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41451 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_von_Kastilien_(1498–1558) (Jan 2024)

Eleonore von Kastilien (spanisch: Leonor de Austria) (* 15. November 1498 in Löwen[1]; † 18. Februar 1558 in Talavera de la Reina, Kastilien) war Erzherzogin von Österreich und Infantin von Spanien aus dem Hause Habsburg, durch Heirat zuerst von 7. März 1519 bis 13. Dezember 1521 Königin von Portugal, später von 4. Juli 1530 bis 31. März 1547 Königin von Frankreich.

Eleonore von Kastilien war die älteste Tochter von Johanna I. von Kastilien-Aragón und Philipp von Kastilien (iure uxoris). Als sie erst ein Jahr alt war, wurde ihr bereits Gent als Residenz zugesprochen. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Flandern. In Gedenken an ihre Urgroßmutter väterlicherseits, Eleonore Helena von Portugal, wurde sie auf den Namen Eleonore getauft. Nach dem frühen Tod ihres Vaters 1506, der bei ihrer Mutter Wahnzustände ausgelöst haben soll, wurde Eleonore gemeinsam mit ihren Geschwistern, Karl, dem spätere römisch-deutsche Kaiser Karl V. (1500–1558), Isabella (* 1501), der späteren Gemahlin Christians II. von Dänemark und Maria (1505–1558), die späteren Gemahlin König Ludwigs II. von Ungarn und Böhmen, im Palais in Mechelen von ihrer Tante Margarethe von Österreich erzogen. Diese fungierte als Ersatzmutter für die königlichen Kinder und stellte als deren Lehrer hochgebildete Niederländer und Spanier an. Zwei weitere Geschwister Eleonores wuchsen in Spanien auf – Katharina, * 1507, die spätere Ehefrau des portugiesischen Königs Johann III., und der 1503 geborene, spätere römisch-deutsche Kaiser Ferdinand I.

Frühe Heiratspläne
Schon sehr früh war Eleonore der Gegenstand politischer Eheprojekte. 1510 wollte Kaiser Maximilian I. seine Enkelin mit Herzog Anton II. von Lothringen verheiraten, doch brachte der französische König Ludwig XII. die diesbezüglichen Verhandlungen zum Scheitern. Auch das 1514 vorgetragene Angebot ihres anderen Großvaters, des kastilischen Königs Ferdinand des Katholischen, Eleonore Ludwig XII. selbst zur Gattin zu geben, wurde abgelehnt.

Karl V. äußerte häufig, dass Eleonore seine Lieblingsschwester sei. Dennoch erlaubte auch er ihr keine Freiheiten bezüglich ihrer Liebesbeziehungen. So musste sie 1517 ihre romantische Affäre mit dem Pfalzgrafen Friedrich II. auf Druck ihres Bruders beenden. Karl hatte sie bei der Lektüre eines Liebesbriefes überrascht, den Friedrich ihr gesandt hatte. Das Paar musste vor einem Notar schwören, dass es nicht heimlich eine Ehe eingegangen war. Friedrich wurde danach gezwungen, den flämischen Hof zu verlassen.

Im Spätsommer 1517 begleitete Eleonore ihren Bruder Karl, als er sich mit einem großen Gefolge auf eine Seereise nach Spanien begab. Sie segelten am 8. September 1517 an Bord einer Flotte von vierzig Schiffen von Vlissingen ab, gerieten aber in stürmische See und wurden an die unwirtliche Küste Asturiens abgetrieben. Sie landeten Ende September bei Villaviciosa. Dadurch waren sie zu einem wochenlangen Marsch durch gebirgige Gebiete bis nach Valladolid gezwungen. Am 4. November 1517 besuchten Karl und Eleonore ihre ihnen fast unbekannte, seit dem Tod Philipps des Schönen in Tordesillas internierte Mutter Johanna.

Ehe mit Manuel I. von Portugal
Um rebellischen kastilischen Adligen eine mögliche portugiesische Hilfe zu entziehen, sorgte Karl V. dafür, dass die damals 20-jährige Eleonore am 7. März 1519 in Lissabon den 30 Jahre älteren, buckligen König Manuel I. von Portugal heiratete. Sie war dessen dritte Ehefrau. Zuvor war Manuel mit zwei ihrer Tanten verheiratet gewesen. Eleonore gebar ihrem Gatten zwei Kinder, Carlos (1520–1521) und Maria (1521–1577). Durch Manuels Tod († 13. Dezember 1521) wurde Eleonore im Alter von nur 23 Jahren erstmals Witwe und kehrte an den Hof ihres mittlerweile zum Kaiser gewählten Bruders Karl V. zurück. Ihre kleine Tochter musste sie zurücklassen.

Eheverhandlungen mit Franz I. von Frankreich
Karl V. lehnte eine erneute Werbung des Pfalzgrafen Friedrich um Eleonore ab und setzte seine Schwester stattdessen als politisches Instrument im Kampf gegen den französischen König Franz I. ein. Nachdem Charles de Bourbon, Connétable von Frankreich, sich wegen der Einziehung der Güter seiner verstorbenen Gattin mit Franz I. zerstritten hatte, war er bereit, auf die Seite des Kaisers überzutreten. Für diesen Bündniswechsel sollte Bourbon u. a. die Hand Eleonores erhalten, die am 18. Juli 1523 mit ihm verlobt wurde. Das Komplott wurde jedoch entdeckt und Bourbon musste nach Italien fliehen.

Ende 1524 begab sich Franz I. auf den italienischen Kriegsschauplatz, geriet jedoch nach seiner Niederlage in der Schlacht bei Pavia am 24. Februar 1525 in die Gefangenschaft kaiserlicher Truppen. Er wurde nach Spanien gebracht und dort keineswegs freundlich behandelt. Schließlich willigte er in viele Forderungen seines Gegners ein und versprach im Frieden von Madrid am 14. Jänner 1526 u. a., Eleonore zur Gattin zu nehmen, die er zunächst per procurationem ehelichte. Der Kaiser ließ seine Schwester verkünden, dass sie den 1523 zu ihrem Bräutigam bestimmten Charles de Bourbon nicht habe heiraten wollen, womit sich Karl V. von seinem früheren Heiratsversprechen entbunden glaubte.

Am 16. Februar 1526 ritten der Kaiser und der französische König von Madrid nach Illescas, wo die von den Spaniern als blonde Schönheit gerühmte Eleonore ihren zukünftigen Gemahl am nächsten Tag traf. Sie verbeugte sich und reichte ihm ihre Hand, doch Franz I. küsste sie galant und soll dabei gesagt haben, dass er ihr nicht einen Kuss ihrer Hand, sondern ihres Mundes schulde. Danach hätten beide, vom Kaiser und Germaine de Foix, der Witwe Ferdinands des Katholischen, begleitet, einer Tanzveranstaltung beigewohnt. Am nächsten Tag sei Eleonore erneut von Karl V. und Franz I. besucht worden.

Im März 1526 kam der französische König gegen Stellung seiner beiden Söhne als Geisel frei. Daraufhin erklärte er aber, die ihm vom Kaiser diktierten Forderungen nicht zu erfüllen, da er zum Madrider Vertrag gezwungen worden sei. Dies bedeutete auch, dass er vorerst Eleonore nicht heiratete. Franz I. verbündete sich mit dem Papst und italienischen Mächten; auch Heinrich VIII. von England ergriff für Frankreich Partei. Es kam zu neuen kriegerischen Auseinandersetzungen in Italien. Nachdem die Franzosen die Schlacht von Landriano am 21. Juni 1529 verloren hatten, handelten Margarethe von Österreich, die Tante Karls V., und Luise von Savoyen, die Mutter Franz’ I., den sog. Damenfrieden von Cambrai vom 5. August 1529 aus, der wesentliche Vertragspunkte des Friedens von Madrid bestätigte und u. a. wieder eine Ehe des französischen Königs mit Eleonore vorsah.

Königin von Frankreich
Es dauerte noch einige Monate, ehe die Franzosen das für die beiden in Spanien weilenden Söhne Franz’ I. geforderte Lösegeld im Wert von vier Tonnen Gold beisammenhatten. Am 1. Juli 1530 kam es schließlich am Grenzfluss Bidassoa zum Austausch des Goldes gegen die französischen Prinzen, die ihre Heimat vier Jahre lang nicht gesehen hatten. Auch Eleonore und ihre Hofdamen segelten mit einer Flottille über den Grenzfluss nach Frankreich. Anschließend reisten Eleonore und die Prinzen dem französischen König entgegen, der sich seinerseits von Bordeaux aus auf den Weg zur Begegnung mit seiner künftigen Gemahlin und seinen Kindern machte und diese nahe Mont-de-Marsan traf. Eleonore und Franz I. heirateten um zwei Uhr in der Nacht des 4. Juli 1530 in der Abtei von Captieux. Die Zeremonie wurde vom Kardinal von Tournon geleitet. Anschließend segelten das Königspaar und sein Gefolge nach Bordeaux, wo Eleonore ihren feierlichen Einzug hielt. Der Kanzler Antoine Duprat und hohe geistliche Würdenträger begrüßten bei dieser Gelegenheit die reich geschmückte, in ein purpurnes Samtkleid gehüllte, neue französische Königin. Diese wurde am 3. Mai 1531 in Saint-Denis gekrönt und zog zwei Tage danach in Paris ein.

Franz I. behandelte seine Gattin zwar respektvoll, verbrachte aber nicht viel Zeit mit ihr und kam selten seinen ehelichen Pflichten nach. Er stand stark unter dem Einfluss seiner Mätresse Anne de Pisseleu d’Heilly, die er zur Herzogin von Étampes erhob. Noch am Tag von Eleonores Einzug in Paris begab er sich in das Haus seiner Mätresse und unterhielt sich mit ihr zwei Stunden am offenen Fenster im Angesicht des Volkes, wie ein Agent Heinrichs VIII. von England berichtete. Eleonore blieb politisch bedeutungslos, wohl auch, da sie dem König keine Kinder gebar. Dennoch erfüllte sie die Rolle einer würdevollen Königin und erschien manchmal mit ihrem Gatten bei offiziellen Anlässen wie der 1533 erfolgten Heirat seines Sohnes Heinrich (II.) mit Katharina von Medici. Sie widmete sich auch frommen sowie karitativen Werken und wurde als „Schmuck der Feste bei Hof“ gefeiert.

Nach Kräften bemühte sich Eleonore, zwischen ihrem Gemahl und ihrem kaiserlichen Bruder zu vermitteln. Doch das primäre Ziel ihrer politisch motivierten Ehe, die Feindschaft zwischen den Häusern Habsburg und Valois beizulegen, wurde indessen nicht erreicht. Eleonores Plänen, eine Vermählung ihrer aus der ersten Ehe Franz’ I. stammenden Stiefkinder mit Habsburgern herbeizuführen, war auch kein Erfolg beschieden. Der dritte Krieg Karls V. gegen Franz I. brach 1536 aus. Schließlich vermittelte Papst Paul III. in Nizza im Juni 1538 persönlich einen zehnjährigen Waffenstillstand zwischen dem Kaiser und dem französischen König. Im folgenden Juli trafen sich die beiden Monarchen persönlich in Aigues-Mortes, wobei Eleonore sie in einer höfischen Versöhnungsgeste zur Begrüßung umarmte. Freilich blieben bindende Abmachungen auch bei diesem Treffen aus. In seinem vierten Krieg gegen Franz I. setzte der Kaiser im Sommer 1544 zum Zug nach Paris an, doch kam es bald zu Verhandlungen, in die sich auch Eleonore einschaltete. Sie schrieb ihrem kaiserlichen Bruder, dass sie einen dauerhaften Frieden wünsche. Am 18. September 1544 wurde der Krieg durch den Frieden von Crépy beendet. Vom 22. Oktober bis 3. November 1544 weilte Eleonore mit dem Herzog von Orléans in Brüssel auf Besuch bei ihrem Bruder Karl V. und ihrer Schwester Maria.

Witwenzeit und Tod
Franz I. starb am 31. März 1547. Bald danach verließ seine Witwe Frankreich und lebte in Brüssel. Im großen Saal des dortigen Schlosses hielt Karl V. am 25. Oktober 1555 vor zahlreichen hochrangigen Persönlichkeiten, darunter auch Eleonore und deren Schwester Maria, eine Abschiedsrede und übergab die Regierung der Niederlande an seinen Sohn Philipp II. von Spanien. Am 8. August 1556 verließ Karl V. mit seinen Schwestern Eleonore und Maria Brüssel, um sich auf den Weg nach Spanien zu begeben. Bis Gent gab Philipp ihnen Geleit. Am 15. September gingen Eleonore und Maria an Bord des Flaggschiffs Le Faucon. Der ehemalige Kaiser wurde hingegen auf einem anderen Wasserfahrzeug untergebracht. Die aus 56 Schiffen bestehende Flotte segelte von Vlissingen ab und landete nach einer Fahrt durch ziemlich ruhige See Ende September bei Laredo östlich von Santander. Anfangs von den lokalen spanischen Adligen nur wenig unterstützt reisten Karl V., Eleonore und Maria mit einem relativ kleinen Gefolge über Burgos nach Valladolid. Im dortigen Königsschloss wurden sie von Karls Tochter Johanna empfangen, die während Philipps Abwesenheit als Regentin fungierte.

Den Winter 1556/57 verbrachten Eleonore und Maria in Valladolid. Ab Ende des Sommers 1557 residierten sie im Schloss des Grafen von Oropesa in Jarandilla (Extremadura) und besuchten von dort aus mehrmals Karl V., der sich in einer Villa neben dem Hieronymiten-Kloster San Jerónimo de Yuste niedergelassen hatte. Eleonore hatte sich schon einige Zeit bemüht, ihre einzige Tochter Maria wiederzusehen, die sie nach dem Tod ihres ersten Gatten in Portugal hatte zurücklassen müssen. Doch die diesbezüglichen Verhandlungen zogen sich dahin. Schließlich wurde eine Zusammenkunft in der Grenzstadt Badajoz vereinbart, wohin Eleonore und ihre Schwester Maria in Begleitung nur weniger Granden im Dezember 1557 reisten. Nach wochenlanger Wartezeit erschien Eleonores Tochter endlich am 27. Januar 1558, verhielt sich aber gegenüber ihrer Mutter trotz deren Liebesbezeugungen ziemlich hochmütig und verließ sie bereits nach zwei Wochen wieder. Hintergrund der abweisenden Haltung Marias dürfte u. a die eigentlich beschlossene, von ihrem Onkel Karl allerdings kurzfristig verworfene Ehe zwischen Maria und ihrem Vetter Philipp gewesen sein. Der Kaiser bevorzugte im imperialen Schachspiel die Verheiratung seines Sohnes mit der englischen Königin Mary Tudor (1554).[2]

Nach dieser enttäuschenden Begegnung brachen Eleonore und ihre Schwester am 10. Februar 1558 zu einer Pilgerreise zum Kloster Nuestra Señora de Guadelupe auf, doch erlitt die ehemalige französische Königin schon am ersten Reisetag einen Schwächeanfall. Sie wurde in ein nahegelegenes Bauernhaus in Talavera de la Reina gebracht, wo sie acht Tage später starb. Ihre Geschwister Karl V. und Maria trauerten sehr um sie und sollten ihr noch im selben Jahr in den Tod folgen. Eleonore wurde in Kapelle 9 des Pantheon der Infanten im Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial begraben.

Siehe auch: Portugal unter dem Hause Avis 
von Kastilien, Königin Eleonore (I48492)
 
41452 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ercole_II._d’Este (Sep 2023)

Da der König Franz I. nicht in der Lage war, für die Mitgift der Tochter seines Vorgängers viel Geld auszuzahlen, verlieh er Ercole stattdessen die Titel Herzog von Chartres, Graf von Gisors und Herr von Montargis und verpflichtete sich zur Zahlung einer Rente von jährlich 12.000 Scudi.[1]

Ercole folgte seinem Vater am 31. Oktober 1534 als Herzog nach. Er bot ab 1536 den aus Spanien und Portugal vertriebenen Juden eine neue Heimat, weil das den Handel und somit den Wohlstand Ferraras förderte. So wurde die Stadt von 1536 bis 1554 zur wichtigen Anlaufstelle der sefardischen Juden. 1554 fand in Ferrara ein rabbinischer Kongress statt, zwei Jahre später konnte eine jüdische Universität gegründet werden. Die Gesetze, die Ercole zum Schutz der Juden einführte, galten als die fortschrittlichsten in Italien.

Seine Frau Renée war dagegen Anhängerin der Reformation und mit dem evangelischen Lehrer Fulvio Pellegrino Morato und seiner Tochter Olympia Morata (1526–1555) befreundet. Sie öffnete den Hof von Ferrara für religiös verfolgte Intellektuelle aus Mitteleuropa, vor allem aus Frankreich. So kamen 1535 der französische Dichter Clément Marot nach Ferrara, 1536 Johannes Calvin, 1537 Vittoria Colonna und Bernardino Ochino und um 1540 Celio Secondo Curione, Camillo Renato und Aonio Paleario.

Renées Sympathien für den Protestantismus führten zum Bruch mit Ercole, dessen Herzogtum in seinem ferraresischen Teil de jure zum Kirchenstaat gehörte und der naturgemäß eine vorsichtige Politik gegenüber dem Papst treiben musste. 1554 ließ er deswegen seine Frau im Palazzo Estense (Pareschi) unter Hausarrest stellen. Weitere Schritte in seiner prokatholischen Parteinahme waren 1556 ein Bündnisvertrag mit Frankreich und 1558 ein Friedensvertrag mit Spanien

 
d'Este, Herzog Ercole II. (I42674)
 
41453 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eschiva_von_Saint-Omer (Sep 2023)

Das Fürstentum Galiläa war seit 1187 von den muslimischen Ayyubiden besetzt. Eschiva erbte das Titularfürstentum beim Tod ihres Vaters 1219. Sie heiratete Odo von Montbéliard (auch Odo von Montfaucon), den Konstabler von Jerusalem, Sohn des Walter von Montbéliard († 1212), Regent von Zypern.

Sie erhielt das Fürstentum 1240 infolge des Kreuzzugs von 1239 bis 1241 durch einen Vertrag mit dem Ayyubiden-Sultanat Damaskus friedlich zurück. Allerdings wurden wichtige Städte, wie Tiberias schon 1244 von durchziehenden choresmischen Söldnern des Ayyubiden-Sultans von Kairo geplündert und bis 1247 war der größte Teil Galiläas wieder an die Ayyubiden verloren. 
von Saint-Omer, Fürstin Eschiva (I42847)
 
41454 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Etichonen

Etichonen

Etichonen wird ein elsässisches Herzogsgeschlecht nach Herzog Eticho genannt, der Mitte des 7. Jahrhunderts einer der ersten bekannten Herzöge des Elsass war und die Erblichkeit der Herzogswürde begründete. Das Geschlecht spielte in der Geschichte des Elsass im frühen Mittelalter eine wichtige Rolle.

Die Herzöge des Elsass hatten ihren Wohnsitz zum Teil in neu entstandenen Orten, wie Oberehnheim und auf der Hohenburg. Hier gründete Eticho das Stift, in dem die heilige Odilia, seine Tochter, mit ihren Schwestern lebte. Spätere Dynastien, zum Beispiel die Habsburger, führten ihren Ursprung auf Herzog Eticho (Attich, auch Adalrich genannt) zurück.

Die einzelnen Linien in der Genealogie der Etichonen werden bezeichnet als

Etichonen, (im engeren Sinne) mit dem Titel eines Herzogs im Elsass
Liutfriden, mit dem Titel eines Grafen im Sundgau, bzw
Eberharde, mit dem Titel eines Grafen im Nordgau bzw. Grafen von Egisheim, Dagsburg und Metz. Das bekannteste Familienmitglied ist Bruno von Egisheim, der 1049 als Leo IX. Papst wurde.
Die Etichonen starben im 13. Jahrhundert aus, nachdem beide Söhne des Grafen Albert II. im Jahr 1202 bei einem Turnier in Andain zu Tode kamen.

Stammliste unter dem Link oben.. 
von Dagsburg (Etichonen), Albert II. (Albrecht) (I11882)
 
41455 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Euphrosyne_(Byzanz) (Apr 2018)

Die Tochter des Andronikos Dukas Kamateros, eines hohen byzantinischen Offiziers († 1176), und Verwandte von Kaiser Konstantin X. und Irene Doukaina, deren zwei Brüder sich vergeblich gegen Kaiser Alexios I. Komnenos aufgelehnt hatten, heiratete um 1169 Alexios Angelos, den älteren Bruder des künftigen byzantinischen Kaisers Isaak II. Angelos. Bei der Usurpation des Thrones durch ihren Mann am 8. April 1195 spielte sie eine entscheidende Rolle, indem sie - unter anderem durch umfassende Bestechungen - eine Aristokratenverschwörung organisierte.

Euphrosyne, eine starke Persönlichkeit mit großen politischen Ambitionen, übte neben ihrem schwachen und genusssüchtigen Mann die eigentliche Herrschaft in Byzanz aus. Sie selbst erließ Befehle und hielt Anweisungen ihres Mannes, die ihr missfielen, zurück. Ebenso wie Alexios liebte sie den Luxus und betrieb einen umfangreichen Nepotismus. Als man ihr 1196 Ehebruch mit dem Minister Vatatzes vorwarf, ließ Alexios diesen hinrichten, während sie selbst ihren kaiserlichen Rang verlor und in das Kloster Nematarea an der Schwarzmeerküste verbannt wurde. Bereits sechs Monate später wurde sie allerdings nach Intervention ihrer Verwandten rehabilitiert und kehrte im Frühjahr 1197 an den Hof zurück.
Nach Beginn des Vierten Kreuzzuges und dem Sturz des Kaisers im Jahr 1203 wurde Euphrosyne, von dem flüchtigen Alexios in Konstantinopel allein zurückgelassen, auf Befehl ihres Neffen Alexios IV., des nunmehrigen Kaisers, verhaftet. Unter Alexios V., dem nächsten Usurpator und Liebhaber ihrer Tochter Eudokia, wieder auf freiem Fuß, musste sie nach dessen Sturz im April 1204 gemeinsam mit ihm und ihrer Tochter fliehen und gelangte nach Mosynopolis, wo bereits Alexios III. Zuflucht gefunden hatte. Dieser ließ Alexios V. allerdings blenden und lieferte ihn an die Kreuzfahrer aus, welche ihn hinrichteten. Auf ihrer weiteren Flucht quer durch Griechenland fielen sie und ihr Ehemann schließlich in die Hände von Bonifatius von Montferrat, der sie gefangen nahm. 1209/1210 wurden sie von Michael I. Komnenos Dukas freigekauft. 1210 oder 1211 starb Euphrosyne in Arta im Despotat Epirus. 
Kamaterina, Kaiserin Euphrosyne Doukaina (I8139)
 
41456 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_I._(Neapel) (Sep 2023)

Ferdinand besetzte nach dem Tod seines Vaters 1458 Neapel. Papst Kalixt III., der die Legitimation durch Eugen nicht anerkannte, verweigerte die Belehnung des unehelich Geborenen, starb aber im gleichen Jahr. Die Belehnung erfolgte dann durch Kalixts Nachfolger Pius II. Dennoch hatte Ferdinand mehrere Jahre gegen den Prätendenten René von Anjou, den Sohn Herzog Johanns von Kalabrien, zu kämpfen. Mit der Unterstützung des Mailänders Francesco Sforza gelang es ihm, die Vertreter des Hauses Anjou zu vertreiben; zum Dank belehnte Ferdinand Francescos Sohn Sforza Maria Sforza (18. Aug. 1451 bis 29. Juli 1479) mit dem neapolitanischen Herzogtum Bari. Militärische Hilfe gegen Anjou erfuhr Ferdinand auch durch den seit 1451 als Heerführer im Dienst Neapels stehenden Fürsten Georg Kastriota Skanderbeg und dessen Truppen, denen es gelang, den von Fürst Giovanni Antonio Orsini del Balzo angeführten Aufstand der lokalen Barone (1459–1462) niederzuschlagen.

1465 gelangte Ferdinand dann in den Besitz des Reichs und festigte seine Macht durch Vermählung seiner Tochter mit dem Neffen des Papstes Sixtus IV., Leonardo della Rovere, und Vermählung seines Sohns Alfons mit der Tochter des Herzogs von Mailand, Ippolita Maria Sforza.

1463 wurde er zum Ritter des Hosenbandordens und 1473 zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies gewählt.

Kurz vor dem Tode Ferdinands I. verband sich Herzog Ludovico Sforza von Mailand, aufgereizt von ihm feindlich gesinnten Adel, mit Karl VIII. von Frankreich zur Geltendmachung der Rechte des Hauses Anjou auf den neapolitanischen Thron. Während seiner Bemühungen, dieses Bündnis wieder zu lösen, starb Ferdinand am 25. Januar 1494 im Alter von 69 Jahren in Genua.

Ferdinand war ein staatskluger und energischer Fürst, der die Königsmacht besonders durch Schwächung des Adels stärkte und selbst dem Papst gegenüber seine Selbständigkeit wahrte. Auch für die materiellen Interessen (namentlich die Seidenzucht) sorgte er sehr eifrig, ebenso für die Wissenschaften, besonders die Jurisprudenz. Sein Hof war ein Zentrum des Humanismus und der Renaissance.

Jacob Burckhardt[1] beschrieb Ferdinand jedoch als

„düster und grausam […], jedenfalls ist er unter den damaligen Fürsten der schrecklichste. Rastlos thätig, als einer der stärksten politischen Köpfe anerkannt, dabei kein Wüstling, richtet er alle seine Kräfte, auch die eines unversöhnlichen Gedächtnisses und einer tiefen Verstellung, auf die Zernichtung seiner Gegner. Beleidigt in allen Dingen, worin man einen Fürsten beleidigen kann, indem die Anführer der Barone mit ihm verschwägert und mit allen auswärtigen Feinden verbündet waren, gewöhnte er sich an das Aeusserste als an ein Alltägliches. Für die Beschaffung der Mittel in diesem Kampfe und in seinen auswärtigen Kriegen wurde wieder etwa in jener mohammedanischen Weise gesorgt, die Friedrich II. angewandt hatte: mit Korn und Oel handelte nur die Regierung; den Handel überhaupt hatte Ferrante in den Händen eines Ober- und Grosskaufmanns, Francesco Coppola, zentralisiert, welcher mit ihm den Nutzen teilte und alle Reeder in seinen Dienst nahm; Zwangsanleihen, Hinrichtungen und Konfiskationen, grelle Simonie und Brandschatzung der geistlichen Korporationen beschufen das übrige. Nun überliess sich Ferrante ausser der Jagd, die er rücksichtslos übte, zweierlei Vergnügungen: seine Gegner entweder lebend in wohlverwahrten Kerkern oder tot und einbalsamiert, in der Tracht, die sie bei Lebzeiten trugen, in seiner Nähe zu haben. Er kicherte, wenn er mit seinen Vertrauten von den Gefangenen sprach; aus der Mumienkollektion wurde nicht einmal ein Geheimnis gemacht. Seine Opfer waren fast lauter Männer, deren er sich durch Verrat, ja an seiner königlichen Tafel bemächtigt. Völlig infernal war das Verfahren gegen den im Dienst grau und krank gewordenen Premierminister Antonello Petrucci, von dessen wachsender Todesangst Ferrante immerfort Geschenke annahm, bis endlich ein Anschein von Teilnahme an der letzten Baronenverschwörung den Vorwand gab zu seiner Verhaftung und Hinrichtung, zugleich mit Coppola [1487]. Die Art, wie dies alles bei Caracciolo und Porzio dargestellt ist, macht die Haare sträuben.“ 
von Neapel (Aragón, Trastámara), König Ferdinand I. (I42685)
 
41457 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Florens_III._(Holland)

Florens III. von Holland (auch Floris, * um 1138; † 1. August 1190 in Antiochia) war der Sohn des Grafen Dietrich VI. von Holland und Sophie von Salm-Rheineck, Tochter von Pfalzgraf Otto I.

Leben
Florens III. war ein getreuer Anhänger des Kaisers Friedrich I. Barbarossa. Dieser gewährte ihm die wichtigen Zölle zu Geervliet an der Rhein- und Maasmündung (1179) und verlieh ihm den Titel eines Reichsfürsten (1177). Florens folgte seinem Vater 1157 in der Regierung. Von nun an trug er den Titel „Graaf van Holland“. Da er Anhänger der Staufer war, erreichte er am Niederrhein eine mächtige Position und galt zeitweise als angesehener Fürst dieses Gebietes. Während seiner Regierungszeit begann der Krieg mit Flandern um das Gebiet Zeeland. Er musste 1167 im Vertrag von Brügge die flämischen Lehnshoheit für dieses Gebiet anerkennen. 1168 geriet er in die Gefangenschaft von Flandern und musste für Zeeland Vasall werden. Daraus begründeten sich die jahrhundertelangen Streitigkeiten beider Länder. Er behauptete in Friesland und im Bistum Utrecht den holländischen Einfluss, besonders durch das Wohlwollen seines bischöflichen Bruders.
Zusammen mit seinem Sohn Wilhelm begleitete er 1189 den Kaiser auf den Dritten Kreuzzug und starb in dessen Verlauf in Antiochia an einer Seuche, womöglich an Malaria.
Er heiratete 1161/62 Adelheid von Huntingdon († 11. Januar, nach 1204), Tochter des Prinzen Heinrich von Schottland.


Literatur
• Abraham Jacob van der Aa: Biographisch woordenboek der Nederlanden. Deel 6. J.J. van Brederode, Haarlem 1859, S. 118–119.
• P. L. Müller: Florens III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 126.
• Poelman: Floris III. In: P.C. Molhuysen und P.J. Blok (Hrsg.): Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. Deel 2. A.W. Sijthoff, Leiden 1912, Sp. 445–446. 
von Holland (Gerulfinger), Florens III. (I7336)
 
41458 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Françoise_de_Rohan (Sep 2023)

Margarete von Navarra ließ Françoise de Rohan gemeinsam mit ihrer Tochter Jeanne im Schloss Plessis-lès-Tours erziehen, obwohl Jeanne zwölf Jahre älter war. Margarete von Navarra starb 1549, René I. de Rohan starb 1552, sie erhielt die Nutznießung der Herrschaften La Garnache und Beauvoir-sur-Mer im späteren Département Vendée. In dieser Zeit wurde Françoise de Rohan an den französischen Hof geschickt, wo sie Fille d'honneur Caterina de’ Medicis wurde.

Das Eheversprechen
Am Königshof lernte sie Jacques de Savoie-Nemours kennen, den die Historikerin Jacqueline Boucher beschreibt als „großen, gebildeten, sportlichen, kultivierten und weltgewandten Seigneur, der für sein Talent als Verführer bekannt ist.“[1]. Es entwickelte sich eine allgemein bekannte Beziehung zwischen dem Herzog und Françoise de Rohan, zu der König Heinrich II. anlässlich eines Paille-Maille-Spiels sagte: „Da Mlle de Rohan hier ist, wird Nemours keinen guten Schlag mehr ausführen.“[2]

Am 22. April 1556 sagte Jacques de Savoie-Nemours (laut Hector de La Ferrière) vor ihren Bediensteten zu Françoise de Rohan: „Ich nehme Dich zur Frau, sag, dass Du mich zum Ehemann nimmst ...“[3], was zu dieser Zeit eine rechtliche Bindung hatte.[4] Das Konzil von Trient (1545–1563) lehnte derartige Versprechen jedoch ab, wenn sie ohne Zustimmung der Eltern oder nicht in einer religiösen Zeremonie gemacht wurden, folglich konnten sie rechtlich gebrochen werden.[5] Die Könige von Frankreich selbst versuchten, den Umfang einzuschränken. Etwa zur gleichen Zeit neigten auch die protestantischen Synoden dazu, diesen Austausch von Erklärungen abzulehnen.[6]

Gegen Ende des Sommers 1556 wurde Jacques de Savoie-Nemours gemeinsam mit dem Herzog von Guise nach Italien geschickt. Françoise de Rohan war schwanger, am 6. Januar 1557 wurde ihr Zustand offenbar. Sie musste vor dem Conseil royal erscheinen und wurde nach Vendôme verbannt. Jacques de Savoie-Nemours erklärte aus Italien, dass er die Angelegenheit bei seiner Rückkehr klären werde.[7] Antoine de Bourbon ließ sie nach Pau bringen, wo am 24. März 1557 ihr Kind, Henri de Genevois bzw. Henri de Nemours, genannt le Prince de Genève, geboren wurde. Von einer formellen Heirat ist seitens Nemours‘ nun keine Rede mehr. Françoise de Rohan wurde in der Folge von ihren Anhängern „Duchesse de Nemours“ genannt, von der katholischen Seite „Dame da La Garnache“.

Der Prozess
Nachdem Françoise de Rohan knapp zwei Jahre gezögert hatte, gegen Jacques de Savoie-Nemours gerichtlich vorzugehen, wurde der erste Prozess Anfang 1559 eröffnet, zog sich dann aber bis Mai hin; im Juni wurde Heinrich II. in einem Turnier verwundet, zehn Tage später starb er. Dem Aufstieg der „lothringischen Partei“ der Guises, deren Schützling Jacques de Savoie-Nemours war, stand mit dem jungen König Franz II. trotz des Widerstands Caterina de‘ Medicis nichts mehr im Weg. Ab jetzt hing das Schicksal Françoise de Rohans von den Unwägbarkeiten der Politik ab, litt der Prozess unter den Auswirkungen der Religionskriege. Jacques de Savoie-Nemours verfolgte zudem in dieser Zeit den Plan, die englische Königin Elisabeth I. zu heiraten.

1560 war das Jahr der Verschwörung von Amboise und des Todes von Franz II., der neunjährige Karl IX. bestieg den Thron, die Guise verloren ihre Machtposition, Caterina de’ Medici und Antoine de Bourbon übernahmen die Regentschaft. 1561 trafen sich die drei Brüder von Françoise de Rohan in Paris: Henri, René und Jean waren entschlossen, gegen Jacques de Savoie-Nemours zu kämpfen – die Regenten Caterina de’ Medici und Antoine de Bourbon nahmen den Brüdern jedoch das Versprechen ab, auf Waffengewalt zu verzichten. Im April 1562 erreichte Françoise de Rohan, dass Jacques de Savoie-Nemours innerhalb eines Monats in Paris erscheinen sollte, was dieser ignorierte, da mittlerweile die Guise wieder an der Macht waren und der Erste Hugenottenkrieg das Geschehen bestimmte. Jacques de Savoie-Nemours belagerte erfolglos das von den Protestanten unter Jean V. de Parthenay, Seigneur de Soubise, besetzte Lyon, was ihn noch 1563 beschäftigte. Am 4. Februar 1563 erging gegen ihn ein Versäumnisurteil,[8] am 18. Februar starb der Herzog von Guise, einer seiner wichtigsten Unterstützer – machte aber Anna d’Este, Herzogin von Guise, zur Witwe, die bereit war, Jacques de Savoie-Nemours zu heiraten, falls der Prozess ein Ende in ihrem Sinne finde.[9]

Jacques de Savoie-Nemours, der Ende 1562 zum Gouverneur von Lyon ernannt worden war, bat Mitte 1564 die Königinmutter, seinen Prozess von Paris nach Lyon zu verlegen und mit Papst Pius IV. zu verhandeln, damit dieser den Prozess dem Erzbischof von Lyon (zu dieser Zeit Antoine I. d’Albon) übergebe. Pius IV. gab diesem Antrag statt, während sich Françoise de Rohan am 20. Mai 1564 weigerte, in Lyon zu erscheinen und dabei auch Unterstützung durch das Parlement von Paris als Oberstem Gerichtshof fand, da in Lyon derzeit die Pest grassierte. Am 6. November 1565 lehnte der Erzbischof von Lyon die Klage von Françoise de Rohan ab.[10] Das Parlement wiederum entschied am 4. Dezember 1565 zugunsten von Françoise de Rohan – und am 20. Januar 1566 untersagte Karl IX. dem Parlement, in der Sache noch etwas zu unternehmen.[11]

Am 28. April 1566 wurde Françoise de Rohan aufgefordert, vor dem Conseil privé zu erscheinen. Das Urteil des Erzbischofs von Lyon wurde ihr bestätigt,[12] der Rat ließ ihr jedoch die Möglichkeit, beim Papst Berufung einzulegen – ein zweischneidiges Schwert, da die Rohan protestantisch waren und eine Berufung beim Papst bedeutete, seine Autorität anzuerkennen. Am nächsten Tag wurde der Ehevertrag zwischen Jacques de Savoie-Nemours und Anna d’Este unterzeichnet, wodurch Jacques der Stiefvater der Anführer der „lothringischen Partei“ wurde.

Am 5. Mai 1566 sandte Françoise de Rohan einen Gerichtsvollzieher namens Vincent Petit, um die Hochzeitszeremonie von Jacques de Savoie und Anne d‘Este in der Abtei Saint-Maur neben dem Schloss Saint-Maur-des-Fossés der Königinmutter zu unterbrechen. Der Gerichtsvollzieher wurde verhaftet und die Zeremonie unter der Leitung des Kardinals von Lothringen zu Ende geführt. Am 17. Mai 1566 schrieb Caterina de’ Medici in der Sache an den Papst, ihr Sohn Karl IX. seinerseits am nächsten Tag, damit der Papst den Vorgang nicht aus den Augen verliere. Beide Briefe enthalten offenbar keine Feindseligkeiten gegen Françoise de Rohan, plädieren aber dafür, dass Anna d‘Este so schnell wie möglich in ihren Rechten bestätigt werde.

Beim Tod von Pius IV. († 9. April 1565) keimte noch einmal Hoffnung für Françoise de Rohan auf. Sein Nachfolger Pius V. schien verständnisvoller zu sein, aber entgegen den Hoffnungen, die Jeanne d'Albret in ihn setzte, vertraute der neue Papst die Angelegenheit Giulio Oradini an, dem Dekan der Römischen Rota, der ihre Hoffnungen schnell zunichtemachte. 1567 brach der Zweite Hugenottenkrieg aus, dem fast unmittelbar der Dritte Hugenottenkrieg (1568–1570) folgte.[13]

Die Jahre der Religionskriege
Obwohl Françoise de Rohan von Jeanne d’Albret unterstützt wurde,[14] wurden ihre Lehen La Garnache und Beauvoir, die unter dem Schutz von Luigi Gonzaga, Herzog von Nevers, standen, geplündert. Um diese Zeit freundete sie sich mit Antoinette Bouchard d’Aubeterre an, der Witwe von Jean V. de Parthenay, und deren Tochter Catherine de Parthenay, die 1575 ihre Schwägerin wurde. In den Jahren 1570/71 lebte sie – wie viele protestantische Anführer und der Hof der Königin von Navarra – in La Rochelle, wo sie auf den Juristen und Mathematiker François Viète und den Dichter André de Rivaudeau traf. Am 5. März 1571 wurde das Lyoner Urteil bestätigt, das Pariser Parlement, das Françoise de Rohan daraufhin anrief, erklärte sich danach für nicht zuständig.[15] Am 19. Juni 1571 wurde sie bei einer Realteilung offiziell Herrin von La Garnache und Beauvoir-sur-Mer, verzichtete dabei aber auch auf Erbansprüche aus dem übrigen Familienbesitz.

Nach der Bartholomäusnacht und dem Vierten Hugenottenkrieg (1572/73) nach der Thronbesteigung Heinrichs III. wurde Françoise de Rohans Einspruch am 17. Oktober 1573 erneut abgewiesen, woraufhin sie sich direkt an Rom wandte.[16] Am 2. Dezember 1575 – während des Fünften Hugenottenkriegs (1574–1576)– untersagte König Heinrich III. ihr, den Namen „Nemours“ zu führen,[17] nachdem ihr Bruder René II. de Rohan nach der Unterwerfung Condés und Navarras zu einem der wichtigsten Anführer der Protestanten geworden war. Kurz nach dem Ende des Fünften Hugenottenkriegs wurde François Viète zum Maître des requêtes Heinrichs III. ernannt.

Die Lösung
Ein unerwartetes Ereignis beschleunigte dann endlich das Ende des Prozesses: Am 1. Juni 1577, während des Sechsten Hugenottenkriegs (Mai bis September 1577), war Henri, genannt „Duc de Genevois“, der Sohn von Françoise, gemeinsam mit seinem Vater, dem Herzog von Nemours, aus Deutschland zurückgekehrt. Er wurde fast sofort vom Herzog von Montpensier gefangen genommen und entkam dem Galgen nur durch das Eingreifen des Königs und wohl auch François Viètes; Montpensier weigerte sich, ihn freizulassen, auch gegen Lösegeld. Nach einem Jahr Gefangenschaft schrieb Henri de Genevois an seinen Vater, damit der ihn aus der Gefangenschaft, jetzt bei Herzog von Mayenne, befreie. Am 12. Juni 1579 erklärte der Herzog von Nemours jedoch, dass sein Sohn (mit Anna d’Este), Henri I. de Savoie-Nemours , ebenfalls „Duc de Genevois“ genannt, bei ihm sei.[18]

Zudem schritt nun Anna d’Este ein und bat König Heinrich III., die Affäre zu beenden.[19] Das Ehepaar Nemours versuchte mehrmals, den Zorn von Françoise de Rohan zu besänftigen, stieß jedoch mindestens einmal auf die Opposition von Annas Kindern mit dem 1563 durch einen Hugenotten getöteten Herzog von Guise (Henri I., Herzog von Guise, Catherine, Ehefrau des Herzogs von Montpensier, Charles, Herzog von Mayenne, und des Kardinals von Guise).

Während des Siebten Hugenottenkriegs (1579/80), der im Wesentlichen aus Friedensverhandlungen bestand, gelang es dem Herzog von Alençon, Anna d’Este und François Viète, eine Einigung im Eheprozess zu finden. Königliche Briefe vom 16. November 1579 ermöglichten es allen Parteien, das Gesicht zu wahren; sie wurden am 20. Januar und am 9. Februar 1580 bestätigt.[20] Heinrich III. schrieb: „Wir hören und befehlen, dass sie [Françoise de Rohan] nicht für das, was passiert ist, verantwortlich gemacht werden kann, und wir erklären sie für frei zu heiraten.“[21] Ihre (eventuelle) Ehe mit dem Herzog von Nemours war dadurch faktisch annulliert, Françoise de Rohan wurde von jedem Verdacht, leichtsinnig gehandelt zu haben, befreit, der König erreichte die Freilassung ihres Sohnes, dem untersagt wurde, den Titel „Duc de Genevois“ zu führen, Françoise de Rohan hingegen wurde in den Rang einer (nicht erblichen) Herzogin von Loudun erhoben, das Ganze wurde mit finanziellen Regelungen abgerundet.

Kurz darauf François Viète als Maître des requêtes entlassen, er ließ sich für die nächsten Jahre im Herrenhaus in Beauvoir nieder. Dort beherbergte Françoise de Rohan auch Antonio von Crato, den erfolglosen portugiesischen Thronprätendenten. Im Juni 1585 starb Jacques de Savoie-Nemours, im Jahr darauf ihr Bruder René II. de Rohan. Die Schlösser des Poitou, darunter auch La Garnache und Mouchamps, wurden vom Duc de Mercœur bei seinem Versuch, sich als unabhängiger Herzog der Bretagne zu etablieren, verwüstet. 1586, ein Jahr nach dem Tod von Jacques de Savoie-Nemours heiratete sie François Le Felle, Seigneur de Guébriant, der im Dienst Mercœurs stand und ihre Burg belagerte – wohl mit dem Ziel, die Plünderung zu verhindern. Die neue Ehe wurde bald von Heinrich III. annulliert, da sie in seinen Augen eine Mesalliance war. 
von Rohan, Françoise (I42665)
 
41459 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Françoise_d’Alençon (Sep 2023)

Als Schwester war sie die Erbin des kinderlosen Charles‘ IV. d’Alençon († 11. April 1525), wurde aber von dessen Witwe Margarete, einer Schwester des Königs Franz I., die Herzogin von Alençon blieb, aus ihrem Erbe gedrängt.

Im September 1543 wurde sie zur Herzogin von Beaumont ernannt, wobei die Vizegrafschaft Beaumont-au-Maine mit den Herrschaften Château-Gontier und La Flèche zusammengelegt und zum Herzogtum erhoben wurde. Einen Monat später, am 20. Oktober 1543 heiratete ihr Sohn Antoine Jeanne d’Albret, die Tochter Margaretes aus ihrer Ehe mit Heinrich II. d’Albret, König von Navarra; dadurch wurde sie die Großmutter des französischen Königs Heinrich IV. 
von Alençon, Herzogin Françoise (I13246)
 
41460 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/François_de_Lorraine,_duc_de_Guise (Sep 2023)

Seine ersten militärischen Erfahrungen machte François de Guise, Comte d‘Aumale bei der Belagerung von Landrecies im Jahr 1543. 1544 nahm er an der Verteidigung von Saint-Dizier und an der Belagerung von Boulogne[3] gegen die Engländer teil, bei der er, gewöhnlich ohne Kopfschutz reitend, durch einen Lanzenstich schwer im Gesicht verwundet wurde, was ihm laut einigen Autoren (etwa Ambroise Paré, der dem Herzog operativ die Lanzenspitze samt einem Teil des Schaftes entfernt haben soll[4]) den Spitznamen „le Balafré“ (deutsch „das Narbengesicht“) einbrachte.[5]

Nach dem Tod des jungen Comte de Saint-Pol († 4. Oktober 1546)[6] wurde ihm am 6. Oktober 1546 das Gouvernement der Dauphiné übertragen. Im Juli 1547 wurde er zum Duc d‘Aumale und Pair de France ernannt, die Erhebung wurde am 5. Januar 1548 im Parlement von Paris registriert.

Mit Ehevertrag vom 29. April 1548 und selbst auf Schloss Saint-Germain-en-Laye am 4. Dezember 1548 heiratete François de Lorraine Anna d’Este, Tochter von Ercole II. d’Este, Herzog von Ferrara, Modena und Reggio, und Renée de France, der Tochter von Ludwig XII. und Anne de Bretagne.

Im gleichen Jahr befehligte er unter dem Connétable Anne de Montmorency die Armee, die die Aufständischen in Bordeaux und den benachbarten Provinzen unterwerfen sollte, wobei es ihm gelang, die Saintonge und das Poitou ohne Gewaltanwendung zu befrieden. In den Jahren 1549 und 1550 diente er an den Grenzen der Picardie und wurde dort bis zum Vertrag von Outreau (auch „Vertrag von Boulogne“ genannt), der am 24. März 1550 geschlossen wurde, eingesetzt.

Am 12. April 1550 starb sein Vater Claude de Lorraine, Duc de Guise. François als dessen ältester Sohn erbte dessen Titel, vor allem den eines Duc de Guise und Marquis de Mayenne, sowie das Amt des Maréchal héréditaire de Champagne. Den Titel Duc d'Aumale trat er an seinen Bruder Claude de Lorraine ab.

Krieg Karls V. gegen Heinrich II. (1552–1556)
1552 kommandierte François de Lorraine, nunmehr Duc de Guise, unter dem Oberbefehl des Connétable die Armee an den Grenzen Lothringens und nahm an der Voyage d’Allemagne genannten Eroberung von Metz, Toul und Verdun teil. Im August übernahm er das Gouvernement von Metz, das Kaiser Karl V. mit 55.000 Mann bedrohte und dessen Belagerung von Oktober 1552 bis Anfang 1553 dauerte, am Ende jedoch erfolglos blieb.

Am 13. August 1554 kommandierte er in der Schlacht bei Renty. Im Jahr zuvor hatte er in Paris das Hôtel de Clisson erworben, das nun Hôtel de Guise und später, nach dem Verkauf im Jahr 1700, Hôtel de Soubise genannt wurde; 1556 erwarb er dann das Schloss Nanteuil (1556), das bereit 1576 an den König zurückgegeben und nach mehreren Besitzwechseln 1794 abgerissen wurde.

Zuvor war er am 18. April 1555 zum Lieutenant-général et Commandant en chef der Italienarmee in Abwesenheit des Kardinals von Ferrara ernannt worden. Nachdem sich die Fürsten Italiens unter dem Schutz des Königs von Frankreich mit dem Haus Carafa (der Familie des Papstes Paul IV.) verständigt hatten, war beschlossen worden, die Eroberung des Königreichs Neapel – das unter der Herrschaft Philipps II. von Spanien stand – zu versuchen, und der Herzog von Guise wurde (immer noch in Abwesenheit des Kardinals von Ferrara) durch eine neue Vollmacht, die am 14. November 1556 in Saint-Germain-en-Laye ausgestellt wurde, zum Lieutenant-général et Capitaine général de l’Armée de la Saint-Ligue, hors le Piemont ernannt. 1557 kam er dann dem Papst zu Hilfe, als dieser von den Spaniern angegriffen wurde, konnte aber, da der Papst ihn nur schlecht unterstützte (er hatte 15.000 Fußsoldaten und 1.000 Reiter versprochen, aber keine geschickt), nicht wirklich aktiv werden. Er zog zwar in Rom ein, verließ es aber wieder Richtung Civitella in Val di Chiana, dessen Belagerung er schließlich abbrechen musste.

Krieg Philipps II. gegen Heinrich II. (1557–1559)
Inzwischen waren die Franzosen am 10. August 1557 in der Schlacht bei Saint-Quentin von den Spaniern besiegt worden, wobei wichtige Heerführer in Gefangenschaft geraten waren. Da König Heinrich II. von Frankreich Paris durch eine Invasion aus Flandern bedroht sah, ließ er, um eine Gegenoffensive einleiten zu können, die französischen Truppen, welche in Italien standen, in die Picardie verlegen, darunter auch die des Herzogs von Guise, der am 10. September zum Lieutenant-général de l'État et du Royaume ernannt wurde. Bis zum Jahresende wurde eine Armee von etwa 30.000 Mann aufgestellt, die den Befehl bekam, Calais anzugreifen, den letzten Stützpunkt der Engländer in Frankreich, dessen Belagerung Anfang 1558 begann und bereits am 8. Januar 1558 mit der Kapitulation der Stadt endete.

Der Herzog von Guise galt nun in Frankreich als derjenige, dem es gelungen war, die Engländer endgültig aus Frankreich zu vertreiben. Am 5. Oktober 1558 wurde sein Rang eines Lieutenant-général de l'État et du Royaume bestätigt. Ihm gelang noch die Eroberung von Thionville (23. Juni 1558) und von Arlon, bevor 1559 der Frieden von Cateau-Cambrésis die Auseinandersetzungen zwischen Frankreich, Spanien und England um die Vorherrschaft in Europa, insbesondere in Italien, beendete.

König Franz II. und die Entmachtung (1559–1562)
Unter der Herrschaft Heinrichs II. hatten die Guise eine Partei gebildet, die den Montmorencys in Konkurrenz gegenüberstand. Mit der Einnahme von Calais 1558 und der Heirat seiner Nichte Maria Stuart und des Dauphins, dem ältesten Sohn Heinrichs II., im selben Jahr gelang es ihnen, den Connétable Anne de Montmorency vorübergehend aus der königlichen Gunst zu verdrängen. Als Heinrich II. am 10. Juli 1559 infolge einer Turnierverletzung starb, bestieg der Dauphin als Franz II. den Thron, und der junge König ließ nun die Onkel seiner Frau regieren: François de Guise und sein Bruder, der Kardinal von Lothringen, der eigentliche politische Kopf der Familie, wurden zu den Herrschern des Königreichs. Im Oktober 1559 wurde er nach dem Rücktritt François de Montmorencys (dem Sohn des Connétable Anne de Montmorency) zum Großmeister von Frankreich ernannt. Die Familie Guise befand sich auf dem Höhepunkt ihrer Macht, während sie gleichzeitig immer mehr in Frage gestellt wurde. Als Verfechter des Katholizismus ließ der Herzog von Guise 1560 die Verschwörung von Amboise blutig niederschlagen, die wohl von Louis de Bourbon, dem Prinzen von Condé, unterstützt worden war.

Nach dem frühen Tod von Franz II. und der Thronbesteigung von dessen Bruder Karl IX. im Dezember 1560 verfolgte die Königinmutter Katharina von Medici, die jetzt Regentin Frankreichs war, eine Politik der Toleranz gegenüber dem reformierten Glauben. Der Herzog von Guise und seine Partei, die sich dieser Politik widersetzten, wurden vom Hof und von der Macht entfernt, doch seine Verbindung mit Anne de Montmorency und dem Maréchal de Saint-André, die unter dem Namen Triumvirat bekannt ist, und die Unterstützung der Gruppe durch den spanischen König Philipp II. hielt das Triumvirat temporär im Gleichgewicht mit der Partei der Regentin.

Erster Hugenottenkrieg (1562/63)
Anfang 1562 wurde der Herzog von Guise, als er sich in Lothringen aufhielt, von Antoine de Bourbon, der zu dieser Zeit Lieutenant-général du Royaume war, an den Hof gerufen. Am 1. März 1562 kam es auf der Durchreise des Herzogs zu Zusammenstößen zwischen seinen Truppen und Protestanten, die in einer Scheune ihren Gottesdienst feierten, bei denen mehr als 30 Protestanten getötet und 100 verletzt wurden; dieser Vorfall, der als Massaker von Wassy bekannt wurde, führte dazu, dass die Protestanten zu den Waffen griffen und löste den ersten Hugenottenkrieg aus, in dessen Verlauf François de Guise als Befehlshaber der Armee des Königs Blois eroberte und verwüstete, Tours und Bourges kampflos besetzte, am 26. Oktober 1562 Rouen eroberte und am 19. Dezember 1562 die Protestanten in der Schlacht bei Dreux schlug, wobei der Marschall Saint-André getötet und das Triumvirat gesprengt wurde. Da der Duc de Nevers in dieser Schlacht gefallen war, wurde dem Herzog von Guise am 16. Januar 1563 dessen Nachfolger als Gouverneur der Champagne und des Brie.

Nachdem François de Guise zum dritten Mal zum Lieutenant-général du Royaume ernannt worden war (Antoine de Bourbon war bei Rouen gefallen), hoffte er, den Bürgerkrieg durch einen endgültigen Schlag beenden zu können, und begann dazu kurz darauf die Belagerung von Orléans, wo sich alle Führer der protestantischen Partei versammelt hatten, wurde dabei aber am 18. Februar 1563 von einem protestantischen Adligen, Jean de Poltrot, mit einer Pistole angeschossen und schwer verletzt. Der Herzog von Guise starb einige Tage später.[7] Nach seinem Tod, für den die Guise den Admiral Coligny, Théodore de Bèze und Jean V. de Parthenay verantwortlich machten, kehrte für einige Zeit Ruhe im Königreich ein. 
von Guise (Lothringen), Franz (François) (I42604)
 
41461 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/François_I._de_Bourbon-Saint-Pol (Sep 2023)

François de Bourbon ist der dritte Sohn von François de Bourbon, comte de Vendôme († 1495), und Marie de Luxembourg, Comtesse de Saint-Pol († 1547). Sein älterer Bruder ist Charles de Bourbon, duc de Vendôme (seit 1515), sein jüngerer Bruder ist der Kardinal (seit 1517) Louis de Bourbon-Vendôme; Claude de Lorraine, duc de Guise war (seit 1513) sein Schwager. Wie der drei Jahre jüngere König Franz I. wurde er nach der Schlacht von Marignano (13./14. September 1515) von Pierre du Terrail, Chevalier de Bayard, zum Ritter geschlagen.

1518 bekam er von seiner Mutter die Grafschaften Saint-Pol und Chaumont. Am 16. Dezember 1519 wurde er zum Lieutenant-général et Gouverneur de Paris et de l’Île-de-France ernannt. Als Kapitän-General en commission der Bandes françaises nahm er 1521 an der Belagerung von Mézières teil, kämpfte er an der Seite von Bonnivet und Bayard 1524 in der Schlacht an der Sesia und geriet 1525 in der Schlacht bei Pavia in Gefangenschaft.

Nachdem der Großmeister des Lazarus-Ordens, Agnan de Mareuil, 1519 zurückgetreten war, übernahm François de Bourbon kurzzeitig dessen Amt, bevor dieses 1521 von dessen Neffen Claude de Mareuil übernommen wurde.[1]

Am 27. Juli 1527 wurde er zum Pair de France erhoben. Im gleichen Jahr wurde er Gouverneur der Dauphiné und gab dafür das Amt für Paris und die Île-de-France ab. Als solcher sollte mitten im Krieg der Liga von Cognac die Stützpunkte der französischen Operationen für die aufeinanderfolgenden Feldzüge in Savoyen und im Piemont halten; seine Armee wurde jedoch in der Schlacht bei Landriano (21. Juni 1529) geschlagen, er selbst gefangen genommen.

1533 nahm er am Treffen von Franz I. mit Papst Clemens VII. in Marseille teil. Im Vierten Krieg Karls V. gegen Franz I. wurde er 1536 mit der Eroberung von Savoyen beauftragt. 1537 tauschte er mit dem König die Grafschaft Saint-Pol gegen die Grafschaft Montfort-l’Amaury, 1544 erhielt er Saint-Pol zurück.

Am 1. September 1542 gründete er die zwei Jahrhunderte zuvor untergegangene Universität Grenoble neu.[2]

1542 unterstützte er den Dauphin bei dessen Kämpfen in der Picardie und Luxemburg. 1543 gehörte er dem französischen Generalstab gegen die Engländer und Franzosen in der Picardie an. Vor der Schlacht von Ceresole (11. April 1544) argumentierte er gegen den Angriff, doch wurde er von Blaise de Monluc überstimmt, der die Schlacht dann auch gewann. 
von Bourbon-Saint-Pol, Herzog von Estouteville François I. (I42617)
 
41462 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/François_I._de_Clèves,_duc_de_Nevers (Sep 2023)

Väterlicherseits entstammte er dem französischen Zweig der klevischen Sekundogenitur des deutschen Adelsgeschlechts derer von der Mark, mütterlicherseits dem gascognischen Haus Albret. Als sein Vater 1521 starb, folgte ihm der noch unmündige François als Graf von Nevers und Eu sowie als französisch gouverneur général des Nivernais nach, stand in den ersten Jahren aber noch unter der Vormundschaft seiner Mutter.[1] Diese stritt stellvertretend für ihren Sohn mit ihrer eigenen Schwester um das Erbe ihres Vorfahren Johann von Burgund. Im Juli 1525 musste sie schlussendlich unter anderem die Grafschaft Rethel und die Herrschaft Donzy an die Familie ihrer Schwester Charlotte abtreten.[1] Die Grafschaft Nevers konnte sie dadurch jedoch für sich und ihren Sohn sichern.

Militärische und politische Karriere
1537 nahm François an einem Feldzug des Maréchal de Montmorency gegen das Herzogtum Savoyen teil. Zwei Jahre später wurde Nevers für ihn im Januar 1539 zum Herzogtum mit Pairschaft erhoben. Die Erhebung wurde am 17. Februar vom Parlement von Paris bestätigt.[2] 1540 heiratete sein Vetter Wilhelm V., Herzog von Jülich-Kleve-Berg, vermutlich mit seiner Unterstützung, die erst 13-jährige Nichte des französischen Königs, Jeanne d’Albret. Im Oktober 1545 folgte François’ Ernennung zum Gouverneur der Champagne und der Grafschaft Brie. Nach dem Tod seiner Cousine Claude de Foix 1553 war ihm zudem deren Besitz zugefallen, der die Grafschaften Beaufort und Rethel, sowie die Herrschaften Orval, Donzy und Rosoy umfasste.

Eine wichtige militärische Funktion kam ihm 1551 zu, nachdem der Konflikt zwischen Frankreich und Habsburg erneut in einem Krieg mündete. François übernahm ein Kommando im französischen Heer, das gemäß dem Vertrag von Chambord den revoltierenden protestantischen Fürsten des Heiligen Römischen Reichs militärische Unterstützung im Kampf gegen den Kaiser zukommen lassen sollte. Nach Kämpfen in den niederländischen Provinzen nahm François an der Eroberung der Festung Metz am 10. April 1552 durch König Heinrich II. teil. Die anschließende erfolgreiche Verteidigung der Stadt 1553 gegen das Heer Kaiser Karls V. war nicht zuletzt François zu verdanken, der den Nachschub des Feindes unterband. Im weiteren Verlauf des Krieges konnte zudem die Bischofsstadt Toul, die zusammen mit Metz und dem ebenfalls eroberten Verdun fortan die Provinz Trois-Évêchés bildete, eingenommen werden. In den nächsten Jahren verteidigte François gemeinsam mit dem Marschall von Saint-André die Grenze der Champagne gegen Übergriffe kaiserlich-spanischer Truppen. 1557 war François ein Angehöriger des französischen Heeres, das am 10. August in der Schlacht von Saint-Quentin von einem spanisch-englischen Heer unter dem Herzog von Savoyen vernichtend geschlagen wurde. François war einer der wenigen hohen französischen Militärs, die der Gefangennahme durch den Feind entgingen. Danach führte er ein Heer gegen Luxemburg, wo er Thionville einnahm, während gleichzeitig der Duc de Guise das von England gehaltene Calais eroberte. Am 3. April 1559 endete der Krieg in dem für Frankreich nachteiligen Frieden von Cateau-Cambrésis. Im März 1560 gehörte François I. zu den ersten, welche die Verschwörung von Amboise aufdeckten und an der Verfolgung der Rädelsführer mitwirkten. Im letzten Jahr seines Lebens trat er zum calvinistischen Glauben über. Er starb im Alter von 45 Jahren in Nevers. 
von Kleve-Mark (Clèves), Graf Franz I. (François) (I42600)
 
41463 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/François_I._d’Orléans-Longueville (Sep 2023)

Mit dem Tod seiner Mutter 1464 wurde er Erbe ihres Besitzes. Mit dem Tod seines Vaters 1468 wurde er Comte de Longueville,[1] de Dunois etc. 1488 folgte er seiner Kusine Jeanne d‘Harcourt als Comte de Tancarville (damit verbunden waren die Ämter des Connétable und des Chambellan de Normandie), Vicomte de Melun, Baron de Montgommery etc.

François I. d’Orléans heiratete am 2. Juli 1468 in Montargis Agnes von Savoyen (* 1446; † Paris 15. März 1509, bestattet in Notre-Dame de Cléry), Tochter von Herzog Ludwig von Savoyen und Anne de Lusignan, und Schwester von Charlotte von Savoyen, der Königin von Frankreich als Ehefrau des Königs Ludwig XI. Er wurde Gouverneur der Normandie und am 13. November 1483 – kurz nach dem Tod König Ludwigs XI. – zum Gouverneur der Dauphiné ernannt. Er unterstützte in dieser Zeit die Königinwitwe Charlotte von Savoyen, die mit Unterstützung ihres Schwagers die Vormundschaft für ihren noch unmündigen Sohn Karl VIII. beanspruchte und damit in Konkurrenz zu ihrer eigenen Tochter Anne de Beaujeu trat, die ebenfalls die Regentschaft für ihren noch nicht volljährigen Bruder ausüben wollte; noch ehe der Konflikt zwischen den beiden Frauen beigelegt werden konnte, starb Charlotte von Savoyen nach nur dreimonatiger Witwenschaft am 1. Dezember 1483 in Amboise.[2]

François d’Orléans nahm am 30. Mai 1484 an der Krönung Karls VIII. teil und wurde 1485 zum Großkammerherrn von Frankreich ernannt. Später schloss er sich dem Guerre folle genannten Fürstenaufstand an, der unter der Führung des Herzogs von Orléans (der spätere König Ludwig XII.) gegen die Regentschaft Anne de Beaujeus gerichtet war. Im November 1486 verschanzte er sich in seiner Burg von Parthenay, die am 30. März 1487 von den Truppen der Regentin erobert wurde, woraufhin François nach Nantes zum Herzog von Orléans floh. Am 20. Januar 1488 erklärte das Parlement von Paris die Herzöge Franz II. von Bretagne und Ludwig von Orléans zu Rebellen und sprach sie damit der Majestätsbeleidigung (Lèse-majesté) schuldig. Mit der entscheidenden Niederlage der Aufständischen in der Schlacht von Saint-Aubin-du-Cormier am 28. Juli 1488 kam der Krieg zum Erliegen. Nach dem Tod Franz‘ II. am 4. September 1488 wurden viele der adligen Rebellen, darunter auch François d’Orléans, amnestiert.

In der anschließenden Auseinandersetzung um die Hand der Erbin Anne de Bretagne und nach ihrer Heirat mit Maximilian von Österreich im Dezember 1490, sowie der militärischen Reaktion Karls VIII. (Einmarsch in Nantes am 20. März 1491) war François d’Orléans – neben dem Kanzler Philippe de Montauban und Jean IV. de Chalon-Arlay – der wichtigste Minister der jungen Herzogin. Er vermittelte auf bretonischer Seite den Bund zwischen dem französischen König und der neuen bretonischen Herzogin, die am 19. November 1491 zur Verlobung und am 6. Dezember 1491 zur Hochzeit führte.

Kurz zuvor, am 25. September 1491, war François d’Orléans-Longueville in Châteaudun gestorben (sein Nachfolger bei der Eheverhandlungen war Chalon-Arlay).  
von Orléans-Longueville, François I. (I42613)
 
41464 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/François_II._d’Orléans-Longueville (Sep 2023)

Mit dem Tod seines Vaters 1491 rückte er in dessen Titel nach: Graf von Longueville, Graf von Dunois, Graf von Tancarville, Graf von Montgommery und Vizegraf von Melun. Selbst erwarb er die Ämter eines Großkammerherrn von Frankreich (1504–1512) und eines Gouverneurs von Guyenne. Im Mai 1505 wurde er von König Ludwig XII. zum Herzog von Longueville ernannt.

Der Herzogstitel blieb von 1513 bis 1515 vakant. 1515 trat Louis d’Orléans, der Bruder von François, der seit 1504 bzw. 1513 bereits souveräner Graf von Neuenburg war, das Erbe seines Bruders und seiner Nichte an.

François II. d’Orléans starb im 35. Lebensjahr wurde in der Kirche Notre-Dame in Cléry-Saint-André bestattet, so wie vor ihm 1483 bereits König Ludwig XI. Françoise d’Alençon überlebte ihn um 37 Jahre; sie heiratete 1513 in zweiter Ehe Charles IV. de Bourbon, duc de Vendôme († 1537) und starb am 14. September 1550 auf Schloss La Flèche, nachdem sie im September 1543 noch zur Herzogin von Beaumont ernannt worden war. 
von Orléans-Longueville, Graf François II. (I42608)
 
41465 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fredegunde

Fredegunde († 597) war die Konkubine und ab etwa 570/571 Ehefrau des merowingischen Königs Chilperich I. von Neustrien und Mutter des Thronfolgers Chlothar II.

Fredegunde war ursprünglich eine unfreie Magd von niedrigster Herkunft.[1] Sie gehörte zum Gesinde von König Chilperich und dessen erster Gemahlin Audovera. Spätestens ab 565 war sie Konkubine Chilperichs.[2]

Chilperich trennte sich um 565/567 von Audovera und vermählte sich 567 mit Gailswintha, der Tochter des westgotischen Königs Athanagild, nachdem sein Halbbruder und Rivale, König Sigibert I. von Austrasien, 566 Gailswinthas jüngere Schwester Brunichild geheiratet hatte. Chilperich war aber nicht bereit, auf seine Verbindung mit Fredegunde zu verzichten, obwohl er dies Athanagild versprochen hatte. Darauf wollte Gailswintha zu ihrem Vater zurückkehren, was Chilperich jedoch ablehnte. Er ließ 570/571 seine Frau von einem seiner Dienstleute erdrosseln. Wenige Tage später heiratete er Fredegunde.[3]

Gailswinthas Ermordung verschärfte den bereits bestehenden politischen Gegensatz zwischen Chilperich und Gailswinthas Schwager Sigibert. In dem Krieg, der darauf zwischen den beiden Reichen ausbrach, erzielte Chilperich Anfangserfolge, geriet dann aber durch eine Gegenoffensive Sigiberts 575 in eine verzweifelte Lage. Er wurde nur dadurch gerettet, dass Fredegunde Sigibert bei Vitry von zwei Dienstleuten mit vergifteten Messern ermorden ließ. Später organisierte Fredegunde einen ähnlichen Mordanschlag auf Sigiberts Sohn und Nachfolger Childebert II., der jedoch scheiterte.

Chilperich hatte von Gailswintha keine Kinder, von seiner ersten Gemahlin Audovera drei Söhne, von denen der älteste, Theudebert, 575 im Krieg gegen Sigibert fiel. Der zweite, Merowech, heiratete die nach Sigiberts Tod verwitwete Brunichild. Damit stellte er sich gegen seinen Vater und vor allem gegen seine Stiefmutter Fredegunde, die damals bereits kleine Söhne hatte, wodurch Merowechs Thronfolge gefährdet war. Merowech erhob sich gegen Chilperich; als der Aufstand gescheitert war, ließ er sich von einem Vertrauten töten, um nicht in die Hände seines Vaters zu fallen. Damit war Chlodowech, Audoveras dritter Sohn, der einzige überlebende männliche Nachkomme aus Chilperichs erster Ehe. Er geriet wie schon Merowech in Konflikt mit Fredegunde, da er Alleinerbe sein wollte. Chilperich ließ ihn 580 festnehmen und übergab ihn Fredegunde, die ihn in Noisy-le-Grand, wo er gefangengehalten wurde, ermorden ließ. Gegenüber dem König gab Fredegunde den Tod seines Sohnes als Selbstmord aus. Auch Audovera wurde nun – offenbar auf Veranlassung Fredegundes – ermordet, worauf sich Fredegunde die Schätze der damit ausgeschalteten Sippe aneignete. So sicherte Fredegunde ihrer eigenen Nachkommenschaft die Thronfolge.[4]

Fredegunde hatte mit Chilperich fünf Söhne und eine Tochter. Die vier ältesten Söhne waren Chlodobert (* 565, † 580), Samson (* 575, † 577), Dagobert († 580) und Theuderich (* 582, † 584); sie starben in jugendlichem Alter schon zu Chilperichs Lebzeiten. Der jüngste Sohn, Chlothar II., war daher der einzige Thronfolger. Er war erst vier Monate alt, als Chilperich 584 ermordet wurde.

Die einzige Tochter von Chilperich und Fredegunde hieß Rigunth. Sie wurde mit dem Sohn des Westgotenkönigs Leovigild, Rekkared I., verlobt, um Chilperichs Bündnis mit Leovigild zu bekräftigen. Im September 584 brach sie nach Spanien auf. Unterwegs erhielt sie die Nachricht vom Tod ihres Vaters. Unter diesen Umständen konnte sie die Reise nicht fortsetzen, sondern kehrte zu ihrer Mutter zurück; das Heiratsprojekt war gescheitert. 589 kam es zu schweren, auch handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Mutter und Tochter.[5]

Nach Chilperichs Tod musste sich Fredegunde unter den Schutz von König Guntram I. stellen. Guntram war ein Halbbruder Chilperichs, der in Orléans residierte. Er war zuletzt ein Gegner Chilperichs gewesen; in der Zeit vor Chilperichs Tod schien ein Kriegsausbruch zwischen den beiden Reichen bevorzustehen. Vergeblich forderte der austrasische König Childebert II. Fredegundes Auslieferung wegen des Mordes an seinem Vater Sigibert I.

Da Fredegunde des Ehebruchs verdächtigt wurde, musste sie auf Verlangen Guntrams mit drei Bischöfen und dreihundert vornehmen Männern als Eideshelfern beschwören, dass Chlothar ein Sohn Chilperichs war. Sie führte dann die Regierung für ihren Sohn, bis sie 597 starb. Fredegunde wurde – wie ihr Ehemann – in der Kirche St. Vincent in Paris beerdigt.

Rezeption
Die Hauptquelle ist das Geschichtswerk des Bischofs Gregor von Tours, eines Zeitgenossen Fredegundes, der sie ebenso wie ihren Ehemann in sehr ungünstigem Licht darstellt. Seine Schilderung hat das Bild Fredegundes für die Nachwelt geprägt und wird auch heute von der Forschung für glaubwürdig gehalten. Da der politische Mord zu ihren bevorzugten Kampfmitteln gehörte, wurde ihr sogar die Ermordung ihres Ehemanns Chilperich, dem sie alles verdankte, zugetraut. Allerdings ist zu beachten, dass wir über ihr Leben nur aus gegnerischer Perspektive unterrichtet sind.

Reinhard Keiser brachte im Jahr 1715 eine Oper mit dem Titel Fredegunda in der Oper am Gänsemarkt in Hamburg heraus.
Felix Dahn schrieb den Roman Fredegundis 1886.
Emil Lucka verarbeitete das Thema ebenfalls. 1921 erschien sein Roman Fredegund.
Peter Hacks verfasste 1984 ein Drama mit dem Titel Fredegunde (Uraufführung 1989, Staatstheater Braunschweig). 
Fredegund (I24004)
 
41466 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Freiherren_von_Sax

Freiherren von Sax

Die Adelsfamilie von Sax (ursprünglich de Sacco) stammte aus der heutigen Ostschweiz. Der Schwerpunkt ihrer Besitzungen lag beidseits der Alpen in den heutigen Kantonen St. Gallen, Graubünden und Tessin. Der Ursprung der Familie ist unbekannt, angesichts der Besitztümer beidseits der Alpen wird vermutet, dass sie aus dem churrätischen Hochadel abstammte und wohl mit der Familie da Torre verwandt war. Die Familie zerfiel in zwei Hauptlinien: Die Grafen von Sax-Misox und die Freiherren von Hohensax.

Ursprünge
Der früheste urkundlich erwähnte Vertreter der Familie war Eberhard de Sacco, der 1137/39 als Prokurator der Herren von Gammertingen in Chur war. Er kann vermutlich mit Eberhard von Sasbach identifiziert werden, der mit seiner Gattin Heilwig 1138/52 Güter an das Kloster Reichenbach übergab[1]. Als Stammvater gilt jedoch der 1188 erwähnte Albrecht von Sax. Einer Stiftungsurkunde zufolge war die Familie Sax 1168 im Besitz der Talschaft Misox, die sie wohl als Anhänger der Staufer zu Lehen bekommen hatten. Heinrich I. von Sax war Vogt des Klosters St. Gallen, der Klöster Disentis und Pfäfers, Erbauer der Burg Forstegg, Herr der Burg Wartenstein. Unter ihm erwarben die von Sax auch bedeutende Güter im Toggenburg und im Rheintal, wo sie um 1200 die nach ihnen benannte Burg Hohensax als Herrschaftszentrum erbauten. Von Friedrich II. wurde er 1220 mit der Grafschaft Blenio und der Herrschaft Monte Dongo belehnt. Der Einfluss der Familie Sax in der Ostschweiz wird daran deutlich, dass Heinrichs Bruder Ulrich 1204–20 Abt von St. Gallen wurde.

Das Geschlecht der Sax teilt sich mit den Brüdern Heinrich III., Albert III. und Ulrich III. 1248. Albert und seine Nachkommen übernahmen den Familienbesitz in Graubünden und Tessin und nannten sich nach der Herrschaft Misox. Ulrich erhielt die Herrschaft Hohensax und die Hälfte der Vogtei Balgach. Nach der Burg Hohensax bei Sennwald nannten sich seine Nachkommen Freiherren von Hohensax.

Stammliste bis zur Teilung
Nach Gabathuler[1]

1 Eberhard de Sacco / von Sasbach, 1137/39 Prokurator der Herren von Gammertingen ⚭ Heilwig
1.1 Heinrich I von Sax (1140/45 - vor 1219), 1193–1212 Dekan von St. Gallen
1.2 Albert I. von Sax (1140/45 - vor 1220), 1188 im Gefolge Rudolf von Tübingens
1.3 Ulrich von Sax, 1200 Domherr von Chur
1.2.1 Ulrich I. von Sax (1170/75 - 1220), Abt von St. Gallen, ab 1207 Reichsfürst
1.2.2 Eberhard II.
1.2.3 Heinrich II. (1170/75 - vor 1239), Vogt der Kloster Disentis und Pfäfers ⚭ Erbtochter des Manfred von (Mesocco-)Crimei und der Schwester Alcherio da Torres
1.2.3.1 Ulrich II. († 30. Mai 1227), 1210 Domprobst von Chur
1.2.3.2 Albert II. († um 1227/28)
1.2.3.3 (Guta), illegitime Tochter, 1236 als Leibeigene an das Kloster St. Gallen verschenkt
1.2.3.2.1 Heinrich III (von Sax von Calanca), Sitz auf Burg Calanca, 1244 Mailänder Capitaneus
1.2.3.2.2 Albert III (von Sax von Misox † 1279), Sitz auf Burg Wartenstein, 1251 verlegt nach Misox: Grafen von Sax-Misox
1.2.3.2.3 Ulrich III (von Sax), Sitz auf Burg Hohensax: Freiherren von Sax
1.2.3.3.1 Hermann, 1236 Domherr
1.2.3.3.2 Heinrich, 1250 Kirchenherr der Eigenkirche Sax

Sax-Misox
Albert III. verkaufte 1257 dem Kloster Pfäfers für 300 Mark Silber das Schloss Wartenstein und die Vogtei über Pfäfers, Valens, Vättis und Untervaz.[2] Nach dem Niedergang der Staufer verloren die Sax-Misox das Bleniotal, Monte Dongo und die Burg Clanx in Appenzell. Kern der Besitzungen der Sax-Misox waren nun die Talschaft Misox mit dem San-Bernardino-Pass und die Walsersiedlungen im Rheinwald. Den weit davon entfernten Reichshof in Arth verlehnten die Sax 1295 an die Ritter von Grünenfels aus Waltensburg/Vuorz.[3] Caspar von Sax-Misox (1362–90) war mit Elisabeth von Rhäzuns verheiratet. Nach dem Tod ihres Grossvaters Walter von Belmont gelangte der grosse Teil der Besitzungen der Familie Belmont an die Sax-Misox, so Flims mit der Burg Belmont, Fidaz, Gruob, Ilanz, Lugnez, Vals und Wartau. Die Herrschaft Wartau wurde später an die Grafen von Werdenberg verkauft.

Johann von Sax-Misox (1390–1427) war mit Katharina von Werdenberg-Heiligenberg verheiratet, die Miterbin des letzten Grafen von Toggenburg war. Sie erhielt 1437 mit Wilhelm von Montfort das Prättigau, Davos, Belfort, Schanfigg und die Vogtei über Churwalden und Burg Strassberg aus dem Toggenburger Erbe. Er liess eine Transitstrasse von Castrisch über Seewis, Pitasch und Safien ins Rheinwald und Misox bauen. Längere Zeit stand er im Dienst der Herzogsfamilie Visconti aus Mailand. 1402 eroberten Johann und sein Bruder Albert (1390–1406) die mailändische Festung Bellinzona und besetzten auch das Bleniotal. In Gorduno, Bogiano und Roveredo errichteten sie Burgen zur Sicherung ihrer Eroberungen. Als 1407 die Urner mit ihren Verbündeten gegen Mailand vorrückten, mussten die Brüder in ein Burgrecht mit ihnen treten und den Durchmarsch erlauben. Im August 1413 unterstützen die Sax-Misox den deutschen König Sigismund bei seinem Zug gegen Mailand und erhielten dafür vermutlich den Grafentitel und das Münzregal zugestanden. 1419 verkauften Johann und Donat (1400–23) von Sax-Misox unter Druck Blenio, Bellinzona und Monte Dongo an Uri und Obwalden. 1424 gründete Johann von Sax-Misox mit seinen Gerichten Ilanz, Gruob, Lugnez, Vals, Castrisch und Flims den Grauen Bund. Im Mailänderzug von 1425, als der Graue Bund mit den Eidgenossen gegen Mailand zog, blieb er aber neutral. Er liegt in der Kirche von Castrisch begraben.

Graf Heinrich von Sax-Misox (1427–1488) stritt längere Zeit um das Toggenburger Erbe seiner Mutter Katharina. 1439 trat er seinen Anteil an Wilhelm von Montfort ab. Nur seinen Teil der Grafschaft Uznach verpfändete er an Schwyz und Glarus. Während der Wirren in Mailand um die Ambrosianische Republik erlitt er in der Schlacht an der Olona am 6. Juni 1449 eine Niederlage. 1450 versöhnte er sich aber wieder mit dem Herzog von Mailand. Als er sich anschickte, sogar ein Bündnis mit Mailand abzuschliessen, kam es 1458 zu einem Aufstand in seinen Gebieten im Grauen Bund, der jedoch dank der Vermittlung des Abtes von Disentis gütlich beigelegt werden konnte. Heinrich von Sax-Misox konnte so 1466 ein Bündnis mit Herzog Galeazzo Sforza von Mailand bekräftigen. 1479 trat Heinrich den grössten Teil seiner Besitzungen an seinen Sohn Johann Peter ab.

Johann Peter (1462–1540) war der letzte Graf von Sax-Misox. Er war ein erklärter Gegner Mailands und verfolgte alle Parteigänger der Sforza in seinem Herrschaftsgebiet. Da Mailand ihn deswegen bedrängte, trat er zusammen mit seinem Gericht Misox und Soazza 1480 in den Grauen Bund ein. Als Mailand die Talschaft Misox trotzdem besetzte, verkaufte er sie 1480 an den Mailänder Heerführer Gian Giacomo Trivulzio. Nach längeren Querelen musste er 1489 alle Ansprüche auf seine ehemaligen Besitzungen im Tessin und im Misox aufgeben. Durch seine zweite Ehe mit der Gräfin Clementine von Montfort-Werdenberg kam Johann Peter 1483 in den Besitz der Grafschaft Werdenberg und der Herrschaft Wartau. Aus Geldnot musste er 1483 seine belmontischen Besitzungen an Ortlieb von Brandis, Bischof von Chur, und 1485 Werdenberg und Wartau an die Stadt Luzern verkaufen. Verarmt trat er in die Dienste der Herzöge von Österreich und Mailand. Er verstarb in Castrisch und wurde in der dortigen Kirche begraben.

Das Wappen der Sax-Misox war ein von Rot und Gold geteilter Schild mit zwei Säcken in gewechselten Farben.

Illegitime Linien der Familie Sax-Misox existierten in Grono, in Castrisch, Waltensburg und Truns. Sie nannten sich Junker von Sax.

Die Erforschung der Familie Desax erweist sich als recht schwierig. Es ist oft nicht mehr möglich alle Familienmitglieder ausfindig zu machen, da die notwendigen Unterlagen wie zum Beispiel Kirchenbücher nicht mehr vorhanden sind. Dies trifft vor allem auf die Kirchenbücher von Disentis zu. Diese sind im Jahre 1798 den Brandschatzungen der französischen Truppen zum Opfer gefallen.

Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Desax von Disentis und andere Desax Linien aus dem Bündner Oberland von den Sax-Misox abstammen. Die Desax von Disentis leiten ihre Herkunft vom Hofe Sax in Disentis ab. Die spärlichen Überreste eines Turmes oder einer Burg bei Acletta in Disentis, stehen möglicherweise im Zusammenhang mit den Sax-Misox, denn Heinrich von Sax (Misox) war 1190 Schirmvogt des Klosters Disentis. Der Linie Desax von Disentis entstammte Josef von Sax, Abt von Disentis 1641–1642. Bisher ist keine andere Herkunft der Familie Desax bekannt.[4]

Hohensax
Im 13. Jahrhundert waren die Erben Ulrichs II., Ulrich III. (1282–1322), Walter (1282) und Eberhard II. (1309) im Besitz der Dörfer Gams, Sax und eines Teils von Wildhaus sowie der Hälfte der Vogtei Balgach. In diesen Gebieten gehörten ihnen die Burgen Hohensax, Burg Frischenberg, Wildenburg und Burg Forstegg. 1320 verkauften sie die Wildenburg bei Wildhaus an den Grafen von Toggenburg. Unter den Söhnen Ulrich III. kam es zu einer weiteren Erbteilung. Ulrich IV. Stephan (1329–1381) erhielt Burg Forstegg mit den Dörfern und Weilern Büsmig, Frümsen, Haag und Salez. Ulrich Branthoch (1329–1356) zusammen mit Ulrich Eberhard III. (1346–1397) Burg Hohensax, Ulrich Johann I. (1346–1377) Burg Frischenberg. 1347 verkauften die Brüder ihren Anteil an der Vogtei Balgach, 1360 gelangte Ulrich IV. Stephan in den Besitz der halben Herrschaft Bürglen im Thurgau.

Die Söhne von Ulrich IV. Stephan und Ulrich Johann I., Ulrich Eberhard IV. (1348–1413), Ulrich V. (1348–1388), Wilhelm I. und Johann II. gerieten wegen der Besitzansprüche auf Burg Hohensax in eine Fehde mit ihrem Onkel Ulrich Eberhard III., die von Herzog Leopold IV. von Österreich zugunsten Ulrich Eberhards III. geschlichtet wurde. Dieser verkaufte 1393 Burg und Dorf Sax sowie Gams an Leopold IV., der sie 1399 an Ulrich Eberhard IV. zu Lehen gab. 1396 erwarb dieser auch den Hof Sennwald. Er und seine Frau Elisabeth von Werdenberg-Sargans verbündeten sich 1405 mit den Appenzellern, wodurch ihre Burgen in den Appenzellerkriegen nicht zerstört wurden und sie die Vasallität zu Österreich wieder abstreifen konnten.

Albrecht I. von Hohensax (1439–1463) erbte nach dem kinderlosen Tod aller männlicher Verwandten den gesamten Familienbesitz der Linie Hohensax. Er agierte unglücklich zwischen Österreich, Zürich und den Eidgenossen im Alten Zürichkrieg und im Plappartkrieg, so dass er zwischen die Fronten geriet und schliesslich geächtet wurde. Ausserdem heiratete er nicht standesgemäss eine Ursula Mötteli, so dass nach seinem Tod seine Schwester Elisabeth die Burgen Hohensax und Frischenberg mit den dazugehörenden Dörfern Gams und Sax erbte. Elisabeth von Hohensax war mit Kaspar von Bonstetten, einem Bürger von Zürich, verheiratet, weshalb die Appenzeller 1446 während des Alten Zürichkrieges seine Burgen Hohensax und Frischenberg niederbrannten und einen Teil der Herrschaft Hohensax annektierten. Nur Gams und die Ruine der Burg Hohensax gaben sie 1461 wieder an die Bonstetten zurück, Burg Frischenberg mit dem Dorf Sax behielten sie. Dieses Gebiet fiel 1490 nach dem St. Gallerkrieg an die VII östlichen Orte der Eidgenossenschaft.

Der Sohn Albrechts und Ursulas, Ulrich VII. von Hohensax (1463–1538), wurde dem Zürcher Bürgermeister Hans Waldmann als Mündel übergeben. Ihm verblieb vorerst nur die Herrschaft Bürglen. Während der Burgunderkriege kämpfte er auf Seiten Zürichs und wurde zum Ritter geschlagen. 1481 konnte er die an st.gallische Bürger verpfändete Herrschaft Forstegg wieder auslösen. 1486 wurde er Bürger von Zürich. Wegen seiner Verdienste im Schwabenkrieg erhielt er von der Eidgenossenschaft Burg und Herrschaft Frischenberg sowie die hohe Gerichtsbarkeit über Lienz. Diese Gebiete bildeten nun die Freiherrschaft Sax-Forstegg. 1501 und 1503 amtete er als kaiserlicher Gesandter bei der Eidgenossenschaft. Während der Mailänderkriege war er 1511–13 Oberbefehlshaber des eidgenössischen Heeres und wurde als Gesandter nach Rom und Venedig geschickt. 1521 trat er zur Reformation über, kehrte aber 1531 wieder zum katholischen Glauben zurück. Ulrich galt als hervorragender Diplomat und Söldnerführer.

Sein Sohn Ulrich Philipp (1531–85) trat ebenfalls zum reformierten Glauben über und führte in seinem Herrschaftsgebiet die Reformation ein. Er verkaufte 1550 Bürglen an die Breitenlandenberg und erwarb dafür 1560 Schloss und Herrschaft Uster. Nach ihm begann der Niedergang der Familie Hohensax. Johann Albrecht II. (1545–1597) tötete in einem Raufhandel den Landvogt Georg Trösch von Sargans [5] und diente darauf 15 Jahre in spanischen Diensten. Johann Philipp (1553–96) diente in der Kurpfalz und in den Niederlanden, von wo er mit der Manessischen Liederhandschrift zurückkehrte. Er geriet in einen Erbstreit mit seinem Bruder Johann Albrecht, dessen Sohn Georg Ulrich ihn in Salez 1596 tödlich verwundete. Sein Leichnam wurde 1730 in der Familiengruft in Sennwald unverwest vorgefunden und wurde dort bis in die 1970er Jahre als «Mumie von Sennwald» ausgestellt. Friedrich Ludwig (1589–1629), Sohn von Johann Philipp, verkaufte 1615 zwei Drittel der Herrschaft Sax-Forstegg an Zürich. Der letzte des Geschlechts der Hohensax, Christoph Friedrich (1620–1633), verkaufte auch noch den Rest der Herrschaft Sax-Forstegg an Zürich. Er starb 1633 auf Burg Uster.

Das Wappen der Freiherren von Hohensax beziehungsweise das Stammwappen der Sax war ein von Gold und Rot gespaltener Schild.

Der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg bezieht sich in seinem Roman Sax (2010) auf die Familiengeschichte der Hohensax.

Familienmitglieder
Ulrich von Sax, (1204–1220) Abt von St. Gallen
Martin I. von Sax, um 1330 Abt von Disentis
Ulrich von Sax (* ca. 1462; † 1538), Schweizer Diplomat, Söldnerführer, Militärunternehmer und erster Oberbefehlshaber des Heeres der alten Eidgenossenschaft

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von Sax (von Hohensax), Ulrich III (I12182)
 
41467 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Freiherren_von_Sax

Freiherren von Sax

Die Adelsfamilie von Sax (ursprünglich de Sacco) stammte aus der heutigen Ostschweiz. Der Schwerpunkt ihrer Besitzungen lag beidseits der Alpen in den heutigen Kantonen St. Gallen, Graubünden und Tessin. Der Ursprung der Familie ist unbekannt, angesichts der Besitztümer beidseits der Alpen wird vermutet, dass sie aus dem churrätischen Hochadel abstammte und wohl mit der Familie da Torre verwandt war. Die Familie zerfiel in zwei Hauptlinien: Die Grafen von Sax-Misox und die Freiherren von Hohensax.

Ursprünge
Der früheste urkundlich erwähnte Vertreter der Familie war Eberhard de Sacco, der 1137/39 als Prokurator der Herren von Gammertingen in Chur war. Er kann vermutlich mit Eberhard von Sasbach identifiziert werden, der mit seiner Gattin Heilwig 1138/52 Güter an das Kloster Reichenbach übergab[1]. Als Stammvater gilt jedoch der 1188 erwähnte Albrecht von Sax. Einer Stiftungsurkunde zufolge war die Familie Sax 1168 im Besitz der Talschaft Misox, die sie wohl als Anhänger der Staufer zu Lehen bekommen hatten. Heinrich I. von Sax war Vogt des Klosters St. Gallen, der Klöster Disentis und Pfäfers, Erbauer der Burg Forstegg, Herr der Burg Wartenstein. Unter ihm erwarben die von Sax auch bedeutende Güter im Toggenburg und im Rheintal, wo sie um 1200 die nach ihnen benannte Burg Hohensax als Herrschaftszentrum erbauten. Von Friedrich II. wurde er 1220 mit der Grafschaft Blenio und der Herrschaft Monte Dongo belehnt. Der Einfluss der Familie Sax in der Ostschweiz wird daran deutlich, dass Heinrichs Bruder Ulrich 1204–20 Abt von St. Gallen wurde.

Das Geschlecht der Sax teilt sich mit den Brüdern Heinrich III., Albert III. und Ulrich III. 1248. Albert und seine Nachkommen übernahmen den Familienbesitz in Graubünden und Tessin und nannten sich nach der Herrschaft Misox. Ulrich erhielt die Herrschaft Hohensax und die Hälfte der Vogtei Balgach. Nach der Burg Hohensax bei Sennwald nannten sich seine Nachkommen Freiherren von Hohensax.

Stammliste bis zur Teilung
Nach Gabathuler[1]

1 Eberhard de Sacco / von Sasbach, 1137/39 Prokurator der Herren von Gammertingen ⚭ Heilwig
1.1 Heinrich I von Sax (1140/45 - vor 1219), 1193–1212 Dekan von St. Gallen
1.2 Albert I. von Sax (1140/45 - vor 1220), 1188 im Gefolge Rudolf von Tübingens
1.3 Ulrich von Sax, 1200 Domherr von Chur
1.2.1 Ulrich I. von Sax (1170/75 - 1220), Abt von St. Gallen, ab 1207 Reichsfürst
1.2.2 Eberhard II.
1.2.3 Heinrich II. (1170/75 - vor 1239), Vogt der Kloster Disentis und Pfäfers ⚭ Erbtochter des Manfred von (Mesocco-)Crimei und der Schwester Alcherio da Torres
1.2.3.1 Ulrich II. († 30. Mai 1227), 1210 Domprobst von Chur
1.2.3.2 Albert II. († um 1227/28)
1.2.3.3 (Guta), illegitime Tochter, 1236 als Leibeigene an das Kloster St. Gallen verschenkt
1.2.3.2.1 Heinrich III (von Sax von Calanca), Sitz auf Burg Calanca, 1244 Mailänder Capitaneus
1.2.3.2.2 Albert III (von Sax von Misox † 1279), Sitz auf Burg Wartenstein, 1251 verlegt nach Misox: Grafen von Sax-Misox
1.2.3.2.3 Ulrich III (von Sax), Sitz auf Burg Hohensax: Freiherren von Sax
1.2.3.3.1 Hermann, 1236 Domherr
1.2.3.3.2 Heinrich, 1250 Kirchenherr der Eigenkirche Sax

Sax-Misox
Albert III. verkaufte 1257 dem Kloster Pfäfers für 300 Mark Silber das Schloss Wartenstein und die Vogtei über Pfäfers, Valens, Vättis und Untervaz.[2] Nach dem Niedergang der Staufer verloren die Sax-Misox das Bleniotal, Monte Dongo und die Burg Clanx in Appenzell. Kern der Besitzungen der Sax-Misox waren nun die Talschaft Misox mit dem San-Bernardino-Pass und die Walsersiedlungen im Rheinwald. Den weit davon entfernten Reichshof in Arth verlehnten die Sax 1295 an die Ritter von Grünenfels aus Waltensburg/Vuorz.[3] Caspar von Sax-Misox (1362–90) war mit Elisabeth von Rhäzuns verheiratet. Nach dem Tod ihres Grossvaters Walter von Belmont gelangte der grosse Teil der Besitzungen der Familie Belmont an die Sax-Misox, so Flims mit der Burg Belmont, Fidaz, Gruob, Ilanz, Lugnez, Vals und Wartau. Die Herrschaft Wartau wurde später an die Grafen von Werdenberg verkauft.

Johann von Sax-Misox (1390–1427) war mit Katharina von Werdenberg-Heiligenberg verheiratet, die Miterbin des letzten Grafen von Toggenburg war. Sie erhielt 1437 mit Wilhelm von Montfort das Prättigau, Davos, Belfort, Schanfigg und die Vogtei über Churwalden und Burg Strassberg aus dem Toggenburger Erbe. Er liess eine Transitstrasse von Castrisch über Seewis, Pitasch und Safien ins Rheinwald und Misox bauen. Längere Zeit stand er im Dienst der Herzogsfamilie Visconti aus Mailand. 1402 eroberten Johann und sein Bruder Albert (1390–1406) die mailändische Festung Bellinzona und besetzten auch das Bleniotal. In Gorduno, Bogiano und Roveredo errichteten sie Burgen zur Sicherung ihrer Eroberungen. Als 1407 die Urner mit ihren Verbündeten gegen Mailand vorrückten, mussten die Brüder in ein Burgrecht mit ihnen treten und den Durchmarsch erlauben. Im August 1413 unterstützen die Sax-Misox den deutschen König Sigismund bei seinem Zug gegen Mailand und erhielten dafür vermutlich den Grafentitel und das Münzregal zugestanden. 1419 verkauften Johann und Donat (1400–23) von Sax-Misox unter Druck Blenio, Bellinzona und Monte Dongo an Uri und Obwalden. 1424 gründete Johann von Sax-Misox mit seinen Gerichten Ilanz, Gruob, Lugnez, Vals, Castrisch und Flims den Grauen Bund. Im Mailänderzug von 1425, als der Graue Bund mit den Eidgenossen gegen Mailand zog, blieb er aber neutral. Er liegt in der Kirche von Castrisch begraben.

Graf Heinrich von Sax-Misox (1427–1488) stritt längere Zeit um das Toggenburger Erbe seiner Mutter Katharina. 1439 trat er seinen Anteil an Wilhelm von Montfort ab. Nur seinen Teil der Grafschaft Uznach verpfändete er an Schwyz und Glarus. Während der Wirren in Mailand um die Ambrosianische Republik erlitt er in der Schlacht an der Olona am 6. Juni 1449 eine Niederlage. 1450 versöhnte er sich aber wieder mit dem Herzog von Mailand. Als er sich anschickte, sogar ein Bündnis mit Mailand abzuschliessen, kam es 1458 zu einem Aufstand in seinen Gebieten im Grauen Bund, der jedoch dank der Vermittlung des Abtes von Disentis gütlich beigelegt werden konnte. Heinrich von Sax-Misox konnte so 1466 ein Bündnis mit Herzog Galeazzo Sforza von Mailand bekräftigen. 1479 trat Heinrich den grössten Teil seiner Besitzungen an seinen Sohn Johann Peter ab.

Johann Peter (1462–1540) war der letzte Graf von Sax-Misox. Er war ein erklärter Gegner Mailands und verfolgte alle Parteigänger der Sforza in seinem Herrschaftsgebiet. Da Mailand ihn deswegen bedrängte, trat er zusammen mit seinem Gericht Misox und Soazza 1480 in den Grauen Bund ein. Als Mailand die Talschaft Misox trotzdem besetzte, verkaufte er sie 1480 an den Mailänder Heerführer Gian Giacomo Trivulzio. Nach längeren Querelen musste er 1489 alle Ansprüche auf seine ehemaligen Besitzungen im Tessin und im Misox aufgeben. Durch seine zweite Ehe mit der Gräfin Clementine von Montfort-Werdenberg kam Johann Peter 1483 in den Besitz der Grafschaft Werdenberg und der Herrschaft Wartau. Aus Geldnot musste er 1483 seine belmontischen Besitzungen an Ortlieb von Brandis, Bischof von Chur, und 1485 Werdenberg und Wartau an die Stadt Luzern verkaufen. Verarmt trat er in die Dienste der Herzöge von Österreich und Mailand. Er verstarb in Castrisch und wurde in der dortigen Kirche begraben.

Das Wappen der Sax-Misox war ein von Rot und Gold geteilter Schild mit zwei Säcken in gewechselten Farben.

Illegitime Linien der Familie Sax-Misox existierten in Grono, in Castrisch, Waltensburg und Truns. Sie nannten sich Junker von Sax.

Die Erforschung der Familie Desax erweist sich als recht schwierig. Es ist oft nicht mehr möglich alle Familienmitglieder ausfindig zu machen, da die notwendigen Unterlagen wie zum Beispiel Kirchenbücher nicht mehr vorhanden sind. Dies trifft vor allem auf die Kirchenbücher von Disentis zu. Diese sind im Jahre 1798 den Brandschatzungen der französischen Truppen zum Opfer gefallen.

Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Desax von Disentis und andere Desax Linien aus dem Bündner Oberland von den Sax-Misox abstammen. Die Desax von Disentis leiten ihre Herkunft vom Hofe Sax in Disentis ab. Die spärlichen Überreste eines Turmes oder einer Burg bei Acletta in Disentis, stehen möglicherweise im Zusammenhang mit den Sax-Misox, denn Heinrich von Sax (Misox) war 1190 Schirmvogt des Klosters Disentis. Der Linie Desax von Disentis entstammte Josef von Sax, Abt von Disentis 1641–1642. Bisher ist keine andere Herkunft der Familie Desax bekannt.[4]

Hohensax
Im 13. Jahrhundert waren die Erben Ulrichs II., Ulrich III. (1282–1322), Walter (1282) und Eberhard II. (1309) im Besitz der Dörfer Gams, Sax und eines Teils von Wildhaus sowie der Hälfte der Vogtei Balgach. In diesen Gebieten gehörten ihnen die Burgen Hohensax, Burg Frischenberg, Wildenburg und Burg Forstegg. 1320 verkauften sie die Wildenburg bei Wildhaus an den Grafen von Toggenburg. Unter den Söhnen Ulrich III. kam es zu einer weiteren Erbteilung. Ulrich IV. Stephan (1329–1381) erhielt Burg Forstegg mit den Dörfern und Weilern Büsmig, Frümsen, Haag und Salez. Ulrich Branthoch (1329–1356) zusammen mit Ulrich Eberhard III. (1346–1397) Burg Hohensax, Ulrich Johann I. (1346–1377) Burg Frischenberg. 1347 verkauften die Brüder ihren Anteil an der Vogtei Balgach, 1360 gelangte Ulrich IV. Stephan in den Besitz der halben Herrschaft Bürglen im Thurgau.

Die Söhne von Ulrich IV. Stephan und Ulrich Johann I., Ulrich Eberhard IV. (1348–1413), Ulrich V. (1348–1388), Wilhelm I. und Johann II. gerieten wegen der Besitzansprüche auf Burg Hohensax in eine Fehde mit ihrem Onkel Ulrich Eberhard III., die von Herzog Leopold IV. von Österreich zugunsten Ulrich Eberhards III. geschlichtet wurde. Dieser verkaufte 1393 Burg und Dorf Sax sowie Gams an Leopold IV., der sie 1399 an Ulrich Eberhard IV. zu Lehen gab. 1396 erwarb dieser auch den Hof Sennwald. Er und seine Frau Elisabeth von Werdenberg-Sargans verbündeten sich 1405 mit den Appenzellern, wodurch ihre Burgen in den Appenzellerkriegen nicht zerstört wurden und sie die Vasallität zu Österreich wieder abstreifen konnten.

Albrecht I. von Hohensax (1439–1463) erbte nach dem kinderlosen Tod aller männlicher Verwandten den gesamten Familienbesitz der Linie Hohensax. Er agierte unglücklich zwischen Österreich, Zürich und den Eidgenossen im Alten Zürichkrieg und im Plappartkrieg, so dass er zwischen die Fronten geriet und schliesslich geächtet wurde. Ausserdem heiratete er nicht standesgemäss eine Ursula Mötteli, so dass nach seinem Tod seine Schwester Elisabeth die Burgen Hohensax und Frischenberg mit den dazugehörenden Dörfern Gams und Sax erbte. Elisabeth von Hohensax war mit Kaspar von Bonstetten, einem Bürger von Zürich, verheiratet, weshalb die Appenzeller 1446 während des Alten Zürichkrieges seine Burgen Hohensax und Frischenberg niederbrannten und einen Teil der Herrschaft Hohensax annektierten. Nur Gams und die Ruine der Burg Hohensax gaben sie 1461 wieder an die Bonstetten zurück, Burg Frischenberg mit dem Dorf Sax behielten sie. Dieses Gebiet fiel 1490 nach dem St. Gallerkrieg an die VII östlichen Orte der Eidgenossenschaft.

Der Sohn Albrechts und Ursulas, Ulrich VII. von Hohensax (1463–1538), wurde dem Zürcher Bürgermeister Hans Waldmann als Mündel übergeben. Ihm verblieb vorerst nur die Herrschaft Bürglen. Während der Burgunderkriege kämpfte er auf Seiten Zürichs und wurde zum Ritter geschlagen. 1481 konnte er die an st.gallische Bürger verpfändete Herrschaft Forstegg wieder auslösen. 1486 wurde er Bürger von Zürich. Wegen seiner Verdienste im Schwabenkrieg erhielt er von der Eidgenossenschaft Burg und Herrschaft Frischenberg sowie die hohe Gerichtsbarkeit über Lienz. Diese Gebiete bildeten nun die Freiherrschaft Sax-Forstegg. 1501 und 1503 amtete er als kaiserlicher Gesandter bei der Eidgenossenschaft. Während der Mailänderkriege war er 1511–13 Oberbefehlshaber des eidgenössischen Heeres und wurde als Gesandter nach Rom und Venedig geschickt. 1521 trat er zur Reformation über, kehrte aber 1531 wieder zum katholischen Glauben zurück. Ulrich galt als hervorragender Diplomat und Söldnerführer.

Sein Sohn Ulrich Philipp (1531–85) trat ebenfalls zum reformierten Glauben über und führte in seinem Herrschaftsgebiet die Reformation ein. Er verkaufte 1550 Bürglen an die Breitenlandenberg und erwarb dafür 1560 Schloss und Herrschaft Uster. Nach ihm begann der Niedergang der Familie Hohensax. Johann Albrecht II. (1545–1597) tötete in einem Raufhandel den Landvogt Georg Trösch von Sargans [5] und diente darauf 15 Jahre in spanischen Diensten. Johann Philipp (1553–96) diente in der Kurpfalz und in den Niederlanden, von wo er mit der Manessischen Liederhandschrift zurückkehrte. Er geriet in einen Erbstreit mit seinem Bruder Johann Albrecht, dessen Sohn Georg Ulrich ihn in Salez 1596 tödlich verwundete. Sein Leichnam wurde 1730 in der Familiengruft in Sennwald unverwest vorgefunden und wurde dort bis in die 1970er Jahre als «Mumie von Sennwald» ausgestellt. Friedrich Ludwig (1589–1629), Sohn von Johann Philipp, verkaufte 1615 zwei Drittel der Herrschaft Sax-Forstegg an Zürich. Der letzte des Geschlechts der Hohensax, Christoph Friedrich (1620–1633), verkaufte auch noch den Rest der Herrschaft Sax-Forstegg an Zürich. Er starb 1633 auf Burg Uster.

Das Wappen der Freiherren von Hohensax beziehungsweise das Stammwappen der Sax war ein von Gold und Rot gespaltener Schild.

Der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg bezieht sich in seinem Roman Sax (2010) auf die Familiengeschichte der Hohensax.

Familienmitglieder
Ulrich von Sax, (1204–1220) Abt von St. Gallen
Martin I. von Sax, um 1330 Abt von Disentis
Ulrich von Sax (* ca. 1462; † 1538), Schweizer Diplomat, Söldnerführer, Militärunternehmer und erster Oberbefehlshaber des Heeres der alten Eidgenossenschaft

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von Sax, Albert I (I12192)
 
41468 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Freiherren_von_Vaz

Die Freiherren von Vaz oder Vatz waren im Hochmittelalter eines der mächtigsten Adelsgeschlechter im Alpenraum. Urkundlich nachgewiesen sind sie ca. von 1135 bis 1338. Die heutige Gemeinde Vaz/Obervaz ist ein Teil ihres Nachlasses. Der Hauptsitz derer von Vaz war die Burg Nivagl südlich von Zorten, später die Burg Belfort. Nivagl stammt aus dem 10. oder frühen 11. Jahrhundert und gehört somit zu den ältesten Burgenanlagen Oberrätiens.

Familie
Der Herrschaftskern derer von Vaz ist schon im Churrätischen Reichsguturbar erfasst. Von Nivagl griff das Geschlecht im Laufe der Zeit auf grosse Teile Oberrätiens über und entwickelte sich dort neben dem Bistum Chur zur bedeutendsten politischen Macht. Die Freiherren von Vaz waren bis 1299 Pfandinhaber der Reichsvogtei über das Hochstift Chur, später der sogenannten Grafschaft Laax, eines Lehens des Reichs an Österreich. Ihre Rechte an umfangreichen Ländereien im Linzgau nördlich des Bodensees basierten mehrheitlich auf Eigentumsrechten an der Pfarrkirche Seefelden und wurden im 13. Jahrhundert abgestossen.

Die Freiherren von Vaz besassen in Graubünden Rechte an gut 25 Burgen; von Neu-Aspermont in der Bündner Herrschaft bis Jörgenberg in der Surselva, von Ortenstein im Süden des Domleschgs bis nach Splügen im Rheinwald.

Grablege der Vazer war das Prämonstratenserstift Churwalden, dessen Gründer ein Vazer gewesen sein könnte. Walter, 1135 als Schuldner der Gemeinde Plurs im Veltlin urkundlich festgehalten, war 1158 als Walter de Sevelt Vogt der Kirche Seefelden. Seine Söhne waren Walter und Rudolf, der mit Willibirg, Tochter des Grafen Manegold II. von Veringen verheiratet war und 1192 am Hof König Heinrichs VI. in Hagenau im Elsass nachgewiesen ist.

Wichtigste Vertreter
- Walter I. von Vaz, urkundlich erwähnt von 1135 bis 1160; † vor 10. März 1169
- Walter II., Sohn von Walter I., erwähnt 1160
- Rudolf l. von Vaz, Sohn von Walter I., Vogt der Kirche Seefelden † vor 1200, verheiratet mit Gräfin Willibirg von Veringen
- Walther von Vatz († 18. Januar 1213) war Bischof von Gurk.
- Rudolf II. Sohn von Walter I., † vor 1227
- Walter III. von Vaz, † 26. November 1254; Sohn von Walter I., verheiratet mit Adelheid von Rapperswil
- Rudolf III., Sohn von Walter III., † 27. Juli 1262 als Rudolf IV. von Rapperswil, Graf von Rapperswil
- Walter lV. von Vaz, Sohn von Walter III. verheiratet mit Adelheid von Montfort; † vor 25. April 1255
- Walter V., Sohn von Walter IV., † 4. November 1284, verheiratet mit Liukarda von Kirchberg, † 24. Mai 1326
- Donat, Sohn von Walter V., † 23. April 1337/38 in Churwalden, verheiratet mit Guota von Ochsenstein
- Margarethe, Tochter von Walter V., verheiratet 1. mit Ulrich II. von Matsch, † 1309, 2. mit Ulrich von Aspermont, † 1333
- N, Tochter von Walter V., verheiratet mit Walter IV. von Eschenbach
- Kunigunde, Tochter des Donat, † 5./6. Februar 1364, verheiratet mit Friedrich V. von Toggenburg
- Ursula, Tochter des Donat, † 4. April 1367, verheiratet mit Rudolf IV., Graf von Werdenberg-Sargans, † 27. Dezember 1361; ermordet bei Chiavenna

Weitere Angaben
Am 4. März 1213 wird beurkundet, dass Adelheid von Montfort den vom Gemahl Walter von Vaz als Morgengabe erhaltenen Teil ihrer Güter in Seefelden, Maurach und Tüfingen dem Kloster Salem übertragen und als Ersatz ein Gut in Obervaz und Abgaben aus der Alp Sanapans (Lenzerheide) und aus Davos erhalten habe.

Im Jahre 1275 erhielt Walter IV. vom Bischof von Chur einige Besitzungen im Domleschg als erbliche Lehen, unter anderem auch Tomils mit dem Schloss Ortenstein. Da sie bereits die Burgen Neu-Süns und Alt-Süns bei Paspels und die Burg Heinzenberg besassen, bekamen die Vazer im Domleschg eine überragende Stellung.

Donat von Vaz galt als Befreier und Volksheld Graubündens. Er war von 1295 bis 1298 Rechtsstudent an der Universität Bologna und wurde anschliessend Domherr in Chur. 1300, nach dem Tod seines Bruders Johannes, übernahm er die Herrschaft Vaz. Er lehnte sich politisch an Österreich an und pflegte Beziehungen zu Zürich. Für Wandmalereien in Kirchen erteilte er Aufträge an den Waltensburger Meister. Oft war er in heftige Kampfe gegen den Bischof von Chur verwickelt und wurde deshalb von der liberalen Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts sowie in Erzählungen und Volksdramen als Demokrat und Befreier Graubündens gefeiert. Donats Erbe ging über an die Töchter Kunigunde und Ursula, an die Gräfinnen von Toggenburg bzw. von Werdenberg-Sargans. Die Burg Belfort von Lenzerheide wurde an Schwester Kunigunde vererbt und ging damit in den Besitz der Grafen von Toggenburg über.

Der Bischof von Chur, das Schams und Obervaz kauften 1456 das Erbe der Ursula von den verarmten Grafen von Werdenberg-Sargans für 3600 Gulden ab. Obervaz bezahlte für sein Gebiet 600 Gulden, ungefähr 11000 Franken. Im gleichen Jahre konnte sich Vaz/Obervaz loskaufen und wurde eine selbständige Gemeinde. 
von Vaz, Walter V. (I12213)
 
41469 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Freiherren_von_Vaz

Im Jahre 1275 erhielt Walter IV. vom Bischof von Chur einige Besitzungen im Domleschg als erbliche Lehen, unter anderem auch Tomils mit dem Schloss Ortenstein. Da sie bereits die Burgen Neu-Süns und Alt-Süns bei Paspels und die Burg Heinzenberg besassen, bekamen die Vazer im Domleschg eine überragende Stellung.

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von Vaz, Walter IV. (I12217)
 
41470 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Meißen) (Okt 2017)

Friedrich II., genannt der Ernsthafte, auch der Magere, (* 30. November 1310 in Gotha; † 18. November 1349 auf der Wartburg) war Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen.

Friedrich II. wurde 1310 als Sohn Friedrich des Freidigen („des Gebissenen“) und der Elisabeth von Arnshaugk geboren.
1323 trat er als Alleinerbe unter Vormundschaft seiner Mutter die Nachfolge seines verstorbenen Vaters in der Markgrafschaft Meißen und der Landgrafschaft Thüringen an. Nachdem er 1329 mündig geworden war, hatte er vieljährige Kämpfe mit Vasallen und Nachbarn zu bestehen, namentlich mit den Grafen von Weimar-Orlamünde und den Grafen von Schwarzburg im Thüringer Grafenkrieg 1342–1345. Nach dem Tode seines Schwiegervaters, des Kaisers Ludwig IV. (des Bayern), suchte ihn die bayrische Partei zur Annahme der deutschen Krone zu bewegen, jedoch misstraute er dem Wankelmut seiner Wähler und lehnte dieses Ansinnen zugunsten Karls IV. von Luxemburg ab. Er beschränkte sich darauf, seine Herrschaft zu konsolidieren und gegen die von Karl IV. ausgehende Gefahr zu verteidigen. Bei einem Treffen 1348 in Bautzen erkannten beide die bestehenden Besitzstände an.

Friedrich führte in der Markgrafschaft Meißen und Landgrafschaft Thüringen um 1338/39 die Groschenwährung ein und ließ in seiner Freiberger Münze im großen Umfang Meißner Groschen nach dem Vorbild des seit 1300 in Böhmen geprägten Prager Groschens schlagen.
Friedrich starb am 18. November 1349 auf der Wartburg. Er wurde im Kloster Altzella begraben, wo auch mehrere Verwandte, darunter sein Sohn Friedrich der Strenge liegen. Nachdem die Klosterkirche 1599 ausgebrannt und danach zerfallen war, ließ Kurfürst Johann Georg II. 1676 für die Gräber eine neue Fürstenkapelle errichten; die Umbettung der Gebeine aus dem Kirchenchor in diese erfolgte aber erst 1804. 
von Meissen (Wettiner), Markgraf Friedrich II. (I9565)
 
41471 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Sizilien) (Okt 2017)

Friedrich II. von Aragonien (* um 1272; † 25. Juni 1337) war von 1296 bis zu seinem Tod 1337 König von Sizilien. Obwohl er erst der zweite sizilianische König mit Namen Friedrich war, nannte er sich Friedrich III., um an Kaiser Friedrich II. anzuschließen, der ebenfalls das Königreich Sizilien regiert hatte. Damit wollte er gleichzeitig auf seine Abstammung von der Dynastie der Staufer hinweisen, auf die das Haus Aragón seinen Erbanspruch auf Sizilien begründete.

Friedrich war der dritte Sohn Peters von Aragonien und Konstanzes, der Tochter des Hohenstaufen Manfred. Nachdem sein Bruder Jakob I., König von Sizilien, im Jahr 1291 seinem älteren Bruder Alfons III. auf den Thron von Aragonien gefolgt war, wurde Friedrich zum Statthalter in Sizilien ernannt. Im Jahr 1295 verzichtete König Jakob nach Abschluss des Friedensvertrages von Anagni auf Drängen des Papstes Bonifatius VIII. auf seine Rechte in Sizilien zu Gunsten Karls II. von Anjou. Friedririch, der in Palermo residierte, wurde jedoch von den Sizilianern, die die Rückkehr eines Herrschers aus dem Hause Anjou fürchteten, zum König gewählt. Es gelang ihm, die Insel gegen eine Allianz Karls II. von Neapel, des Papstes Bonifatius VIIIII. und zeitweilig sogar seines Bruders Jakob II. von Aragonien zu verteidigen. Im Frieden von Caltabellotta im Jahre 1302 erreichte er die Anerkennung seiner Krone und trug fortan den Titel „rex Trinacriae“. Karl II. blieb der Titel eines Königs von Neapel-Sizilien, seine Macht war jedoch auf die Besitzungen auf dem italienischen Festland beschränkt. Diese Teilung des Königreichs Sizilien blieb mit wenigen kurzen Ausnahmen bis in das 19. Jahrhundert bestehen. Friedrich II. versuchte in der Folge, die schweren Zerstörungen seines Landes durch die vorangegangenen Plünderungen und Kriege zu beseitigen, indem er Handel und Handwerk förderte und es ihm gelang, Aufstände des Adels zu verhindern.

Beim Römerzug Kaiser Heinrichs VII. war er dessen treuer Bundesgenosse und wurde von diesem zum Reichsadmiral ernannt. Außerdem wurde Friedrichs Sohn Peter mit Heinrichs Tochter Beatrix verlobt. Friedrich II. starb im Jahre 1337, er wurde in der Kathedrale zu Catania bestattet.
Noch zu Lebzeiten hatte er seinen ältesten Sohn zum Mitregenten gemacht, der ihm dann als Peter II. auf dem Thron folgte. 
von Aragón (Sizilien), König Friedrich II. (I8346)
 
41472 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Frisching_(Patrizierfamilie)

Die Familie von Frisching (dialektal Früschig) ist eine Berner Patrizierfamilie, die seit dem 15. Jahrhundert das Burgerrecht der Stadt Bern besitzt und der Zunftgesellschaft zu Metzgern angehört.

Geschichte
Die Frisching stammen vermutlich aus dem Niedersimmental, wo Mitglieder der Familie im 14. und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als freie Landleute zu Diemtigen, Oeye und Hüsern ansässig waren. 1390 erscheint erstmals der Geistliche Peter Frisching, Kirchherr zu Wahlern, 1393 Leutpriester zu Grafenried, 1400 Chorherr des Klosters Interlaken, 1390–1418 Probst des Augustiner-Chorherrenstifts Därstetten und dann Dekan in der Deutschordens-Kommende zu Köniz. Im Jahr 1393 erscheint er zum ersten Mal als Bürger von Bern. Als Probst von Därstetten siegelte er 1397 mit einem Widder im Wappen.

Kuno Frisching erscheint 1411 als Mitglied des Grossen Rates, Hans (oder Janno), gesessen zu Diemtigen und 1405 Venner des Niedersimmentals, war seit 1441 ebenfalls Bürger zu Bern. Die nachweisbare Stammlinie beginnt mit Peter, 1451 ebenfalls Mitglied des Grossrats, 1474 Auszüger der Zunft zu Schuhmachern in der Schlacht von Erlincourt und 1470 in der Schlacht von Murten, wo er fiel. Laut Udelbuch besass er ein Haus «an der Märitgass sunnenhalb» und versteuerte mit seiner Frau ein Vermögen von 400 Gulden.

Sein Sohn Hans Frisching (I.) war um 1500 Söldnerführer einer Kompanie von Reisläufern in der Lombardei. Dessen Sohn Hans Frisching II. (1486–1559) führte ebenfalls verschiedene Reisläufertruppen und wurde 1536 Landvogt zu Moudon; 1542 gelangte er in den Kleinen Rat der Stadt und Republik Bern. In Lausanne setzte er als Landvogt ab 1546 die Einführung der Reformation durch. 1529 erwarb er in Bern das ehemalige Sässhaus des Klosters Frienisberg, das seither Frisching-Haus hiess, das heutige Béatrice-von-Wattenwyl-Haus. Es war über viele Generationen der Stadtsitz der Patrizierfamilie. 1554 erwarb er die Herrschaft Daillens.

Von 1705 bis 1706 liess der Schultheiss von Bern Samuel Frisching das gotische Frisching-Haus um einen südlich vorgelagerten barocken Trakt mit Gartenterrasse erweitern und die Obergeschosse ebenfalls umbauen. Bereits 1684 hatte er das Schloss Rümligen erworben, das er von einer Burg in ein Barockschloss umwandelte. Schloss Rümligen und das Frisching-Haus gehörten später seinem Enkel Rudolf Emanuel Frisching (1698–1780), der sich 1727 mit Anna Margaretha von Wattenwyl verheiratete. Mit ihm erlosch der Zweig der Frisching von Rümligen, seine einzige Tochter Margarethe Frisching (1773–1813) heiratete 1746 einen Cousin aus dem seit 1719 auf Schloss Wil ansässigen Familienzweig, Johann Rudolf von Frisching (1761–1838), Sohn des Franz Rudolf Frisching. Nach Johann Rudolfs Tod im Jahre 1838 fiel das Schlossgut Rümligen an seine Tochter Alette Sophie Rosine von Frisching und deren Ehegatten Friedrich Ludwig von Wattenwyl. Später kam es in den Besitz ihrer Urenkelin Elisabeth de Meuron.

Ausserdem besass die Familie im 18. und frühen 19. Jahrhundert Schloss Bremgarten und die Campagne Morillon bei Bern.

Die Familie nahm 1783 das Adelsprädikat „von“ an – zusätzlich zu der seit dem Erwerb der Grundherrschaften der Frisching zu Rümligen und der Frisching zu Wyl über dem Widderwappen geführten Adelskrone, nachdem der Grosse Rat ein Dekret erlassen hatte, wonach allen regimentsfähigen geschlechteren von Bern erlaubt und freigestellt sei, das Adelsprädikat zu führen.[1] Damit gehörte sie zu den 16 der regierenden Geschlechter, die bis 1798 dauerhaft davon Gebrauch machten (siehe auch: Patriziat (Bern), Adel in der Schweiz, Adelsrecht in der Schweiz).

Bis in die Gegenwart leben noch namenstragende Nachfahren des Gabriel Rudolf Karl von Frisching (1831–1898), Bankier und schweizerischer Konsul in Frankfurt am Main, der 1868 Maria von Bethmann (1843–1896) heiratete, eine Tochter des Bankiers Moritz Freiherr von Bethmann. Als Berner Residenz baute er sich das Haus im heutigen Theodor-Kocher-Park aus (Kochervilla, heute Haus der Universität Bern, Schlösslistrasse 5). Ein Nachkomme war Simon Moritz Lucien von Frisching (1873–1932), Bankier in Paris. 
Frisching, Hans (I51010)
 
41473 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Frisching_(Patrizierfamilie)

Die Familie von Frisching (dialektal Früschig) ist eine Berner Patrizierfamilie, die seit dem 15. Jahrhundert das Burgerrecht der Stadt Bern besitzt und der Zunftgesellschaft zu Metzgern angehört.

Geschichte
Die Frisching stammen vermutlich aus dem Niedersimmental, wo Mitglieder der Familie im 14. und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als freie Landleute zu Diemtigen, Oeye und Hüsern ansässig waren. 1390 erscheint erstmals der Geistliche Peter Frisching, Kirchherr zu Wahlern, 1393 Leutpriester zu Grafenried, 1400 Chorherr des Klosters Interlaken, 1390–1418 Probst des Augustiner-Chorherrenstifts Därstetten und dann Dekan in der Deutschordens-Kommende zu Köniz. Im Jahr 1393 erscheint er zum ersten Mal als Bürger von Bern. Als Probst von Därstetten siegelte er 1397 mit einem Widder im Wappen.

Kuno Frisching erscheint 1411 als Mitglied des Grossen Rates, Hans (oder Janno), gesessen zu Diemtigen und 1405 Venner des Niedersimmentals, war seit 1441 ebenfalls Bürger zu Bern. Die nachweisbare Stammlinie beginnt mit Peter, 1451 ebenfalls Mitglied des Grossrats, 1474 Auszüger der Zunft zu Schuhmachern in der Schlacht von Erlincourt und 1470 in der Schlacht von Murten, wo er fiel. Laut Udelbuch besass er ein Haus «an der Märitgass sunnenhalb» und versteuerte mit seiner Frau ein Vermögen von 400 Gulden.

Sein Sohn Hans Frisching (I.) war um 1500 Söldnerführer einer Kompanie von Reisläufern in der Lombardei. Dessen Sohn Hans Frisching II. (1486–1559) führte ebenfalls verschiedene Reisläufertruppen und wurde 1536 Landvogt zu Moudon; 1542 gelangte er in den Kleinen Rat der Stadt und Republik Bern. In Lausanne setzte er als Landvogt ab 1546 die Einführung der Reformation durch. 1529 erwarb er in Bern das ehemalige Sässhaus des Klosters Frienisberg, das seither Frisching-Haus hiess, das heutige Béatrice-von-Wattenwyl-Haus. Es war über viele Generationen der Stadtsitz der Patrizierfamilie. 1554 erwarb er die Herrschaft Daillens.

Von 1705 bis 1706 liess der Schultheiss von Bern Samuel Frisching das gotische Frisching-Haus um einen südlich vorgelagerten barocken Trakt mit Gartenterrasse erweitern und die Obergeschosse ebenfalls umbauen. Bereits 1684 hatte er das Schloss Rümligen erworben, das er von einer Burg in ein Barockschloss umwandelte. Schloss Rümligen und das Frisching-Haus gehörten später seinem Enkel Rudolf Emanuel Frisching (1698–1780), der sich 1727 mit Anna Margaretha von Wattenwyl verheiratete. Mit ihm erlosch der Zweig der Frisching von Rümligen, seine einzige Tochter Margarethe Frisching (1773–1813) heiratete 1746 einen Cousin aus dem seit 1719 auf Schloss Wil ansässigen Familienzweig, Johann Rudolf von Frisching (1761–1838), Sohn des Franz Rudolf Frisching. Nach Johann Rudolfs Tod im Jahre 1838 fiel das Schlossgut Rümligen an seine Tochter Alette Sophie Rosine von Frisching und deren Ehegatten Friedrich Ludwig von Wattenwyl. Später kam es in den Besitz ihrer Urenkelin Elisabeth de Meuron.

Ausserdem besass die Familie im 18. und frühen 19. Jahrhundert Schloss Bremgarten und die Campagne Morillon bei Bern.

Die Familie nahm 1783 das Adelsprädikat „von“ an – zusätzlich zu der seit dem Erwerb der Grundherrschaften der Frisching zu Rümligen und der Frisching zu Wyl über dem Widderwappen geführten Adelskrone, nachdem der Grosse Rat ein Dekret erlassen hatte, wonach allen regimentsfähigen geschlechteren von Bern erlaubt und freigestellt sei, das Adelsprädikat zu führen.[1] Damit gehörte sie zu den 16 der regierenden Geschlechter, die bis 1798 dauerhaft davon Gebrauch machten (siehe auch: Patriziat (Bern), Adel in der Schweiz, Adelsrecht in der Schweiz).

Bis in die Gegenwart leben noch namenstragende Nachfahren des Gabriel Rudolf Karl von Frisching (1831–1898), Bankier und schweizerischer Konsul in Frankfurt am Main, der 1868 Maria von Bethmann (1843–1896) heiratete, eine Tochter des Bankiers Moritz Freiherr von Bethmann. Als Berner Residenz baute er sich das Haus im heutigen Theodor-Kocher-Park aus (Kochervilla, heute Haus der Universität Bern, Schlösslistrasse 5). Ein Nachkomme war Simon Moritz Lucien von Frisching (1873–1932), Bankier in Paris. 
Frisching, Anton Niclaus (I51005)
 
41474 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Frisching_(Patrizierfamilie)

Die Familie von Frisching (dialektal Früschig) ist eine Berner Patrizierfamilie, die seit dem 15. Jahrhundert das Burgerrecht der Stadt Bern besitzt und der Zunftgesellschaft zu Metzgern angehört.

Geschichte
Die Frisching stammen vermutlich aus dem Niedersimmental, wo Mitglieder der Familie im 14. und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als freie Landleute zu Diemtigen, Oeye und Hüsern ansässig waren. 1390 erscheint erstmals der Geistliche Peter Frisching, Kirchherr zu Wahlern, 1393 Leutpriester zu Grafenried, 1400 Chorherr des Klosters Interlaken, 1390–1418 Probst des Augustiner-Chorherrenstifts Därstetten und dann Dekan in der Deutschordens-Kommende zu Köniz. Im Jahr 1393 erscheint er zum ersten Mal als Bürger von Bern. Als Probst von Därstetten siegelte er 1397 mit einem Widder im Wappen.

Kuno Frisching erscheint 1411 als Mitglied des Grossen Rates, Hans (oder Janno), gesessen zu Diemtigen und 1405 Venner des Niedersimmentals, war seit 1441 ebenfalls Bürger zu Bern. Die nachweisbare Stammlinie beginnt mit Peter, 1451 ebenfalls Mitglied des Grossrats, 1474 Auszüger der Zunft zu Schuhmachern in der Schlacht von Erlincourt und 1470 in der Schlacht von Murten, wo er fiel. Laut Udelbuch besass er ein Haus «an der Märitgass sunnenhalb» und versteuerte mit seiner Frau ein Vermögen von 400 Gulden.

Sein Sohn Hans Frisching (I.) war um 1500 Söldnerführer einer Kompanie von Reisläufern in der Lombardei. Dessen Sohn Hans Frisching II. (1486–1559) führte ebenfalls verschiedene Reisläufertruppen und wurde 1536 Landvogt zu Moudon; 1542 gelangte er in den Kleinen Rat der Stadt und Republik Bern. In Lausanne setzte er als Landvogt ab 1546 die Einführung der Reformation durch. 1529 erwarb er in Bern das ehemalige Sässhaus des Klosters Frienisberg, das seither Frisching-Haus hiess, das heutige Béatrice-von-Wattenwyl-Haus. Es war über viele Generationen der Stadtsitz der Patrizierfamilie. 1554 erwarb er die Herrschaft Daillens.

Von 1705 bis 1706 liess der Schultheiss von Bern Samuel Frisching das gotische Frisching-Haus um einen südlich vorgelagerten barocken Trakt mit Gartenterrasse erweitern und die Obergeschosse ebenfalls umbauen. Bereits 1684 hatte er das Schloss Rümligen erworben, das er von einer Burg in ein Barockschloss umwandelte. Schloss Rümligen und das Frisching-Haus gehörten später seinem Enkel Rudolf Emanuel Frisching (1698–1780), der sich 1727 mit Anna Margaretha von Wattenwyl verheiratete. Mit ihm erlosch der Zweig der Frisching von Rümligen, seine einzige Tochter Margarethe Frisching (1773–1813) heiratete 1746 einen Cousin aus dem seit 1719 auf Schloss Wil ansässigen Familienzweig, Johann Rudolf von Frisching (1761–1838), Sohn des Franz Rudolf Frisching. Nach Johann Rudolfs Tod im Jahre 1838 fiel das Schlossgut Rümligen an seine Tochter Alette Sophie Rosine von Frisching und deren Ehegatten Friedrich Ludwig von Wattenwyl. Später kam es in den Besitz ihrer Urenkelin Elisabeth de Meuron.

Ausserdem besass die Familie im 18. und frühen 19. Jahrhundert Schloss Bremgarten und die Campagne Morillon bei Bern.

Die Familie nahm 1783 das Adelsprädikat „von“ an – zusätzlich zu der seit dem Erwerb der Grundherrschaften der Frisching zu Rümligen und der Frisching zu Wyl über dem Widderwappen geführten Adelskrone, nachdem der Grosse Rat ein Dekret erlassen hatte, wonach allen regimentsfähigen geschlechteren von Bern erlaubt und freigestellt sei, das Adelsprädikat zu führen.[1] Damit gehörte sie zu den 16 der regierenden Geschlechter, die bis 1798 dauerhaft davon Gebrauch machten (siehe auch: Patriziat (Bern), Adel in der Schweiz, Adelsrecht in der Schweiz).

Bis in die Gegenwart leben noch namenstragende Nachfahren des Gabriel Rudolf Karl von Frisching (1831–1898), Bankier und schweizerischer Konsul in Frankfurt am Main, der 1868 Maria von Bethmann (1843–1896) heiratete, eine Tochter des Bankiers Moritz Freiherr von Bethmann. Als Berner Residenz baute er sich das Haus im heutigen Theodor-Kocher-Park aus (Kochervilla, heute Haus der Universität Bern, Schlösslistrasse 5). Ein Nachkomme war Simon Moritz Lucien von Frisching (1873–1932), Bankier in Paris. 
Frisching, Barbara (I51003)
 
41475 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Frisching_(Patrizierfamilie)

Die Familie von Frisching (dialektal Früschig) ist eine Berner Patrizierfamilie, die seit dem 15. Jahrhundert das Burgerrecht der Stadt Bern besitzt und der Zunftgesellschaft zu Metzgern angehört.

Geschichte
Die Frisching stammen vermutlich aus dem Niedersimmental, wo Mitglieder der Familie im 14. und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als freie Landleute zu Diemtigen, Oeye und Hüsern ansässig waren. 1390 erscheint erstmals der Geistliche Peter Frisching, Kirchherr zu Wahlern, 1393 Leutpriester zu Grafenried, 1400 Chorherr des Klosters Interlaken, 1390–1418 Probst des Augustiner-Chorherrenstifts Därstetten und dann Dekan in der Deutschordens-Kommende zu Köniz. Im Jahr 1393 erscheint er zum ersten Mal als Bürger von Bern. Als Probst von Därstetten siegelte er 1397 mit einem Widder im Wappen.

Kuno Frisching erscheint 1411 als Mitglied des Grossen Rates, Hans (oder Janno), gesessen zu Diemtigen und 1405 Venner des Niedersimmentals, war seit 1441 ebenfalls Bürger zu Bern. Die nachweisbare Stammlinie beginnt mit Peter, 1451 ebenfalls Mitglied des Grossrats, 1474 Auszüger der Zunft zu Schuhmachern in der Schlacht von Erlincourt und 1470 in der Schlacht von Murten, wo er fiel. Laut Udelbuch besass er ein Haus «an der Märitgass sunnenhalb» und versteuerte mit seiner Frau ein Vermögen von 400 Gulden.

Sein Sohn Hans Frisching (I.) war um 1500 Söldnerführer einer Kompanie von Reisläufern in der Lombardei. Dessen Sohn Hans Frisching II. (1486–1559) führte ebenfalls verschiedene Reisläufertruppen und wurde 1536 Landvogt zu Moudon; 1542 gelangte er in den Kleinen Rat der Stadt und Republik Bern. In Lausanne setzte er als Landvogt ab 1546 die Einführung der Reformation durch. 1529 erwarb er in Bern das ehemalige Sässhaus des Klosters Frienisberg, das seither Frisching-Haus hiess, das heutige Béatrice-von-Wattenwyl-Haus. Es war über viele Generationen der Stadtsitz der Patrizierfamilie. 1554 erwarb er die Herrschaft Daillens.

Von 1705 bis 1706 liess der Schultheiss von Bern Samuel Frisching das gotische Frisching-Haus um einen südlich vorgelagerten barocken Trakt mit Gartenterrasse erweitern und die Obergeschosse ebenfalls umbauen. Bereits 1684 hatte er das Schloss Rümligen erworben, das er von einer Burg in ein Barockschloss umwandelte. Schloss Rümligen und das Frisching-Haus gehörten später seinem Enkel Rudolf Emanuel Frisching (1698–1780), der sich 1727 mit Anna Margaretha von Wattenwyl verheiratete. Mit ihm erlosch der Zweig der Frisching von Rümligen, seine einzige Tochter Margarethe Frisching (1773–1813) heiratete 1746 einen Cousin aus dem seit 1719 auf Schloss Wil ansässigen Familienzweig, Johann Rudolf von Frisching (1761–1838), Sohn des Franz Rudolf Frisching. Nach Johann Rudolfs Tod im Jahre 1838 fiel das Schlossgut Rümligen an seine Tochter Alette Sophie Rosine von Frisching und deren Ehegatten Friedrich Ludwig von Wattenwyl. Später kam es in den Besitz ihrer Urenkelin Elisabeth de Meuron.

Ausserdem besass die Familie im 18. und frühen 19. Jahrhundert Schloss Bremgarten und die Campagne Morillon bei Bern.

Die Familie nahm 1783 das Adelsprädikat „von“ an – zusätzlich zu der seit dem Erwerb der Grundherrschaften der Frisching zu Rümligen und der Frisching zu Wyl über dem Widderwappen geführten Adelskrone, nachdem der Grosse Rat ein Dekret erlassen hatte, wonach allen regimentsfähigen geschlechteren von Bern erlaubt und freigestellt sei, das Adelsprädikat zu führen.[1] Damit gehörte sie zu den 16 der regierenden Geschlechter, die bis 1798 dauerhaft davon Gebrauch machten (siehe auch: Patriziat (Bern), Adel in der Schweiz, Adelsrecht in der Schweiz).

Bis in die Gegenwart leben noch namenstragende Nachfahren des Gabriel Rudolf Karl von Frisching (1831–1898), Bankier und schweizerischer Konsul in Frankfurt am Main, der 1868 Maria von Bethmann (1843–1896) heiratete, eine Tochter des Bankiers Moritz Freiherr von Bethmann. Als Berner Residenz baute er sich das Haus im heutigen Theodor-Kocher-Park aus (Kochervilla, heute Haus der Universität Bern, Schlösslistrasse 5). Ein Nachkomme war Simon Moritz Lucien von Frisching (1873–1932), Bankier in Paris. 
von Frisching, Hans (Janno) (I51014)
 
41476 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Frisching_(Patrizierfamilie)

Die Familie von Frisching (dialektal Früschig) ist eine Berner Patrizierfamilie, die seit dem 15. Jahrhundert das Burgerrecht der Stadt Bern besitzt und der Zunftgesellschaft zu Metzgern angehört.

Geschichte
Die Frisching stammen vermutlich aus dem Niedersimmental, wo Mitglieder der Familie im 14. und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als freie Landleute zu Diemtigen, Oeye und Hüsern ansässig waren. 1390 erscheint erstmals der Geistliche Peter Frisching, Kirchherr zu Wahlern, 1393 Leutpriester zu Grafenried, 1400 Chorherr des Klosters Interlaken, 1390–1418 Probst des Augustiner-Chorherrenstifts Därstetten und dann Dekan in der Deutschordens-Kommende zu Köniz. Im Jahr 1393 erscheint er zum ersten Mal als Bürger von Bern. Als Probst von Därstetten siegelte er 1397 mit einem Widder im Wappen.

Kuno Frisching erscheint 1411 als Mitglied des Grossen Rates, Hans (oder Janno), gesessen zu Diemtigen und 1405 Venner des Niedersimmentals, war seit 1441 ebenfalls Bürger zu Bern. Die nachweisbare Stammlinie beginnt mit Peter, 1451 ebenfalls Mitglied des Grossrats, 1474 Auszüger der Zunft zu Schuhmachern in der Schlacht von Erlincourt und 1470 in der Schlacht von Murten, wo er fiel. Laut Udelbuch besass er ein Haus «an der Märitgass sunnenhalb» und versteuerte mit seiner Frau ein Vermögen von 400 Gulden.

Sein Sohn Hans Frisching (I.) war um 1500 Söldnerführer einer Kompanie von Reisläufern in der Lombardei. Dessen Sohn Hans Frisching II. (1486–1559) führte ebenfalls verschiedene Reisläufertruppen und wurde 1536 Landvogt zu Moudon; 1542 gelangte er in den Kleinen Rat der Stadt und Republik Bern. In Lausanne setzte er als Landvogt ab 1546 die Einführung der Reformation durch. 1529 erwarb er in Bern das ehemalige Sässhaus des Klosters Frienisberg, das seither Frisching-Haus hiess, das heutige Béatrice-von-Wattenwyl-Haus. Es war über viele Generationen der Stadtsitz der Patrizierfamilie. 1554 erwarb er die Herrschaft Daillens.

Von 1705 bis 1706 liess der Schultheiss von Bern Samuel Frisching das gotische Frisching-Haus um einen südlich vorgelagerten barocken Trakt mit Gartenterrasse erweitern und die Obergeschosse ebenfalls umbauen. Bereits 1684 hatte er das Schloss Rümligen erworben, das er von einer Burg in ein Barockschloss umwandelte. Schloss Rümligen und das Frisching-Haus gehörten später seinem Enkel Rudolf Emanuel Frisching (1698–1780), der sich 1727 mit Anna Margaretha von Wattenwyl verheiratete. Mit ihm erlosch der Zweig der Frisching von Rümligen, seine einzige Tochter Margarethe Frisching (1773–1813) heiratete 1746 einen Cousin aus dem seit 1719 auf Schloss Wil ansässigen Familienzweig, Johann Rudolf von Frisching (1761–1838), Sohn des Franz Rudolf Frisching. Nach Johann Rudolfs Tod im Jahre 1838 fiel das Schlossgut Rümligen an seine Tochter Alette Sophie Rosine von Frisching und deren Ehegatten Friedrich Ludwig von Wattenwyl. Später kam es in den Besitz ihrer Urenkelin Elisabeth de Meuron.

Ausserdem besass die Familie im 18. und frühen 19. Jahrhundert Schloss Bremgarten und die Campagne Morillon bei Bern.

Die Familie nahm 1783 das Adelsprädikat „von“ an – zusätzlich zu der seit dem Erwerb der Grundherrschaften der Frisching zu Rümligen und der Frisching zu Wyl über dem Widderwappen geführten Adelskrone, nachdem der Grosse Rat ein Dekret erlassen hatte, wonach allen regimentsfähigen geschlechteren von Bern erlaubt und freigestellt sei, das Adelsprädikat zu führen.[1] Damit gehörte sie zu den 16 der regierenden Geschlechter, die bis 1798 dauerhaft davon Gebrauch machten (siehe auch: Patriziat (Bern), Adel in der Schweiz, Adelsrecht in der Schweiz).

Bis in die Gegenwart leben noch namenstragende Nachfahren des Gabriel Rudolf Karl von Frisching (1831–1898), Bankier und schweizerischer Konsul in Frankfurt am Main, der 1868 Maria von Bethmann (1843–1896) heiratete, eine Tochter des Bankiers Moritz Freiherr von Bethmann. Als Berner Residenz baute er sich das Haus im heutigen Theodor-Kocher-Park aus (Kochervilla, heute Haus der Universität Bern, Schlösslistrasse 5). Ein Nachkomme war Simon Moritz Lucien von Frisching (1873–1932), Bankier in Paris. 
Frisching, Peter (I51017)
 
41477 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Frisching_(Patrizierfamilie)

Die Familie von Frisching (dialektal Früschig) ist eine Berner Patrizierfamilie, die seit dem 15. Jahrhundert das Burgerrecht der Stadt Bern besitzt und der Zunftgesellschaft zu Metzgern angehört.

Geschichte
Die Frisching stammen vermutlich aus dem Niedersimmental, wo Mitglieder der Familie im 14. und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als freie Landleute zu Diemtigen, Oeye und Hüsern ansässig waren. 1390 erscheint erstmals der Geistliche Peter Frisching, Kirchherr zu Wahlern, 1393 Leutpriester zu Grafenried, 1400 Chorherr des Klosters Interlaken, 1390–1418 Probst des Augustiner-Chorherrenstifts Därstetten und dann Dekan in der Deutschordens-Kommende zu Köniz. Im Jahr 1393 erscheint er zum ersten Mal als Bürger von Bern. Als Probst von Därstetten siegelte er 1397 mit einem Widder im Wappen.

Kuno Frisching erscheint 1411 als Mitglied des Grossen Rates, Hans (oder Janno), gesessen zu Diemtigen und 1405 Venner des Niedersimmentals, war seit 1441 ebenfalls Bürger zu Bern. Die nachweisbare Stammlinie beginnt mit Peter, 1451 ebenfalls Mitglied des Grossrats, 1474 Auszüger der Zunft zu Schuhmachern in der Schlacht von Erlincourt und 1470 in der Schlacht von Murten, wo er fiel. Laut Udelbuch besass er ein Haus «an der Märitgass sunnenhalb» und versteuerte mit seiner Frau ein Vermögen von 400 Gulden.

Sein Sohn Hans Frisching (I.) war um 1500 Söldnerführer einer Kompanie von Reisläufern in der Lombardei. Dessen Sohn Hans Frisching II. (1486–1559) führte ebenfalls verschiedene Reisläufertruppen und wurde 1536 Landvogt zu Moudon; 1542 gelangte er in den Kleinen Rat der Stadt und Republik Bern. In Lausanne setzte er als Landvogt ab 1546 die Einführung der Reformation durch. 1529 erwarb er in Bern das ehemalige Sässhaus des Klosters Frienisberg, das seither Frisching-Haus hiess, das heutige Béatrice-von-Wattenwyl-Haus. Es war über viele Generationen der Stadtsitz der Patrizierfamilie. 1554 erwarb er die Herrschaft Daillens.

Von 1705 bis 1706 liess der Schultheiss von Bern Samuel Frisching das gotische Frisching-Haus um einen südlich vorgelagerten barocken Trakt mit Gartenterrasse erweitern und die Obergeschosse ebenfalls umbauen. Bereits 1684 hatte er das Schloss Rümligen erworben, das er von einer Burg in ein Barockschloss umwandelte. Schloss Rümligen und das Frisching-Haus gehörten später seinem Enkel Rudolf Emanuel Frisching (1698–1780), der sich 1727 mit Anna Margaretha von Wattenwyl verheiratete. Mit ihm erlosch der Zweig der Frisching von Rümligen, seine einzige Tochter Margarethe Frisching (1773–1813) heiratete 1746 einen Cousin aus dem seit 1719 auf Schloss Wil ansässigen Familienzweig, Johann Rudolf von Frisching (1761–1838), Sohn des Franz Rudolf Frisching. Nach Johann Rudolfs Tod im Jahre 1838 fiel das Schlossgut Rümligen an seine Tochter Alette Sophie Rosine von Frisching und deren Ehegatten Friedrich Ludwig von Wattenwyl. Später kam es in den Besitz ihrer Urenkelin Elisabeth de Meuron.

Ausserdem besass die Familie im 18. und frühen 19. Jahrhundert Schloss Bremgarten und die Campagne Morillon bei Bern.

Die Familie nahm 1783 das Adelsprädikat „von“ an – zusätzlich zu der seit dem Erwerb der Grundherrschaften der Frisching zu Rümligen und der Frisching zu Wyl über dem Widderwappen geführten Adelskrone, nachdem der Grosse Rat ein Dekret erlassen hatte, wonach allen regimentsfähigen geschlechteren von Bern erlaubt und freigestellt sei, das Adelsprädikat zu führen.[1] Damit gehörte sie zu den 16 der regierenden Geschlechter, die bis 1798 dauerhaft davon Gebrauch machten (siehe auch: Patriziat (Bern), Adel in der Schweiz, Adelsrecht in der Schweiz).

Bis in die Gegenwart leben noch namenstragende Nachfahren des Gabriel Rudolf Karl von Frisching (1831–1898), Bankier und schweizerischer Konsul in Frankfurt am Main, der 1868 Maria von Bethmann (1843–1896) heiratete, eine Tochter des Bankiers Moritz Freiherr von Bethmann. Als Berner Residenz baute er sich das Haus im heutigen Theodor-Kocher-Park aus (Kochervilla, heute Haus der Universität Bern, Schlösslistrasse 5). Ein Nachkomme war Simon Moritz Lucien von Frisching (1873–1932), Bankier in Paris. 
Frisching, Kuno (I51018)
 
41478 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Frisching_(Patrizierfamilie)

Die Familie von Frisching (dialektal Früschig) ist eine Berner Patrizierfamilie, die seit dem 15. Jahrhundert das Burgerrecht der Stadt Bern besitzt und der Zunftgesellschaft zu Metzgern angehört.

Geschichte
Die Frisching stammen vermutlich aus dem Niedersimmental, wo Mitglieder der Familie im 14. und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als freie Landleute zu Diemtigen, Oeye und Hüsern ansässig waren. 1390 erscheint erstmals der Geistliche Peter Frisching, Kirchherr zu Wahlern, 1393 Leutpriester zu Grafenried, 1400 Chorherr des Klosters Interlaken, 1390–1418 Probst des Augustiner-Chorherrenstifts Därstetten und dann Dekan in der Deutschordens-Kommende zu Köniz. Im Jahr 1393 erscheint er zum ersten Mal als Bürger von Bern. Als Probst von Därstetten siegelte er 1397 mit einem Widder im Wappen.

Kuno Frisching erscheint 1411 als Mitglied des Grossen Rates, Hans (oder Janno), gesessen zu Diemtigen und 1405 Venner des Niedersimmentals, war seit 1441 ebenfalls Bürger zu Bern. Die nachweisbare Stammlinie beginnt mit Peter, 1451 ebenfalls Mitglied des Grossrats, 1474 Auszüger der Zunft zu Schuhmachern in der Schlacht von Erlincourt und 1470 in der Schlacht von Murten, wo er fiel. Laut Udelbuch besass er ein Haus «an der Märitgass sunnenhalb» und versteuerte mit seiner Frau ein Vermögen von 400 Gulden.

Sein Sohn Hans Frisching (I.) war um 1500 Söldnerführer einer Kompanie von Reisläufern in der Lombardei. Dessen Sohn Hans Frisching II. (1486–1559) führte ebenfalls verschiedene Reisläufertruppen und wurde 1536 Landvogt zu Moudon; 1542 gelangte er in den Kleinen Rat der Stadt und Republik Bern. In Lausanne setzte er als Landvogt ab 1546 die Einführung der Reformation durch. 1529 erwarb er in Bern das ehemalige Sässhaus des Klosters Frienisberg, das seither Frisching-Haus hiess, das heutige Béatrice-von-Wattenwyl-Haus. Es war über viele Generationen der Stadtsitz der Patrizierfamilie. 1554 erwarb er die Herrschaft Daillens.

Von 1705 bis 1706 liess der Schultheiss von Bern Samuel Frisching das gotische Frisching-Haus um einen südlich vorgelagerten barocken Trakt mit Gartenterrasse erweitern und die Obergeschosse ebenfalls umbauen. Bereits 1684 hatte er das Schloss Rümligen erworben, das er von einer Burg in ein Barockschloss umwandelte. Schloss Rümligen und das Frisching-Haus gehörten später seinem Enkel Rudolf Emanuel Frisching (1698–1780), der sich 1727 mit Anna Margaretha von Wattenwyl verheiratete. Mit ihm erlosch der Zweig der Frisching von Rümligen, seine einzige Tochter Margarethe Frisching (1773–1813) heiratete 1746 einen Cousin aus dem seit 1719 auf Schloss Wil ansässigen Familienzweig, Johann Rudolf von Frisching (1761–1838), Sohn des Franz Rudolf Frisching. Nach Johann Rudolfs Tod im Jahre 1838 fiel das Schlossgut Rümligen an seine Tochter Alette Sophie Rosine von Frisching und deren Ehegatten Friedrich Ludwig von Wattenwyl. Später kam es in den Besitz ihrer Urenkelin Elisabeth de Meuron.

Ausserdem besass die Familie im 18. und frühen 19. Jahrhundert Schloss Bremgarten und die Campagne Morillon bei Bern.

Die Familie nahm 1783 das Adelsprädikat „von“ an – zusätzlich zu der seit dem Erwerb der Grundherrschaften der Frisching zu Rümligen und der Frisching zu Wyl über dem Widderwappen geführten Adelskrone, nachdem der Grosse Rat ein Dekret erlassen hatte, wonach allen regimentsfähigen geschlechteren von Bern erlaubt und freigestellt sei, das Adelsprädikat zu führen.[1] Damit gehörte sie zu den 16 der regierenden Geschlechter, die bis 1798 dauerhaft davon Gebrauch machten (siehe auch: Patriziat (Bern), Adel in der Schweiz, Adelsrecht in der Schweiz).

Bis in die Gegenwart leben noch namenstragende Nachfahren des Gabriel Rudolf Karl von Frisching (1831–1898), Bankier und schweizerischer Konsul in Frankfurt am Main, der 1868 Maria von Bethmann (1843–1896) heiratete, eine Tochter des Bankiers Moritz Freiherr von Bethmann. Als Berner Residenz baute er sich das Haus im heutigen Theodor-Kocher-Park aus (Kochervilla, heute Haus der Universität Bern, Schlösslistrasse 5). Ein Nachkomme war Simon Moritz Lucien von Frisching (1873–1932), Bankier in Paris. 
Frisching, Katharina (I51036)
 
41479 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulko_(Jerusalem) (Okt 2017)

Fulko von Jerusalem beziehungsweise Fulko V. von Anjou (franz.: Foulques; eng.: Fulk; * 1092; † 13. November 1143 in Akkon), genannt der Jüngere (le Jeune), war Graf von Anjou, Tours und Maine aus dem Haus Château-Landon. Von 1131 bis 1143 war er König des Kreuzfahrerstaates von Jerusalem. Er war der jüngste Sohn des Grafen Fulko IV. des Zänkers († 1109) und dessen fünfter Ehefrau Bertrada von Montfort, welche als Geliebte des Königs Philipp I. von Frankreich zu hohem politischen Einfluss gelangte.

Graf von Anjou
Fulko trat nach dem Tod seines Vaters 1109 dessen Erbe in Anjou und Tours an und unterwarf jene Vasallen, welche noch mehrmals gegen seinen unbeliebten Vater revoltiert hatten. Gegen seinen nördlichen Nachbarn, den Normannen Heinrich Beauclercc, führte er den seit Generationen andauernden Konflikt um die Grafschaft Maine fort, mit deren Erbin Fulko seit 1109 verheiratet war. Zu diesem Zweck suchte er ein enges Zusammengehen mit König Ludwig VI. den er in den Jahren 1116 bis 1118 gegen die aufständischen Barone der Île de France und Theobald II. von Blois-Champagne unterstützte.
Zusammen unterstützten sie 1118 die revoltierenden Barone der Normandie sowie den Prätendenten Wilhelm Clito, gegen Heinrich Beauclerc. Nachdem dieser jedoch bis 1119 seine Herrschaft in der Normandie wiederherstellen und König Ludwig und Clito bei Brenneville (Brémule) schlagen konnte, wechselte Fulko die Seiten. Denn in seinem Bestreben, die Koalition seiner Gegner zu sprengen, war Heinrich bereit, ihm große Zugeständnisse zu machen. So verzichtete Heinrich zugunsten Fulkos auf jegliche Ansprüche auf das Maine, welches nun unumstritten Fulko gehören sollte. Die Grafschaften Anjou, Tours und Maine (zusammen auch Grand-Anjou genannt) ordnete Fulko einer straffen und effektiven Verwaltung unter, gemeinsam sollten sie den Kern des Angevinischen Reichs seiner Nachkommen bilden.
Der zwischen Normannen und Angevinern geschlossene Friede wurde zudem durch die Hochzeit von Fulkos Tochter Alice (Isabelle) mit Heinrichs Erben William Ætheling gefestigt. Dieser Friede sollte auch den frühen Tod des Atheling nach dem Untergang des weißen Schiffs 1120 überdauern und mündete schließlich 1128 in den folgenschweren Ehebund der Erbtochter Heinrichs, Mathilde (Maud), mit Fulkos Erbsohn Gottfried.

König von Jerusalem
Schon 1120 besuchte Fulko ein erstes Mal das Heilige Land, wo er ein enger Freund des Ordens der Tempelritter wurde, den er nach seiner Rückkehr in Frankreich finanziell unterstützte.
König Balduin II. von Jerusalem sandte im Jahr 1127 eine Gesandtschaft nach Frankreich, die dort nach einem geeigneten Ehemann für seine älteste Tochter und Erbin Melisende Ausschau halten sollte. Die Wahl fiel auf den verwitweten Grafen von Anjnjou. Nachdem man ihm die Krone von Jerusalem anbot, erklärte er sich bereit, aufs Neue und für immer in das Heilige Land zu ziehen und überließ sein geordnetes Erbe seinem ältesten Sohn. Die Heirat mit Melisende 1129 brachte ihm die Städte Akkon und Tyrus als Mitgift in die Ehe ein.
1131 starb König Balduin II., und Fulko wurde gemeinsam mit seiner Frau am 14. September 1131 [1] zum König von Jerusalem gekrönt. Gleich zu Beginn seiner Herrschaft musste er sich gegen aufbegehrende Vasallen durchsetzen. Seine Schwägerin Alice versuchte die Herrschaft über das Fürstentum Antiochia zu gewinnen, doch Fulko konnte sich gegen ihren Mitstreiter Pons von Tripolis militärisch behaupten und sicherte sich die Herrschaft über Antiochia. Als Vormund der Fürstin Konstanze vermittelte er deren Ehe mit dem ebenfalls zugereisten Raimund von Poitiers. 1134 revoltierten der Graf von Jaffa, Hugo II. von Le Puiset, und der Fürst von Oultrejordain, Roman von Le Puy, gegen Fulko. Hugo verbündete sich dabei sogar mit Ägypten, doch konnte sich Fulko dennoch gegen ihn behaupten.
Die größte Herausforderung für Fulko war das Erstarken des Atabegs Zengi von Mosul. 1137 wurde Fulko bei Barin geschlagen; er verbündete sich daraufhin mit dem Wesir von Damaskus, der ebenfalls von Zengi bedroht wurde, und war daraufhin in der LLage, die Festung Banias im Norden des Sees Genezareth zu erobern. Auch stärkte er sein Reich im Süden: Sein Mundschenk Paganus baute die Festung von Kerak, im Süden des Toten Meeres, und half den Kreuzrittern den Zugang zum Roten Meer zu öffnen. Im Südwesten ließ Fulko Blanche Garde, Ibelin und andere Festungen bauen, um die Macht der ägyptischen Burg von Askalon zu brechen.

1137 und 1142 kam der byzantinische Kaiser Johannes II. Komnenos nach Syrien, um die byzantinische Herrschaft über die Kreuzfahrerstaaten zu erlangen. Johannes’ Ankunft wurde von Fulko ignoriert, der auch eine Einladung zurückwies, Johannes in Jerusalem zu treffen.

Fulko starb am 13. November 1143 in Akkon an den Folgen eines Jagdunfalls und wurde in der Grabeskirche in Jerusalem bestattet. Da sein ältester Sohn aus zweiter Ehe noch unmündig war, übernahm seine Witwe Melisende die Regierung über das Kreuzfahrerkönigreich.

Der Geschichtsschreiber Wilhelm von Tyrus beschreibt Fulko als fähigen Soldaten und Politiker, der sowohl das Königreich als auch die Kirche verteidigte und die Politik seiner Vorgänger Balduin I. und Balduin II. fortsetzte. Wilhelm spürte, dass Fulkos Hauptfehler seine Passivität gegenüber den Angriffen Zengis im Norden war, die im Fall Edessas im Jahr 1144 ihren Höhepunkt fanden. 
von Anjou-Château-Landon (Jerusalem), Graf Fulko V. (I7156)
 
41480 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulko_III._(Anjou)

Fulko III. (franz.: Foulques, eng.: Fulk; * 972; † 21. Juni 1040 in Metz), nach seinem Tod Nerra oder der Schwarze genannt, war von 987 bis zu seinem Tod ein Graf von Anjou. Er entstammte dem ersten Haus von Anjou und war ein Sohn des Grafen Gottfried I. Graujacke (Geoffroy Grisegonelle) und dessen Ehefrau Adele von Vermandois († 974), Tochter des Grafen Robert von Meaux-Troyes.

Leben
Fulko befand sich fast die gesamte Zeit seiner Herrschaft in militärischen Auseinandersetzungen mit seinen Nachbarn, welche zunächst den Tod seines Vaters zu nutzen suchten, um den von diesem erweiterten Einfluss Anjous im Westen Frankreichs zu beseitigen. Besonders der bretonische Graf von Rennes, Conan der Krumme, brachte das Anjou dabei in Bedrängnis. Im Jahr 990 eroberte Conan die von Anjou kontrollierte Grafschaft Nantes und nahm den Herzogstitel an. Fulko zog umgehend mit einem Heer in die Bretagne und siegte in der zweiten Schlacht von Conquereuil (992) über Bretonen und Normannen, Conan wurde im Kampf getötet.

Im Westen dadurch von einer Bedrohung befreit, wandte sich Fulko, eng im Bunde mit den kapetingischen Königen, gegen seinen östlichen Rivalen Odo I. von Blois. Diesen hatte Fulko bereits 990 angegriffen, indem er Saumur, Chinon und Blois brandschatzte, doch wurde er von Odos Gefolgsmann Gelduin von Saumur, welcher „Fuyons, der Teufel von Saumur“ genannt wurde, zurückgedrängt. Odo schlug im Winter 995 zurück, belagerte Fulkos Burg Langeais und konnte erst nach einer Intervention König Hugo Capets vertrieben werden. Nachdem Odo I. von Blois 996 starb, nutzte Fulko die Situation und überfiel erneut die Touraine, doch Odos Witwe Bertha heiratete noch im selben Jahr den neuen König Robert II. und bewog diesen, zugunsten ihrer Söhne aus erster Ehe Partei zu ergreifen, worauf Fulko seine Eroberungen wieder fallen lassen musste. Im Gegenzug nutzte Gelduin von Saumur Fulkos Abwesenheit während seiner ersten Pilgerreise 1002–1003, um dessen Land zu verwüsten und um die Burg Pontlevoy zu errichten, inmitten Fulkos Einflussgebiet in der Touraine.

Danach kam es zu einem länger andauernden Frieden zwischen Anjou und den Blois, den Fulko für einen intensiven Burgenbau (u. a. Loches, Montbazon, Montrichard, Montrésor) und eine weitere Pilgerreise (1008) nutzte. Die war nötig, weil Fulko kurz zuvor von Bischof Fulbert von Chartres exkommuniziert worden war, weil er den Pfalzgrafen Hugo von Beauvais, der ein Parteigänger von Blois war, während einer königlichen Jagdgesellschaft vor den Augen des Königs ermordet hatte. Diese erneute Abwesenheit nahm nun Odo II. von Blois zum Anlass eines erneuten Angriffes auf Fulkos Burgen in der Touraine, doch Fulko nahm sofort nach seiner Rückkehr den Kampf auf. In der Schlacht bei Pontlevoy (1016) entging Fulko nur knapp einer Niederlage und konnte erst nach dem Eingreifen des Grafen Herbert I. Wachhund von Maine den Odo zur Flucht nötigen. Alle gefangengenommenen Feinde ließ er erschlagen. 1026 griff Fulko selbst seinen Rivalen an und eroberte nach einem Nachtmarsch und kurzem Kampf dessen mächtige Burg Saumur, deren zugehörige Stadt er niederbrennen ließ. Dabei soll er auf einem Grabhügel stehend gerufen haben: „Heiliger Florentius, lass sie verbrennen. Ich werde dir ein besseres Heim in Angers bauen.“ Als aber die Überführung der Reliquie des Heiligen nach Angers Schwierigkeiten bereitete, erklärte er ihn zum Bauerntölpel, der seiner Stadt nicht anstehe, und sandte die Überreste zurück nach Saumur.

In den Jahren 1031 bis 1033 war Fulko dem König Heinrich I. ein Rückhalt während der Opposition der Königin Konstanze und deren jüngerer Söhne, die sich mit Odo von Blois verbündet hatten, und belagerte dabei Sens. Gemeinsam mit dem Normannenherzog Robert dem Prächtigen begab sich Fulko 1034 auf seine dritte Reise nach Palästina, die Macht in Angers übernahm stellvertretend für ihn sein Sohn. Diesen konnte Fulko nach seiner Rückkehr erst mit Gewalt zur Aufgabe der Regentschaft zwingen, nachdem sich Gottfried zunächst geweigert hatte. Danach befehdete Fulko weiterhin seinen Rivalen Odo von Blois und eroberte die Burg Saint-Aignan, deren Burgherr Gottfried von Donzy er gefangen nahm und später hinrichten ließ.

Fulko starb am 21. Juni 1040 in Metz, nachdem er sich auf seine vierte Pilgerreise begeben hatte.

Neben seinen kriegerischen Aktivitäten war Fulko ein bedeutender Bauherr. Von 987 bis 1040, seiner Regierungszeit, ließ er mehr als hundert Burgen, Donjons und Klöster errichten, darunter 1007 die Abtei von Beaulieu-lès-Loches (Belli Locus), in der er bestattet wurde, oder die 1020 gestiftete Abtei von Saint-Nicolas bei Angers. Viele der Klostergründungen folgten auf gewaltsame Übergriffe gegen die Kirche. Weiterhin unterstützte er den Bau der Kathedrale von Angers.

Der Schwarze
Fulko war bekannt für seine gewalttätige Natur, in der ihm allerdings viele seiner Zeitgenossen in nichts nachstanden, ebenso wie für seine Bußfertigkeit, die ihn zu vier Pilgerfahrten in das Heilige Land (1002, 1008, 1034, 1040) veranlasste.

Erdoes schreibt: „Fulko von Anjou, Plünderer, Mörder, Räuber und Meineidiger, ein wirklich schrecklicher Charakter von teuflischer Grausamkeit, gründete nicht nur eine, sondern zwei große Abteien. Dieser Fulko war angefüllt mit grenzenloser Leidenschaft, ein extremes Temperament. Wann immer er die geringste Unstimmigkeit mit einem Nachbarn hatte, fiel er in dessen Land ein, verwüstend, plündernd, vergewaltigend und tötend, nichts konnte ihn aufhalten, am wenigsten die Gebote Gottes.“

Fulko schreckte vor keiner Grausamkeit zurück, bekannt machte ihn dabei das Schicksal seiner ersten Ehefrau Elisabeth, welches in der Chronico Monasterii Sancti Albini Andegavensis überliefert wurde. Elisabeth war eine Tochter des Grafen Burchard I. des Ehrwürdigen von Vendôme, der durch diese Ehe Fulko als Bündnispartner gegen den gemeinsamen Feind Blois gewinnen wollte. Elisabeth gebar ihrem Mann eine Tochter, doch Fulko hatte sich einen Sohn gewünscht. Im Glauben, Elisabeth könne ihm keinen Stammhalter schenken, betrieb er ihre Verstoßung. Um für eine neue Ehe frei zu werden, bezichtigte Fulko seine Ehefrau des Ehebruchs mit einem Ziegenhirten und erkannte die Tochter als Elisabeths Bastard an. Doch statt auf einen kirchlichen Dispens für eine Scheidung zu warten, nahm Nerra sich selbst der Angelegenheit an und ließ Elisabeth in ihrem Hochzeitskleid vor der Bevölkerung von Angers verbrennen. Wenige Tage danach wurde die Stadt selbst von einer Feuersbrunst zerstört. Das Volk wie auch der Graf sahen darin eine Strafe Gottes, nach der sich Fulko ein erstes Mal auf eine Pilgerreise nach Jerusalem begab.

„Vom Teufel kamen sie – zum Teufel werden sie zurückkehren…“, so urteilte einst der normanno-walisische Chronist Giraldus Cambrensis über die von Fulko dem Schwarzen abstammende Dynastie Plantagenet. Gerald überlieferte die Legende, wonach die Plantagenets von einer Frau Fulkos abstammten, die sich bei ihrem Mann darin verdächtig machte, dass sie stets den Besuch der heiligen Messe mied. Als Fulko sie zu einem Kirchgang zwingen wollte, ergriff sie ihre zwei Söhne und flog mit ihnen aus einem Fenster der Kirche davon. Richard Löwenherz selbst bediente sich seit etwa 1175 dieser Legende: „Wen wundert es, wenn wir nicht die natürlichen Empfindungen des Menschengeschlechtes haben,…, wir kommen vom Teufel und wir müssen wieder zurück zum Teufel.“[1] Spätere Versionen dieser Erzählung wurden mit der Sage von der Fee Melusine verwoben.[2]

Neben der Titulierung als Consul verglich der Autor der Gesta Ambaziensium Dominorum (Taten der Herren von Amboise) Fulko mit dem römischen Diktator Gaius Iulius Caesar, indem er Fulko in einer Interpretation von Sallusts Coniuratione Catilinae als „den anderen Caesar“ bezeichnete. Dabei wird ihm sein langjähriger Rivale Odo II. von Blois als Cato der Jüngere gegenübergestellt.

(Nov 2018) 
von Anjou, Graf Fulko III. (I7198)
 
41481 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulko_IV._(Anjou) (Nov 2018)

Fulko IV. (franz.: Foulque, engl.: Fulk; * 1043; † 14. April 1109), genannt der Zänker (le Réchin) oder auch der Griesgram, war von 1068 bis zu seinem Tod ein Graf von Anjou und Tours, aus dem Haus Château-Landon. Er war der jüngere Sohn des Grafen Gottfried Ferréol von Gâtinais († 1042/45) und dessen Ehefrau Ermengarde von Anjou († 1076), Tochter des Grafen Fulko III. Nerra von Anjou († 1040).

Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Gottfried dem Bärtigen trat Fulko in den Dienst seines Onkels mütterlicherseits Graf Gottfried II. Martel von Anjou, von dem Fulko 1060 zu einem Ritter geschlagen wurde. Nachdem der Onkel wenig später starb, übernahm Gottfried der Bärtige dessen umfangreiches Erbe, Fulko betraute er mit der Regierung über die aquitanische Saintonge. Gemeinsam wehrten sie 1062 einen Angriff des Herzogs Wilhelm VIII. von Aquitanien auf dieses Gebiet ab.
Bald lag Fulko im Streit mit seinem Bruder, der sich um den Besitz der bedeutenden Burg von Saumur entzündet hatte. Nachdem Gottfried 1067 exkommuniziert worden war, erhob sich Fulko gegen seinen Bruder und setzte ihn gefangen, musste ihn aber auf Druck der Kirche wieder freilassen. Die beiden Brüder begannen bald ihre Auseinandersetzung aufs Neue, und im Jahr darauf gelang es Fulko nach einem Kampf bei Brissac-Quincé ein weiteres Mal, seinen Bruder gefangen zu setzen, diesmal auf Dauer.

Im Gegensatz zu seinen machtvollen Vorfahren war Fulkos Herrschaft wenig glanzvoll. Wesentliche Teile des Besitzes mussten aufgrund von Gottfrieds schwacher Regierung und dem folgenden Bruderkrieg aufgegeben werden: Die Saintonge ging an den Hererzog von Aquitanien verloren, ebenso das väterliche Gâtinais, welches an König Philipp I. abgetreten werden musste um ihn zu besänftigen. Weiterhin musste Fulko viel Kraft aufwenden, um die Herrschaft über seine eigenen Barone, die sich mehrmals gegen ihn erhoben, aufrechtzuerhalten. Zu ihnen gehörte auch Fulkos ältester Sohn Gottfried, der 1103 Angers einnahm und seinen Vater zwang, ihn an der Regentschaft zu beteiligen.
Ein enges Bündnis ging Fulko mit den Herzögen der Bretagne im Kampf um die Vorherrschaft im Maine gegen die Herzöge der Normandie ein. Dort konnte er seinen Einfluss stärken, nachdem er 1069 den Grafen Hugo V. gegen Robert Kurzhose unterstützte und dabei 1071 ein erstes Mal La Flèche belagerte und 1072 Le Mans eroberte, im Gegenzug zog Roberts Vater Wilhelm der Eroberer mit einem Heer aus England über den Kanal und eroberte im März 1073 Le Mans zurück. 1076 unterstützte Fulko die Bretonen bei der Verteidigung von Dol gegen Wilhelm, der dort eine seiner wenigen Niederlagen hinnehmen musste. Im Maine belagerte Fulko 1081 La Flèche ein zweites Mal, wodurch er Wilhelm ein weiteres Mal über den Kanal nötigte. 1093 unterstützte Fulko den ihm nahestehenden Elias de La Flèche, der sich während der Abwesenheit Roberts Kurzhose im ersten Kreuzzug als Graf in Maine durchsetzen konnte.

Im Jahr 1096 schrieb Fulko eine unvollständig gebliebene Geschichte des Anjou und seiner Herrscher (Fragmentum Historiae Andegavensis), wobei seine Autorschaft und die Authentizität des Werkes umstritten sind. Falls er es selbst schrieb, ist es eines der ersten mittelalterlichen historischen Werke, die von einem Laien geschrieben wurde. 
von Anjou-Château-Landon, Graf Fulko IV. (I7173)
 
41482 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Fugger (Sep 2023)

Früh stand fest, dass Georg Kaufmann werden würde. Im Jahre 1486 heirateten er und Regina Imhoff, eine Nürnberger Patrizierstochter. Im Jahre 1488 wurde der Sohn Markus (Marx) geboren, ein Jahr später folgte der Sohn Raymund. Dieser sollte der Stammvater der später gräflichen Fugger-Linien „von Kirchberg“ und „von Weißenhorn“ werden. Der im Jahre 1493 geborene Sohn Anton, der spätere Chef des Familienunternehmens und Nachfolger Jakob Fuggers des Reichen, wurde der Stammvater der später fürstlichen Fugger-Linien „von Glött“ und von „Babenhausen“. Georg Fugger ist somit der Ahnherr aller heute lebenden Angehörigen des Hauses „Fugger von der Lilie“. Die Firma „Ulrich Fugger und seine Gesellschaft“ wurde die erste „offene Handelsgesellschaft“ in Europa und änderte bald den Namen in „Ulrich Fugger und Gebrüder von Augsburg“ um. An ihr waren Ulrich (Leiter des Stammhauses in Augsburg), Georg (Leiter der Nürnberger Filiale) und Jakob (Ausbau der internationalen Beziehungen) beteiligt. Allein im Jahr 1494 machte die Firma einen Gewinn von über 54.000 Gulden. Zu dieser Zeit bestand auch noch die andere Fugger-Firma, die der „Fugger vom Reh“, die kurze Zeit später bankrottgehen sollte. 
Fugger (Lilie), Georg (I42819)
 
41483 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Komnenos_(Trapezunt) (Sep 2023)

Im Jahre 1266 folgte er seinem Halbbruder Andronikos II. auf den Thron. Als er sich 1280 mit seiner Armee auf einem seiner Feldzüge gegen die Turkmenen in die Berge des Taurus begab, wurde er von seinen eigenen Edelleuten verraten. Diese stellten sich bei einem plötzlichen Angriff der Feinde auf Georgs Truppen nicht zum Kampf, sondern wandten sich zur Flucht. Sie überließen Georg, der geschlagen zurückblieb, den Turkmenen, welche ihn in die Gefangenschaft führten. Sein jüngerer Bruder Johannes II. nutzte die Abwesenheit Georgs sogleich aus, um diesen als Kaiser abzusetzen und sich selbst als Nachfolger zu installieren.

Georg wurde 1284 von den Turkmenen aus der Gefangenschaft entlassen. Da den Turkmenen bekannt war, dass Georg in Trapezunt noch auf eine Anhängerschaft unter unzufriedenen Adeligen zählen konnte, erhofften sie sich, dass dieser Schritt wegen des zu erwartenden Kampfes zwischen Georg und Johannes II. um den Kaiserthron Unruhen in Trapezunt nach sich ziehen und damit den trapezuntischen Staat schwächen würde. Georgs Versuch, den Thron zurückzuerobern, scheiterte jedoch und die von ihm unter seinen Anhängern rekrutierte Armee wurde zerschlagen. Zwar gelang es Georg zunächst, sich einer erneuten Gefangenschaft durch eine Flucht in die Berge zu entziehen, doch wurde er dort nach einiger Zeit gestellt und ergriffen. Aus seinem weiteren Leben ist nichts bekannt. 
Komnenos (Trapezunt, Komnenen), Kaiser Georg (I42989)
 
41484 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_V._(Georgien) (Sep 2023)

Als David VIII., der ältere Bruder Giorgis von den Mongolen im Jahre 1297 abgesetzt wurde, brachte ihn sein Großvater mütterlicherseits, Beka Dschakeli, der Fürst Samzches (1285–1308) nach Tiflis und ließ ihn dort zum König Ostgeorgiens krönen. Die Mongolen brauchten aber für ihre zahlreichen Feldzüge einen erwachsenen König, der die von ihnen hochgeschätzten georgischen Hilfstruppen anführen konnte. Deshalb ließen sie Giorgi bald wieder fallen und ernannten einen weiteren älteren Bruder Giorgis, Wachtang III. zum König (1298–1308).

Giorgi wuchs nun am Hofe seines Großvaters Bekas I. auf. Seine gründliche Ausbildung unter anderem auch in georgischer Geschichte erweckten in ihm den Wunsch, die Einheit des Landes wiederherzustellen und das Mongolenjoch abzuschütteln. Doch musste er sich noch bis 1310 gedulden, als er durch die Mongolen zum Regenten für seinen minderjährigen Neffen Giorgi VI. den Kleinen (1310–1314), den Sohn Davids VIII. eingesetzt wurde. Nach dessen frühem Tode wurde Giorgi zum zweiten Mal König von Ostgeorgien.

Für die Verwirklichung seiner Ziele waren günstige Voraussetzungen gegeben. Mit seinem Onkel Sargis Dschakeli, dem Fürsten Samzches (1308–1334) verband ihn eine aufrichtige Freundschaft. Dieser unterstützte in allen Belangen vorbehaltlos seinen Neffen. Auch zum Il-Chan-Hof unterhielt Giorgi freundschaftliche Beziehungen, nämlich zum Großwesir Amir Tschupan. 1319 schlugen beide einen Einfall Usbeks, des Khans der Goldenen Horde (1312–1341) zurück.

Ein Jahr darauf unterdrückten sie den Aufstand des mongolischen Militärgouverneurs in Georgien, Kurmischi. 1322/23 war Giorgis Ansehen im Vorderen Orient dermaßen gestiegen, dass es ihm der ägyptische Mamlukensultan erlaubte, eine Kirche in Jerusalem zu bauen. Mit dem Papst nahm er 1321 Beziehungen auf. 1329 wurde die katholische Kirche in Georgien gegründet.

Gemäß einem Vorschlag von D. Kldiashvili könnte die Einführung des Jerusalemkreuz als Flagge Georgiens in seiner heutigen roten Farbe auf Georg V. zurückgehen (History of the Georgian heraldry, Parlamentis utskebani, 1997, S. 35).

Ein Jahr später besetzte Giorgi Imeretien (Westgeorgien), das seit 1259 selbständig war. König Bagrat der Kleine (1329–1372), der Enkel König David Narins (1259–1293) musste sich fortan mit dem Titel eines Fürsten begnügen. Nach dem Tode seines Onkels wurde auch das Fürstentum Samzche, das seit 1266 unabhängig war, wieder der Oberhoheit des georgischen Königs unterstellt. Damit war Georgien wieder vereinigt. Innenpolitisch gelang es dem König, den hohen Feudaladel zum Teil mit drakonischen Maßnahmen in die Schranken zu weisen. 
von Georgien, König Giorgi V. (George) (I43020)
 
41485 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_III._von_Wassenberg (Jun 2021)

Gerhard III. von Wassenberg (Gerhard I. von Geldern, der Flaminius) (* um 1068; † 16. Oktober 1129)[1] war der erste Graf von Geldern der Familie der Flamenses.
Sein Vater war vermutlich der Graf Heinrich III. von Wassenberg[2], nach anderer Ansicht Dietrich I. Flamens.[3] Gerhard wurde 1085 als Graf von Wassenberg, 1096 erstmals als „Graf von Geldern“ erwähnt. Der Titel „Landgraf“ erscheint ebenfalls 1096. Er gilt als Stammvater der Grafen von Geldern aus dem Hause Wassenberg (der Flamenses), das 1371 im Mannesstamm erlosch.

Gerhard benannte sich abwechselnd nach Wassenberg (Gerhard III. von Wassenberg) und nach Geldern (Gerhard I. von Geldern), bis sich 1118 Geldern bei der Benennung durchsetzte. Als Inhaber der kaiserlichen Vogtei, als Kirchenvogt und als allodialler Grundeigentümer hat sich Gerhard veranlasst gesehen, den Schwerpunkt seines Machtbereiches zu verlagern und sich Graf von Geldern (1096) zu nennen. Infolge dieser Schwerpunktverlagerung ist vermutlich in dieser Zeit die erst 1237 nachweisbare Burg Geldern erbaut worden. Gerhard I. von Geldern war neben dem Herzog von Brabant und dem Grafen von Luxemburg-Namur größter weltlicher Territorialherr in Niederlothringen. Er blieb als einziger Landesherr dieser Region strikt kaiserlich.

Der Zeitpunkt des Todes Gerhards I. ist unbekannt (nach 1129), und es ist nicht geklärt, ab wann ihm ein mündiger Nachfolger zur Verfügung stand. Nach Euler und Renn ist er 1117/1118 verstorben. Von Raumer findet 1129 nur noch den Grafen Gerhard von Geldern, Regesta Imperii (25. Dezember 1128)[4] kennt ebenfalls nur den Grafen von Geldern, sodass ein früherer Tod des Gerhard I. von Geldern vorauszusetzen ist. 
von Geldern (von Wassenberg) Flamenses, Graf Gerhard III. (I7526)
 
41486 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gian_Galeazzo_Maria_Sforza (Sep 2023)

Sein Onkel sorgte dafür, dass er eine umfassende Ausbildung erhielt, die ihn jedoch nicht auf eine mögliche Übernahme der Regierung vorbereiten sollte. Hinzu kam, dass Sforza eher von kränklicher Natur war und ihm Charakterschwäche nachgesagt wurde.

Seit der Heirat widmete er sich ganz der Aufgabe als Ehemann und Vater, der Jagd oder traf sich mit Freunden. Isabella wollte hingegen, dass er seinen Anspruch auf die Regentschaft geltend machen sollte. Die Situation spitzte sich zu, als der Onkel am 18. Januar 1491 Beatrice d’Este heiratete. So löste Sforzas plötzlicher Tod im Alter von 25 Jahren Spekulationen darüber aus, ob sein Onkel etwas damit zu tun gehabt habe. Um an die Macht zu gelangen, soll dieser ein Attentat geplant haben, bei dem er, unterstützt von seinen engsten Freunden, den Konkurrenten um die Macht beseitigt habe. Dieser soll mit mehreren Messerstichen in Kopf und Oberkörper ermordet worden sein. Nach anderen Angaben sei es ein Giftmord gewesen, der seinem Leben ein Ende setzte.[3] Der Leichnam des Opfers soll in einer Kirche unter dem Altar beerdigt worden sein. Noch am Tag von Sforzas Tod nahm der Onkel die Krone Mailands für sich in Anspruch und überging somit Sforzas vierjährigen Sohn Francesco in der Herrschaftsnachfolge. Nach Ludovicos Sturz 1499 wurde Francesco wie dieser von Ludwig XII. nach Frankreich geschafft, wo er später Abt von Marmoutier wurde.

Kurz vor Sforzas Tod kam der französische König Karl VIII. nach Pavia und besuchte den Sterbenden in seinem Schloss. Der Maler Pelagio Palagi hielt dieses Ereignis um 1821/1822 in seinem Gemälde Begegnung Karls VIII. mit Gian Galeazzo Sforza in Pavia 1494 fest. 
Sforza, Herzog Gian Galeazzo (I42808)
 
41487 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Giorgi_I. (Sep 2023)

In Giorgis Regierungszeit kam es zu schweren Auseinandersetzungen mit dem Byzantinischen Kaiserreich, das Georgien schon immer als seine Einflusssphäre betrachtete und einen weiteren Machtzuwachs Georgiens seit seiner Vereinigung verhindern wollte.

1020 griff Giorgi aktiv in die Erbfolgestreitigkeiten im armenischen Königreich Ani ein. Dort kämpften seine bagratidischen Vettern, die Söhne König Gagiks I. (989–1020), Sumbat und Aschot erbittert um die Macht. Unter Vermittlung des georgischen Königs einigten sich beide Brüder und teilten das Reich.

1021 beschlossen Giorgi und der armenische König Sumbat III. (1020–1042), das bestehende Tributärverhältnis zu Byzanz abzuschütteln. Sie schickten eine Gesandtschaft Kaiser Basileios II. (976–1025), die den fälligen Tribut eintreiben wollte mit Hohn und Spott nach Konstantinopel zurück. Noch im gleichen Jahr zog der Kaiser persönlich nach Georgien. Am See Balagatsis kam es zur Schlacht, die die Georgier nach lange unentschieden wogendem Kampfe verloren. Der König musste in den Schluchten des Kaukasus Zuflucht suchen.

Nachdem die byzantinischen Truppen 1022 das Land verlassen hatten, sammelte Giorgi rasch ein Heer und fiel nun seinerseits in byzantinischem Territorium ein. Nach anfänglichen Erfolgen sah sich der Kaiser genötigt, erneut persönlich gegen Giorgi I. auszurücken. Aus Furcht vor einer erneuten Niederlage und aus Sorge vor den Repressalien, die seinem Lande bevorstehen könnten, bat Giorgi um Frieden. Dieser wurde unter harten Bedingungen gewährt. Giorgi musste seinen vierjährigen Sohn Bagrat als Geisel an den byzantinischen Kaiserhof schicken, der dort drei Jahre blieb. Außerdem musste er auf das Erbe Davids III. Kuropalats († 1000) verzichten. 
von Georgien, König Giorgi I. (I43036)
 
41488 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Giorgi_III. (Sep 2023)

Unter seiner Herrschaft wurde den Muslimen 1161 das nördliche Armenien mit der Hauptstadt Ani genommen, um dann 1174 zurückerobert zu werden. Es blieb bis zum Einfall der Mongolen 1236 mit Georgien vereint. In Auseinandersetzungen mit den islamischen Nachbarstaaten, darunter das Emirat Gandscha und die Reiche der Ahlat-Schahs und Atabegs von Aserbaidschan, verteidigte er die Vormachtstellung Georgiens im kaukasischen Raum.

1177 zettelte der hohe Feudaladel eine Verschwörung gegen den König an. Ziel war es, den Neffen des Königs, Demna, den Sohn Davids V., zum König zu erheben. Giorgi musste nach Tbilissi flüchten. Da die Verschwörer zögerten, die Stadt anzugreifen, gelang es dem König, alte Freunde wieder für sich zu gewinnen. Vom Kyptschakenkhan erhielt er Hilfstruppen. So gestärkt, wagte er einen Ausfall und schlug die Rebellen. Die Rache Giorgis war grausam: Viele Verschwörer wurden hingerichtet oder verstümmelt. 
von Georgien, König Giorgi III. (George) (I42974)
 
41489 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Giorgi_IV._Lascha (Sep 2023)

Kaum hatte er den Thron bestiegen, versuchten verschiedene Vasallenstaaten wie Gandscha sowie später Nachitschewan die Unabhängigkeit zu erreichen und stellten ihre Tributzahlungen ein. Sofort wurde das siegesgewohnte georgische Heer in Bewegung gesetzt. Die abtrünnigen Vasallen mussten wieder die Oberhoheit Georgiens anerkennen.

Ab 1214 wurden weitere armenische Territorien erobert, so 1214 das Fürstentum Chatschen und 1219/20 die Provinz Siunik. Weiterhin wurden Gebiete um Nachitschewan besetzt. Feldzüge gegen Ahlat endeten siegreich. Unter Giorgi IV. hatte Georgien seine größte territoriale Ausdehnung erreicht, trotz innerer Konflikte mit dem hohen Feudaladel. Noch einten aber König und Adel gemeinsame Ziele, wie die Landesverteidigung und die Eroberung neuer Territorien.

Doch 1220 standen viel gefährlichere Feinde vor den Grenzen Georgiens, die Mongolen Dschingis Khans. Eine erste militärische Auseinandersetzung verlief schlecht für die Georgier. Auch im Januar und Ende 1221 zogen sie erneut den Kürzeren. In der dritten Schlacht wurde das mongolische Heer aber so dezimiert, dass es abzog. Der Chronist Grigor spricht von zwei Schlachten, wonach das georgische Heer zunächst unterlag, jedoch herbeigeeilte Truppen des Feldherrn Vahram Gageli die Mongolen in einer zweiten Schlacht besiegten und zur Umkehr zwangen. König Giorgi wurde in dieser Schlacht verwundet. 
Lascha, König Giorgi IV. (I43013)
 
41490 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Antonio_Orsini_del_Balzo (Sep 2023)

Schnell wurde klar, dass Giovanni Antonio von seinen Geschwistern abgelöst werden würde. Seine Nichte Isabella von Clermont war eine Schachfigur in den Plänen ihrer königlichen Meister. Sie war wahrscheinlich die Erbin bemerkenswerter feudaler Eigentümer in Süditalien, und durch königlichen Eingriff wurde sie 1444 mit Ferdinand I. von Neapel, einem unehelichen Sohn von König Alfons I. von Aragon, verheiratet. Alfons hatte sich im Thronfolgekrieg zwischen 1435 und 1442 in Süditalien gegenüber seinem Kontrahenten René I. von Anjou behauptet.

Auf Willen des Königs Alfons I. wurde Isabellas Mann, Ferdinand, nach dem Tod seines Vaters 1548, vom Papst legitimierter Sohn, zum König seiner eroberten Territorien erklärt (Isabella wurde somit Gemahlin des Königs) und somit als Ferdinand I. König von Neapel.

1460 ließ Giovanni Antonio in der Basilika Santa Caterina d'Alessandria in Galatina hinter dem Hochaltar eine gotische Apsis mit achteckiger Kuppel bauen. In der Mitte der Apsis (an der Wand) ließ Giovanni Antonio seinen Sarkophag erbauen. Er wird auf dem Sterbebett als Franziskaner dargestellt.[2]

Giovanni Antonio unterstützte den von den Franzosen angeschürten Aufstand der lokalen Barone (1459–1462) in einigen Städten der Capitanata und kam zwischen dem 14. und 15. November 1463 unter mysteriösen Umständen ums Leben. Er wurde im Schloss von Altamura in der heutigen Provinz Bari von Paolo Tricarico erwürgt.[3][4]

Giovanni Antonio hinterließ keine rechtmäßigen Erben und seine Länder und Schätze wurden vom König von Neapel, Ferdinand von Aragon, seinem nahen Verwandten beschlagnahmt. Auf dem Thron folgte ihm seine Nichte Isabelle de Clermont, Tochter seiner Schwester Caterina Orsini del Balzo und Tristan de Clermont, und Frau von König Ferdinand I., die allerdings 1465 starb. Ihr Erbe war ihr ältester Sohn Alfons II., der von 1494 bis 1495 König von Neapel sein sollte. Seine Frau war Hippolyte Maria Sforza aus Mailand.

Dies war das Ende des Fürstentums Tarent. Es wurde 1465 nach dem Tod von Isabella von Clermont von König Ferdinand I. ins Königreich Neapel einverleibt. 
Orsini del Balzo, Fürst Giovanni Antonio (I42712)
 
41491 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_II._(Arnsberg)

Gottfried II. von Arnsberg (* 1157; † 1235) war ab 1185 bis zu seinem Tod Regent der Grafschaft Arnsberg.

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gottfried war der Sohn des Grafen Heinrich I. von Arnsberg. Sein Bruder war der ältere Heinrich II., der politisch neben ihm aber nur eine untergeordnete Rolle spielte. Er selbst war zweimal verheiratet. Die erste Ehe ging er mit Elisabeth ein, deren Herkunft nicht bekannt ist. Die erste Frau ist nur durch eine Urkunde von 1198 überliefert. Die zweite Ehe schloss Gottfried mit Agnes von Rüdenberg. Diese erscheint erstmals 1210. Daraus ergibt sich für Johann Suibert Seibert, dass alle Nachkommen aus der zweiten Ehe stammen müssen, weil die Tochter Adelheid als damals einziges Kind zusammen mit Agnes von Rüdenberg genannt wird.[1] Dem folgt auch der Arnsberger Stadtarchivar Michael Gosmann in einer neueren Darstellung. Folgt man diesem, hatte Gottfried zehn Nachkommen. Die bereits genannte Tochter Adelheid heiratete Konrad II. Burggraf von Stromberg. Eine weitere Tochter Agnes wurde ebenfalls 1210 erwähnt. Der Erbe Gottfried III. wurde erstmals 1213 genannt. Jung verstorben war ein Johann. Bertha war Äbtissin des Stift Essen. Irmgard war Nonne im Kloster Oelinghausen. Ida war möglicherweise Äbtissin im Stift Herford. Syradis war Äbtissin von St. Aegidii in Münster. Sophie heiratete Bernhard III. Edelherr von Lippe-Detmold. Ein Heinrich war Deutschordensbruder und Mitglied im Domkapitel Riga.[2]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Obwohl sein Vater noch bei guter Gesundheit war, übernahm Gottfried bereits 1185 die Herrschaft. Gleich zu Beginn seiner Herrschaft besiegten seine Truppen aus unbekanntem Grund in einem Kampf bei Neheim fünf benachbarte Grafen. Zum Dank machte der Graf dem Kloster Scheda, in dessen Nähe das Gefecht stattgefunden hatte, eine beträchtliche Schenkung.

Die Quellen für die folgenden Jahrzehnte sind lückenhaft. Klar ist, dass auch Gottfried in einem gespannten Verhältnis zu den Kölner Erzbischöfen lebte. Deren Stellung wurde gestärkt, als im Zusammenhang mit dem Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV. der letztere (als Sohn Heinrichs des Löwen) auf alle noch verbliebenen herzoglichen Rechte in Westfalen zu Gunsten der Kölner Bischöfe verzichtete, um diese an sich zu binden. Obwohl Gottfried dabei als Zeuge des Erzbischofs Adolf auftrat, bedeutete dies doch eine Stärkung des Erzstuhls und eine Einschränkung der eigenen Handlungsfähigkeit. Gottfried scheint im Schatten des Erbstreits im Reich versucht zu haben, gegen die Stellung des Erzbischofs vorzugehen. Wegen gewisser Taten („super quibusdam factis suis“) hatte er dem Bischof Genugtuung zu leisten, Treue zu schwören und Geiseln zu stellen. Als Ausgleich erhielt er die Hälfte der Einkünfte aus der neuen Stadt Rüthen. Keiner Seite sollte es erlaubt sein, von dort aus Kriegszüge zu unternehmen oder eine Burg zu errichten.

Im Jahr 1202 übertrug Gottfried dem Stift Wedinghausen einige Besitzungen, so etwa einen Hof in Herdringen als Gegenleistung für die Lieferung von Bauholz. Die Verwendung ist nicht ganz klar, möglicherweise diente es zum Wiederaufbau der abgebrannten Stadt Arnsberg oder zum Bau der St. Georgs Kapelle. In den folgenden Jahren, aus denen nur wenige Nachrichten meist über Schenkungen an Klöster oder Stifte vorliegen, ist ansonsten nur wenig bekannt. Dazu zählt die Übertragung der Kirche in Werl an das Stift Wedinghausen.

In fortgeschrittenen Alter von 60 Jahren nahm der Graf 1217 am Kreuzzug von Damiette teil. Zur Finanzierung verkaufte er weitere Besitzungen an Wedinghausen. Diese Schenkung wurde zunächst im Kloster selbst vor den Brüdern feierlich beschworen. In Drüggelte hat er diesen Schwur vor zahlreichen Rittern und Edelleuten, die sich dort zum gemeinsamen Aufbruch zum Kreuzzug trafen, noch einmal wiederholt. Zu den Anwesenden gehörten Heinrich der Schwarze von Arnsberg und sein Sohn, die Edelherren von Ardey, die Herren von Rüdenburg, drei Brüder aus Neheim, sechs Herren aus Soest und weitere Ritter.

Während des Kreuzzuges spielten die Westfalen eine Rolle bei der Belagerung von Damiette. Sie hatten an der Eroberung eines vor der Stadt, mitten im Nil gelegenen Festungsturms im August 1218 gewichtigen Anteil. Bald darauf brach Gottfried seine Teilnahme am Kreuzzug ab, und als die Kreuzfahrer Damiette im November 1219 eroberten, war er bereits wieder in Arnsberg. Das Kreuzzugsheer wurde schließlich 1221 geschlagen und der Kreuzzug scheiterte vollständig. Über die folgenden Jahre gibt es Nachrichten über weitere Schenkungen an Klöster, so etwa an Marienfeld im Jahr 1223, und die Anwesenheit Gottfrieds in einem Hoflager des Königs Heinrich VII. in Herford ein Jahr später.

Obwohl Zeitgenossen ihn der Beteiligung an der Ermordung von Erzbischof Engelbert I. von Köln durch eine Adelsfronde um Friedrich von Isenberg verdächtigten, ist seine aktive Beteiligung nicht zu belegen und angesichts seines hohen Alters von 68 Jahren auch nicht sehr wahrscheinlich. In den letzten Jahren seines Lebens taucht er in den Quellen außer als Unterstützer religiöser Einrichtungen noch als Gesellschafter und Zeuge des neuen Kölner Erzbischofs Heinrich auf. Daneben kaufte er von Köln die Burg in Hachen, die in einer früheren Erbteilung verloren gegangen war, zurück.

Gottfried starb 1235 oder möglicherweise auch erst 1236 nach einer etwa fünfzigjährigen Herrschaftszeit.

Mehr unter dem Link oben.. 
von Arnsberg, Graf Gottfried II. (I13502)
 
41492 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_II._(Gâtinais) (Jun 2017)

Gottfried II. Ferréol (franz: Geoffroy Ferréol; † 30. April 1042/45) war ein Graf von Gâtinais im 11. Jahrhundert.[1] Als Urgroßvater in direkter männlicher Linie des Grafen Gottfried Plantagenet von Anjou ist er einer der Stammväter des englischen Königshauses Plantagenet, selbst aber stammte er vermutlich aus dem Haus Châteaudun.

Gottfried Ferréol war ein Sohn des Hugo von Le Perche und der Beatrix von Mâcon, ein jüngerer Bruder hieß Liétald. Dieser genealogische Hintergrund ist einer Urkunde des Bischofs Franco von Paris aus dem Jahr 1028 zu entnehmen.[2] Diese Quelle gibt über seine weiteren familiären Verhältnisse Auskunft. So war seine Mutter in erster Ehe mit dem Grafen Gottfried I. von Gâtinais verheiratet gewesen, deren gemeinsamer Sohn der Graf Aubry von Gâtinais war, dem Gottfried Ferréol als dessen Halbbruder nachfolgte. Sein Vater, Hugo von Le Perche (Hugonis Pertice), war vermutlich mit dem namensgleichen Sohn des Grafen Fulcois von Mortagne aus dem Hause Châteaudun identisch, der in einer Urkunde der Abtei Saint-Vincent von Le Mans aus dem Jahr 1061 genannt wird.[3] Graf Aubry von Câtinais starb zwischen den Jahren 1028 und 1030, worauf ihm Gottfried Ferréol nachfolgen konnte. Etwaige Amtshandlungen von ihm sind nicht bekannt. 
von Anjou-Château-Landon (Gâtinais), Gottfried II. Ferréol (I7196)
 
41493 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_IV._(Anjou) (Nov 2018)

Gottfried IV. (* um 1073; † 19. Mai 1106), genannt Martel, war ein Erbgraf von Anjou. Er war der älteste Sohn des Grafen Fulko IV. des Zänkers und dessen zweiter Ehefrau, Ermengarde von Bourbon.

Gottfried beteiligte sich an Aufständen der Vasallen Anjous gegen seinen unpopulären Vater. Unterstützt wurde er dabei von dem mit ihm befreundeten Elias de La Flèche, dem Gottfried im Kampf gegen die Normannen um das Maine beistand. 1103 nahm er Angers ein und zwang seinen Vater dazu, ihn an der Regentschaft zu beteiligen. 1106 starb Gottfried seinerseits bei der Belagerung der aufständischen Burg Carné, nachdem er von einem Giftpfeil getroffen wurde.
Gottfried war verlobt mit der Erbin der Grafschaft Maine, Eremburge de La Flèche. Diese sollte später seinen Halbbruder Fulko den Jüngeren heiraten. 
von Anjou-Château-Landon, Gottfried IV. (I7193)
 
41494 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_V._(Anjou) (Sep 2018)

Gottfried V. (franz.: Geoffroy, engl.: Geoffrey; * 23./24. August 1113[2][3]; † 7. September 1151 in Château-du-Loir), genannt der Schöne (le Bel) oder Plantagenet, war von 1129 bis zu seinem Tod ein Graf von Anjou, Tours und Maine (Grand-Anjou) aus dem Haus Château-Landon. Er war der älteste Sohn des Grafen Fulko V. des Jüngeren († 1144) und dessen erster Ehefrau Eremburge de La Flèche († 1126), Erbin der Grafschaft Maine.

Nachdem sein Vater sich 1129 dazu entschlossen hatte, für immer in das heilige Land zu ziehen, übernahm Gottfried dessen umfangreiches Erbe. In den ersten Jahren seiner Herrschaft musste er sich gegen unbotmäßige Vasallen behaupten und belagerte dabei Mirebeau und L’Île-Bouchard. 1132 traf sich Gottfried in Tours mit Papst Innozenz II., womit er diesen auch als rechtmäßiges Oberhaupt der Kirche anerkannte; zuvor hatte er den Gegenpapst Anaklet II. unterstützt.
Bereits im Jahr 1129 vollzog Gottfried als knapp 16-Jähriger die folgenschwere Ehe mit der „Kaiserin“ Matilda, der Witwe des Kaisers Heinrich V. und Erbtochter von König Heinrich I. Beauclerc von England, von dem Gottfried zu diesem Anlass auch zum Ritter geschlagen wurde. Diese Ehe fand unter den anglo-normannischen Baronen keine ungeteilte Zustimmung, waren die Angeviner doch generationenlange Rivalen der Normannen in Westfrankreich. Deshalb unterstützten die Barone nach dem Tod dedes alten Königs 1135 den Cousin Matildas, Stephan von Blois, der sich der Throne Englands und der Normandie bemächtigen konnte. Gottfried und seine Frau nahmen den Kampf gegen Stephan auf, der in den englischen Bürgerkrieg (The Anarchy) mündetete. Mathilde und ihr Halbbruder Robert of Gloucester führten den Kampf ab September 1139 in England. Nachdem diese in der Schlacht von Lincoln (1141) Stephan gefangen nehmen konnten, wurde Matilda zur Herrin Englands proklamiert. Der Krieg sollte dennoch weitergehen, nachdem sie im November 1141 genötigt war, Stephan im Austausch für ihren Bruder wieder frei zu lassen.

1142 wurde Gottfried von seiner Frau nach England gerufen, die dort in Oxford von Stephan belagert wurde, doch er weigerte sich, da er seine militärischen Anstrengungen auf die Normandie konzentrieren wollte. Am 19. Januar 1144 eroberte Gottfrieied Rouen und konnte als Herzog der Normandie inthronisiert werden. In den darauffolgenden Jahren stabilisierte Gottfried seine Herrschaft in der Normandie. 1145 warf er eine Revolte seines Bruders Elias nieder und ließ ihn in den Kerker sperren. In England aber konnte sich Mathilde nicht mehr halten, gab ihre Ansprüche gegen Stephan auf und verließ im März 1148 die Insel. Die Machtübernahme Gottfrieds in der Normandie führte ihn in einen direkten Gegensatz zu König Ludwig VII. von Fraankreich, der seinem Machtzuwachs mit Misstrauen begegnete. Gottfried belagerte 1150 die Burg Montreuil-Bellay, die vom königlichen Seneschall des Poitou verteidigt wurde. Darauf verbündete sich König Ludwig mit Eustach IV. von Boulogne, dem Sohn König Stephans und vormaligen Herzog der Normandie, die im Frühjahr 1151 in die Normandie vordrangen und Arques und Séez belagerten. Eine Erkrankung des französischen Königs im August 1151 zwang diesen zur Beendigung des Kampfes und zum Rückzug aus der Normandie.

Zur Beilegung des Konflikts reiste Gottfried mit seinem ältesten Sohn Heinrich im September 1151 nach Paris und überzeugte dort König Ludwig VII. vom Anrecht des Hauses Anjou auf die Normandie, worauf der junge Heinrich dem französischen König den Lehnseid für die Normandie leistete. In Paris trafen sie auch auf die Königin Eleonore von Aquitanien, die sich im folgenden Jahr von ihrem Gemahl trennen und Heinrich heiraten sollte.
Auf der Rückreise in sein Stammland wurde Gottfried plötzlich krank und starb überraschend 25 km südöstlich von Le Mans. Er wurde in der Kathedrale St. Julien beigesetzt.

Plantagenet
Der angevinische Chronist Jean de Marmoutier beschrieb Gottfried als großen Krieger, gutaussehend, rothaarig und lebensfroh, was seinen weniger bekannten Beinamen „der Schöne“ erklärt. Der anglo-normannische Chronist Radulfus de Diceto hingegen wies ihm einen kalten und eigennützigen Charakter zu.
Der Nachwelt ist Gottfried vor allem unter seinem zweiten zeitgenössischen Beinamen Plantagenet bekannt, der sowohl von seinem Biographen Jean de Marmoutier als auch von dem Dichter Wace im Roman de Rou verwendet wurde.[4] Dieser geht auf seinne Angewohnheit zurück, einen Ginsterzweig (lat.: planta genista; franz.: [plante] genêt) als Helmzier zu tragen und sollte sich ab dem 15. Jahrhundert rückwirkend auf alle seine Nachkommen als Dynastiename durchsetzen. Verbunden mit diesem Namen ist besonders die Ära des sogenannten „angevinischen Reichs“ (Reich von Anjou), welches unter Gottfrieds Sohn und Enkelsöhnen eine bedeutende historische Rolle in Westeuropa einnahm, und die damit einhergehende Zäsur des Verhältnisses der Angeviner zum Königtum der Kapetinger. Waren Gottfried und seine Vorfahren noch weitestgehend loyale Vasallen der französischen Könige, sollten seine Nachkommen zu deren ärgsten Rivalen avancieren.

Hauptquelle zum Leben des Grafen Gottfried Plantangenet ist die ihm gewidmete Biographie Historia Gaufredi ducis Normannorum des Jean de Marmoutier, die zwischen den Jahren 1170 und 1180 verfasst wurde. Weiterhin ist die vom gleichen Autor überarbeitete Fassung der Gesta Consulum Andegavorum zu nennen. Beide Werke wurden von Louis Halphen und René Poupardin veröffentlicht. 
von Anjou-Château-Landon, Gottfried V. (I7042)
 
41495 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_von_Bouillon (Sep 2018)

Gottfried von Bouillon (französisch Godefroy de Bouillon; auch Godefroid de Bouillon;[1] * um 1060; † 18. Juli 1100 in Jerusalem) war ein Heerführer beim Ersten Kreuzzug; nach der Eroberung Jerusalems wurde er der erste Regent des neu gegründeten Königreichs Jerusalem, lehnte allerdings die Königswürde ab.

Frühe Jahre
Gottfried war der zweite Sohn des Grafen Eustach II. von Boulogne und seiner Frau Ida, Tochter des Herzogs Gottfried III. von Niederlothringen. Seine Zukunftsaussichten waren als zweiter Sohn von Hause aus begrenzt, doch sein kinderloser Onkel, Herzog Gottfried IV. von Niederlothringen, bestimmte ihn bei seinem Tod 1076 zum Nachfolger. König Heinrich IV. übertrug das aufgrund seiner Zwischenstellung zwischen Frankreich und dem deutschen Königreich wichtige Herzogtum jedoch seinem Sohn Konrad und überließ Gottfried lediglich die Markgrafschaft Antwerpen und die Herrschaft Bouillon, um dessen Fähigkeiten und Loyalität zu prüfen.
Gottfried musste seine Territorien sowohl gegenüber den Ansprüchen der Witwe seines Onkels, Mathilde von Tuszien, als auch gegenüber Angriffen von außen verteidigen. Mit der Hilfe seiner Brüder Eustach III. und Balduin konnte er jedoch alle Angriffe abwehren. Der Belagerung der Burg Bouillon 1077 verdankt Gottfried seinen Zunamen.
Gottfried erwies sich dem König gegenüber als loyal und hielt ihm auch im Investiturstreit die Treue. Er kämpfte auf königlicher Seite gegen den Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden und war 1084 an der Einnahme Roms beteiligt. 1089 erhielt er schließlich das Herzogtum Niederlothringen zu Lehen.

Der Erste Kreuzzug
→ Hauptartikel: Erster Kreuzzug
Lothringen war stark durch die Cluniazensische Reform beeinflusst, und obwohl er im Investiturstreit gegen den Papst Partei ergriffen hatte, war Gottfried ein frommer Mann. Nach der Synode von Clermont 1095 verkaufte er seinen gesamten Besitz und schloss sich dem Ersten Kreuzzug an.
Gemeinsam mit seinen Brüdern Eustach III. und Balduin führte er ab August 1096 eine etwa 20.000 Mann starke Armee von Lothringen den Rhein und die Donau entlang auf den Balkan. Nach einigen Kämpfen in Ungarn, wo es ihm nicht gelang, seine Männener im christlichen Land an Plünderungen zu hindern, erreichte er im November als erster Kreuzfahrer Konstantinopel. Sehr bald geriet er in Konflikt mit dem byzantinischen Kaiser Alexios I., der die vor den Toren seiner Stadt erscheinenden Ritteer mit äußerstem Misstrauen betrachtete und von Gottfried einen Lehnseid verlangte, um die durch die Kreuzfahrer von den Muslimen zurückzuerobernden Gebiete für Konstantinopel zu gewinnen. Wahrscheinlich legte Gottfried den Eid im Januar 1097 ab, wie auch die meisten anderen Heerführer der Kreuzzüge auf ihrem Weg durch Konstantinopel.
Mit dem Zusammentreffen der Kreuzfahrer in Konstantinopel wurde Gottfried zu einer Nebenfigur im Kreuzzug, da von da an Bohemund von Tarent und Raimund von Toulouse den Lauf der Dinge bestimmten. Gottfrieds einzige erwähnenswerte Leistung in dieser Zeit war sein Beitrag bei der Befreiung von Bohemunds Armee in der Schlacht von Doryläum am 1. Juli 1097, wo dieser von den Seldschuken unter Kılıç Arslan I. eingekesselt worden war. Dabei war Gottfrieds Armee ebenfalls umzingelt, bis eine weitere Kreuzfahrergruppe unter dem päpstlichen Legaten Adhemar von Le Puy das Lager der Seldschuken angriff.
1099, nach der achtmonatigen Belagerung und schließlichen Einnahme von Antiochia, entstand unter den Kreuzfahrern Uneinigkeit über das weitere Vorgehen. Die meisten Fußsoldaten wollten weiter nach Süden, nach Jerusalem, doch Raimund, der nach dem Tod Adhemars als ranghöchster Adliger der Anführer des Kreuzzugs war, zögerte im Streit mit Bohemund mit dem Weitermarsch. Gottfried nutzte die Zeit, um seinen Bruder Balduin, der inzwischen in den Besitz Edessas gelangt war, in dessen Hauptstadt zu besuchen. Er schloss sich erst kurz vor dem Aufbruch nach Jerusalem (Januar 1099) bei Maara wieder dem Hauptheer an.
Im Februar 1099 nahm Gottfried an der Belagerung der Burg Arqa nahe Tripolis teil. Währenddessen schloss sich ihm Tankred von Tarent, der sich mit Raimund zerstritten hatte, an und trat zu ihm in ein besonderes Treue- und Dienstverhältnis. Dies kam der Stellung Gottfrieds wesentlich zugute. Dem Murren des nach Jerusalem drängenden Heeres nachgebend, war es schließlich auch Gottfried, der entgegen dem Willen Raimunds am 15. Mai 1099 die Aufhebung der Belagerung Arqas veranlasste.
Bei der Belagerung von Jerusalem fand Gottfried Gelegenheit, sich besonders hervorzutun. Am Nachmittag des 15. Juli 1099 drang er mit den Seinen als erster in die Stadt ein.
Das Königreich Jerusalem
Nachdem Raimund von Toulouse die Königskrone von Jerusalem abgelehnt hatte, weil er sich nicht in der Stadt zum König krönen lassen wollte, in der Jesus Christus die Dornenkrone getragen hatte, fand Gottfried einen Ausweg, indem er anstelle der Königswürde den Titel eines advocatus sancti sepulchri, eines „Beschützers des Heiligen Grabes“ annahm, womit er sowohl seiner Position eines weltlichen Herrschers als auch dem religiösen Charakter des Ortes Rechnung trug. [2]
Während seiner kurzen Regierungszeit von einem Jahr musste Gottfried das neue Königreich gegen die bisherigen Herren, die Fatimiden aus Ägypten, verteidigen, die am 12. August in der Schlacht von Askalon geschlagen wurden. Nach der Schlacht von Askalon betrachteten die Kreuzzugsteilnehmer ihr Kreuzzugsgelübde als erfüllt und die meisten von ihnen kehrten in ihre Heimat zurück. Gottfried betrieb 1100 die Ausdehnung seiner Macht, befestigte beispielsweise die Hafenstadt Jaffa und plante weitere Eroberungen.
Mit Gottfrieds Unterstützung wurde Arnulf von Chocques zum Patriarchen von Jerusalem gewählt, doch wurde die Wahl bald als unkanonisch annulliert und stattdessen Dagobert von Pisa zum Patriarchen eingesetzt. Mit diesem geriet Gottfried in Konflikt, da Dagobert des Papstes (und damit auch seine) Rechte über die heilige Stadt Jerusalem betonte und Gottfried lediglich als ausführenden Arm betrachtete. Auf Dagoberts Drängen hin versprach Gottfried, Jerusalem und das noch uneroberte Jaffa dem Papst zu übergeben, sobald die Kreuzfahrer Ägypten erobert hätten, das Gottfried ersatzweise erhalten solle. Die Invasion Ägyptens fand nie statt, und Gottfried starb wenig später im Juli 1100.

Tod und Nachfolge
Über Gottfrieds Tod im Juli 1100 existieren verschiedene Aussagen: Nach dem Bericht des arabischen Chronisten Ibn al-Qalanisi soll er während der Belagerung von Akkon durch einen Pfeil getötet worden sein. Christliche Quellen erwähnen dies jedoch nicht, Albert von Aachen und Ekkehard von Aura schreiben dagegen, er sei in Caesarea erkrankt und an dieser Krankheit in Jerusalem gestorben. Es gab auch Gerüchte, die von Vergiftung sprachen, doch diese konnten nicht bestätigt werden.[3] Gottfried wurde in der Grabeskirche in Jerusalem beigesetzt. Die Inschrift auf der 1808 entfernten Grabplatte lautete: „Hier ruht Gottfried, der berühmte Graf von Bouillon. Er eroberte dies Land für den christlichen Kult. Möge seine Seele mit Christus regieren. Amen!“ Nach anderen Angaben lautete die Inschrift: „Hier liegt Gottfried von Bouillon, der dieses ganze Land dem Christenthum gewonnen hat. Seine Seele ruhe in Christo!“
Bei Gottfrieds Tod war die Frage, wer Jerusalem regieren solle, zunächst offen. Der Adel nutzte die Abwesenheit Dagoberts, der sich bei den Jaffa belagernden Truppen aufhielt, um Gottfrieds jüngeren Bruder Balduin zum König auszurufen. Der zurückgekehrte Dagobert weigerte sich zunächst, den aus Edessa herbeigeeilten Balduin zu krönen, doch einigte man sich schließlich auf eine Krönung zu Bethlehem am 25. Dezember 1100.

Gottfried in Geschichte und Legende

Da Gottfried der erste Herrscher über Jerusalem war, wurde er später christlich idealisiert und mythisiert: er wurde als Anführer des Kreuzzugs, König von Jerusalem und als Gesetzgeber bezeichnet, der die Schwurgerichte in Jerusalem einführte. Seit dem 14. Jahrhundert wurde er zu den idealen Rittern gezählt, die als die Neun Guten Helden bekannt wurden. Als Teil dieser wurde er etwa um 1390 an der Fassade des Sommerhauses auf Schloss Runkelstein gemeinsam mit König Artus und Karl dem Großen dargestellt. Tatsächlich war all dies Legendenbildung. Adhemar, Raimund und Bohemund führten den Kreuzzug, Balduin war der erste „König“, und die Schwurgerichte waren das Ergebnis einer schrittweisen Entwicklung.
Gottfrieds Rolle im Kreuzzug wurde zunächst von Albert von Aachen, dem anonymen Autor der Gesta Francorum, und von Raimund von Aguilers beschrieben. In der Romanliteratur war Gottfried der Held zweier französischer Chansons de geste, die den Kreuzzug behandeln, die Chanson d’Antioche und die Chanson de Jerusalem. Seine Familie und sein Leben vor dem Kreuzzug wurden ebenso Thema von Legenden. Sein Großvater sei Helias, Ritter des Schwans, gewesen, einer der Brüder, deren Abenteuer in der Schwanenritterlegende, einer Abwandlung der Lohengrin-Legende, erzählt werden. Torquato Tasso feierte ihn in seinem großen Epos Gerusalemme liberata (1575).
In einer weit verbreiteten jüdischen Legende wird Gottfried von Bouillon ein bedrohlicher Charakter zugeschrieben: Gottfried lässt Raschi (Rabbi Schlomo ben Jizchak) rufen, um sich von ihm den Ausgang des Kreuzzuges vorhersagen zu lassen. Als Raschi nicht bei dem Fürsten erschien, suchte dieser ihn im Lehrhaus in Begleitung seiner Truppen auf. Raschi prophezeite ihm einen unglücklichen Ausgang des Kreuzzuges in Einzelheiten, deren letztes Detail sich erfüllte, als der zurückkehrende Gottfried Raschis Heimatstadt betrat.
Pierre Plantard nannte Gottfried von Bouillon den Gründer einer „Bruderschaft vom Berge Zion“ (Prieuré de Sion). Die angeblichen Quellen wurden als Fälschungen entlarvt, aber das Thema wurde immer wieder in Verschwörungstheorien in Literatur und Populärkultur aufgegriffen, beispielsweise im Roman Sakrileg. 
von Bouillon (Boulogne), Gottfried (I7409)
 
41496 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Are

Die Grafen von Are waren ein bedeutendes, bereits aus dem Frühmittelalter stammendes edelfreies Adelsgeschlecht, das an der Mittelahr begütert war.

Ursprünge
Im Jahr 1087 wird Sigewin, Erzbischof von Köln, als erster namentlich bekannter Vertreter der Grafenfamilie von Are urkundlich erwähnt. Das Adelsgeschlecht führte einen silbernen Reichsadler in Rot im Wappen.

Zur Zeit von Papst Urban II. wurde Diedrich I. 1107 als Zeuge in einer Stiftungsurkunde in der Reihenfolge (Rangfolge) gleich nach dem ranghöheren Grafen von Luxemburg genannt. Er war der erste, der als Mitglied der Familie von Are urkundlich eindeutig benannt wurde. Schon für 930 nennt Schannat einen Gaugrafen des Ahrgaus namens Sigebod als Vorfahren der Familie.[1] Sigebodo könnte der Stifter des Klosters Steinfeld (nahe Münstereifel) gewesen sein, einen Beweis gibt es indes nicht.

Geschichte
Diedrich war Obervogt von Münstereifel, ein Amt, das er als Lehen der Abtei Prüm hielt. Das Kölner Domkapitel wählte Graf Diedrich zum Schirmvogt von Erpel, worauf er jedoch bald wieder verzichtete.[2]

Im Folgenden wurde Diedrich in Urkunden des Kölner Erzbischofs Friedrich öfters als „Comes de Are“ erwähnt, so 1117, 1120 und 1125.[1] Als ein treuer Anhänger des Erzbischofs errang Diedrich 1114 auf dem Schlachtfeld bei Andernach einen Sieg über die kaiserlichen Truppen Heinrichs V. Er starb zwischen 1126 und 1132 und hinterließ vier Söhne, seinen Nachfolger Lothar, Ulrich, Gerhard und Otto.[3] Im Jahr 1140 teilten sich die Linien Are-Hochstaden und Are-Nürburg.

In dieser Zeit nahmen die Gaugrafen ihre Namensgebung allmählich von ihren Burgen und Schlössern auf. Diese verschiedenen Namen erzeugten vielfach erneute Verwirrung. So kamen in der edelfreien Familie derer von Are in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Namen Hochstaden, Nürburg, Wickerode, Nuwenaar vor, alle aus einem Edelgeschlecht. Gleichzeitig taucht der Gebrauch bestimmter Wappen auf.[4]

Nächster bedeutender Vertreter der Familie war der um 1100 auf Burg Are geborene Gerhard von Are.[5] Er war vermutlich zweitältester Sohn von Diedrich I., dem Stifter der Familie. 1124 wurde er Propst des Bonner Cassius-Stiftes. 1156 war er sogar als Nachfolger des Kölner Erzbischofs Arnold von Wied für den Erzstuhl im Gespräch. Er verstarb am 23. Februar 1169 in Bonn.

Weitere Söhne Dietrichs I. waren Lothar, Friedrich, Ulrich, Hugo und Otto. Ob ein in den Quellen gelegentlich auftauchender Poppo ebenfalls ein Sohn Dietrichs war bleibt ungewiss. Otto heiratete vor 1162 Adelheid von Hochstaden und beerbte die Grafen von Hochstaden. Lothar setzte die Hauptlinie fort. Ulrich erwarb die Nürburg, die nur im Mannesstamme vererblich war, woraufhin das Grafengeschlecht den Kölner Erzbischof Rainald von Dassel bat, das Erbe auch den weiblichen Nachkommen zuzusichern. Dieser Bitte entsprach der Erzbischof. 1144 und 1147 war Ulrich zusammen mit seinem Bruder Otto bereits einmal erwähnt worden.

Ulrich von Are sowie sein Sohn Gerhard tauchen seit Mitte des 12. Jahrhunderts mehrfach in urkundlichen Zeugenreihen auf; so ging nach Aktenlage die Burg Nürburg an Ulrich, die Burg Are an den Sohn Gerhard. Auch Graf Ulrich scheint ein hohes Alter erreicht zu haben. Letztmals taucht er 1216 auf; er wird dort als „verstorben“ genannt.

1246 verleibte Erzbischof Konrad von Are-Hochstaden den Ahrgau dem Kurstift Köln ein, wo es zu seinem Vorteil für 550 Jahre verblieb.

Mehr, auch Stammliste, unter dem Link oben.. 
von Ahr (Are), Dietrich (I11930)
 
41497 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Dillingen

Adalbert II. und Hartmann III.

Durch seine Heirat mit Richenza, der Tochter des Grafen Arnold von Baden, konnte Hartmann III. seine Güter, Macht und Ansehen nach dem Tod seines Schwiegervaters durch das Lenzburger Erbe beträchtlich vermehren. Richenza, die früh starb, wohl um 1170, wurde im Kloster Beromünster bestattet. Durch Gründungen von Städten, die er planmäßig anlegen ließ (1178 Diessenhofen, 1180 Winterthur, vielleicht auch Frauenfeld im späten 12. Jahrhundert), steigerte er den Wert seiner neuen Besitzungegen. Nach dem Tod seines Bruders Adalbert II. († 1170) vereinigte er für zehn Jahre die schwäbischen und die in der heutigen Schweiz liegenden Besitzungen. Hartmann III. starb in der zweiten Hälfte des Jahres 1180. In den Neresheimer Annalen wird er als Graf von Dillingen, Graf von Kyburg und Vogt des Neresheimer Klosters bezeichnet. Nach seinem Tod trennen sich die beiden Linien wieder. Sein Sohn Adalbert III. führt die Dillinger Linie fort, sein Sohn Ulrich die Kyburger Linie.


Persönlichkeiten
• Hucpald oder Hupald I. († 909)
• Dietpald I. († 955)
• Hupald IV. († 1074)
• Hartmann I. († 1121)
• Hartmann II. († 1134)
• Adalbert I. († 1151)
• Adalbert II. († 1170)
• Hartmann III. († 1180)
• Adalbert III. († 1214)
• Hartmann IV. von Dillingen († 1258)
• Adalbert IV. († 1257)

Mehr unter obenstehendem Link..

Verwandtschaft / Relationship / Parenté
Landenberg-Greifensee, von Regensberg, von Kyburg, von Dillingen.. 
von Kyburg (von Dillingen), Adalbert II. (I507)
 
41498 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Guermond_I._(Bethsan) (Sep 2017)

Guermont I. (auch Gremont; † nach 1174) war Herr von Bethsan im Königreich Jerusalem.

Er war der Sohn Adams II. von Bethsan aus dem französischen Adelsgeschlecht Béthune.[1] Spätestens 1161 folgte er seinem Vater als Herr von Bethsan.

Er wird zuletzt 1174 urkundlich genannt. Nach seinem Tod folgte ihm sein ältester Sohn Adam III. als Herr von Bethsan. 
von Bethsan (Béthune), Guermond I. (I9180)
 
41499 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_I._(Flandern) (Jun 2022)

Guido von Flandern (* um 1226; † 7. März 1305 in Compiègne) aus dem Hause Dampierre war regierender Graf von Flandern zur Zeit der Sporenschlacht.
Guido war der zweite Sohn von Gräfin Margarete II. von Flandern aus deren Beziehung zu Wilhelm II. von Dampierre. Nach dem Tod seines älteren Bruders Wilhelm in einem Turnier wurde Guido gemeinsam mit seiner Mutter Herrscher von Flandern. Er hatte gemeinsam mit dieser gegen die Abkömmlinge seiner Mutter aus deren erster Ehe aus dem Hause Avesnes zu kämpfen. Im Erbfolgekrieg von Flandern und Hennegau geriet er nach der verlorenen Schlacht bei Westkapelle 1253 in Gefangenschaft. Durch die Vermittlung von König Ludwig IX. von Frankreich kam er 1256 wieder frei.
Er erwarb 1263 für Flandern die vorher schon einmal verbundene Grafschaft Namur zurück. 1270 nahm er am Siebten Kreuzzug teil.

Guidos Kampf um die Unabhängigkeit Flanderns
Ludwigs Nachfolger König Philipp der Schöne von Frankreich, der seit 1285 regierte, stützte seinen Einfluss in Flandern nun vor allem auf die Patrizier in den Städten. Obwohl diese ihre wirtschaftliche und politische Stärke durch ihren Tuchhandel mit England begründeten, waren sie auf gute Beziehungen mit dem König bedacht, der ihre Handelsprivilegien mit England akzeptierte und sie vor dem Zugriff eines starken Grafen schützte. Graf Guido strebte nun danach, seine gräfliche Würde zu ihrer alten fast souveränen Stellung zurückzuführen und sich vom königlichen Einfluss zu befreien.
In König Eduard I. von England fand er einen Verbündeten gegen Philipp IV., da dessen Interessen ähnlicher Natur waren. Im Jahr 1294 nahm Graf Guido enge diplomatische Beziehungen zu Eduard auf und verlobte eine seiner Töchter mit dem Prince oof Wales. Philipp verweigerte dazu erwartungsgemäß die notwendige Einwilligung, und Guido musste nachhaltige Treue schwören, setzte trotzdem seine Politik fort und gewann in Grammont im Dezember 1296 den deutschen König Adolf von Nassau, der ein Erstarken Frankreichs im lothringisch-niederländischen Raum verhindern wollte, und weitere Reichsfürsten für seine Sache. Nachdem Philipp den Grafen aufforderte, diese Handlungen zu erklären, kündigte dieser am 20. Januar 1297 sein Vasallitätsverhältnis zu Frankreich auf. Der König berief darauf ein Pairsgericht ein, welches den Grafen wegen Hochverrats und der Felonie verurteilte und ihm sein Lehen entzog. Weiterhin erreichte Philipp beim Papst die Verhängung des Kirchenbanns über Graf Guido und des Interdikts über Flandern.
Die militärische Bekämpfung des antifranzösischen Bündnisses ging Philipp entschlossen an. Graf Robert II. von Artois führte ein Heer nach Flandern, mit dem er eine Stadt nach der anderen, darunter Kortrijk, Dünkirchen, Bergen und Brügge, einnehmen konnte. Begünstigt wurden diese schnellen Erfolge durch die für Frankreich positiv gesinnten Patrizier und der dem Grafen Guido versagten Unterstützung des deutschen Königs, der nach einer Zahlung französischen Goldes und aufgrund päpstlichem Drucks trotz seines Bündnisses mit Flandern und England auf einen Krieg verzichtete.
Am 20. August 1297 kam es bei Veurne (Furnes) zur Schlacht, in der die Franzosen unter Robert von Artois über das flämische Heer siegten. Nachdem die königlichen Truppen am 26. August 1297 Lille eingenommen hatten, war Graf Guido, der sich nur noch in Gent halten konnte, bereit, einen Waffenstillstand einzugehen, der unter päpstlicher Vermittlung am 9. Oktober in Vyve-Saint-Bavon geschlossen und 1298 in Tournai um zwei Jahre verlängert wurde.
Nach Auslaufen des Waffenstillstandes im Jahr 1300 gab Guido den Kampf auf. Bereits ein Jahr zuvor wurde sein einzig wirklicher Bündnispartner, Graf Heinrich III. von Bar, gefangen genommen und Eduard I. versöhnte sich mit Frankreich, nachdem Philipp die Besetzung der Guyenne, die seinem Bruder Karl von Valois wenige Jahre zuvor gelungen war, aufgehoben hatte. Eine Weiterführung des Kampfes war für den Grafen unter diesen Umständen aussichtslos. Trotz des Ehrenwortes Karls von Valois auf ein freies Geleit wurde Guido mit seinem ältesten Sohn Robert von Béthune bei der Zusammenkunft mit dem König von diesem in ritterliche Haft genommen, Guido in Compiègne, Robert in Bourges. Flandern wurde der Verwaltung königlicher Statthalter anvertraut. Philipp erschien persönlich 1301 in Flandern, wo er die Seeblockade Gents durch Eduard I. von England auflöste und neue Festungen anlegte. In einem 1301 in Brügge unterzeichneten Vertrag wurden die neuen Herrschaftsverhältnisse bestimmt.
Trotz dieses Erfolgs büßte die Krone in der flämischen Bevölkerung schnell an Ansehen und Rückhalt ein. Ausschlaggebend war hier Philipps rigide Finanzpolitik, der trotz des Endes des Krieges die erhobene Kriegssteuer nicht abschaffen wollte. Dies versetzte die schon seit längerem sozial benachteiligten Handwerker in Aufruhr, welche einige Häuser der wohlhabenden Patrizier und Tuchhändler angriffen. Daraufhin ließ der Statthalter Jacques de Châtillon die Städte Brügge und Gent mit einer Besatzung versehen. Doch am Morgenläuten des 18. Mai 1302 drangen die Bürger von Brügge in die Unterkünfte der königlichen Soldaten ein und töteten wahrscheinlich mehrere Hundert von ihnen.
Der Aufstand ergriff alle flämischen Städte, die sich hinter Johann I. von Namur und Guido von Namur, zwei jüngeren Söhnen Guidos, sammelten. Philipp reagierte darauf mit der Entsendung eines Heeres unter Robert von Artois. Wider Erwarten wurden die französischen Ritter am 11. Juli 1302 in der Sporenschlacht bei Kortrijk (Coutrai) von dem Bürgerheer der Flamen vernichtend geschlagen, in der mehr als siebenhundert Ritter ihr Leben verloren, darunter die gesamte militärische Führung Frankreichs, unter anderen auch Robert von Artois und Jacques de Châtillon.
Nach der Sporenschlacht wurde Guido für kurze Zeit freigelassen, um den Ausgleich zu verhandeln. Insofern kam es erneut zum Krieg mit Frankreich und zur Vernichtung der flämischen Flotte 1304. Guido kam erneut in französische Gefangenschaft, in der er 1305 in Compiègne verstarb. Sein Leichnam wurde nach Flandern überführt und in der Abtei von Flines-lez-Raches begraben. 
von Flandern (Dampierre), Graf Guido (Guy) I. (I8509)
 
41500 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_von_Ibelin_(Konstabler_von_Zypern) (Sep 2023)

Sein Vater war ein mächtiger Baron aus dem Königreich Jerusalem und seit 1227 Regent von Zypern. 1228 wurde Johann vom römisch-deutschen Kaiser Friedrich II. abgesetzt, der selbst die Herrschaft über Zypern beanspruchte. Johann führte daraufhin den bewaffneten Widerstand (Lombardenkrieg) gegen die Herrschaftsansprüche des Kaisers in Outremer.

In jungen Jahren kämpfte Guido am 15. Juni 1232 in der siegreichen Schlacht bei Agridi gegen die Truppen des kaiserlichen Statthalters Richard Filangieri, in der eine Invasion Zyperns verhindert werden konnte. Später, spätestens 1248, wurde er von König Heinrich I. zum Marschall von Zypern ernannt.

Zusammen mit seinem Bruder, Seneschall Balduin von Ibelin, führte Guido die zypriotische Ritterschaft ab 1249 auf den Kreuzzug Ludwigs IX. von Frankreich nach Ägypten (Sechster Kreuzzug). Dort gerieten beide allerdings im April 1250 in die Gefangenschaft der Mamluken. In der Zeit ihrer Gefangenschaft verübten die Mamluken in Ägypten am 1. Mai 1250 einen Staatsstreich und ermordeten Sultan Turan Schah. Die Mamluken ließen die Gefangenen wenige Tage später gegen ein Lösegeld frei.

Nachdem Guido nach Zypern zurückgekehrt war, wurde er 1250 vom König zum Konstabler (Connétable) ernannt. 
von Ibelin, Guido (I42854)
 

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