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41351 Zitat aus: https://www.swp.de/suedwesten/staedte/ulm/ritterschlag-fuer-heinrich-von-ulm-19633809.html

Ritterschlag für Heinrich von Ulm

Ulm / HENNING PETERSHAGEN 13.06.2014

Heinrich von Ulm hieß der Bürgermeister von Konstanz, als dort 1414 das Konzil begann und 1417 der Papst gewählt wurde. Das historische Großereignis, das heuer Jubiläum feiert, betrifft also auch Ulm. Als wolle er ihn enthaupten, so furchterregend schwingt König Sigismund sein Schwert über dem Kopf des Mannes, der betend vor ihm kniet. Das ist Heinrich von Ulm, zu jenem Zeitpunkt Alt-Bürgermeister von Konstanz, den der Kaiser gegen Ende des Konstanzer Konzils im Rahmen eines feierlichen Hochamts in Anwesenheit hoher geistlicher und weltlicher Würdenträger zum Ritter schlägt.

Heinrich von Ulm ist ziemlich bunt gekleidet: Er trägt die Farben seines zackigen Wappens, das am unteren Bildrand samt Helmzier unmissverständlich seine Identität verkündet. Er hat es schon vor dem Ritterschlag getragen, denn die Familie von Ulm gehörte zum Konstanzer Patriziat, dem Stadtadel, und ihr Wappen erscheint schon auf einem Epitaph aus dem Jahr 1288. Ihr Name ist jedoch ein Herkunftsname. Dessen Botschaft lautet, dass die Familie ursprünglich in Ulm ansässig war. Von dort gelangte sie im 12. Jahrhundert nach Zürich; seit dem 13. Jahrhundert ist sie in der Konstanzer Gegend nachweisbar. Heute lebt sie in Warthausen und Erbach und hat den Namen längst auf "von Ulm-Erbach" erweitert.

Von der Erhebung Heinrichs von Ulm in den Ritterstand ist noch ein Paar goldener Sporen erhalten, die derzeit in der Landesausstellung in Konstanz zu sehen sind. Solche Sporen erhielten, wie dem Ausstellungskatalog zu entnehmen ist, Adelige beim Ritterschlag angelegt (siehe dazu auch Info über den Ulmer Kronenwirt). König Sigismund hat sie, der Überlieferung nach, Heinrich von Ulm geschenkt, als er ihn am Neujahrstag 1418 im Konstanzer Münster zum Ritter schlug.

Die gewichtigste Figur der Ritterschlag-Szene ist der still in sich hineinlächelnde Papst Martin V., den das Konzil zu Konstanz im dortigen Kaufhaus kurz zuvor, am 11. November 1417, gewählt hat. Damit war eines der Ziele jenes Großauftriebs an Geistlichkeit und theologischer Gelehrsamkeit erreicht: Die Einheit der bis dahin gespaltenen und von drei Päpsten regierten katholischen Kirche war wiederhergestellt.

Initiator des Konzils war König Sigismund gewesen, der Konstanz für den idealen Tagungsort hielt. Als das Konzil begann, war Heinrich von Ulm Bürgermeister. Er war daher einer der vier Konstanzer Bürger, welche am 28. Oktober 1414 Papst Johannes XXIII. mit einem goldenen Baldachin schirmten, als er hoch zu Ross in Konstanz einzog. Er war der einzige der drei Päpste, der am Konzil teilnahm.

Die Schilderung des Ritterschlags und des Papst-Einzuges in Wort und Bild sowie des gesamten Konzilverlaufes verdanken wir dem Konstanzer Zeitzeugen Ulrich Richental. Seine Chronik ist zwar nicht mehr im Original erhalten, aber es gibt eine Reihe von Abschriften samt Kopien der reichen Illustrationen.

Darin kommen Heinrich von Ulm und sein Wappen gleich mehrfach vor. So wird - ebenfalls in Wort und Bild - eine eigenartige Szene berichtet: Nach einer Prozession um das Konstanzer Münster wollten die Bediensteten des Papstes Johannes das weiße Pferd, auf dem der gesessen hatte, wegbringen, als Heinrichs Söhne kamen und sie daran hinderten. Das Pferd gehöre ihnen, denn ihr Vater sei der Bürgermeister, sagten sie, und führten es heim. Dafür schenkte sein Nachfolger, Papst Martin V., nach seiner Krönungszeremonie am 21. November 1417 sein Ross dem Bürgermeister Heinrich von Ulm.

Zurück zum Konzilsbeginn: Der goldene Baldachin, mit dem die Konstanzer Papst Johannes XXIII. empfangen hatten, war ihr Geschenk an ihn, ebenso ein kostbares Trinkgefäß aus vergoldetem Silber, das Heinrich von Ulm dem Papst überreichte. Außerdem verehrten die Bürger von Konstanz dem Papst Naturalien wie Wein und Hafer. Der Papst schenkte Heinrich von Ulm einen Rock aus schwarzer Seide.

Dann trafen die auswärtigen Gäste in Konstanz ein. Sie wurden privat untergebracht. Von einem ungarischen Herrn namens Stechpeter von Schana berichtet Richental, er sei mit 80 Pferden und zwei Wagen in das Haus des Jakob von Ulm gezogen. Das war Heinrichs Bruder. Heinrich von Ulm selbst hatte in seinem Haus in der Sankt-Pauls-Gasse zunächst den Burggrafen Hans von Nürnberg zu Gast - samt 120 Pferden und zwei Grafen - und anschließend aus Polen einen Erzbischof mit fünf weiteren Bischöfen.

In derselben Gasse wohnte bei einer Frau Pfister der böhmische Reformator Jan Hus, dem der König freies Geleit nach Konstanz versprochen hatte, damit er dort seine reformatorischen Ansichten verteidigen könne. Aber Hus witterte alsbald Unrat und wollte in seine Heimat Böhmen fliehen. Das wurde Heinrich von Ulm hinterbracht. Der ließ sofort alle Tore schließen und Bewaffnete auf dem Oberen Markt antreten. Sie fanden Hus, der an den Papst ausgeliefert und gefangengesetzt wurde. Somit hat Heinrich von Ulm maßgeblich daran mitgewirkt, dass Hus später verbrannt wurde.

Was weiß man sonst noch über Heinrich von Ulm? Er war insgesamt vier Mal Bürgermeister von Konstanz, nämlich in den Jahren 1414, 1417, 1419 und 1423. In Konstanz wie in Ulm wechselte damals das Stadtregiment alljährlich, und ins Amt des Bürgermeisters wurde ein Patrizier gewählt.

Anders als in Ulm allerdings war es den Konstanzer Patriziern nicht verboten, Handel zu treiben. Das tat auch Heinrich von Ulm, der als Großkaufmann offenbar über ein so beträchtliches Vermögen verfügte, dass er dem König und späteren Kaiser Sigismund Geld leihen konnte. So vermerkt eine Geschichtsquelle, der König habe Heinrich von Ulm bereits im Mai 1417 Außenstände für Weinkäufe in Höhe von 1000 rheinischen Gulden geschuldet. Das war - wohlgemerkt - ein gutes halbes Jahr, bevor der Kaiser seinen Gläubiger zum Ritter schlug.

Mehr unter obenstehendem Link.. 
von Ulm, Ritter Heinrich (I11498)
 
41352 Zitat aus: https://www.wikitree.com/wiki/Bellême-6 (Aug 2023)

Biography

Progenitor of the House of Belleme, Seigneur of Belleme[1]

Yves de Bellême (from Wikipedia, the free encyclopedia - This article is based in part on a translation of the article fr:Yves Ier de Bellême from the French Wikipedia on 26 June 2012)

"Yves de Bellême (died c. 1005), Seigneur de Bellême, the first known progenitor of the House of Bellême.

"Yves was probably the son of Yves de Creil,[a][1] one of those who saved young Duke Richard I from death or mutilation at hand of King Louis IV of France.[2] Yves de Bellême held the castle and lands of Bellême, of the King of France, as well as the Sonnois and part of the Passais, both held of the Count of Maine.[3] That he held part of the march-lands of Passais is known from his having given abbot Gauzlin of Fleury Abbey the lands of Magny-le-Désert.[1]

"His wife was named Godeheut and although her parentage is unknown, she was the sister of Seinfroy, Bishop of Le Mans.[4][5] Yves was the founder of a church dedicated to the Virgin Mary in his castle of Bellême and endowed it with a church in the Sonoisis, another at Vieux Bellême plus a vill and three other churches in the Hiesmois.[1] Yves died sometime after 1005.[6]

"Family - Yves de Bellême and his wife Godeheut had five children. Yves and Godehilde are directly attested as the parents of Guillaume and Avesgaud. The other children are documented by their connection to one of these two siblings. The chronology of the children of Yves and Godehilde is uncertain because much of what is known comes from charters which can only be dated to within certain ranges.

William of Bellême (960/5 - 1028), succeeded his father as seigneur de Bellême.[4][5] Yves de Bellême (d. 1030), Abbot of Fleury.[5] Avesgaud de Bellême (d. 1036), Bishop of Le Mans.[5] Hildeburg, abt. 1006 married Aimon, Seigneur de Chateau-du-Loir.[5] Godehilde,[5] married Hamon-aux-Dents or Hamon Le Dentu, he was the 1st Baron of Le Creully and he was Lord over Creully, Torigni, Évrecy & St. Scolasse-sur-Sarthe, but he lost all his lands, after trying to kill William the bastard, in the battle of Val-ès-Dunes, Normandy, France

NOTE: Yves de Creil and Yves de Bellême are confused by several sources and thought to be the same person by some. Yves de Creil, who was instrumental in saving young Richard I of Normandy would not chronologically be possible to be the same as Yves de Bellême, the subject of this article, who died c. 1005. Geoffrey White believed Yves de Criel was probably the father of Yves de Bellême, which was also accepted by all the French writers, but was of the opinion it should not be stated as fact as it was by Prentout. See: Geoffrey H. White, The First House of Bellême, TRHS, Vol. 22 (1940), pp. 70-71.

Count of Alencon and Domfront. Had Alencon and Belleme as gift from Richard II, Duke of Normandy. Had Balistarius as gift from Louis IV, King of France.[2]

Count Yves de Bellême (c940-993)[3] was born to Ivo I (c912-961) and Geile de Creil (c912-945). He married Godeheut or Godchilde de Pontieu, sister of Seinfroy.[4]
What in more modern days has been known as the Duchy of Alençon, was formerly held by the Seigneurs de Bellesme, who became in course of time, Counts of Perche and finally Counts of Alençon. They ruled over the whole of Perche, Seez, Alençon, Carbonnois, etc., and though a fierce, proud, warlike, and often cruel race, were gifted with the chivalric virtues of valor and generosity. Ivres, Seigneur de Bellesme, and his wife Godehilde, flourished about 950. He died in 995. His son, "Princeps" Guillaume I, Compte de Bellesme and d'Alençon, succeeded in 995.[5]
Supplementary profile data on Yves II Seigneur De Bellesme and Alençon De Creil collected from the well-documented website of the Ashe Family[6]
Notes

Yves de Criel and Yves de Bellême are confused by several sources and thought to be the same person by some. Yves de Criel, who was instrumental in saving young Richard I of Normandy would not chronologically be possible to be the same as Yves de Bellême, the subject of this article, who died c. 1005. Geoffrey White believed Yves de Criel was probably the father of Yves de Bellême, which was also accepted by all the French writers, but was of the opinion it should not be stated as fact as it was by Prentout. See: Geoffrey H. White, The First House of Bellême, TRHS, Vol. 22 (1940), pp. 70-71.

References ^ Jump up to: a b c Geoffrey H. White, The First House of Bellême, Transactions of the Royal Historical Society, Fourth Series, Vol. 22 (1940), p. 73 Jump up ^ The Gesta Normannorum Ducum of William of Jumieges, Orderic Vatalis, and Robert of Torigni, Vol. I, ed. & trans. Elisabeth M.C. van Houts (Clarendon Press, Oxford, 1992) pp. 103, 105 Jump up ^ Kathleen Thompson, 'Robert of Bellême Reconsidered', Anglo-Norman Studies XIII: Proceedings of the Battle Conference, 1990, Ed. Marjorie Chibnall (The Boydell Press, Woodbridge, UK, 1991), p. 264 ^ Jump up to: a b Geoffrey H. White, The First House of Bellême, Transactions of the Royal Historical Society, Fourth Series, Vol. 22 (1940), p. 72 ^ Jump up to: a b c d e f Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln: Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten, Neue Folge, Band III Teilband 4 (Verlag von J. A. Stargardt, Marburg, Germany, 1989), Tafel 636 Jump up ^ Geoffrey H. White, The First House of Bellême, Transactions of the Royal Historical Society, Fourth Series, Vol. 22 (1940), p. 74 & n. 2

Lord of Bellême, living 1005.

Yves was the first known lord of Bellême, south of Normandy, a powerful lordship during the late tenth and eleventh centuries which eventually passed to heiresses in the late eleventh century. He was succeeded at some time after 1005 by his son Guillaume, and his son Yves II also became lord of Bellême (in succession to Guillaume's son Robert). As discussed below in the Commentary section, the origin of this family is a difficult problem which has not yet been definitively settled.

Date of Death: After 1005. Yves gave Magny-le-Désert to Gauzlin, abbot of Fleury, who did not become abbot until 1005 ["Ivo Belesmensis, ..., hujus dilecti Dei Haudquaquam immemor extitit, Magniacum cedendo illi. Quo tamen defuncto, Willelmus, ejus filius, ..." Vita Gauzlini, c. 9, 282; White (1940): 73-4] Place of Death: Unknown.

More at the link above.. 
de Creil (Bellême), Ives (I41755)
 
41353 Zitat aus: https://www.wikitree.com/wiki/De_Glanville-59 (Jul 2023)

Roger de Glanville is noticed on the Medieval Lands project. [1] He was the son of Herve de Glanville and an unknown wife. The primary source which confirms Roger’s parentage has not been identified. However, the charters in which the Glanville family are named, in particular the charter under which his supposed brother Ranulf founded Leiston abbey and his own charter in which he names his own brother Hervé, suggest that he may have been a younger son of Hervé de Glanville.

This suggestion is consistent with the chronology of his career. The Red Book of the Exchequer, in 1166, records "Rogerus de Glanville iv milites de feodo uxoris suæ" in Essex in the fee of William de Montfichet. Benedict of Peterborough records the participation of "Rogerus de Glanvil" at the siege of Acre in Dec 1190.

His second wife is noticed when "Roger de Glanvill and Gundreda the countess his wife" donated land "in Bungey" to Bungey nunnery, confirmed 13 Mar 1235.

He married firstly Christiana, daughter of unknown. The primary source which confirms her marriage has not yet been identified.

He married secondly (after 1177) as her second husband, Gundred, widow of HUGH Bigod Earl of Norfolk. “Rogerus de Glanvilla” donated “ecclesiam S. Mariæ de Middeltune” to Leiston abbey, for the souls of “meæ et...comitissæ Gundredæ uxoris meæ et...uxoris meæ Christinæ et...Hervei fratris mei”, by undated charter. A charter of King Henry II confirmed donations to Bungay Nunnery by “Rogeri de Glanvill et Gundredæ comitissæ uxoris meæ” of property at Bungay. It is probably a safe conclusion that Roger de Glanville’s “countess Gundred” was the widow of the earl of Norfolk as no other countess of this name has been identified at that time in England.

He is not known to have had children. 
de Glanville, Roger (I29837)
 
41354 Zitat aus: https://www.wikitree.com/wiki/Glanville-96 (Jul 2023)

Biography
Came to England with William the Conqueror. He was one of the commanders of the Archers du Val du real and Bretheul at the Battle of Hastings in 1066.

He was a witness, along with William the Conqueror, to a grant which Walter Giffard, Earl of Buckingham, made to the monks of Cerasie in Normandy. He gave his house in Jakesley to the monks of Eye.

His death date is stated to be about 1085 because he is not mentioned in the Domesday Book. So he might have died before the survey was made, or possibly returned to his Lordship in Normandy, France.

Research Notes
"Ranulph FitzRanulf de Glanville, said by Dugdale (1674) to have been one of the barons to Robert Mallet, Lord of the Honor of Eye, who gave to the monks of Eye a house in Tukesley, upon the foundation of that monastery (see Mon. Ang. Vol. 1, p. 357 1, n. 10). Gabriel D'Umoulin in his "Historie Generale de Normandie," etc., records that Ranulf "entered into England in the train of William the Conqueror, and who by his wife Flandrina had issue Robert, William, Dean of Liseaux, Walter, and Hervey." 
de Glanville, Ranulph (Ranulf) (I41745)
 
41355 Zitat aus: https://www.wikitree.com/wiki/Glanville-97 (Jul 2023)

Biography

"In the time of Henry I., he distinguished himself in many of the affairs of State, of things connected with his own Counties of Suffolk and Norfolk, and with those relative to the realm at large. On the accession of Stephen to the throne, Sir Hervey filled the important office of Chamberlain to that King, and no doubt took part in many of the disturbances which happened during his reign."

In 1150, "When William Martel, sewer to King Stephen, was sent to the city of Norwich, as the King's Deputy and Judge, he, according to his commands, summoned the chief barons and knights of Norfolk and Suffolk, to attend him in the name of the King, at Norwich, for the purpose of discussing certain affairs of the kingdom, and, on the appointed day, the barons and knights that had been summoned, presented themselves in the Bishop's garden. Amongst those who were present was William, Bishop of Norwich; Nigel, Bishop of Ely; Ording, Abbot of St. Edmund; Walter, Abbot of Holm; etc. Then two gentlemen, named Jordan de Blosseville, and Richard de Waldar, brought in a youth named Herbert, and, placing him in their midst, told the assembled lords that the boy had informed the King that during last year he was servant to Sir Robert Fitz Gilbert; that when the King's enemies held the Castle of Bedford against him, Sir Ralph de Alstead and his brother Roger were the King's enemies, and had conspired to deliver up the keys to his foes, or murder him, and that the said Ralph de Alstead and his brother Roger came privately out of the city into the King's army, and changed horses, shields, and saddles with Sir Robert Fitz Gilbert and Sir Adam de Hornyngsheth, in order to put their wicked designs into force, and the youth Herbert was there before them ready to prove this, for which cause King Stephen had sent William Martel, his sewer, to hear the matter, that the two knights might be lawfully heard and judged by their county.

"As soon as the Abbot of St. Edmund's Bury heard this accusation against Sir Ralph and his brother, he stood up and told the assembled Barons that these were two of his knights, and were men of the Blessed St. Edmund, and therefore could not be brought or made to answer in this place or city, but in the Court of St. Edmund at Bury. He then appealed to all the bishops, abbots, knights, and gentlemen that they would grant a respite until he had talked with the King, which was granted him. The Abbot and his train went to Stephen and showed him their charters and privileges, upon which the King answered, told them that all justice originally belonged to the county and court there, and therefore sent them back to the council, saying, whatever was done by them he would stand by. Returning to Norwich, they produced their charters and liberties to the council, upon which Sir Hervey de Glanville rose and made a speech in the assembly, telling them that he was a very old man, having constantly attended the County and Hundred Court for above fifty years with his father, before and after he was knighted, as they all knew; and he assured them, that in the time of Henry I., when justice and equity, peace and fidelity, flourished in England, though now, alas, war silenced justice and law, he remembered a question of the like nature concerning the liberties of St. Edmund, and they then all arose in the Shire-mote, and the Abbot had it then allowed, that all pleas, suits, and actions of whatsoever nature concerning any person in the liberties of St. Edmund, except the plea of murder, or treason, found belonging to the Court of St. Edmund, and were to be tried either by the Abbot or his steward or other officer. Upon which the bishops and barons present, with the consent of Roger Gulafer, William de Frechnie, sheriffs, and also of Hervie son of Hervie (de Glanville), Robert de Glanville, and others, presented the liberties to be good, and delivered their testimony of it to William Martel, who notified it to the King, who confirmed it, and appointed a day for the cause." (Ref: Records of the Anglo-Norman House of Glanville)

Spouse

Per 16 May 2000 posting of Raymond Phair on soc.genealogy.medieval, Hervey's wife was Mabel (last name unknown). Detached Matilda (Unknown) de Glanville (abt.1096-) as spouse.

Research Notes [1]

Hervey was born in the 1090s or earlier, as implied by his speech at a local court [2]. Using an unspecified source, Mortimer claimed Hervey married Mabel -- [3].

Mortimer thought Hervey was the son of Robert de Glanville (alive c.1140) based upon two Coxford priory records [3]. The first one was an agreement dated by Mortimer, without explanation, as probably 1171 [4]; Hervey's confirmation of that agreement was the second record. Other records indicate Ranulf had probably succeeded before 1166 [2,6].

Mortimer's assumption that Robert was identical to the Robert who appears in charters of 1140-5 and c.1150 with his father Roger de Glanville [2] is chronologically implausible -- Roger, according to Mortimer's version, would have been Ranulf de Glanville's great- grandfather and at least 90 years old in 1140. The latter charter, if Mortimer's interpretation is accepted, would have had the unlikely situation of Ranulf (long before he was prominent) appearing in the witness list after his father but before his great-grandfather and grandfather. A more tenable identification of the Roger in these charters would be Hervey's brother Roger who had a son Robert [5,3].

An earlier Ranulf de Glanville and his successor Hervey de Glanville were benefactor and witness of Robert Malet's Eye priory during its foundation period 1086-1105/6 [6]. Their names and the observation that the justiciar and his father were witnesses of charters for the priory, suggests there might be a connection between the justiciar's family and these earlier Glanvilles.

The other Glanville family in 12th- and 13th-century east Anglia were descendants of William de Glanville who founded Bromholm priory in 1113 [3,7]. William and his descendants held some of the estates which had formerly been held by Robert de Glanville, a Domesday tenant of Robert Malet. Its not known whether Robert had any children, but it seems likely that William was a relative. Hervey with his son Ranulf (the future justiciar) witnessed a few charters for this other Glanville family, but the relationship, if any, between these two families has not been determined. 
de Glanville, Hervey (I41747)
 
41356 Zitat aus: https://www.wikitree.com/wiki/St_Sauveur-21 (Jul 2023)

Hamon was Seigneur of Torigny and Creully. He married Godchilde (daughter of Count Yves of Belleme, unidentified). Godchilde died 1035. Hamon was killed at the Battle of Val-es-Dunes (1047), to the southwest of Caen, where King Henri of France gave Duke William crucial help in defeating the rebellious Norman rebels. 
aux Dents (St Sauveur), Hamon (I41753)
 
41357 Zitat aus: https://www.winterthur-glossar.ch/app/default/pub/fw.action/wine.article?ce_id=29&ce_name=Organisation

Der Begriff "Hegi" taucht 1225 erstmals in den schriftlichen Quellen auf und ist eng mit dem Schicksal der Herren von Hegi verknüpft, die bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1493 die Burg ihr Eigen nennen. Mit der Erwähnung von "Arlikon", einer heute verschwundenen Siedlung am Ohrbühl, findet das Gebiet von Hegi aber bereits 1180 in einer Urkunde der Grafen von Kyburg Berücksichtigung. Die Grafen besitzen bei Hegi Güter und zu ihren Gefolgsleuten zählen im 13. Jhdt. auch die Herren von Hegi. 1225 verlieh der Bischof von Konstanz dem Kloster Rüti ein Gut in Seen, das ursprünglich einem Wetzel von Hegi gehört hatte. Damit tauchen die Herren von Hegi erstmals in Quellen auf. Wetzel und seine Vorfahren gelten heute als die Erbauer der Burg. Die Herren von Hegi dürften auf eine ursprünglich unfreie Familie zurückgehen, die im Verlauf der herrschaftlichen Durchdringung der Region als "Beamte"-Meier einen sozialen Aufstieg erfahren und adligen Status erhalten haben. Der entscheidende Sprung bleibt den Herren von Hegi verwehrt. Weder bei den Bischöfen von Konstanz noch in der kyburgischen oder habsburgischen Landesherrschaft nehmen sie wichtigere Positionen ein. Der weit gestreute Besitz und die fehlende Bindung an einen Hochadligen erklären die auffallende Mobilität der Herren von Hegi. Der Kreis der verwandten Familien umfasst Kleinadel und Stadtpatriziat im von Habsburg geprägten aargauischen-ostschweizerischen Raum. Den Herren von Hegi gelingt es nicht aus ihrem Kontaktnetz Kapital zu schlagen und eine attraktivere, geschlossenere Herrschaft aufzubauen.

 
von Hegi, Hugo (I11395)
 
41358 Zitat aus: https://www.wochenblatt.net/wb-bewegt/das-jahrtausend/1499-n-chr/

Als Schaffhausen noch die "Hauptstadt" des Hegau war
Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war die Burg Hohentwiel oftmals Schauplatz der grossen Politik, während Singen als unscheinbares Dorf am Fusse der Festung höchstens Zeuge und oftmals Leidtragende der Machtkämpfe war. Die engsten Berater König Sigmunds stammten aus dem Hegau: Graf Eberhard von Nellenburg, Graf Hans von Lupfen auf Hohenhöwen, Kaspar von Klingenberg auf Hohentwiel, Hans Konrad von Bodman und Hans von Heudorf. Schaffhausen, dessen Stadtadel einen grossen Einfluss auf die städtische Politik hatte, war Zentrum des Salzhandels und grösste Stadt in unmittelbarer Umgebung.

Die Stadt versorgte den Hegau mit wichtigen Handelsgütern. Der politisch einflussreiche Adel der Stadt und der Hegauadel standen sich in vielem sehr nahe, was durch gegenseitige Heiraten immer wieder unterstrichen wurde. So war zum Beispiel Götz von Randenburg, der Schaffhauser Schultheiss, mit Kunigunde von Friedingen, Barbara von Fulach aus Schaffhausen mit Hans von Lupfen auf Hohenhöwen verheiratet. Es lag deshalb nahe, dass Schaffhausen mit den Rittern des Hegauadels mehrere Bündnisse abschloss, bei denen sich beide Seiten zur gemeinsame Verbrechensverfolgung und militärischer Unterstützung verpflichteten. Die Stadt bemühte sich - wie viele Reichsstädte damals - ihr Territorium zu vergrössern. Von der Topographie her lag es auf der Hand, nach Erwerbungen im Klettgau und Hegau zu anzustreben.

Schon im 14. Jahrhundert waren die Adligen von Fulach Bürger von Schaffhausen und spielten in den nächsten zwei Jahrhunderten eine hervorragende Rolle in der städtischen Politik. Konrad von Fulach war nach der Einführung der Zunftverfassung 1411 der vierte Bürgermeister. Es gelang der Familie, durch Kauf oder Belehnung innerhalb kurzer Zeit einen beachtlichen Besitz zu erwerben. Neben zahlreichen Dörfern im Zürcher Weinland und im heutigen Kanton Schaffhausen besassen sie auch das Schloss Laufen am Rheinfall.

Den wenigsten Adligen ging es am Ausgang des Mittelalters so gut. Die Familie von Friedingen nämlich, die das Dorf Singen seit dem 12. Jahrhundert in ihrem Besitz hatte, geriet seit Mitte des 15. Jahrhunderts immer mehr in Finanznöte und verkaufte zu Beginn der 1460er Jahre das Dorf und das Wenige, das ihr in der Gegend noch gehörte an die Brüder Hans und Konrad von Fulach, die mit den Friedingern verwandt waren. Über die Tätigkeit der Herren von Fulach als Besitzer von Singen erfahren wir leider kaum etwas. Es ist jedoch diesen neuen Besitzverhältnissen zu verdanken, dass 1499 die Eidgenossen im Schweizer- oder Schwabenkrieg das Dorf Singen wie auch den Hohentwiel verschonten. Mehr als 50 Jahre gehörte Singen zu Schaffhausen. Aber auch nachher, als die Familie Fulach ihre Herrschaft 1518 an die Klingenberger als Herren von Hohentwiel verkauften, blieb Singen indirekt im Einflussbereich der Stadt.

Hans Heinrich von Klingenberg hatte nämlich 1516 für sich und den Hohentwiel das Bürgerrecht Schaffhausens erworben. Auch der klingenbergische Vogt zu Singen war Schaffhauser Bürger. Erst mit dem Übergang des Hohentwiels an Herzog Ulrich von Württemberg im Jahre 1521 (siehe "Bauernkrieg") und der Verkauf Singens 1530 an die Herren von Bodman, welche wenig später den Besitz an König Ferdinand veräusserten, wurde der Stadt Schaffhausen definitiv die Grundlage entzogen, ihr Territorium im Hegau auszubauen. Lange Verhandlungen mit den Verkäufern nützten nichts. Die Grenze zwischen dem Reich und der Eidgenossenschaft war damit für alle Zeiten festgelegt. Dazu hatte auch die Entscheidung der Schaffhauser beigetragen, sich schon Ende des 15. Jahrhunderts in Richtung Eidgenossenschaft zu orientieren.

Peter Scheck 
von Fulach, Konrad (I12867)
 
41359 Zitat aus: https://www.wp.de/staedte/arnsberg/wedinghausen-grab-unter-schon-ausgegrabener-gruft-entdeckt-id216214739.html?fbclid=IwAR0vqVrKqXoE-KwSW1lP86UQA2Y67cd1VmIW5dnBJ1tkXb6tL3PMvN1t8cU (Jan 2019)

KLOSTER WEDINGHAUSEN
Grab unter bereits ausgegrabener Gruft in Arnsberg entdeckt

Achim Gieseke 16.01.2019 - 07:30 Uhr

Bei Ausgrabungen im Kloster Wedinghausen wurde ein weiteres Grab mit zahlreichen Knochen entdeckt. Archäologen stehen vor einem Rätsel.
Die Ausgrabungen im Kloster Wedinghausen werden immer spannender und versprechen, dies auch noch lange Zeit zu bleiben. Jetzt gibt es eine neue Überraschung: Unter der erst im vergangenen Jahr im Kapitelsaal entdeckten ausgemalten Gruft haben die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein weiteres Grab mit zahlreichen Knochen gefunden.

Möglicherweise handelt es sich dabei nun tatsächlich um die sterblichen Überreste des Klostergründers Heinrich I, die man bislang in der zuerst entdeckten Gruft vermutet hatte. Wissenschaftliche Untersuchungen sollen Klarheit bringen.

Wie in einem guten Krimi

Es ist fast wie in einem guten Kriminalroman: Die Spannung wird dramaturgisch geschickt gesteigert, immer neue rätselhafte Geheimnisse tauchen aus der Vergangenheit auf. Doch es ist in den Gemäuern des Klosters Wedinghausen keine Regisseurin, kein Regisseur, die bzw. der das Drehbuch schreibt, sondern die Geschichte des Klosters selbst.

„Wir hatten uns schon bei Entdeckung der ersten Gruft die Frage gestellt,“ sagt die für die Grabungen verantwortliche Dr. Bettina Heine-Hippler (LWL), „ob möglicherweise an dieser Stelle schon ein Vorgängergrab existiert hat.“

Ein spätere Umbettung ist eher unwahrscheinlich

Diese Vermutung war aufgekommen, so Heine-Hippler, weil die wunderbaren, nur noch in sehr wenigen anderen vergleichbaren Gräbern erhaltenen Ausmalungen dieser Qualität nach Einschätzung von Kunsthistorikern erst um 1320/1340 entstanden sind.

„Vermutlich im Auftrag von Beatrix von Rietberg, die damit ihre Vorfahren ehren wollte.“ Klostergründer Graf Heinrich I. von Arnsberg ist jedoch bereits um 1200 verstorben. „Und es ist sehr unwahrscheinlich, dass er später nochmals umgebettet wurde.“

Mittelalterarchäologe gibt den entscheidenden Hinweis

Was zunächst eine in langer archäologischer Erfahrung begründete Ahnung ist, bestätigt sich dann: Ein von den Ausgräbern hinzugezogener, bereits im Ruhestand befindlicher Mittelalterarchäologe des LWL bemerkt, dass der Boden der vermeintlichen Grafengruft sehr locker ist und gibt damit den entscheidenden Hinweis.
Daraufhin, erklärt Dr. Ing. Bettina Heine-Hippler, habe man zunächst die Gruft sofort statisch gesichert und dann in die Tiefe geschaut. „Und dort eine weitere Gruft voller Knochen entdeckt.“

DNA-Analyse soll nun folgen

Um endgültige Klarheit zu bekommen, sollen diese Knochen nun wissenschaftlich untersucht werden - per C14-Methode (Radiokohlenstoffdatierung), DNA-Analyse sowie einer anthropologischen Prüfung. Das volle Programm also. „Und wenn wir schließlich alle erforderlichen Kenntnisse haben, sind wir in der Lage, die Knochenfunde exakt zuordnen zu können.“

Allerdings, so Heine-Hippler, „sind wir uns ganz sicher, dass es sich bei den drei Schädeln in dem Kopfsarkophag um die Schädel von Klostergründer Heinrich I, seinem Sohn Heinrich II. und dessen Ehefrau Ermengardis handelt.“

Der Kopfsarkophag war 1804 bei Aufräumarbeiten im da schon aufgelösten Kloster in der Tumba entdeckt worden. Die Tumba wird im Frühjahr erneut geöffnet und der knöcherne Inhalt ebenfalls untersucht. „Denn das alles muss durch DNA-Tests wissenschaftlich untermauert werden.“

Forschungsarbeiten werden weiter spannend bleiben

Aber das ist noch längst nicht das Ende der rätselhaften Geschichten rund um das ehemalige Prämonstratenserkloster. Denn Dr. Bettina Heine-Hippler verspricht:

„Hier sind wir noch lange nicht fertig mit den Forschungsarbeiten. Das wird weiter sehr spannend bleiben.“

Heimatbund: 6000 Euro für DNA-Untersuchung

Der Heimatbund beteiligt sich mit 6000 Euro an der Finanzierung der DNA-Proben aus dem Grafengrab. Dafür, so Vorsitzender Werner Bühner, habe man eigens Arnsberger Heimatfreunde, heimische Unternehmen und Institutionen um Spenden gebeten. Mit Erfolg.

Der Wunsch des Heimatbundes im Gegenzug an den LWL: „Wir wollen dafür am dokumentarischen Teil der Ausgrabungsauswertungen beteiligt werden und Fotos und Dokumente bekommen.“ Denn die sind auch für Arnsberg von großer Bedeutung.

Wichtig wäre Klärung der Verwandtschaftsverhältnisse

Ein absolutes Highlight für den Heimatbund wäre hier die umfassende Erforschung der Verwandtschaftsverhältnisse der einst mächtigen Arnsberger Grafen in Deutschland und auch im europäischen Raum gemeinsam mit dem LWL. Eben per DNA-Untersuchungen. Denn die Arnsberger Grafen spielten im Mittelalter in der ersten politischen Liga:

Arnsberger Grafen mischten in europäischer Politik mit

„Schon Friedrich I. von Arnsberg, genannt der Streitbare, war ein Global Player und ein enger Freund des Kaisers Friedrich I. Barbarossa.“

Auch des Streitbaren - übrigens wahrscheinlich begraben in der Propsteikirche - Nachkomme Heinrich I., der Klostergründer, habe in der europäischen Politik kräftig mitgemischt.

Heimatbund will aktiv an der Klärung teilhaben

Heinrich selbst wird von Barbarossa sogar offiziell als Verwandter bezeichnet. Daher wäre die Klärung der Verwandtschaftsverhältnisse für den Heimatbund und die mittelalterliche Geschichtsschreibung grundsätzlich von großer Bedeutung. „Diese Verbindungen würden wir daher gerne nachweisen oder zumindest daran aktiv teilhaben.“

Ein Projekt, so Bühner, das an kein Zeitfenster gebunden und damit mit aller Gründlichkeit umsetzbar sei. „Dafür würden wir auch andere Organisationen um Unterstützung bitten, die wiederum von unserer Arbeit profitieren könnten.“

Mehr, mit Fotos, unter dem Link oben.. 
von Arnsberg (von Rietberg), Graf Heinrich II. (I11238)
 
41360 Zitat aus: Rieckenberg, Hans Jürgen; Freytag, Hans-Joachim, "Billunger" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 240 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702068.html#ndbcontent

Billunger

Die Forschung unterscheidet die ä l t e r e n und j ü n g e r e n Billunger, und es ist bisher nicht gelungen, mit Sicherheit zu klären, ob die beiden Familien zusammengehören oder nicht. Eine Tradition des 13. Jahrhunderts will wissen, daß der letzte ältere Billunger, der Graf →Billing († 967), der Vater der bekannten Brüder Wichmann der Ältere († 944) und Hermann († 973), der ersten faßbaren Vertreter der jüngeren Billunger, gewesen sei. Die älteren Billunger sind seit der Zeit Karls des Großen in Engern, Ostfalen und Hessen nachweisbar, ohne daß sich die genealogischen Zusammenhänge genau aufklären ließen; sie gehören zu den führenden Familien Sachsens. Auffallend ist, daß in beiden Familien wiederholt die Namen Wichmann und Amelung vorkommen.

Die Heimat der j ü n g e r e n Billunger, die erst in späterer Zeit Billunger genannt werden, ist sehr wahrscheinlich der Raum um Lüneburg. Hier lag von Anbeginn an der Schwerpunkt ihrer Herrschaft. Wichmann der Ältere († 944) war vermählt mit einer Schwester der Königin Mathilde aus dem Hause des Sachsenherzogs Widukind, wohl mit Frideruna. Durch seine Gemahlin erhielt er umfangreiche Besitz- und Herrschaftstitel an der mittleren Weser, an der Lippe und am Niederrhein. Das Widukindische Erbe in Mittel- und Westsachsen unterstand in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts wohl ausschließlich, das alte billungische Hausgut in Ostsachsen zum überwiegenden Teil dem Gebot des älteren Wichmann. 936 oder bald danach wurde Hermann († 973) mit dem Grenzschutz an der unteren Elbe betraut. Die neue Aufgabe ließ ihn darauf bedacht sein, sich eine möglichst breite Machtgrundlage zu schaffen. So scheint er bereits kurz nach 944 von einem Teil des Wichmannschen Erbes Besitz ergriffen zu haben. Die Teilnahme seiner Neffen, Wichmann der Jüngere und Ekbert, am Liudolfinischen Aufstand (953/54) gab ihm die Möglichkeit, deren Güter und Herrschaftsrechte zum größten Teil einzuziehen. In der Folgezeit begegnen an der Ilmenau und an der Weser nur die nachkommen Hermanns. Zu der Herrschaft auf altsächsischen Boden traten markgräfliche Befugnisse in Nordelbingen, mit denen der militärische Titel dux verknüpft war. Unter Bernhard I. († 1011) vollzog sich der Wandel vom Vertreter des Königs gegenüber dem Stamm zum Vertreter der Stammesinteressen gegenüber dem Königtum. Er hatte die immer stärkere Hinwendung zu den innersächsischen Angelegenheiten und den Ausbau seiner Machtstellung in Ost- und Mittelsachsen zur Folge. Bernhard II. († 1059) setzte die Politik seines Vaters fort und geriet in Gegensatz zum König und dem Erzbischof von Hamburg-Bremen. Die Auseinandersetzung mündete unter →Magnus († 1106) in den sächsischen Aufstand der Jahre 1073-75 ein. - Hermann nahm am Ende seines Lebens, nicht zuletzt durch die dreimalige Prokuration, eine herzogähnliche Stellung ein. Nach dem Tode Ottos I. wurden die herzoglichen Befugnisse in Sachsen von den Königen, in deren Händen sie verblieben waren, immer weniger ausgeübt. Die Vertretung der Stammesinteressen durch Bernhard I. und Bernhard II. führte vor allem den letzteren nahe an den Platz des Stammesherzogs heran. Unter Ordulf († 1072) und Magnus sank ihre politische Bedeutung. Sie blieben Inhaber des machtvollsten Herrschaftsbereiches in Ost- und Mittelsachsen und trugen die Benennung dux, ohne daß sie „Herzöge der Sachsen“ waren. Ihr politisches Streben wurde erst von ihren Erben, →Lothar von Supplinburg und Heinrich dem Löwen, verwirklicht.

Literatur
F. M. Fischer, Politiker um Otto d. Gr., 1937;
H. W. Klewitz, Besprechung v. R. Hildebrand, Der sächs. „Staat“ Heinrichs d. L., 1937, in: DLZ, 1938, Sp. 1101 f.;
G. Tellenbach, Vom karoling. Reichsadel z. dt. Reichsfürstenstand, in: Adel u. Bauern im dt. Staat d. MA, hrsg. v. Th. Mayer, 1943;
S. Krüger, Stud. z. Gesch. d. sächs. Gfsch. -verfassung im 9. Jh., in: Stud. u. Vorarbb. z. hist. Atlas v. Niedersachsen, H. 19, 1950;
H. -J. Freytag, Die Herrschaft d. B. in Sachsen, ebenda, H. 20.1951 (L, Stammtafel).

Autor/in
Hans Jürgen Rieckenberg, Hans-Joachim Freytag
 
von Sachsen (Billunger), Graf Billung (I5021)
 
41361 Zitat aus: Wenzel I. von Liegnitz (* zwischen 1310 und 1318; † 6. Juni 1364) war 1342–1345 gemeinsam mit seinem Bruder Ludwig I. und 1346–1364 alleiniger Herzog von Liegnitz. Er entstammte dem Geschlecht der Schlesischen Piasten.

Wenzels Eltern waren Herzog Boleslaw III. von Breslau, Liegnitz und Brieg und Margarethe/Markéta, Tochter des böhmischen Königs Wenzel II.

Noch zu seinen Lebzeiten überließ Herzog Boleslaw III. 1342 das verschuldete Herzogtum Liegnitz seinen beiden Söhnen Wenzel und Ludwig, während er selbst weiterhin im Besitz von Brieg blieb. Beide Herzogtümer wurden bereits 1329 von Herzog Boleslaw III. dem böhmischen König Johann von Luxemburg als ein Lehen übergeben. Ihm huldigten 1342 auch die Herzöge Wenzel I. und Ludwig I., die das Herzogtum Liegnitz zunächst gemeinsam regierten. 1344 gründeten sie eine Münze in Liegnitz und kurze Zeit später verliehen sie Nikolstadt das Stadtrecht sowie Bergfreiheit nach dem Vorbild von Goldberg. 1345 teilten sie das Herzogtum Liegnitz, wobei Ludwig den kleineren, östlichen Teil und Wenzel den restlichen Teil mit Haynau, Goldberg und Lüben bekam. Allerdings gelang es Wenzel noch im selben Jahr, an Ludwigs Anteil zu gelangen, während er diesem Lüben sowie eine jährliche Geldzahlung zugestand. 1348 stiftete Wenzel bei der Liegnitzer Kirche zum Heiligen Grabe ein Kollegiatstift und stattete es mit umliegenden Grundstücken aus.

Nach Boleslaws III. Tod 1352 wurde das Herzogtum Brieg von dessen Witwe Katharina Šubić regiert. Sie einigte sich 1356 mit ihren Stiefsöhnen Wenzel und Ludwig in der Weise, dass sie ihr als Wittum auf ihre Lebenszeit die Städte Ohlau und Namslau überließen, die nach ihrem zwei Jahre später erfolgten Tod an Wenzel fielen. Aus seinem ererbten Besitz verkaufte Wenzel nun halb Ohlau und halb Brieg dem Schweidnitzer Herzog Bolko II. mit der Bestimmung, dass beides an die Herzöge von Liegnitz-Brieg zurückzufallen habe, falls Bolko ohne Nachkommen sterbe.

Nach einer neuerlichen Teilung 1359 behielt Wenzel Liegnitz mit Goldberg, während Ludwig weiterhin im Besitz von Lüben blieb und zusätzlich Haynau sowie je halb von Ohlau und Brieg erhielt.

Nach dem Tod Wenzels 1364 übernahm sein Bruder Ludwig die Vormundschaft über dessen Söhne Ruprecht I., Wenzel II., Boleslaw IV. und Heinrich VII. Ihm gelang es, einen Teil der verpfändeten Landesteile einzulösen. Die Vormundschaft endete 1368, als Ludwigs Neffe Ruprecht mündig wurde und seinerseits die Vormundschaft über seine jüngeren Brüder übernahm. 
von Liegnitz, Herzog Wenzel I. (I42084)
 
41362 Zitat aus: Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_Udo_I._(Nordmark)

Lothar Udo I.

(* nach 994; † 7. November 1057) war von 1036 bis 1057 Graf von Stade und ab 1056 Markgraf der Nordmark.

Leben
Lothar Udo war der einzige Sohn des Grafen Siegfried II. von Stade aus dem Hause der Udonen und der Adela von Alsleben, Tochter von Graf Gero von Alsleben. Er folgte dem Vater 1037 und wurde Graf von Stade und im Largau, Steiringgau, Schwabengau und Hochseegau und Vogt von Heeslingen und Alsleben. Der ursprüngliche Herrschaftsbereich der Grafen von Stade lag an der unteren Elbe um Harsefeld und Stade. Sie besaßen aber infolge einer Eheverbindung, die im 1. Drittel des 11. Jahrhunderts geschlossen wurde, auch im östlichen Sachsen Güter und Rechte.

Udo stand im Konflikt mit den Bremer Erzbischöfen Adalbrand und Adalbert wegen Vogtei- und Grafenrechten. Er erschlug 1052/53 seinen entfernten Vetter Ekbert von Elsdorf-Stade und beerbte ihn. Im Jahr 1044 wurde Wilhelm, Sohn des Grafen Bernhard II. von Haldensleben, neuer Markgraf der Nordmark. 1056, in der Schlacht bei Pritzlawa (Havelberg), wurde das sächsische Heer von den slawischen Lutizen vernichtend geschlagen. Dabei fiel Wilhelm, und Kaiser Heinrich III. belehnte Lothar Udo I. mit der Nordmark. Zusätzlich erbte er auch die Komitate und Vogteien des Hauses Haldensleben. Dieses Reichslehen in der sächsischen Nordmark stärkte die Stellung der Udonen in diesem Raum. Der sich gegen diese Entscheidung auflehnende Otto, Sohn Bernhards II., wurde von den Brunonen am 26. Juni 1057 bei Haus-Neindorf an der Selke erschlagen. Lothar Udo führte 1057 noch einen Rachefeldzug gegen die Liutizen.

Familie
Lothar Udo war verheiratet mit Adelheid, vermutlich eine Gräfin von Oeningen und Tochter des Grafen Kuno von Oeningen. Beider wohl einziges Kind war Lothar Udo II. 
von Stade (der Nordmark) (Udonen), Graf Lothar Udo I. (I21077)
 
41363 Zitat aus: Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wizlaw_II. (Feb 2022)

Nachdem sein Vater, der in Dänemark an Kämpfen zwischen dem dänischen Königshaus und dem damaligen Erzbistum Lund auf Seiten der Kirche teilgenommen hatte, 1260 aus Rache von einer Frau erdolcht worden war, wurde Wizlaw regierender Fürst von Rügen.

Wizlaw II. unterhielt seit Beginn seiner Herrschaft gute Beziehungen zur Hansestadt Lübeck, deren Kaufleute er von Zollabgaben innerhalb seines Fürstentums befreit hatte, und erneuerte 1266 die bestehenden Handelsverträge. Der in seinem Herrschaftsbereich liegenden Stadt Stralsund kam er entgegen, indem er 1269 seiner von ihm in unmittelbarer Nähe Stralsunds errichteten Stadt Schadegard die Rechte entzog und die als Konkurrenz zu Stralsund gegründete Stadt aufgab.

Wahrscheinlich über Ansprüche auf das Heiratsgut seiner Mutter, einer Tochter des Herzogs Swantopolk II. von Pommerellen, gelangte er 1270 in den Pfandbesitz des Landes Schlawe. Möglicherweise im gleichen Jahr, spätestens aber 1271 gründete er Rügenwalde. Er verkaufte 1277 jedoch seine Pfandrechte am Schlawer- und Rügenwalderland an die brandenburgischen Markgrafen Johann II., Otto IV. und Konrad I., nachdem er bereits um 1275 von Herzog Mestwin II. aus diesen Ländern verdrängt worden war.

Am 13. Juni 1283 beschlossen die Städte Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald, Stettin, Demmin, Anklam zusammen mit dem Herzog Johann I. von Sachsen-Lauenburg, den mecklenburgischen Herzögen, Bogislaw IV. von Pommern und Wizlaw II. von Rügen das Rostocker Landfriedensbündnis. Dieses Bündnis war deutlich gegen Brandenburg gerichtet.

1283 erhielt Wizlaw II. durch den deutschen König Rudolf I. von Habsburg sein Land als deutsches Lehen, die Urkunde bezog sich wahrscheinlich nur auf den festländischen Teil. Das rügisch-dänische Lehensverhältnis blieb weiter bestehen, wie die regelmäßige Teilnahme Wizlaw II. an dänischen Hoftagen und seine Nennung als Zeuge in königlich-dänischen Urkunden zeigen. Unter anderem war er bei der Untersuchung des Mordes am dänischen König Erik Klipping anwesend.

1285 bestätigte er Tribsees das Stadtrecht. 1290 erhielt die Stadt Stralsund das Recht des Heringfangs auf Wittow und das Handelsmonopol auf der Insel Rügen, was in den nächsten Jahrhunderten die Entwicklung von Handel und Gewerbe, einschließlich des Getreidehandels erheblich behinderte. Greifswald erhielt 1288 die Saline und 1297 das Recht in Wieck an der Ryckmündung einen Hafen zu errichten. Er erweiterte die Besitzungen der im Fürstentum gelegenen Klöster Eldena und Neuenkamp.

In einem Vertrag vom 12. März 1289 (oder 1292) mit den Markgrafen von Brandenburg verfolgte er das Ziel nach dem erwarteten Tode des Herzogs Mestwin II. Pommerellen zwischen Brandenburg und Rügen zu teilen. Das Vorhaben scheiterte wegen der Hinwendung Mestwins II. zu seinen großpolnischen Nachbarn.

Wizlaw II. war am 29. September 1302 beim Treffen des norwegischen Königs Håkon V. mit dem schwedischen König Birger, dessen Bruder, Herzog Erik, und dem dänischen Grafen Jacob von Halland anwesend. Das Treffen fand in Solberga, nördlich des heutigen Göteborg statt. Im selben Jahr, möglicherweise unmittelbar nach dem Treffen reiste Wizlaw II. nach Norwegen, wo er in Oslo mit seiner Tochter[1] Euphemia, seiner Tochter Sofia, seinen Söhnen Wizlaw und Sambor sowie weiteren Verwandten Weihnachten feierte. Während der Feier erkrankte er und sah sich veranlasst, am 27. Dezember sein Testament zu errichten. Er starb zwei Tage später und wurde in Oslo beigesetzt.

Gebeine Wizlaws II.
Die Grablege Wizlaws II. befand sich in der Osloer Marienkirche. Diese wurde im 16. Jahrhundert durch Brand und Plünderung zerstört. Erst 1868 wurden die Reste des Gebäudes wiederentdeckt. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden im Bereich des Chorers drei Gräber entdeckt. In einem befand sich das Skelett eines älteren Mannes, den man wegen eines Fingerrings für einen Geistlichen hielt. Es wurde als der Prälat in die anthropologische Sammlung des Anatomischen Instituts der Universität Christiania eingereiht. Heute wird davon ausgegangen, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die Gebeine Wizlaws II. handelt, denn dieser war der einzige in Norwegen begrabene ausländische Fürst.

Aus Messungen der Röhrenknochenlängen wurde eine Körpergröße von 183 cm abgeleitet, zu Wizlaws II. Lebenszeit ungewöhnlich groß. Die Person war sehr muskulös, insbesondere die zum Laufen benötigte Muskulatur war wahrscheinlich stark entwickelt. Weitere Merkmale, wie Kalkablagerungen, legen die Vermutung nahe, das Wizlaw sich vor allem zu Fuß fortbewegte und nur wenig geritten ist. Spuren zweier Entzündungen an den Beinknochen sind wahrscheinlich auf stumpfe Schläge zurückzuführen, scheinen die Person jedoch kaum beeinträchtigt zu haben. Harris-Linien, die bei Röntgenaufnahmen der Schienbeine entdeckt wurden, deuten auf zwei Krankheitsperioden mit Immobilität im 15. und 16. Lebensjahr hin, über die nichts weiteres bekannt ist.

Bei den Ausgrabungen 1868 wurden außerdem Reste einer Grabplatte aus Messing gefunden, auf der noch das Gesicht eines Mannes mit Vollbart und lockigem Haar erkennbar ist. Auffallend ist die Ähnlichkeit mit einer in der Nikolaikirche in Stralsund für Albrecht Hövener angebrachten Grabplatte aus dem Jahr 1357. Ein Stück der Grabplatte zeigt die Abbildung einer Kettenrüstung, die zu dieser Zeit nur von Fürsten und Adeligen getragen wurden. 
von Rügen, Fürst Wizlaw II. (I11116)
 
41364 Zitat aus: Der Staadhof, ein Bädergasthof mit mindestens 600 Jahren Tradition: http://projekt.thermalbaden.ch/fileadmin/user_upload/gasthof_staadhof.pdf

"Hof am Rey von altersher
Den Nam ich getragen hab'.
Conrad am Staad besitzt mich viel Jahr,
Darum ich Staadhof betittelt war.
„Staadhof“, nicht Stadthof heiss ich weil
Konrad am Staad hat besessen mich;
Conrad Am Staad und Salome Schwendin.
1470." 
am Stad, Konrad (I10731)
 
41365 Zitat aus: http://www.ballwil.ch/de/ueberballwilre/ueberballwil/geschichte/welcome.php?action=showinfo&info_id=117

"Die Ritter von Baldewile

Um 1210 erscheinen urkundlich die Ritter von Baldewile - sie nennen sich nach ihrem Wohnort, wo sie eine Burg und ein Kirchlein erbauen liessen. Sie waren Dienstleute der Grafen von Kyburg und Habsburg. Ihre Herrschaft umfasste nur einzelne Höfe im Weiler Ballwil. Das vornehme Rittergeschlecht existierte bis um 1380 mit sechs Generationen und etwa dreissig nachweisbaren Personen. Es gründete die 1275 erstmals erwähnte Kirche mit einer kleinen Pfarrei, die nur gerade den Weiler Ballwil umfasste. Das übrige heutige Gemeindegebiet gehörte bis um 1812 zur alten grossen Pfarrei Hochdorf. Bereits 1246 wird ein Leutpriester, Pfarrer zu Ballwil, genannt.

Dem Erdboden gleich

Das der heiligen Margaretha geweihte Kirchlein der Ritter und ihrer Untertanen verarmte zur Zeit der Auseinandersetzungen des Sempacherkrieges und nach dem Aussterben des Adelsgeschlechtes. Die kleine Pfarrei musste sich 1454 der Heilig-Kreuz-Kaplanei der Pfarrkirche Hochdorf anschliessen. Die Burg der Ritter ging an das Luzerner Patrizier-Geschlecht von Sonnenberg über, von denen ein Zweig im 15. Jahrhundert auf der Burg von Ballwil sass. Diese zerfiel im Laufe des 16. Jahrhunderts, später wird sie als Ruine erwähnt. 1849 wurden ihre Mauerreste und selbst der Burghügel abgetragen, so dass heute keine Spuren mehr sichtbar sind - einzig die Ortsbezeichnung Schloss erinnert noch an den Wohntum der Ritter von Baldewile. Das weisse Einhorn, ein Fabeltier, das Ballwil in seinem nach 1800 geschaffenen Wappen führt, war ein vielfach bezeugtes Siegel der Ballwiler Ritter." 
von Baldwil, Ritter Hartmann (I11273)
 
41366 Zitat aus: http://www.hinwil.ch/de/gemeinde/geschichte/welcome.php?action=showinfo&info_id=2381

Neben den Klöstern besass im Mittelalter vor allem der Adel ausgedehntere Güter und Rechte in der Gemeinde. Von sechs Rittergeschlechtern wissen wir, die hier auf ihren wohl eher kleinen Burgen hausten. Das schönste Zeugnis aus jener Zeit ist die Burgruine Bernegg, die 1924/25 ausgegraben und 1939 restauriert wurde. Daneben aber ist ausser ein paar Namen und Daten meist kaum mehr etwas erhalten von jenen Rittern von Ringwil, Hadlikon, Bernegg, Bossikon und (vielleicht) Landenberg. Besser steht es mit den Herren von Hinwil, deren Stammbaum sich vom Jahr 970 bis zu ihrem Aussterben 1588 fast lückenlos nachweisen lässt. Ihre Burg lag auf dem aussichtsreichen Hügel nordöstlich der Kirche; leider ist von ihr kein Stein mehr erhalten. Wie so manches andere Bauwerk wird sie späteren Geschlechtern zum eigenen Bauplatz gedient haben; dem Gerücht nach vor allem beim Kirchenneubau um 1450. 
von Hinwil, Hermann (I11287)
 
41367 Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D18094.php

Meyer von Knonau, Johannes
Erstmals erw. 1363 in Zürich, gestorben 10.11.1409 Zürich, von Zürich. Sohn des Johannes, Ratsherrn, und der Catarina von Heidegg. ∞ Anna Stäheli, Tochter des Hermann, Zunftmeisters. 1388-93 und 1409 Mitglied des Kl. Rats, 1393 Ernennung zum Zürcher Bürgermeister als Vertreter der eidg. Partei, 1393 Pannerherr. 1404 kaufte M. zusammen mit seinem Bruder Rudolf die Herrschaft Knonau. Bei der Beilegung der Appenzeller Kriege amtierte M. 1404 als Schiedsrichter. Unter seiner Ägide konsolidierte Zürich seine Position und dehnte seinen Machtbereich mittels Pfandnahmen von Vogteien aus.


Literatur
– U. Schlüer, Unters. über die soz. Struktur von Stadt und Landschaft Zürich im fünfzehnten Jh., 1978

Autorin/Autor: Martin Lassner 
Meyer von Knonau, Johannes der Jüngere (I11252)
 
41368 Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20052.php

Segesser von Brunegg [Segesser, von Segesser]
Ab Mitte des 13. Jh. bezeugtes aarg. Ministerialengeschlecht, das zuerst im Dienst der Kyburger, später der Habsburger stand und in der kyburg. Stadt Mellingen über Eigenbesitz verfügte. Burg und Herrschaft Brunegg kamen 1473 als bern. Lehen an die S., die damals bereits die Vogteirechte für Brunegg besassen. 1538 wurden die S. im Nachgang der Reformation dazu gedrängt, Brunegg an Bern zu übertragen, das daraufhin Burg und Herrschaft dem Landvogt von Lenzburg unterstellte. Über Erbschaften und Heiratsverbindungen mit landsässigem Adel im Aargau kamen die S. zu weiterem Besitz, v.a. im Reusstal, längerfristig in Mellingen, Aarau, Tägerig und im zuger. Steinhausen. Ab dem 15. Jh. waren sie Bürger in den Landstädten Aarau und Mellingen sowie in eidg. Städteorten, u.a. in Luzern, und verheirateten sich mit Töchtern städt. Notabelnfamilien. Bis ins 16. Jh. dominierten bei den S. ministeriale Ämter. Die damit verbundene Habsburgtreue brachte dem Geschlecht 1442 die Nobilitierung durch Friedrich III. ein. Später kamen die S. über ihre Zugehörigkeit zu den städt. Räten auch in kommunale Ämter und wurden mit der Verwaltung gemeiner Herrschaften betraut.

In Luzern etablierte sich eine Linie des Geschlechts im 16. und 17. Jh. im Kl. Rat und schliesslich als patriz. Geschlecht. Die Luzerner S. begründeten ihren Aufstieg durch das geschickte Ausnutzen von Sold- und Pensionenwesen. Als Kleinräte befehligten einige S. Kompanien in fremden Diensten und wurden zuweilen zu Rittern geschlagen. Sie verwalteten angesehene Luzerner Landvogteien wie Ruswil, Beromünster, Willisau, Rothenburg, Habsburg und Entlebuch und versahen begehrte städt. Ämter, etwa diejenigen des Bannerherrn, Schützenhauptmanns oder Schultheissen; ferner vertraten sie Luzerns Interessen als Gesandte. Von der Luzerner Linie, die bis ins 21. Jh. Nachfahren aufweist, spalteten sich Mitte 16. Jh. eine röm. und eine dt. Linie ab, von denen Erstere Anfang 17. Jh. erlosch, Letztere zu Beginn des 19. Jh. Alle Linien blieben nach der Reformation katholisch und wiesen viele Ordens- und Weltgeistliche auf, so Maria Franziska Hortensia ( -> 14) oder Franz ( -> 5). Zudem gehörten Vertreter der Fam. vermehrt Ritterorden an. Ein 1737 für den Fall des Erlöschens einer Linie gestiftetes Fideikommiss regelte den Güterrückfall innerhalb des Geschlechts und half den Besitzstand längerfristig zu wahren.

In Luzern kamen die S. mit der Restauration 1814 erneut in die Regierung. Fortan besetzten sie neben kant. auch eidg. Ämter, v.a. in Militärwesen und Justiz. Heinrich Viktor ( -> 8) zeichnete als Architekt für einige Luzerner Grossbauten verantwortlich. Ende 19. Jh. und Anfang 20. Jh. hielten Philipp Anton ( -> 16), Hans Albrecht (gestorben 1935) sowie Agnes ( -> 1) ihre Familiengeschichte historisch oder genealogisch fest.


Archive
– StALU, Fideikommissarchiv S.
Literatur
– Schweiz. Geschlechterbuch 2, 491-508, 831-833; 5, 570-575; 10, 497-504
– GHS 3, 191-232, 416-418 (mit Stammtaf.)
– K. Messmer, P. Hoppe, Luzerner Patriziat, 1976

Autorin/Autor: Tina Maurer

https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=1041017

Segesser von Brunegg, Familie (Provenienz)

Seit 1250 nachweisbares aargauisches Ministerialgeschlecht. Alter Allodialbesitz in der Gegend von Mellingen deutet auf seinen freien Ursprung. Der ursprüngliche Name "Segenser" folgte der dialektischen Urformung. Durch Heiraten und Erbe kam im 13. Jahrhundert der ganze 1259 bezeugte Besitz der Elisabeth, Frau Ulrichs, kiburgischen Marschalls zu Mellingen, dann um 1275 von den Schenken von Brunegg die Vogtei Wolenschwyl, und zwischen 1295 und 1303 von den Herren von Iberg das Burghaus "Iberg" zu Mellingen an die Segesser. Von 1320-1588 war die Schultheissenwürde zu Mellingen in der Familie so gut wie erblich.
Nach der Eroberung des Aargau den Habsburgern true geblieben, wurden die Segesser am 26.09.1442 druch König Friederich III. auf dem Reichstag in Zürich zu freien, erblichen Reichsdienstmannen erhoben. Die drei Linien erwarben 1536, 1559 und 1566 in Luzern das Bürgerrecht. Dort traten die Luzerner- und die Römerlienie in die patrizische Regierung ein. Erstere gehörte ihr bis 1798 an und trat bei der Restauration 1814-1831 wieder in die Regierung ein. 
Segesser von Brunegg, Barbara (I1681)
 
41369 Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20085.php

Ballwil, von
Kyburg.-habsburg. Ministerialengeschlecht, dessen Stammsitz am nördl. Ausgang des Dorfs B. im luzern. Seetal heute spurlos verschwunden ist. Die Ritter von B. (Baldwile) sind mit Hartmann I. 1210 in der Zeugenliste einer Engelberger Urkunde erstmals fassbar. Hartmann (II.), Sohn Hartmanns I., war 1270-71 Schultheiss von Solothurn. Walther (II.), ein Enkel Hartmanns I., fiel 1315 am Morgarten. Zwischen 1331 und 1355 war Hartmann (IV.) als Deutschordensritter Komtur zu Hitzkirch, Freiburg i.Br. und Köniz sowie Landkomtur von Lothringen. Auf enge Beziehungen zum Stift Beromünster weisen Jahrzeitbucheinträge und die Chorherren Johannes (I.), Peter und Johannes (II.) sowie der Wartner Markwart im Zeitraum von 1323 bis 1389 hin. 1343 trat Burkhart (II.) in das Kloster Muri ein. Beziehungen durch Heirat bestanden zu den Herren von Kienberg, Heidegg, Tannenfels und Rheinfelden. Mit Johannes (III.) starb das Geschlecht 1383 im Mannesstamm aus.


Literatur
– GHS 3, 280-287, (mit Stammtaf.)
– L. Meyer Das Chorherrenstift Beromünster (1313-1500), Liz. Zürich, 1987

Autorin/Autor: Anton Gössi 
von Baldwil, Ritter Hartmann (I11271)
 
41370 Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D23337.php

Fulach, von
Niederadeliges Schaffhauser Bürgergeschlecht, belegt vom 13. bis ins 17. Jh. Erstmals erwähnt wird das Geschlecht 1253 mit Burkhard und Rudolf, Besitzern von Liegenschaften in der Stadt. Im weiteren Verlauf des 13. Jh. treten versch. Familienangehörige als Zeugen in städt. Urkunden in Erscheinung. Unter Johann (II) und seinem gleichnamigen Sohn Johann (III) erwarb die Fam. zahlreiche Güter und Rechte in und um Schaffhausen: 1359 einen Drittel der Vogtei Thayngen, 1370 als österr. Lehen den Zehnten von Gailingen, 1373 die Herrschaft Rüdlingen-Buchberg-Ellikon und 1378 den Zehnten und Güter zu Barzheim. Johann (I), Vater des erstgenannten Johann (II), sass 1291 als Erster im Rat, in welchem die Fam. bis Ende des 15. Jh. regelmässig vertreten war. 1422 stellte sie mit Konrad (erwähnt 1401-30), Sohn des Johann (III), einen Bürgermeister. Konrad erwarb 1422 die am Rheinfall gelegene Burg Wörth mit Zoll, mit der Vogtei Neuhausen und weiteren Rechten. 1444 kaufte dessen Sohn Hans Schloss und Herrschaft Laufen, wodurch die Fam. in eine langjährige Fehde mit Bilgeri von Heudorf verwickelt wurde, der seinerseits Ansprüche auf diese Herrschaft erhob. Mit österr. Hilfe besetzte Bilgeri von Heudorf 1449 vorübergehend das Schloss und erwirkte 1457 eine Ächtung der von F. im Reich, die erst 1473 wieder aufgehoben wurde. Da ihnen Schaffhausen in diesem Konflikt kaum Unterstützung bieten konnte, traten Hans und sein Bruder Konrad 1455 mit Schloss Laufen ins Burgrecht der Stadt Zürich, was zu Spannungen mit ihrer Vaterstadt führte. Diese wurden noch verstärkt, als nach der Reformation mehrere Vertreter der Fam. nach Zürich und Diessenhofen auswanderten. Mehrere Frauen aus der Fam. F. standen im 15. und 16. Jh. einem Kloster vor, so Agnes ( -> 1), Anastasia ( -> 2) und Anna ( -> 3). Johann Jakob Leu zufolge starben die letzten F. im 17. Jh. in Diessenhofen.


Literatur
– J.J. Rüeger, Chronik der Stadt und Landschaft Schaffhausen 2, 1892, 715-735
– E. Stauber, Schloss und Herrschaft Laufen, 1923, 13-47

Autorin/Autor: Martin Leonhard 
von Fulach, Johann (I12873)
 
41371 Zitat aus: http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/savoyen_grafen_von/thomas_1_graf_von_savoyen_1233/thomas_1_graf_von_savoyen_+_1233.html

Beiname 'der Ghibelline' (wegen seiner konstanten Parteinahme für die STAUFER), gab der staatlichen Entwicklung und zwei Expansion Savoyens richtungsweisende Impulse. Thomas I. stand bis zur Volljährigkeit (1191) unter Vormundschaft des Markgrafen Bonifaz von Montferrat, baute ein erträgliches Verhältnis zu HEINRICH VI. auf, unterstützte energisch PHILIPP VON SCHWABEN, der seinerseits die savoyische Expansion förderte, und half FRIEDRICH II., der ihn zum Reichsvikar in der Lombardei (1226) bestellte und in die Provence entsandte. In Savoyen setzte Thomas (als neues Moment fürstlicher Administration) um 1200 in den gräflichen Burgen zunehmend Kastellane ein, ausgestattet mit umfassenden militärischen und zivilen Vollmachten, ddoch abberufbar, vielleicht auch bereits besoldet. Gleichzeitig band Thomas seine Vasallen durch zielbewußte Infeodationen verstärkt ein. Auch initiierte er die Politik der Privilegienverleihung an eine Reihe von Städten (unter anderem Aosta, um 1195; Chambery, 1232). Der Erwerb vom Chambery schuf die Voraussetzungen für den Aufbau eines am Weg zum Mt. Cenis (Alpenpässe) gelegenen Zentralortes, der zudem von bischöflichen Gewalten denkbar weit entfernt war. An der Peripherie der Grafschaft wurde die Expansion vorangetrieben: Im Westen bereitete der Abschluß eines Parege (1196) mit dem Abt von St-Rambert (Bugey) das savoyischen Vordringen in die Bresse vor, in Zusammenwirken mit den Herren von Beaujeu. Im Norden bildete die Übertragung von Moudon durch PHILIPP VON SCHWABEN (1207) den Ansatz zu einem allmählichen Vorrücken ins Waadtand (Pays de Vaud), auf Kosten der Bischöfe von Lausanne und der ZÄHRINGER. Im Osten war Thomas bestrebt, den savoyischen Einfluß in Piemont zu erweitern (Erwerb von Besitzungen im Süden von Turin). Die intensiven Beziehungen zum unteren Tal der Rhone gipfelten in der Heirat der Tochter des Grafen, Beatrix von Savoyen, mit Raimund Berengar V. von Provence (1219). Die politische Blickrichtung das Hauses SAVOYEN auf die Gesamtheit des alten Königreiches Burgund nahm am Ende der 44-jährigen Herrschaft des Fürsten und unter seinen (stärker dem Papsttum zugewandten) Nachkommen zunehmend Gestalt an.

 
von Savoyen, Graf Thomas I. (I7952)
 
41372 Zitat aus: http://www.walser-alps.eu/walser-regionen/verbania-im-piemont

Pomatt (Val Formazza)
Das Formazza Tal liegt in dem nördlicheren Teil des Piemonts, der sich in die schweizerische Gegend einfügt, zwischen dem Kanton Wallis und dem Kanton Tessin. Es ist die einzige Walser Kolonie, die direkt an das Goms grenzt, das ursprüngliche Land der Walser Bevölkerung.
Geomorphologie:

Aus dem morphologischen zeigt das Tal die Eigenschaften des Hochgebirges, mit den typischen Gletschern, Gletschermühlen, Ebenen, Plateaus.

Charakterischtisch für die Landschaft des Tales sind die vielen Wasserfälle. Der bekannteste ist der Wasserfall «der Frua», der als der wichtigste der Alpen berühmt ist. Er hat einen Sprung von 143 Meter Höhe, von 1675 m auf 1532 m. .

Das Tal ist reich an natürlichen Bergseen, die wichtigsten sind: Kastel (2215 Meter), Vannino (2153 Meter), Obersee (2323 Meter), die zwei Busin (Ober 2451 Meter, und Unter 2371 Meter); sie sind sehr wichtig für die Erzeugung der elektrischen Energie, die aus den Wasserkraftwerken von Morasco, Ponte und Fondovalle gewonnen wird.

Der Hauptfluss Toce nimmt die Wässer der Bäche des Bergkessels von Hosand und von den verschiedenen Nebenflüsse entlang des Tales aufnimmt.

Ortschaften

Das Formazza Tal besteht aus neun während des ganzen Jahres bewohnten Ortsteilen, und aus anderen sechs, die nur während des Sommers bewohnt sind, (gekennzeichnet mit dem Asteriskus).

Undrumstaldä - Foppiano
Puneigä - Antillone*
Stafuwald - Fondovalle
Matta - Chiesa
Tuffald - S. Michele
Wald - Valdo
Zumstäg - Ponte
Brenn - Brendo
Gurfulu - Grovella
Früduwald - Canza
Unnerfrüt - Sottofrua*
Ufufrüt - Cascata*
Cherbäch unner dorf - Riale inferiore *
Cherbäch ober dorf - Riale superiore*
Maraschg - Morasco*

Diese Ortsteile bilden eine einzige Gemeinde – die Gemeinde von Formazza – mit Sitz der Gemeindeabteilungen im Ponte, das schon von der Geschichte als Zentrum des Tales anerkannt wird.

Original Text von Angela Bacher
Deutsche Übersetzung: Federica Antonietti, Sprach-Büro Walser von Formazza

www.valformazza.it ; IG Pomatterfreunde 
Schmid von Bellikon, Peter (I16595)
 
41373 Zitat aus: https://beta.hls-dhs-dss.ch/de/articles/023398/2004-03-10/

Autorin/Autor: Markus Lischer

Die aus Ubaldo (Lombardei) stammende Fam. liess sich im 15. Jh. in Lugano, Pura und Ponte Tresa nieder. Die ital. Verwandschaft soll u.a. Papst Urban III., Kardinal Alessandro (1514-72) und die Mailänder Fam. der Gf. C. von Ossolaro mit zwei weiteren Kardinälen umfassen.

1606 erhielt der von Lugano eingewanderte Arzt Johann Anton das Urner Landrecht. Sein Sohn Sebastian Heinrich (->) legte als Militärunternehmer in Spanien den Grundstein für den Aufstieg der C. in die Urner Magistratenfamilien zu Beginn des 18. Jh. Nach 1725 stellten sie drei Landammänner, amtierten mehrfach als Dolmetscher für die span. Gesandtschaft, besassen Hauptmannsstellen in span. Diensten und ab 1757 auch die Gardehauptmannschaft in Bologna. 1769 wurden sie in den päpstl. Grafenstand erhoben. 1681-1718 war die Herrschaft Zufikon in Familienbesitz. Nach der Aufhebung der Monopole zu Beginn des 19. Jh. verstärkten die C. ihr Engagement im Speditionswesen.

Zur gleichen Zeit etablierte sich ein Zweig der Fam. in Luzern. Sebastian (->) liess sich nach dem Brand von Altdorf (UR) 1799 in Luzern nieder, wo er 1803 die Bank Sebastian Crivelli & Co. gründete, die bis zur Liquidation 1930 über vier Generationen in Familienbesitz blieb. Sie trat mit eigener Banknotenemission, v.a. aber durch Investitionen in die innerschweiz. Tourismus-Infrastruktur hervor. Das Speditionswesen seinerseits wurde durch das aufblühende Geschäft mit dem Fremdenverkehr abgelöst. 1944 starb die letzte Angehörige der Urner und Luzerner Linie. 
Crivelli, Dr. med. Johann Anton (I7772)
 
41374 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_von_Babenberg

Adalbert von Babenberg (* 854; † 9. September 906 in Obertheres bei Haßfurt) war einer der bedeutendsten Vertreter im Kampf zwischen den Konradinern und den Babenbergern um die Vorherrschaft im Stammesherzogtum Franken (→ Babenberger Fehde). Er gehörte zum Geschlecht der älteren Babenberger – die Benennung nach dem Toponym ist erst im 11. Jahrhundert belegt –, nach dem Leitnamen wird die Familie auch als Popponen bezeichnet.

Im Jahre 906 überfiel Graf Adalbert die Konradiner bei Fritzlar. Im Gefecht tötete er Konrad den Älteren. Einer Aufforderung König Ludwigs, auf einem Hoftag in Tribur zu erscheinen, kam er nicht nach. Stattdessen zog er sich auf die Burg Theres (heute Obertheres) zurück, wo er schon bald vom königlichen Heer belagert wurde. Als Gesandter des Königs versprach ihm der Mainzer Erzbischof und Kanzler Hatto I. freies Geleit. Als Adalbert die Burg Theres verließ, wurde er jedoch gefangen genommen, wegen Reichsfriedensbruchs verurteilt und enthauptet. Danach verloren die Babenberger alle Ämter und Besitztümer in Franken.

 
(Babenberger/Popponen), Adalbert (I6869)
 
41375 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Megling-Frontenhausen

Adelheid von Megling-Frontenhausen (* vor 1078; † 1105) war mit ihrem Mann Berengar I. von Sulzbach die Stifterin des Klosters Baumburg.

Leben
Sie war die Tochter Kunos von Frontenhausen. Um 1078 heiratete sie den Erben der Sieghardinger Besitzungen Markwart von Marquartstein (siehe Burg Marquartstein). Dieser wurde jedoch kurz nach der Hochzeit ermordet. Adelheid heiratete daraufhin Ulrich von Passau und brachte die reichen Sieghardinger und Frontenhausener Besitzungen als Mitgift in die Ehe.

In dritter Ehe war sie mit Berengar I. von Sulzbach verheiratet.

Als Stifterin des Klosters Baumburg wurden ihre Gebeine 1156 in die Gruft vor dem Hochaltar der Klosterkirche übertragen.

Mehr unter dem Link oben.. 
von Megling-Frontenhausen (von Diessen-Wolfratshausen), Adelheid (I7443)
 
41376 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Frankreich_(1171–1240) (Okt 2017)

Anfang 1178 besuchte Graf Philipp I. von Flandern auf seiner Rückreise aus dem Heiligen Land Konstantinopel. Kaiser Manuel I. Komnenos, der bereits 1147 Ludwig VII. während des Zweiten Kreuzzugs empfangen hatte, wurde vermutlich bei diesem Besuch davon überzeugt, dass es wünschenswert sei, Frankreich zum Verbündeten zu haben. Im Winter 1178/79 reisten Philipp und eine kaiserliche Gesandtschaft unter Führung des Genuesen Baldovino Guercio,[1] an den französischen Hof ab, um die Ehe zwischen Agnes und Alexios II. Komnenos, Manuels Sohn und Erben, zu vermitteln. Bereits 1171 hatte Papst Alexander III. diese oder eine ähnliche Verbindung favorisiert.[2]

Ein Flottille von fünf Schiffen brach Ostern 1179 in Montpellier mit Agnes an Bord auf, in Genua stießen 14 weitere Schiffe dazu, die erneut von Baldovino Guercio kommandiert wurden[3]. Bei ihrer Ankunft in Konstantinopel im Spätsommer 1179 wurde Agnes mit aufwendigen Festivitäten empfangen, darunter einer Rede von Erzbischof Eustathios von Thessalonike[4] und vermutlich auch kunstvollen Versen eines anonymen Autors, die manchmal als Eisiterion bezeichnet werden..
Wilhelm von Tyrus schreibt, Agnes sei bei ihrer Ankunft in Konstantinopel 8 Jahre alt gewesen, Alexios 13 (tatsächlich wurde Alexios am 10. September 1167 geboren, er war also 12 Jahre alt, zu Agnes’ Geburtsdatum gibt es keine andere Quelle). Falls sie wirklich 8 Jahre alt war, so war sie nach der Auffassung des 12. Jahrhunderts drei Jahre zu jung für die Ehe[5]. Wilhelm scheint die Zeremonie, bei der er anwesend war, jedoch als vollumfängliche Hochzeit zu beschreiben (matrimonii legibus ... copulare), worin ihm einige nichtbyzantinische Quellen und auch viele moderne Autoren folgen[6]. Die Feierlichkeiten fanden am 2. März 1180 in der Trullos-Halle im Großen Palast statt. Agnes wurde dabei offiziell in Anna umgetauft. Eustathios schrieb anlässlich der Feier eine Rede mit dem Titel Rede auf die öffentlichen Feiern zur Verlobung der zwei königlichen Kinder.[7] Die Zeremonie fand ungefähr einen Monat nach der Hochzeit von Alexios‘ Halbschwester Maria Komnene mit Rainer von Montferrat statt.
Am 24. September 1180 starb Manuel und Alexios folgte ihm als Kaiser. Aufgrund seiner Jugend übte seine Mutter Maria von Antiochia in dieser Zeit wesentlich mehr Einfluss auf die Staatsgeschäfte aus als Alexios oder gar Anna. 1183 wurde Maria vovon Andronikos I. Komnenos abgelöst, einem Vetter Manuels, dessen Ambitionen auf den Thron bekannt waren. Ihm werden die Schuld am Tod Maria Komnenes (Juli 1182), Rainer von Montferrats (August 1182) und Maria von Antiochias (1183) zugeschrieben. Andronikos wurde zum Mitkaiser ernannt, im Oktober ließ er Alexios erdrosseln.

Ehe mit Andronikos I.
Anna war nun eine 12-jährige Witwe, allerdings nicht lange, da der etwa 65-jährige Andronikos Ende des Jahres ihr zweiter Ehemann wurde.
Andronikos war bereits einmal verheiratet gewesen, der Name dieser Ehefrau ist unbekannt. Zudem hatte er sexuelle Beziehungen zu zwei Nichten, Eudokia Komnene und Theodora Komnene, sowie Philippa von Antiochia, der Tochter von Konstanze von Antiochia und Raimund von Poitiers, die als Schwester Maria von Antiochas eine Tante Alexios II. war. Andronikos hatte von seiner ersten Ehefrau zwei Söhne, sowie eine Tochter und einen Sohn von Theodora.
Anna war nun zwei Jahre lang Kaiserin, bis Andronikos im September 1185 abgesetzt wurde. Er floh mit Anna und einer weiteren Geliebten, die als Maraptike bekannt ist, vor dem Volksaufstand aus Konstantinopel, wurden aber in Chele in Bithynien am Schwarzen Meer, wo sie per Schiff auf die Krim fliehen wollten, aber wegen ungünstiger Winde festgehalten wurden, gestellt. Andronikos wurde gefangen genommen und in die Hauptstadt gebracht,[8] wo er am 12. September 1185 öffentlich getötet wurde.

Theodoros Branas
Anna überlebte Andronikos’ Sturz und Tod und verschwand danach acht Jahre aus den Annalen. Erst 1193 berichtete ein westeuropäischer Chronist, sie sei nun (23 Jahre alt) die Geliebte von Theodoros Branas[9], einem Feldherrn, der an der Nordgrenze des Reiches kämpfte. Sie waren nicht verheiratet, vielleicht weil sie ihr durch die Ehe mit einem Bürgerlichen ihre Mitgift verloren hätte.
Im Sommer 1204 schließlich heirateten sie auf Druck des Lateinischen Kaisers Balduin I.[10] Theodoros Branas kämpfte weiter für das Lateinische Kaiserreich, zuletzt wird im Jahr 1219 von ihm berichtet, von Agnes war zu dieser Zeit und danach nicht mehr die Rede.
Agnes und Theodoros hatten mindestens eine Tochter, die Narjot de Toucy († 1241) heiratete.[11]
Von König Philipp II., Annas Bruder und König von Frankreich von 1180 bis 1223, wird nicht berichtet, dass er sich um das Schicksal seiner Schwester nach ihrer Abreise nach Konstantinopel noch einmal gekümmert habe. 
von Frankreich (Kapetinger), Prinzessin Agnes (Anna) (I7457)
 
41377 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Bayern)

Albrecht I. von Bayern KG (* 25. Juli 1336 in München; † 16. Dezember 1404[2] in Den Haag) war ein Mitglied der Herrscherfamilie der Wittelsbacher. Er war Herzog von Bayern-Straubing, Graf von Holland, Zeeland und Hennegau sowie Herr von Friesland. Albrecht organisierte 1385 die Doppelhochzeit von Cambrai, an der mehr als 20.000 Gäste teilnahmen.

Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Mit Albrechts Vater Ludwig IV. stellten die Wittelsbacher 1314 erstmals den römisch-deutschen König. Ludwig, der sich erst nach langem Ringen gegen seinen Konkurrenten Friedrich den Schönen aus dem Hause Habsburg durchgesetzt hatte, baute die Hausmacht seiner Familie planvoll aus: Zusätzlich zu den angestammten Besitzungen in Bayern und der Pfalz erwarb er Brandenburg und Tirol sowie Holland, Seeland und den Hennegau. Nach seinem Tod 1347 fielen diese Gebiete an seine sechs Söhne Ludwig den Brandenburger, Stephan II., Ludwig den Römer, Wilhelm I., Albrecht I. und Otto V.
Das Todesjahr Ludwigs IV., 1347, stellt einen Einschnitt in der Geschichte Europas dar. Der Schwarze Tod, eine Pestepidemie ungeahnten Ausmaßes, verbreitete sich auf dem ganzen Kontinent. Zu den verheerenden ökonomischen und demografischen Auswirkungen der Pest trat der 1337 ausgebrochene Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich. Auch der Einfluss der Kirche, die sich 1378 im Avignonesischen Schisma für vier Jahrzehnte spaltete, ging zurück. Wegen dieser Entwicklungen spricht man für die Zeit, in die Albrecht geboren wurde, auch von der Krise des Spätmittelalters.

Leben
Albrecht I. war der dritte gemeinsame Sohn Kaiser Ludwigs IV. und seiner zweiten Ehefrau Gräfin Margarethes von Hennegau und Holland. Nach dem Tod seines Vaters war er, noch minderjährig, 1347 bis 1349 gemeinsam mit seinen Brüdern Herzog in ganz Bayern. Von der Teilung des Herzogtums im Landsberger Vertrag 1349 bis 1353 regierte er gemeinsam mit Stephan II. und Wilhelm I. das niederbayerische Teilherzogtum. 1353 heiratete er Margarete von Liegnitz-Brieg († 1386), eine Tochter des Herzogs Ludwig I. von Liegnitz und Urenkelin des böhmischen Königs Wenzel II. Im selben Jahr wurde er im Regensburger Vertrag (bis zu dessen Tod 1389 formell gemeinsam mit dem geistig erkrankten Wilhelm I.) Herzog von Bayern-Straubing-Holland.
Obwohl er in Straubing ein repräsentatives Herzogsschloss errichten ließ, residierte er ab 1358 überwiegend in Den Haag. Im Kampf um Tirol (1363–1369) stand Albrecht auf Seiten seines Bruders Stephan II.
1385 organisierte Albrecht die Doppelhochzeit von Cambrai. Seine Herrschaft war durch seine ehrgeizige Heiratspolitik abgesichert und als Nachfolger standen drei Söhne bereit: Wilhelm, der die niederländischen Grafschaften übernehmen sollte, Albrecht II., der für die Herrschaft in Straubing vorgesehen war, und Johann, der als Fürstelekt dem Bistum Lüttich vorstand.
Die Beziehung Herzog Albrechts zur holländischen Adligen Aleida von Poelgeest sorgte allerdings innenpolitisch für Unruhe. Die städtische Partei der Kabeljauwen versuchte, mit Aleidas Hilfe ihren Einfluss an Albrechts Hof auszubauen, während diie altadligen Hoeken mit seinem Sohn Wilhelm paktierten, der zu dieser Zeit mit der Verwaltung des Hennegaus betraut war (für die Hintergründe siehe Haken-und-Kabeljau-Krieg). Der Konflikt zwischen Vater und Sohn gipfelte 1392 in der wohl von den Hoeken veranlassten Ermordung Aleidas und des herzoglichen Hofmeisters Willem Cuser. Albrecht konnte sich schließlich durchsetzen, Wilhelm musste nach England fliehen. Bereits 1394 kam es aber zur Versöhnung der beiden und Wilhelm erhielt seine Statthalterrechte zurück.
Vater und Sohn führten mit erheblichem finanziellen Aufwand, aber ohne eindeutiges Ergebnis eine Reihe von Feldzügen gegen die aufständischen Friesen, die sich von Holland lossagen und direkt dem römisch-deutschen Kaiser unterstellen wollten. Albrecht I. starb am 16. Dezember 1404 nach über 46-jähriger Regentschaft. Er hatte das erst 1353 neu gebildete Herzogtum wirtschaftlich und innenpolitisch gefestigt und durch seine Heiratspolitik zu europäischer Größe gebracht. Seine Nachfolge übernahmen nun seine Söhne, Wilhelm im Norden und Johann, der für seinen früh verstorbenen Bruder Albrecht II. nachgerückt war, im Süden.
In seiner fast fünfzigjährigen Regierung entwickelte sich das Herzogtum Bayern-Straubing-Holland zu einem wichtigen Faktor in der europäischen Politik. Sein zweiter Sohn Albrecht II. verwaltete bis zu seinem Tode 1397 den Straubinger Landesteil, sein ältester Sohn Wilhelm II. wurde 1404 sein Nachfolger. Mit dem Tode des dritten Sohnes Johann III., der sich mit der Tochter Wilhelms II., Jakobäa, um die Herrschaft stritt, endete 1425 die wittelsbachische Linie Bayern-Straubing-Holland.

Ehen und Nachkommen
Aus seiner am 19. Juli 1353 in Passau geschlossenen Ehe mit Margarete von Liegnitz-Brieg, einer Tochter von Herzog Ludwig I. von Liegnitz hatte Albrecht I. sieben Kinder:
• Katharina (1360–1402), ∞ mit Herzog Wilhelm von Geldern und Jülich
• Johanna (1362–1386), ∞ mit dem späteren böhmischen König und römisch-deutschen König Wenzel von Luxemburg,
• Margarete (1363–1423), ∞ 12. April 1385 auf der Doppelhochzeit von Cambrai mit dem späteren Herzog Johann Ohnefurcht von Burgund.
• Wilhelm II. (1365–1417),
• Albrecht II. (1368–1397),
• Johann III. (1374–1425), und
• Johanna Sophie (1377–1410), ∞ mit Herzog Albrecht IV. von Österreich
Nachdem seine erste Ehefrau 1386 gestorben war, heiratete Albrecht am 30. März 1394 in Köln Margarete von Kleve. Diese Verbindung blieb kinderlos.
Albrecht wurde in der Hofkapelle in Den Haag neben seiner ersten Frau Margarete von Liegnitz-Brieg beigesetzt.[3]


Literatur
• Michaela Bleicher: Das Herzogtum Niederbayern-Straubing in den Hussitenkriegen. Kriegsalltag und Kriegsführung im Spiegel der Landschreiberrechnungen. Dissertation, Regensburg 2006, S. 31–42 (online).
• Laetitia Boehm: Das Haus Wittelsbach in den Niederlanden. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 44, 1981, S. 93–130, insbesondere S. 111–115 (online).
• Alfons Huber, Johannes Prammer (Hrsg.): 650 Jahre Herzogtum Niederbayern-Straubing-Holland. Vortragsreihe des Historischen Vereins für Straubing und Umgebung. Historischer Verein für Straubing und Umgebung, Straubing 2005, ISBN 3-00-014600-, S. 7–39, 91–126.
• Dorit-Maria Krenn, Joachim Wild: „fürste in der ferne“. Das Herzogtum Niederbayern-Straubing-Holland 1353–1425 (= Hefte zur bayerischen Geschichte und Kultur. Band 28). Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg 2003, ISBN 3-927233-86-2, S. 5–9, 32–34, 42–44.
• Dorit-Maria Krenn: Albrecht I. von Straubing-Holland. In: Straubinger! 23 kurze Porträts. Attenkofer, Straubing 2007, ISBN 3-936511-39-X, S. 14–18.
• Edmund von Oefele : Albrecht I., Pfalzgraf bei Rhein. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band  1 , Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S.  230  f.
• Hans Patze: Die Wittelsbacher in der mittelalterlichen Politik Europas. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 44, 1981, S. 33–79, insbesondere S. 70–72 (online).
• Hans Rall : 123437849.html#ndbcontent Albrecht I., Herzog von Bayern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band  1 , Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S.  155  f. (Digitalisat).
• Joachim Wild: Die Herzöge von Straubing und Ingolstadt. Residenzstädte auf Zeit. In: Alois Schmid, Katharina Weigand (Hrsg.): Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III. 2. Auflage. C. H. Beck, München 200, ISBN 3-406-54468-1, S. 118–129, insbesondere S. 119–121.
• Joachim Wild: Holland. Die Wittelsbacher an der Nordsee (1346–1436). In: Alois Schmid, Katharina Weigand (Hrsg.): Bayern mitten in Europa. Vom Frühmittelalter bis ins 20. Jahrhundert. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52898-8, S. 92–106, isbesondere S. 95–103.
Weblinks
 Commons: Albrecht I. (Bayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
• Dorit-Maria Krenn: Niederbayern-Straubing-Holland, Herzogtum (1353-1425). In: Historisches Lexikon Bayerns
Anmerkungen
1 Aus Michiel Vosmeer: Principes Hollandiae et Zelandiae. Antwerpen 1578.
2 Léopold Devillers: Cartulaire des Comtes de Hainaut de l’avènement de Guillaume II à la mort de Jacqueline de Bavière. Band 3. Hayez, Brüssel 1886, S. 241 mit Anm. 1. Marinus Jacobus Waale: De Arkelse oorlog 1401–1412. Een politieke, krijgskudige en economische analyse. Verloren, Hilversum 1990, S. 108.
3 Zu Albrechts Tod und Begräbnis Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landsgeschichte. Band 146). C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 102–105 (zugleich Dissertation, Universität München 2004). 
von Bayern (Wittelsbacher), Herzog Albrecht I. (I9048)
 
41378 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Sachsen) (Jun 2021)

Albrecht I., Herzog von Sachsen, auch Albert I. (* um 1175; † 7. Oktober 1260 oder 8. November 1261 begraben im Kloster Lehnin) aus dem Geschlecht der Askanier war Herzog von Sachsen-Wittenberg, Engern, Westfalen und Herr von Nordalbingien, Kurfürst und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches und Graf von Askanien.

Albrecht wurde als Sohn des Herzogs Bernhard und der Judith von Polen, Tochter des Herzogs Mieszko III., nach seinem Bruder Heinrich I. geboren.
Nach dem Tod seines Vaters erbte Albrecht die sächsische Herzogswürde und gründete im Jahre 1212 die herzoglich-sächsische Linie der Askanier, die sich 1260 in die Zweige Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg spaltete. Nach dem Tod seines Vaters Bernhard III. erhielt sein älterer Bruder Heinrich I. die askanischen Erblande und wurde so Graf von Anhalt.
Albrecht I. unterstützte Kaiser Otto IV. in seinem Kampf gegen die Staufer und bekämpfte besonders deren Patron und Stütze Erzbischof Albrecht von Magdeburg, gegen den er unter anderem Staßfurt verlor. Im Jahr 1217 ging er ein letztes Mal, zusammen mit Kaiser Otto IV. und Markgraf Albrecht II. von Brandenburg († 1220), über die Elbe gegen Erzbischof Albrecht von Magdeburg vor, ohne nennenswerte Erfolge zu erzielen.
Kaiser Friedrich II. hatte sich anlässlich seiner Krönung in Aachen am 25. Juli 1215 verpflichtet, einen Kreuzzug durchzuführen. Jedoch wurde seine Teilnahme von inneren Zwistigkeiten in Deutschland verhindert. Er rüstete jedoch ein Heer aus und unterstellte es 1217 Albrechts I. Führung. Dieser eroberte daraufhin die Festung Damiette am Mittelmeer (siehe Kreuzzug von Damiette). Hiermit wollte man eine Basis für die Wiedereroberung Palästinas haben, wozu es jedoch nicht kam.

1218 bestätigte Kaiser Friedrich II. seine Lehen, Rechte und Vogteien. 1219 zog er anlässlich eines Kreuzzuges nach Livland. Dabei sollte verhindert werden, dass die Letten sich mit den Russen verbündeten. Dabei erwies sich Albrecht als tüchtiger Kriegsmann mit strategischem Geschick.

Als Albrecht von Magdeburg 1221 nach Italien reiste, nutzte Albrecht I. die für ihn günstige Lage zum Nachteil seiner Kontrahenten Otto III. und Johann I. aus. Dies führte zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen ihm und seinem Bruder Heinrich von Anhalt. Zusammen mit Friedrich II. war er mehrmals in Italien und wurde 1226 zum Herzog von Albingen gewählt. Durch diesen neuen Titel wurde er in die Kriege der Schauenburger gegen Dänemark hineingezogen und mischte sich in der Schlacht bei Bornhhöved am 22. Juli 1227 auf der Seite von Adolf IV. von Schauenburg, zusammen mit Lübeck, Hamburg und dem Erzbischof Gebhard von Bremen, aktiv in das Kriegsgeschehen ein. Dadurch brach die dänische Großmachtstellung zusammen und Albrecht I. konnte Lauenburg einschließlich der Stadt Mölln gewinnen. Bis dahin hatte er an der Unterelbe nur die Hoheit über das weitgehend autonome Land Hadeln besessen. Zusätzlich sicherte er die sächsischen Hoheitsansprüche über Wagrien (Ostholstein), Lübeck, Schwerin, und Dannenberg. Des Weiteren gewann er von den Welfen die Vogteien Hitzacker, Bergedorf und den Sachsenwald. Jedoch erst auf dem Hoftag zu Worms von 1231 wurden ihm diese Besitzungen durch Kaiser Friedrich II. bestätigt.
Von 1217 bis 1230 war er Regent der Markgrafschaft Meißen und reiste in den Jahren 1228/29 zusammen mit Friedrich II. nach Jerusalem.
In den Jahren 1231/32 vermittelte er den Frieden zwischen dem Kaiser und dessen Sohn Heinrich VII. und erreichte zusammen mit anderen Reichsfürsten das bedeutsame Statutum in favorem principum als neue Basis der Territorialherrschaften.

1240/41 war er nochmals in Italien. Durch den Tod von Graf Bederich II. (1250) erhielt Albrecht zum Herzogtum die Grafschaft Belzig hinzu. Auch kümmerte er sich um die wirtschaftlichen Belange seines Landes. So erließ er am 2. Januar 1248 eine Zollrolle für den Handelsverkehr der Städte Hamburg und Lübeck mit Salzwedel und sagte Geleitssicherheit zu, was ihm große Einnahmen bescherte. Auch gründete er um 1250 das Franziskanerkloster (graue Kloster) und die dazugehörige Franziskanerkirche (Zeughauskaserne am Arsenalsplatz), welche später die Begräbnisstätte seiner verstorbenen Angehörigen wurde und als Hofkirche bis 1306 diente.

Da Albrecht I. im Besitz der Kurrechte als Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches war, wohnte er 1252 der Fürstenversammlung zu Braunschweig bei, um den Gegenkönig Wilhelm von Holland anzuerkennen. In dieser Stellung griff er 1231 in die Reichsbelange ein, als der nach weltlicher Macht strebende Papst durch seinen Prälaten versuchte, die Fürsten gegen Kaiser Friedrich II. aufzuhetzen. Auf dem darauf folgenden Reichstag in Frankfurt 1234 erreichte Albrecht I., dass die Ketzergerichte den Fanatikern entzogen und der ordentlichen Gerichtsbarkeit übertragen wurden. 1257 wählte er Alfons X. von Kastilien mit. Albrecht gewann auch Grafenrechte und Besitzungen in Engern.

Nach seinem Tod im Jahre 1260 teilten seine Söhne Johann I. und Albrecht II. sein Land, entsprechend den Grundsätzen des askanischen Geschlechts, das erst 1727 die Primogenitur einführte. Daraufhin wurde das Herzogtum Sachsen, in die Herzogtümer Sachsen-Wittenberg und Sachsen-Lauenburg aufgeteilt. 
von Sachsen (Askanier), Herzog Albrecht I. (I7852)
 
41379 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_II._(Anhalt-Zerbst-Köthen) (Sep 2023)

Albrecht II., Graf von Anhalt, war beim Tode seines Vaters Albrecht I. noch minderjährig, weshalb sein Onkel Markgraf Waldemar I. von Brandenburg, über ihn und seinen Bruder Waldemar I. die Vormundschaft übernahm. Später regierten beide Brüder gemeinschaftlich, so dass Waldemar II. in Dessau, Albrecht aber in Zerbst oder Köthen zu leben pflegte.

In Gemeinschaft erwarben die Brüder beim Erlöschen des askanischen Stammes in Brandenburg (1320) die Oberhoheit über Zerbst, die Mark Landsberg und die Pfalz Sachsen, während Brandenburg selbst, auf welches das anhaltische Haus berechtigte Ansprüche geltend machen konnte, von Kaiser Ludwig an seinen gleichnamigen Sohn verliehen wurde.

Als später der sogenannte "falsche Waldemar" auftauchte, schien den beiden anhaltischen Brüdern die Gelegenheit günstig, ihre Ansprüche zur Geltung zu bringen. Sie beteiligten sich auf das lebhafteste an dem Unternehmen, diesem Mann, der sich als ihr Onkel ausgab, zum Besitz der Mark zu verhelfen. Doch scheiterten ihre Bemühungen an dem Wankelmut und der Untreue des Kaisers Karl IV. Für ihre aufgewendeten Kriegskosten wurden ihnen einige brandenburgische Städte verpfändet. Der von allen verlassene sogenannte "falsche Waldemar" lebte bis zu seinem Tod, von den Brüdern weiterhin stets als ihr Onkel behandelt, bei ihnen in Dessau. 
von Anhalt-Zerbst-Köthen, Fürst Albrecht II. (I36693)
 
41380 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_II._(HRR) (Okt 2017)

Der Habsburger Albrecht (ungarisch Albert, kroatisch Albreht; * 16. August 1397 in Wien; † 27. Oktober 1439 in Neszmély nahe Esztergom) war ab 1404, als Albrecht V., Herzog von Österreich und ab 1438 als Albrecht II. römisch-deutscher König sowiie König von Ungarn, Kroatien und Böhmen. Albrecht unterstützte den römisch-deutschen Kaiser und böhmischen König Sigismund, dessen Tochter Elisabeth von Luxemburg er geheiratet hatte, bei seinem Kampf gegen die Hussiten und übernahm, nach dessen Tod, seine vier Königskronen. Die römisch-deutsche Königswürde sollte bis zum Untergang des Heiligen Römischen Reiches 1806, mit nur wenigen Jahren Unterbrechung, bei den Habsburgern bleiben.

Leben
Albrecht war der Sohn Herzog Albrechts IV. von Österreich († 1404) und der Herzogin Johanna Sophie von Bayern-Straubing.
Während seiner Minderjährigkeit verwalteten seine drei Großonkel, zuerst Wilhelm der Artige (bis 1406), dann Herzog Leopold der Dicke und zuletzt Ernst der Eiserne von Steiermark, unter fortwährenden Streitigkeiten seine Erblande. Erst der plötzliche Tod Leopolds ermöglichte seinen Regierungsantritt 1411. Seine Erzieher waren Berthold von Wehingen, der spätere Fürstbischof von Freising, und Reinprecht (II.) von Walsee.
Am 17. März 1420 wurde durch eine päpstliche Bulle der Kreuzzug gegen die häretischen Hussiten in Böhmen angeordnet. Im Juni vereinigten sich Albrechts Truppen bei Beraun mit den Truppen des deutschen Königs Sigismund. Am 28. September 1421 kam Sigismund mit Albrecht in Preßburg über die Bedingungen überein, unter welchen dieser seine minderjährige Tochter, Prinzessin Elisabeth, zur Frau erhalten sollte. Für die Belehnung mit Mähren, die am 4. Oktober 1423 an den Herzog erfolgte, musste Albrecht V. fast alleine die Last des Hussitenkrieges bestreiten. [1]
Albrecht versuchte der Ausbreitung der häretischen Hussiten neben militärischen Mitteln auch durch die kirchentreue Melker Klosterreform zu begegnen. Auch Juden und Ketzer ließ er mit fanatischem Hass verfolgen. Die großangelegte Vertreibung und Ermordung der Wiener Juden 1420/1421 und die Schleifung der Or-Sarua-Synagoge auf dem Judenplatz ging nicht zuletzt auf seine Initiative zurück.
Den Feldzug von 1423 eröffnete Albrecht mit der Belagerung von Lundenburg. Die Böhmen unter Jan Žižka und Prokop Holy rückten zum Entsatz heran. Albrecht musste die Belagerung aufheben und zog sich über Marchegg nach Preßburg zurück. Er verstärkte sich mit ungarischen Truppen und brachte im Gegenzug den Hussiten bei Kremsier eine bedeutende Niederlage bei. 1424 eroberte Albrecht alle gegnerischen Plätze in Mähren, dann gebot ihm der Gegner unter Žižka vor Pribislav Halt. Während eingeleiteter Friedensverhandlungen starb Žižka, abgespaltete Heerhaufen der Taboriten fielen unter Prokop dem Kahlen in Österreich ein.
Albrecht unterstützte seinen Schwiegervater auch weiterhin in seinem Kampf gegen die Hussiten, ein Umstand, der die österreichischen Länder immer tiefer in die Auseinandersetzung hineinzog. Am 25. Juli 1425 schlossen König Sigismund von Ungarn und Albrecht zu Waitzen ein gegenseitiges Beistandsbündnis mit dem Markgrafen Friedrich von Meißen, der dafür die Kurwürde von Sachsen erlangte.
Die Böhmen drangen derweil unter ihrem neuen Führer Prokop dem Großen in Mähren ein und eroberten Trebitsch, am 12. November zerstörten sie das Stift Klosterbruck bei Znaim. Vor allem die Gebiete nördlich der Donau wurden zwischen November 1425 und 1431/1432 von marodierenden Kampfverbänden heimgesucht. Im März 1427 verheerten die Gegner Stadt und Stift Zwettl, im folgenden Jahr belagerten sie Brünn, das sich aber mannhaft verteidigen konnte.[2]
Während die königlichen Truppen 1431 in der Schlacht bei Taus von den Hussiten schwer geschlagen worden waren, konnten Albrechts Truppen im Oktober 1431 einen feindlichen Heerhaufen bei Waidhofen an der Thaya zurückschlagen. Trotzdem war Albrecht jetzt gezwungen, einen etwas moderateren Kurs einzuschlagen.
König Sigismund designierte Albrecht II. immer verstärkter zum Nachfolger seiner Luxemburger Hausmacht. Nach Einleitung von Friedensverhandlungen von 1433 ließen die Einfälle der Hussiten nach, der mährische Grenzraum kam zur Ruhe. Die Vernichtung des Hauptheeres der Hussiten bei Lipan durch verbündete Truppen machte 1434 den Weg zum Ausgleich frei.
Nachdem der bereits schwer erkrankte Kaiser Sigismund bei einem Zusammentreffen mit Albrecht in Znaim verstorben war, wählten die ungarischen Stände den Herzog am 18. Dezember 1437 zum Nachfolger. In Böhmen schlugen die pro-österreichische Seite unter Führung von Ulrich II. von Rosenberg und Meinhard von Neuhaus am 30. Dezember 1437 Albrecht zwar als König vor, hatten aber eine starke Opposition. Am 1. Januar 1438 wurde Albrecht in Stuhlweißenburg vorerst nur zum König von Ungarn gekrönt.
Nachdem Albrecht am 18. März 1438 in Frankfurt am Main auch zum römisch-deutschen König erwählt worden war, versuchten die Hussiten und deren polnische Verbündeten seine zusätzliche Erhebung in Böhmen mit allen Mitteln zu verhindern. Albrecht drang darauf mit bewaffnetem Gefolge in Prag ein und ließ sich am 29. Juni 1438 im Prager Veitsdom zum König von Böhmen krönen. Er konnte das Land aber nicht dauerhaft in Besitz nehmen und musste sich wieder zurückziehen.
Als deutscher König berief er einen Reichstag ein und schloss sich der kurfürstlichen Neutralität im Streit zwischen dem Papst und dem Basler Konzil an. Größere politische Aktivität entfaltete er nicht, da er bereits 1439 gegen die Türken nach Ungarn zog. Dort stieß er auf erhebliche Gegenwehr des einheimischen Adels gegen seine Versuche, seine königliche Macht durchzusetzen, sowie auf Auseinandersetzungen zwischen deutschen Siedlern und ungarischen Einwohnern. Diese Unruhen verhinderten, dass er sein Heer durch einheimische Kräfte verstärken konnte. Nicht zuletzt deshalb fiel Serbien an die Türken.
Während des Feldzugs starb Albrecht II. in Neszmély (Langendorf) vermutlich an der Ruhr, an der er bereits längere Zeit erkrankt war, und wurde in Stuhlweißenburg (Székesfehérvár) begraben. Sein Sohn Ladislaus wurde erst nach seinem Tod durch Elisabeth zur Welt gebracht, daher erhielt er den Namen Postumus (der Nachgeborene).
Sein Wahlspruch lautete: Amicus optima vitae possessio („Ein Freund ist der beste Besitz des Lebens“). 
von Österreich (Habsburg), König Albrecht II. (I9702)
 
41381 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_II._(Österreich) (Mai 2018)

Albrecht II. von Österreich, genannt der Weise oder Lahme (* 12. Dezember 1298 auf der Habsburg; † 20. Juli 1358 in Wien), war Herzog von Österreich.

Albrecht von Habsburg, VI. des Namens, als Herzog von Österreich Albrecht II., wurde als Sohn des römisch-deutschen Königs Albrecht (V. von Habsburg, I. als deutscher König) am 12. Dezember 1298 geboren. Ursprünglich für den geistlichen Stand bebestimmt, wurde er 1313 noch minderjährig in einer bedenklichen Wahl, was zu dieser Zeit allerdings durchaus üblich war, durch einzelne Domherren ins Passauer Bischofsamt gewählt, geriet aber im Konflikt mit dem Gegenelekten Gebhard von Walsee in eine Pattsituation, musste 1317 schließlich verzichten und wandte sich von der geistlichen Laufbahn ab.[1] Er gelangte gemeinschaftlich mit seinem jüngsten Bruder Otto 1330 an die Regierung aller habsburgisch-österreichischen Länder. Diese vermehrte er durch die Güter seiner Gemahlin Johanna von Pfirt (Grafschaft Pfirt und einige Städte).

Ferner setzte Albrecht seine Ansprüche auf Kärnten gegen Johann von Böhmen durch, nachdem Heinrich, der Letzte der Görz-Tiroler Meinhardiner, starb:
Albrechts hohes Ansehen in Europa beweist der Umstand, dass ihn nicht nur Papst Benedikt XII. 1335 zur Vermittlung der Aussöhnung Kaiser Ludwigs mit der Kirche aufforderte, sondern auch König Philipp VI. von Frankreich 1337 um seine Hilfe gegen Kaiser Ludwig und König Eduard von England bat. Am 2. Mai 1335 übertrug Kaiser Ludwig der Bayer in Linz den Brüdern Albrecht und Otto (dem Fröhlichen), der über Elisabeth der Schwager Heinrichs war, die Herzogtümer Kärnten und Krain als Reichshslehen. In der Folge blieb der Herzog dem Kaiser bis zum Tode unverbrüchlich treu und war später auch mit dessen Sohn Ludwig dem Brandenburger eng verbündet. Nach der zweiten Belagerung Zürichs durch Albrecht kam es durch die Vermittlung Ludwigs zwischen den Konfliktparteien am 1. September 1352 zu dem nach ihm benannten Friedensabkommen.
Über die Erbfolge in den österreichischen Ländern gab er noch Gesetze (die Albertinische Hausordnung), die zwar nach seinem Tod unbeachtet blieben, aber vom Kaiser Maximilian wieder erneuert wurden und in die Pragmatische Sanktion eingegangen siind, so dass sie bis 1918 Staatsgrundgesetz in Österreich blieben. Die Steiermark verdankt ihm ihre Verfassung, das Bergbüchel; ebenso Kärnten. Unter seiner Herrschaft wurden die Bauarbeiten am gotischen Chor des Stephansdomes wieder aufgenommen, weshalb man vom Albertinischen Chor spricht.

Über die Ursache seiner zeitweiligen Lähmung gibt es nur Vermutungen, meist wird eine polyarthritische Erkrankung genannt. Sie hinderte ihn aber nicht daran, mehrere Kinder zu zeugen, darunter mindestens vier Söhne. Als er am 20. Juli 1358 starb, wurde der älteste Sohn Rudolf der Stifter sein Nachfolger als Hausältester, als Regenten folgen laut dem Hausvertrag aber alle zu der Zeit lebenden Söhne, also auch Albrecht mit dem Zopf und Leopold der Gerechte völlig gemeinschaftlich – die beiden letzteren Söhne vereinbarten nach Rudolfs Tod im Vertrag von Neuberg 1379 eine Trennung unter sich, womit der ambitionierte Versuch einer vom Primogenitur-Prinzip wie auch der Realteilung abweichenden Nachfolgeregelung als gescheitert angesehen werden kann: Das Haus zerfällt dann zeitweise überhaupt in zwei Linien nach diesen Söhnen (Albertiner, Leopoldiner), die erst von Friedrich III. 1490 überwunden wird. 
von Österreich (Habsburg), Herzog Albrecht II. (VI.) (I8191)
 
41382 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_IV._(Österreich) (Apr 2018)

Herzog Albrecht IV. von Österreich (* 19.[1] oder 20. September 1377 in Wien; † 25. August oder 14. September 1404 bei Znaim oder auf dem Weg nach Wien[2]) , als Graf von Habsburg Albrecht VIII., war ein Reichsfürst aus der Dynastie der Habsburger. Er regierte von 1395 bis 1404 gemeinsam mit seinem Cousin Wilhelm (1370–1406) über das Herzogtum Österreich[3].

Herkunft, Heirat und Nachkommen
Albrecht war das einzige Kind von Herzog Albrecht III. von Österreich (1348–1395) aus dessen zweiter Ehe mit Beatrix von Nürnberg-Hohenzollern (1355–1414), der Tochter des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg und dessen Gemahlin Elisabeth von Meißen. Während nur er die Albertinische Linie der Habsburger fortsetzte, hatte sein Onkel Herzog Leopold III. von Österreich, Begründer der Leopoldinischen Linie der Habsburger, mindestens vier Söhne.
1381 wurde Albrecht IV. als Vierjähriger mit Johanna Sophie von Baiern[4] (1373–1410), der jüngsten Tochter von Herzog Albrecht I. von Baiern-Straubing-Holland aus dessen Ehe mit Margarethe von Liegnitz-Brieg verlobt. Mit dieser Verlobung wurde eine Fehde zwischen seinem Vater und ihrem Vater beigelegt. Ihr Vater verpflichtete sich zur Zahlung von 10.000 Schock Prager Pfennigen als Heiratsgut und gab als Sicherheiten die Festung Natternberg und die Stadt Deggendorf an. Am 24. April 1390 fand in Wien die Hochzeit statt.

Nachfolgeregelungen nach dem Tod von Herzog Albrecht III.
Nach dem Tod seines Vaters am 29. August 1395 trat Herzog Albrecht IV. dessen Nachfolge im Herzogtum Österreich an und geriet sofort in einen Konflikt mit seinem Cousin, dem Herzog Wilhelm von Österreich, der als ältestes männliches Mitglied der Familie und somit deren Senior eine Sonderstellung gegenüber den übrigen Familienmitgliedern beanspruchte. Wilhelm berief sich dabei auf das Testament Albrechts III., in dem sich sein Onkel gegen eine neuerliche Realteilung ausgesprochen hattee, und das Privilegium maius. Am 22. September 1395 kam es auf Vermittlung der österreichischen Landesstände im Vertrag von Hollenburg zu einer Verständigung. Man einigte sich über eine gleichberechtigte und gemeinsame Regierung, jeder der beiden Herzöge sollte als Herr in seiner eigenen Ländergruppe und als Mitregent in der des anderen herrschen.[5] Albrecht herrschte in der Folge über das Herzogtum Österreich (Donauösterreich), Wilhelm wurde in Nachfolge seines Vaters Regent zu Innerösterreich, das im Wesentlichen die Herzogtümer Steiermark, Kärnten und Krain und die Küstenlande umfasste. Die Einkünfte wurden gleichmäßig geteilt. Beide Herzöge machten die Hofburg in Wien zu ihrer Hauptresidenz, wo sie zeitweise gemeinsam residierten[6]. Die Verwaltung der Grafschaft Tirol und der Vorderen Lande (Oberösterreich (Tirol)) hatte Albrecht III. schon 1392 Wilhelms jüngeren Bruder Leopold IV. übertragen, mit dem 1396 in Wien ein weiterer Hausvertrag geschlossen wurde. Dieser Wiener Vertrag wurde in der Folge dreimal verlängert. 1402 wurden die jüngeren Brüder von Wilhelm und Leopold, die Herzöge Ernst I. und Friedrich IV. Mitregenten in den Herrschaften der älteren Brüder.[7] Dass es Herzog Albrecht IV. und seinen Cousins nicht gelang, zu einer gemeinsamen politischen Linie zu finden, hatte eine wesentliche Schwächung der Dynastie zur Folge[8].

Die Pilgerfahrt
Um 1398 begab sich Albrecht IV. auf eine Pilgerfahrt in das Heilige Land und wurde in Jerusalem zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab geschlagen.[9] Albrecht IV. verließ Wien im August 1398 mit einem Gefolge, über das wenig bekannt ist. Seine Ehefrau und seine Kinder kamen nicht mit. Die Reiseroute führte über Venedig, von wo er im August mit dem Schiff nach Zypern und von dort im September weiter nach Akkon reiste. Die restliche Strecke nach Jerusalem wurde auf dem Landweg bewältigt. Albrechts Rückreise führte erneut über Venedig. Im Dezember 1398 war er wieder in Wien.[10] Eine Pilgerfahrt ins Heilige Land unternahmen später auch sein Cousin Herzog Ernst I. und dessen Sohn, der spätere Kaiser Friedrich III.

Albrecht IV. als Herrscher über das Herzogtum Österreich
Seit 1402 führte Albrecht IV. gemeinsam mit Wilhelm im Herzogtum Österreich mit Zustimmung des Adels, der Prälaten und der Städte das "Geräune", eine Art "Standrecht" ein, um den Übergriffen von Fehde führenden Adeligen und Räuberbanden Einhallt gebieten zu können, eine Folge der instabilen politischen Lage in den Nachbarländern Böhmen und Mähren.[11] Während der verhältnismäßig kurzen Regierungszeit Herzog Albrechts IV. zeichnete sich erstmals eine Bedrohung durch die Osmanen für die Länder des Heiligen Römischen Reiches ab. Die spätere Geschichtsschreibung sah in dieser "Türkengefahr" neben Auseinandersetzungen unter den Habsburgern eine entscheidende Ursache für den wachsenden Einfluss der Landstände.

Albrecht IV. und die Luxemburger
Im Jahr 1398 war Albrecht IV. mit Wilhelm in Litschau, wo anlässlich der Belehnung der Herzöge mit ihren Ländern und Herrschaften durch König Wenzel große Festlichkeiten stattfanden[12]. Als die Kurfürsten Wenzel im Jahr 1400 als Reichsoberhaupt absetzten und der Pfalzgraf Ruprecht III. bei Rhein zu dessen Nachfolger gewählt wurde, blieb Albrecht IV. Verbündeter der Luxemburger[13]. In den Auseinandersetzungen zwischen König Wenzel und seinem Bruder, dem späteren Kaiser Siegmund, unteerstützte Albrecht IV. den Letzteren, der die Herzöge von Österreich gegeneinander auszuspielen versuchte. Im Spätsommer 1402 ernannte Siegmund Albrecht IV. zu seinem präsumptiven Nachfolger im Königreich Ungarn beziehungsweise zum Stellvertreter für den Fall seiner dortigen Abwesenheit[14].

Tod und Nachfolge
Während des Kriegszuges gegen Böhmen und Mähren bekämpfte Albrecht IV. besonders die mährischen Freibeuter, die die österreichischen Grenzgebiete brandschatzten. Auf einem dieser Feldzüge, den er im September 1404[15] gemeinsam mit König Siegmund gegen dessen Cousins Jodok und Prokop von Mähren führte, eine Fehde um den Besitz der Stadt Znaim, erkrankten er und Siegmund[16] bei der Belagerung von Znaim, die von Johann von Lamberg gehalten wurde. Während sich Siegmund wieder erholte, starb Albrecht IV. auf dem Rückweg nach Wien, vermutlich in Klosterneuburg.[17] Beigesetzt wurde er in der Fürstengruft des Stephansdoms in Wien, sein Sarg befindet sich neben dem seines Vaters[18]. Da sein Sohn gleichnamiger Sohn Albrecht bei seinem Tod noch minderjährig war, übernahm zunächst Wilhelm die Regentschaft für diesen. Nach Wilhelms frühen Tod wurde die Regentschaft von Leopold IV. und Ernst I. weitergeführt.

Aussehen und Persönlichkeit
Nach der Beschreibung des Wappendichters Peter Suchenwirt war Albrecht IV. schlank, hatte schöne Gesichtszüge und einen dunklen Bart sowie schwarze Haare, für die er nie ein Brenneisen benötigte, was ein Hinweis auf Naturlocken sein könnte. Ein Bildnis von ihm, das als authentisch gilt, ist nicht erhalten.[19]
Wie bei den meisten Personen des Mittelalters gibt es zu seiner Persönlichkeit keine wirklich zuverlässigen Informationen. Angeblich war Albrecht IV. handwerklich sehr begabt, er soll sich als Tischler und Instrumentenbauer betätigt haben, und außerdem sehr fromm. Dass er tatsächlich etwas weltfremd war, wie in der populärwissenschaftlichen Literatur gerne behauptet wird, ist allerdings nicht belegt, doch dürfte er im Vergleich zu seinem Cousin und Mitregenten Wilhelm der passivere Herrscher gewesen sein.[20]

Präsentation, Beinamen und Wahlspruch
Albrechts kleiner Titel lautete: Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, grave ze Tyrol etc.[21] Seinen großen Titel verwendete er gewöhnlich, wenn er zusammen mit Wilhelm urkundete, dabei wird Wilhelm stets vor ihm genannt. Im Gegensatz zu Albrecht III., Leopold III. oder Wilhelm urkundete Albrecht IV. gelegentlich auch in Klöstern, so zum Beispiel in St. Florian oder Stift Heiligenkreuz. Albrecht unterfertigte seine Diplome nie eigenhändig, die Verwendung der Ordnungszahl IV. findet sich nicht in der Intitulatio seiner Diplome. Er selbst dürfte den Titel eines Erzherzogs von Österreich nicht geführt haben. Sein Wappensiegel, das er von 1395 bis 1404 verwendet hat, vereint die fünf sternförmig angeordneten Schilde von (Neu)Österreich, Kärnten, Krain, Tirol und Steiermark, die auch auf den Wappensiegeln von Albrecht III. und Leopold III. zu sehen sind. Die Auswahl der Länderwappen wie auch die Reihenfolge der Schilde entsprechen dem Siegel seines Vaters. Außerdem verwendete er noch weitere Siegel.[22]
Albrecht IV. dürfte Mitglied der Salamandergesellschaft gewesen sein[23].
Albrecht IV. wurden spätere mehrere Beinamen zugeschrieben.
• Von seiner Pilgerreise nach Jerusalem brachte er Schätze und Sammlerstücke mit. Diese sollen ihm zusammen mit seinen Erzählungen von dieser Reise, in denen er viel Fabelhaftes vorkommen ließ, den Beinamen Albrecht das Weltwunder eingebracht hben[24].
• Nach der Rückkehr aus dem Heiligen Land soll er sich außerdem fast nur mehr bei den Karthäusern in Mauerbach aufgehalten und ein enthaltsames und keusches Leben geführt haben, weswegen er nun auch Albrecht der Mönch oder Frater Albertus genant wurde[25].
• Ein weiterer Beiname ist Albrecht der Geduldige.
Albrecht IV. wurde später der Wahlspruch: Paulatim (nach und nach), zugeschrieben, unter dem Sinnbild eines in ein Brett gebohrten Nagelbohrers.

Albrecht als Mäzen und Förderer
Albrecht investierte besonders in den Ausbau des Hauptturmes des Wiener Stephansdomes, der bereits unter seinem Onkel, dem Herzog Rudolf IV. von Österreich begonnen worden war. Zusammen mit seinem Cousin Wilhelm förderte er den Weiterbau der Kirche Maria am Gestade in Wien. Außerdem gründete er für die bereits bestehende Kapelle zur Hl. Dorothea und Katharina das spätere Dorotheerkloster in Wien, dessen Errichtung aber erst unter seinem Sohn realisiert wurde.[26]

Irrtümer und Legendenbildung um Albrecht IV.
• Aufgrund seiner kurzen Herrschaft und der Namensgleichheit mit seinem Vater Albrecht III. und seinem Sohn Albrecht V. wurde Albrecht IV. später selbst in historischen Fachbüchern immer wieder mit diesen beiden verwechselt oder durcheinander gbracht. Immer wieder wird er auch, selbst in historischen Fachbüchern, irrtümlicherweise als Bruder seiner vier Cousins bezeichnet[27].
• Als König Wenzel IV. von Böhmen 1402 von seinem Bruder Siegmund gefangen genommen wurde, ließ ihn dieser nach Wien bringen, wo er Wenzel in den Gewahrsam von Herzog Albrecht IV. gab. Wenzel gelang es jedoch am 11. November 1403 aus Wien zu flchten. Nach seiner Rückkehr nach Böhmen übernahm er dort wieder selbst die Herrschaft.[28] Um diese Flucht entstanden einige Legenden, in denen Herzog Albrecht IV. gewöhnlich die Rolle des Verbündeten beziehungsweise Komplizen von Siegmund spielelt, während die Rolle des Fluchthelfers mit seinem Cousin Wilhelm besetzt ist. Eine weitere Legendenbildung um diese Fluchtgeschichte, die sich auch in der Sekundärliteratur findet, verknüpft Wenzels Flucht mit Albrechts Tod. Nach dieser habe er an dem für ihn letztlich verhängnisvollen Feldzug nur deshalb teilgenommen, um Siegmund so zu beweisen, dass er an der Flucht von dessen Bruder unbeteiligt gewesen war.[29]
• Seine politischen Verstrickungen in die Politik des späteren Kaisers Siegmund wurden im 19. Jahrhundert entsprechend verklärt, so soll Albrecht IV. der Legende nach in den Armen Siegmunds gestorben sein, nachdem ihm dieser noch ausdrücklich zvor das Versprechen gegeben hatte, dass er dem noch unmündigen Sohn Albrecht stets ein guter "Vater" sein werde.[30] Die Ursache für diese Legendenbildung sind wohl in Siegmunds späterer politische Zusammenarbeit mit Albrecht V., der ihn letztlich auch beerbte, zu suchen.

Versuch einer Beurteilung
Albrecht IV. gehört zu den unbekanntesten Mitgliedern des Hauses Österreich beziehungsweise Habsburg. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Er war weder König noch Kaiser. Hinzu kommt noch, dass seine Herrschaft als Reichsfürst in die Zeit zwischen dem Vertrag von Neuberg an der Mürz im Jahr 1379 und der Abdankung von Herzog Siegmund von Österreich im Jahr 1490 fällt, ein Abschnitt der Habsburgergeschichte, der bis heute zum Teil nicht besonders gut erforscht ist. In diesem Zeitraum hatte sich seine Familie in zwei Hauptlinien aufgespaltet, und es kamen unterschiedliche Herrschaftsmodelle, eine Folge der (gewöhnlich befristeten) Teilungsverträge und Vormundschaften, zur Anwendung, was schon für die Zeitgenossen nicht ganz durchschaubar gewesen sein dürfte und sich entscheidend auf die spätere, oft widersprüchliche Geschichtsschreibung auswirkte. Hinzu kommen noch unrichtige Vorstellungen aus dem 19. Jahrhundert, wobei spätere Herrschaftsformen bei den Habsburgern, ddie sich in der Neuzeit und der damaligen Gegenwart finden, unkritisch auch für diesen Zeitraum vorausgesetzt wurden. Albrecht IV. übte zwar nach dem Tod seines Vaters die Herrschaft über Herzogtum Österreich aus, also über jenes Gebiet, nach deem sich seine Familie nach ihrem Aufstieg in den Reichsfürstenstand unter Graf Rudolf IV. von Habsburg benannt hatte, doch dies nur für wenige Jahre, zudem musste er sich seine Herrschaft mit seinem Cousin Wilhelm, der als Senior des Hauses seine Mitbeteiligung an dieser durchsetzen konnte, teilen. In Bezug auf die damalige Politik und Wahrnehmung der Habsburger im Reich war zudem Wilhelms Brüder Leopold IV., der über jene Teile herrschte, die näher an der Peripherie des Heiligen Römischen Reichs lagen, bei den Zeitgenossen wesentlich präsenter. In Bezug auf die damalige "Ostpolitik" stand Albrecht IV. im Schatten des späteren Kaisers Siegmund. 
von Österreich (Habsburg), Reichsfürst Albrecht IV. (I9707)
 
41383 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alessandro_Sforza_(Condottiere) (Sep 2023)

Alessandro war der mittlere der drei außerehelichen Söhne des Muzio Attendolo Sforza aus seiner Beziehung mit Lucia Terziani. Er wurde zunächst Gregorio getauft, wurde dann aber zu Ehren von Papst Alexander V. umbenannt. Sein älterer Bruder war Francesco I. Sforza, seit 1450 Herzog von Mailand, sein jüngerer Bosio Sforza, Graf von San Fiora. Er war Condottiere im Dienst der Kirche, im Dienst seines Bruders Francesco und im Dienst des Königs von Neapel. Er war kirchlicher Vikar von Ancona seit dem Jahr 1434 und Gouverneur von Assisi seit dem Jahr 1439. Seit dem Jahr 1445 war er kirchlicher Vikar und Herr von Pesaro. Zudem war er Herzog von Sora, wobei er das Lehen sofort wieder verlor. Weiters war er Herr von Gradara und Castelnuova seit dem Jahr 1463. Er wurde auch Lieutenant des Königreichs von Neapel im Jahr 1463.[1]

Er heiratete am 8. Dezember 1444 in erster Ehe Costanza Varano (* um 1428 in Camerino; † 31. Juli 1447 in Pesaro), Tochter des Pietro Gentile da Varano, päpstlicher Vikar von Camerino, und Elisabetta Malatesta. Seine zweite Ehe schloss er 9. Januar 1448 mit Sveva di Montefeltro (* 1434 in Urbino; † 8. September 1478 in Pesaro), Tochter des Grafen Guidantonio da Montefeltro von Urbino und der Caterina Colonna, Halbschwester Federicos da Montefeltro. Sveva trennte sich von ihrem Ehemann und ging 1457 ins Kloster Santa Chiara, wo sie 1475 Äbtissin wurde.[1]

Alessandro Sforzas Kinder aus seiner ersten Ehe waren Battista Sforza (* um 1446 in Pesaro; † 6. Juli 1472), die am 10. Februar 1460 die zweite Ehefrau von Federico da Montefeltro, Herzog von Urbino wurde, und Costanzo I. Sforza (* am 5. Juli 1447 in Pesaro; † 19. Juli 1483 in Pesaro), der nach dessen Tod die Herrschaft über Pesaro erbte und schließlich seit dem Jahr 1473 kirchlicher Vikar und Herr von Pesaro war. Er heiratete im Jahr 1475 Camilla (Covella) von Marzano, Tochter von Giovanni Francesco Mariano, Herzog von Sessa, und Eleonora d’Aragona. Sie starb im Jahr 1490 im Gebiet des heutigen Deutschlands und war von 1483 bis 1489 in Regentin für Giovanni Sforza, dem unehelichen Sohn von Constanzo aus seiner Beziehung mit Fiora Boni. Er war kirchlicher Vikar und Herr von Pesaro von 1483 bis 1500 und von 1503 bis 1510. Giovanni heiratete 1493 in zweiter Ehe Lucrezia Borgia, wobei die Ehe schon im Jahr 1497 wieder geschieden wurde. Ein weiteres uneheliches Kind aus seiner Beziehung mit Fiora Boni war Galeazzo I. (* um 1470 in Pesaro; † 14. April 1515 in Mailand), Herr von Pesaro vom 5. Juli 1512 bis zum 2. Oktober 1512 und Gouverneur von Cremona seit dem Jahr 1513. Er heiratete im Jahr 1508 Ginevra Bentivoglio (* um 1492 in Bologna; † 20. Februar 1472 in Mailand), Tochter von Ercole, Herr von Bologna, und von Barbara Torelli. Carlo und Ercole waren natürliche Nachkommen Constanzos, die nach dem Jahr 1475 starben und von denen historisch nicht viel überliefert worden ist.[1]

Natürliche und legitimierte Kinder von Alessandro Sforza waren Ginevra (* um 1440 in Ancona; † 16. Juli 1503 in Bologna) und Antonia († um 1500 in Brescia). Ginevra wurde im Jahr in erster Ehe im Jahr 1454 in Bologna mit Sante I. Bentivoglio, Herr von Bologna, verheiratet und heiratete in zweiter Ehe im Jahr 1464 in Bologna Giovanni II. Bentivoglio, Herr von Bologna. Antonia heiratete im Jahr 1468 oder 1469 Ottaviano Martinengo, Graf von Orzivecchi. 
Sforza, Alessandro (I42796)
 
41384 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_I._(Byzanz) (Okt 2017)

Alexios war der drittälteste Sohn des Domestikos der Scholen Johannes Komnenos und der Anna Dalassene und somit ein Neffe des Kaisers Isaak I. Er diente als Feldherr unter den Kaisern Michael VII. Dukas und Nikephoros III. Botaniates. Vor den Nachstellungen des Letzteren floh Alexios zum Heer, wurde von diesem zum Kaiser ausgerufen, eroberte die Hauptstadt und entthronte Nikephoros.
Am 4. April 1081 wurde der neue Machthaber von Patriarch Kosmas I. zum Kaiser gekrönt. Durch die Heirat mit Irene aus der einflussreichen Familie der Dukai sicherte Alexios I. Komnenos seine Herrschaft. Den 1078 von Nikephoros als Kleinkind abgesetzten Mitkaiser Konstantin Dukas Porphyrogennetos beteiligte er bis zur Geburt des Thronfolgers Johannes an der Regierung; seinen älteren Bruder Isaak Komnenos machte er unter dem neu geschaffenen Titel Sebastokrator zum Vizekaiser. Auf Konstantins Großonkel, den Kaisar Johannes Dukas, stützte er sich als Ratgeber. Seinem Schwager Nikephoros Melissenos, der ebenfalls nach dem Kaiserthron gestrebt hatte, gestand Alexios die Kaisar-Würde zu. Mit den Seldschuken schloss er Frieden, um sich gegen den in das Reich eingefallenen Normannenherzog Robert Guiskard zu wenden. Gegen diesen verbündete er sich mit den Venezianern, denen er reiche Handelsprivilegien verlieh, und mit dem römisch-deutschen Kaiser Heinrich IV., wurde aber beei Durazzo geschlagen. Robert drang nun siegreich bis Makedonien vor, musste aber, durch die Fortschritte Heinrichs IV. in Italien und durch einen Aufstand in Apulien bedroht, 1082 nach Italien zurückkehren, worauf sein unter seinem Sohn Bohemund zurückgelassenes Heer von Alexios fast vollständig vernichtet wurde. Robert erneuerte 1084 den Angriff, schlug die vereinigte venezianisch-byzantinische Flotte bei Korfu, starb aber schon 1085, woraufhin sein Heer heimkehrte.

Alexios hatte 1088–1091 gegen die über die Donau vorgedrungenen Petschenegen zu kämpfen, die er schließlich nach wechselhaften Kämpfen besiegte. Gegen die Seldschuken suchte er bei Papst Urban II. und den abendländischen Fürsten um Unterstützung. Papst Urban II. rief daraufhin am 27. November 1095 in Clermont-Ferrand zum Kreuzzug auf. Als aber 1096 die Kreuzfahrer im Reich erschienen, fanden sie nicht die gewünschte Aufnahme. Alexios, besorgt durch die große Menge der Kreuzfahrer und zzugleich bestrebt, die Interessen des Reiches zu wahren, forderte von den vor Konstantinopel erscheinenden Fürsten den Lehnseid für die von den Moslems zu erobernden Länder, wusste dieses auch mit großer Geschicklichkeit durchzusetzen, wenn auch keineswegs vollständig. Doch entsprangen diesem Verhältnis eine Menge von Konflikten und Gefahren für sein Reich (ein neuer Einfall Bohemunds 1107–1108 wurde abgewehrt und endete mit dem Vertrag von Devol), welche noch nicht beigelegt waren, als Alexios am 15. August 1118 starb.

Alexios hatte mit seinem Hilfegesuch nach Westen sozusagen die „Büchse der Pandora“ geöffnet, wenn auch ungewollt. Die Existenz dieses Hilfegesuchs ist jedoch umstritten, da Anna Komnena in ihrem Werk Alexias, der einzigen Quelle zum Ersten Kreuuzzug aus byzantinischer Sicht, das Sendschreiben nicht erwähnt und besonders die Überraschung und Bestürzung des Basileus hervorhebt, als er Gerüchte von dem Nahen der Kreuzritter erfuhr.[1] In der modernen Forschung wird jedoch betont, dass den Byzantinern kaum die fast ein Jahr in Anspruch nehmenden Vorbereitungen für den Kreuzzug entgangen sein dürften, zumal Alexios gute Beziehungen zu Ungarn und Venedig unterhielt. Wahrscheinlicher dürfte sein, dass Alexios mit Bedacht agierte, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, auch wenn den Byzantinern wohl schon recht früh klar war, was das Ziel des Kreuzzugs war.[2]

Dennoch war Byzanz wieder eine Macht, mit der zu rechnen war. Im Innern des Reichs, das er in einem zerrütteten Zustand vorfand, stellte er die Ordnung her. Er verbesserte die Finanzen und führte 1092 eine umfassende Münzreform durch, um die bereits von seinen Vorgängern übernommene Hyperinflation (der Goldgehalt des Histamenon und Tetarteron sank auf unter 8 Karat) zu stoppen und das Vertrauen in die byzantinische Währung wieder herzustellen. Im Gegensatz zu früheren byzantinischen Münzreformen war diese umfassend und betraf alle Münztypen. Auch verbesserte er das Heerwesen, begünstigte die Kirche und verfolgte die Ketzer (Paulikianer und Bogomilen). Allerdings gelang es Alexios nicht, die vollständige Kontrolle über Kleinasien zu erlangen; Byzanz blieb dort auf die Küstenregionen beschränkt. Sein Leben beschrieb seine Tochter Anna Komnena (wenn auch glorifizierend) in dem Geschichtswerk Alexias. 
Komnenos (Byzanz, Komnenen), Alexios I. (I7235)
 
41385 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_I._(Trapezunt) (Sep 2023)

Schon vor der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzritter des 4. Kreuzzugs im Jahre 1204 gelang Alexios mit Unterstützung georgischer Truppen, die ihm seine Tante Königin Tamara von Georgien zu Verfügung stellte, die Einnahme Trapezunts und der umliegenden Gebiete. Die Aktion wurde dadurch erleichtert, dass die Familie der Komnenen aus der Gegend stammte und aus diesem Grunde in der lokalen Bevölkerung beliebt war. So befand sich eine Hochburg der Anhänger von Alexios’ Großvater in dem zwischen Trapezunt und Sinope gelegenen Oinaion. Alle drei genannten Städte erklärten sich daher schnell für Alexios.

Nach diesem Erfolg ließ sich Alexios, der zu dieser Zeit 22 Jahre alt war, zum ersten Kaiser und Großkomnenen von Trapezunt ausrufen. Die von Alexios mit der Annahme des Titels begründete komnenische Dynastie sollte Trapezunt 257 Jahre lang beherrschen. Der neue Staat erstreckte sich entlang der nördlichen Küste des Schwarzen Meeres von Herakleia im Westen bis nach Soterioupolis an der Grenze zu Georgien. Ferner waren Teile der heutigen Krim dem trapezuntischen Staat tributpflichtig. Chersones, Pantikapaion und das Hinterland beider Städte wurden zu einer überseeischen Provinz zusammengefasst und unterstanden somit Alexios unmittelbar.

Während Alexios umsichtig seine Macht in der Umgebung von Trapezunt stabilisierte, eroberte sein Bruder David mithilfe georgischer Söldner Gebiete in Paphlagonien und Pontos. So setzte er sich unter anderem in den Besitz der Festung Kastamonu, des legendären Stammsitzes der Komnenen. Schließlich gelangte David auf seinem Feldzug nach Westen in Richtung Konstantinopel bis nach Heracleia.

Alexios und sein Bruder sahen sich gefährlichen Feinden gegenüber. Neben dem Kaiserreich Nikaia, das Theodor I. Laskaris nach dem Verlust Konstantinopels an die Lateiner gründete, entstanden zu dieser Zeit eine ganze Reihe kleinerer griechischer Herrschaftsgebiete, deren jeweilige Führer sich als Nachfolger des byzantinischen Kaisers sahen. Weitere Gefahr drohte vom seldschukischen Sultanat Ikonion, das den größten Teil Kleinasiens beherrschte. Schließlich bestanden erhebliche Differenzen mit dem von den Kreuzfahrern in Konstantinopel gegründeten lateinischen Kaiserreich, das Ansprüche auf Paphlagonien, Oinaion, Amisos und Sinope erhob.

Kriege gegen die Seldschuken und gegen das Kaiserreich Nikaia
Während die mit Trapezunt konkurrierenden kleineren griechischen Herrschaftsgebiete bald im Kaiserreich Nikaia aufgingen, sah sich das lateinische Kaiserreich nach einem anfänglichen Versuch, die gegenüber Trapezunt beanspruchten Gebiete zu erobern, in seinen europäischen Gebieten bald in einem Konflikt mit den Bulgaren verstrickt. Damit verblieben als ernst zu nehmende Gegner der Komnenen zunächst nur die Seldschuken und Theodor I. Laskaris von Nikaia, der sich im Jahre 1206 zum Kaiser hatte ausrufen lassen.

Um das Jahr 1205 belagerten die Seldschuken unter Sultan Kai Chosrau I. von Ikonion Trapezunt, ohne die Stadt einnehmen zu können. Im Westen provozierte David Theodor I. Laskaris, indem er Truppen gegen die vom Kaiserreich Nikaia beherrschte Stadt Nikomedia sandte. Der Angriff scheiterte und die Komnenen mussten sich von nun an darauf beschränken, ihre Westgrenze gegen Offensiven des Kaiserreichs von Nikaia zu behaupten. Hierzu nahm David die Hilfe des lateinischen Kaiserreichs in Anspruch, mit dessen Unterstützung der Vormarsch der Nikaier auf Herakleia aufgehalten werden konnte.

1214 wurde Sinope von den Seldschuken des Sultanats Ikonion unter Sultan Kai Kaus I. eingenommen. David wurde getötet und Alexios musste sich gegenüber den Seldschuken zu Tributzahlungen und zur Heeresfolge verpflichten. Mit dem Verlust von Sinope an die Seldschuken wurde die Landverbindung zwischen dem Kaiserreich Trapezunt und dem Kaiserreich von Nikaia unterbrochen, was weiteren Feindseligkeiten mit den Nikaiern einen Riegel vorschob. Die westliche Grenze des Kaiserreichs Trapezunt verlief seither 250 km von der Hauptstadt entfernt entlang der Flüsse Iris und Thermodon.

In der Folge konzentrierte sich die Außenpolitik Alexios’ auf die Beziehungen zu Georgien, dem Sultanat Ikonion sowie zu den italienischen Seehandelsrepubliken und den kleineren Emiraten von Erzurum und Erzincan. 
Komnenos (Trapezunt, Komnenen), Kaiser Alexios I. (I42975)
 
41386 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_II._(Trapezunt) (Sep 2023)

Nach dem Tode seines Vaters folgte er diesem auf den Thron nach. Da er damals noch sehr jung war, wurde er der Vormundschaft seines Onkels, des oströmischen Kaisers Andronikos II. Palaiologos, unterstellt. Dieser wollte sein Mündel mit der Tochter eines hohen Staatsbeamten verheiraten. Alexios widersetzte sich aber diesem Plan und heiratete, ohne die vorherige Erlaubnis seines Onkels eingeholt zu haben, die iberische Prinzessin Djiadjak, eine Tochter Bekkas II., des Atabeg von Samatzke. Andronikos wollte diese Ehe von der Kirche annullieren lassen, doch weigerte sich der Patriarch von Konstantinopel, diesem Wunsch zu folgen, da Djiadjak bereits schwanger sei. Auch Alexios’ Mutter Eudokia, die von Konstantinopel nach Trapezunt reiste, um ihren Sohn zur Auflösung der Ehe zu bewegen, riet diesem schließlich dazu, an ihr festzuhalten.

Nachdem er sich so der Vormundschaft seines Onkels entzogen hatte, erwies sich Alexios als fähiger und energischer Herrscher, dessen Regierungsjahre die Blütezeit des trapezuntischen Staates darstellten.

Im Jahre 1302 schlug er eine Invasion der Turkmenen zurück, nachdem diese von Chalybien aus, das sie zuvor erobert hatten, Kerasunt, die zweitgrößte Stadt des Reiches von Trapezunt, einnehmen wollten. In der Folge ließ Alexios eine Festung errichten, von der aus das Meer um Kerasunt überwacht werden konnte.

Ein weiteres Problem, dem sich Alexios während seiner Regierung widmen musste, ging von den Genuesen aus. Diesen hatte der oströmische Kaiser Michael VIII. Palaiologos 1261 im Vertrag von Nymphaeum weitgehende Handelsprivilegien gewährt, die ihnen praktisch das Monopol im Schwarzmeerhandel einbrachten. Ihr in einem östlichen Küstenvorort der Stadt Trapezunt gelegener Handelsposten Daphnous entwickelte sich unter diesen Umständen prächtig. Da die Genuesen dem trapezuntischen Zoll den Zugriff auf die in Daphnous umgeschlagenen Waren verweigerten, kam es zu Spannungen mit Alexios, die schließlich zu einem kurzen Krieg führten. Der 1314 zur Beendigung der Feindseligkeiten geschlossene Friedensvertrag setzte keinen Schlusspunkt unter diese Streitigkeiten. Daher schloss Alexios 1319 einen Vertrag mit den Venezianern, den größten Konkurrenten der Genuesen, in dem diesen dieselben Privilegien eingeräumt wurden, welche den Genuesen in Trapezunt vertraglich zustanden.

Auch Piraten aus dem Emirat von Sinope bereiteten Alexios einige Schwierigkeiten. Sie erbeuteten häufig die Schiffe christlicher Händler und plünderten die Vororte Trapezunts. Aus diesem Grunde ließ Alexios zum Schutze des Hafens und der Bevölkerung Seemauern errichten.

Wie schon sein Vater Johannes II. war auch Alexios das Ziel päpstlicher Bekehrungsversuche. So erhielt er 1329 einen Brief von Papst Johannes XXII., mit dem dieser ihn dazu bringen wollte, zum Katholizismus zu konvertieren. Alexios starb jedoch bereits fünf Monate später. 
Komnenos (Trapezunt, Komnenen), Kaiser Alexios II. (I42993)
 
41387 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_III._(Trapezunt) (Sep 2023)

Als sein Vater 1340 einem wahrscheinlich von seiner Ehefrau, Irene Palaiologina, initiierten Giftanschlag zum Opfer fiel und sie selbst den Thron von Trapezunt bestieg, wurde er zusammen mit seinem älteren Bruder Alexios nach Konstantinopel gebracht, wo er der Aufsicht der dort herrschenden Verwandten seiner Stiefmutter unterstand. Seine Jugendjahre verbrachte er daher am Kaiserhof von Byzanz.

Im Alter von 12 Jahren wurde er 1349 von dem byzantinischen Kaiser Johannes VI. Kantakuzenos nach Trapezunt gesandt, um dem dort herrschenden Kaiser Michael den Thron streitig zu machen. Michael war mit Unterstützung der Partei des byzantinischen Kaisers Johannes V. Palaiologos, der mit Johannes VI. Kantakuzenos um die Macht in Byzanz rang, auf den Thron von Trapezunt gelangt. Es lag daher im Interesse Johannes’ VI. Kantakuzenos, Michael als Schützling seines Rivalen zu beseitigen.

Als er in Trapezunt ankam, gelang seinen Truppen ohne größere Schwierigkeiten die Einnahme der Stadt. Nachdem er Michael abgesetzt hatte, bestieg er selbst den Thron. Zu diesem Anlass legte er seinen Geburtsnamen Johannes ab und nahm stattdessen den Namen seines zwischenzeitlich im byzantinischen Exil verstorbenen Bruders Alexios an. Grund hierfür mag das besondere Ansehen gewesen sein, das gerade dieser Name, den bereits der erste Kaiser von Trapezunt getragen hatte, unter der Bevölkerung Trapezunts hatte.

1351 heiratete Alexios Theodora Kantakuzena, eine Nichte Johannes’ VI. Kantakuzenos. Zwischenzeitlich wurde seine Herrschaft in Trapezunt allgemein akzeptiert. Anfänglich war insbesondere der Adel mit dem neuen Herrscher zufrieden, da er sich von dessen Jugend und Unerfahrenheit große Spielräume für eigene Machtinteressen versprach. Dem jungen Kaiser gelang es jedoch mit Unterstützung seiner Mutter und loyaler Militärs schnell, die seit Jahren in Trapezunt gärenden Unruhen zu beenden. Der als Kaisermacher bekannte General Niketas Scholarios wurde ebenso besiegt wie diverse aufständische Adelige. 1355 wurde mit Kenchrina die letzte Festung eingenommen, die Alexios noch Widerstand leistete. Damit war der seit dem Tode von Alexios’ Vater, Kaiser Basileios, im Jahre 1340 in Trapezunt offen tobende Bürgerkrieg endlich beendet.

Trotz dieser Erfolge im Inneren gelang es Alexios nicht, an die alten Glanzzeiten Trapezunts anzuknüpfen und das Ansehen und den Respekt wiederherzustellen, welche das Kaisertum von Trapezunt vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges genossen hatte. Weder war er in der Lage, verlorene Territorien zurückzugewinnen, noch konnte er die Ambitionen des Landadels, die während des Bürgerkrieges gewachsen waren, nachhaltig zurückdrängen. Schließlich musste er auch die duopolistische Stellung hinnehmen, welche die Genuesen und Venezianer im Handelswesen von Trapezunt erworben hatten.

Während seiner Herrschaft ließ Alexios die Schäden, die der Bürgerkrieg im Stadtbild hinterlassen hatte, beseitigen. Ferner bedachte er verschiedene Klöster mit reichen Stiftungen und gründete das Kloster Dionysiou auf dem Berg Athos.

Mit seiner Frau hatte er insgesamt sechs Kinder, von denen ihm der zweitälteste Sohn später auf den Thron folgen sollte.

Seine beiden Schwestern verheiratete Alexios mit Kutlu Beg, dem Führer der Weißen Hammel und Haci, dem Emir von Chalybien. Die Bereitschaft, mit der Alexios seine Schwestern und auch einige seiner Töchter muslimischen Adeligen zur Frau gab, um den eigenen Staat vor deren Angriffen zu schützen, war für die damalige byzantinische Welt schockierend. Dies trug zu einem weiteren Ansehensverlust Trapezunts bei. 
Komnenos (Trapezunt, Komnenen), Kaiser Johannes (Alexios III.) (I43006)
 
41388 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_Komnenos_(Sebastokrator) (Okt 2017)

Alexios Komnenos war ein illegitimer Sohn von Kaiser Manuel I. aus einer inzestuösen Beziehung mit seiner Nichte Theodora Batatzina Komnena, Tochter von Theodoros Batatzes und Manuels Schwester Eudokia Komnena. Er war seit Sommer 1183 verheiratetet mit Irene Komnena (* 1168), der unehelichen Tochter von Andronikos I. und Theodora Komnena. Vermutlich anlässlich dieser skandalträchtigen Hochzeit wurde Alexios von seinem Schwiegervater zum Sebastokrator erhoben, kurz bevor sein Halbbruder, der legitime Kaiser Alexios II., umgebracht wurde. Obwohl Andronikos I. zwei erwachsene Söhne hatte, galt Alexios als dessen präsumtiver Thronfolger.

Im Jahr 1184 zettelte Alexios Komnenos in Konstantinopel mit Unterstützung der beiden Sebastianos-Brüder eine Verschwörung gegen Andronikos I. an, der sich als brutaler Willkürherrscher verhasst gemacht hatte. Das Komplott wurde jedoch vorzeitig aufgedeckt; Alexios wurde geblendet und in der Burg Chele eingekerkert. Seine Komplizen wurden gehängt, einer seiner Bediensteten namens Mamalos starb im Hippodrom den Flammentod. Die Ehe mit Irene wurde aufgelöst, sie selbst ging in die Verbannung.

Unter Andronikos’ I. Nachfolger Isaak II. Angelos wurde Alexios Komnenos 1185 rehabilitiert und, möglicherweise zusammen mit dem gleichfalls geblendeten Johannes Kantakuzenos, zum Kaisar ernannt. Zu einem nicht genau datierbaren Zeitpunkt zwischen 1186 und 1192 geriet er erneut unter Verdacht, diesmal gemeinsam mit dem Dux von Thessalonike, Andronikos Komnenos (ein Enkel von Nikephoros Bryennios und Anna Komnena), einen Putsch gegen den Kaiser zu planen. Alexios wurde in Drama festgenommen und – auf eigenen Wunsch – in ein Kloster auf dem Berg Papikion (bei Mosynopolis, heute zu Komotini) in den Rhodopen verbannt, wo er als Mönch Athanasios zu einem unbekannten Zeitpunkt nach 1192 starb. 
Komnenos (Byzanz, Komnenen), Kaiser Alexios II. (I7458)
 
41389 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_Komnenos_(Sebastokrator) (Okt 2017)

Obwohl Andronikos I. zwei erwachsene Söhne hatte, galt Alexios als dessen präsumtiver Thronfolger.

Im Jahr 1184 zettelte Alexios Komnenos in Konstantinopel mit Unterstützung der beiden Sebastianos-Brüder eine Verschwörung gegen Andronikos I. an, der sich als brutaler Willkürherrscher verhasst gemacht hatte. Das Komplott wurde jedoch vorzeitig aufgedeckt; Alexios wurde geblendet und in der Burg Chele eingekerkert. Seine Komplizen wurden gehängt, einer seiner Bediensteten namens Mamalos starb im Hippodrom den Flammentod. Die Ehe mit Irene wurde aufgelöst, sie selbst ging in die Verbannung.

Unter Andronikos’ I. Nachfolger Isaak II. Angelos wurde Alexios Komnenos 1185 rehabilitiert und, möglicherweise zusammen mit dem gleichfalls geblendeten Johannes Kantakuzenos, zum Kaisar ernannt. Zu einem nicht genau datierbaren Zeitpunkt zwischen 1186 und 1192 geriet er erneut unter Verdacht, diesmal gemeinsam mit dem Dux von Thessalonike, Andronikos Komnenos (ein Enkel von Nikephoros Bryennios und Anna Komnena), einen Putsch gegen den Kaiser zu planen. Alexios wurde in Drama festgenommen und – auf eigenen Wunsch – in ein Kloster auf dem Berg Papikion (bei Mosynopolis, heute zu Komotini) in den Rhodopen verbannt, wo er als Mönch Athanasios zu einem unbekannten Zeitpunkt nach 1192 starb. 
Komnenos (Byzanz, Komnenen), Alexios (I7618)
 
41390 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_Komnenos_Porphyrogennetos (Okt 2017)

Alexios Komnenos hatte eine Zwillingsschwester Maria sowie drei weitere Schwestern namens Anna, Theodora und Eudokia. Alexios war möglicherweise zweimal verheiratet, mit Eudokia-Dobrodeja (Eupraxia; † 1136), Tochter des Großfürsten Mstislaw I. von Kiew, und nach ihr mit Kata, Tochter des georgischen Königs David IV. Seine Tochter Maria heiratete den Pansebastos Alexios Axuch, Sohn des Megas Domestikos Johannes Axuch.
Im Jahr 1122 wurde Alexios von Johannes II. in einer prachtvollen Zeremonie im Großen Palast von Konstantinopel zum Mitkaiser (Symbasileus) gekrönt; seine jüngeren Brüder wurden gleichzeitig zu Sebastokratoren erhoben. Über sein Leben ist ansonsten wenig bekannt, doch scheint er seinen Vater auf dessen Feldzügen in Kleinasien gegen die Seldschuken und Danischmenden begleitet und auch eigene Militäroperationen geführt zu haben, insbesondere 1137 bei der Unterwerfung des armenischen Fürstentums von Kilikien.

Als ältester Sohn des Kaisers galt Alexios zeitlebens als dessen designierter Nachfolger, jedoch erlag der Kronprinz am 2. August 1142, ein Jahr vor dem Tod seines Vaters, bei einem Aufenthalt in Attaleia in Pamphylien einer kurzen und schwereren Fieberkrankheit. Andronikos Komnenos, der damit zum Thronerben avanciert war, sollte den Leichnam seines Bruders nach Konstantinopel überführen, wurde aber offenbar noch vor dem Antritt der Schiffsreise ebenfalls plötzlich krank und starb. Da Isaak sich als charakterlich ungeeignet für das Herrscheramt erwiesen hatte, setzte Johannes II. kurz vor seinem Tod im April 1143 seinen jüngsten Sohn Manuel als Kaiser ein. 
Komnenos (Byzanz, Komnenen), Alexios Komnenos (I7631)
 
41391 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfonso_I._d’Este (Sep 2023)

Alfonso wurde am 15. Juni 1505 Nachfolger seines Vaters. Er war der Bruder Isabellas (1474–1539), Beatrices (1475–1497) und Ippolitos I. d’Este (1479–1520).

Alfonso I. behauptete in einer Zeit der Italienischen Kriege die Unabhängigkeit seines Fürstentums, insbesondere gegenüber Venedig und dem Heiligen Stuhl. Das Herzogtum Ferrara war ein päpstliches Lehen, weshalb Alfonso wiederholt als Kommandeur der päpstlichen Truppen diente, z. B. gegen Venedig im Krieg der Liga von Cambrai. Als Feldherr stützte er sich dabei auf ein schlagkräftiges, mit modernen Feuerwaffen ausgerüstetes Heer. 1510 nutzte Papst Julius II. aber auch die Chance und exkommunizierte Alfonso I. und zog das Lehen ein. In der Schlacht von Ravenna konnte Alfonso I. allerdings mit den verbündeten Franzosen das päpstliche Heer besiegen und gelangte so wiederum zum Kommandeur der päpstlichen Truppen – eine Zeit wechselnder Bündnisse.

Trotz bzw. abseits der zahlreichen Kämpfe wurde seine Residenz in Ferrara zu einem kulturellen Zentrum. Die Universität der Stadt baute er zu einer der führenden Lehranstalten Italiens aus. Unter anderem förderte Alfonso I. Tizian und Ludovico Ariosto.

Kunst
Alfonso war ein großer Förderer der Künste. 1514 malte Giovanni Bellini für ihn sein letztes vollendetes Gemälde Das Fest der Götter. Er gab bei Tizian einen Bilderzyklus in Auftrag und errichtete ein Kunstkabinett in seinem camerino d'alabastro. 
d'Este, Herzog Alfonso (I42670)
 
41392 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfonso_von_Aragon /Sep 2023)

Durch seinen Vater Alfons II. entstammte Alfonso dem Haus Trastámara. Gemäß der Tradition seiner Familie erhielt er eine ausgezeichnete humanistische Ausbildung. Sein erster Lehrer war Giuniano Maio von der Accademia Pontaniana. Später wurde er von dem Florentiner Literaten Raffaele Brandolini (aufgrund seiner Blindheit bekannt als „Lippus Brandolinus“) ausgebildet. Alfonso hielt auch später noch Kontakt zu Brandolini, als beide in Rom lebten.[1]

Bereits seit seiner Kindheit sah sich Alfonso mit den Krisen, die seine Dynastie trafen, konfrontiert. Während der französischen Besetzung floh sein Vater 1495 nach Sizilien, wo er kurz darauf starb. Alfonso kämpfte für die Rückkehr seines Halbbruders Ferdinand II. von Neapel auf den Thron, der allerdings nur ein Jahr nach der Thronbesteigung verstarb. Sein Nachfolger Friedrich I., Onkel Alfonsos, verlieh ihm erste Ämter, so wurde Alfonso 1497 zum Generalleutnant in den Abruzzen ernannt.

Heirat
Papst Alexander VI. suchte eine Heirat seiner Tochter Lucrezia mit Alfonso, um sich enger an Neapel zu binden. Alfonsos Schwester Sancha war bereits mit Jofré Borgia verheiratet, außerdem sollte Cesare Borgia Charlotte von Aragon, die Tochter König Friedrichs von Neapel, heiraten. Als Alfonso sich in Rom vorstellte, wurde er als „der schönste Jugendliche, der je in Rom gesehen worden war“ beschrieben.[2]

Die Hochzeit wurde am 21. Juli 1498 im Beisein der Familie im Vatikan gefeiert. Alfonso brachte die Städte Salerno, Quadrata und Bisceglie in die Ehe ein, Lucrezia eine Mitgift von 40.000 Dukaten. Als Teil der Vereinbarungen wurde festgelegt, dass das Paar zumindest für ein Jahr in Rom bleiben sollte und nicht bis zum Tod des Papstes dauerhaft im Königreich Neapel wohnen sollte. Gemäß aller Anhaltspunkte liebte Lucrezia ihren Mann wirklich. Am 1. November 1499 brachte Lucrezia den gemeinsamen Sohn Rodrigo zur Welt. Er wurde am 11. November in der Kapelle von Sixtus in St. Peter von Kardinal Carafa getauft.

Versuchte Flucht aus Rom
Die internationale Politik der Borgia änderte sich schnell: Neapel war nicht länger von Interesse, Cesare verfolgte eine profranzösische Politik, indem er Charlotte d'Albret heiratete. Alfonso zeigte sich ob der Allianz des Papstes mit Frankreich besorgt. Da er sich in Rom nicht mehr sicher fühlte, verließ Alfonso am 2. August 1499 heimlich die Stadt und seine im sechsten Monat schwangere Frau, um sich in die Territorien der Colonna und später nach Neapel zurückzuziehen.[3] In Genazzano schrieb er an seine Frau, damit diese ihm nachfolgte. Der Brief fiel jedoch in die Hände Alexanders VI. Der Papst schickte den spanischen Hauptmann Giovanni Cervillon zum neapolitanischen König Friedrich, um die Rückkehr Alfonsos zu verhandeln. Es wurde festgelegt, dass er sich mit seiner Frau treffen sollte, dies geschah am 19. September 1499 in Spoleto. Am 23. September begaben sie sich nach Nepi, dessen Burg dem Papst gehörte, wo Alexander VI. sie selbst erwartete.[4] Am 14. Oktober kehrten sie nach Rom zurück, wo am 1. November ihr Sohn Rodrigo zur Welt kam.

Erster Überfall
Am 15. Juli 1500 besuchte Alfonso seine Frau und seine Schwester Sancha und aß mit seinem Schwiegervater zu Abend. Beim Verlassen des Vatikans wurde er von Tommaso Albanese und einem Reitknecht begleitet. In der Nähe des Palazzo di Santa Maria in Portico wurde er überfallen. Alfonso verteidigte sich, trug jedoch Wunden an Kopf, Rücken und Bein davon. Währenddessen rief sein Reitknecht um Hilfe und versuchte, den blutüberströmten Körper seines Herrn in Richtung des Palazzo di Santa Maria in Portico wegzuziehen, als er jedoch erkannte, dass er in Gefahr schwebte, zog er ihn in Richtung Vatikan.

Albanese deckte den Rückzug. Glücklicherweise öffneten sich die Tore des Papstpalastes rechtzeitig und die päpstliche Wache schlug die Angreifer in die Flucht. Zeitgenossen berichteten, dass Alfonso von Aragon auf den Armen der Soldaten blutüberströmt, zerrissen und totenbleich bis zur Tür des Raumes getragen wurde, wo Lucrezia sich noch mit ihrem Vater und Sancha unterhielt. Mit dem letzten Atem gab Alfonso noch seinen Angreifer an, seine Frau fiel in Ohnmacht.

Nach dem Attentat blieb Alfonso im ersten Raum der Wohnung im Borgia-Turm, der mit Fresken von Pinturicchio ausgestaltet war. Lucrezia und Sancha schliefen auf behelfsmäßigen Betten neben dem Verwundeten, halfen ihm und bereiteten selbst am Herd Speisen zu, damit er nicht vergiftet werden konnte. Vor dem Raum standen Wachen, die Ärzte des Papstes und die wenigen Vertrauten Alfonsos, dazu kamen bald Gesandte des Königs Friedrich von Neapel, sowie zwei bekannte neapolitanische Ärzte, Messere Galiano de Anna, Chirurg, und Messere Clemente Gactula, Arzt. Alfonso erholte sich durch die Behandlungen und wahrscheinlich auch durch seine jugendliche Kraft zusehends.

Cesare Borgia besuchte seinen Schwager und soll geflüstert haben, dass die Dinge, die beim Mittagessen nicht gelangen, beim Abendessen gelingen würden. Lucrezia, die die Gefahr spürte, in der ihr Mann schwebte, hatte mit König Friedrich bestimmt, dass Alfonso nach Neapel abreisen sollte, sobald er reisen konnte und wollte ihn selbst begleiten oder ihm später nachfolgen.[5] Allgemein wurde gemunkelt, dass der Drahtzieher hinter dem Attentat Cesare Borgia sei, der seine Schwester von Neuem politisch verheiraten wollte. Diese Vermutungen wurden durch eine Episode bestätigt, als der venezianische Gesandte auf Papst Alexander VI. traf. Nach längeren Verhandlungen über die Unschuld seines Sohnes soll dieser schließlich erklärt haben, dass, sollte Cesare hinter dem Attentat stecken, dies nur ein Zeichen dafür wäre, dass Alfonso es verdient hätte.[6]

Unter den Verdächtigen waren auch die Orsini, da Alfonso mit den Colonna sympathisierte, die seit jeher Feinde der Orsini waren. Die Mehrheit der Hinweise deutete jedoch auf den Sohn des Papstes hin. So schrieb zum Beispiel Calmeta, der Albanese beherbergte, an die Herzogin von Urbino, dass der Drahtzieher der Attacke auf Alfonso von Aragon Cesare Borgia gewesen sei.

Ermordung
Zumal sich Don Alfonso weigerte, an seinen Wunden zu sterben, wurde er im Bett erdrosselt.“[7] (Johannes Burckard)

Als sich der Herzog von Bisceglie am Nachmittag des 18. August mit wenigen anderen Personen in seinem Zimmer aufhielt, sandte Cesare Borgia bewaffnete Schar unter dem Kommando von Michelotto Corella, mit dem Befehl, alle, die sich in der Nähe seines Schwagers aufhielten, festzunehmen, als Antwort auf ein Komplott gegen die Borgia. Alle Männer des Herzogs wurden ergriffen und inhaftiert, einschließlich der beiden neapolitanischen Ärzte. Lucrezia und Sancha eilten herbei und forderten eine Erklärung. Michelotto antwortete, dass er keine genauen Kenntnisse hatte und dass sie sich diesbezüglich an den Papst wenden sollten, um bei ihm die Freilassung der Gefangenen zu erwirken. Der florentinische Gesandte berichtet, dass Alfonso sich noch schwankend mit erhobener Hand erhob, wie um um Gnade zu flehen. Michelotto sprach in der Folge von einem zufälligen Sturz, der eine tödliche Blutung bei Alfonso hervorgerufen haben soll. Tatsächlich wurde er wohl von Michelotto erwürgt. Lucrezia und Sancha wurde es weder erlaubt, den Leichnam zu sehen, noch an der eilig ausgerichteten Beerdigung am Abend des 18. August teilzunehmen. Alfonso von Aragon wurde in der Kirche Santa Maria della Febbre, nahe St. Peter beigesetzt.[8] Den Trauergottesdienst führte der Erzbischof von Cosenza, Francesco Borgia, durch. Lucrezia soll über den Tod ihres Ehemanns verzweifelt gewesen sein.[9]

Für die Gefolgsleute Alfonsos, die am 18. August gefangen genommen worden waren, folgten schreckliche Tage: Man sagt, sie seien gefoltert worden, damit sie den vermeintlichen Komplott gestanden sollten, da es jedoch nichts zuzugeben gab, durften sie nach Neapel zurückkehren. Allerdings wurde der Bruder der Mutter Alfonsos, Giovanni Maria Gazullo, wenige Tage später auf der Wiese des Engelspalastes tot aufgefunden.

Cesares Begründung für die Ermordung Alfonsos war, dass dieser versucht haben soll, ihn zu töten. Es wurde ihm jedoch kaum geglaubt.[10] Lucrezia heiratete zwei Jahre später den Herzog von Ferrara Alfonso I. d'Este. Ihren einzigen Sohn mit Alfonso, Rodrigo, musste sie dafür zurücklassen. Er starb mit 12 Jahren an einer Krankheit in Bari. 
von Neapel (Aragón), Herzog Alfonso (I42794)
 
41393 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_II._(Neapel) (Sep 2023)

Seine Mutter Isabella von Clermont (ital. Chiaromonte) war die Tochter von Tristan de Clermont, dem Graf von Copertino und Caterina Orsini del Balzo aus der römischen Adelsfamilie Orsini und starb 1465. Sein Vater Ferrante, deutsch: Ferdinand I. wurde 1458, als Alfons 10 Jahre alt war, durch das Testament von Alfons V. von Aragón König. 1463, als Alfons II. 15 Jahre alt war, starb sein Großonkel Giovanni Antonio Orsini del Balzo, der Fürst von Tarent, wodurch er einige Gebiete erbte.

Um den neapolitanischen Thron (nominell und faktisch ein Lehen des Papstes) hatte sich schon mit der Thronbesteigung von Alfonsos Vater ein heftiger Streit mit dem französischen Haus Anjou entspannt, die sich ebenfalls als rechtmäßige Erben der Krone sahen. Ludovico Sforza, der den Schwiegersohn Ferrantes Gian Galeazzo Sforza von der Mailänder Herrschaft verdrängt hatte, schmiedete 1493 mit der tatkräftigen Hilfe seines Bruders, dem Kardinal und päpstlichen Vizekanzler Ascanio Sforza, eine weitreichende Allianz, der zunächst Mailand, Venedig und der Papst Alexander VI. angehörten. (Aufgrund zahlreicher Zugeständnisse, die der Papst bei seiner Wahl machen musste, stand dieser in den ersten Jahren seines Pontifikates völlig unter dem Einfluss der Sforza.) Dieser Liga sollte später König Karl VIII. von Frankreich beitreten, der eine militärische Expedition nach Italien führen sollte, und Neapel erobern. Als Karl den burgundischen Erbfolgekrieg (gegen Maximilian I. mit dem Frieden von Senlis im Mai 1493) beenden konnte, hatte er die Hände für einen italienischen Feldzug frei.

In der Zwischenzeit jedoch konnte Ferrante den Papst zum Ausscheren aus der Liga gegen Neapel bringen, in dem er seine Tochter Sanchia von Aragon mit dem Sohn des Papstes Jofré Borgia verlobte, diesem den Titel eines Fürsten von Squillace verlieh und darüber hinaus weitere Lehen zusicherte. Als Ferrante am 25. Januar 1494 starb, bemühte sich sein Sohn daher, recht rasch vom Papst mit Neapel belehnt zu werden. Man wurde bald handelseins, und bereits im März nahm der Papst den Treueeid des Herzogs von Kalabrien, der Alfons bis dahin gewesen war, entgegen – wie auch die in der Belehnungsbulle vorgeschriebenen Zahlung von 200 000 Golddukaten und einige weitere Lehen für die Kinder des Papstes. Im Mai fanden die offiziellen Krönungsfeiern in Neapel statt, ebenso wie die Hochzeit zwischen Jofré und Sanchia. In dieser Situation – Karl VIII. hatte sich mittlerweile entschieden, nicht mit einer Flotte Neapel anzugreifen, sondern mit seinem Heer über Land zu marschieren – versuchte Alfonso, unter ausdrücklicher Billigung und Unterstützung des Papstes den türkischen Sultan Bayezit II. als Beistand zu gewinnen. Die Sforza, die die geänderten Pläne Karls naturgemäß mit wenig Begeisterung aufnahmen, bemühten sich nun um eine Verständigung mit Alfons, die dieser aber schlicht ignorierte.

Im August 1494 brach Karl mit 40 000 Mann nach Italien auf. Im Oktober traf er in Pavia auf den schwerkranken Gian Galeazzo Sforza, der offensichtlich auf Befehl Ludovicos vergiftet worden war, und wenige Tage später starb. Am Silvestertag zog er als Eroberer in Rom ein, nachdem er dieses Datum abgewartet hatte, das ihm seine Astrologen als günstig geraten hatten – Rom war ursprünglich bereits Anfang Dezember eingeschlossen worden. (Dass zuvor bereits Teile der Stadtbefestigung ohne Feindeinwirkung zusammengebrochen waren, hatten wiederum die Römer als böses Omen interpretiert.)

Die von Alfonso unter dem Kommando seines Sohnes Ferrandino entsandten Truppen zur Unterstützung des Papstes hatten sich kampflos zurückgezogen. Während sich die Lage im Januar in Rom verschärfte – die Gegner des Papstes wollten von Karl die Einberufung eines Konzils und die Absetzung des Borgia-Papstes erreichen – verlor Alfons den Kopf und dankte im Januar 1495 zu Gunsten seines Sohnes ab, floh nach Sizilien, wo er sich in ein Kloster zurückzog und kurz darauf in Messina starb.

Situation Neapels
Inzwischen gab sich Ferrandino als neuer Herrscher sehr leutselig und erreichte rasch eine so große Beliebtheit, die ihm bald zur Wiedererreichung des Thrones behilflich sein sollte.

Als Karl schließlich weiter Richtung Neapel zog, nachdem er sich mit dem Papst geeinigt hatte, bestieg Ferrandino am 22. Februar 1495 eine Galeere und zog sich nach Spanien zurück. Karl wurde zunächst bei seinem Einzug in Neapel als Befreier bejubelt, aber die Stimmung schlug rasch um, da sich die Besatzungstruppen in der Region versorgen mussten. Als zusätzlich Ludovica Sforza dem französischen König die Treue aufkündigte und im März eine „Heilige Abwehrliga“ unter Beitritt des Kaisers Maximilian mit den Spaniern und dem Papst zustande brachte, entschloss sich Karl bereits im Mai 1495 zum Rückzug. Verfolgt von einem Heer der Liga zogen die Franzosen hastig Richtung Heimat, wurden aber am 6. Juli 1495 bei Fornovo di Taro in der Nähe von Parma gestellt. Die Schlacht endete mit schrecklichen Verlusten auf beiden Seiten, aber die Franzosen konnten sich den Rückzug sichern. Bereits am 7. Juli zog Ferrandino (deutsch Ferdinand II.) wieder als König in Neapel ein, das Gastspiel des Hauses Valois auf dem neapolitanischen Thron war damit fürs Erste beendet. Doch bereits im Oktober 1496 starb Ferrandino ohne Nachkommen, und wie Zeitgenossen spöttisch anmerkten, offensichtlich beim Versuch, einen Erben zu zeugen. Auf dem Totenbett verfügte er, dass sein Onkel Federico d' Altamura ihm als König Friedrich I. von Neapel nachfolgen sollte.

Angesichts Alfonsos kurzer Regierungszeit fällt eine Beurteilung schwer. Er war zweifellos wie alle Herrscher seiner Zeit ein typischer Renaissance-Fürst – die Prachtentfaltung des neapolitanischen Hofes war weit über die Grenzen Italiens hinaus berühmt. Alfonso galt lange Zeit – vor allem durch die Chronisten seiner französischen Gegner – als „Ungeheuer“ auf dem Königsthron. Philippe de Commynes, ein Diplomat und Berater des französischen Königs, bezeichnete ihn als den wollüstigsten, grausamsten, gefräßigsten und boshaftesten Herrscher seiner Zeit. Zeitgenossen allerdings, die nicht dem feindlichen Lager angehörten, beschrieben ihn als gebildet, sachverständig, fromm, fleißig und gewissenhaft. Besonders wurden seine Fähigkeiten als Heerführer und seine körperliche Widerstandsfähigkeit bewundert. Tatsächlich hatte ihm sein Vater Ferdinand (ital. Ferrante) große Sorgfalt in der Erziehung angedeihen lassen, unter seinen Lehrern befanden sich berühmte Humanisten, wie Antonio Beccadelli, genannt il Panormita, und Giovanni Pontano.

Allerdings hatte Alfonso das Unglück, das Königreich Neapel als Spielball der europäischen Mächte vorzufinden. Die kinderlose neapolitanische Herrscherin Johanna II. hatte zunächst Alfons V. von Aragon, seinen Großvater, später aber Ludwig III. von Anjou zum Erben eingesetzt und damit zwei der damals um die europäische Hegemonie bestrebten Königshäuser auf den Plan gerufen, die in der Folge in Italien ihre Kämpfe mit ständig wechselnden Verbündeten austrugen (Italienische Kriege). Nach Johannas Tod hatte dann auch Papst Kalixt III. ein begehrliches Auge auf das Königreich geworfen. Der erste Borgia-Papst wollte das päpstliche Lehen seiner eigenen Familie zuschanzen, weshalb er sich weigerte, Alfonsos Vater, den unehelich geborenen Ferrante (Ferdinand I.) zu belehnen. Nur sein rascher Tod und die Wahl des mit Ferrantes Vater befreundeten Enea Silvio Piccolomini zum Papst Pius II. ermöglichten die Belehnung. Aber wo Alfonsos Vater Hartnäckigkeit und Tatkraft zeigte, verfiel Alfonso in Unentschlossenheit. Da Ferrante die Entmachtung seines Schwiegersohnes, des Herzogs von Mailands, nicht tatenlos hinnehmen wollte, „erbte“ Alfonso in Ludovico Sforza, dem Usurpator des Herzoghutes, einen gerissenen und skrupellosen Gegner, der vor nichts zurückschreckte. Der 1492 als Alexander VI. zum Papst gewählte Rodrigo Borja (ital. Borgia) nahm die Pläne seines Onkels Kalixt wieder auf und hoffte aus dem Streit zwischen Franzosen und Spaniern als lachender Dritter hervorzugehen. 
von Neapel (Aragón, Trastámara), König Alfons II. (I42804)
 
41394 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_V._(Aragón) (Sep 2023)

Von Johanna II. von Neapel zu Hilfe gerufen, besiegte Alfons V. 1421 deren Feinde Muzio Attendolo Sforza und Ludwig III. von Anjou und nahm Giovanni Caracciolo fest, den ihm feindlichen Liebling der Königin. Daraufhin erklärte sie Alfons V. seiner Ansprüche auf Neapel für verlustig und adoptierte Ludwig von Anjou. Alfons V. behauptete vorerst nur den Besitz weniger Plätze.

Nach dem Tode Johannas (2. Februar 1435) und der Einsetzung des damals in Gefangenschaft bei den Burgundern befindlichen Herzogs René I. von Lothringen zum Erben, begann Alfons die Belagerung Neapels. Bei der Belagerung Gaetas aber wurde er am 5. August 1435 in der Seeschlacht bei der Insel Ponza von der genuesischen Flotte geschlagen, mit seinem Bruder gefangen genommen und dem Herzog Filippo Maria Visconti von Mailand ausgeliefert (1435). Jedoch gelang es Alfons V., seine Freilassung zu erwirken und die Unterstützung Mailands zu gewinnen. Nach fünfjährigem Kampf erreichte er vom Papst Eugen IV. die Belehnung mit Neapel (1442).

Im Jahr 1445 wurde er als erster ausländischer König in den burgundischen Orden vom Goldenen Vlies gewählt, sein Beitritt erfolgte aber erst zwei Jahre später.

Er galt als kluger und milder Herrscher, wenn auch zu Prachtliebe und Wollust geneigt. Den Wissenschaften zugewandt, gründete er 1434 die Universität von Catania in Sizilien. Nach dem Fall von Konstantinopel 1453 nahm er die aus der Stadt geflüchteten Gelehrten auf. Er starb am 27. Juni 1458. In seinen Erbstaaten folgte ihm sein Bruder Johann II., König von Navarra, in Neapel sein vom Papst legitimierter Sohn Ferdinand. 
von Aragón (Trastámara), Alfons V. (I42682)
 
41395 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alice_(Champagne) (Sep 2023)

Nach dem Tod ihres Mannes 1218 übernahm Alice die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn Heinrich, stand dabei aber im Schatten ihres Onkels Philipp von Ibelin, der als Bailli von Zypern amtierte. Im Konflikt mit ihm zog sie sich 1223 nach Tripolis zurück wo sie um 1225 den späteren Fürsten von Antiochia, Bohemund V., heiratete. Sie bot danach Amalrich Barlais, einem Feind der Ibelins, die Regentschaft für Zypern an, doch konnte der sich ebenfalls nicht durchsetzen. Nach dem Tod Philipps von Ibelin 1227 wurde dessen Bruder Johann „der alte Herr“ von den Baronen zum neuen Regenten ernannt, zugleich trennte sich Alice von Bohemund. Sie zog 1229 nach Akkon, um dort einen Anspruch auf die Krone Jerusalems geltend zu machen, der aber vom hohen Gericht zugunsten des Staufers Konrads II. abgelehnt wurde. Konrads Vater und Regent, Kaiser Friedrich II., erreichte im selben Jahr auf diplomatischen Weg die Übergabe der Stadt Jerusalem an die Christen.

1233 reiste Alice in das Land ihrer Vorfahren und erhob dort gegen ihren Vetter Graf Theobald IV. von Champagne, als älteste Tochter dessen Onkels, einen Anspruch auf die Champagne. Bereits ihre jüngere Schwester Philippa hatte dies versucht, gab aber 1222 nach hartem Kampf auf. Alice führte die Ansprüche hartnäckig weiter, womit sie in Frankreich jener Zeit für zusätzliche Spannung gesorgt hatte. Bereits 1227 versuchte sie sich mit dem rebellischen Baron Peter Mauclerc zu verheiraten, einem Feind Theobalds, wurde aber vom Einspruch der Kirche daran gehindert. Letztlich konnte sich Alice auch nicht durchsetzen, erreichte aber 1234 von ihrem Vetter einen Aufkauf ihrer Ansprüche für eine einmalige Summe von 40.000 und einer jährlichen Rente von 2.000 Livre.

Wieder im heiligen Land heiratete Alice 1241 Raoul von Soissons, einen Kreuzritter und Trouvère, der während des Kreuzzuges der Barone (1239–1241) nach Palästina kam. Mit ihm wurde sie 1242 nach dem Sturz der kaiserlichen Statthalter (Lombardenkrieg) mit der Regentschaft über das Königreich Jerusalem (in Akkon) betraut, da der mündig gewordene König Konrad II. selber nicht im Königreich erschien. Zusammen mit den Ibelins eroberte sie Tyros von den Filangieri, das sie anschließend an Philipp von Montfort vergaben. Raoul trennte sich 1244 von Alice und kehrte in seine Heimat zurück, im selben Jahr wurde Jerusalem von einer Choresmierhorde überrannt und an Sultan as-Salih übergeben. Alice blieb bis zu ihrem Tod Regentin und wurde in diesem Amt von ihrem Sohn König Heinrich I. von Zypern beerbt. 
von Champagne (Blois), Alice (Alix) (I42916)
 
41396 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_II._(Montfaucon) (Mai 2018)

Von seinem Vater erbte er die Herrschaft Montfaucon. Beim Tod seines Großvaters mütterlicherseits, Dietrich II. von Mömpelgard, erbte er 1163 von diesem die Grafschaft Montbéliard.

Er heiratete (möglicherweise in zweiter Ehe) Beatrix von Grandson-Joinville.
Er hatte mehrere Töchter und zwei Söhne. Von letzteren folgte ihm der Ältere, Richard III., als Graf von Mömpelgard, der Jüngere, Walter († 1212) begab sich als Kreuzfahrer ins Heilige Land und machte dort Karriere als Konstabler von Jerusalem und Regent von Zypern.

Amadeus widersetzte sich dem Bruder des Kaisers, Pfalzgraf Otto I. von Burgund, der seinen Machtbereich zu Amadeus′ Lasten auf das Elsass ausbreiten wollte. Bei einer Verhandlung mit Otto im Frühling 1195 wurde er von diesem eigenhändig getötet. 
von Montfaucon-Mömpelgard (Montbéliard), Graf Amadeus II. (I2719)
 
41397 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amalrich_I._(Jerusalem) (Apr 2018)

Amalrich I. (auch Amaury oder Aimery; * 1136; † 11. Juli 1174 in Jerusalem) aus dem Haus Château-Landon war König von Jerusalem von 1162 bis 1174. Er war der Sohn von König Fulko und Königin Melisende und der Bruder von König Balduin III.
1151 belehnte ihn sein Bruder mit der Grafschaft Jaffa, die 1153 nach einer erfolgreichen Belagerung um die von Balduin III. eroberte Festungsstadt Askalon zur „Grafschaft Jaffa und Askalon“ erweitert wurde.

Nach dem kinderlosen Tod Balduins III. wurde Amalrich am 18. Februar 1162[1] vom Patriarchen von Jerusalem, Amalrich von Nesle, zum König von Jerusalem gekrönt. Seine Regierung konzentrierte sich auf Ägypten. Sowohl er als auch Nur ad-Din, Herrscher von Damaskus und Aleppo, strebten nach der Oberhoheit über das Reich der Fatimiden: die Kreuzfahrer wollten die Eroberung des Landes seit Balduin I., und sogar Gottfried von Bouillon hatte die Abtretung Jerusalems an den Lateinischen Patriaiarchen von Jerusalem versprochen, falls ihm die Eroberung Kairos gelänge. Die Unterwerfung Askalons durch Balduin III. 1153 machte einen Feldzug gegen Ägypten realisierbar, und die Tempelritter begannen damit, Karten mit möglichen Invasionswegen anzulegen.

Andererseits wollte auch Nur ad-Din Ägypten besitzen, zum einen als wichtige wirtschaftliche Ressource, zum anderen, weil er so das Königreich Jerusalem einkreisen konnte. Fünf Jahre lang kämpften Amalrich und Schirkuh, Nur ad-Dins Stellvertreter, um den Besitz Ägyptens. 1164, 1167 und 1168 fiel Amalrich ohne Erfolg in Ägypten ein; der dritte Feldzug war eine kombinierte Land- und Seeoperation mit Unterstützung durch den byzantinischen Kaiser Manuel I., dessen Feldherr Andronikos Kontostephanos aber bei Damiette geschlagen wurde. Der Krieg endete, als Schirkuhs Neffe Saladin sich zunächst selbst zum Wesir und 1171, nach dem Tod des fatimidischen Kalifen, zum Sultan machte.
Amalrich erkannte die Gefahr für sein Königreich und sandte 1169, 1171 und 1173 Botschafter nach Westeuropa, um Hilfe zu erbitten. Bei seinem ersten Angriff 1170 eroberte Saladin Eilat am Roten Meer, wandte sich dann aber gegen Nur ad-Din, der Saladins Macht einzuschränken versuchte. Sowohl Amalrich als auch Nur ad-Din starben 1174. Saladin übernahm nun die Macht auch in Syrien, und eine Reihe von schwachen Königen in Jerusalem sollte ihm schließlich die Zerstörung des Königreichs ermöglichen.

Amalrich I., der zweite in Palästina geborene König von Jerusalem, war – ähnlich seinem Bruder Balduin III. – mehr ein Gelehrter als ein Krieger. Er beauftragte Wilhelm von Tyrus mit die Niederschrift einer Geschichte des Königreichs und studierrte in seiner Freizeit oft die Gesetze seines Landes. Die Katholische Kirche vertraute ihm nicht, und Wilhelm von Tyrus war erstaunt, als er merkte, dass Amalrich während einer Krankheit über die Auferstehung nachdachte. Er besteuerte den Klerus, was diesem selbstverständlich missfiel. Dennoch gelang es ihm, sowohl Staat als auch Kirche zu entwickeln. 
von Anjou-Château-Landon (Jerusalem), Amalrich I. (I7171)
 
41398 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amalrich_I._(Zypern) (Apr 2018)

Amalrich von Lusignan (auch Aimerich, * 1145; † 1. April 1205 in Akkon) aus dem Haus Lusignan war ab 1194 als Amalrich I. König von Zypern sowie ab 1197 als Amalrich II. König von Jerusalem.

Amalrich war ein Sohn des Kreuzfahrers Hugo VIII. von Lusignan, Graf von La Marche, und dessen Frau Bourgogne von Rancon.

Er kam um 1174 ins Heilige Land, heiratete Eschiva von Ramla, Tochter des Balduin von Ibelin, und trat in die Dienste von deren Tante Agnes von Courtenay, der Mutter des Königs Balduin IV. von Jerusalem. 1175 bis 1178 war er Kämmerer von Jerusalem. 1179 wurde er Konstabler von Jerusalem. 1193 überließ ihm sein Bruder Gottfried von Lusignan die Grafschaft Jaffa und Askalon. Mit dem Tod seines Bruders Guido von Lusignan wurde er 1194 König von Zypern.
Er heiratete 1197 in zweiter Ehe Königin Isabella I. von Jerusalem, die Witwe Heinrichs von Champagne und wurde durch das Recht seiner Frau König von Jerusalem.

Im Rahmen des deutschen Kreuzzugs gelang es ihm 1198, einen fünfjährigen Waffenstillstand mit den Muslimen zu vereinbaren, den er im Wesentlichen den inneren Kämpfen zwischen Saladins Brüdern und Söhnen um sein Erbe zu verdanken hatte. Der Waffenstillstand wurde durch Überfälle von beiden Seiten gestört, dennoch 1204, als klar wurde, dass der Vierte Kreuzzug das Heilige Land nicht erreichen würde, um sechs Jahre verlängert.
Amalrich starb 1205, kurz nach seinem Sohn und kurz vor seiner Frau. Das Königreich Zypern ging an Hugo I., seinen Sohn aus seiner ersten Ehe, das Königreich Jerusalem an Maria von Montferrat, Isabellas Tochter aus ihrer Ehe mit Konrad von Montferrat. 
von Lusignan (Zypern), König Amalrich I (I9176)
 
41399 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amalrich_von_Tyrus (Sep 2023)

Nach dem Tod Humfrieds von Montfort 1284, fiel dessen Herrschaft Tyrus an die Krondomäne Jerusalems zurück. Amalrich erhielt daraufhin von seinem gerade erst gekrönten Bruder Johann Tyrus als Lehen. Anscheinend wurde die Herrschaft zu einem Fürstentum erhoben.

Er entkam der Belagerung von Tripolis, wo er die zypriotischen Truppen befehligt hatte, und wurde im April 1289 zum Konstabler von Jerusalem ernannt. Er nahm auch 1291 an der Belagerung von Akkon teil, wo er bis zum Eintreffen seines Bruders, König Heinrich II., das Oberkommando innehatte. Beim Fall der Stadt entkam er mit seinem Bruder nach Zypern. Etwa zeitgleich besetzen die Mamluken auch Tyrus.

Als sein Bruder Guido um 1302 starb, wurde Amalrich dessen Nachfolger als Konstabler von Zypern.

Heinrich war auf Zypern unpopulär und wurde am 26. April 1306 mit Hilfe der Tempelritter und einiger Barone durch Amalrich als Gouverneur und Regent ersetzt. Der Umsturz verlief gewaltlos, da Heinrich wenig Unterstützung hatte. Heinrich wurde in Strovolos festgesetzt.

Amalrichs Regierung hingegen war anfangs populär. Er stellte die Beziehungen zur Republik Venedig, zur Republik Genua und zum Johanniterorden wieder her. Durch seine 1293 geschlossene Ehe mit Isabella von Armenien knüpfte er enge Bande mit dem benachbarten Königreich Kleinarmenien. Dennoch war er gezwungen, die päpstliche Direktive zur Festnahme der Tempelritter zu befolgen, als der Orden aufgelöst wurde, was zu einem kleinen Aufstand zugunsten Heinrichs im Januar 1308 führte. Der Aufstand brach rasch zusammen, doch Amalrich war gezwungen, einige Adlige einzusperren, darunter Ruben von Montfort, Johann von Dampierre, sowie einige Mitglieder der Familie Ibelin. Im April wurden zwei Ibelins nach Armenien ins Exil geschickt, Johann von Dampierre wurde von einer aufgebrachten Menge tödlich verwundet, als er versuchte, mit Heinrich in Kontakt zu treten. Im Februar 1310 schickte Amalrich auch Heinrich nach Armenien ins Exil. 
von Lusignan (Tyrus), Titularfürst Amalrich (I42928)
 
41400 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Fugger (Sep 2023)

Zusammen mit seinen Brüdern Jakob und Michael übernahm er nach dem Tod seines Vaters dessen Tuchmacherei. Er schaffte es, Kontakte nach Venedig zu knüpfen und lernte dort die doppelte Buchführung. Durch seinen so gewonnenen Einfluss und sein Wissen schaffte er es, die Tuchmacherei der Brüder zum Großhandel zu erweitern. Er war Angehöriger der Weberzunft und außerdem Goldschmied. 1454 verlässt er das Familienunternehmen und überlässt seinem Bruder Jakob die alleinige Führung.

1431 heiratete er Barbara Stammler vom Ast (1415–1476), eine Patriziertochter (Vater: der Kaufmann Ulrich Stammler vom Ast, Mutter: Magaretha) und begründete die Linie der Fugger vom Reh. Insgesamt hatte Andreas Fugger vom Reh vier Söhne und fünf Töchter. Er war ein außerordentlich erfolgreicher Kaufmann und Geschäftsmann, der schnell in der damaligen Gesellschaft aufstieg und zu Amt und Würden kam. Er saß im Rat der Stadt Augsburg und hatte großen Einfluss. Seine Söhne Jakob (* 1430), Lukas (* 1439), Matthäus (* 1442) und Hans (* 1443) erhielten 1462 von Kaiser Friedrich aufgrund geschäftlicher Tüchtigkeit ihres Vaters und guter Geschäftsverbindungen zum Herrscherhause Habsburg das erste Fuggerwappen, ein goldenes springendes Reh auf blauem Grund, daher die Bezeichnung Fugger vom Reh.

Mit Andreas Fugger wurden die Fugger von Handwerkern zu Kaufleuten. Schnell stellte sich der geschäftliche Erfolg ein, Macht und Einfluss des Andreas wuchsen stetig. Bald wurde er „Andreas der Reiche“ genannt, ein Prädikat, das nach ihm nur noch Jakob Fugger aus der anderen Fugger-Linie erhielt. War Andreas, der 1457 an der Pest starb, noch ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann mit hohem Ansehen in Augsburg und weit darüber hinaus, begann doch schon in der nächsten Generation der Niedergang der Linie Fugger vom Reh. 
Fugger (Reh), Andreas (I42830)
 

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