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Giovanni (Ludovico) von Medici

Giovanni (Ludovico) von Medici

männlich 1498 - 1526  (28 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Giovanni (Ludovico) von MediciGiovanni (Ludovico) von Medici wurde geboren am 6 Apr 1498 in Forlì (Sohn von Giovanni di Pierfrancesco von Medici, Il Popolano und Gräfin Caterina Sforza); gestorben am 30 Nov 1526 in Governolo; wurde beigesetzt in Kirche San Francesco, Mantua.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Condottiere

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_dalle_Bande_Nere (Okt 2017)

    Giovanni de’ Medici, genannt Giovanni dalle Bande Nere, auch delle Bande Nere, (* 6. April 1498 in Forlì; † 30. November 1526 in Governolo), war ein italienischer Condottiere.

    Kindheit und Jugend
    Giovanni de’ Medici wurde am 6. April 1498 in Forlì als Sohn von Giovanni il Popolano aus der jüngeren Linie der Medici und der Gräfin von Forlì, Caterina Sforza, geboren. Sein Vater ließ ihn auf den Namen Ludovico taufen, zu Ehren von Ludovico il Moro, dem Herzog von Mailand. Doch nur wenige Monate nach der Geburt seines Sohnes verstarb der Vater, und Catarina benannte ihren Sohn um in Giovanni.
    Giovanni verbrachte seine Kindheit in einem Kloster, da seine Mutter dorthin von Cesare Borgia verbannt worden war. Nach dem Tod seiner Mutter, als Giovanni elf Jahre alt war, übergab seine Patin ihn in die Obhut des Kanonikus Francesco Fortunati sowie des überaus reichen Florentiners Jacopo Salviati, der Gatte der Lucrezia de' Medici und damit Schwiegersohn Lorenzos des Prächtigen war. Jacopo Salviati war oft gezwungen, mit seinem Namen und Vermögen für die zahlreichen Streiche des Jungen einzustehen, aber 1511 konnte er nicht verhindern, dass der Junge ein Jahr lang aus der Stadt verbannt wurde, nachdem er bei einer Prügelei zwischen Jugendbanden einen Gleichaltrigen erschlagen hatte.
    1513 folgte er Salviati nach Rom, nachdem dieser als Gesandter an den Hof des Papstes Leo X. geschickt worden war. Dank seiner familiären Beziehungen zum Papst wurde er in die päpstliche Garde aufgenommen. Am 17. November 1516 heiratete Giovanni die Tochter Maria (1499–1543) seines früheren Paten Salviati. Das Paar hatte einen Sohn, Cosimo I. de’ Medici (1519–1574), den späteren ersten Großherzog der Toskana.

    Im Kriegsdienst des Papstes
    Seine Feuertaufe als päpstlicher Soldat hatte Giovanni am 5. März 1516 im Krieg gegen den Herzog von Urbino, Francesco Maria I. della Rovere. Nach nur 22 Tagen musste della Rovere die Waffen strecken, während es Giovanni gelungen war, aus den undisziplinierten und ungehobelten Söldnern seiner Kompanie eine geordnete und befehlstreue Einheit zu bilden. Da er den offensichtlichen Niedergang der gepanzerten Ritter erkannt hatte, rüstete Giovanni seine Kompanie um, beschaffte schnellere und leichtere Pferde und bildete seine Truppe als eine Vorhut- oder Vorauseinheit aus, deren Hauptschlagkraft in ihrer Beweglichkeit und ihrem Angriffsgeist bestand. Neue Rekruten mussten ein gesondertes Training durchlaufen, häufig von Giovanni sselbst geleitet. Verräter ließ er gnadenlos hinrichten. So gelang es Giovanni, seine Truppe zu einer festen Kampfgemeinschaft zusammen zu schweißen. 1517 kämpfte er erneut um Urbino, 1520 warf er einige Rebellenaufstände nieder, darunter auch den des Ludovico Uffreducci, der im Gefecht bei Falerone unterlag.
    1521 verbündete sich Papst Leo X. mit Kaiser Karl V. gegen Franz I. von Frankreich, um die Sforza wieder als Herzöge von Mailand einzusetzen und Parma und Piacenza von der französischen Besetzung zu befreien. Giovanni unterstand nun dem Befehl von Prospero Colonna. Im November nahm er an der Schlacht bei Vaprio d’Adda teil, durchquerte den von den Franzosen beherrschten Fluss und schlug diese in die Flucht. Damit öffnete er den Weg nach Pavia, Mailand, Parma und Piacenza.
    Als Papst Leo X. am 1. Dezember 1521 starb, befahl Giovanni seinen Kriegern, zum Zeichen der Trauer die weiß-lila Standarten schwarz zu färben. Das machte ihn zum Giovanni dalle Bande Nere, der „Giovanni der schwarzen Bänder“.
    Anfang 1522 trat er in französische Dienste, nachdem Hadrian VI. neuer Papst geworden war, und wurde in der Schlacht bei Bicocca verwundet. Nach dem Rückzug der Franzosen aus Italien wechselte er in die Dienste des neuen Herzogs von Mailand Francesco II. Sforza. Ab August 1523 diente Giovanni in der kaiserlichen Armee. Im Januar 1524 führte er bei Nacht einen Angriff auf das französische Lager durch und setzte es in Brand, woraufhin der im Schlaf überraschte Gegner die Flucht ergriff und 300 Gefangene in Giovannis Hand fielen. Danach griff er die schweizerischen Reisläufer an, eine Elitetruppe, die aus dem Veltlin heraneilte, um den Franzosen zu Hilfe zu kommen; Giovanni schlug sie bei Caprino Bergamasco und zwang so die Franzosen dazu, Italien zu verlassen.
    Inzwischen herrschte in Rom Papst Clemens VII., ein Cousin Leos X. und Verwandter seines Vaters. Der neue Papst beglich alle Schulden Giovannis, wies ihn jedoch an, auf die Seite der Franzosen zu wechseln. Das geschah, als 1524 Franz I. erneut in Italien einfiel, die Lombardei besetzte, Pavia belagerte und nach seiner Niederlage in Gefangenschaft geriet.
    Giovannis Kompanie nahm an der Schlacht nicht teil. In einem Scharmützel am 18. Februar 1525 wurde Giovanni durch eine Büchsenkugel verwundet und nach Piacenza, später jedoch aufgrund der Schwere der Verletzung nach Venedig gebracht, wo er sich nach seiner Genesung in den Dienst der Serenissima stellte.
    Nachdem Franz I., seit April 1526 wieder auf freiem Fuß, erneut ein Bündnis mit dem Papst gegen den Kaiser schloss (Krieg der Liga von Cognac), erteilte Clemens VII. Giovanni den Oberbefehl über die päpstlichen Truppen. Als am 6. Juli Francesco della Rovere an der Spitze der päpstlichen Truppen Mailand verließ, erhielt Giovanni den Auftrag, sich zurückzuziehen. Entgegen seiner Order griff er die feindliche Nachhut am Zusammenfluss von Mincio und Po an und schlug die Landsknechte unter Georg von Frundsberg zurück.

    Verwundung und Tod
    Am Abend des 25. November 1526 wurde Giovanni dalle Bande Nere in der Nähe von Governolo durch den Schuss eines Falkonetts schwer verwundet und nach San Niccolò Po gebracht, wo seine Kameraden jedoch keinen Arzt fanden. Daraufhin schaffte man ihn nach Mantua in den Palazzo von Luigi Alessandro Gonzaga, Herr über Castel Goffredo, wo ihm der Chirurg Abramo, der ihn bereits im Vorjahr gerettet hatte, das Bein amputieren musste. Während die Auswertungen einer Exhumierung im Jahre 2012 ergaab, dass nur der Fuß amputiert wurde[1], wurde laut einer Untersuchung durch Gino Fornaciari der Fuß richtig oberhalb der Wunde amputiert. Der Tod ist auf das gebildete Gangrän zurückzuführen [2]. Giovanni starb am 30. November 1526 und wurde mit Waffen und Rüstung in der Kirche San Francesco in Mantua bestattet.
    Die von ihm geführte Bande Nere verblieb im Dienste erst des Papstes, später von Florenz, bis zur Niederlage nach der Belagerung von Neapel 1529.
    Giovanni gilt heute als der letzte große italienische Condottiere. Bereits von seinen Zeitgenossen als italienischer Nationalheld verehrt, traute ihm Niccolò Machiavelli gar zu, aufgrund seines Charismas zum Einiger Italiens werden zu können. Das Andenken an Giovanni als Nationalheld wurde insbesondere von seinem Sohn Cosimo de Medici gefördert, der davon politisch profitierte.

    Geburt:
    Sein Vater ließ ihn auf den Namen Ludovico taufen, zu Ehren von Ludovico il Moro, dem Herzog von Mailand. Doch nur wenige Monate nach der Geburt seines Sohnes verstarb der Vater, und Catarina benannte ihren Sohn um in Giovanni.

    Begraben:
    Mit Waffen und Rüstung

    Gestorben:
    An den Folgen einer Schussverletzung.

    Giovanni heiratete Maria Salviati am 17 Nov 1516. Maria (Tochter von Jacopo Salviati und Lucrezia von Medici) wurde geboren am 17 Jul 1499 in Florenz; gestorben am 12 Dez 1543 in Villa Medici, Castello, Florenz; wurde beigesetzt in Kirche San Francesco, Mantua. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Cosimo I. von Medici wurde geboren am 12 Jun 1519 in Florenz; gestorben am 21 Apr 1574 in Villa Medici von Castello in Florenz.

Generation: 2

  1. 2.  Giovanni di Pierfrancesco von Medici, Il Popolano Giovanni di Pierfrancesco von Medici, Il Popolano wurde geboren am 21 Okt 1467 in Florenz (Sohn von Pierfrancesco von Medici, der Ältere und Laudomia Acciaiuoli); gestorben am 14 Sep 1498 in Santa Maria in Bagno.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_di_Pierfrancesco_de’_Medici

    Giovanni di Pierfrancesco de’ Medici (* 21. Oktober 1467 in Florenz; † 14. September 1498 in Santa Maria in Bagno), seit 1494 Il Popolano genannt, war ein Angehöriger der jüngeren Linie der Medici. Er heiratete im September 1497 Caterina Sforza (1463–1509), beider Sohn war der spätere Condottiere Giovanni dalle Bande Nere (1498–1526).

    Leben
    Herkunft
    Giovanni wurde als zweiter Sohn von Pierfrancesco di Lorenzo de’ Medici (1430–1476/77) und dessen Ehefrau Laudomia, einer Tochter von Agnolo Acciaioli († nach 1467), in Florenz geboren.
    Die Familie von Giovannis Mutter gehörte zum Adel von Florenz, ein Zweig der Acciaioli herrschte von 1388 bis 1460 im Herzogtum Athen. Agnolo Acciaioli war Geschäftspartner und politischer Verbündeter von Giovanni di Bicci de’ Medici (1360–1429) und unterstützte später auch dessen Sohn Cosimo (1389–1464). Er führte jedoch 1466 den Aufstand des florentinischen Patriziats gegen die Herrschaft von Piero di Cosimo de’ Medici an und wurde nach dessen Scheitern 1467 lebenslang aus Florenz verbannt.
    Giovannis Vater Pierfrancesco, der mit den Frondeuren des Jahres 1466 sympathisierte, war der einzige Sohn von Lorenzo di Giovanni de’ Medici (1395–1440) und dessen Ehefrau Ginevra Cavalcanti, die dem Florentiner Patriziat entstammte. Lorenzo di Giovanni war der jüngere Sohn von Giovanni di Bicci sowie der jüngere Bruder von Cosimo den Alten und begründete die jüngere Linie der Medici.
    Giovannis älterer Bruder war Lorenzo di Pierfrancesco de’ Medici (1463–1503).

    Die Vormundschaft Lorenzos des Prächtigen
    Pierfrancesco de’ Medici regelte kurz vor seinem Tod († 1476/77) testamentarisch, dass nach seinem Ableben die Brüder Lorenzo il Magnifico (1449–1492) und Giuliano di Piero de’ Medici (1453–1478) aus der älteren Linie der Medici die Vormundschaft über seine minderjährigen Söhne Lorenzo und Giovanni erhalten. Lorenzo der Prächtige übernahm die Verwaltung ihres Erbes und gewährte den verwaisten Verwandten eine gute Erziehung. So zählte zu ihren Lehrern die bedeutenden italienischen Humanisten Angelo Poliziano und Marsilio Ficino.
    Lorenzo der Prächtige hatte sich schon bei Pierfrancesco größere Summen Geld ausgeliehen, die er bei dessen Tod noch nicht zurückgezahlt hatte. Die Pazzi-Verschwörung von 1478 brachte Lorenzo weitere finanzielle Schwierigkeiten, die er nur durch das Zugreifen auf das Vermögen der Söhne Pierfrancescos überwinden konnte. Später zwang er seine Mündel, ihm weitere beträchtlichen Bargeldbestände zur Verfügung zu stellen. Im Jahre 1480 schuldete der Prächtige den Brüdern Lorenzo und Giovanni Zehntausende Fiorini. Deren finanzielle Lage war nun ebenfalls prekär, sie konnten ihre Steuern nicht bezahlen. Steuerschulden führten aber in Florenz zum Ausschluss aus allen öffentlichen Ämtern und somit zum Verlust von politischer Macht. Letztlich folgte daraus das Zerwürfnis zwischen Pierfrancescos Söhnen und ihrem Vormund.
    Im Jahr 1484 verklagte Lorenzo di Pierfrancesco Lorenzo den Prächtigen zur Herausgabe des ererbten Vermögens. Ein Jahr später kam es zum Vergleich. Der Schiedsspruch des Gerichts zwang den Prächtigen, den Söhnen Pierfrancescos zum Ausgleich für seine Schulden, seinen Besitz im Mugello zu überlassen. Lorenzo der Prächtige bemühte sich den Familienzwist zu überwinden und verlobte deshalb 1487 seine Tochter Luisa mit Giovanni. Aber Giovannis Braut starb wenige Monate später, das Verhältnis zwischen Lorenzo den Prächtigen und den Söhnen Pierfrancescos blieb weiterhin zerrüttet.

    Il Popolano
    Nach dem Tod ihres einstigen Vormunds († 8. April 1492) bekannten sich Lorenzo und Giovanni offen gegen den neuen Herrscher von Florenz Piero de’ Medici (1472–1503). Im Frühjahr 1494 kam es zum endgültigen Bruch zwischen Giovanni und Piero. Giovvanni warb um eine junge Frau, die sich Piero ebenfalls zur Favoritin erkoren hatte. Piero ohrfeigte deswegen Giovanni öffentlich und beschuldigte ihn dann, ein Verbündeter des in Italien einmarschierenden französischen Königs Karl VIII. zu sein. Giovanni musste daraufhin – da diese Anschuldigungen als Verrat an die Republik Florenz gewertet wurden – um sein Leben fürchten, er verließ mit seinem Bruder und seinen Anhängern fluchtartig Florenz und schloss sich dem französischen Heer an.
    Dort änderten Lorenzo und Giovanni ihren Familiennamen in Popolani, das ‚die Volkstümlichen‘ oder ‚dem Volke wohlgesinnt‘ bedeutete. Diese Namensänderung sollte einerseits ihre Verbundenheit zum Volk, andererseits ihre Distanz zur Politik der Medici dokumentieren. Nach dem Einmarsch der Franzosen in Florenz und dem Sturz Pieros im November 1494, stimmten Lorenzo und Giovanni für die Verbannung Pieros und seiner Brüder Giovanni (1475–1521) – der spätere Papst Leo X. – und Giuliano di Lorenzo de’ Medici (1479–1516) – der spätere Herzog von Nemours – aus Florenz.
    Karl VIII. ernannte Giovanni zum Maître d’Hôtel und gewährte ihm eine stattliche Rente. Giovanni zog es deswegen vor, sich auf seine Güter zurückzuziehen, seinen Wohlstand zu genießen und sich fern von der republikanischen Politik zu halten. Er entzog sich dem Wirken Savonarolas (1452–1498), widmete sich seinen Geschäften in der Romagna und begann, den Maler Sandro Botticelli (1445–1510) finanziell zu unterstützen. Botticelli, der unter Savanorolas Einfluss ein religiöser Fanatiker wurde und die Malerei aus religiöser Überzeugung fast aufgab, wäre wohl ohne die Hilfe Giovannis verhungert. Der geniale Schöpfer von Werken wie Allegorie des Frühlings, Die Geburt der Venus oder Venus und Mars blieb bis zu seinem Tod in finanzieller Abhängigkeit des Popolani-Zweiges der Medici.

    Die Liebe zu Catarina Sforza
    Im Sommer 1496 erwartete die Republik Florenz eine schlechte Ernte. Die Behörden, aber auch Spekulanten, begannen Getreide aufzukaufen. Die Florentiner Regierung wollte infolge der unruhigen politischen Lage nicht riskieren, ihre Bevölkerung hungern zu lassen und ernannte Giovanni de’ Medici deswegen zum offiziellen Beauftragten für den Aufkauf von Getreide.
    Giovanni kam im August 1496 in Forlì an und begann mit Caterina Sforza, der Herrin von Forli und Imola, die er wenige Wochen vorher in Rom kennengelernt hatte, über dem Aufkauf von Weizen zu verhandeln. Er erreichte, dass zwischen Dezember 1496 und Mai 1497 über tausend Tonnen aus Forli und Imola nach Florenz geliefert wurden. Caterina zögerte anfänglich, so große Menge an Florenz zu liefern, da die Weizenerträge in der Romagna auch nicht so hoch waren, dass eine Hungersnot im kommenenden Jahr völlig auszuschließen war. Aber die zweifach verwitwete Gräfin (und siebenfache Mutter) fand rasch Gefallen an den gutaussehenden, charmanten und intelligenten Gesandten der Republik Florenz und wenige Tage nach seiner Ankunft in Forli waren Caterina – der boshaft nachgesagt wurde, sie fürchte nichts so sehr wie ein kaltes Bett – und Giovanni ein Liebespaar.
    Die Liebesbeziehung konnte nicht lange verheimlicht werden. Florenz war darüber erfreut, die Stadt verlieh Caterina das Bürgerrecht – dies war eine Voraussetzung für ihre spätere Heirat mit dem Florentiner Bürger Giovanni de’ Medici - und gewährte ihrem ältesten Sohn Ottaviano Riario (* 1479) ein stattliches Honorar als Söldnerführer im Dienste der Republik. Der Papst, Alexander VI. (1431–1503), reagierte 1497 noch nicht auf die Verbindung zwischen der Sforza und dem Medici. Venedig war jedoch schockiert. Eine Verbindung der kriegerischen „Tigerin“ mit dem vermögenden Giovanni de’ Medici wurde als Gefahr für die Hegemonialansprüche der Serenissima im nördlichen Italien aufgefasst. Der Herzog von Mailand, Ludovico il Moro (1452–1508), geriet in Besorgnis und entsandte seinen Botschafter Tranchedini nach Forli, um genauere Informationen zu erhalten. Caterina musste ihrem Onkel Ludovico schriftlich versichern, dass ihre Loyalität gegenüber Mailand sowie den Sforzas ungetrübt sei und ihre Beziehung zu Giovanni nur auf geschäftliche Grundlagen beruhe.
    Sie stellte allerdings im August 1497 ihre Schwangerschaft fest und heiratete daraufhin im September 1497 heimlich Giovanni de’ Medici. Die Herrin von Forli und Imola bestritt aber in der Öffentlichkeit ihre dritte Eheschließung, der ausgetrickste Mailänder Botschafter Tranchedini schrieb deswegen später erbost an Ludovico il Moro: „Verflucht sei, wer einem Mann traut, aber noch mehr, der einem Weibe traut.“ (Zitat aus Klaus Schelle, Die Sforzas, S. 210: Maledictus homo, qui confidit in homini et maxime in muliere.)
    Am 6. April 1498 gebar Caterina Sforza ihren jüngsten (und Giovannis einzigen) Sohn, den sie Ludovico nannte. Sie wollte mit dieser Namenswahl ihre Verbundenheit mit dem Herzog von Mailand öffentlich bekunden, dessen militärische und politischhe Hilfe sie bald benötigen würde. Cesare Borgia (1475–1507), Sohn des Papstes Alexander VI., begann im Sommer 1498 Forli zu belagern. Ludovico il Moro beauftragte daraufhin seinen Condottiere Gaspare Sanseverino (1458–1519), genannt il Fracassa, Caterina militärisch zu unterstützen.
    Giovanni erlitt im August 1498 einen schweren Gichtanfall (ein erblich bedingtes Leiden der Medici) und reiste auf Anraten seiner Ärzte, die seine Erkrankung als nicht lebensgefährlich diagnostizierten, nach San Pietro in Bagno, einen bekannten Badeort, um dort Linderung zu finden. Dort verstarb Giovanni di Pierfrancesco de’ Medici, genannt il Popolano, unerwartet in den späten Abendstunden des 14. September 1498.

    Epilog
    Die trauernde Witwe Caterina ließ zu Ehren ihres verstorbenen Mannes Münzen mit der Umschrift Caterina Sfortia Medices prägen und demonstrierte so ihre Verbundenheit zu Giovanni. Ihren Sohn Ludovico benannte sie in Giovanni um. Er sollte später unter dem Namen Giovanni dalle Bande Nere der letzte bedeutende Condottiere der italienischen Renaissance werden.
    Lorenzo di Pierfrancesco de’ Medici stritt sich mit Caterina um das Erbe seines Bruders. Caterina erhielt schließlich die Villa von Castello, aber wenig später entführte Lorenzo ihren Sohn Giovanni. Caterina gelang es aber, ihren Sohn freizukaufen. Sie versteckte dann Giovanni aus Furcht vor weiteren Nachstellungen und gab ihn schließlich aus Sicherheitsgründen in fremde Hände. Nach ihrem Tod (1509) wuchs Giovanni im Haus von Lucrezia (1470–1553), der ältesten Tochter Lorenzos des Prächtigen, und Jacopo Salviati (1461–1533) auf. Er heiratete 1516 Maria Salviati (1499–1543), eine Tochter seiner Zieheltern, und wurde Vater des späteren ersten Großherzoges der Toskana, Cosimo I. de’ Medici (1519–1574).



    Literatur
    • Franco Cesati: Die Medici. Die Geschichte einer europäischen Dynastie. La Mandragora, 1999, ISBN 88-85957-39-0.
    • James Cleugh: Die Medici. Macht und Glanz einer europäischen Familie. Bechtermünz, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-155-4.
    • Hubert Fink: Machiavelli. Droemer-Knaur, München 1990, ISBN 3-426-02400-4.
    • Klaus Schelle: Die Sforza. Bauern, Condottieri, Herzöge. Die Geschichte der Renaissancefamilie. Magnus-Verlag, Essen 1980, ISBN 3-88400-099-3.
    • Ingeborg Walter: Der Prächtige. Lorenzo de’ Medici und seine Zeit. Piper, München 2005, ISBN 3-492-24204-9.
    Normdaten (Person): GND: 139611924 | VIAF: 101333446 | Wikipedia-Personensuche

    Giovanni + Gräfin Caterina Sforza. Caterina (Tochter von Herzog Galeazzo Maria Sforza und Lucrezia Landriano) wurde geboren in 1463; gestorben am 20 Mai 1509. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Gräfin Caterina SforzaGräfin Caterina Sforza wurde geboren in 1463 (Tochter von Herzog Galeazzo Maria Sforza und Lucrezia Landriano); gestorben am 20 Mai 1509.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Gräfin von Forli - Herrin von Imola

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Caterina_Sforza (Aug 2017)

    Caterina Sforza (* 1463; † 20. Mai 1509) war eine italienische Adelige, Gräfin von Forli und Herrin von Imola, berühmt für ihre Schönheit, Kühnheit und Unerschrockenheit – selbst gegenüber den Angriffen von Cesare Borgia – sowie für ihren bedeutenden Enkelsohn Cosimo I. de’ Medici, der zum ersten Großherzog von Toskana aufstieg. Von ihr stammt ein Buch mit Rezepten in Chemie (Alchemie), Medizin und Pharmazie.

    Herkunft
    Caterina Sforza stammte aus dem Geschlecht der Sforza, einer der großen italienischen Familien der Renaissance, die von 1450 bis 1535 (mit Unterbrechungen) als Herzöge von Mailand regierte. Caterina war eine Enkelin von Francesco I. Sforza (* 1401, † 1466), dem ersten Herzog von Mailand (1450–1466) aus dem Haus Sforza und eine außereheliche Tochter von dessen ältesten Sohn und Nachfolger, Galeazzo Maria Sforza (* 1444, † 1476), Herzog von Mailand (1466–1476) aus dessen Beziehung zu Lukrezia Landriano.[1]
    Caterina hatte noch drei leibliche Geschwister, Carlo (1461), Alessandro (1465) und Chiara (1467), sowie etliche Halbgeschwister sowohl aus den Beziehungen und der späteren Ehe ihres Vaters als auch aus der Ehe ihrer Mutter.

    Leben
    Caterina und ihre Geschwister wuchsen zusammen mit ihren legitimen Geschwistern im herzöglichen Palast auf und wurden von ihrer Großmutter, Bianca Maria Visconti, erzogen. Diese Aufgabe übernahm nach deren Tod 1468 Bona von Savoyen, die junge Ehefrau von Galeazzo Maria Sforza.
    1472 wurde sie auf Betreiben des Papstes Sixtus IV. mit dessen Neffen (möglicherweise auch Sohn) Girolamo Riario verlobt. Sixtus IV. kaufte daraufhin 1473 Imola vom Herzog von Mailand, Galeazzo Maria Sforza, das er dann der Familie Riario als Lehen gab. Nach ihrem triumphalen Einzug in Imola und der Heirat mit Girolamo 1477 ging Caterina Sforza mit ihm nach Rom. 1480 übertrug der Papst statt der Ordelaffi die Herrschaft über Forlì Girolamo Riario.
    Riario gelang es mittels einer Reihe von Verbrechen, die seine Frau später ihm anlastete, ein großes Vermögen anzuhäufen. Als Papst Sixtus IV. im August 1484 starb, sandte er Caterina nach Rom, um das Kastell Sant’Angelo (die Engelsburg) zu besetzen, das sie „galant“ verteidigte, bis sie es am 25. Oktober auf seinen Befehl hin dem Heiligen Kollegium übergab. Anschließend kehrte sie in ihre Besitzungen Imola und Forlì zurück, wo sie die Zuneigung des Volkes durch den Bau öffentlicher Geebäude und Kirchen und durch die Abschaffung von Steuern zu gewinnen suchte. Der Bedarf an finanziellen Mitteln zwang sie jedoch bald, die Steuern wieder zu erheben, was Unzufriedenheit erzeugte. Riarios Feinde verschworen sich gegen ihn, mit deem Ziel an seine Stelle Franceschetto Cibo, den Neffen des Papstes Innozenz VIII. zum Herrn von Forlì und Imola zu machen. Riario begann daraufhin mit systematischer Verfolgung, in die auch Caterina verwickelt wurde, die er – entgegen der Meinunung aller anderen – des Verrats verdächtigte. 1488 wurde er von drei Verschwörern ermordet, sein Palast geplündert, seine Frau und seine Kinder wurden gefangen genommen. Als ihr die Flucht gelang, rettete sie sich in die loyal gebliebene Burg von Forlì. Sie soll bei der Verteidigung der Burg selbst mit gekämpft und sich hier wie auch bei früheren Gelegenheiten als gute Fechterin erwiesen haben. Sie drohte auch die Bombardierung der Stadt an und weigerte sich, zu Verhandlungen zu kommenen, sogar als man ihr androht, dass andernfalls ihre Kinder getötet würden. Aus Berichten geht hervor, dass sie auf der Burgmauer stand, als man ihr die Kinder zeigte und ihnen einen Dolch an die Kehle hielt. Dabei soll sie ihre Röcke gehoben unnd den Belagerern erklärt haben, dass sie jederzeit weitere Kinder haben könne, um so deutlich zu machen, wie wenig mit einer derartigen Drohung bei ihr erreicht wurde. Mit Hilfe ihres Onkels Ludovico Sforza, des Regenten Mailands, war sie in der Lage, ihre Gegner zu schlagen und ihre Besitzungen wieder an sich zu nehmen. Sie übte Rache an ihren Feinden und richtete ihre Macht wieder auf.
    Als Witwe hatte sie mehrere Liebhaber, darunter Giacomo Feo, von dem sie einen Sohn bekam und den sie später heiratete. Feo, der sich durch seine Grausamkeit und Unverfrorenheit verhasst gemacht hatte, wurde vor ihren Augen im August 1495 ermordet – woraufhin Caterina alle Verschwörer mit ihren Familien, Frauen und Kindern töten ließ.
    Mit dem neuen Papst, Alexander VI. stand sie zunächst in guten Beziehungen, ebenso mit den Florentinern, deren Botschafter Giovanni de’ Medici sie 1496 heimlich heiratete. Nach dem Tod Giovannis 1498 gelang es Caterina erneut, jetzt mit Hilfe Luudovicos und der Florentiner, alle Angriffe, vor allem die der Venezianer, auf ihre Ländereien abzuwehren. Alexander VI. hingegen, der sich über die Weigerung geärgert hatte, einer Union mit seiner Tochter Lucrezia Borgia und deren Sohn Ottavianno zuzustimmen, und der von Caterina Länder für seinen Sohn Cesare Borgia begehrte, ebenso wie den Rest der Romagna, gab am 9. März 1499 eine Bulle heraus, in der erklärt wurde, dass die Familie Riario die Herrschaft über Imola und Forlì verwirkt habe, und die Herrschaften Cesare Borgia zu Lehen gegeben seien. Letzterer begann daraufhin einen Feldzug, um Caterina Sforzas Land zu erobern und griff sie mit seiner gesamten Armee, um 14.000 Franzosen verstärkt, an.
    Caterina brachte ihre Kinder in Sicherheit und ergriff energische Verteidigungsmaßnahmen. Die Burg von Imola wurde von ihrem Anhänger Dionigi Naldi von Brisighella verteidigt, bis der Widerstand sinnlos geworden war, und danach, im Dezember 1499, übergeben. Caterina löste die Einwohner Forlìs von ihrem Lehnseid und verteidigte sich selbst in der Zitadelle. Sie schlug wiederholt die Angriffe Borgias zurück und seine Friedensangebote ab. Als die Situation schließlich unhaltbar geworden uund es auch nicht gelungen war, das Pulvermagazin in die Luft zu sprengen, gab sie nach verlustreichem Abwehrkampf auf; aus Angst vor Cesare Borgia unterwarf sie sich dem Anführer der französischen Truppen am 12. Januar 1500. Zwar wurde ihr Leben geschont, aber sie wurde als Gefangene des französischen Königs in die Obhut des Papstes übergeben und ein Jahr in der Engelsburg in Rom gefangen gehalten, bis sie vom französischen Befehlshaber Yves d'Allègre befreit wurde, der auf ihrer Freilassung bestand.
    In Florenz fand sie Zuflucht vor den Nachstellungen der Borgias, bis die Macht dieser Familie mit dem Tod Alexanders VI. 1503 zusammenbrach – woraufhin sie erneut versuchte, in den Besitz ihrer Ländereien zu gelangen. Dies misslang jedoch aufgrurund der Anfeindungen ihrer Schwäger Pierfrancesco und Lorenzo de’ Medici; als diese dann auch noch ihren Sohn Giovanni (den späteren Giovanni dalle Bande Nere) in die Hand bekommen wollten, floh sie mit ihm in den Konvent von Annalena, wo sie am 20. Mai 1509 starb.
    Caterina befasste sich mit der Herstellung von Arzneien und Alchemie und hinterließ ein Rezeptbuch mit dem Titel "Gli Experimenti".[2]:48ff.[3][4][2] Es wurde in den Jahren vor 1500 verfasst und ist nur in einer postumen Transkription von 1525 von Lucantonio Cuppano erhalten (heute in einem Privatarchiv), einem Anhänger ihres Sohnes Giovanni dalle Bande Nere. Es waren mehrere Abschriften in Umlauf und 1893 druckte es Pier Desiderio Pasolini[5] in seiner Sforza-Biographie (weitere gekürzte Ausgaben erschienen zum Beispiel 2009)[6] Das Buch enthält 454 Rezepte, von denen 66 kosmetischer Art waren, 358 medizinisch und 38 alchemistisch. Darunter auch Rezepte um das Gewicht von Münzen zu erhöhen, Gegenstände wie Gold aussehen zu lassen oder Gifte. Caterina Sforza selbst wurde vom Papst in der Engelsburg unter dem Vorwand gefangengehalten (dem sich auch zum Beispiel Macchiavelli anschloss), sie habe ihn mit vergifteten Briefen töten wollen.

    Name:
    Die Historikerin Magdalena Soest stellte die These auf, Leonardo da Vincis Gemälde „Mona Lisa“ sei ein Porträt der Caterina Sforza, zunächst durch internationale Medien im Frühjahr 2002, ihr Buch erschien 2011. Laut Soest erfüllt Caterina Sforza alle an das „Mona-Lisa“-Modell zu stellenden (kunst)geschichtlichen Bedingungen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Caterina_Sforza (Aug 2023)

    Notizen:

    Aus ihrer dritten Ehe mit Giovanni il Popolano aus der jüngeren Linie der Medici, hatte Caterina einen Sohn
    - Ludovico, nach dem Tod seines Vaters Giovanni genannt, bekannt als „Giovanni dalle Bande Nere“ (* 6. April 1498 in Forli, † 30. November 1526 in Goverolo), ⚭ Maria Salviati (* 17. Juli 1499, † 12. Dezember 1543), eine Tochter von Jacopo Salviati und der Lucrezia di Lorenzo de’ Medici einer Tochter von Lorenzo „il Magnifico“ (dem Prächtigen) (* 1449, † 1492). Sein Sohn war Cosimo I. de’ Medici (* 1519, † 1574) der erste Großherzog von Toskana.

    Kinder:
    1. 1. Giovanni (Ludovico) von Medici wurde geboren am 6 Apr 1498 in Forlì; gestorben am 30 Nov 1526 in Governolo; wurde beigesetzt in Kirche San Francesco, Mantua.


Generation: 3

  1. 4.  Pierfrancesco von Medici, der Ältere Pierfrancesco von Medici, der Ältere wurde geboren in 1430 in Florenz (Sohn von Lorenzo di Giovanni von Medici und Ginevra Cavalcanti); gestorben am 19 Jul 1476.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pierfrancesco_de’_Medici_der_Ältere (Okt 2017)

    Pierfrancesco di Lorenzo de’ Medici der Ältere (* 1430 in Florenz; † 19. Juli 1476) war ein Mitglied der Florentiner Familie Medici. Er war der Sohn von Lorenzo di Giovanni de’ Medici, dem jüngeren Bruder von Cosimo de’ Medici.

    Pierfrancesco wurde 1458 Gesandter bei Papst Pius II. und 1463 in Mantua. Seit 1459 war er für die Verhandlungen mit den Florentiner Zunftvorstehern (Priori delle Arti) zuständig. Naturgemäß stand Pierfrancesco im Schatten seines Onkels Cosimo bzw. nach dessen Tod in dem von dessen Sohn Piero di Cosimo de’ Medici, die die Oberhäupter der Familie waren. Beide griffen häufig für diplomatische Missionen auf ihre Verwandten zurück, sodass auch Pierfrancesco Anteil am Ausbau der Macht des Hauses Medici hatte.

    Pierfrancesco heiratete 1451 Laudomia Acciaiuoli, mit der er zwei Söhne hatte: Lorenzo di Pierfrancesco de’ Medici, genannt il Popolano (1463–1503), und Giovanni di Pierfrancesco de’ Medici, genannt il Popolano (1467–1498).

    Pierfrancesco heiratete Laudomia Acciaiuoli in 1451. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Laudomia Acciaiuoli

    Notizen:

    Laudomia und Pierfrancesco hatte zwei Söhne.

    Kinder:
    1. 2. Giovanni di Pierfrancesco von Medici, Il Popolano wurde geboren am 21 Okt 1467 in Florenz; gestorben am 14 Sep 1498 in Santa Maria in Bagno.

  3. 6.  Herzog Galeazzo Maria SforzaHerzog Galeazzo Maria Sforza wurde geboren am 24 Jan 144 in Fermo (Sohn von Herzog Francesco I. Sforza und Bianca Maria Visconti); gestorben am 26 Dez 1476 in Mailand.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1466 bis 1476, Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Mailand; Herzog von Mailand

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Galeazzo_Maria_Sforza (Aug 2023)

    Galeazzo Maria Sforza (* 24. Januar 1444 in Fermo; † 26. Dezember 1476 in Mailand) war Herzog von Mailand. Er gehörte zur Familie Sforza und war der Sohn von Francesco I. Sforza und Bianca Maria Visconti.

    Galeazzo Maria hatte auf Wunsch seines Vaters eine klassische (“humanistische”) Ausbildung genossen, die ihm Kenntnisse in Geschichte, Geographie, Politik, Musik und Tanz sowie in klassischen Sprachen vermittelte.[1] Bereits in jungen Jahren wurde er von seinem Vater als Botschafter eingesetzt, u. a. nach Florenz, wo er Cosimo de Medici traf, einen Verbündeten der Sforza. Danach begann sein Vater, ihn mit den Regierungsgeschäften vertraut zu machen. 1465 wurde er mit einem Aufgebot nach Frankreich entsandt, um dort König Ludwig XI. gegen aufständische Adlige um Karl den Kühnen zu unterstützen. Hintergedanke war ein verbessertes Einvernehmen mit dem mächtigen Land jenseits der Alpen. Am 8. März starb Francesco Sforza unerwartet nach einer plötzlich aufgetretenen Krankheit. Von seiner Mutter dringend zurückberufen, übergab Galeazzo Maria das Kommando seiner Truppen an einen Stellvertreter und durchquerte verkleidet den Machtbereich des verfeindeten Herzogs von Savoyen Amadeus IX.[2] Dabei wurde er erkannt und musste Zuflucht in einer Abtei nehmen, wo er sich mit seinem Gefolge verschanzte. Auf Vermittlung seiner Mutter, die dabei auch die Allianz mit Frankreich ins Spiel brachte, um Druck auf Savoyen auszuüben, erhielt er jedoch freies Geleit und zog am 20. März in Mailand ein, wo er die Regierung übernahm. Mit Ausnahme des traditionell verfeindeten Venedigs entsendeten alle italienischen Staaten Kondolenznachrichten zur Beerdigung des verstorbenen Herzogs Francesco.

    Außenpolitisch war Mailand nicht nur mit Frankreich befreundet, sondern seit 1450 auch eng mit Florenz verbunden. Diese zwischen Francesco Sforza und Cosimo de Medici geschlossene Allianz war für beide Seiten von grundlegender Bedeutung; das militärisch starke Mailand stützte wiederholt die Medici, umgekehrt finanzierte die Bank der Medici den Wiederaufbau des Herzogtums Mailand nach den vergangenen Kriegen. Zudem war die Republik Genua Teil des Bündnisses. Dagegen standen die Republik Venedig, Savoyen, die Markgrafschaft Montferrat und der König von Neapel, Alfons V. von Aragón.[3] Venedig und Savoyen versuchten nun nach dem überraschenden Tod Francesco Sforzas aus der neuen Lage Kapital zu schlagen und die bestehenden Allianzen auszuhebeln. Im Krieg von 1467 verteidigte der junge Galeazzo Maria sich erfolgreich gegen seine feindlichen Nachbarn. In der Schlacht von Riccardina am 25. Juli 1467 trafen florentinische, mailändische und verbündete Truppen auf von Venedig finanzierte Truppen. Auf der anderen Seite zwang Galeazzo Maria den Philipp II von Savoyen zur Kapitulation. Ein vom Papst vermittelter Friede beendete den Krieg.

    Innenpolitisch förderte Galeazzo Maria die Handwerksbetriebe der Lombardei, die er mit diversen Maßnahmen vor ausländischer Konkurrenz schützte. Dazu leitete er 1470 den Reisanbau ein. 1474 begann er eine Währungsreform und führte mit dem Testone eine Silbermünze ein, der sich rasch in vielen Staaten Italiens verbreitete.

    Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Galeazzo Maria auf Druck des französischen Verbündeten Bona von Savoyen, um ein Einverständnis zwischen Frankreich, Savoyen und Mailand herzustellen. Darüber überwarf er sich mit seiner Mutter, die gegen die Hochzeit war. Gleichzeitig willensstark und entscheidungsfreudig, zeigte er sehr schnell Züge von Grausamkeit und Sadismus. So verurteilte er einen Geistlichen zum Hungertod, weil dieser ihm eine nur kurze Regierungszeit vorhergesagt hatte. Dazu war er auch für seinen wollüstigen Charakter bekannt: Er kaufte Frauen und Mädchen, die er danach an seine Höflinge weitergab. Einem Mann ließ er aus krankhafter Eifersucht die Hände abhacken.[4] Er umgab sich mit Geliebten, von denen die Adlige Lucia Marliani aufgrund ihres Einflusses herausragte.[5]

    Galeazzo Maria war als Patron von Kunst und Musik bekannt. Durch sein Engagement wurde sein Hoforchester eines der bekanntesten und historisch wichtigsten in Europa.[6] Komponisten aus dem Norden, vor allem aus Flandern und den Niederlanden kamen an seinen Hof; darunter Alexander Agricola, Johannes Martini, Loyset Compère, Gaspar van Weerbeke, vor allem aber Josquin des Prez, der später als der berühmteste Komponist der Zeit in Europa galt. Das Castello Sforzesco ließ er aufwendig verschönern.

    Galeazzo Maria wurde am 26. Dezember 1476, kurz nach seiner Rückkehr von einer Strafaktion gegen den Herzog von Burgund, in der Basilica di Santo Stefano Maggiore von drei Adligen (Carlo Visconti, Giovanni Andrea Lampugnani und Gerolamo Olgiati) ermordet. Angestiftet wurden sie dabei auch von Cola Montano,[7] der von Galeazzo öffentlich ausgepeitscht worden war. Bisher gingen die Historiker davon aus, dass es sich bei dem Mordkomplott um einen Umsturzversuch handelte, der jedoch scheiterte. Gregory Lubkin erkennt vorwiegend Loyalitätsverluste, stellt neben politische Gründe jedoch das allgemeine Sozialverhalten, beispielsweise Promiskuität.[8] Lauro Martines sieht jeweils unterschiedliche Hauptmotive bei den drei Mördern; Visconti habe sich aus Gründen der Familienehre gegen den Herzog gewendet, da dieser seine Schwester entehrt hatte. Olgiati habe aus idealistischen Motiven und aus nostalgischer Erinnerung an die Ambrosianische Republik gehandelt. Lampugnani dagegen habe sich aus Rache am Mord beteiligt, nachdem seine Familie mit dem Bischof von Como in einem Streit um Pachtland geraten und vom Herzog übervorteilt worden war.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Mailand

    Galeazzo + Lucrezia Landriano. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Lucrezia Landriano

    Notizen:

    Mit seiner Geliebten Lucrezia Landriano hatte er zumindest eine uneheliche Tochter:
    - Caterina Sforza (* 1463, † 28. Mai 1509) ⚭ (I) 1477 Girolamo Riario, Herr von Imola (1443–1488); (II) Giacomo Feo († 1495); (III) 1497 Giovanni de’ Medici (1467–1498)

    Kinder:
    1. 3. Gräfin Caterina Sforza wurde geboren in 1463; gestorben am 20 Mai 1509.


Generation: 4

  1. 8.  Lorenzo di Giovanni von MediciLorenzo di Giovanni von Medici wurde geboren in cir 1395 (Sohn von Giovanni von Medici (di Bicci)); gestorben am 23 Sep 1440 in Careggi.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Lorenzo_di_Giovanni_de’_Medici (Aug 2017)

    Lorenzo di Giovanni de’ Medici (auch Lorenzo der Ältere genannt; * um 1395; † 23. September 1440 in Careggi) war ein Bankier aus Florenz.

    Lorenzos Eltern waren Giovanni di Bicci de’ Medici, der Stammvater des Hauses Medici, und dessen Ehefrau Piccarda de’ Bueri. Sein älterer Bruder Cosimo de’ Medici begründete den Familienzweig der Medici di Cafaggiolo, der mit einer Unterbrechung bis 1537 Florenz regierte. Von Lorenzo stammt die jüngere Medici-Linie der Popolani ab, aus der später die Großherzöge der Toskana hervorgingen. Er war mit Ginevra Cavalcanti verheiratet und hatte mit ihr zwei Söhne, Francesco und Pierfrancesco de’ Medici den Älteren (1430–1476).

    In der Öffentlichkeit hielt sich Lorenzo, der sich vor allem um die Geschäfte der von seinem Vater gegründeten Medici-Bank kümmerte, verglichen mit seinem Bruder Cosimo sehr zurück. Er übernahm aber immer wieder wichtige Aufgaben für seine Heimamatstadt Florenz: 1429 reiste er als Gesandter nach Venedig, 1431 zum neugewählten Papst Eugen IV. nach Rom und 1438 nach Ferrara, um den Papst davon zu überzeugen, das Konzil von Basel/Ferrara/Florenz nach Florenz zu verlegen. 1431 wurde Lorenzo auch in den einflussreichen Rat der Zehn gewählt.

    Als sein Bruder Cosimo 1433 zunächst inhaftiert und dann aus Florenz verbannt wurde, versuchte Lorenzo, zu dessen Unterstützung eine Armee aufzustellen, begleitete ihn aber schließlich ins Exil nach Venedig. Schon 1434 kehrten sie gemeinsam nacch Florenz zurück, wo Cosimo nun die Macht übernahm. Lorenzo ging im Jahr darauf als Verwahrer der Einkünfte des Heiligen Stuhls nach Rom. Er starb 1440, wie sein Bruder und dessen Sohn Lorenzo nach ihm, in der Medici-Villa in Careggi bei Florenz und wurde in der Basilica di San Lorenzo begraben.

    Lorenzo + Ginevra Cavalcanti. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Ginevra Cavalcanti

    Notizen:

    Ginevra und Lorenzo di Giovanni hatten zwei Söhne.

    Kinder:
    1. 4. Pierfrancesco von Medici, der Ältere wurde geboren in 1430 in Florenz; gestorben am 19 Jul 1476.

  3. 12.  Herzog Francesco I. SforzaHerzog Francesco I. Sforza wurde geboren am 23 Jul 1401 in San Miniato (Sohn von Giacomo (Muzio) Attendolo (Sforza) und Lucia von Torsano); gestorben am 6 Mrz 1466 in Mailand.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1450 bis 1466, Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Mailand; Herzog von Mailand

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Francesco_I._Sforza (Aug 2023)

    Francesco Sforza (* 23. Juli 1401 in San Miniato; † 6. März 1466 in Mailand) war der Gründer der Dynastie der Sforza in Mailand.

    Francesco war der uneheliche Sohn von Muzio Attendolo Sforza und der Lucia von Torsano. Nach dem Tod seines Vaters 1424 übernahm er die Führung von dessen Söldnertruppe, für die er sich zum einen durch reine Körperkraft (er war berühmt dafür, Metall mit bloßen Händen zu biegen), später aber auch als außergewöhnlicher Taktiker und Kommandeur qualifizierte.

    Er diente den Visconti gegen Venedig und dann Venedig gegen die Visconti, griff den Papst an, vertrieb ihn aus der Romagna und verteidigte ihn später.

    Francesco Sforza heiratete in erster Ehe am 19. Oktober 1418 Polissena Ruffo, Tochter des Carlo Ruffo, Graf von Montalto. Mit ihr hatte er eine Tochter, die ebenfalls Polissena hieß und bereits 1420 starb, im gleichen Jahr starb auch die Mutter. 1441 heiratete er Bianca Maria (um 1424–1468), die einzige Tochter von Filippo Maria Visconti, dem Herzog von Mailand. Er erhielt Pontremoli und Cremona als Mitgift sowie die Zusage der Nachfolge im Herzogtum. Die kurzlebige Ambrosianische Republik, die von den Mailändern beim Tod Viscontis (1447) errichtet wurde, wurde von Francesco unterworfen, der am 25. März 1450 triumphal als Herzog in der Stadt einzog. Im Frieden von Lodi erreichte er 1454 die Anerkennung seiner Herrschaft durch die Republik Venedig, der sich bald darauf die anderen italienischen Staaten anschlossen. Er unterdrückte einen Aufstand in Piacenza, verbündete sich eng mit Cosimo de’ Medici (1389–1464) und Ludwig XI. von Frankreich (regierte 1461–1483) und beherrschte die Lombardei, einige Bereiche südlich des Po und sogar Genua.

    Er ließ die Festung Porta Giovio wieder aufbauen, das große Hospital errichten und den Kanal von Martesana, der Mailand mit der Adda verbindet; sein Hof, den er mit italienischen Gelehrten und griechischen Verbannten (als Folge der Eroberung Konstantinopels) füllte, wurde schnell einer der hervorragendsten in Italien. Seine Tochter Ippolita war für ihre lateinischen Reden berühmt. Francesco hinterließ mehrere Söhne, darunter Galeazzo Maria, Ludovico, genannt „il Moro“ („der Dunkle“ oder „der Mohr“), und Ascanio Sforza, der Kardinal wurde.

    Francesco wird mehrfach in Machiavellis „Il principe“ (Der Fürst) erwähnt; er wird durchgängig gelobt für seine Fähigkeiten als Regent, aber auch als Warnung vorgeführt, sich nicht mit Söldnertruppen abzugeben. Im Auftrag seines Sohnes Ludovico Sforza war Leonardo da Vinci ab etwa 1489 mit Planungen zu einem monumentalen Reiterstandbild Francesco Sforzas beschäftigt, das aber nicht zur Ausführung kam.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Mailand

    Francesco heiratete Bianca Maria Visconti in 1441. Bianca (Tochter von Filippo Maria Visconti und Agnes del Maino) wurde geboren am 31 Mrz 1425; gestorben am 23 Okt 1468 in Cremona. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 13.  Bianca Maria ViscontiBianca Maria Visconti wurde geboren am 31 Mrz 1425 (Tochter von Filippo Maria Visconti und Agnes del Maino); gestorben am 23 Okt 1468 in Cremona.

    Notizen:

    Zitat aus: Bianca Maria Visconti (* 31. März 1425 in Settimo Pavese, Lombardei, Italien; † 23. Oktober 1468 in Melegnano, Italien[1]) war von 1450 bis 1468 Herzogin von Mailand.

    Herkunft und Kindheit
    Bianca Maria Visconti wurde in der Nähe von Settimo Pavese geboren und war die uneheliche Tochter von Filippo Maria Visconti, Herzog von Mailand, und dessen Mätresse Agnese del Mainio.[2][3] Agnese war die Tochter von Ambrogio del Maino, einem Mailänder Edelmann. Sie diente Filippos Ehefrau Beatrice di Tenda als Hofdame. Filippo und Agnese hatten neben Bianca Maria noch eine weitere Tochter, die entweder Caterina Maria oder Lucia Maria hieß und 1426 geboren wurde, aber kurz nach der Geburt verstarb.

    Als sie sechs Monate alt war, zog Bianca Maria mit ihrer Mutter in ein Schloss in Abbiategrasso, wo für sie eine Residenz eingerichtet worden war. Ihr Vater verbrachte ebenfalls viel Zeit dort. Bianca Maria verbrachte ihre gesamte Kindheit und Jugend in Abbiategrasso, wo sie eine humanistische Erziehung erhielt. Sie teilte die Leidenschaft ihres Vaters für Pferde und Jagd.

    Heirat
    1430 wurde Bianca Maria fünfjährig dem Condottiere Francesco I. Sforza versprochen, der 24 Jahre älter war. Im gleichen Jahr war der Vertrag zwischen Mailand und den Sforza ausgelaufen, die Verlobung sollte nunmehr dazu dienen, den mächtigen General weiterhin an Mailand zu binden. Es wurde auch vermutet, dass Visconti Sforza versprochen haben soll, ihn als legitimen Erben des Herzogtums einzusetzen. Sforza nahm wohl vor allem wegen der reichen Mitgift Bianca Marias an, die Territorien bei Cremona, Castellazzo Bormida, Bosco Marengo und Frugarolo beinhaltete.[3] Der Verlobungsvertrag wurde am 23. Februar 1432 im Schloss von Porta Giovia, der Residenz der Visconti in Mailand, unterzeichnet. Bianca Marias offizieller Vertreter war ihr Pate, Andrea Visconti, General der Humiliaten. Ob Bianca Maria und ihre Mutter bei der Zeremonie anwesend waren, ist nicht sicher, manchen Quellen zufolge soll sie Mailand erst als erwachsene Frau erstmals besucht haben.

    In den folgenden Jahren versuchte der misstrauische Filippo Maria zweifach, die Verlobung mit dem ehrgeizigen Sforza zu lösen. 1434 hatte sich Sforza mit Papst Eugen IV. verbündet, der ihn in den Kampf gegen Mailand schickte. Der darauffolgende Versuch, Bianca Maria mit Leonello d'Este, Markgraf von Ferrara, Modena und Reggio zu verloben, war nur ein politischer Zug, um Sforza dazu zu zwingen, das Bündnis mit Venedig gegen Mailand zu verlassen. Bianca Marias Reise nach Ferrara im September 1440 ist auch ihre erste bestätigte Reise außerhalb Abbiategrassos. Der Versuch, Sforza zum Bündniswechsel zu zwingen, blieb erfolglos und Bianca Maria kehrte im April 1441 auf ihr Schloss zurück.

    Im gleichen Jahr wurde Francesco Sforza von Niccolò Piccinino gefangen genommen, der von Visconti als Preis für die Freilassung Sforzas die Herrschaft über Piacenza forderte. Daraufhin versöhnte sich Visconti mit Sforza und bestätigte die Verlobung Sforzas mit Bianca Maria.

    Francesco Sforza und Bianca Maria Visconti heirateten am 24. Oktober 1441 in der Abtei San Sigismondo in Cremona, die sie aus Sicherheitsgründen dem Dom der Stadt vorzogen. Die Hochzeitsfeier dauerte mehrere Tage und bestand aus opulenten Banketten, Wettkämpfen, einem Wettrennen und einem Turnier. Außerdem gab es einen großen Kuchen, der den Torrazzo, dem Kirchturm der Stadt, darstellte. Es ist möglich, dass dieser Kuchen der Ursprung des Torrone ist.[4]

    Erste Ehejahre
    Am 7. November 1441 erließ Filippo Maria ein Dekret, mit dem er die Rechte seiner Vasallen, einschließlich Francescos, minderte. Dieser zog es daraufhin vor, sich in das sichere Territorium Venetien zurückzuziehen, in den kleinen Ort Sanguinetto. Im gleichen Jahr wurden Francesco und Bianca Maria vom venezianischen Dogen nach Venedig eingeladen. Kurz darauf erreichte die Nachricht, dass Piccinino Sforzas Besitztümer in den Marken bedrohte. Später begleitete Bianca Maria ihren Mann nach Rimini, Gradara und Jesi, wo sie Gäste von Sigismondo Malatesta waren. Hier blieb sie in der Burg zurück, während Francesco eine militärische Operation gegen Piccinino anführte. Von ihrem Ehemann wurde Bianca Maria zudem zur Regentin der Marken ernannt, obwohl sie erst 17 Jahre alt war. Wenngleich diese Wahl überraschend erscheint, so hatte sich Bianca Maria als in Verwaltung in Diplomatie fähig bewiesen. Das Paar verstand sich wohl sehr gut, doch obwohl Francesco Gefühle für seine Frau hatte, so war er ihr dennoch häufig untreu. Bianca Maria ignorierte dies weitgehend, allerdings verschwand 1443 eine der Mätressen ihres Mannes und wurde unter mysteriösen Umständen ermordet.[5]

    1442 wurde Francesco exkommuniziert. Vier Jahre später versuchte Filippo Maria Visconti schwer krank, sich mit Francesco zu versöhnen. Dieser blieb jedoch misstrauisch und konzentrierte sich lieber auf die Verteidigung seiner Territorien, die von päpstlichen Truppen bedroht wurden, wenngleich Bianca Maria ihn angefleht hatte, sich mit ihrem Vater zu versöhnen. 1447 nahm Sforza schließlich doch die Position des Statthalters des Herzogtums Mailand an. Allerdings änderte Visconti wieder seine Meinung, da er neidisch und misstrauisch ob der Popularität Sforzas in Mailand war. Gleichzeitig forderte der neue Papst Nikolaus V. die Rückgabe von Jesi. Es war eine sehr schwere Zeit für Bianca Maria und Francesco.

    Francesco Sforza gab dem Papst die Stadt Jesi im Austausch für 35.000 Gulden zurück und zog mit seiner Frau in Richtung Mailand. Die Nachricht vom Tod Filippo Maria Viscontis, der in der Nacht vom 13. auf den 14. August 1447 verstarb, erreichte sie in Cotignola. Bianca Maria war sehr wütend, als sie von den Plünderungen hörte, unter denen die Besitztümer der Visconti in Mailand nach dem Tod Filippos litten. Bianca Maria und Francesco zogen mit 4000 Reitern und 2000 Fußsoldaten nach Mailand, als die neugegründete Ambrosianische Republik angesichts der Bedrohung durch Venedig Francesco den Titel des Ersten Generals anbot. Bianca Maria wollte, dass Francesco ablehnte, dieser nahm jedoch an. In den folgenden drei Jahren bemühte er sich darum, die Städte zurückzuerobern, die nach Filippo Viscontis Tod ihre Unabhängigkeit von Mailand erklärt hatten.

    Im Mai 1448 griff Venedig Cremona an, während Sforza in Pavia weilte. Bianca Maria zog eine Paraderüstung an und eilte mit einigen Truppen und dem Volk, um mit einer Lanze die Brücke zu verteidigen.[2] Der Kampf sollte bis zum Abend dauern und Bianca Marias Ruf als waghalsige und kriegerische Frau begründen, dies blieb jedoch eine einmalige Episode in Bianca Marias Leben.

    Nachdem die venezianische Gefahr beseitigt worden war, ließ sich Bianca Maria zusammen mit einem großen Hofstaat im Schloss der Visconti in Pavia nieder. Durch ihr gutes Verhältnis zu ihren Visconti-Verwandten gewann sie an Popularität und erhielt Darlehen, um ihren Mann finanziell zu unterstützen. Am 24. Februar 1450 brach in Mailand eine Revolte aus. Der venezianische Botschafter wurde getötet, da die Republik Venedig für die Hungersnot in Mailand verantwortlich gemacht wurde. Daraufhin bat eine Versammlung von Bürgern, Adeligen und Notabeln Francesco, die Stadt zu regieren.

    Herzogin von Mailand
    Der Tag des Einzugs des neuen Herzogspaars ist umstritten: entweder der 22. oder der 25. März. Francesco und Bianca Maria lehnten den Triumpfwagen ab, sondern erreichten den Dom stattdessen auf Pferden. Zum ersten Mal war der Herzogstitel durch die Bürger der Stadt verliehen worden.

    Während den ersten Herrschaftsjahren arbeitete Bianca Maria gemeinsam mit ihrem Mann daran, die Besitztümer ihres Vaters zurückzuerlangen und den herzoglichen Palast zu erneuern. Francesco musste nochmals in den Krieg gegen Venedig ziehen, Bianca Maria blieb währenddessen in Mailand zurück und verwaltete das Herzogtum. Dies belegt die Korrespondenz mit ihrem Mann, welche einen Einblick in die Erziehung ihrer Kinder, die Staatsangelegenheiten, die finanziellen Schwierigkeiten und ihren Alltag bietet. Die Briefe zeigen auch Bianca Marias bestimmenden Charakter, da sie nie zögerte, ihre Meinung zu äußern, auch wenn sie ihrem Mann damit widersprach. In den Briefen sind auch Anschuldigungen seiner außerehelichen Abenteuer zu finden.

    1453 war Bianca Maria in Pavia Gastgeberin für René I. von Anjou, der nach Cremona ziehen sollte, um mit seiner Armee an der Seite Sforzas zu kämpfen. Bianca Maria zeigte ihm später auch die Baustelle des neuen Castello Sforzesco in Mailand.

    Letzte Jahre
    Nach dem Frieden von Lodi 1454 widmete sich Bianca Maria nicht nur der Diplomatie und der Instandsetzung und Ausschmückung der herzoglichen Residenzen, sondern auch öffentlichen Arbeiten. Das herzogliche Paar ließ ein großes Hospital in Mailand bauen, das Ospedale Maggiore[2], Bianca Maria half zudem vielen armen Frauen. 1459 berief Papst Pius II. das Konzil von Mantua ein, um einen Krieg gegen die Osmanen zu organisieren. Bianca Maria bot 300 Reiter und Francesco wurde als militärischer Anführer vorgeschlagen, der Krieg kam jedoch nie zustande. Francescos und Bianca Marias Unterstützung für den Papst sorgte dafür, dass dieser ihnen Ablass für den Dom und das Ospedale Maggiore in Mailand gewährte.[3]

    1462 erkrankte Francesco Sforza schwer an Gicht und Wassersucht. Während seiner Erkrankung sorgten Bianca Marias Fähigkeiten in Politik und Verwaltung dafür, dass der Staat nicht durch von Venedig angestachelte Rebellionen zerfiel. Als Regentin agierte Bianca Maria sehr wirkungsvoll. Zudem half sie beim Arrangement der Ehe von Jacopo Piccinino, dem Sohn Niccolòs, und Drusiana, einer illegitimen Tochter Francescos.

    Das größte Problem für Bianca Maria war in dieser Zeit ihr ältester Sohn, Galeazzo Maria, dessen instabiler und tückischer Charakter ihr viele Probleme bereitete. Am 13. Dezember 1465 starb ihre Mutter Agnese del Maino. Kurz darauf, am 8. März 1466, verstarb auch Francesco Sforza. Bianca Maria übernahm schnell die Zügel und rief Galeazzo Maria nach Hause zurück, um die Herrschaft zu übernehmen, während dieser gemeinsam mit dem französischen König kämpfte. Galeazzo nahm zunächst Rücksicht auf seine Mutter und zeigte sich dankbar, seine Gier und Rücksichtslosigkeit sorgten jedoch bald dafür, dass er selbstständig handelte und Bianca Marias Ratschläge ignorierte. Mit der Zeit nahm Bianca Maria eine immer unbedeutendere Position bei Hof ein und wurde letztlich von ihrem Sohn gezwungen, Mailand zu verlassen. Sie zog nach Cremona. Laut manchen Quellen soll sie es in Betracht gezogen haben, die Kontrolle der Stadt an Venedig abzutreten, da sie regelmäßig im Kontakt mit Ferdinand I. von Neapel stand, der versuchte, Galeazzo zu stürzen.[3]

    Tod
    Entgegen dem Rat ihrer Berater entschloss sich Bianca Maria, an der Hochzeit Galeazzos am 9. Mai 1468 teilzunehmen. Nach dem Ende des Fests begleitete ihre Tochter Ippolita sie nach Serravalle, von wo aus sie sich auf den Weg nach Cremona machte.[3] Unterwegs, in Melegnano, erkrankte sie jedoch. Ein Fieber zwang sie, bis August das Bett zu hüten, dennoch korrespondierte sie viel. Anfang Oktober verschlechterte sich ihr Zustand. Sie starb am 28. Oktober, nachdem sie ihre jüngeren Kinder Elisabetta und Ottaviano deren Bruder Galeazzo anvertraut hatte. Bianca Maria wurde im Mailänder Dom neben ihrem Mann beigesetzt. Die Leichenrede, die von Galeazzo beauftragt worden war, wurde von dem Humanisten Francesco Filelfo geschrieben.

    Ihr Tod sorgte für Misstrauen. Galeazzo Maria Sforza wurde von mehreren Personen, unter anderem Bartolomeo Colleoni, beschuldigt, sie vergiftet zu haben. Gesichert ist, dass einige Personen, die eng mit Galeazzo verbunden und später in andere Vergiftungsfälle verwickelt waren, zum Zeitpunkt von Bianca Marias Erkrankung in Melegnano waren. Eine Vergiftung ist somit nicht bewiesen, aber durchaus möglich.

    Geburt:
    Bianca Maria Visconti war das einzige überlebende Kind ihres Vaters, wurde legitimiert, galt daher quasi als „Erbin“ des Herzogtums Mailand. Sie heiratete am 25. Oktober 1441 in Cremona Francesco Sforza der von 1450 bis 1466 Herzog von Mailand war und zum Stammvater der Herzöge von Mailand aus dem Haus Sforza wurde.

    Notizen:

    Aus ihrer Ehe mit Francesco Sforza hatte Bianca Maria neun Kinder, sieben Söhne und zwei Töchter:
    - Galeazzo Maria Sforza (1444–1476), Herzog von Mailand 1466
    - Ippolita Sforza (* 18. April 1446; † 20. August 1484), ⚭ 1465 Alfons II. von Aragon, König von Neapel (1448–1495), (Haus Trastámara)
    - Filippo Maria Sforza (1448–1492), ⚭ Konstanze Sforza, Tochter des Bosio Sforza
    Sforza Maria Sforza (18. Aug. 1451 – 29. Juli 1479), Herzog von Bari
    - Ludovico Sforza, „il Moro“ (1451–1508), Herzog von Mailand (1494–1499)
    - Ottaviano Sforza (30. April 1458 – 1477)
    - Elisabetta Sforza († 1473), ⚭ 1469 Wilhelm VIII. Markgraf von Montferrat († 1483)
    - Ascanio Sforza (1455–1505), 1484 Kardinal

    Verheiratet:
    Francesco heiratete dann Bianca Maria, die einzige Tochter von Filippo Maria Visconti, dem Herzog von Mailand.

    Kinder:
    1. 6. Herzog Galeazzo Maria Sforza wurde geboren am 24 Jan 144 in Fermo; gestorben am 26 Dez 1476 in Mailand.
    2. Hippolyta Maria Sforza wurde geboren in 18 Apr 1445 od 1446 in Cremona; gestorben am 20 Aug 1488 in Neapel, Italien.


Generation: 5

  1. 16.  Giovanni von Medici (di Bicci)Giovanni von Medici (di Bicci) wurde geboren in 1360; gestorben in 1429.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_di_Bicci_de’_Medici

    Giovanni di Bicci de’ Medici (* 1360; † 1429) war ein Florentiner Händler und Bankier, der sich durch geschickte Geschäftsbeziehungen ein großes Vermögen erworben hatte. Er war Neffe des Bankiers Vieri di Cambio de’ Medici und Vater von Cosimo de’ Medici.

    Giovanni stammte aus einem relativ unbedeutenden Zweig der Medici-Familie, den Bicci (de’ Medici). Sie waren weitgehend durch den politischen Prestigeverlust infolge des Ciompi-Aufstandes und der anschließenden Diktatur Salvestro de’ Medici verschont geblieben.

    Er begann 1380 als kleiner Geldverleiher und stieg dann in die römische Niederlassung der Bank seines Onkels, Vieri de’ Medici, ein, wo er später zum Minderheitspartner wurde und die Filiale in Rom unter dem Namen Vieri e Giovanni de’ Medici iin Roma führte. Dank einem kleinen Vermögen aus der Heirat mit Piccarda Bueri, kaufte sich Giovanni di Bicci de’ Medici 1393 die Filiale in Rom. 1397, zwei Jahre nach dem Tod seines Onkels, verlegte er seine Aktivitäten nach Florenz und gründete gemeinsam mit der Familie Bardi die Banco Medici. Diese bildete die Grundlage des späteren Aufstiegs der Medici zu einer der mächtigsten Familien der damaligen Zeit in Europa. Giovanni di Bicci de’ Medici stieg in der Folge, u. a. auch dank seinen Diensten für die päpstlichen Finanzen, zu einer der bedeutendsten und einflussreichsten Personen auf. 1420 überließ er die Geschäftsführung und das Vermögen seinen Söhnen Lorenzo und Cosimo de’ Medici. Nach seinem Tod festigte Cosimo die Machtposition der Medici weiter aus.


    Weblinks
     Commons: Giovanni di Bicci de’ Medici – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Kurzbiografie in der Mediateca Palazzo Medici Riccardi, Firenze (italienisch)

    Kinder:
    1. Cosimo von Medici, der Alte wurde geboren am 10 Apr 1389 in Florenz; gestorben am 1 Aug 1464 in Villa Medici, Careggi bei Florenz; wurde beigesetzt am 2 Aug 1464 in San Lorenzo.
    2. 8. Lorenzo di Giovanni von Medici wurde geboren in cir 1395; gestorben am 23 Sep 1440 in Careggi.

  2. 24.  Giacomo (Muzio) Attendolo (Sforza)Giacomo (Muzio) Attendolo (Sforza) wurde geboren am 10 Jun 1369 in Cotignola (Sohn von Giovanni Attendolo); gestorben am 4 Jan 1424 in L'Aquila.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Condottiere (bäuerlicher Herkunft)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Muzio_Attendolo_Sforza (Aug 2023)

    Giacomo oder Muzio Attendolo, manchmal auch Giacomuzzo (* 10. Juni 1369 in Cotignola in der Romagna; † 4. Januar 1424 im Fluss Pescara bei L’Aquila) war ein Condottiere bäuerlicher Herkunft. Er war der Sohn von Giovanni Attendolo und von Elisa, die vermutlich eine Tochter des Ugolino Petracini war.

    Muzio Attendolo wurde der Anführer der Bande von Abenteurern, die ihn zuvor entführt hatte. Er nahm den Namen Sforza an, was Bezwinger bedeutet, kämpfte für Perugia, Mailand und Florenz, diente in Neapel unter Königin Johanna II., kämpfte gegen die Spanier, diente Papst Martin V., der ihn zum römischen Grafen erhob.

    In seinem Dienst für Johanna II. beherrschten Sforza und ihr Liebhaber Pandolfo Alopo die Königin völlig, während die Barone des Königreichs ihr einen Ehemann an die Seite stellen wollten, der stark genug sein sollte, die Macht ihrer Favoriten zu brechen, aber nicht selbst König werden wollte. Die Wahl fiel auf Jakob II. von La Marche (1370–1438), die Hochzeit wurde 1415 gefeiert. Jakob machte sich jedoch zum König, ließ Alopo töten, Sforza einkerkern und hielt seine Frau fast in Isolation, was wiederum zu Reaktionen bei den Baronen führte, die Jakob zwangen, Sforza freizulassen, auf sein Königtum zu verzichten und schließlich das Land zu verlassen.

    Kurz darauf sandte Johanna Sforza aus, ihre Macht in Rom wiederherzustellen, wo die Neapolitaner nach Ladislaus’ Tod verjagt worden waren. Sforza drang in die Stadt ein und zwang den Condottiere Braccio da Montone, der Rom im Auftrag des Papstes verteidigte, abzuziehen (1416). Als aber Oddo Colonna 1417 als Martin V. zum Papst gewählt worden war, verbündete dieser sich mit Johanna, die wiederum versprach, Rom aufzugeben und Sforza nach Neapel zurückzuholen. Letzterer fand sich nun ohne Einfluss bei der Königin, die jetzt völlig von ihrem neuen Liebhaber Giovanni (Sergianni) Caracciolo dominiert wurde. In der Hoffnung, seine Position wiederherstellen zu können und Caracciolo zu vernichten, förderte Sforza die Ansprüche Ludwigs III. von Anjou auf den Thron Neapels, der Johannas Nachfolger nach ihrem Tod werden wollte, was auch die Zustimmung des Papstes fand. Durch Einflussnahme Caracciolas weigerte Johanna sich jedoch, Ludwig zu adoptieren, stattdessen rief sie Alfons V. von Aragon zu Hilfe, dem sie dafür die Erbschaft versprach und ihn 1420 adoptierte. Das Ergebnis dieser Diplomatie war ein Krieg zwischen Johanna und Alfons auf der einen, Ludwig und Sforza, letztere mit Unterstützung des Papstes, auf der anderen Seite, der 1422 mit dem Sieg der Monarchen und einem Friedensschluss endete. Meinungsverschiedenheiten zwischen den Aragonesen und Neapolitanern führten dann dazu, dass Caracciolo verhaftet wurde, woraufhin Johanna, um ihre eigene Sicherheit fürchtend, wiederum Sforza um Hilfe bat, der sie mit Mühe nach Aversa bringen konnte, wo sie 1423 Ludwig von Anjou anstelle des aus ihrer Sicht undankbaren Alfons adoptierte.

    Name:
    War der Begründer der Sforza-Dynastie.
    Sein Spitzname „Sforza“, was „Bezwinger“ bedeutet, wurde ihm von dem Condottiere Alberico da Barbiano wegen seiner körperlichen Kraft verliehen

    Beruf / Beschäftigung:
    Condottiere [ˌkondottiˈɛːre] (Plural: Condottieri) ist die Bezeichnung für einen Söldnerführer, wie ihn die italienischen Stadtstaaten vom späten Mittelalter bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts beschäftigten.
    Der Begriff leitet sich ab von italienisch condotta ‚Leitung‘. Die Form condottiere entspricht der im Italienischen bzw. Toskanischen um 1500 gebräuchlichen Form, im heutigen Italienisch lautet der Singular condottiero. Die italienische Mehrzahl condottieri ist international geworden. Die Einzahl wird im Deutschen in Analogie zu anderen italienischen Berufsbezeichnungen mit der Endung -iere geformt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Condottiere (Aug 2023)

    Gestorben:
    Muzio Attendolo Sforza ertrank auf einem Feldzug im Pescara bei L’Aquila.

    Giacomo + Lucia von Torsano. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 25.  Lucia von Torsano

    Notizen:

    Muzio hatte drei Söhne, die aber von seiner Mätresse Lucia von Torsano stammen:
    - Francesco I. Sforza (1401–1466), 1450 Herzog von Mailand
    - Alessandro Sforza (1409–1473), 1445 Herr von Pesaro
    - Bosio Sforza (1411–1476), Graf von San Fiora

    Kinder:
    1. 12. Herzog Francesco I. Sforza wurde geboren am 23 Jul 1401 in San Miniato; gestorben am 6 Mrz 1466 in Mailand.
    2. Alessandro Sforza wurde geboren am 29 Okt 1409 in Cotignola; gestorben am 3 Apr 1473 in Torre della Fossa.

  4. 26.  Filippo Maria ViscontiFilippo Maria Visconti wurde geboren am 23 Sep 1392 (Sohn von Gian Galeazzo Visconti und Caterina Visconti); gestorben am 13 Aug 1447.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Filippo_Maria_Visconti (Aug 2023)

    Filippo Maria Visconti (* 23. September 1392; † 13. August 1447) aus der Familie Visconti war der jüngere Sohn von Gian Galeazzo Visconti.

    Seit 1402 nominell Regent von Pavia, folgte er 1412 seinem grausamen Bruder Giovanni Maria Visconti als Herzog von Mailand nach. Ähnlich grausam und darüber hinaus äußerst empfindsam in Bezug auf seine eigene Hässlichkeit, war er kein großer Politiker und beschränkte sich darauf, so mächtige Condottieri wie Francesco Bussone da Carmagnola, Niccolò Piccinino und Francesco Sforza die Lombardei regieren zu lassen.

    Durch die Heirat mit Beatrice di Tenda im Jahr 1412, der unglücklichen Witwe des Condottiere Facino Cane de Casale, der seinem Bruder gedient hatte, erhielt Filippo Maria nahezu eine halbe Million Florin sowie Facinos Truppen. Beatrice war die Tochter des Wilhelm Lascaris di Ventimiglia, Graf von Tenda, dessen ligurische Familie in weiblicher Linie von dem abgesetzten byzantinischen Kaiserhaus der Laskariden abstammte. 1418 wurde Beatrice unter dem Vorwurf des Ehebruchs mit Michele Orombelli verhaftet und auf der Burg Binasco enthauptet. Ihr tragisches Schicksal wurde 1833 in der Oper Beatrice di Tenda von Vincenzo Bellini verarbeitet.

    In zweiter Ehe heiratete Filippo Maria am 2. Dezember 1427 Maria von Savoyen († Februar 1479), die Tochter des Herzogs Amadeus VIII. Beide Ehen blieben kinderlos. Die Mutter seiner unehelichen Tochter Bianca Maria (* um 1424; † 23. Oktober 1468) war Agnes del Maino († nach 13. August 1447), Tochter des Ambrosio del Maino.

    Filippo Maria Visconti starb 1447 als der letzte Visconti in männlicher Linie. Ihm folgte im Herzogtum, nach der kurzlebigen ambrosianischen Republik, 1450 Francesco Sforza, der am 25. Oktober 1441 Filippo Marias Tochter Bianca Maria geheiratet hatte (siehe Sforza).

    Durch sein Interesse an luxuriösen Spielkarten wurde Filippo Maria Visconti in der Neuzeit bekannter als durch seine politisch nicht unbedeutende Rolle in der frühen Renaissance. Er war vermutlich Auftraggeber eines besonders teuren Satzes von Karten, es wird die unglaubliche Summe von 1500 Dukaten genannt. Dieser (nicht erhaltene) Kartensatz gehörte wohl zur Gruppe der Visconti-Sforza-Trionfikarten, einer frühen Form der Tarotkarten.

    Gestorben:
    Filippo Maria Visconti starb als der letzte Visconti in männlicher Linie. Ihm folgte im Herzogtum, nach der kurzlebigen ambrosianischen Republik, 1450 Francesco Sforza, der Filippo Marias Tochter Bianca Maria geheiratet hatte.

    Filippo + Agnes del Maino. Agnes gestorben in nach 13 Aug 1447. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 27.  Agnes del Maino gestorben in nach 13 Aug 1447.

    Notizen:

    Geburt:
    Agnese war die Tochter von Ambrogio del Maino, einem Mailänder Edelmann. Sie diente Filippos Ehefrau Beatrice di Tenda als Hofdame.

    Notizen:

    Die Mutter seiner unehelichen Tochter Bianca Maria war Agnes del Maino, Tochter des Ambrosio del Maino.

    Filippo und Agnese hatten neben Bianca Maria noch eine weitere Tochter, die entweder Caterina Maria oder Lucia Maria hieß und 1426 geboren wurde, aber kurz nach der Geburt verstarb.

    Kinder:
    1. 13. Bianca Maria Visconti wurde geboren am 31 Mrz 1425; gestorben am 23 Okt 1468 in Cremona.


Generation: 6

  1. 48.  Giovanni AttendoloGiovanni Attendolo wurde geboren in 1319 (Sohn von Muzio Attendolo); gestorben in cir 1385.

    Notizen:

    Name:
    Die Familie Attendolo zählte zum bäuerlichen Kleinadel in Cotignola in der Provinz Ravenna, die nach ihrer Übersiedlung nach Mailand im 15. Jahrhundert die Sforza-Dynastie begründete.
    Der Gründer der Familie war Muzio Attendolo, geboren im 13. Jahrhundert, Vater von Giovanni, der wiederum Vater von Giacomo, genannt „Muzio“, war. Letzterer wurde von Papst Johannes XXIII. zum Grafen von Cotignola ernannt und war der Begründer der Sforza-Dynastie. Sein Spitzname „Sforza“, was „Bezwinger“ bedeutet, wurde ihm von dem Condottiere Alberico da Barbiano wegen seiner körperlichen Kraft verliehen und blieb ihm bis zu seinem Tod am 4. Januar 1424 in Pescara erhalten. Auf Wunsch der Königin des Königreichs Neapel Giovanna II. d'Angiò-Durazzo, deren Großkonstabler Muzio war, ließen seine Nachkommen den Familiennamen Attendolo durch Sforza ersetzen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Attendolo_(Adelsgeschlecht) (Aug 2023)

    Kinder:
    1. 24. Giacomo (Muzio) Attendolo (Sforza) wurde geboren am 10 Jun 1369 in Cotignola; gestorben am 4 Jan 1424 in L'Aquila.

  2. 52.  Gian Galeazzo ViscontiGian Galeazzo Visconti wurde geboren am 16 Okt 1351 in Pavia, Italien (Sohn von Galeazzo II. Visconti); gestorben am 3 Sep 1402 in Melegnano.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Mailand; Herzog von Mailand

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gian_Galeazzo_Visconti (Okt 2017)

    Gian Galeazzo Visconti (auch Giangaleazzo Visconti oder veraltet Johann Galeaz(zo) Visconti; * 16. Oktober 1351 in Pavia; † 3. September 1402 in Melegnano) war der mächtigste Visconti. Er wurde 1378, nach dem Tod seines Vaters Galeazzo II. Visconti, Mitherrscher in Mailand neben seinem Onkel Bernabò Visconti. Im Mai 1385 brachte er in einem Handstreichverfahren die gesamte Macht an sich, wurde alleiniger Herrscher und ließ wenig später seinen Onkel Bernabò vergiften.

    Leben
    Gian Galeazzo Visconti legte den Grundstein zur Kathedrale von Mailand, ließ in Pavia die Certosa und die Brücke über den Ticino bauen, förderte die Universität Pavia, gründete die Bibliothek dort und ließ die Universität Piacenza wiederherstelllen. Auch vollendete er dort den prächtigen Palast, den schon sein Vater Galeazzo begonnen hatte und verlegte dorthin seine Bibliothek und seine große Sammlung von Reliquien der Heiligen. Seine Verwaltung war ausgezeichnet, er war ein fähiger und wirtschaftlich denkender Herrscher und galt als einer der reichsten Fürsten seiner Zeit.
    → Hauptartikel: Stundenbuch von Giangaleazzo Visconti, Herzog von Mailand
    Mit dem Ziel, ganz Oberitalien in seine Hand zu bekommen, eroberte er 1387 Verona und Vicenza und 1388 Padua. Er bedrohte gegen den Zusammenhalt einer feindlichen Liga zeitweise durch Dammbauten am Mincio Mantua und im Süden die Toskana, als die mit Florenz verfeindeten Kommunen und die ghibellinischen Feudalherren sich in seine Klientel begaben. 1399/1400 erwarb er sogar die offizielle Signorie von Pisa, Siena und Perugia. Seine vorbereitende Kriegführung um Padua, das 1390 von der Liga wieder befreit worden war und die Rückkehr der Carrara gesehen hatte, sah noch im Sommer 1402 Dammbauten zur Umleitung der Brenta in den Bacchiglione. Insbesondere den Italienzug der Deutschen bzw. von Ruprecht schlug er 1401/02 blutig ab, ddaneben - in den vorausgegangenen Jahren - einige Interventionen unter dem Grafen Jean d'Armagnac und unter Stephan III. von Bayern. Letztere waren dynastisch mit dem 1385 gestürzten Onkel Bernabò Visconti und dessen Kindern oder Kindeskindern in Beziehung zu setzen.
    Gian Galeazzo war auf dem Höhepunkt seiner Macht, hatte Ende Juni 1402 Bologna an sich gerissen und drohte über die Apenninen auch gegen Pistoia und Florenz vorzustoßen, als er am 3. September 1402 im Alter von 50 Jahren an der Pest starb. Seinine Söhne aus zweiter Ehe, Giovanni Maria Visconti und Filippo Maria Visconti, waren zu der Zeit noch Kinder und kamen unter den Schutz des Condottiere Facino Cane de Casale. Die meisten seiner Eroberungen gingen an seine selbstsüchtigen Generale verloren. Außerdem konnte Florenz in der unsicheren Periode Pisa unterwerfen, während Venedig gegen Padua freie Hand hatte.

    In langfristiger Perspektive geht auf Gian Galeazzo Visconti die Verbindung seiner Tochter Valentina Visconti mit Louis de Valois, dem Herzog von Orléans, zurück mitsamt der Satzung im Ehevertrag, das Erlöschen der Visconti in seiner Linie berechtigte die Orléans zum Erbgang. Dies war spätestens nach dem Tod von Filippo Maria Visconti 1447 und der nur über Bastardin legitimierten Nachfolge von Francesco Sforza prekär und war bis zum Ende des 15. Jahrhunderts Mitgrund für Frankreichs Drohungen und schließlich für die Eroberung von Mailand 1499/1500. Aus dem Doppelspiel einer Versicherung gegenüber Frankreich oder der Reichsherrschaft ist weiterhin erwähnenswert die durch den römisch-deutschen König Wenzel 1395 gegen eine Zahlung von 100.000 Florin gewährte Erhöhung zum Herzog von Mailand. Anbei wurde die Grafschaft Pavia dem Herzogtum zugeteilt und 1397 durch eine Erhöhung zum Herzog der Lombardei komplettiert. Die Finanzkraft Gian Galeazzos betrug anhand von Steuereinnahmen mindestens 1,2 Millionen Gulden, teils sogar das Doppelte.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Mailand

    Gian heiratete Caterina Visconti am 2 Okt 1380. Caterina (Tochter von Bernabò Visconti und Beatrice Regina della Scala (Scaliger)) wurde geboren in 1360; gestorben am 17 Okt 1404. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 53.  Caterina ViscontiCaterina Visconti wurde geboren in 1360 (Tochter von Bernabò Visconti und Beatrice Regina della Scala (Scaliger)); gestorben am 17 Okt 1404.

    Notizen:

    Gian Galeazzo und Caterina hatten folgende Kinder:
    • Eine Tochter (* Juni 1385, † 9. Juli 1385 in Pavia)
    • Giovanni Maria Visconti (* 7. September 1388, † 16. Mai 1412 ermordet in San Gottardo) 2. Herzog von Mailand (1402 – 1412), heiratet 1408 Antonia Malatesta, eine Tochter von Andrea Malatesta, des Herren von Cesena etc. und der Rengarda Alidoi (+ September 1401), einer Tochter des Bertrando Alidosi († vor 1391) des vierten Herren von Imola seines Hauses und der Elisa Tarlati. (Keine Kinder)
    • Filippo Maria Visconti (* 23. September 1392; † 13. August 1447), 3. Herzog von Mailand (1412 – 1447), war zweimal verheiratet: Am 24. Juli 1412 mit Beatrice di Ventimiglia- Lascaris (* 1372, † enthauptet 13. September 1418) und am 24. Septemer 1428 mit Maria von Savoyen (* Jänner 1411, † 22. Februar 1469), einer Tochter des Amadeus VIII. 1. Herzog von Savoyen (1416 – 1440) (später Gegenpapst Felix V. (1439 – 1449)). Nachkommen hatte Filippo Maria Visconti jedoch nur aus seiner Beziehung zu Agnese del Maino († nach 13. August 1447), einer Tochter des Ambrosio del Maino.

    Verheiratet:
    Gian Galeazzo Visconti heiratete in zweiter Ehe seine Cousine, Caterina Visconti eine Tochter seines Onkels Bernabò Visconti, Herr von Mailand etc. und der Beatrice (Regina) della Scala, einer Tochter von Mastino II. della Scala, des Herren von Verona.

    Kinder:
    1. 26. Filippo Maria Visconti wurde geboren am 23 Sep 1392; gestorben am 13 Aug 1447.