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König García IV. Ramírez von Navarra, der Restaurator

König García IV. Ramírez von Navarra, der Restaurator

männlich 1112 - 1150  (38 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  König García IV. Ramírez von Navarra, der Restaurator König García IV. Ramírez von Navarra, der Restaurator wurde geboren in cir 1112 (Sohn von Herr Ramiro Sánchez von Navarra und Cristina Rodríguez de Vivar); gestorben am 21 Nov 1150.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1134-1150, Königreich Navarra; König von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Navarra

    Notizen:

    Neben seinen ehelichen Kinder hatte er mit einer Mätresse einen illegitimen Sohn:

    • Rodrigo Garcés († 1172), Graf von Montescaglioso.

    https://de.wikipedia.org/wiki/García_IV._(Navarra)

    García IV. der Restaurator (baskisch Gartzia Berrezarlea, spanisch García el Restaurador; * um 1112, † 21. November 1150), war ein König von Navarra aus dem Haus Jiménez. Er wird gelegentlich auch als García VI. gezählt, sofern die Könige von Pamplona aus dem Haus Iñiguez mit einbezogen werden.

    Leben
    Garcia IV. war ein Sohn des navarresischen Infanten Ramiro Sánchez, Herr von Monzón und Logroño, und der Cristina Rodríguez, einer Tochter des berühmten Rodrigo Díaz „El Cid“ de Vivar.[1] Sein Großvater Sancho Garcés war ein unehelicher Sohn des Königs García III. von Navarra gewesen, weshalb er nach der Ermordung seines Halbbruders Sancho IV. 1076 in der Thronfolge der Könige von Aragón übergangen worden war, die ebenfalls dem navarresischen Haus Jiménez angehörten. Navarra und Aragón waren seither für mehrere Jahrzehnte in Personalunion vereint gewesen.
    Nach dem Tod seines Vaters übernahm García die Herrschaft in Monzón und Logroño und diente seither seinem Vetter, König Alfons I. von Aragón-Navarra. Im August 1134 kämpfte er in der Schlacht von Fraga gegen die Mauren mit und floh nach der Niederlage mit dem tödlich verwundeten König in das Kloster San Juan de la Peña, wo der König starb.[2] Obwohl Alfons I. seine Königreiche per Testament den Ritterorden der Templer und Hospitaliter vermachte, überging der aragónesische und navarresische Adel diesen letzten Willen. Während die Aragónesen mit Ramiro II. den Bruder des toten Königs zu ihrem neuen König wählten, entschieden sich die Navarresen in Pamplona für García, um so die nunmehr 58-jährige Personalunion mit dem ungeliebtten Aragón zu beenden.[3] Die zwei neuen Könige räumten die dadurch entstandenen Konfliktfelder im Frühjahr 1135 bei einem Treffen in Vadoluongo aus, indem das Verhältnis Garcías gegenüber Ramiro II. wie das eines Sohnes zu seinem Vater definierrt wurde, was also einer Adoption mit inbegriffener Unterordnung Navarras gegenüber Aragón gleichkam. Dieses Verhältnis weichte García aber noch im selben Jahr auf, als er in Nájera gegenüber König Alfons VII. von León-Kastilien als dessen Vasall huldigte und von diesem den Schwertleite erhielt.[4] Der leónesische König beanspruchte nämlich eine imperiale Oberhoheit als „Kaiser von ganz Spanien“ über alle Reiche der iberischen Halbinsel.
    Aber auch mit dem „Kaiser“ geriet García bald in Konflikt, als er seine Vasallität aufkündigte und Ansprüche auf La Rioja erhob, ein alter navarresischer Landstrich, der schon länger unter der Kontrolle von León-Kastilien stand. Dazu verbündete er sich mit Alfons I. von Portugal und vereinbarte mit ihm einen Zweifrontenkrieg gegen Alfons VII.[5] Gegenüber dem „Kaiser“ geriet García jedoch schnell in die Defensive, nachdem sein Verbündeter nach unterlegenem Kampf früh aufgab. Weiterhihin verbündete sich Alfons VII. mit Raimund Berengar IV. von Barcelona, der seit 1137 auch in Aragón herrschte; und beide Herrscher griffen nun ihrerseits Navarra an zwei Fronten an. Während García gegen den Grafen von Barcelona in einer Schlacht zunächst noch siegreich war, musste er gegen Alfons VII. eine Niederlage hinnehmen.[6] Nachdem seine Feinde im Februar 1140 im Pakt von Carrión die Aufteilung von Navarra vereinbart hatten, unterwarf sich García auf Vermittlung des Grafen Alfons Jordan von Toulouse erneut dem „Kaiser“ und sprengte somit die Allianz seiner Gegner.[7] Die Unterwerfung wurde durch seine Verlobung mit einer Tochter des „Kaisers“ untermauert.[8] Den Krieg gegen den Grafen von Barcelona setzte García hingegen fort und besetzte zeitweise Tarragona. Im Jahr 1147 nahm er an dem Feldzug zur Eroberung von Almería teil.[9]

    Ehen

    In erster Ehe war García nach 1130 mit der französischen Adligen Margarete de l'Aigle († 25. Mai 1141) verheiratet, Tochter von Gilbert, Herr von l'Aigle und dessen Gattin Juliane von Le Perche.

    Am 24. Juni 1144 heiratete er unter großem Pomp in León in zweiter Ehe Urraca la Asturiana (* 1132; † 1189), eine illegitime Tochter Alfons' VII. von León-Kastilien.[10]

    Mit einer Mätresse hatte er einen illegitimen Sohn:
    • Rodrigo Garcés († 1172), Graf von Montescaglioso.



    Literatur
    • Ludwig Vones: García (Ramírez) IV. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 1110.
    • Elena Lourie: The Will of Alfonso I, "El Batallador," King of Aragon and Navarre: A Reassessment, in: Speculum 50 (1975), S. 635–651.
    • Antonio Ubieto Arteta: Navarra-Aragón y la Idea Imperial de Alfonso VII de Castilla. In: Estudios de Edad Media de la Corona de Aragón. Bd. 6 (1956), S. 41–82.
    Weblinks
     Commons: García Ramírez of Navarre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Don García Ramírez Infante de Navarra bei fmg.ac (englisch)
    Fußnoten
    1 Crónica Latina de los reyes de Castilla, Buch I, §5. (online).
    2 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §58, S. 83.
    3 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §62, S. 84–85.
    4 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §63, S. 85.
    5 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §73–74, S. 90–91.
    6 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §88–89, S. 97–98.
    7 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §90, S. 98–99.
    8 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §91, S. 99.
    9 Poema de Almería, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), §275, S. 174.
    10 Chronica Adefonsi imperatoris, hrsg. von Glenn Edward Lipskey in: The Chronicle of Alfonso the Emperor. (1972), Buch I, §91–92, S. 99–101.

    García heiratete Königin Margarete von Navarra (de l’Aigle) in nach 1130. Margarete (Tochter von Gilbert de l’Aigle und Juliane (Juliette) von Le Perche) wurde geboren in 1104; gestorben am 25 Mai 1141; wurde beigesetzt in Cathédrale Santa Maria, Pamplona, Spanien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Das Paar hatte zwei Töchter und einen Sohn:
    • Margarete (* 1128; † 1183), ∞ 1150 mit König Wilhelm I. von Sizilien (1122–1166).
    • Sancho VI. der Weise (* 1133; † 1194), König von Navarra 1150–1194.
    • Blanka (* 1137; † 1156), ∞ mit König Sancho III. von Kastilien (1134–1158).

    Kinder:
    1. König Sancho VI. von Navarra, der Weise wurde geboren in 1133; gestorben am 27 Jun 1194 in Pamplona.
    2. Prinzessin Blanka von Navarra wurde geboren in nach 1133; gestorben am 12 Aug 1156; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria la Real, Nájera.

    García heiratete Urraca von León (von Kastilien), la Asturiana am 24 Jun 1144 in León España. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Das Paar hatte eine Tochter:
    • Sancha (* 1148; † 1176), 1. ∞ 1165 mit Gaston V. († 1170), Vizegraf von Béarn (Haus Gabarret); 2. ∞ 1173 mit Pedro Manrique de Lara, Vizegraf von Narbonne (Haus Lara).


Generation: 2

  1. 2.  Herr Ramiro Sánchez von NavarraHerr Ramiro Sánchez von Navarra wurde geboren in 1070 (Sohn von Sancho Garcés von Navarra und Constanza); gestorben in 1116.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Monzón; Herr von Monzón

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ramiro_Sánchez_de_Navarra (Okt 2017)

    Ramiro Sánchez de Navarra (* 1070; † 1116) war Herr von Monzón.
    Sein Vater war Sancho Garcés de Navarra, der wiederum illegitimer Sohn des Königs García Sánchez III. von Navarra war. Ramiro war verheiratet mit Cristina Rodríguez, einer Tochter von Rodrigo Díaz de Vivar, genannt El Cid. Ramiro war Teilnehmer des Ersten Kreuzzuges und nahm an der Eroberung Jerusalems im Jahre 1099 teil. Zur Erinnerung ließ er in seiner Heimat Navarra durch sein Testament von 1113 den Bau der Kapelle Santa María de La Piscina verfügen, die 1137 eingeweiht wurde.

    Ramiro + Cristina Rodríguez de Vivar. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Cristina Rodríguez de Vivar (Tochter von Rodrigo Díaz de Vivar, El Cid und Jimena Díaz).

    Notizen:

    Cristina und Ramiro hatten vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter.

    Notizen:

    Nachkommen:
    • García IV. Ramírez († 1150), 1134 König von Navarra.
    • Alfonso Ramirez († 1164), Herr von Castroviejo.
    • Elvira Ramírez († um 1163), ∞ I) 1115 Ladron d'Alava, ∞ II) 1137 Rodrigo de Manzanedo.
    • Sancho Ramírez „de la Piscina“, Herr von Peñacerrada, Arellano und Puelles.

    Kinder:
    1. 1. König García IV. Ramírez von Navarra, der Restaurator wurde geboren in cir 1112; gestorben am 21 Nov 1150.


Generation: 3

  1. 4.  Sancho Garcés von NavarraSancho Garcés von Navarra (Sohn von König García III. von Navarra (Jiménez), der von Nájera ); gestorben in nach 29 Nov 1074.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sancho_Garcés_de_Navarra (Nov 2018)

    Sancho Garcés († nach dem 29. November 1074) war ein Angehöriger des Hauses Jiménez. Er war ein unehelicher Sohn des Königs García III. von Navarra und damit ein Halbbruder des Königs Sancho IV. von Navarra.[1]

    Sancho Garcés wird erstmals am 7. Dezember 1057 mit seiner Frau Constanza urkundlich genannt.[2] Er war Herr von Uncastillo und Sangüesa. Einer wenig glaubwürdigen Überlieferung aus dem 12. Jahrhundert zufolge habe er seine Halbschwester Alberta vergewaltigt, welche die Ehefrau des Königs Sancho II. von Kastilien war, worauf er an den Hof seines Onkels Ramiro I. von Aragón fliehen musste, der wiederum der Rache des Königs von Kastilien in der Schlacht von Graus zum Opfer fiel.[3] Tatssächlich hatte García III. von Navarra keine Tochter namens Alberta. Mit seiner Frau wird Sancho Garcés letztmals am 29. November 1074 urkundlich genannt, als er von Sancho IV. eine Schenkung erhielt.[4] Ob er bei der Ermordung seines Halbbruders Sancho IV. 1076 noch lebte, ist also unklar.

    Sancho + Constanza. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Constanza

    Notizen:

    Connstanza und Sancho Garcés hatten zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn.

    Notizen:

    Mit Constanza hatte Sancho Garcés zwei Kinder:
    • Estefanía Sánchez († nach 19. April 1129), ∞ mit Fruela Díaz, Mayordomo des Königs Alfons VI. von León-Kastilien.
    • Ramiro Sánchez († 1116); Vater des Königs García IV. von Navarra.

    Kinder:
    1. 2. Herr Ramiro Sánchez von Navarra wurde geboren in 1070; gestorben in 1116.

  3. 6.  Rodrigo Díaz de Vivar, El Cid Rodrigo Díaz de Vivar, El Cid wurde geboren in ca 1045 bis 1050 in möglicherweise in Vivar/Bivar; gestorben am 10 Jul 1099 in Valencia; wurde beigesetzt in Kloster San Pedro de Cardeña bei Burgos.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/El_Cid

    El Cid [θið], eigentlich Rodrigo Díaz de Vivar (* um 1045 bis 1050 möglicherweise in Vivar/Bivar; † 10. Juli 1099 in Valencia) war ein kastilischer Ritter und Söldnerführer aus der Zeit der Reconquista, der in der Neuzeit zum spanischen Nationalhelden avancierte. Sein Beiname El Cid ist aus dem arabischen as-sayyid / السيّد / ‚der Herr‘ bzw. volkssprachlich sīdī / سيدي / ‚mein Herr‘ abgeleitet.

    Herkunft und Name
    Rodrigo (Kurzform Ruy) wurde als Sohn des kastilischen Kleinadligen (Infanzón) Diego Laínez und der Teresa Rodríguez geboren. Weder Jahr noch Ort der Geburt sind belegt. Die Vermutungen der Historiker zum Geburtsjahr schwanken zwischen 1041 und 1057, als wahrscheinlichste Hypothese gilt heute seine Geburt in der Zeit zwischen 1045 und 1050. Der Name Rodrigo Díaz bedeutet „Rodrigo, Sohn des Diego“, was der damaligen Konvention im Königreich Kastilien entsprach, als Nachnamen das vom VVornamen des Vaters abgeleitete Patronym zu verwenden. Der Zusatz „de Vivar“ und damit die Verknüpfung zu dem traditionell als Geburtsort genannten Dorf Vivar del Cid[1] in der Nähe von Burgos taucht erstmals um 1200 im Cantar de Mio Cid auf. In zeitgenössischen Urkunden ist Vivar als Geburtsort nicht belegt.
    Den Beinamen Campeador (bzw. lat. Campidoctor) führte Rodrigo – urkundlich belegt – schon zu Lebzeiten. Dabei handelt es sich um einen von campio (lat. Kämpe, Duellkämpfer) hergeleiteten Titel, der auf das siegreiche Bestehen von Zweikämpfen als Kampfesstellvertreter eines Kriegsherrn oder einer Streitpartei verweist. Im Deutschen wird dieser Beiname meist mit „der Kämpfer“ übersetzt, man könnte auch „Recke“ oder ganz wörtlich „der Champion“ sagen. Die Bezeichnung Rodrigos als mein Cid („Meo Çidi“) taucht hingegen urkundlich erst 50 Jahre nach seinem Tod in einem Gedicht erstmals auf. Es handelt sich um eine auch sonst belegte Anrede militärischer Führer oder Herren, die durchaus schon zu der Zeit gebraucht worden sein könnte, in der Rodrigo Díaz als Söldnerführer in der spanischen Levante operierte oder Valencia beherrschte; zeitgenössische Belege dafür gibt es aber nicht.

    Aufstieg
    Rodrigos Vater hatte sich als Soldat im Krieg gegen Navarra Verdienste erworben, und dessen Vater Laín Núñez taucht als Zeuge in Urkunden König Ferdinand des Großen von Kastilien und León auf. Der Legende nach geht seine väterliche Linie bis auf Laín Calvo zurück, einen der sagenhaften „Richter“ Kastiliens.[2] Auch sein Großvater mütterlicherseits, Rodrigo Álvarez, war Anhänger Ferdinands und verwaltete im Auftrag des Königs mehrere Burgen im Grenzgebiet. Nach dem Tod seines Vaters (um das Jahr 1058) kam Rodrigo als Halbwaise an den Hof König Ferdinands und wurde dort zusammen mit dessen Sohn Sancho erzogen.
    Nach dem Tod des Königs 1065 und der Aufteilung des Reiches unter seinen drei Söhnen blieb er im Gefolge Sanchos, der als Sancho II. König von Kastilien wurde und die Herrschaft über die anderen beiden Teilreiche Galicien und León anstrebte. Rodrigo bekleidete das Amt eines königlichen Bannerträgers (Alférez Real oder Armiger Regis) und errang in dieser Funktion erste militärische Erfolge als Truppenführer. Bereits in seiner Zeit am kastilischen Hof erhielt er den Beinamen el Campeador.
    Während der Belagerung von Zamora wurde Sancho 1072 ermordet. Als sein Bruder und Kontrahent Alfons VI. die Königreiche León und Kastilien wieder vereinigte, soll ihm Rodrigo Díaz als Alférez der Legende nach einen von den kastilischen Ständen (Cortes) angeblich verlangten Reinigungseid abgenommen haben, mit dem Alfons beteuerte, nichts mit dem Tod seines Bruders zu tun zu haben. Die Historizität dieser Eidesleistung wird jedoch heute von der Mehrzahl der Autoren stark angezweifelt oder bestritten.[3] Jedenfalls blieb Rodrigo wie viele andere Gefolgsleute Sanchos im Dienste des neuen Königs, musste das Amt des Bannerträgers jedoch abgeben. Es wurde kurze Zeit darauf von einem zum Grafen von Nájera avancierten kastilischen Ritter namens García Ordóñez bekleidet, der in der Legende eine Rolle als höfischer Widersacher Rodrigos spielt (was vermutlich der Wirklichkeit entspricht). Um 1075 heiratete Rodrigo Díaz die in frühen Quellen als „Verwandte des Königs“ bezeichnete Jimena Díaz, deren tatsächliche Herkunft jedoch ungeklärt ist. Nach traditioneller Auffassung gilt sie als Tochter eines (nicht belegten) Grafen Diego von Oviedo, und es gibt auch Anhaltspunkte dafür, dass sie tatsächlich einer adligen asturischen Familie entstammte. Für den Ritter war mit dieser offenbar vom König arrangierten Heirat jedenfalls ein gesellschaftlicher Aufstieg verbunden, was sich besonders an dem urkundlich belegten großen Landbesitz des Paares zeigt. Auch trat Rodrigo bei mehreren Gelegenheiten als Mitglied von königlichen Schiedsgerichten in Erscheinung, die Streitigkeiten unter Adligen schlichteten.

    Verbannung und Eroberungen
    Nach eigenmächtigen Eroberungszügen und einer von König Alfons nicht gewünschten Einmischung in einen regionalen Konflikt, der 1079 zwischen den maurischen Kleinkönigreichen Sevilla und Granada im Süden der Halbinsel entstanden war und in dessen Verlauf es Rodrigo Díaz in der Schlacht von Cabra gelang, seinen auf der anderen Seite kämpfenden Konkurrenten García Ordóñez in demütigender Weise gefangen zu nehmen, fiel Rodrigo beim König in Ungnade und wurde aus seiner Heimat Kastilien veverbannt. Asyl fand er kurze Zeit später am Hof des maurischen Fürsten al-Mu'tamin von Saragossa. Formal in dessen Diensten stehend, schuf er eine stehende Söldnertruppe, mit der er in benachbarten Territorien unter anderem auch gegen christliche Gegner operierte, wobei sich seine Kämpfer hauptsächlich aus der erzielten Beute selbst finanzierten. Neben seinen Fähigkeiten als militärischer Führer trug auch diese neuartige Organisationsform mit zu den Erfolgen der „Bande“ bei, deren Führer man sich in dieser Phase als eine Art „Raubritter“ oder „Warlord“ vorstellen darf. Mit seiner stetig wachsenden Schar baute sich der Cid nach und nach eine eigene Machtposition in der Levante auf.
    Nach der schweren Niederlage der Kastilier gegen das von den maurischen Fürsten ins Land gerufene Heer der berberischen Almoraviden unter Yusuf ibn Taschfin in der Schlacht bei Zallaqa kam es ab 1086 zur zeitweiligen Annäherung zwischen dem Cid und Alfons VI. Etwa ab dieser Zeit übernahm Rodrigo nach und nach die Schutzherrschaft über das formal mit Kastilien verbündete maurische Fürstentum Valencia, das er vor der Eroberung durch die Katalanen unter Graf Berengar Raimund II. bewahrte und ab 1089/90 zum Bollwerk gegen die erneut vordringenden maurisch-almoravidischen Kräfte auszubauen suchte. Nachdem der aus der toledanischen Taifendynastie der Dhun-Nuniden stammende Fürst Yahya II. al-Qadir 1092 im Verlauf einer Stadtrevolte ermordet und die Stadt vorübergehend von almoravidischen Truppen besetzt worden war, nahm der Cid sie am 15. Juni 1094 ein und schlug das Entsatzheer der Almoraviden kurze Zeit später in der Schlacht von Cuarte. Gestützt auf die anti-almoravidische Partei unter den maurischen Stadtbewohnern und die kleinere Gruppe der Mozaraber, übernahm er daraufhin die Macht in Valencia und beherrschte das Königreich bis zu seinem Tod am 10. Juli 1099 als oberster Richter und Herr (Señor). Dabei gelang ihm zunächst noch die erfolgreiche Verteidigung gegen die vorrückenden Almoraviden, die er unter anderem im Januar 1097 unter Mithilfe von König Peter I. von Aragonien in der Schlacht bei Bairén nochmals empfindlich schlug. Schon wenige Jahre nach Rodrigos Tod wurde die Stadt aber endgültig für das almoravidische Reich erobert.

    Herrschaft in Valencia
    Rodrigos Herrschaft in Valencia wird in den Quellen übereinstimmend als ein strenges Regiment beschrieben. Berichtet wird von Spitzelwirtschaft, Folterungen und grausamen Bestrafungen ihm feindlich gesinnter Bürger. Maurisch-arabische Chronisten und Dichter beklagten den Verlust Valencias einhellig als schreckliche Katastrophe für die Bewohner (wobei ihre Schilderungen sicher auch propagandistische Überzeichnungen enthalten). Natürlich erlebte die Mehrzahl der (mehrheitlich muslimischen) Einwohner diese Zeit als Okkupation. Allen war das Tragen von Waffen verboten; Gegner des Regimes wurden der Stadt verwiesen und mussten sich außerhalb der Mauern in der Vorstadt Alcúdia ansiedeln, während wohlhabende Parteigänger des Cid ihre Besitzungen und innerstädtischen Häuser behalten durften. Dabei muss man sich die prekäre Lage des neuen Herrn dieser Stadt vor Augen halten, deren Umland ständig von feindlichen Kräften besetzt oder bedroht war und die sich daher praktisch dauernd in einer Art „Belagerungszustand“ befand. Offenbar bemühte sich der Cid in dieser Situation zumindest zeitweilig auch darum, religiöse Gegensätze zu überbrücken, um die Bevölkerung für sich zu gewinnen. Als Beauftragte für die Stadtregierung bediente er sich der Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Gleichzeitig versuchte er dem Anschein nach, christliche Siedler ins Land zu ziehen, da er in umliegenden Orten, in denen es bis dahin keine mozarabischen Christen gegeben hatte, Kirchen stiftete.
    Die Umwandlung der Hauptmoschee von Valencia in eine christliche Kathedrale folgte dem Beispiel, das König Alfons wenige Jahre zuvor nach der Eroberung von Toledo (1085) gegeben hatte: Dort war nach einer anfänglich „toleranten“ Politik, die die Rechte der muslimischen Bevölkerungsgruppen bewusst respektiert hatte, 1087 mit der Einsetzung des französischen Erzbischofs Bernard aus dem Cluniazenserorden, der als religiöser „Hardliner“ galt, eine radikale Kehrtwende vollzogen worden. Unter Missachtung früherer Versprechungen des Königs verfolgte der neue Erzbischof in Toledo eine kämpferische und kompromisslose Linie gegenüber den nichtchristlichen Bewohnern, was auch die Umwandlung wichtiger Moscheen in Kirchen einschloss. Auch in Valencia, dessen letzter bekannter mozarabischer (also einheimischer) Bischof 1087 gestorben war, erlangte mit dem Cluniazensermönch Jérôme de Périgord um 1098 ein Franzose und Vertrauter Bernards die Bischofswürde, der reichs- und kirchenpolitisch die Sache Toledos und der cluniazensischen Reformbewegung vertrat, was auch im Interesse des finanziell von Cluny abhängigen Königs lag. All dies muss im Kontext der damaligen kirchenpolitischen Umwälzungen gesehen werden (neben der Kreuzzugsbewegung etwa auch die erfolgreichen Bestrebungen Papst Urban II., selbst Franzose und Cluniazenser, in Spanien die Ersetzung des mozarabischen Ritus durch den römischen durchzusetzen). Inwieweit der Cid hier eingebunden war und ob diese Veränderungen seinen Interessen dienten oder sich gegen seinen Willen vollzogen, lässt sich schwer sagen und ist umstritten.
    Offenbar in der Absicht, Bündnisse zu festigen, verheiratete der Cid in dieser Zeit seine Töchter mit einflussreichen Adligen aus benachbarten Reichen: Eine Tochter, Cristina, heiratete Ramiro Sánchez de Navarra († 1116), der als Herr von Monzón (bei Huesca) eine bedeutende Machtposition im Königreich Aragonien innehatte (Cristinas und Ramiros gemeinsamer Sohn García wurde 1134 zum König von Navarra gewählt). Eine andere Tochter des Cid, María († vor 1105), heiratete 1098 den Grafen RRaimund Berengar III. von Barcelona (1082–1131). Später wurden diese Ereignisse im bekannten Heldenepos (El Cantar) zu einer sagenhaften Geschichte ausgedichtet, wonach die in der Legende „Elvira“ und „Sol“ genannten Töchter des Cid angeblich in erster Ehe mit den als Feiglingen charakterisierten Grafen von Carrión, den Brüdern Diego und Fernando Gómez, verheiratet waren, von denen sie misshandelt und verstoßen wurden und an denen der Vater blutige, aber gerechte Rache übte. Diese Sage, die einer historischen Grundlage entbehrt, ist mit dem Namen der Stadt Carrión de los Condes verbunden.

    Tod und Wirkung
    Auch der Tod des Cid ist legendär: In einem Hinterhalt tödlich verwundet, nahm er seinen Gefolgsleuten auf dem Sterbebett das Versprechen ab, den Feind erneut anzugreifen. Seinem Wunsch entsprechend band man den sorgfältig geschminkten Leichnam vor der Schlacht in voller Rüstung aufs Pferd. Sein treuer Hengst Babieca (der Legende nach ein Prototyp des weißen Andalusiers) trug den Toten mit dem Schwert in der Hand ins Getümmel voran. Auf diese Weise motiviert, errangen seine Leute einen glänzenden Sieg über die von der Erscheinung des Totgeglaubten erschreckten Berber.[4]
    Über die tatsächlichen Todesumstände ist wenig bekannt – wahrscheinlich starb El Cid im Bett, möglicherweise infolge einer Pfeilverwundung.
    Als Valencia 1102 kurz vor der Einnahme durch die Almoraviden stand, konnte der zu Hilfe gerufene Alfons VI. nur noch die Witwe und den Leichnam des Cid zusammen mit seinen Truppen aus der Stadt evakuieren, die er dem Feuer preisgeben musste. Das Ziel, den Vormarsch der berberischen Eroberer im Osten der Pyrenäenhalbinsel aufzuhalten, war damit gescheitert. Ein entscheidender Grund war wohl die Tatsache, dass der Cid keine männlichen Nachkommen mehr hatte, nachdem sein einziger Sohn Diego Rodríguez (über den sonst praktisch nichts bekannt ist) 1097 in der Schlacht von Consuegra bei Toledo den Tod gefunden hatte.
    Der Cid wurde in seiner kastilischen Heimat im Kloster San Pedro de Cardeña bei Burgos bestattet; heute befindet sich das Grabmal in der gotischen Kathedrale von Burgos. Das der Überlieferung zufolge von ihm benutzte Schwert Tizona, das lange Jahre im Armeemuseum in Madrid ausgestellt war, wurde im Mai 2007 von der Stadt Burgos erworben und kann heute zusammen mit anderen Relikten mit Bezug zu dem Nationalhelden ebenfalls in der Kathedrale der Stadt besichtigt werden.

    Ehe und Nachkommen
    Rodrigo Díaz „el Campeador“ heiratete zwischen 12. Juli 1074 und 12. Mai 1076 Jimena Díaz (* c. 1045, † c. 1116). Sie wird in der Historia Roderici als jüngere Verwandte (neptis) des Königs Alfons VI. von Kastilien bezeichnet. Nach Margarita Torres Sevilla[5] stammte sie aus dem Haus der Grafen von Céa und war eine Tochter von Diego Fernández Graf in Asturien († v. 24. Juli 1046) und dessen Gemahlin Cristina Fernández.
    Kinder:[6]
    • Cristina Rodríguez (* c. 1075), ∞ c. 1099 Ramiro Sánchez Infant von Navarra, Herr von Monzón (* 1064/1075, † 1115/1116). Dieser war ein Sohn des Infanten Sancho Garcés Herrn von Uncastillo und Sangüesa, der seinerseits ein illegitimer Sohn ds García III. Sánchez König von Navarra (1035–1054) war.[7] Kinder:
    • García Ramírez „el Restaurador“ König von Navarra (1134–1150)
    • Alfonso Ramírez Infant von Navarra († 1164), Herr von Castroviejo
    • Elvira Ramírez Infantin von Navarra († n. 1163 in Jerusalem), ∞ 1. (n. 1115) Ladrón Velas Herr von Álava; ∞ 2. (v. 1137) Rodrigo Gómez de Manzanedo
    • Sancho Ramírez „de la Piscina“, Herr von Peñacerrada, Arellano und Puelles
    • Diego Rodríguez (* c. 1076, X 1097), fiel in der Schlacht von Consuegra
    • María Rodríguez (* c. 1077, † v. 1105) ∞ c. 1099 als erste Frau von Raimund Berengar III. Graf von Barcelona (* 1082, † 1131). Tochter:
    • Jimena von Barcelona (* 1105/06); ∞ 1. (1. Oktober 1107) Bernardo III. Conde de Besalú († 1111); ∞ 2. (c. 1117) Roger III. Comte de Foix (* v. 1108, † 1147/48); Nachkommen: nur aus ihrer zweiten Ehe

    Mythos und Rezeption
    Schon früh wurde El Cid als Hauptperson der Legende, die seinen Namen trägt, zu einer literarischen Figur. Die vermutlich bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts entstandene Historia Roderici erzählt in recht nüchterner Sprache auf Latein von deden Taten des Cid. Von dem berühmten altspanischen Epos El Cantar de Mio Cid[8] existiert eine einzige, neuerdings[9] recht genau auf das Jahr 1235 datierte Handschrift, die in der Nationalbibliothek in Madrid verwahrt wird. Dabei handelt es sicch der heute herrschenden und von spanischen Forschern im Jahr 2006[10] bestätigten Meinung zufolge um eine Abschrift des von einem gewissen Pere Abat im Jahre 1207 aufgeschriebenen Originals des Epos. Manche Forscher vermuteten die mündlich oder schriftlich tradierten Ursprünge dieser Dichtung bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts; allerdings ist diese Meinung sehr umstritten und wird heute nur noch selten vertreten. In dem Werk wird der Cid als die Idealfigur spanischen Rittertums verherrlicht und (unhistorisch) als Verfechter oder Vorreiter der Kreuzzugsidee dargestellt. Deshalb wird großzügig darüber hinweggesehen, dass der Cid lange Zeit im Dienste maurischer Fürsten stand, denn er soll als Verteidiger der Christenheit und als Sieger über die Mauren erscheinen. Das Heldenepos (Chanson de geste) ist eines der großen Werke der spanischen mittelalterlichen Literatur und macht mengenmäßig mehr als die Hälfte der überlieferten spanischen Heldenepik aus.
    Ab dem späteren Mittelalter wurde der literarische Stoff des Cantar zum Sujet einer Vielzahl von nachgedichteten Ritterromanen, Chronistenberichten und Nacherzählungen. Mit der Zeit gab es immer neue Variationen und Ausdichtungen der Geschichtee. Sogar eine Art früher „Urheberrechtsstreit“ entwickelte sich daraus, als die 1636 aufgeführte und in Frankreich sehr erfolgreiche Tragikomödie Le Cid von Pierre Corneille eine literarische Fehde auslöste (Querelle du Cid). Das frühe Heldenlieied selbst geriet jedoch praktisch in Vergessenheit, es wurde erst 1779 veröffentlicht und dann von der das Mittelalter verherrlichenden Romantik wiederentdeckt. Hierzu trug im deutschsprachigen Raum auch das von Johann Gottfried Herder verfasste Versepos "Der Cid" bei, das zu einem seiner letzten Werke gehörte und sich vor allem in 19. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute.[11]
    Der Stoff und die Figur des Cid beschäftigte Autoren und Komponisten (Le Cid von Jules Massenet 1885 und Rodrigue et Chimène von Claude Debussy 1893) bis in die jüngste Zeit hinein. So veröffentlichte auch Herder 1805 eine Ballade über den spanischen Ritter (Der Cid. Nach spanischen Romanzen besungen durch J. G. von Herder). Eine (lange unerkannte) meisterhafte Travestie des herderschen Cid findet sich in Arno Schmidts Roman KAFF auch Mare Crisium von 1960.
    In Spanien erschien 1929 das viel beachtete historische Standardwerk La España del Cid (deutsch Das Spanien des Cid, München 1936–1937) des Philologen und Historikers Ramón Menéndez Pidal (1869–1968), der sich bleibende Verdienste um den Erhalt und die Erforschung der lange Zeit in seinem Besitz befindlichen Handschrift des Cantar, die er vor einem Verkauf ins Ausland bewahrte, erworben hat. Menéndez Pidal hatte sich die Forschung über den Cid zur Lebensaufgabe gemacht. Ungeachtet seines akribischen Studiums und seiner auf Sorgfalt, Detailtreue und Wissenschaftlichkeit bedachten Arbeitsweise zeichnete er insgesamt ein recht verklärtes Bild des Helden und neigte dazu, Theorien zu entwickeln oder nach Belegen zu suchen, die die Historizität der (heute größtenteils als legendär angesehenen) Schilderungen im Cantar untermauern. Mit seinem Werk, das auch im Kontext der jüngeren spanischen Geschichte seit 1898 kritisch zu würdigen ist und mit dem er explizit einen Beitrag zur Formung einer spanischen nationalen Identität leisten wollte,[12] trug er entscheidend zur Überhöhung der Figur zum „Nationalhelden“ und zum Weiterleben der Vorstellung von El Cid als einem mit König Artus oder Richard Löwenherz vergleichbaren ritterlichen Helden „ohne Furcht und Tadel“ bei.

    Verfilmung
    Sehr bekannt ist der von Anthony Mann im Jahre 1961 gedrehte Historienfilm El Cid mit Charlton Heston und Sophia Loren in den Hauptrollen. Dabei wirkte als wichtigster historischer Berater der damals schon über neunzigjährige Menéndez Pidal mit. Die Musik komponierte der auf Monumentalfilme spezialisierte Hollywood-Veteran Miklós Rózsa.
    Im April 2005 kam der spanische Zeichentrickfilm El Cid – Die Legende (2003, Originaltitel: El Cid: La Leyenda) in die deutschen Kinos.[13] Der Epilog dieses Trickfilms gibt sehr treffend die Kernaussage der Legende wieder, die vom Cantar ausgehend über Menéndez Pidal und Heston das Bild vom Cid bis heute prägt: „El Cid kämpfte nie für persönlichen Reichtum oder Ruhm, er kämpfte um die Vergebung seines Königs und für seine Ehre.“ Offensichtlich hat das jedoch mit der historischen Wirklichkeit nicht allzu viel zu tun.[14]

    Grabinschrift
    Die (von Menéndez Pidal verfasste) Grabinschrift für El Cid und seine Gemahlin in der Kathedrale von Burgos lautet:
    „Aquí yacen Rodrigo Díaz, el Campeador, muerto en Valencia en 1099, y su esposa Jimena, hija del conde Diego de Oviedo, de regia estirpe.
    A todos alcanza la honra del que en buena hora nació“
    „Hier ruhen Rodrigo Díaz, der Campeador,[15] gestorben zu Valencia im Jahre 1099, und seine Gemahlin Jimena, Tochter des Grafen Diego von Oviedo, aus königlichem Geschlecht. Alle erreicht die Ehre dessen, der zur rechten Stunde geboren ward.“
    Der zweite Satz der Inschrift ist ein sprachlich leicht modernisiertes Zitat aus dem Schluss des Cantar.[16] Die Aussage steht im Kontext der durch die Verheiratung seiner Töchter begründeten und im Cantar besonders hervorgehobenen Verwandtschaft des Cid mit den christlichen Herrschergeschlechtern der iberischen Halbinsel: Auf sie alle strahlt sein Ruhm ab, er gereicht ihnen allen zur Ehre, sie alle rühmen sich seiner. Menéndez Pidal deutet diese Aussage dann gewissermaßen um und bezieht sie auf „alle Spanier“ oder „alle Besucher“ der Grablege. Die Bezeichnung des Cid als den, „der zur rechten Stunde geboren ward“ (zu verstehen im Sinne von „unter einem glücklichen Stern“, „als Kind des Glücks“ o. ä.), ist eine in dem Epos häufig vorkommende, den Helden glücklich preisende Wendung.



    Literatur
    • El cantar del Mio Cid. Max Hueber Verlag, München 1998. ISBN 3-19-004113-X.
    • Der Cid – das altspanische Heldenepos, aus dem Spanischen übersetzt von Fred Eggarter, Stuttgart, Reclam, ISBN 978-3-15-000759-4.
    • R. Dozy: Geschichte der Mauren in Spanien. Bis zur Eroberung Andalusiens (711–1110). Leipzig 1874 (2 Bände).
    • Richard Fletcher: El Cid. Leben und Legende des spanischen Nationalhelden. Berlin 1999. ISBN 3-88679-312-5. (Hilfreiche Rezension hier).
    • Lexikon des Mittelalters, Bd. 2, Sp. 2078–2082; München 2002 (TB-Ausgabe). ISBN 3-423-59057-2.
    • Ramón Menéndez Pidal: The Cid and His Spain. Übersetzt [ins Englische] von Harold Sunderland. London 1971, ISBN 0-7146-1508-0. Die zweibändige dt. Ausgabe des Werkes unter dem Titel „Das Spanien des Cid“ stammt von 1936/37.
    • Don Manuel Malo de Molina: Rodrigo el Campeador; Madrid 1857.
    • Dolores Oliver Pérez: El Cantar de Mío Cid: génesis y autoría árabe; Almería 2008, ISBN 978-84-934026-7-9.
    • Timoteo Riaño Rodríguez, u. a.: El Cantar de Mio Cid, Bd. 1: El Manuscrito del Cantar (Die Handschrift des Cantar). Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes, Alicante 2003.
    • Dies.: Bd. 2: Fecha y autor del Cantar de Mio Cid (Datierung und Autorschaft des Cantar de Mio Cid). Ebda., 2006.
    • Frank Baer: Die Brücke von Alcántara. München 1988. ISBN 3-442-72087-7. (historischer Roman).
    Weblinks
     Commons: El Cid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über El Cid im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Artikel über den „Cantar de Mio Cid“ aus Kindlers neues Literaturlexikon: [1]
    • Englische Übersetzung des „Cantar de Mio Cid“ online: [2]
    • Der „Cantar de Mio Cid“ online (spanisch): [3]
    • (Fotografische Reproduktion der Originalhandschrift und mehrere Transkriptionen, Bilder und wissenschaftliche Arbeiten)
    • Der „Cantar de Mio Cid“ online und interaktiv (spanisch und englisch): [4]
    • (an der University of Texas entstandenes und derzeit wohl ansprechendstes Cid-Projekt im Internet: Man kann sich den gesamten Text vorlesen lassen und in Bildern der Originalhandschrift, Untertiteln oder in der englischen Übersetzung mit verflgen und dazu Kommentare lesen oder Illustrationen betrachten)
    • Touristische Reisebeschreibung auf den Spuren der Cid-Legende durch Spanien: [5] (Artikel von Manuel Meyer auf spiegel.de)
    • J. G. Herder: Der Cid; Fraktur-Reprint in der Arno-Schmidt-Referenzbibliothek der GASL, mit einer historischen Einleitung aus dem Jahre 1805 (PDF; 4,08 MB)
    Anmerkungen
    1 Siehe Homepage von Vivar del Cid; das Dorf hat heute ca. 140 Einwohner.
    2 Einer legendären Überlieferung zufolge wählten die Kastilier beim Tode Alfons II. von Asturien (842) zwei Richter, die ihre Angelegenheiten unabhängig vom asturischen Hof regeln sollten, was über lange Zeit als Geburtsstunde der Unabhängigket Kastiliens galt.
    3 vgl. Fletcher 1999, Riaño 2006 (s. Lit.)
    4 Nacherzählt von Lucy Berman in: Berühmte Pferde. Ihre Geschichten und Legenden. Hamburg, 1972. S. 45.
    5 Torres Sevilla-Quiñones de León, Margarita Cecilia: Linajes Nobiliarios en León y Castilla (Siglos IX -XIII). Junta de Castilla y León, Consejería de Educación y Cultura. Salamanca, 1999. ISBN 84-7846-781-5.
    6 Ricardo del Arco y Garay: Dos Infantes de Navarra, señores en Monzón. In: Príncipe de Viana. 10:249-74. 1949.
    7 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band II.Verlag von J.A.Stargardt, 1984; Tafel 56.
    8 Hinweis für Philologen: Das Wort Mio im Werktitel ist ein im modernen Spanischen nicht mehr existierendes atonales Possessivpronomen (Verwendung strukturell ähnlich wie port. meu, ital. mio und frz. mon) und schreibt sich (anders als das modene spanische Wort mío) ohne Akut.
    9 Untersuchung von Riaño Rodríguez und Gutiérrez Aja, 2003.
    10 Dies., 2006 (PDF; 387 kB).
    11 Johann Gottfried Herder: Der Cid. 1. Auflage. Band 667. Insel-Bücherei, 1984, ISBN 3-921846-44-7, S. 172.
    12 „Auch wenn ich mich mit der Erforschung unserer nationalen Vergangenheit beschäftige“, sagte Menéndez Pidal 1916 in einem Interview, „interessiert mich doch nichts so sehr wie unsere Gegenwart und unsere Zukunft“ (zitiert nach Fletcher, s. u). Dazu Fletcher: „Als ein Patriot, dessen Heimatland unruhige Zeiten durchmachte, präsentierte er seinen Landsleuten einen Nationalhelden, an dem sie sich erfreuen konnten und dessen Tugenden sie nacheifern sollten. Für Menéndez Pidal gab es keine Trennung zwischen Geschichte und Mythos. Der Cid der Geschichte war in seinem Charakter und in seinen Taten ebenso makellos wie der Cid der Sage.“ (a. a. O.)
    13 Näheres hier, Rezension hier.
    14 So sagt denn auch der Klappentext zu R. Fletchers Sachbuch El Cid (s. u.): „Eingebettet in 500 Jahre spanischer Geschichte schildert der Autor akribisch, wie und warum sich ein kastilischer Ritter aus dem 11. Jahrhundert in den Heros verwandlte, der er nie war.“ (Hervorhebung d. Verf.)
    15 Etwa: „der Kämpe, Recke“.
    16 Vers 3725: „A todos alcança ondra | por el q~ en buen ora naçio“.

    Rodrigo heiratete Jimena Díaz in zw 12 Jul 1074 und 12 Mai 1076. Jimena wurde geboren in cir 1045; gestorben in cir 1116. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Jimena Díaz wurde geboren in cir 1045; gestorben in cir 1116.

    Notizen:

    Jimena und El Cid hatten drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn.

    Kinder:
    1. 3. Cristina Rodríguez de Vivar
    2. María Rodríguez de Vivar gestorben in cir 1105.


Generation: 4

  1. 8.  König García III. von Navarra (Jiménez), der von Nájera König García III. von Navarra (Jiménez), der von Nájera (Sohn von König Sancho III. von Navarra (Jiménez), der Große und Königin Munia Mayor von Navarra (von Kastilien)); gestorben am 15 Sep 1054 in Schlachtfeld Atapuerca; wurde beigesetzt in Nájera.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1035-1054, Königreich Navarra; König von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Navarra

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/García_III._(Navarra) (Nov 2018)

    García III. der von Nájera[1] (spanisch García el de Nájera; † 15. September 1054 bei Atapuerca), war von 1035 bis 1054 König von Navarra aus dem Haus Jiménez.

    Er wird auch als García V. gezählt, wenn man die Könige von Pamplona mitrechnet.

    Er war der älteste Sohn von Sancho III. dem Großen, König von Navarra, Aragón und Kastilien. Beim Tod seines Vaters zerfiel dessen Reich unter seinen Söhnen. García kam als ältester legitimer Sohn auf den navarrischen Thron, während sein älterer illegitimer Halbbruder Ramiro I. die Thronfolge in Aragón antrat. Sein Bruder Gonzalo regierte in Ribagorza und Sobrarbe, Ferdinand I. in Kastilien und der Ehemann seiner Schwester Jimena, Bermudo III. in León. Die Folgezeit war von Streitigkeiten um diese Erbteilung bestimmt.
    1037 bot García seinem Bruder Ferdinand die militärische Unterstützung gegen dessen Schwager Bermudo III. von León an und kämpfte mit in der siegreichen Schlacht von Tamarón, in der Bermudo getötet wurde und die Ferdinand auf den Thron von León verhalf.[2] Die geleistete Hilfe war entscheidend für die Aufteilung der Grafschaft Kastilien unter den zwei Brüdern. García weitete die Grenzen seines Königreichs bis an die Bucht von Santander aus, dabei praktisch das gesamte baskische Territorium einschließend, während sich Ferdinand Leóns bemächtigte.
    1038 heiratete er Estefanía de Foix, Tochter Bernard Rogers, Graf von Foix und Bigorre, der er als Morgengabe neben anderen Gütern die ambabus Cambaribus, ein heute als Tierra de Cameros bekanntes Gebiet in der mittleren Rioja schenkte.
    1043 besiegte er seinen Bruder Ramiro I. in Tafalla. Die Schwäche der Taifa-Königreiche nutzte er erfolgreich dazu, seine Herrschaftsgebiet zu vergrößern, und eroberte Calahorra 1045. 1052 gründete er in Nájera das Kloster Santa María la Real de Nájera, nach dem er auch seinen Beinamen erhielt.[3]
    1057 marschierte er im Streit mit seinem Bruder Ferdinand um die Aufteilung der kastilischen Gebiete in dessen Ländereien ein. In der folgenden Schlacht von Atapuerca unterlag er einem Heer Ferdinands. García wurde im Verlauf der Schlacht von einem kastilischen Adligen getötet. Er wurde in Nájera begraben.
    Im folgte sein noch minderjähriger Sohn Sancho auf den Thron, der die Lehnshoheit Ferdinands über Navarra anerkennen musste.

    Gestorben:
    Im Verlauf der Schlacht von Atapuerca von einem kastilischen Adligen getötet.

    Kinder:
    1. 4. Sancho Garcés von Navarra gestorben in nach 29 Nov 1074.


Generation: 5

  1. 16.  König Sancho III. von Navarra (Jiménez), der Große König Sancho III. von Navarra (Jiménez), der Große wurde geboren in 990 (Sohn von König García II. Sánchez von Navarra (Jiménez), der Zitterer und Jimena Fernández von Cea (von León?)); gestorben am 18 Okt 1035.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Aragon; Graf von Aragon https://de.wikipedia.org/wiki/Aragonien
    • Titel (genauer): 1000-1035, Königreich Navarra; König von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Navarra

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sancho_III._(Navarra) (Okt 2017)

    Sancho III. der Große (baskisch Antso Nagusia, spanisch Sancho el Mayor; * um 990; † 18. Oktober 1035) war von 999 bis 1035 König von Navarra aus dem Haus Jiménez. Unter seiner Herrschaft erlangte Navarra kurzzeitig eine Vormachtstellung unter den christlichen Reichen Spaniens.

    Leben
    Sancho war ein Sohn des Königs García II. und der Jimena Fernández. Er folgte seinem um die Jahreswende von 999 auf 1000 gestorbenen Vater nach und stand bis 1004 unter einer Vormundschaftsregentschaft. In seinen frühen und kaum dokumentierten Herrscherjahren hatte er sein Königreich von den Folgen der verheerenden Überfälle der Mauren von Al-Andalus unter Almansor († 1002) zu erholen. Ab dem Jahr 1017 begann Sancho eine drangvolle Expansionspolitik, die ihn und seine Dynastie die Hegeemonie über die christlichen Reiche Spaniens verschaffte. Zuerst annektierte er in jenem Jahr die östlich an Navarra angrenzenden Pyrenäengrafschaften Sobrarbe und Ribagorza, nachdem dort das regierende und weitläufig mit ihm verwandte Grafenhaus ausgestorben war.[1] Beide Grafschaften hatten ursprünglich zur Spanischen Mark des Frankenreichs gehört, genauso wie das schon zu einem früheren Zeitpunkt annektierte Aragón. Im selben Jahr starb sein Schwiegervater, Graf Sancho García, worauf er als Vormund seines jungen Schwagers García Sánchez einen dominierenden Einfluss auf das westlich von Navarra gelegene Kastilien ausüben konnte.
    Der Tod König Alfons’ V. von León im Jahr 1028 beförderte Sanchos Aufstieg zum Hegemon der Christenreiche Spaniens entscheidend, da er unter ihnen nun der einzig regierungsfähige Herrscher war. Der neue König Leóns, Bermudo III., war nicht nur ein Kind von elf Jahren, sondern stand auch unter der Vormundschaft seiner Stiefmutter Urraca, die wiederum eine Schwester Sanchos war. Als im Jahr 1029 García Sánchez von Kastilien die Schwester des neuen leónesischen Königs, Sancha, heiraten wollte, wurde er nur kurz vor dem Hochzeitstag ermordet. Inwiefern Sancho in dieses Attentat verwickelt war, bleibt unklar; allerdings nutzte er den Tod seines Schwagers sofort aus und bemächtigte sich im Namen seiner Frau der Herrschaft in Kastilien. Diese Grafschaft sollte eines Tages seinem jüngsten Sohn Ferdinand als Erbe zufallen, für den Sancho im Jahr 1032 die Hochzeit mit der Infanta Sancha erzwang und damit die Anwartschaft auf den leónesischen Thron sicherte. Spätestens ab diesem Zeitpunkt übernahm Sancho selbst für Bermudo III. die Vormundschaftsregierung in León, das für ihn als die „Krone seines Reichs“ (imperiali culmine) galt, wie er dies in einer Urkunde aus jenem Jahr in seiner Titulierung zum Ausdruck brachte.[2] Seinem Anspruch gemäß umfasste dieses Reich ganz Spanien, als dessen König er sich bereits in einer Urkunde vom 27. Juni 1017 bezeichnete, also noch zu Lebzeiten Alfons’ V. von León, der ihm mindestens ebenbürtig gewesen war.[3] Bemerkenswerrt daran ist nicht nur, dass der Titel „König der Spanier“ hier erstmals überhaupt Verwendung fand, sondern dass Sancho auch als erster Herrscher südlich der Pyrenäen das Gottesgnadentum für sich reklamierte, ganz nach dem Vorbild der fränkischen Könige. Darüber hinaus war er auch der erste transpyrenäische König, der direkte Kontakte mit dem westfränkisch/französischen Hof aufnahm, als er sich zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt in Saint-Jean-d’Angély mit König Robert II. und Hererzog Wilhelm V. von Aquitanien zu einer diplomatischen Unterredung traf.[4] Spätestens nach dem Tod Alfons’ V. 1028 wurde das „spanische Königtum“ Sanchos Realität, was durch die vermehrte Verwendung dieses Titels in seinen Urkunden zum Ausdruck kam.[5] Von dem Abt Oliba wurde er in einem Brief als „König Iberiens“ anerkannt.[6] In seiner Münzprägung verwendete Sancho schließlich den Imperatorentitel (IMPERATOR/NAIARA), der bis dahin einzig von den leónesischen Königen gebraucht wurde, als Untermauerung ihres Anspruches auf das Erbe der über die iberische Halbinsel herrschenden Westgotenkönige.[7] In seinen Urkunden ist dieser Titel allerdings nicht verwendet worden, lediglich in einem als Fälschung entlarvten Dokument der Abtei San Juan de la Peña.[8]
    Sanchos ausgreifende Machtpolitik ist vor dem Hintergrund des zeitgleich stattfindenden Zerfalls der politischen Einheit von al-Andalus zu verstehen, indem das Kalifat von Córdoba nach dem Tod des Wesirs Almansor 1002 in einer Folge von verheerenden Thronfolgekämpfen und den alten Gegensätzen zwischen Berbern und Arabern zugrunde ging. An seine Stelle traten mehrere Teilkönigreiche (taifa), die bedingt durch ihre Rivalitäten untereinander keine unmittelbare Bedrohung für die christlichen Staaten Spaniens darstellten. Abseits seiner Machtexpansion ergriff Sancho weiterhin die Gelegenheit zu strukturellen Reformen des Klosterwesens in seinem Reich, indem er die Umgestaltung der Klosterorganisation nach den Regeln des heiligen Benedikt von Nursia förderte. Bereits 1022 legte er dem Kloster San Salvador de Leire die Annahme der Benediktinerregel nahe und um dieselbe Zeit nahm er Kontakt mit der Abtei Cluny unter ihrem Abt Odilo auf, für deren Reformbewegung er das spanische Klostersystem öffnete.[9] Noch zu seinen Lebzeiten wurden die Abteien von San Juan de la Peña, San Millán de la Cogolla und San Salvador de Oña in das cluniazensische Klostersystem integriert.
    Bis zum Frühjahr 1034 regierte Sancho noch als Vormund für Bermudo III. in León, in dessen Namen er das Bistum Palencia restaurierte und ihn anschließend mit seiner Tochter Jimena verheiratete. Aber noch im selben Jahr nötigte er Bermudo III. ins Exil nach Galicien, übernahm die Alleinherrschaft in León und erreichte damit den Höhepunkt seiner Macht. Den Titel eines Königs von León führte er allerdings nie. Nur etwas mehr als ein Jahr später starb er. Beigesetzt wurde er in der Abtei San Salvador de Oña; später wurde sein Leichnam in die Abtei San Isidoro de León überführt.[10]

    Sanchos spanisches Reich fand mit seinem Tod ein Ende, da er auch hier dem fränkischen Vorbild folgend alle seine Söhne mit diversen Territorien als eigene Königreiche bedachte. Der älteste legitim geborene García erhielt das Stammland der Dynastie um Navarra einschließlich der Regionen La Rioja, Álava, Vizcaya und Guipúzcoa. Außerdem sollte er vermutlich als Ältester eine Art Seniorat innerhalb der Familie ausüben, dem sich seine Brüder unterzuordnen hatten. Für den unehelich geboreneen Ramiro wurde die ehemalige Grafschaft Aragón nun als eigenes Königreich von Navarra separiert, genauso wie die erst kurz zuvor gewonnenen Sobrarbe und Ribagorza für Gonzalo als Königreich eingerichtet wurden. Dem jüngsten Sohn Ferdinand winkte das mütterliche Erbe, die Grafschaft Kastilien, sowie die durch seine Ehe gewonnene Anwartschaft auf das Königreich León, das er 1037 durch seinen Sieg bei Tamarón gegen Bermudo III. schließlich auch gewann.
    Allerdings sollte unter den Brüdern keine dauerhafte Eintracht erhalten bleiben. 1054 ging Ferdinand aus einem Bruderkrieg mit García, der getötet wurde, siegreich hervor und sicherte sich und seinem Reich die Führerschaft unter den Spaniern. Goonzalo war bereits 1045 einem Mord zum Opfer gefallen und sein kleines Pyrenäenkönigreich hatte Ramiro mit Aragón vereint. Der Familienzwist setzte sich auch unter den Enkeln Sanchos fort, mit der Folge, dass 1076 Sancho IV. von Navarra bei einener Palastrevolte getötet und darauf das Königreich Navarra unter Alfons VI. von León-Kastilien und Sancho Ramírez von Aragón aufgeteilt wurde. Zwar konnte Navarra 1134 wieder seine Eigenständigkeit gewinnen, doch blieb es fortan nur noch auf die Region um Pamplona beschränkt und ausgeschlossen von jeder weiteren Expansion. Stattdessen konnten sich León-Kastilien und Aragón als die zwei führenden spanischen Mächte aus dem Erbe Sanchos des Großen etablieren.

    Sancho heiratete Königin Munia Mayor von Navarra (von Kastilien) in vor 27 Jun 1011. Munia (Tochter von Graf Sancho García von Kastilien und Urraca) wurde geboren in 990/995; gestorben am 13 Jun 1066. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Königin Munia Mayor von Navarra (von Kastilien)Königin Munia Mayor von Navarra (von Kastilien) wurde geboren in 990/995 (Tochter von Graf Sancho García von Kastilien und Urraca); gestorben am 13 Jun 1066.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Kastilien; Gräfin von Kastilien
    • Titel (genauer): Navarra; Königin von Navarra

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Munia_Mayor (Aug 2023)

    Munia Mayor (* 990/5; † nach dem 13. Juni 1066) war Gräfin von Kastilien und Königin von Navarra.

    Munia war die älteste Tochter von Sancho García, Graf von Kastilien und seiner Gattin Urraca. Sie heiratete Sancho III. den Großen, König von Navarra. Im Jahr 1024 nahm sie den Namen Mayor an. Nach der Ermordung ihres Bruders García Sánchez, des Grafen von Kastilien, folgte sie 1029 in Kastilien. Ihr Gatte Sancho besetzte die Grafschaft Kastilien und die angrenzenden Gebiete um Cea und Pisuerga in León. Nach dem Tode Sanchos wurde sein Besitz geteilt, der älteste illegitime Sohn Ramiro wurde König von Aragón. Von Munias überlebenden Söhnen erhielt García Navarra, Ferdinand Kastilien, das Königreich wurde und Gonzalo das neu geschaffene Königreich Sobrarbe-Ribagorza. Nach dem Tod ihres Gatten zog sich Munia ins Kloster zurück. Letztmals erwähnt wurde sie am 13. Juni 1066 in einer Urkunde, in der sie ein Begräbnis im von ihr gegründeten Kloster San Martín de Frómista wünschte.

    Notizen:

    Aus der Ehe mit Munia Mayor von Kastilien hatte Sancho III. folgende Kinder:
    • Mayor († vor 1044), ∞ vor 1037 mit Graf Pons Wilhelm von Toulouse.
    • García III. Sánchez († 1054), König von Navarra.
    • Gonzalo Sánchez († 1045), König von Ribagorza und Sobrarbe.
    • Bernardo Sánchez († nach 1024).[11]
    • Fernando I. Sánchez († 1065), König von Kastilien-León.
    • Jimena Sánchez († nach 1062), ∞ 1034/35 mit König Bermudo III. von León († 1037).

    Kinder:
    1. Marjorie von Navarra
    2. 8. König García III. von Navarra (Jiménez), der von Nájera gestorben am 15 Sep 1054 in Schlachtfeld Atapuerca; wurde beigesetzt in Nájera.
    3. König Ferdinand I. von León, der Große wurde geboren in 1018; gestorben am 27 Dez 1065; wurde beigesetzt in Stiftskirche der Abtei San Isidoro.


Generation: 6

  1. 32.  König García II. Sánchez von Navarra (Jiménez), der Zitterer König García II. Sánchez von Navarra (Jiménez), der Zitterer wurde geboren in cir 964 (Sohn von König Sancho II. Garcés Abarca von Navarra (Jiménez) und Urraca Fernández von Kastilien); gestorben in 1000.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Aragon; Graf von Aragon https://de.wikipedia.org/wiki/Aragonien
    • Titel (genauer): 994-1000, Königreich Navarra; König von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Navarra

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/García_II._(Navarra) (Nov 2018)

    García Sánchez, genannt der Zitterer (* um 964; † 1000) war als García II.[1] Graf von Aragon und König von Navarra.

    Er war der Sohn von Sancho II. und Urraca Fernández, der Tochter des Grafen Fernán González von Kastilien. Beim Tod seines Vaters 994 folgte er diesem auf den Thron.

    Anders als sein Vater lehnte García II. es ab, dem Kalifat von Córdoba Tribut zu zahlen, weshalb Navarra zum Ziel maurischer Vergeltungsangriffe wurde.

    Als er im Frühjahr 1000 starb, folgte ihm sein minderjähriger Sohn Sancho auf den Thron.

    García + Jimena Fernández von Cea (von León?). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Jimena Fernández von Cea (von León?) (Tochter von Fernando von Cea und Elvira Díaz).

    Notizen:

    Jimena und García II. hatten vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter.
    • Sancho III. (* 990/92; † 1035), 1000–1035 König von Navarra, Graf von Aragon
    • Urraca († nach 1031), ∞ Alfons V., König von León und Galicien
    • Elvira
    • García


    Verheiratet:
    Er heiratete Jimena Fernández, Tochter des Grafen Fernando von Cea und der Elvira Díaz.

    Kinder:
    1. 16. König Sancho III. von Navarra (Jiménez), der Große wurde geboren in 990; gestorben am 18 Okt 1035.

  3. 34.  Graf Sancho García von KastilienGraf Sancho García von Kastilien wurde geboren in cir 965 (Sohn von Graf García Fernández von Kastilien und Ava von Ribagorza); gestorben am 5 Feb 1017.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 995 bis 1017, Königreich Kastilien; Graf von Kastilien

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sancho_García (Okt 2017)

    Sancho García (* um 965; † 5. Februar 1017) war von 995 bis 1017 Graf von Kastilien.

    Leben
    Sancho war der Sohn von García Fernández, Graf von Kastilien und der Ava von Ribagorza, einer Tochter von Raimundo II., Graf von Ribagorza. Er folgte 995 nach dem Tod seines Vaters als Graf von Kastilien. Zu Beginn seiner Amtszeit herrschte Frieden mit dem Kalifat von Córdoba, Sancho wurde jedoch von Almansor 1000 in der Schlacht von Cervera besiegt. Nach dem Tod Almansors, 1002, war das Kalifat von stetigen Kämpfen um die Herrschaft geprägt, was es Sancho erlaubte, 1009 an der Seite der Sulaiman al-Mustain unterstützenden Berber in den Kampf um Córdoba einzugreifen. Sancho gelang es, die Grenze im Süden entlang des Duero zu stabilisieren. Sancho reorganisierte Kastilien, erließ Stadtrechte (Fueros) und gründete 1011 das Kloster San Salvador de Oña, wo er nach seinem Tod 1017 bestattet wurde. Sein Sohn García folgte ihm als Graf von Kastilien.

    Anmerkungen
    Nach Salazar y Acha war Urraca die Tochter von Gómez Díaz de Saldaña und Muniadomna Fernández einer Schwester von Sanchos Vater Jaime de Salazar y Acha: Urraca. un nombre egregio en la onomástica altomedieval. In: En la España Medieval. Aneo I. 2006, abgerufen am 2. Mai 2012 (PDF, spanisch).


    Titel (genauer):
    Die Königreiche Asturien bzw. Leon ließen Kastilien durch einheimische Grafen verwalten (vgl. Liste der Herrscher von Kastilien). Diese erhoben sich um 925 gegen den König von León und bauten das Gebiet zu einer selbständigen Herrschaft aus, zunächst als Bündnispartner des Kalifen von Córdoba. Ferdinand González wurde so erster zeitweise eigenständiger Graf von Kastilien. Durch Aufstände gegen die Könige Ramiro II. (931–950), Ordoño III. (950–957) und Sancho I. (957–966) suchte er die Unabhängigkeit seines Landes von León zu erreichen.
    Sein Sohn García Fernandez herrschte auch bis zum Jahr 1000 fast selbständig. Dessen Sohn und Nachfolger Sancho hinterließ die Herrschaft seinem Sohn, dem Grafen García, und nach dessen Ermordung 1026 ging sie auf Sanchos Schwiegersohn über, den König Sancho Mayor von Navarra, bei dessen Tod im Jahr 1035 sein Sohn Ferdinand Kastilien erbte.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Kastilien

    Sancho heiratete Urraca in 985/995. Urraca gestorben in 1038. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  Urraca gestorben in 1038.

    Notizen:

    Urraca und Sancho García hatten fünf Kinder, drei Töchter und zwei Söhne.
    • Munia Mayor (Muniadona) (* 990/5; † nach 1036) ∞ (vor 1011) König Sancho III. von Navarra (* um 990; † 1035)
    • Fernando Sánchez (* 995/7; † vor 999)
    • Tigridia Sánchez (* 998; † nach 1029) Äbtissin von San Salvador de Oña
    • Sancha Sánchez (* 1006/7; † 1026) ∞ (1021) Berengar Raimund I. Graf von Barcelona (* 1005; † 1035)
    • García Sánchez (* 1009; † 1029) ab 1017 Graf von Kastilien

    Verheiratet:
    Sancho heiratete Urraca. Ihre Herkunft ist unsicher.

    Kinder:
    1. 17. Königin Munia Mayor von Navarra (von Kastilien) wurde geboren in 990/995; gestorben am 13 Jun 1066.
    2. Sancha Sánchez von Kastilien wurde geboren in 1006/1007; gestorben in 1026.