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König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger)

König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger)

männlich 630 - 656  (26 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger)König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger) wurde geboren in 630 (Sohn von König Dagobert I. (Merowinger) und Ragnetrud von Sachsen); gestorben am 1 Feb 656.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König der Franken in Austrasien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sigibert_III.

    Sigibert III. (in Frankreich Sigebert III. bzw. Saint Sigisbert also Sigibert der Heilige, * 630; † 1. Februar 656) war ein fränkischer König im Teilreich Austrasien.

    Er war der Sohn des Dagobert I. aus dem Geschlecht der Merowinger und dessen Nebenfrau Ragnetrudis. Er war mit der alemannischen Herzogstochter Fridiburga verlobt, die jedoch nach einer Krankheit ins Kloster eintrat. Er heiratete nach 646 Chimnechild, mit der er zwei Kinder hatte: Dagobert II. (* 652; † 679), und Bilichild († 675), die 662 ihren Vetter Childerich II. heiratete und 675 dessen Schicksal teilte.
    Sigibert III. war schon ab seinem dritten Lebensjahr auf Verlangen der Großen des östlichen Reichsteils Unterkönig in Austrasien, anfangs unter der Vormundschaft Pippins, konnte aber die Macht im Frankenreich nie vollständig erlangen, sondern musste seinen Bruder Chlodwig II. in Neustrien und Burgund als König einsetzen. Vor allem Herzog Radulf von Thüringen erwies sich als Sigiberts hartnäckigster Gegenspieler. Nach einer Niederlage 641 an der Unstrut wurde Thüringen faktisch unabhängig. Schließlich sah sich Sigibert gezwungen, den Sohn seines Hausmeiers Grimoald I., Childebert zu adoptieren und so die Erbfolge aus der Hand zu geben.
    Bedeutend war Sigibert hingegen als Stifter der zwei Klöster Malmedy und Stablo, zu deren Gründung er Remaclus, den damaligen Abt des Klosters Solignac, beauftragte. Sigibert starb 656. Sigebert von Gembloux verfasste seine Vita. Die Grabstätte in St. Martin in Metz kennt seit dem 11. Jahrhundert eine Sigibert-Verehrung, die sich im 13. Jahrhundert auch auf die Klöster Stablo und Malmedy ausdehnte.

    Wirken
    Sigibert gilt zusammen mit seinem Halbbruder Chlodwig II. als die erste Generation der Faulenzerkönige.


    Literatur
    • Felix Dahn: Sigibert III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 244–246. (veraltete Darstellung, nur noch forschungsgeschichtlich interessant)
    • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1993, ISBN 3-17-012557-5 (Urban-Taschenbücher 392).
    • Pierre Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. 3. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-04559-0.
    • Reinhard Schneider: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge bei den Langobarden und Merowingern. Anton Hirsemann, Stuttgart 1972, ISBN 3-7772-7203-5 (Monographien zur Geschichte des Mittelaltes 3), (Zugleich: Berlin, Freie Univ., Habil.-Schr., 1970/71).
    • Gertrud Thoma: Sigibert III. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 266–267.
    • Karl Ferdinand Werner: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-04653-8, (dtv 4653 dtv-Wissenschaft).
    Weblinks
    •  Commons: Sigibert III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Sigebertus Gemblacensis, Vita s. Sigeberti III regis Francorum im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“

    Sigibert heiratete Chimnechild N. in nach 646. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Dagobert II. von Austrasien (Merowinger) wurde geboren in 652; gestorben am 23 Dez 679 in Mouzay bei Stenay.
    2. Königin Bilichild von Austrasien wurde geboren in cir 654; gestorben in 675; wurde beigesetzt in St. Germain-des-Prés, Paris .

Generation: 2

  1. 2.  König Dagobert I. (Merowinger)König Dagobert I. (Merowinger) wurde geboren in cir 608 (Sohn von König Chlothar II. (Merowinger) und Heldetrud (Haldetrud)); gestorben am 19 Jan 639 in Épinay-sur-Seine; wurde beigesetzt in Königliche Grablege von St. Denis.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 629; König der Franken (seit 629)

    Notizen:

    Dagobert I. heiratete viermal.

    1. Ehefrau: 625 Gomatrud, 629 getrennt weil kinderlos.
    2. Ehefrau: 629 Nantechild, gebarmit Chlodwig II. den einzigen ehelichen Sohn
    3. Ehefrau ? Wulfegundis
    4. Ehefrau ? Berchildis

    Mit Ragnetrud, der Nichte Nantechildes, hatte er vier Jahre vor der Geburt des Chlodwig II. außerehelich einen weiteren Sohn, den späteren König Sigibert III. (630–656).



    https://de.wikipedia.org/wiki/Dagobert_I.

    Dagobert I. (* um 608 oder 610; † 19. Januar 639[1] in Épinay-sur-Seine) war seit 623 Unterkönig in Austrasien und seit 629 König der Franken. Dagobert war Sohn von König Chlothar II. und gilt als der letzte wirklich regierende und bedeutende Herrscher aus dem Geschlecht der Merowinger.

    Leben
    Nur wenige Quellen berichten über die Regierungszeit Dagoberts (so die Fredegarchronik), die in der Forschung in der Regel positiv bewertet wird.[2] Allerdings erlaubt die dünne und teils recht tendenziöse Quellenlage nicht, den König als Person genau zu erfassen, zumal es nicht immer möglich ist, ihm zugeschriebene Handlungen konkret auf Dagoberts Politik zurückzuführen.[3]
    Dagobert wurde 623 von seinem Vater Chlothar als Unterherrscher in Austrasien eingesetzt. Einige Territorien waren von diesem neuen Unterkönigreich abgetrennt worden, doch setzte er 625/26 eine Vergrößerung seines Herrschaftsbereiches durch. 62629 wurde Dagobert König des Gesamtreichs. 632 starb nach dem Tod seines Halbbruders Charibert II. auch dessen Sohn Chilperich; angeblich war Dagobert am Tod Chilperichs beteiligt, doch ist dies nicht sicher. Dagobert hatte nun jedenfalls Burgund und Aquitanien unter seiner Herrschaft. Er war der mächtigste der merowingischen Könige und der meistrespektierte westliche Herrscher seiner Zeit.
    Die merowingischen Herrscher vor Dagobert hatten zuletzt viel von ihrer Macht eingebüßt; Dagobert gelang es noch einmal, diesen Prozess für einige Jahre umzukehren. Als Gesamtherrscher machte er Paris zu seiner Residenz, die Verwaltung orientiererte sich noch immer teils am spätantiken römischen Verwaltungsmuster. Seine Berater waren zunächst der Hausmeier Pippin der Ältere, der Stammvater der Pippiniden, und der Bischof Arnulf von Metz, die beide Stammväter der Karolinger waren. Arnulf zog sich jedoch 629 zurück; den Einfluss seines Hausmeiers Pippin reduzierte Dagobert, nachdem er die Herrschaft im Gesamtreich angetreten hatte. Während die Fredegarchronik Dagoberts Königszeit in Austrasien positiv bewertete, werden ihm in der Chronik für die Zeit nach 629 schwere Vorwürfe gemacht: Dagobert habe sich ganz der Fleischeslust (luxuria) hingegeben und sich an der Kirche bereichert.[4] Kern dieser Kritik ist anscheinend die energische Innenpolitik Dagoberts, der neue StSteuerquellen erschloss und dabei die reiche und einflussreiche Kirche nicht ausnahm. Auch im Adel formierte sich wohl teils Widerstand, doch scheint der König alles in allem innenpolitisch erfolgreich und vor allem selbstständig agiert zu haben. Der sehr religiöse Dagobert war verantwortlich für den Bau der Basilika Saint-Denis beim Benediktinerkloster nördlich von Paris, wo noch lange nach seinem Tod das gute Andenken des Königs gepflegt wurde.
    Dagobert war außenpolitisch teils durchaus erfolgreich. Der oströmische Kaiser Herakleios hatte Kontakt zu Dagobert aufgenommen, und wohl auf oströmische Initiative hin kam es auch im Merowingerreich zu Zwangstaufen von Juden. Zudem schickte ihm Herakleios um 630 eine kostbare Kreuzreliquie (sie wurde nach 1789 zerstört). Im Südwesten gelang Dagobert 636/37 ein erfolgreicher Feldzug gegen die Basken; auch Judicael, der König der Bretonen, unterwarf sich.
    Andererseits musste Dagobert auch Niederlagen einstecken, wie gegen die Slawen. Der Slawenfeldzug gegen deren Herrscher Samo scheiterte 631.[5] Die Lage an der Grenze zu den Slawen blieb angespannt, doch Dagobert sicherte den Grenzraum durch Abkbkommen mit den Sachsen und den Thüringern.[6] Der Fehlschlag gegen Samo sorgte wohl dafür, dass er bei Teilen des fränkischen Adels in die Kritik geriet. Dagobert setzte 633 seinen Sohn Sigibert III., damals noch ein Kleinkind, als Unterkönig in Austrasien ein. Allerdings ist unklar, ob diese Einsetzung als Schwäche Dagoberts gegenüber dem Adel zu interpretieren ist, da die entsprechende Hauptquelle (die Fredegarchronik) generell dazu neigt, Dagoberts Autorität als König abzuschwächen.[7] 634 erklärte Dagobert sich bereit, eine Nachfolgeregelung für den Todesfall zu treffen. Demnach sollte das Reich unter seinen Söhnen geteilt werden. Der Plan sollte auch den Bedenken des neustrischen Adels gegen eine Bevormundung aus Austrasien Rechnung tragen.
    Dagobert scheint an der Christianisierungspolitik verschiedener Missionare in den Randbereichen des Reiches recht interessiert gewesen zu sein, die indirekt auch den fränkischen Einflussbereich vergrößerte.[8]

    Ehen und Nachkommen
    Dagobert I. heiratete viermal. Im Jahre 625 schloss er die Ehe mit Gomatrud, einer Schwester der Sigihild, der dritten Ehefrau seines Vaters. 629 trennte er sich von ihr, da die Ehe kinderlos geblieben war, und heiratete die Sächsin Nantechild, die ihn überlebte und nach seinem Tod die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn übernahm. Als weitere Ehefrauen werden Wulfegundis und Berchildis genannt; der letzteren gehörte wohl ein Ring mit der Aufschrift Berteildis regina. Wann diese Ehen geschlossen wurden und wie lange sie bestanden, ist unbekannt.
    Von Nantechild hatte er sein einziges eheliches Kind, den späteren König Chlodwig II. (634–657). Mit Ragnetrud, der Nichte Nantechildes, hatte er vier Jahre zuvor außerehelich einen weiteren Sohn, den späteren König Sigibert III. (630–656).
    Nachfolge und posthume Lebensbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach Dagoberts Tod wurde das Königreich zwischen seinen beiden Söhnen aufgeteilt. Sigibert III. erhielt Austrasien mit Residenz Metz, der jüngere Chlodwig II. Neustrien und Frankoburgund mit Residenz Paris. Das dezentralisierte Gebiet verfiel dann aufgrund einer Reihe schwacher und inkompetenter Herrscher. Währenddessen konnten Adelsfamilien immer mehr Macht gewinnen und die Kontrolle über das Land übernehmen. Die bedeutendste dieser Familien waren die Karolinger. Versuche einiger Könige, im späten 7. Jahrhundert wieder die tatsächliche Herrschaft zu übernehmen, scheiterten.
    Dagobert war der erste fränkische König, der in der königlichen Grablege von St. Denis begraben wurde. Dort entstand zweihundert Jahre später, wahrscheinlich von der Hand Abt Hilduins, die verklärende Lebensbeschreibung Gesta Dagoberti. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 19. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.
    In den Volkssagen wird Dagobert I. als „der gute König Dagobert“ beschrieben. Das gleichnamige Spott-Lied „Le bon roi Dagobert“ stammt aber wahrscheinlich erst aus der Zeit der französischen Revolution.
    Mit Dagobert I. ist auch die Sage um Notburga von Hochhausen verknüpft.
    Lex Ripuaria[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Die sehr wahrscheinlich während der Herrschaft von Dagobert I. in Austrasien erschienene Gesetzessammlung Lex Ripuaria fasste mündlich überliefertes Recht der Rheinfranken zusammen; in der neueren Forschung ist die Datierung allerdings umstritten.[9] Die 89 Kapitel, insbesondere die des zweiten Teiles (von drei Teilen), waren stark beeinflusst von der Lex Salica, die der Merowinger Chlodwig I. zwischen 507 und 511 als Gesetzbuch der Salischen Franken herausgegeben hatte.


    Literatur
    • Maurice Bouvier-Ajam: Dagobert. Tallandier, Paris 1980, ISBN 2-235-00821-6.
    • Hans Hubert Anton: Dagobert I. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 5, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1984, ISBN 3-11-009635-8, S. 177–178.
    • Peter Classen: Dagobert I. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 474 f. (Digitalisat).
    • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 392). 4., ergänzte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2001, ISBN 3-17-017044-9.
    • Patrick J. Geary: Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen (= Beck'sche Reihe. 1507). Aktualisierte Neuausgabe. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49426-9.
    • Sebastian Scholz: Die Merowinger. Kohlhammer, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-17-022507-7, S. 204ff.
    • Christoph Wehrli: Mittelalterliche Ueberlieferungen von Dagobert I. (= Geist und Werk der Zeiten. Nr. 62). Lang, Bern u. a. 1982, ISBN 3-261-04914-6 (Zugleich: Zürich, Universität, Dissertation).
    Anmerkungen
    1 Zur Datierung siehe Margarete Weidemann: Zur Chronologie der Merowinger im 7. und 8. Jahrhundert. In: Francia. Bd. 25, Nr. 1, 1998, S. 177–230, hier S. 179 f.
    2 Vgl. etwa Patrick J. Geary: Die Merowinger. München 2003, S. 154ff.
    3 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 213f.
    4 Fredegar IV 60.
    5 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 209f.
    6 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 210f.
    7 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 211.
    8 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 213.
    9 Sebastian Scholz: Die Merowinger. Stuttgart 2015, S. 214f.

    Name:
    Dagobert war Sohn von König Chlothar II. und gilt als der letzte wirklich regierende und bedeutende Herrscher aus dem Geschlecht der Merowinger.

    Begraben:
    Dagobert war der erste fränkische König, der in der königlichen Grablege von St. Denis begraben wurde. Dort entstand zweihundert Jahre später, wahrscheinlich von der Hand Abt Hilduins, die verklärende Lebensbeschreibung Gesta Dagoberti. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 19. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Dagobert + Ragnetrud von Sachsen. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Ragnetrud von Sachsen

    Notizen:

    Ragnetrud und Dagobert I. hatten einen unehelichen Sohn.

    Kinder:
    1. 1. König Sigibert III. von Austrasien (Merowinger) wurde geboren in 630; gestorben am 1 Feb 656.


Generation: 3

  1. 4.  König Chlothar II. (Merowinger)König Chlothar II. (Merowinger) wurde geboren in 584 (Sohn von König Chilperich I. (Merowinger) und Fredegund); gestorben in zw 18 Okt 629 und 8 Apr 630.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 584 bis 629; König der Franken

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlothar_II.

    Chlothar II. (* 584; † zwischen 18. Oktober 629 und 8. April 630), genannt der Junge, aus dem Geschlecht der Merowinger war König der Franken von 584 bis 629.

    Leben
    Chlothar war wenige Monate alt, als sein Vater Chilperich I. 584 ermordet wurde. Seine Mutter, Königin Fredegunde, verwaltete das Königreich bis zu ihrem Tod im Jahr 597. Sein Onkel Guntram I., König des burgundischen Teilreichs, stellte Fredegunde und Chlothar bis zu seinem Tod 592 unter seinen Schutz. Im Alter von 13 Jahren bestieg er den Thron.

    Chlothar siegte 613 über Brunichild (Brunhilde), die Regentin von Burgund, und ließ sie hinrichten. Damit war Chlothar II. seit dem Tod seines Großvaters der erste König über das gesamte Frankenreich. Allerdings musste er im Jahre 614 dem fränkischen Adel, der entscheidend zu seinem Sieg über Brunhilde beigetragen hatte, im Edictum Chlotharii wichtige Zugeständnisse machen. Damit legte er den Grundstein für den späteren Aufstieg der Hausmeier, insbesondere der Karolinger.

    In Burgund blieb die Lage nach dem Tod der Brunichild angespannt, die Burgunder versuchten, wieder ein eigenständiges Teilkönigreich zu erschaffen. Godinus, der Sohn des burgundischen Hausmeiers Warnachar, heiratete 626 dessen Witwe und trat dessen Nachfolge an, allerdings ohne Zustimmung Chlothars. Chlothar lockte daraufhin Godinus nach Neustrien und ließ ihn umbringen. Das Amt des burgundischen Hausmeiers blieb bis 642 unbesetzt.

    Insgesamt war Chlothars Regierungszeit eine Friedenszeit für das Frankenreich, so berichtet es zumindest die Fredegarchronik. Er verlegte seine Residenz von Rouen nach Paris und stellte die alten Grenzen der Teilkönigreiche wieder her. Zusammen mit der Herrschaft seines Sohnes gilt diese Zeit als letzter Höhepunkt des merowingischen Königtums.

    623 übergab Chlothar das Königreich Austrasien, als Unterkönigreich auf Forderung des austrasischen Adels, seinem Sohn Dagobert I. Chlothar starb im Winterhalbjahr 629/630 und wurde in Paris in der Kirche St. Vincent beerdigt.

    Ehen und Nachkommen
    Chlothar heiratete dreimal:

    um 599 Heldetrud (Haldetrud), † vor 613, begraben St. Ouen in Rouen
    Bertetrud, † 618, begraben in St. Vincent in Paris
    Sigihild, 625/626 bezeugt, † 28. September 629, begraben in St. Vincent in Paris
    Aus seiner ersten Ehe hatte er drei Kinder:

    Merowech, 604 bezeugt
    Sohn, † nach 613
    Dagobert I. (* 603; † 639)
    Aus seiner zweiten Ehe hatte er einen weiteren Sohn, Charibert II. Darüber hinaus wird vermutet, dass Aemma, die Ehefrau des Königs Eadbald von Kent, eine Tochter von ihm war.

    Chlothar heiratete Heldetrud (Haldetrud) in cir 599. Heldetrud gestorben in vor 613; wurde beigesetzt in St. Quen, Rouen. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Heldetrud (Haldetrud) gestorben in vor 613; wurde beigesetzt in St. Quen, Rouen.
    Kinder:
    1. Merowech
    2. N gestorben in nach 613.
    3. 2. König Dagobert I. (Merowinger) wurde geboren in cir 608; gestorben am 19 Jan 639 in Épinay-sur-Seine; wurde beigesetzt in Königliche Grablege von St. Denis.


Generation: 4

  1. 8.  König Chilperich I. (Merowinger)König Chilperich I. (Merowinger) wurde geboren in cir 535 (Sohn von König Chlothar I. (Merowinger) und Arnegunde); gestorben in zw 27 Sep und 9 Okt 584 in Chelles; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 561 - 584, Neustrien; König in Neustrien (Soissons)

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chilperich_I.

    Chilperich I. (* um 535; † zwischen 27. September und 9. Oktober 584 in Chelles ermordet) war ein fränkischer König aus dem Geschlecht der Merowinger. Er regierte im Teilreich Neustrien (Soissons) von 561 bis zu seinem Tod. Er war ein Sohn des Königs Chlothar I. aus dessen Ehe mit Arnegunde.

    Leben
    Chilperichs Vater Chlothar I. hatte in der letzten Phase seiner Regierungszeit das gesamte Frankenreich, das 511 aufgeteilt worden war, wieder unter seiner Herrschaft vereinigt. Als Chlothar 561 starb, waren von seinen Söhnen neben dem nicht als Königssohn anerkannten Gundowald noch vier am Leben, nämlich Charibert I., Guntram I. (Guntchramn), Sigibert I. und Chilperich I. Die drei erstgenannten stammten aus Chlothars Ehe mit Königin Ingund(e), während Chilperich der einzige Sohn von Ingunds Schwester, Königin Arnegunde, war. Früher wurde Chilperich allgemein als der jüngste Sohn angesehen; nach dem aktuellen Forschungsstand war er jedoch der zweitjüngste, Sigibert der jüngste. Chlothar hatte nach seiner Heirat mit Arnegunde (um 533/534) seine Verbindung mit deren Schwester Ingund nicht aufgegeben.[1]

    Nach dem Tod Chlothars I. brachten die vier Söhne den Leichnam gemeinsam zur Bestattung nach Soissons. Unmittelbar danach bemächtigte sich Chilperich des Thronschatzes und der Stadt Paris. Er bewog mächtige Vornehme durch Geschenke, sich ihm zu unterwerfen. Seine drei Halbbrüder verbündeten sich jedoch gegen ihn und vertrieben ihn aus Paris. Danach führten sie zu viert eine – wie der Geschichtsschreiber Gregor von Tours berichtet – „legitime“, also merowingischem Brauch entsprechende Reichsteilung durch. Chilperich erhielt dabei das Teilreich von Soissons. Er war jedoch mit seinem Erbanteil nicht zufrieden. Als Sigibert, der das östliche Reich Austrasien (Austrien) mit der Hauptstadt Reims erhalten hatte, durch Kämpfe gegen die Awaren gebunden war, nutzte Chilperich diese Gelegenheit zu einem Einfall ins Ostreich und eroberte Reims. Chilperichs Unzufriedenheit und Aggressivität hing wohl damit zusammen, dass er von Chlothar I. als Lieblingssohn bevorzugt worden war und daraus einen Anspruch auf eine Vorrangstellung bei der Nachfolgeregelung ableitete.[2] Sigibert unternahm bald einen Gegenangriff; er eroberte Soissons und nahm Chilperichs Sohn Theudebert gefangen (562). 563 ließ Sigibert Theudebert frei, doch er behielt Soissons dauerhaft.[3]

    Im Jahr 567 starb Charibert I., der den Reichsteil erhalten hatte, dessen Hauptstadt Paris war. Da er keine Söhne hatte, wurde sein Gebiet aufgeteilt. Dabei erhielt Chilperich die Küstengebiete zwischen Somme und Loire. Zu seinem Anteil gehörten im Norden (Francia) Amiens und Beauvais sowie im Süden Bordeaux, Limoges und Cahors. Der größte Teil der Provinzen Rouen und Tours kam in seinen Besitz, nicht aber die Stadt Tours, die ebenso wie Poitiers an Sigibert fiel. Die Königsstadt Paris, über welche die Brüder sich nicht einigen konnten, wurde neutralisiert.

    Die Feindschaft zwischen Chilperich und Sigibert verschärfte sich durch die Heiratspolitik. Sigibert heiratete 566 Brunichild, eine Tochter des Westgotenkönigs Athanagild. Diese Heirat veranlasste Chilperich, Athanagild um die Hand von Brunichilds älterer Schwester Gailswintha zu bitten. Die Ehe wurde geschlossen, doch schon um 570 ließ Chilperich Gailswintha ermorden und heiratete seine Konkubine Fredegunde, die von sehr niedriger Herkunft war (sie stammte aus dem Gesinde). Dies führte zu einer dauerhaften Feindschaft zwischen Chilperich und Brunichild.

    Chilperich eröffnete den Krieg gegen Sigibert, indem er Tours und Poitiers von einem Heer unter seinem Sohn Chlodwig besetzen ließ, um eine Verbindung zwischen seinen nördlichen Kerngebieten und seinem Besitz im Süden zu schaffen. Dieser Erfolg war nur vorübergehend, denn Chlodwigs Streitmacht wurde von Truppen Guntrams I. unter der Führung des Feldherrn Mummolus, der mit Sigibert verbündet war, vertrieben. 573 kam es jedoch zum Bruch zwischen Sigibert und Guntram. Chilperich nutzte diese Gelegenheit zu neuen Angriffen auf Sigiberts Gebiet, die er von seinem Sohn Theudebert ausführen ließ. Nach wechselhaften Kämpfen unternahm Sigibert 575 eine sehr erfolgreiche Offensive; er besetzte Paris und große Teile von Chilperichs Reich. Theudebert fiel im Kampf gegen Sigiberts Truppen, Chilperich verschanzte sich in Tournai im äußersten Norden seines Reichs. Viele bisherige Getreue Chilperichs liefen zum Sieger über, so dass Chilperich in eine aussichtslose Lage geriet.[4] Als jedoch 575 Sigibert ermordet wurde – die beiden Mörder handelten im Auftrag Fredegundes –, trat die große Wende ein. Chilperich konnte den ganzen Teil des ehemaligen Reichs Chariberts, der 567 Sigibert zugefallen war, erobern. Brunichild wurde gefangen genommen, konnte jedoch 577 fliehen.

    In Austrasien trat Childebert II., der unmündige Sohn Sigiberts und Brunichilds, die Nachfolge seines Vaters an. Die dortigen Großen verbündeten sich mit Guntram I. gegen Chilperich. 577 adoptierte Guntram, der keinen Erben hatte, Childebert II. und setzte ihn zu seinem Erben ein. Die austrasische Politik wurde von Chilperichs Feindin Brunichild gesteuert. 581 kam es jedoch in Austrasien zu einem Umschwung; Brunichild wurde gestürzt, und es kam eine Partei an die Macht, die sich mit Chilperich gegen Guntram verständigte. Chilperich hatte damals nach dem Tod seiner Söhne keinen männlichen Nachkommen mehr; daher setzte er im Rahmen dieses neuen Bündnisses seinen Neffen Childebert II. als Erben ein. Unter diesen Umständen gelang es Chilperich, auch noch Guntrams Anteil am ehemaligen Reich Chariberts in seinen Besitz zu bringen. Er plante 583 einen Großangriff auf Guntram, der gemeinsam mit den Austrasiern durchgeführt werden sollte. In Austrasien trat aber ein erneuter Umschwung zugunsten der Anhänger Brunichilds ein. Darauf bereitete sich Chilperich auf einen Krieg gegen seine austrasischen Gegner und gegen Guntram vor. Er verbündete sich mit dem Westgotenkönig Leovigild und verlobte seine Tochter Rigunth mit dessen Sohn Rekkared. Der Krieg brach aber nicht aus, denn im Herbst 584 wurde Chilperich bei der Rückkehr von der Jagd ermordet. Der Urheber des Anschlags ist unbekannt; es soll sich um eine Verschwörung unzufriedener Höflinge im Einvernehmen mit austrasischen Großen gehandelt haben.[5] Chilperichs Sohn Chlothar II. war damals erst wenige Monate alt. Daher musste die Witwe Fredegunde sich unter den Schutz Guntrams stellen, der nun in Paris einzog.

    Chilperich wurde in der Kirche St. Vincent in Paris beerdigt, ebenso wie 13 Jahre später Fredegunde.

    Familie
    Chilperich heiratete dreimal. Die erste Ehe schloss er um 549/550 mit Audovera, die damals etwa fünfzehn Jahre alt war. Mit ihr hatte er die drei Söhne Theudebert (* um 548/551), Merowech (* um 551/552) und Chlodwig (Chlodowech, * um 553) sowie zwei Töchter, Basina (* um 555–565) und Childesinth (* um 565). Basina trat 580/581 in das Kloster Sainte-Croix zu Poitiers ein. Chilperich trennte sich von Audovera und heiratete um 567 in zweiter Ehe Gailswintha, eine Tochter des Westgotenkönigs Athanagild, die er um 570 ermorden ließ. Diese Ehe blieb kinderlos. Darauf verband er sich in dritter Ehe mit der Magd Fredegunde, die schon seit etwa 565 seine Konkubine gewesen war. Von ihr hatte er fünf Söhne, von denen vier früh starben: Chlodobert (* 565; † 580); Samson (* 575; † 577); Dagobert († 580) und Theuderich (* 582; † 584). Nur der jüngste Sohn aus dieser Ehe, Chlothar II. (* 584), überlebte und konnte die Nachfolge Chilperichs antreten. Die einzige Tochter aus Chilperichs dritter Ehe war Rigunth, deren Verheiratung mit dem Sohn des Westgotenkönigs nicht zustande kam. Nach dem Tod Chilperichs kam es 589 zu schweren, auch handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Fredegunde und Rigunth.

    Von den drei Söhnen aus Chilperichs erster Ehe überlebte keiner den Vater. Theudebert fiel 575 im Kampf gegen Heerführer König Sigiberts. Merowech heiratete die nach Sigiberts Tod verwitwete Brunichild; er rebellierte 576 gegen seinen Vater und wurde im folgenden Jahr getötet.[6] Chlodwig, der als Heerführer für Chilperich tätig gewesen war, geriet nach dem Tod seiner Brüder in Konflikt mit seiner Stiefmutter Fredegunde; er wurde 580 auf Befehl Chilperichs verhaftet und Fredegunde übergeben, die ihn in Noisy-le-Grand gefangenhalten und noch im selben Jahr ermorden ließ.[7]

    Kulturelle Aktivität
    Chilperich war für einen Merowinger relativ gebildet und zeigte ein für damalige Herrscher ungewöhnlich starkes Interesse an kulturellen Belangen. Er diskutierte über die Trinität und verfasste eine Schrift darüber, worin er die Unterscheidung von Personen in der Dreifaltigkeit ablehnte und die Einheit Gottes betonte. Diese Auffassung (Sabellianismus) war schon in der Antike von der Kirche verworfen worden und war nach katholischer Auffassung eine Häresie.[8] Er schrieb sogar lateinische Gedichte, die nicht mehr nach antiker Metrik auf der geregelten Abfolge kurzer und langer Silben beruhten, sondern – wie später im Mittelalter üblich – auf dem Rhythmus, der sich an der natürlichen Betonung orientiert. Eines dieser Gedichte, ein Hymnus auf den heiligen Medardus, ist erhalten.[9] Außerdem fügte Chilperich dem lateinischen Alphabet vier neue Buchstaben hinzu, um es den Erfordernissen des fränkischen Lautsystems anzupassen.[10] Er befahl, die neuen Schriftzeichen überall im Schulunterricht zu verwenden. Zeitweilig lebte an Chilperichs Hof der Dichter Venantius Fortunatus, der als Hofdichter den Herrscher rühmte.

    Chilperich war sehr bemüht, römische imperiale Herrlichkeit für die Merowinger wieder in Szene zu setzen. So baute er in Soissons einen Circus und ein Amphitheater, welche aber aufgrund der fehlenden Nachhaltigkeit in der Kultur der Merowinger nicht überdauerten. Auch beauftragte er im Sinne der römischen Kaiser, Getreide einzukaufen und im Land zu verteilen. So übernahm er kaiserlich-römische Traditionen, ohne diese jedoch substantiell wieder beleben zu können.

    Zeitgenössische Beurteilung
    Der Bischof und Geschichtsschreiber Gregor von Tours, der Chilperich gut kannte, beurteilte ihn äußerst negativ. Er bezeichnete ihn als Nero und Herodes unserer Zeit. Insbesondere schrieb er, der König habe Personen zu Unrecht verurteilt, um ihr Vermögen zu konfiszieren, und habe Testamente, die zugunsten der Kirchen abgefasst waren, nicht respektiert. Chilperich habe die Kirchen gehasst und die Bischöfe verspottet und oft gesagt: Siehe, unser Schatz ist arm, und unser Reichtum ist an die Kirchen gefallen; keiner herrscht jetzt überhaupt als allein die Bischöfe; unsere Macht ist dahin und an die Bischöfe der Städte gekommen. Nach Gregors Angaben war Chilperich in seinem Reich sehr unbeliebt.[11]

    Anmerkungen
    1 Ewig (1991) S. 55f.
    2 Brigitte Kasten: Königssöhne und Königsherrschaft, Hannover 1997, S. 15–17. Siehe auch Schneider S. 88–92 und Grahn-Hoek S. 189–191.
    3 Vgl. Matthias Springer: Sigibert I.. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 28, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-018207-6, S. 387.; Kasten S. 44f.
    4 Einzelheiten bei Grahn-Hoek S. 195–198; vgl. Konrad Bund: Thronsturz und Herrscherabsetzung im Frühmittelalter, Bonn 1979, S. 261–264.
    5 Bund S. 270, Ewig (2001) S. 47.
    6 Zum Hintergrund siehe Schneider S. 96f., Grahn-Hoek S. 203–211, Kasten S. 45–49.
    7 Bund S. 269f.
    8 Gregor von Tours, Historiae 5.44.
    9 Ymnus in solemnitate sancti Medardi episcopi, kritisch herausgegeben und ins Deutsche übersetzt von Udo Kindermann: König Chilperich als lateinischer Dichter. In: Sacris erudiri, Bd. 41, 2002, S. 247–272. Siehe dazu Franz Brunhölzl: Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters, Bd. 1, München 1975, S. 117f.
    10 Zu diesen Bestrebungen Chilperichs siehe Reinhard Wenskus: Chilperich I.. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 4, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1981, ISBN 3-11-006513-4, S. 461 f.
    11 Gregor von Tours, Historiae 6.46. Zur mangelnden Loyalität von Chilperichs Untertanen siehe Grahn-Hoek S. 221–223.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Neustrien

    Gestorben:
    Wurde ermordet

    Chilperich heiratete Fredegund in 570/571. Fredegund gestorben in 597; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  FredegundFredegund gestorben in 597; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fredegunde

    Fredegunde († 597) war die Konkubine und ab etwa 570/571 Ehefrau des merowingischen Königs Chilperich I. von Neustrien und Mutter des Thronfolgers Chlothar II.

    Fredegunde war ursprünglich eine unfreie Magd von niedrigster Herkunft.[1] Sie gehörte zum Gesinde von König Chilperich und dessen erster Gemahlin Audovera. Spätestens ab 565 war sie Konkubine Chilperichs.[2]

    Chilperich trennte sich um 565/567 von Audovera und vermählte sich 567 mit Gailswintha, der Tochter des westgotischen Königs Athanagild, nachdem sein Halbbruder und Rivale, König Sigibert I. von Austrasien, 566 Gailswinthas jüngere Schwester Brunichild geheiratet hatte. Chilperich war aber nicht bereit, auf seine Verbindung mit Fredegunde zu verzichten, obwohl er dies Athanagild versprochen hatte. Darauf wollte Gailswintha zu ihrem Vater zurückkehren, was Chilperich jedoch ablehnte. Er ließ 570/571 seine Frau von einem seiner Dienstleute erdrosseln. Wenige Tage später heiratete er Fredegunde.[3]

    Gailswinthas Ermordung verschärfte den bereits bestehenden politischen Gegensatz zwischen Chilperich und Gailswinthas Schwager Sigibert. In dem Krieg, der darauf zwischen den beiden Reichen ausbrach, erzielte Chilperich Anfangserfolge, geriet dann aber durch eine Gegenoffensive Sigiberts 575 in eine verzweifelte Lage. Er wurde nur dadurch gerettet, dass Fredegunde Sigibert bei Vitry von zwei Dienstleuten mit vergifteten Messern ermorden ließ. Später organisierte Fredegunde einen ähnlichen Mordanschlag auf Sigiberts Sohn und Nachfolger Childebert II., der jedoch scheiterte.

    Chilperich hatte von Gailswintha keine Kinder, von seiner ersten Gemahlin Audovera drei Söhne, von denen der älteste, Theudebert, 575 im Krieg gegen Sigibert fiel. Der zweite, Merowech, heiratete die nach Sigiberts Tod verwitwete Brunichild. Damit stellte er sich gegen seinen Vater und vor allem gegen seine Stiefmutter Fredegunde, die damals bereits kleine Söhne hatte, wodurch Merowechs Thronfolge gefährdet war. Merowech erhob sich gegen Chilperich; als der Aufstand gescheitert war, ließ er sich von einem Vertrauten töten, um nicht in die Hände seines Vaters zu fallen. Damit war Chlodowech, Audoveras dritter Sohn, der einzige überlebende männliche Nachkomme aus Chilperichs erster Ehe. Er geriet wie schon Merowech in Konflikt mit Fredegunde, da er Alleinerbe sein wollte. Chilperich ließ ihn 580 festnehmen und übergab ihn Fredegunde, die ihn in Noisy-le-Grand, wo er gefangengehalten wurde, ermorden ließ. Gegenüber dem König gab Fredegunde den Tod seines Sohnes als Selbstmord aus. Auch Audovera wurde nun – offenbar auf Veranlassung Fredegundes – ermordet, worauf sich Fredegunde die Schätze der damit ausgeschalteten Sippe aneignete. So sicherte Fredegunde ihrer eigenen Nachkommenschaft die Thronfolge.[4]

    Fredegunde hatte mit Chilperich fünf Söhne und eine Tochter. Die vier ältesten Söhne waren Chlodobert (* 565, † 580), Samson (* 575, † 577), Dagobert († 580) und Theuderich (* 582, † 584); sie starben in jugendlichem Alter schon zu Chilperichs Lebzeiten. Der jüngste Sohn, Chlothar II., war daher der einzige Thronfolger. Er war erst vier Monate alt, als Chilperich 584 ermordet wurde.

    Die einzige Tochter von Chilperich und Fredegunde hieß Rigunth. Sie wurde mit dem Sohn des Westgotenkönigs Leovigild, Rekkared I., verlobt, um Chilperichs Bündnis mit Leovigild zu bekräftigen. Im September 584 brach sie nach Spanien auf. Unterwegs erhielt sie die Nachricht vom Tod ihres Vaters. Unter diesen Umständen konnte sie die Reise nicht fortsetzen, sondern kehrte zu ihrer Mutter zurück; das Heiratsprojekt war gescheitert. 589 kam es zu schweren, auch handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Mutter und Tochter.[5]

    Nach Chilperichs Tod musste sich Fredegunde unter den Schutz von König Guntram I. stellen. Guntram war ein Halbbruder Chilperichs, der in Orléans residierte. Er war zuletzt ein Gegner Chilperichs gewesen; in der Zeit vor Chilperichs Tod schien ein Kriegsausbruch zwischen den beiden Reichen bevorzustehen. Vergeblich forderte der austrasische König Childebert II. Fredegundes Auslieferung wegen des Mordes an seinem Vater Sigibert I.

    Da Fredegunde des Ehebruchs verdächtigt wurde, musste sie auf Verlangen Guntrams mit drei Bischöfen und dreihundert vornehmen Männern als Eideshelfern beschwören, dass Chlothar ein Sohn Chilperichs war. Sie führte dann die Regierung für ihren Sohn, bis sie 597 starb. Fredegunde wurde – wie ihr Ehemann – in der Kirche St. Vincent in Paris beerdigt.

    Rezeption
    Die Hauptquelle ist das Geschichtswerk des Bischofs Gregor von Tours, eines Zeitgenossen Fredegundes, der sie ebenso wie ihren Ehemann in sehr ungünstigem Licht darstellt. Seine Schilderung hat das Bild Fredegundes für die Nachwelt geprägt und wird auch heute von der Forschung für glaubwürdig gehalten. Da der politische Mord zu ihren bevorzugten Kampfmitteln gehörte, wurde ihr sogar die Ermordung ihres Ehemanns Chilperich, dem sie alles verdankte, zugetraut. Allerdings ist zu beachten, dass wir über ihr Leben nur aus gegnerischer Perspektive unterrichtet sind.

    Reinhard Keiser brachte im Jahr 1715 eine Oper mit dem Titel Fredegunda in der Oper am Gänsemarkt in Hamburg heraus.
    Felix Dahn schrieb den Roman Fredegundis 1886.
    Emil Lucka verarbeitete das Thema ebenfalls. 1921 erschien sein Roman Fredegund.
    Peter Hacks verfasste 1984 ein Drama mit dem Titel Fredegunde (Uraufführung 1989, Staatstheater Braunschweig).

    Name:
    Fredegunde liess Sigibert bei Vitry von zwei Dienstleuten mit vergifteten Messern ermorden.

    Notizen:

    Chilperich I. verband sich in dritter Ehe mit der Magd Fredegunde, die schon seit etwa 565 seine Konkubine gewesen war. Von ihr hatte er fünf Söhne, von denen vier früh starben: Chlodobert (* 565; † 580); Samson (* 575; † 577); Dagobert († 580) und Theuderich (* 582; † 584). Nur der jüngste Sohn aus dieser Ehe, Chlothar II. (* 584), überlebte und konnte die Nachfolge Chilperichs antreten. Die einzige Tochter aus Chilperichs dritter Ehe war Rigunth, deren Verheiratung mit dem Sohn des Westgotenkönigs nicht zustande kam. Nach dem Tod Chilperichs kam es 589 zu schweren, auch handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Fredegunde und Rigunth.

    Kinder:
    1. Chlodobert (Merowinger) wurde geboren in 565; gestorben in 580.
    2. Rigund (Merowinger) wurde geboren in cir 570; gestorben in nach 585.
    3. Samson (Merowinger) wurde geboren in 575; gestorben in 577.
    4. Dagobert (Merowinger) gestorben in 580.
    5. Theuderich (Merowinger) wurde geboren in 582; gestorben in 584.
    6. 4. König Chlothar II. (Merowinger) wurde geboren in 584; gestorben in zw 18 Okt 629 und 8 Apr 630.


Generation: 5

  1. 16.  König Chlothar I. (Merowinger)König Chlothar I. (Merowinger) wurde geboren in cir 495 (Sohn von König Chlodwig I. (Chlodowech) (Merowinger) und Chlothilde (Chrodehild) (Burgunden)); gestorben in Dez 561 in Compiègne, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König der Franken

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlothar_I.

    Chlothar I. (auch Chlotachar; * um 495; † Dezember 561 in Compiègne) war ein Frankenkönig aus dem Geschlecht der Merowinger.

    Leben
    Chlothar I. war der jüngste Sohn des Frankenkönigs Chlodwig I. und der Königin Chrodechild. Von seinen drei älteren Brüdern stammte der älteste, Theuderich I., aus einer unehelichen Verbindung, die beiden anderen – Chlodomer und Childebert I. – stammten aus der Ehe mit Chrodechild. Bei der Reichsteilung nach Chlodwigs Tod 511 erhielt Theuderich den weitaus größten, Chlothar den quantitativ geringsten der vier Reichsteile, der jedoch die alten salischen Stammlande einschloss. Dieser umfasste Soissons, Laon, Noyon, Cambrai, Tournai, Thérouanne, Arras, Tongern und Maastricht. Chlothar residierte in Soissons. Er erhielt ebenso wie seine Brüder sowohl einen Teil von Chlodwigs ursprünglichem Reichsgebiet zwischen Rhein und Loire als auch einen Teil des von Chlodwig erst später eroberten Aquitanien.

    Chlothar griff zusammen mit seinen Brüdern Chlodomer und Childebert 523 das Reich der Burgunden an. Nachdem Chlodomer 524 im Burgundenkrieg gefallen war, teilten die drei überlebenden Brüder sein Reich auf, wobei Chlothar Tours und Poitiers erhielt; die definitive Aufteilung scheint allerdings erst einige Jahre später um 532 erfolgt zu sein. Chlothar heiratete Guntheuca, die Witwe Chlodomers. Guntheuca hatte drei unmündige Söhne aus ihrer Ehe mit Chlodomer. Von diesen ermordete Chlothar die beiden älteren im Einvernehmen mit Childebert, um ihre Erbansprüche auszuschalten; der jüngste, Chlodoald, wurde für den geistlichen Stand bestimmt und damit regierungsunfähig, wodurch er dem Tod entging.

    Im Jahr 531 beteiligte sich Chlothar am erfolgreichen Angriff seines Halbbruders Theuderich I. auf das Reich der Thüringer. Nach dem fränkischen Sieg an der Unstrut kam es bei der Beuteteilung zu einem Konflikt zwischen Chlothar und Theuderich um die gefangene thüringische Königstochter Radegunde, die Chlothar in seine Gewalt brachte und später heiratete, um sich dadurch Erbansprüche zu sichern. Radegundes Bruder, den einzigen männlichen Überlebenden des thüringischen Königshauses, ließ Chlothar ermorden. Nach der Vernichtung des Thüringerreichs kam Thüringen allerdings in den Machtbereich Theuderichs; Chlothar erhielt nur einen Anteil der Beute. Ein Mordanschlag Theuderichs auf Chlothar schlug fehl.

    Ein Jahr später, 532, griff Chlothar erneut zusammen mit Childebert das Burgundenreich an. Die Burgunden wurden bei Autun besiegt und ihr Reich 532–534 vernichtet. In der Endphase dieses Krieges beteiligte sich wohl auch Chlothars Neffe Theudebert I., der Sohn und Nachfolger des 533 gestorbenen Theuderich, an den Kämpfen; jedenfalls wurde er 534 bei der Aufteilung des eroberten Gebiets berücksichtigt. Chlothar erhielt nur den äußersten Süden des Burgundenreichs (Valence, Embrun).

    Nach dem Tod Theuderichs versuchten Childebert und Chlothar vergeblich, Theudebert aus dem Weg zu räumen. Als das misslang, verbündete sich Childebert mit Theudebert und adoptierte ihn. Dadurch wurde Chlothar isoliert. Ein gemeinsamer Angriff Childeberts und Theudeberts auf Chlothar wurde aber abgebrochen, es kam zu keiner Entscheidung.

    Im Jahr 541 griffen Childebert und Chlothar gemeinsam die Westgoten an. Das fränkische Heer überschritt die Pyrenäen, konnte aber Saragossa nicht einnehmen; der Feldzug war ein Misserfolg. Nach dem Tod Theudeberts (547/548) trat dessen Sohn Theudebald (Theudowald) die Nachfolge an. Als Theudebald 555 kinderlos starb, konnte Childebert das Erbe des Sohnes seines Adoptivsohns nicht in seinen Besitz bringen; vielmehr kam diesmal Chlothar zum Zug, dem es gelang, sich mit der Witwe Theudebalds, der Langobardin Walderada zu verbinden (ob eine reguläre Heirat stattfand, ist unklar). Chlothar konnte sich das gesamte Reich von Reims, das größte der Merowingerreiche, aneignen, und Childebert ging leer aus. Diesen Herrscherwechsel nutzten Sachsen und Thüringer zu einem Aufstand, sie wurden aber nach wechselhaften Kämpfen 556 von Chlothar bezwungen.

    Eine große Gefahr für Chlothar war der Aufstand seines Sohnes Chram, den er zum Unterkönig in Aquitanien erhoben hatte. Chram verbündete sich mit Childebert gegen seinen Vater. Childebert starb jedoch 558, und da er keine Söhne hatte, konnte Chlothar sich das Reich Childeberts aneignen. Darauf unterwarf sich Chram. Damit konnte Chlothar das gesamte Frankenreich unter seiner Herrschaft vereinigen. 560 erhob sich Chram erneut, wurde aber rasch besiegt und getötet. 561 (nach anderen Annahmen bereits 560) starb Chlothar in Compiègne. Er wurde in der Kirche des von ihm gegründeten Klosters Saint-Médard in Soissons begraben.

    Die wichtigste Quelle zu seinem Leben sind die Historien des Gregor von Tours.

    Familie
    Die Reihenfolge und Chronologie der Ehen Chlothars ist nicht gesichert, er hatte gleichzeitig mehrere Gemahlinnen bzw. Konkubinen. Seine erste Gattin war Ingund(e), die er um 516 heiratete. 524 heiratete er Guntheuca, die Witwe seines Bruders Chlodomer, nachdem er die Verbindung mit Ingund gelöst hatte. Später kehrte er – vielleicht nachdem Guntheuca gestorben war – zu Ingund zurück; außerdem war er, als Ingund noch am Leben war, mit deren Schwester Arnegunde (auch Aregunde genannt) verheiratet (Heirat um 533/534). Arnegunde ist besonders durch ihr 1959 gefundenes Grab bekannt. Wohl um 540 heiratete er die nach dem Sieg über die Thüringer 531 gefangene Radegundis (Radegunde; † 587), eine Tochter des Thüringerkönigs Berthachar. Später wurde diese Ehe aufgelöst, und Radegunde gründete das Kloster Sainte-Croix in Poitiers, in das sie eintrat. Eine weitere Ehefrau hieß Chunsine. Außerdem heiratete Chlothar auch Walderada (Waldrada), eine Tochter des Langobardenkönigs Wacho und Witwe seines 555 gestorbenen Großneffen Theudebald, doch löste er diese Verbindung auf Druck des Klerus auf und gab Walderada dem Bayernherzog Garibald I. zur Ehe.

    Aus seiner Ehe mit Ingund stammen die meisten seiner Kinder, nämlich die Söhne Gunthar (532 als waffenfähig bezeugt; † vor 561), Childerich († vor 561), Charibert I., Guntram I. (Guntchramn) und Sigibert I. sowie die Tochter Chlodoswinth, die um 560 den Langobardenkönig Alboin heiratete. Aus der Ehe mit Arnegunde stammte ein weiterer Sohn, Chilperich I. Von Chunsine hatte Chlothar den Sohn Chram, der bei seinem Aufstand gegen den Vater ums Leben kam. Ein weiterer Sohn – unehelich oder von einer unbekannten Gattin – soll Gundowald gewesen sein, der später als Thronprätendent auftrat, obwohl Chlothar ihn nicht als Sohn anerkannt hatte.

    Nach Chlothars Tod teilten die überlebenden vier Söhne Charibert I., Guntram I., Sigibert I. und Chilperich I. das Reich untereinander auf.

    Name:
    Chlotachar

    Chlothar heiratete Arnegunde in cir 533/534. Arnegunde (Tochter von N und N) wurde geboren in cir 515/520; gestorben in cir 565/570; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  ArnegundeArnegunde wurde geboren in cir 515/520 (Tochter von N und N); gestorben in cir 565/570; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Arnegunde

    Arnegunde (auch Aregunde, * um 515/520; † um 565/570) war eine Ehefrau des fränkischen Königs Chlothar I.

    Leben
    Arnegunde war die Schwester von Chlothars erster Frau Ingund und Mutter von Chilperich I. Da Chilperich um 534 geboren wurde, wird Arnegundes Heirat auf ca. 533/534 datiert. Damals war Ingund noch am Leben.

    Das Arnegundegrab
    Im Jahr 1959 wurde in der Basilika Saint-Denis (in Saint-Denis bei Paris) ein Sarkophag mit der außerordentlich reichen, gut erhaltenen Bestattung einer ungefähr 45 Jahre alten Frau gefunden. Die Tote war mit einem Leinenhemd, einer knielangen Tunika und einem aufwändig verzierten knöchellangen Mantel aus Seide sowie Strümpfen, Schuhen und einem Schleier bekleidet. Über dem Kleid trug sie einen Gürtel mit aufwändiger Schnallengarnitur, den Mantel verschlossen zwei Scheibenfibeln und eine große Nadel auf der Brust. Ein am linken Daumen getragener goldener Ring mit der Inschrift ARNEGUNDIS REGINE ermöglichte die Identifikation der Toten.

    Zweifel an der Identifikation
    An der Identifikation der Begrabenen mit der Gemahlin Chlothars ist in der Forschung gelegentlich gezweifelt worden. So seien die Tierstilverzierungen des Stils II einzelner Funde so spät anzusetzen, dass die Objekte nicht zur Zeit der Gemahlin Chlothars entstanden sein können. Es handele sich daher wohl um eine in den Schriftquellen nicht erwähnte spätere Königin gleichen Namens. Mittlerweile werden diese Funde jedoch aufgrund neuer Datierungen als besonders frühe Beispiele des Tierstils II gewertet, der sich am fränkischen Königshof niederschlug.

    Name:
    Aregunde

    Notizen:

    Verheiratet:
    Ingunde, Arnegundes Schwester die vor ihr mit Chlothar I. verheiratet war lebte zu diesem Zeitpunkt noch.

    Chilperich war etwas älter als Sigibert, ein Sohn aus Chlothar's erster Ehe, da Chlothar nach seiner Heirat mit Chilperichs Mutter Arnegunde seine bisherige Verbindung mit Sigiberts Mutter Ingund nicht aufgab.

    Kinder:
    1. 8. König Chilperich I. (Merowinger) wurde geboren in cir 535; gestorben in zw 27 Sep und 9 Okt 584 in Chelles; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.


Generation: 6

  1. 32.  König Chlodwig I. (Chlodowech) (Merowinger)König Chlodwig I. (Chlodowech) (Merowinger) wurde geboren in 466 (Sohn von König Childerich I. (Merowinger) und Basina (Thüringer)); gestorben am 27 Nov 511; wurde beigesetzt in Apostelkirche, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: 486, Schlachtfeld bei Soissons; Die Schlacht bei Soissons in der Picardie im Norden von Frankreich fand im Jahre 486 (oder 487) zwischen dem Frankenkönig Chlodwig I. und den Truppen des Syagrius, des letzten Herrschers des Reiches von Soissons, statt. Sie gilt als entscheidende Etappe auf dem Weg des Frankenreiches unter Chlodwig I. zur Großmacht. Die Bezeichnung Schlacht bei Soissons ist irreführend, da der Ort der Schlacht nicht überliefert ist. Gregor von Tours berichtet lediglich, dass der von ihm als solcher betitelte rex Romanorum Syagrius in Soissons seine Residenz gehabt habe. Chlodwig habe diesen zur Wahl des Schlachtfeldes aufgefordert.
    • Militär / Gefecht: 496, Schlachtfeld Zülpich; Die Schlacht von Zülpich (lateinisch Tolbiacum) wurde im Jahr 496 zwischen den Rheinfranken unter Sigibert von Köln mit der Hilfe der Salfranken unter Chlodwig I. gegen die angreifenden Alamannen ausgetragen. Durch die Schlacht wurden die Alamannen entscheidend geschwächt. Der Eingriff Chlodwigs I. stärkte seine Position bei den Rheinfranken. Der Austragungsort der Schlacht war möglicherweise die Wollersheimer Heide zwischen Langendorf (Zülpich) und Wollersheim (Nideggen), etwa 60 km östlich der heutigen deutsch-belgischen Grenze. Die Franken siegten über die Alemannen. Die Schlacht von Zülpich ist die zweite von drei Schlachten, die Chlodwig I. gegen die Alamannen führte. Die dritte Schlacht bei Straßburg im Jahr 506 sollte schließlich zum Ende des Alamannenreiches führen. Aufgrund seiner Taufe nach dem Ende der Zülpicher Schlacht ist sie uns durch Gregor von Tours auch als Bekehrungsschlacht überliefert
    • Militär / Gefecht: 507, Schlachtfeld Vouillé; Die Schlacht von Vouillé oder Campus Vocladeus bei Poitiers, Frankreich fand im Spätsommer 507 zwischen den Franken unter Chlodwig I. und den Westgoten unter Alarich II. statt. Ob es sich bei dem Ort der Schlacht wirklich um das heutige Vouillé (zirka 15 km nordwestlich von Poitiers) oder (nach moderneren Thesen wahrscheinlicher) um das heutige Voulon (zirka 30 km südlich von Poitiers) handelt, ist in der Forschung umstritten. Statt der heutigen Namensform Vouillé wird bisweilen auch die mittelalterliche Namensform Vouglé gebraucht.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlodwig_I.

    Chlodwig I. unterwarf alle anderen fränkischen reges sowie weitere germanische Gruppen gewaltsam und bezwang 486/487 den letzten römischen Herrscher in Gallien, Syagrius, in der Schlacht von Soissons. Daher wird er als Begründer des Frankenreichs angesehen, zu dessen Hauptstadt er Paris machte. Seinen Übertritt zum Christentum vollzog er wohl nach seinem Sieg über die Alamannen in der Schlacht von Zülpich. Dieser Schritt war eine wichtige Weichenstellung für den weiteren Verlauf der mittelalterlichen Geschichte.

    Als Herrscher in einer Umbruchszeit zwischen Antike und Mittelalter, dem es gelang, von einem fränkische Söldner (foederati) kommandierenden Warlord[2] bzw. Heerkönig zu einem faktisch unabhängigen Herrscher aufzusteigen, knüpfte Chlodwig einerseits an spätantike römische Traditionen an, in die er sich selbst einordnete, andererseits leitete er Entwicklungen ein, die zur Herausbildung der frühmittelalterlichen Verhältnisse beitrugen.

    Aufstieg
    Chlodwig war ein Sohn des fränkischen rex Childerich I. und dessen thüringischer Gemahlin Basena (Basina). Childerich hatte fränkische foederati befehligt und zumindest zeitweise in römischen Diensten gestanden. Oft wird angenommen, dass er wenigstens bedingt mit den römischen Militärbefehlshabern Aegidius und Paulus im nördlichen Gallien kooperiert hatte. Die Details sind allerdings unklar und umstritten, zumal in den wenigen Quellen zugleich ein Rivalitätsverhältnis zwischen Childerich und Aegidius – der sich 461 mit dem weströmischen Kaiser überworfen hatte – erkennbar ist. Childerich scheint jedenfalls eine nicht unbedeutende Machtposition in Nordgallien errichtet zu haben, die die Grundlage für seinen Sohn Chlodwig darstellte. Chlodwig folgte seinem Vater wahrscheinlich 481/82 als „Kleinkönig“ des Kriegerverbandes der Salfranken nach. Damals gab es noch andere fränkische regna (Herrschaftsgebiete) in diesem Raum, etwa in Cambrai und bei Köln. Chlodwig kontrollierte zu dieser Zeit ungefähr den Raum der (ehemaligen) weströmischen Provinz Belgica secunda in den heutigen südlichen Niederlanden und dem nördlichen Belgien (Toxandrien um die Provinzhauptstadt Tournai). Wie sein Vater war er offiziell nur der „Verwalter“ (administrator) der Provinz; als Heerführer bzw. „König“ (rex) hingegen dürfte er zunächst vor allem gegenüber seinen Soldaten aufgetreten sein. In der neueren Forschung wird Chlodwig ähnlich wie andere zeitgenössische Militärführer immer öfter als ein warlord gesehen, also als ein Heerführer, der angesichts des faktischen Zusammenbruchs Westroms und nach dem Erlöschen der kaiserlichen Autorität in Gallien eine eigene Herrschaft etabliert hatte, die sich zunächst noch in den formal weiterhin bestehenden politischen Rahmen des Imperium Romanum einordnete. Als nahezu sicher gilt dabei heute, dass sein Geschlecht, die Merowinger, keineswegs eine alte Herrscherdynastie war; ihre herausragende Stellung erlangte die Familie höchstwahrscheinlich erst um die Mitte des 5. Jahrhunderts.

    Um 486 besiegte Chlodwig bei Soissons trotz fehlender Unterstützung seines Vetters Chararich, dafür aber mit Hilfe seines Verwandten Ragnachar, Syagrius, den Sohn des Aegidius und den letzten gallo-römischen Heerführer in Gallien. Dieser Sieg erweiterte seinen Machtbereich um den größten Teil des Gebietes nördlich der Loire, doch sind Einzelheiten nicht überliefert; es wird vermutet, dass die reges bzw. warlords Syagrius und Chlodwig vor allem um die Kontrolle der letzten weströmischen Heeresgruppe in Nordgallien rivalisiert hätten, doch lässt sich dies nicht beweisen. Chlodwig konnte jedenfalls die von seinem Vater übernommene Machtstellung im nördlichen Gallien erheblich ausbauen. Syagrius, der zunächst ins Westgotenreich geflüchtet war, wurde zu einem nicht genauer datierbaren Zeitpunkt an Chlodwig ausgeliefert und hingerichtet. Zu beachten ist dabei, dass Chlodwig keineswegs nur fränkische Kämpfer befehligte, sondern auch Soldaten anderer Herkunft, darunter nach Auskunft des Geschichtsschreibers Prokopios von Caesarea eben auch große Teile der einstigen römischen Grenzarmee Nordgalliens (Historien 5,12,12–19).

    Viel Beachtung findet in der Forschung[3] der ein Jahrhundert später verfasste Bericht des Geschichtsschreibers Gregor von Tours, der wichtigsten erzählenden Quelle hinsichtlich Chlodwigs Regierungszeit, über die Beuteverteilung nach dem Sieg bei Soissons. Demnach hatten Chlodwigs Männer bei der Plünderung einer Kirche einen großen und kostbaren Krug erbeutet. Der Bischof, dessen Kirche der Krug gehörte, bat Chlodwig um Rückgabe. Der König stimmte grundsätzlich zu, wies aber darauf hin, dass er dies nicht eigenmächtig entscheiden könne, da die Beute öffentlich durch das Los verteilt werden musste. Bei der Heeresversammlung bat er die versammelten Krieger, ihm den Krug zu überlassen, scheiterte aber am Widerstand eines einzigen einfachen Kriegers, der auf Verlosung bestand und den Krug demonstrativ zerschlug. Chlodwig musste dies, so Gregor, hinnehmen. Erst im folgenden Jahr rächte er sich, wiederum auf einer Heeresversammlung, indem er den Mann unter dem Vorwand, er habe seine Ausrüstung vernachlässigt, vor dem versammelten Heer erschlug. Der Vorfall zeigt nach Ansicht der älteren Forschung, dass sich damals noch jeder waffenfähige freie Franke dem König öffentlich mit Erfolg widersetzen konnte, indem er sich auf geltendes Recht berief (Widerstandsrecht). Andere Historiker sind hingegen skeptisch, was die Zuverlässigkeit von Gregors Bericht betrifft, und überdies geben sie zu bedenken, dass Chlodwigs Armee damals derart heterogen und romanisiert war, dass man nicht ohne weiteres annehmen kann, dass in ihr fränkisch-germanische Traditionen dominierten.

    Wohl 492 heiratete Chlodwig die burgundische Prinzessin Chrodechild. Laut Gregor bemühte sie sich früh darum, ihren Mann zur katholischen römischen Reichskirche zu bekehren. Nach Ansicht mancher Forscher war Chlodwig zu diesem Zeitpunkt möglicherweise bereits ein Christ, der allerdings wie die meisten foederati dem Arianismus anhing.

    In der Schlacht von Zülpich im Jahre 496 besiegte Chlodwig die Alamannen zum ersten Mal, 506 zum zweiten und entscheidenden Mal. Daneben vereinte er die Franken und Gallorömer schrittweise unter seiner Herrschaft. Er schaltete Sigibert von Köln, dessen Sohn Chloderich sowie seine Verwandten Chararich und Ragnachar aus und beseitigte sie. Die Chronologie dieser Vorgänge ist unsicher.

    Christianisierung
    Nach dem Sieg bei der Schlacht von Zülpich (westlich von Köln und Euskirchen) konvertierte Chlodwig zum römischen Christentum. Zu Weihnachten wurde er von Bischof Remigius in Reims getauft. Das Jahr der Taufe ist bis heute in der Forschung umstritten, da die Quellenaussagen nicht genau sind; am wahrscheinlichsten sind die Jahre 497, 498 oder 499, aber auch 507 wurde in Betracht gezogen.

    Die Taufe wird in drei Quellen erwähnt: In einem Glückwunschschreiben des Bischofs Avitus von Vienne, in einem Brief des Bischofs Remigius von Reims und in dem (allerdings erst Ende des 6. Jahrhunderts entstandenen) Geschichtswerk des Gregor von Tours. In den Quellen werden zwei Motive für den Übertritt Chlodwigs zum Christentum genannt. Das eine war der christliche Königsgedanke. Die germanischen Könige waren in seinem Amt auch durch seine vermeintliche Abstammung von den heidnischen Göttern legitimiert. Diese Abstammungslegitimation und damit die Verbindung zu seinen heidnischen Vorfahren musste Chlodwig aufgeben, als er Christ wurde. Stattdessen wurde dem König verheißen, er werde einst im Himmel mit seinen Nachkommen herrschen. Dadurch wurde ein christliches Königtum begründet, das auch die Pflicht des Königs zur Mission einschloss. Das zweite Motiv war dasjenige des stärkeren Gottes (Sieghelfermotiv). Das Bekenntnis zum Christentum sollte dem König den Beistand Gottes in der Schlacht sichern. In diesem Sinne berichtet Gregor von Tours, dass Chlodwig sich für das Christentum entschied, nachdem der christliche Gott ihm in der Schlacht von Zülpich die erbetene Hilfe gewährt hatte, während er von seinen bisherigen Göttern solchen Beistand vergeblich erhoffte. Eine Rolle spielte wohl auch der Einfluss seiner zweiten, der römischen Kirche anhängenden Frau Chrodechild.

    Chlodwig verlangte vom Bischof von Rom angeblich einen Preis für seine Bekehrung. Es soll vertraglich festgelegt worden sein, dass die Besetzung aller geistlichen Ämter von einer fränkischen Synode unter dem Vorsitz des Königs bestimmt werden sollte und die Geistlichen dem König steuerpflichtig waren. Dabei handelte es sich um eine Kirchenordnung in der Art des germanischen Eigenkirchenwesens, also eine stark vom Willen des Königs abhängige Kirche mit einer gewissen Eigenständigkeit gegenüber Rom. Auf diese Tradition beriefen sich die französischen Könige im Spätmittelalter, wenn sie eine Sonderstellung für die katholische Kirche Frankreichs im Sinne des Gallikanismus forderten. Daher nehmen viele Gelehrte an, dass es sich bei der angeblichen Einigung zwischen Chlodwig und dem Papst um eine spätere Erfindung im Interesse des Gallikanismus handelt. Ebenso ist die bei Gregor von Tours beschriebene anti-arianische Haltung des Königs wohl übertrieben dargestellt. Es wird, wie erwähnt, sogar vermutet, dass es bei Chlodwig zunächst eine vielleicht politisch motivierte arianische Phase gegeben habe, welche nach seiner „katholischen“ Taufe stillschweigend übergangen worden sei.[4] Chlodwig kooperierte bereits vor seiner Taufe mit den römischen Bischöfen Galliens.

    Auch innenpolitische Erwägungen sprachen für den Übertritt, da damit Spannungen zwischen der christlich-romanischen Mehrheitsbevölkerung und den bis dahin heidnischen Franken verringert wurden. Große Bedeutung hatte die Taufe Chlodwigs auch für die weitere Geschichte Europas, da das Fränkische Reich, aus dem Jahrhunderte später Frankreich und Deutschland hervorgehen sollten, mit seinem Übertritt christianisiert wurde. Anders als in der römischen Antike, wo die Taufe die Zuwendung eines Einzelnen zum Christentum bedeutete, fanden im germanischen Bereich sowie später im Frühmittelalter Taufen oft im Stammesverband, also kollektiv statt. Nach dem Bericht Gregors von Tours befragte Chlodwig vor seiner Taufe die Großen und das Volk. Als diese zustimmten, ließ er sich mit angeblich 3000 Franken taufen. Allerdings wird sich der Christianisierungsprozess der Franken tatsächlich erst allmählich vollzogen haben. Zahlreiche heidnische Bräuche hielten sich noch längere Zeit; so berichtet etwa der zeitgenössische oströmische Geschichtsschreiber Prokopios (Historien 6,25) von heidnischen Menschenopfern der Franken bei einem Kriegszug nach Italien 539.

    Folgenreich war auch Chlodwigs Entscheidung, das Christentum in der vom römischen Bischof vertretenen „katholischen“ Lehre anzunehmen: Anders als die Könige der allermeisten anderen germanischen Nachfolgereiche auf dem Boden des früheren Weströmischen Reiches, insbesondere der West- und Ostgoten, aber auch der Burgunder und Vandalen, die den christlichen Glauben in der Form des Arianismus angenommen hatten, bekannte sich Chlodwig zur Reichskirche des Römischen Reichs, das heißt zum athanasischen Glauben der römischen Kirche, die den Glauben der Arianer in den Jahren 325 und 381 verworfen hatte. Dies war von entscheidender Bedeutung, da im Merowingerreich fortan auch keine konfessionelle Barriere zwischen den neugetauften Franken und der gallorömischen Bevölkerungsmehrheit bestand, was mittelfristig eine Vermischung von Franken und Romanen ermöglichte. Und als 519 das erste Schisma zwischen Konstantinopel und Rom beigelegt wurde, befanden sich Chlodwigs Erben zudem in Kommunion mit dem oströmischen Kaiser, was erhebliche außenpolitische Vorteile mit sich brachte. Kirchengeschichtlich war dies, rückblickend betrachtet, der Anfang vom Ende des Arianismus im Westen. Die arianischen Westgotenkönige konvertierten gegen Ende des 6. Jahrhunderts zum römischen Christentum, nachdem die Reiche der arianischen Vandalen und Ostgoten um die Mitte des Jahrhunderts im Kampf gegen den oströmischen Kaiser Justinian untergegangen waren und die Franken das Burgunderreich erobert hatten.

    Spätzeit
    Chlodwigs Sieg über den westgotischen rex Alarich II. von Tolosa (Toulouse) in der Schlacht von Vouillé (507) brachte den größten Teil Galliens unter seine Herrschaft. Sein weiterer Vorstoß ans Mittelmeer wurde jedoch 508 von den Ostgoten unter Theoderich dem Großen vereitelt. Daher blieb die heutige Provence noch bis in die 530er Jahre gotisch, und Septimanien, ein Küstenstreifen in Südwestfrankreich um Narbonne, blieb sogar noch deutlich länger unter gotischer Herrschaft. 509 eroberte Chlodwig dafür das rheinfränkische Reich und vereinigte damit die bislang getrennten größten Einzelgruppen der Franken.

    Chlodwig legte größten Wert auf die Anerkennung seiner Position durch den oströmischen Kaiser, der noch immer als nomineller Oberherr auch des Westens galt. Sie wurde ihm 508 von Kaiser Anastasius gewährt, laut Gregor (Historien 2,38) durch die Ernennung zum „Konsul“; doch spricht vieles dafür, dass der Franke in Wahrheit zum patricius erhoben wurde.[5] Trifft dies zu, so wurde der Merowinger damit rangmäßig den Ostgotenkönigen gleichgestellt und erhielt quasi die Vollmachten eines kaiserlichen Stellvertreters. Chlodwig und seine Nachfolger übernahmen jedenfalls bewusst zentrale Elemente der spätrömischen Verwaltung – so gab es im 6. Jahrhundert am Merowingerhof noch immer das römische Amt des magister officiorum – und Herrschaftsrepräsentation, wobei sie sich der alten gallorömischen Eliten bedienten. Sie traten gegenüber der romanisierten Bevölkerung, vor allem gegenüber den Aristokraten im 507 eroberten Südgallien, noch lange als Repräsentanten des Kaisers auf. In der neueren Forschung (Patrick J. Geary, Guy Halsall u. a. m.) wird sogar vermutet, dass es 506/7 zu einem regelrechten Kampfbündnis zwischen Chlodwig und Anastasius gekommen war: Der Franke sei vielleicht erst in diesem Zusammenhang zum römischen Glauben übergetreten und habe jedenfalls oströmische Unterstützung beim Angriff auf die arianischen Westgoten erhalten, indem eine kaiserliche Flotte das ostgotische Italien angegriffen und so Theoderich an wirkungsvoller Unterstützung für Alarich II. gehindert habe. Die Quellenlage macht es zwar unmöglich, diese Hypothese weiter zu untermauern, doch dass die Beziehungen zwischen den Merowingern und Ostrom sehr gut waren, ist kaum zu bestreiten. Erst um 540, dreißig Jahre nach Chlodwigs Tod, hörte man damit auf, das Bild des Kaisers auf die Goldmünzen zu setzen, und noch um 580 schilderte der oströmische Geschichtsschreiber Agathias die Franken sehr positiv: Sie würden sich im Grunde nur durch ihre Sprache und einige Besonderheiten ihrer Tracht von den Römern unterscheiden (Historien 1,2,4).

    Tod und Nachfolge
    Chlodwig starb 511 und wurde im sacrarium der Apostelkirche in Paris, der späteren Kirche Sainte-Geneviève, begraben. Nach seinem Tod teilten seine vier Söhne, wie er es verfügt hatte, die Herrschaft untereinander auf, ohne damit allerdings formal unabhängige Reiche zu gründen. Es waren Theuderich, der Sohn seiner ersten Ehefrau, einer vornehmen Fränkin, sowie Chlodomer, Childebert und Chlothar, die drei Söhne Chrodechilds. Sie gründeten vier eigene Königshöfe in Metz/Reims, Orléans, Paris und Soissons. Die neuere Forschung (Patrick J. Geary u. a.) hat betont, dass diese administrative Aufteilung der Herrschaft auf mehrere Höfe innerhalb eines formal weiterhin ungeteilten Reiches nicht etwa, wie man noch immer oft liest, an germanisch-fränkische, sondern vielmehr an spätantike römische Vorbilder anknüpfte: Seit Konstantin dem Großen waren Kaiser, die mehr als einen Sohn hatten, analog verfahren, während die Existenz entsprechender germanischer Traditionen nicht zuverlässig belegt ist.

    Rezeption
    Im Spätmittelalter wurde Chlodwig in einigen französischen Kirchen als Heiliger verehrt (Saint Clovis), obwohl eine offizielle Heiligsprechung nie erfolgte. Zugleich wurden seine militärischen Erfolge gepriesen und teils phantasievoll ausgeschmückt. Französische Geschichtsschreiber betonten, dass er für den christlichen Glauben gekämpft habe; daher habe er seine Siege mit Gottes Hilfe errungen. Im 14. und 15. Jahrhundert zeichnete die französische Geschichtsschreibung von ihm das Bild eines idealen Königs und vorbildlichen Christen. Man beschrieb ihn als ehrlich, gütig und keusch und verglich ihn mit Karl dem Großen, der ein zweiter Chlodwig gewesen sei. Weit verbreitet war die Legende, der zufolge er als erster europäischer König die Herrschersalbung empfing; die Ampulle mit dem heiligen Salböl sei vom Himmel herabgesandt worden. Angeblich trug sein Schild bereits die Lilien des späteren (kapetingischen) Königswappens.[6] Einen Gipfel der Clodwig-Verehrung erklommen die französischen Könige seit dem 14. Jahrhundert, als sie sich selbst unter historisch-genealogischem Bezug auf Clodwig und dessen Konversion zum Katholizismus den Ehrentitel „Allerchristlichster König“ gaben.

    Seit dem Mittelalter wird Chlodwig in Frankreich in weiten Kreisen als früher französischer König, ja, als Begründer der französischen Nation betrachtet. Man bezeichnet ihn traditionell als den ersten französischen König der première race (‚erstes Geschlecht‘), also der Merowinger. Als zweites französisches Königsgeschlecht gelten die Karolinger, als drittes die Kapetinger.[7] Dabei wird geflissentlich übersehen, dass Frankreich und Deutschland erst viel später durch die Trennung in West- und Ostfränkisches Reich entstanden sind, dass Chlodwigs Mutter thüringischer Abstammung war, ein Onkel in Köln residierte und er selbst mit dem Westfränkischen einen germanischen Dialekt sprach und daneben vermutlich Latein.

    In Deutschland gab es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine analoge Tendenz, aus Chlodwig einen deutschen Herrscher auf gallischem Boden zu machen, was im Rahmen einer schon im 19. Jahrhundert verbreiteten Gleichsetzung von ‚germanisch‘ mit ‚deutsch‘ geschah. So veröffentlichte 1933 der prominente Mediävist Bruno Krusch eine Arbeit mit dem Titel Die erste deutsche Kaiserkrönung in Tours Weihnachten 508, womit er auf die Ernennung Chlodwigs zum römischen Ehrenkonsul bzw. patricius Bezug nahm, die als Verleihung eines quasi-kaiserlichen Ranges zu deuten sei, da Gregor von Tours (nach Ansicht der meisten heutigen Forscher allerdings irrtümlich) behauptet, der Franke habe sich seither Augustus nennen lassen.[8]

    Eine Gedenktafel für Chlodwig fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg. Der Komponist Antonio Caldara widmete Chlodwigs Bekehrung zum Christentum die Oper La Conversione di Clodoveo, Rè di Francia.

    Name:
    Die Merowinger (selten Merovinger) waren das älteste Königsgeschlecht der Franken vom 5. Jahrhundert bis 751. Sie wurden vom Geschlecht der Karolinger abgelöst. Nach ihnen wird die historische Epoche des Übergangs von der Spätantike zum Frühmittelalter im gallisch-germanischen Raum Merowingerzeit genannt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Merowinger

    Militär / Gefecht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Soissons_(486)

    Militär / Gefecht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Zülpich

    Militär / Gefecht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Vouillé

    Begraben:
    Chlodwig I. wurde im sacrarium der Apostelkirche in Paris, der späteren Kirche Sainte-Geneviève, begraben.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Panthéon_(Paris)

    Chlodwig heiratete Chlothilde (Chrodehild) (Burgunden) in 492/494. Chlothilde (Tochter von Chilperich II. (Burgunden)) gestorben in 544; wurde beigesetzt in Apostelkirche, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Chlothilde (Chrodehild) (Burgunden)Chlothilde (Chrodehild) (Burgunden) (Tochter von Chilperich II. (Burgunden)); gestorben in 544; wurde beigesetzt in Apostelkirche, Paris.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chrodechild

    Chrodechild (auch Chrodichild, Chrodechilde, lat. Chrodigildis; die Namensformen Chlothilde, Clothilde, Klothilde, unter denen sie in der spätmittelalterlichen und neuzeitlichen Literatur rezipiert wird, sind nicht authentisch) (* um 474 in Lyon; † 3. Juni 544 in Tours) war die zweite Frau von Chlodwig I. und durch diese Ehe Königin der Franken. Als heilige Clothilde bzw. Chlothilde wird sie von der Kirche verehrt.

    Sie wurde als Tochter von Chilperich II. geboren und starb im Kloster Saint-Martin de Tours. Die früher teilweise vertretene Ansicht, dass ihre Mutter die im Jahr 506 verstorbene Königin Caretene gewesen sei, wird in der modernen Forschung eher nicht mehr aufrechterhalten.[1] Jedenfalls war sie aber eine Nichte der Burgunderkönige Gundobad und Godegisel.

    Chrodechild und ihre Schwester wurden durch ihren Onkel Godegisel an dessen Hof in Genf erzogen. Chrodechild heiratete den merowingischen Frankenkönig Chlodwig I. zwischen 492 und 494 unter der Bedingung, dass sie ihre christliche Religion weiter ausüben durfte. Sie bekannte sich zum Katholizismus und trug zur Entscheidung Chlodwigs bei, ebenfalls diese Form des Christentums und nicht den bei anderen Germanenvölkern verbreiteten Arianismus anzunehmen. Um 501 hatte Gundobad das burgundische Recht aufzeichnen lassen, 506 folgte die Lex Romana Burgundionum für die Romanen.[2]

    Ihre Kinder wurden alle – die beiden älteren Söhne Ingomer und Chlodomer bereits vor ihrem Vater – getauft. Als jedoch Ingomer früh verstarb und Chlodomer schwer erkrankte, gab Chlodwig der Religion seiner Frau daran die Schuld. Erst als der zweite Sohn wieder gesundete und Chlodwig bei einer großen Schlacht gegen die Alemannen den christlichen Gott um Hilfe anflehte und die Schlacht gewann, konvertierte er – und damit sein Reich – zum katholischen Christentum.

    Zum Weihnachtsfest 497, 498 oder 499 ließ sich Chlodwig mit 3.000 anderen Franken von Bischof Remigius von Reims taufen. Wegen ihres Beitrags zu diesem Entschluss wurde Chrodechild kirchlicherseits als Wegbereiterin für den katholischen Glauben in Europa betrachtet.

    Nach dem Tod ihres Sohnes Chlodomer auf einem Feldzug gegen die Burgunden im Jahr 524 übernahm Chrodechild den Schutz seiner drei minderjährigen Söhne, ihrer Enkel Theudoald, Gunthar und Chlodoald (Chlodowald), um deren Erbrecht im Reich des verstorbenen Königs zu sichern. Dies scheiterte aber am Widerstand Childeberts I. und Chlothars I., die das Reich Chlodomers aufteilen und die Erbansprüche ihrer unmündigen Neffen ausschalten wollten. Wie der Geschichtsschreiber Gregor von Tours berichtet, brachten Chlothar und Childebert mit einer List die Kinder in ihre Gewalt und ließen dann Chrodechild fragen, ob die Kinder geschoren und damit herrschaftsunfähig gemacht oder getötet werden sollten. Chrodechild antwortete, sie wolle die Kinder lieber tot als herrschaftsunfähig sehen. Darauf tötete Chlothar den zehnjährigen Theudoald und den siebenjährigen Gunthar eigenhändig; Chlodoald wurde unter nicht näher bezeichneten Umständen vor seinem Onkel gerettet und überlebte durch Eintritt in den geistlichen Stand.

    Nach dem Tode Chlodwigs 511 gründete Chrodechild Klöster und stiftete Kirchen. Sie wurde – wie ihr Mann und ihre Tochter – in der Apostelkirche in Paris, der späteren Kirche Sainte-Geneviève bestattet.

    Als heilige Clothilde wird sie als Patronin der Frauen und Notare verehrt. Sie wird oft mit einem Kirchenmodell und einem Buch, den Armen spendend, dargestellt. Ihr Fest ist der 3. Juni. Sébastien Mamerot nennt in seiner Histoire des neuf preux et des neuf preuses (1460–1461) als eine der Neun Guten Heldinnen. Nach ihr wurden unter anderem die Basiliken Ste-Clotilde (Paris) und Ste-Clotilde (Reims) benannt.

    Name:
    Chrodichild, Chrodechilde, Chrodigildis, Clothilde, Klothilde

    Kinder:
    1. Ingomer (Merowinger) wurde geboren in 493/494.
    2. König Chlodomer (Merowinger) wurde geboren in 494/495; gestorben am 21 Jun 524 in Schlacht bei Vézeronce.
    3. König Childebert I. (Merowinger) wurde geboren in cir 497; gestorben am 23 Dez 558; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.
    4. 16. König Chlothar I. (Merowinger) wurde geboren in cir 495; gestorben in Dez 561 in Compiègne, Frankreich.
    5. Chlodihild (Merowinger) gestorben in 531.

  3. 34.  N

    N + N. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  N
    Kinder:
    1. 17. Arnegunde wurde geboren in cir 515/520; gestorben in cir 565/570; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. Ingunde