jahr 833). Neuere Forschungen halten eine Herkunft aus dem Poher (Umgebung von Carhaix (damals Vorgium)) für wahrscheinlicher.[5] Regino von Prüm schrieb von einem Schatzfund, der Nominoës bäuerliche Vorfahren zu Wohlstand gebracht habe; diese These wurde später auch von den Plantagenêt verbreitet. Verheiratet war er spätestens seit 836 mit Arganthael/Argentaela.[6]
    Nach dem Tode Ludwigs (840) unterstützte Nominoë in den Erbfolgeauseinandersetzungen zunächst Karl II., bevor er seine eigene hoheitliche Stellung beanspruchte, die Karl „der Kahle“ nach der Schlacht von Ballon (22. November 845) anerkennen musssste.[7] Er wurde spätestens 848 in Dol gekrönt, wie auf der historisierenden Zeichnung oben rechts dargestellt ist. Im Jahr 850 eroberte er Nantes, unterstützt von Lambert II., der seinen Anspruch auf den dortigen Grafentitel durchsetzen wollte. Nach Einnahme der Stadt und Schleifung ihrer Mauern unternahm Nominoë in der Folge Überfälle auf das normannische Bessin und das Anjou. Gleichzeitig betrieb er eine von den Franken übernommene Siedlungspolitik: Er verlieh bretonischen Bauern und Mönchen erobertes Land und weitete so sein Einflussgebiet nach Osten, in die Grafschaft Rennes (Teil der Bretonischen Mark), aus. Dazu gehörte auch die Gründung des Klosters Redon unter Abt Conwoïon. Die Verheiratung seiner Enkelin mit Gurvand, dem späteren Grafen von Rennes, stärkte ebenfalls seine Stellung.
    Nominoë, im Kampf unbesiegt, starb 851, laut Chardronnet an einem Schlaganfall oder durch Gift.[8] Nachfolger als Herrscher der Bretagne wurde sein Sohn Erispoë, der im selben Jahr Karl den Kahlen in der Schlacht von Jengland-Beslé besiegte.

    Posthume Würdigung
    1954 wurde zu Ehren Nominoës eine von Rafig Tullou geschaffene Statue in Bains-sur-Oust (Ille-et-Vilaine), nahe dem Schlachtfeld von Ballon, errichtet.[9] Eine weitere steht seit dem frühen 21. Jahrhundert neben der Kathedrale Saint-Samson in Dol-de-Bretagne.



    Siehe auch
    • Herrscherliste Bretagne
    Literatur
    • Jean-Christophe Cassard: Les Bretons de Nominoë (= Les bibliophiles de Bretagne. 7). Beltan, Brasparts 1990, ISBN 2-905939-17-6.
    • Joseph Chardronnet: Histoire de Bretagne. Naissance et vie d'une nation. Nouvelles Éditions Latines, Paris 1965, hier nach der 6. Auflage, 1974.
    • André Chédeville, Hubert Guillotel: La Bretagne des saints et des rois. Ve–Xe siècle. Ouest-France, Rennes 1984, ISBN 2-85882-613-7.
    • Joël Cornette: Histoire de la Bretagne et des Bretons. 2 Bände. Seuil, Paris 2005, (insbes. Band 1: Des âges obscurs au règne de Louis XIV. (= Points. Histoire. 401). ISBN 2-02-054890-9).
    • Arthur Le Moyne de La Borderie: La Bretagne. Les Origines bretonnes (jusqu'à l'an 938 de notre ère). Plihon et Hommay, Rennes 1903.
    • Julia M. H. Smith: Province and Empire. Brittany and the Carolingians (= Cambridge Studies in Medieval Life and Thought. Ser. 4, 18). Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1992, ISBN 0-521-38285-8.
    • Noël-Yves Tonnerre: Naissance de la Bretagne. Géographie historique et structures sociales de la Bretagne méridionale. (Nantais et Vannetais) de la fin du VIIIe à la fin du XIIe siècle. Presses de l'Université d'Angers, Angers 1994.
    Anmerkungen
    1 Chardronnet: Histoire de Bretagne. 1965, S. 38 ff.
    2 Nach Cornette: Histoire de la Bretagne et des Bretons. Band 1. 2005, S. 191 ff., finden sich zahllose Angaben zur Bedeutung der machtierns in sämtlichen zeitgenössischen Quellen wie den Matrikeln von Saint-Sauveur, der Chronik von Nantes unden „Leben der Heiligen“. In Letzterem werden sie als tyranni bezeichnet.
    3 Jean-Christophe Cassard: La tradition royale en Bretagne armoricaine. In: Revue historique. Bd. 281, Nr. 1 = Nr. 569, 1989, ISSN 0035-3264, S. 15–47, (Digitalisat); hier nach Cornette: Histoire de la Bretagne et des Bretons. Band 1. 2005, S.94.
    4 Cornette: Histoire de la Bretagne et des Bretons. Band 1. 2005, S. 167.
    5 Cornette: Histoire de la Bretagne et des Bretons. Band 1. 2005, S. 165.
    6 Cornette: Histoire de la Bretagne et des Bretons. Band 1. 2005, S. 166.
    7 Die militärischen Aktionen Karls in der Bretagne sind bereits durch die Annalen von St. Bertin (siehe hier) überliefert.
    8 Chardronnet: Histoire de Bretagne. 1965, S. 42
    9 Chardronnet: Histoire de Bretagne. 1965, S. 255, Abbildung der Statue vor S. 81.

    Name:
    Königreich Bretagne
    Im 9. Jahrhundert kam das Land unter den Einfluss des benachbarten fränkischen Reichs, Kaiser Ludwig der Fromme hatte 831 den bretonischen Kleinkönig Nominoë zum ducatus ipsius gentis (Fürst des eigenen Stammes) der Bretonen ernannt. Seine Nachfolger emanzipierten sich von der fränkischen Herrschaft und nahmen auch den Königstitel an. Ein chronischer Mangel an dynastischer Kontinuität mit einhergehenden Machtkämpfen untereinander verhinderte allerdings lange Zeit die Herausbildung einer stabilen Zentralgewalt bei den Bretonen. Während des 9. und 10. Jahrhunderts wurde das Land regelmäßig von den Normannen angegriffen.

    Gestorben:
    Nominoë, im Kampf unbesiegt, starb 851, laut Chardronnet an einem Schlaganfall oder durch Gift.

    Kinder:
    1. 22. Erispoë von Vannes (von Rennes) gestorben am 2/12 Sep 857.