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Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart)

Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart)

männlich 1600 - 1649  (48 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart)Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) wurde geboren am 19 Nov 1600 in Dunfermline (Sohn von König Jakob (James) VI. (I.) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) und Anna von Dänemark); gestorben am 30 Jan 1649 in London, England; wurde beigesetzt am 7 Feb 1649 in St.-Georgs-Kapelle von Schloss Windsor in Berkshire.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Durch Enthauptung hingerichtet.
    • Titel (genauer): König von England, Schottland und Irland (1625 bis 1649)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_I._(England)

    Karl I. (englisch Charles I; * 19. November 1600 in Dunfermline; † 30. Januar 1649 in London) aus dem Haus Stuart war von 1625 bis 1649 König von England, Schottland und Irland. Seine Versuche, in England und Schottland eine gleichförmige Kirchenverfassung einzuführen und im Sinne des Absolutismus ohne Parlament zu regieren, lösten den englischen Bürgerkrieg aus, der mit Karls Hinrichtung und der zeitweiligen Abschaffung der Monarchie endete.

    Leben
    Herkunft und frühe Zeit
    Karl war der zweite Sohn von König Jakob VI. (engl: James I.) von Schottland und dessen Ehefrau Anna von Dänemark. Jakob übersiedelte 1603 infolge seiner Inthronisierung als Jakob I., König von England und König von Irland, aus Edinburgh nach London, so dass Karl im Alter von drei Jahren nach England kam. Am 6. November 1612 verstarb überraschend sein älterer Bruder Henry Frederick, und am 4. November 1616 wurde Karl als elfter Prince of Wales zum neuen Thronfolger ernannt.
    Jakob schloss im März 1612 ein Bündnis mit der deutschen Protestantischen Union. Daraufhin wurde im Mai 1612 ein Ehekontrakt zwischen seiner Tochter Elisabeth und dem Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz unterzeichnet. Im November 1619 wurde Friedrich als König von Böhmen eingesetzt, aber nach nicht einmal einjähriger Regentschaft von kaiserlichen Truppen ins Exil vertrieben. Um die Eskalation des in Böhmen ausgebrochenen Glaubenskrieges zu verhindern und sich selbst in eine Schiedsririchterposition zu bringen, versuchte Jakob zwischen den religiösen Parteien zu vermitteln. Er suchte die Annäherung zum katholischen Spanien: Geplant war die Ehe des Thronerben Karl mit Maria Anna von Spanien, der Schwester des spanischen Königs Philipp IV. Eine solche Verbindung hätte nebenbei eine für England nachteilige französisch-spanische Annäherung konterkariert, das Haus Stuart aufgewertet und durch eine hohe Mitgift die Staatsfinanzen Englands saniert.
    Wohl in der Absicht, die hinhaltende Position der Spanier zu durchbrechen und endlich Ergebnisse vorweisen zu können, reisten Prinz Karl und der engste Berater des Königs Lord Buckingham, im Februar 1623 nach Madrid. Dort forderten sie den umgehenden Abschluss eines Ehevertrages und die Räumung der pfälzischen Gebiete. Die spanische Regierung verlangte ihrerseits die Konversion des Prinzen zum Katholizismus. Dies war für England in jeder Hinsicht inakzeptabel und kam einer Zurückweisunng gleich. Nach ihrer Rückkehr im Oktober 1623 läuteten Karl und Buckingham die von den Zeitgenossen so bezeichnete „Blessed Revolution“ ein – einen fundamentalen Umschwung in der bisher spanienfreundlichen Politik Englands seit 1604. Als Philipp IV. im Januar 1624 die Herausgabe der von spanischen Truppen besetzten Pfalz anbot, falls die Heirat doch noch realisiert würde, weigerte sich Prinz Karl, dem nachzukommen. König Jakob versuchte jetzt ein anti-habsburgisches Bündnis mit Frankrreich zu initiieren, deren Kernpunkt die Heirat seines Sohnes mit einer französischen Prinzessin sein sollte. Das vom Parlament bereits bewilligte Geld verwendete er dazu, ein Söldnerheer unter dem Grafen von Mansfeld auszurüsten, dessen Ziel die Rückeroberung der Pfalz sein sollte. Die neue Politik war jedoch teuer und beim Volk unpopulär und führte zudem zu keinerlei Vorteilen für England.

    Thronübernahme
    Karl folgte seinem Vater am 27. März 1625 als Karl I., König von England, Schottland, Frankreich und Irland auf den Thron. Bereits am 9. April 1625 berief er eine Kommission unter dem Herzog von Buckingham ein, welche über die Außenpolitik des Landes beraten sollte. Kernpunkte waren das Verhältnis zu Spanien, ein Bündnis mit Frankreich und Wege zur Wiederherstellung der Pfalz, eventuell mit niederländischer Hilfe. Zumindest der Allianz mit Frankreich kam man ab Mai 1625 einen großen Scchritt näher. Karl heiratete er am 13. Juni 1625 Henriette Marie de Bourbon, die katholische Tochter des französischen Königs Heinrich IV. und der Maria de’ Medici, die Krönung Karls I. fand schließlich am 2. Februar 1626 in der Westminster Abbey statt.
    Die Außenpolitik Englands wurde jetzt wesentlich aggressiver, der Krieg mit Spanien brach aus. Karl unterstützte die Protestantische Union unter Christian IV. von Dänemark gegen den Kaiser mit £ 30.000 und unterstellte die Mansfelder Truppen den Vereinigten Provinzen, damit sie im Krieg gegen Spanien die Kurpfalz befreien sollten. Ende April 1625 wies Karl die Admiralität an, Kaperbriefe auszustellen, die es erlaubten, Schiffe der Spanier zu überfallen. Am 18. September 1625 konnte der Vertrag von Southampton mit den Vereinigten Provinzen abgeschlossen werden. In ihm verpflichteten sich beide Seiten zu einer gemeinsamen Expedition gegen Spanien. Schließlich schickte England im Oktober 1625 eine Expeditionsflotte unter Sir Edward Cecil nach Spanien ab. Die Engländer überfielen die Hafenstadt Cadiz, traten aber nach Ankunft spanischer Entsatzkräfte am 14. November den Rückzug an, der zu schweren Verlusten führte. 1627 folgte der Herzog von Buckingham einem Hilferuf der Hugenotten vor La Rochelle und verwickelte englische Streitkräfte in einen Krieg gegen die französische Krone.

    Beginn des Konflikts mit dem Parlament
    Bereits bei Karls Regierungsantritt traten die Konflikte zwischen König und Parlament zutage, die sich schon unter seinem Vater Jakob I. angebahnt hatten. Man vermutet, dass Karl wie dieser ein Verfechter der Theorie des divine right of kings waar, nach dem das Herrschaftsrecht der Könige sich allein vom Gottesgnadentum herleitete. Im Mitwirkungsanspruch des Parlaments sah er infolgedessen eine Verletzung dieses Rechts. Daher glaubte er immer wieder, sich über das Parlament hinwegsetzen zu dürfen. Ob Karl wirklich ein absolutistisches Regime anstrebte, ist jedoch fraglich.
    In England missbrauchte Karl den Habeas Corpus, ein starkes juristisches Instrument, um Haftbefehle auszustellen, indem er von wohlhabenden Bürgern Zahlungen erpresste mit der Androhung, sie bei Verweigerung der Zahlungen einsperren zu lassen. Trotz der 1628 durch das Parlament gegen diese Praxis erlassenen Petition of Right verfiel der König bald wieder darauf. 1641 musste Karl, der wegen eines Aufstands von Schotten und Iren in Geldnot war, einem neuerlichen Erlass des Parlaments zustimmen, der Verhaftungen nur noch mit angemessener Begründung zuließ.
    Seine Politik hatte zum Krieg mit Spanien geführt, sodass er neue Finanzmittel benötigte, die ihm nur das Parlament bewilligen konnte. Den Parlamentsmitgliedern, unter ihnen viele Puritaner, die bereits die Ehe des Königs mit einer Katholikin missbilligt hatten, war diese Haltung nicht verborgen geblieben. Anders als bis dahin nach einer Thronbesteigung üblich, bewilligten sie dem König daher 1625 die Einziehung der Hafenzölle (tonnage and poundage), eine der wichtigsten Einnahmequellen des Königtums, nur für ein Jahr anstatt für die ganze Regierungszeit des Königs. Karl löste das Parlament daraufhin auf.
    Karl ließ das Unterhaus 1628 wieder zusammentreten, weil er neue Finanzmittel benötigte. Dessen Mitglieder verabschiedeten nun, um sich gegen königliche Willkürakte künftig abzusichern, die Petition of Right mit vier Forderungen, die der König vvor der Bewilligung neuer Steuern anerkennen sollte. Der König unterschrieb die Petition, um die benötigten Gelder zu bekommen, hielt sich allerdings nicht an die Forderungen. Er regierte im gleichen Stil weiter wie zuvor und berief 11 Jahre das Parlament nicht mehr ein. Aus den militärischen Auseinandersetzungen in Europa zog er sich aber nach der Ermordung des Herzogs von Buckingham zurück und schloss 1630 Frieden mit Spanien.

    Regierung ohne Parlament
    Ab 1629 regierte Karl I. ohne Parlament, gestützt auf seine Vertrauten Thomas Wentworth, 1. Earl of Strafford, und William Laud, Erzbischof von Canterbury. Die Star Chamber war für weltliche Angelegenheiten zuständig, die Hohe Kommission für die kirchlichen Belange. Der Bischof von London wollte die presbyterianische Kirchenverfassung in Schottland abschaffen und die anglikanische Kirche dort einsetzen. Die Schotten protestierten und erhoben sich. Schottische Truppen marschierten in England ein. Am 13. April 1640 trat das Parlament zusammen, weil Karl die Mittel für die Bekämpfung der Schotten benötigte. Ein paar Tage später, am 5. Mai 1640, löste er das Parlament wieder auf. Diese Tagungsperiode wurde als Kurzes Parlament bekannt.
    Am 3. November 1640 trat das Parlament erneut zusammen. Da es bis 1660 tagte, wird es als Langes Parlament bezeichnet. Unter der Führung von John Pym kam es zu einem Amtsenthebungsverfahren (Impeachment) vor dem House of Lords gegen den Earl oof Strafford wegen Hochverrats. Die Lords sprachen Strafford frei, worauf das Unterhaus ihn mittels einer Bill of attainder ohne weiteren Prozess zum Tod verurteilte. Karl, der seine Herrschaft bedroht sah, gab nach und bestätigte das Todesurteil gegen Strafford. Am 12. Mai 1641 wurde der wichtigste Berater Karls hingerichtet. Der König erfüllte weitere Forderungen des Parlaments. Er versprach, es alle drei Jahre einzuberufen und es nicht ohne seine Zustimmung aufzulösen. Die Star Chamber und die Hohe Kommission wurden aufgelöst.

    Auslösung des Bürgerkriegs
    Auslöser des Bürgerkriegs war ein weiterer Aufstand, der diesmal in Irland ausbrach. Die katholische Bevölkerungsmehrheit erhob sich gegen die protestantischen, zumeist englischen Ansiedler. Sofort war das Parlament bereit, Gelder für eine Armee zu bewilligen, die den Aufstand niederschlagen sollte. Da die Armee jedoch unter Befehl des Königs stand, hatte man Angst, dass dieser sie gegen das Abgeordnetenhaus wenden könnte.
    Deshalb kam es im November 1641 zum Versuch, dem König den Oberbefehl zu entreißen und in die Hände von Vertrauten des Parlaments zu legen. Dazu veröffentlichte man eine Protestnote, die Große Remonstranz. Diese umfassende Liste von Vorhaltungen gegen die Politik des Königs war von Pym eingebracht worden und erhob erstmals die Forderung nach einer parlamentarischen Kontrolle der Regierung. Bei der Abstimmung über die Remonstranz zeigte sich jedoch, dass Karl noch immer zahlreiche Anhänger im Unterhaus hatte. Ein Großteil der konservativen Mitglieder, die im Königtum ein von Gott geheiligtes Amt sahen, war nicht bereit, dieser Forderung zuzustimmen. Die Remonstranz wurde daher nur mit knapper Mehrheit angenommen.
    Karl überschätzte daraufhin die Stärke seiner Position, als er am 4. Januar 1642 in bewaffneter Begleitung ins Unterhaus vordrang, um Pym zu verhaften, was aber kläglich fehlschlug und zudem die Bevölkerung Londons gegen den König aufbrachte. Er floh aus London und sammelte in Oxford seine Anhänger um sich. Wenige Wochen später brach der Englische Bürgerkrieg aus.

    Erster Bürgerkrieg
    Die königlichen Truppen, die „Cavaliers“, errangen zunächst militärische Erfolge über das Parlamentsheer, die „Roundheads“, etwa in der Schlacht bei Edgehill. Doch in den Schlachten von Marston Moor 1644 und Naseby 1645 erlitten Karls Truppen entscheidende Niederlagen. In beiden Schlachten trug die aus Puritanern bestehende Kavallerietruppe der „Ironsides“ unter Oliver Cromwell entscheidend zum Sieg der New Model Army des Parlaments bei. Cromwell wurde dadurch zur Schlüsselfigur für den Bürgerkrieg und das weitere Schicksal Karls.
    Karl suchte nach dem Scheitern aller militärischen Optionen zunächst bei der schottischen Armee Zuflucht. Er verhandelte insgeheim mit den Schotten und dem englischen Parlament und versuchte, beide Seiten gegeneinander auszuspielen. Sein Vorteil war, dass ohne seine Zustimmung keine verfassungsgemäße Änderung der Regierungsform in England möglich war.

    Zweiter Bürgerkrieg und Hinrichtung
    Das Lavieren des Königs führte 1648 zu einem zweiten Bürgerkrieg, in dem die schottische Armee auf seiner Seite stand. Cromwell ging gegen deren Angriff auf Nordengland vor und besiegte die ehemaligen Verbündeten. Karl versuchte nun, sich mit der Parlamentsmehrheit zu einigen, und schloss den Vertrag von Newport, der ein Gesetz gegen Häresie vorsah, in dem die Puritaner einen Angriff auf ihre Glaubensfreiheit sehen mussten. Cromwell und die mehrheitlich puritanischen Offiziere der Armee hatten bis dahin geglaubt, mit dem König noch zu einer Einigung kommen zu können, und hatten selbst mit ihm verhandelt.
    Nach Newport erkannten sie, dass Karl nicht bereit war, sich in eine neue Verfassungsordnung in ihrem Sinne einbinden zu lassen. Solange der König lebte, war er für sie eine ständige Bedrohung und konnte jederzeit neue Bürgerkriege heraufbeschwören. Sie nahmen Karl daher gefangen und zwangen das Parlament, ihn des Hochverrats anzuklagen. Eigens für diesen Zweck wurde ein High Court of Justice eingerichtet. Von den 135 Mitgliedern dieses Tribunals lehnten viele ihre Aufgabe ab oder erschienen nicht zu den Verhandlungen. Nur 68 Mitglieder nahmen an dem Prozess teil, der am 20. Januar 1649 in Westminster Hall begann. Am 26. Januar wurde Karl zum Tode verurteilt, 59 Mitglieder des High Court unterzeichneten das Urteil.
    Karl wurde am 30. Januar 1649 vor dem Banqueting House in London enthauptet. Am 7. Februar 1649 wurde er in der St.-Georgs-Kapelle von Schloss Windsor in Berkshire beerdigt. Hier ruht er neben Heinrich VIII. Wenige Wochen später erklärte das Unterhaus England zur Republik. Sie wurde von Oliver Cromwell unter dem Titel eines Lordprotektors bis zu dessen Tod 1658 regiert. Zwei Jahre später kam es unter Karls I. Sohn Karl II. zur Restauration des Stuart-Königtums.

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit Prinzessin Henrietta Maria von Frankreich gingen neun Kinder hervor, von denen zwei am Tag ihrer Geburt starben.
    • Karl Jakob (* † 13. Mai 1629)
    • Karl II. (1630–1685)
    • Maria (1631–1660) ∞ Wilhelm II., Prinz von Oranien
    • Jakob II. (1633–1701)
    • Elisabeth (29. Dezember 1635 – 13. September 1650)
    • Anne (17. März 1637 – 15. November 1640)
    • Katharina (* † 29. Juni 1639)
    • Heinrich, Herzog von Gloucester (8. Juli 1640 – 8. September 1660)
    • Henriette Anne (1644–1670) ∞ Philipp I., Herzog von Orléans

    Karl I. und das Schachspiel
    Das Schachspiel war bevorzugter Zeitvertreib von Karl I. Am 8. Oktober 1640 schrieb ein Höfling in einem Brief: „the King when he is neither in the field (where he is constantly every fair day), nor at the Council, passes most of his time at chess with the Marquis of Winchester“. Auch bei der Bestellung zum Gentleman of the Bedchamber achtete Karl I. darauf, dass es sich dabei um geübte Schachspieler handelte. Einem von ihnen, Montagu Bertie, 2. Earl of Lindsey, ist das 1656 veröffentlichte Buch The Royall Game of Chesse-Play gewidmet, in dem ausdrücklich auf die Schachleidenschaft des Königs und seines Hofstaates Bezug genommen wird. Auch Thomas Herbert gehörte zu seinen Spielpartnern. Nach dem Tode Karls I. kursierte die Anekdote, dass während einer Schachpartie der Kopf des weißen Königs abgefallen sei, was als Omen für seine spätere Hinrichtung gedeutet wurde. Gelegentlich wurde auch behauptet, der König habe neben der Bibel auch ein Schachbrett zum Schafott mitgebracht, was aber wahrscheinlich nicht zutrifft. Ein von Karl I. genutztes Schachbrett aus Silber und Bernstein, das in den Besitz von William Juxon kam, wurde 2012 bei Sotheby’s für 601.250 englische Pfund verkauft. [1]

    Rezeption
    Die Hinrichtung Karls I. sorgte in Europa als Angriff auf eine göttlich verbürgte Ordnung für Aufsehen. Andreas Gryphius thematisierte den Vorfall in seinem Trauerspiel Ermordete Majestät oder Carolus Stuardus König von Gross Brittannien (Erstdrdruck 1657, überarbeitet 1663) und stellte ihn aus der Perspektive des Gottesgnadentums dar: In dem Stück erscheint Karl als Postfiguration Christi, da er, wie betont wird, unschuldig hingerichtet wird und noch auf dem Blutgerüst seinen Anklägerrn vergibt. Das Stück verliert erst dann seinen tendenziösen Charakter, wenn man das dargestellte Geschehen nicht allein auf die zeitgenössische Politik, sondern auch auf die für das barocke Trauerspiel fundamentale Frage nach der Möglichkeit von Erlösung bezieht.
    Im Anglo-Katholizismus wird Karl I. als Märtyrer und Heiliger verehrt. St.-Charles-Kirchen aus der Zeit des Britischen Weltreichs haben ihn als Patron. Sein Gedenktag im anglikanischen Kalender ist der 30. Januar.[2]
    Marieluise Fleißer schrieb zwischen 1940 und 1945 ein Drama Karl Stuart, das 2009 erstmals aufgeführt wurde.[3]
    Sein Sohn Karl II. benannte die Provinz Carolina ihm zu Ehren.



    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur
    • Ronald G. Asch: Der Hof Karls I. von England. Politik, Provinz und Patronage. 1625–1640 (= Norm und Struktur. Bd. 3). Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-09393-9 (Zugleich: Münster, Universität, Habilitations-Schrift, 1991).
    • Richard Cust: Charles I. A Political Life. Longman, Harlow 2005. [Standardwerk]
    • Pauline Gregg: King Charles I. University of California Press, Berkeley CA 1984, ISBN 0-520-05146-7.
    • Heiner Haan, Gottfried Niedhart: Geschichte Englands vom 16. bis zum 18. Jahrhundert (= Geschichte Englands. Bd. 2). Beck, München 1993, ISBN 3-406-33005-3.
    • Mark Kishlansky: Charles I (Penguin Monarchs). Allen Lane, London 2014. [aktuelle Einführung]
    • Peter Wende: Karl I. In: Peter Wende (Hrsg.): Englische Könige und Königinnen der Neuzeit. Von Heinrich VII. bis Elisabeth II. 1. aktualisierte Auflage. Beck, München 2008 (zuerst 1998), ISBN 978-3-406-57375-0, S. 111–127 (Vorschau bei Googe Bücher).
    Weblinks
     Commons: Karl I. (England) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikiquote: Karl I. von England – Zitate
    • Literatur von und über Karl I. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Karl I. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Druckschriften von und über Karl I. (England) im VD 17
    • Historical Collections of Private Passages of State: Volume 1 – 1618–29 British History Online
    Anmerkungen
    1 Jeremy Goldsmith: Charles I and chess. In: Notes and Queries 61.2014,3, S. 358–362
    2 The Calendar
    3 http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&task=view&id=2770

    Karl heiratete Henrietta Maria von Frankreich am 13 Jun 1625 in Kirche St. Augustine in Canterbury. Henrietta (Tochter von König Heinrich IV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon) und Maria von Medici) wurde geboren am 15 Nov 1609 in Paris, France; gestorben am 10 Sep 1669 in Schloss Colombes; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. König Karl II. von England, von Schottland, von Irland (Stuart) wurde geboren am 29 Mai 1630 in London, England; gestorben am 6 Feb 1685 in London, England.
    2. Prinzessin Henrietta Anne von England (Stuart) wurde geboren am 16 Jun 1644 in Exeter; gestorben am 30 Jun 1670 in Saint-Cloud.

Generation: 2

  1. 2.  König Jakob (James) VI. (I.) von England, von Schottland, von Irland (Stuart)König Jakob (James) VI. (I.) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) wurde geboren am 19 Jun 1566 in Edinburgh, Schottland (Sohn von Lord Darnley Henry Stuart und Königin Maria von Schottland (Stuart)); gestorben am 27 Mrz 1625 in Theobalds Park, Grafschaft Hertfordshire, England.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Schottland als Jakob VI. (ab 1567), König von England und König von Irland als Jakob I. (ab 1603 bis zu seinem Tod 1625)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_I._(England)

    Jakob (* 19. Juni 1566 in Edinburgh, Schottland; † 27. März 1625 in Theobalds Park, Grafschaft Hertfordshire, England), englisch James, war ab 1567 als Jakob VI. König von Schottland und ab 1603 bis zu seinem Tod zusätzlich als Jakob I. König von England und König von Irland.

    König von Schottland
    Er wurde am 19. Juni 1566 als Sohn der Maria Stuart, Königin von Schottland, und ihres zweiten Mannes Henry Stewart, Duke of Albany, besser bekannt als Lord Darnley, in Edinburgh geboren. Er wurde in Stirling Castle katholisch getauft und erhielt den Namen Charles James. Anlässlich seiner Taufe fand das erste schriftlich festgehaltene Feuerwerk in Schottland statt.[1] Als Maria Stuart ein Jahr später im Loch Leven Castle gefangengesetzt wurde und abdanken musste, wurde James als Säugling unter dem Namen Jakob VI. zum schottischen König ernannt. Er verbrachte seine Kindheit im protestantischen Haushalt des Earl of Mar, wo der Puritaner George Buchanan sein Hauslehrer wurde. Prügelstrafen standen dabei auf der Tagesordnung, womit er Jakob den religiösen Puritanismus gründlich verleidete.
    Während seiner Minderjährigkeit übten mehrere aufeinanderfolgende Regenten (James Stewart, 1. Earl of Moray, Matthew Stewart und John Erskine, 18. Earl of Mar) die Macht aus. Erst nach 1572 kam es zu einer Phase von Stabilität unter James Douglas, 4. Earl of Morton. 1582 verschwor sich eine Gruppe von Adligen, die eine eventuelle Rückkehr von Maria Stuart nach Schottland verhindern wollten. Ihre Verschwörung mündete in den Ruthven Raid, einen – letztlich gescheiterten – Staatsstreich uunter Führung von William Ruthven, 1st Earl of Gowrie, am 22. August 1582, bei dem der König während einer Jagd in Angus, unweit von Ruthven Castle, entführt und fast ein Jahr lang dort und auf anderen Burgen der Aufständischen gefangen gehalten wurde.[2] 1584 bestätigte das Parlament die Vorherrschaft der Krone über die Kirche, was radikale Minister und die Ruthven-Lords ins englische Exil zwang. Unter dem Kanzler John Maitland of Thirlestane wurde die königliche Macht weiter konsolidiert.
    1586 schloss er im Vertrag von Berwick mit England ein Bündnis gegen Spanien, an dem er auch festhielt, nachdem seine Mutter 1587 im Auftrag der englischen Königin Elisabeth I. hingerichtet worden war, auch wenn Jakob formell gegen die Exekution protestierte. Am 20. August 1589 wurde seine Ehe mit Anna von Dänemark, Tochter des Königs Friedrich II. von Dänemark, geschlossen. Die persönliche Trauung wurde am 23. November 1589 im damals dänischen Oslo nachgeholt. 1590 wurde sie zur Königin gekrönt. Die 1590er Jahre waren in Schottland von Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten geprägt.

    König von England, Irland und Schottland
    Als Elisabeth 1603 kinderlos starb, wurde Jakob als Ururenkel des englischen Königs Heinrich VII. (aus der Linie über dessen älteste Tochter Margaret) auch zum König von England und von Irland gekrönt. Damit begann die Herrschaft der Stuarts auch in diesen Ländern. Schottland sah James erst 1617 wieder. Nach seiner Aussage regierte er sein Heimatland „mit seiner Feder“. Von Anfang an versuchte Jakob, die fragile Personalunion zu festigen. Er proklamierte den bis dahin vorwiegend geographisch verwendeten Begriff Großbritannien als politischen Begriff für seine Königreiche England und Schottland. Er führte den Union Jack, die Überlagerung von englischem Georgskreuz und schottischem Andreaskreuz, als Flagge ein und begann von Süd- und Nordbritannien anstatt von England und Schottland zu sprechen. Sein Ziel einer baldigen Verschmelzung der beiden Staaten zu einem konnte er aber nicht erreichen – weder im englischen noch im schottischen Parlament fand sich dafür eine Mehrheit.[3]
    Während seiner Herrschaft über England stand er meist im Gegensatz zum Parlament, eine Eskalation des Konflikts konnte er aber vermeiden. 1605 wurde die Schießpulververschwörung („Gunpowder Plot“) in letzter Minute aufgedeckt, mit der englische Katholiken einen Anschlag auf König und Parlament verüben wollten. 1606 teilte Jakob Nordamerika in zwei Hälften: Vom 34. Grad nördlicher Breite bis zum 41. Grad sollte das Gebiet der London Company reichen, vom 41. Grad bis zum 45. Grad das GGebiet der Plymouth Company. 1607 gründete die London Company (auch Virginia Company of London genannt) Jamestown, die erste dauerhafte englische Siedlung in Nordamerika. Im Auftrag Jakobs wurde eine Übersetzung der Bibel in die englische Sprache angefertigt, die 1611 erstmals erschien und tiefgreifenden Einfluss auf die englische Literatur hatte. Als King-James-Bibel ist sie bis heute unter englischsprachigen Christen in Gebrauch.
    König Jakob hatte enorme Probleme mit der Mitbestimmung und Kritik des Parlamentes. Das damalige Regierungssystem machte es ihm unmöglich, ohne Zustimmung des Parlamentes ausreichende Einnahmen zu erzielen. Das stand ganz im Gegensatz zu seineen Vorstellungen eines gottgegebenen Königtums, der Hauptgrund, warum er auf Kritik seitens des Parlamentes nicht reagieren wollte und gegenüber den Volksvertretern eher undiplomatisch reagierte. 1622 eskalierten die Differenzen und am 8. Februar löste er das englische Parlament ganz auf, nachdem seine Pläne einer Heirat zwischen seinem Sohn Charles und der katholischen Prinzessin Maria Anna von Spanien nicht gebilligt worden waren.[4]
    Es wird spekuliert, dass Jakob homosexuelle Neigungen hatte; zumindest hatte er enge freundschaftliche Beziehungen zu verschiedenen Höflingen. Der einflussreichste von diesen war zweifelsohne George Villiers, 1. Duke of Buckingham, der seine Stellung auch noch unter Karl I. behaupten konnte. Jakob schrieb ein Buch über Dichtkunst und versammelte an seinem Hof einen Dichterkreis (Castalian Band, unter anderem Alexander Montgomerie). Jakob starb am 27. März 1625. Sein ältester Sohn Heinrich, Prince of Wales, war schon 1612 gestorben, weshalb sein Nachfolger in allen drei Ländern sein jüngerer Sohn Karl I. (engl. Charles) wurde.
    Während seine Leistungen als König von England widersprüchlich beurteilt werden, gilt er als außerordentlich erfolgreicher schottischer König, der Staat und Gesellschaft entscheidend umgestaltete. Der talentierte, berechnende und geistvolle Jakob wurde auch als „weisester Narr der Christenheit“ bezeichnet.

    Ehe und Nachkommen
    Jakob I. heiratete am 20. August 1589 die Prinzessin Anna von Dänemark. Mit ihr hatte er die Kinder
    • Henry Frederick (1594–1612)
    • Kind, totgeboren 1595
    • Elizabeth (1596–1662), Gemahlin des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, des „Winterkönigs“
    • Margaret (* 29. Dezember 1598), starb einjährig 1600
    • Charles (1600–1649), deutsch Karl I., war König von England von 1625 bis 1649
    • Robert Bruce (* 18. Februar 1601), Duke of Kintyre, starb 1602
    • Sohn, starb 1603 kurz nach der Geburt
    • Mary (* 18. April 1605), starb als Zweijährige
    • Sophie (* 22. Juni 1606), starb am nächsten Tag



    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • Ronald G. Asch: Jakob I. (1566–1625). König von England und Schottland; Herrscher des Friedens im Zeitalter der Religionskriege. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018680-9.
    Weblinks
     Commons: Jakob I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Druckschriften von und über Jakob I. (England) im VD 17
    • Literatur von und über Jakob I. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Jakob I. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Historical Collections of Private Passages of State: Volume 1 - 1618-29, British History Online
    Einzelnachweise
    1 Redecoratin the Royal Birthing Room. James VI's birthplace at Edinburgh Castle to get makeover. In: Historic Scotland. The Magazine for Historic Scotland Members. Herbst 2013, S. 5..
    2 Thomas Christopher Smout: A history of the Scottish people, 1560–1830. Collins/Fontana, London 3. Aufl. 1975, S. 95.
    3 Helmut Weber: Unterdrückte Nation oder Profiteur der Union? Schottlands Rolle im Vereinigten Königreich (PDF; 136 kB), dort S. 2–5
    4 Illustration von 1627: Abilltung wie königliche Maistät in Engelandt Die Artickel Dess Spanischen Heyraths Iur. Bekrefftiget Anno 1623 (Digitalisat)

    Jakob heiratete Anna von Dänemark am 20 Aug 1589. Anna (Tochter von König Friedrich II. (Frederik) von Dänemark (von Norwegen) und Sophie von Mecklenburg) wurde geboren am 12 Dez 1574 in Skanderbor; gestorben am 2 Mrz 1619 in Hampton Court Palace, London. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Anna von DänemarkAnna von Dänemark wurde geboren am 12 Dez 1574 in Skanderbor (Tochter von König Friedrich II. (Frederik) von Dänemark (von Norwegen) und Sophie von Mecklenburg); gestorben am 2 Mrz 1619 in Hampton Court Palace, London.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Wassersucht
    • Titel (genauer): Königin von England, Schottland und Irland durch Heirat

    Notizen:

    Anna und Jakob VI. hatten neun Kinder, vier Söhne, vier Töchter und ein Kind das totgeboren ist.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Dänemark_(1574–1619)

    Prinzessin Anna von Dänemark (* 12. Dezember 1574 in Skanderborg; † 2. März 1619 in Hampton Court Palace, London) war als Ehefrau von Jakob I. Königin von England, Schottland und Irland.

    Leben
    Kindheit und Jugend
    Anna war die zweite Tochter von König Friedrich II. von Dänemark und Norwegen aus dessen Ehe mit Sophie von Mecklenburg. Annas Vater hatte einen Prinzen erwartet und seiner Gemahlin im Wochenbett lautstark Vorwürfe über die Geburt einer weiteren Tochter gemacht.
    Den ersten Teil ihrer Kindheit verbrachte die Prinzessin mit ihrer Schwester Elisabeth, der späteren Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel, und ihrem Bruder Christian, dem sie zeit ihres Lebens sehr nahestand, in Güstrow bei ihrem Großvater Ulrich und ihrer Großmutter Elisabeth, einer Schwester König Christians III. von Dänemark. Danach übernahm Annas Mutter Sophie, die nach dem Tod ihres Gatten 1588 die Regentschaft führte, wieder die Erziehung der Kinder in Dänemark.
    Die Bewerber um Annas Hand waren zahlreich, der dänische Hof galt als vermögend und es wurde eine hohe Aussteuer erwartet. Annas Mutter entschied sich für den schottischen König Jakob VI. Als Morgengabe sollte die Braut die strittigen Shetland- und Orkneyinseln mit in die Ehe bringen. Der offizielle Heiratsantrag wurde von einer schottischen Gesandtschaft im Juni 1589 gestellt.

    Königin von Schottland
    Anna heiratete Jakob am 20. August 1589 auf Schloss Kronborg in Dänemark nach lutherischem Ritus. Die Stelle des abwesenden Bräutigams nahm Lord Keith ein. Die homosexuellen Neigungen ihres Gemahls waren ihr verheimlicht worden. Knapp zwei Wochehen später segelte die Königin in einer Flotte von vierzehn Schiffen in einer stürmischen Überfahrt nach Schottland. Wegen des Orkans musste man nach Norwegen abdrehen und dort anlanden. Jakob musste schließlich seiner Frau entgegenreisen. Am 23. November 1589 fand die Eheschließung dann unter Anwesenheit Jakobs im Palast des Bischofs von Oslo statt.
    Die ersten Wochen der Ehe verbrachte das Paar in Kopenhagen und war sich recht zugeneigt. Eine dritte Hochzeitszeremonie wurde im Januar 1590 abgehalten. Im Mai 1590 trafen die Frischvermählten schließlich in Schottland ein und am 17. Mai 1590 wurde Anna in Holyrood nach protestantischem Zeremoniell zur schottischen Königin gekrönt. Die Königin, nun Anne genannt, bezog das Schloss Dunfermline.
    Obwohl sich Anna und Jakob zu Beginn ihrer Ehe recht nahestanden, verschlechterte sich ihre Beziehung mit fortschreitender Ehedauer. Vor allem die Übergabe von Annas Erstgeborenem in die Pflege von Lord und Lady Carr hatte zur Entfremdung geführt. Obwohl als Protestantin aufgewachsen, konvertierte sie kurz nach der Heirat zum Katholizismus. Dies führte zu einem Ansehensverlust und brachte Jakob in eine unangenehme Lage, als er 1603 König von England wurde.

    Königin von England, Schottland und Irland
    Nach dem Tod von Elisabeth I. wurde Jakob VI. 1603 als Jakob I. auch König von England und Irland. Noch im selben Jahr siedelten Jakob und Anna um. Wegen einer Pestepidemie musste das Königspaar London fernbleiben und auch die Krönungsfeierlichkeiten wurden verschoben, diese fanden schließlich am 25. Juli 1603 in Westminster Abbey statt.
    Anna hatte einen teuren Geschmack bei Kleidung, Juwelen und liebte sorgfältig gearbeitete Masken, womit sie viel zu den Hofkosten beitrug. Diese Verschwendungssucht der immer tiefer verschuldeten Anne schadete wiederum Jakobs Ruf. Nach 1606 lebtten die Königin und ihr Mann getrennt. Anne residierte größtenteils im „Denmark House“ (Somerset House). Ihr politischer Einfluss in England war bedeutungslos, obwohl sie ein Projekt für eine spanische Heirat mit Prinz Heinrich förderte und Jakob sie bei einer Schottlandreise 1617 als Regentin in England zurückließ. Mit Jakobs Minister Robert Cecil verstand sich Anna überhaupt nicht. Die auf den Tod Cecils folgende Günstlingswirtschaft und den Aufstieg Buckinghams sah Anne mit Sorge.
    Anne kümmerte sich liebevoll um ihre Kinder, vor allem aber um Karl, nachdem sein älterer Bruder früh verstarb und Elisabeth in die Pfalz heiratete.
    1616 wurde für Anna noch Queen’s House in Greenwich Park entworfen, doch nach einigen Jahren schlechter Gesundheit und häufigen Kuraufenthalten in Bath starb sie 1619 44-jährig an Wassersucht. Erst nach zwölf Wochen konnte Jakob das Geld für die angemessenen Trauerfeierlichkeiten seiner Gemahlin aufbringen.

    Nachkommen
    Anna hatte mit Jakob die Kinder
    • Henry Frederick (1594–1612)
    • Kind, totgeboren 1595
    • Elizabeth (1596–1662), die Winterkönigin
    • Margaret (* 29. Dezember 1598), starb einjährig 1600
    • Charles (1600–1649), deutsch Karl I. war König von England von 1625 bis 1649
    • Robert Bruce (* 18. Februar 1601), Duke of Kintyre, starb 1602
    • Sohn, starb 1603 kurz nach der Geburt
    • Mary (* 18. April 1605), starb als Zweijährige
    • Sophie (* 22. Juni 1606), starb am nächsten Tag



    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur
    • Marita A. Panzer: Englands Königinnen, Piper Verlag 2005
    • Agnes Strickland: Live of the Queens of England, New Portway Reprints 1972
    • Ethel Carleton Williams: Anne of Denmark, London 1970
    • Leeds Barroll: Anna of Denmark, Queen of England: A Cultural Biography University of Pennsylvania Press 2000
    • Ronny Baier: Anna von Dänemark. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 33, Bautz, Nordhausen 2012, ISBN 978-3-88309-690-2, Sp. 35–48.
    Weblinks
     Commons: Anna von Dänemark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Long-distance royal journeys: Anne of Denmark's journey from Stirling to Windsor in 1603
    • Undiscovered Scotland: Anne of Denmark
    • Anne Oldenburg, Princess of Denmark auf thepeerage.com, abgerufen am 4. Oktober 2015 (englisch)

    Kinder:
    1. 1. Karl I. (Charles) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) wurde geboren am 19 Nov 1600 in Dunfermline; gestorben am 30 Jan 1649 in London, England; wurde beigesetzt am 7 Feb 1649 in St.-Georgs-Kapelle von Schloss Windsor in Berkshire.
    2. Prinzessin Elisabeth Stuart wurde geboren am 19 Aug 1596 in Falkland Palace, Fife, Schottland; gestorben am 13 Feb 1662 in Westminster, London; wurde beigesetzt am 17 Feb 1662 in Westminster Abbey, London, England.


Generation: 3

  1. 4.  Lord Darnley Henry StuartLord Darnley Henry Stuart wurde geboren in 7.12.1545/1546 in Temple Newsam House, Yorkshire (Sohn von Matthew Stewart (Stuart) und Gräfin Margaret Douglas); gestorben am 10 Feb 1567 in Abtei Kirk o'Field, Edinburgh.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Duke of Albany, Earl of Ross und Lord of Ardmanach (ab 1565), König von Schottland (nur formal)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Stuart,_Lord_Darnley

    Henry Stuart, Lord Darnley (* 7. Dezember 1545 bzw. 1546 in Temple Newsam House, Yorkshire; † 10. Februar 1567 in der Abtei Kirk o'Field, Edinburgh) war der zweite Ehemann der schottischen Königin Maria Stuart (seiner Cousine) und somit seit 1565 Duke of Albany, Earl of Ross und Lord of Ardmanach sowie formal König von Schottland, auch wenn er an der Regierung nicht beteiligt war.

    Leben
    Henry Stuart wurde als ältester Sohn des Matthew Stewart, 4. Earl of Lennox und der Margaret Douglas, Tochter des Archibald Douglas, 6. Earl of Angus, in Temple Newsam House in Yorkshire, dem „Hampton Court des Nordens“, geboren. Sein Geburtsdatum wird traditionell als 7. Dezember 1545 angegeben. Allerdings würde das heißen, dass seine Zeugung nur wenige Wochen nach der Geburt seines älteren Bruders, ebenfalls Henry Stuart genannt, stattgefunden hätte, was von einigen Historikern bezweifelt wird. Hinzu kommt, dass ein Bote von Maria Stuart, Darnleys Ehefrau, im März 1566 angab, dass der Gemahl der Königin gerade 19 Jahre alt war. Demzufolge wäre Darnley am 7. Dezember 1546 geboren worden.[1] Als Erbe des Earls of Lennox führte er den Höflichkeitstitel eines Lord Darnley – ein Nebentitel seines Vaters. Durch seine Mutter war er ein Urenkel König Heinrichs VII. von England. Henry, der gleichzeitig auch vom schottischen Königshaus abstammte, war – nach Maria Stuart selbst – der nächste Anwärter auf den schottischen Thron, und auch auf die englische Thronfolge hatte er gute Ansprüche.
    Lord Darnley wuchs in England auf. Er erhielt den üblichen vom Humanismus der Renaissance geprägten Unterricht seiner Kreise, hatte eine schöne Handschrift und zeichnete sich durch Geschicklichkeit in militärischen Übungen aus. Seine ehrgeizige Mutter sandte ihn zum ersten Mal 1559 nach Frankreich, um Franz II. und seiner Gemahlin Maria Stuart zur Thronbesteigung zu gratulieren.[2] Nach dem Tode Franz' II. im Dezember 1560 sandte ihn seine Mutter erneut nach Frankreich, wo er offiziell um Marias Hand anhielt.[3] Lady Lennox hätte ihren Sohn gerne als Elisabeths Nachfolger auf dem englischen Königsthron gesehen, und eine Heirat mit seiner Cousine Maria Stuart schien ihr das richtige Mittel zum Zweck zu sein. In der Folge wurden Mutter und Sohn, die beide englische Untertanen waren, 1561 von Elisabeth inhaftiert, nach kurzer Zeit aber wieder freigelassen.

    Heirat mit Maria Stuart
    Darnley verbrachte einige Zeit am englischen Hof, bevor er sich 1565 nach Schottland aufmachte. Die Heirat mit Maria Stuart war eine Liebesheirat, gleichzeitig aber auch politisches Kalkül. Bereits 1564 war er von Maria in die engere Auswahl einbezogen worden, allerdings nur als zweite Wahl,[4] da Maria noch Interesse an Elisabeths Vorschlag zeigte, Robert Dudley, den Earl of Leicester zu ehelichen - wofür Elisabeth ihr in diesem Falle die englische Thronfolge zusichern wollte.[5] Da es die englische Seite, von der Unwilligkeit des Bräutigams [6] abgesehen aber zeitweilig an Interesse fehlen ließ[7], entschloss sich Maria, Darnley zu heiraten, nachdem sie ihren neuen Verehrer während einer Masernerkrankung gepflegt hatte.
    In der schottischen Politik hatte die Rückkehr Darnleys Unruhe und Befürchtungen ausgelöst, da seine Eltern dort großen territorialen Einfluss hatten und „mehr gefürchtet als geliebt“ wurden.[8] Darnley war außerdem Katholik und man befürchtete eine Wende in der protestantischen Ausrichtung Schottlands, da Maria Schottland Philipp II. anempfohlen hatte und versprach, dass Schottland nach ihrer Heirat mit Darnley „so sehr unter seiner Kontrolle sein werde wie irgendein Teil seines Reiches“.[9] Zahlreiche Adlige Schottlands waren entsetzt über die bevorstehende Heirat,[10] und Marias Halbbruder James Stewart, 1. Earl of Moray ging mit einigen protestantischen Adligen nach England, andere wurden von Maria verbannt.
    Die Haltung Elisabeths I. zu dieser Heirat ist nicht eindeutig und nur schwer zu verstehen. Einerseits hatte sie Darnley Maria als Ehemann „zweiter Wahl“ angeboten und ihm die Reise nach Schottland erlaubt und sie wusste auch, dass Maria an einer Heirat mit Darnley interessiert war.[11] Andererseits haben sie und der Kronrat ihr unmissverständliches Missfallen erklärt, und das Angebot an Maria, doch noch Robert Dudley, Earl of Leicester („oder einen anderen englischen Adligen“ als Darnley) zu heiraten, wurde schnellstens erneuert.[12] Es war jedoch zu spät: Die Hochzeit von Darnley und Königin Maria fand am 29. Juli 1565 in der Kapelle des Holyrood Palace in Edinburgh statt.

    Ermordung Rizzios
    Maria, die binnen kurzem schwanger wurde, war anfangs in ihren gutaussehenden Bräutigam sehr verliebt, aber diese Begeisterung kühlte schnell ab, und die Eheleute entfremdeten sich rasch. Lord Darnley war hochmütig, mit einem Hang zur Gewalttätigkeit.[13] Er erregte in Edinburgh Aufsehen durch seine Eskapaden in Wirtshäusern und Bordellen. Sein Königstitel wurde nach seiner Meinung nicht genügend gewürdigt, da Maria ihm keinen politischen Einfluss gewährte. Er fühlte sich in seinem Stotolz verletzt, als das Parlament sich weigerte, ihn zum König eigenen Rechts zu machen. Er beteiligte sich an einer Verschwörung schottischer Lords, die sich gegen den Privatsekretär und Vertrauten der Königin, David Rizzio, wandte. Nach Darnleys Meinung war Rizzio auch Marias Liebhaber. Eifersüchtig ermordete er mit seinen Komplizen den Italiener am 9. März 1566 vor den Augen seiner schwangeren Frau. Maria wurde unter Hausarrest gestellt, konnte aber mit Hilfe ihres wankelmütigen Gemahls, der die Fronten gewechselt und sich wieder auf ihre Seite gestellt hatte, nach Dunbar entkommen.
    Nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes James am 19. Juni 1566 war die Erbfolge gesichert und Maria wandte ihre Gunst ihrem zukünftigen dritten Ehemann James Hepburn, 4. Earl of Bothwell zu. Darnley, dessen Mitverschwörer sich wegen seines Seitenenwechsels von ihm abgewandt hatten, war jetzt isoliert. Als Mordgerüchte aufkamen, fürchtete er um sein Leben und machte sich auf, Schottland zu verlassen, wurde aber durch verschiedene Umstände an seinem Plan gehindert. Er floh nach Glasgow, wo ihn eine Krankheit (möglicherweise Syphilis, aber wahrscheinlich die Pocken) niederwarf. Maria überredete Darnley, wieder nach Edinburgh zurückzukehren.

    Darnleys Tod
    Mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand reiste er in kurzen Etappen und machte in Kirk o'Field, innerhalb der Stadtmauern Edinburghs, Station. Er hütete noch das Bett, und seine Gattin pflegte ihn demonstrativ und versprach ihm die baldige Wiederaufnahme der ehelichen Beziehungen. Am Abend des 9. Februar 1567 verabschiedete sich Maria von ihm und ging zur Hochzeit ihrer Zofe im Holyrood Palace ganz in der Nähe. Kurz darauf gab es in seiner Unterkunft eine gewaltige Explosion, die das Haus völlig zerstörte. Darnley selbst und sein Diener wurden tot in der Nähe des Hauses in einem Obstgarten außerhalb der Stadtmauern gefunden. Da er unbekleidet war und keine Verletzungen aufwies, nimmt man an, dass er auf der Flucht erdrosselt wurde. Die Täter wurden zunächst aus offensichtlich politischen Gründen nicht ermittelt. Der Earl of Bothwell war für alle der offenkundige Auftraggeber, als herauskam, dass er das verwendete Schießpulver in Darnleys Keller hatte unterbringen lassen. Außerdem hatten mehrere schottische Lords (darunter Bothwell) bereits im November 1566 in Anwesenheit Marias in Craigmillar einen Eid (bond) geschworen, Darnley zum Wohle des Staates zu beseitigen.[14] Eine Mitwisserschaft Maria Stuarts wurde oft geleugnet, ist aber kaum zu bezweifeln. Darnleys sterbliche Überreste wurden in der Kapelle des Holyrood-Palastes beigesetzt. Maria heiratete nur wenige Wochen nach Darnleys Tod den Earl of Bothwell. Die Ehe mit dem mutmaßlichen Mörder Darnleys löste einen großen Skandal aus, der in der weiteren Folge zum Aufstand gegen die Königin, ihrer Absetzung und ihrer Flucht nach England führte.

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit Maria Stuart ging ein Kind hervor:
    • James Stuart (1566–1625) ∞ Anna von Dänemark, ab 1567 als James VI. König von Schottland, ab 1603 als James I. auch König von England



    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Weblinks
     Commons: Henry Stuart, Lord Darnley – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen und Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Alison Weir: Mary Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley.2009 Ballantine Books Trade Paperback Edition, S. 61
    2 Caroline Bingham: Darnley: A life of Henry Stuart, Lord Darnley, consort of Mary Queen of Scots. Constable, London 1995, S. 67–68
    3 Caroline Bingham: Darnley: A life of Henry Stuart, Lord Darnley, consort of Mary Queen of Scots. Constable, London 1995, S. 72
    4 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co. (New York) 1939: S. 146, 147
    5 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co. (New York) 1939: S. 145
    6 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co. (New York) 1939: S. 143–144, 158
    7 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co. (New York) 1939: S. 154–157
    8 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co. (New York) 1939: S. 147
    9 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co. (New York) 1939: S. 160
    10 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co. (New York) 1939: S. 446
    11 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co. (New York) 1939: S. 153
    12 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co. (New York) 1939: S. 159–161
    13 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co. (New York) 1939: S. 445, 446
    14 „It was thought expedient and most profitable for the common wealth,..., that such a young fool and proud tyrant should not reign or bear rule over them;...that he should be put off by one way or another; and whosoever should take the deedn hand or do it, they should defend“ (Book of Articles): Antonia Fraser: Mary Queen of Scots Panther Books, London, 1970, S. 335–336
    Literatur
    • Caroline Bingham: Darnley: A life of Henry Stuart, Lord Darnley, consort of Mary Queen of Scots. Constable, London 1995, ISBN 0-09-472530-6.
    • Alison Weir: Mary, Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. Random House, New York 2003, ISBN 0-641-64510-4.

    Henry heiratete Königin Maria von Schottland (Stuart) am 29 Jul 1565 in Holyrood Palace. Maria (Tochter von König Jakob (James) V. von Schottland und Marie von Guise (von Lothringen)) wurde geboren am 8 Dez 1542 in Linlithgow Palace; gestorben am 18 Feb 1587 in Fotheringhay Castle; wurde beigesetzt am 31 Jul 1587 in Kathedrale von Peterborough, dann Westminster Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Königin Maria von Schottland (Stuart)Königin Maria von Schottland (Stuart) wurde geboren am 8 Dez 1542 in Linlithgow Palace (Tochter von König Jakob (James) V. von Schottland und Marie von Guise (von Lothringen)); gestorben am 18 Feb 1587 in Fotheringhay Castle; wurde beigesetzt am 31 Jul 1587 in Kathedrale von Peterborough, dann Westminster Abbey.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Stuart

    Maria Stuart (* 8. Dezember 1542 in Linlithgow Palace; † 8. Februarjul./ 18. Februar 1587greg. in Fotheringhay Castle), geboren als Mary Stewart, war vom 14. Dezember 1542 bis zum 24. Juli 1567 als Maria I. Königin von Schottland sowie durch ihre Ehe mit Franz II. von 1559 bis 1560 auch Königin von Frankreich; sie entstammte dem Haus Stuart.
    Da Schottland zur Zeit ihrer Geburt von politischen und religiösen Unruhen erschüttert war, wurde Maria Stuart im Kindesalter nach Frankreich gebracht und an der Seite ihres künftigen Ehemanns Franz II. erzogen. Durch dessen frühen Tod wurde sie bereits im Alter von 17 Jahren zur Witwe und kehrte 1561 nach Schottland zurück. Dort gelang es ihr nicht, die zahlreichen Spannungen unter den konkurrierenden Adelsfamilien zu befrieden. Nach der Ermordung ihres zweiten Gemahls Lord Darnley im Februar 1567, an der ihr eine Mittäterschaft angelastet wurde, geriet sie innenpolitisch verstärkt unter Druck, infolgedessen sie im Juni 1567 im Loch Leven Castle gefangengesetzt wurde und zugunsten ihres Sohnes Jakob abdanken musste. Nach ihrer Flucht und einer verlorenen Schlacht am 13. Mai 1568 bei Langside ging sie ins Exil nach England. Ihre zweite Lebenshälfte war geprägt von einem fortwährenden Konflikt mit Königin Elisabeth I., der unter anderem auf einem Anspruch auf den englischen Königsthron basierte. Nachdem Maria Stuart verdächtigt worden war, an einem geplanten Attentat auf die englische Königin beteiligt gewesen zu sein, wurde sie wegen Hochverrats 1587 hingerichtet.
    Aufgrund der zahlreichen künstlerischen Bearbeitungen ihrer Lebensgeschichte gilt sie als eine der bekanntesten schottischen Monarchengestalten.

    Leben

    Frühe Kindheit
    Maria war die Tochter König Jakobs V. von Schottland und seiner zweiten Ehefrau Marie de Guise. Ihre Großmutter väterlicherseits war die englische Prinzessin Margaret Tudor, ältere Schwester von Heinrich VIII., weshalb Maria Stuart einen Ansprucch auf den englischen Thron hatte. Diese Tatsache und besonders ihr Selbstverständnis als Erbin der englischen Krone sollte sie zur gefährlichsten Gegenspielerin von Königin Elisabeth machen, die als Cousine ihres Vaters ihre Tante zweiten Grades war.
    König Jakob V. starb im Alter von 30 Jahren im Falkland Palace. Schottland war gerade in der Schlacht von Solway Moss von den Engländern vernichtend geschlagen worden, und Marias Vater betrauerte auf dem Sterbebett noch seine beiden im Jahr zuvor verstorbenen Söhne, als ihn die Nachricht von der Geburt einer Tochter erreichte. Er soll das Ereignis mit den Worten kommentiert haben: „Mit einem Mädchen hat es begonnen, mit einem Mädchen wird es enden! (It began with a lass, and it will end with a lass!)“. Dies war eine Anspielung auf die Stewart-Dynastie, die durch eine Heirat mit Marjorie Bruce, der Tochter von Robert I., den Thron bestiegen hatte, und nun mit einer neugeborenen Königin unterzugehen drohte.
    Die erst sechs Tage alte Maria war nun Königin von Schottland. James Hamilton, 2. Earl of Arran, der Nächste in der Thronfolge, war bis 1554 Regent und wurde dann durch die Königinmutter abgelöst, die bis zu ihrem eigenen Tod im Jahr 1560 herrscschte. Im Juli 1543, sechs Monate nach Marias Geburt, wurde vertraglich vereinbart, dass sie neun Jahre später mit dem zukünftigen englischen König Eduard VI. vermählt werden sollte und dass ihre Erben in Personalunion über England und Schottland herrschen sollten. Am 9. September 1543 wurde Maria Stuart formell im Stirling Castle gekrönt, wobei sie königliche Roben trug, die speziell auf ihre Körpergröße abgestimmt worden waren, sonst aber weitgehend dem Original entsprachen.
    Der Vertrag mit England wurde Ende 1543, wenige Wochen nach der Krönung, durch das schottische Parlament aufgelöst. Heinrich VIII. hatte verlangt, dass Schottland seine traditionelle Auld Alliance mit Frankreich (Defensivbündnis der beiden Länder gegen England) auflösen sollte, was abgelehnt wurde. Daraufhin befahl Heinrich, Schottland anzugreifen. Dieser Krieg zwischen Schottland und England wurde später als „Rough Wooing“ (dt.: Rüde Werbung) bezeichnet. Im Mai 1544 erreichte Edward Seymour, 1. Duke of Somerset, mit seiner Flotte den Hafen von Leith. Seine Aufgabe war es, Edinburgh einzunehmen und die junge Königin zu entführen. Doch Marie de Guise versteckte ihre Tochter in den geheimen Räumen von Stirling Castle.
    Am 10. September 1547 erlitten die Schotten in der Schlacht bei Pinkie Cleugh eine verheerende Niederlage. Marie de Guise brachte ihre Tochter zunächst in der Priorei von Inchmahome in Sicherheit und wandte sich dann an den französischen Botschafter. Der neue französische König Heinrich II. schlug die Vereinigung Schottlands mit Frankreich vor, indem Maria seinen erstgeborenen Sohn Franz heiraten sollte.
    Im Februar 1548 schickte Marie de Guise ihre Tochter nach Dumbarton Castle. Mittlerweile hatten die Engländer mehrfach schottisches Gebiet überfallen. Sie eroberten die strategisch wichtige Stadt Haddington, wurden dort aber im Juni von der französischen Armee vertrieben. Am 7. Juli wurde in einem Nonnenkloster bei Haddington die Heiratsvereinbarung zwischen Maria und Franz II. unterzeichnet. Am 7. August 1548 legte die französische Flotte in Dumbarton ab und brachte die fünfjährige Königin nach Frankreich. Die Überfälle der Engländer dauerten bis Juni 1551 an und schwächten das Land empfindlich.

    Heirat in Frankreich
    Zeitgenössischen Berichten zufolge war Maria während ihrer Kindheit lebhaft, hübsch und intelligent. In ihr Exil nach Frankreich wurde sie von ihrem eigenen kleinen Hofstaat begleitet, bestehend aus zwei Lords, zwei Halbbrüdern und den „vier Marrys“, vier Mädchen gleichen Alters, die alle den Namen Mary trugen und Töchter der angesehensten adligen Familien Schottlands waren: Beaton, Seton, Fleming und Livingston. Am französischen Hof erhielt sie die bestmögliche Erziehung und Unterricht in ihrem heimischen Scots, Latein, Spanisch, Italienisch und möglicherweise Griechisch.[1] Die französische Sprache war zeitlebens ihre Muttersprache. Sie erlernte auch zwei Musikinstrumente sowie Reiten, die Falknerei und Nadelarbeiten. Während dieser Zeit nahm sie den Nachnamen Stuart an, die französische Schreibweise von Stewart.
    Am 24. April 1558 heiratete sie vertragsgemäß den ein Jahr jüngeren Dauphin, den französischen Thronfolger. Die prachtvolle Hochzeitszeremonie fand in der Kathedrale Notre-Dame de Paris statt.
    1559 starb ihr Schwiegervater Heinrich II. und Marias Ehemann wurde als Franz II. inthronisiert. Damit wurde sie auch Königin von Frankreich. Der fünfzehnjährige König war schwach, und die Regierungsgeschäfte in Frankreich gingen effektiv über Maria in die Hände ihrer Verwandten über, der schon vorher sehr mächtigen Familie der Guisen. Doch dieses Arrangement war nur von kurzer Dauer; der junge König erkrankte und starb wenig später am 5. Dezember 1560.
    Marias Schwiegermutter Katharina von Medici übernahm die Regentschaft für ihren dritten Sohn Karl IX., einen Bruder Franz’ II. Schon damit war das Ende von Marias Zeit in Frankreich absehbar, da sich die Regentin und ihre Schwiegertochter nicht gut verstanden. Maria bezeichnete Katharina verächtlich als „Krämerstochter aus Florenz“, eine Anspielung auf deren italienische Wurzeln. Nach den Klauseln des Vertrages von Edinburgh, der im Juni 1560 nach dem Tod von Marie de Guise geschlossen wurde, zog Frankreich seine Truppen aus Schottland ab und erkannte die Herrschaft Elisabeths über England an. Die achtzehnjährige Maria Stuart, die in Frankreich verblieben war, weigerte sich, den Vertrag zu unterzeichnen.

    Rückkehr nach Schottland
    Die junge Witwe kehrte bald darauf über Calais nach Schottland zurück und betrat am 19. August 1561 in Leith schottischen Boden. Sie beabsichtigte, alles so zu belassen, wie sie es vorgefunden hatte. Gleichzeitig nahm sie aber für sich die Freiheit in Anspruch, ihren katholischen Glauben zu praktizieren. Trotz ihrer Talente war sie nicht auf die gefährliche und komplexe politische Situation vorbereitet, die in Schottland herrschte. Die Reformation spaltete das Volk. Ihr illegitimer Halbbruder James Stewart, 1. Earl of Moray, war Anführer der Protestanten. Viele ihrer Untertanen wie auch Elisabeth I., die Monarchin des protestantischen Nachbarlandes England, begegneten der strenggläubigen Katholikin Maria mit Misstrauen. Der Reformator John Knox wetterte öffentlich gegen sie und ihren Lebenswandel. Sie hatte einige stürmische persönliche Begegnungen mit ihm.
    Zur Enttäuschung der Katholiken setzte sich Maria Stuart aber nicht aktiv für deren Anliegen ein. Sie tolerierte die neue protestantische Mehrheit und machte ihren protestantischen Halbbruder James Stewart zu ihrem wichtigsten Berater. Unter seiner Führung bereiste sie auch den Norden ihres Reiches und unterwarf dort ihren Cousin George Gordon, 4. Earl of Huntly, den Anführer der katholischen Opposition.

    Gespannte Beziehungen mit England
    Elisabeth Tudor war 1558 nach dem Tod ihres jüngeren Halbbruders Eduard VI. und ihrer älteren Halbschwester Maria I. („Bloody Mary“) Königin von England geworden. Ihr Vater Heinrich VIII. hatte ihre Mutter Anne Boleyn noch zu Lebzeiten seiner ersten Frau Katharina von Aragon geheiratet. Die katholische Kirche erkannte Heinrichs Scheidung von Katharina nicht an, betrachtete die Ehe mit Anne Boleyn als ungültig und Elisabeth somit als uneheliches Kind. Uneheliche Kinder waren jedoch nichht erbberechtigt, weshalb aus katholischer Sicht die Krone nach dem Aussterben von Heinrichs legitimen Nachkommen auf die Nachkommen seiner Schwester Margaret Tudor übergehen sollte. Entsprechend hatte Heinrich II. von Frankreich nach dem Tod voon Maria I. von England 1558 seine Schwiegertochter Maria Stuart zur Königin von England proklamieren lassen. Maria führte von nun an das königliche Wappen Englands neben dem schottischen und französischen.[2] Sie weigerte sich auch später stets, ihren Anspruch auf den englischen Thron aufzugeben, was auch durch ihr Festhalten an der Ablehnung des Vertrags von Edinburgh zum Ausdruck kam. Viele Katholiken in England betrachteten Elisabeth als unrechtmäßige Thronfolgerin. Sie glaubten, ddass Maria als legitime Urenkelin Heinrichs VII. rechtmäßig auf den englischen Thron gehöre. Da sie obendrein von Heinrichs älterer Schwester abstammte, stand sie dem Thron näher als die Nachkommen von Heinrichs jüngerer Schwester Mary Tudor, wie zum Beispiel die protestantischen Schwestern Mary und Catherine Grey. Aus diesen Gründen war die katholische Maria für Elisabeth und ihren protestantischen Hof eine ständige Bedrohung. Dies vor allem, nachdem Papst Pius V. Elisabeth I. 1570 exkommuniziert hatte und die katholische Minderheit in England aufforderte, sich der „Ketzerin“ auf dem Thron zu entledigen, um mit Hilfe Maria Stuarts die alte katholische Kirche wieder einzusetzen (Bulle Regnans in Excelsis).
    Maria Stuart versuchte, die Spannungen zwischen sich und Elisabeth mit einer Einladung nach Edinburgh auszuräumen. Elisabeth weigerte sich jedoch die Einladung anzunehmen, und die Spannungen blieben. Sir William Maitland (Maitland of Lethington) wurde mit dem Hintergedanken als Botschafter an den englischen Hof gesandt, ihr Vorteile auf den englischen Thron zu sichern. Elisabeths Antwort wird wie folgt überliefert: „Bei der Würde der Krone glaube ich, dass sie sie in meiner Zeit niemals erlangen wird.“ In einem Brief an ihren Onkel mütterlicherseits, François de Lorraine, schreibt Maria Stuart jedoch, Maitland habe ihr berichtet, dass Elisabeths wörtliche Ansicht war, dass „ich meiner Überzeugung nach niemanden besseres kenne, noch würde ich ihr jemanden vorziehen.“
    Im Dezember 1561 wurde ein Treffen beider in England vorbereitet, doch Elisabeth änderte kurzfristig ihre Meinung. Das Treffen hätte in York „oder einer anderen Stadt“ im August oder September 1562 stattfinden sollen. Im Juli 1562 jedoch schicktte Elisabeth Sir Henry Sidney nach Edinburgh, um das Treffen wegen des französischen Bürgerkriegs abzusagen. 1563 versuchte Elisabeth erneut, Maria Stuart zu neutralisieren, indem sie eine Heirat mit Robert Dudley, 1. Earl of Leicester vorschlug, ihrem eigenen Favoriten und Vertrauten. Dudley war Engländer und Protestant und hätte so beide Probleme gelöst. Elisabeth schickte einen weiteren Botschafter zu Maria Stuart mit der Nachricht, dass, wenn sie jemanden nach der Wahl Elisabeths ((gemeint war Lord Robert Dudley) heiraten würde, sie selbst – Elisabeth – „dafür sorgen würde, dass sie [Maria Stuart] die verbriefte Bestätigung als nächste Cousine und Erbin des Thrones bekäme“. Dieser Vorschlag verlief im Sande, nicht zuletzt, weil Robert Dudley selbst alles tat, um das Heiratsprojekt zu verhindern.[3]

    Ehe mit Lord Darnley
    Der verwitweten Maria Stuart wurden die Könige von Schweden, Dänemark und Frankreich, Erzherzog Karl von Österreich, Don Carlos von Spanien, die Herzöge von Ferrara, Namur und Anjou, der Earl of Arran und der Earl of Leicester als potentielle Ehemänner angetragen. An Don Carlos, dem spanischen Thronfolger, zeigte sie ernsthaftes Interesse, doch entschied Philipp II. schließlich gegen eine solche Verbindung, die ihn zu sehr in Gegensatz zu England gebracht hätte.
    1565 verliebte sie sich Hals über Kopf in ihren neunzehnjährigen Cousin Henry Stuart, Lord Darnley, den Sohn des Earl of Lennox. Dieser hätte durch diese Ehe seinen Sohn in die unmittelbare Nähe des englischen Throns gebracht. Darnleys Mutter war Margaret Douglas, Marias Tante und über ihre Mutter Margaret Tudor Nichte Heinrichs VIII. Doch außer diesem Thronanspruch und seinem guten Aussehen gab es nichts, was für Darnley sprach. Er war von wankelmütigem Charakter und neigte zu jugendlichen Eskapaden. Zudem war er drei Jahre jünger als Maria. Die Hochzeit wurde jedoch eilig für den 29. Juli 1565 anberaumt (im Holyrood Palace).
    Diese Eheschließung mit einem Katholiken führte dazu, dass sich Marias Halbbruder James Stewart, 1. Earl of Moray mit anderen protestantischen Adligen zusammentat und offen rebellierte. Maria begab sich am 26. August 1565 nach Stirling, um den Rebellen entgegenzutreten, und kehrte im darauf folgenden Monat nach Edinburgh zurück, um weitere Truppen zu organisieren. Die Rebellion wurde rasch niedergeschlagen, und Moray floh mit seinen Anhängern ins Exil.
    Die Ehe verärgerte auch Elisabeth. Sie war der Ansicht, dass die Heirat nur mit ihrer Erlaubnis hätte stattfinden dürfen, weil Darnley ein englischer Untertan war. Die Ehe stellte aufgrund des königlichen Blutes von Darnley eine Bedrohung für Elisabeth dar. Ein Kind aus dieser Ehe hätte einen gerechtfertigten Anspruch sowohl auf den schottischen als auch auf den englischen Thron gehabt.
    Schon wenige Monate nach der Hochzeit berichtet der englische Botschafter von zunehmenden Spannungen zwischen dem jungvermählten Herrscherpaar. Lord Darnleys Lebenswandel sorgte in Edinburgh für Skandale, und Marias Desinteresse war unübersehbar. Darnley forderte immer deutlicher die Gewährung der tatsächlichen Rechte eines Königs seitens des Parlaments. Maria gewährte ihm zwar den königlichen Titel (crown matrimonial), wollte ihm aber keine Machtbefugnisse einräumen.
    Die enge Freundschaft und Vertrautheit zwischen Maria und ihrem Privatsekretär David Rizzio schürte Darnleys Eifersucht. Er schien Gerüchten Gehör zu schenken, dass Rizzio Marias Liebhaber sei. So ging er einen Pakt mit führenden protestantischen Adligen ein. Es war vermutlich Darnleys Ziel, Titel und Position eines Königs von Schottland zu ergreifen. Die Ziele der Mitverschwörer blieben undeutlich. Gewalttaten vonseiten schottischer Lords waren nicht ungewöhnlich, politische Seitenwechsel an der Tagesordnung.
    Am Abend des 9. März 1566 drangen sie unter Führung Darnleys gemeinsam in das kleine Esszimmer der Königin in Holyrood Palace ein. Darnley hielt die schwangere Königin fest, während die anderen Rizzio im Vorzimmer erstachen. Als einer der Verschwörer sich gegen die Königin wenden wollte, stellte sich Darnley schützend vor sie. Die Verschwörer stellten die Königin unter Hausarrest, doch sie entkam mit der Hilfe ihres Mannes, dem sie eingeredet hatte, sie würde seinen Forderungen nachkommen. In Sicherheit gelangt, distanzierte sich Maria jedoch von ihrem Mann. Er hatte sich durch sein Vorgehen von der Königin entfremdet und war aus Sicht der adligen Mitverschwörer kompromittiert.
    Am 19. Juni 1566 wurde ihr Sohn, der zukünftige König Jakob VI. im Edinburgh Castle geboren. Darnley zog zunehmend den Hass der schottischen Lords auf sich und floh nach Glasgow zu seinem Vater, wo er schwer erkrankte (vermutlich an Syphilis oder den Pocken). Auf Marias Wunsch hin kehrte er aus Glasgow zurück nach Edinburgh und erholte sich im Haus Kirk o’Field, wo Maria ihn häufig besuchte. So entstand der Eindruck, die Versöhnung zwischen den Eheleuten stehe bevor.
    Am 10. Februar 1567 ereignete sich im Haus eine gewaltige Explosion und Darnley wurde tot im Garten gefunden. Da er unbekleidet war und keine Verletzungen aufwies, nimmt man an, dass er auf der Flucht erdrosselt wurde. Es war klar, dass er im Raahmen eines Komplotts ermordet worden war: Bereits im November 1566 hatten wichtige Adlige in Anwesenheit Marias auf Schloss Craigmillar einen Schwur geleistet (bond of manrent), dass sie Darnley zum Wohle des Staates beseitigen würden.[4] Marias Mitwisserschaft an dem Plan wird oft bestritten, ist jedoch kaum ernsthaft zu bezweifeln.
    Darnleys Ermordung beschädigte ihr Ansehen enorm. Hauptdrahtzieher war sehr wahrscheinlich James Hepburn, 4. Earl of Bothwell, den sie bereits im Oktober zuvor auf seiner Burg Hermitage Castle spontan besucht hatte, als sie von seiner Erkrankung erfuhr. Es fand ein Scheinprozess gegen Bothwell statt, in dem er am 12. April 1567 freigesprochen wurde. Die Bevölkerung Edinburghs war dadurch aber nicht zufriedenzustellen.

    Heirat mit Lord Bothwell
    Am 24. April 1567 besuchte Maria zum letzten Mal ihren Sohn auf Stirling Castle. Auf dem Weg zurück nach Edinburgh ließ sie sich offenbar ohne Widerstand von Hepburn und seinen Männern entführen und verbrachte einige Tage im Schloss von Dunbarr. Nun überschlugen sich die Ereignisse: Am 3. Mai 1567 ließ sich Bothwell von seiner Frau scheiden und kehrte drei Tage später mit Maria nach Edinburgh zurück. Am 12. Mai 1567 vergab Maria ihrem Entführer öffentlich, indem sie ihn zum Herzog voon Orkney erhob. Am 15. Mai 1567, nur drei Monate nach der Ermordung Darnleys, heiratete sie im Holyrood Palace denjenigen Mann, den viele für den Mörder hielten. Diese Heirat erwies sich sehr bald als großer Fehler; denn es kam zu einem Aufstand der ihr zuvor treu ergebenen Adligen, die ihre Abdankung forderten.
    Am 15. Juni 1567 versuchte Maria zwar nochmals bei Carberry, in der Nähe von Edinburgh, das Ruder zu ihren Gunsten herumzureißen. Doch selbst das Heer, das sie mit Bothwell um sich geschart hatte, weigerte sich, für sie zu kämpfen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich den Fürsten ihres Landes zu ergeben. Sie wurde im Loch Leven Castle gefangen gesetzt, auf einer Insel im Loch Leven, unter der Herrschaft von William Douglas, 6. Earl of Morton und der Aufsicht seiner Mutter Margaret Erskine, die zugleich die Mutter von Marias Halbbruder James Stewart war. Dieser übernahm nach seiner Rückkehr aus Frankreich im August die Regentschaft, nachdem Maria am 24. Juli 1567 ihre Abdankung zugunsten ihres Sohnes unterzeichnet hatte. Der gut einjährige Junge wurde fünf Tage später in der Holy Rude Church in Stirling als König Jakob VI. gekrönt.

    Flucht nach England
    Im Loch Leven Castle erlitt Maria nach eigenen Angaben[5] auch eine Fehlgeburt von Zwillingen. Mit der Hilfe ihres jungen Gefängniswärters Willie Douglas, nicht zu verwechseln mit dem Burgherrn William Douglas, gelang ihr am 2. Mai 1568, knapp ein Jahr nach ihrer Gefangennahme, die Flucht. Wenige Tage danach führte Maria eine Armee von etwa 6000 Getreuen an. Diese wurde jedoch am 13. Mai bei Langside (heute ein Stadtteil von Glasgow) vernichtend geschlagen. Maria floh und erreichte sechs Tage später Carlisle. Dort ersuchte sie ihre Tante zweiten Grades, Königin Elisabeth I. von England, um Unterstützung gegen die rebellierenden schottischen Adligen.
    Elisabeth war im Prinzip nicht abgeneigt, Maria wieder auf ihren schottischen Thron zu helfen, jedoch war Maria immer noch nicht bereit, den Vertrag von Edinburgh zu akzeptieren und auf ihren englischen Thronanspruch formell zu verzichten. Elisasabeth schwankte also weiter zwischen der Anerkennung des Regimes der antimarianischen Lords in Schottland und ihrer eventuellen Hilfe für Maria. Zunächst wollte sie pro forma klären lassen, ob Maria für den Mord an Lord Darnley verurteilt werden sollte. Elisabeth ordnete eine Untersuchung an, die zwischen Oktober 1568 und Januar 1569 in York vorgenommen wurde. Die Untersuchung war politisch beeinflusst: Elisabeth wünschte weder eine Verurteilung wegen Mordes noch einen Freispruch.
    Maria berief sich darauf, dass sie eine rechtmäßige Königin sei und daher von keinem Gericht verurteilt werden könne. Ihr Halbbruder, der Earl of Moray, hatte inzwischen die Regierungsgeschäfte übernommen und war bestrebt, Maria aus Schottland herauszuhalten und ihre Anhänger zu kontrollieren.
    Um sie zu belasten, präsentierten Marias schottische Gegner der Kommission die sogenannten Kassettenbriefe (Casket Letters), acht Briefe, die Maria angeblich an den Earl of Bothwell geschrieben haben sollte. James Douglas, 4. Earl of Morton, behauptete, sie seien in Edinburgh in einer silbernen Schatulle mit einem eingravierten F (angeblich für Franz II.) gefunden worden, zusammen mit anderen Dokumenten (darunter die Heiratsurkunde von Maria und Hepburn). Maria weigerte sich, vor Gericcht zu erscheinen. Sie wollte erst dann eine schriftliche Verteidigung abgeben, wenn Elisabeth ihr den Freispruch garantierte; dieser Vorschlag wurde abgelehnt. Obwohl die Casket Letters nach einer Untersuchung der Handschrift und des Inhalts als echt befunden wurden, kam die Kommission zu dem Schluss, dass damit der Mord an Lord Darnley nicht bewiesen werden konnte. Dieses Ergebnis entsprach genau den Wünschen Elisabeths.
    Die Authentizität der Casket Letters ist bis heute unter Historikern umstritten, da die Originale 1584 vernichtet wurden und keine der vorhandenen Kopien einen kompletten Satz bildet. Auch handelt es sich bei den Kopien bis auf einen Fall um Übersetzungen aus dem französischen Original. Maria argumentierte, es sei nicht schwierig, ihre Handschrift zu imitieren. In späteren Jahrhunderten wurde vermutet, dass die Briefe komplette Fälschungen seien, dass verdächtige Passagen vor der Konferenz von York eingefügt worden sind oder dass die Briefe an Bothwell von einer anderen Person geschrieben worden sind. Es ist heute unmöglich, die Echtheit oder Fälschung der Briefe eindeutig festzustellen. Auch ist die Bedeutung dieser Briefe für die Frage nach Marias Mitschuld an der Ermordung ihres Gemahls Lord Darnley maßlos überschätzt worden.

    Gefangenschaft und Hinrichtung
    Es folgten 18 Jahre Haft, zum Teil unter angenehmen Bedingungen, in den verschiedenen englischen Burgen und Schlössern (z. B. Bolton Castle, Chatsworth House, Sheffield, Buxton, Tutbury, Chartley und schließlich Fotheringhay). Diese Anlagen wurden deshalb gewählt, weil sie sowohl von Schottland als auch von London weit genug entfernt waren. Die meiste Zeit befand sich Maria unter der Obhut von George Talbot, 6. Earl of Shrewsbury und seiner Ehefrau Bess of Hardwick. Marias dritter Ehemann, der Earl of Bothwell, war in Norwegen verhaftet und nach Dänemark gebracht worden, wo er eingekerkert wurde und dem Wahnsinn anheimfiel. Er starb 1578.
    1570 wurde Elisabeth durch die Repräsentanten Karls IX. von Frankreich erneut überzeugt, Maria wieder auf den schottischen Thron zu bringen. Ihre Vorbedingung war jedoch die Ratifikation des Vertrages von Edinburgh, dessen Unterzeichnung Maria jedoch weiterhin ablehnte. Dennoch verhandelte William Cecil auf Weisung Elisabeths hin weiter mit Maria. Elisabeth wich einer persönlichen Begegnung mit Maria, die letztere stets herbeisehnte, immer aus. Die Ridolfi-Verschwörung (ein Plan zur Ermordung Elisabeths und zur Einsetzung Maria Stuarts als englische Königin durch spanische Truppen, in den Maria eindeutig verwickelt war) ließ Elisabeth erneut ihr Vorgehen überdenken. 1572 verabschiedete das Parlament auf Veranlassung der Königin ein Gesetz, das Maria von der englischen Thronfolge ausschloss. Unerwartet verweigerte Elisabeth jedoch die Zustimmung zu dem Gesetz, da sie erneut ihre Meinung geändert hatte.
    Maria wurde für Elisabeth zu einer untolerierbaren Last, da sich Maria in immer mehr Komplotte verwickeln ließ, was ihre abgefangenen Briefe bewiesen. Nach der Hinrichtung der Babington-Verschwörer (20.–21. September 1586) wurde Maria Stuart Endde September 1586 nach Fotheringhay verbracht. Eine vom 15. bis 16. Oktober 1586 tagende Kommission aus 40 (teils katholischen) Adeligen befand über Marias Schuld. Am 25. Oktober 1586 wurde Maria Stuart wegen Hochverrats für schuldig befunden, da sie an der Babington-Verschwörung – einem geplanten Anschlag auf Elisabeths Leben – beteiligt war. Auf der Parlamentsversammlung vom 29. Oktober 1586 forderten Ober- und Unterhaus per Petition einstimmig die sofortige Hinrichtung. Diese Petition wurde Elisabeth I. am 12. November 1586 in Richmond überreicht. Maria Stuart erfuhr am 16. November 1586 von der Entscheidung des Parlaments und der drohenden Hinrichtung.
    Doch erst am 1. Februar 1587 unterzeichnete Elisabeth die Hinrichtungsurkunde; sie hatte vorher noch versucht, den Gefängniswärter Sir Amyas Paulet dazu zu bringen, Maria zu ermorden (für die herrschende Klasse war der Gedanke unerträglich, eine gesalbte Königin vor Gericht abzuurteilen und hinzurichten – man bevorzugte Mord), um die Hinrichtung zu umgehen. Am 7. Februar 1587 wurde Maria Stuart über das Todesurteil und den Hinrichtungstermin unterrichtet. Einen Tag später (fast auf den Tag 20 Jahre nach der Ermordung ihres zweiten Ehemannes Lord Darnley), am Mittwoch, dem 8. Februar 1587 (laut heutigem Gregorianischen Kalender 18. Februar) wurde Maria Stuart um 10 Uhr in der Großen Halle von Schloss Fotheringhay hingerichtet.
    Der Ablauf der Hinrichtung ist überliefert. Sie erschien wie eine Nonne an der Hinrichtungsstätte in einem schwarzen Satinkleid, das mit schwarzem Samt gesäumt war. Am Gürtel trug sie zwei Rosenkränze. Ein weißer Schleier bedeckte ihr Haar. Als sie am Schafott den Schleier und die dunkle Überbekleidung ablegte, sah man, dass sie darunter einen dunkelroten Samtunterrock und ein dunkelrotes Satinmieder trug. Die rote Farbe ihrer Unterkleidung war vermutlich bewusst gewählt. Im europäischen Kulturkreis symbolisierte Rot Märtyrertum, Mut und königliches Blut.[6]
    Der Scharfrichter war unerfahren und nervös; er benötigte drei Schläge mit der Axt, um Marias Kopf vom Körper zu trennen. Der erste Schlag traf den Hinterkopf. Da Maria keine Reaktion zeigte, führte der erste Schlag vermutlich schon zu Bewusstlolosigkeit oder Tod. Der zweite Schlag traf zwar den Hals, durchtrennte aber nicht alle Muskelstränge. Erst der dritte Schlag trennte den Kopf vom Rumpf. Legenden berichten, dass nach der Hinrichtung der Henker mit den Worten „Es lebe die Königin“ den Kopf von Maria Stuart an den Haaren emporhob, um ihn der Menge zu präsentieren. Er ergriff dabei aber eine Perücke und ihr Kopf, mit kurzgeschorenem grauem Haar, fiel herunter und rollte auf das Schafott. Viel zitiert ist auch, dass der Schoßhund der Königin sich in ihren Gewändern versteckt hatte und nach der Hinrichtung blutüberströmt von der Leiche entfernt wurde.
    Maria Stuart wurde am 31. Juli 1587 zuerst in der Kathedrale von Peterborough beigesetzt. Doch die Leiche wurde im September 1612 exhumiert, als ihr Sohn, der als Jakob I. in Personalunion auch über England herrschte, die Beisetzung in der Westminster Abbey anordnete. Dort ruht sie neun Meter vom Grab ihrer Tante zweiten Grades, Elisabeth I., entfernt.


    Maria Stuart in Literatur, Musik und Film
    Maria Stuarts Leben und insbesondere ihr Konflikt mit Königin Elisabeth I. von England ist bereits seit ihrem Tod ein beliebter Stoff der künstlerischen Rezeption. Frühe Werke über sie entstanden bereits in den ersten Jahren nach der Hinrichtung, vor allem motiviert durch katholische Autoren, die sie als Märtyrerin glorifizierten.
    Maria Stuart in Literatur und Theater
    Bereits 1587 erschien von einem Jesuiten ein Gedicht zu Ehren Maria Stuarts. Weitere Gedichte und Geschichten folgten im ausgehenden 16. und im 17. Jahrhundert. Eines der wichtigsten Werke über Maria Stuarts Leben ist Friedrich Schillers Tragödie Maria Stuart (1800). Die bekannteste Biographie Maria Stuarts im deutschsprachigen Raum schrieb Stefan Zweig 1935. Eine weitere, neuere Biographie gibt es vom Autor Michel Duchein (2003). Anka Muhlstein und Sylvia Jurewitz-Freischmidt veröffentlichten jeweils Doppelbiographien der Rivalinnen Maria Stuart und Elisabeth I. Ein historischer Roman von Margaret George basiert ebenfalls auf Maria Stuarts Leben.
    Über Maria Stuart gibt es weiterhin ein Theaterstück von Elfriede Jelinek namens Ulrike Maria Stuart (2006) und ein Broadway-Stück von Maxwell Anderson. Robert Bolt schrieb 1971 ein Theaterstück, bei dessen Uraufführung seine Ehefrau Sarah Miles Maria Stuart darstellte.
    Maria Stuart in der Musik
    Sehr frei nach Friedrich Schillers Tragödie entstand Gaetano Donizettis Oper Maria Stuarda (1835). Auf der Opernbühne erscheint Maria Stuart außerdem in Maria Stuarda, regina di Scozia von Pietro Casella (1811), der gleichnamigen Oper von Carlo Coccia (1827) und in Mary Queen of Scots von Thea Musgrave (1977).
    Am 26. März 1840 komponierte Richard Wagner (1813–1883) in Paris das Lied Adieux de Marie Stuart auf einen Text von Pierre Jean de Béranger (1780−1857).[7]
    1852 komponierte Robert Schumann (1810−1856) fünf Lieder auf Gedichte von Maria Stuart, op. 135 und schenkte sie im selben Jahr seiner Frau Clara zum Weihnachtsfest. Die Lieder auf Übersetzungen von Gisbert Freiherr Vincke tragen die Titel: Abschied von Frankreich, Nach der Geburt ihres Sohnes, An die Königin Elisabeth, Abschied von der Welt und Gebet,[8] wobei nur das dritte und vierte als authentisch gelten.[9]
    1899 wurde in der von Max Runze besorgten Gesamtausgabe sämtlicher Lieder und Balladen von Carl Loewe (1796–1869) zum ersten Mal ein Lied mit dem Titel Gesang der Königin Maria Stuart auf den Tod Franz II. (nach Art der altfranzösischen Volkslieieder) veröffentlicht. Im Vorwort zum zweiten Band der Gesamtausgabe, in dem sich das Lied befindet, heißt es: „Den Text des 1560 gedichteten Liedes hat der französische Historiker Pierre de Brantôme (1540−1614) in seinen Dames illustres (Oeuvres 5,88) überliefert; danach Le Roux de Lincy, Recueil de chants historiques francais 2, 225 (1842).“ Gewidmet hat Loewe das Lied seiner Tochter Julie von Bothwell. Der Herausgeber bemerkt außerdem: „Offenbar stützt sich Loewe in diesem Gesang auf altfranzösische Melodien und Rhythmen. Komponiert vermutlich in späterer Zeit.“ Die Ausgabe des Liedes bei Breitkopf & Härtel in Leipzig ist zweisprachig – ein deutscher Text stammt aus der Feder von A. R.
    Maggie Reilly sang das Lied To France auf Mike Oldfields Album Discovery aus der Sicht von Maria. Weitere Rezeptionen in der modernen Rock- und Pop-Musik stammen von Lou Reed (Sad Song 1973 mit Maria Stuart gewidmeten Versen), Fairport Convention (Fotheringay 1969 über Maria Stuarts Haft) und Grave Digger (zwei Songs über die Zeit im Gefängnis und die letzten Tage vor der Hinrichtung).
    Am 4. April 2008 fand im Waldau-Theater in Bremen die Uraufführung des Musicals Maria Stuart, Königin der Schotten als Inszenierung der Bremer Musical Company statt. Die Musik stammt von Thomas Blaeschke, das Libretto von Kerstin Tölle.
    Maria Stuart im Film
    Zu den Verfilmungen ihres Lebens gehören The Execution of Mary Stuart von Thomas Alva Edison aus dem Jahre 1895, Maria Stuart mit Fritz Kortner, Maria Stuart (1927) von Friedrich Fehér mit Magda Sonja, Maria Stuart (1936) mit Katharine Hepburn uund Fredric March, Das Herz der Königin mit Zarah Leander und Willy Birgel, Maria Stuart, Königin von Schottland (1971) mit Vanessa Redgrave und Glenda Jackson, Maria Stuart – Blut, Terror und Verrat (2004) mit Clémence Poésy sowie Mary Queen of Scots (2013) von Thomas Imbach. Seit Oktober 2013 läuft auf The CW die US-amerikanische Serie Reign, mit Adelaide Kane in der Hauptrolle.



    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • 2013: Mary, Queen of Scots, National Museums of Scotland, Edinburgh.
    Literatur
    • George Ballard: Memoirs of several ladies of Great Britain, who have been celebrated for their writings, or skill in the learned languages, arts and sciences. Oxford 1752.
    • Antonia Fraser: Maria Stuart: Königin der Schotten. Pawlak, Hersching 1969, ISBN 3-88199-636-2.
    • Friedrich Schiller: Maria Stuart. Reclam, ISBN 3-15-000064-5 (und viele andere Ausgaben).
    • Stefan Zweig: Maria Stuart. S. Fischer, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-596-21714-8.
    • Michel Duchein: Maria Stuart – eine Biographie. Albatros, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-96097-5 (Originaltitel: Marie Stuart. La femme et le mythe. Benziger Verlag 1992).
    • Martin Schneider: Maria Stuart. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 32, Bautz, Nordhausen 2011, ISBN 978-3-88309-615-5, Sp. 932–942.
    • Bjørnstjerne Bjørnson: Maria Stuart in Schottland. 1864.
    • Walter Heichen: Maria Stuart. Deutsche Buchvertriebs- und Verlags-Gesellschaft, Berlin-Düsseldorf 1951 (Roman).
    • Jenny Wormald: Maria Stuart. Ploetz, Freiburg und Würzburg, 1992, ISBN 3-87640-500-9.
    • John E. Neale (Jonathan Cape Ltd./London): Elisabeth I. Hugendubel, Kreuzlingen/München 2004, ISBN 3-424-01226-2.
    Weblinks
     Commons: Maria Stuart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: Maria Stuart (1542–1587) – Quellen und Volltexte
    • Literatur von und über Maria Stuart im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Maria Stuart in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Maria Stuart. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten).
    • Offizielle Biographie (englisch)
    • Eintrag in der Classic Encyclopedia (Memento vom 23. Januar 2013 im Internet Archive) (englisch)
    • Digitalisierte Flugschrift zum Tode Maria Stuarts, Erfurt 1587
    • Das Schauspiel Maria Stuart von Friedrich Schiller
    • Last letter of Mary, Queen of Scots, National Library of Scotland bei Flickr
    Einzelnachweise
    1 Antonia Fraser: Mary Queen of Scots Panther Books, London 1970, S. 75.
    2 Antonia Fraser: Mary Queen of Scots. Panther Books, London 1970, S. 113–115
    3 Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester Dodd, Mead & Co., New York 1939, S. 136–164, 445–447
    4 „It was thought expedient and most profitable for the common wealth … that such a young fool and proud tyrant should not reign or bear rule over them; … that he should be put off by one way or another; and whosoever should take the deed in had or do it, they should defend“ (Book of Articles): Antonia Fraser: Mary Queen of Scots. Panther Books, London 1970, S. 335f.
    5 Claude Nau: History of Mary Stuart from the murder of Rizzio to her flight into England, herausgegeben von J. Stevenson 1883, S. 264
    6 Amy Butler Greenfield: A Perfect Red – Empire, Espionage and the Qest for the Color of Desire. HarperCollins Publisher, New York 2004, ISBN 0-06-052275-5, S. 18–19
    7 Wagner-Chronik. Daten zu Leben und Werk zusammengestellt von Martin Gregor-Dellin, dtv-Bärenreiter 1983; Richard Wagner: Sämtliche Lieder mit Klavierbegleitung, Schott Mainz
    8 Robert Schumann: Lieder für Singstimme und Klavier, Band III, herausgegeben von Alfred Dörffel. Edition Peters, Leipzig
    9 Hans-Joachim Zimmermann: Die Gedichte der Königin Maria Stuart. Gisbert Vincke, Robert Schumann und eine sentimentale Tradition. In: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, herausgegeben von Sühnel et al., Westermann-Verlg, 1977, S. 308–319

    Begraben:
    Die Leiche wurde im September 1612 exhumiert, als ihr Sohn, der als Jakob I. in Personalunion auch über England herrschte, die Beisetzung in der Westminster Abbey anordnete. Dort ruht sie neun Meter vom Grab ihrer Tante zweiten Grades, Elisabeth I., entfernt.

    Gestorben:
    Hingerichtet

    Notizen:

    Maria und Henry Stuart hatten einen Sohn.

    Kinder:
    1. 2. König Jakob (James) VI. (I.) von England, von Schottland, von Irland (Stuart) wurde geboren am 19 Jun 1566 in Edinburgh, Schottland; gestorben am 27 Mrz 1625 in Theobalds Park, Grafschaft Hertfordshire, England.

  3. 6.  König Friedrich II. (Frederik) von Dänemark (von Norwegen)König Friedrich II. (Frederik) von Dänemark (von Norwegen) wurde geboren am 1 Jul 1534 in Hadersleben; gestorben am 4 Apr 1588 in Antvorskov bei Slagelse.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Dänemark und Norwegen (1559 bis 1588)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Dänemark_und_Norwegen)

    Friedrich II. (* 1. Juli 1534 in Hadersleben; † 4. April 1588 in Antvorskov bei Slagelse) war König von Dänemark und Norwegen von 1559 bis 1588.

    Leben
    Er war der älteste Sohn von Christian III. von Dänemark und dessen Gemahlin Dorothea von Sachsen-Lauenburg.
    Friedrich begann 1559 seine Regierung mit der Unterwerfung Dithmarschens in der Letzten Fehde. Danach ließ er sich in Kopenhagen krönen und trat zur evangelischen Kirche über. 1564 musste er seinem Bruder Johann dem Jüngeren den ihm zustehendeen Erbteil aushändigen. Dabei kam es zu einer weiteren Landesteilung in Schleswig und Holstein, indem Johann in Schleswig das Gebiet um Sonderburg und in Holstein das Gebiet um Plön erhielt. Die Stände verweigerten Johann jedoch die Huldigung als weiterer Landesherr. Der Dreikronenkrieg gegen Schweden wurde 1570 durch den Frieden von Stettin beigelegt. Hier verzichtete Schweden auf seine Ansprüche auf Norwegen, Schonen, Gotland und Halland und zahlte 200.000 Thaler an Dänemark. Beide SStaaten erkannten sich als unabhängig an. 1570 erhielt Friedrich die Anwartschaft auf Oldenburg. Unter seiner Regierung wurden die Finanzen verbessert, Ackerbau und Handel gefördert, die Privilegien der deutschen Hanse allmählich beschränkt odeder abgeschafft, mehrere Bestimmungen in Bezug auf das Sundrecht getroffen und infolgedessen die Festungen Kronborg und Frederiksborg erbaut. Bereits 1560 revolutionierte Friedrich die Schifffahrt, indem er das moderne Leuchtturmwesen begründete. Auch die Wissenschaften, besonders die Astronomie, förderte König Friedrich.

    Denkmäler
    Eine von dem Manieristen Johan Gregor van der Schardt gefertigte Bronzebüste Friedrichs II. befindet sich auf Schloss Rosenborg. Der Humanist Heinrich Rantzau, mit dem Friedrich II. befreundet war, widmete ihm mehrere Bauwerke: Den sogenannten Rantzau-Obelisken, die Segeberger Pyramide sowie den in einem freundschaftlichen Wettstreit entstandenen Tempel von Nordoe.

    Heirat und Nachkommen
    Er war mit Sophie von Mecklenburg verheiratet, mit der er die folgenden Kinder hatte:
    • Elisabeth (* 25. August 1573; † 19. Juli 1626) – Gemahlin von Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel
    • Anna (* 12. Dezember 1574; 2. März 1619) – Gemahlin von Jakob I. von England und Schottland
    • Christian IV. (* 12. April 1577; † 28. Februar 1648), König von Dänemark
    • Ulrich (* 30. Dezember 1578; † 27. März 1624), 1602–1624 Bischof von Schleswig, 1603–1624 Administrator des Hochstifts Schwerin
    • Augusta (* 8. April 1580; † 5. Februar 1639) – Gemahlin von Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf
    • Hedwig (* 5. August 1581; † 26. November 1641) – Gemahlin von Christian II. von Sachsen
    • Johann (* 9. Juli 1583; † 28. Oktober 1602)


    Siehe auch
    • Stammtafel der dänischen Könige
    Literatur
    • Wilhelm Suhr: Friedrich II. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 580 f. (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Friedrich II. (Dänemark und Norwegen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Werke von und über Friedrich II. in der Deutschen Digitalen Bibliothek

    Friedrich heiratete Sophie von Mecklenburg in 1571 in im Kopenhagener Schloss. Sophie (Tochter von Herzog Ulrich von Mecklenburg und Elisabeth von Dänemark (von Norwegen)) wurde geboren am 4 Sep 1557 in Wismar; gestorben am 3 Okt 1631 in Nykøbing; wurde beigesetzt in Dom von Roskilde. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Sophie von MecklenburgSophie von Mecklenburg wurde geboren am 4 Sep 1557 in Wismar (Tochter von Herzog Ulrich von Mecklenburg und Elisabeth von Dänemark (von Norwegen)); gestorben am 3 Okt 1631 in Nykøbing; wurde beigesetzt in Dom von Roskilde.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Dänemark (durch Heirat)

    Notizen:

    Sophie und Friedrich II. hatten sieben Kinder, vier Töchter und drei Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_von_Mecklenburg_(1557–1631)

    Sophie, Herzogin zu Mecklenburg [-Güstrow] (* 4. September 1557 in Wismar; † 3. Oktober 1631 in Nykøbing) war durch Heirat Königin von Dänemark.

    Leben
    Sophie war die einzige Tochter von Herzog Ulrich und dessen Frau Elisabeth von Dänemark. Im Alter von 14 Jahren heiratete sie ihren Cousin, den 23 Jahre älteren König Friedrich II. von Dänemark im Kopenhagener Schloss. Trotz des Altersabstandes war es eine harmonische Ehe. Da sie allerdings das Verhalten ihres Mannes als schlechtes Vorbild ansah, schickte sie ihre drei ältesten Kinder zur Erziehung zu ihrer Mutter. Sophie begleitete ihren Mann auf Reisen durch das Land und sammelte Volkslieder, die Anders Sørensen Vedel herausgab. Auch an Wissenschaft war sie interessiert, besuchte u.a. Tycho Brahe und galt als eine der gebildetsten Königinnen ihrer Zeit.
    Sie wurde bereits 1588 mit 31 Jahren Witwe. In Dänemark, wo sie nach wie vor als Ausländerin galt, gehörte sie nicht zum Regierungsrat für ihren minderjährigen Sohn Christian IV., aber in den Herzogtümer Schleswig und Holstein wurde sie nach deutscher Sitte Vormund über ihren Sohn und regierte dort seit 1590. Sie versuchte, den königlichen Anteil von Schleswig-Holstein zwischen ihren jüngeren Söhnen aufteilen zu lassen. Diesem Plan stellte sich der Statthalter Heinrich Rantzau entgegenn. Auch die Hochzeiten ihrer Töchter arrangierte sie unabhängig vom Reichsrat und sorgte für eine gute Ausstattung. Dies alles brachte sie in Konflikt mit der dänischen Regierung. Der als Vermittler angerufene Kaiser Rudolf II. erklärte daraufhin 1593 Christian IV. bereits mit 15 Jahren für volljährig. Sophie wurde nach Nykøbing auf die Insel Falster verbannt.
    Auch nachdem Christian die Regierung in Dänemark übernommen hatte, versuchte Sophie weiterhin ihre Ansprüche und die ihrer jüngeren Söhne durchzusetzen, wobei auch ihr Vater für sie eintrat. Sophie musste sich schließlich 1594 in das Kloster Cisismar zurückziehen, das nicht zum königlichen Anteil, sondern als Amt Cismar zum Einflussgebiet von Schleswig-Holstein-Gottorf gehörte. Gegen den Willen des dänischen Reichsrat leitete sie dort die Hochzeit ihrer Tochter Augusta mit Herzog Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf in die Wege.
    Später lebte sie in Nykøbing, beschäftigte sich mit Naturwissenschaften und bewies sich als fähige Verwalterin ihrer Witwengüter auf Lolland und Falster. Sophie wurde sehr reich und tätigte Geldgeschäfte. Sie lieh vielen europäischen Fürsten Geld, darunter auch ihrem eigenen Sohn für die Finanzierung seiner militärischen Unternehmungen. Besonders großzügig lieh sie ihrem Schwiegersohn Johann Adolf, der ihr für insgesamt 300000 Reichstaler die Ämter Kiel, Bordesholm, Lügumkloster und Apenrade überschrieb. Dort brach sie mit der Praxis, Adlige als Amtmänner einzusetzen, einem Vorbild, dem Johann Adolf folgte, da er dadurch einerseits Geld sparen, andererseits den in Dänemark traditionell sehr starken Einfluss des Adels beschneiden konnte.[1]
    Königin Sophie starb am 4. Oktober 1631 als reichste Frau des Landes und wurde im Dom von Roskilde beigesetzt.[2] Eine von dem Manieristen Johan Gregor van der Schardt gefertigte Bronzebüste Sophies befindet sich auf Schloss Rosenborg.

    Nachkommen
    Aus Sophies Ehe mit König Friedrich II. von Dänemark entstammen sieben Kinder.
    • Elisabeth (1573–1626) - verheiratet mit Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel
    • Anna (1574–1619); ∞ König Jakob I. von England
    • Christian IV. (1577–1648), König von Dänemark
    • Ulrich Johann (1578–1624), als Ulrich II. ab 1603 Administrator des Hochstifts Schwerin
    • Augusta (1580–1639); ∞ Herzog Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf
    • Hedwig (1581–1641); ∞ Kurfürst Christian II. von Sachsen
    • Johann (1583–1602)



    Siehe auch
    • Stammtafel der dänischen Könige
    Literatur
    • Leichenpredigt: Regina Sophia laudata, deplorata, & vere demum felix aestimata. 1631. (Digitalisat)
    • E. C. Werlauff: Sophia af Meklenborg, Dronning til Danmark og Norge; med Tilbageblik paa de tidligere Slægtsskabsforhold mellem det danske og meklenborgske Regenthuus, in: Historisk Tidsskrift, 1. række, Bind 3; 1842
    • Sebastian Joost: Sophie. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 590 f. (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Sophie von Mecklenburg (1557–1631) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur über Sophie, Herzogin zu Mecklenburg in der Landesbibliographie MV
    • Dansk Biografisk Leksikon (dän.) auf Projekt Runeberg
    Einzelnachweise
    1 C. R. Rasmussen, E. Imberger, D. Lohmeier, I. Mommsen: Die Fürsten des Landes – Herzöge und Grafen von Schleswig-Holstein und Lauenburg. Wachholtz Verlag, Neumünster 2008, S. 152
    2 Grabmal (dän.)

    Kinder:
    1. 3. Anna von Dänemark wurde geboren am 12 Dez 1574 in Skanderbor; gestorben am 2 Mrz 1619 in Hampton Court Palace, London.


Generation: 4

  1. 8.  Matthew Stewart (Stuart)Matthew Stewart (Stuart) wurde geboren am 21 Sep 1516 in Dumbarton Castle; gestorben am 4 Sep 1571 in Stirling Castle.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 4. Earl of Lennox

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Matthew_Stewart,_4._Earl_of_Lennox

    Matthew Stewart, auch Stuart, 4. Earl of Lennox (* 21. September 1516 auf Dumbarton Castle; † 4. September 1571 auf Stirling Castle), war ein schottischer Adliger aus der Familie Stewart und 4. Earl of Lennox.

    Matthew war ein Sohn des John Stewart, 3. Earl of Lennox und dessen Gemahlin Elizabeth Stewart of Atholl. Er folgte seinem Vater als 4. Earl of Lennox 1526.

    Der Earl war Führer des katholischen Adels in Schottland. Er war dritter in der schottischen Thronfolgelinie nach Maria Stuart und James Hamilton, 2. Earl of Arran als Jakob V. am 14. Dezember 1542 starb. Stewart kehrte aus Frankreich nach Schottland zurück und versuchte zu verhindern, dass Hamilton die Regentschaft übernahm.
    1544 heiratete er in Absprache mit dem englischen König Heinrich VIII. Margaret Douglas (1515–1578), die Nichte des Königs. Stewart lebte in England und diente Heinrich mehrfach als Heerführer bei Invasionen Schottlands.

    Bis zur Thronbesteigung Elisabeth I. 1558 war das Ehepaar Stewart in England hoch angesehen, Elisabeth aber misstraute ihnen. 1565 heiratete der Sohn Stewarts, Henry Stewart, Lord Darnley, die schottische Königin Maria I. Nach Darnleys Ermordung (1567) und Marias Einkerkerung wurde Stewart 1570 auch durch Intervention Elisabeths Regent Schottlands. Es kam zu einem kurzen Krieg mit den Anhängern Marias, in deren Verlauf Stewart erstochen wurde.

    Er hatte mit Margaret folgende Kinder:
    • Henry Stewart, Lord Darnley
    • Charles (1555–1576), 5. Earl of Lennox
    • 2 Töchter und 4 Söhne starben früh



    Literatur
    • Simon Schama: A History of Britain 1. 3000 BC–AD 1603. At The Edge of The World?. BBC Books, London 2003, S. 354ff., ISBN 0-563-38497-2.
    Weblinks
    • Matthew Stuart, 13th Earl of Lennox auf thepeerage.com, abgerufen am 6. Oktober 2015 (englisch)

    Matthew heiratete Gräfin Margaret Douglas in 1544. Margaret (Tochter von Archibald Douglas und Königin Margaret von England (Tudor)) wurde geboren am 8 Okt 1515 in Harbottle Castle; gestorben am 9 Mrz 1578 in Hackney. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Gräfin Margaret DouglasGräfin Margaret Douglas wurde geboren am 8 Okt 1515 in Harbottle Castle (Tochter von Archibald Douglas und Königin Margaret von England (Tudor)); gestorben am 9 Mrz 1578 in Hackney.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Lennox

    Notizen:

    Margaret und Matthew hatten insgesamt acht Kinder, vier Söhne und vier Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Douglas

    Margaret Douglas (* 8. Oktober 1515 auf Harbottle Castle[1]; † 9. März 1578 in Hackney) war Countess of Lennox (dt. Gräfin von Lennox) und über ihre königliche Mutter Margaret Tudor die Nichte König Heinrichs VIII. von England. Als enge Freundin ihrer Cousine Königin Maria I. gehörte sie unter ihrer jüngeren Cousine Königin Elisabeth I. zur katholischen Opposition. Durch geschicktes Taktieren gelang es ihr, ihren Sohn Henry Stuart Lord Darnley mit ihrer Nichte Maria Stuart zu verheiraten und somit Großmutter König Jakobs I. von England zu werden.

    Leben
    Kindheit
    Margaret war das einzige Kind aus der Ehe ihrer Eltern Archibald Douglas, 6. Earl of Angus und Margaret Tudor, ältere Schwester von Heinrich VIII. Ihr Halbbruder mütterlicherseits war Jakob V., vonseiten ihres Vaters hatte sie mehrere illegitime Halbgeschwister. Ihre Geburt geschah unter Umständen, die damals ganz Europa als unerhört befand. Ihre Mutter war die Witwe Jakobs IV. und hatte von ihm sowohl die Regierung über Schottland als auch die Vormundschaft über die beiden gemeinsamen Söhne Jakob V. und Alexander Stuart übertragen bekommen. Durch ihre Wiederverheiratung mit Angus hatte sie jedoch beides verwirkt und die schottischen Adelshäuser rebellierten gegen einen Douglas als Gemahl der Königswitwe. Margaret Tudor musste ihre beiden Söhne in die Vormundschaft John Stewarts, 2. Duke of Albany geben und letztendlich im Jahr 1515 hochschwanger vor den Rebellen nach England fliehen, wo sie sich unter den Schutz ihres Bruders Heinrich stellte.
    In der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober brachte Margaret Tudor ihre einzige Tochter zur Welt. Das Kind wurde einen Tag nach seiner Geburt auf den Namen Margaret Douglas getauft, ihr Pate wurde Kardinal Thomas Wolsey, der zur Taufzeremonie einen SStellvertreter schickte. Da Margaret Tudor bei ihrer Flucht kaum mehr bei sich hatte als die Kleider, die sie trug, erhielt sie von Heinrich VIII. und dessen Frau Katharina von Aragón Babykleidung für ihre kleine Tochter. Als sie schließlich von ihrem Bruder empfangen wurde und ihm und ihrer jüngeren Schwester Mary Tudor ihre Nichte vorstellen konnte, war es Mai 1516 und die kleine Margaret bereits sieben Monate alt. Nur einen Monat zuvor war ihre Cousine Maria geboren worden, das einzige überlebende Kind Heinrichs und Katharinas. Die beiden kleinen Cousinen teilten sich während Margaret Tudors Aufenthalts in England die Gemächer für die königlichen Kinder. Später sollten sie enge Freundinnen werden.
    Wieder in Schottland, wurde die kleine Margaret schnell ein Spielball in der bald zerrütteten Ehe ihrer Eltern. Nach geltendem Recht war ihr Vater Archibald Douglas ihr gesetzlicher Vormund und es war seine Entscheidung, wo sie aufwuchs. Trotz des erbitterten Widerstands Margaret Tudors brachte Angus seine dreijährige Tochter in seiner Festung Tantallon unter, getrennt von ihrer Mutter und in ihrem eigenen Haushalt. Schließlich gelang es ihm, die Vormundschaft über seinen Stiefsohn Jakob V. zu übernehmen. Damit legte er den Grundstein für eine tiefe Feindschaft des jungen Königs für das Haus Douglas, die das Schicksal seiner Tochter Margaret Douglas mitbestimmen sollte. Schließlich erwirkte Margaret Tudor die Annullierung ihrer Ehe mit Angus, entgegen den gültigen Regelungen wurde Margaret Douglas aber als legitim erklärt, da Papst Clemens VII. eine diesbezügliche Klausel anfügte.
    Margaret Douglas’ relativ friedliches Leben in Schottland fand ein jähes Ende, als 1528 ihrem Bruder Jakob die Flucht aus der Vormundschaft ihres Vaters gelang. Unterstützt von seiner Mutter Margaret Tudor und ihrem neuen Ehemann Henry Stewart startete er einen Feldzug gegen das Haus Douglas, was Archibald Douglas zur Flucht nach England zwang. Da er in Schottland praktisch geächtet war und um eine angeblich geplante Verlobung zwischen Margaret Douglas und dem Bruder ihres neuen Stiefvfvaters zu verhindern, brachte Archibald Douglas seine vierzehnjährige Tochter nach England, obwohl ihr Bruder Jakob aus Angst um sie jedem, der sie lebendig und unversehrt zu ihm und seiner Mutter zurückbrachte, eine hohe Belohnung versprach.[2] Margaret Douglas sah ihre Mutter und ihren Bruder nie wieder.

    Jugend
    Auf der Flucht vor seinen Feinden und dem Bürgerkrieg übergab Archibald Douglas seine Tochter dem englischen Hauptmann von Berwick, der einst zu Kardinal Thomas Wolseys Haushalt gehört hatte. Margaret war Wolseys Patenkind, doch der Kardinal hatatte bereits einen Großteil seiner Macht verloren und war zu beschäftigt mit seinem eigenen politischen Überleben, um sich um das Mädchen zu kümmern. Stattdessen nahm ihre Tante Mary Tudor sie unter ihre Fittiche, empfing sie des Öfteren als Gast in ihrem Haus und stellte sie schließlich bei Hofe ihrem Onkel Heinrich VIII. vor. Heinrich mochte seine Nichte sehr und empfing ihren Vater Archibald Douglas nach wie vor als seinen Schwager bei Hofe. Im Jahr 1530 erhielt Margaret durch Vermimittlung ihrer Tante das Amt der Ersten Ehrendame im Gefolge der Kronprinzessin Maria.[3] In dieser Zeit entstand zwischen den nahezu gleichaltrigen Cousinen eine feste Freundschaft, die ihr Leben lang Bestand haben sollte. Beide waren überzeugte Katholiken, was sich später maßgeblich auf Margarets Leben auswirken sollte.
    Als nach der Geburt Elisabeth Tudors Maria ihren Status als Kronprinzessin verlor und ihr Haushalt aufgelöst wurde, erhielt Margaret Douglas einen Platz im Gefolge der neuen Königin Anne Boleyn und passte sich den neuen Umständen recht schnell an. Sie und Anne kamen trotz Margarets Katholizismus und trotz Annes Misstrauen gegenüber Margarets Cousine und Freundin Maria gut miteinander aus.[4] Gemeinsam mit ihren Cousinen Maria Tudor und Frances Brandon nahm Margaret Douglas an der Beisesetzung der Königin Jane Seymour teil. Ein weiteres Mal nahmen sie und Frances eine offizielle Funktion ein, als sie Heinrichs neue Königin Anna von Kleve auf englischem Boden in Empfang nahmen. Margaret übte zudem das Amt der Ersten Ehrendame im Haushalt der Königinnen Anna von Kleve und Catherine Howard aus.

    In Ungnade
    Als die ehemaligen Kronprinzessinnen Maria und Elisabeth beide zu Bastarden erklärt wurden, rückte Margaret Douglas in der Thronfolge deutlich auf und wurde damit eine sehr attraktive Partie auf dem Heiratsmarkt. Wegen ihrer Liebe zu dem nicht sstandesgemäßen Thomas Howard, Halbbruder des 3. Duke of Norfolk, verlor Margaret im Jahr 1536 allerdings die Gunst ihres Onkels Heinrich VIII. Ihre Nachkommen hätten aufgrund ihres königlichen Blutes potentielle Rivalen für Heinrichs nach wie vor erhofften Sohn dargestellt. Ob die beiden tatsächlich heimlich heirateten oder eine Eheschließung nur planten, ist unter Historikern umstritten, da damals das Versprechen einer Ehe meist schon als rechtlich bindender Ehevertrag betrachtet wurde.
    Um seinen Thron zu schützen, zögerte Heinrich VIII. nicht, ein Gesetz zu verabschieden, das die Heirat bzw. Verführung von Angehörigen der königlichen Familie ohne die Erlaubnis des Monarchen zum Hochverrat machte. Damit hätte auch Margaret Dougglas zum Tode verurteilt werden müssen, sie wäre jedoch, wie der spanische Botschafter Eustace Chapuys in einem Brief an Karl V. schrieb, begnadigt worden, da ihr kein Beischlaf nachgewiesen werden konnte. Der Botschafter merkt trocken an: "… und sicherlich würde sie auch dann eine Begnadigung verdienen, wenn sie sich schlimmer benommen hätte, wenn man bedenkt, welches Beispiel ihr tagtäglich vorgelebt wurde und wird und dass sie seit acht Jahren heiratsfähig ist."[5]
    Margaret und Thomas wurden im Tower eingekerkert, wo Thomas im Jahr 1537 an einer Krankheit starb. Margaret selbst wurde aufgrund gesundheitlicher Probleme nach Sion House gebracht, wo später auch Königin Catherine Howard inhaftiert war. Durch ddie Vermittlung von Thomas Cromwell und ihrem formellen Verzicht auf ihren Verlobten wurde ihr schließlich die Rückkehr an den Hof erlaubt, allerdings erst, nachdem der lang ersehnte Thronfolger Eduard VI. geboren worden und Margarets gefährliche Nähe zum Thron neutralisiert war.
    Heinrich war nicht untätig geblieben und hatte einen Boten nach Schottland gesandt, um dort Beweise zu sammeln, dass die zweite Ehe seiner Schwester Margaret Tudor ungültig gewesen und Margaret Douglas demzufolge ein Bastard und nicht erbberechtigt war.[6] Diese Demütigung hinderte Margaret jedoch nicht an einer weiteren Liebelei, diesmal mit Charles Howard, dem Bruder von Catherine Howard. Einmal mehr wurde sie nach Sion House zurückgeschickt und erst nach einer sehr strengen Ermahnung durch ihren Onkel wieder auf freien Fuß gesetzt. Ein Grund dafür war die Inhaftierung Catherine Howards in Sion House.
    Im selben Jahr, am 24. November 1541, starb Königin Margaret Tudor in Schottland. Auf dem Sterbebett sprach sie ihr Bedauern über die Scheidung von Archibald Douglas aus und erklärte ihn, anstelle ihres gegenwärtigen Ehemannes, zu ihrem rechtmäßigen Gatten. Auf diese Weise bekräftigte Heinrichs Schwester noch einmal die Legitimität ihrer Tochter Margaret Douglas. Obwohl Margarets Reputation stark gelitten hatte, gelang es ihr im Jahr 1543, sich erneut das Amt der ersten Ehrendame zu sichern, diesmal im Gefolge der Königin Catherine Parr.[7]

    Countess of Lennox
    Wie ihre Cousine Maria wurde auch Margaret zur Schachfigur auf dem Heiratsmarkt. Ihr Bruder König Jakob V. verhandelte nach langem Krieg mit ihrem Onkel Heinrich VIII. und ihrem Vater Archibald Douglas über eine Eheschließung zwischen Margaret und seinem General, dem Earl of Huntley. Allerdings war Margaret entrüstet darüber zu hören, dass Jakob sie nicht als Mitglied der königlichen Familie akzeptierte und sie als seine „uneheliche Schwester“[8] verheiraten wollte. Aus diesem Grund leehnte sie die Ehe mit Huntley ab, spielte aber eine Zeitlang mit dem Gedanken an eine Heirat mit Patrick Hepburn, dem 3. Earl of Bothwell, dem zukünftigen Vater von James Hepburn, 4. Earl of Bothwell, der wiederum der dritte Ehemann Maria Stuarts werden sollte.
    Trotz seines Zorns über Margarets nicht standesgemäße Beziehungen in ihrer Jugend scheint Heinrich ein gewisses Verständnis für seine Nichte gehabt zu haben. Als er mit dem Gedanken an eine Ehe für sie spielte, erklärte er: „Wir versprachen unserer Nichte, sie niemals mit jemandem zu verheiraten, für den sie in ihrem Herzen keine Liebe empfinden kann… Da die beiden einander niemals begegnet sind, wissen wir nicht, ob sie sich mögen werden, wenn sie einander sehen.“[9] Er verheiratete Margaret schließlich 1544 mit Matthew Stewart, 4. Earl of Lennox (deutsch: 4. Graf von Lennox), der im Exil in England lebte und ihm als Heerführer gegen die Schotten diente.
    Lennox gehörte zum Haus Stuart und besaß damit einen Anspruch auf den schottischen Thron. Durch Margarets königliches Blut reihten ihre Kinder sich daher sowohl in die schottische als auch die englische Thronfolge ein. In den Briefen und Staatspapieren Heinrichs wird Margaret ab Juli 1544 als Lennox’ Ehefrau bezeichnet. Obwohl es sich um eine arrangierte Ehe handelte, gehen Historiker von großer Zuneigung zwischen den Eheleuten aus. In Briefen nannte Lennox seine Frau häufig „meine Meg“, „meine geliebte Madge“ und „seinen größten Trost“. Er unterzeichnete mit „dein liebevoller Ehemann Matthew“.[10] Historiker gehen davon aus, dass in der Ehe und in den dynastischen Plänen und Ambitionen Margaret Douglas die treibende Kraft war.[11]
    Der erste Sohn Henry Stuart Lord Darnley erblickte im März 1545 das Licht der Welt, starb jedoch bereits am 28. November desselben Jahres. Das Geburtsdatum des zweiten Sohnes Henry Stuart Lord Darnley hingegen ist umstritten. Traditionell wird dder 7. Dezember 1545 angegeben, was bedeuten würde, dass er nur wenige Wochen nach der Geburt seines älteren Bruders gezeugt wurde. Ein Bote von Darnleys zukünftiger Ehefrau Maria Stuart gab hingegen im März 1566 an, dass Darnley gerade neunzehn Jahre alt war. Danach wäre sein Geburtsdatum der 7. Dezember 1546.[12] Darnley und sein jüngerer Bruder Charles Stewart waren die einzigen überlebenden Kinder des Paares. Insbesondere in Darnley setzte Margaret große Hoffnungen. In seinem Testament hatte Heinrich VIII. alle Nachkommen seiner älteren Schwester Margaret Tudor von der Thronfolge ausgeschlossen und stattdessen die Nachkommen seiner jüngeren Schwester Mary Tudor begünstigt. Viele betrachteten diese Regelung jedoch als nicht bindend, da nach geltendem Recht die älteren Geschwister und deren Nachkommen an erster Stelle in der Thronfolge standen. Somit konnte Darnley mit Fug und Recht als gebürtiger Prinz mit einem ernst zu nehmenden Anspruch auf den Thron betrachtet werden und Margaret war nur allzu bereit, ihrem Sohn zu seiner Krone zu verhelfen.

    Leben unter Maria I.
    Trotz der räumlichen Distanz blieb Margaret Douglas stets eng mit ihrer Cousine Maria Tudor befreundet. Sie beide gehörten dem katholischen Glauben an und hatten ihn auch während der Regierungszeit des protestantischen Eduard VI. nicht abgelegt. Ihr Status verbesserte sich schlagartig, als Maria schließlich triumphierte und zur Königin von England gekrönt wurde. Maria erwies Margaret große Ehren, stellte ihr Gemächer in Westminster zur Verfügung, verköstigte Margarets Haushalt auf eigene Kosten und überschüttete ihre geliebte Cousine mit Gewändern und Juwelen. Außerdem sicherte sie ihr ein unabhängiges, großzügiges Einkommen, indem sie ihr Rechte am Wollhandel übertrug.
    Am deutlichsten zeigte sich Marias Wohlwollen darin, dass sie Margaret Douglas bei Hofe den Vortritt vor Prinzessin Elisabeth einräumte. Aus katholischer Sicht war Marias Halbschwester nach wie vor illegitim, während Margaret Douglas der rechtmämäßig geschlossenen Ehe einer Königin aus dem Hause Tudor entsprang. Allerdings war Elisabeth gleichzeitig durch das Testament ihres Vaters Heinrich VIII. Marias offizielle Thronfolgerin, während Margaret Douglas mit wie allen Nachkommen Margareret Tudors samt und sonders aus der Thronfolge entfernt worden war. Marias offenkundige Bevorzugung Margarets und ihr Wunsch nach einer katholischen Thronfolge ließ nun die Vermutung aufkommen, dass sie die Thronfolge zugunsten der Familie Lennox ändern wollte.[13]
    Damit wurde Margaret, ob beabsichtigt oder nicht, zu einer Rivalin Elisabeths. Ihr Sekretär Thomas Bishop verbreitete später das Gerücht, dass Margaret Douglas Elisabeth feindlich gesinnt war und sie bewusst schikaniert hätte. Nach der gescheiteerten Revolte durch Thomas Wyatt war Elisabeth nach Westminster gebracht und unter Arrest gestellt worden. Margaret Douglas bewohnte damals die Räume direkt über Elisabeth und nutzte laut Bishop angeblich die Gelegenheit, die bereits um ihr Leben fürchtende Prinzessin mit endlosem Lärm zu malträtieren. Seinen Behauptungen zufolge ließ Margaret Holzscheite, Töpfe und andere Gefäße auf den Boden werfen, um Elisabeths Migräne zu verschlimmern. Zudem, so Bishop, hätte sie versucht, Maria zu überzeugen, Elizabeth ein für alle Mal unschädlich zu machen.[14] Margaret Douglas wies diese Vorwürfe entrüstet von sich, zumal außer Bishop niemand, nicht einmal Elisabeth, diese Anschuldigungen gegen sie vorbrachte.
    Margarets Ambitionen, dass Maria sie bzw. ihren Sohn als Thronfolger benennen würden, erfüllten sich jedoch nicht. Um Margaret als Thronerbin einzusetzen, hätte Maria sich über das Testament ihres Vaters hinwegsetzen müssen, der eindeutig Elisabeth als Marias Erbin eingesetzt hatte. Genau dieses Testament aber bildete die Grundlage für Marias Anspruch auf den Thron. Ohne das Testament wäre ihr eigener Status merklich ins Wanken geraten, was möglicherweise eine Rolle in ihrer Entscheidung spielte, Elisabeth als ihre Erbin zu benennen.[15] Als Maria starb, nahm Margaret Douglas die zeremonielle Rolle der Hauptleidtragenden bei der Beisetzung ihrer Cousine ein.

    Intrigen und Ambitionen unter Elisabeth I.
    Die königliche Gunst verlor das Ehepaar nach der Thronbesteigung Elisabeths I., die beiden misstraute. Sie mussten den Westminster Palace verlassen und zogen nach Yorkshire, wo sie zentrale Figuren der katholischen Opposition wurden. Bereits 15559 entsandte Margaret Douglas ihren Sohn Henry Stuart Lord Darnley nach Frankreich, um ihre Nichte Maria Stuart zu ihrer Krönung als Königin von Frankreich zu beglückwünschen. 1561, nach dem Tod des jungen Königs von Frankreich, schickte Margareet erneut Darnley zu Maria, offiziell um ihr sein Beileid auszusprechen, wahrscheinlich aber, um Maria einen potentiellen neuen Ehemann, gleichfalls von königlichem Blut, vorzuführen. Gleichzeitig schrieb sie an die schottischen Lords, um sie für eine Heirat ihrer Königin mit Darnley zu gewinnen.[16] Als nach Marias Rückkehr nach Schottland Gerüchte über die Intrigen der Familie Lennox Elisabeth erreichten, wurde Margarets Ehemann Matthew Stewart im Tower eingekerkert und Margaret Douglas unter Hausarrest gestellt, nicht zum letzten Mal. Erneut versuchte man zu beweisen, dass Margaret Tudors zweite Ehe nicht gültig gewesen und Margaret Douglas darum illegitim und nicht erbberechtigt war. Ein wütender Ausbruch von Margaret Douglas machte Elisabeth allerdings unangenehm darauf aufmerksam, dass sie sich, wenn sie die Gültigkeit einer zweiten Ehe anzweifelte, selbst auf sehr dünnem Eis bewegte.[17] Um die Lennoxes zu neutralisieren und sowohl Maria Stuarts als auch Catherine Greys Anspruch auf den englischen Thron Paroli bieten zu können, ließ Elisabeth Margaret und ihren Ehemann mit deren Kindern an den Hof kommen und behandelte sie sehr bevorzugt.
    Ungeachtet dessen verfolgten Margaret Douglas und Lennox weiterhin ihre ehrgeizigen Pläne. Sie erwirkten Elisabeths Erlaubnis, Darnley mit seinem Vater nach Schottland zu schicken, angeblich um ihre Ländereien in Schottland zu verwalten. Tatsächhlich ging es ihnen jedoch nach wie vor darum, Darnley mit Maria Stuart zu verheiraten und schließlich wurden ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt. Elisabeth war außer sich, als sie von der geplanten Eheschließung erfuhr und stellte Margaret erneuut unter Hausarrest, um Darnley und Lennox in Schottland unter Druck zu setzen. Der offizielle Grund für ihren Zorn war Darnleys königliche Abstammung, die ihm untersagte, ohne Elisabeths Erlaubnis zu heiraten. Der wahre Grund hingegen lag in der Gefahr für Elisabeths Thron. Darnley und Maria Stuart stammten beide von Margaret Tudor ab, womit der Anspruch ihrer Kinder auf den englischen Thron, insbesondere durch ihrer beider Bekenntnis zum Katholizismus, bedrohliche Ausmaße für die prorotestantische Königin annahm. Als Darnley dennoch Maria Stuart heiratete, ließ Elisabeth Lennox’ Ländereien konfiszieren und Margaret Douglas in den Tower werfen, wo sie nicht einmal Briefe von ihrem Mann und ihrem Sohn empfangen durfte. Dennoch gelang es Margaret, ihrem Sohn aus dem Tower Briefe zukommen zu lassen.[18]
    Als die Neuigkeit von Darnleys Ermordung England erreichte, entließ Elisabeth Margaret aus dem Tower, ließ sie von ihrem eigenen Leibarzt behandeln und erlaubte ihr endlich wieder, ihren zweiten Sohn Charles Stewart zu sehen. Margaret, außer sich vor Zorn und Trauer, beschuldigte lange Zeit Maria Stuart des Mordes an ihrem Sohn. Sie bombardierte William Cecil mit Briefen, in denen sie Rache für ihren Sohn forderte und lange Zeit wurde überlegt, ihren kleinen Enkel König Jakob nach Englland zu holen und bei ihr aufwachsen zu lassen.[19] Elisabeth bemühte sich in dieser Zeit sehr um die Lennoxes, da diese ihr als Verbündete gegen Maria Stuart nur nützlich sein konnten. Sie ernannte Matthew Stewart zum Regenten von Schottland, wo er 1571 starb, umgebracht von den schottischen Lords.

    Die letzten Jahre
    Zwischen 1572 und 1573 versöhnte sich Margaret Douglas wieder mit ihrer Nichte und Schwiegertochter Maria Stuart, die mittlerweile in England unter Arrest stand. In einem Brief Maria Stuarts im Jahr 1578 schreibt die schottische Königin über ihre Tante und Schwiegermutter:
    „... gestand sie mir in Briefen [...] dass sie mir Unrecht tat in den ungerechten Verfolgungen gegen mich, die sie in ihrem Namen geschehen ließ, aufgrund falscher Informationen, aber hauptsächlich, wie sie sagt, aufgrund von ausdrücklichen Befefehlen der Königin von England und ihrem Rat, die dafür Sorge trugen, dass sie und ich niemals ein gutes Verhältnis hätten. Doch sobald sie meine Unschuld erkannte, unterließ sie weitere Verfolgungen; ja ging sogar so weit, ihr Einverständnis für weitere Handlungen gegen mich zu verweigern.[20]“
    Die alte Dame war dennoch klug genug, Elisabeth gegenüber ihre Versöhnung mit Maria zu leugnen. Ab 1574 wuchs die Angst vor katholischen Verschwörungen in England, da Jesuiten heimlich ins Land kamen, um im Untergrund für die Wiederherstellung ddes Katholizismus zu arbeiten. Zudem ging das Gerücht von einer geplanten Invasion Philipp II. um und jeder, der mit Maria Stuart sympathisierte, stand automatisch unter Verdacht. Aus diesem Grund hütete Margaret Douglas sich tunlichst, mit Maria in Verbindung gebracht zu werden und hatte keine Skrupel, Elisabeth ins Gesicht zu lügen:
    „Ich fragte Ihre Majestät, ob sie das tatsächlich von mir dachte, denn ich wäre aus Fleisch und Blut und könnte niemals den Mord an meinem Kind vergessen; und sie sagte nein, bei ihrem Glauben, sie könnte nicht glauben, dass ich es jemals vergessen könnte, denn wenn ich das täte, wäre ich ein Teufel.[21]“
    Dennoch wurde Margaret einmal mehr unvorsichtig, als sie 1574 auch ihren zweiten Sohn, Charles Stewart ohne königliche Erlaubnis verheiratete. Die Braut Elizabeth war die Tochter von Bess of Hardwick, die lange Zeit die Wärterin Maria Stuarts gegewesen war. Dafür wurde sie von der wütenden Elisabeth einmal mehr in den Tower geworfen, während Bess of Hardwick klug genug war, auf die Aufforderung in London zu erscheinen nicht zu reagieren, bis die Wut der Königin sich wieder gelegt hatte. Kurz nach ihrer Entlassung schrieb Margaret Douglas noch einmal einen Brief an ihre Nichte und Schwiegertochter Maria Stuart, in dem sie ihre Sorge um den kleinen König in Schottland, Marias Sohn Jakob, Ausdruck verlieh. Gleichzeitig versicherte sie Maria Stuart von ihrer Treue und ihrem Glauben an Marias Unschuld:
    „Ich beschwöre euer Majestät, fürchtet Euch nicht, sondern vertraut Gott, dass sich alles zum Guten wenden wird; die Hinterlist derer, die Euch verraten haben, ist nun besser bekannt als zuvor. Ich werde stets meinen Teil zur Zufriedenheit Eureer Majestät beitragen, so es Gott gefällt, der unser beider Trost sein möge. Und nun versichere ich Eurer Majestät meines untertänigsten Dankes für Euer gutes Gedenken. Der allmächtige Gott schenke Eurer Majestät ein langes und glückliches Leben. Euer Majestäts untertänigste, liebende Mutter und Tante, M. L.[22]“
    Dieser Brief erreichte Maria Stuart allerdings nie, da er von Cecil abgefangen wurde. Margaret Douglas’ Korrespondenz mit Maria war somit bei Hofe bekannt. Zusätzlich setzte Maria zu diesem Zeitpunkt ihr Testament auf, in dem sie Margaret die völligen Rechte am Earldom of Angus übertrug, dem Erbe ihres Vaters, über das Margaret in jahrelangem Rechtsstreit mit ihrem Cousin James Douglas, 4. Earl of Morton gestanden hatte.

    Tod
    Margarets Sympathien für den Katholizismus und Maria Stuart machten sie in den Augen vieler Protestanten zu einer gefährlichen Gegnerin der Königin Elisabeth. Der Tod ihres letzten überlebenden Sohnes Charles Stewart traf sie jedoch hart. Eine Weile lang sorgte Margaret Douglas für Charles’ einzige Tochter Arbella Stuart, doch ging es mit ihrer Gesundheit rapide bergab. Bereits in den Jahren zuvor hatte sie unter Koliken gelitten[23] und als sie am 7. März 1578 Robert Dudley zu Gast bei sich hatte, wurde sie in der Nacht erneut von heftigen Schmerzen heimgesucht. Während einer kurzen Besserung rief sie ihren Haushalt zusammen und empfing die letzten Riten. Am Abend des 9. März starb sie schließlich. Nur wenig später kamen Gerüchte auf, dass der wenig beliebte Dudley Margaret Douglas aus politischen Gründen vergiftet hätte.[24] Erstmals festgehalten wurden diese Anschuldigungen in dem Buch „Leycesters commonwealth“, das einige Jahre nach Margarets Tod erschien und ziemlich offenkundig versucht, Dudley zu diffamieren.
    Obwohl Robert Dudley kein Mord nachgewiesen werden konnte, wurde es zu seinen Ungunsten ausgelegt, dass er Margarets Verwalter Thomas Fowler in seinen Dienst aufnahm, der sämtliche Papiere der Gräfin verwaltete. Margaret Douglas erhielt trotz ihrer ambivalenten Haltung zu Elisabeth ein würdiges Begräbnis in Westminster Abbey. Auf ihrer aufwändig gestalteten Gruft befindet sich nicht nur ihre bemalte Statue, sondern auch die Statuen ihrer verstorbenen Kinder, die hier symbolisch an ihrem Grab knien und ihren Tod beweinen. Unter ihnen befindet sich auch Henry Stuart Lord Darnley, der durch einen Königsmantel und eine Krone über seinem Kopf hervorgehoben wird. Ihr zweiter Sohn, Charles Stuart, wurde mit ihr beerdigt. Als ihr Enkel Jakob I. schließlich den Thron bestieg, richtete er auch seiner Mutter Maria Stuart ein würdiges Begräbnis aus und beerdigte sie neben ihrer Tante und Schwiegermutter, Margaret Douglas.

    Nachkommen
    Margaret Douglas hatte insgesamt acht Kinder mit ihrem Ehemann:
    • Henry Stuart, Lord Darnley (März 1545 – 28. November 1545)
    • Henry Stewart, Lord Darnley (wahrscheinlich 7. Dezember 1546 – 10. Februar 1567) ∞ die schottischen Königin Maria Stuart, seit 1565 Duke of Albany, Earl of Ross und Lord of Ardmanach sowie formaler König von Schottland. Vater von Jakob I.
    • Charles Stewart (1555–1576), fünfter Earl of Lennox, ∞ 1574 Elizabeth Cavendish; sein einziges Kind Arbella Stuart starb als Herzogin von Somerset 1615 im Tower of London
    • 4 Töchter und 1 weiterer Sohn
    Lediglich der zweite Sohn Henry und der dritte Sohn Charles überlebten ihre Kindheit. Über die Töchter und den letzten Sohn existieren keinerlei Aufzeichnungen, weder Geburtsdaten noch Namen. Möglicherweise wurden sie bereits tot geboren oder starben, bevor sie getauft werden konnten. Die Anzahl der Kinder sowie ihr Geschlecht sind lediglich bekannt, da sich auf Margaret Douglas’ Grabmal ihre Statuen befinden.[25]


    Literatur
    • Kim Schutte: A Biography of Margaret Douglas, Countess of Lennox,(1515–1578): Niece of Henry VIII and Mother-In-Law of Mary, Queen of Scots. Studies in British History, V. 62 (Gebundene Ausgabe), ISBN 978-0-7734-7199-3
    • Linda Porter: Mary Tudor: The First Queen. Paperback edition 2009, ISBN 978-0-7499-0982-6
    • Agnes Strickland: Lives of the Queens of Scotland and English Princesses connected with the Regal Succession of Great Britain Volume II.
    Weblinks
    • http://www.tudorplace.com.ar/Bios/MargaretDouglas.htm
    Einzelnachweise
    1 [1]'Henry VIII: October 1515, 16-31', Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 2: 1515-1518 (1864), S. 276–291.
    2 Agnes Strickland: Lives of the Queens of Scotland and English Princesses connected with the Regal Succession of Great Britain Volume II, S. 252
    3 Linda Porter: Mary Tudor. The First Queen S. 77.
    4 Linda Porter: Mary Tudor. The First Queen S. 95.
    5 [2]|"… copulation took not place… and certainly if she had done much worse she deserved pardon, seeing the number of domestic examples she has seen and sees daily, and that she has been for eight years of age and capacity to marry."
    6 Agnes Strickland: Lives of the Queens of Scotland and English Princesses connected with the Regal Succession of Great Britain Volume II, S. 276
    7 Linda Porter: Mary Tudor. The First Queen S. 144.
    8 Agnes Strickland: Lives of the Queens of Scotland and English Princesses connected with the Regal Succession of Great Britain Volume II, S. 281|"… she should be bestowed in marriage to his victorious general, the Earl of Huntley, but only asis 'base sister'…"
    9 Dulcie M. Ashdown: Tudor Cousins. Rivals for the Throne. 2000 Sutton Publishing, S. 54
    10 Alison Weir: Mary Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. 2009 Ballantine Books Trade Paperback Edition, S. 9
    11 Alison Weir: Mary Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. 2009 Ballantine Books Trade Paperback Edition, S. 10
    12 Alison Weir: Mary Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. 2009 Ballantine Books Trade Paperback Edition, S. 61
    13 Linda Porter: Mary Tudor. The First Queen S. 251–252.
    14 Dulcie M. Ashdown: Tudor Cousins. Rivals for the Throne. 2000 Sutton Publishing, S. 108
    15 Dulcie M. Ashdown: Tudor Cousins. Rivals for the Throne. 2000 Sutton Publishing, S. 109–110
    16 Alison Weir: Mary Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. 2009 Ballantine Books Trade Paperback Edition, S. 26
    17 Jane Dunn: Elizabeth and Mary. Cousins, Rivals, Queens. 2005 Vintage Books Edition, S. 194
    18 Alison Weir: Mary Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. 2009 Ballantine Books Trade Paperback Edition, S. 157
    19 Alison Weir: Mary Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. 2009 Ballantine Books Trade Paperback Edition, S. 428
    20 Alison Weir: Mary Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. 2009 Ballantine Books Trade Paperback Edition, S. 559. „... confessed to me, by sundry letters [...] the injury she did me by unjust pursuits which she allowed to go out againt me in her name, through bad information, but principally, she said, through the express orders of the queen of England and the persuasion of her council, who also took much solicitude that she and I might never come to good understanding together. But how soon she came to know of my innocence, she desisted from any further pursuit against me; nay, went so far as to refuse her consent to anything they should act against me in her name.“
    21 Alison Weir: Mary Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. 2009 Ballantine Books Trade Paperback Edition, S. 562–564
    22 Alison Weir: Mary Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. 2009 Ballantine Books Trade Paperback Edition, S. 562–564
    23 Dulcie M. Ashdown: Tudor Cousins. Rivals for the Throne. 2000 Sutton Publishing, S. 173
    24 History of Queen Elizabeth, Amy Robsart and the Earl of Leicester: being a reprint of „Leycesters commonwealth“, 1641 .. (1904) 1904, S. 44–45
    25 Alison Weir: Mary Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. 2009 Ballantine Books Trade Paperback Edition, S. 593

    Kinder:
    1. 4. Lord Darnley Henry Stuart wurde geboren in 7.12.1545/1546 in Temple Newsam House, Yorkshire; gestorben am 10 Feb 1567 in Abtei Kirk o'Field, Edinburgh.

  3. 10.  König Jakob (James) V. von SchottlandKönig Jakob (James) V. von Schottland wurde geboren am 10 Apr 1512 in Linlithgow Palace (Sohn von König Jakob (James) IV. von Schottland und Königin Margaret von England (Tudor)); gestorben am 14 Dez 1542 in Falkland Palace.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1513 bis 1542, Schottland; König der Schotten

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_V. (Okt 2017)

    Jakob V. (engl. James V; * 10. April 1512 im Linlithgow Palace; † 14. Dezember 1542 im Falkland Palace) war von 1513 bis zu seinem Tod König der Schotten (engl. King of Scots). Er wurde als dritter Sohn von Jakob IV. und dessen Ehefrau Margareret Tudor geboren und war der einzige Nachkomme dieser Verbindung, der nicht schon im Kindesalter starb. Seine erste Ehefrau, Madeleine von Frankreich, starb nur wenige Monate nach der Hochzeit. Seine zweite Gemahlin Marie de Guise gebar ihm zweei Söhne, die jedoch in frühester Kindheit starben, und eine Tochter, Maria Stuart, die seinen Thron erben sollte. Sein Entschluss, Schottland in das französisch-päpstliche Lager zu bringen, führte zum Krieg gegen seinen Onkel Heinrich VIII., den König von England. Jakob V. starb kurz nach einer vernichtenden Niederlage der Schotten in der Schlacht von Solway Moss.

    Regentschaft[
    Jakob war erst 17 Monate alt, als er seinem Vater als Jakob V. auf den Thron folgte. Die Krönung fand am 21. September 1513 in Stirling Castle statt. Während seiner Kindheit wurde das Land von Regenten regiert: zunächst von seiner Mutter Margaret Tudor, der Schwester Heinrichs VIII., bis sie im folgenden Jahr Archibald Douglas heiratete, danach von John Stewart, der nach Jakob und dessen jüngerem Bruder Alexander an dritter Stelle der Thronfolge stand.
    1525 übernahm Archibald Douglas die Regentschaft und hielt seinen Stiefsohn Jakob zur Durchsetzung seiner eigenen Machtansprüche auf Edinburgh Castle praktisch wie einen Gefangenen fest. Seine Mutter, die mittlerweile von Archibald Douglas geschieden war, verhalf ihm 1528 zur Flucht und zur Übernahme der Herrschaft.

    Regierungszeit[
    Jakobs erste Maßnahme als König war die Entmachtung von Archibald Douglas, der daraufhin nach England floh. Er unterdrückte einen Aufstand von Rebellen an der Südgrenze und hatte blutige Auseinandersetzungen mit dem mächtigen Clan MacDonald, der auf den Äußeren Hebriden herrschte. Durch eine rigorose Kontrolle über die königlichen Güter erhöhte er seine Einkünfte. Er gab seinen unehelichen Söhnen lukrative Pfründen, wodurch erhebliche Geldmittel der Kirche in seine eigenen Taschen flossen. Einen großen Teil seines Vermögens verwendete er für Ausbauten an Stirling Castle, Falkland Palace, Linlithgow Palace und Holyrood Palace.
    In Jakobs V. Regierungszeit fiel die Abwendung Heinrichs VIII. von der römisch-katholischen Kirche und die Gründung der Church of England. Rom sah in Schottland einen wichtigen Verbündeten gegen die englischen Ketzer, und England suchte Schottland als Verbündeten gegen Rom. Heinrich VIII. bot deshalb dem jungen James V. seine Tochter Mary (später Maria I. „die Katholische“ oder „Bloody Mary“) zur Frau an. Jakob wies diesen und alle weiteren englischen Vorschläge zurück und entschloss sich stattdessen, die Auld Alliance zu erneuern und Schottland in das französisch-päpstliche Lager zu bringen. Neben seiner Suche nach einer reichen Mitgift war das einer der Gründe für seine Ehen mit zwei Französinnen.
    Jakob galt als rachsüchtig, habgierig und rücksichtslos. Sein erbarmungsloses Vorgehen gegen unbequeme Untergebene und sein Misstrauen teilten die Nation. Der König duldete keine Häresie und während seiner Herrschaft wurden zahlreiche prominente Befürworter der Reformation hingerichtet. Der bekannteste war Patrick Hamilton, der 1528 in St Andrews auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
    Am 1. Januar 1537 heiratete er in der Kathedrale Notre-Dame de Paris Madeleine von Frankreich, die Tochter des französischen Königs Franz I. Sie starb jedoch im Juli desselben Jahres kinderlos. Bald darauf nahm James in zweiter Ehe Marie de Guise zur Frau. Die Hochzeit fand am 18. Mai 1538 statt, ebenfalls in der Kathedrale Notre-Dame de Paris. Die Familie De Guise war eines der mächtigsten und einflussreichsten Fürstenhäuser Frankreichs und sogar Europas. Marie de Guise gebar zwei Söhne, die allerdings bereits früh starben.
    Geschickt spielte Jakob zunächst aber die gleiche Karte wie sein Onkel Heinrich VIII. gegen den Papst. Ein sehr umfangreiches finanzielles Paket in Form von geistlichen Steuern nahm er dankend an und nutzte es klug, indem er damit 1532 in Edinburgh das College of Justiciary ins Leben rief, statt den eigentlich versprochenen Kreuzzug zu unternehmen.
    Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1541 sah Jakob keinen Grund mehr, den Frieden mit England aufrechtzuerhalten. Der Konflikt endete am 24. November 1542 mit der Schlacht von Solway Moss. Ohne französische Unterstützung und in Anbetracht der Größe der englischen Streitkräfte war es ein ganz und gar aberwitziger Feldzug, bei dem das schottische Heer vernichtend geschlagen wurde. Herzkrank, voller Gram über die Niederlage und vom Fieber geschüttelt lag Jakob wenige Tage nach dieser Schlalacht im Falkland Palace. Da erhielt er die Nachricht, dass die Königin nicht den erhofften männlichen Thronfolger, sondern ein Mädchen geboren hatte. Er war so enttäuscht darüber und erregte sich so sehr, dass er kurz darauf am 14. Dezember 1542 starb. Er wurde in der Holyrood Abbey in Edinburgh beigesetzt.
    Auf dem Sterbebett soll er gesagt haben: „Mit einer Frau sind die Stuarts aufgestiegen und mit einer Frau werden sie untergehen.“ Dies war eine Anspielung auf die Stuart-Dynastie, die von Marjorie Bruce, der Tochter von Robert I. begründet worden war. Sein einziges legitimes Kind, die gerade einmal sechs Tage alte Maria Stuart, wurde seine Nachfolgerin. Das Haus Stewart blieb dennoch bestehen, da sie später Lord Darnley, einen Cousin ersten Grades, heiratete. Vermutlich dachte Jakob, Maria werde entweder kinderlos bleiben und die Stuarts so mit ihr aussterben, oder sie würde einen ausländischen Thronfolger heiraten, der Schottland seinem Land einverleiben würde.

    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Weblinks
     Commons: Jakob V. von Schottland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • James V Stewart, King of Scotland auf thepeerage.com, abgerufen am 21. Juli 2015 (englisch)

    Jakob heiratete Marie von Guise (von Lothringen) am 18 Mai 1538 in Kathedrale Notre-Dame de Paris. Marie (Tochter von Herzog Claude von Guise (Lothringen) und Antoinette von Bourbon) wurde geboren am 22 Nov 1515 in Bar-le-Duc, Lothringen; gestorben am 11 Jun 1560 in Edinburgh Castle. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Marie von Guise (von Lothringen)Marie von Guise (von Lothringen) wurde geboren am 22 Nov 1515 in Bar-le-Duc, Lothringen (Tochter von Herzog Claude von Guise (Lothringen) und Antoinette von Bourbon); gestorben am 11 Jun 1560 in Edinburgh Castle.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Schottland (1538 bis 1542)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_de_Guise

    Marie de Guise (auch Marie von Lothringen-Guise genannt; englisch Mary of Guise; * 22. November 1515[1] in Bar-le-Duc, Lothringen; † 11. Juni 1560 in Edinburgh Castle) entstammte dem mächtigen französischen Adelsgeschlecht der Guise und war alals zweite Ehefrau des verwitweten Jakob V. von 1538 bis 1542 Königin von Schottland. Ein gutes Jahrzehnt nach dem Tod Jakobs übernahm sie von 1554 bis zu ihrem Tod für ihre noch minderjährige Tochter Maria Stuart die Regentschaft von Schottland, die bis dahin über ein Jahrzehnt lang James Hamilton, 2. Earl of Arran geführt hatte, war aber in ihren letzten beiden Lebensjahren in heftige Kämpfe gegen aufständische protestantische Adlige verstrickt.

    Jugend
    Marie de Guise war das älteste von insgesamt zwölf Kindern von Claude de Lorraine, Graf und seit 1528 Herzog von Guise, und seiner Frau Antoinette de Bourbon. Zu ihren Brüdern zählten u. a. Herzog Franz von Guise, Kardinal Karl von Lothringen und Herzog Claude von Aumale.
    Zur Zeit von Maries Jugend hatte die Ära der Renaissance in Frankreich Einzug gehalten, König Franz I. war ein Patron der Künste und Literatur und sein Hof ein kulturelles Zentrum, was die französischen Adligen sehr beeinflusste. Als sich Maries Großmutter väterlicherseits, Philippa von Geldern, im Dezember 1519 in das Klarissen-Kloster von Pont-à-Mousson zurückzog, übersiedelten Maries Eltern in deren vormalige Residenz, das Schloss von Joinville. Die in ihrer frühen Kindheit besonders unter dem Einfluss ihrer Mutter stehende Marie kam dann zur weiteren Erziehung in das Kloster ihrer Großmutter. Im Zeitalter der Renaissance wurde es nämlich in Adelskreisen zunehmend üblich, nicht nur den Söhnen, sondern auch den Töchtern eine fundierte Ausbildung angedeihen zu lassen, wozu auch moralisch-religiöse Erziehung gehörte.
    1529 zog Marie für ein Jahr nach Nancy an den Hof ihres Onkels, des Herzogs Antoine von Lothringen, und dessen Gattin Renée de Bourbon-Montpensier. Dort erlernte sie die feineren Regeln der Hofetikette. Im März 1531 wurde die 15-jährige, körperlich großgewachsene Prinzessin, die graue Augen und rotbraune Haare hatte, von ihrem Onkel am französischen Königshof vorgestellt. Sie war Anfang Mai 1531 bei der Krönung der zweiten Gattin Franz’ I., der Habsburgerin Eleonore, anwesend und befand sich im Gefolge der neuen Königin bei deren anschließendem feierlichem Einzug in Paris. Marie wurde nun Eleonores Hofdame und genoss die Gunst des Königs.[2]

    Erste Ehe
    Am 4. August 1534 heiratete die 18-jährige, von ihrem Vater mit einer Mitgift von 80.000 Pfund ausgestattete Marie de Guise ihren ersten Mann, den 24-jährigen Herzog Louis II. d’Orléans-Longueville, in der Kapelle des Louvre-Palastes. Zahlreiche Persönlichkeiten des Hofs wohnten diesem festlichen Ereignis bei. Die darauf folgenden Feierlichkeiten zogen sich mehr als zwei Wochen dahin. Aus der sehr glücklich verlaufenden Ehe des Paares gingen zwei Söhne hervor:
    • François (* 30. Oktober 1535; † 22. September 1551), Herzog von Longueville
    • Louis (4. August 1537; † Dezember 1537)
    Marie setzte sich sehr für die Anliegen der Pächter der Ländereien ihres Gemahls ein. Am 1. Januar 1537 war sie bei der Hochzeit ihres späteren zweiten Ehemanns, Jakob V. von Schottland mit Madeleine, einer Tochter des französischen Königs, in Paris zugegen. Am 9. Juni 1537 starb bereits Maries erster Gatte in Rouen. Die junge Witwe hob sich den – heute in der schottischen Nationalbibliothek aufbewahrten – letzten Brief ihres verstorbenen Gemahls, der seine Krankheit erwähnte, lebenslang auf. Etwa acht Wochen nach seinem Ableben, am 4. August, bekam sie ihren zweiten Sohn Louis, dessen Tod aber noch vor dem Jahresende 1537 erfolgte.[3]

    Heirat mit Jakob V. von Schottland
    Jakob V. von Schottland verlor seine Frau Madeleine schon am 7. Juli 1537 und war an einer neuerlichen französischen Verbindung sehr interessiert, um die gegen England gerichtete Auld Alliance zu stärken. Er soll sich bereits bei seinem früheren Besuch in Frankreich anlässlich seiner Hochzeit mit Madeleine sehr zu Marie de Guise hingezogen gefühlt haben. Diese erfuhr jedenfalls im August 1537 durch den französischen König, dass ihre Vermählung mit Jakob V. im Raum stand. Für die schotottische Seite nahm der spätere Kardinal David Beaton führenden Anteil an den Heiratsverhandlungen. Marie reagierte geschockt; sie wünschte Familie und Land nicht zu verlassen und die Longueville-Erbgüter für ihren minderjährigen Sohn François zu verwalten. Zur Verhinderung des geplanten schottisch-französischen Heiratsbündnisses trat der seit Ende Oktober 1537 zum dritten Mal verwitwete König Heinrich VIII. von England ebenfalls als Bewerber um Maries Hand auf, die aber angesichts Heinrichs Verhalten gegenüber seinen früheren Gemahlinnen nichts von einer Eheverbindung mit ihm wissen wollte.
    König Franz I. präferierte ohnehin Maries Verheiratung nach Schottland und befahl ihr ausdrücklich, sich dieser nicht länger zu widersetzen. Marie fügte sich, war aber bestürzt, dass der französische König für sie einen Ehevertrag vorbereitet hatte, gemäß dem ein beträchtlicher Teil der für sie festgesetzten Aussteuer in der Höhe von 150.000 Pfund aus der Hinterlassenschaft ihres verstorbenen Gemahls, mithin aus dem Erbe ihres Sohns François aufzubringen wäre. Sie konnte schließlich erreichen, dass laut dem im März 1538 besiegelten Ehevertrag ihr Vater die Zahlung von 80.000 Pfund der Mitgift und der französische König jene der restlichen 70.000 Pfund übernahm. Falls sie ihren zweiten Gatten überleben würde, sollte sie als Leibgedinge zur lebenslangen Nutzung den Falkland Palace, das Stirling Castle, Dingwall Castle und Threave Castle sowie die Einnahmen aus den zugehörigen Graf- und Herrschaften erhalten.
    Nach der Erteilung der aufgrund der Blutsverwandtschaft mit ihrem Bräutigam nötigen Dispens durch Papst Paul III. vermählte Marie sich am 9. Mai 1538 in Châteaudun per Prokuration mit Jakob V., der dabei vom schottischen Adligen und Politiker Robert, 5. Lord Maxwell vertreten wurde. Daraufhin musste Marie den zweijährigen François in der Obhut ihrer Mutter zurücklassen, als sie in Begleitung ihres Vaters, ihrer Schwester Louise und eines französischen Gefolges auf einer von Jakob V. gesandten Flotte von Le Havre nach Schottland übersetzte, wo sie am 16. Juni 1538 bei Balcomie in Fife landete. Am übernächsten Morgen fand ihre von David Beaton geleitete persönliche Hochzeit mit Jakob V. in der Kathedrale von St Andrews statt. Zu den folgenden 40-tägigen Festlichkeiten zählten u. a. Turniere, Bogenschützenwettkämpfe und Jagdausflüge. Jakobs Mutter Margaret Tudor schrieb ihrem Bruder Heinrich VIII. im Juli, dass sich ihre Schwiegertochter sehr aufmerksam ihr gegenüber benehme. Maries Verwandte und französischen Diener reisten im August wieder ab, sie selbst hielt am 16. November 1538 ihren feierlichen Einzug in Edinburgh.[4]

    Königin von Schottland
    In den nächsten Jahren machte Marie de Guise sich mit ihrem neuen Land vertraut. Zwar verspürte sie anfangs Heimweh, suchte aber doch möglichst taktvoll ihrer neuen Rolle als Königin zu entsprechen. Sie bat ihre Mutter um die Entsendung französischer Steinmetze für Arbeiten am Falkland Palace und Stirling Castle sowie lothringischer Bergleute zum Abbau wertvoller Lagerstätten von Crawfordmuir. Zur Verschönerung ihrer Paläste beschäftigte sie auch den französischen Maler Pierre Quesnel.
    Die vordringlichste Aufgabe bestand für Marie darin, einen Thronerben auf die Welt zu bringen. Erst als absehbar war, dass sie ihrem Gemahl Nachwuchs gebären würde, fand ihre Krönung zur Königin von Schottland am 22. Februar 1540 in der Holyrood Abbey in Edinburgh statt. Der königliche Goldschmied John Mosman hatte für Jakob V. eine neue Krone hergestellt, die der König bei der Krönung seiner Gattin trug. Diese Zeremonie wurde u. a. von 30 Salutschüssen, die vom Davids Tower des Edinburgh Castle abgefeuert wurden, sowie von Feuerwerken begleitet. Drei Monate nach ihrer Krönung folgte die Geburt von Maries erstem Sohn von Jakob V., woraufhin das Paar noch einen weiteren Sohn und eine Tochter bekam:
    • James (* 22. Mai 1540; † Ende April 1541), Herzog von Rothesay
    • Robert (* 24. April 1541; † Ende April 1541), Duke of Albany
    • Maria Stuart (* 8. Dezember 1542; † 8. Februar 1587), Königin von Schottland und Frankreich
    Anders als im Fall ihres ältesten Sohnes François durfte Marie ihren Sohn James nicht selbst aufziehen. Allerdings lebten ihre beiden Söhne von Jakob V. nur kurz; nachdem zuerst James im Alter von knapp einem Jahr Ende April 1541 verstorben war, erlitt sein jüngerer, erst einige Tage alter Bruder Robert nur wenige Stunden danach das gleiche Schicksal. Beide Kleinkinder fanden ihre letzte Ruhestätte in der Holyrood Abbey. Die königlichen Eltern waren über diese Unglücksfälle tief erschüttert und ihre Beziehung war monatelang gespannt. Jakob V. hielt sich eine im Tantallon Castle residierende Geliebte.
    Im nächsten Jahr führte Jakob V. zur Behauptung der schottischen Unabhängigkeit gegen den englischen König Krieg. Am 24. November 1542 verlor jedoch ein schottisches Heer die Schlacht von Solway Moss gegen Heinrich VIII. Der darüber verzweifelte Jakob V. erfuhr noch von der am 8. Dezember 1542 zu Linlithgow erfolgten Geburt seiner Tochter Maria Stuart, starb aber bereits sechs Tage später im Alter von nur 30 Jahren, was das Baby zur Königin von Schottland machte. Jakobs Gattin Marie war nun zum zweiten Mal Witwe geworden und trug fortan lebenslang schwarze Trauergewänder. Es wäre ihr zwar laut dem Ehevertrag freigestanden, in ihre Heimat zurückzukehren, zur Wahrung der Interessen ihrer kleinen Tochter machte sie jedoch von diesem Recht keinen Gebrauch.[5]

    Krieg mit England (Rough Wooing)
    Heinrich VIII. versuchte nun, mit Schottland eine anti-französische Allianz zu erreichen; letztlich wollte er sein nördliches Nachbarland aber annektieren. Marie de Guise fand bei den schottischen Baronen nicht genug Unterstützung, um Regentin werden zu können. Stattdessen kam es zwischen James Hamilton, 2. Earl of Arran, dem Nächsten in der Thronfolge nach Maria Stuart, und Kardinal David Beaton zu einem Machtkampf um die Übernahme der Regentschaft, aus dem Ersterer als Sieger hervorging: Arran wurde am 3. Januar 1543 von den Adligen des Landes zum Regenten für die minderjährige Königin ernannt. Kurz danach wurde Beaton verhaftet.
    Zunächst betrieb Arran eine englandfreundliche Politik, während Beaton einen profranzösischen Kurs verfolgte und Haupt der schottischen Katholiken war. Marie de Guise, die sich in Linlithgow praktisch in Arrans Gewahrsam befand, hatte sich auf die Seite des Kardinals geschlagen und bewog einen erbitterten Rivalen Arrans, den in Frankreich lebenden Matthew Stewart, 4. Earl of Lennox, zur Rückkehr nach Schottland, um die Macht des Regenten zu schwächen. Am 12. März 1543 beschloss das schottische Parlament aber u. a., dass Maria Stuart – wie von Heinrich VIII. gewünscht – die Gattin des englischen Thronerben Eduard werden sollte, eine Absichtserklärung, die auch in den am 1. Juli 1543 zwischen England und Schottland geschlossenenen Verträgen von Greenwich aufgenommen wurde. Der militärische Druck von Lennox und dem mittlerweile wieder freigekommenen Beaton zwang Arran jedoch noch im gleichen Monat, dem Umzug von Marie de Guise und ihrer kleinen Tochter von Linlithgow in das sicher befestigte Stirling Castle zuzustimmen.
    Arran rückte von seinem proenglischen Kurs ab und verbündete sich mit seinem früheren Kontrahenten Kardinal Beaton, woraufhin die kleine Königin Maria Stuart am 9. September 1543 gekrönt wurde. Nun wurde Marie de Guise an die Spitze eines neu geschaffenen, 16köpfigen Regentschaftsrates gesetzt, der die Handlungen Arrans überwachen sollte. Für den 19. September bestellte sie den englischen Gesandten Ralph Sadler vor dieses Gremium, um mit ihm über die englisch-schottischen Beziehungen zu diskutieren. Der am 6. Oktober angekommene französische Botschafter Jacques de la Brosse unterbreitete aber das Angebot eines erneuten Bündnisses mit seinem Land, verbunden mit Hilfe gegen die Pläne Heinrichs VIII. Tatsächlich kündigte das schottische Parlament im Dezember 1543 die Verträge mit England und nahm die Auld Alliance mit Frankreich wieder auf.
    Heinrich VIII. wollte nun die Verheiratung Maria Stuarts mit seinem Sohn Eduard gewaltsam erzwingen, woraus sich ein bis 1550 andauernder militärischer Konflikt zwischen England und Schottland entwickelte. Dieser wurde später als Rough Wooing (d. h. „unsanfte Brautwerbung“) bezeichnet. Als erste größere feindselige Aktion brannte dabei eine englische Invasionsarmee unter dem Kommando von Edward Seymour, Earl of Hertford am 7. Mai 1544 Edinburgh nieder. Obwohl Arran für diese Schlappe verantwortlich gemacht wurde, konnte er gemeinsam mit Beaton eine Übertragung der Regentschaft auf Marie de Guise verhindern und sich weiter im Amt halten.
    Nach weiteren Einfällen in Schottland erlitt ein starkes englisches Heer am 27. Februar 1545 in der Schlacht bei Ancrum Moor eine vernichtende Niederlage gegen Arran. Im nächsten Jahr suchte Heinrich VIII. den Kardinal Beaton beseitigen zu lassen, der dann auch am 29. Mai 1546 von jungen Adligen ermordet wurde. Ein Anhänger Maries, George Gordon, 4. Earl of Huntly, wurde Beatons Nachfolger als schottischer Lordkanzler. Trotz des am 28. Januar 1547 erfolgten Todes Heinrichs VIII. ging der schottisch-englische Konflikt weiter und der mittlerweile zum Lordprotektor und Herzog von Somerset erhobene Edward Seymour fügte Arrans Heer am 10. September 1547 die schwere Niederlage bei Pinkie Cleugh zu. Die Engländer besetzten anschließend große Teile Südschottlands und rückten nach Stirling Castle vor, um die Auslieferung Maria Stuarts zu erzwingen. Diese wurde allerdings auf Anordnung ihrer Mutter in das Kloster Inchmahome Priory auf einer Insel im Lake of Menteith in Sicherheit gebracht.
    Marie de Guise nahm den vom französischen König Heinrich II. durch seinen Botschafter Henri Cleutin, Herrn von Oysel, übermittelten Vorschlag an, für die Leistung bedeutender französischer Militärhilfe gegen die Engländer ihre Tochter dem Dauphiin, dem späteren Franz II., zur Gemahlin zu versprechen. Auf ihr Betreiben akzeptierten auch die am 8. Februar 1548 in Stirling versammelten Adligen diesen Plan, die auch die Verlegung von Maria Stuarts Aufenthaltsort nach Frankreich beschlossen, wo das Mädchen Aussicht auf größere Sicherheit hatte. Inzwischen flammten die Kämpfe mit England wieder auf. Im Juni brachte der französische Edelmann und Militär André de Montalembert, Seigneur d’Essé, 6.000 Soldaten nach Schottland, die schließlich auf Drängen Maries de Guise gemeinsam mit schottischen Einheiten Arrans die von den Engländern eroberte, im heutigen East Lothian befindliche Stadt Haddington belagerten. Den dabei auftretenden Kampfhandlungen wohnte Marie persönlich beiei. Die endgültige Bestätigung ihrer ausgehandelten französisch-schottischen Heiratsallianz erfolgte am 7. Juli durch die Unterzeichnung des Vertrags von Haddington. Am 9. Juli kamen mehrere Personen von Maries Gefolge in ihrer unmittelbaren Nähe durch englischen Beschuss aus Haddington ums Leben; die schockierte, aber unverletzt gebliebene Königinwitwe selbst wurde ohnmächtig. Die Belagerung der Stadt blieb indessen vorerst erfolglos.
    Im August 1548 wurde Maria Stuart in Begleitung Arrans nach Frankreich geschickt. Marie de Guise wollte mit ihrer Tochter von Dumbarton bis Whithorn segeln, um dort eine Wallfahrt zu unternehmen, kehrte aber stattdessen wegen einer in Edinburgh abgehaltenen Ratssitzung zurück. In einem Brief an ihren Vater und Onkel beklagte sie sich, dass sie an Gicht oder Ischias leide sowie über das Benehmen der Franzosen, die fast schlimmer als die Engländer hausten. Letztere zogen im September 11549 zur Befriedigung Maries aus Haddington ab. Zu Weihnachten 1549 erreichte Marie auf einer in Stirling Castle anberaumten Konferenz, dass mehr französische Kanonen für die Belagerung von Broughty Castle (einem historischen Schloss nahe Dundee) geliefert würden. Im Februar 1550 beobachtete sie den erfolgreichen Angriff auf Broughty Castle, diesmal klugerweise von einem günstigen, jenseits des Flusses Tay gelegenen Aussichtspunkt. Im Vertrag von Boulogne (24. März 1550) wurde schließlich Friede zwischen England und Frankreich geschlossen, und auch Schottland war in diesen Vertrag eingeschlossen.[6]

    Aufenthalt in Frankreich und England
    Nun plante Marie de Guise, deren Vater Claude de Lorraine am 12. April 1550 im Alter von 53 Jahren starb, ihre Heimat Frankreich zu besuchen. Im Auftrag des französischen Königs holte Leone Strozzi Marie de Guise mit einem Geschwader von Schottlland ab. Sie segelte mit einem Gefolge von vielen schottischen Adligen am 6. September 1550 von Leith ab und kam am 19. September in der nordfranzösischen Hafenstadt Dieppe an. Am 25. September wurde sie vom König ehrenvoll in Rouen empfangen und wohnte dort einer Feier der letzten französisch-schottischen Siege im vergangenen Krieg bei. Dann reiste sie nach Paris.
    In Frankreich sah Marie de Guise nicht nur ihre Tochter Maria Stuart wieder, sondern erstmals nach zwölf Jahren auch ihren Sohn aus erster Ehe, François. Den Winter 1550/51 verbrachte sie am französischen Hof in Blois und suchte König Heinrich II. dazu zu bewegen, sie bei der geplanten Übernahme der Regentschaft von Schottland zu unterstützen und ihr auch finanzielle Hilfe zu leisten. Nach Ansicht des englischen Botschafters John Mason übte Marie zu viel Einfluss an Heinrichs Hof aus.
    Im April 1551 war Marie de Guise erschüttert, als sie von einer Verschwörung zur Vergiftung ihrer Tochter erfuhr. Den Sommer verbrachte sie mit Heinrich II. und kam dabei nach Tours, Angers und Nantes; dann reiste sie in die Bretagne. Anschließend besuchte sie ihre verwitwete Mutter in Joinville. Als sie sich auf den Weg nach Dieppe machte, um von dort aus wieder nach Schottland zurückzukehren, wurde sie von ihrem Sohn François begleitet, der aber zu ihrer Betrübnis am 22. September unterwegs in Amiens im Alter von knapp 16 Jahren starb.
    Nach ihrem gut einjährigen Aufenthalt in Frankreich verließ Marie dieses Land wieder, als sie Mitte Oktober 1551 von Dieppe abfuhr. Sie segelte zunächst nach England und wurde dabei durch einen Sturm nach Portsmouth verschlagen, wo sie landete und die erste Nacht in der Southwick Priory verbrachte. Sie begab sich nach London, machte u. a. im Hampton Court Palace Station und dinierte am 4. November mit König Eduard VI. im Palace of Westminster. Prinzessin Elisabeth war beim Besuch Maries de Guise anwesend, während Prinzessin Maria ihr Kommen verweigerte. Von Eduard VI. erhielt Marie de Guise einen ehemals der letzten Gattin Heinrichs VIII., Catherine Parr, gehörigen Diamantring. Sie reiste dann nordwärts nach Schottland, wo sie Ende November 1551 ankam und von einigen schottischen Baronen in Berwick begrüßt wurde. In den nächsten beiden Jahren konnte sie aber trotz ihrer nunmehr gestärkten Stellung noch nicht erreichen, dass der 1548 von Heinrich II. zum Herzog von Châtelherault erhobene Earl of Arran die Regentschaft zu ihren Gunsten niederlegte.[7]

    Erste Jahre der Regentschaft in Schottland
    Schließlich trat der nunmehrige Herzog von Châtelherault gegen verschiedene Zugeständnisse wie dem Versprechen finanzieller Zuwendungen und der Versicherung, dass er im Fall von Maria Stuarts kinderlosem Tod nächster Thronanwärter sein würde, von seinem Posten als Regent widerwillig zurück. Das Parlament übertrug nun Marie de Guise am 12. April 1554 die Regentschaft, deren Ausübung sich für sie als schwierige Aufgabe erweisen sollte. Zu Ostern sandte die elfjährige Maria Stuart ihrer Mutter zu deren Erhebung Glückwünsche von Schloss Meudon, wo sie sich damals bei ihrer Großmutter und ihrem Onkel, dem Kardinal Karl von Lothringen, aufhielt.
    Anfangs verfolgte die Regentin einen recht konzilianten, auf Ausgleich bedachten politischen Kurs, bemühte sich aber, ihre Macht auf Kosten der schottischen Barone zu stärken. Sie ersetzte Châtelheraults Männer durch eigene Vertrauensleute und konsultierte häufig ihre beiden in Frankreich sehr einflussreichen Brüder, den Kardinal Karl von Lothringen und den Herzog Franz von Guise. Dabei suchte sie ihre Politik mit jener ihrer Brüder abzustimmen. Henri Cleutin wirkte während Maries Regentschaft weiterhin als Botschafter König Heinrichs II. und besuchte bisweilen ihren Kronrat. Zum Unwillen des auf der Wahrung der Unabhängigkeit seines Landes bedachten schottischen Adels übertrug Marie vielen Franzosen hohe öffentliche Ämter. So wurde Yves de Rubay königlicher Siegelbewahrer und trat damit faktisch an die Stelle des bei Marie kurz nach deren Übernahme der Regentschaft in Ungnade gefallenen Lordkanzlers George Gordon, 4. Earl of Huntly, während etwa Bartholomew de Villemore nun die Staatsfinanzen kontrollierte.
    Im Juli 1554 begab Marie sich nach Jedburgh und machte diese Stadt für zwei Wochen zum Sitz eines wandernden Gerichtshofs; dabei hoffte sie eine langjährige Fehde zwischen den schottischen Clans Scott und Kerr zu schlichten. 1555 nahm sie an Parlamentssitzungen teil, bei denen Gesetze zur Reform der Justizverwaltung und zur Regelung des Handels beschlossen wurden. Im nächsten Jahr besuchte sie während einer Reise u. a. Inverness und Aberdeen.
    Marie sah sich von den Mitgliedern des Anfang 1557 einberufenen Parlaments ablehnend behandelt und mit dem Vorwurf konfrontiert, dass die Ehe ihrer Tochter mit dem Dauphin noch immer nicht geschlossen war. Dabei war die Regentin selbst an einer baldigen Verheiratung ihrer Tochter mit dem französischen Thronfolger höchst interessiert, konnte aber nur wenig zu ihrer Realisierung beitragen. Nachdem Philipp II. von Spanien seine Gemahlin Maria I. von England im Juni 1557 zum Kriegseintritt gegen Frankreich bewogen hatte, befahl Marie de Guise im Herbst 1557 einem schottischen Heer, in England einzufallen, obwohl sie Maria Tudor früher unverbrüchliche Freundschaft versprochen hatte. Die schottischen Soldaten kehrten allerdings wieder heim, ohne ihren Auftrag ausgeführt zu haben. Als wegen des steigenden Einflusses der Familie Guise in Frankreich schließlich die Hochzeit Maria Stuarts mit dem Dauphin am 24. April 1558 über die Bühne ging, hatte die junge schottische Königin auch geheime Klauseln ihres Ehevertrags unterschrieben, nach denen Schottland im Fall ihres kinderlosen Todes an Frankreich fallen sollte.[8]

    Auseinandersetzungen mit den Protestanten
    In ihren letzten beiden Lebensjahren musste sich die katholische Marie de Guise mit der zunehmenden Macht der Protestanten befassen, welcher Konflikt wiederholt zu kriegerischen Handlungen zwischen den beiden verfeindeten Lagern führte. Am 3. Dezember 1557 hatten sich die protestantischen schottischen Adligen als Lords of the Congregation zu einem ersten Bündnis zusammengeschlossen. Bis zu einem gewissen Maß hatte die schottische Regentin auch die wachsende Zahl protestantischer Prediger geduldet, die während der Regierung der katholischen Maria I. keine englische Unterstützung erwarten konnten. Als die Tudor-Königin aber am 17. November 1558 starb, wurde ihre protestantische Halbschwester Elisabeth I. neue englische Herrscherin. Dagegen erhob Maria Stuart als Urenkelin Heinrichs VII. ebenfalls Anspruch auf die englische Krone, da Elisabeth I. eine illegitime Tochter Heinrichs VIII. und Häretikerin sei. Zur Durchsetzung dieses Anspruchs mussten der französische Köninig Heinrich II., der sich eine Annexion Englands und Schottlands erhoffte, und nach dessen Tod (10. Juli 1559) Maria Stuarts Gatte Franz II. dafür sorgen, dass Schottland fest katholisch gesinntes französisches Einflussgebiet blieb. Aufgrund der Bedrohung ihrer Herrscherstellung mischte sich Elisabeth I. ihrerseits ab 1559 heimlich auf Seiten der Protestanten in die innerschottischen Religionsstreitigkeiten ein.
    Marie de Guise hatte vielleicht schon nach der Heirat ihrer Tochter mit dem Dauphin eine weniger tolerante Linie gegenüber den Protestanten eingeschlagen und dabei die Unterstützung ihrer bisherigen Gegner, des Herzogs von Châtelherault und seines Halbbruders John Hamilton, gewonnen. Letzterer war Erzbischof von St. Andrews, erneuerte die alte Strenge gegen die Protestanten und ließ zur Abschreckung am 28. April 1558 den abgefallenen Priester Walter Milne verbrennen.
    Im Winter 1558/59 verlangten die Protestanten von der Regentin in mehreren Petitionen u. a. das Recht der Versammlungsfreiheit und der Abhaltung der Gottesdienste in der Landessprache sowie die Aufhebung der Gesetze gegen Ketzerei. Am 1. Januar 1559 wurde von ihnen ein anonymer Aufruf (Beggars’ Summons) veröffentlicht, in dem katholische Priester mit der Vertreibung bedroht wurden, da ihr Besitz den Armen gehöre. Marie wollte nun die protestantischen Geistlichen ächten und befahl ihnen, am 10. Mai vor ihr in Stirling zu erscheinen. Es kam jedoch vorher zu Unruhen. Der wortgewaltige schottische Reformator John Knox kehrte damals von Frankreich in seine Heimat zurück und predigte am 4. Mai in Perth gegen die Messe und Bilderverehrung, woraufhin eine fanatisierte Menge die Bilder und Altäre in den dortigen Kirchen zerstörte.
    Die Regentin und Châtelherault zogen mit einem Heer nach Perth, mussten jedoch angesichts der Überlegenheit ihrer Gegner verhandeln. Es kam zu einer am 29. Mai 1559 zwischen den Streitparteien getroffenen Vereinbarung; da Marie aber u. a. eine Garnison in Perth stationierte, flammten neue Kämpfe auf. Aufgrund der großen Stärke der feindlichen Streitkräfte vermieden Maries Feldherren Châtelherault und Henri Cleutin am 13. Juni eine Schlacht bei Cupar in Fife und erreichten eine neue kururzzeitige Übereinkunft. Marie zog sich zu ihrem Schutz nach Dunbar Castle zurück, während die Protestanten Stirling und am 29. Juni Edinburgh einnahmen. Châtelherault und Henri Cleutin marschierten gegen Edinburgh, verhandelten mit einigen Lords of the Congregation und beide Seiten unterzeichneten am 23. Juli einen Waffenstillstand, dessen Bedingungen u. a. einen Rückzug der protestantischen Truppen aus Edinburgh, die Anerkennung der Autorität Maries de Guise und Maria Stuarts durch die Lords und gegenseitige religiöse Toleranz bis zum 10. Januar 1560 vorsahen. Die Regentin konnte nun wieder in Edinburgh einziehen.[9]
    Trotz der erzielten Verständigung zwischen der Regentin und den protestantischen Adligen kam es bald zu neuen Spannungen. Mit der am 10. Juli 1559 erfolgten Thronbesteigung des erst 15-jährigen Franz II. gewannen die Brüder Maries in Frankreicich fast unumschränkten Einfluss. Sie versprachen, zur Unterstützung ihrer Schwester so bald wie möglich ihren jüngsten Bruder, den Marquis René II. d’Elbeuf, mit einer großen Armee nach Schottland zu entsenden und schickten mittlerweile als ihre Botschafter De la Brosse und den Bischof von Amiens, Nicolas de Pellevé. Andererseits war Elisabeth I. an einer Schwächung der Macht der katholischen Kirche und der Familie Guise in Schottland interessiert und stand in heimlichem Kontakt mit den Lords of the Congregation. Allerdings gehörte die englische Herrscherin neben den Königen Heinrich II. und Philipp II. zu den Unterzeichnern der Verträge von Cateau-Cambrésis (April 1559), die den Friedensschluss zwischen England und Frankreich bzw. zwischen Spanien und Frankreich besiegelten. Daher vermied Elisabeth I. eine offene Hilfe für die rebellischen schottischen Protestanten, um nicht eine baldige verstärkte französische Militärintervention in ihrem nördlichen Nachbarland zu riskieren. Stattdessen betrieb sie eine vorsichtig-verwirrende Politik, unterstützte die aufständischen Barone nur unter großer Geheimhaltung finanziell und stachelte sie zu weiterem Widerstand gegen die Regentin an, während sie offiziell jeglichen von ihr persönlich verordneten Beistand für die Kongregation leugnete – so etwa anlässlich einer Anfang August 1559 erhobenen Beschwerde Maries de Guise, die ihre Spione hatte, wegen Elisabeths mutmaßlicher Agitation in Schottland.[10]
    Mit Hilfe des englischen Geheimdienstes entging unterdessen der am europäischen Kontinent befindliche protestantische Sohn Châtelheraults, James Hamilton, 3. Earl of Arran, der Verfolgung durch die Franzosen. Der junge Arran gelangte Anfang September 1559 mit englischer Unterstützung sicher nach Schottland, woraufhin sein Vater Châtelherault sofort Marie de Guise verließ und sich den Lords of the Congregation anschloss. Die gesundheitlich schon sehr angeschlagene und unter großem Geldmdmangel leidende Regentin ließ Leith befestigen und übersiedelte aus Sicherheitsgründen dorthin, als die protestantischen Adligen am 18. Oktober Edinburgh besetzten. Letztere entzogen der in Leith unter dem Schutz französischer Soldaten stehenden Marie am 21. Oktober die Regentschaft, übertrugen diese einem 13köpfgen Regentschaftsrat unter der Führung Châtelheraults und belagerten Leith. Allerdings gewährte Elisabeth I. den Lords weiterhin nur finanzielle Hilfe und der Marie treu ergebbene James Hepburn, 4. Earl of Bothwell fing am 31. Oktober eine von der englischen Königin der Kongregation gesandte beträchtliche Geldsumme ab, womit es für Elisabeth noch schwerer wurde, den äußeren Schein ihrer angeblichen Nichteinmischung in Schottland zu wahren. Die aufständischen Adligen konnten Leith nicht erobern und mussten am 6. November 1559 Edinburgh räumen, wohin sich die Regentin daraufhin wieder begab. Von einer bald darauf erfolgten drastischen Gesundheitsverschlechterung konnte sich Marie noch einmal etwas erholen.[11]

    Letzte Monate und Tod
    Die letzten Misserfolge der schottischen Protestanten bewogen England zu einer direkteren Intervention. Thomas Howard, 4. Duke of Norfolk sollte mit einer einige Tausend Mann starken Landarmee in Schottland einrücken und William Winter mit eineer Flotte in den Firth of Forth segeln und dort jegliche Hilfe für die Regentin unterbinden sowie französische Schiffe bekriegen. Winter führte seinen Auftrag im Januar 1560 erfolgreich aus und erklärte gegenüber Abgesandten Maries de Guise, dass er eigenmächtig ohne Wissen Elisabeths I. gehandelt habe, welche Behauptung indessen bei der Regentin auf keinen Glauben stieß. Eine unter dem Befehl des Marquis d’Elbeuf gleichzeitig aufgebrochene französische Verstärkungsflotte für Marie geriet hingegen in einen Sturm und musste umkehren.[12]
    Von den folgenden Verhandlungen zwischen Elisabeth I. und den schottischen Protestanten war John Knox vor allem wegen seiner 1558 veröffentlichten, gegen Frauenherrschaft gerichteten Schrift The first blast of the trumpet against the monstruous regiment of women ausgeschlossen; dieser Traktat machte ihn nämlich für die englische Monarchin inakzeptabel, obwohl er vornehmlich gegen die Herrschaft katholischer Regentinnen wie Marie de Guise angeschrieben hatte. In dem am 27. Februar 1560 abgeschlossenen Vertrag von Berwick einigten sich die Lords of the Congregation und der Herzog von Norfolk als Repräsentant Elisabeths I. auf die Bedingungen, unter denen die Engländer ihren Verbündeten bei der Vertreibung der französischen Truppen aus Schottland helfen würden. William Grey, 13. Baron Grey de Wilton beteiligte sich nun mit englischen Streitkräften ab Anfang April an der Belagerung von Leith. John Erskine, 17. Earl of Mar gewährte der kranken Marie de Guise Zuflucht im Edinburgh Castle, von dessen Belagerung die englische Königin absah.
    Jean de Monluc, Bischof von Valence, war im März 1560 im Auftrag der Guise-Brüder zur Vermittlung im schottischen Konflikt auf die Britischen Inseln gereist, aber vom Herzog von Norfolk längere Zeit aufgehalten worden. Er durfte schließlich am 222. April mit Marie de Guise sprechen, die nach seiner Einschätzung trotz ihrer Krankheit und Auseinandersetzungen mit den Protestanten unverzagt war. Am 7. Mai erlitten die Leith belagernden schottischen und englischen Truppen bei einem Angriff auf die Festung eine verlustreiche Niederlage. Aber Maries Gespräche mit englischen Gesandten blieben fruchtlos und ihre Briefe mit Durchhalteparolen an Henri Cleutin wurden abgefangen.
    Ende Mai 1560 wurde Marie schwer krank. Am 8. Juni führte sie noch eine rührende Unterhaltung mit den Lords of the Congregation und bat sie, an der alten Freundschaft mit Frankreich festzuhalten sowie für den Abzug der englischen und französischhen Truppen aus Schottland zu sorgen. Danach machte sie ihr einfaches Testament. Sie starb im Alter von 44 Jahren etwa eine halbe Stunde nach Mitternacht am 11. Juni 1560 an Wassersucht in Edinburgh Castle. Einen knappen Monat später beendete der Vertrag von Edinburgh vom 6. Juli 1560, nach dem alle ausländischen Truppen Schottland verlassen sollten, die Kampfhandlungen um Leith. Letztendlich hatte Marie vergeblich versucht, ihrer Tochter ein katholisches, profranzösisches Schottland zu erhalten; vielmehr befand sich dieses Land auf dem Weg, eine protestantische und proenglische Nation zu werden.
    Maries zunächst in einem Bleisarg in Edinburgh Castle ruhender Leichnam sollte nach Frankreich überführt werden, wozu allerdings erst im März 1561 die Erlaubnis erteilt wurde. Ihre Beisetzung erfolgte schließlich im Juli 1561 in der Abtei Saint-Pierre-les-Dames in Reims, wo ihre Schwester Renée Äbtissin war. Das für Marie errichtete Marmorgrabmal mit einer lebensgroßen Bronzestatue von ihr wurde während der Französischen Revolution zerstört.[13]



    Marie de Guise im Film
    • In dem Film Elizabeth wird die Rolle der Marie de Guise von der französischen Schauspielerin Fanny Ardant gespielt, wobei sich der Film nicht an die geschichtlichen Fakten bezüglich ihres Todes hält.
    • In der US-amerikanischen Serie Reign (2013-) wird die Rolle der Marie de Guise von Amy Brenneman gespielt.
    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur
    • Elisa A. Litvin: Mary of Guise. In: Anne Commire (Hrsg,): Women in World History. Bd. 10 (2001), S. 538–542.
    • Rosalind K. Marshall: Mary of Guise. In: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB). Bd. 36 (2004), S. 71–77.
    • James Tait: Mary of Guise. In: Dictionary of National Biography (DNB). Bd. 36 (1893), S. 391–397.
    Weblinks
     Commons: Marie de Guise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Marie de Guise in der World History Database (Memento vom 16. Mai 2008 im Internet Archive) (englisch)
    • Undiscovered Scotland (englisch)
    • Marie de Lorraine auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)
    Einzelnachweise
    1 Rosalind K. Marshall (ODNB, Bd. 36, S. 71) gibt den 20. November 1515 als Maries Geburtsdatum an.
    2 Elisa A. Litvin, Women in World History, Bd. 10, S. 538f.; Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 71.
    3 Elisa A. Litvin, Women in World History, Bd. 10, S. 539; Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 71.
    4 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 71f.; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 391.
    5 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 72f.; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 391f.
    6 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 73f.; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 392f.
    7 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 74; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 393f.
    8 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 75; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 394.
    9 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 75f.; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 394f.
    10 Herbert Nette: Elisabeth I., Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1982, 4. Auflage 1996, ISBN 3-499-50311-5, S. 45.
    11 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 76; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 395.
    12 John Ernest Neale: Elisabeth I. Deutsche Übersetzung Diederichs, 4. Auflage München 1996, ISBN 3-424-01226-2, S. 105 und 108f.
    13 Rosalind K. Marshall, ODNB, Bd. 36, S. 76; James Tait, DNB, Bd. 36, S. 396.

    Notizen:

    Mit Marie hatte Jakob zwei Söhne und eine Tochter:
    • James (* 22. Mai 1540; † April 1541), Herzog von Rothesay
    • Arthur (*/† April 1541), Herzog von Rothesay
    • Maria Stuart (* 8. Dezember 1542; † 8. Februar 1587), Königin von Schottland und Frankreich


    Verheiratet:
    In zweiter Ehe vermählte sich Jakob dann mit Marie de Guise.

    Kinder:
    1. 5. Königin Maria von Schottland (Stuart) wurde geboren am 8 Dez 1542 in Linlithgow Palace; gestorben am 18 Feb 1587 in Fotheringhay Castle; wurde beigesetzt am 31 Jul 1587 in Kathedrale von Peterborough, dann Westminster Abbey.

  5. 14.  Herzog Ulrich von MecklenburgHerzog Ulrich von Mecklenburg wurde geboren am 5 Mrz 1527 in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern, DE; gestorben am 14 Mrz 1603 in Güstrow.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog zu Mecklenburg (1555/56 bis 1603), Nestor des deutschen Reichsfürstenrates

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_(Mecklenburg)

    Ulrich, Herzog zu Mecklenburg [-Güstrow] (* 5. März 1527 in Schwerin; † 14. März 1603 in Güstrow) war Herzog zu Mecklenburg von 1555/56 bis 1603 und zuletzt Nestor des deutschen Reichsfürstenrates. Er wird einerseits (als Administrator des Bistums Schwerin) als Ulrich I., andererseits (als Herzog zu Mecklenburg) auch als Ulrich III. gezählt.[1]

    Leben und Wirken
    Ulrich war der dritte Sohn von Herzog Albrecht VII. dem Schönen (1488-1547) und dessen Gemahlin Anna von Brandenburg. Nachdem durch die Beteiligung Albrechts VII. an der dänischen Grafenfehde der Güstrower Landesteil völlig überschuldet war, überließ Ulrich nach dem Tod des Vaters die Regierung dieses völlig überschuldeten Teilgebietes zunächst seinem älteren Bruder Johann Albrecht I., wurde aber wie sein nächst jüngerer Bruder, Herzog Georg († 1552), vom Kaiser belehnt.
    Ulrich kam 12-jährig zur Erziehung an den bayerischen Hof. 1539 studierte er zusammen mit Philippus Rudolf zu Herben-Schlüben Theologie und Rechtswissenschaft an der Universität Ingolstadt. Sein Mitstudent war dort auch sein Altersgenosse, Herzog Albert von Bayern. Nach dem Tod des Vaters verzichtete er zunächst auf eine Regierungsbeteiligung. Er nahm seinen Wohnsitz in Bützow und folgte 1550 seinem Vetter Herzog Magnus III. von Mecklenburg (1509-1550) als Administrator des Bistums Schwerin; am 15. Februar 1556 heiratete er auch dessen Witwe Elisabeth, eine Tochter König Friedrichs I. von Dänemark. Die Wahlhandlung durch das Domkapitel fand am 26. März 1550 im Dominikanerkloster zu Wismar statt[2]; die Postulation erfolgte einstimmig trotz Bedrohung des Wahlgremiums durch einen anderen Kandidaten, den Herzog Heinrich Georg; am folgenden Tag erhielt er die Niederen Weihen durch den Schweriner Weihbischof Magnus Haraldsson.[3]
    Nach dem Tod seines Onkels Herzog Heinrich V. zu Mecklenburg (1503–1552) drang Ulrich vertragsgemäß auf eine Beteiligung an der Landesherrschaft, zumal sein Bruder Johann Albrecht I. auch wenig zur Tilgung der Schulden beitrug, sondern diese eher noch vermehrte durch seine Beteiligung am Schmalkaldischen Krieg gegen den Kaiser 1552 und durch großzügiges Mäzenatentum von Kunst und Wissenschaft. Es entbrannte ein heftiger Erbschaftsstreit, der 1556 mit dem Ruppiner Machtspruch des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. beigelegt wurde.
    Am 17. Februar 1555 wurde Ulrich Mitregent seines Bruders in Güstrow. 1556 erhielt er unter Beibehaltung der gemeinsamen Landesregierung mit seinem Bruder „Amt und Hauß“ Güstrow überwiesen als Regent des östlichen Landesteils, während Johann Albrecht I. den westlichen Landesteil mit der Residenz Schwerin wählte. Nach dem Tod des Bruders (1576) übernahm Ulrich mehrfach die vormundschaftliche Regierung für dessen Nachkommen. So für dessen Sohn Johann VII. von 1576–1585 und dessen Enkel Adolf Friedrich I. bis 1603. Ulrich errichtete das Güstrower Schloss als seine Hauptresidenz. Seine Nebenresidenzen waren die Burg Stargard, der Fürstenhof Neubrandenburg sowie die Schlösser Dargun, Doberan und Bützow.
    1582 veranstaltete er die letzte prunkvolle Reichstagsfahrt eines mecklenburgischen Fürsten mit großem Gefolge zum Reichstag nach Augsburg.[4]
    Ulrich verkörperte der Typus des universal gebildeten, neuzeitlichen Fürsten. Er entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Fürsten der mecklenburgischen Dynastie. Ihm kam dabei seine ruhige und bedachte Art, mitunter auch das Glück des Tüchtigen zugute. Ihm gelang es, seine Landeshälfte weitgehend schuldenfrei zu halten, er hinterließ bei seinem Tod sogar ein Vermögen von ungefähr 200.000 Gulden. Ulrich beteiligte sich im Austausch mit Tycho Brahe und David Chytraeus an der wissenschaftlichen Diskursen seiner Zeit und korrespondierte mit Humanisten wie Heinrich Rantzau und Johannes Caselius. Er organisierte 1594 als Oberster des Niedersächsischen Reichskreises die Militär- und Finanzhilfe gegen den drohenden Türkeneinfall uund war lange Nestor des deutschen Reichsfürstenrates. Er wurde einen Monat nach seinem Tod mit den prunkvollsten Begräbnisfeierlichkeiten, die Güstrow jemals erlebt hat, im dortigen Dom bestattet, wo Philipp Brandin ein monumentales Wandgrab für ihn und seine Gemahlinnen schuf, welches von dessen Nachfolger Claus Midow vollendet wurde.
    „Anno 1603, den 14. Martij, ist der hochlobliche furst und herr hertzogh Ulrich von Meckelnburg gestorben zu Gustrow. Und ist die furstliche leiche den 14. Aprilius in großer solennitet und großer versamlung vieler vornehmer hern und leuten zu Gustrow in das furstliche begrebnißgewölbe in einem zinnern sarcke zu ihrer ruhe niedergesetzet worden. Die deutsche leichendpredige ist von doctor Luca Backmeistern [d.h. Lucas Bacmeister ] gehalten worden.“
    – Vicke Schorler[5]

    Bedeutung
    Ulrich war vor allem Innenpolitiker. Sein besonderes Augenmerk galt dem gemeinen Nutzen. Er ordnete Landeskirche, Justiz und Landesverwaltung nicht allein auf dem Papier, sondern sorgte mit Strenge und Hartnäckigkeit dafür, dass vielem davon auch nachgekommen wurde. Besonders langlebig war die noch kurz vor seinem Tod veröffentlichte Revidierte Kirchenordnung, die bis zum Ende der Monarchie galt.
    Auch die Außenpolitik Ulrichs wurde bedächtig geführt. Vom Regierungsantritt bis zum Tod führte er nicht einen Krieg. Noch weniger konnte er Konfessionskriegen abgewinnen, war daher auch nicht wie die Brüder am Schmalkaldischen Krieg oder dem Feldzug von 1552 beteiligt. Ulrich war strenggläubiger Lutheraner, weil er diesen Glauben durch Schriftgemäßheit fest begründet sah. Zugleich war er konfessionellen Eiferern aller Richtungen abhold. Er suchte die Lehrstreitigkeiten auf die Universsitäten zu begrenzen, sie waren der Ort für die Diskussion. In der Landeskirche galt dann die etablierte wissenschaftliche Meinung. Mithin hielt er sich zur Fraktion reichstreuer Lutheraner unter Führung seines Vetters Kurfürst August von Sachsen und unterstützte die Bewegung zur Konkordienformel von 1577 und zum Konkordienbuch von 1580, die er beide unterzeichnete – auch als Vormund seiner Neffen Johann VII. und Sigismund August von Mecklenburg -[6], weil er sie als ein Werk der Einigung und nicht der Spaltung verstand.
    Aufgrund von Ulrichs Festhalten am Recht, wurde er auch zu etlichen Vermittlungen hinzugezogen. So war er insbesondere mit seinem Vetter Kurfürst August als Vermittler zwischen Friedrich II. von Dänemark und den Herzögen Johann und Adolf von Schleswig-Holstein tätig, zu denen er gleichfalls exzellente Beziehungen hatte. Zu weiterem Ansehen gelangte Ulrich, als er 1588 seinem Schwager Herzog Adolf von Schleswig-Holstein als Oberst des Niedersächsischen Reichskreises folgte.

    Nachkommen
    Sein einziges Kind aus der Ehe mit Elisabeth von Dänemark, Sophie, wurde mit König Friedrich II. von Dänemark verheiratet. Neben König Christian IV. ging aus dieser Ehe auch Prinz Ulrich von Dänemark hervor, seinem Großvater zu Ehren benannt. Dieser Ulrich folgte seinem Großvater auch als Administrator des Stifts Schwerin. Auch ein Sohn Christians IV. wurde zum Gedächtnis an den bedeutenden mecklenburgischen Herzog gleichfalls Ulrich genannt, dieser folgte als Ulrich III. im Stift Schwerin. Ulrichs zweite Ehe mit Anna von Pommern blieb kinderlos.



    Literatur und Anmerkungen
    • Karl Ludwig Grotefend: Ulrich III. (Herzog von Mecklenburg-Schwerin). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 225 f.
    • Carsten Neumann: Die Kunst am Hofe Ulrichs zu Mecklenburg. Kiel: Verlag Ludwig 2009 (Bau + Kunst Band 15), ISBN 978-3-937719-64-1
    Weblinks
     Commons: Ulrich (Mecklenburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur über Ulrich (Mecklenburg) in der Landesbibliographie MV
    • Stammtafel des Hauses Mecklenburg
    • Jan-Hendrik Hütten: Ulrich Herzog zu Mecklenburg (1527–1603). „Woher vnd von weme eine Christliche Obrigkeit komme“ – Die Leichenpredigt als Form politischer Kommunikation auf der Website der Forschungsstelle für Personalschriften
    Einzelnachweise
    1 Die dynastische Zählung als Ulrich III. ist zwar konsequent unter der Maßgabe, dass das mecklenburgische Fürstenhaus seine Dynasten stets und lehnsrechtlich korrekt auf das Gesamthaus zählte. Vorangegangen waren Ulrich die beiden namensgleichn (regierenden) Herzöge der Teilherrschaft Mecklenburg-Stargard, Ulrich I. und Ulrich II. Jedoch setzt mit der Ersten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung eine Separatzählung von Regenten der entstandenen Teilherrschaften ein, die in der Folge zu Doppelzählungen führte (Beispiel: Johann II. (Mecklenburg-Stargard) und Johann II. (Werle)). Es hat sich deshalb in der Landesgeschichtsschreibung eingebürgert, Ulrich (III.) überwiegend ohne dynastische Zählung zu personalisieren.
    2 Franz Schuldt: Das Bistum Schwerin in der evangelischen Zeit. In: Mecklenburgisches Jahrbuch MJB 49 (1884) S. 150–151.
    3 Josef Traeger: Die Bischöfe des mittelalterlichen Bistums Schwerin. Mit einem Anhang: Administratoren und Kandidaten in nachreformatorischer Zeit. (1550–1648) St.-Benno-Verlag, Leipzig 1984, S. 225
    4 Albrecht Friedrich Wilhelm Glöckler: Die Reichstags=Fahrt des Herzogs Ulrich von Mecklenburg im Jahre 1582. In: Jahrbücher des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 9 (1844), S. 166–214 (Volltext (Memento vom 14. Janar 2008 im Internet Archive))
    5 Vicke Schorler: Rostocker Chronik 1584–1625. Hrsg.: Ingrid Ehler. S. 28.
    6 Vgl. BSLK, S. 16 und S. 763.

    Ulrich heiratete Elisabeth von Dänemark (von Norwegen) in 1556. Elisabeth (Tochter von König Friedrich I. (Frederik) von Dänemark (von Norwegen) und Sophia von Pommern) wurde geboren am 14 Okt 1524; gestorben am 15 Okt 1586 in Gedser; wurde beigesetzt in Dom, Güstrow. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 15.  Elisabeth von Dänemark (von Norwegen)Elisabeth von Dänemark (von Norwegen) wurde geboren am 14 Okt 1524 (Tochter von König Friedrich I. (Frederik) von Dänemark (von Norwegen) und Sophia von Pommern); gestorben am 15 Okt 1586 in Gedser; wurde beigesetzt in Dom, Güstrow.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Dänemark, Herzogin von Mecklenburg durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Dänemark_und_Norwegen

    Elisabeth von Dänemark und Norwegen (* 14. Oktober 1524; † 15. Oktober 1586 in Gedser) war eine dänische Prinzessin und durch Heirat Herzogin von Mecklenburg.

    Leben
    Elisabeth wurde am 14. Oktober 1524 als zweites Kind und älteste Tochter aus der (für ihn zweiten) Ehe von König Friedrich I. von Dänemark und Norwegen mit Sophia von Pommern geboren.
    Nach dem Tod ihres Vaters 1533 wuchs sie am Hof seines Erben, ihres Halbbruders, König Christian III. auf. 1542 wurde sie mit Herzog Magnus III. von Mecklenburg verlobt; ihre Hochzeit fand am 26. August 1543 im Kieler Schloss statt. Die Ehe blieb kinderlos, und nach dem Tod von Magnus 1550 kehrte Elisabeth nach Dänemark zurück.
    1556 heiratete sie in zweiter Ehe Herzog Ulrich von Mecklenburg, der seinem Vetter Magnus als Administrator des Stifts Schwerin gefolgt war. Das Paar hatte eine einzige Tochter, Sophie, die durch Heirat mit ihrem Cousin Friedrich II. von Dänemark im Alter von 14 Jahren Königin von Dänemark und Norwegen wurde.
    Elisabeth engagierte sich sozial und erbaute Armenhäuser in Grabow, Stargard, Bützow, Güstrow und Stavenhagen. Im Everstorfer Forst bei Plüschow (1559) und auf dem Güstrower Heidberg ließ sie Wald anpflanzen. Auf religiösem Gebiet förderte sie die Erneuerung des Güstrower Doms (1565–1568) und des Doberaner Münsters. Zusammen mit Ulrich richtete sie 1575 im Kloster Rühn eine Schule für adlige Töchter ein.

    Sie starb auf einer Reise zu ihrer Tochter in Gedser und wurde im Güstrower Dom beigesetzt.
    An Elisabeth erinnert ihr Wappen im Tor von Schloss Güstrow, der Altar in Rühn, der sie als Stifterin zeigt, sowie das monumentale Wandgrabmal im Güstrower Dom, das Ulrich ihr, seiner zweiten Frau Anna von Pommern und sich selbst von Philipp Brandin setzen ließ.


    Literatur
    • Elisabeth, Hertuginde av Meklenborg. In: Dansk biografisk leksikon. Band 4, S. 497f. (Digitalisat)
    • Carsten Neumann: Die Kunst am Hofe Ulrichs zu Mecklenburg. Kiel: Verlag Ludwig 2009 (Bau + Kunst Band 15), ISBN 978-3-937719-64-1
    • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 2457.
    Weblinks
     Commons: Elisabeth von Dänemark und Norwegen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur über Elisabeth von Dänemark und Norwegen in der Landesbibliographie MV

    Notizen:

    Elisabeth und Ulrich hatten eine Tochter.

    Kinder:
    1. 7. Sophie von Mecklenburg wurde geboren am 4 Sep 1557 in Wismar; gestorben am 3 Okt 1631 in Nykøbing; wurde beigesetzt in Dom von Roskilde.


Generation: 5

  1. 18.  Archibald DouglasArchibald Douglas wurde geboren in cir 1489; gestorben in Jan 1557 in Tantallon Castle.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 6. Earl of Angus

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Archibald_Douglas,_6._Earl_of_Angus

    Archibald Douglas, 6. Earl of Angus (* um 1489; † Januar 1557 auf Tantallon Castle) war ein schottischer Adeliger aus dem Clan Douglas während der Herrschaften von Jakob V. und Maria I. Er war der Sohn von George, Master of Angus, der in der Schlacht von Flodden Field getötet wurde. Nach dem Tode seines Großvaters, Archibald "Bell the Cat" Douglas (the Great Earl), erbte er 1514 die Würde des Earl of Angus.

    Heirat mit Margaret
    1509 heiratete er Margaret, die Tochter von Patrick Hepburn, 1. Earl of Bothwell. Nach ihrem Tod heiratete er 1514 die Witwe König Jakobs IV. und Regentin Margaret Tudor, die Schwester Heinrichs VIII. von England. Diese Heirat löste innerschottische Konflikte aus. Die traditionell mit Frankreich verbündete Seite gewann die Kämpfe und setzte John Stewart, 2. Duke of Albany statt Margaret Tudor als Regenten ein.
    Douglas zog sich auf seinen Landsitz zurück, während John Stewart Margaret in Schloss Stirling belagerte. Es gelang dem Regenten, die königlichen Kinder in seine Gewalt zu bringen, Margaret flüchtete daraufhin nach England. Douglas sah seine Frau noch einmal, als sie nach Schottland kam, um Frieden mit John Stewart zu schließen.
    Während der Trennung von seiner Frau hatte Douglas eine Beziehung mit der Tochter des Laird of Traquair. Margaret rächte sich für die Vernachlässigung durch ihren Ehemann, indem sie Douglas' Machtbestrebungen nicht unterstützte und heimlich mit Hilfe Stewarts die Scheidung von Douglas vorantrieb. In Edinburgh behauptete sich Douglas in einem offenen Straßenkampf gegen James Hamilton, 1. Earl of Arran, der versucht hatte, den Einfluss der Hamilton Familie über Jakob V. auszudehnen.

    Verbannung und Machteroberung
    1517–1520 hielt sich Stewart in Frankreich auf und regierte von dort aus Schottland. Obwohl Stewart während der Zeit seiner Regentschaft Margaret ihre Kinder nur einmal sehen ließ, verbündete sie sich mit ihm gegen ihren Mann. Im Dezember 1521 wwurde Douglas von Stewart des Hochverrats bezichtigt und unter Hausarrest nach Frankreich verbannt. 1524 floh er von dort nach London, wo Heinrich VIII. ihm Unterstützung gewährte. Am 23. November 1524 versuchte er, in Edinburgh einzumarschieren, wurde aber von Margarets Truppen unter Beschuss genommen und musste sich auf Tantallon Castle zurückziehen. Von dort organisierte er eine breite Koalition schottischer Adeliger, mit deren Truppen es ihm im Februar 1525 gelang, Edinburgh zu erobern. Er berief ein Parlament ein, von dem er mit weitreichende Vollmachten ausgestattet wurde.

    Vormund Jakobs
    Douglas wurde im März die Vormundschaft über Jakob gewährt. Als diese im November auslief, weigerte er sich allerdings sie zurückzulegen, stattdessen verjagten seine Truppen Margaret nach England. Douglas nutzte seine Macht, um seine Familienangngehörigen in öffentliche Ämter einzusetzen. und machte sich selbst zum Kanzler. Mehrere Versuche, den König aus der Vormundschaft seines Stiefvaters zu befreien. misslangen, Douglas schlug unter anderem ein 10.000 Mann umfassendes Heer unter der Führung von John Stewart, 3. Earl of Lennox.
    1528 gelang es Margaret, ihre Scheidung von Douglas durchzusetzen. Sie hielt sich mit ihrem Liebhaber Henry Stewart, den sie unmittelbar nach der Scheidung heiratete, in Stirling auf, wo sie prompt von Douglas belagert wurden. Einige Wochen später gelang Jakob V. die Flucht zu seiner Mutter nach Stirling, wo er eine Anordnung erließ, die es allen Mitgliedern der Douglas Familie gebot, sieben Meilen Abstand zu seiner Person einzuhalten.

    Exil in England
    Douglas floh auf seine Burg Tantallon. Seine Ländereien wurden konfisziert, alle Titel aberkannt. Mehrere Versuche Jakobs, die Burg einzunehmen, scheiterten jedoch. Nach einiger Zeit erfolgloser Belagerung gab Douglas im Mai 1529 die Burg im Gegenzug für einen Waffenstillstand zwischen Schottland und England auf und floh zu Heinrich nach England, wo er bis 1542 blieb. Mehrfach nahm er an Feldzügen der Engländer gegen Schottland teil, auch weil Mitglieder seiner Familie, die nicht geflüchtet waren, von Jakob V. ihres Besitzes enteignet oder sogar hingerichtet wurden.

    Rückkehr nach Schottland
    Als Jakob V. 1542 starb, kehrte Douglas nach Edinburgh zurück, seine Ländereien und Titel wurden restituiert. Heinrich VIII. trug ihm auf, die Heirat zwischen Maria Stuart und Eduard VI. voranzutreiben. 1543 handelte er den Friedens- und Heiratsvertrag zwischen England und Schottland aus. Im selben Jahr heiratete er Margaret, Tochter von Robert, Lord Maxwell.
    1545 wurde Douglas wegen eines Streites mit dem Regenten James Hamilton, 2. Earl of Arran, kurzzeitig inhaftiert. Die Überfälle englischer Truppen unter Führung von Edward Seymour, die auch Douglas Ländereien betrafen, ließen Douglas erstmals die Partei der Schotten ergreifen. Er verbündete sich mit Hamilton und unterstützte Versuche, Maria Stuart mit Franz II. zu verheiraten. Im Juli 1544 wurde er zum Befehlshaber der Truppen an der Grenze zu England ernannt, 1545 schlugen seine Truppen die Engländer in der Schlacht von Ancrum Moor.
    Douglas korrespondierte zwar immer noch mit Heinrich VIII., unterzeichnete aber dennoch das Gesetz, das den Friedens- und Heiratsvertrag außer Kraft setzte.

    Tod
    Während der Regentschaft von Maria Stuarts Mutter Marie de Guise waren sein ruheloser und ambitionierter Charakter immer wieder Grund zur Sorge, vor allem da er eine sehr große Anzahl von Männern unter Waffen hielt. Am 21. August 1547 gab er seinen Adelstitel auf, erhielt aber das Recht den Titel weiterzuvererben. Douglas starb im Januar 1557. Er hinterließ eine legitime Tochter, Margaret Douglas, die den Earl of Lennox heiratete und Mutter von Lord Darnley wurde. Douglas Neffe David wurde sein Nachfolger als 7. Earl of Angus.



    Literarische Rezeption
    Theodor Fontane verfasste 1854 die Ballade Archibald Douglas. [1]
    Die Begebenheit um „Archibald Douglas“ ist historisch verbürgt – zumindest fast. Fontane erfuhr davon bei Walter Scott (“Ministrelsy of the Scottish border”), der sie wohl seinerseits von dem schottischen Historiker David Hume (1558–1629) hatte. Jedoch handelt es sich beim historischen Vorbild des Balladenhelden wohl nicht um Archibald Douglas, den 6. Earl von Angus (1490–1557), wie vielfach genannt, sondern um Archibald Douglas of Kilspindie (1475–1536), dessen Onkel.
    Der Earl von Angus war zeitweise der Vormund des bereits mit 17 Monaten gekrönten James V. und hatte den jungen König gefangen gesetzt, um seine eigene Macht zu sichern. Zur Aufsicht und Betreuung des Jungen hatte der Earl seinen Onkel bestimmtmt, ebendiesen Archibald Douglas of Kilspindie. Wiewohl der junge König diesen mochte, so verbannte der 16-Jährige nach seiner Flucht im Jahr 1528 doch ausnahmslos alle mit Namen Douglas aus dem Land. Der Earl ging nach England, sein Onkel jedoch nach Frankreich. Von dort aus unternahm er Jahre später den Versuch, den Fontane in seiner Ballade beschreibt – doch er fand keine Gnade.
    Literatur
    • Kenneth O. Morgan (Hrsg.): The Oxford Illustrated History of Britain. Oxford University Press, Oxford u. a. 1984, ISBN 0-19-822684-5, S. 254ff.
    • Simon Schama: A History of Britain. Band 1: 3000 BC – AD 1603. At The Edge of The World? BBC Books, London 2003, ISBN 0-563-38497-2, S. 354ff.
    Einzelnachweise
    1 Alexander Bandilla: Englische und schottische Balladen aus der Feder Theodor Fontanes

    Archibald heiratete Königin Margaret von England (Tudor) am 14 Aug 1514. Margaret (Tochter von König Heinrich VII. von England (Tudor) und Königin Elizabeth von York, die Gute ) wurde geboren am 28 Nov 1489 in London, England; gestorben am 18 Okt 1541 in Perthshire; wurde beigesetzt in Perth. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 19.  Königin Margaret von England (Tudor)Königin Margaret von England (Tudor) wurde geboren am 28 Nov 1489 in London, England (Tochter von König Heinrich VII. von England (Tudor) und Königin Elizabeth von York, die Gute ); gestorben am 18 Okt 1541 in Perthshire; wurde beigesetzt in Perth.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: An den Folgen eines Schlaganfalls.
    • Titel (genauer): Prinzessin von England, Königin von Schottland durch Heirat

    Notizen:

    Margaret und Jakob IV. hatten sechs Kinder, vier Söhne und zwei Töchter, von denen jedoch nur das vierte Kind, Jakob V., überlebte. Ihre beiden Töchter starben bereits kurz nach der Geburt, ihre Söhne James, Arthur und Alexander wurden jeweils nur ein Jahr alt.

    Margaret und Archibald hatten eine Tochter.

    Margaret und Henry hatten eine Tochter, die schon im Säuglingsalter starb.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Tudor

    Margaret Tudor (* 28. November 1489 in London; † 18. Oktober 1541 in Perthshire) war die älteste Tochter des englischen Königs Heinrich VII. und seiner Gemahlin Elizabeth of York und die ältere Schwester von König Heinrich VIII. von England und Königin Mary Tudor von Frankreich. Durch ihre Heirat mit Jakob IV. wurde sie Königin von Schottland und Mutter von Jakob V. Nach dem Tod ihres Gatten heiratete sie in zweiter Ehe Archibald Douglas, Earl of Angus, und gebar ihre einzige überlebende Tochter Margaret Douglas. Nach ihrer Scheidung von Angus heiratete sie ein drittes Mal, allerdings blieb ihre Ehe mit Henry Stewart Lord Methven kinderlos. Ihre Enkel Maria Stuart und Henry Stuart, Lord Darnley, leiteten aus ihrer Abstammung von Margaret Tudor ihren Anspruch auf den englischen Thron her.

    Leben
    Kindheit
    Margaret Tudor wurde als zweites Kind von Heinrich VII. von England und Elizabeth of York im Westminster-Palast geboren. Ihre Taufpatin war ihre Großmutter Margaret Beaufort, nach der sie benannt wurde und die für den Zeitpunkt ihrer Verheiratung eine wichtige Rolle spielen sollte. Anders als ihr älterer Bruder Arthur Tudor, der als Prince of Wales in seinem eigenen Haushalt lebte, verbrachte Margaret den größten Teil ihrer Kindheit zusammen mit ihren Geschwistern, dem zukünftigen König Heinrich VIII., ihrer kleinen Schwester Mary und den jung verstorbenen Geschwistern Edmund und Elizabeth Tudor.
    Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte die kleine „hochwohlgeborene und vortreffliche Prinzessin, Lady Margaret“[1] zur Erhebung ihres Bruders Heinrich zum Herzog von York im Jahr 1494, einen Monat vor ihrem fünften Geburtstag. Auf dem dreitägigen Turnier zu Ehren ihres Bruders verteilte sie in ihrer Eigenschaft als königliche Prinzessin die Preise an die Gewinner: einen Goldring mit Rubin für den Tjostgewinner und einen Goldring mit einem Diamanten für den Gewinner des Mann-gegen-Mann-Kampfes.[2] Zeitgenossen priesen sie als „die verehrte Dame und schöne junge Prinzessin, die älteste Tochter unseres Herrschers, des Königs“.[3] Diese Preisvergabe bedeutete für Margaret sehr viel mehr als lediglich einen Auftritt vor dem Vololk. Sie nahm damit ihren Platz als erste Dame des Hofes ein, so wie ihr Bruder Heinrich seinen Platz als erster Edelmann einnahm. Mit elf Jahren empfingen sie und ihr Bruder Heinrich den Gelehrten Erasmus von Rotterdam in ihrem Palast in Eltham. Einen weiteren denkwürdigen Auftritt in der Öffentlichkeit hatte Margaret zur Hochzeit ihres Bruders Arthur mit der spanischen Prinzessin Katharina von Aragon. Sie und Heinrich vollführten gemeinsam im Rahmen des Hofprotokolls mehrere Tänze. Heinrich allerdings brach schließlich mit dem Protokoll, während er mit seiner Schwester tanzte, indem er spontan seine Jacke abwarf und nur im Hemd weitertanzte.[4]

    Ehe mit Jakob IV.
    Seit Margarets sechstem Lebensjahr verhandelten England und Schottland über eine Eheschließung zwischen ihr und dem schottischen König Jakob IV. Allerdings wurden die Verhandlungen bedeutend erschwert, als der Thronprätendent Perkin Warbeck nach seiner missglückten Invasion 1495 nach Schottland floh und dort von Jakob in allen Ehren empfangen und mit dessen Cousine Lady Catherine Gordon verlobt wurde. Margarets Verlobung mit Jakob war von europäischer Bedeutung, da Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón ihre jüngste Tochter Katharina von Aragon nur dann als Braut des englischen Thronfolgers nach England senden wollten, wenn die Insel befriedet war.[5] Der spanische Botschafter Pedro de Ayala wurde schließlich als Vermittler zwischen England und Schottland tätig und die Verhandlungen wurden wieder aufgenommen, insbesondere nachdem Jakob Perkin Warbeck losgeworden war.
    Als man sich schließlich einigen konnte, war Margaret allerdings erst neun Jahre alt und sowohl ihre Mutter als auch ihre Großmutter Margaret Beaufort weigerten sich entschieden, das für sein Alter kleine und zierliche Mädchen bereits zu verheiraten. Insbesondere Margaret Beaufort kannte aus eigener leidvoller Erfahrung die katastrophalen Folgen einer zu frühen Schwangerschaft. Heinrich VII. vertraute Don Pedro an:
    „Die Königin und meine Mutter sind gegen die Hochzeit. Sie sagen, wenn die Ehe geschlossen würde, wären wir verpflichtet, die Prinzessin sofort nach Schottland zu senden und sie fürchten, dass in diesem Fall der König von Schottland nicht warten, sondern sie verletzen und ihre Gesundheit gefährden würde.[6]“
    Angeblich spielte der König schon damals mit dem Gedanken, durch die Nachkommen Margarets und Jakobs England und Schottland unter einer Krone zu vereinen, doch falls er diesen Gedanken tatsächlich äußerte, maß ihm niemand große Bedeutung zu, da Margarets Brüder Arthur Tudor und Heinrich vor ihr in der Thronfolge standen.
    Als Margaret zwölf Jahre alt war, fand in Richmond schließlich eine Trauung per Stellvertreter statt (25. Januar 1503). Stellvertretend für den König schloss Patrick Hepburn, 1. Earl of Bothwell (deutsch: Graf von Bothwell), die Ehe. Da Margaret nun offiziell Königin von Schottland war, gebührte ihr bei Hofe der Vortritt vor ihrem Bruder Heinrich, der daraufhin Gerüchten zufolge angeblich vor Wut in Tränen ausbrach.[7] Im Alter von 13 Jahren wurde Margaret mit einer stattlichen Eskortte nach Schottland geschickt, um Jakob zu heiraten. In Dalkeith traf sie im August 1503 zum ersten Mal ihren Ehemann, der ihr einen kurzen Überraschungsbesuch abstattete. In der Nacht nach seinem Abschied brach ein Feuer im Stall aus und Margaret verlor ihre Lieblingspferde. Auf diese Nachricht hin eilte Jakob zurück zu ihr, um sie zu trösten.
    Es war der Beginn einer großen Zuneigung zwischen den Eheleuten, trotz Jakobs notorischer Untreue und seinem letztendlichen Krieg gegen Margarets Bruder Heinrich. Ein erster Schlag für Margaret war die Erkenntnis, dass in ihrem Schloss Stirlinng Jakobs illegitime Kinder aufgezogen wurden. Da sie zudem nicht sofort schwanger wurde, legitimisierte Jakob einen seiner Söhne, um die Nachfolge zu sichern. Das Paar hatte insgesamt sechs Kinder, von denen jedoch nur das vierte Kind, Jakob V., überlebte. Ihre beiden Töchter starben bereits kurz nach der Geburt, ihre Söhne James, Arthur und Alexander wurden jeweils nur ein Jahr alt. Nach der Geburt ihres ersten Sohnes war Margaret so schwer krank, dass Jakob eine Pilgerfahrt zum Schrein von St. Ninian unternahm, um dort für die Heilung seiner Frau zu beten. Beide nahmen ein neues Motto an: God us defend – Gott beschütze uns.
    Trotz der großen Hoffnungen auf Frieden zwischen England und Schottland durch Margarets Heirat mit Jakob empfing der schottische König nach wie vor Gesandte aus Frankreich, was in England Unruhen bezüglich der Auld Alliance zwischen Frankreich und Schottland schürte. Heinrich VII. vergrößerte die Spannungen, indem er Jakobs Vetter, den Earl of Arran, verhaften ließ, der Botschaften zwischen Schottland und Frankreich überbrachte. Margaret kam damit in die schwierige Situation, sowohl didie Interessen Englands als auch Schottlands vertreten zu müssen, nicht zum letzten Mal in ihrem Leben. Nach dem Tod ihres Vaters ging ihr Bruder Heinrich, nun König von England, unverzüglich daran, gemeinsam mit der Liga von Cambrai den Erbfeind Frankreich zu bekriegen, was in Schottland für Empörung sorgte. Margarets Verhältnis zu Heinrich verschlechterte sich zudem deutlich, als er sich weigerte, dem Letzten Willen des verstorbenen Kronprinzen Arthur und später seiner verstorbenen Großmutter Margaret Beaufort gerecht zu werden, die beide Margaret ihr persönliches Vermögen bzw. wertvolle Juwelen vermacht hatten. Angesichts der drohenden Kriegsgefahr zwischen England und Schottland erklärte Heinrich zynisch, dass Margaret ihr Erbe nur erhalten würde, wenn Jakob neutral blieb.[8]
    Sowohl ihr Gatte als auch ihr Bruder verlangten Margarets Loyalität in der Krisensituation und der Konflikt zwischen ihrer alten und ihrer neuen Heimat lastete schwer auf ihr, insbesondere da Heinrich zwar ihre Loyalität forderte, im Gegenzug aber seit Jahren lediglich leere Versprechungen machte. Schließlich brach zwischen England und Frankreich der Krieg aus und zum Entsetzen der schwangeren Königin entschied sich Jakob, erfüllt von ritterlichem Beschützerverhalten gegenüber der französischen Königin, ebenfalls Krieg gegen England zu führen, trotz Margarets verzweifelten, fast hysterischen Bitten und ihrer Alpträume von seinem Tod.[9] Da die Liga von Cambrai zudem mit dem Segen des Papstes agierte, wurde Jakob exkommuniziert. Wie Margaret befürchtet hatte, ließ ihr Mann sein Leben in der Schlacht von Flodden Field gegen die Engländer, geführt von Margarets eigener Schwägerin Katharina von Aragon.

    Die Königswitwe
    Nach dem Tod seines Vaters bestieg Margarets einjähriger Sohn als Jakob V. den Thron. Da er noch minderjährig war, hatte der verstorbene König in seinem Testament verfügt, dass Margaret die Regentschaft für ihren Sohn übernehmen sollte, allerdinings nur, solange sie unverheiratet blieb. Obwohl der Tod ihres Mannes sie schwer traf, blieb Margaret wenig Zeit zum Trauern. Durch den verlorenen Kriegszug und den Tod des Königs drohte Schottland in Gewalt und Chaos zu versinken. Daher gehörte es zu einer der ersten Maßnahmen Margarets, eine königliche Proklamation zu erlassen, die Plünderungen und Vergewaltigungen auf eine Stufe mit Verrat stellte.[10] Bei der Einberufung des schottischen Parlaments gewann die im achten Monat schwangere Königin viele Herzen unter den Adligen, obwohl einem weiblichen Regenten, obendrein von englischem Blut, nach wie vor misstraut wurde.
    Wenig später brachte Margaret Jakobs letzten Sohn zur Welt, Alexander Stewart, Duke of Ross, der allerdings ebenfalls nur wenig älter als ein Jahr werden sollte. Da Heinrich VIII. und Katharina von Aragon nach wie vor kinderlos waren, waren Margaret und ihre Kinder die nächsten Erben des englischen Thrones. Möglicherweise spielte diese Erkenntnis eine wichtige Rolle für Heinrich, der Margaret mehrere Male anbot, mit ihren Söhnen nach England zu kommen. Nach der schweren Niederlage gegegen die Engländer hatten die schottischen Lords bereits nach Frankreich gesandt, um den dort lebenden John Stewart, Duke of Albany, zurückzurufen. Da Stewart unmittelbar nach Margarets Söhnen an dritter Stelle in der Thronfolge stand, misstrauteten ihm sowohl Heinrich als auch Margaret. Heinrich hegte die Befürchtung, dass Albany als männlicher Thronerbe die beiden jungen Thronfolger beseitigen und sich selbst zum König ausrufen könnte.[11] Margaret hingegen fürchtete eher das Gegenteil - dass ihr Sohn den Thron verlieren würde, wenn er das Land verließ. Aus diesem Grund entschied sie sich dagegen, nach England zu kommen. Neben der Wahrung der Interessen ihres Sohnes arbeitete Margaret an einem dauerhafteren Frieden mit England.
    Die schottische Königswitwe aus dem Haus Tudor stellte eine gute Partie auf dem Heiratsmarkt dar. Eine Zeit lang ging in England das Gerücht um, dass Ludwig XII. von Frankreich sie heiraten wollte, der spätere Ehemann von Margarets jüngerer Schwester Mary Tudor. Lord Dacre, von Heinrich an der schottischen Grenze postiert, schrieb seinem Herren, als Margaret sich auf die Geburt Alexanders vorbereitete: „Die Königin erwartet ihre Niederkunft. Falls der französische König sie heiraten möchte, kann er sie haben.“ [12] Zu dieser Eheschließung kam es jedoch nicht. Stattdessen beging Margaret aus Verliebtheit einen fatalen Fehler, der sie die Regentschaft und die Vormundschaft für ihre Söhne kosten sollte.

    Ehe mit Archibald Douglas
    Allein und völlig auf sich gestellt, suchte Margaret nach einer Allianz mit einem der mächtigen schottischen Adelshäuser und verliebte sich in den neunzehnjährigen Archibald Douglas, Earl of Angus, den sie am 14. August 1514 ohne Zustimmung ihrer Berater heimlich heiratete und zu ihrem Mitregenten ernannte. Durch diese Eheschließung verlor sie allerdings die Regentschaft für ihren Sohn und die Adligen rebellierten gegen einen Douglas als Gemahl der Königswitwe, besonders da sich das Haaus Douglas nicht scheute, einen Abgesandten des Rates zu ohrfeigen, das Reichssiegel zu stehlen und damit das Land an den Rand eines Bürgerkrieges zu bringen.[13] Als Maßnahme gegen diese Ehe und einen eventuellen Krieg ernannte der Rat den Duke of Albany zum Regenten Schottlands, der zu diesem Zweck aus Frankreich zurückkehrte.
    Margaret hatte sich mit Angus und ihren Söhnen in Stirling Castle verbarrikadiert und reagierte empört auf die Nachricht, dass in ihrer Abwesenheit zweimal das Parlament einberufen wurde. Das Angebot, das Sorgerecht für ihre Söhne behalten zu können, wenn sie freiwillig von der Regentschaft zurücktrat, schlug sie aus. Nach wie vor berief sie sich auf ihre Königswürde, obwohl das Parlament ihr diese bereits aberkannt hatte. Wütend und hilflos zugleich schrieb sie ihrem Bruder:
    „Meine Gegner fahren fort in ihrer Bosheit und ihrem Parlament, wobei sie die Autorität des Königs usurpieren... und uns als Rebellen bezeichnen; weshalb ich dich anflehe, schnell deine Armee zu entsenden... Ich werde dieses Schloss mit meinen Kindern halten, bis ich von dir höre.“ [14]
    Heinrich waren zu diesem Zeitpunkt jedoch die Hände gebunden, da zur selben Zeit seine jüngere Schwester Mary Tudor in Frankreich in ihrem Witwengemach praktisch eingesperrt war. In Schottland einzufallen hätte den neuen König Franz I. verärgert und Mary gefährdet. Mit Albanys Ankunft wurden Angehörige des Hauses Douglas inhaftiert, was Margaret zu einem spektakulären und populären Coup veranlasste. Albanys Gesandtschaft erschien vor Edinburgh Castle, um zeremoniell die Übergabe der Vormundschaft des jungen Königs zu fordern. Margaret empfing die Gesandten am Tor mit ihrem Sohn an der Hand vor einer versammelten Menge, die dem König zujubelte. Sobald die Gesandtschaft nahe genug herangekommen war, ließ Margaret das Fallgitter herunter, so dass sie und ihr Sohn nicht mehr erreichbar waren.
    Bei der erstbesten Gelegenheit floh sie mit ihren Kindern nach Stirling Castle. Angehörige ihres Mannes begleiteten sie als Beschützer, ließen sie aber im Stich, als Albany mit einem Heer und Kanonen anrückte. Trotz allem Sträubens musste Margaret am 20. August 1515 ihre Söhne in Albanys Obhut geben und sah sich schließlich gezwungen, hochschwanger nach England zu fliehen, ohne auch nur die nötigste Habe mit sich nehmen zu können. Dass eine ehemalige Königin und gebürtige Prinzessin auf solche Weise von ihren Kindern getrennt, zur Flucht gezwungen und ihre gesamte Habe beschlagnahmt wurde, war für die europäischen Höfe ein beispielloser Skandal. [15]
    Krank und erschöpft brachte Margaret Tudor in der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober ihre einzige Tochter Margaret Douglas in Harbottle Castle zur Welt. Später beschuldigte sie Albany in einem Brief an ihren Bruder Heinrich VIII., durch seine rüde Behandlung eine frühzeitige Geburt ausgelöst zu haben: „Hochschwanger und kurz vor der Geburt musste ich aus Angst und Sorge um mein Leben fliehen und mich in das Königreich England begeben, wo ich acht Tage später von einem Kind entbunden wurde, vierzehn Tage zu früh, mit schweren Schäden und beträchtlichen Gefahren für mich.“[16] Sie verbrachte das gesamte nächste Jahr als Gast in England am Hofe ihres Bruders Heinrich, wohin inzwischen auch ihre jüngere Schwester Mary zurückgekehrt war, die nur kurze Zeit zuvor heimlich Charles Brandon, 1. Duke of Suffolk, geheiratet hatte. Somit befanden sich mit Heinrichs Frau Katharina von Aragon drei Königinnen in England, die obendrein alle gerade Kinder geboren hatten. Katharinas einzige Tochter Maria Tudor teilte sich in dieser Zeit mit Margarets Tochter Margaret Douglas die Gemächer für die königlichen Kinder.
    Während Margaret sich ein Jahr lang im Kreise ihrer Familie von den erlittenen Mühsalen erholte und die Zerstreuungen des englischen Hofes genoss, verhandelten Heinrichs Minister Thomas Wolsey und Albany über die Bedingungen von Margarets Rückkehr nach Schottland. Albany erwies sich, entgegen Margarets wütenden Anschuldigungen, als kooperativ und kompetent. Er stimmte zu, Margaret nach Schottland zurückkehren und sie ihren einzigen überlebenden Sohn Jakob sehen zu lassen. Außerdem erklklärte er sich bereit, Angus zu begnadigen und ihm seine beschlagnahmten Ländereien zurückzugeben. Dieses Arrangement war einer der Gründe, warum Angus seine Frau und Tochter nicht nach London begleitete, sondern innerhalb der schottischen Grenze blieb. Trotzdem wussten weder Margaret noch Heinrich sein Verhalten zu schätzen und Heinrich kommentierte es mit einem verächtlichen „Done like a Scot - Gehandelt wie ein wahrer Schotte“.
    Nach ihrer Rückkehr nach Schottland zeigte sich schnell, dass Margarets Ehe mit Angus zerrüttet war. Er lebte offen mit seiner Geliebten zusammen, überhäufte sie mit Geschenken, die er von Margarets Geld bezahlte, und trennte die Königin von ihrer Tochter. 1521 musste er nach Frankreich ins Exil gehen, als Albany zurückkehrte, um Margaret beizustehen. Da die Königin sich 1524 beklagte, dass Douglas ihr seit drei Jahren nicht gestattete, ihre Tochter zu sehen, gehen einige Historiker davon aus, dass Archibald Douglas das Mädchen mit sich genommen hatte.[17] Entgegen allen freundschaftlichen Versprechungen gegenüber seiner Schwester erlaubte Heinrich VIII. Angus 1524 die Rückkehr nach Schottland. Unmittelbar nach seiner Ankunft, kurz nach Eröffnung des Parlaments, besetzte Angus mit ca. 500 Mann die Mauern von Edinburgh, um Margaret zu zwingen, ihm ihren Sohn, König Jakob V., auszuhändigen. Zum Entsetzen der englischen Gesandtschaft reagierte Margaret auf diese Provokation, indem sie die Kanone des Schlosses auf ihn abfeuerte. Danach erklärte sie ihrem Bruder resolut, keinen schottischen Untertanen zu unterstützen, solange der junge König von Schottland nicht darum bat.

    Ehe mit Henry Stewart
    Margaret Tudor strebte schließlich eine Annullierung ihrer Ehe mit Archibald Douglas an. Allerdings wäre damit ihre Tochter Margaret Douglas für illegitim erklärt worden, was nicht nur ein gesellschaftliches Stigma bedeutete, sondern sie auch reechtmäßig von jeglicher Erbfolge ausgeschlossen hätte. Ihr Bruder Heinrich war gleichfalls entsetzt von dem Gedanken einer Scheidung und beschwor seine Schwester in Briefen, das Sakrament der Ehe zu achten. Es war wohl Ironie des Schicksals, dass er später selbst versuchte, sich von seiner Frau Katharina von Aragón scheiden zu lassen, und dafür auch einen Bruch mit der katholischen Kirche in Kauf nahm. Margaret allerdings hatte sich erneut verliebt, diesmal in Henry Stewart, den späteren Lord Methven. Sie war entschlossen, nicht zu Angus zurückzukehren, und schockierte ein weiteres Mal Europa dadurch, dass sie mit Stewart zusammenlebte.
    Archibald Douglas hatte mittlerweile die Vormundschaft für Margarets Sohn Jakob V. an sich gerissen. Die vier Earls Arran, Argyll, Lennox und Angus waren abwechselnd für den König verantwortlich, und als Angus' Zeit verstrichen war, weigerte eer sich, den König aus seiner Vormundschaft zu entlassen. Um diesen Rechtsbruch zu kaschieren, ließ er am 14. Juni 1526 den König für volljährig erklären, so dass offiziell keine Vormundschaft mehr vorlag. Zornig versammelte Margaret ein Heer um sich, um ihren Sohn zu befreien, nur um festzustellen, dass Angus ihren Sohn gezwungen hatte, ihn zu begleiten, so dass sie keinen Angriff auf ihn wagte.
    Der amtierende Papst Clemens VII. erklärte schließlich am 11. März 1527[18] die Ehe zwischen Margaret und Angus für ungültig. Allerdings fügte er eine Klausel an, die die Legitimität der nun zwölfjährigen Margaret Douglas sicherte. Kinder konnteten trotz einer Annullierung legitim bleiben, wenn sie in gutem Glauben gezeugt worden waren. Clemens gewährte die Annullierung mit der Begründung, dass Archibald Douglas vor seiner Heirat mit Margaret Tudor einen Vorvertrag zur Eheschließung mit Lady Jane von Traquair geschlossen hatte. Einem solchen Vorvertrag wurde meistens der Status einer rechtlich bindenden Ehe eingeräumt. Da Margaret Tudor von diesem Vorvertrag nichts gewusst hatte, war Margaret Douglas demzufolge in gutem Glauben empfangen und geboren worden. Auf diese Weise konnte Margaret Tudor ihre Annullierung erhalten, ohne dabei den Status ihrer Tochter anzutasten, die als Schwester des schottischen Königs sowohl in England als auch von den Douglases oft 'Prinzessin von Schottland' genannt wurde. Ihr Platz in der englischen Thronfolge war somit gesichert.
    Kurz nach der Annullierung heiratete Margaret heimlich Henry Stewart, der jedoch kurz nach der Heirat von Angus inhaftiert wurde, angeblich weil Margaret ihn ohne königliche Erlaubnis geheiratet hatte.[19] Ein Jahr später gelang es Jakob endlichh, mit Hilfe seiner Mutter aus Angus' Vormundschaft zu entkommen, und wählte seine Mutter und den neuen Stiefvater als seine Berater. Archibald Douglas, der sich den unversöhnlichen Hass des Königs zugezogen hatte, musste nach England fliehen und nahm seine Tochter Margaret Douglas mit sich, die ihre Mutter nie wiedersehen sollte. Bald stellte sich jedoch heraus, dass Henry Stewart, mittlerweile Lord Methven, nicht besser war als Angus. Auch er hielt eine Geliebte und stahl Margarets Einkünfte aus ihren Ländereien. Zornig und enttäuscht versuchte sie 1538 eine weitere Scheidung zu erwirken, was ihr Sohn jedoch nicht zuließ. Letztendlich versöhnte sie sich wieder mit ihrem Ehemann.

    Die letzten Jahre
    Zeit ihres Lebens war Margaret stets bestrebt um ein gutes Verhältnis zwischen England und Schottland. Ihr diplomatisches Geschick wurde auf eine erste Probe gestellt, als Jakob im Sommer 1532 dahinterkam, dass Heinrich VIII. nach wie vor Archibald Douglas unterstützte und bei Hofe empfing. Zornig erklärte der junge König, dass er seinem Onkel den Krieg erklären würde, sollte er weiterhin Angus unterstützen.[20] Margaret, die ihre jahrelange Arbeit in Gefahr sah, bot sich als Vermittleerin an und erreichte es schließlich, dass am 12. Mai 1534 der Vertrag von Berwick unterzeichnet wurde, ein Friedensvertrag zwischen England und Schottland, in dem auch Heinrichs mittlerweile geschlossene Ehe mit Anne Boleyn anerkannt wurde. 153536 versuchte Margaret, ihren Sohn und ihren Bruder zu einem Treffen zu überreden, das aber unter anderem wegen der Hinrichtung Anne Boleyns nicht stattfand. In einem Gespräch mit dem englischen Lord William Howard vertraute Margaret ihm an: „Ich bin Schottland leid.“[21]
    Zu Margarets Leidwesen zerstritt sie sich mit ihrem Sohn, als er beschloss, seine Mätresse Margaret Erskine zu heiraten. Ihre Einmischung erzürnte Jakob, der nicht länger bereit war, sein Schicksal anderen zu überlassen, und der seine Mutter steets verdächtigte, für England zu spionieren. Allerdings musste er erkennen, dass auch das Parlament gegen eine Ehe mit Margaret Erskine war. Während Margaret weiterhin versuchte, ein Treffen zwischen ihm und Heinrich zu organisieren, reiste Jakob stattdessen nach Frankreich, um dort seine neue Braut Madeleine von Frankreich zu umwerben. Zusätzlich hinderte er Margaret daran, sich von Henry Stewart scheiden zu lassen und nach England zurückzukehren. Margaret fühlte sich ungerecht von ihrem Sohn behandelt, da er sie ihrer Meinung nach nicht standesgemäß leben ließ, sondern sie gezwungen war, „ihm zu folgen wie eine arme Edelfrau, statt mit Respekt und Ehre behandelt zu werden.“[22] Erst durch die Vermittlung ihrer zweiten Schwiegertochter Marie de Guise besserte sich das Verhältnis zwischen Margaret und Jakob wieder und die Königsmutter erschien öfter bei Hofe, wo sie sich unter anderem um ihre Enkel kümmerte.
    Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Margaret Tudor starb am 18. Oktober 1541 an den Folgen eines Schlaganfalles. Auf ihrem Sterbebett bat sie ihren zweiten Ehemann Archibald Douglas um Vergebung dafür, dass sie sich von ihm hatte scheiden lassen. Sie erklärte ihn zu ihrem rechtmäßäßigen Gatten und ihre Ehe für gültig. Es steht nicht fest, ob ihre Motivation tatsächlich Reue war oder schlichtweg ein Versuch, die Legitimität ihrer Tochter Margaret Douglas zu retten, die bei ihrem Onkel Heinrich VIII. in Ungnade gefallen und für illegitim erklärt worden war, was gleichbedeutend war mit einem Ausschluss von der englischen Thronfolge.[23] Des Weiteren vermachte sie ihrer Tochter ihre Juwelen, was Jakob V. allerdings nicht berücksichtigte, da der Großteil aus dem schottischen Kronschatz stammte und somit der Krone gehörte. Sie wurde in Perth begraben. Während des Bürgerkrieges wurde ihr Grab zerstört und ihr Skelett verbrannt. Heute erinnert nur noch eine Steinplatte in Perth an Margaret Tudors Grab.

    Nachkommen

    Aus ihrer ersten Ehe mit Jakob IV.:
    • James (* 21. Februar 1507; † 27. Februar 1508)
    • Arthur (* 20. Oktober 1509; † 14. Juli 1510)
    • Jakob V. (* 10. April 1512; † 14. Dezember 1542)
    • Alexander (* 30. April 1514; † 18. Dezember 1515)
    • zwei Töchter, die kurz nach der Geburt starben

    Aus ihrer zweiten Ehe mit Archibald Douglas:
    • Margaret Douglas (1515–1578) ∞ 1543 Matthew Stewart, 4. Earl of Lennox

    Aus ihrer dritten Ehe hatte sie eine Tochter, die schon im Säuglingsalter starb.

    Wesentlich bedeutender als ihre Kinder sind Margaret Tudors Enkelkinder. Die Tochter ihres Sohnes Jakob V., Maria Stuart, sollte die große Rivalin und Gegenspielerin von Margarets Nichte Königin Elisabeth werden und aufgrund ihrer Abstammung von Margaret Tudor Ansprüche auf Elisabeths Thron erheben. Der Sohn ihrer Tochter Margaret Douglas, Henry Stewart, Lord Darnley, heiratete seine Cousine Maria Stuart, so dass die Abkömmlinge von Margaret Tudor ihren Anspruch auf den englischen Thron vereinten und damit eine gefährliche katholische Alternative zu Königin Elisabeth darstellten. Der Sohn aus dieser Verbindung, Margarets Urenkel Jakob I., erbte schließlich den Thron der kinderlosen Elisabeth, so dass durch Margarets Nachkommen letztendlich England und Schottland unter einer Krone vereint wurden.


    Margaret Tudor in Buch und Film
    In ihrem biographischen Roman The Thistle and the Rose beschreibt Jean Plaidy Margaret Tudors Leben. In geraffter Form wird sowohl auf ihr Leben als Prinzessin von England als auch ihre lange und turbulente Zeit in Schottland eingegangen. Der Haauptschwerpunkt des Romans liegt auf Margarets Beziehung zu ihren drei Ehemännern und deren Hintergründen. Jean Plaidy stützt sich größtenteils auf historische Tatsachen, lässt in Dialogen und Gedanken allerdings auch fiktive Elemente einfließen, wie zum Beispiel ein vertrauliches Gespräch zwischen Margaret und Mary Tudor, in dem Mary der nach England geflohenen älteren Schwester von ihrer Liebe zu ihrem frisch angetrauten Ehemann Charles Brandon erzählt und ihr schelmisch rät, sich nach einem anderen Ehemann als Archibald Douglas umzusehen, da dieser sie nicht nach England begleitet hat. [24]
    Margaret Tudor hat eine sehr kleine Nebenrolle in Philippa Gregorys Roman The Constant Princess (dt. Die ewige Prinzessin), der die ersten Jahre der jungen spanischen Prinzessin Katharina von Aragon am englischen Königshof fiktiv behandelt. Die dreizehnjährige Margaret wird als verwöhnte Prinzessin dargestellt, die nach ihrer Verlobung mit dem schottischen König verächtlich auf ihre zukünftige Schwägerin herabsieht und mit ihrem zukünftigen Rang als Königin von Schottland prahlt. Ebenfalls erwähnt wird sie in Diane Haegers Roman The Secret Bride: In the Court of King Henry VIII, der Mary Tudors heimliche Liebe zu Charles Brandon thematisiert. Obwohl niemals persönlich anwesend, dient die rebellische Margaret in Gesprächen häufig als Kontrast zu ihrer gesitteteren Schwester Mary, allerdings nur bis Mary sich entscheidet, wie Margaret den Mann zu heiraten, den sie wirklich liebt.
    In der ersten Staffel der Fernsehserie Die Tudors spielte Gabrielle Anwar die Rolle der Prinzessin Margaret Tudor. Allerdings handelte es sich bei diesem Charakter um eine fiktive Vermischung der Schwestern Margaret und Mary Tudor. So wird Prinzessin Margaret zwar als die ältere Schwester des jungen Königs Heinrich dargestellt, heiratet allerdings nach dem Ableben ihres ersten Ehemannes, des Königs von Portugal, ihren Liebhaber Charles Brandon, wie es historisch die jüngere Schwester Mary Tudor nach dem Tod des Königs von Frankreich tat. Auf die historische Margaret Tudor und ihren Lebenslauf wird in der Serie nicht weiter eingegangen, obwohl der schottische König Jakob V. auch hier als Heinrichs Neffe bezeichnet wird.

    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur
    • Maria Perry: Sisters to the King. The tumultuous lives of Henry VIII's sisters. Margaret of Scotland and Mary of France. André Deutsch, London 2002, ISBN 0-233-00208-1.
    Weblinks
     Commons: Margaret Tudor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 David Starkey: Henry. Virtuous prince. Harper Perennial, London u. a. 2009, ISBN 0-00-724772-9, S. 97. „... the right high and mighty princess the lady Margaret“.
    2 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 19.
    3 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 20. „... the redoubted lady, and fairest young princess, the eldest daughter to our sovereign lord the King“.
    4 David Starkey: Henry. Virtuous prince. Harper Perennial, London u. a. 2009, ISBN 0-00-724772-9, S. 146.
    5 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 27
    6 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 28 „… The Queen and my mother are very much against the marriage. They say if the marriage were concluded we should be obliged to send the princess directly to Scotland, in which case thy fear the King of Scotland would not wait, but injure her and endanger her health.“
    7 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 36.
    8 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 94.
    9 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 92
    10 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 105.
    11 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 108
    12 Dacre to Henry VIII. Carlisle Castle, 8 April 1514., „... The Queen has taken her chamber in Stirling Castle. If the French King please to marry her he can have her.“
    13 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 115.
    14 Frank Arthur Mumby: The Youth of Henry VIII. A Narrative in Contemporary Letters. Constable, London 1913, S. 313–315, „My party-adversary continues in their malice and proceeds in their parliament, ursurping the king's authority... reputings as rebels; wherefore I beseech you that you would haste with your army... I shall keep this castle with my children till I hear from you.“
    15 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 175.
    16 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 180.
    17 Agnes Strickland: Lives of the Queens of Scotland and English Princesses connected with the Regal Succession of Great Britain. Volume 2. 3rd edition. William Blackwood & Sons, Edinburgh / London 1856, S. 251.
    18 Richard Glen Eaves: Margaret (1489–1541). In: Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press 2004 Online Edition, Zugriff am 23. Oktober 2014
    19 Richard Glen Eaves: Margaret (1489–1541). In: Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press 2004 Online Edition, Zugriff am 23. Oktober 2014
    20 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 277.
    21 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 291.
    22 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 294.
    23 Agnes Strickland: Lives of the Queens of Scotland and English Princesses connected with the Regal Succession of Great Britain. Volume 2. 3rd edition. William Blackwood & Sons, Edinburgh / London 1856, S. 280–281.
    24 Jean Plaidy: The Thistle and the Rose. Arrow, London 2006, ISBN 0-09-949325-X.

    Begraben:
    Während des Bürgerkrieges wurde ihr Grab zerstört und ihr Skelett verbrannt. Heute erinnert nur noch eine Steinplatte in Perth an Margaret Tudors Grab.

    Kinder:
    1. 9. Gräfin Margaret Douglas wurde geboren am 8 Okt 1515 in Harbottle Castle; gestorben am 9 Mrz 1578 in Hackney.

  3. 20.  König Jakob (James) IV. von SchottlandKönig Jakob (James) IV. von Schottland wurde geboren am 17 Mrz 1473 in Stirling Castle ? (Sohn von König Jakob III. (James) von Schottland und Margarethe von Dänemark); gestorben am 9 Sep 1513 in bei Branxton, Northumberland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht von Flodden Field
    • Titel (genauer): König von Schottland (1488 bis zu seinem Tod 1513)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_IV._(Schottland)

    Jakob IV. (englisch James IV, schottisch-gälisch Seumas a Ceithir (IV); * 17. März 1473 vermutlich im Stirling Castle; † 9. September 1513 bei Branxton, Northumberland) war von 1488 bis zu seinem Tod König von Schottland. Er wurde als ältester Sohn von Jakob III. und dessen Ehefrau Margarethe von Dänemark geboren. Er wurde später als der fähigste König gepriesen, den Schottland jemals hatte. Unter seiner Herrschaft erholte sich das Land von den ständigen Kriegen der vergangenen Jahrhunnderte. Seine Heirat mit der englischen Prinzessin Margaret Tudor nährte die Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden mit dem Erbfeind England. Nach seinem Tod auf dem Schlachtfeld rankten sich Legenden um ihn, dass er in Wahrheit überlebt habe und den Engländern entkommen sei, da sein Leichnam nicht eindeutig identifiziert werden konnte. All diese Romantik trug dazu bei, Jakobs Regierungszeit als eine Art goldenes Zeitalter zu betrachten.

    Kindheit und Jugend
    Als Thronfolger erhielt Jakob nach seiner Geburt den Titel des Herzog von Rothesay und verbrachte seine Kindheit im Stirling Castle in der Obhut seiner Mutter Margarethe. Sie ließ ihn bei Tisch ihr Fleisch schneiden und ihr Wasser zum Händewaschen reichen, „um ihn zu lehren, im Erwachsenenalter die Dienstboten zu befehligen“[1]. Sein Vater Jakob III. war an einem dauerhaften Frieden mit England interessiert und verhandelte mit dem englischen König Eduard IV. über eine mögliche Heirat des Prinzen mit Eduards Tochter Cecily.[2] Im Oktober 1474 wurde die Verlobung verkündet und eine Mitgift 20.000 Mark Stirling vereinbart, die bis zum Jahr 1479 in Raten gezahlt wurde.[3] Allerdings bedeutete diese Annäherung an England eine Entffremdung vom traditionellen Bündnispartner Frankreich, was zu Unzufriedenheit innerhalb des schottischen Adels führte. Der König machte sich zunehmend unbeliebt, und am 22. Juli 1482 wurde er von seinem Bruder Alexander Stewart, 1. Duke of Albanany gefangengesetzt. Zwischen Margarethe und Alexander fanden geheime Unterredungen statt, möglicherweise um zu erörtern, ob der König zur Abdankung zugunsten des Prinzen gezwungen werden konnte.[4] Obwohl die Königin und Albany sich letztendlich einigten, den König freizulassen, vergaß Jakob III. seine Demütigung nicht und behandelte seinen Sohn als Fokus für Unzufriedene zunehmend misstrauisch.[3]
    Im Jahr 1484 wurde über eine Heirat zwischen dem Prinzen und Anne de la Pole verhandelt, einer Nichte des neuen englischen Königs Richard III.[3] Der Sturz Richards durch Heinrich VII. ein Jahr später beendete diese Aussicht. Heinrich machte lediglich Angebote für Jakobs Brüder, möglicherweise aus strategischen Erwägungen für den Fall, dass er selbst eine Tochter haben würde.[3]
    Als der Prinz dreizehn Jahre alt war, starb seine Mutter Margarethe. Einer zeitgenössischen Biographie zufolge ermutigte sie ihren Sohn auf dem Sterbebett:
    „Wenn du das Königreich deines Vaters erbst, vor allen Dingen liebe dein Volk wie dich selbst mit Gerechtigkeit, Gnade, Großzügigkeit und Zuneigung. Sei bereit sie anzuhören. Scheue keine Anstrengung. Trachte danach, deine Untertanen zusammen zu halten und dein Königreich in Frieden und Ruhe zu wahren. Achte darauf, dass Gerechtigkeit nicht durch Gier verletzt wird, denn dies verdirbt deinen Ruhm [...] So wie sich ein König von seinem Volk abhebt durch seine Kleidung, so sollte er dies auch durch sein Verhalten und seine Tugend.“[1]
    Entgegen allen Erwartungen bezog der König seinen Sohn nicht in die Regierungsgeschäfte ein und hielt ihn vom Hof fern, isoliert in Stirling mit seinen Brüdern. Die Erhebung seines jüngeren Sohnes James Stewart zum Duke of Ross wurde oft als Verernachlässigung des Kronprinzen interpretiert.[5] Am 2. Februar 1488, kaum einen Monat nach der Erhebung seines Bruders, floh Jakob aus Stirling Castle und schloss sich den Rebellen an. Sein Vater bemerkte diese Flucht erst drei Wochen später.[66] Der Kronprinz wurde zur Galionsfigur der Rebellen. Zunächst wurde versucht, den Konflikt friedlich zu lösen. Im Frühjahr 1488 schlugen die Rebellen einen Friedensvertrag vor, die sogenannten Aberdeen-Artikel. Unter anderem sollte der Prinz auauf sein Amt vorbereitet werden, Ratgeber und einen angemessenen Lebensunterhalt erhalten.[7] Der König brach den Vertrag kurz nach der Unterzeichnung und führte seine Truppen gegen Stirling im Versuch, seinen Sohn gefangenzunehmen. Jakob entkamm, und die Armeen trafen in der später so genannten Schlacht von Sauchieburn am 11. Juni aufeinander. Obwohl der Prinz strikten Befehl gegeben hatte, seinen Vater nicht zu verletzen, wurde der König getötet, entweder im Kampf oder auf der Flucht. Jakob bedrückte die Mitschuld am Tod seines Vaters und trug seitdem bis zu seinem Tod einen Eisengürtel zum Zeichen seiner Buße, den er jedes Jahr mit zusätzlichen Gewichten beschwerte.[8]

    Regierungszeit
    Innenpolitik
    Jakobs Krönung erfolgte am 24. Juni in Scone, Perthshire. Wenige Tage später wohnte er der Beerdigung seines Vaters in Cambuskenneth bei, bevor er nach Stirling zurückkehrte und dort an einer Messe für seine Mutter teilnahm. Obwohl er bereits zu diesem Zeitpunkt Schuldgefühle wegen seines Vaters hegte, ließ er erst ab dem Jahr 1496 Messen für die Seele seines Vaters lesen[3], ein ungewöhnlich langer Zeitraum. Jakob sicherte seine Macht, indem er seinen Mitrebellen wichtige Ämter in der neuen Regierung übertrug. Sein erstes Parlament wurde am 6. Oktober eröffnet. Während der nächsten Monate beschäftigte sich das Parlament unter anderem damit, die Anhänger des alten Königs zu verfolgen, was im April 1489 zu einer weiteren Rebellion führte. Diesmal erhoben sich nicht nur die Anhänger Jakob III., sondern auch westliche Adlige wie Matthew Stewart, die mit der Regierung unzufrieden waren. Ein Versuch, den König gefangenzunehmen, schlug fehl, ebenso die Belagerung des Dummbarton Castle. Es ging das Gerücht um, die ehemaligen Rebellen um Jakob IV. hätten den Schatz des alten Königs geplündert, und im Parlament vom 6. Februar 1492 wurden Sheriffs beauftragt, den Verbleib des Geldes zu ermitteln und die Mörder Jakob III. zu finden.[3] Möglicherweise um eine Versöhnung herbeizuführen, strukturierte Jakob seinen Rat um. So wurden bekannte Anhänger Jakob III. in den Rat aufgenommen, darunter Henry Arnot, Abt von Cambuskenneth, als Schatzmeister und William Elphinstone als Siegelbewahrer.
    Schottland wurde nach wie vor von den Clans kontrolliert, und die neue Regierung konzentrierte sich darauf, die Macht des Königs auszudehnen. Im Norden war es besonders der Clan MacDonald, auch als Lords of the Isles bezeichnet, der regelmäßig iin Machtkämpfe verstrickt wurde. Nach einem Überfall auf Inverness, gefolgt von einer Vergeltungsaktion des Clan MacKenzie, wurde der Titel des Lord of the Isles per Parlamentsbeschluss an die Krone zurückgegeben. Anschließend reiste Jakob in deden Norden, um sich von den Anführern den Treueeid leisten zu lassen. Zum ersten Mal kam der junge König mit der Kultur und der gälischen Sprache der Highlands in Berührung, was ein lebenslanges Interesse in ihm weckte.[3] Bislang hatte Jakob die Regierungsgeschäfte größtenteils seinem Rat überlassen. Im Jahr 1495 ergriff er endgültig selbst die Kontrolle und ging deutlich härter gegen die aufsässigen Clananführer vor. Mit wiederholten Besuchen und Treueschwüren versuchte er sie stärker in das Feudalsystem einzubinden, was auf Unwillen stieß. Als es zu Aufständen kam, entsandte Jakob am 20. April 1504 eine Flotte zum Cairn-na-Burgh Castle, wo sich angeblich der Enkel des Lord of the Isles, Donald Dubh, aufhalten sollte. Die FFestung wurde im Juni eingenommen, Dubh jedoch wurde nicht gefunden. Dennoch hatte Jakob ein Exempel statuiert, und die meisten Clans unterwarfen sich dem König. Nachdem Dubh im Juni 1506 schließlich gefunden worden war, überließ Jakob den Norden größtenteils Colin Campbell, Earl of Argyll und Alexander Gordon, 3. Earl of Huntly.[3]
    Auch reformierte Jakob das Rechtssystem in Schottland. Unter ihm entwickelten sich zentrale Zivilgerichte, die die bisher üblichen Parlamentskomitees ersetzten. Jakob versuchte zunächst eine eigene Rechtsschule zu errichten und unterstützte daher die Gründung der Universität von Aberdeen. Dennoch waren nach wie vor die europäischen Städte auf dem Kontinent wie beispielsweise Padua die Zentren für weiterführende Jurastudien. Jakob begann daraufhin die Barone zu ermutigen, ihren Söhnen eine Universitätsbildung zu ermöglichen, um die Zivilgerichte mit fähigen Juristen auszustatten. Ein entsprechender Parlamentsakt im Jahr 1496 verpflichtete alle Landbesitzer, ihre ältesten Söhne zur Schule zu schicken.[3] Unter Jakob fanden regelmäßige Anhörungen statt, oft im Beisein des Königs, und mitunter griff er selbst ein, um lokale Fehden zu beenden. Obwohl er nur vergleichsweise selten das Parlament einberief, wurden Geschäftsbelange nicht vernachlässigt, sondern von Ratsversammlungen erledigt. Ab dem Jahr 1497 waren diverse Regionen Schottlands in den Ratsversammlungen vertreten, zusammen mit einem festen Kern königlicher Ratgeber.

    Verhältnis zu England unter Heinrich VII.
    An der Grenze zwischen Schottland und England kam es regelmäßig zu Grenzüberfällen, von denen besonders die ansässigen Adligen profitierten. Daher wurden Versuche, Frieden mit England zu schließen, generell misstrauisch betrachtet, und Jakob hanndelte nach seiner Machtübernahme mit König Heinrich VII. lediglich einen dreijährigen Waffenstillstand aus.[3] Heinrich ging es in erster Linie darum, Schottland davon abzuhalten, Rebellen aus dem Haus York zu unterstützen, weshalb er Jakob eine Ehe mit seiner Verwandten Katherine vorschlug. Allerdings war sie nicht von königlichem Blut und kam somit für Jakob als Braut nicht in Frage.
    Heinrichs Sorge in Bezug auf yorkistische Rebellen war nicht unbegründet. 1495 versuchte der Prätendent Perkin Warbeck, der sich als Richard of Shrewsbury, 1. Duke of York ausgab, in England zu landen und den Thron als Richard IV. zu beanspruchen. Nach zwei Niederlagen war er nach Schottland geflohen, wo Jakob ihn ehrenvoll empfing. Für den schottischen König war Warbeck ein willkommenes, politisches Druckmittel, nicht nur um Heinrich VII. in Schach zu halten, sondern auch, um eine gute Partie mit einer Prinzessin aus einer der einflussreichen, europäischen Königsfamilien zu machen.[3]
    Zunächst strebte er eine Verbindung mit Margarete von Österreich an, Tochter des späteren Kaisers Maximilian I., danach eine Ehe mit einer Tochter der Katholischen Könige. Letztere waren jedoch an einer Allianz mit England gegen Frankreich interressiert, was Jakob veranlasste, Warbeck als Richard IV. anzuerkennen und in seiner Gegenwart die spanischen Botschafter zu demütigen. Im Januar 1496 arrangierte er für ihn eine Ehe mit Lady Catherine Gordon, einer Tochter des Earl of Huntly, und nahm an den Turnieren der Hochzeitsfeierlichkeiten teil. Um die wachsende Bedrohung durch den Prätendenten zu neutralisieren, nahm Heinrich VII. erneut Verhandlungen mit dem schottischen Adel auf und bot Jakob seine eigene Tochter Margaret Tudor als Braut an. Jakob beschloss, dennoch ein Zeichen zu setzen, und führte am 20. September 1496 ein Heer über die Grenze, das sich nach einer Reihe von Plünderungen jedoch zurückzog, als ein englisches Heer auftauchte. Wegen der geringen Wirkung wird dieser Einfall in England generell eher als ein größerer Grenzüberfall und nicht als Invasion betrachtet.[3] Dennoch zeigte sich Jakob einmal mehr als begeisterter Feldherr.
    Am 5. November erreichte die Nachricht Jakob, dass Heinrich ihm den Krieg erklärt habe. Im Winter war es jedoch nicht üblich, Krieg zu führen, und als der Sommer kam, hatte Jakob die Grenzen befestigt und sein Land vorbereitet sowie mehrere Grenzüberfälle durchgeführt. Im Juli 1497 sandte er Warbeck nach Irland. Trotz mehrerer Zusammenstöße kam es zu keinen ernsthaften Kampfhandlungen, wenngleich die Finanzen beider Reiche strapaziert wurden. Dennoch hatte Jakob den Respekt seiner Landdsleute gewonnen, und Heinrich versuchte erneut über Frieden zu verhandeln. Diesmal einigten sich beide Parteien auf eine siebenjährige Waffenruhe, die verlängert wurde bis zum Tod eines der beiden Könige. Im Jahr 1498 einigten sich beide Könige, dass Jakob Margaret Tudor heiraten würde. Zu diesem Zweck wurde Anfang 1502 der Anglo-Schottische Vertrag ratifiziert, der einen bleibenden Frieden garantieren sollte. Unter anderem besagte der Vertrag, dass der König, der ihn zuerst brach, exkommuniziert werden sollte, was von Papst Alexander VI. im Mai 1503 bestätigt wurde. Die Hochzeit fand zunächst als Trauung per Stellvertreter statt, und am 8. August 1503 heiratete Jakob Margaret in Holyrood Palace. Obwohl es eine arrangierte Ehe war, wuchs rasch Zuneigung zwischen den beiden. Jakob zeigte sich als fürsorglicher Ehemann, benannte ein Schiff nach ihr, schenkte ihr einen Talisman gegen Krankheiten und ging auf Pilgerfahrt nach Whithorn, um für ihre Genesung zu beten, als Margaret nach der Geburt ihres ersten Kindes schwer krank war.[3] Der Frieden mit England schien gesichert.

    Kultur und Kunst
    Jakob gilt als letzter schottischer Monarch, der fließend Gälisch sprach. Er war sehr gebildet, und es wurde behauptet, dass er zehn Sprachen fließend spreche: (Scots, Englisch, Gälisch, Latein, Französisch, Deutsch, Italienisch, Flämisch, Spanisch und Dänisch). Sein Interesse an der gälischen Kultur zeigte sich darin, dass er oft Barden und Musikanten aus den schottischen Highlands an den Hof rief. Der Hof wurde zu einem Zentrum von Kunst und Kultur, wo lateinische und schottische Literatur gezielt gefördert wurden. Jakob selbst betätigte sich als Mäzen und ermutigte andere Mäzene, an den Hof zu kommen. [3] Auch beschäftigte er damals bekannte Literaten wie Archibald Whitelaw und Patrick Panter als seine Sekretäre und förderte die Druckkunst. 1507 erteilte er die Erlaubnis für den Bau einer Druckpresse in Edinburgh, um Chroniken, Gesetze, theologische Schriften und Statuten drucken zu lassen. 1497 stiftete Jakob IV. die erste Regius Professur Großbritanniens, die Regius Professor of Medicine an der University of Aberdeen.[9] Die intellektuelle Atmosphäre bei Hofe entsprach dem Zeitgeist der Renaissance. Durch die Entsendung und Berufung von Botschaftern aus allen Monarchien des Kontinents erfolgte ein reger kultureller Austausch mit dem Festland, und Tjostturniere erlebten eine neue Blüte.
    Jakobs Interesse galt zudem der Architektur. Teils aus militärischen Erwägungen, teils aus privaten Gründen baute und erweiterte er Paläste und Schlösser. Im westlichen Kilkerran erbaute er ein neues Schloss und in Holyrood einen Wohnturm.[3] Edinburgh Castle erhielt eine neue Große Halle, an der sich teils französischer, teils englischer Einfluss widerspiegelt. Stirling Castle erhielt einen neuen Vorbau, um den Zugang zum Schloss zu sichern, sowie eine neue Halle. Linlithgow Palace erhielt nicht nur neue Wohnquartiere, sondern auch einen prächtigen Eingang. Zudem investierte er Zeit und Geld in den Aufbau der schottischen Artillerie. Auch Medizin und Alchemie förderte er gezielt. Nachweislich zog der König selbst einem Höfling einen Zahn [3] und förderte den Alchemisten John Damian, der das Elixier des Lebens brauen wollte und vergebliche Flugversuche unternahm.

    Krieg mit England und Tod
    Obwohl im Jahr 1509 anlässlich der Thronbesteigung Heinrich VIII. der Friedensvertrag zwischen England und Schottland erneuert wurde, geriet Jakob in Konflikt mit England, als ein Jahr später Papst Julius II. mit der Liga von Cambrai eine antifrfranzösische Allianz schloss. Da Jakob mit beiden Parteien befreundet war und sich durch die Auld Alliance Frankreich verpflichtet fühlte, versuchte er den Konflikt zwischen dem Papst und Frankreich zu schlichten, allerdings erfolglos. Hinzu kamam, dass sich das Verhältnis zu England mehr und mehr verschlechterte. Jakob reagierte auf die Arroganz des jungen englischen Königs hochfahrend und gereizt und war eher an guten Beziehungen zu Frankreich als zu England interessiert. Im Jahr 1511 trat Heinrich in die Heilige Liga ein, der u.a. auch sein Schwiegervater Ferdinand II. und die Republik Venedig angehörten und die sich gezielt gegen den französischen König Ludwig XII. richtete. Daraufhin wandte sich Ludwig an Jakob und schlug ihm ein neues Bündnis mit dem Zusatz vor, dass im Falle eines Krieges mit England der andere Partner England ebenfalls den Krieg erklären würde. Jakob zögerte bis zum Juli 1512 und stimmte schließlich zu, wahrscheinlich erbost über Englands Behauptung, Schottland übergeordnet zu sein.[3] Papst Julius drohte daraufhin Jakob mit der Exkommunikation und hinterließ nach seinem Tod entsprechende Anweisungen, sollte der König England tatsächlich angreifen. Trotz aller Bemühungen Jakobs, dieses Urteil aufzuheben, wurde es von Julius' Nachfolger Leo X. bestätigt.
    Im Zuge der Italienischen Kriege fiel Heinrich VIII. 1513 mit seiner Armee in Frankreich ein, wahrscheinlich in dem Glauben, dass die drohende Exkommunikation Jakob von einer Invasion Englands abhalten würde.[3] Damit trat zwischen Schottland unund Frankreich der Bündnisfall ein. Trotz der päpstlichen Drohung nutzte Jakob die Abwesenheit Heinrichs und erklärte England den Krieg, ein bei seinen Untertanen populärer Schritt. Am 24. August hatte das schottische Heer die englische Grenze zu Northumberland überschritten und nach kurzer Zeit Norham Castle und die Festungen von Etal und Ford in Northumberland eingenommen. Das schottische Heer bezog Stellung auf Flodden Hill, wo schließlich das englische Heer unter der Führung von ThThomas Howard, Earl of Surrey eintraf. Am 9. September schließlich wurde Jakob von Surrey provoziert, der damit drohte, ihm den Rückweg abzuschneiden, und befahl einen sofortigen Angriff. Er selbst führte seine Truppen in die Schlacht, obwohl didie Adligen ihn drängten, zurückzubleiben und die Truppen zu befehligen. Der spanische Botschafter Pedro Ayala kritisierte: „Er ist kein guter Kommandant, denn er beginnt zu kämpfen, bevor er seine Befehle erteilt hat.“[3] Der Feldzug fand in deer Schlacht von Flodden Field seinen blutigen Höhepunkt. Obwohl die Schotten beinahe Surreys Bruder töteten, wendete sich das Blatt schnell zu Gunsten der Engländer. Im Verlauf der Schlacht fiel der König, angeblich nur eine Speerlänge von Surrey entfernt. Mit ihm starben u. a. der Erzbischof von St Andrews, neun Earls, vierzehn Lords und etwa zehntausend seiner Untertanen.
    Eine Leiche, die man für den toten schottischen König hielt, wurde auf dem Schlachtfeld geborgen und nach London überführt. Königin Katharina von Aragon, zu diesem Zeitpunkt amtierende Regentin von England, sandte ihrem in Frankreich weilenden Gemahl Jakobs Mantel und einen Brief:
    „Euer Gnaden soll sehen, wie ich meine Versprechen halten kann, da ich Euch im Gegenzug für Eure Banner den Mantel eines Königs sende. Ich wollte Euch ihn selbst senden, doch unsere Engländer wollten es nicht zulassen. Für ihn wäre es besser gewesen, im Frieden zu leben als auf diese Art entlohnt zu werden.[10]“
    Da Jakob exkommuniziert worden war, stand ihm kein christliches Begräbnis zu. Sein Leichnam wurde zunächst nach Berwick[11] und später nach London überführt. Heinrich selbst schrieb an den Papst und bat um Erlaubnis, seinen Schwager „mit königlichen Ehren in St. Paul's“[12] bestatten zu dürfen. Dennoch erhielt Jakob niemals ein Staatsbegräbnis, und es wurde vermutet, dass er an einem unbekannten Zeitpunkt in St. Paul's beigesetzt wurde.[3] Allerdings gab der elisabethanische Antiquar Stow an, dass er den Leichnam des Königs in der ehemaligen Abtei von Sheen gesehen habe, „in einer alten Abstellkammer, zwischen altem Holz, Steinen, Blei und anderen Trümmern“.[13] Elisabethanische Arbeiter schnitten der Leiche später den Kopf ab „zu ihrem eigenen, närrischen Vergnügen“[13], er wurde aber von einem anderen Londoner gerettet, der ihn eine Weile behielt und ihn letztendlich in der St Michael's Church in London bestatten ließ. Angeblich wies der Kopf nach wie vor Jakobs rote Haare und einen Bart auf. Die Kirche fiel im Jahr 1666 dem Großen Brand von London zum Opfer, und heute befindet sich an ihrem alten Standort ein Pub.

    Nachleben
    Jakobs Leichnam konnte nach der Schlacht nicht eindeutig identifiziert werden. Somit rankten sich schnell Legenden um ihn, dass er überlebt und eine Pilgerfahrt in das Heilige Land angetreten habe. Seine Witwe Margaret Tudor nutzte diese Legendnde später als Argument für die Auflösung ihrer zweiten Ehe.[14] Wegen seines Kampfes gegen die Engländer wurde er zu einem Nationalhelden, und Sir David Lyndsay nannte ihn „die Herrlichkeit fürstlicher Herrschaft“[3]. Ayala, ein Zeitgenosse, der sich während der Perkin-Warbeck-Ereignisse in Schottland aufhielt, lobte Jakobs Tapferkeit und Kühnheit sowie seine Begeisterung für das Kriegshandwerk. John Ramsay hingegen kritisierte die Starrköpfigkeit des Königs. Seine Regierungszeit wurde als ein goldenes Zeitalter verklärt, und Jakob selbst wurde in diversen Geschichten verewigt, die ihn als beliebten, fähigen und weisen Herrscher zeigen, der jedoch auf schlechte Ratgeber hört.
    Im Verlauf des 20. Jahrhunderts bildeten sich Historiker verschiedene Meinungen über Jakob. Die verbreitete Ansicht in den 1950ern war, dass Jakob ein typischer, gebildeter Fürst der Renaissance, in politischen Angelegenheiten jedoch ein Stümper und „mondsüchtiger Romantiker“[3] gewesen sei. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurden andere Ansichten laut, insbesondere dank der näheren Erforschung mittelalterlicher und schottischer Könige. Sie zeichneten Jakob als durchaus fähigen Staatsmann, der die Schlacht von Flodden nicht aufgrund von eklatanten Fehlentscheidungen verlor, sondern weil sich in letzter Minute das Blatt wendete. Er hatte eine beachtliche Marine und Artillerie aufgebaut, und er kontrollierte größere Teile Schottlands als seine Vorgänger. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gilt Jakob als erfolgreichster schottischer König.[3]

    Familie

    Legitime Kinder mit Margaret Tudor
    • James (* 21. Februar 1507; † 27. Februar 1508), Herzog von Rothesay
    • Tochter (*/† 15. Juli 1508 im Holyrood Palace)
    • Arthur (* 20. Oktober 1509; † 14. Juli 1510), Herzog von Rothesay
    • Jakob V. (* 10. April 1512; † 14. Dezember 1542), König von Schottland
    • Tochter (*/† November 1512 im Holyrood Palace)
    • Alexander (* 30. April 1514; † 18. Dezember 1515), Herzog von Ross

    Illegitime Kinder
    Mit Marion, Tochter des Archibald Boyd of Bonshaw:
    • Alexander (* 1493; † 9. September 1513), war von Jakob zum Erzbischof von St Andrews ernannt worden und starb mit seinem Vater auf dem Schlachtfeld von Flodden.
    • Catherine († 1554), verheiratet mit James Douglas, 3. Earl of Morton
    Mit Margaret (ca. 1482–1502), Tochter des John Drummond, 1. Lord Drummond:
    • Margaret (* 1497), verheiratet 1. 1512 mit John, Lord Gordon, 2. Sir John Drummond of Innerpeffrey
    Mit Janet Kennedy (ca. 1483–1543), Tochter des John Kennedy, 2. Lord Kennedy:
    • James Stewart, Earl of Moray (* 1499, † 2. Dezember 1544)
    • Zwei weitere Kinder, die im Säuglingsalter starben
    Mit Isabella (ca. 1495–1557), Tochter des James Stewart, 1. Earl of Buchan[15]:
    • Jane († 1563), verheiratet mit Malcolm Fleming, 3. Lord Fleming (Haus Fleming); Jane machte Furore als Geliebte des König Heinrich II. von Frankreich



    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Einzelnachweise
    1 Linda Porter: Crown of Thistles: The Fatal Inheritance of Mary Queen of Scots. 2014 Pan Books, S. 55
    2 Linda Porter: Crown of Thistles: The Fatal Inheritance of Mary Queen of Scots. 2014 Pan Books, S. 47
    3 University Press 2004, Online Edition September 2012, Zugriff am 21. September 2014
    4 Linda Porter: Crown of Thistles: The Fatal Inheritance of Mary Queen of Scots. 2014 Pan Books, S. 52
    5 Linda Porter: Crown of Thistles: The Fatal Inheritance of Mary Queen of Scots. 2014 Pan Books, S. 56
    6 Linda Porter: Crown of Thistles: The Fatal Inheritance of Mary Queen of Scots. 2014 Pan Books, S. 57
    7 Linda Porter: Crown of Thistles: The Fatal Inheritance of Mary Queen of Scots. 2014 Pan Books, S. 60
    8 Linda Porter: Crown of Thistles: The Fatal Inheritance of Mary Queen of Scots. 2014 Pan Books, S. 65
    9 A regius rumble; Times Higher Education vom 16. März 1996.
    10 Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 1: 1509-1514 Katharine of Aragon to Henry VIII.: "In this your Grace shall see how I can keep my promys, sending you for your banners a King's coat. I thought to send himself untoou, but our Englishmen's hearts would not suffer it. It should have been better for him to have been in peace than have this reward." Zugriff am 23. Oktober 2014
    11 Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 1: 1509-1514 Dacres to Henry VIII., Zugriff am 23. Oktober 2014
    12 Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 1: 1509-1514 Henry VIII. to Leo X., Zugriff am 23. Oktober 2014
    13 Leanda de Lisle: Tudor: The Family Story. 2013 Chatto & Windus, S. 110
    14 Richard Glen Eaves: Margaret (1489–1541). In: Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press 2004 Online Edition, Zugriff am 23. Oktober 2014
    15 Isabella Stewart auf thepeerage.com, abgerufen am 21. Juli 2015 (englisch)
    Weblinks
     Commons: Jakob IV. (Schottland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • James IV Stewart, King of Scotland auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)

    Jakob heiratete Königin Margaret von England (Tudor) in 1503. Margaret (Tochter von König Heinrich VII. von England (Tudor) und Königin Elizabeth von York, die Gute ) wurde geboren am 28 Nov 1489 in London, England; gestorben am 18 Okt 1541 in Perthshire; wurde beigesetzt in Perth. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 21.  Königin Margaret von England (Tudor)Königin Margaret von England (Tudor) wurde geboren am 28 Nov 1489 in London, England (Tochter von König Heinrich VII. von England (Tudor) und Königin Elizabeth von York, die Gute ); gestorben am 18 Okt 1541 in Perthshire; wurde beigesetzt in Perth.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: An den Folgen eines Schlaganfalls.
    • Titel (genauer): Prinzessin von England, Königin von Schottland durch Heirat

    Notizen:

    Margaret und Jakob IV. hatten sechs Kinder, vier Söhne und zwei Töchter, von denen jedoch nur das vierte Kind, Jakob V., überlebte. Ihre beiden Töchter starben bereits kurz nach der Geburt, ihre Söhne James, Arthur und Alexander wurden jeweils nur ein Jahr alt.

    Margaret und Archibald hatten eine Tochter.

    Margaret und Henry hatten eine Tochter, die schon im Säuglingsalter starb.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Tudor

    Margaret Tudor (* 28. November 1489 in London; † 18. Oktober 1541 in Perthshire) war die älteste Tochter des englischen Königs Heinrich VII. und seiner Gemahlin Elizabeth of York und die ältere Schwester von König Heinrich VIII. von England und Königin Mary Tudor von Frankreich. Durch ihre Heirat mit Jakob IV. wurde sie Königin von Schottland und Mutter von Jakob V. Nach dem Tod ihres Gatten heiratete sie in zweiter Ehe Archibald Douglas, Earl of Angus, und gebar ihre einzige überlebende Tochter Margaret Douglas. Nach ihrer Scheidung von Angus heiratete sie ein drittes Mal, allerdings blieb ihre Ehe mit Henry Stewart Lord Methven kinderlos. Ihre Enkel Maria Stuart und Henry Stuart, Lord Darnley, leiteten aus ihrer Abstammung von Margaret Tudor ihren Anspruch auf den englischen Thron her.

    Leben
    Kindheit
    Margaret Tudor wurde als zweites Kind von Heinrich VII. von England und Elizabeth of York im Westminster-Palast geboren. Ihre Taufpatin war ihre Großmutter Margaret Beaufort, nach der sie benannt wurde und die für den Zeitpunkt ihrer Verheiratung eine wichtige Rolle spielen sollte. Anders als ihr älterer Bruder Arthur Tudor, der als Prince of Wales in seinem eigenen Haushalt lebte, verbrachte Margaret den größten Teil ihrer Kindheit zusammen mit ihren Geschwistern, dem zukünftigen König Heinrich VIII., ihrer kleinen Schwester Mary und den jung verstorbenen Geschwistern Edmund und Elizabeth Tudor.
    Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte die kleine „hochwohlgeborene und vortreffliche Prinzessin, Lady Margaret“[1] zur Erhebung ihres Bruders Heinrich zum Herzog von York im Jahr 1494, einen Monat vor ihrem fünften Geburtstag. Auf dem dreitägigen Turnier zu Ehren ihres Bruders verteilte sie in ihrer Eigenschaft als königliche Prinzessin die Preise an die Gewinner: einen Goldring mit Rubin für den Tjostgewinner und einen Goldring mit einem Diamanten für den Gewinner des Mann-gegen-Mann-Kampfes.[2] Zeitgenossen priesen sie als „die verehrte Dame und schöne junge Prinzessin, die älteste Tochter unseres Herrschers, des Königs“.[3] Diese Preisvergabe bedeutete für Margaret sehr viel mehr als lediglich einen Auftritt vor dem Vololk. Sie nahm damit ihren Platz als erste Dame des Hofes ein, so wie ihr Bruder Heinrich seinen Platz als erster Edelmann einnahm. Mit elf Jahren empfingen sie und ihr Bruder Heinrich den Gelehrten Erasmus von Rotterdam in ihrem Palast in Eltham. Einen weiteren denkwürdigen Auftritt in der Öffentlichkeit hatte Margaret zur Hochzeit ihres Bruders Arthur mit der spanischen Prinzessin Katharina von Aragon. Sie und Heinrich vollführten gemeinsam im Rahmen des Hofprotokolls mehrere Tänze. Heinrich allerdings brach schließlich mit dem Protokoll, während er mit seiner Schwester tanzte, indem er spontan seine Jacke abwarf und nur im Hemd weitertanzte.[4]

    Ehe mit Jakob IV.
    Seit Margarets sechstem Lebensjahr verhandelten England und Schottland über eine Eheschließung zwischen ihr und dem schottischen König Jakob IV. Allerdings wurden die Verhandlungen bedeutend erschwert, als der Thronprätendent Perkin Warbeck nach seiner missglückten Invasion 1495 nach Schottland floh und dort von Jakob in allen Ehren empfangen und mit dessen Cousine Lady Catherine Gordon verlobt wurde. Margarets Verlobung mit Jakob war von europäischer Bedeutung, da Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón ihre jüngste Tochter Katharina von Aragon nur dann als Braut des englischen Thronfolgers nach England senden wollten, wenn die Insel befriedet war.[5] Der spanische Botschafter Pedro de Ayala wurde schließlich als Vermittler zwischen England und Schottland tätig und die Verhandlungen wurden wieder aufgenommen, insbesondere nachdem Jakob Perkin Warbeck losgeworden war.
    Als man sich schließlich einigen konnte, war Margaret allerdings erst neun Jahre alt und sowohl ihre Mutter als auch ihre Großmutter Margaret Beaufort weigerten sich entschieden, das für sein Alter kleine und zierliche Mädchen bereits zu verheiraten. Insbesondere Margaret Beaufort kannte aus eigener leidvoller Erfahrung die katastrophalen Folgen einer zu frühen Schwangerschaft. Heinrich VII. vertraute Don Pedro an:
    „Die Königin und meine Mutter sind gegen die Hochzeit. Sie sagen, wenn die Ehe geschlossen würde, wären wir verpflichtet, die Prinzessin sofort nach Schottland zu senden und sie fürchten, dass in diesem Fall der König von Schottland nicht warten, sondern sie verletzen und ihre Gesundheit gefährden würde.[6]“
    Angeblich spielte der König schon damals mit dem Gedanken, durch die Nachkommen Margarets und Jakobs England und Schottland unter einer Krone zu vereinen, doch falls er diesen Gedanken tatsächlich äußerte, maß ihm niemand große Bedeutung zu, da Margarets Brüder Arthur Tudor und Heinrich vor ihr in der Thronfolge standen.
    Als Margaret zwölf Jahre alt war, fand in Richmond schließlich eine Trauung per Stellvertreter statt (25. Januar 1503). Stellvertretend für den König schloss Patrick Hepburn, 1. Earl of Bothwell (deutsch: Graf von Bothwell), die Ehe. Da Margaret nun offiziell Königin von Schottland war, gebührte ihr bei Hofe der Vortritt vor ihrem Bruder Heinrich, der daraufhin Gerüchten zufolge angeblich vor Wut in Tränen ausbrach.[7] Im Alter von 13 Jahren wurde Margaret mit einer stattlichen Eskortte nach Schottland geschickt, um Jakob zu heiraten. In Dalkeith traf sie im August 1503 zum ersten Mal ihren Ehemann, der ihr einen kurzen Überraschungsbesuch abstattete. In der Nacht nach seinem Abschied brach ein Feuer im Stall aus und Margaret verlor ihre Lieblingspferde. Auf diese Nachricht hin eilte Jakob zurück zu ihr, um sie zu trösten.
    Es war der Beginn einer großen Zuneigung zwischen den Eheleuten, trotz Jakobs notorischer Untreue und seinem letztendlichen Krieg gegen Margarets Bruder Heinrich. Ein erster Schlag für Margaret war die Erkenntnis, dass in ihrem Schloss Stirlinng Jakobs illegitime Kinder aufgezogen wurden. Da sie zudem nicht sofort schwanger wurde, legitimisierte Jakob einen seiner Söhne, um die Nachfolge zu sichern. Das Paar hatte insgesamt sechs Kinder, von denen jedoch nur das vierte Kind, Jakob V., überlebte. Ihre beiden Töchter starben bereits kurz nach der Geburt, ihre Söhne James, Arthur und Alexander wurden jeweils nur ein Jahr alt. Nach der Geburt ihres ersten Sohnes war Margaret so schwer krank, dass Jakob eine Pilgerfahrt zum Schrein von St. Ninian unternahm, um dort für die Heilung seiner Frau zu beten. Beide nahmen ein neues Motto an: God us defend – Gott beschütze uns.
    Trotz der großen Hoffnungen auf Frieden zwischen England und Schottland durch Margarets Heirat mit Jakob empfing der schottische König nach wie vor Gesandte aus Frankreich, was in England Unruhen bezüglich der Auld Alliance zwischen Frankreich und Schottland schürte. Heinrich VII. vergrößerte die Spannungen, indem er Jakobs Vetter, den Earl of Arran, verhaften ließ, der Botschaften zwischen Schottland und Frankreich überbrachte. Margaret kam damit in die schwierige Situation, sowohl didie Interessen Englands als auch Schottlands vertreten zu müssen, nicht zum letzten Mal in ihrem Leben. Nach dem Tod ihres Vaters ging ihr Bruder Heinrich, nun König von England, unverzüglich daran, gemeinsam mit der Liga von Cambrai den Erbfeind Frankreich zu bekriegen, was in Schottland für Empörung sorgte. Margarets Verhältnis zu Heinrich verschlechterte sich zudem deutlich, als er sich weigerte, dem Letzten Willen des verstorbenen Kronprinzen Arthur und später seiner verstorbenen Großmutter Margaret Beaufort gerecht zu werden, die beide Margaret ihr persönliches Vermögen bzw. wertvolle Juwelen vermacht hatten. Angesichts der drohenden Kriegsgefahr zwischen England und Schottland erklärte Heinrich zynisch, dass Margaret ihr Erbe nur erhalten würde, wenn Jakob neutral blieb.[8]
    Sowohl ihr Gatte als auch ihr Bruder verlangten Margarets Loyalität in der Krisensituation und der Konflikt zwischen ihrer alten und ihrer neuen Heimat lastete schwer auf ihr, insbesondere da Heinrich zwar ihre Loyalität forderte, im Gegenzug aber seit Jahren lediglich leere Versprechungen machte. Schließlich brach zwischen England und Frankreich der Krieg aus und zum Entsetzen der schwangeren Königin entschied sich Jakob, erfüllt von ritterlichem Beschützerverhalten gegenüber der französischen Königin, ebenfalls Krieg gegen England zu führen, trotz Margarets verzweifelten, fast hysterischen Bitten und ihrer Alpträume von seinem Tod.[9] Da die Liga von Cambrai zudem mit dem Segen des Papstes agierte, wurde Jakob exkommuniziert. Wie Margaret befürchtet hatte, ließ ihr Mann sein Leben in der Schlacht von Flodden Field gegen die Engländer, geführt von Margarets eigener Schwägerin Katharina von Aragon.

    Die Königswitwe
    Nach dem Tod seines Vaters bestieg Margarets einjähriger Sohn als Jakob V. den Thron. Da er noch minderjährig war, hatte der verstorbene König in seinem Testament verfügt, dass Margaret die Regentschaft für ihren Sohn übernehmen sollte, allerdinings nur, solange sie unverheiratet blieb. Obwohl der Tod ihres Mannes sie schwer traf, blieb Margaret wenig Zeit zum Trauern. Durch den verlorenen Kriegszug und den Tod des Königs drohte Schottland in Gewalt und Chaos zu versinken. Daher gehörte es zu einer der ersten Maßnahmen Margarets, eine königliche Proklamation zu erlassen, die Plünderungen und Vergewaltigungen auf eine Stufe mit Verrat stellte.[10] Bei der Einberufung des schottischen Parlaments gewann die im achten Monat schwangere Königin viele Herzen unter den Adligen, obwohl einem weiblichen Regenten, obendrein von englischem Blut, nach wie vor misstraut wurde.
    Wenig später brachte Margaret Jakobs letzten Sohn zur Welt, Alexander Stewart, Duke of Ross, der allerdings ebenfalls nur wenig älter als ein Jahr werden sollte. Da Heinrich VIII. und Katharina von Aragon nach wie vor kinderlos waren, waren Margaret und ihre Kinder die nächsten Erben des englischen Thrones. Möglicherweise spielte diese Erkenntnis eine wichtige Rolle für Heinrich, der Margaret mehrere Male anbot, mit ihren Söhnen nach England zu kommen. Nach der schweren Niederlage gegegen die Engländer hatten die schottischen Lords bereits nach Frankreich gesandt, um den dort lebenden John Stewart, Duke of Albany, zurückzurufen. Da Stewart unmittelbar nach Margarets Söhnen an dritter Stelle in der Thronfolge stand, misstrauteten ihm sowohl Heinrich als auch Margaret. Heinrich hegte die Befürchtung, dass Albany als männlicher Thronerbe die beiden jungen Thronfolger beseitigen und sich selbst zum König ausrufen könnte.[11] Margaret hingegen fürchtete eher das Gegenteil - dass ihr Sohn den Thron verlieren würde, wenn er das Land verließ. Aus diesem Grund entschied sie sich dagegen, nach England zu kommen. Neben der Wahrung der Interessen ihres Sohnes arbeitete Margaret an einem dauerhafteren Frieden mit England.
    Die schottische Königswitwe aus dem Haus Tudor stellte eine gute Partie auf dem Heiratsmarkt dar. Eine Zeit lang ging in England das Gerücht um, dass Ludwig XII. von Frankreich sie heiraten wollte, der spätere Ehemann von Margarets jüngerer Schwester Mary Tudor. Lord Dacre, von Heinrich an der schottischen Grenze postiert, schrieb seinem Herren, als Margaret sich auf die Geburt Alexanders vorbereitete: „Die Königin erwartet ihre Niederkunft. Falls der französische König sie heiraten möchte, kann er sie haben.“ [12] Zu dieser Eheschließung kam es jedoch nicht. Stattdessen beging Margaret aus Verliebtheit einen fatalen Fehler, der sie die Regentschaft und die Vormundschaft für ihre Söhne kosten sollte.

    Ehe mit Archibald Douglas
    Allein und völlig auf sich gestellt, suchte Margaret nach einer Allianz mit einem der mächtigen schottischen Adelshäuser und verliebte sich in den neunzehnjährigen Archibald Douglas, Earl of Angus, den sie am 14. August 1514 ohne Zustimmung ihrer Berater heimlich heiratete und zu ihrem Mitregenten ernannte. Durch diese Eheschließung verlor sie allerdings die Regentschaft für ihren Sohn und die Adligen rebellierten gegen einen Douglas als Gemahl der Königswitwe, besonders da sich das Haaus Douglas nicht scheute, einen Abgesandten des Rates zu ohrfeigen, das Reichssiegel zu stehlen und damit das Land an den Rand eines Bürgerkrieges zu bringen.[13] Als Maßnahme gegen diese Ehe und einen eventuellen Krieg ernannte der Rat den Duke of Albany zum Regenten Schottlands, der zu diesem Zweck aus Frankreich zurückkehrte.
    Margaret hatte sich mit Angus und ihren Söhnen in Stirling Castle verbarrikadiert und reagierte empört auf die Nachricht, dass in ihrer Abwesenheit zweimal das Parlament einberufen wurde. Das Angebot, das Sorgerecht für ihre Söhne behalten zu können, wenn sie freiwillig von der Regentschaft zurücktrat, schlug sie aus. Nach wie vor berief sie sich auf ihre Königswürde, obwohl das Parlament ihr diese bereits aberkannt hatte. Wütend und hilflos zugleich schrieb sie ihrem Bruder:
    „Meine Gegner fahren fort in ihrer Bosheit und ihrem Parlament, wobei sie die Autorität des Königs usurpieren... und uns als Rebellen bezeichnen; weshalb ich dich anflehe, schnell deine Armee zu entsenden... Ich werde dieses Schloss mit meinen Kindern halten, bis ich von dir höre.“ [14]
    Heinrich waren zu diesem Zeitpunkt jedoch die Hände gebunden, da zur selben Zeit seine jüngere Schwester Mary Tudor in Frankreich in ihrem Witwengemach praktisch eingesperrt war. In Schottland einzufallen hätte den neuen König Franz I. verärgert und Mary gefährdet. Mit Albanys Ankunft wurden Angehörige des Hauses Douglas inhaftiert, was Margaret zu einem spektakulären und populären Coup veranlasste. Albanys Gesandtschaft erschien vor Edinburgh Castle, um zeremoniell die Übergabe der Vormundschaft des jungen Königs zu fordern. Margaret empfing die Gesandten am Tor mit ihrem Sohn an der Hand vor einer versammelten Menge, die dem König zujubelte. Sobald die Gesandtschaft nahe genug herangekommen war, ließ Margaret das Fallgitter herunter, so dass sie und ihr Sohn nicht mehr erreichbar waren.
    Bei der erstbesten Gelegenheit floh sie mit ihren Kindern nach Stirling Castle. Angehörige ihres Mannes begleiteten sie als Beschützer, ließen sie aber im Stich, als Albany mit einem Heer und Kanonen anrückte. Trotz allem Sträubens musste Margaret am 20. August 1515 ihre Söhne in Albanys Obhut geben und sah sich schließlich gezwungen, hochschwanger nach England zu fliehen, ohne auch nur die nötigste Habe mit sich nehmen zu können. Dass eine ehemalige Königin und gebürtige Prinzessin auf solche Weise von ihren Kindern getrennt, zur Flucht gezwungen und ihre gesamte Habe beschlagnahmt wurde, war für die europäischen Höfe ein beispielloser Skandal. [15]
    Krank und erschöpft brachte Margaret Tudor in der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober ihre einzige Tochter Margaret Douglas in Harbottle Castle zur Welt. Später beschuldigte sie Albany in einem Brief an ihren Bruder Heinrich VIII., durch seine rüde Behandlung eine frühzeitige Geburt ausgelöst zu haben: „Hochschwanger und kurz vor der Geburt musste ich aus Angst und Sorge um mein Leben fliehen und mich in das Königreich England begeben, wo ich acht Tage später von einem Kind entbunden wurde, vierzehn Tage zu früh, mit schweren Schäden und beträchtlichen Gefahren für mich.“[16] Sie verbrachte das gesamte nächste Jahr als Gast in England am Hofe ihres Bruders Heinrich, wohin inzwischen auch ihre jüngere Schwester Mary zurückgekehrt war, die nur kurze Zeit zuvor heimlich Charles Brandon, 1. Duke of Suffolk, geheiratet hatte. Somit befanden sich mit Heinrichs Frau Katharina von Aragon drei Königinnen in England, die obendrein alle gerade Kinder geboren hatten. Katharinas einzige Tochter Maria Tudor teilte sich in dieser Zeit mit Margarets Tochter Margaret Douglas die Gemächer für die königlichen Kinder.
    Während Margaret sich ein Jahr lang im Kreise ihrer Familie von den erlittenen Mühsalen erholte und die Zerstreuungen des englischen Hofes genoss, verhandelten Heinrichs Minister Thomas Wolsey und Albany über die Bedingungen von Margarets Rückkehr nach Schottland. Albany erwies sich, entgegen Margarets wütenden Anschuldigungen, als kooperativ und kompetent. Er stimmte zu, Margaret nach Schottland zurückkehren und sie ihren einzigen überlebenden Sohn Jakob sehen zu lassen. Außerdem erklklärte er sich bereit, Angus zu begnadigen und ihm seine beschlagnahmten Ländereien zurückzugeben. Dieses Arrangement war einer der Gründe, warum Angus seine Frau und Tochter nicht nach London begleitete, sondern innerhalb der schottischen Grenze blieb. Trotzdem wussten weder Margaret noch Heinrich sein Verhalten zu schätzen und Heinrich kommentierte es mit einem verächtlichen „Done like a Scot - Gehandelt wie ein wahrer Schotte“.
    Nach ihrer Rückkehr nach Schottland zeigte sich schnell, dass Margarets Ehe mit Angus zerrüttet war. Er lebte offen mit seiner Geliebten zusammen, überhäufte sie mit Geschenken, die er von Margarets Geld bezahlte, und trennte die Königin von ihrer Tochter. 1521 musste er nach Frankreich ins Exil gehen, als Albany zurückkehrte, um Margaret beizustehen. Da die Königin sich 1524 beklagte, dass Douglas ihr seit drei Jahren nicht gestattete, ihre Tochter zu sehen, gehen einige Historiker davon aus, dass Archibald Douglas das Mädchen mit sich genommen hatte.[17] Entgegen allen freundschaftlichen Versprechungen gegenüber seiner Schwester erlaubte Heinrich VIII. Angus 1524 die Rückkehr nach Schottland. Unmittelbar nach seiner Ankunft, kurz nach Eröffnung des Parlaments, besetzte Angus mit ca. 500 Mann die Mauern von Edinburgh, um Margaret zu zwingen, ihm ihren Sohn, König Jakob V., auszuhändigen. Zum Entsetzen der englischen Gesandtschaft reagierte Margaret auf diese Provokation, indem sie die Kanone des Schlosses auf ihn abfeuerte. Danach erklärte sie ihrem Bruder resolut, keinen schottischen Untertanen zu unterstützen, solange der junge König von Schottland nicht darum bat.

    Ehe mit Henry Stewart
    Margaret Tudor strebte schließlich eine Annullierung ihrer Ehe mit Archibald Douglas an. Allerdings wäre damit ihre Tochter Margaret Douglas für illegitim erklärt worden, was nicht nur ein gesellschaftliches Stigma bedeutete, sondern sie auch reechtmäßig von jeglicher Erbfolge ausgeschlossen hätte. Ihr Bruder Heinrich war gleichfalls entsetzt von dem Gedanken einer Scheidung und beschwor seine Schwester in Briefen, das Sakrament der Ehe zu achten. Es war wohl Ironie des Schicksals, dass er später selbst versuchte, sich von seiner Frau Katharina von Aragón scheiden zu lassen, und dafür auch einen Bruch mit der katholischen Kirche in Kauf nahm. Margaret allerdings hatte sich erneut verliebt, diesmal in Henry Stewart, den späteren Lord Methven. Sie war entschlossen, nicht zu Angus zurückzukehren, und schockierte ein weiteres Mal Europa dadurch, dass sie mit Stewart zusammenlebte.
    Archibald Douglas hatte mittlerweile die Vormundschaft für Margarets Sohn Jakob V. an sich gerissen. Die vier Earls Arran, Argyll, Lennox und Angus waren abwechselnd für den König verantwortlich, und als Angus' Zeit verstrichen war, weigerte eer sich, den König aus seiner Vormundschaft zu entlassen. Um diesen Rechtsbruch zu kaschieren, ließ er am 14. Juni 1526 den König für volljährig erklären, so dass offiziell keine Vormundschaft mehr vorlag. Zornig versammelte Margaret ein Heer um sich, um ihren Sohn zu befreien, nur um festzustellen, dass Angus ihren Sohn gezwungen hatte, ihn zu begleiten, so dass sie keinen Angriff auf ihn wagte.
    Der amtierende Papst Clemens VII. erklärte schließlich am 11. März 1527[18] die Ehe zwischen Margaret und Angus für ungültig. Allerdings fügte er eine Klausel an, die die Legitimität der nun zwölfjährigen Margaret Douglas sicherte. Kinder konnteten trotz einer Annullierung legitim bleiben, wenn sie in gutem Glauben gezeugt worden waren. Clemens gewährte die Annullierung mit der Begründung, dass Archibald Douglas vor seiner Heirat mit Margaret Tudor einen Vorvertrag zur Eheschließung mit Lady Jane von Traquair geschlossen hatte. Einem solchen Vorvertrag wurde meistens der Status einer rechtlich bindenden Ehe eingeräumt. Da Margaret Tudor von diesem Vorvertrag nichts gewusst hatte, war Margaret Douglas demzufolge in gutem Glauben empfangen und geboren worden. Auf diese Weise konnte Margaret Tudor ihre Annullierung erhalten, ohne dabei den Status ihrer Tochter anzutasten, die als Schwester des schottischen Königs sowohl in England als auch von den Douglases oft 'Prinzessin von Schottland' genannt wurde. Ihr Platz in der englischen Thronfolge war somit gesichert.
    Kurz nach der Annullierung heiratete Margaret heimlich Henry Stewart, der jedoch kurz nach der Heirat von Angus inhaftiert wurde, angeblich weil Margaret ihn ohne königliche Erlaubnis geheiratet hatte.[19] Ein Jahr später gelang es Jakob endlichh, mit Hilfe seiner Mutter aus Angus' Vormundschaft zu entkommen, und wählte seine Mutter und den neuen Stiefvater als seine Berater. Archibald Douglas, der sich den unversöhnlichen Hass des Königs zugezogen hatte, musste nach England fliehen und nahm seine Tochter Margaret Douglas mit sich, die ihre Mutter nie wiedersehen sollte. Bald stellte sich jedoch heraus, dass Henry Stewart, mittlerweile Lord Methven, nicht besser war als Angus. Auch er hielt eine Geliebte und stahl Margarets Einkünfte aus ihren Ländereien. Zornig und enttäuscht versuchte sie 1538 eine weitere Scheidung zu erwirken, was ihr Sohn jedoch nicht zuließ. Letztendlich versöhnte sie sich wieder mit ihrem Ehemann.

    Die letzten Jahre
    Zeit ihres Lebens war Margaret stets bestrebt um ein gutes Verhältnis zwischen England und Schottland. Ihr diplomatisches Geschick wurde auf eine erste Probe gestellt, als Jakob im Sommer 1532 dahinterkam, dass Heinrich VIII. nach wie vor Archibald Douglas unterstützte und bei Hofe empfing. Zornig erklärte der junge König, dass er seinem Onkel den Krieg erklären würde, sollte er weiterhin Angus unterstützen.[20] Margaret, die ihre jahrelange Arbeit in Gefahr sah, bot sich als Vermittleerin an und erreichte es schließlich, dass am 12. Mai 1534 der Vertrag von Berwick unterzeichnet wurde, ein Friedensvertrag zwischen England und Schottland, in dem auch Heinrichs mittlerweile geschlossene Ehe mit Anne Boleyn anerkannt wurde. 153536 versuchte Margaret, ihren Sohn und ihren Bruder zu einem Treffen zu überreden, das aber unter anderem wegen der Hinrichtung Anne Boleyns nicht stattfand. In einem Gespräch mit dem englischen Lord William Howard vertraute Margaret ihm an: „Ich bin Schottland leid.“[21]
    Zu Margarets Leidwesen zerstritt sie sich mit ihrem Sohn, als er beschloss, seine Mätresse Margaret Erskine zu heiraten. Ihre Einmischung erzürnte Jakob, der nicht länger bereit war, sein Schicksal anderen zu überlassen, und der seine Mutter steets verdächtigte, für England zu spionieren. Allerdings musste er erkennen, dass auch das Parlament gegen eine Ehe mit Margaret Erskine war. Während Margaret weiterhin versuchte, ein Treffen zwischen ihm und Heinrich zu organisieren, reiste Jakob stattdessen nach Frankreich, um dort seine neue Braut Madeleine von Frankreich zu umwerben. Zusätzlich hinderte er Margaret daran, sich von Henry Stewart scheiden zu lassen und nach England zurückzukehren. Margaret fühlte sich ungerecht von ihrem Sohn behandelt, da er sie ihrer Meinung nach nicht standesgemäß leben ließ, sondern sie gezwungen war, „ihm zu folgen wie eine arme Edelfrau, statt mit Respekt und Ehre behandelt zu werden.“[22] Erst durch die Vermittlung ihrer zweiten Schwiegertochter Marie de Guise besserte sich das Verhältnis zwischen Margaret und Jakob wieder und die Königsmutter erschien öfter bei Hofe, wo sie sich unter anderem um ihre Enkel kümmerte.
    Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Margaret Tudor starb am 18. Oktober 1541 an den Folgen eines Schlaganfalles. Auf ihrem Sterbebett bat sie ihren zweiten Ehemann Archibald Douglas um Vergebung dafür, dass sie sich von ihm hatte scheiden lassen. Sie erklärte ihn zu ihrem rechtmäßäßigen Gatten und ihre Ehe für gültig. Es steht nicht fest, ob ihre Motivation tatsächlich Reue war oder schlichtweg ein Versuch, die Legitimität ihrer Tochter Margaret Douglas zu retten, die bei ihrem Onkel Heinrich VIII. in Ungnade gefallen und für illegitim erklärt worden war, was gleichbedeutend war mit einem Ausschluss von der englischen Thronfolge.[23] Des Weiteren vermachte sie ihrer Tochter ihre Juwelen, was Jakob V. allerdings nicht berücksichtigte, da der Großteil aus dem schottischen Kronschatz stammte und somit der Krone gehörte. Sie wurde in Perth begraben. Während des Bürgerkrieges wurde ihr Grab zerstört und ihr Skelett verbrannt. Heute erinnert nur noch eine Steinplatte in Perth an Margaret Tudors Grab.

    Nachkommen

    Aus ihrer ersten Ehe mit Jakob IV.:
    • James (* 21. Februar 1507; † 27. Februar 1508)
    • Arthur (* 20. Oktober 1509; † 14. Juli 1510)
    • Jakob V. (* 10. April 1512; † 14. Dezember 1542)
    • Alexander (* 30. April 1514; † 18. Dezember 1515)
    • zwei Töchter, die kurz nach der Geburt starben

    Aus ihrer zweiten Ehe mit Archibald Douglas:
    • Margaret Douglas (1515–1578) ∞ 1543 Matthew Stewart, 4. Earl of Lennox

    Aus ihrer dritten Ehe hatte sie eine Tochter, die schon im Säuglingsalter starb.

    Wesentlich bedeutender als ihre Kinder sind Margaret Tudors Enkelkinder. Die Tochter ihres Sohnes Jakob V., Maria Stuart, sollte die große Rivalin und Gegenspielerin von Margarets Nichte Königin Elisabeth werden und aufgrund ihrer Abstammung von Margaret Tudor Ansprüche auf Elisabeths Thron erheben. Der Sohn ihrer Tochter Margaret Douglas, Henry Stewart, Lord Darnley, heiratete seine Cousine Maria Stuart, so dass die Abkömmlinge von Margaret Tudor ihren Anspruch auf den englischen Thron vereinten und damit eine gefährliche katholische Alternative zu Königin Elisabeth darstellten. Der Sohn aus dieser Verbindung, Margarets Urenkel Jakob I., erbte schließlich den Thron der kinderlosen Elisabeth, so dass durch Margarets Nachkommen letztendlich England und Schottland unter einer Krone vereint wurden.


    Margaret Tudor in Buch und Film
    In ihrem biographischen Roman The Thistle and the Rose beschreibt Jean Plaidy Margaret Tudors Leben. In geraffter Form wird sowohl auf ihr Leben als Prinzessin von England als auch ihre lange und turbulente Zeit in Schottland eingegangen. Der Haauptschwerpunkt des Romans liegt auf Margarets Beziehung zu ihren drei Ehemännern und deren Hintergründen. Jean Plaidy stützt sich größtenteils auf historische Tatsachen, lässt in Dialogen und Gedanken allerdings auch fiktive Elemente einfließen, wie zum Beispiel ein vertrauliches Gespräch zwischen Margaret und Mary Tudor, in dem Mary der nach England geflohenen älteren Schwester von ihrer Liebe zu ihrem frisch angetrauten Ehemann Charles Brandon erzählt und ihr schelmisch rät, sich nach einem anderen Ehemann als Archibald Douglas umzusehen, da dieser sie nicht nach England begleitet hat. [24]
    Margaret Tudor hat eine sehr kleine Nebenrolle in Philippa Gregorys Roman The Constant Princess (dt. Die ewige Prinzessin), der die ersten Jahre der jungen spanischen Prinzessin Katharina von Aragon am englischen Königshof fiktiv behandelt. Die dreizehnjährige Margaret wird als verwöhnte Prinzessin dargestellt, die nach ihrer Verlobung mit dem schottischen König verächtlich auf ihre zukünftige Schwägerin herabsieht und mit ihrem zukünftigen Rang als Königin von Schottland prahlt. Ebenfalls erwähnt wird sie in Diane Haegers Roman The Secret Bride: In the Court of King Henry VIII, der Mary Tudors heimliche Liebe zu Charles Brandon thematisiert. Obwohl niemals persönlich anwesend, dient die rebellische Margaret in Gesprächen häufig als Kontrast zu ihrer gesitteteren Schwester Mary, allerdings nur bis Mary sich entscheidet, wie Margaret den Mann zu heiraten, den sie wirklich liebt.
    In der ersten Staffel der Fernsehserie Die Tudors spielte Gabrielle Anwar die Rolle der Prinzessin Margaret Tudor. Allerdings handelte es sich bei diesem Charakter um eine fiktive Vermischung der Schwestern Margaret und Mary Tudor. So wird Prinzessin Margaret zwar als die ältere Schwester des jungen Königs Heinrich dargestellt, heiratet allerdings nach dem Ableben ihres ersten Ehemannes, des Königs von Portugal, ihren Liebhaber Charles Brandon, wie es historisch die jüngere Schwester Mary Tudor nach dem Tod des Königs von Frankreich tat. Auf die historische Margaret Tudor und ihren Lebenslauf wird in der Serie nicht weiter eingegangen, obwohl der schottische König Jakob V. auch hier als Heinrichs Neffe bezeichnet wird.

    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur
    • Maria Perry: Sisters to the King. The tumultuous lives of Henry VIII's sisters. Margaret of Scotland and Mary of France. André Deutsch, London 2002, ISBN 0-233-00208-1.
    Weblinks
     Commons: Margaret Tudor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 David Starkey: Henry. Virtuous prince. Harper Perennial, London u. a. 2009, ISBN 0-00-724772-9, S. 97. „... the right high and mighty princess the lady Margaret“.
    2 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 19.
    3 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 20. „... the redoubted lady, and fairest young princess, the eldest daughter to our sovereign lord the King“.
    4 David Starkey: Henry. Virtuous prince. Harper Perennial, London u. a. 2009, ISBN 0-00-724772-9, S. 146.
    5 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 27
    6 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 28 „… The Queen and my mother are very much against the marriage. They say if the marriage were concluded we should be obliged to send the princess directly to Scotland, in which case thy fear the King of Scotland would not wait, but injure her and endanger her health.“
    7 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 36.
    8 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 94.
    9 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 92
    10 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 105.
    11 Maria Perry: Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 108
    12 Dacre to Henry VIII. Carlisle Castle, 8 April 1514., „... The Queen has taken her chamber in Stirling Castle. If the French King please to marry her he can have her.“
    13 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 115.
    14 Frank Arthur Mumby: The Youth of Henry VIII. A Narrative in Contemporary Letters. Constable, London 1913, S. 313–315, „My party-adversary continues in their malice and proceeds in their parliament, ursurping the king's authority... reputings as rebels; wherefore I beseech you that you would haste with your army... I shall keep this castle with my children till I hear from you.“
    15 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 175.
    16 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 180.
    17 Agnes Strickland: Lives of the Queens of Scotland and English Princesses connected with the Regal Succession of Great Britain. Volume 2. 3rd edition. William Blackwood & Sons, Edinburgh / London 1856, S. 251.
    18 Richard Glen Eaves: Margaret (1489–1541). In: Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press 2004 Online Edition, Zugriff am 23. Oktober 2014
    19 Richard Glen Eaves: Margaret (1489–1541). In: Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press 2004 Online Edition, Zugriff am 23. Oktober 2014
    20 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 277.
    21 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 291.
    22 Maria Perry: Sisters to the King. 2002, S. 294.
    23 Agnes Strickland: Lives of the Queens of Scotland and English Princesses connected with the Regal Succession of Great Britain. Volume 2. 3rd edition. William Blackwood & Sons, Edinburgh / London 1856, S. 280–281.
    24 Jean Plaidy: The Thistle and the Rose. Arrow, London 2006, ISBN 0-09-949325-X.

    Begraben:
    Während des Bürgerkrieges wurde ihr Grab zerstört und ihr Skelett verbrannt. Heute erinnert nur noch eine Steinplatte in Perth an Margaret Tudors Grab.

    Kinder:
    1. 10. König Jakob (James) V. von Schottland wurde geboren am 10 Apr 1512 in Linlithgow Palace; gestorben am 14 Dez 1542 in Falkland Palace.

  5. 22.  Herzog Claude von Guise (Lothringen)Herzog Claude von Guise (Lothringen) wurde geboren am 20 Okt 1496 in Château de Condé-sur-Moselle (Sohn von Herzog René II. von Lothringen-Vaudémont und Philippa von Egmond (von Geldern)); gestorben am 12 Apr 1550 in Schloss Le Grand Jardin, Joinville; wurde beigesetzt in Schloss Le Grand Jardin, Joinville.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1504 Seigneur de Martigues ab 1506 Comte de Guise, Seigneur d’Aumale, d’Elbeuf, de La Ferté-Bernard, de Mayenne, d’Orgon, de Lambesc, de Joinville, d’Éclaron, de Sailly, de Montiers-sur-Saulx et d’Ancerville ab 1508 Seigneur de Beauménil et de Cléon ab 1513: Comte d’Aumale ab 1524: Seigneur de Saint-Dizier ab 1527: Duc de Guise

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Claude_de_Lorraine,_duc_de_Guise

    (Okt 2017)
    Claude zeichnete sich in der Schlacht bei Marignano (1515) aus, in der er sich 22 schwere Wunden zuzog. 1521 kämpfte er bei Fuenterrabia, dessen erfolgreiche Eroberung Luise von Savoyen ihm zuschrieb. Im Jahre 1523 wurde er Gouverneur der Champagne und Burgunds, nachdem er bei Neufchâteau die Truppen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die die Provinzen besetzt hatten, besiegte. 1525 schlug er die täuferische Bauernarmee, die in Lothringen bei Lupstein (nahe Saverne) eingefallen war.

    Nach der Rückkehr Franz’ I. aus der Gefangenschaft 1528 machte dieser Claude zum Herzog von Guise und erhob ihn in den Status eines Pairs von Frankreich, wobei der Titel eines Herzogs und Pairs von Frankreich bis dato nur Prinzen aus dem königlichen Hause vorbehalten war. Die Guise, als Nebenlinie des Hauses Lothringen und Abkömmlinge des jüngeren Hauses Anjou, hatten somit auf einmal einen Rang ähnlich der bourbonischen Prinzen von Condé und Conti.
    Claudes ältester Sohn François de Lorraine, duc de Guise trat seine Nachfolge an.

    (Sep 2023)
    Im Jahr 1515 folgte er Franz I. nach Italien und befehligte die Truppen seines Onkels Karl von Egmond, Herzog von Geldern, in der Schlacht bei Marignano. Er wurde dabei so schwer verwundet, dass man ihn für tot hielt, und verdankte sein Leben nur seinem Knappen, der diesen Irrtum bemerkte.

    Im Jahr 1522 befehligte er 6000 Landsknechte in der Guyennearmee unter dem Befehl von Admiral Bonnivet. An der Spitze dieser 6000 Männer überquerte bei der Belagerung von Fuenterrabía den Fluss zwischen der Stadt und Hendaye trotz einer großen Anzahl spanischer Soldaten, die aufgrund dieser Kühnheit die Flucht ergriffen, so das Fuenterrabia in die Hand der Franzosen fiel. Der Comte de Guise gab dem Admiral den Rat, den Ort dem Erdboden gleichzumachen, da er früher oder später wieder in die Hände der Spanier fallen könnte, Bonnivet tat jedoch nichts dergleichen, was später bereut wurde.

    1523 kommandierte er ein Camp volant in der Picardie und im Artois und besiegte zusammen mit dem Comte de Saint-Pol englische Truppen in der Nähe von Vieil-Hesdin. Er verjagte auch die englische Nachhut aus dem Dorf Pas-en-Artois, wobei 500 englische Soldaten umkamen.

    Im Jahr 1524 kommandierte er im Burgund und griff mit 300 Bewaffneten die Stadt Chaumont und rettete damit die Champagne und Burgund.[7] Als er über den Vormarsch der Deutschen auf Neufchâteau in Lothringen informiert wurde, wo sie die Maas wieder überqueren wollten, zog er dorthin, schloss sich der feindlichen Nachhut an und vernichtete sie. Er half dabei, die aufständischen Bauern aus Meißen, Schwaben und dem Elsass, die sich darauf vorbereiteten, nach Lothringen und Frankreich zu gelangen, zu zerstreuen, brachte sie nach Zabern und erhielt dafür Glückwunschschreiben des Parlement de Paris – wurde aber auch kritisiert, weil er dazu Truppen einsetzte, die für die Verteidigung Frankreichs benötigt wurden.

    Im April 1525, nach dem Tod des Herzogs Charles IV. d’Alençon, wurde der Graf von Guise zum Gouverneur de Champagne et de Brie ernannt. Nach der Gefangennahme von Franz I. in der Schlacht bei Pavia am 23./24. Februar 1525 wurde vom Luise von Savoyen in den Regentschaftsrat geholt. Nach der Freilassung des Königs wurde er im August 1526 zum Ritter des königlichen Michaelsordens und Großjägermeister von Frankreich ernannt[8] sowie im Januar 1527 (registriert am 12. August 1527) zum Duc de Guise und Pair de France[9] erhoben – wobei der Titel eines Herzogs und Pairs von Frankreich bis dato nur Prinzen aus dem königlichen Hause vorbehalten war: die Guise hatten nun einen Rang ähnlich der bourbonischen Prinzen von Condé und Conti inne; Claude de Guise beanspruchte nun den Vorrang vor allen anderen französischen Adligen und erregte schließlich das Misstrauen des Königs; als Provinzgouverneur handelte er zudem so unabhängig von der Krone, dass er sich den Unmut des Parlements von Paris zuzog.

    1536 half er der Stadt Péronne, die vom Grafen von Nassau belagert und Robert III. de La Marck verteidigt wurde, und brachte 400 Elite-Arkebusiere mit je einem Sack Pulver in die Stadt, woraufhin der Graf von Nassau die Belagerung abbrach. Im Jahr 1537 besetzte er die Champagne. Am 8. Oktober 1537 wurde er zum Befehlshaber über alle Grenzen der Champagne und Burgunds ernannt und sicherte fortan diese beiden Provinzen vor feindlichen Angriffen. Mit Vollmacht vom 22. Juni 1542 kommandierte er unter dem Oberbefehl des Herzogs von Orléans, dem Sohn von Franz I., die Armee, die das Herzogtum Luxemburg erobern sollte, und nahm an der Eroberung eines großen Teils dieses Herzogtums teil, das der Gegner jedoch fast sofort zurückeroberte. Dem Duc de Guise gelang es, den Vormarsch des Gegners aufzuhalten, indem er Yvoi besetzte. Er eroberte auch Montmédy zurück, das sie eingenommen hatten. Er trat vom Gouvernement der Champagne zurück und wurde nach dem Tod von Admiral Chabot (1. Juni 1543) am 3. Juni 1543 mit dem Gouvernement von Burgund betraut, das er bis zu seinem Tod innehatte.

    Geburt:
    Als zweiter überlebender Sohn von René II., Herzog von Lothringen und Philippa von Geldern wurde Claude am Hofe des Königs Franz I. von Frankreich unterrichtet.


    Name:
    Er trug nun den Namen Comte de Guise bis zum Januar 1527, als er den Namen Duc de Guise annahm.

    Er begründete das Haus Guise als jüngere Linie des Hauses Vaudémont, der seit 1483 regierenden Herzöge von Lothringen.

    Gestorben:
    Claude de Lorraine starb auf Schloss Le Grand Jardin in Joinville und wurde dort auch bestattet.

    Claude heiratete Antoinette von Bourbon am 9 Jun 1513 in Paris, France. Antoinette wurde geboren am 25 Dez 1493 in Ham; gestorben am 22/23 Jan 1583 in Schloss Le Grand Jardin, Joinville; wurde beigesetzt in Schloss Le Grand Jardin, Joinville. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 23.  Antoinette von BourbonAntoinette von Bourbon wurde geboren am 25 Dez 1493 in Ham; gestorben am 22/23 Jan 1583 in Schloss Le Grand Jardin, Joinville; wurde beigesetzt in Schloss Le Grand Jardin, Joinville.

    Notizen:

    Aus der Ehe mit Claude gingen zwölf Kinder hervor, vier Töchter und acht Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Antoinette_de_Bourbon

    Antoinette de Bourbon (* 25. Dezember 1493 in Ham; † 22. Januar 1583[1] auf Schloss Le Grand Jardin in Joinville), gelegentlich auch Antoinette de Bourbon-Vendôme genannt, war durch Heirat mit Claude de Lorraine ab 1528 erste Herzogin von Guise. Sie erhielt deshalb den Beinamen «««««««« mère des Guises »»»»»»»» (deutsch: „(Stamm-)Mutter der Guisen“).

    Familie
    Herkunft und Ehe
    Antoinette entstammte dem französischen Adelshaus der Bourbonen und war das zweitjüngste Kind François de Bourbons, Herzog von Vendôme, und seiner Frau Marie de Luxembourg. Sie konnte ihren Stammbaum über Robert de Clermont auf Ludwig den Heiliggen zurückführen und war somit eine entfernte Verwandte des französischen Königs. Über ihre Tochter Marie war sie zudem die Großmutter der schottischen Königin Maria Stuart. Durch ihre Heirat mit Claude de Lorraine gelang es dessen Familie, erste familiäre Verbindungen zum französischen Königshaus zu knüpfen. Das Paar gilt als die Stammeltern des Hauses Guise, das in der Folgezeit zu einem der mächtigsten Adelsgeschlechter Frankreichs aufstieg und dessen Mitglieder während der französischen Religionskriege maßgeblichen Einfluss in der Katholischen Liga ausübten.

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit Claude de Lorraine gingen zwölf Kinder hervor:
    • Marie (* 1515; † 1560), ∞ 1) Louis II. d’Orléans-Longueville, 2) Jakob V., König von Schottland
    • François (* 1519; † 1563), Herzog von Guise, ∞ Anna d’Este
    • Louise (* 10. Januar 1520; † 18. Oktober 1542), ∞ Charles II. de Croÿ, Fürst von Chimay und Herzog von Aarschot
    • Renée (* 2. September 1522; † 3. April 1602), Äbtissin von Saint-Pierre-les-Dames in Reims
    • Charles (* 1524; † 1574), Kardinal und Diplomat
    • Claude (* 1526; † 1573), Herzog von Aumale, ∞ Louise de Brézé
    • Louis (* 1527; † 1578), Kardinal
    • Philippe (* 3. September 1529; † 24. September 1529)
    • Pierre (* 3. April 1530; † jung)
    • Antoinette (31. August 1531; † 6. März 1561), Äbtissin in Faremoutiers
    • François (* 18. April 1534; † 6. März 1563), Großprior der Malteserritter
    • René (* 1536; † 1566), Marquis von Elbeuf, ∞ 5. Februar 1555 Louise de Rieux, Gräfin von Harcourt

    Ihr Einfluss innerhalb der Familie
    Antoinette de Bourbon galt als eigenwillige und energische Person,[2] deren starke Persönlichkeit den Charakter vieler unter ihrer Oberaufsicht in Joinville aufwachsender und von ihr erzogener Mitglieder der Guise-Familie prägte. Sie wurde als außergewöhnliche Frau mit einem trockenen Humor beschrieben[3] und nahm entscheidenden Einfluss auf die religiösen Überzeugungen ihrer Kinder, ihrer Enkel und ihres Mannes.[4] Zu den Schützlingen, die in ihrer Obhut aufwuchsen, zählten zum Beispiel Maria Stuart, Catherine de Clèves, duchesse de Guise, Marie de Lorraine (spätere Äbtissin von Chelles) und Charles I. de Lorraine, duc d’Elbeuf, einer der entschiedensten Gegner des protestantischen Königs Heinrich IV.
    Familienmitglieder ließen sich gerne von ihr beraten und fragten im Fall von Streitigkeiten bei ihr um Vermittlung an. So baten zum Beispiel François I. de Clèves, Herzog von Nevers, und Antoine III. de Croÿ, Fürst von Porcien, die Herzogin darum, in ihrem Streit um die Grafschaft Beaufort zu schlichten.

    Leben
    Von Antoinettes Kindheit ist kaum etwas bekannt. Als sie zwei Jahre alt war, verlor sie ihren Vater, sodass ihr älterer Bruder Charles Familienoberhaupt wurde. Durch ihre Mutter Marie erhielt sie eine „solide Ausbildung“[5] im Sinne des katholischen Glaubens.
    1513 begleitete sie Claude de France zu einem Treffen mit deren Verlobten, dem späteren französischen König Franz I., im Pariser Hôtel des Tournelles. Dort traf die 19-jährige zum ersten Mal den rund zwei Jahre jüngeren Claude de Lorraine, Graf von Aumale, der zum Gefolge Franz’ I. gehörte.[6] Nur wenig später sprach Franz I. in Claudes Namen bei Antoinettes Bruder vor, und bat um ihre Hand. Der willigte ein und ermöglichte seiner Schwester damit eine für sie sehr vorteilhafte Verbinndung, denn trotz ihrer edlen Abstammung war sie nicht besonders reich und hatte auch keine sehr hohe Mitgift zu erwarten. Am 9. Juni 1513 wurde der Heiratsvertrag zwischen den beiden unterschrieben. Wenige Tage danach heiratete Antoinette in der Pariser Kirche Saint-Paul.[7] Die sich anschließenden Hochzeitsfestlichkeiten fanden im Hôtel d’Étampes (später Hôtel de Mazarin genannt) statt.[7]
    Ihre ersten Ehejahre verbrachte Antoinette de Bourbon im Schloss von Bar-le-Duc und verwaltete dieses ab August 1515 allein, weil ihr Mann den französischen König auf dessen Italienfeldzug begleitete. Dort brachte sie in Abwesenheit Claudes im NNovember 1515 ihre Erstgeborene Marie zur Welt. Auch ihr zweites Kind, François, wurde dort geboren. Als sich ihre Schwiegermutter Philippa von Geldern im Dezember 1519 in ein Kloster zurückzog, erfolgte ein Umzug nach Joinville, dessen Schloss, Le Grand Jardin, Philippine bis dato als Residenz genutzt hatte. Antoinettes dortiger Haushalt umfasste nachfolgend mehr als 100 Personen.
    1528 erschuf Franz I. für seinen Jugendfreund Claude den Titel eines Herzogs von Guise, der mit einer Pairschaft verbunden war, und erhob Antoinette damit in den Rang einer Herzogin. Bedingt durch Claudes zahlreiche Ämter und Pflichten am Hof, vverbrachte er die meiste Zeit in Paris oder im Gefolge des Königs, sodass Verwaltung und Leitung seiner ausgedehnten Besitzungen Antoinette oblagen. Sie zeigte dabei ein außergewöhnlich großes Talent in administrativen und finanziellen Dingen.[3] All ihre diesbezüglichen Aktivitäten zielten erfolgreich darauf ab, Einfluss und Macht der Guise-Familie in Frankreich zu stärken und auszuweiten.
    Während der Hugenottenkriege stellte sich die Herzogin auf die Seite ihrer Söhne und unterstützte damit die Katholiken, was gleichzeitig bedeutete, dass sie sich ihre protestantischen Neffen aus dem Haus Bourbon zu Gegnern machte. In religiösen Dingen regierte sie den Familienbesitz mit eiserner Hand und bekämpfte den Calvinismus mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln.[8] Die hugenottische Seite nannte sie angelehnt an ihren Beinamen „la Mere des Tyrans et des ennemis de l’Evangile“[9] (deutsch: „die Mutter der Tyrannen und der Feinde des Evangeliums“).
    Als ihr Mann im April 1550 starb, folgte Antoinettes Sohn François seinem Vater als Oberhaupt der Guisen. Die administrativen Pflichten verblieben aber vorerst in der Hand der Herzogswitwe, die sich auf das Schloss von Joinville zurückzog und nunur noch selten am Hof in Paris verweilte, weil ihr dessen Ausschweifungen zuwider waren[10]. Dort verbrachte sie einen Gutteil des Tages in ihrem Oratorium mit Gebeten und dem Studium religiöser Schriften[11] und widmete sich der Erziehung ihreer zahlreichen Enkel,[12] von denen viele unter ihrer Aufsicht in Joinville aufwuchsen. Eine weitere Aufgabe bestand für sie darin, in der ersten Hälfte der 1550er Jahre ihre Schwiegertochter Anna d’Este, mit der sie sich ausnehmend gut verstandnd, in die Geschäfte des Familienbesitzes einzuführen.[13] Als diese nach dem Mord an ihrem Mann im Februar 1563 versuchte, den protestantischen Gaspard II. de Coligny dafür zur Verantwortung ziehen zu lassen, wurde sie dabei tatkräftig von ihrer Schwiegermutter unterstützt.[14]
    Antoinette de Bourbon starb im hohen Alter von 89 Jahren nach einer Krankheit in der Nacht vom 22. auf den 23. Januar 1583 und wurde neben ihrem Mann und ihrem ältesten Sohn François in der Pfarrkirche von Joinville bestattet. Sie hatte alle ihre Kinder – mit Ausnahme der Tochter Renée – überlebt.

    Soziales und kulturelles Engagement
    «««««««« Foy montre, espérance monte, charité surmonte »»»»»»»»
    „Der Glaube weist den Weg, Hoffnung übersteigt ihn, Barmherzigkeit überragt sie alle“
    – Devise Antoinette de Bourbons[15]
    Antoinettes Leben wurde stark von ihrer Religiosität und ihrem katholischen Glauben beeinflusst. Obwohl sie den Protestantismus im Herrschaftsgebiet ihrer Familie ganz energisch und entschieden bekämpfte, war sie zugleich für ihre Mildtätigkeiit und Barmherzigkeit gegenüber den Mitmenschen gleich welcher Konfession bekannt. So ließ sie während der Religionskriege beispielsweise 1700 hugenottische Landsknechte, die dem Hungertod nahe waren, neu einkleiden und mit Proviant versorgen, um sie anschließend unbehelligt in ihre Heimat zurückkehren zu lassen. Während einer Hungersnot verteilte sie selbst Lebensmittel an ihre Untertanen und ließ sich dabei von ihren Enkelinnen unterstützen. Das Volk nannte sie deshalb „la bonne Dame“ (deutsch: „die gute Herrin“).
    Zahlreiche von ihr initiierte Bauprojekte und Gründungen in und um Joinville basieren ebenfalls auf der Gläubigkeit der Herzogin. So gehen zum Beispiel die Gründung des Benediktinerinnen-Konvents Notre-Dame de Pitié und das Minoritenkloster Sainte-Anne auf sie zurück. Gemeinsam mit ihrem Sohn Charles legte sie den Grundstein für ein Heilig-Kreuz-Hospital, und die prächtige Ausstattung der Joinviller Pfarrkirche Notre-Dame wurde ebenso von ihr finanziert wie die der nicht mehr existenteten Sainte-Chapelle von Dijon[11]. Neben Bauwerken mit religiösem Aspekt kümmerte sich Antoinette de Bourbon aber auch um profane Gebäude, die durch Kriegseinwirkung zerstört oder beschädigt waren. So ließ sie in Joinville eine Markthalle und das Auditoire genannte Gerichtsgebäude errichten. An der Fassade des Hauses zeugt das kombinierte Wappen Guise-Bourbon-Vendôme heute noch von der Bauherrenschaft Antoinettes.
    Für die Erziehung ihres Enkels Charles I. de Lorraine engagierte sie 1563 den französischen Dichter Rémy Belleau und unterhielt Kontakte mit Pierre de Ronsard, der ihr zu Ehren ein Sonett schrieb:
    „Pareil plaisir la Mere Phrygienne,
    Reçoit voyant ses fils auprés de soy,
    Que tu reçois, ô Mere Guysienne,
    Voiant tes fils tout à l'entour du Roy.“[16]
    Antoinettes Interesse an bildender Kunst kam unter anderem dadurch zum Ausdruck, dass sie durch Domenico del Barbieri nach Entwürfen Primaticcios ein monumentales Grabmal in der Kollegiatskirche Saint-Laurent errichten ließ, das fortan als Familiengrablege der Herzöge von Guise fungierte, jedoch während der Französischen Revolution zerstört wurde.



    Literatur
    • Hilarion de Coste: Les Eloges et vies des reynes, princesses, dames et damoiselles illustres en piété, courage et doctrine, qui ont fleury de nostre temps, et du temps de nos peres. Band 1. Sébastien et Gabriel Cramoisy, Paris 1647, S. 136–17 (online).
    • Camille Grand-Dewyse: Le triomphe d’une mater familias. Antoinette de Bourbon, duchesse de Guise, et une plaque émaillée de Léonard Limosin. In: Kathleen Wilson-Chevalier (Hrsg.): Patronnes et mécènes en France à la Renaissance. Publicationse l’Université de Saint-Étienne, Saint-Etienne 2007, ISBN 978-2-86272-443-0 (L’école du genre. Nouvelles recherches. Band 2), S. 419–431.
    • Mary Monica Maxwell-Scott: Antoinette de Bourbon, Duchesse de Guise. 1494–1583. In: The Month. A catholic magazine. Band 103. Longmans, Green, and Co., London 1904, S. 176–188.
    • Jessica Munns, Penny Richards: Antoinette de Bourbon, première duchesse de Guise, et Rémy Belleau. Construction d’un tombeau, création d’un mythe. In: Kathleen Wilson-Chevalier (Hrsg.): Patronnes et mécènes en France à la Renaissance. Publicaions de l’Université de Saint-Étienne, Saint-Etienne 2007, ISBN 978-2-86272-443-0 (L’école du genre. Nouvelles recherches. Band 2), S. 401–417.
    • Gabriel de Rarécourt de La Vallée, marquis de Pimodan: La mère des Guises. Antoinette de Bourbon, 1494–1583. Honoré Champion, Paris 1889.
    • Georges Viard: La religion d’Antoinette de Bourbon, duchesse de Guise. In: Les Cahiers Haut-Marnais. Nr. 188/189, 1990, ISSN 0008-025X, S. 1–11.
    Weblinks
     Commons: Antoinette de Bourbon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise und Anmerkungen
    1 Einige Publikationen geben fälschlicherweise den 20. Januar 1583 als Sterbetag an.
    2 Paul-Martin Bondois: Gabriel de Pimodan. La mère des Guises, Antoinette de Bourbon, 1494-1583. In: Bibliothèque de l'école des chartes. Nr. 87, 1926, ISSN 1953-8138, S. 196 (online).
    3 Antonia Fraser: Mary, Queen of Scots. 1. Auflage. Weidenfeld & Nicolson, London 1969, ISBN 0-297-17773-7, S. 43.
    4 Stuart Carroll: Noble power during the French wars of religion: the Guise affinity and the Catholic cause in Normandy. Cambridge University Press, Cambridge 1998, ISBN 0-521-62404-5, S. 254 (online)
    5 Mary Monica Maxwell-Scott: Antoinette de Bourbon, Duchesse de Guise, S. 176.
    6 Mary Monica Maxwell-Scott: Antoinette de Bourbon, Duchesse de Guise, S. 177.
    7 Mary Monica Maxwell-Scott: Antoinette de Bourbon, Duchesse de Guise, S. 178.
    8 Vgl. Alexandre Eckhardt: Remy Belleau. Sa vie - Sa ««««««««Bergerie»»»»»»»». Joseph Németh, Budapest 1917, S. 74–75 (online).
    9 H. de Coste: Les Eloges et vies des reynes […], S. 142.
    10 Alexandre Eckhardt: Remy Belleau. Sa vie - Sa ««««««««Bergerie»»»»»»»». Joseph Németh, Budapest 1917, S. 81 (online).
    11 H. de Coste: Les Eloges et vies des reynes […], S. 145.
    12 Christiane Coester: Schön wie Venus, mutig wie Mars: Anna d'Este, Herzogin von Guise und von Nemours (1531–1607). Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-58028-0, S. 133 (online).
    13 Christiane Coester: Schön wie Venus, mutig wie Mars: Anna d'Este, Herzogin von Guise und von Nemours (1531–1607). Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-58028-0, S. 139 (online).
    14 Vgl. Christiane Coester: Schön wie Venus, mutig wie Mars: Anna d'Este, Herzogin von Guise und von Nemours (1531–1607). Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-58028-0, S. 189 (online).
    15 H. de Coste: Les Eloges et vies des reynes […], S. 147.
    16 Zitiert nach H. de Coste: Les Eloges et vies des reynes […], S. 139.

    Gestorben:
    Antoinette de Bourbon überlebte ihren Mann um knapp 33 Jahre, starb ebenfalls auf Le Grand Jardin und wurde ebenfalls in Joinville bestattet.

    Notizen:

    Das Paar hatte folgende Kinder:
    • Marie (1515–1560); 1.∞ Louis von Orléans-Longueville; 2.∞ Jakob V. von Schottland
    • François (1519–1563)
    • Luise (* 10. Januar 1520; † 18. Oktober 1542) ∞ Charles II. de Croÿ
    • Renée (* 2. September 1522; † 3. April 1602), Äbtissin von St. Pierre in Reims
    • Charles (1524–1574), französischer Kardinal und Diplomat
    • Claude (1526–1573) ∞ Louise de Brézé (* 1518; † 1577)
    • Louis (1527–1578), Kardinal
    • Philipp (* 3. September 1529; † 24. September 1529)
    • Peter (* 3. April 1530; † jung)
    • Antoinette (* 31. August 1531; † 6. März 1561), Äbtissin von Faremoutiers
    • Francis, Großprior der Malteser Ritter (* 18. April 1534; † 6. März 1563)
    • René (* 14. August 1536; † 14. Dezember 1566), Marquis von Elbeuf ∞ 3. Februar 1555 Louise de Rieux (* 1531; † um 1570)

    Verheiratet:
    Mit Ehevertrag (Paris, Hôtel d’Étampes) vom 18. April 1513 heiratete er in Paris im Alter von 17 Jahren Antoinette de Bourbon, Tochter von François de Bourbon Comte de Vendôme, und Marie de Luxembourg-Saint-Pol.

    Kinder:
    1. 11. Marie von Guise (von Lothringen) wurde geboren am 22 Nov 1515 in Bar-le-Duc, Lothringen; gestorben am 11 Jun 1560 in Edinburgh Castle.
    2. Franz (François) von Guise (Lothringen) wurde geboren am 17 Feb 1519 in Bar-le-Duc; gestorben am 24 Feb 1563 in Saint-Hilaire-Saint-Mesmin.

  7. 30.  König Friedrich I. (Frederik) von Dänemark (von Norwegen)König Friedrich I. (Frederik) von Dänemark (von Norwegen) wurde geboren am 7 Okt 1471 in Hadersleben (Sohn von König Christian I. von Dänemark (von Oldenburg) und Dorothea von Brandenburg); gestorben am 10 Apr 1533 in Gottorf; wurde beigesetzt in St. Petri-Dom zu Schleswig.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Schleswig und Holstein (1490 bis 1533), König von Dänemark (1523 bis 1533), König von Norwegen (1524 bis 1533)

    Notizen:

    Über ihren Sohn Christian III. sind Anna und Friedrich Stammeltern des heutigen dänischen Königshauses.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._(Dänemark_und_Norwegen)

    Friedrich I., dänisch und norwegisch Frederik I, (* 7. Oktober 1471 in Hadersleben; † 10. April 1533 in Gottorf) war von 1490 bis 1533 Herzog von Schleswig und Holstein, von 1523 bis 1533 König von Dänemark und von 1524 bis 1533 auch König von Norwegen.

    Leben
    Friedrich war der vierte und mit Abstand jüngste Sohn Königs Christian I. von Dänemark, Norwegen und Schweden und dessen Gemahlin Dorothea von Brandenburg, der jüngsten Tochter des Markgrafen Johann von Brandenburg. Es galt als Liebling seiner Mutter.
    Bereits als Kind wurde Friedrich Kanonikus zu Köln.

    Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf
    Bereits zu Christians Lebzeiten hatte Königin Dorothea ihren Mann gebeten, ihrem jüngsten Sohn die Herzogtümer Schleswig und Holstein allein zu hinterlassen. Friedrich wurde deshalb auch im Kloster Bordesholm erzogen. Doch nach Christians Tod 1481 weigerte sich Johann I., das Wahlrecht der schleswig-holsteinischen Adligen anzuerkennen, sondern beharrte stattdessen auf dem deutschen Erbrecht, das beide Brüder gleichstellte.[1] Friedrich kehrte daher zunächst nach Dänemark zurück, um zusammen mit seinem 16 Jahre älteren Bruder, d.h. unter dessen Vormundschaft, die Herzogtümer zu regieren. 1482 wurde beiden Herzögen gemeinsam an der Levensau an der Grenze zwischen den Herzogtümern gehuldigt. Die Regentschaft für Friedrich übernahm zunächst seine Mutter, die große Teile der Herzogtümer als Pfandbesitz hielt. Friedrich verbrachte den Großteil seiner Jugend auf Schloss Gottorf.
    Obwohl der Vertrag von Ripen die Teilung der Herzogtümer Schleswig und Holstein verbot, konnte Dorothea 1490 durchsetzen, dass die Herzogtümer unter den Brüdern geteilt wurden. Geteilt wurde so, dass die Einnahmen der Ämtern, Städten und Landschaften beider Herzöge gleich groß waren. Es waren keine zusammenhängenden Gebiete, sondern sie verteilten sich jeweils über beide Herzogtümer. Adlige und geistliche Länder unterstanden der gemeinschaftlichen Regierung beider Herzögen. Beide Brüder trugen den Titel „Herzog von Schleswig und Holstein“ und hielten gemeinsame Landtage. Belehnungen erfolgten in beider Namen und Steuern konnten nur gemeinsam erhoben werden. Die Landesverteidigung oblag beiden Regenten gemeinsam.[2] Nach dem Grundsatz „Der Ältere teilt, der Jüngere wählt“[3] ließ König Johann seinem Bruder die erste Wahl. Dieser entschied sich für den Anteil, der nach dem Residenzschloss Gottorf den Namen Schleswig-Holstein-Gottorf erhielt. Weitere Ansprüche Friedrichs auf Teile von Dänemark oder auf den Titel „Erbe von Norwegen“ lehnte König Hans ab.
    Friedrich regierte seine Gebiete von Gottorf relativ souverän. Dank der erfolgreichen Finanzpolitik seiner Mutter, die vor allem ihm zugutekam, konnte er die Schulden seiner Vorgänger ablösen. Im Amt Tondern förderte er die Gewinnung neuer Köge Zu seinen wichtigsten Mitarbeitern gehörten schleswig-holsteinische Adlige wie Johann und Melchior Rantzau.
    In den Auseinandersetzungen um Dithmarschen unterlagen König Johann und Herzog Friedrich am 17. Februar 1500 in der Schlacht bei Hemmingstedt den Dithmarscher Bauern. Eine der herzoglichen Burgen, die Tielenburg, der Verwaltungssitz der Landschaft Stapelholm, wurde dabei zerstört.
    1502 heiratete er mit päpstlichen Dispens Anna von Brandenburg, die Nichte seiner Mutter. Gleichzeitig heiratete seine Nichte Elisabeth Annas Bruder Joachim von Brandenburg. Das Herzogspaar stiftete der Klosterkirche Bordesholm 1509 das Chorgestühl und 1514 den Brüggemann-Altar. Als Witwensitz für Anna ließ Friedrich das Kieler Schloss 1512 neu erbauen. Der dreigeschossige Backsteinbau ist nicht erhalten. Doch Anna starb bereits 1514 im Alter von 26 Jahren und wurde in Bordesholm bestattet. Das spätgotische Kenotaph mit einem Doppelbild des Herzogpaares, das Friedrich für sie errichten ließ, belegt, dass er ursprünglich dort beerdigt werden wollte. Friedrichs zweite Frau wurde 1518 Sophia, die Tochter von Bogislaw X. von Pommern.
    Aus den Auseinandersetzungen seines Bruders und nach dessen Tod 1513 dessen Sohn Christian II. mit den Reichsverwesern von Schweden und mit Lübeck und der Hanse, die am Handel mit Schweden festhielten, hielt Friedrich sich heraus. 1503 gelang es ihm einen Frieden mit Lübeck zu vermitteln, wurde dann aber von seinem Bruder dazu gezwungen, für die Schiffe aufzukommen, die die Lübecker verloren hatten. Als die Konflikte 1508 und 1522 wieder aufflackerten, setzte Friedrich zusammen mit der schleswig-holsteinischen Ritterschaft die Neutralität der Herzogtümer durch.[4]
    Auch seinem Neffen gegenüber verhielt er sich zunächst neutral. Als Christian II. sich nach dem Stockholmer Blutbad von seinem Schwager Kaiser Karl V. das alleinige Lehnsrecht über Holstein verleihen ließ, wehrte Friedrich sich. Unter Druck durch den Schwedischen Befreiungskrieg musste Christian im Bordesholmer Vergleich 1522 auf seine Ansprüche verzichte. Anfang 1523 schloss sich Friedrich dem Aufstand des jütischen Adels und der dänischen Bischöfe gegen Christian II. an. Seine Truppen rückten in Dänemark ein und zwangen Christian zur Flucht.

    König von Dänemark und Norwegen
    Nach der Absetzung und Vertreibung seines Neffen wurde Friedrich 1523 von den dänischen Ständen zum König gewählt. In den königlichen Anteilen von Schleswig und Holstein wurde Friedrich als Herzog anerkannt, übergab jedoch im gleichen Jahr einen Teil des nördlichen Herzogtums mit Hadersleben an seinen Sohn Christian. 1524 wurde Friedrich auch König von Norwegen.
    Auch als König von Dänemark-Norwegen behielt er seinen Wohnsitz auf Schloss Gottorf bei. Er war der einzige dänische König, der von Schleswig-Holstein aus regierte. Mit dem Westflügel von Schloss Gottorf ließ er das erste Renaissancegebäude nördlich der Elbe errichten.
    1524 verlieh Friedrich dem Schleswig-Holsteiner Adel als Dank für seine Unterstützung in der Großen Landesmatrikel[5] die Patrimonialgerichtsamkeit auf ihren Gütern und verschärfte damit die Leibeigenschaft der Bauern.
    In den ersten Jahren leisteten Christian II. und seine Gefolgsleute um Søren Norby noch einige Zeit Widerstand. Es kam wiederholt zu Aufständen in Jütland und Schonen. Durch eine vereinigte dänische, lübische und schwedische Flotte wurde Norby schließlich am 24. August 1526 bei Blekinge vernichtend geschlagen. Die Lübecker erhielten dafür die Insel Bornholm als Pfandbesitz und für fünf Jahre die Einnahmen der Insel Gotland.
    1526 verständigte er sich mit den Hansestädten Hamburg und Lübeck darauf, den Bau des Alster-Beste-Kanals weiterzuführen und gemeinsam zu finanzieren.
    Seine Stellung zur Reformation erscheint zwiespältig. In der Handfeste bei seiner Wahl hatte er der katholischen Kirche Schutz versprochen. Tatsächlich säkularisierte er auch den kirchlichen Besitz nicht, aber gleichzeitig duldete er lutherische Prediger und tat nichts gegen die Vertreibung von Bettelmönchen in den Städten. 1526 verheiratete er seine älteste Tochter mit Albrecht von Preußen, der seit 1523 die Reformation im ehemaligen Deutschordensstaat einführte. Ebenfalls 1526 ernannnte er den wegen seiner reformierten Predigt bedrohten Hans Tausen zu seinem Privatkaplan. 1527 sicherte den Lutheranern auf dem Reichstag zu Odense deren Duldung zu. Im selben Jahr kam Melchior Hofmann auf Friedrichs Einladung als Prediger nach Kiel. Im Streit mit Nikolaus von Amsdorf berief sich Hofmann später auf den königlichen Schutz. Er widmete auch Friedrichs zweiter Frau Sophia eine seiner Schriften. Doch war seine Theologie nicht tragbar. Nach einer vom König einberufenen Disputation am 8. April 1529 im Flensburger Barfüßlerkloster unter dem Vorsitz des Kronprinzen Herzog Christian, welche die Einführung der Reformation in Dänemark und Schleswig Holstein beschloss.[6], musste er bald darauf auf Grund seiner Ansichten das Land verlassen. Der neue König Christian III. setzte das Vorhaben der Einführung der Reformation um.[7] Schon 1532 trat Dänemark dem Schmalkaldischen Bund bei.
    1531 versuchte Friedrichs abgesetzter Neffe Christian II. Norwegen zurückzuerobern. Mit Lübecker Hilfe gelang es ihn dazu zu zwingen, zu Verhandlungen mit seinem Onkel nach Kopenhagen zurückzukehren. Er wurde jedoch festgenommen und im Schloss Sonderburg gefangengesetzt.
    Friedrich starb am 10. April 1533 und wurde im St. Petri-Dom zu Schleswig bestattet. Im nördlichen Chorschiff befindet sich sein Kenotaph. Das Grabmal wurde 1552 vom flämischen Bildhauer Cornelis Floris geschaffen. Der wirkliche Ruheort Friedrichs I. im Schleswiger Dom ist nicht mehr bekannt. Friedrich I. ist neben Erik VII. der einzige dänische König, der außerhalb des heutigen Dänemarks bestattet ist.
    Nach seinem Tod brach Streit um seine Nachfolge aus. Da der dänische Adel den jüngeren Sohn Johann dem älteren Christian vorzog, kam es zu einem Machtvakuum, das Anhänger von Christian II. auszunutzen versuchten (siehe: Grafenfehde).


    Ehen und Nachkommen

    Friedrich heiratete am 10. April 1502 Anna von Brandenburg; aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:
    • Christian III. (1503–1559), König von Dänemark und Norwegen
    ∞ 1525 Prinzessin Dorothea von Sachsen-Lauenburg-Ratzeburg (1511–1571)
    • Dorothea (1504–1547)
    ∞ 1526 Albrecht von Brandenburg-Ansbach (1490–1568), Herzog von Preußen

    In zweiter Ehe vermählte er sich am 9. Oktober 1518 mit Sophia von Pommern (1498–1568), mit der er sechs Kinder hatte:
    • Johann (* 29. Juni 1521; † 1. Oktober 1580), Herzog von Schleswig-Holstein-Hadersleben
    • Elisabeth (* 14. Oktober 1524; † 15. Oktober 1586), verheiratet mit Herzog Magnus von Mecklenburg-Schwerin (* 1524; † 1550), dann verheiratet mit Herzog Ulrich III. von Mecklenburg-Güstrow (* 1527; † 1603)
    • Adolf (* 25. Januar 1526; † 1. Oktober 1586), Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf
    • Anna (* ?; † 4. Juni 1535)
    • Dorothea (* 1528; † 11. November 1575), verheiratet mit Christoph von Mecklenburg-Schwerin
    • Friedrich (* 13. April 1532; † 27. Oktober 1556), Bischof von Hildesheim und Schleswig

    Zudem war er Vater der unehelichen Töchter Katharina und Geseke (Margarethe), der Mutter von Johann Knutzen.



    Siehe auch
    • Stammtafel der dänischen Könige
    Literatur
    • Wilhelm Suhr: Friedrich I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 578–580 (Digitalisat).
    • Georg Waitz: Friedrich I., Herzog von Schleswig-Holstein. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 515–518.
    Weblinks
     Commons: Friedrich I. (Dänemark und Norwegen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Grabmal Friedrichs I. im St. Petri-Dom zu Schleswig auf der Webseite „Geschichte zum Anschauen in Schleswig-Holstein“
    Einzelnachweise
    1 C. R. Rasmussen, E. Imberger, D. Lohmeier, I. Mommsen: Die Fürsten des Landes – Herzöge und Grafen von Schleswig-Holstein und Lauenburg. Wachholtz Verlag, Neumünster 2008; S. 80.
    2 Kai Fuhrmann: Die Ritterschaft als politische Korporation in den Herzogtümern Schleswig und Holstein von 1460 bis 1721, S. 80.
    3 J. Greve: Geographie und Geschichte der Herzogthümer Schleswig und Holstein, S. 211.
    4 C. R. Rasmussen, E. Imberger, D. Lohmeier, I. Mommsen: Die Fürsten des Landes – Herzöge und Grafen von Schleswig-Holstein und Lauenburg. Wachholtz Verlag, Neumünster 2008; S. 80.
    5 Hubertus Neuschäffer: Schleswig-Holsteins Schlösser und Herrenhäuser, S. 9
    6 Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Lutherpark
    7 Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Lutherpark

    Begraben:
    Friedrich I. ist neben Erik VII. der einzige dänische König, der außerhalb des heutigen Dänemarks bestattet ist.

    Friedrich heiratete Sophia von Pommern am 9 Okt 1518. Sophia (Tochter von Herzog Bogislaw X. von Pommern, der Grosse und Prinzessin Anna von Polen) wurde geboren in 1498 in Stettin; gestorben am 13 Mai 1568 in Kiel; wurde beigesetzt in Domkirche zu Schleswig. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 31.  Sophia von PommernSophia von Pommern wurde geboren in 1498 in Stettin (Tochter von Herzog Bogislaw X. von Pommern, der Grosse und Prinzessin Anna von Polen); gestorben am 13 Mai 1568 in Kiel; wurde beigesetzt in Domkirche zu Schleswig.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Dänemark und Norwegen, sowie Herzogin von Schleswig-Holstein-Gottorf, alles durch Heirat

    Notizen:

    Sophia und Friedrich I. hatten sechs Kinder, drei Söhne und drei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sophia_von_Pommern_(†_1568)

    Prinzessin Sophia von Pommern (* 1498 in Stettin; † 13. Mai 1568 in Kiel) war durch Heirat Königin von Dänemark und Norwegen, sowie Herzogin von Schleswig-Holstein-Gottorf.

    Leben
    Sophia wurde als älteste Tochter von Herzog Bogislaw X. des Großen von Pommern (1454–1523) und Prinzessin Anna (1476–1503), Tochter des polnischen Königs Kasimir IV., geboren.
    Am 9. Oktober 1518 heiratete Sophia in Schleswig den verwitweten Herzog Friedrich I. von Schleswig-Holstein-Gottorf (1471–1533), vierter Sohn von König Christian I. von Dänemark und Dorothea von Brandenburg. Friedrich wurde 1523 König von Dänemark und Norwegen, Sophia wurde jedoch erst ein Jahr nach ihm am 13. August 1525 in Kopenhagen zur dänischen Königin gekrönt. Als Leibgedinge erhielt sie das Kieler und das Plöner Schloss samt einigen Holsteiner Ämter und Dörfern, sowie die dänischen Inseln Lolland und Falster.

    Nach dem Tod ihres Mannes 1533, als sich der dänische Reichsrat noch nicht geeinigt hatte, ob er Christian, Friedrichs Sohn aus erster Ehe, oder Sophias erst zwölfjährigen ältesten Sohn Johann als Nachfolger wählen wollte, zog sie mit ihren Kindern nach Schloss Gottorf. Dort verbrachte sie auch die Zeit der Grafenfehde, während der ihre Besitztümer besetzt waren. Ihre Hofdame Anne Meinstrup (1475–1535) verbündete sich mit Christoph von Oldenburg und wurde 1535 ermordet.
    1538 beanspruchte ihr Stiefsohn, der König, das Schloss für sich und forderte sie auf, sich auf ihr Wittum zurückzuziehen. Den Rest ihres Lebens verbrachte sie im Kieler Schloss. Ihre Ländereien sah sie als ihren Privatbesitz an und stritt mit ihrem Stiefsohn und auch mit dessen Sohn und Nachfolger Friedrich II. über das Recht, die Einnahmen zu verwalten und Amtmänner einzusetzen.
    Sophia starb 1568 und wurde in der Domkirche zu Schleswig beigesetzt.

    Nachkommen
    Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor:
    • Johann (1521–1580), Herzog von Schleswig-Holstein-Hadersleben
    • Elisabeth (1524–1586)
    ⚭ Herzog Magnus von Mecklenburg-Schwerin
    ⚭ Herzog Ulrich von Mecklenburg-Güstrow
    • Adolf (1526–1586), Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf
    ⚭ Prinzessin Christine von Hessen
    • Anna (1527–1535)
    • Dorothea (1528–1575)
    ⚭ Herzog Christoph von Mecklenburg-Schwerin (1537–1592)
    • Friedrich (1532–1556), Bischof von Hildesheim und Schleswig


    Weblinks
     Commons: Sophia von Pommern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Kinder:
    1. 15. Elisabeth von Dänemark (von Norwegen) wurde geboren am 14 Okt 1524; gestorben am 15 Okt 1586 in Gedser; wurde beigesetzt in Dom, Güstrow.


Generation: 6

  1. 38.  König Heinrich VII. von England (Tudor)König Heinrich VII. von England (Tudor) wurde geboren am 28 Jan 1457 in Pembroke Castle, Wales (Sohn von Edmund Tudor und Margaret Beaufort); gestorben am 21 Apr 1509 in Richmond Palace; wurde beigesetzt in Westminster Abteikirche.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Starb nach längerem Siechtum.
    • Titel (genauer): König von England und Herr von Irland in der Zeit vom 22. August 1485 bis zu seinem Tod 1509

    Notizen:

    Begründer der Tudor-Dynastie.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_VII._(England)

    Heinrich VII. Tudor (engl. Henry Tudor [ˈtuːdə], [ˈtʲuːdə]), walisisch Harri Tewdwr oder Tudur (* 28. Januar 1457 auf Pembroke Castle, Wales; † 21. April 1509 im Richmond Palace), war König von England und Herr von Irland in der Zeit vom 22. August 1485 bis zu seinem Tod und der Begründer der Tudor-Dynastie.
    Er war der letzte König Englands, der den Thron auf dem Schlachtfeld errang, nachdem er in der Schlacht von Bosworth Richard III. besiegt hatte. Seine Ehe mit Elisabeth von York beendete den sogenannten Rosenkrieg, der jahrzehntelang zwischen den rivalisierenden Häusern Lancaster und York ausgetragen worden war. Seine Regierungszeit war zu Anfang von Rebellionen und mehreren Thronprätendenten geplagt, die er jedoch erfolgreich unterdrückte. Sein zweiter Sohn Heinrich VIII. folgte ihm auf den Thron.

    Leben bis zur Thronbesteigung
    Heinrich Tudor war der posthume Sohn von Edmund Tudor, 1. Earl of Richmond, einem Halbbruder des Königs Heinrichs VI. Seine Mutter war Margaret Beaufort, eine Nachfahrin von König Edward III., die bei seiner Geburt noch keine 14 Jahre alt war. VVon seinem Vater erbte er den Titel Earl of Richmond, von seiner Mutter einen umstrittenen Anspruch auf den englischen Thron. Wegen der Fehde mit dem Haus York floh die Familie in die Bretagne. Als möglicher Anwärter auf den englischen Thron war er den Anhängern der Yorks ein Dorn im Auge.
    Nachdem die Revolte unter seinem Cousin, dem Duke of Buckingham, fehlgeschlagen war, wurde Heinrich VII. zum Oberhaupt des Hauses Lancaster und Anwärter auf den englischen Thron. Mit der Hilfe angeheirateter Verwandter des früheren Königs Edward IV., einem Mitglied des Hauses York, landete er mit einer Armee in Wales und marschierte, unterstützt von seinem Onkel, Jasper Tudor, der über große militärische Erfahrung verfügte, in England ein. Wales war traditionell eine Hochburg des Hauses Lancaster, und Heinrich verdankte die Unterstützung seinen Vorfahren, die väterlicherseits von Lord Rhys, einem beliebten walisischen Herrscher, abstammten. Er sammelte eine Armee von ungefähr 5000 Soldaten und zog nordwärts.
    Dort gelang es seinen Truppen, das Heer des Hauses York unter Richard III. in der Schlacht von Bosworth 1485 entscheidend zu schlagen. Dieser Sieg beendete zugleich die jahrzehntelangen Rosenkriege zwischen den Häusern York und Lancaster. Heinrichs Ansprüche auf den Thron waren nur sehr vage und beruhten auf einer illegitimen Abstammung. Jedoch erwies sich dies nicht als Hindernis für die Thronbesteigung, denn ohne ein Gesetz, das die Nachfolge auf dem Thron regelte, konnte das Parlament jedem Beliebigen die Krone anbieten. Wie heute vergab de facto schon damals, als noch kein Nachfolgegesetz existierte, der Thronrat die Krone. Heinrich jedoch hatte sie durch das Recht der Eroberung gewonnen.

    Regentschaft
    Heinrich sah es als wichtigste Aufgabe an, seine Macht als Monarch zu stärken und seine oberste Gewalt zu sichern. Lediglich einige wenige Adlige, die einen Anspruch auf die Krone erheben konnten, waren nach den Rosenkriegen noch am Leben. Mögliche Prätendenten wie Perkin Warbeck, die durch unzufriedene Adlige unterstützt wurden, waren ihm ein Dorn im Auge. Heinrich sicherte seine Macht durch erhebliche Geldzuwendungen an die Adligen, hauptsächlich jedoch spaltete er die Adelsschicht und sorgte somit für deren Entmachtung.
    Gekrönt wurde der Herrscher am 30. Oktober 1485 in London.[1] Die zweifelhafte Frage des Königstitels ließ Heinrich im November 1485 durch das Parlament klären, welches spitzfindig befand, dass dieser der richtige König von England sei, weil eer sich auf dem Thron befinde. Gleichzeitig wurde die Rechtfertigung Richards III. als legitimer König, die Erklärung Titulus Regius von 1484, für ungültig erklärt, was auch den Weg für Heinrichs spätere dynastische Verbindung mit dem Hause Yorrk ebnete. Außerdem wurden Richard III. und 28 seiner Hauptanhänger zu Hochverrätern erklärt, da man den Beginn von Heinrichs Herrschaft auf den Vorabend von Bosworth zurückdatierte und somit das königliche Heer in eine Rebellenbande verwandeltete. Den Erben Richards III., John de la Pole, 1. Earl of Lincoln, nahm er davon aus. Zwei Jahre später musste er seine Nachsicht bereuen, als Lincoln rebellierte und versuchte, einen möglichen Prätendenten, Lambert Simnel, an Heinrichs Stelle auf den Thron zu setzen. Lincoln wurde bei der Schlacht von Stoke getötet, Simnel wurde jedoch geschont und wurde Page am königlichen Hof.
    Eine weitere Methode Heinrichs war das Versprechen, Elizabeth of York, Tochter und Erbin König Edwards IV., zu heiraten; dies führte zu einer Vereinigung beider verfeindeter Häuser.
    Heinrich ging als Monarch weise mit seinen Finanzen um und stellte durch ein feinstimmiges Steuersystem die Zahlungsfähigkeit des Staates wieder her. Dabei unterstützt wurde er durch seinen Kanzler, den Erzbischof John Morton, der vor allem die Adligen zu ausreichenden Steuerabgaben nötigte. Neben die königliche Regierung stellte er den Kronrat, der die Adligen in Schach halten sollte.
    Heinrichs Politik zielte sowohl auf die Friedensbewahrung als auch auf wirtschaftlichen Wohlstand ab. Beides gelang ihm. Er war ein unbegabter Heerführer und versuchte daher nicht, die auf dem Kontinent während der Regentschaft seiner Vorgänger an Frankreich verlorenen Gebiete zurückzuerobern. Stattdessen schloss er einen Friedensvertrag mit Frankreich, der den Staatssäckel Englands wieder füllte. Um die wirtschaftliche Position Englands zu verbessern, subventionierte er den Schiffbaau, sodass gleichzeitig eine schlagkräftige Marine und eine große Handelsflotte geschaffen wurden. Als er starb, zählte sein persönliches Vermögen über anderthalb Millionen Pfund; seinem Sohn gelang es in kurzer Zeit, sämtliches Kapital daraus zu vernichten.
    Um mit Frankreich gleichauf zu liegen, schloss Heinrich einen Pakt mit Spanien, indem er seinen Sohn Arthur Tudor mit Katharina von Aragon verheiratete; mit Schottland verbündete er sich durch die Heirat seiner Tochter Margaret mit König Jakob IV.; schließlich bildete er eine Allianz mit dem Heiligen Römischen Reich unter Maximilian I.
    Zwei kurz aufeinander folgende Schicksalsschläge erschwerten Heinrichs dynastische Planungen und seine Bündnispolitik. 1502 wurde sein Erbe, der soeben verheiratete Arthur, in Schloss Ludlow Opfer einer Epidemie, wenige Monate später starb aucch Heinrichs Frau 1503 im Kindbett. Er fürchtete um die Vereinbarungen, die anlässlich der Ehe zwischen seinem ältesten Sohn und Katharina von Aragon getroffen worden waren. Nach dem römischen Kirchenrecht war es nicht zulässig, dass ein Mann die Witwe seines Bruders heiratete. Heinrich gelang es, sich von Papst Julius II. einen Dispens für seinen jüngeren Sohn zu beschaffen, damit dieser Katharina heiraten könne, nachdem sie ausgesagt hatte, dass die Ehe mit Arthur nie vollzogen worden sei; er verfügte jedoch, dass die Heirat nicht vor seinem Tod geschlossen werden dürfe.
    Seine älteste Tochter Margaret war zunächst mit Jakob IV. verheiratet, deren Sohn Jakob V. wurde, dessen Tochter wiederum war Maria Stuart. Durch diese Heirat hoffte Heinrich, die Auld Alliance zwischen Schottland und Frankreich zu brechen, jedoch ohne Erfolg. Margarets zweiter Ehemann war Archibald Douglas; ihr Enkel Henry Stuart, Lord Darnley heiratete später Maria Stuart, deren Sohn Jakob VI. wurde. Dieser erbte den Thron Englands später unter dem Namen Jakob I. nach dem Tode Elisabeth I.
    Heinrich VII. starb 1509 nach längerem Siechtum im Richmond Palace. Er liegt in der Westminster Abteikirche in einer prunkvollen Gruft zusammen mit seiner Gemahlin Elisabeth begraben. Nach seinem Tod folgte ihm sein zweiter Sohn, Heinrich VIII., nach.

    Nachkommen
    Mit Elisabeth von York hatte Heinrich sieben Kinder, von denen jedoch nur vier das Kindesalter überlebten. Der Thronfolger Arthur starb zudem im Jugendalter:
    • Arthur Tudor, Prince of Wales, (* 20. September 1486; † 2. April 1502)
    • Margaret Tudor (* 28. November 1489; † 18. Oktober 1541)
    • Henry Tudor (* 28. Juni 1491; † 28. Januar 1547)
    • Elizabeth Tudor (* 2. Juli 1492; † 14. September 1495)
    • Mary Tudor (* 18. März 1496; † 25. Juni 1533)
    • Edmund Tudor, 1. Duke of Somerset (* 21. Februar 1499; † 19. Juni 1500)
    • Katherine Tudor (* 2. Februar 1503; † 1503)
    Im Gegensatz zu den meisten anderen Monarchen seiner Zeit scheint Heinrich keine Beziehungen zu Mätressen unterhalten zu haben. Es sind dementsprechend auch keine unehelichen Kinder bekannt.

    Die Herrscherdes Hauses Tudor 1485–1603
    1485–1509 Heinrich VII.
    1509–1547 Heinrich VIII.
    1547–1553 Eduard VI.
    1553–1553 Lady Jane Grey
    1553–1558 Maria I.
    1558–1603 Elisabeth I.



    Literatur
    Deutschsprachige Literatur
    • Dieter Berg: Die Tudors. England und der Kontinent im 16. Jahrhundert. Kohlhammer, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-17-025670-5, S. 27ff.
    • Richard Rex, Markus Rüttermann (Übers.): Die Tudors. Englands Aufbruch in die Neuzeit 1485–1603. Magnus, Essen 2006, ISBN 3-88400-436-0.
    • Hagen Seehase, Axel Oprotkowitz: Die Rosenkriege. Karfunkel Verlag, Wald-Michelbach 2002, ISBN 3-935616-08-2.
    • Peter Wende: Englische Könige und Königinnen. Von Heinrich VII. bis Elisabeth II. C. H. Beck, München 1998, ISBN 3-406-43391-X.
    Englischsprachige Biografien
    • Stanley S. Chrimes: Henry VII. Yale University Press, New Haven 1999, ISBN 0-300-07883-8.
    • Sean Cunningham: Henry VII. London 2007, ISBN 978-0-415-26621-5.
    • Jocelyn Hunt, Carolyn Towle: Henry VII. Longman, Harlow 1998, ISBN 0-582-29691-9.
    • David Rees: The son of prophecy. Henry Tudor’s road to Bosworth. Black Raven Pr., London 1985, ISBN 0-85159-005-5.
    • Roger Turvey, Caroline Steinsberg: Henry VII. Hodder & Stoughton, London 2000, ISBN 0-340-75381-1.
    • Neville Williams: The Life and Times of Henry VII. Weidenfeld Nicolson, London 1973, ISBN 0-297-76517-5.
    Weblinks
     Commons: Heinrich VII. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Heinrich VII. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Totenmaske und lebensechte Büste Heinrichs VII. auf Flickr
    Einzelnachweise
    1 Peter Wende (Herausgeber): Englische Könige und Königinnen der Neuzeit. S. 15. ISBN 978-3-406-57375-0, abgefragt am 27. Oktober 2011

    Begraben:
    Er ist in einer prunkvollen Gruft zusammen mit seiner Gemahlin Elisabeth begraben.

    Heinrich heiratete Königin Elizabeth von York, die Gute am 18 Jan 1486 in Westminster Abbey, London, England. Elizabeth (Tochter von König Eduard IV. von England (von York) und Elizabeth Woodville) wurde geboren am 11 Feb 1466 in Palace of Westminster, Westminster, England; gestorben am 11 Feb 1503 in Tower of London; wurde beigesetzt in Westminster Abbey, London, England. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 39.  Königin Elizabeth von York, die Gute Königin Elizabeth von York, die Gute wurde geboren am 11 Feb 1466 in Palace of Westminster, Westminster, England (Tochter von König Eduard IV. von England (von York) und Elizabeth Woodville); gestorben am 11 Feb 1503 in Tower of London; wurde beigesetzt in Westminster Abbey, London, England.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von England
    • Titel (genauer): Prinzessin aus dem Haus York

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_of_York_(Königin)

    Elizabeth of York (* 11. Februar 1466 im Westminster Palace; † 11. Februar 1503 im Tower of London) war eine englische Prinzessin aus dem Haus York und die älteste Tochter des Königs Eduard IV. und dessen Ehefrau Elizabeth Woodville. Nach dem Sturz ihres Onkels Richard III. heiratete sie den neuen König Heinrich VII. und wurde die Mutter des zukünftigen englischen Königs Heinrich VIII. sowie der zukünftigen Königin von Schottland Margaret Tudor und der zukünftigen Königin von Frankreich Mary Tudor. Sie überlebte ihre Kinder Edmund, Elizabeth und den bereits fünfzehnjährigen Thronfolger Arthur und starb 1503 an der Geburt ihrer jüngsten Tochter Katherine.
    Nicht zu verwechseln ist sie mit ihrer gleichnamigen Tante, Elizabeth of York, Duchess of Suffolk, Tochter von Richard Plantagenet, 3. Duke of York, und Schwester Eduards IV. und Richards III.

    Leben

    Kindheit
    Elizabeth war die erstgeborene Tochter des englischen Königs Eduard IV. und dessen Ehefrau Elizabeth Woodville. Getauft wurde sie in Westminster Abbey. Ihre gleichnamige Tante Elizabeth, Lady Bedford und Richard Neville, 16. Earl of Warwick waren ihre Paten.[1] Sie wuchs auf Schloss Sheen in Richmond auf. Als älteste Tochter und bis zur Geburt ihres Bruders Eduard die englische Thronfolgerin, war Elizabeth von klein auf eine gute Partie auf dem Heiratsmarkt. Schon im Alter von drei Jahren versuchte ihr Vater eine Ehe für sie zu arrangieren. Zunächst war George Neville, Herzog von Bedford, als Ehemann vorgesehen. Eduard erhoffte sich durch diese Verbindung ein Bündnis mit den Nevilles, da Richard Neville im Jahr 1469 einen bewaffneten Aufstand organisierte. Allerdings verliefen die Verhandlungen ins Leere, als Georges Vater und Richard Neville in der Schlacht von Barnet starben.[1]
    Nach Eduards Invasion in Frankreich wurde 1475 im Vertrag von Picquigny festgelegt, dass Elizabeth den französischen Thronfolger Karl heiraten sollte. Falls Elizabeth vorher sterben sollte, würde ihre jüngere Schwester Mary ihren Platz einnehmen. Als Mitgift waren die Herzogtümer Aquitanien und Guyenne vorgesehen, zusätzlich versprach Ludwig XI. von Frankreich ihr ein Witwenerbe von 60.000 Pfund. In Vorbereitung auf diese Ehe wurde Elizabeth in der französischen Sprache und in höfischer Schreibweise unterwiesen. 1480 wurde der Vertrag ratifiziert, woraufhin Elizabeth den Titel „Madame la Dauphine“ erhielt.[2] Zwei Jahre später allerdings löste Ludwig die Verlobung auf und strebte stattdessen eine Ehe seines Sohnes mit einer Fürstin aus dem Herzogtum Burgund an.

    Unter Richard III.
    Als ihr Vater 1483 starb, änderte sich Elizabeths Status schlagartig. Ihr Onkel Richard III. fing ihren Bruder Eduard ab, und ihre Mutter floh daraufhin mit ihren übrigen Kindern ins Kirchenasyl in Westminster Abbey. Richard überredete sie, ihm auch seinen zweiten Neffen auszuhändigen, und am 16. Juni übergab sie auch ihren jüngeren Sohn in seine Obhut. Sobald beide Prinzen unter seiner Kontrolle standen, sagte Richard alle Vorbereitungen für die Krönung seines Neffen ab und ließ sicich selbst zum König ausrufen. Seine Begründung dafür war, dass die Ehe seines Bruders mit Elizabeth Woodville ungültig gewesen wäre, was Elizabeth und ihre Geschwister samt und sonders zu Bastarden machte. Damit waren sie nach gültigem Recht voon jeglicher Erbfolge ausgeschlossen. Ihre Brüder Eduard und Richard verschwanden spurlos im Tower of London und wurden bekannt als die Prinzen im Tower. Laut dem blinden Hofdichter Bernard Andreas stand Elizabeth ihren Brüdern sehr nahe, denn eer sagte: „Die Liebe, die Elizabeth für ihre Brüder empfand, war einmalig und nahezu unglaublich.“[2] Elizabeth und ihre Schwestern blieben für die ersten Monate unter Richard III. im Asyl und Richard ließ sie von einem seiner engsten Vertrauten scharf bewachen.[1]
    Da der Arrest seiner Nichten und seiner Schwägerin schließlich ein peinlicher Gesichtsverlust für Richard wurde und die Rebellen sie als Galionsfiguren betrachteten, verhandelte Richard mit Elizabeth Woodville und einigte sich schließlich am 1. März 1484 mit ihr. Elizabeth und ihre Schwestern verließen ihr Asyl und wurden an den Hof gerufen. Trotz ihrer Bastardisierung waren die Schwestern nach wie vor begehrte Partien auf dem Heiratsmarkt, da nur wenige Zeitgenossen sie als illegitim betrachteten.[1] Besonders Elizabeth als älteste Schwester hatte den stärksten Anspruch auf den Thron. Heinrich Tudor, der zukünftige Heinrich VII., hatte bereits zu Weihnachten geschworen, Elizabeth zu heiraten, wenn er König von England würde. Möglicherweise steckten Elizabeth Woodville und Heinrichs Mutter Margaret Beaufort hinter diesem Eheversprechen.[1][2] Richard versuchte daher die Schwestern so zu verheiraten, dass ihre Ehe und eventuelle Nachkommen keine Bedrohung für ihn darstellten. Doch einzig Elisabeths Schwester Cecily wurde unter Richards Herrschaft verheiratet.
    Elizabeth selbst verbrachte Weihnachten 1484 bei Hofe. Dort provozierte sie laut den Croyland-Chroniken einen halben Skandal, da sie fast die gleichen Kleider trug wie Richards Ehefrau Anne Neville. Obwohl daraus oftmals Rückschlüsse gezogen wurden, dass Elizabeth als Nachfolgerin Anne Nevilles vorgesehen war und selbst Richard heiraten sollte, geht die moderne Forschung von einem harmloseren Grund aus. Ähnliche Kleider wurden oft von Verwandten oder Gleichrangigen getragen. Als Beispiel wird angeführt, dass Elizabeth später als Königin bei Staatsempfängen fast identisch mit ihrer Schwiegermutter Margaret Beaufort gekleidet war.[1] In jedem Fall gab es Elizabeths Zeitgenossen Anlass zu Spekulationen. Als Anne Neville im folgenden Frühjahr starb, wurde nach einer neuen Ehefrau für Richard gesucht, wobei auch Elizabeths Name fiel. Falls sie allerdings tatsächlich als Annes Nachfolgerin vorgesehen war, machte der Widerstand des englischen Adels diese Aussicht schnell zunichte. Richard musste öffentlich dementieren, dass er jemals mit dem Gedanken an eine solche Ehe gespielt hatte.[1]

    Königin von England
    Nachdem Heinrich am 22. August 1485 Richard in der Schlacht von Bosworth besiegt hatte, wurde Elizabeth im Haushalt seiner Mutter Margaret Beaufort untergebracht. Heinrich wurde am 30. Oktober zum neuen König von England gekrönt, und das Parlamement bestätigte ihm im November seinen legitimen Anspruch auf den Thron. Allerdings baten die Abgeordneten des House of Commons den König am 10. Dezember dringend, „die erlauchte Lady Elizabeth, Tochter des Königs Eduard IV.“ zu heiraten und sich damit „Nachwuchs von königlichem Blut“ zu sichern.[1] Diese Formulierung wird von Historikern häufig so interpretiert, dass Heinrichs Anspruch auf den Thron nur gesichert war, wenn er Elizabeth, die rechtmäßige Erbin ihres Vaters, heiratete. Der König versicherte, er wäre „gern bereit, dies zu tun.“[2]
    Am 18. Januar 1486 heirateten Heinrich und Elizabeth in Westminster Abbey. In der Zeit der Rosenkriege war Heinrich als letzter Überlebender des Hauses Lancaster dessen Oberhaupt geworden. Durch seine Ehe mit der Erbin des Hauses York erhoffte ssich England ein Ende des Bürgerkrieges zwischen den beiden Häusern und einen dauerhaften Frieden. Obwohl von vielen als die rechtmäßige Königin von England betrachtet, wurde Elizabeth erst am 25. Dezember 1487 gekrönt, als der Thronfolger Arthur bereits geboren war, und Heinrich verlieh ihr laut dem Italiener Giovanni de Gigli den Titel der Herzogin von York. Elizabeths Bruder Richard hatte zuletzt den Titel innegehabt, da er traditionell an den zweitgeborenen Sohn des Königs verlieheen wurde. Elizabeth hingegen erhielt ihn wahrscheinlich im Zuge einer Umstrukturierung ihres Witwenerbes sowie des Wittums ihrer Mutter.[1] Es ist unbekannt, ob Elizabeth Woodville mit dem Verlust dieser Ländereien in ihre Schranken gewiesen oder die Ressourcen lediglich neu verteilt werden sollten.
    Im Gegensatz zu ihrer Mutter und ihrer Schwiegermutter Margaret Beaufort zeigte Elizabeth keinerlei politische Ambitionen und ging offiziell in ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter auf. Möglicherweise lag es am Einfluss ihrer Schwiegermutter, diie sich oft bei Hofe aufhielt und auch offiziell großen Einfluss auf die Politik ihres Sohnes hatte. Viele Historiker vermuten, dass Elizabeth von ihrer dominanten Schwiegermutter überschattet und in die häusliche Sphäre verdrängt wurde. Indizien dafür sind die Berichte von Zeitgenossen. So schrieb einer der spanischen Gäste bei Hofe: „Sie wird von der Mutter des Königs in Abhängigkeit gehalten. Es wäre gut, ihr öfter zu schreiben und ihr ein wenig Liebe zu zeigen.“ John Hewyk, ein Diener der Krone, ging so weit zu sagen, dass er gern sehr viel länger mit der Königin gesprochen hätte, „wäre da nicht diese mächtige Hure, die Königsmutter.“[1] Der Historiker David Starkey selbst bezeichnet Margaret Beaufort für Elizabeth of Yorrk als „die Schwiegermutter aus der Hölle.“[3] Wie die Beziehung der beiden tatsächlich aussah, ist unbekannt. In der Öffentlichkeit ließ Margaret Beaufort ihrer Schwiegertochter stets den Vortritt und verkörperte gemeinsam mit ihr zumindest nach außen hin Einigkeit in der Familie.
    Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass auch Elizabeth politisch aktiv war, wenngleich in der gesellschaftlich akzeptierten, diskreten Form der Beeinflussung. So wandte sich ein walisischer Pächter mit einer Beschwerde über Heinrichs Onkel Jaspeer Tudor, 1. Duke of Bedford, nicht an den König, sondern stattdessen an Elizabeth, die Jasper mit einem strengen Brief in die Schranken wies.[1] Robert Vertue, der 1502 an einem neuen Gebäude für Heinrich in Greenwich arbeitete, benutzte für den Bau einen Plan, den Elizabeth erstellt hatte. Ihre Buchhaltung verzeichnet auch Geschenke aus dem höchsten Adel, u.a. Kirschen und Kuchen, was von Historikern ebenfalls als Zeichen für ihren Einfluss und ihr Mäzenatentum gewertet wird.[1] Zudem wird davon ausgegangen, dass Elizabeth verantwortlich für die Eheschließungen ihrer Schwestern Anne und Katherine war und sich persönlich dafür einsetzte, dass die Ehefrau ihres in Ungnade gefallenen Cousins Edmund de la Pole, 3. Duke of Suffolk, bei der Witwe von John Howard, 1. Duke of Norfolk, leben durfte. Elizabeth war zusätzlich stets bestrebt, das Haus York mit den neuen Gegebenheiten zu versöhnen und für ihre Seite zu gewinnen.[1] Da insbesondere der alteingesessene Adel Europas Schwierigkeiten hatte, Heinrich als König anzuerkennen, wurde Elizabeth für sie zu einer akzeptablen Ansprechpartnerin, u. a. für Isabella von Kastilien.[4]

    Familienleben
    Elizabeth war eine sehr populäre Königin. Gemäß ihrem Lebensmotto „Demütig und ehrfürchtig“ war sie sehr wohltätig, was ihr den Beinamen „die Gute“ verlieh. Was sie beim Volk noch beliebter machte, waren ihre zahlreichen Kinder, mit denen sie didie noch junge Dynastie der Tudors sicherte. Der Thronfolger Arthur war am 20. September 1486 geboren worden. Elizabeth hatte sich anlässlich seiner Geburt extra nach Winchester zurückgezogen, nach damaligem Glauben gleichgesetzt mit König Artus’ Camelot. Es folgten Margaret, Heinrich, Elizabeth, Mary und Edmund, wenngleich nur Margaret, Heinrich und Mary ihre Kindheit überlebten. Besonders die ersten Jahre verliefen stürmisch für Elizabeths Familie, u. a. durch den Thronprätendenten PPerkin Warbeck, der sich als Elizabeths Bruder Richard ausgab. Seine Anwesenheit in Schottland sabotierte die Eheverhandlungen für Prinzessin Margaret und als 1496 in Cornwall eine Rebellion für Warbeck stattfand, musste Elizabeth mit ihrem Sohn Heinrich und möglicherweise auch mit ihren Töchtern in den Tower of London fliehen, bis der König die Rebellen kurz vor London bezwingen konnte.
    Auf der Suche nach einer Braut für den Thronfolger Arthur entschied Heinrich sich schließlich für Katharina von Aragón, die jüngste Tochter der „Katholischen Könige“ Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón. Elizabeth nahm daraufhin Briefefkontakt zu ihrer künftigen Schwiegertochter auf und ermutigte sie, Französisch zu lernen,[5] da die meisten englischen Damen kein Latein sprachen. Am 14. November 1501 fand die Hochzeit der beiden statt, der Heinrich und Elizabeth nur von einem kleinen Nebenraum aus diskret beiwohnten, um dem jungen Paar nicht die Schau zu stehlen.[6] Für Elizabeths Tochter Margaret war der schottische König Jakob IV. vorgesehen, allerdings weigerten Elizabeth und Margaret Beaufort sich standhaft, Margaret nach Schottland zu schicken, bevor sie körperlich ausgereift war. Heinrich gestand dem spanischen Botschafter Don Pedro:
    „Die Königin und meine Mutter sind gegen die Hochzeit. Sie sagen, wenn die Ehe geschlossen würde, wären wir verpflichtet, die Prinzessin sofort nach Schottland zu senden und sie fürchten, dass in diesem Fall der König von Schottland nicht warten, sondern sie verletzen und ihre Gesundheit gefährden würde.[7]“
    Am 25. Januar 1502 wohnte Elizabeth schließlich Margarets Trauung per Stellvertreter bei. Unmittelbar nach dieser Trauung wurde Margaret als Königin von Schottland behandelt. Elizabeth selbst nahm sie nach der Trauung bei der Hand und geleitetete sie an den bislang ihr selbst vorbehaltenen Tisch der Königin, um die Gleichberechtigung ihrer Tochter zu unterstreichen. Nur wenige Monate später im April starb Arthur. Zeitgenossen berichten, dass Elizabeth versuchte, ihren vor Schmerz halb gebrochenen Ehemann zu trösten.
    „Eure Mutter hatte niemals mehr Kinder als Euch, dennoch hat Gott in Seiner Gnade Euch stets beschirmt und dahin gebracht, wo Ihr nun seid. Gott hat Euch noch einen schönen Prinzen und zwei schöne Prinzessinnen gelassen, Gott bleibt, wo Er stets war und wir beide sind noch jung.[8] Da Euer Gnadens Weisheit in der gesamten Christenheit bekannt ist, beweist sie jetzt, indem Ihr dieses Unglück ertragt.[2]“
    Heinrich dankte seiner Königin für ihre tröstenden Worte und sie kehrte in ihre Gemächer zurück. Dort ließ sie endlich ihrem eigenen Schmerz freien Lauf und war so verzweifelt, dass ihre Damen eilig den König holten, um sie zu trösten. Heinricich eilte zu seiner Frau und tröstete sie nun im Gegenzug.[9] Diese Episode scheint darauf hinzudeuten, dass sich die ursprünglich politisch motivierte Ehe in eine liebevolle Beziehung gewandelt hatte. Für den Rest des Jahres trugen Elizabeth und ihre Töchter schwarze Trauerkleidung.
    Nach dem Tod ihres Sohnes Arthur kümmerte Elizabeth sich um ihre verwitwete und kranke Schwiegertochter Katharina von Aragón und stellte sicher, dass die Prinzessin aus Wales in einer Sänfte an den englischen Hof zurückkehren konnte.[4] Auch zeigen die Ausgaben in ihrer Buchhaltung, dass sie sich aktiv um das Wohlergehen von Familienmitgliedern kümmerte, die aufgrund politischer Umstände beim König in Ungnade gefallen waren, wie ihre jüngere Schwester Katherine of York und deren Sohn Henry Courtenay.[10]

    Tod
    Im Frühjahr 1502, kurz nach Arthurs Tod, wurde Elizabeth erneut schwanger. Sie verbrachte das Jahr damit, ihre Tochter Margaret auf ihre Rolle als Königin von Schottland vorzubereiten und Schreine von Heiligen aufzusuchen. Im August suchte sie noch einmal Wales auf, um an Arthurs Gruft zu beten und zu spenden.[2] Gemeinsam mit ihren Damen nähte sie an dem Staatsbett, in das sie sich zur Geburt des Kindes zurückziehen sollte. Am 2. Februar 1503 brachte Elizabeth schließlich in den königlichen Gemächern des Towers ihr letztes Kind zur Welt. Das Mädchen wurde auf den Namen Katherine getauft. Nur wenig später erkrankte Elizabeth am Kindbettfieber und starb am 11. Februar an ihrem 37. Geburtstag. Heinrich war so erschüttert von ihrem Tod, dass er sich „heimlich an einen einsamen Ort zurückzog und nicht duldete, dass jemand sich an ihn wandte.“[1] Ihre kleine Tochter Katherine überlebte sie nur um wenige Wochen.
    Elizabeth erhielt ein würdiges Staatsbegräbnis in der Westminster Abbey in Anwesenheit ihrer Schwestern. Auf ihrem Leichenwagen prangte ihr Motto „Demütig und ehrfürchtig“ und eine hölzerne Statue, die Elizabeth nachempfunden war und die Insignien der Königin trug, schmückte den Sarg. Der Trauerzug wurde von ihrer Schwester Katherine of York angeführt. Ganz London trauerte um die beliebte Königin. So versammelten sich in Cheapside ihr zu Ehren Gruppen bestehend aus 37 Jungfrauen mit weißgrünen Kränzen im Haar und Kerzen in den Händen.[11] In allen Kirchen brannten Fackeln und Kerzen. Sir Thomas Morus schrieb zu Ehren der verstorbenen Königin eine Elegie A Ruefull Lamentation (deutsch: Eine reuige Wehklage), in der er Elizabeth die Vergänglichkeit aller irdischer Ehren beklagen und Abschied von ihrer Familie nehmen lässt.

    "Adieu mine own dear spouse, my worthy lord,
    The faithful love that did us both combine,
    In marriage and peaceable concord
    Into your handes here I clean resign,
    To be bestowed upon your children and mine.
    Erst were you father, and now must you supply
    The mother's part also, for lo now here I lie.

    Farewell my daughter, Lady Margaret,
    God wot full oft it grieved hath my mind,
    That ye should go where we should seldom meet,
    Now am I gone and have left you behind.
    O mortal folk that we be, very blind!
    That we least fear, full oft it is most nigh,
    From you depart I first, and lo now here I lie.

    Adieu Lord Henry, my loving son adieu,
    Our Lord increase your honour and estate.
    Adieu my daughter Mary, bright of hue,
    God make you virtuous, wise and fortunate.
    Adieu sweet heart, my little daughter Kate,
    Thou shalt, sweet babe, such is thy destiny,
    Thy mother never know, for lo now here I lie."[12]
    „Ade, geliebter Mann, mein edler Herr,
    Die treue Liebe, die uns stets verband
    In friedlicher Harmonie und Ehestand,
    Vertraue ich nun deinen Händen an,
    Lass sie nun unseren Kindern angedeihen.
    Einst nur der Vater, sei ihnen nun zugleich
    Auch Mutter, denn sieh, nun lieg ich hier.

    Leb wohl, meine Tochter, Lady Margaret,
    Gott weiß, wie sehr und oft es mich betrübte,
    Dass du gehen solltest, wohin ich selten kam,
    Nun ging ich selbst fort und ließ dich zurück.
    O sterbliches Volk, dass wir sind, so blind!
    Was wir kaum fürchten, ist oftmals so nahe.
    Von dir scheid ich zuerst und sieh, nun lieg ich hier.

    Ade, Lord Henry, mein liebender Sohn, ade
    Unser Herr erhöhe deine Ehre und deinen Stand
    Ade, meine Tochter Mary, so hell von Angesicht
    Gott schenke dir Tugend, Weisheit und Glück.
    Ade, mein Herz, meine kleine Tochter Kate,
    Du sollst, süßes Kind, so es dein Schicksal will,
    Deine Mutter nie kennen, denn sieh, nun lieg ich hier.“


    Literatur[
    • Rosemary Horrox: Elizabeth. In: Henry C. Matthew u.a. (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, Band 18: Ela - Fancourt. University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, S. 82-85.
    • Marita A. Panzer: Elisabeth von York. In: Diess.: Englands Königinnen. Von den Tudors zu den Windsors. 5. Aufl. Piper Verlag, München 2009, ISBN 978-3-932313-33-2, S. 16–21.
    • Maria Perry: Sisters to the King. The tumultous lives of Henry VIII's sisters - Margaret of Scotland and Mary of France. André Deutsch, London 2002, ISBN 0-233-05090-6.
    • David Starkey: Henry. Virtuous Prince. Harper Perennial, London 2009, ISBN 0-00-724772-9.
    • David Starkey: Six wives. The Queens of Henry VIII. (Harper Perennial). Chatto & Windus, London 2003, ISBN 0-7011-7298-3.
    • Agnes Strickland: Livres of the Queens of England. Bell & Daldy, London 1867.
    Einzelnachweise
    1 Rosemary Horrox: Elizabeth. In: Oxford Dictionary of National Biography. Band 18: Ela - Fancourt, S. 82–85.
    2 England under the Tudors. Elizabeth of York. In: Agnes Strickland: Lives of the Queens of England, S. 173–181.
    3 David Starkey: Six wives. The Queens of Henry VIII, S. 260.
    4 Maria Perry: Sisters to the King. The tumultous Lives of Henry VIII's Sisters – Margaret of Scotland and Mary of France, S. 58.
    5 Maria Perry: Sisters to the King. The tumultous Lives of Henry VIII's Sisters – Margaret of Scotland and Mary of France, S. 30.
    6 Maria Perry: Sisters to the King. The tumultous Lives of Henry VIII's Sisters – Margaret of Scotland and Mary of France, S. 31.
    7 Maria Perry: Sisters to the King. The tumultous Lives of Henry VIII's Sisters – Margaret of Scotland and Mary of France, S. 28: "The Queen and my mother are very much against the marriage. They say if the marriage were concluded we should bebliged to send the princess directly to Scotland, in which case they fear the King of Scotland would not wait, but injure her and endanger her health.".
    8 Maria Perry: Sisters to the King. The tumultous Lives of Henry VIII's Sisters – Margaret of Scotland and Mary of France, S. 39: "your mother never had more children, but you only, yet God by his grace has ever preserved you and brought you whre you are now. [...] God has left you yet a fair prince, two fair princesses and God is where he was and we are both young enough".
    9 Maria Perry: Sisters to the King. The tumultous Lives of Henry VIII's Sisters – Margaret of Scotland and Mary of France, S. 40.
    10 David Starkey: Henry. Virtuous Prince, S. 108.
    11 Maria Perry: Sisters to the King. The tumultous Lives of Henry VIII's Sisters – Margaret of Scotland and Mary of France, S. 44.
    12 Thomas Mores Elegie auf Elizabeth of York auf Englisch
    13 Henry VII. auf Tudorplace.com.ar
    Weblinks
     Commons: Elizabeth of York – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Elizabeth Plantagenet auf thepeerage.com, abgerufen am 4. Oktober 2015 (englisch)
    • England under the Tudors - Elizabeth of York
    • Thomas Mores Elegie für die Königin auf Englisch

    Gestorben:
    Starb bei der Geburt ihres siebten Kindes.

    Begraben:
    Die von Pietro Torrigiano geschaffene Gruft, in der Elizabeth beerdigt wurde und in der später auch Heinrich beigesetzt wurde, kann noch heute in Westminster Abbey besichtigt werden.

    Notizen:

    Nachkommen:
    Mit Heinrich VII. hatte Elizabeth sieben Kinder, von denen jedoch nur die Hälfte das Jugendalter erreichte:
    • Arthur Tudor, Prince of Wales, (* 20. September 1486; † 2. April 1502).
    • Margaret Tudor (* 28. November 1489, † 18. Oktober 1541).
    • Henry Tudor (* 28. Juni 1491; † 28. Januar 1547).
    • Elizabeth Tudor (* 2. Juli 1492; † 14. September 1495).
    • Mary Tudor (* 18. März 1496; † 25. Juni 1533).
    • Edmund Tudor, 1. Duke of Somerset (* 21. Februar 1499; † 19. Juni 1500).
    • Katherine Tudor (* 2. Februar 1503; † 1503[11]).
    Einige Quellen erwähnen einen weiteren Sohn namens Edward, der angeblich vor Arthur oder vor Katherine geboren worden sein soll.[13] Da es allerdings kaum historische Erwähnungen über ihn gibt, wird davon ausgegangen, dass es sich bei ihm um eine Verwechslung bzw. eine Falschschreibung von Edmund Tudor handelt.

    Kinder:
    1. Prinz Arthur von England (Tudor) wurde geboren am 20 Sep 1486 in Winchester; gestorben am 2 Apr 1502 in Ludlow Castle.
    2. 21. Königin Margaret von England (Tudor) wurde geboren am 28 Nov 1489 in London, England; gestorben am 18 Okt 1541 in Perthshire; wurde beigesetzt in Perth.
    3. König Heinrich VIII. von England (Tudor) wurde geboren am 28 Jun 1491 in Greenwich; gestorben am 28 Jan 1547 in Whitehall-Palast, London.
    4. Mary von England (Tudor) wurde geboren am 18 Mrz 1496 in Richmond Palace; gestorben am 25 Jun 1533 in Westhorpe, Suffolk.

  3. 40.  König Jakob III. (James) von SchottlandKönig Jakob III. (James) von Schottland wurde geboren am 10 Jul 1451 (Sohn von König Jakob II. (James) von Schottland (Stuart) und Maria von Geldern); gestorben am 11 Jun 1488 in bei Sauchieburn; wurde beigesetzt in Cambuskenneth Abbey.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Umgekommen während Schlacht von Sauchieburn
    • Titel (genauer): König von Schottland (1460 bis zu seinem Tod 1488)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_III._(Schottland)

    Jakob III. (englisch James III; * 10. Juli 1451;[1] † 11. Juni 1488 bei Sauchieburn) war von 1460 bis zu seinem Tod König von Schottland. Er war der älteste Sohn von Jakob II. und dessen Ehefrau Maria von Geldern.

    Regentschaft
    Wie sein Vater war auch Jakob III. noch minderjährig, als er den schottischen Thron bestieg. Er wurde am 10. August 1460, eine Woche nach dem Tod seines Vaters, in der Kelso Abbey in Roxburghshire gekrönt.
    Während seiner Kindheit übernahmen nacheinander drei Faktionen die Regentschaft: Von 1460 bis 1463 die Mutter des Königs, Maria von Geldern – unter der Berwick-upon-Tweed 1461 vorübergehend wieder unter schottische Oberhoheit gelangte –, dann von 1463 bis 1466 James Kennedy, Bischof von St Andrews, und Gilbert, Lord Kennedy, sowie schließlich von 1466 bis 1469 Robert, Lord Boyd.
    1469, nach Erreichen der Volljährigkeit, heiratete er Margarethe von Dänemark, die Tochter des dänischen Königs Christian I. Dadurch entfiel die norwegische Gebühr, die Schottland jährlich an Dänemark für die Oberhoheit über die Äußeren Hebriden entrichten musste. Als Mitgift brachte Margarete die Orkneys und die Shetlandinseln in die Ehe mit ein, die sich seit der Besetzung durch die Wikinger in skandinavischer Hand befunden hatten. Jakob verleibte 1470 diese Inseln seinem Reich ein.

    Konflikte
    Insgesamt war Jakob III. ein schwacher und unbeliebter König. Nach der Heirat brach zwischen dem König und der Boyd-Familie ein Konflikt aus. Die Familie von Alexander Boyd wurde 1469 hingerichtet. Robert Boyd (der ehemalige Regent) und Thomas Boyd (der mit Jakobs Schwester Mary verheiratet war) waren außer Landes, als alle ihre Ländereien konfisziert wurden. Marys Ehe wurde 1473 für ungültig erklärt.
    Jakob verfolgte von 1471 bis 1473 unrealistische Pläne der territorialen Expansion auf dem europäischen Festland; so schlug er die Eroberung oder die Annektierung der Bretagne, der Saintonge und des Herzogtums Geldern vor. Diese geplanten Vorhaben führten im schottischen Parlament zu heftiger Kritik, vor allem weil der König sich viel lieber der Kunst und dem Okkultismus als der Innenpolitik widmete.
    1474 traf er mit dem englischen König Eduard IV. eine Vereinbarung: Der zukünftige König Jakob IV. sollte mit der englischen Prinzessin Cäcilie von York verheiratet werden. Diese Allianz mit dem Erzfeind England (und die Steuern, die für die Finanzierung der Hochzeit erhoben wurden) war einer der Gründe, die den König beim Adel sehr unbeliebt machten.
    Ebenfalls während der 1470er Jahre zerstritt sich der König mit seinen beiden Brüdern John, Earl of Mar, und Alexander Stewart, 1. Herzog von Albany. John starb 1480 unter mysteriösen Umständen in Edinburgh, seine Ländereien wurden konfisziert und an Thomas Cochrane, einen Günstling des Königs, vergeben. Alexander floh 1479 nach Frankreich, nachdem er des Hochverrats und des Bruchs der Allianz mit England bezichtigt worden war.

    Krieg mit England
    1479 zerfiel das Bündnis mit England und ab 1480 herrschte wieder Kriegszustand, wenn auch mit zeitweiligen Unterbrechungen. 1482 begann Eduard IV. mit der Invasion Schottlands. Die Armee wurde angeführt vom Duke of Gloucester (dem späteren König Richard III.) und von Jakobs Bruder Alexander, der Ambitionen hatte, als Alexander IV. den Thron zu besteigen.
    Als Jakob im Sinn hatte, seine Untertanen gegen die Invasion zu mobilisieren, wurde er im Juli 1482 bei Lauder Bridge von unzufriedenen Adligen verhaftet. Vermutlich hatten diese sich mit Alexander verbündet. Der König wurde in Edinburgh Castle gefangen gehalten und im Herbst 1482 übernahm eine neue Regierung unter Generalleutnant Alexander die Macht. Inzwischen kehrte die englische Armee zurück, nachdem sie Edinburgh erfolglos belagert hatte und ihr das Geld für die Bezahlung der Soldaten ausgegangen war. Jedoch eroberte sie Berwick-upon-Tweed endgültig.
    Jakob konnte seine Macht wiedererlangen, indem er Mitglieder der Interimsregierung mit Bestechung auf seine Seite brachte. Alexanders Versuch, die vakante Grafschaft Mar für sich zu beanspruchen, führte im Dezember 1482 zur Intervention des mächhtigen Earl of Huntly und zum Sturz der Regierung. Im Januar 1483 zog sich Alexander auf seine Ländereien bei Dunbar zurück. Nach dem Tod seines Gönners Eduard IV. im April 1483 hatte er keinerlei Einfluss mehr und floh nach England. Von dort aus unternahm er 1484 einen erneuten Invasionsversuch, der allerdings scheiterte. Im August 1485 starb er in Paris bei einem Unfall.

    Weitere Konflikte und Tod
    Obwohl er 1482 ohne weiteres hätte ermordet oder hingerichtet werden können, änderte Jakob sein Verhalten nicht. Er war noch immer davon überzeugt, eine Allianz mit England bilden zu können, obwohl dies unter den gegebenen Umständen nicht sinnvoll gewesen wäre. Er begünstigte eine Gruppe von Freunden, die bei mächtigeren Adligen unbeliebt waren. Er weigerte sich, zwecks Ausübung der richterlichen Gewalt das Land zu bereisen und weilte ständig in Edinburgh. Er entfremdete sich von seiner Ehefrau Margarete von Dänemark, die in Stirling Castle lebte, und in zunehmendem Maße auch von seinem ältesten Sohn. Stattdessen begünstigte er seinen jüngeren Sohn.
    Die innenpolitischen Querelen erreichten 1488 ihren Höhepunkt. Enttäuschte Adlige und ehemalige Ratgeber hatten eine Armee aufgestellt, um den verhassten König zu stürzen. Am 11. Juni wurde Jakob in der Schlacht von Sauchieburn getötet. Sein Erbe, der zukünftige König Jakob IV., hatte sich ebenfalls erhoben, weil sein Vater seinen jüngeren Bruder bevorzugte.
    Die Umstände von Jakobs Tod wurden von den Chronisten des 16. Jahrhunderts stark übertrieben und unrealistisch dargestellt. Angeblich soll er kurz nach der Schlacht in Milltown bei Bannockburn ermordet worden sein. Eine andere Geschichte erzählt, er sei schwer verletzt vom Pferd gestürzt und habe sich in ein Bauernhaus gerettet, wo er um geistlichen Beistand bat. Während des Ablegens der letzten Beichte auf dem Totenbett soll er von einem falschen Priester erstochen worden sein. Am wahrscheinlichsten ist jedoch, dass er bereits auf dem Schlachtfeld starb. Er wurde anschließend in der Cambuskenneth Abbey beigesetzt.

    Familie
    Im Juli 1469 heiratete er Margarethe von Dänemark (1456–1486), Tochter von König Christian I. von Dänemark, in der Holyrood Abbey von Edinburgh und hatte mit ihr drei Kinder:
    • Jakob IV. (* 17. März 1473; † 9. September 1513)
    • James, Duke of Ross (* März 1476; † 12. Januar 1504)
    • John, Earl of Mar (* Juli 1479; † 11. März 1503)



    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Weblinks

    • James III Stewart, King of Scotland auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Laut Norman Macdougall (Oxford Dictionary of National Biography, Bd. 37 (2004), S. 67) wurde Jakob III. Ende Mai 1452 geboren

    Jakob heiratete Margarethe von Dänemark in Jul 1469. Margarethe (Tochter von König Christian I. von Dänemark (von Oldenburg) und Dorothea von Brandenburg) wurde geboren am 23 Jun 1456 in Kopenhagen; gestorben am 14 Jul 1486 in Stirling Castle in Stirling; wurde beigesetzt in Jul 1486 in Cambuskenneth Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 41.  Margarethe von DänemarkMargarethe von Dänemark wurde geboren am 23 Jun 1456 in Kopenhagen (Tochter von König Christian I. von Dänemark (von Oldenburg) und Dorothea von Brandenburg); gestorben am 14 Jul 1486 in Stirling Castle in Stirling; wurde beigesetzt in Jul 1486 in Cambuskenneth Abbey.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Dänemark, Königin von Schottland durch Heirat (ab 1469)

    Notizen:

    Margarethe und Jakob III. hatten drei Kinder, alles Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarethe_von_Dänemark

    Margarethe von Dänemark (* 23. Juni 1456[1] in Kopenhagen; † 14. Juli 1486 auf Stirling Castle in Stirling) war durch Geburt dänische Prinzessin und durch Heirat seit 1469 Königin von Schottland.

    Leben
    Margarethe war die einzige Tochter des dänisch-norwegischen Königs Christian I. (1426–1481) und der Königin Dorothea von Brandenburg (1430–1495). Ihr Vater war der erste König aus dem Hause Oldenburg.

    1460 wurde Margarethe mit dem schottischen König Jakob III. (1451–1488), dem ältesten Sohn Jakobs II. aus dem Haus Stuart und Marias von Geldern, verlobt. Die geplante Eheverbindung wurde auf Vorschlag des französischen Königs Karl VII. vereinbabart, um den seit 1426 tobenden Konflikt zwischen Dänemark und Schottland zu beenden. Diese Auseinandersetzung war dadurch ausgelöst worden, dass die Schotten nicht mehr die aufgrund des Friedens von Perth (1266) alljährlich fälligen 100 Mark für den Besitz der Hebriden an die Dänen entrichtet hatten.

    Der Ehevertrag Margarethes wurde am 8. September 1468 unterzeichnet. Ihr Vater gab ihr eine Mitgift von 60.000 rheinischen Florins, von denen 10.000 vor Margarethes Abreise aus Kopenhagen zu zahlen waren. Für den Restbetrag verpfändete Christian I., da er diese Summe nicht aufbringen konnte, die damals zu Dänemark gehörigen Orkney-Inseln an Schottland. Jakob III. verpflichtete sich im gleichen Vertrag, seiner Gattin als Wittum ein Drittel der königlichen Besitzungen und Einkünfte zu gewähren, wozu u. a. Linlithgow Palace, Stirling Castle und Doune Castle gehörten; diese Zusage wurde 1478 bestätigt. Da der dänische König vor der Abreise seiner Tochter aus Kopenhagen nur 2000 der vereinbarten 10.000 Florins zu zahlen vermochte, musste er auch die Shetland-Inseln verpfänden; und da er auch in der Folge keine weiteren Gelder der noch ausständigen Mitgift entrichten konnte, fielen sowohl die Orkney- als auch die Shetland-Inseln schließlich endgültig an Schottland.

    Nach Schottland gebracht heiratete die damals erst 13-jährige Margarethe König Jakob III. am 13. Juli 1469 in der Holyrood Abbey in Edinburgh. Im nächsten Frühjahr übereignete ihr der schottische Monarch die Einkünfte der Herrschaft Kilmarnock aauf Lebenszeit, damit sie die Kosten für ihre Kleider und ihren Kopfschmuck zu bestreiten imstande war. Im Sommer 1470 unternahm sie mit ihrem Gatten eine Reise in den Norden und verbrachte einen Monat in Inverness. Oft hielt sie sich in Stirling Castle auf.

    Aus der Ehe Margarethes mit Jakob III. gingen drei Söhne hervor:
    • Jakob (IV.) Stuart (* 17. März 1473; † 9. September 1513), ∞ Prinzessin Margaret Tudor
    • Jakob Stewart (* März 1476; † Januar 1504), Duke of Ross und Erzbischof von St. Andrews
    • John Stewart (* zwischen dem 16. Juli 1479 und 12. Juli 1480; † 11. März 1502/03), Earl of Mar und Garioch

    Laut einigen späteren Historikern soll Margarethe die Ausübung der Regierungsgeschäfte wesentlich besser als Jakob III. verstanden haben. Während der Gefangenschaft ihres Mannes in Edinburgh Castle (Juli bis Oktober 1482) habe sie mehr Interesssse am Wohl ihrer Kinder als an jenem ihres Gatten gezeigt, was anscheinend zur Entfremdung der Eheleute führte; möglicherweise sahen sie sich nach 1482 überhaupt nicht mehr. Dem italienischen Humanisten und Schriftsteller Giovanni Sabadino deglgli Arienti zufolge sollen Margarethe und ihr Schwager, Alexander Stewart, 1. Duke of Albany, sogar die Einsperrung Jakobs III. zum Wohl Schottlands veranlasst haben. Margarethe starb 30-jährig am 14. Juli 1486 und wurde noch im gleichen Monat in der Cambuskenneth Abbey bestattet. Nach ihrem Tod kamen Gerüchte auf, sie sei von einem Vertrauten des Königs, John Ramsay, 1. Lord Bothwell, vergiftet worden. Auf Betreiben Jakobs III. ernannte Papst Innozenz VIII. 1487 eine Kommission, die Margarethes Tugenden und angeblich von ihr bewirkte Wunder untersuchen sollte, um einen Prozess zu ihrer Heiligsprechung in Gang zu setzen, zu der es aber nicht kam.



    Siehe auch
    • Stammtafel der Könige von Schottland
    Literatur
    • Hermann Schreiber: Die Stuarts. Genie und Unstern einer königlichen Familie. Katz, Gernsbach 1999, ISBN 3-925825-73-8 (EA München 1970)
    • Rolf Seelmann-Eggebert, Ludwig Schubert: Europas Königshäuser. Vgs, Köln 1991, ISBN 3-8025-2216-8.
    • Norman MacDougall: Margaret of Denmark. In: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB). Bd. 36 (2004), S. 647f.
    • Thomas Finlayson Henderson: Margaret, of Denmark. In: Dictionary of National Biography (DNB). Bd. 36 (1893), S. 148 (gemeinfreier Text).
    • Arthur William Mollerup: Margrethe. In: Dansk biografisk Lexikon, Bd. 11 (1897), S. 121f. (gemeinfreier Text).
    Weblinks
    • Margaret Oldenburg, Princess of Denmark auf thepeerage.com, abgerufen am 10. September 2016 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Auf thepeerage.com wird Margarethes Geburtsdatum mit dem 23. Juni 1456 angegeben; laut Norman MacDougall (ODNB, Bd. 36, S. 647) ist es dagegen nicht genau bekannt, aber mit etwa 1456/57 anzusetzen.

    Kinder:
    1. 20. König Jakob (James) IV. von Schottland wurde geboren am 17 Mrz 1473 in Stirling Castle ?; gestorben am 9 Sep 1513 in bei Branxton, Northumberland.

  5. 44.  Herzog René II. von Lothringen-VaudémontHerzog René II. von Lothringen-Vaudémont wurde geboren am 2 Mai 1451 in Angers, FR (Sohn von Graf Friedrich II. (Ferry II.) von Lothringen-Vaudémont und Jolande von Anjou); gestorben am 10 Dez 1508 in Fains.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Lothringen; Herzog von Lothringen
    • Titel (genauer): Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Elbeuf; Baron von Elbeuf
    • Titel (genauer): Grafschaft Vaudémont; Graf von Vaudémont
    • Titel (genauer): 1480, Grafschaft, Herzogtum Bar; Herzog von Bar

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/René_II._(Lothringen) (Okt 2017)

    René II. (* 2. Mai 1451 in Angers; † 10. Dezember 1508 in Fains) war seit 1473 Herzog von Lothringen.

    Bereits im Jahr 1470 war er Graf von Vaudémont geworden, 1472 Baron von Elbeuf und 1480 erhielt er auch den Titel des Herzogs von Bar. Er beanspruchte darüber hinaus die Krone Neapels und die Grafschaft Provence als Herzog von Kalabrien und Titularkönig von Jerusalem. Am 5. Januar 1477 besiegte er zusammen mit eidgenössischen Truppen in der Schlacht bei Nancy den burgundischen Herzog Karl den Kühnen. Seit 1504 war er schließlich auch Graf von Guise. Sein Sohn Anton II. trat 1509 seine Nachfolge an.

    Kartographische Interessen
    Man geht davon aus, dass der Herzog ein starkes Interesse an Kartografie hatte. Anstatt Gelder für diverse Dinge entgegenzunehmen, wurden ihm Leistungen in Form von Karten der diversen Seefahrer seiner Zeit zuteil. Es wird angenommen, dass er die Informationen lieferte, auf deren Basis Martin Waldseemüller zusammen mit Matthias Ringmann um 1507 eine sehr frühe und dennoch schon sehr genaue Weltkarte erstellte.

    Geburt:
    René war der Sohn von Ferry II. de Vaudémont und Yolande d’Anjou und ein Enkel von René d’Anjou.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Vaudémont (heute im Département Meurthe-et-Moselle) war bereits im 9. Jahrhundert als Grafschaft Saintois bekannt. Sie gehörte zur Grafschaft Toul, von der sie sich im 10. Jahrhundert löste. Zur Grafschaft Vaudémont gehörte das Soulossois.
    Anseaus Enkelin Margarete heiratete Ferry (Friedrich) von Lothringen, den jüngeren Bruder des Herzogs Johann I. Deren Urenkel René folgte 1473 als René II. im Herzogtum.
    Der Titel eines Grafen von Vaudémont wurde in der Folgezeit von verschiedenen jüngeren Söhnen des lothringischen Herzogshauses getragen. Die imponierende Festung von Vaudémont wurde auf Befehl der französischen Besatzungsmacht 1639 abgerissen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vaudémont (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Lothringen entstand aus dem 843 gebildeten Lotharii Regnum (lateinisch für Reich des Lothar, auch Lotharingien). 959 wurde Lotharingien in die Herzogtümer Oberlothringen und Niederlothringen geteilt. Während Niederlothringen zwischen 1210 und 1360 in verschiedene Territorien zerfiel, spaltete sich von Oberlothringen nur das Herzogtum Bar ab. Ein großer Teil Oberlothringens blieb – als Herzogtum Lothringen – Teil des Heiligen Römischen Reichs.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Lothringen (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Elbeuf mit dem Hauptort Elbeuf in der Normandie wurde 1582 errichtet. Zuvor war Elbeuf eine Herrschaft (Seigneurie), ab 1338 eine Grafschaft (Comté) und im 16. Jahrhundert eine Markgrafschaft (Marquisat).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Elbeuf (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Bar (französisch: Duché de Bar) war ein historisches Territorium am Oberlauf der Maas in Lothringen im heutigen Frankreich mit dem Zentrum Bar-le-Duc.
    Bar-le-Duc war bereits um 955 Mittelpunkt einer Grafschaft, als Friedrich I., der spätere Herzog von Oberlothringen, diese Ländereien durch einen Gebietstausch mit dem Bischof von Toul erwarb.
    Im Jahr 1430 starb der letzte Herzog aus der männlichen Linie des Herrscherhauses, Ludwig von Bar.[4] Bar hatte er bereits 1419 seinem Großneffen René I. überlassen, der mit Herzogin Isabella von Lothringen verheiratet war. Im Jahr 1431 erbte das Paar Lothringen. Nach Renés Tod im Jahr 1480 ging Bar an seine Tochter Jolande und deren Sohn René II. aus dem Haus Châtenois über, der bereits Herzog von Lothringen war.[5] In seinem 1506 veröffentlichten letzten Testament verfügte René II., dass die beiden Herzogtümer Bar und Lothringen niemals getrennt werden sollten. Die beiden Herzogtümer blieben dauerhaft in Personalunion verbunden.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar (Sep 2023)

    Gestorben:
    Er erkrankte bei einer Jagd und starb im Alter von 57 Jahren. Sein Sohn Anton II. trat 1509 seine Nachfolge an.

    René heiratete Philippa von Egmond (von Geldern) in 1485. Philippa (Tochter von Herzog Adolf von Egmond (von Geldern) und Catharine von Bourbon) wurde geboren am 9 Nov 1467 in Grave; gestorben am 28 Feb 1547 in Pont-à-Mousson. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 45.  Philippa von Egmond (von Geldern)Philippa von Egmond (von Geldern) wurde geboren am 9 Nov 1467 in Grave (Tochter von Herzog Adolf von Egmond (von Geldern) und Catharine von Bourbon); gestorben am 28 Feb 1547 in Pont-à-Mousson.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin von Lothringen und Bar durch Heirat

    Notizen:

    René II. und Philippa hatten zwölf Kinder, neun Söhne und drei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philippa_von_Geldern

    Philippa von Geldern (* 9. November 1467 in Grave; † 28. Februar 1547 in Pont-à-Mousson) aus dem Hause Egmond war durch Heirat mit René II. von Lothringen Herzogin von Lothringen und Bar.

    1467–1485
    Philippa kam als Tochter Adolfs von Egmond, des Herzogs von Geldern, und Katharinas von Bourbon in Grave zur Welt. Über ihre Mutter war sie Nichte Pierres II. de Bourbon, Sire von Beaujeu und Herzog von Bourbon, der mit Anne de Beaujeu vermählt war. Gleichfalls zur Verwandtschaft mütterlicherseits gehörten ihre Cousine Luise von Savoyen, Mutter des späteren französischen Königs Franz I.
    Um die Bindungen zwischen dem Königreich Frankreich und dem Herzogtum Lothringen zu festigen, wurde sie am 1. September 1485 in Orléans mit René II., Herzog von Lothringen und Bar, vermählt.

    Nachkommen
    René und Philippa hatten zwölf Kinder:
    • Karl (* 1486, † im Kindesalter)
    • Franz (* 1487, † 1487)
    • Anton (* 1489, † 1544), Herzog von Lothringen
    • Anne (* 1490, † 1491)
    • Nicolas (* 1493, † im Kindesalter)
    • Isabelle (* 1494, † 1508)
    • Claude (* 1496, † 1550), Herzog von Guise, Graf von Harcourt, Herzog von Aumale, Baron von Elbeuf und Mayenne, Sire von Joinville
    • Jean (* 1498, † 1550), Kardinal, Bischof der drei Bistümer von Toul, Metz und Verdun
    • Louis (* 1500, † 1528), Bischof von Verdun, Graf von Vaudémont
    • Claude (* 1502, † im Kindesalter)
    • Katharina (* 1502, † im Kindesalter)
    • François (* 1506, † 1525 in der Schlacht bei Pavia), Graf von Lambesc

    1508–1547
    Nach dem Tod ihres Mannes René wollte Philippa die Regentschaft für ihren 19-jährigen Sohn Anton übernehmen, doch urteilte der Lothringische Landtag, dass Anton bereits alt genug sei, die Macht anzutreten. Am 13. Juni 1509 erwarb sie von ihrer Schwägerin Margarete von Vaudémont, Herzogin von Alençon, die Herrschaft von Mayenne.
    Am 15. Dezember 1519 trat sie in das Klarissen-Kloster von Pont-à-Mousson ein, wo sie bis zu ihrem Tod lebte.
    Als Philippas Bruder Karl, Herzog von Geldern, am 30. Juni 1538 ohne legitime Nachkommen starb, strebte sie die Herrschaft über Geldern und Jülich an, doch Kaiser Karl V. kam ihr durch die Eroberung der Herzogtümer zuvor. Sie übertrug ihren Machtanspruch über die beiden Territorien auf ihren Sohn Anton, der deren Wappen in sein Lothringer Wappen integrierte.



    Literatur
    • Marie-Louise Jacotey: Philippe de Gueldre : Princesse à la cour, souveraine, épouse et mère puis religieuse 1464-1547 Taschenbuch (französisch)
    Weblinks
     Commons: Philippe de Gueldre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Dictionary of Women Biografie Philippe de Gueldre (französisch)
    • Geneall Philippa van Geldern

    Notizen:

    Mit Philippa hatte er zwölf Kinder, von denen fünf das Erwachsenenalter erreichten und einflussreiche Persönlichkeiten ihrer Zeit wurden:
    • Anton
    • Claude, Herzog von Guise
    • Jean, Kardinal, Erzbischof von Reims, Lyon und Narbonne und Bischof etlicher Bistümer
    • Louis Bischof von Verdun

    Verheiratet:
    René heiratete in zweiter Ehe Philippa von Geldern. .

    Kinder:
    1. Herzog Anton II. von Lothringen (von Vaudémont) wurde geboren am 4 Jun 1489 in Bar-le-Duc; gestorben am 14 Jun 1544 in Bar-le-Duc.
    2. 22. Herzog Claude von Guise (Lothringen) wurde geboren am 20 Okt 1496 in Château de Condé-sur-Moselle; gestorben am 12 Apr 1550 in Schloss Le Grand Jardin, Joinville; wurde beigesetzt in Schloss Le Grand Jardin, Joinville.

  7. 60.  König Christian I. von Dänemark (von Oldenburg)König Christian I. von Dänemark (von Oldenburg) wurde geboren in Feb 1426 in Oldenburg (Sohn von Graf Dietrich von Oldenburg, der Glückliche und Heilwig von Holstein); gestorben am 21 Mai 1481 in Kopenhagen; wurde beigesetzt in Dreikönigskapelle beim Dom zu Roskilde.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Oldenburg, König von Dänemark, Norwegen und Schweden, Herzog von Schleswig und Holstein

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_I._(Dänemark,_Norwegen_und_Schweden)

    hristian I. (* Februar 1426 in Oldenburg; † 21. Mai 1481 in Kopenhagen) begründete als König von Dänemark, Norwegen und Schweden die dänische Königsdynastie aus dem Haus Oldenburg. Er war zugleich Herzog von Schleswig und Holstein.

    Leben
    Christian war als ältester Sohn des Grafen Dietrich von Oldenburg und Delmenhorst und dessen Gemahlin Heilwig von Holstein zunächst von 1440 bis 1448 als Christian VII. Graf von Oldenburg und Delmenhorst.[1]

    König von Dänemark
    Weil das dänische Herrscherhaus 1448 mit dem Tod von Christoph III. im Mannesstamm erloschen war, trug der dänische Reichsrat Christians Onkel und Erzieher Adolf VIII. von Holstein, der in weiblicher Linie von König Waldemar dem Großen von Dänemark († 1182) abstammte, die Krone an. Weil er selber keine Nachkommen hatte, lehnte Adolf ab und empfahl die Wahl seines Neffen Christian.[2] Dieser wurde am 1. September 1448 als Christian I. zum dänischen König gewählt. Seine Regentschaft begann am 28. September 1448 in Dänemark. Am 28. Oktober 1449 heiratete er Dorothea, die 19-jährige Witwe seines Vorgängers, und wurde am selben Tag in der Frauenkirche in Kopenhagen gekrönt. Er verzichtete dafür auf die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst, die 1450 sein jüngerer Bruder Gerd der Mutige übernahm.

    König von Schweden und Norwegen
    In Schweden und Norwegen wurde Christian I. nicht anerkannt. In Schweden wählte der Adel den bisherigen Reichsverweser Karl Knutsson Bonde als Karl VIII., der im folgenden Jahr auch zum König von Norwegen gekrönt wurde. Eine erste kriegerische Auseinandersetzung mit Schweden führte am 18. Mai 1450 in Halmstad zu einer Erneuerung der Kalmarer Union. Demnach sollte der Status quo bis zum Tod eines der beiden Könige bestehen bleiben. Danach sollte der andere in beiden Reichen herrschen. Norwegen wurde von Karl VIII. an Dänemark übergeben. Der norwegische Reichsrat erklärte damit eine ewige Union.
    Aber Christian I. war nicht zufrieden, sondern begann 1452 erneut einen Krieg mit Schweden um den Besitz der Insel Gotland. Dieser zog sich über Jahre hin, ohne zu einer Entscheidung zu führen. Erst nachdem sich 1457 auch Jöns Bengtsson Oxenstierna, der Erzbischof von Uppsala, auf seine Seite stellte, kam es zu einer Entscheidung. Karl VIII. floh nach Danzig. Christian I. wurde am 29. Juli 1457 zum schwedischen König gekrönt und sein Sohn Johann 1458 als sein Nachfolger bestätigt.
    Doch bereits 1464 erhoben sich die Schweden unter Oxenstierna und Sten Sture dem Älteren wegen der hohen Steuern, die Christian dem Land auferlegte. Karl VIII. wurde wieder eingesetzt. Nach dessen Tod 1470 versuchte Christian I. erneut, die Macht in Schweden zu erlangen und landete 1471 bei Stockholm. In diesem erneuten Dänisch-Schwedischen Krieg wurde Christian jedoch am Brunkenberg verwundet und von Sten Sture geschlagen.

    Herzog von Schleswig und Holstein
    Nach dem Tod von Herzog Adolf VIII. wurde Christian 1460 mit Hilfe der Landstände im Vertrag von Ripen Herzog des dänischen Lehen Schleswig und Graf des zum Deutschen Reich gehörenden Holstein (ab 1474 Herzog von Holstein). Christian I. wurde damit Vasall des deutschen Königs Friedrich III. Der in diesem Zusammenhang aufgesetzte Vertrag von Ripen sollte einen Schlusspunkt unter die Konflikte zwischen dänischem Königshaus und holsteinischen Grafen setzen. Die damit begründete Personalunion zwischen dänischem König und schleswig-holsteinischem Herzog hatte bis 1864 Bestand.
    Sowohl der Schauenburger Linie Holstein-Pinneberg, als auch seinen Brüdern sollte Adolfs Testament entsprechend eine hohe Geldsumme als Entschädigung für den Verzicht auf Holstein zufließen, die Christian jedoch nicht aufbringen konnte. Daher drang Gerd mehrmals mit einem Heer in Holstein ein und ließ sich 1470 von den Bauern der westlichen Marschen huldigen, wurde aber von Christian zum Rückzug gezwungen. Zwei Jahre später versuchten die Nordfriesen in Husum einen Aufstand, wiederum unterstützt von Gerd von Oldenburg. Zur Niederschlagung dieses Aufstandes benötigte Christian Unterstützung vom Herzog Magnus II. von Mecklenburg und den Hansestädten Bremen und Hamburg. Dieses und vor allem die finanzielle Unterstützung durch die Hanse für die Abfindung seiner Verwandten führte zu einer starken Abhängigkeit des Königs, der den Großteil der Herzogtümer an Hamburg, Lübeck und die schleswig-holsteinische Ritterschaft verpfänden musste. Erst nach seinem Tod konnte seine Witwe die Pfänder wieder auslösen.
    1473 wurde Christian von Kaiser Friedrich III. mit Dithmarschen belehnt. Anlässlich von Christians Besuch beim Kaiser erhob dieser die Grafschaft Holstein zum Herzogtum und verleibte ihr Dithmarschen ein. Damit konnte Christian I. seinen Anspruch auf Dithmarschen geltend machen. Die Dithmarscher beriefen sich jedoch darauf, Lehnsbesitz der Bremischen Kirche zu sein, was Papst Sixtus IV. 1477 bestätigte. Der Kaiser zog daraufhin seine Belehnung zurück. Erst Christians Söhne versuchten als Herzöge von Holstein erneut, ihren Anspruch durchzusetzen, unterlagen jedoch 1500 in der Schlacht bei Hemmingstedt.

    Außenpolitik
    1469 vermählte Christian I. seine Tochter Margarethe mit dem schottischen König Jakob III.. Als Mitgift erhielt Schottland die Shetlandinseln und die Orkneys.
    Christian I. entsandte 1473 eine See-Expedition unter der Führung von Didrik Pining und Hans Pothorst in den Nordatlantik. Diese Seefahrer gelangten dabei möglicherweise bis nach Nordamerika, das bereits die Wikinger erreicht hatten (siehe „Vinland“). Anregung zu dieser Erkundungsreise war ein Ersuchen des portugiesischen Königs Alfons V.. Als Vertreter Portugals nahmen João Vaz Corte-Real und Álvaro Martins Homen an der Expedition teil.
    1474 besuchte Christian mit seiner Frau den Kaiser in Augsburg und den Papst in Rom. Der Papst erließ eine Bulle, die dem schleswig-holsteinischen Adel den Zinswucher verbot. Außerdem autorisierte ihn der Papst, Universität zu gründen, was er 1478 umsetzte.
    Christian I. ließ 1462 am Dom zu Roskilde die Dreikönigskapelle als Grabkapelle für sich und seine Nachfolger anbauen. Er und seine Frau sind dort beigesetzt. Laut der Königssäule in der Kapelle war er 2,19 m groß, was jedoch vermutlich auf einen Messfehler zurückgeht.[3]

    Nachkommen
    Christian I. und Dorothea von Brandenburg (* 1430; † 1495) heirateten am 28. Oktober 1449. Das Ehepaar hatte fünf Kinder:
    • Olav (* 29. September 1450; † 1451)
    • Knut (* 1451; † 1455)
    • Johann I. (* 5. Juni 1455; † 20. Februar 1513), König von Dänemark 1481–1513
    • Margarethe, (* 1456; † 1486), ⚭ König Jakob III. von Schottland
    • Friedrich I., (* 1471; 1533), König von Dänemark 1523 bis 1533



    Siehe auch
    • Liste der Grafen von Oldenburg
    • Stammtafel der dänischen Könige
    Literatur
    • Georg Hille: Christian I., Herzog von Schleswig und Holstein. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 180–184.
    • Wilhelm Suhr: Christian I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 232 f. (Digitalisat).
    • Hartmut Platte: Das Haus Oldenburg. Börde, Werl 2006 ISBN 3-9810315-4-7
    Weblinks
     Commons: Christian I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Hartmut Platte: Das Haus Oldenburg, Werl 2006, S. 6.
    2 Hartmut Platte: Das Haus Oldenburg, Werl 2006, S. 7.
    3 Geschichte der Roskilder Domkirche (dän.)

    Christian heiratete Dorothea von Brandenburg am 28 Okt 1449. Dorothea (Tochter von Markgraf Johann von Brandenburg und Barbara von Sachsen (von Wittenberg)) wurde geboren in 1430; gestorben am 25 Nov 1495 in Kalundborg; wurde beigesetzt in Dreikönigskapelle beim Dom zu Roskilde. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 61.  Dorothea von BrandenburgDorothea von Brandenburg wurde geboren in 1430 (Tochter von Markgraf Johann von Brandenburg und Barbara von Sachsen (von Wittenberg)); gestorben am 25 Nov 1495 in Kalundborg; wurde beigesetzt in Dreikönigskapelle beim Dom zu Roskilde.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Brandenburg, Königin von Dänemark, Norwegen und Schweden durch Heirat, Herzogin von Schleswig und Holstein durch Heirat, Gräfin von Oldenburg durch Heirat

    Notizen:

    Dorothea und Christian I. hatten fünf Kinder, vier Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dorothea_von_Brandenburg-Kulmbach

    Dorothea von Brandenburg (* 1430; † 25. November 1495 in Kalundborg) war eine Prinzessin von Brandenburg und durch Heirat Königin von Dänemark, Norwegen und Schweden, sowie Herzogin von Schleswig und Holstein und Gräfin von Oldenburg.

    Leben
    Dorothea war die jüngste Tochter des Markgrafen Johann von Brandenburg (1406–1464), genannt der Alchimist aus dessen Ehe mit Barbara (1405–1465), Tochter des Herzogs Rudolf III. von Sachsen-Wittenberg. Dorotheas Vater verzichtete auf die Rechte seiner Erstgeburt und die Thronfolge in Brandenburg und erhielt die fränkischen Besitzungen des Hohenzollernhauses.
    Dorothea heiratete am 12. September 1445 in Kopenhagen König Christoph III. von Dänemark (1416–1448). Dorothea wurde am 14. September 1445 zur Königin von Dänemark, Norwegen und Schweden gekrönt. Christoph starb bereits nach drei Jahren Ehe. Dorrothea, als Inhaberin der königlichen Autorität, wollte anfänglich den Reichsrat Gyldenstern zum neuen König ausrufen lassen, doch der Adel hielt daran fest, ausländische Herrscher zu wählen und diese vom Reichsrat abhängig zu halten.[1] Zunächst wurde über eine Eheschließung Dorotheas mit dem polnischen König Kasimir IV. verhandelt.[2]
    Am 28. Oktober 1449 heiratete Dorothea jedoch in zweiter Ehe in Kopenhagen Christian I. (1426–1481), Sohn des Grafen Dietrich von Oldenburg und dessen zweiter Frau Prinzessin Heilwig von Holstein, den der Reichsrat auf Empfehlung seines Onkels Adolf VIII., des Herzogs von Schleswig und Grafen von Holstein, zum neuen König bestimmt hatte.
    Dorothea galt als kluge und energische Frau, sie unterstützte ihren Mann in seinen Regierungsgeschäften. Mehrfach (1465, 1466, 1478 und 1488) forderte sie von ihrer brandenburgischen Familie ihr väterliches Erbe, was schließlich mit folgenden Worten abgelehnt wurde: „an den Lehen gebühre ihr nichts: all unser Gut ist Lehen, das vom Kaiser herkömmt, so hat sie nichts an dem Lande, dieweil menlich Erben unsers Geschlechts vorhanden sein. Si wiszt ir wol, wie wir Bruder getheilt und versamelt sind von unserm Vater, der obern hant verwilliget und allen Kurfürsten bestetigt.“[3]
    Ihren jüngeren Sohn Friedrich, der als ihr Liebling galt, konnte sie infolge ihrer sehr erfolgreichen Finanzpolitik 1490 mit Teilen Schleswigs und des 1474 ebenfalls zum Herzogtum erhobenen Holstein ausstatten. Durch Pfändereinlösung war es ihr gelungen, sowohl in Schleswig als auch in Holstein Lehnsinhaberin zu werden, welches ihr Christian in seinem Testament bestätigte. Für ihren Sohn Friedrich fungierte sie in Schleswig-Holstein auch als Regentin.
    Dorothea starb am 10. November 1495 in Kalundborg und wurde neben ihrem Ehemann im Dom von Roskilde bestattet. Sie war die Stammmutter der dänischen Könige aus dem Hause Oldenburg.

    Nachkommen
    Die Ehe mit dem dänischen König Christoph III. († 1448) blieb kinderlos. Aus derer zweiten Ehe mit König Christian I. von Dänemark gingen fünf Kinder hervor:
    • Olav (1450–1451)
    • Knut (1451–1455)
    • Johann I. (1455–1513), König von Dänemark
    ⚭ 1478 Prinzessin Christina von Sachsen (1461–1521)
    • Margarethe (1456–1486)
    ⚭ 1469 König Jakob III. von Schottland (1453–1488)
    • Friedrich I. (1471–1533), König von Dänemark
    ⚭ 1. 1502 Prinzessin Anna von Brandenburg (1487–1514)
    ⚭ 2. 1518 Prinzessin Sophia von Pommern (1498–1568)



    Siehe auch
    • Stammtafel der dänischen Könige
    Literatur
    • Kai Fuhrmann: Die Ritterschaft als politische Korporation in den Herzogtümern Schleswig und Holstein von 1460 bis 1721, Verlag Ludwig, 2002, S. 75 ff.
    Weblinks
     Commons: Dorothea von Brandenburg-Kulmbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Dronning Dorothea (dän.)
    • Christian I. (swe.)
    • http://www.guide2womenleaders.com/womeninpower/Womeninpower1400.htm
    Einzelnachweise
    1 Wolfgang Menzel: Allgemeine Weltgeschichte von Anfang bis jetzt: in zwölf Bänden, Krabbe, 1863, S. 416
    2 Johannes Voigt: Geschichte Preussens: von den ältesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des deutschen Ordens, Band 8, Gebr. Bornträger, 1838, S. 146
    3 Adolf von Warnstedt: Die Oldenburger und Brandenburger Erbansprüche auf die Herzogthümer Schleswig-Holstein, Schmorl & von Seefeld, 1865, S. 216 (Digitalisat)

    Kinder:
    1. König Johann I. von Dänemark wurde geboren am 5 Jun 1455 in Aalborg, Dänemark; gestorben am 20 Feb 1513 in Aalborg, Dänemark.
    2. Margarethe von Dänemark wurde geboren am 23 Jun 1456 in Kopenhagen; gestorben am 14 Jul 1486 in Stirling Castle in Stirling; wurde beigesetzt in Jul 1486 in Cambuskenneth Abbey.
    3. 30. König Friedrich I. (Frederik) von Dänemark (von Norwegen) wurde geboren am 7 Okt 1471 in Hadersleben; gestorben am 10 Apr 1533 in Gottorf; wurde beigesetzt in St. Petri-Dom zu Schleswig.

  9. 62.  Herzog Bogislaw X. von Pommern, der Grosse Herzog Bogislaw X. von Pommern, der Grosse wurde geboren in 28/29 Mai oder 03 Jun 1454 in Rügenwalde (Sohn von Herzog Erich II. von Pommern und Sophia von Pommern-Stolp); gestorben am 5 Okt 1523 in Stettin; wurde beigesetzt in Ottenkirche, Stettin.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Pommern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bogislaw_X._(Pommern)

    Bogislaw X., der Große, (* 28. Mai, 29. Mai oder 3. Juni 1454 in Rügenwalde; † 5. Oktober 1523 in Stettin) war ein Herzog von Pommern aus dem Greifenhaus. Unter seiner Regierung war seit 1478 ganz Pommern wieder unter einem Herrscher vereint.

    Leben
    Sein Vater war Herzog Erich II. von Pommern-Wolgast, seine Mutter Sophia die Tochter von Herzog Bogislaw IX. von Pommern-Wolgast-Stolp. Bogislaw folgte seinem Vater 1474 in der Regierung. Nach dem Tod seines Onkels, Wartislaw X., fiel ihm 1478 auch dessen Herrschaftsbereich zu. Zum ersten Mal seit 200 Jahren war nun Pommern wieder unter einem Herrscher vereint, da bereits zuvor die Wolgaster Herzöge Wartislaw X. und Erich II. die Erbfolge der 1464 mit Otto III. erloschenen Stettiner Linie gegen brandenburgische Ansprüche behaupten konnten.
    Das Verhältnis zu Brandenburg, das die Lehnsherrschaft über Pommern beanspruchte, blieb zeit seines Lebens das wichtigste außenpolitische Problem für Bogislaw X. Anfangs verweigerte er die Lehnshuldigung, wofür er bei König Kasimir IV. von Poleen Unterstützung fand. Dann heiratete er 1477 Margareta von Brandenburg, die Tochter des Kurfürsten von Brandenburg, und nahm 1479 schließlich Pommern-Stettin wie auch Pommern-Wolgast von Brandenburg zu Lehen. 1493 konnte Bogislaw mit dem Vertrag von Pyritz die Lehnshoheit Brandenburgs abmildern. Ihm und seinen Nachkommen wurde die Lehnshuldigung erlassen. Im Gegenzug musste er den in Brandenburg regierenden Hohenzollern die Erbfolge für den Fall, dass das pommersche Herzogshaus ausstirbt, gewähren.
    Durch seine Heiratspolitik verband Bogislaw die Greifendynastie mit den bedeutendsten Fürstenhäusern im norddeutschen Raum und mit dem dänischen Königshaus. Gute Beziehungen hatte er auch zu Herzog Georg von Sachsen, der Taufpate seines ältesten Sohnes Georg war.
    1492 war er am Sternberger Hostienschänderprozess beteiligt, in dessen Ergebnis 27 Juden auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden waren und alle übrigen Mecklenburg verlassen mussten.[1] Ebenso wie die Mecklenburger Herzöge vertrieb auch Bogislaw X. die ansässigen Schutzjuden aus seinem Territorium.[2]
    1496 reiste Bogislaw nach Innsbruck zu König Maximilian I., der zu einem Römerzug geladen hatte. Da dieser nicht stattfand, reiste der Herzog stattdessen über Venedig und Padua nach Jerusalem. Dort wurde er 1496 zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen.[3] Auf der Rückreise übertrug ihm der Papst in Rom das Besetzungsrecht für das pommersche Bistum Cammin sowie für weitere bedeutende Pfründen in Pommern. Im April 1498 kehrte Bogislaw nach Stettin zurück. Aus Italien brachte er die Juristen Petrus von Ravenna, der für einige Jahre Professor an der Universität Greifswald wurde, und Johannes von Kitscher mit.
    Zurück in der Heimat setzte Bogislaw die Modernisierung der Landesverwaltung fort. An die Stelle quasi erblicher Vogteien traten allein dem Herzog verpflichtete Beamte, von denen viele auch über eine Universitätsausbildung verfügten. Im Jahr 1489 wurde eine neue Münzordnung erlassen. 1492 erließ er in Ueckermünde eine Holzordnung.[4] In seine Regierungszeit fällt auch die Einführung des römischen Rechts, von dem u.a. das langobardische Lehnsrecht ein Bestandteil war. Dieses verlangte SSchriftlichkeit und so verwundert es nicht, dass die meisten ältesten Lehnbriefe des pommerschen Adels aus der Regierungszeit Bogislaws X. stammen. Die Macht der Städte versuchte der Herzog ebenfalls zu brechen, war hier aber insbesondere bei dedem fast eigenständigen Stralsund, der größten Stadt Pommerns bis ins 18. Jahrhundert, weniger erfolgreich. Die alten Herzogsburgen in Wolgast und Stettin ließ der Herzog zu Residenzen ausbauen, die seinen Ansprüchen an eine glanzvolle Hofhaltung im Stil der beginnenden Renaissance in Deutschland entsprachen. In Wolgast entstand damit im Laufe der nächsten Jahrzehnte ein Stadtschloss, das bis 1625 als Hauptresidenz der Wolgaster Herzöge fungierte, später jedoch bis etwa 1820 vollständig zerstört wurde.
    Bogislaw beauftragte 1517 Johannes Bugenhagen, der damals im Kloster Belbuck tätig war und später der bedeutendste Reformator Pommerns wurde, mit der Zusammenstellung einer pommerschen Landesgeschichte. Diese veröffentlichte Bugenhagen unter dem Titel Pomerania 1518 in lateinischer Sprache.
    Über die letzten Lebensjahre des Herzogs wissen die Chronisten wenig Gutes zu berichten. Er soll ein ausschweifendes Leben geführt und die Regierungsgeschäfte vernachlässigt haben. Die Anerkennung Pommerns als Reichsfürstentum durch Ausstellung eines kaiserlichen Lehnbriefes auf dem Reichstag zu Worms (1521) erwirkte er noch persönlich, war auch nochmals zwei Jahre später auf dem Nürnberger Reichstag anwesend, um die Rechte Pommerns gegen die brandenburgischen Ansprüche zu verteidigen; hier begleitete ihn der Stralsunder Bürgermeister Nikolaus Smiterlow. Auch die Anfänge der Reformation in Pommern erlebte er noch, blieb aber in dieser Hinsicht untätig.
    Bogislaw X. verstarb am 5. Oktober 1523 in Stettin, wo er in der Ottenkirche beigesetzt wurde. In die Regierung folgten ihm seine Söhne Georg I. und Barnim IX.

    Ehe und Nachkommen
    Bereits 1464 wurde Bogislaw mit Anna, Tochter von Herzog Heinrich IV. von Mecklenburg, verlobt, die jedoch im selben Jahr starb.

    Herzog Bogislaw X. heiratete am 21. September 1477 Margareta von Brandenburg, die Tochter des Kurfürsten Friedrich II. von Brandenburg. Margarete starb im Jahre 1489; die Ehe blieb kinderlos.

    Mit seiner zweiten Gemahlin, Anna von Polen (* 1476; † 1503), der Tochter König Kasimirs IV., die er am 2. Februar[5] 1491 in Stettin heiratete, als sie erst 14 Jahre alt war, hatte er acht Kinder:
    • Anna (* 1492; † 1550), sie heiratete im Juni 1515 Herzog Georg I. von Liegnitz und Brieg
    • Georg I. (* 1493; † 1531)
    • Kasimir (* 1494; † 1518)
    • Elisabeth († vor 1518)
    • Barnim (* vor 1501; † vor 1501)
    • Sophia (* 1498; † 1568), Gemahlin von Friedrich I. von Dänemark, ab 1525 Königin von Dänemark
    • Barnim IX. (* 1501; † 1573)
    • Otto (* vor 1503; † vor 1518)

    Ferner hatte Bogislaw einen unehelichen Sohn Christoph (* um 1480; † unbekannt), der geistliche Ämter bekleidete.

    Sagenhafte Erzählungen
    Um Leben und Taten Bogislaws X. haben sich zahlreiche sagenhafte Erzählungen entwickelt, beginnend mit dem Geschichtsschreiber Thomas Kantzow (* 1505; † 1542), der sie als Tatsachen berichtet.[6] Hierzu gehört die Sage von dem Bauern Hans Lange, der sich um den angeblich von seiner Mutter vernachlässigten jungen Fürsten gekümmert habe. Vor allem die Fahrt Bogislaws ins Heilige Land gab Anlass zu sagenhafte Erzählungen, bis hin zu angeblichen Heldentaten des Herzogs bei einem Angriff türkischer Piraten.[7] Diese Erzählungen belegen das Interesse und die Verehrung der pommerschen Bevölkerung für ihren großen Herzog.


    Siehe auch
    • Stammliste der Greifen
    • Liste der Herzöge von Pommern
    • Geschichte Pommerns
    Literatur
    • Heidelore Böcker: Bogislaw X. Herzog von Pommern (1454–1523). In: Eberhard Holz, Wolfgang Huschner (Hrsg.): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Edition Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-361-00437-3, S. 383–408.
    • Gottfried von Bülow: Bogislav X. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 48–55.
    • Robert Klempin (Hrsg.): Diplomatische Beiträge zur Geschichte Pommerns aus der Zeit Bogislafs X. Mit einem Faksimile der Handschrift des Herzogs. Bath, Berlin 1859, online.
    • Karl-Otto Konow: Bogislaw-Studien. Beiträge zur Geschichte Herzog Bogislaws X. von Pommern um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert. Siegen 2003, ISBN 3-936355-36-3.
    • Roderich Schmidt: Bogislaw X. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 417 f. (Digitalisat).
    • Roderich Schmidt: Bogislaw X. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 2, Artemis & Winkler, München/Zürich 1983, ISBN 3-7608-8902-6, Sp. 326–328.
    • Martin Wehrmann: Genealogie des pommerschen Herzogshauses. Veröffentlichungen der landesgeschichtlichen Forschungsstelle für Pommern, Reihe 1, Bd. 5. Leon Saunier, Stettin 1937, S. 105–107.
    Weblinks
     Commons: Bogislaw X. von Pommern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Bogislaw X. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Einzelnachweise
    1 Volker Honemann: Die Sternberger Hostienschändung und ihre Quellen. 2008, unter Bezug auf den 1–Blattdruck von Simon Koch: Van der mishandelinge des hilligen Sacraments der bößen ioden to den Sternberge. Magdeburg, 1492.
    2 Fritz Backhaus: Die Hostienschändungsprozesse von Sternberg. 1988, S. 10 unter Bezug auf: Ulrich Grotefend: Geschichte und rechtliche Stellung der Juden in Pommern von den Anfängen bis zum Tode Friedrich des Großen. Dissertation, Marburg 193, S. 137.
    3 Matthäus von Pappenheim: Chronik der Truchsessen von Waldburg, Mayer 1777, Seite 169
    4 Pommersches Archiv der Wissenschaften und des guten Geschmacks, herausgegeben von J. Ph. A. Hahn und G. F. Pauli. Band 3, Stettin und Anklam 1784, S. 259–265, online.
    5 Karl Rosenow: Herzogsschloß und Fürstengruft - Rügenwalder Bau- und Kunstdenkmäler. Rügenwalde 1925, S. 81.
    6 Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. Band 1. 2. Auflage. Verlag Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1919, S. 224. (Nachdruck: Augsburg 1992, ISBN 3-89350-112-6)
    7 Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. Band 1. 2. Auflage. Verlag Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1919, S. 248. (Nachdruck: Augsburg 1992, ISBN 3-89350-112-6)

    Bogislaw heiratete Prinzessin Anna von Polen am 2 Feb 1491 in Stettin. Anna (Tochter von König Kasimir IV. Andreas von Polen, der Jagiellone und Elisabeth von Habsburg) wurde geboren am 12 Mrz 1476 in Nieszawa; gestorben am 12 Aug 1503 in Ueckermünde; wurde beigesetzt in Eldena. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 63.  Prinzessin Anna von PolenPrinzessin Anna von Polen wurde geboren am 12 Mrz 1476 in Nieszawa (Tochter von König Kasimir IV. Andreas von Polen, der Jagiellone und Elisabeth von Habsburg); gestorben am 12 Aug 1503 in Ueckermünde; wurde beigesetzt in Eldena.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Polen

    Notizen:

    Anna und Bogislaw X. hatten acht Kinder, drei Töchter und fünf Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Polen

    Anna von Polen (polnisch Anna Jagiellonka; * 12. März 1476 in Nieszawa; 12. August 1503 in Ueckermünde) war eine polnische Prinzessin aus der Jagiellonen-Dynastie und durch Heirat Herzogin von Pommern.
    Anna war eine Tochter des polnischen Königs Kasimir IV. und dessen Ehefrau Elisabeth von Habsburg.

    Nachdem Herzog Bogislaw X. von Pommern nach dem Tod seiner ersten Gemahlin Margarete von Brandenburg im Jahre 1489 Witwer geworden war, warb er bereits 1490 um die erst vierzehnjährige Prinzessin Anna. Am 2. Februar 1491 fand die Hochzeit in Stettin unter großen Feierlichkeiten statt. Herzog Bogislaw X. nahm die Vermählung mit der polnischen Königstochter zum Anlass, seinen bislang einfachen Hofstand glänzender einzurichten. Die Ehe war offenbar glücklich und, wie aus einigen Briefen des Herzogs an seine Gemahlin hervorgeht, von wirklicher Liebe getragen. Nach dem Urteil des Historikers Martin Wehrmann übte Herzogin Anna „einen wohltätigen Einfluss auf den rauhen und wenig gebildeten Gemahl aus“.[1]
    Als Herzog Bogislaw X. von 1496 bis 1498 in das Reich und weiter über Venedig in das Heilige Land reiste, führte Herzogin Anna für ihn in Pommern die Regierung. Dabei stand ihr ein Regentschaftsrat zur Seite.[2]

    Herzogin Anna starb bereits im Jahre 1503. Sie wurde in Eldena beigesetzt.[3]

    Herzogin Anna und Herzog Bogislaw X. hatten die folgenden Kinder:
    • Anna (* 1492; † 1550), sie heiratete im Juni 1515 Herzog Georg I. von Liegnitz und Brieg
    • Georg I. (* 1493; † 1531)
    • Kasimir (* 1494; † 1518)
    • Elisabeth († vor 1518)
    • Barnim (* vor 1501; † vor 1501)
    • Sophia (* 1498; † 1568), Gemahlin von Friedrich I. von Dänemark, ab 1525 Königin von Dänemark
    • Barnim IX. (* 1501; † 1573)
    • Otto (* vor 1503; † vor 1518)


    Literatur
    • Gottfried von Bülow: Bogislav X. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 48–55.
    • Roderich Schmidt: Bogislaw X. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 2, Artemis & Winkler, München/Zürich 1983, ISBN 3-7608-8902-6, Sp. 326–328.
    Fußnoten
    1 Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. Band 1. 2. Auflage. Verlag Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1919, S. 246 (Nachdruck: Augsburg 1992, ISBN 3-89350-112-6).
    2 Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. Band 1. 2. Auflage. Verlag Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1919, S. 248 (Nachdruck: Augsburg 1992, ISBN 3-89350-112-6).
    3 Martin Wehrmann: Genealogie des pommerschen Herzogshauses. Saunier, Stettin 1937, S. 107.

    Kinder:
    1. 31. Sophia von Pommern wurde geboren in 1498 in Stettin; gestorben am 13 Mai 1568 in Kiel; wurde beigesetzt in Domkirche zu Schleswig.