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41201 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Torf_(Normanne)

Torf (Normanne)

Torf war ein normannischer Adliger des 10. Jahrhunderts und wird als Stammvater der Familien Beaumont und Harcourt gesehen [1]. Aus seinem Namen und dem seiner Söhne kann man schließen, dass er aus Skandinavien stammt[2].

Quellen
Seine Existenz wird lediglich von Wilhelm von Jumièges in seiner Gesta Normannorum Ducum (11. Jahrhundert) bezeugt. Der Mönch berichtet, er sei der Vater von Turold von Pont-Audemer, und dass sein Name in den normannischen Orten namens Tourville weiterlebt[3]. Es ist insbesondere wahrscheinlich, dass der Ort Tourville-sur-Pont-Audemer nach ihm benannt ist.

Der Historiker Jacques Le Maho identifiziert Torf mit Turstin dem Reichen, einen Großgrundbesitzer auf dem Seinetal und vielleicht Schwiegervater von Robert dem Dänen[4]. Andere sehen in ihm den Sohn oder Enkel von Bernhard dem Dänen, Regent der Normandie während der Minderjährigkeit Richards I.

Nachkommen
Laut Wilhelm von Jumièges hatte Torf zwei Söhne:

Turquetil, Herr von Harcourt, der Stammvater des Hauses Harcourt
Turold, Herr von Pont-Audemer, Stammvater der Beaumont durch seine Ehe mit Duvaline, einer Schwester der Gunnora, der Ehefrau oder Geliebten Richards I. (siehe FitzOsbern)

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(Normanne), Torf (I12686)
 
41202 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Tosny_(Adelsgeschlecht)

Tosny (Adelsgeschlecht)

Tosny (in England auch Toeny, Tonei, Toni und Tony) war eine Familie des normannischen Adels, die selbst nicht aus der Normandie stammte. Sie spielte vom 10. bis zum 12. Jahrhundert im Herzogtum eine herausragende Rolle, ohne jemals mit einem Grafen- oder Vizegrafentitel geehrt zu werden.

Stammvater ist Hugo de Calvacamp. 942 wurde dessen Sohn Hugo, Mönch in der Abtei Saint-Denis, zum Erzbischof von Reims ernannt; vermutlich in seinem Gefolge ließ sich die Familie dann in der Normandie nieder. Kurz nach Hugos Tod war Raoul I. de Tosny bereits so etabliert, dass sein Name 991 in einen Vertrag zwischen Herzog Richard I. und dem englischen König Æthelred Eingang findet. Sein Enkel Raoul II. de Tosny gehörte zu den großen Baronen in der Umgebung Wilhelm des Eroberers. Bemerkenswert ist, dass unter den Ehen, die die Familie mit hochrangigen Adligen schließen konnte, auch die mit Balduin von Boulogne, dem ersten König von Jerusalem, ist.

Die Macht der Tosny stammt aus zwei Quellen:

Der Aneignung von Kirchenbesitz. Nach Lucien Musset hat Erzbischof Hugo seine Familie mit Grundbesitz aus dem Eigentum der Kirche ausgestattet
Der Übertragung von Grundbesitz durch den Herzog, vor allem durch Richard II.
Darüber hinaus gehören die Tosny zu dem ersten Normannen, die ihren Reichtum durch militärischen Einsatz im Ausland mehrten: Raoul I. in Apulien und Roger I. de Tosny in Spanien. Raoul II. de Tosny schließlich nahm an der Eroberung Englands teil, wofür auch er vom neuen englischen König Wilhelm der Eroberer belohnt wurde: die Baronien Flamstead in Hertfordshire und Wrethamthorpe in Norfolk sind die wichtigsten Geschenke. Dennoch scheinen die Tosny in England keine wesentliche Rolle gespielt zu haben. In der Normandie hingegen treten in den Turbulenzen nach dem Tod Wilhelms und während des englischen Bürgerkriegs von 1135 bis 1154 auf. Dennoch bringt das 12. Jahrhundert einen Niedergang der Familie. Im Jahr 1204 verliert Roger IV. de Tosny im Zuge der Eroberung der Normandie durch Frankreich seinen gesamten kontinentalen Besitz, und muss sich nach England zurückziehen. Dort stirbt die Familie im Jahr 1309 in männlicher Linie aus.

Mehr, auch Stammliste, unter dem Link oben.. 
von Tosny, Adeliza (I12654)
 
41203 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Trahern_ap_Caradog

Trahern (auch Trahaearn) ap Caradog († 1081) war ein König des walisischen Königreichs Gwynedd.

Er war ein Sohn von Caradog ap Gwyn ap Collwyn und ein Cousin von Bleddyn ap Cynfyn und Rhiwallon ap Cynfyn und Herrscher des Fürstentums Arwystli. Nach dem Tod Bleddyns 1075 ergriff er die Herrschaft über Gwynedd, doch Gruffydd ap Cynan, ein Enkel des 1039 gestürzten Königs Iago ap Idwal kehrte nun aus dem irischen Exil zurück und schlug mit militärischer Hilfe des anglonormannischen Lords Robert of Rhuddlan Trahern in einer Schlacht bei Dyffryn Glyngin in Meirionydd. Als Gruffydd sich nun jedoch gegen seinen bisherigen Verbündeten Robert of Rhuddlan wandte, konnte Trahern ihn noch 1075 in der Schlacht von Bron-vr-erw bei Clynnog schlagen und wieder zum Rückzug nach Irland zwingen. Trahern festigte seine Herrschaft über Gwynedd und führte 1078 einen Feldzug nach Südwales, wo er Rhys ab Owain, den König von Deheubarth in einer Schlacht bei Goodwick schlug. Rhys ap Owain wurde noch im selben Jahr von Caradog ap Gruffydd von Gwent getötet. Daraufhin verbündeten sich Rhys ab Owains Nachfolger Rhys ap Tewdwr und Gruffydd ap Cynan gegen Trahern. Ihre vereinigten Heere trafen 1081 bei Mynydd Carn im südlichen Ceredigion auf die Truppen Traherns, der von Meilyr, dem Sohn seines Cousins Rhiwallon und von Caradog ap Gruffydd unterstützt wurde. Die Schlacht endete mit einem eindeutigen Sieg von Gruffydd ap Cynan und Rhys ap Tewdwr, Trahern, Meilyr und Caradog waren gefallen und Gruffydd ap Cynan konnte so Traherns Nachfolger als König von Gwynedd werden. 
von Arwystli (ap Caradog), König Trahern (Trahaearn) (I29926)
 
41204 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Truhendingen_(Adelsgeschlecht)

Truhendingen (Adelsgeschlecht)

Die Familie von Truhendingen ist ein schwäbisch-fränkisches Grafengeschlecht, das seit dem frühen 12. Jahrhundert nachweisbar ist. Der Grafentitel ist erstmals 1264 belegt; vorher zählt die Familie aber bereits zu den Edelfreien. Das Geschlecht erlosch Ende des 15. Jahrhunderts.

Geschichte
Ursprung
Namensgebende Ortschaft ist Altentrüdingen, heute Teil der Stadt Wassertrüdingen im mittelfränkischen Landkreis Ansbach. Angeblich soll Runizza eine Tochter des Grafen Reginbert von Truhendingen mit Poppo von Andechs, Sohn des Berthold II. von Andechs, verheiratet gewesen sein. Die Ehe wurde angeblich später wegen Unfruchtbarkeit geschieden.[1] Die erste urkundliche Erwähnung die angeblich auf das Jahr 1113 zurück reicht worin Adelbertus et Friedericus de Truhendingen erscheinen[2] ist wohl nicht haltbar. Folgend treten sie 1129 in einer Zeugenreihe für den Bischof von Eichstätt auf. Die Familie baute ihren Einfluss durch Rodung und Siedlungen entlang des Hahnenkamms aus und schuf Burgen zur Absicherung. Die damalige Burg Spielberg war darunter eine der wichtigen Burgen im Wettbewerb mit den Grafen von Oettingen. In einer Urkunde aus dem Jahr 1142 werden die Brüder Fridericus und Adalbertus de Truhendingen als Zeugen genannt. In der Zeugenreihe ihnen folgend erscheint Tibertus de Spilberg der bereits ab dem 31. März 1138 gleich in mehreren Urkunden als Zeuge des Nürnberger Burggrafen Gottfried III. von Raabs erscheint und wohl ein Ministeriale der Truhendinger auf Burg Spielberg war.[3]

Verbreitung
Im fränkisch-schwäbischen Raum sind die von Truhendingen u. a. nachweisbar in Colmberg, Gunzenhausen, Hatzenhofen, Solnhofen und Treuchtlingen.

Die Familie ist durch Heirat mit den Grafen von Oettingen, den Grafen von Dillingen, den Grafen von Graisbach, den Grafen von Urach und den Grafen von Ortenburg verwandt. Die obermainische Linie (siehe auch Stammliste der Truhendingen) verband sich später u. a. mit den Edlen von Schlüsselberg und den Grafen von Henneberg.

Erben der Andechs-Meranier
Die Familie von Truhendingen war im fränkischen Raum zunächst nur mit kleineren Besitzungen vertreten. Dies änderte sich im Jahr 1248 mit dem Tod von Otto II. und damit dem Aussterben der Andechs-Meranier in männlicher Linie. Friedrich von Truhendingen, verheiratet mit Margaretha von Meranien, beerbte die Meranier ebenso wie Otto von Weimar Orlamünde und der Nürnberger Burggraf Friedrich III. Allerdings erhob zunächst auch der Bamberger Bischof Friedrich I. von Hohenlohe Anspruch auf die Besitzungen als heimgefallene Lehen des Bamberger Hochstifts. Friedrich von Truhendingen konnte sich letztlich behaupten; allerdings wurde der Besitz mehrfach an das Hochstift verpfändet und 1390 schließlich endgültig verkauft.[4] Mit Fürstbischof Friedrich von Truhendingen († 1366) nahm die Familie allerdings auch unmittelbaren Einfluss in die Geschicke des Bistums. Zum Erbe gehörten die Giechburg und die Gügel-Burg, sowie der Markt Scheßlitz und andere umliegende Ortschaften wie Kübelstein, Laibarös, Stadelhofen, Wattendorf und auch Neuhaus als bambergische Lehen. Ein anderer Schwerpunkt war der Markt Baunach mit Lauter und die Stufenburg als fuldische Lehen. Hinzu kam noch Arnstein als freieigener Besitz. Nach 1390 nahmen Familienmitglieder wichtige Positionen anderer Territorialherren ein, darunter der Brandenburg-Kulmbacher Amtmann Oswalt von Truhendingen.

Wappen
Das Wappen ist dreimal von Rot und Gold geteilt. Die Helmzier besteht aus Stierhörnern (mit Pfauenbusch) oder voneinander abgewendeten Schwanenhälsen.

Persönlichkeiten
Siegfried von Truhendingen († 1150): Bischof von Würzburg (1146–1150)
Friedrich I. von Truhendingen: Erbe der Andechs-Meranier, Ahnherr
Agnes von Truhendingen († 20. September 1294), Ehefrau von Heinrich I. von u. zu Fürstenberg
Agnes von Württemberg (* vor 1264; † 1305): Gräfin von Württemberg, Oettingen, Truhendingen und Hohenlohe
Friedrich von Truhendingen († 1366): Fürstbischof von Bamberg (1363–1366)
Oswalt von Truhendingen (* um 1380; † um 1424): Brandenburg-Kulmbacher Amtmann

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von Truhendingen, Anna (I11802)
 
41205 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Turisind

Turisind (auch Turisindus, Thurisin, Thurisind, Thoriswinth) war ein rex Gepidorum[1] (König der Gepiden) im 6. Jahrhundert.

Über seine Kindheit und Jugend ist nichts bekannt.

Nach dem Tod König Elemunds verdrängte Turisind dessen unmündigen Sohn Ustrigoth von der Macht und bestieg selber den Thron.[2] Turisind verheiratete seine Tochter Austrigusa (auch Austrigosa) um 515 mit Wacho (510–540), dem dux (Herzog) der Langobarden.[3][4]

Die Langobarden verlegten ihren Siedlungsraum um 547[5] an die Save und untere Donau nach Pannonien,[6] ganz in der Nähe der Gepiden.[7] 547 brach darauf der Krieg mit den Gepiden offen aus, wobei die Langobarden durch oströmische Hilfstruppen[5] unterstützt wurden. Angesichts dieser Übermacht willigte der Gepidenkönig Turisind in einen Waffenstillstand ein.

Als sich zwei Jahre später Gepiden und Langobarden gegenüberstanden, zogen sich beide Heere auf Grund von Vorzeichen zurück, und es kam zu einem weiteren 2-jährigen Waffenstillstand.

Es kam ab 549 erneut zu Feindseligkeiten, wobei die Langobarden die Gepiden 552 in der Schlacht auf dem Asfeld besiegten. Turismod, der Sohn König Turisinds, wurde von Alboin getötet.[2][8] Schließlich vermittelte Justinian I. einen (vorübergehenden) Friedensschluss.

Um 560 starb Turisind, Nachfolger wurde sein Sohn Kunimund. 
(Gepiden), König Turisind (I24095)
 
41206 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Udalrich_I._(Graf)

Udalrich I. (Graf)
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Udalrich I. (778/817 bezeugt; † wohl vor 824) war ein fränkischer Graf in Alamannien. Er war ein Sohn Gerolds des Älteren und ein Bruder Gerolds des Jüngeren und damit ein Angehöriger der Familie der Geroldonen; die Königin Hildegard, Ehefrau Karls des Großen war seine Schwester. Er gilt als Stammvater der Udalrichinger und damit der Grafen von Bregenz.

Udalrich I. tritt erstmals im Jahr 778 auf[1]. 780/781 ist er als Graf im Alpgau und Breisgau bezeugt, 787–791 als Graf im Hegau, 787 als Graf im Thurgau, 805/817 als Graf am Nordufer des Bodensees, 778/817 zudem als Graf im Elsass. Die Aufgaben Linzgau, Argengau, Rheingau und Alpgau übernahm er nach dem Tod seines Onkels Ruadpert, des Bruders seiner Mutter[2]

Abt Notker I. von St. Gallen berichtet, dass er diese Häufung von Machtbefugnissen seinem Schwager Karl verdankte, aber auch, dass er nach dem Tod seiner Schwester Hildegard (783) von Karl dem Großen abgesetzt worden sei, das Gedenken an Hildegard den König jedoch veranlasst habe, den Schritt rückgängig zu machen.

Udalrich konnte seine Macht im Thurgau nicht halten, nach seinem Tod verloren seine Nachkommen auch die Grafschaften im Schwarzwald, so dass sich der Herrschaftsbereich der Familie auf das Bodenseegebiet beschränkte[2].

Familie
Udalrichs Ehefrau ist unbekannt.

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von Anglachgau (Geroldonen), Udalrich (I11621)
 
41207 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Uhtred (Jul 2023)

Uhtred (auch Uchtred, Utred; † 1016) war unter König Æthelred II. von 1006 bis 1016 Earl of Northumbria.

Uhtred war der Sohn des Ealdorman Waltheof von Bamburgh. Eadwulf Cudel (Ealdorman of Bamburgh 1016 – † 1019) war Uhtreds Bruder.

Leben
Als im Jahre 995 die Reliquie des Heiligen Cuthbert von Lindisfarne von Chester-le-Street nach Durham übertragen wurden, half Uhtred den Mönchen den Platz für die neue von Bischof Aldhun von Durham geplante Kathedrale zu roden. Wahrscheinlich zu dieser Zeit heiratete Uhtred Aldhuns Tochter Ecgfrida, die einige Ländereien aus Kirchengut als Mitgift in die Ehe mitbrachte.[2]

Im Jahr 1006[3] fielen die Schotten unter König Malcolm II. in Northumbria ein und belagerten Durham. Da sein Vater Earl Walthef zu alt war, hob Uhtred in Bernicia und Yorkshire ein Heer aus und errang einen entscheidenden Sieg gegen die Schotten. König Æthelred, der zur gleichen Zeit die Dänen im Süden Englands bekämpft hatte ernannte ihn daraufhin, noch zu Lebzeiten seines Vaters, zum Ealdorman of Bamburgh. Nach der Ermordung des Ealdorman Ælfhelm of York wurde Uhtred auch als Earl of York eingesetzt und vereinte so nach langer Zeit Northumbria in einer Hand.[1]

Bald darauf verstieß er Ecgfrida und heiratete Sige, die Tochter des reichen Dänen Styr Ulfsson aus York. Aus dieser Verbindung gingen die beiden Söhne Eadulf und Gospatric hervor.[1]

Sven Gabelbart landete 1013 mit seinem Sohn Knut dem Großen und einer riesigen Streitmacht in England und segelte den Humber und Trent hinauf nach Gainsborough. Earl Uhtred von Northumbria musste sich den Dänen unterwerfen. Æthelred floh in die Normandie. Noch im selben Jahr wurde Sven als Herrscher über England anerkannt.[4][3] Nach dem Tod von Sven Gabelbart am 3. Februar 1014 erkannten die Engländer dessen Sohn Knut nicht als König an, sondern riefen Æthelred aus dem Exil zurück. Uhtred schloss sich wieder Æthelred an, dessen Tochter Ælfgifu er heiratete.[1]

1016, während König Æthelred II. krank war, hob Edmund II. Eisenseite ein Heer aus und vereinte sich mit Uhtred von Northumbria, um gegen Eadric of Mercia und Knut II. den Großen zu kämpfen. Die Engländer verwüsteten Staffordshire, Shrewsbury, Leicestershire und Chester, während Knut das Danelag verheerte und beide Heere eine Schlacht vermieden. Als Knut sich nordwärts wandte und York bedrohte, zog sich Edmund II. Eisenseite nach London zurück. Uhtred ergab sich Knuts Wikingerheer, doch wurde er auf Anraten des Ealdorman Eadric Streone von Thurbrand ermordet.[4][3]

Uhtreds Earldom wurde geteilt: den Süden mit York gab Knut seinem Verbündeten Erik Håkonsson, die Ealdormanry of Bamburgh erhielt Uhtreds Bruder Eadwulf Cudel.

Aus Uhtreds Ermordung resultierte eine jahrzehntelange Blutrache: Uhtreds Sohn Ealdred tötete Thurbrand, wird aber darauf 1038 von Thurbrands Sohn Carl ermordet. Waltheof, Ealdreds Großneffe, ermordet 1070 die meisten Söhne und Enkel Carls.[1] Uhtreds Sohn Gospatric wurde über seinen Sohn (oder Enkel) Eadulf Rus zum Stammvater des Clan Swinton. 
von Bernicia, Earl Uhtred (Uchtred, Utred) (I7386)
 
41208 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Uhtred,_Lord_of_Galloway (Jul 2023)

Uhtred, Lord of Galloway (auch Uchtred) (* um 1121; † September 1174) war ein schottischer Magnat.

Herkunft und Teilung des Erbes mit seinem Bruder Gilla Brigte
Uhtred war der älteste Sohn von Fergus, Lord of Galloway, seine Mutter war vermutlich Elizabeth, eine uneheliche Tochter des englischen Königs Heinrich I. Sein Vater war Lord der keltisch geprägten Herrschaft Galloway in Südwestschottland, die nur unterer lockerer Oberhoheit der schottischen Krone stand. Uhtred wird erstmals 1136 in einer Urkunde seines Vaters erwähnt, so dass er zu diesem Zeitpunkt mindestens fünfzehn Jahre alt gewesen war.[1] Vermutlich in den späten 1140er Jahren, mit Sicherheit vor 1153 heiratete Uhtred Gunnilda, eine Tochter von Waltheof of Allerdale aus Cumbria. Waltheof war ein jüngerer Sohn von Gospatric, Earl of Northumbria, und ein entfernter Verwandter des schottischen Königs David I. Über die Familie seiner Frau lernte Uhtred zahlreiche einflussreiche anglonormannische Barone am Königshof kennen.[2] Als Mitgift erhielt Uhtred einen kleinen Landbesitz bei Torpenhow in Cumbria.[3] 1160 rebellierte Uhtreds Vater zusammen mit anderen Magnaten gegen König Malcolm IV., wurde aber von diesem besiegt. Daraufhin verzichtete er auf seine Herrschaft und trat in ein Kloster ein, wo er 1161 starb. Seine beiden Söhne Uhtred und Gilla Brigte teilten nach dem damals in Galloway üblichen Brauch seine Herrschaft auf. Uhtreds Anteil erstreckte sich vom Nith bis zum Water of Fleet, während Gilla Brigte den weiter westlichen Teil von Galloway erhielt.[4]

Lord of Galloway
Aus der Herrschaftszeit von Uhtred sind nur wenige Urkunden überliefert.[5] Sowohl er wie auch sein Bruder Gilla Brigte standen unter dem Druck der schottischen Könige, die versuchten, Südwestschottland stärker in ihr Reich einzubinden. Zwar nicht in Galloway selbst, doch in den benachbarten Regionen wurden königliche Beamte eingesetzt, und unter Uhtred begann die Feudalisation von Galloway. Wohl unter dem Druck des schottischen Königs Wilhelm I. musste er anglonormannische Ritter wie Walter of Berkeley in das Land lassen.[6] Auch mehrere Verwandte seiner Frau kamen in seine Herrschaft und hatten teils eine prominente Stellung in seinem Haushalt.[7] In Lincluden gründete Uhtred ein Benediktinerinnenkloster.[8] Um 1173 schenkte er vier Kirchen in Galloway, die bislang Iona Abbey gehört hatten, an Holyrood Abbey. Dies gilt als Zeichen, wie im 12. Jahrhundert auch im keltisch geprägten Galloway die Bedeutung der iroschottischen Kirche gegenüber der römischen Kirche zurückging.[9]

Rebellion gegen den schottischen König, Machtkampf mit seinem Bruder und Tod
Sowohl Uhtred wie auch Gilbert waren selten am schottischen Königshof.[10] Als König Wilhelm 1174 im Krieg gegen den englischen König Heinrich II. in Gefangenschaft geriet, nutzten Uhtred und Gilbert die Gelegenheit, um die schottische Oberherrschaft abzuschütteln und um den anglonormannischen Einfluss einzuschränken. Sie hatten beide am Feldzug des schottischen Königs teilgenommen, waren aber nicht wie der König in Gefangenschaft geraten. Sie kehrten nach Galloway zurück, eroberten das königliche Dumfries Castle, griffen Beamte des schottischen Königs an und töteten die anglonormannischen Siedler.[6] Uhtred wandte sich an den englischen König Heinrich II., mit dem er über seine Mutter verwandt war,[4] um sich seiner Herrschaft anstelle des schottischen Königs zu unterstellen.[11] Aus der Revolte wurde aber ein Bürgerkrieg, als es ab Juli 1174 zwischen den Brüdern zu Spannungen kam. Gilbert ließ seinen Bruder auf der Insel St Mary’s vor Kirkcudbright belagern. Nachdem Uhtred vermutlich im November gefangen genommen worden war, ließ Gilbert ihm die Augen ausstechen und die Zunge und die Genitalien abschneiden. Er starb an diesen Verletzungen. 
of Galloway, Uhtred (Uchtred) Lord of Galloway (I41503)
 
41209 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_(Württemberg)

Ulrich von Württemberg (* 8. Februar 1487 in Reichenweier (Riquewihr), Elsass; † 6. November 1550 in Tübingen) war 1498–1519 und 1534–1550 der dritte regierende Herzog von Württemberg. Er war der erste protestantische Fürst seines Territoriums.

Leben
Geburt und Kindheit
Ulrich wurde unter dem Namen Eitel Heinrich als Sohn des Grafen Heinrich von Württemberg im württembergischen Reichenweier geboren. Seine Mutter Elisabeth von Zweibrücken-Bitsch starb wenige Tage nach seiner Geburt im Kindbett. Ulrich wurde am Hof des Herzogs Eberhard im Bart, des Cousins und späteren Vormunds seines Vaters, in Stuttgart erzogen. Bei der Firmung erhielt er den Namen Ulrich. Er ist nicht der einzige Herrscher von Württemberg mit diesem Namen, aber nur bei den Grafen namens Ulrich wird eine Zählung angefügt.

Erlass des Kaisers Maximilian I.

Auf Betreiben des deutschen Königs Maximilians I. wurde 1498 der regierende Herzog von Württemberg Eberhard II. (Ulrichs Onkel) abgesetzt und Ulrich mit elf Jahren an seiner Stelle als dritter Herzog von Württemberg eingesetzt. Seine Vormundschaft übernahmen Vertreter der Stände unter Leitung des Erbmarschalls und Burgvogts auf Hohenneuffen, Konrad Thumb von Neuburg. Zugleich wurde Ulrich mit Maximilians sechsjähriger Nichte Sabina von Bayern verlobt, womit ein strategisches Bündnis zwischen dem Herzogtum Bayern und dem ärmeren Haus Württemberg erzielt war. 1503 wurde Ulrich vorzeitig als volljährig erklärt und zeichnete sich 1504 als Heerführer im Landshuter Erbfolgekrieg aus, wodurch er einige ehemals kurpfälzische Gebiete gewann.

Hochzeitsfeierlichkeiten mit Sabina von Bayern

Nach 13 Jahren Verlöbnis fand auf Drängen Maximilian I. am 2. März 1511 die Hochzeit mit Sabina von Bayern mit für die damalige Zeit kaum vorstellbarem Pomp statt.[1] Das Fest dauerte 14 Tage, mehr als 7000 Gäste waren geladen. Rund um das Stuttgarter Schloss wurden die Bürger kostenlos gespeist. Die Hochzeit war keine Liebesheirat. Ulrich hatte andere Affären – darunter auch eine mit der Tochter seines Vormunds Ursula Thumb von Neuburg – und beide Ehegatten wurden als jähzornig und aufbrausend beschrieben. Ulrich soll auch erblich belastet gewesen sein, da Geisteskrankheit in der Familie bis ins 14. Jahrhundert vermutet wird. 1513 wurde die Tochter Anna geboren.

Schuldenlasten
Kriegszüge und Ulrichs aufwendiger höfischer Lebensstil verschlangen große Summen aus der Staatskasse, die völlig desolat war. Im Jahr 1514 betrug das Defizit etwa 70 Prozent der Staatseinnahmen. Um trotzdem den geplanten Feldzug gegen Burgund finanzieren zu können, erhob Ulrich neue außerordentliche Steuern. Die geplante Vermögenssteuer wurde auf Intervention der Ehrbarkeit von Stuttgart und Tübingen in eine Verbrauchssteuer auf Fleisch, Wein und Frucht (Getreide) umgewandelt. Die Kostenlast trug nun die arme Bevölkerung. Die größten Proteste verursachte aber die Art der Steuererhebung. Sie wurde nicht auf die Ware aufgeschlagen, sondern die Maßgewichte wurden verringert.

Aufstand des Armen Konrad
Die Proteste in der Bevölkerung gegen seinen Herrschaftsstil führten 1514 zum Aufstand des Armen Konrad. Durch die Hilfe der Ehrbarkeit gelang es Ulrich, die Aufstände niederzuschlagen. Im Tübinger Vertrag vom 8. Juli 1514 musste Herzog Ulrich der württembergischen Ehrbarkeit dafür für sich und seine Nachfolger weitgehende Zugeständnisse machen. Ohne Zustimmung der Landstände, in denen die Ehrbarkeit organisiert war, durfte kein württembergischer Landesherr Krieg führen oder Steuern erheben. Damit errangen die Landstände eine Position als mächtige Gegenpartei der Landesherren. Gleichzeitig verlor der Adel seinen politischen Einfluss am württembergischen Hof vollkommen.

Konflikte mit dem Reich, dem Schwäbischen Bund und seiner Gemahlin
Bereits 1512 war Ulrich aus dem Schwäbischen Bund ausgetreten und versuchte stattdessen, eine fürstliche Allianz gegen diesen kaiserlichen Landfriedensbund aufzubauen.

1515 erschlug Ulrich den Rittmeister Hans von Hutten, den Ehemann seiner Geliebten Ursula Thumb von Neuburg. Ulrichs Frau Sabina, die kurz zuvor den Sohn Christoph geboren hatte, trat darauf in offene Opposition zu ihrem Gemahl Herzog Ulrich. Auf dem Landtag in Stuttgart ab 1. Juli 1515, auf dem auch aus anderen Gründen eine Ablösung Herzog Ulrichs diskutiert wurde, brachte Sabina über Ritter Hieronymus von Seiboldsdorf und Kanzler Augustin Lösch in Abwesenheit ihres Gatten verschiedene Anliegen vor. So fürchtete sie eine Vertreibung, falls es durch den Mord an Hutten zu Krieg im Land kommen sollte, beklagte die bislang ausgebliebene Huldigung durch die Untertanen und bemängelte, dass Ulrich offene Schulden für ihre und der Kinder Kleidung nicht beglichen habe. Auch rügte sie seine Gewalttätigkeiten. Die Sache wurde nicht verhandelt, floss aber wohl in den weiteren Verhandlungsverlauf des Landtags ein. Im Falle einer Absetzung Ulrichs würde Sabina mit ihrem Sohn zur Verwaltung des Landes eingesetzt werden.

Ulrich hob daraufhin den Sitz Sabinas auf Schloss Urach auf und forderte dessen Vereinigung mit dem seinigen in Stuttgart. Sabina ließ die Kinder zurück und floh zu ihren Angehörigen nach München, womit die Spaltung des Bündnisses mit Bayern begann, das von Kaiser Maximilian moderiert wurde. Der Ehezwist und die Flucht Sabinas sollten für die kommenden Jahrzehnte wiederkehrende Begründungen und Anlässe für Auseinandersetzungen mit Bayern sein.

Reichsacht
Am 11. Oktober 1516 sprach Kaiser Maximilian die Acht und Aberacht des Reiches aus.[2] Das hinderte Ulrich nicht daran, die Vögte von Weinsberg und Cannstatt, Sebastian Breuning und Konrad Vaut, am 20. November 1516 unter dem Vorwurf, sich nach der Tötung des Hans von Hutten hochverräterisch an den Kaiser gewandt zu haben, verhaften und nach Aburteilung aufgrund von durch Folter herbeigeführten Geständnissen am 11. Dezember 1516 auf dem Stuttgarter Marktplatz hinrichten zu lassen. Der am gleichen Tag verhaftete Tübinger Vogt Konrad Breuning wurde noch ein weiteres Jahr gefangengehalten und gefoltert, ehe er am 27. September 1517 ebenfalls hingerichtet wurde. Die Reichsacht wurde dann erst mit dem Reichstag von Augsburg im Jahre 1518 rechtskräftig.[3]

Nach Maximilians Tod 1519 gab Ulrichs Überfall auf die Reichsstadt Reutlingen den Anstoß zu seiner Vertreibung durch Georg Truchsess von Waldburg-Zeil im Auftrag des Schwäbischen Bundes. Ulrich wurde verbannt und Württemberg wurde durch den neuen Kaiser Karl V. dem Haus Habsburg unterstellt. Christoph wurde Edelknabe am Hofe Karls, seine Erbfolge war ungewiss. Anna verblieb bei Sabina, die nach Ulrichs Verbannung nach Württemberg zurückgekehrt war.

Ulrich unternahm mehrere erfolglose Versuche, sein Land zurückzugewinnen, am weitreichendsten 1525 im Zuge des Bauernkriegs, als er mit Hegauer Bauern und Schweizer Söldnern bis vor Stuttgart ziehen konnte, aber wieder vertrieben wurde. Solidarisch zeigte er sich auch mit Hans Müller von Bulgenbach mit der Zusage zur »evangelischen Bruderschaft«.

Rückkehr und Durchführung der Reformation
Erst 1534 gelang ihm die Rückkehr mit Hilfe des hessischen Landgrafen Philipp I., der gegen den österreichischen Statthalter Pfalzgraf Philipp zu Felde zog und in der Schlacht bei Lauffen siegreich war. Ulrich erhielt mit dem Vertrag von Kaaden den Besitz über Württemberg bestätigt. Er führte umgehend im ganzen Land die Reformation ein und berief dafür die beiden Geistlichen Erhard Schnepf und Ambrosius Blarer. Die Messe wurde abgeschafft, die Heiligenbilder wurden in geordneter Weise entfernt und die entbehrlichen Gottesdienstutensilien eingezogen. Wer von den Geistlichen bereit war, im Sinne der Reformation zu predigen, wurde übernommen, die anderen erhielten eine lebenslange Rente. Protestantische Pfarrer aus Hessen und der Schweiz füllten die Lücken. Die Klöster und geistlichen Korporationen wurden säkularisiert, so dass sich das Herzogtum Württemberg bedeutend vergrößerte. Allerdings wurde das Kirchengut als eigene Vermögensmasse behandelt und selbständig verwaltet. In einer Kirchenordnung von 1536 wurden die grundlegenden Regelungen für die Landeskirche erstmals zusammengefasst.

Nach seiner Rückkehr 1534 widmete sich Ulrich mit großem Aufwand und noch höheren Kosten dem Ausbau einzelner Burgen zu zeitgemäßen Festungen, worunter der Hohentwiel, Hohenasperg und Hohenneuffen neben der Stadtfestung Schorndorf die bekanntesten waren.

1546 besetzte Kaiser Karl V. im Schmalkaldischen Krieg Württemberg und zwang Ulrich 1548, das Augsburger Interim und die Präsenz kaiserlicher Besatzungstruppen zu akzeptieren. In dieser politisch schwierigen Situation starb er 1550 und wurde in der Stiftskirche Tübingen beigesetzt. Sein Sohn Christoph trat die Nachfolge an. 
von Württemberg, Herzog Ulrich (Eitel) (I28266)
 
41210 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_I._(Hanau)

Ulrich I. von Hanau (* 1255/60; † 1305/06) war Herr von Hanau und folgte darin seinem Vater Reinhard I. von Hanau 1281.

Abstammung
Ulrich I. war der älteste Sohn Reinhards I. von Hanau, seine Mutter Adelheid war eine Schwester Ulrichs II. von Hagen-Münzenberg. Seinen bis dahin in der Familie derer von Hanau nicht gebräuchlichen Namen erhielt er von seinem Großvater mütterlicherseits.

Über das Geburtsjahr Ulrichs I. gibt es keine Angaben. Aus dem Jahr 1272 stammt seine älteste erhaltene urkundliche Erwähnung. Seit 1275 tritt Ulrich neben seinem Vater in Urkunden auf, 1276 erstmals selbständig, ab 1277 ist er regelmäßig an Urkunden beteiligt, die Hanau betreffen. Wegen der damals in der Regel mit 18 Jahren eintretenden Volljährigkeit erschließt sich daraus ein Geburtsjahr im Bereich 1255/60.

Familie
Am 2. Oktober 1272 wurde Ulrich I. mit Gräfin Elisabeth von Rieneck (ca. * 1260; † um 1300), Tochter des Grafen Ludwig III. von Rieneck, verlobt. Beide waren noch Kinder oder Jugendliche, denn die Hochzeit sollte erst innerhalb von sechs Jahren erfolgen. Hintergrund dieser für Ulrich I. sowohl ständisch als auch materiell sehr vorteilhaften Verbindung war die Auseinandersetzung der Mainzer Erzbischöfe mit den Grafen von Rieneck um die Macht im westlichen Spessart. Hier stand der Vater Ulrichs I., Reinhard I., auf der Seite der Erzbischöfe, die den lange anhaltenden Konflikt 1271 unter dem Erzbischof Werner von Eppstein für sich entscheiden konnten. Teil des Friedensschlusses war, dass Elisabeth mit reicher Aussteuer, zu der unter anderem die Stadt Steinau an der Straße gehört, mit Ulrich I. zunächst verlobt, später verheiratet wird.[2] Diese Aussteuer stärkte die Position Ulrichs I. erheblich. Deren genauer Umfang lässt sich nicht mehr feststellen – die Urkunden darüber sind verloren. Allerdings scheint, da die Familie der Mutter des Bräutigams, die Familie Hagen-Münzenberg, „nur“ eine Ministerialenfamilie war, die Bedingung gewesen zu sein, dass dieser „Makel“ hinsichtlich der Ebenbürtigkeit Ulrichs I. zunächst getilgt wurde. Am 25. Oktober 1273 erhob König Rudolf I. Adelheid in den Adelsstand.

Regierungszeit
Mit dem Tod seines Vaters im Jahr 1281 übernahm Ulrich I. die Herrschaft Hanau. Er konnte in seiner Regierungszeit das Gebiet der Herrschaft erheblich erweitern.

Ulrich I. war als Vormund für Graf Ludwig von Rieneck-Rothenfels tätig und konnte von diesem 1298 die Anwartschaft auf dessen Mainzer Lehen erwerben. Er hat wohl auch die Vormundschaft für seine Neffen Reinhard und Heinrich von Weinsberg wahrgenommen.

Münzenberger Erbschaft
Zum einen war er über seine Mutter mit 1/6 an dem reichen Münzenberger Erbe beteiligt. Die Erbschaft umfasste einen entsprechenden Anteil von Münzenberg, Burg und Amt, Assenheim, Heuchelheim, Dudenhofen, Münster, Werlachen, die Burg Hayn in der Dreieich und dem Wildbann Dreieich. Durch die Mitgift seiner Mutter war bereits das Amt Babenhausen mit Teilen des Bachgaus und die Hälfte von Umstadt zur Herrschaft Hanau gekommen. Weiter brachte das Erbe Adelheids Vilbel und ¼ von Praunheim an Hanau. Der selbstverständlich aus einer solchen Erbschaft resultierende Streit der Erben konnte – was Hanau betraf – 1288 weitgehend beigelegt werden.

Die wirtschaftliche Position des Hauses Hanau war so recht stark. Vorübergehend konnten als Pfandschaften erworben werden: Burg und Dorf Ortenberg, Burg Birstein, Orb und (Besen-)Kassel. Dadurch wurde eine Landbrücke zur bis dahin von der Herrschaft isoliert liegenden hanauischen Stadt Steinau an der Straße geschaffen und die Interessensphäre Hanaus ins obere Kinzigtal vorgeschoben.

Ausgleich
Ulrich I. sicherte seine Herrschaft auch durch Verträge mit Nachbarn. Er legte 1290 einen langjährigen Streit mit dem Bistum Würzburg bei und schloss 1303 einen Bündnis- und Öffnungsvertrag mit Frankfurt am Main, dem Auseinandersetzungen vorangegangen waren. 1304 folgt ein Bündnis mit Pfalzgraf Rudolf I. bei Rhein.

Territoriale Verluste
Verloren ging allerdings der Bachgau. Schon Reinhard I. hatte ihn 1278 an den Erzbischof von Mainz abgeben müssen. Nach dem Tod des Erzbischofs Werner von Eppstein zog König Rudolf den Bachgau zugleich mit der Abtei Seligenstadt ein und übergab ihn Ulrich I. zur Verwaltung. König Adolf von Nassau sprach den Bachgau 1292 dem Erzbischof zu, wohl ein Kompensationsgeschäft für dessen Stimme bei der Königswahl, was Ulrich I. aber offensichtlich ignorierte. Die aus dem Streit um den Bachgau entstehende Fehde zwischen Ulrich I. und dem Mainzer Erzbischof Gerhard II. von Eppstein – wohl 1298 – scheint sehr heftig gewesen zu sein. Ulrich I. wurde militärisch geschlagen und vom Erzbischof in Bingen gefangen gesetzt. Ulrich I. kam zwar bald wieder frei, der Bachgau aber war für Hanau größtenteils verloren. Nur die Dörfer Langstadt, Schlierbach und Schaafheim sowie zahlreiche vereinzelte Rechte im Bachgau blieben Hanau erhalten.

Ulrich I. verpfändete kurzfristig Teile der Münzenberger Erbschaft an die Münzenberger Miterben, die Herren von Falkenstein, nämlich seine Anteile von Münzenberg, Assenheim und 1303 auch die Juden in diesen beiden Orten und in Nidda, die er selbst als Pfand des Königs hielt. Vermutet wird Geldbedarf anlässlich der Teilnahme Ulrichs I. an dem Feldzug König Albrechts I. gegen den Mainzer Erzbischof 1301/1302. In der Folge kam es dann wegen der Eigentumsfrage und dem Rückerwerb dieser Stücke durch Hanau zu einer längeren Auseinandersetzung mit den Falkensteinern.

Bündnis mit dem König
Ulrich I. war sehr königsnah und beteiligte sich an einer Zahl von königlichen Heerzügen und Hoflagern:

1277 im Kampf gegen König Ottokar von Böhmen
1286/87 gegen Graf Eberhard von Württemberg
1288 gegen Graf Reinald von Mömpelgard-Burgund
1289 in Erfurt
1294 in Thüringen
1298 gegen Albrecht von Österreich. Der gewann den Krieg allerdings mit der Schlacht bei Göllheim und setzte auch Ulrich I. gefangen. Der scheint daraufhin schnellstens auf die Seite des Siegers umgeschwenkt zu sein, denn spätestens ab 1300 findet er sich im Gefolge des nunmehrigen Königs Albrecht I.
1301/1302 beteiligt er sich an einem Feldzug des Königs gegen den Mainzer Erzbischof. Der Sieg des Königs brachte Ulrich I. die Reichslehen und Pfandschaften des Gerlach von Breuberg ein, die in und bei den Reichsstädten Frankfurt und Gelnhausen lagen, so dass Ulrich I. in diesen Städten Fuß fassen konnte. Darüber hinaus erhielt er die Gerichte Gründau und Selbold.
1305 gegen Böhmen
1305 erneut gegen Graf Eberhard von Württemberg

Die Königsnähe brachte ihm Vorteile für die eigene Herrschaft. So erreicht er für vier Orte seiner Herrschaft Stadtrechte:

am 5. August 1288 verlieh König Rudolf I. dem Hanauer Ort Windecken die Rechte und Freiheiten von Frankfurt;
am 4. Juli 1290 erhielt Steinau an der Straße das Stadtrecht Gelnhausens;
am 28. März 1295 erhielt Babenhausen das Stadtrecht von Frankfurt, jetzt durch König Adolf;
und endlich am 2. Februar 1303 auch Hanau – durch König Albrecht – das Frankfurter Stadtrecht und das Marktrecht. Damit war das Recht verbunden, einen Rat mit zwei Bürgermeistern an der Spitze zu wählen, sowie die Freiheit von Leibeigenschaft („Stadtluft macht frei“). In dieser Zeit wurde mit dem Bau der ersten Hanauer Stadtmauer begonnen.
Regionale Vertretung des Königs
1294 übertrug König Adolf die Regierung des Klosters Fulda auf Ulrich I., nachdem dort der Abt Heinrich V. nach erheblicher Misswirtschaft zurückgetreten war. Die Regierung durch Ulrich I. scheint sehr erfolgreich gewesen zu sein, denn es gelang ihm sogar, verschiedene Pfandschaften für die Abtei zu lösen.

Erfolgreich gekrönt wurde die königsnahe Politik Ulrichs I. im Jahr 1300 mit seiner Ernennung zum Landvogt („advocatus generalis et rector“) in der Wetterau. Über die Amtstätigkeit Ulrichs I. als Landvogt gibt es nur wenige Belege. Er hatte das Amt wohl bis zu seinem Tode inne. Das Amt diente dazu, die Position des Königs in dessen Auseinandersetzung mit den rheinischen Kurfürsten zu stärken. Deren Führer war wiederum der Erzbischof von Mainz. Ulrich I. eroberte und zerstörte für den König die Eppsteiner Burg Steinheim, in der sich Siegfried von Eppstein, ein Neffe des Erzbischofs, verschanzt hatte. Zu dem Amtsbezirk des Landvogts gehörten immerhin so bedeutende Städte wie Oppenheim, Boppard, Oberwesel, Frankfurt, Friedberg und Gelnhausen. Die Ernennung zum Landvogt eröffnete Ulrich I. so auch über die Grenzen seines Territoriums hinaus regionalen Einfluss. Prägnantestes Beispiel dafür ist, dass Ulrich I. in seiner Funktion als Landvogt als erster Hanauer Herr für das Gebiet des Bornheimerbergs tätig wurde, ein Gebiet, das später größtenteils zum Hanauer Territorium zählte und halbkreisförmig den Norden der Stadt Frankfurt umgab. 
von Hanau, Ulrich I. (I41312)
 
41211 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_I._(Kärnten) (Mai 2020)

Ulrich I. († 7. April 1144) aus dem Geschlecht der Spanheimer war Herzog von Kärnten und in Personalunion Markgraf von Verona von 1135 bis 1144.

Er war der älteste Sohn Herzog Engelberts und der Uta von Passau. Seinen Namen erhielt er wegen seines mächtigen und einflussreichen Großvaters dem Passauer Burggrafen Ulrich.

1135 wurde er auf dem Reichstag in Bamberg von Kaiser Lothar III. nach Verzicht seines Vaters auf die Herzogswürde mit dem Herzogtum Kärnten belehnt. 1136/37 war er mit dem Kaiser in Italien unterwegs, war ab 1138 Staufer-Stütze und hatte laufend Streit mit den großen Kärntner Adelsfamilien, den Salzburger Erzbischöfen und den Bischöfen von Bamberg.

Er starb 1144 und ist im Kloster Rosazzo beigesetzt.

 
von Kärnten (Spanheimer), Herzog Ulrich I. (I22698)
 
41212 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_II._(Hanau)

Ulrich II. von Hanau (* ca. 1280 /1288; † 23. September 1346[1]) war zwischen 1305/1306 und 1346 Herr von Hanau.

Aus seiner Kindheit ist nichts bekannt. Erst mit seinem Regierungsantritt ist er urkundlich bezeugt. Das Geburtsjahr steht nicht fest. Der früheste Zeitpunkt (ca. 1279) dafür errechnet sich aus dem Hochzeitsdatum seiner Eltern, Ulrich I. von Hanau und Gräfin Elisabeth von Rieneck, 1278. Der späteste Zeitpunkt für seine Geburt (ca. 1288) ergibt sich daraus, dass er bei Regierungsantritt offensichtlich volljährig war, was in dieser Zeit im Alter von 18 Jahren eintrat. Da er sich erst vier Jahre nach seinem Regierungsantritt verheiratete, spricht alles für ein spätes Geburtsjahr.

Erstmals verfügte Ulrich II. 1339 die Primogenitur im Haus Hanau. Dies ist eine der ältesten hausrechtlichen Bestimmungen dieses Inhalts in Deutschland. Das Gebot der Primogenitur wurde noch mehrmals wiederholt, z. B. 1343 und 1375. Trotz dieses Familienstatuts sollte es aber, wenn das politisch opportun war, in Zukunft noch mehrmals zu Teilungen der Grafschaft kommen, so z. B. 1456 und 1685.

Regierung
Politische Aktivitäten
1310 leistete Ulrich II. König Johann von Böhmen, einem Sohn Kaiser Heinrich VII. militärischen Beistand, wofür er vom Kaiser die Juden in den Städten der Herrschaft Hanau (Babenhausen, Hanau, Steinau an der Straße und Windecken) im Wert von 600 Pfund Heller verpfändet erhielt.

1314 findet sich Ulrich II. im Gefolge des Kurfürsten und bayerischen Herzogs Ludwig bei der Königswahl in Frankfurt.

Ulrich II. nahm aktiv an der Befriedungspolitik für die Region durch Landfrieden teil.

Kurz vor seinem Tod – die Gründe sind nicht bekannt – befand sich Ulrich II. in Reichsacht. Kaiser Ludwig beauftragte Friedrich von Hutten als Landvogt der Wetterau mit der Vollstreckung. Die Angelegenheit scheint bald und gütlich beigelegt worden zu sein. Näheres ist nicht bekannt.

Gebietserwerb
1316 kaufte Ulrich II. das Gericht Brandenstein und die Hälfte des Gerichts Schlüchtern von Rieneck. Es handelte sich um Lehen des Bischofs von Würzburg, der diesem Verkauf zustimmte. Die zweite Hälfte von Schlüchtern erhielt Hanau 1377 im Tausch gegen die Burg Büttert. Das Kloster Schlüchtern begab sich 1457 endgültig in die Schutzherrschaft Hanaus.

1317 stellte sich der Inhaber des Hof Trages unter die Lehenshoheit Ulrichs II.

1320 verpfändete König Ludwig IV. den Bornheimerberg an Ulrich II., eine Bezahlung für geleistete Dienste bei einem Kriegszug im Elsass. 1351 erneuerte König Karl IV. diese Pfandschaft. 1434 wurde Graf Reinhard II. dann mit dem Bornheimerberg belehnt.

1326, endgültig 1349, wurde die Reichsstadt Gelnhausen durch König Ludwig IV. an Hanau verpfändet, 1330 die Bürger von ihrem Treueeid gegenüber dem Kaiser entbunden und diesbezüglich auf Hanau verwiesen.

1333 starb der Bruder der Mutter Ulrichs II., Graf Ludwig V. von Rieneck, womit diese Linie der Grafen von Rieneck erlosch. Durch ein Abkommen zwischen dem Verstorbenen und Ulrich I. von Hanau von 1296 waren Hanau die Lehenanwartschaften des Rieneckers übertragen. Allerdings hatte Ludwig V. 1329 verfügt, dass seine Tochter Udelhilt das Erbe antreten solle. Aus dieser Konstellation entwickelte sich ein umfangreicher Erbstreit, an dem sich auch andere Linien des Rienecker Hauses und die größten Lehensherren, Kurmainz und das Hochstift Würzburg beteiligen. Letztendlich aber ist der Gewinn für Ulrich II. erheblich, nämlich[3]:

die Hälfte des Gerichts Bieber;
der überwiegende Teil des Amtes Lohrhaupten;
die Hälfte des Amtes Partenstein;
ein Viertel von Burg und Amt Rieneck;
die Hälfte der Burg Prozelten;
ein Drittel von Burg und Gericht Grumbach (die anderen zwei Drittel gehörten seit 1309 zum Erzbistum Mainz);
ein Anteil an der Burg Rothenfels;
Burg und Stadt Lauda;
Osterburken (Burgheim);
Vogtei über Dörnigheim;
das Gericht Schwarzenfels
zahlreiche Aktivlehen und Rechte. 
von Hanau, Ulrich II. (I36997)
 
41213 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_II._von_Münzenberg

Ulrich II. von Hagen-Münzenberg († 11. August 1255) war kaiserlicher Reichsministeriale.

Leben
Die aus der kaiserlichen Ministerialendynastie der (Heusenstamm-) Hagener hervorgegangene Familie der Reichsministerialen Kämmerer von Münzenberg war über drei Generationen diese Region mitgestaltende treibende weltliche Kraft im Gebiet der Wetterau. Ulrich II. war der einzige Sohn Ulrichs I. von Münzenberg und dessen zweiter Frau Adelheid, einer Tochter des Grafen Rudolf II. von Ziegenhain. Damit war er Enkel von Kuno I. von Münzenberg und (Halb-)Bruder von Adelheid von Münzenberg. Er selbst war mit Helwig von Weinsberg verheiratet, welche im Dezember 1254 verstarb. Die Ehe blieb kinderlos. Um doch noch Kinder zu bekommen, hatte das Paar 1254 dem Mainzer Domkapitel in der Hoffnung auf dessen Fürbitte 1254 das Patronatsrecht der Kirche des Johannisbergs bei Nauheim übertragen. Bereits 1252 stiftete er das Kloster Patershausen, wo seine Tante Lukardis von Ziegenhain erste Äbtissin wurde. In seinen ersten Urkunden bis zum kinderlosen Tod seines älteren Stiefbruders Kuno III. von Münzenberg 1244 wurde er noch als Herr von Tannenberg (Burg bei Seeheim-Jugenheim an der hessischen Bergstrasse) beurkundet.

Als Kämmerer des Reiches stellte er sich ab 1247 gegen die Staufer auf die Seite des Gegenkönigs Wilhelms von Holland, befand sich in dessen Hoflager und nahm an der Belagerung der Burg Caub und der Kaiserpfalz Ingelheim teil.

Durch die Bickenbacher (der Familie seiner Urgroßmutter) und Diether von Katzenellenbogen wurde ihm im Zusammenhang mit Vogteirechtsstreitigkeiten in Trebur Fehde erklärt. Auf dem Weg von Burg Tannenberg bei Seeheim-Jugenheim im Odenwald zu einem geplanten Treffen des Rheinischen Städtebundes in Worms starb er am 11. August 1255 an erlittenen Kampfverletzungen, sechs Monate nach seinem am 25. Februar des gleichen Jahres verstorbenen Vater.[1] Sein Erbe, die sogenannte Münzenberger Erbschaft, fiel an die Familien seiner sechs weltlich gebliebenen Schwestern. Die siebte, eine Stiefschwester aus väterlicher Erstehe, war Nonne (und ihrer Tante Lukardis nachfolgende zweite Äbtissin) des Klosters Patershausen.

Ulrich war der im Mannesstamm letzte Münzenberger. 
von Hagen Münzenberg, Ulrich II. (I41327)
 
41214 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_III._(Hanau)

Ulrich III. von Hanau (* um 1310; † 1369/70, bestattet im Kloster Arnsburg) war 1346 bis 1369/70 Herr von Hanau und Landvogt in der Wetterau.

Herkunft
Ulrich III. wurde um 1310 als ältester Sohn Ulrichs II. von Hanau und seiner Frau, Agnes von Hohenlohe, geboren. Das Geburtsjahr ergibt sich aufgrund des Heiratsdatums seiner Eltern einerseits und der Tatsache, dass er 1327 heiraten sollte.

Familie

Grabplatte Adelheid Gräfin von Hanau 1344, Arnsburg[1]
1327 oder später heiratete Ulrich III. Gräfin Adelheid von Nassau († 8. August 1344)[2], Tochter des Grafen Gerlach I. von Nassau. Ihr Grabstein ist in Kloster Arnsburg erhalten.

Regierung
Schon vor dem Tod seines Vaters 1346 war Ulrich III. politisch aktiv. Seit 1343 nahm er zusammen mit Kuno von Falkenstein die Vormundschaft in Falkenstein-Münzenberg wahr.

In den Jahren 1349 und 1357 wüteten die ersten der großen mittelalterlichen Pestwellen. Nachrichten dazu gibt es aus Hanau keine. Im benachbarten Frankfurt am Main sollen innerhalb von 200 Tagen 2000 Menschen gestorben sein. Ulrich III. und seine Familie waren davon offensichtlich persönlich nicht betroffen. Todesfälle in seiner Familie, die mit der Pest in Verbindung gebracht werden können, lassen sich nicht nachweisen. Im Zusammenhang mit der Pest fand auch in der Stadt Hanau ein Pogrom gegen die Juden statt, die komplett vertrieben wurden. Sie wurden der Brandstiftung bezichtigt.

Innenpolitik
Die Finanzpolitik in der Herrschaft Hanau war unter seiner Regierung offensichtlich sehr erfolgreich. Trotz der kostspieligen Kriegszüge und Fehden verfügte er immer über ausreichend Geld, um Verbündeten Kredite zu gewähren, verpfändete Gebiete einzulösen und selbst Pfänder zu erwerben.

1368 erlangt er für seine Dörfer Bruchköbel und Marköbel das Stadtrecht vom König, was in der Praxis aber für deren Entwicklung keine Folgen hatte. Für seine Stadt Babenhausen erhielt er das Münzrecht.

In seiner Regierungszeit kam es vermehrt zu Auseinandersetzungen und Vergleichen zwischen ihm und anderen Territorialherren einerseits und insbesondere der Stadt Frankfurt andererseits, da eine merkliche Migration vom Land in die Stadt einsetzte und somit den Herren Untertanen und Steuern entzog.

Politik im Reich
Ulrich III. verfolgte die königsnahe Politik seiner Vorgänger weiter. Dies ermöglichte ihm, seine Rechte rund um Frankfurt zu stärken, insbesondere im Bereich des Amtes Bornheimerberg. Es gelang ihm, das Amt des Reichsschultheißen von Frankfurt am Main (1349) und den Frankfurter Stadtwald (1360) als Pfand durch Kreditvergabe an den Kaiser in die Hand zu bekommen. Damit drohte er Frankfurt von außen einzuschließen und dessen Selbständigkeit von innen heraus auszuhöhlen, zumal sich dort ein Dauerkonflikt zwischen Patriziern und Handwerkern entwickelt hatte. Er wirkte dabei schon 1358 als Schiedsmann zwischen den Parteien.

Wahrscheinlich ließ Ulrich III. im Zusammenhang mit dieser „Einkreisungspolitik“ auch den Ulrichstein als Zwingburg oder Zollturm vor Frankfurt-Sachsenhausen errichten, mit dem er seine Interessen gegen die Stadt zu wahren suchte. (Gelegentlich wird auch eine Erbauung durch Ulrich I. von Münzenberg (1217–1240) vermutet.[5]) Der Turm wurde erstmals 1391 im Verzeichnis der Frankfurter Pforten und Türme urkundlich erwähnt, befand sich zu dieser Zeit als Teil der Sachsenhäuser Stadtmauer also bereits im Besitz der Stadt.

Um diese Einkreisung zu beenden, löste aufgrund seiner exzellenten Beziehungen zum Kaiserhof der Frankfurter Patrizier und spätere Frankfurter Bürgermeister Siegfried zum Paradies 1363 und 1366 die beiden Pfänder für den Kaiser aus und übernahm sie selbst. Langfristig war dem König vermutlich eher an einer zahlungskräftigen Stadt als an einem mächtigen Territorialherren gelegen.

1354 erlangte Ulrich die Kontrolle über die Schelmenburg, Stammsitz der Schelme von Bergen in Frankfurt-Bergen-Enkheim. Darüber hinaus gelang es Ulrich III., für seine Herrschaft Anteile an dem Gericht Ortenberg, dem Amt Altenhaßlau und dem Amt Jossgrund zu erwerben. Er arrondierte den Hanauer Besitz durch Zukäufe und Pfandschaften. Dazu zählten 1357 Lehen im Kloster Fulda, Anteile an Somborn, Alzenau, Wilmundsheim vor der Hart und Hörstein – alles Dörfer im Freigericht Alzenau, ein Sechstel von Münzenberg und Assenheim und Anteile an Gronau. Weiter gelang es ihm, 1367 den Anteil Hanaus an dem mit Falkenstein gemeinsamen Rodheim auf die Hälfte aufzustocken.

Ulrich III. nahm 1356 an den Reichstagen in Metz und Nürnberg teil, auf denen letztendlich die Goldene Bulle ausgefertigt wurde. Vom König erhielt er Zollprivilegien in Steinau an der Straße (Handelsstraße Frankfurt – Leipzig), Sterbfritz (Fulda-Würzburg) und Kesselstadt (Main). 1363/64 nahm er an militärischen Aktionen des Deutschen Ordens in Preußen teil.

Landvogt in der Wetterau
Ulrich III. wirkte aktiv an der Landfriedenspolitik seiner Zeit mit. König Karl IV. ernannte ihn am 8. Juni 1349 zum Landvogt in der Wetterau. Aus dieser Stellung heraus kämpfte er in den Jahren 1356–1366 mehrfach gegen andere regional bedeutende Herren, so gegen Philipp von Isenburg-Grenzau, dessen Burg Villmar er 1359 einnahm und gegen Philipp den Älteren von Falkenstein 1364–1366, bei dieser, sogenannten Falkensteiner Fehde waren seine Verbündeten die vier Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen und der Erzbischof Kuno von Trier. 
von Hanau, Ulrich III. (I41311)
 
41215 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_IV._(Hanau)

Geboren wurde Ulrich IV. zwischen 1330 und 1340, was sich allein aus dem vermuteten Jahr der Eheschließung seiner Eltern, Ulrich III. von Hanau und Adelheid von Nassau, und seinem ersten urkundlichen Auftreten ergibt.

Regierung
Ende 1369 oder Anfang 1370 folgte Ulrich IV. seinem Vater in der Herrschaft Hanau. Da dessen Todeszeitpunkt nicht genauer überliefert ist, kann auch der Amtsantritt Ulrichs IV. nicht genauer gefasst werden.

Reichspolitik
Am 20. März 1371 erhielt er die Bestellung zum Landvogt in der Wetterau durch Herzog Wenzel von Böhmen als Vertreter Kaiser Karls IV. im Reich. Auch hierin folgte er der Stellung seines Vaters. Aber schon im Herbst des gleichen Jahres hatte er die Stellung nicht mehr inne. Landvogt war nun Erzbischof Johann von Mainz. Eventuell hat der Kaiser die Ernennung Ulrichs IV. nicht bestätigt.

Er war in seiner Regierungszeit in verschiedene Fehden und Regionalkriege verwickelt, darunter dem Sternerkrieg, einer Auseinandersetzung zwischen der expandierenden Landgrafschaft Hessen und diese umgebenden kleineren Territorialherren.

Wohl in diesem Zusammenhang erschlug Ulrich IV. im hanauischen Steinau an der Straße den Ritter Frowin von Hutten, der auf der Seite des Landgrafen stand. Der genaue Hergang des Vorfalls ist nicht bekannt. Die Verwandten des Erschlagenen, vor allem sein Bruder Konrad von Hutten, stellten Ulrich IV. nach und setzten ihn gefangen. Der Onkel Ulrichs IV., Bischof Adolf von Speyer, vermittelte die Aussöhnung. Preis dafür war, dass Ulrich IV. ein Sühnegeld in Höhe von 7500 Gulden zahlte, im Kloster Schlüchtern eine ewige Messe und ein ewiges Licht stiftete, ferner den Pfründen zur Unterhaltung des Altars 50 Gulden zustiftete und dem Erschlagenen ein steinernes Sühnekreuz im Wert von 100 Gulden an dem Haus, in dem die Tat begangen wurde, setzte. Hinzu traten diverse politische Zugeständnisse, die verhindern sollten, dass Ulrich IV. weiter auf der Seite der Sterner gegen den Landgrafen von Hessen kämpfte.[3]

Parallel zu diesen wenig friedlichen Ereignissen nahm Ulrich IV. aber weiter an der Landfriedenspolitik seines Vorgängers teil.

Gebietserwerb
Durch seine Hochzeit mit Elisabeth von Wertheim erhielt Hanau bereits 1366 oder 1367 ein Viertel der Burg und Herrschaft Breuberg. Erst unter Ulrichs Nachfolgern kauften die Grafen von Wertheim 1409 diesen Anteil zurück.

Es gelang Ulrich IV. 1371 das gegenüber Hanau auf der anderen Mainseite gelegene Steinheim von den Herren von Eppstein zu erwerben – wenn auch nur vorübergehend –, ebenso wie deren Anteile am Freigericht Alzenau. Die Hälfte von Steinheim veräußerte er bereits 1377 an Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen, seinen Schwager, weiter. Vorübergehend (1378–1389) gelangte er und sein Nachfolger in den Besitz von Burg und Stadt Königstein und anderen Rechten und Einkünften, die die Herren von Falkenstein-Münzenberg an ihn, Frankfurt und Falkenstein als Sicherheit für einen Kredit hatten übergeben müssen.

1372 verkaufte er das hanauische Babenhausen für 4000 Gulden an die böhmische Krone, erhielt es aber sofort als Lehen wieder zurück. Hintergrund dieser Transaktion ist das Bemühen der Kurfürsten – hier des böhmischen – gesicherte Wege und Plätze zwischen ihren Residenzen und dem Wahlort der deutschen Könige, zu dem ja mit der Goldenen Bulle von 1356 endgültig Frankfurt am Main geworden war, zu gewinnen. Babenhausen liegt etwa eine Tagesreise von Frankfurt entfernt und war so als nächster „Trittstein“ zur Wahlstätte sehr geeignet.

1374 verpfändete das Kloster Fulda die Veste Otzberg, die Stadt Hering und seinen Anteil an Umstadt an Ulrich IV. 1390 verkaufte das Kloster diese Territorien an Pfalzgraf Ruprecht II., wodurch die Kurpfalz zum Schuldner von Hanau wurde. Hanau wurde damit Teilhaber am Kondominat Umstadt. 1377 erhielt Ulrich IV. die zweite Hälfte des Amtes Schlüchtern im Tausch gegen die Burg Bütthard und das Amt Altenhaßlau als Lehen von Bischof Gerhard von Schwarzburg von Würzburg.

Innen- und Hauspolitik
Ulrich IV. bestätigte und erweiterte 1375 das erstmals durch seinen Großvater Ulrich II. 1339 festgeschriebene Primogeniturrecht in der Herrschaft Hanau und verlieh ihm damit die für die kommenden Jahrhunderte seine endgültige Form. In der politischen Praxis der Herrschaft und späteren Grafschaft Hanau sollte es jedoch noch mehrfach umgangen werden. 
von Hanau, Ulrich IV. (I41316)
 
41216 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_V._(Württemberg)

Ulrich V. „der Vielgeliebte“ (* 1413; † 1. September 1480 in Leonberg) war von 1433 bis 1441 Graf von Württemberg und von 1441 bis 1480 Graf von Württemberg-Stuttgart.

Ulrich war der Sohn von Graf Eberhard IV. von Württemberg und Henriette von Mömpelgard.

Nach dem frühen Tod seines Vaters übernahm für Ulrich und seinen älteren Bruder Ludwig seine Mutter gemeinsam mit württembergischen Räten die Vormundschaft. Ludwig wurde bereits im Jahr 1426 für mündig erklärt, womit er alleine die Regierungsgeschäfte übernahm, bis sein Bruder Ulrich 1433 zur Mitregierung zugelassen wurde. Nach einigen Jahren der gemeinsamen Regierung setzte Ulrich im Jahr 1441 nach seiner Hochzeit mit Margarete von Kleve (1416–1444), einer Tochter des Adolf II. (Kleve-Mark), die Teilung des Landes durch, die am 23. April 1441 beurkundet wurde. Ulrich erhielt den östlichen und nördlichen Landesteil mit der Residenzstadt Stuttgart, Ludwig den westlichen und südlichen Landesteil mit der Residenzstadt Urach. Die Teilung, die ursprünglich auf vier Jahre befristet worden war, wurde bereits am 25. Januar 1442 durch den Nürtinger Vertrag als unbegrenzte Teilung festgeschrieben.

1444 unterstützte Ulrich das Haus Habsburg unter König Friedrich III. im Alten Zürichkrieg im Kampf gegen die schweizerischen Eidgenossen. Gemeinsam mit seinen Verbündeten, dem Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg, dem Mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach sowie dem Markgrafen Jakob I. von Baden bildete er den Kern des Mergentheimer Bundes, der mehr und mehr gegen die Reichsstädte vorging. Seinen Höhepunkt fanden diese Spannungen in der Fehde zwischen Markgraf Albrecht und der Reichsstadt Nürnberg 1449. Graf Ulrichs Hauptgegner unter den Reichsstädten war Esslingen, das durch die Erhöhung seiner Zölle die Einnahmen der Grafschaft Württemberg deutlich verringerte. Ulrich gelang es aber, trotz mehrfacher Siege gegen Esslingen und weitere Reichsstädte, nicht, einen entscheidenden Vorteil zu gewinnen.

1450 fiel Ulrich nach dem Tod seines Bruders Ludwig die Vormundschaft über seine beiden Neffen zu, die künftigen Grafen von Württemberg-Urach Ludwig II. und Eberhard V. Dies führte bald zu einem Streit mit Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz, der, als Onkel mütterlicherseits, ebenfalls Anspruch auf die Vormundschaft geltend machte. 1456 begann Ulrich mit dem Bau des Württembergischen Landgrabens, um seine Gebietsansprüche im Norden zu behaupten. Ludwig II. starb bereits 1457. Die Uracher Landstände hoben 1459 auch die Vormundschaft Ulrichs über Graf Eberhard V. auf.

1458 ließ Ulrich die Burg Widdern zerstören, auf der sich pfälzische Lehnsleute befanden. Dies verstärkte die Auseinandersetzungen zwischen Ulrich und Friedrich I. von der Pfalz. Im Deutschen Reich bildeten sich damals zwei Bündnisblöcke heraus. Ulrich schloss sich der Allianz zwischen dem, 1452 zum Kaiser gekrönten Friedrich III. und Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg an. Deren Hauptgegner waren der Bruder des Kaisers Herzog Albrecht VI. von Österreich, Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz und Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut. 1460 kam es zu ersten militärischen Auseinandersetzungen zwischen beiden Bündnisblöcken. Nach einem kurzen Waffenstillstand rief Friedrich III. 1461 erneut den Reichskrieg gegen Bayern aus. Ulrich übernahm gemeinsam mit Albrecht Achilles die Reichshauptmannschaft gegen Bayern. In der kurz danach ausbrechenden Mainzer Stiftsfehde von 1461 bis 1463 unterstützte er Erzbischof Adolf II. von Nassau gegen dessen abgesetzten Vorgänger Diether von Isenburg und Friedrich I. von der Pfalz. Nach verschiedenen Kämpfen kam es am 30. Juni 1462 zur Schlacht bei Seckenheim, in der Ulrichs Truppen und Verbündete besiegt und gefangen genommen wurden. Schließlich wurde nach einem letzten Zweikampf Ulrichs mit Hans (dem Kecken) von Gemmingen auch Ulrich von ihm besiegt und gefangen genommen. Erst am 27. April 1463 kehrte Ulrich nach einer Lösegeldzahlung zurück nach Stuttgart. In diesem Jahr ließ er in Marbach am Neckar in seinem Schloss unter anderem das Schlafgemach neu herrichten. Wandgemälde zeigen ihn als gottesfürchtigen Mann und leidenschaftlichen Jäger; in einer Inschrift gedenkt er des Pfälzer Kriegs und beteuert, er habe diesen aus ehrenvollen Motiven geführt.[1]

1473 gingen Ulrich und Eberhard V. einen Hausvertrag ein, der die gemeinsame Erbfolge regeln sollte und bereits auf die Wiedervereinigung der beiden württembergischen Landesteile hinzielte. Ulrich erhielt später bei Eberhard V. auch Unterstützung gegen seinen eigenen renitenten Sohn, Eberhard VI., wodurch Eberhard V. auch Einfluss im Stuttgarter Landesteil gewann. 
von Württemberg, Ulrich V. (I22769)
 
41217 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_Passau

Ulrich von Passau

Ulrich von Passau († 20. oder 24. Februar 1099) war ein bayerischer Adeliger aus dem Geschlecht der Diepoldinger-Rapotonen. Von 1078 bis zu seinem Tod 1099 regierte er die neu geschaffene Burggrafschaft Passau. Er galt als einer der reichsten Männer seiner Zeit, weswegen er als „der Vielreiche“ bezeichnet wurde. Ulrich war Graf von Finningen, Graf im Isengau, Burggraf von Passau, zudem war er Vogt von Osterhofen, Asbach und Passau.

Quellenlage
Aufgrund der schlechten Quellenlage ist nur wenig über sein Leben bekannt. Lediglich in der Gründungsgeschichte des Klosters Baumburg, entstanden um 1150, und im Bamberger Hofrecht aus dem Jahre 1172 ist er fassbar. Des Weiteren erscheint er im Baumburger Nekrolog und Traditionskodex. Durch eine umfangreiche Schenkung an das Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg ist er auch dort im Nekrolog erfasst. Auch bei den Geschichtsschreibern Frutolf von Michlsberg, Ekkehard von Aura und Annalista Saxo wird er erwähnt.[1] Erst neuere Forschungen im Zusammenhang mit dem Investiturstreit in Ostbayern ergaben nach den ersten rein genealogischen Untersuchungen weitergehende Ergebnisse.

Leben und Wirken
Ulrich wurde als einer von drei Söhnen Rapotos IV. geboren. Ebenso wie seine beiden Brüder Rapoto V., der spätere Pfalzgraf von Bayern, und Hermann von Vohburg, der 1096 Augsburger Bischof wurde, zählte Ulrich zu den mächtigsten und einflussreichsten Personen seiner Zeit im Heiligen Römischen Reich und im Herzogtum Bayern.

Am 17. Juli 1072 trat Ulrich zum ersten Mal urkundlich bei der Weihe der Klosterkirche Michaelbeuern in Erscheinung. Gemeinsam mit seinem Vater Rapoto IV. und seinem Bruder Rapoto wird er dort als Zeuge genannt.

Im Investiturstreit war er Anhänger König Heinrichs IV., und verdankte ihm seinen wachsenden Einfluss in Ostbayern. Eng mit seinem Aufstieg ist der Rückgang der Macht der Formbacher verbunden.

Aufstieg zur Macht
Um den starken Widerstand in Ostbayern zu brechen, der von den Formbachern und dem papsttreuen Bischof Altmann von Passau geführt wurde, zog der aus Italien zurückkehrende König mit seinem Heer 1078 in den Passauer Raum. Nach der Belagerung von drei Formbacher Festen, Neuburg am Inn, Formbach und Griesbach oder Windberg, und der Einnahme Passaus, flohen die Formbacher gemeinsam mit Bischof Altmann nach Ungarn.[2] Daraufhin vergab Heinrich IV. die ehemals Formbach'schen Lehen und andere Güter neu, um dem lokalen Widerstand den Boden zu entziehen.

Es ist möglich, dass es zu jener Zeit auch zur Änderung der Grafschaftsrechte durch Heinrich IV. kam, denn die Formbacher verloren ihre Grafenrechte im Künziggau und Rottachgau, die sie vor 1077 innehatten.[3] 1079 trat dort jedoch Pfalzgraf Kuno I. von Rott sowie ein Graf Rapoto auf. Bei letzterem dürfte es sich um Ulrichs Bruder gehandelt haben, der bereits 1078 in Passau fassbar ist. Es ist naheliegend, wenn auch nicht nachweisbar, dass Ulrich in das neu geschaffene Amt des Burggrafen von Passau eingesetzt wurde.[4] Bereits 999 hatte Kaiser Otto III. alle Rechte in der Stadt Bischof Christian von Passau verliehen,[5] diese Bindung scheint jedoch von Heinrich IV. wieder gelöst worden zu sein. Da Heinrich erst 1085 Hermann von Eppenstein als Passauer Gegenbischof einsetzte, liegt der Schluss nahe, dass Ulrich die königlichen Interessen in der Stadt gegen Bischof Altmann und seine Anhänger vertrat. Der Titel Graf von Passau deutet dabei auf eine nicht gewachsene oder ererbte Position. Ob sich diese Grafenrechte über Passau hinaus in das Immunitätsgebiet der Bischofskirche erstreckten, ist nicht bekannt.

Durch Heinrichs Unterstützung konnte sich Ulrich Grafschafts- und Hoheitsrechte im Passauer Raum aneignen, ebenso wie die Vogteien über das Bamberger Eigenkloster Osterhofen und den umliegenden Bamberger Besitz. Einem Brief Heinrichs an den Bamberger Bischof Rupert ist zu entnehmen, dass sich der Kaiser das Mitspracherecht zur Vergabe der Vogteien für Ulrich geradezu erkauft hatte.[6] Hierbei handelte es sich jedoch nicht allein um den Vogteikomplex um Osterhofen, sondern wahrscheinlich auch um den Großteil der Bamberger Besitzungen in ganz Ostbayern und der Oberpfalz, dem Ulrich als Vogt vorstand bzw. den er zu Lehen hatte. Der Güterkomplex erstreckte sich sowohl nördlich als auch südlich der Donau. In dem besagten Brief Heinrichs lässt sich weiter erkennen, dass Ulrich bereits bei der Vergabe der Lehen durch den König großes Mitspracherecht gehabt haben muss, da er es anscheinend selbst gewesen war, der den eigentlich königstreuen Bamberger Bischof zur Belehnung für sich veranlasste. Darauf deutet eine Nachricht im Bamberger Hofrecht, er habe den Besitz der Vogteien usurpiert.[7] Neben kirchlichen Gütern muss Ulrich auch ehemaliges Fiskalgut bei Eggenfelden durch Heinrich als Grundausstattung erhalten haben.[8] Es wird ebenso angenommen, dass er mit Passauer Lehen ausgestattet wurde, jedoch konnte er diese, bis auf wenige Besitzungen zwischen Vilshofen und Ortenburg, nicht an seine späteren Erben weitergeben, wodurch der Nachweis schwerfällt. Ob er auch Domvogt von Passau war, bleibt offen, ist aber ebenfalls möglich.[9] Jedenfalls erscheint er 1080 und 1090 als Vogt von Passau, wobei davon ausgegangen werden kann, dass sich die Vogtei auf das Passauer Eigenkloster St. Nikola bezog.

Vermutlich übte Ulrich Grafschaftsrechte im Rottachgau auf beiden Seiten des Inns aus. Es gilt als erwiesen, dass er Graf im Raum Reichersberg, also im Bereich rechts des Inns war.

1079 trat Ulrich als Graf im Isengau auf, dies war jedoch eine angestammte Aribonengrafschaft.[10] Wie Ulrich in den Besitz dieser Güter kam, ist unbekannt, es besteht jedoch die Möglichkeit, er habe diese über seine Ehe mit Adelheid von Megling-Frontenhausen erlangt. Die Eheschließung mit Adelheid ist durch die Gründungsgeschichte des Klosters Baumburg überliefert. Sie war die Tochter Kunos von Frontenhausen. Um 1078 heiratete sie den Erben der Sieghardinger Besitzungen, Markwart von Marquartstein. Dieser wurde jedoch kurz nach der Hochzeit ermordet.[11] Adelheid heiratete daraufhin Ulrich von Passau und brachte die reichen Sieghardinger und Frontenhausener Besitzungen als Mitgift in die Ehe.

Die Formbacher hatten vor 1077 Grafenrechte im Lungau inne, wobei angenommen wird, dass diese Grafschaft ein bambergisches Lehen war. 1090 trat hier Ulrich als Graf auf.[12] Wie er zu diesen Gebieten kam, ist unklar.

Ulrich lieh sich 1096 bei den Veronesern 500 Talente Silber und bestach damit Heinrich IV., um seinem Bruder Hermann den Bischofsstuhl von Augsburg zu verschaffen.[13] Um einen solchen Kredit aufnehmen und zurückzahlen zu können, bedurfte es wohl eines erheblichen Vermögens.[14] Schon zu Lebzeiten wurde Ulrich bezeichnenderweise als „der Vielreiche“ oder „der Reiche“ bezeichnet.

1099 wurde Ulrich sowohl als Vogt des Klosters Asbach als auch des Klosters Osterhofen und der umliegenden Bamberger Besitzungen genannt. Es wird auch angenommen, dass Ulrich ebenso die reichen Bamberger Besitzungen von Ering als auch um Mattighofen bevogtete.[15]

Um den 20. Februar 1099 starb Ulrich von Passau ohne männlichen Erben. Woran Ulrich starb, ist nirgendwo erwähnt. Der Tod bei einem Turnier wurde erst später vermutet.

Geschehen nach seinem Tod
Nach Ulrichs Tod im Februar 1099 bat Kaiser Heinrich IV. Bischof Rupert von Bamberg umgehend um ein Gespräch zur Interessenabstimmung. Dabei ging es um die Neuvergabe der heimgefallenen Güter. Der Kaiser wollte verhindern, dass die Formbacher und andere Anhänger Papst Gregors VII. in den Besitz der reichen Güter kämen. Stattdessen sollte der Besitz an seine eigenen Gefolgsleute gelangen. Da bis 1104 der kaiserliche Gegenbischof Tiemo in Passau herrschte, hatte der Kaiser die besten Voraussetzungen, auch weiterhin seine Interessen in der Nachfolgeregelung Ulrichs durchzusetzen.

Heinrich scheint nach Ulrichs Tod dessen Machtposition bewusst zersplittert zu haben. Im April 1099 traf sich Heinrich in Regensburg mit Markgraf Leopold von Österreich, wobei sicherlich auch über Ulrichs Erbe und dessen Lehen verhandelt wurde.[16] Die Grafschaftsrechte der Stadt übergab Heinrich wieder dem ihm treuen Passauer Gegenbischof Tiemo.[17] Die Vogtei über die Passauer Bischofskirche kam an den Edelfreien Ulrich von Wilhering, wobei es nicht sicher ist, ob Ulrich diese tatsächlich innehatte. Der Bamberger Besitz nördlich der Donau und in der Oberpfalz sowie die Vogtei über das Kloster Niedernburg fielen an die Grafen von Sulzbach. Graf Berengar I. von Sulzbach hatte Ulrichs Witwe Adelheid geheiratet. Es ist daher möglich, dass er somit seine Ansprüche auf Ulrichs Rechte auf diesem Wege durchsetzte.[18] Auch die Grafenrechte im Lungau fielen wohl an die Sulzbacher, da diese dort im 12. Jahrhundert als Grafen auftraten und reiche Besitzungen innehatten.[19] Ulrichs Bamberger Vogteien südlich der Donau zu Osterhofen und Asbach sowie wahrscheinlich auch zu Ering und Mattighofen, fielen 1099 an seinen Gefolgsmann, den Edelfreien Mazili den Älteren von Kamm. Wobei es nicht sicher ist, ob Mazili die Güter zu Ering und Mattighofen nicht bereits vorher bevogtete.[20]

Auffallend bei der Neuvergabe der Güter ist, dass Heinrich IV., entgegen dem Usus, Edelfreie in die Vergabe mit einschloss. Die Wahl Berengars I. von Sulzbach, der nicht zu den führenden Gefolgsleuten des Kaisers zählte, wirkt ebenfalls verwunderlich. Berengar stellte sich fünf Jahre später gegen den Kaiser auf die Seite von dessen Sohn Heinrich V.[21] Ohne diese reiche Belehnung wäre der starke Einfluss der Sulzbacher in Bayern nie möglich gewesen.

Der Großteil von Ulrichs allodialen Besitzungen kam durch die Heirat Engelberts II. von Spanheim mit Ulrichs Erbtochter Uta um 1100 an die Spanheimer. Darunter waren Güter bei Dillingen sowie im Isengau und im Rottal bei Eggenfelden, Weihmörting und bei Pocking. Auch kleinere Teile seiner Passauer Lehen konnte er an die Spanheimer bringen. So wird angenommen, dass die Feste Ortenburg, die später Grafschaftssitz wurde, auf Passauer Lehensgrund erbaut wurde.[22] Durch dieses Erbe gelang es Engelbert und seinen Söhnen Engelbert III. und Rapoto I. im Laufe des 12. Jahrhunderts im südostbayerischen Raum Fuß zu fassen und die Grafschaften Kraiburg und Ortenburg zu errichten.

Die Herrschaft Vohburg an der Donau fiel an seinen Vetter Diepold III. von Vohburg.

So schnell wie Ulrichs Ausnahmestellung geschaffen wurde, so schnell zerfiel diese nach seinem Tod. Dennoch beeinflusste der Vorgang die Entwicklung Südostbayerns maßgeblich. Die Formbacher wurden aus ihrer beherrschenden Stellung vor 1077 in ihren Kernraum an den Inn zurückgedrängt, eine Niederlage, von der sie sich kaum mehr erholt haben. Ebenso sollten ihnen im Laufe des 12. Jahrhunderts mit den aufstrebenden Spanheimern in Form der Grafen von Ortenburg mächtige Rivalen in Ostbayern erwachsen. Ohne das Erbe Ulrichs von Passau hätten die Spanheimer diese herausragende Stellung im bayerischen Raum nicht erhalten. Ohne die genannte Ehe wäre ihr Einflussbereich auf Kärnten und die angrenzenden Gebiete beschränkt geblieben. Die Sulzbacher Grafen wiederum erlebten durch die Belehnungen nach Ulrichs Tod die Blütezeit ihres Geschlechtes.

Obwohl Ulrich bereits vor der Gründung des Klosters Baumburg verstorben war, wird er als Mitbegründer geführt. Das Kloster wurde 1105 von Berengar I. und seiner Frau Adelheid gegründet.

Nachkommen
Ulrich von Passau war mit Adelheid von Megling-Frontenhausen verheiratet. Aus dieser Ehe entstammt die Tochter

Uta (* um 1085; † 9. Februar 1150), ∞ Engelbert II. von Spanheim († 13. April 1141 im Kloster Seeon), Herzog von Kärnten, Markgraf von Istrien, Graf von Kraiburg-Marquartstein, Vogt von St. Paul
Forschungslage
Abstammung
Ulrichs Abstammung wurde jahrelang diskutiert. So nahm man zuerst an, er sei ein Sohn Rapotos IV. von Cham und somit aus dem Geschlecht der Rapotonen-Diepoldinger. Später nahm man aufgrund seines ehemaligen Formbacher Besitzes an, er entstamme der Familie der Formbacher. Man mutmaßte, er sei identisch mit Ulrich von Radlberg, oder er sei der Sohn Udalrichs von Formbach und somit Enkel des Tiemo I. von Formbach. Zugleich nahm man an, Ulrich sei ebenso nahe verwandt mit Kuno von Rott. Auch dass er der Sohn des 1055 abgesetzten Pfalzgrafen Aribo II. oder der Sohn von dessen Nachfolger Pfalzgraf Kuno von Rott sei, ist in die Debatte geworfen worden. Wieder andere waren der Meinung, es gäbe zwei Personen, die Ulrich von Passau hießen. Jedoch konnte die These Tyrollers aus dem Jahre 1923 erwiesen werden, dass er Rapotone war.

Einen weiteren Beleg der Abstammung von den Rapotonen erbrachte die Namenforschung. Aus der Ehe seiner Tochter Uta mit Engelbert von Spanheim, gingen fünf Söhne hervor, die nicht nur die Spanheimer Leitnamen, sondern auch Leitnamen von Ulrichs Geschlecht führten. So hatten drei der Nachkommen die Spanheimer Namen Engelbert, Heinrich und Hartwig, während die anderen beiden Ulrich und Rapoto hießen. Die Namen Ulrich und Rapoto sind jedoch weder Vornbacher- noch Aribonenleitnamen, sondern die Leitnamen der Rapotonen-Diepoldinger.[23]

Weitere Zweifel an der Herkunft konnten durch Erforschung seines Besitzes beseitigt werden. In der Nähe von Dillingen war die Familie der Ratpotonen-Diepoldinger begütert und als einziges Geschlecht dort nachzuweisen. Doch nach Ulrichs Tod traten dort ebenso die Spanheimer auf. Dieser plötzliche Auftritt des rheinfränkischen Geschlechtes lässt sich jedoch nur erklären, wenn Ulrich dort Besitzungen hatte, womit er folglich ein Rapotone sein musste. Des Weiteren waren die frühesten Herrschaftsräume des Markgrafen Engelbert von Spanheim und dessen Sohnes Rapoto im Raum Weihmörting bei Rotthalmünster und im Raum Pocking nachzuweisen. Auch an diesen Orten gab es Besitzungen der Rapotonen-Diepoldinger, vor allem Ulrichs Bruder, Bischof Hermann von Augsburg.[24] Dies alles ermöglicht nur den Schluss, dass all diese Güter durch die Hochzeit Utas mit Engelbert II. an die Spanheimer kamen.

Ein weiteres Problem ergab sich durch die Nennung Ulrichs durch den Geschichtsschreiber Frutolf als Vetter des Pfalzgrafen Rapoto V. Jedoch wird er im Nekrolog von St. Ulrich und Afra ausdrücklich als dessen Bruder bezeichnet. Allerdings bedeutet das lateinische Wort patruelis nicht nur Vetter, sondern es wurde eher für die Verdeutlichung von Blutsverwandtschaft genutzt.[25] In diesem Zusammenhang würden sich Frutolfs Überlieferungen und die Angaben im Nekrolog des Klosters nicht widersprechen.

Todeszeitpunkt
Das Kloster St. Ulrich und Afra gibt seinen Todeszeitpunkt im Nekrolog am 24. Februar an. Der Geschichtsschreiber Frutolf berichtet als einziger Zeitgenosse über das Jahr 1099, dass Rapoto und Ulrich zwischen Januar und Juni 1099 verstarben.[26] Dies deckt sich mit den Angaben des Klosters. Erst Ekkehard von Aura bringt beide in Verbindung mit der unbekannten Seuche im April 1099 in Regensburg, als der Kaiser dort weilte.[27] Aus diesem Grund wird in manchen Quellen auch Ulrichs Todestag am 14. April 1099 angegeben, was dazu führte, dass manche Historiker und Genealogen in Ulrich zwei Personen sahen. Hierbei wird aber übersehen, dass Frutolfs Nennung älter ist als Ekkehards Überlieferung. Ebenso deckt sich das Nekrolog von St. Ulrich und Afra mit dem Todestag seines Bruders Rapoto V. am 14. April 1099. Daher sind letztere als Quelle für seinen Todestag vorzuziehen.[28]

Im Nekrolog des Klosters Baumburgs wird Ulrichs Todestag mit dem 20. Februar 1099 angegeben. Dieser Termin liegt nur vier Tage vom Eintrag im Nekrolog des Klosters St. Ulrich und Afra entfernt, was den Schluss nahelegt, dass es sich hier um ein und dieselbe Person handelt.[29] Schwierig hierbei ist, dass er im Nekrolog Baumburgs als Sohn Rapotos V. bezeichnet wurde. Hierbei kann es sich jedoch um einen Kopierfehler aus dem 15. Jahrhundert handeln, da der Nekrolog nicht mehr im Original vorliegt.[30]

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von Passau, Ulrich (I7239)
 
41218 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_Sax_(Abt)

Ulrich von Sax (Abt)

Ulrich von Sax (* vor 1204; † 23. September 1220) war von 1204 bis zu seinem Tode Abt von St. Gallen.

Leben
Ulrich entstammte dem Geschlecht der in der Ostschweiz begüterten Freiherren von Sax, er war der Sohn von Albrecht von Sax. Nach dem Studium in Paris und Bologna wurde er Portarius in St. Gallen und am 18. Dezember 1204 zum Abt gewählt. Vermutlich 1207 erhielt Ulrich von König Philipp von Schwaben die Regalien verliehen. Ulrich unterstützte seinen Bruder Heinrich im Kampf gegen Hugo I. von Montfort. Die Vogtei über die Abtei, die Ulrich nach dem Tode Philipps an sich gezogen hatte, verlieh er seinem Bruder Heinrich, der diese jedoch wieder abgeben musste, nachdem sich Otto IV. als König durchgesetzt hatte. 1208 kam es zum Streit mit dem Konstanzer Bischof Werner von Staufen um die Burg Rheineck, der mit einer Niederlage Ulrichs auf dem Breitfeld endete. Die Bildkapelle auf dem damaligen Schlachtfeld erinnert an dieses Blutvergiessen.

Als der Staufer Friedrich II. 1212 nach Deutschland zog, kam ihm Ulrich entgegen und begleitete ihn bis nach Basel. Auch in der Folgezeit ist er häufig in der Umgebung Friedrichs anzutreffen. Ulrich leitete eine Gesandtschaft Friedrichs zu Papst Innozenz III., der ihm das Recht verlieh, die Mitra zu tragen. 1217 gewährte ihm Honorius III. das Recht auf Mitra und Ring. Ulrich wurde mehrmals vom Papst als Schiedsrichter in kirchlichen Auseinandersetzungen berufen. Er baute die Herrschaft der Abtei aus. Gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich errichtete er die Burg Clanx. Auch in St. Gallen entfaltete er eine rege Bautätigkeit. Für arme Frauen errichtete er in der Stadt eine Wöchnerinnenfürsorge. Ulrich bereitete sich darauf vor, mit Friedrich II. nach Italien zu ziehen, als er 1220 einem Fieber erlag.

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von Sax, Ulrich I (I12188)
 
41219 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulvhild_Håkonsdatter (Okt 2017)

Ulvhild Håkonsdatter (* 1095/1100; † 1148) war in drei Ehen zweimal Königin von Schweden und einmal von Dänemark.

Über Ulvhilds Jugend und erste Ehe gibt es keine gesicherten Quellen. Sie war vermutlich eine Tochter des norwegischen Magnaten Hakon Finnson – eines Nachkommen des großen norwegischen Skalden Eyvindr Skáldaspillir (* um 920, † 990) aus der Familie Thjotta.[1] Um 1116 heiratete sie den schwedischen König Inge den Jüngeren. Um 1123 starb Inge, der Legende nach von Ulvhild vergiftet.
Nach seinem Tod zog sie nach Dänemark und heiratete dort den verwitweten König Niels Svensson.[2] Auch diese Ehe blieb kinderlos. Nach Saxo Grammaticus entführte Sverker I. von Schweden sie und machte sie zu seiner Frau.[3] Als Brautgeschenk soll sie ein Stück Land bekommen haben, das sie und Sverker 1143 für den Bau des ersten Zisterzienserklosters Schwedens, Alvastra, stifteten. Nach ihrem Tod 1148 wurde sie dort beigesetzt. Sverker heiratete Rikissa von Polen, die als Ehefrau von Ulvhilds Stiefsohn aus ihrer zweiten Ehe, Magnus Nielsson, bereits Ulvhilds Vorgängerin als Königin von Schweden gewesen war. Ulvhilds Tochter Helena heiratete Rikissas Sohn. 
Håkonsdatter, Königin Ulvhild (I7909)
 
41220 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Urraca_(León) (Okt 2017)

Urraca (* um 1080; † 8. März 1126 wohl bei Saldaña, Provinz Palencia) war von 1109 bis zu ihrem Tode eine Königin von León, Galicien und Kastilien aus dem Haus Jiménez. Sie war die erste aus eigenem Geburtsrecht heraus herrschende Königin des mittelalterlichen Europas.

Urraca war das älteste Kind von König Alfons VI. von León-Kastilien und dessen zweiter Frau Konstanze von Burgund, die dem französischen Geschlecht der Kapetinger angehörte. Sie wurde vermutlich im Spätjahr 1080 geboren, da ihre Eltern nicht vor dem Herbst 1079 geheiratet hatten.[1] Aufgezogen wurde sie im Haushalt des einflussreichen leónesischen Großen Pedro Ansúrez, der ein enger Vertrauter ihres Vaters war. Im Jahr 1085 eroberte Alfons VI. die alte westgotische Hauptstadt Toledo von den Mauren zurück und begründete damit den Vorrang von León als führende Macht auf der iberischen Halbinsel, indem er sich in die Würde eines „von Gott eingesetzten Herrschers über alle Nationen von Spanien“ (Deo constitutus imperator super omnes Spanie nationes) einsetzte.[2]
Die Ehe ihrer Eltern hatte eine politische und dynastische Bande des leónesischen Herrscherhauses mit dem französischen Haus Burgund eingeleitet, die sich als richtungsweisend für die Biographie Urracas wie auch für das Königshaus selbst herausstellen sollte. Im Jahr 1087 zog ihr Onkel, Herzog Odo I. von Burgund, nach Spanien, um sich im Kampf gegen die Mauren zu engagieren. Dessen Gefolge gehörte sein Schwager Raimund von Burgund an, mit dem Urraca vermutlich noch im selben Jahr verlobt wurde.[3] Nachdem ihr Onkel García im Jahr 1090 nach langjähriger Gefangenschaft gestorben war, avancierte sie in Ermangelung weiterer männlicher Familienangehöriger zur potentiellen Erbin ihres Vaters und ihre Ehe mit Raimund wurde kurz daraauf formalisiert. Einige Jahre später wurde ihr Cousin Heinrich von Burgund mit ihrer jüngeren Halbschwester Theresia verheiratet. Raimund wurde dazu von Alfons VI. zum Grafen von Galicien ernannt, was den Widerstand des einheimischen Adels gegen diese Einsetzung eines Landesfremden provozierte; dieses Aufbegehren konnte jedoch schnell gebrochen werden. Nach der Geburt des Infanten Sancho Alfónsez im Jahr 1093 schmälerten sich jedoch die Thronfolgeaussichten Urracas und Raimunds.
Um dieselbe Zeit setzten die Almoraviden von Afrika aus auf die iberische Halbinsel über, welche innerhalb weniger Jahre die zersplitterten maurischen Taifa-Königreiche beseitigten und somit wieder eine bedrohliche muslimische Macht bildeten. Um die Südwestgrenze zu sichern, wurde Raimund im Mai 1093 mit dem Territorium südlich von Galicien um die Städte Santarém, Cintra und Lissabon ausgestattet, dem Gebiet der Grafschaft Portugal; allerdings verlor er bereits im Folgejahr Lissabon an die Almoraviden.[4] Im April 1097 vergab Alfons VI. die Grafschaft Portugal an Heinrich von Burgund, während Raimund zu einem ständigen und machtvollen Mitglied des königlichen Rats aufgestiegen war. Urraca gebar in dieser Zeit zwei Kinder: Sancha (* vor 1095) und Alfonso Raimúndez (* 1104).

Thronfolge
Zwischen den Jahren 1107 und 1109 schwanden die Aussichten Urracas auf die Nachfolge ihres Vaters zuerst völlig, bis sie am Ende dieser zwei Jahre doch den Thron besteigen konnte. Im Mai 1107 wurde zunächst ihr Halbbruder Sancho vom Vater zum alleinigen Erben designiert, worauf im September des gleichen Jahres Raimund starb und damit die Interessen Urracas am Hof zugunsten der ihres Schwagers Heinrich von Portugal neutralisiert schienen. Lediglich die Regierung in der Grafschaft Galicien konnte sie in ihrem Namen weiterführen, als deren Herrin sie sich in ihrer ersten ausgestellten Urkunde vom 13. Dezember 1107 bezeichnete.[5] Am 21. Januar 1108 bestätigte sie sich in ihrem Besitz als „Herrscherin von ganz Galicien“ (tocius Gallecie imperatrix).[6] Der Tod ihres Halbbruders Sancho am 29. Mai 1108 in der Schlacht von Uclés stellte sie dann unerwartet wieder in das Zentrum der Überlegungen ihres Vaters in der Nachfolgefrage, als dessen älteste Tochter sie nun am ehesten die Rolle des potentiellen Thronfolgers übernehmen konnte.[7]

Wohl ihm August 1108 wurde Urraca in Segovia von ihrem Vater mit dem König Alfons I. „dem Krieger“ von Aragón verlobt, was einige Probleme nach sich zog. Zum einen waren sie als Cousins zweiten Grades in einem nach kirchlichen Maßstäben zu naheen Grad miteinander verwandt; Sancho III. von Navarra war ihr gemeinsamer Urgroßvater, was das Missfallen des Klerus unter der Führung des Erzbischofs von Toledo hervorrief. Zum anderen war der machtvolle leónesisch-kastilische Adel nicht für die Herrschaft eines Landesfremden zu begeistern. Weiterhin führte diese Ehe zu einer Vertiefung der innerfamiliären Kluft zwischen Urraca und ihrem Schwager Heinrich von Burgund, der Ambitionen auf die Regentschaft im Königreich für den noch unmündigen Infanten Alfonso Raimúndez hegte. Im Mai 1109 wurde Urraca in der symbolträchtigen Stadt Toledo, der Hauptstadt der westgotischen Vorgänger, im Beisein „aller Adligen und Grafen von Spanien“ von ihrem Vater offiziell zur Erbin proklamiert.[8] Schon am 1. Juli 1109 starb Alfons VI. in Toledo und am 22. Juli 1109, einen Tag nach seiner Beisetzung, beurkundete Urraca eine Privilegierung zugunsten der Kirche von León als „Königin von ganz Spanien“ (Urraka dei nutu totius yspanie regina).[9] Zur Bekräftigung ihrer Alleinherrschaft erweiterte sie ab 1110 ihren Titel um den von den Königen Léons traditionell reklamierten imperialen Charakter in „Urraca, in Gottes Gnaden Königin und Imperatorin (Kaiserin) von Spanien…“ (Vrracha, Dei gratia regina et imperatrix Yspanie).[10]

Ehe und Krieg mit Aragón
Heinrich von Portugal hatte sich schon kurz vor der Machtübernahme Urracas vom Hof distanziert und seine Position in Portugal nach erfolgreichem Kampf gegen die Mauren gefestigt. Urraca zog derweil nach Monzón de Campos, wo sie ungeachtet des Protests des Erzbischofs von Toledo im Oktober 1109 die Hochzeit mit Alfons I. von Aragón beging.[11] Ihr zweiter Ehemann hatte sich einen Namen als großer Krieger gegen die Mauren gemacht, der Aragón als zweite christliche Macht in Spanien etabliert hatte; allerdings wurde ihm auch eine homosexuelle Neigung nachgesagt. Mit sechsunddreißig Jahren war die Ehe mit Urraca seine erste und sollte zugleich auch die einzige seines Lebens bleiben. Nach der Hochzeit begleitete Urraca ihren Mann aauf einen Feldzug gegen den Herrscher von Saragossa und war am 24. Januar 1110 bei dem Sieg in der Schlacht von Valtierra zugegen. Im Mai desselben Jahres zog das Paar nach Galicien, wo es eine Revolte gegen ihre Herrschaft niederschlug.[12] Der Widerstand des galicischen Adels richtete sich vornehmlich gegen Alfons I. von Aragón und trat für die Erbrechte des jungen Alfonso Raimúndez ein. Aber auch zwischen den Eheleuten kam es um diese Zeit zum Bruch, verursacht wahrscheinlich von außerehelichen Beziehungen Urracas und dem gewalttätigen Naturell Alfonsos. Gegen ihn erhob sie den Vorwurf der physischen Gewalt.[13]
Im Sommer 1110 kehrte Alfons allein nach Aragón zurück, um den Krieg gegen Saragossa fortzuführen, worauf Urraca mit der Unterstützung ihres Adels und Klerus nun ihre selbstständige Regierung beginnen konnte. Um dieselbe Zeit traf in León die Nachricht von der ablehnenden Haltung des Papstes bezüglich der Anerkennung ihrer Ehe ein; der Pontifex maximus forderte Urraca unter Androhung der Exkommunikation zur Trennung von Alfons auf.[14] Ihr Ehemann war allerdings nicht bereit, eine Trennung und den damit verbundenen Machtverlust zu akzeptieren und rüstete darauf zum Machtkampf mit Urraca. Mit ihm verbündete sich nun auch Heinrich von Portugal, der sich von einem Sieg über Urraca eigenen Machtgewinn versprach. Am 26. Oktober 1111 musste Urraca gegen ihre Feinde in der Schlacht von Candespina eine erste schwere Niederlage hinnehmen, bei der ihr Liebhaber, Graf Gómez González, getötet wurde.[15] Allerdings gelang es ihr darauf, die gegnerische Allianz zu zersprengen, indem sie Heinrich durch die Übertragung der Burgen von Zamora und Ceia auf ihre Seite ziehen konnte. Anschließend ließ sie ihren Sohn am 19. September 1111 in Santiago de Compostela als Alfons VII. zum König proklamieren, der damit als Gegenpräteendent zu Alfons I. von Aragón aufgebaut wurde. Allerdings musste danach ein weiteres ihrer Heere bei Viadangos eine erneute Niederlage gegen Alfons I. von Aragón hinnehmen, der bis zum Jahresende sowohl Toledo wie auch León unter seine Kontrolle brachte.
Im Winter 1111/12 konsolidierte Urraca ihre Herrschaft in Galicien und richtete die Moral ihrer Gefolgsleute wieder auf. Das Bündnis mit ihrem Schwager Heinrich musste sie allerdings mit weiteren Gebietsabtretungen an ihn bezahlen. Im Frühjahr 1112 ging sie in die Offensive und konnte ihren Ehemann in Astorga einschließen. Ein Entscheidungskampf lag aber nicht in Urracas Absicht; stattdessen nutzte sie ihre militärische Überlegenheit, um eine Versöhnung mit Alfons I. von Aragón zu erzwwingen, den sie noch immer als Gegengewicht zu ihrem Schwager Heinrich von Portugal gebrauchte, für dessen künftige Unterstützung sie nicht mit weiteren Gebietsabtretungen zahlen wollte. Zwar starb Heinrich noch im Sommer 1112, doch führte desseen Witwe seine energische Machtpolitik für ihren Sohn Alfonso Enríquez fort. Im Sommer 1112 nahmen Urraca und der König von Aragón noch einmal ihr Eheleben auf, bis schließlich Abt Pontius von Cluny als päpstlicher Legat erschien, der noch einmal die Annullierung der Ehe seitens des Papstes verkündete.[16] Nach einigen weiteren Händeln kehrte Alfons „der Krieger“ am Ende des Jahres für immer in sein eigenes Königreich zurück und Urraca konnte endgültig die selbstständige Herrschaft übeer León und Kastilien übernehmen. Im Frühjahr 1113 vertrieb sie die letzten aragónesischen Garnisonen aus Burgos, was besonders von dem muslimischen Geschichtsschreiber Ibn al-Kardabus mit großer Genugtuung kommentiert wurde, war doch dem größten Maurenkämpfer dieser Zeit die schwerste Niederlage von dessen eigener Frau zugefügt wurden.[17] Diese Erfolge musste sie allerdings mit der Etablierung der Familie ihrer Halbschwester Theresia in der Grafschaft Portugal bezahlen, die ihr gegenüber eine gleichberechtigte Stellung beanspruchte.

Unruhige Jahre
Die weitere Herrschaft Urracas war durch ständige innere Unruhen und zahlreiche externe Kämpfe gekennzeichnet. Alfons I. von Aragón hielt weiter an seinem Herrschaftsanspruch über Kastilien fest, ihre Schwester Theresia opponierte im Verborgenen gegen sie und besonders südlich des Duero kam es zu wiederholten Revolten lokaler Adliger. Weiterhin war Toledo den Überfällen der Mauren von Córdoba ausgesetzt. Im Jahr 1115 wurden deshalb mehrere Feldzüge in das Gebiet von Córdoba durchgefühhrt, bei denen unter anderem der Statthalter der Almoraviden fiel. Im Frühjahr 1116 rebellierte der mächtige galicische Graf Pedro Froilaz de Traba, der Santiago de Compostela besetzte. Urraca musste mit Heeresmacht gegen ihn ziehen, um die Stadt wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Um die Lage in Galicien zu stabilisieren, verbündete sie sich mit dem einflussreichen Erzbischof Diego Gelmírez.[18] Nachdem sie nach Sobroso gezogen war, wurde sie dort von den vereinten Kräften ihrer Schwester und Pedro Froilaz belagert, worauf sie sich nach Santiago de Compostela zurückziehen musste.[19]
Um die Grenzprovinz von Zamora gegen die Angriffe der Mauren zu stabilisieren, siedelte Urraca am 3. Juni 1116 in León den noch jungen Ritterorden der Hospitaliter mittels Landschenkungen in dieser Region an.[20] Anschließend ging sie gegen ihren ehemaligen Gatten vor und entriss ihm im August 1116 erfolgreich die Herrschaft über Sahagún.[21] Um die unterschwellige Opposition in Galicien zu beruhigen, berief Urraca noch in Sahagún ein Konzil ihres Adels und Klerus ein. Im Namen ihres Sohnes opponierte Diego Gelmírez gegen sie und verbündete sich dabei mit der Familie des Pedro Froilaz und den Grafen von Lara. Indem Urraca nun ihren elfjährigen Sohn in der formellen Herrschaft über Galicien anerkannte, konnte sie der Fronde deden Wind aus den Segeln nehmen.[22] Und auch mit ihrem früheren Ehemann kam sie gegen Jahresende 1116 zu einem friedlichen Ausgleich, indem sie mit ihm in Burgos einen Frieden mit einvernehmlicher Gütertrennung schloss, wobei Alfons I. von Aragón auf alle Herrschaftsrechte in León und Kastilien verzichtete.[23] Lediglich die Herrschaftsrechte auf Burgos selbst blieben umstritten, was aber keine kriegerischen Auseinandersetzungen mehr zur Folge hatte, da sich Alfons I. von Aragón die nächsten Jahre ganz auf den Krieg gegen die Mauren um Saragossa konzentrierte. Der hartnäckigste Widerstand gegen die Regierung Urracas ging stattdessen von ihrer Halbschwester Theresia aus, die sich seit November 1117 in ihren Urkunden „Königin von Portugal“ nannte und damit separatistische Bestrebungen zeigte.[24]
Als Urraca im Juli 1117 in Santiago de Compostela mit Erzbischof Diego Gelmírez zu einer Unterredung zusammentraf, brach ein Volksaufstand aus, der sich hauptsächlich gegen die episkopale Stadtherrschaft richtete. Die Königin und der Bischof konnten vor den Rebellen zunächst in einen neu gebauten Turm der Kathedrale fliehen, der dann aber in Brand gesetzt wurde. Während der Erzbischof auf unbekannten Wegen aus der Stadt fliehen konnte, musste sich Urraca der aufgebrachten Volksmenge stellen, von der sie mit Steinen beworfen und an den Kleidern gerissen wurde. Gerettet wurde sie von einem herannahenden Heer des Grafen Pedro Froilaz, in dessen Gefolge sich auch ihr Sohn befand. Nachdem der Aufruhr augenblicklich beendet war, ging Urraca trotz ihrer Misshandlung milde mit dem Stadtvolk zu Gericht. Die bischöfliche Herrschaft wurde wiederhergestellt und nur die Rädelsführer wurden zum Exil und Güterkonfiszierung verurteilt.[25] Etwa zur selben Zeit griffen die Almoraviden die Grafschaft Portugal an und belagerten Coimbra. Urraca nutzte sogleich die Bedrängnis ihrer Schwester, um sich wieder in die Herrschaft über Zamora und Toro zu setzen, die sie einst an Heinrich von Portugal hatte abtreten müssen. Auch gelalang es ihr, einige Familien des galicisch-portugiesischen Grenzadels auf ihre Seite zu ziehen, womit sie die Machtstellung ihrer Schwester zusätzlich schwächte. Als Resultat des Friedens mit Aragón konnte Urraca ihre Herrschaft im Gebiet südlich des Duero wieder restaurieren und mit ihrem Sohn am 16. November 1117 in Toledo einziehen, der dort zum Imperator über ganz Spanien proklamiert wurde.[26]
Gegen Jahresende 1117 starb Urracas langjähriger Vertrauter und väterlicher Freund Graf Pedro Ansúrez. In seine Position als erster königlicher Ratgeber wurde nun der kastilische Graf Pedro González de Lara eingesetzt, der als Geliebter Urracas quasi die Stellung eines inoffiziellen Prinzgemahls einnahm. Neben persönlichen Interessen war diese Verbindung auch mit handfesten politischen Motiven verbunden, denn damit hatte sich Urraca einen unschätzbaren Eckpfeiler ihrer Macht in Kastiilien und damit gegenüber ihrem ehemaligen Ehemann gesichert.[27] Dieser konnte am 22. Januar 1119 nach langem Kampf endlich Saragossa erobern und damit einen entscheidenden Sieg gegen die Mauren erringen. Ihre Verbindung zum Hause Lara vertiefte Urraca durch die Verheiratung ihrer Halbschwester Sancha mit dem Bruder ihres Geliebten, Rodrigo González de Lara, weiter. Gegen den wachsenden Einfluss der Kastilier am königlichen Hof erhob sich im Juni 1119 eine leónesische Adelsfronde unter der Führung von Guter Fernández, dem ehemaligen königlichen Majordomus. Dieser nahm Pedro González de Lara gefangen und belagerte Urraca am 18. Juli in der Burg von León.[28] Die Differenzen zwischen Urraca und ihren leónesischen Vasallen konnnnten bis zum September 1119 in einem Kompromiss beigelegt werden. Seither beteiligte sie zunehmend ihren Sohn an der Regierung, wobei dieser vornehmlich in Toledo regieren sollte, während sich Urraca nun verstärkt der Angelegenheiten in León und Galicien annahm. Gegenüber ihren Vasallen erhielt sie dabei den Rückhalt von Papst Calixtus II., einem Bruder ihres ersten Ehemannes, der in einem Brief vom 4. März 1120 seine Verbitterung über die Fragilität der Lehnstreue der Vasallen gegenüber Urraca zum Ausdruck brachte.[29]

Herrschaftskonsolidierung
Im Frühjahr 1120 war Urracas Herrschaft soweit gefestigt, dass sie endlich gegen Theresia in die Offensive gehen konnte. In einer militärischen Blitzaktion stieß sie von Galicien aus nach Portugal vor, überschritt den Miño und schlug bei Tui die gegnerische Streitmacht in die Flucht. Die zurückweichende Theresia belagerte sie anschließend in Lanhoso nördlich von Braga.[30] Im Juli 1120 konnte Urraca in Braga einziehen und dort die Unterwerfung ihres Neffen Alfonso Enríquez, den sie als Graf Portugals anerkannte, und des führenden portugiesischen Adels entgegennehmen.[31] Die seit 1109 bestehende unabhängige Herrschaft ihrer Schwester konnte sie damit beenden und Portugal wieder unter die Hoheit der leónesischen Krone stellen.
Nachdem sie ihre Macht in Portugal wieder hatte etablieren können, beabsichtigte Urraca dies auch in Galicien zu tun, wo in den vorangegangenen Jahren vor allem Erzbischof Diego Gelmírez seine Macht hatte erweitern und sich zu einer Art Gegenherrscher hatte etablieren können. Er und der mit ihm verbündete galicische Adel paktierten im Geheimen mit Theresia von Portugal gegen Urraca. So warnte diese in einem Brief vom Juni 1120 den Erzbischof vor den nächsten Schritten der Königin. Dennoch ließ Urraca, nachdem sie am 20. Juli 1120 in Santiago de Compostela eingezogen war, den Erzbischof augenblicklich festnehmen und beendete die kirchliche Herrschaft über die Stadt, indem sie die Türme der Stadt besetzen ließ.[32] Allerdings pprovozierte dieser Handstreich einen Volksaufstand, vor dem sich Urraca einmal mehr in den Schutz der Kathedrale zurückziehen musste. Und als der Graf Pedro Froilaz ein Heer gegen sie rekrutierte, dem sich auch ihr eigener Sohn anschloss, musste sie schon am 28. Juli den Erzbischof wieder freilassen, um die Lage zu beruhigen.[33] In die Stadtherrschaft setzte sie ihn allerdings nicht wieder ein, wogegen Papst Calixtus II. in fünf Scheiben vom 7. Oktober 1120 an sie, ihren Sohn, den Kardinallegaten Boso, Erzbischof Bernardo von Toledo und den gesamten spanischen Klerus scharf protestierte. Darin wurde sie mit der Exkommunikation und dem Interdikt über ihr Königreich bedroht, sollte sie den Erzbischof nicht wieder in seine Herrschaft einsetzen.[34] Der päpstlichen Intervention nachgebend, nahmen Urraca und ihre Gegner im November 1120 Friedensgespräche auf. Diese verliefen allerdings aufgrund der Kompromisslosigkeit beider Seiten im Sand, worauf Urraca im Frühjahr 1121 mit Heeresmacht nach Galicien vorrückte und in der Nähe von Santiago de Compostela Position bezog. Gegen sie stellten Erzbischof Diego Gelmírez und Graf Pedro Froilaz ebenfalls ein Heer auf, dem einmal mehr auch ihr Sohn angehörte. Nach einigen kleineren Gefechten waren beide Seiten dann doch zu Friedensgesprächen bereit, um größeres Blutvergießen zu vermeiden.[35] Urraca musste den Erzbischof wieder in allen Herrschaftsrechten auf Santiago de Compostela anerkennen; trotzdem hielt ddieser weiter an der Feindschaft gegen sie fest. Im Einvernehmen mit dem päpstlichen Legaten Boso betrieb er sogar die Absetzung Urracas und die Inthronisierung von deren Sohn, auf den er einen großen Einfluss ausübte. Dagegen aber erhielt Urracca die Unterstützung Papst Calixtus’ II., der die Macht von Diego Gelmírez innerhalb der Kirchenhierarchie stark beschnitt, indem er den Erzbischof von Braga zum Obermetropoliten über die Bistümer von Portugal und Galicien ernannte und Erzbischoof Bernardo von Toledo zum Primat der Kirche von ganz Spanien einsetzte.[36] Bernardo von Toledo war ein enger Vertrauensmann von Urraca, der zwischen ihr und dem sechzehnjährigen Alfonso Raimundez erfolgreich vermittelnd eine Versöhnung zwischen Mutter und Sohn erreichte, einmal mehr zum Nachteil des Erzbischofs von Santiago de Compostela.

Letzte Jahre
Die letzten sechs Herrscherjahre Urracas verliefen weitgehend ruhig. Geprägt war diese Zeit hauptsächlich von innerkirchlichen Querelen zwischen den Erzbischöfen von Toledo und Santiago de Compostela um Einfluss in der spanischen Kirchenhierarchie, wobei Urraca ihren Vertrauensmann Bernardo von Toledo unterstützte. Im Mai 1123 war sie stark genug, um ihren ständigen Rivalen in Galicien, Graf Pedro Froilaz, festzunehmen und dessen Ländereien zu konfiszieren.[37] Damit konnte sie nicht nur die Machtstellung der Krone in Galicien entscheidend stärken, sondern auch jene des Erzbischofs von Santiago de Compostela schwächen. Einzig Theresia stellte nach wie vor einen Hort des Widerstands dar; sie hatte sich seit 1121 im südlichen Galicien wieder ein unabhängiges Herrschaftsgebiet mit Tui als Zentrum erkämpft. Allerdings war Theresia mit ihrem eigenen Sohn verfeindet, der wiederum von Urraca als ihr verpflichteter Graf von Portugal anerkannt wurde. Und auch die Neutralisierung ihres Verbündeten Pedro Froilaz wies Theresia in die Schranken, dessen Familie Urraca durch die Heirat ihrer unehelichen Tochter mit einem seiner Söhne an sich binden konnte.
Ab 1124 übergab Urraca schrittweise die Regentschaft an ihren Sohn. Zunächst überließ sie ihm unter der Beratung des Erzbischofs Bernardo von Toledo die Herrschaft im Gebiet südlich des Duero, also in Toledo. In einer am 11. September 1125 in San Pedro de las Dueñas ausgestellten Urkunde nennt sich Alfons VII. erstmals „König von Spanien“ (hispanie rex), was offenbar die Ausweitung seiner Mitregentschaft auf das gesamte Königreich dokumentiert.[38] Am 8. März 1126 starb Urraca nahe Saldaña am Río Carrión im Alter von 46 Jahren.[39] Die Glaubwürdigkeit des Berichts aus dem Chronicon Compostelana, wonach sie in Folge einer Frühgeburt starb, ist in der Geschichtswissenschaft umstritten.[40] Alfons VII. hielt sich an diesem Tag im dreißig Kilometer entfernten Sahagún auf und zog am folgenden Tag sofort nach León, um dort die Huldigung der Vasallen des Königreichs entgegenzunehmen. Urraca wurde in der Abtei San Isidoro in León bestattet, deren Ausbau sie gefördert hatte. 
von León, Königin Urraca Alfónsez (I7054)
 
41221 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ursula_Pole

Ursula Pole, Baroness Stafford (* um 1504; † 12. August 1570) war eine englische Adelige. Sie war die Ehefrau von Henry Stafford, 1. Baron Stafford, eine wohlhabende Erbin und die einzige Tochter von Margaret Pole, 8. Countess of Salisbury. Ihre Mutter war die letzte Angehörige der Dynastie der Plantagenets und wurde 1541 67-jährig aufgrund von Hochverrat auf den Befehl König Heinrichs VIII. hingerichtet.

Familie
Ursula Pole wurde um 1504 geboren und war die einzige Tochter von Sir Richard Pole und Margaret Pole, 8. Countess of Salisbury, welche als Tochter von George Plantagenet, 1. Duke of Clarence und Isabella Nevilles die letzte überlebende Angehörige der Dynastie der Plantagenets war. Durch ihre Mutter hatte Ursula einen Anspruch auf den englischen Thron. Ursulas Vater starb 1505, als sie noch ein Baby war. Der Familiensitz der Poles war Warblington Castle in Hampshire. Ursulas Mutter Margaret war Patin und Gouvernante von Prinzessin Maria.

Ursula hatte vier ältere Brüder, Henry Pole, 1. Baron Montagu, Kardinal Reginald Pole, der letzte katholische Erzbischof von Canterbury, Sir Geoffrey Pole und Sir Arthur Pole. Ihr ältester Bruder Henry, der einer der Adligen beim Prozess Anne Boleyns war, wurde 1539 für Hochverrat hingerichtet, zwei Jahre später wurde auch seine Mutter enthauptet und verlor ihre Titel. Ursulas Bruder Geoffrey, der ebenfalls des Hochverrats verdächtigt wurde, ging ins Exil.

Leben
Am 16. Februar 1518 oder 1519 heiratete Ursula Henry Stafford, 1. Baron Stafford, den einzigen Sohn von Edward Stafford, 3. Duke of Buckingham und Lady Alianore Percys. Sie war etwa 15 Jahre alt und er war noch nicht 18. Die Heirat war vom Duke of Buckingham arrangiert worden und von Kardinal Thomas Wolsey vorgeschlagen worden.[1] Ursulas Mitgift waren 3000 Mark und sollte um 1000 Mark erhöht werden, wenn ihre Mutter gewisse Ländereien vom König zurückerhalten würde.[1] Margaret Pole übertrug dem Paar und ihren Kindern Ländereien in Somerset und Devon im Wert von 700 Mark. Im Gegenzug bestimmte der Duke of Buckingham Ländereien im Wert von £500 als Wittum für Ursula.[1] Er bezahlte auch die Hochzeit, außer der Hochzeitskleidung Ursulas, die von ihrer Mutter bereitgestellt wurde.

Nach ihrer Hochzeit lebten Ursula und Henry im Haushalt ihres Schwiegervaters, des Duke of Buckingham. Im November 1520 brachte Ursula ihr erstes Kind zur Welt, insgesamt hatte sie sieben Söhne und sieben Töchter.[2]

Fünf Monate zuvor war Ursula in Frankreich beim Field of the Cloth of Gold anwesend, obwohl sie im vierten Monat schwanger war. 1521 wurde ihr Schwiegervater für Hochverrat enthauptet und seine Titel und Güter fielen an die Krone. Ursulas Ehemann wurde von Eduard VI., dem Nachfolger Heinrichs VIII., zum 1. Baron Stafford ernannt. Seitdem war Ursula Baroness Stafford.

Ursula schien ein gutes Verhältnis mit ihrer Schwägerin Elizabeth Stafford, Duchess of Norfolk, gehabt zu haben, mit der Ursulas Ehemann gestritten hatte. Als sie 1558 starb vererbte Elizabeth Ursula, die sie liebevoll „suster Stafford“ nannte, all ihre Kleidung und ihren Schmuck, sowie eine Französische Haube und einen samtbezogenen Sattel.[3]

Ursula starb am 12. August 1570, mit etwa 66 Jahren. Zum Zeitpunkt ihres Todes war ihre älteste Tochter Dorothy eine der einflussreichsten Frauen am Hofe Königin Elisabeths I. Ursulas Ehemann war bereits 1563 verstorben, seine Titel gingen an den ältesten Sohn Henry über, der selbst zwei Jahre nach ihm starb. 
Pole, Baroness Ursula (I28195)
 
41222 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Üsenberger

Üsenberger

Die Üsenberger, die auch als Herren von Üsenberg bezeichnet werden, waren ein im Breisgau und Markgräflerland bedeutendes Adelsgeschlecht im Zeitraum des 11. bis 14. Jahrhunderts; sie gründeten mehrere Städte wie Kenzingen und Sulzburg.

Geschichte
Als Vorfahren oder als ein Zweig der Üsenberger gelten die Herren von Rimsingen. Wegen des häufigen Vorkommens des Namens „Hesso“ ist dies auch für das Geschlecht der Hessonen denkbar.[1] Als Stammvater der Üsenberger sowie der Grafen von Nimburg gilt Dietrich von Rimsingen, der im letzten Viertel des 10. Jahrhunderts lebte.[2] Ein Spross der beiden Geschlechter war vermutlich der im 12. Jahrhundert tätige Abt Hesso von Üsenberg.

Das Geschlecht der Üsenberger gehörte zum freien Adel, sie waren Vasallen des Bischofs von Basel.[3] Sie amteten bereits seit 1052 als Oberschenken des Hochstifts Basel.[4]

Der erste Stammsitz des Geschlechts war die nördlich von Breisach auf dem Üsenberg gelegene Üsenburg, die im 11. Jahrhundert erbaut und 1291 zerstört wurde. Von der Burg und dem Berg, auf dem sie stand, sind heute keine Spuren mehr vorhanden. Das Gebiet entspricht dem heutigen Flurnamen Isenberg, auf dem seit 1997 nach dem Abzug der Französischen Truppen aus der Vauban-Kaserne ein Gewerbegebiet entstand.

Nach der Zerstörung dieser Burg übten die Üsenberger ihre Herrschaft von der Burg Höhingen auf dem Schlossberg bei Achkarren im Kaiserstuhl aus. Die Burg wurde 1259 zum ersten Male urkundlich erwähnt. Zu den Besitzungen des Adelsgeschlechts gehörten die Kirnburg, die Burg Riegel und die Burg Weisweil.[5]

Die Stadt Kenzingen wurde im Jahre 1249 durch Rudolf II. von Üsenberg neben dem Dorf Kenzingen auf dem freien Feld gegründet. In der Stadt wird durch einen Brunnen in der Ortsmitte seit 1824 an den Stadtgründer erinnert. Diesen Zeitraum kann man als den Höhepunkt der Macht des Geschlechts betrachten. Auffällig ist auch, dass sie nicht eine Burg bauten, sondern eine befestigte Stadt[6] gründeten, die durch die größere Bevölkerung sowohl einen höheren Verteidigungswert hatte als auch höhere Steuereinnahmen brachte.

Im Zusammenhang mit der Stadtgründung ist auch die Gründung des Frauenklosters Wonnental durch Rudolf II. von Üsenberg zu sehen. Es wird im Jahre 1242 erstmals urkundlich erwähnt. Es ist das Hauskloster und die Grablege der Familie. Ursprünglich ein Dominikanerkloster war es ab 1262 ein Zisterzienserinnenkloster. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde es 1806 säkularisiert und fiel an Baden. Die Gebäude wurden dann von einer Rüben- und Zichorienfabrik genutzt, womit dann auch die Industrialisierung in Kenzingen begann. Als das dritte Element des Zentrums der Macht der Herren von Üsenberg ist die Kirnburg zu sehen.

Am Ende des 13. Jahrhunderts, 1291/92, teilte sich die Herrschaft Üsenberg in eine Niedere und eine Obere Herrschaft auf, die man unabhängig voneinander betrachten muss, nachdem zuvor Hesso IV. und Rudolf III. gemeinsam geherrscht hatten. Eine der Voraussetzungen für die Teilung waren die Stadterhebungen von Sulzburg ca. 1283 und Endingen am Kaiserstuhl ca. 1285/86.

Nach der Auftrennung in die Obere Herrschaft – die Endinger Linie, beginnend mit Burkhart II. – und die Niedere Herrschaft – die Kenzinger Linie, begründet von Rudolf II. – begann relativ bald der Niedergang des Geschlechts. Die Kenzinger Linie erholte sich nicht mehr von den Folgen der Schlacht bei Göllheim. 1352 verkaufte der letzte männliche Spross der Kenzinger Linie die Stadt Kenzingen an seinen Schwager Heinrich IV. von Baden-Hachberg – ein schlechtes Geschäft für Heinrich, da Friedrich die Stadt von den Habsburgern als Lehen hatte und diese 1365 ihre Ansprüche auf Kenzingen gerichtlich durchsetzten. Die Linie endet mit dem Tode Friedrichs von Üsenberg 1354.

Die Endinger Linie unterlag im „Kaiserstühler Krieg“ von 1320 bis 1322 den Herren von Falkenstein beim Kampf um die Vogtei Bickensohl und den damit verbundenen Schadenersatzforderungen. Hinzu kam, dass 1336 Burg Höhingen, Eichstetten sowie Burg und Dorf Riegel vom Markgrafen von Hachberg, Heinrich IV., verpfändet wurden. Nach dem Freiburger Krieg fiel Endingen an die Habsburger. Hesso V. von Üsenberg war der letzte des Geschlechts; er starb im Jahre 1379.

Wappen
In blau zwei querliegende ineinander geschobene und mit den Schwingen abwärts gekehrte silberne Flügel. Später kam noch ein goldener Kleestengel hinzu.[7] In dieser Form wurde das Üsenberger Wappen auch in das Wappen des Großherzogtums Baden aufgenommen, wo es im fünften Feld des Wappenschildes erscheint und die Herrschaft Üsenberg als Teil Badens symbolisiert.[8]

Mehr, auch Stammtafeln, unter dem Link oben..
 
von Uesenberg, Rudolf II. (I11910)
 
41223 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Verde_di_Salizzole (Aug 2023)

Über die Herkunft von Verde, über ihre Eltern und ihre Familie und ist praktisch nichts bekannt. Geschichtsschreiber und Genealogen des 16. Jahrhunderts beschrieben sie als Mitglied der Familie der Grafen von Salizzole, es findet sich jedoch aus der Zeit ihres Lebens weder ein Hinweis auf eine Grafschaft Salizzole noch auf eine gleichnamige gräfliche Familie. Die Nachricht von der gräflichen Herkunft Verdes dürfte daher nicht auf Tatsachen, sondern bloß auf Bemühungen von Genealogen beruhen, den Ruhm der della Scala durch die Zuschreibung Verdes zu einer gräflichen Familie zu erhöhen.

Der Name Salizzole geht auf eine Pflanze – die Weide, lateinisch „salix“ – zurück, die anfangs offensichtlich die sumpfige Gegend prägte, wo sich heute die Stadt Salizzole befindet. Diese Kleinstadt liegt im Nordosten Italiens in der Provinz Verona und hat heute rund 3800 Einwohner.

Was Verde betrifft, so gibt es selbst für ihre übliche Bezeichnung als Verde di Salizzole (Viridis de Salezolis) keine zeitgenössische urkundliche Erwähnung, da sie regelmäßig nur als Frau von Alberto della Scala (uxor domini Alberto de la Scala) oder einfach nur als Verde della Scala aufscheint.

Wohnort Castello von Salizzole
Der Überlieferung nach wohnte Verde im Castello von Salizzole, das im Besitz ihrer vermögenden Familie, der „da Salicoelis“, gestanden haben soll. Eine frühe Beschreibung dieser Burg befindet sich im Werk von Marin Sanudo (1466–1536) „Itinerario per la Terraferma Veneziana“ (etwa: Reiseweg durch die venezianische Terraferma, d. h. durch die am Festland gelegenen Besitzungen der Republik Venedig),[1] in der die beiden massiven Türme der Burg hervorgehoben werden, die noch heute das Gebäude charakterisieren. Der westliche Turm mit seinen typischen ghibellinischen Zinnen ist der ältere, diente als Bergfried und stand schon lange bevor Verde geboren wurde. Der östliche dreißig Meter hohe Turm wurde noch zu Lebzeiten Verdes von ihrem Ehemann erbaut, wohl um das soziale Prestige seiner Gemahlin zu unterstreichen.

Architektonische Details, die ähnlich auch in Verona vorkommen, deuten auf einen Umbau um 1298 hin. Es gab damals noch zwei weitere Türme, die jedoch im September 1441 zerstört wurden, als der Condottiere Francesco Sforza im Auftrag Venedigs die Stadt eroberte und plündern ließ.[2] Später wurde die Burg zu einer Residenz umgebaut, im 18. Jahrhundert wesentlich verändert und dient heute u. a. als Stadtbibliothek.

Residenz im Palazzo del Podestà in Verona
Nach ihrer im Jahr 1263 erfolgten Eheschließung mit Alberto I. della Scala übersiedelte Verde nach Verona und wohnte dort auf der Piazza dei Signori in dem von ihrem Ehemann errichteten Palazzo del Podestà, manchmal wohl auch in dem 1301 von ihrem Ehemann auf der Piazza Erbe errichteten Palazzo, der Casa di Mercanti.

Wohltätige Stiftungen
In Verona gründete Verde im Jahre 1281 das Spital „San Daniele Domus Dei“ (Haus Gottes) für Pilger und arme Patienten. Diese Stiftung dürfte sich besonders bewährt zu haben, denn am 26. Mai 1300 beschenkte sie dieses Spital gemeinsam mit ihrer Schwester mit Baugründen und landwirtschaftlichen Liegenschaften, die in Bovolone (Provinz Verona) gelegen waren, damit dort ein ähnliches Spital errichtet werden kann.[3] Von Interesse ist der Ort der Ausstellung dieser Urkunde: „in Salezolis in domo magnifice domine Viride“, (d. h., etwa: in Salizzole im Haus der erlauchten Herrin Verde).[4]

Besitzungen
Diese Formulierung zeigt, dass Verde in Salizzole nicht nur erheblichen Landbesitz, sondern dort auch ein selbst für die Herrin von Verona angemessenes repräsentatives Haus besaß. Dass dieses Haus mit dem Castello di Salizzole identisch ist, erscheint wahrscheinlich, lässt sich jedoch urkundlich nicht nachweisen. Bekräftigt wird diese Vermutung jedoch dadurch, dass die Burg in Salizzole bald darauf von der Familie ihres Ehemannes ausgebaut und erweitert wurde. Unabhängig davon verfügte Verde in verschiedenen Orten über ausgedehnten Grundbesitz. So etwa auch in Angiari, in Fracazzole, in Nogara, Orti und vermutlich auch in Giare.[4]

Kirchliche Belehnungen
Verde spielte auch eine wichtige Rolle beim Ausbau der Beziehungen zu kirchlichen Institutionen. Bereits 1287 wurde sie vom Kloster San Zeno mit Gütern in Ostiglia belehnt. Von ihrem Stiefsohn, dem Abt Giuseppe (außerehelicher Sohn von Alberto della Scala), wurde sie mit Villimpenta belehnt. Vom Bischof von Verona, Pietro della Scala, erhielt sie einen Teil des Zehnts von Nogara, Bonferraro und Fatole, während sie von Bischof Bonincontro Kunstwerke erhielt. Vor seinem Tod überschrieb ihr Ehemann ihr testamentarisch alle Rechte, die er auf den Besitz Verdes besaß, und übertrug ihr silberne Geräte, Schmuck und zwei Betten und ernannte sie gemeinsam mit dem Bischof Tebaldo von Verona und seinem Sohn Bartolomeo zur Testamentsvollstreckerin.[4]

Begegnung mit Dante
Verde hatte auch Gelegenheit, den größten Dichter ihrer Zeit, Dante Alighieri (1265–1321), näher kennenzulernen, da dieser zwischen 1303 und 1304 als Gast ihres Sohnes Bartolomeo della Scala einige Monate lang im Palazzo del Podestà in Verona lebte.[5] Sie hatte daher wohl öfters Gelegenheit, mit diesem großen Dichter zusammenzukommen und mit ihm über dessen Werke zu sprechen. Als Bartolomeo 1304 starb, verließ Dante Verona, da er sich mit dessen Nachfolger, Alboino della Scala, nicht gut verstand. Er kehrte jedoch während der Herrschaft des dritten Sohnes von Verde, Cangrande della Scala, nach Verona zurück, lebte dort von 1314 bis 1318 in enger Freundschaft mit seinem Gastgeber und verewigte diesen im „Paradiso“ in der Göttlichen Komödie, indem er das Lob seines Förderer seinem Vorfahren Cacciaguida in den Mund legt. 
di Salizzole, Verde (I42239)
 
41224 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Veringen_(Adelsgeschlecht)

Veringen (Adelsgeschlecht)

Die Grafen von Veringen waren eine der begütertsten und angesehensten Dynastenfamilien des 11. und 12. Jahrhunderts im süddeutschen Raum[1] (Vgl. Liste der Besitzungen der Grafen von Veringen). Eigentliche Grafen von Veringen, das heißt solche, die hier wohnten und sich selbst diesen Namen beilegten, erscheinen urkundlich in den Jahren 1130 bis 1415. Dieser Name wurde jedoch von vielen Geschichtsschreibern[2] und Schriftstellern[3] auch auf die älteren Generationen dieser Familie zurückgetragen, die sich nur mit ihrem Vornamen oder nach ihrem damaligen Wohnsitz Altshausen benannten. Obwohl sich diese in ihrem Leben nie „von Veringen“ nannten (da dies eine spätere Erwerbung ist), gehören sie dennoch zu dem Dynastengeschlecht der „Grafen von Veringen“. Mit Graf Wolfrad / Wölflin stirbt 1415 der letzte aus dem Grafengeschlecht. Die Grafschaft Veringen ging nach mehrmaligem Wechsel 1534 als Reichslehen an den Hohenzollern Karl I.

Der Stammsitz der Grafen von Veringen liegt in Veringenstadt auf der Schwäbischen Alb bei Sigmaringen. Hier umfließt die Lauchert in großem Bogen einen Felssporn, auf dessen breitem Rücken die Ruine der Burg Veringen steht.

Das Wappen der Grafen von Veringen mit den drei Hirschstangen erscheint auch heute noch in vielen Wappen: z. B. Württemberg, vielen Gemeindewappen, Porsche, VfB Stuttgart (vgl. Wappen der Grafen von Veringen).

Mehr, auch Stammliste, unter dem Link oben.. 
von Veringen, Graf Manegold (I12219)
 
41225 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Viermund

(Von) Viermund ist der Name einer Adelsfamilie (auch Virmont, Virmond, Virmund, Viermundt, Viermündt, Viermünden, Virminne, Virmin oder Viermyn), die nach dem hessischen Ort Viermünden benannt war. Eine Linie wurde um 1500 in Westfalen und am Niederrhein ansässig.

Geschichte
Erstmalige urkundliche Erwähnung fand das Geschlecht 1260, im Jahre 1744 starb es in männlicher Linie aus. Ab 1341 befand sich der Stammsitz der Familie in Nordenbeck. Ab 1496 entwickelte sich eine westfälische Linie der Familie in Bladenhorst (bis 27. November 1624; siehe Viermund-Bladenhorst), ab 1502 eine niederrheinische Linie in Neersen (bis 19. November 1744; siehe Viermund-Neersen). Die Herrschaft Nordenbeck und die hessischen Besitztümer gingen der Familie mit dem Aussterben der dortigen männlichen Linie 1563 vorübergehend und zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs endgültig verloren, auch wenn sich die niederrheinischen Viermunds bis zu ihrem Aussterben 1744 immer wieder um die Zurückerlangung dieser Ländereien bemühten.

Stammlisten unter dem Link oben.. 
von Viermund (Virmond), Konrad III. (Kurt) (I41180)
 
41226 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Viktorin_von_Podiebrad

Viktorin von Podiebrad (auch Viktorin Boček von Podiebrad, Viktorin Boček von Kunstadt und Podiebrad; tschechisch Viktorín z Poděbrad, auch Viktorín Boček z Kunštátu a Poděbrad; * 1403; † 1. Januar 1427 in Pardubice) war ein böhmisch-mährischer Adliger und Anhänger der Hussiten sowie Vater des böhmischen Königs Georg von Podiebrad.

Leben
Viktorin entstammte dem böhmischen Adelsgeschlecht Podiebrad. Seine Eltern waren Boček II. von Podiebrad und Anna Elisabeth von Leipa (Anna Eliška z Lipé), eine Tochter des Heinrich von Leipa (Jindřich z Lipé). Manchmal benutzte er zusätzlich zu Viktorin den zweiten Vornamen Boček, der bei seinen Vorfahren häufig vorkam.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Viktorin 1417 im Zusammenhang mit dem Erbe seines in diesem Jahr verstorbenen Vaters. Viktorin erbte die böhmischen Herrschaften Nachod und Hummel sowie Litice, das sein Stammsitz wurde und nach dem er sich auch manchmal Herr auf Litice nannte. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Boček III. von Podiebrad erbte er die mährischen Besitzungen seines Vaters. Der jüngste Bruder Hynek erhielt den Podiebrader Stammsitz mit der zugehörigen Herrschaft. Jan, der älteste Bruder, starb zwischen 1407 und 1409, noch zu Lebzeiten des Vaters. Zusammen mit seinem Bruder Boček III. führte Viktorin mehrere gerichtliche Auseinandersetzung um ihre mährischen Besitzungen, u. a. mit ihren entfernten Verwandten Gerald/Heralt Puška von Kunstadt und Smil von Kunstadt auf Bludov.

Um 1420 erwarb Viktorin die Herrschaft Pardubitz, wodurch er seine östböhmischen Besitzungen erheblich erweitern und abrunden konnte. Nachdem sein Bruder Hynek 1426 bei den Kämpfen um Nymburk fiel, gelangte auch dessen Herrschaft Podiebrad sowie die Burg Kostomlaty, die sich Hynek 1425 zu Unrecht angeeignet hatte, an Viktorin.

Wie seine Brüder gehörte Viktorin zu den Anhängern der Hussiten. 1420 nahm er an der Belagerung von Vyšehrad teil und schloss sich den Orebiten an. Anfang 1422 näherte er sich Jan Žižka an, dessen Anhänger und Freund er wurde. Aus diesem Grund wurde Litice 1421 von den Heeren der auf der Seite des Kaisers Sigismund stehenden Fürsten und des katholischen Adels belagert. Nach Žižkas Tod gehörte Viktorin zu den Führern der Waisen, wandte sich jedoch bald den gemäßigten Pragern zu.

Seiner Ehe mit Anna von Wartenberg (Anna z Vartenberka) entstammten drei Töchter sowie der Sohn Georg, der spätere König von Böhmen.

Viktorin starb am 1. Januar 1427 auf seiner Burg Pardubice, die schon bald mitsamt der gleichnamigen Herrschaft von Jan Hlaváč von Ronov beansprucht wurde. 
von Podiebrad, Viktorin (Boček) (I26940)
 
41227 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Violante_von_Aragón (Okt 2017)

Violante von Aragón, auch Jolanthe (* 1236 in Saragossa; † 1301 in Roncevalles) war die Königliche Gemahlin von Alfons X., König von Kastilien und León von 1252 bis 1282 und von 1257 bis 1273 (1284) König (Gegenkönig) des Heiligen Römischen Reiches[1][2].
Sie wurde als Tochter des aragonesischen Königs Jakob I. (1213–1276) und dessen zweiter Gemahlin Yolanda von Ungarn (1215–1253), der Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und Jolante von Courtenay, geboren.
Am 26. Dezember 1246 wurde sie in Valladolid im Alter von erst 10 Jahren mit dem späteren König Alfons X. von Kastilien und León (1221–1284) verheiratet. Aufgrund ihres jungen Alters blieb die Ehe für Jahre kinderlos und man befürchtete, dass die Königin unfruchtbar sei. Dass Alfons X. die Ehe angeblich annullieren lassen wollte, ist historisch jedoch nicht belegbar. Violante gebar ihrem Mann insgesamt zwölf Kinder. 
von Aragón, Violante (I7602)
 
41228 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Viola_Elisabeth_von_Teschen

Viola Elisabeth von Teschen, tschechisch Viola Alžběta Těšínská, polnisch Wiola Elżbieta Cieszyńska (* 1290; † 21. September 1317)

Viola Elisabeth von Teschen entstammte dem Oppelner Zweig der schlesischen Piasten. Ihr Vater war Herzog Mieszko I. von Teschen, Name und Herkunft ihrer Mutter sind nicht bekannt.

1305 wurde Viola Elisabeth mit dem böhmischen König Wenzel III. vermählt, der am 4. August 1306 in Olmütz ermordet wurde. Da die Ehe kinderlos blieb, erlosch mit ihm das Geschlecht der Přemysliden im Mannesstamm.

Die junge Witwe blieb in Prag in der Gesellschaft von drei weiteren jungen Damen, die später Königinnen wurden: der 18-jährigen Richza von Polen, der 16-jährigen Anna Přemyslovna und der 14-jährigen Prinzessin Elisabeth. Vor 1315 heiratete sie Peter I. von Rosenberg, der einer der mächtigsten böhmischen Adligen war. Doch bereits am 21. September 1317 starb Viola. Ihr Leichnam wurde in der rosenbergischen Familiengruft im Kloster Hohenfurth beigesetzt. 
von Teschen, Viola Elisabeth (I28343)
 
41229 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vladislav_I. (Okt 2017)

Vladislav I. (* um 1070; † 12. April 1125) war 1109 bis 1117 und 1120 bis 1125 herrschender Fürst von Böhmen aus dem Geschlecht der Přemysliden.

Vladislav I. war Sohn des ersten böhmischen Königs Vratislav II. und Swatawas von Polen und hatte 3 Brüder, Soběslav I., Bořivoj II. und Břetislav II.[1]

Vladislavs Herrschaft war von Kämpfen um die Macht in Böhmen geprägt. Er förderte den Katholizismus und die Kolonisation in seinem Herrschaftsgebiet. Er und seine Ehefrau Richenza gründeten in Westböhmen im Gebiet der Choden 1112 das Kloster Plasy und 1115 das Kloster Kladruby, besiedelten diese durch Mönche des Ordens der Zisterzienser und statteten letzteres zum Unterhalt durch Besitzübertragungen in Nordböhmen bei Böhmisch-Aicha (Český Dub) in Nachbarschaft der Sorben aus. Einen Teil des einheimischen Adels, der unter der Führung seines Bruders Soběslav stand, verjagte er nach Polen, von wo aus die Gruppe beständig versuchte, einen Machtwechsel in Böhmen herbeizuführen. Seine Herrschaft wurde auf Druck des Markgrafen von Österreich durch die Herrschaft seines Bruders Bořivoj II. unterbrochen.

1114 trat er am kaiserlichen Hof als Erzmundschenk auf.
1121 baute er die Anfang des 12. Jahrhunderts zerstörte Burg Dohna in der Markgrafschaft Meißen wieder auf. 
von Böhmen (Přemysliden), Fürst Vladislav I. (I8046)
 
41230 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vladislav_II. (Okt 2017)

Vladislav II. (* um 1110; † 18. Januar 1174 in predium Mer (Meerane)) war ein böhmischer Herzog, der den Königstitel für sich und sein Reich sicherte.

Wahl zum Herzog
Der älteste Sohn von Vladislav I. und Richinza von Berg erlebte eine abenteuerliche Jugend. Unter der Herrschaft seines Onkels Soběslav I. verließ er 1133 Böhmen und ging nach Bayern zu Verwandten. 1133 sollte er ein kleines Heer aufbauen, welches der böhmische Herzog dem Kaiser zur Verfügung stellen wollte. Er nahm das Geld und verschwand nach Ungarn. Nach dem Tod seines Onkels wurde er 1140 von den Ständen zum Herzog berufen, obwohl sie selbst zwei Jahre zuvor Soběslavs Sohn zum Herzog gewählt hatten. Der Kaiser bestätigte die Wahl und Vladislav ging nach Prag zurück.

1142 versuchte eine Gruppe mährischer Adliger Vladislav zu stürzen. Konrad II. von Znaim stellte ein Heer auf, mit dem er in Böhmen einmarschierte. Bei der Schlacht am Hügel Vysoká bei Kuttenberg siegte zunächst Vladislav, aber durch einen Verrat in seinem Heer musste er sich schließlich zurückziehen. In Prag angekommen, überließ er die Verteidigung der Stadt seinem Vertreter Děpold und ritt zu König Konrad III. nach Würzburg, um dort um Hilfe zu ersuchen. Fürst Theobald (Děpold, Dippoold) verteidigte erfolgreich Prag und nach Ankunft der königlichen Armee mussten sich die Mährer geschlagen geben. Vladislav nutzte diesen Sieg, um Mähren, das in den Jahrzehnten zuvor immer wieder eine Quelle des Widerstands gegen die böhmischehen Fürsten gewesen war, bis 1144 endgültig unter die Prager Herrschaft zu zwingen. Ein wichtiges Werkzeug dazu war die Zusammenarbeit mit dem Bischof von Olmütz, Heinrich Zdik. Kirchliche Güter und Untertanen wurden vollkommen der Herrschaft der weltlichen Fürsten entzogen. Dies schwächte den mährischen Adel, in geringerem Umfang aber auch den Prager Fürsten.
Unter Vladislav band sich Böhmen enger an das Reich. So schloss sich der böhmische Fürst beim Zweiten Kreuzzug nach Palästina 1147 dem Heer des Königs an. In dieser Zeit herrschte der päpstliche Legat Guido in Böhmen. Vladislav absolvierte allerdings nur einen Teil des Weges. Er kam bis Agram, wo er den byzantinischen Kaiser Manuel I. traf und setzte seinen Kreuzzug gegen heidnische Slawen über Kiew und Krakau fort.

Vladislav wird König
Nach der Thronbesteigung Friedrich Barbarossas kühlten sich die Beziehungen zunächst ab, da der neue Kaiser die Nachkommen des Soběslav favorisierte. Bald stellte Vladislav jedoch seine Treue zum neuen Kaiser unter Beweis und wurde daraufhin in die Gnade Barbarossas aufgenommen. Seine Beteiligung an Feldzügen nach Italien und Polen brachten ihm 1158 als zweitem aus dem Geschlecht der Přemysliden nach dem 1092 gestorbenen Vratislav II. die Königskrone für Böhmen ein. Am 11. Januar 1158 wurde er zum Herrscher gewählt. Darüber hinaus sprach Barbarossa ihm Bautzen zu, wodurch die böhmischen Herrscher nördlich des Erzgebirges wieder eine wichtige Rolle spielen konnten. Darüber hinaus bestätigte der Kaiser die Tributpflicht Polens für Schlesien und unterstützte Vladislav bei der Expansion in das Stammesgebiet der Wilzen. Selbst in den Auseinandersetzungen um die Thronfolge der Kiewer Rus wurde Vladislav aktiv, ohne letztendlich großen Einfluss ausüben zu können.

In den Sechziger-Jahren tat Vladislav II. sich bei Auseinandersetzungen mit Ungarn hervor. In Zeiten seiner Abwesenheit war es immer Theobald, der die Staatsgeschäfte führte. Nachdem dieser 1167 an der Pest starb, trübten sich die Beziehungen zum Kaiser wieder, vor allem als der Sohn Vladislavs, Adalbert III. zum Erzbischof von Salzburg ernannt wurde.

In der langen Herrschaft blühte das böhmische Land auf. Seine Beziehungen zum Ausland brachten viele neue Einflüsse, vor allem im kulturellen Bereich. Bereits unter seinen Vorgängern, aber verstärkt unter seiner Herrschaft, kamen Reformorden nach Böhmen, wie etwa die Prämonstratenser, Zisterzienser und später auch die Johanniter. Es wurde eine Reihe von Klöstern gegründet, unter anderem Kloster Strahov, Kloster Plasy, Kloster Želiv und Kloster Doksany. Um 1160 ließ er in Prag eine steinerne Brücke bauen.

Spätphase der Herrschaft
Die Herrschaft Vladislavs stellt das endgültige Ende einer mehr als hundert Jahre andauernden Krisenphase Böhmens dar. Das Land stabilisierte sich als geschlossener Herrschaftsverbund. Zwar blieb Mähren ein eigenständiges Markgrafentum, doch waar der Markgraf ab dieser Zeit im Regelfall ein Prager Přemyslide. Zudem war in den unruhigen Jahrzehnten zuvor der Einfluss des Adels und des Reiches gewachsen, so dass Böhmen unter Vladislav II. und seinen Nachfolgern ein stabiler und mächtiger Bestandteil des Reiches mit starker Adelsschicht wurde. Seinen Ausdruck fand diese Entwicklung nicht zuletzt in der Verleihung der Königswürde an Vladislav II.

In der Zeit seiner Herrschaft änderte sich auch der soziale Status der Landesfürsten, was man später als territorialen Adelsstand bezeichnete.[1] Das ehemalige Benefit, in diesem Fall die zeitliche Überlassung eines Landesteiles zur Erfüllung seeiner Aufgaben und Dienste, wurde nun derart verwandelt, dass es den Adeligen gänzlich und größtenteils vererbbar überlassen wurde. In den Dörfern entstanden die ersten eigenen romanischen Kirchen, deren Bau meist von den Landesfürsten in Auftrarag gegeben wurde. Um diese Kirchen befanden sich Siedlungen mit kleinen Festen. Nach den Ortsnamen bezeichneten sich dann meist auch die Herrscher (älteste nachgewiesene Familien waren Marquart de Dubraua [1146] und Bleh de Trebusen [1169]). Vor allem in bisher nicht erschlossenen, bewaldeten Gebieten wurde das Land von der Krone den jeweiligen Führern zur Kolonisierung überlassen. So entstanden die ersten kleinen, aber oft schnell wachsenden alten böhmischen Adelsfamilien wie z. B. die Hrabischitzer, Rosenberger, Bavor von Strakonitz und andere.[2]

Zum Ende seines Lebens versuchte Vladislav seinem Sohn Friedrich (Bedřich) ohne Wahl und Zustimmung des Kaisers den Thron zu vererben. 1172 verzichtete er auf seine Ämter und bestimmte Bedřich zum Herzog. Damit waren die guten Beziehungen zum Kaaiser endgültig gestört, zumal im Rahmen der Auseinandersetzung um die Herrschaftsfolge auch die mährische Adelsopposition wieder erstarkte. Barbarossa erkannte das Vorgehen nicht an und Bedřich musste zurücktreten. Als Soběslavs Sohn Oldřich das vom Kaiser angebotene Lehen ablehnte, weil er keine Unterstützung im böhmischen Adel besaß, blieb nur noch Soběslav II., der Herzog wurde.

Der alte König musste Böhmen verlassen. Er ging nach Thüringen auf die Güter seiner zweiten Frau. Er starb 1174 in Meerane.[3] Seine sterblichen Überreste wurden im Kloster Strahov bestattet. 
von Böhmen (Přemysliden), Herzog Vladislav II. (I8051)
 
41231 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Volkwin_IV._(Schwalenberg)

Volkwin IV. von Schwalenberg (* um 1190; † vor 1255) war ab 1214 Graf von Schwalenberg und von 1224 bis 1228 auch Graf von Waldeck.

Seine Eltern waren Graf Heinrich I. von Waldeck und Schwalenberg († vor 21. September 1214) und Heseke von Dassel († 25. Juli 1220). Damit entstammt er dem Adelsgeschlecht Schwalenberg. Volkwin folgte seinem Vater als Graf von Schwalenberg und erbte im Jahre 1224, nach dem Tode seines Onkels Hermann I., auch die Grafschaft Waldeck. Letztere trat er 1228 an seinen jüngeren Bruder Adolf ab. Er selbst blieb Graf von Schwalenberg und Vogt der Klöster Möllenbeck, Herford und Marienmünster. 1228 gründete er Stadt und Burg Schwalenberg neu.

Volkwin sah sich durch die Expansionspolitik des Erzbischofs Engelbert I. von Köln im Raum Westfalen bedroht, wo Engelbert die alte Herzogsgewalt in Westfalen wieder voll herzustellen suchte, und verbündete sich daher mit dem Erzbischof von Mainz, Siegfried II. von Eppstein. Volkwin war wohl im Jahre 1225 an der Ermordung Engelberts beteiligt, zumindest als Mitwisser und Mitverschwörer, und wurde deshalb mit dem Reichsbann bestraft (trotzdem behielt er die Vogtei Herford als kurkölnisches Lehen). Als Sühneleistung wurde ihm die Stiftung eines Klosters auf seinem eigenen Grund und Boden auferlegt, und im Jahre 1231 gründete er in Schwalenberg das Frauenkloster Burghagen,[1] das aber schon im Jahre 1247 nach Falkenhagen verlegt wurde.[2]

Nach jahrelangen Fehden verlor er bedeutende Rechte und Besitzungen, unter anderem die Vogteien Willebadessen und Gehrden an die Bischöfe von Paderborn. Der Verlust der Vizevogtei Höxter-Corvey beschleunigte seinen Niedergang. In der Folgezeit erschließt sich die Geschichte Schwalenbergs nur aus Verpfändungs-, Schenkungs- und Verkaufsurkunden, was zunehmende Verarmung aufzeigt. 
von Schwalenberg, Graf Volkwin III. (I36837)
 
41232 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vortigern

Vortigern (walisisch: Gwrtheyrn; altenglisch: Wyrtgeorn; bretonisch: Gurthiern; irisch: Foirtchern(n)) war vermutlich ein romano-britischer Warlord des 5. Jahrhunderts, der einige Zeit nach dem um 407 n. Chr. erfolgten Abzug der Römer aus Britannien im südlichen Teil dieser Insel zu einer besonders mächtigen Stellung gelangte. Es steht aber nicht zweifelsfrei fest, ob er eine reale historische Persönlichkeit war, denn die Quellenlage zu ihm stellt sich als unzuverlässig und dürftig dar. Die heute verwendete Namensform Vortigern kommt in den Quellen nicht vor.

Wahrscheinlich ist Vortigern mit dem superbus tyrannus („hochmütigen Tyrannen/Usurpator“) identisch, der von dem etwa ein Jahrhundert nach den Ereignissen schreibenden Gildas erwähnt wird. Demnach soll er Sachsen eingeladen haben, als Föderaten nach Britannien zu kommen, um bei der Abwehr von Einfällen nördlicher Völker zu helfen. Später hätten die Sachsen aber revoltiert und das Land geplündert. Dies soll der Beginn der angelsächsischen Eroberung Britanniens gewesen sein. Der älteste Autor, der sicher Vortigerns Name erwähnt, ist Beda Venerabilis. Wesentlich mehr Details über Vortigern liefert erst eine Quelle des 9. Jahrhunderts, die Nennius zugeschriebene Historia Brittonum, doch sind ihre Berichte größtenteils als Legende anzusehen.[1] Weitere angebliche Fakten über Vortigern erzählt die im späten 9. Jahrhundert niedergeschriebene Anglo-Saxon Chronicle. Noch breiter legendär ausgemalt als in der Historia Brittonum ist der Bericht des Geoffrey von Monmouth in seiner um 1136 verfassten Historia regum Britanniae, der das spätere Bild Vortigerns maßgeblich prägte.

Historischer Kontext
Im ersten Jahrzehnt des 5. Jahrhunderts zogen die letzten römischen Truppen aus Britannien ab. Die Romano-Briten sahen aber ihr Reich schon seit längerer Zeit durch Einfälle der Skoten von Westen (Irland), der Pikten von Norden (Schottland) und von als Sachsen bezeichneten Piratenscharen vom Südosten her bedroht. Sie bemühten sich mehrmals vergeblich um römische Hilfe; laut Zosimos riet ihnen schon Kaiser Honorius im Jahr 410, ihre Verteidigung selbst zu organisieren.[2] In der Folge brach allmählich die römische Verwaltung zusammen, an deren Stelle lokale Machthaber (Warlords) traten, die in ihren jeweiligen Herrschaftsgebieten die Ordnung aufrechtzuerhalten und Widerstand gegen Eindringlinge zu leisten suchten.[3]

Anscheinend erlangte einer dieser Warlords, Vortigern, eine besonders bedeutende Machtstellung, wie die literarischen Quellen berichten. Nach der Darstellung des Gildas warb dieser Machthaber sächsische Söldner zur Grenzverteidigung an, nachdem ein letztes Hilfsgesuch der civitates Britanniens an den römischen Heermeister Flavius Aëtius während dessen drittem Consulat (446 n. Chr.) ebenfalls erfolglos geblieben war.[4] Nach Beda Venerabilis kamen die Sachsen, die später revoltierten, im Jahr 449 nach Britannien, was im Einklang mit Gildas’ Bericht steht.[5] Demgegenüber setzt die bei der Historia Britonum (Kapitel 66) vorliegende walisische Tradition dieses Ereignis ins Jahr 428, das auch das vierte Regierungsjahr Vortigerns gewesen sei; und die bereits im 5. Jahrhundert entstandene anonyme Chronica Gallica von 452 stellt knapp fest, 441 sei die Insel, die seit einer Weile von Unheil heimgesucht worden sei, für die Römer verloren gegangen und an die Sachsen gefallen.[6] 511 vermeldet dann ein weiterer namenloser Chronist, 440 sei Britannien von den Römern aufgegeben worden und unter sächsische Herrschaft gelangt.[7]

Der archäologische Befund legt dagegen nahe, dass die angelsächsische Eroberung Britanniens nicht so rasch vonstatten ging, sondern eine relativ lange Zeitspanne benötigte und in mehreren Phasen ablief. Sie dürfte auch nicht, wie von der literarischen Tradition vermittelt, koordiniert unter einem gemeinsamen Oberbefehl stattgefunden haben, sondern es unternahmen wohl verschiedene Gruppen von Eindringlingen lokal begrenzte Vorstöße. Auch werden nicht nur, wie von Beda behauptet, Sachsen, Angeln und Jüten an der Invasion Britanniens teilgenommen haben, sondern u. a. auch Friesen und Skandinavier. Schließlich gab es nach Ausgrabungsergebnissen schon seit Ende des 4. Jahrhunderts eine verstärkte Präsenz von Angehörigen germanischer Stämme in Britannien, so dass der gewaltsamen angelsächsischen Landnahme wohl eine allmähliche friedliche Einwanderung und Ansiedlung von Gruppen von Sachsen u. a. Völkern vorausging.[8]

Gildas
Der früheste Autor, der wohl die Geschichte von Vortigern erzählt, war in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts der britische Priester Gildas. Seine eher einen theologischen Traktat als ein Geschichtswerk darstellende Schrift De Excidio et Conquestu Britannae (dt. „Über den Untergang und die Eroberung Britanniens“) bietet aber nur eine ungenügende Informationsbasis, da Gildas weniger einen historischen Bericht der im Titel angekündigten Ereignisse liefern wollte als einen Tadel am Sittenverfall seiner Zeit in Form einer finsteren Bußpredigt.[9] Offenbar erwähnte Gildas nicht Vortigerns Namen (lediglich in zwei späte Handschriften des 12. und 13. Jahrhunderts ist der Name in der Form Uortigerno bzw. Gurthigerno eingefügt worden), sondern nur einen namenlosen hochmütigen Tyrannen. Er berichtet, wie „alle Ratsmitglieder, zusammen mit dem stolzen Tyrannen“ den Fehler machten, „die stolzen und gottlosen Sachsen“ nach Britannien zu rufen, um als Soldaten der lokalen römisch-britischen Aristokratie zu dienen, denen die römische Hilfe fehlte, um gegen die Pikten zu kämpfen. Gildas macht also nicht allein den Tyrannen für die Anwerbung fremder Söldner verantwortlich. Nach seiner weiteren Darstellung kam eine kleine Gruppe von Sachsen zuerst und wurde „auf der Ostseite der Insel aufgrund der Einladung des Unglücksherrschers“ angesiedelt. Diese kleine Gruppe lud laut Gildas mehr und mehr ihrer Landsleute ein, ihr zu folgen, und die Zahl der Krieger wuchs. Schließlich forderten die Sachsen, dass „ihre monatliche Zuteilung“ erhöht werden solle, und als dies abgelehnt wurde, brachen sie ihren Vertrag und plünderten das Land der Romano-Briten.[10]

Gildas fügt zwei kleine Details hinzu, die nahelegen, dass entweder er oder seine Quelle einen Teil der Geschichte von den Angelsachsen erhielt. Zum einen: Wenn er die Größe der ersten Sachsengruppe beschreibt, stellt er fest, dass sie in drei „cyulis“ oder „keels“ kamen, „wie sie ihre Kriegsschiffe nennen“ – wohl das erste bekannte englische Wort. Dieses Detail wird kaum aus einer römischen oder keltischen Quelle stammen. Zum anderen behauptet Gildas, dass den Sachsen „durch einen bestimmten Wahrsager unter ihnen prophezeit wurde, dass sie das Land besetzen sollten, zu dem sie 300 Jahre gesegelt seien, um es für die Hälfte der Zeit, 150 Jahre, zu plündern und auszurauben“. Dieses Motiv könnte sowohl eine römische Erfindung sein, da es die Hoffnung ausdrückt, die Herrschaft der Sachsen werde zeitlich begrenzt sein, als auch auf sächsischen Erzählungen beruhen.

Moderne Forscher haben wiederholt verschiedene Details in Gildas' Bericht diskutiert und versucht, seinen Text genau zu analysieren, um mehr Information zu gewinnen. So bemüht man sich heute stärker als früher, Gildas' Angaben in den Kontext der weströmischen Geschichte einzuordnen. Wichtig sind dabei unter anderem die Begriffe, die Gildas benutzt, um die Abgaben der Romano-Briten an die Sachsen zu beschreiben („Annona“, „Epimenia“), da es sich um juristische Begriffe aus einem typischen Unterstützungsvertrag (foedus) handelt. Dies war eine gängige spätantike römische Praxis, um Kriegergruppen aus „barbarischen“, also nichtrömischen Völkern gegen die Gewährung von Versorgung als foederati, also Söldnerheere unter eigenen Anführern, anzuwerben. Es ist nicht bekannt, ob Privatpersonen oder einzelne civitates mit ihren Stadträten diese Praxis übernahmen, aber denkbar. Zudem bezeichnet tyrannus im spätantiken Sprachgebrauch einen Usurpator; es kann also sein, dass der namenlose Gewaltherrscher, den Gildas erwähnt und den man später mit Vortigern gleichsetzte, für sich herrscherliche (kaiserliche?) Befugnisse in Anspruch nahm und daher auch ein foedus abschließen konnte. Ein weiterer Punkt ist die Frage, ob sich Gildas’ Hinweis auf die „Ostseite der Insel“ auf Kent, East Anglia, Northumbria oder die ganze Ostküste Britanniens bezieht.

Gildas' Text über die Rebellion der Sachsen könnte übrigens durchaus Teil eines Versuches sein, einen Bruch des foedus mit den Sachsen durch die romano-britische Aristokratie zu verschleiern. „Sie (die Sachsen) beschwerten sich, weil ihre monatliche Versorgung nicht vollständig geliefert wurde...“ (Gildas, Kap. 23). Eventuell hatten die sächsischen Söldner, nachdem sie die Gefahr durch die Pikten aus dem Norden abgewehrt hatten, scheinbar keine Bedeutung mehr für die romano-britische Aristokratie, die daraufhin vielleicht versuchte, die foederati loszuwerden. Dies könnte die Meuterei der Krieger ausgelöst haben. Gildas' Beschreibung des „Untergang Britanniens“ wäre dann als ein nachträglicher Versuch zu lesen, die Schuld an dem militärisch-politischen Versagen Romano-Britanniens der barbarischen Wildheit der Sachsen und der Bosheit und Dummheit eines „Tyrannen“ zuzuschieben. Es ist aber auch denkbar, dass sich die sächsischen Krieger nach dem Tod des „Tyrannen“ nicht mehr an das alte foedus gebunden fühlten und eine Neuansetzung der annona forderten, die ihnen aber verweigert wurde.

Ob mit dem namenlosen „Tyrannen“, den Gildas in diesem Zusammenhang erwähnt, wirklich Vortigern gemeint ist, ist allerdings kaum endgültig zu klären. Der britische Historiker Guy Halsall zum Beispiel hat die Hypothese formuliert, Gildas habe sich mit dem tyrannus auf den Usurpator Magnus Maximus bezogen, der 383 von den römischen Truppen in Britannien zum Kaiser aufgerufen wurde und möglicherweise der erste gewesen sei, der Angeln und Sachsen als foederati angeworben habe (siehe Halsall 2007). Vortigern wäre demnach eine spätere Erfindung. Ob sich Halsalls Position in der Forschung durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.

Beda Venerabilis
Der erste, der Gildas' Darlegung prüfte, war im frühen 8. Jahrhundert Beda Venerabilis, der bei modernen Forschern traditionell recht hoch angesehen ist. In seinen Werken Historia ecclesiastica gentis Anglorum und De temporum ratione paraphrasiert Beda meist Gildas’ Bericht, fügte aber einige Details hinzu, die aus anderen Quellen stammen müssen. Als vielleicht wichtigsten Zusatz gibt er den angeblichen Namen des „stolzen Tyrannen“ an, den er übrigens im Gegensatz zu Gildas als „König“ betrachtet. Zuerst bezeichnet er ihn in seiner Chronica maiora als Vertigernus und dann in seiner Historia ecclesiastica gentis Anglorum als Vurtigernus, beides lateinische Namensformen. Nach Ansicht mancher Forscher (siehe Traina 2009) verbirgt sich dahinter der keltische Ausdruck Gwrtheyrn, der in etwa mit „Oberherr“ zu übersetzen wäre: Trifft dies zu, so handelt es sich nicht um einen Namen, sondern um einen Titel.

Beda nennt als Datum der sächsischen Revolte zudem das Jahr 449 – „Markian wurde zum Kaiser gemacht mit Valentinian, und der 46. (Kaiser) seit Augustus regierte das Reich sieben Jahre“; an anderer Stelle gibt er hingegen leicht abweichend das Jahr 446/447 an (s. o.). Beide Daten stellen offenbar Ergebnisse von Approximationsrechnungen dar. Bedas zeitlicher Ansatz wurde zwar traditionell akzeptiert, wird aber seit dem späten 20. Jahrhundert – gerade unter Verweis auf die oben erwähnten gallischen Chroniken – auch in Frage gestellt.

Ferner bietet Beda weitere Information über die fremden Söldner, die Vortigern einlud: Er gibt ihren angeblichen Anführern Namen, Hengest und Horsa ("Hengst" und "Pferd"), und identifiziert ihre Stämme als Sachsen, Angeln und Jüten.[11]

Historia Brittonum
Die einem Mönch namens Nennius zugeschriebene Historia Brittonum entstand wahrscheinlich im frühen 9. Jahrhundert. Diese Quelle gibt den Namen Vortigerns in der altwalisischen Form Guorthigirn wieder. Sie liefert auch wesentlich mehr, allerdings größtenteils unhistorische Details über Vortigern und stellt ihn negativer als die beiden vorgenannten Quellen dar; er soll als der die Tragödie des Untergangs der Romano-Briten auslösende Bösewicht erscheinen.

Die Historia Brittonum berichtet zunächst, dass Vortigern die von Hengest und Horsa angeführten Sachsen, die von ihrer Heimat exiliert worden waren, huldvoll aufnahm, in Thanet ansiedelte und ihnen Nahrung und Kleider versprach, wenn sie ihm bei der Bekämpfung seiner Feinde helfen würden. Als sie schon eine größere Belastung waren, als das Land ertragen konnte, ermunterte er sie, noch mehr ihrer Landsleute nachholen zu lassen. Er verliebte sich in Hengests (hier noch namenlose) Tochter, die mit dem zweiten Heerhaufen hinüberkam. Um ihre Hand zu erhalten, übergab er den Sachsen das Königreich Kent. Dann ist in die Erzählung die Geschichte von der inzestuösen Heirat Vortigerns mit seiner eigenen Tochter eingeschoben, mit der er einen Sohn, Faustus, hatte, als dessen Vater er aber den heiligen Germanus auszugeben suchte. Letzterer zog Faustus auch auf.[12]

In der Folge musste sich Vortigern an die Grenzen seines Königreichs zurückziehen und suchte sich auf dem Hügel Eryri (d. h. Dinas Emrys) in Nordwales eine Festung zu errichten, was aber auf mysteriöse Weise ständig misslang. Seine Zauberer erklärten ihm, dass er ein ohne Vater geborenes Kind finden, töten und dessen Blut auf das Fundament der Festung spritzen müsse. Ein solches Kind wurde gefunden, doch stellte es sich heraus, dass es Ambrosius (bzw. Emrys Wledig) war, der Vortigern nötigte, ihm die westlichen Provinzen Britanniens abzutreten und selbst Zuflucht im Norden zu suchen.[13] Der in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts schreibende Geoffrey von Monmouth nannte dieses Kind stattdessen Merlin.

Inzwischen kämpfte Vortigerns Sohn Vortimer laut der Historia Brittonum in vier in Kent ausgetragenen Schlachten gegen Hengests Sachsen und konnte sie schließlich gänzlich aus Britannien vertreiben.[14] Diese hier präsentierte Darstellung des Kriegsverlaufs ist offenbar mit den in der Anglo-Saxon Chronicle geschilderten vier Schlachten zwischen Briten und Sachsen verwandt, doch erscheint in letzterer Quelle Vortimer nicht als Heerführer der Briten (s. u.).

Nach Vortimers Tod kehrten die Sachsen auf Vortigerns erneute Einladung zurück. Bald darauf musste Vortigern ihnen Essex und Sussex abtreten, nachdem sie bei einem Bankett heimtückisch 300 britischen Adlige getötet, aber Vortigern verschont hatten, um ebendieses Lösegeld zu erhalten. Vortigern floh dann mit seinen Frauen vor dem heiligen Germanus und fand schließlich den Tod durch ein vom Himmel fallendes Feuer, das Germanus durch seine Gebete herbeigeführt hatte. Allerdings bringt die Historia Brittonum noch zwei andere Versionen von Vortigerns Ende. Dann gibt sie noch die Namen von vier seiner Söhne an (Vortimer, Catigern, Pascent, Faustus) sowie genealogisches Material über seine Ahnen und Nachkommen. Demnach hieß Vortigerns Vater Vitalis und sein Großvater Vitalinus.[15] Schließlich gibt es noch ein Kapitel mit chronologischen Berechnungen, die sich hauptsächlich um Vortigern und die Ankunft der Sachsen drehen.[16]

Säule von Eliseg
Auf einer fragmentarisch erhaltenen Inschrift der Säule von Eliseg, einem um 850 in Nordwales errichteten Steinkreuz, wird Vortigern in der altwalisischen Form seines Namens, Guarthi[gern], erwähnt (da die Säule heute beschädigt ist, fehlen die letzten Buchstaben seines Namens). Es wird angenommen, dass er mit Gildas’ superbus tyrannus identisch ist. Über diesen Guarthigern berichtet die erwähnte Inschrift, er sei mit Sevira, einer Tochter des Magnus Maximus, verheiratet gewesen und Vorfahre des Fürstenhauses von Powys, das die Säule errichten ließ. Die Historia Brittonum (Kapitel 35) behauptet dagegen, diese Dynastie hätte von einem Knecht namens Cadell Deyrnllug abgestammt, dem vom heiligen Germanus die Herrschaft über Powys übergeben worden sei.[17]

Anglo-Saxon Chronicle
Die Darstellung in der in ihrer ältesten überlieferten Form gegen Ende des 9. Jahrhunderts verfassten Anglo-Saxon Chronicle stützt sich teilweise auf Beda. Wie dieser berichtet die Chronik, dass Sachsen, Jüten und Angeln 449 unter Führung der Brüder Hengest und Horsa auf Einladung Vortigerns (hier Wyrtgeorn genannt) nach Britannien kamen; als ihr Landungsplatz wird Ypwinesfleot angegeben, das mit Ebbsfleet bei Ramsgate in Kent gleichgesetzt wird.[18] Gegen Gewährung von Land im Südosten der Insel sollten sie die Pikten bekämpfen, wandten sich dann aber gegen die Briten. In der Folge liefert die Chronik Daten und Orte von vier Schlachten, welche die germanischen Neuankömmlinge gegen die Briten in der historischen Grafschaft Kent schlugen. Vortigern soll nur in der ersten Schlacht der Anführer der Briten gewesen sein, die 455 bei Agælesþrep (vielleicht das heutige Aylesford) stattgefunden habe und in der Horsa gefallen sei. Die Gegner von Hengest und seinem Sohn Æsc in den drei nächsten Treffen werden abwechselnd „Briten“ und „Waliser“ genannt – was nicht unüblich für diesen Teil der Chronik ist. Hengest sei in diesen letzten drei Schlachten stets siegreich geblieben. Vortigern wird nach 455 in der Chronik nicht mehr erwähnt.

Geoffrey von Monmouth
Es war dann Geoffrey von Monmouth, der in seiner 1136 verfassten Historia regum Britanniae die Geschichte von Vortigern in ihre bekannteste Form brachte. Nach seiner Darstellung übernahm der Londoner Erzbischof Guithelinus die Verteidigung Britanniens nach dem Abzug der Römer. Der Name dieses Prälaten gleicht jenem von Vitalinus, der in der Historia Brittonum als Vorfahre Vortigerns erwähnt wird. Ähnlich wie Gildas und die ihm folgenden Autoren es von Vortigern berichten, so holte laut Geoffrey auch Guithelinus festländische Söldner nach Britannien, die er in der Bretagne anwarb. Von dort holte er auch den adligen Constantinus, der König der Briten (und Großvater des legendären Königs Artus) wurde. Nach Constantinus’ Ermordung machte Vortigern, der von Geoffrey nun erstmals erwähnt wird und hier als consul Gewisseorum (Herrscher von Gwent oder Wessex) erscheint, Constantinus’ Sohn Constans, einen Mönch, zum Marionettenkönig. Später stiftete Vortigern eine Gruppe von Pikten an, Constans zu ermorden, woraufhin er selbst auch offiziell die Macht übernehmen konnte.[19]

In der Beschreibung der angelsächsischen Eroberung Britanniens folgt Geoffrey im Wesentlichen der Historia Brittonum, ist dabei aber ausführlicher. Demnach holte Vortigern Hengest und dessen Krieger nach Britannien, heiratete Hengests Tochter, die laut Geoffrey Rowen (auch Ronwen, Renwein u. ä.) geheißen habe, und übertrug Hengest die Grafschaft Kent. Aus Ärger darüber revoltierten die Briten und selbst Vortigerns Söhne, von denen nun Vortimer an die Macht kam und die Sachsen bekämpfte. Im Gegensatz zur Darstellung der Historia Brittonum starb Vortimer laut Geoffrey durch eine von seiner Stiefmutter Rowen herbeigeführte Vergiftung. Vortigern kam nach dem Tod Vortimers wieder auf den Thron. Die Sachsen ermordeten dann verräterisch zahlreiche britische Adlige; dieses Ereignis lokalisiert Geoffrey in Amesbury. Daraufhin suchte sich Vortigern vergeblich eine Festung zu bauen, und es folgt die Wundererzählung vom vaterlosen Kind, dessen Blut nach dem Rat der Magier auf das Fundament der Festung gesprengt werden müsse, um ihren Bau zu ermöglichen. Das zu diesem Zweck herbeigeschaffte, Prophezeiungen von sich gebende Kind heißt bei Geoffrey Merlin. In der Folge musste Vortigern fliehen und wurde von Aurelius Ambrosius, einem weiteren Sohn des Constantinus, in seiner Burg Genoreu belagert. Er kam bei der von Ambrosius angeordneten Niederbrennung seiner Burg um, so dass die frühere Thronfolgeordnung wiederhergestellt war.[20]

Wace und weitere Artusliteratur
Nach Geoffrey nahm sich Wace des Materials an und fügte Weiteres über Vortigern hinzu. Dieser erscheint aber nur selten in den späteren Erzählungen der Artussage, u. a. in der Estoire de Merlin (Kapitel 2–5) des Lancelot-Gral-Zyklus. In die deutsche Artusliteratur fand Vortigern keinen Eingang.[21]

Randnotiz
John Henry Ireland, ein notorischer Fälscher von Shakespeares Manuskripten, behauptete, ein verlorenes Stück von ihm wiedergefunden zu haben, betitelt Vortigern und Rowena, das am 2. April 1796 am Drury Lane Theatre aufgeführt wurde. Aber schon die Uraufführung ging im Gelächter des Publikums und der Schauspieler unter.

 
Vortigern (Guarthigern) (I30028)
 
41233 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vratislav_I. (Jul 2017)

Vratislav I. (* um 888; † 13. Februar 921) war ein böhmischer Herzog von aus dem Geschlecht der Přemysliden und Vater des Heiligen Wenzel.

Vratislav war der Sohn von Herzog Bořivoj I. und dessen Gattin Ludmilla. Seit etwa 906 war er mit Drahomíra aus dem westslawischen Stamm der Heveller verheiratet. Aus dieser Ehe entstammten unter anderem der Heilige Wenzel, Boleslav I. und vermutlich ein weiterer Sohn namens Spytihněv sowie vier Töchter.

915 übernahm er nach dem Tod seines Bruders Spytihněv I. die Herrschaft über die zentralbömische Region um Prag, die er bis zu seinem Tod 921 ausübte. Außenpolitisch gehörte Böhmen in seiner Regierungszeit in den Einflussbereich des bayerischen Herzogs Arnulf I. Um sich gegen die wachsende Bedrohung durch die sächsischen Herzöge zu schützen, schloss Böhmen weitere Bündnisse. Die Heirat Vratislavs mit Drahomíra verband das Land mit dem damals mächtigsten elbslawischen Stamm. Den magyarischen Kriegern, die seit Beginn des 10. Jahrhunderts im Westen einfielen, gewährte er freien Durchzug durch Böhmen, und 915 beteiligten sich böhmische Krieger an einem ungarischen Überfall in Sachsen.
Im Inneren stärkten die Söhne des ersten christlichen böhmischen Herzogs Bořivoj die dominierende Rolle der Přemysliden-Dynastie. Sie bauten neue Burgen an den Grenzen ihres Machtbereiches und drängten den Einfluss anderer böhmischer Fürsten zurrück. Die wenigen schriftlichen und archäologischen Quellen lassen es nicht zu, die Bedeutung beider Brüder in dem Prozess der Staatsbildung genauer voneinander abzugrenzen. Sicher ist, dass 897 zuletzt mehrere Fürsten in Regensburg als Vertreter Böhmens auftraten. Vratislavs Sohn Wenzel ist 929 dagegen bereits unbestritten Herrscher des ganzen Landes, auch wenn die lokalen Fürstentümer fortbestanden. Während der etwa 20-jährigen Regierung Spytihněvs und der anschließenden etwa 6-jährigen Herrschaft Vratislavs setzte sich demnach die Dynastie der Přemysliden endgültig durch.

Vratislav starb im Alter von 33 Jahren. Sein Grab soll sich in der St. Georgs-Basilika in der Prager Burg befinden. 
von Böhmen (Přemysliden), Herzog Vratislaw I. (I500)
 
41234 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vratislav_II. (Okt 2017)

Vratislav II. (* um 1035; † 14. Januar 1092, begraben auf Vyšehrad) war ab 1061 Herzog und ab 1085 als Vratislav I. König von Böhmen und zwischen 1076 und 1081 Markgraf der Lausitz, aus dem Adelsgeschlecht der Přemysliden.

Leben
Er wurde als Sohn des Břetislav I. geboren. Seine Mutter Judith von Schweinfurt stammte als Tochter des Heinrich von Schweinfurt aus dem Haus der Babenberger.
Nach dem Tod des Vaters (1055) sollte Vratislav II. als Teilfürst in Mähren (Olmütz) regieren. Er musste jedoch wegen Auseinandersetzungen mit seinem älteren Bruder, Spytihněv II., nach Ungarn fliehen. Mit ungarischer Hilfe wurde er wieder Herzog von Mähren-Olmütz.

Nach der Versöhnung mit dem Bruder und nach dessen Tod (1061) bestieg Vratislav II. den böhmischen Fürstenstuhl in Prag. Fast die gesamte Regierungszeit Vratislavs II. war von Zwistigkeiten mit den jüngeren Brüdern geprägt. Vratislav drängte seinen Bruder Jaromír 1068 in das Amt des Bischofs von Prag und begann sofort, diese Position zu schwächen; vor allem durch die Erneuerung des Bistums Olmütz (1063). Allerdings fand Jaromír im böhmischen Adel zahlreiche Unterstützer, die während der gesamten Regierungszeit Vratislavs eine ständige Opposition bildeten.

Ein besonderes Augenmerk richtete Vratislav II. auf Mähren. Er teilte das Land in zwei Hälften, die er den jüngeren Brüdern Konrad I. und Otto I. als Teilfürstentümer überließ. Die Erhebung von Olmütz zum Bistum hatte auch den Zweck, Mähren zu stärken.

Vratislav II. verlegte seine Residenz von der Prager Burg nach Vyšehrad, wo er das berühmte Kollegiatkapitel St. Peter und Paul gründete (1070). Um seine Macht im Innern zu festigen, suchte er Unterstützung von außen und bediente sich dabei voor allem der Heiratspolitik. Seine erste Frau war die ungarische Prinzessin Adelheid. Deren Tod ermöglichte den Versuch, die traditionell schlechten böhmisch-polnischen Beziehungen durch eine Eheschließung mit der polnischen Prinzessin Swatawa zzu verbessern. Der Versuch blieb aber erfolglos. 1070 und 1071 kam es zu mehreren Zwischenfällen im Grenzgebiet der beiden Reiche. Da es sich sowohl bei Böhmen als auch bei Polen um Vasallen des deutschen Königs handelte, zitierte Heinrich IV. im Herbst 1071 Vratislav und Boleslaw II. von Polen nach Meißen, um sie zu einem Friedensschluss zu zwingen. Dieser hatte jedoch keinen Bestand. Vermutlich unternahm Boleslaw schon bald einen Raubzug nach Böhmen, den Heinrich 1072 mit einem Kriegszug beantworten wollte, es aber wegen Auseinandersetzungen im Reich und mit dem Papst nicht konnte.
Dennoch band sich Vratislav eng an Heinrich IV. Er gehörte zu den wichtigsten Unterstützern Heinrichs im Kampf gegen den sächsischen Adel. So beteiligten sich die böhmischen Truppen an den Schlachten bei Homburg (1075) und Flarchheim (1080), an Kriegszügen gegen aufständischen deutschen Adel und zogen auch in Italien ein. Böhmen brachte diese Zeit ständige bürgerkriegsähnliche Zustände. Dazu kamen Grenzkriege gegen Polen um Schlesien. Nach dem Sieg Heinrichs gegen die Sachsen bekam der böhmische Fürst 1076 die Mark Lausitz. Allerdings vergab Heinrich beide Territorien kurz darauf anderweitig und überließ Vratislav als Entschädigung die noch zu Bayern gehörige Markgrafschaft Österreich. Vratislav versuchte vergeblich, die Reichsexekution in diesem Gebiet zu vollziehen, obwohl er am 12. Mai 1082 bei Mailberg gegen Markgraf Leopold II. siegte.

1085 musste der böhmische Fürst auch Österreich wieder abgeben, erhielt aber von Heinrich auf der Reichsversammlung in Mainz die Königswürde über Böhmen ad personam als erster böhmischer König der Premysliden, bei seinem Tod 1092 erloschen da noch nicht erblich - und Polen. Allerdings war nie ernsthaft daran zu denken, die polnische Königswürde auch durchzusetzen. Immerhin band der Titel Schlesien in Zukunft fester an Böhmen und stellte einen beträchtlichen Prestigegewinn dar. Am 15. Juni 1086 wurde Vratislav II. als der erste böhmische Herrscher in Prag vom Trierer Erzbischof Egilbert feierlich gekrönt. Zu seiner Krönung wurde der Codex Vyšehradensis wahrscheinlich im Kloster Sankt Emmeram angefertigt.

In den letzten Jahren seiner Regierung festigte Vratislav II. seine Autorität sowohl in Böhmen als auch in Mähren. Dabei kam es zu scharfen Konfrontationen mit Konrad von Brünn und besonders mit dem ältesten Sohn Vratislavs II., Břetislav II. Vratislavs Nachfolger mussten sich wieder mit dem Fürstentitel begnügen. 
von Böhmen (Přemysliden), König Vratislaw II. (Wratislaw) (I2634)
 
41235 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wacław_von_Płock

Wacław von Płock (auch Wenzel von Plo(t)zk, polnisch Wacław Płocki; * 1293; † 23. Mai 1336) war ab 1313 souveräner Herzog von Masowien in Płock und ab 1329 Vasall der böhmischen Krone für sein Herzogtum. Wacław war der Sohn von Bolesław II. (1251–1313), Herzog von Masowien aus seiner Ehe mit der Kunigunde von Böhmen (1265–1321), Tochter von König Ottokar II. Přemysl. Wacław entstammte in seinem Mannesstamm dem Adelsgeschlecht der Piasten.

Wacław war der jüngste Sohn von Herzog Bolesław II. und seiner Ehefrau Kunigunde von Böhmen. Sein eigenes Herrschaftsgebiet, das masowsche Teilherzogtum von Płock, bekam er erst nach dem Tod des Vaters zuerkannt.

In seiner Regierungszeit betrieb eine auf Gleichgewicht der lokalen Mächte (und zum eigenen Schutz) zielende Politik. Sein Herzogtum grenzte im Norden an das Deutschordensland und im Süden und Westen an das Königreich Polen des Königs Władysław I. Ellenlang. So nahm er 1320 am Kurienprozess gegen den Deutschen Orden in Inowrocław teil, wo er in der Streitfrage Pommerellen, das 1308 mit Danzig vom Deutschen Orden erobert worden war, gegen den Ritterorden aussagte. Er schloss mehrere Verträge mit seinen Nachbarn, so den Vertrag in Golub vom 14. April 1321 mit dem Landmeister des Deutschen Ordens in Preußen, Friedrich von Wildenberg, in dem er sich gegenüber dem Landmeister verpflichtete, keine den Deutschrittern feindliche Truppen des Großfürstentums Litauen freie Passage durch sein Herzogtum zu gewähren. Trotz des Vertrages unterhielt er weiterhin gute Kontakte zu litauischen Machthabern. Folglich wurde sein Gebiet durch die litauischen Truppen verschont, zudem bekam er die Hand von Elisabeth, Tochter von Großfürst Gediminas, was die Beziehungen zwischen Masowien-Płock und Litauen einstweilen stärkte.

1325 gab Wacław seine Gleichgewichts- und Neutralitätspolitik auf. König Władysław I. Ellenlang ließ seine königlich-polnischen Truppen in das Herzogtum einmarschieren. Die Hintergründe für den Einmarsch sind unbekannt. Als Antwort schloss Wacław am 2. Januar 1326 in Brodnica eine gegen das Königreich Polen gerichtete Defensivallianz mit den Herzögen (die seine Brüder waren) Trojden I. (1284/86–1341), Herzog von Masowien in Warschau-Czersk und Siemowit II. (1283–1345), Herzog von Masowien in Rawa.

1327 brach ein Krieg zwischen dem Deutschen Orden und dem Königreich Polen aus, woraufhin Herzog Wacław sich auf die Seite der Deutschritter schlug, was einen erneuten Einmarsch königlich-polnischer Truppen provozierte. Durch militärischen Beistand des Deutschordenslandes konnte Wacław die Truppen des polnischen Königs zurückwerfen, eine Gegenoffensive gegen das zum Königreich Polen gehörende Kujawien scheiterte allerdings.

1329 wechselte Wacław die Seiten und sprach sich offen für Polen des Königs Władysław I. aus. Dieser Seitenwechsel rächte sich noch im gleichen Jahr, als die vereinigten böhmisch-deutschritterlichen Heere in sein Herzogtum eindrangen und unter der persönlichen Führung von König Johann von Luxemburg, der genauso wie der Deutsche Orden mit dem Polenkönig im Streit lag, Płock belagerten. Vor dem Hintergrund militärischer Unterlegenheit und kaum auf Entsatz durch König Władysław I. hoffend, kapitulierte Wacław und leistete am 29. März 1329 dem böhmischen König, der den Anspruch erhob König von Polen zu sein, den Vasalleneid.

In den Jahren nach 1329 zog sich Wacław zusehends aus der aktiven Politik zurück und verstarb am 23. Mai 1336. Er wurde in der Kathedrale von Płock begraben. 
von Płock, Herzog Wacław (I28298)
 
41236 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Waldemar_(Schweden) (Apr 2018)

Valdemar Birgersson (* 1243; † 26. Dezember 1302 in Nyköpingshus) war König von Schweden zwischen 1250 und 1275.

Valdemar Birgersson war Sohn des Birger Jarl und dessen erster Ehefrau Ingeborg Eriksdotter und wurde nach dem Tode seines Onkels Erik Eriksson erst siebenjährig zum König von Schweden gewählt. 1251 wurde er in Linköping gekrönt.[1] Die Regierungsmacht aber verblieb in den Händen seines Vaters, der schon davor Reichsverweser gewesen war, bis zu dessen Tod 1266.

Über seine selbständige Regierungstätigkeit nach 1266 ist wenig bekannt, aber Anfang der 1270er Jahre kam es zum Konflikt mit seinen Brüdern Magnus, der Anspruch auf das Amt des Reichsverwesers mit all der Machtfülle, die deren Vater innehatte, machte, und Erik. Herzog Erik wich nach Norwegen aus, während Waldemar seine sexuellen Verfehlungen büßte. 1274 pilgerte er nach Rom.[2]

1275 ging der Streit in einen offenen Kampf über, nachdem die beiden Brüder Unterstützung von Seiten des dänischen Königs Erik Klipping bekommen hatten. Sie schlugen die Anhänger Valdemars in der Schlacht bei Hova im selben Jahr. Valdemar Birgersson floh mit seiner Frau nach Norwegen, und sein Bruder Magnus wurde zum König gewählt. Obwohl Valdemar 1275 abdankte, ging der Kampf um die Königskrone, aus dem Magnus schließlich 1279 als unbestrittener Sieger hervorging, noch einige Jahre weiter. Die Jahre ab 1279 verbrachte Valdemar im dänischen Exil, von wo aus er seinem Bruder entgegenarbeitete. Dies führte schließlich dazu, dass er 1288 in Nyköpingshus arrestiert wurde, nachdem er schon drei Jahre davor mit Einverständnis der Kirche aufgrund seiner Liebesaffären, u. a. mit seiner Schwägerin Prinzessin Jutta von Dänemark, für unzurechnungsfähig erklärt worden war. Er starb 1302 im Gefängnis in Nyköpingshus. 
von Schweden, König Waldemar (Valdemar) (I10126)
 
41237 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Waldemar_II._(Dänemark) (Okt 2017)

Waldemar II. (* 28. Juni 1170; † 28. März 1241) „der Sieger“ war Herzog von Schleswig (1182–1202) und König von Dänemark (1202–1241).

Leben
Waldemar II. war der jüngere Sohn des Königs Waldemar I. des Großen von Dänemark und dessen Ehefrau Sophia von Minsk (* ca. 1141; † 1198), Tochter des Fürsten Wladimir III. von Minsk und Hrodna und der Rikissa von Polen.
Waldemar wurde 1182 Herzog von Schleswig. Unter der Regierung seines Bruders Knut VI. von Dänemark eroberte er mit diesem gemeinsam 1201 Holstein in der Schlacht bei Stellau. Waldemar II. erhielt aufgrund dieses Sieges den Beinamen „der Sieger“.

Nach Knuts Tod 1202 wurde er König von Dänemark und eroberte Mecklenburg, Pommern und Pommerellen. Lübeck und Hamburg erkannten seine Schutzhoheit an. Zur Jahreswende 1214/15 überließ der deutsche König und spätere römische Kaiser Friedrich II. ihm seine Eroberungen im Reich formal als Lehen. 1219 gründete Waldemar das Bistum Reval und begann mit der Eroberung von Estland. Zudem griff er mehrfach in norwegische und schwedische Thronstreitigkeiten ein.
In der Nacht vom 6. zum 7. Mai 1223 wurden Waldemar und sein Sohn durch Graf Heinrich von Schwerin von der dänischen Insel Lyø entführt, wo diese sich unbewacht von der Jagd ausgeruht hatten. Per Schiff wurden die Gefangenen an die deutsche Küste gebracht. Da Schwerin von den Dänen besetzt war, wurden Waldemar und sein Sohn zuerst in Lenzen in der Mark Brandenburg und bald darauf im Waldemarturm der Burg Dannenberg versteckt. Nach der Rückeroberung der Grafschaft Schwerin 1225 wurden die beiden in der Schweriner Burg festgehalten.

Für die Freilassung Waldemars stellte Heinrich von Schwerin hohe Forderungen, von denen er sich weder durch Drohungen Dänemarks noch des Papstes Honorius III. abbringen ließ. Er fand Unterstützung beim mecklenburgischen Herrscher Heinrich Borwin II., dem Grafen Adolf IV. von Schauenburg und Holstein und dem Bischof Gebhard II. zur Lippe des Bistums Bremen. Da Waldemar nicht auf Heinrichs Forderungen einging, spitzte sich die Lage zu und es kam im Januar 1225 zur Schlacht bei Mölln, bei der die Dänen geschlagen wurden.
Waldemar willigte schließlich in die Forderungen Heinrichs ein, zu denen auch noch die seiner Bundesgenossen kamen. Im November 1225 wurde im Vertrag von Bardowick die Freilassung Waldemars und seines Sohnes gegen die Zahlung von 45.000 Mark Sillber, die Abtretung von Schwerin und Holstein, Verzicht auf alle deutschen Lehensgebiete außer dem Fürstentum Rügen und Gewährung völliger Handelsfreiheit für die deutschen Städte vereinbart. Außerdem musste Waldemar auf Rache verzichten und drei seiner Söhne als Geiseln stellen.

Durch die Gefangenschaft Waldemars war die dänische Großmachtstellung im Ostseeraum schwer erschüttert. Das Streben nach Rückgewinnung gipfelte schließlich am 22. Juli 1227 in der Schlacht von Bornhöved. Waldemar II. wurde durch das Koalitionsheer geschlagen. Der auf der dänischen Seite kämpfende Herzog Otto I.von Braunschweig geriet in Gefangenschaft des Grafen von Schwerin. Waldemar war gezwungen, den Vertrag von Bardowick zu erneuern. Das dänische Großreich im Ostseeraum zerbrach. Er musste Holstein aufgeben und außer Rügen und Estland verlor er zudem alle Eroberungen an der südlichen Ostseeküste.

1231 ließ König Waldemar II. ein Steuerfassungsbuch, das Waldemar-Erdbuch, anlegen, in dem systematisch alle Besitzungen und Einkünfte des Königs aufgezeichnet wurden. Außerdem entstanden in seiner Regierungszeit die ersten dänischen Gesetzbücher, das Schonische Recht (Skånske Lov), das Seeländische Recht (Sjællandske Lov) und 1241 schließlich das Jütische Recht (Jydske Lov), welches im Herzogtum Schleswig formell bis 1900 Gültigkeit besaß.
Waldemar II. ist in der Marienkirche in Ringsted, jetzt St. Bendt, begraben. 
von Dänemark, König Waldemar II. (I8018)
 
41238 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Waldemar_III._(Dänemark) (Aug 2023)

Waldemar wurde 1326 im Alter von elf Jahren von seinem Onkel und Vormund Gerhard der Große an Stelle von Christoph II. zum dänischen König erhoben. Damit war Gerhard praktisch der Regent von Dänemark. Dafür ließ er sich von dem minderjährigen König Waldemar mit dem Herzogtum Schleswig belehnen. Bereits 1330 legte Waldemar die Dänenkrone nieder, da er sie gegen seine Gegner, die Söhne Christophs II., nicht verteidigen konnte. Christophs II. jüngster Sohn Waldemar IV. Atterdag folgte dem Vater auf den Thron nach der Ermordung Gerhards im Jahre 1340 nach. 
von Dänemark (von Schleswig), König Waldemar III. (I42141)
 
41239 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Waldemar_IV._(Dänemark) (Aug 2023)

Sein Beiname „Atterdag“ bedeutet auf Dänisch wörtlich „wieder Tag“ – die in der deutschen Geschichtsschreibung übliche Deutung als „In welchen Zeiten leben wir!“ ist vom niederdeutschen „ter tage“ abgeleitet, nicht vom Dänischen. Er dürfte sich auf seine Wiederherstellung der dänischen Königsmacht beziehen, die er in einem desolaten Zustand vorgefunden hatte.

Waldemar Atterdag war der Vater der Königin Margarethe I.

Leben
Waldemar war der jüngste Sohn des Königs Christoph II. von Dänemark aus dem Haus Estridsson und der Euphemia von Pommern-Wolgast, Tochter von Herzog Bogislaw IV. Sein Vater wurde 1326 vom Holsteiner Grafen Gerhard III. besiegt und floh außer Landes. Waldemar wurde daher von 1326 bis 1338 am Hof des römisch-deutschen Kaisers Ludwig des Bayern erzogen, dessen Sohn Ludwig 1324 Waldemars älteste Schwester Margrethe geheiratet hatte. 1329 kehrte sein Vater aus dem Exil auf den Thron zurück, jedoch weitgehend entmachtet. Waldemars ältester Bruder Erik, Mitkönig seines Vaters seit 1321, starb bereits 1331 an einer Verwundung, die er sich im Krieg gegen die Holsteiner Grafen zugezogen hatte. Der Vater starb im Jahr darauf. Der zweitälteste Bruder, Otto, wurde vom Dänischen Reichsrat nicht zum König gewählt und geriet nach einem Aufstand 1334 in holsteinische Gefangenschaft, sodass es zu einer achtjährigen Thronvakanz kam. Otto wurde erst nach Waldemars Wahl freigelassen und verkaufte daraufhin sein Herzogtum Estland an den Deutschen Orden, in den er eintrat.

1340 wurde Waldemar zum dänischen König gewählt und heiratete im Rahmen eines Ausgleichs mit den Holsteiner Grafen Helvig, die Tochter Erichs II. von Schleswig und Schwester von Waldemar III., der während des Exils seines Vaters nominell als dänischer König unter der Vormundschaft des Grafen Gerhard III. eingesetzt worden war. 1347 wurde Waldemar Atterdag auf einer Pilgerfahrt nach Jerusalem von seinem Schwager Markgraf Ludwig von Brandenburg zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen.

In die Regentschaft Waldemar Atterdags fallen der erste Ausbruch der Pest in Europa 1348–1350, der auch in Nordeuropa viele Menschen zum Opfer fielen, und die sogenannten Waldemarkriege (zwei Kriege zwischen Dänemark und der Hanse, 1360–1370).

Politik Waldemars
Zur Zeit der Mündigkeit Waldemars um das Jahr 1336 gab es in Dänemark keine zentrale Regierung und die Herrschaft über die verpfändeten Provinzen wurde von den Pfandherren, teilweise von Unterpfandherren ausgeübt. Die Mächtigsten des dänischen Adels beherrschten das Land und gewährten dem Adel Sonderrechte − wie das Verteidigungsrecht ihrer Burgen gegen jedermann, auch den König − und erhoben willkürlich Steuern. Zuvor war bereits im Jahre 1334 ein Aufstand seines älteren Bruders Otto gescheitert. Daraufhin wurde durch Kaiser Ludwig den Bayern eine Vermittlung zwischen Waldemar und dem Grafen von Holstein Gerhard III. ermöglicht. Als Vermittler stellte sich Waldemars Schwager, der gleichnamige Sohn des Kaisers, zur Verfügung. Die Machtübernahme in Dänemark konnte allerdings erst nach dem Tod des Grafen erfolgen, da dieser seinen Neffen als Waldemar III. auf den Thron gesetzt hatte und damit faktisch der Statthalter Dänemarks war.

Wiederherstellung der Reichseinheit
Nach der Ermordung Gerhards wurde Waldemar 1340 zum dänischen König gewählt. Sein Machtbereich war allerdings sehr eingeschränkt, da er nur den nördlichen Teil Jütlands umfasste. Der Teil Jütlands nördlich der Königsau war an den ehemaligen König Waldemar III. verpfändet, während Schleswig den Grafen von Holstein verpfändet war. Schonen war von seinem Pfandherren an König Magnus Eriksson verkauft worden. Waldemar IV. hatte aber das Recht, die verpfändeten Ländereien wieder einzulösen.

Waldemar begann mit der Einlösung Seelands, wobei ihm der Bischof von Roskilde wichtige Dienste leistete. Überhaupt verstand er es, die Kirche zu seinem wichtigsten Verbündeten gegen den mächtigen Adel zu machen. Kopenhagen wurde ihm zur Verfügung gestellt, und in den kommenden Jahren erwarb Waldemar eine Burg nach der anderen durch Eroberung oder durch Einlösung des Pfandes. Dabei setzte er bevorzugt Chorherren zu Schlossvögten ein. Mittel für seine weiteren Expansionen gewann Waldemar aus den Einkünften der eingelösten Burgen, durch Steuern sowie durch den Verkauf von Kronrechten in Estland an den Deutschen Orden. Auch die Wittelsbacher waren wichtige Geldgeber.[1] Von 1349 bis 1354 beteiligte er sich auf deren Seite an mehreren Feldzügen in Deutschland. Im Einvernehmen mit dem Papst konnte er sogar die dänische Kirche besteuern. Gleichzeitig gelang es ihm, seine Gefolgsleute in den verschiedenen Domkapiteln unterzubringen, die er dann mit kirchlichen Pfründen versorgen konnte. So gewann der dänische König in Zusammenarbeit mit dem Papst in Avignon erstmals die volle Kontrolle über die dänischen Bischofsstühle. Als er starb, waren fast alle Bischofsstühle mit Anhängern Waldemars besetzt.

Bis 1349 hatte Waldemar die königliche Herrschaft über die seeländische Inselgruppe, über den größten Teil Jütlands und einen Teil Fünens wiederhergestellt. Während der 1350er Jahre gelang es ihm, auch die restlichen Provinzen zurückzugewinnen, 1358 eroberte er Schloss Nordborg auf Alsen. 1359 überstand Atterdag einen Adelsaufstand unter der Führung von Niels Bugge, dessen drei Anführer er töten ließ. Auslöser war das strenge, die Macht des dänischen Adels beschneidende Regiment des Königs. Krisenzeit, Anarchie und das lange Fehlen der Zentralmacht hatten einerseits die Selbsthilfe ständiger Fehden zur Folge gehabt und andererseits den landesherrlichen Genehmigungsvorbehalt für den Burgenbau, wie er für das Heilige Römische Reich etwa im Sachsenspiegel von 1220 festgehalten war, fallen lassen, was zu einem Bauboom geführt hatte.

Nach der Aussöhnung zwischen Regierung und Opposition im Landfrieden von 1360 eroberte Waldemar Schonen und im darauffolgenden Jahr in der Schlacht von Visby die Hansestadt Visby auf Gotland, woraufhin er sich auch den Titel „Herr der Gotländer“ zulegte. Nach 1359 ließ er Vordingborg, seit dem 12. Jahrhundert ein wichtiger Flottenstützpunkt, tiefgreifend neu gestalten und die Burg Vordingborg, die zu einem seiner bevorzugten Aufenthaltsorte wurde, erheblich verstärken. Weitere Sitze waren die Kopenhagener Burg (nach der Eroberung durch die Hanse 1368 jedoch geschleift), Søborg Slot, Kalundborg, Roskilde und der Jagdsitz Gurre bei Helsingør.

Waldemarkriege
Waldemars Expansionspolitik rief jedoch die rivalisierenden wendischen Hansestädte auf den Plan. Im Ersten Krieg zwischen Hanse und Dänemark, in dem es um die Herrschaft über Schonen und den schonischen Markt ging, konnte sich Waldemar erfolgreich behaupten, unterlag jedoch im Zweiten Krieg von 1368 bis 1370. In diesen war zunächst auch Norwegen unter Haakon VI. einbezogen, der aber wegen einer Seeblockade rasch einen Separatfrieden schließen musste.

Der Krieg wurde von der Kölner Konföderation von 1367, nämlich der Hanse, dem Herzog Albrecht von Mecklenburg und den holsteinischen Grafen, mit dem Ziel geführt, die alten Handelsprivilegien garantiert zu bekommen und die Kontrolle über den Øresund zu erlangen. Die Kriegsführung überließ Waldemar seinem Gefolgsmann Henning Podebusk; er selbst unternahm zu dieser Zeit eine Europareise, wohl um weitere Verbündete zu finden. Die Mecklenburger und Holsteiner planten eine vollständige Aufteilung Dänemarks: Herzog Albrecht sollte Seeland, Møn und Falster erhalten, dessen Sohn, König Albrecht von Schweden, sollte Schonen und Gotland und die holsteinischen Grafen Jütland, Fünen und Langeland bekommen. Da Herzog Albrecht nicht genügend Streitkräfte besaß, holte er Seeräuber, die sogenannten Viktualienbrüder, zu Hilfe. Im Mai 1368 eroberte die hansische Flotte Kopenhagen und ließ die Kopenhagener Burg schleifen.

Die Hansestädte unter Führung Lübecks erreichten 1370 den für sie günstigen Separatfrieden von Stralsund. Sie erhielten die Festungen Helsingborg, Malmö, Skanør und Falsterbo für 15 Jahre, auszulösen gegen 12.000 Mark reinen Silbers. Damit kam der Zoll am Øresund von Dänemark in die Kasse der Hanse. Außerdem durfte der dänische Reichsrat künftig keinen König ohne vorherige Zustimmung der Hanse wählen. Herzog Albrecht fühlte sich übergangen und schloss im Jahr darauf ebenfalls einen Separatfrieden mit Dänemark. Darin wurde bestimmt, dass sein Enkel Albrecht nach Waldemar Atterdag dänischer König werden sollte.

Lebensabend
Waldemar hatte mit Hilfe seines getreuen Drosten Henning Podebusk (Henning von Putbus) die königliche Herrschaft über Dänemark während 35 Jahren sukzessive wieder hergestellt und war dann zu einer Expansionspolitik übergegangen, die ihn in Kriege mit der Hanse verwickelte. Während der letzten Jahre seiner Regierung war Waldemar bestrebt, auch die Herrschaft über Schleswig zu gewinnen. Bevor er diese Pläne jedoch verwirklichen konnte, starb er im Jahr 1375 auf seinem Jagdsitz Gurre Slot (Schloss Gurre) im Norden Seelands. Sein Leichnam wurde auf eigenen Wunsch zunächst in der Kapelle seines bevorzugten Wohnsitzes, der Burg Vordingborg bestattet, aber von seiner Tochter Margarethe 1377 in die Klosterkirche Sorø überführt, wo auch seine Eltern sowie Margarethes Sohn Olav II. liegen.

Waldemar IV. war einer der bedeutendsten mittelalterlichen Könige Dänemarks. Die Quellen erwecken den Eindruck eines intelligenten, zynischen, ruchlosen und klugen Herrschers mit einem sicheren Instinkt für Politik und Wirtschaft, wie er über hundert Jahre später von Niccolò Machiavelli propagiert wurde. Waldemar sorgte für gute Beziehungen zum Papst, den er 1364 besuchte, zum jeweiligen Kaiser, also zu Ludwig dem Bayern als auch zu Karl IV., und zu Mecklenburg, das ihm ein wertvoller Verbündeter gegen Schweden und die Grafen von Holstein sein konnte. Im Inneren seines Reiches war Waldemar bemüht, vakante Ämter in der Kirche mit loyalen Personen zu besetzen sowie die Einkünfte, vor allem durch eine rigorose Steuerpolitik, zu mehren.

Da er seine Nachfolge nicht geregelt hatte und seine beiden Söhne früh gestorben waren, war diese ungeklärt, da eine Thronfolge durch Töchter nicht vorgesehen war. Zudem war Dänemark offiziell eine Wahlmonarchie. Die noch minderjährigen Söhne zweier seiner Töchter kamen als Kandidaten in Frage. Vor der Gesandtschaft der Hanse, die gerade zum Todeszeitpunkt auf Schloss Gurre anwesend war, wurde das Ableben des Königs geheim gehalten, um den mächtigen Rivalen nicht die Thronvakanz bekanntzugeben, bevor der Dänische Reichsrat und die eigene Familie davon erfuhren. Die jüngere Tochter Margrete I., Gemahlin des Königs Haakon VI. von Norwegen, kehrte sofort aus Oslo zurück. Obwohl Waldemar seinem Enkel Albrecht IV. von Mecklenburg eine vage Zusage gemacht hatte, dass dieser zu seinem Nachfolger gewählt werden könnte, erreichte Margarethe, dass ihr Sohn Olav II. gewählt wurde. Da er noch minderjährig war und früh starb, übernahm Margarethe, die ihrem Vater an Tatkraft und Geschick nicht nachstand, faktisch die Regierung und wurde für 37 Jahre Herrscherin in Dänemark, nach dem Tod ihres Mannes 1380 auch in Norwegen und ab 1389 in Schweden. Sie begründete damit die Kalmarer Union. Mit diesen beiden starken Herrscherpersönlichkeiten endete jedoch 1412 zugleich auch die seit 1047 währende Herrschaft des Königshauses Estridsson.

Viele Sagen und Geschichten ranken sich um den König; er ist Held der Sage vom „Wilden Jäger“.[2][3] Eine berühmte Sage über seine Mätresse Tove, die auf Betreiben der Königin ermordet wurde, inspirierte viele romantische Gedichte. Ursprünglich scheint aber sein Ahne Waldemar I. Held dieser Sage gewesen zu sein. 
Dänemark, König Waldemar IV. (I42143)
 
41240 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Waldemar_IV._(Schleswig) (Aug 2023)

Waldemar IV. von Schleswig (* um 1265 auf Schloss Gottorf, Schleswig; † 26. März oder 7. Juli 1312 in Schleswig) war von 1283 bis 1312 Herzog von Schleswig. Seine Eltern waren Herzog Erich I. Abelsen von Schleswig (1242–1272) und Margarete von Pommern-Rügen († 1272), Tochter des Fürsten Jaromar II. von Rügen.[1]

Weil er beim Tod seiner Eltern 1272 noch minderjährig war, unterstand er der Vormundschaft seines Lehnsherrn, des Königs Erich V. „Klipping“ von Dänemark, als Mündel. Erst 1283 erhielt er als Waldemar IV. wie sein Vater das Herzogtum Schleswig als Lehen. Am 29. September 1284 erteilte er Flensburg die Stadtrechte.[2]

Kaum im Besitz seines Lehens versuchte Waldemar IV. mit der Annullierung der Thronverzichtserklärung seines Onkels Herzog Waldemar III., die dieser während seiner Gefangenschaft beim Erzbischof von Köln 1251–52 hatte abgegeben müssen, seine Ansprüche gegen die dänische Krone gerichtlich durchzusetzen, geriet aber 1285 nach Prozessverlust und daran gekoppelter Einbuße von Gebieten, u. a. den Inseln (Langeland und Alsen), und von Hoheitsrechten sowie nach erfolgloser kriegerischer Durchsetzung seiner Pläne in dänische Gefangenschaft. Nach dem gewaltsamen Tode des Dänenkönigs Erich V. wurde er 1286 jedoch von dessen Witwe, der Regentin für den minderjährigen Thronnachfolger Erich VI. Menved, begnadigt und kurzzeitig zum Reichsregenten für seinen Cousin und König bestimmt. Sämtliche verlorengegangenen und neuerworbenen Gebiete (die Inseln Aerö, Alsen und Fehmarn) erhielt er wieder, dazu wurde ihm noch das Münzrecht für das Herzogtum Schleswig übereignet.[1]

Nach weiteren Fehden und dem Versuch um 1295, Gebietsansprüche der norwegischen Königsfamilie in Dänemark zu vertreten, musste er nach dessen Scheitern den ehemaligen erblichen Besitz Schleswigs auf Süd-Fünen an die dänische Krone abtreten, dazu kam der Verzicht auf Aerö und Fehmarn, alle Neuerwerbungen gingen damit verloren. Stattdessen wurde sein Bruder Erich Erichssohn Langbein (1272–1310) mit Langeland belehnt. Waldemar konnte aber Schleswig als erbliches Lehen seiner Familie erhalten.[1]

Außenpolitisch versuchte Waldemar, ein Machtgleichgewicht durch eine Annäherung an Norwegen und Schweden gegenüber Dänemark zu etablieren. Weiterhin förderte er Handel und Verkehr seiner Städte und wurde dabei vom Nachbarn Holstein unterstützt, was zur späteren engen Verbindung beider Länder führte. 
von Schleswig, Herzog Waldemar IV. Erichssohn (I42135)
 
41241 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Waleran_de_Beaumont,_4._Earl_of_Warwick (Jul 2023)

Waleran de Beaumont, 4. Earl of Warwick († um 24. Dezember 1203) war ein englischer Magnat.

Waleran de Beaumont entstammte dem anglonormannischen Adelsgeschlecht Beaumont. Er war ein jüngerer Sohn von Roger de Beaumont, 2. Earl of Warwick und von dessen Frau Gundred de Warenne. Sein Vater starb 1153. In der Schlacht von Bourgthéroulde 1124 unterlag er Heinrich I. (England). Nach dem kinderlosen Tod seines Bruders William 1184 erbte er die Besitzungen der Familie sowie den Titel Earl of Warwick. Wie sein Bruder trat er jedoch politisch kaum in Erscheinung. Bei der Krönung von König Johann 1199 trug er eines der Staatsschwerter. 
von Beaumont, Waleran (Valéran) 4. Earl of Warwick (I41720)
 
41242 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_(Sponheim-Kreuznach)

Graf Walram (* um 1305; † 1380) regierte die vordere Grafschaft Sponheim und stammte aus dem Adelsgeschlecht der Sponheimer.

Leben und Wirken
Walram wurde um 1305 vermutlich in Kastellaun geboren. Dort residierte sein Vater Simon II. bis zu dessen Tod 1336. Als sein Onkel Johann II. 1340 starb, übernahm Walram die Regierung in der gesamten Vorderen Grafschaft Sponheim. Er vereinigte das zuvor geteilte Gebiet und wählte Kreuznach als Hauptort sowie die dortige Kauzenburg als Residenz. Bereits 1330 hatte er Elisabeth von Katzenelnbogen geheiratet. Graf Walram führte zahlreiche Fehden. 1380 ist Walram gestorben. Er wurde in der sog. Klosterkirche zu Pfaffen-Schwabenheim an der Seite der Grafen Simon I., Johann I. und Johann II. begraben, sein Grabmal ist dort zu besichtigen. 
von Sponheim-Kreuznach), Walram (I41308)
 
41243 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_II._(Arlon)

Walram II. (1052–1070 bezeugt; † vor 1082) war Graf von Arlon und vielleicht auch Graf von Limburg. Er war der Sohn von Graf Walram I. von Arlon und der Adela von Lothringen, der Tochter von Dietrich I., Herzog von Lothringen.

Grote bezeichnet ihn als Erbauer der Burg Limburg (in Limbourg, um 1064).[1]

Walram war seit 1060/61 mit Jutta/Judith, der Tochter von Herzog Friedrich II. von Niederlothringen aus dem Haus der Wigeriche verheiratet.

Zur Familie Walrams
In der Literatur wird seit langem die Folge Walram I. – Walram II. – Heinrich I. für die ersten Generationen des Hauses Limburg-Arlon angegeben.[2] Dabei sind Walram II. von Arlon als erster Graf von Limburg und Judith/Jutta von Niederlothringen als Erbin von Limburg die Eltern des Grafen Heinrich I.

Andererseits wird um 1061 – zu Lebzeiten Walrams II. – ein egregrius comes Udo de Lemborch (auserwählter Graf Udo von Limburg) erwähnt. Dies hat zur Folge, dass Walram II. und Udo als eine Person angesehen wird, der man häufig den Namen Walram-Udo gibt.[3]

Schwennicke (1999, siehe unten) u. a.[4] geben nun eine davon abweichende Genealogie an. Nach ihm sind Walram II. und Udo zwei verschiedene Personen, wobei Walram II. Graf von Arlon und Ehemann Judiths bleibt, aber nicht als Graf von Limburg erwähnt wird. Udo ist um 1061 Graf von Limburg (bei Schwennicke: ein Graf von Limburg, der wohl Udo hieß) und mit Judith/Jutta verheiratet, einer Tochter von Herzog Friedrichs Bruder Giselbert, Graf von Salm. Die Zusammenführung der Grafschaften Arlon und Limburg erfolgt hier über Heinrich I., der als Sohn des ersten Grafen von Limburg, also vermutlich Udos in erster Ehe die Erbtochter Walrams II. von Arlon heiratete. Diese – und nicht Heinrichs II. (zweite) Ehefrau Adelheid von Pottenstein – wäre dann auch die Mutter der nachfolgenden Generation 
von Arlon, Graf Walram II. (I36527)
 
41244 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_II._(Arlon)

Walram II. (Arlon)


Walram II. (1052–1070 bezeugt; † vor 1082) war Graf von Arlon und vielleicht auch Graf von Limburg. Er war der Sohn von Graf Walram I. von Arlon und der Adela von Lothringen, der Tochter von Dietrich I., Herzog von Lothringen.

Grote bezeichnet ihn als Erbauer der Burg Limburg (in Limbourg, um 1064).[1]

Walram war seit 1060/61 mit Jutta/Judith, der Tochter von Herzog Friedrich II. von Niederlothringen aus dem Haus der Wigeriche verheiratet.

Zur Familie Walrams
In der Literatur wird seit langem die Folge Walram I. – Walram II. – Heinrich I. für die ersten Generationen des Hauses Limburg-Arlon angegeben.[2] Dabei sind Walram II. von Arlon als erster Graf von Limburg und Judith/Jutta von Niederlothringen als Erbin von Limburg die Eltern des Grafen Heinrich I.

Andererseits wird um 1061 – zu Lebzeiten Walrams II. – ein egregrius comes Udo de Lemborch (auserwählter Graf Udo von Limburg) erwähnt. Dies hat zur Folge, dass Walram II. und Udo als eine Person angesehen wird, der man häufig den Namen Walram-Udo gibt.[3]

Schwennicke (1999, siehe unten) u. a.[4] geben nun eine davon abweichende Genealogie an. Nach ihm sind Walram II. und Udo zwei verschiedene Personen, wobei Walram II. Graf von Arlon und Ehemann Judiths bleibt, aber nicht als Graf von Limburg erwähnt wird. Udo ist um 1061 Graf von Limburg (bei Schwennicke: ein Graf von Limburg, der wohl Udo hieß) und mit Judith/Jutta verheiratet, einer Tochter von Herzog Friedrichs Bruder Giselbert, Graf von Salm. Die Zusammenführung der Grafschaften Arlon und Limburg erfolgt hier über Heinrich I., der als Sohn des ersten Grafen von Limburg, also vermutlich Udos in erster Ehe die Erbtochter Walrams II. von Arlon heiratete. Diese – und nicht Heinrichs II. (zweite) Ehefrau Adelheid von Pottenstein – wäre dann auch die Mutter der nachfolgenden Generation.

Mehr unter dem Link oben.. 
von Arlon, Graf Walram II. (Udo) (I12121)
 
41245 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_II._(Ligny)

Walram II. von Luxemburg (franz: Waléran II de Luxembourg; † 1354) war ein Herr von Beauvoir, Roussy und Ligny aus dem Haus Luxemburg. Er war ein Sohn des Walram I. von Luxemburg-Ligny und der Johanna von Beauvoir.

Walram erbte zunächst von seiner Mutter die Burgen von Beauvoir und Roussy, nach dem Tod seines Bruders Heinrich (1303) erhielt er zusätzlich das väterliche Erbe Ligny. Nach seinem Tod wurde er in der Kirche Notre-Dame in Cambrai bestattet. 
von Luxemburg-Ligny, Herr Walram II. (Waléran) (I13268)
 
41246 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_II._(Monschau)

Walram II. von Monschau († 1242) war Herr von Monschau und seit ungefähr 1237 auch Herr von Poilvache. Seit dem Tod seines Vaters im Jahr 1226 war er auch Mombour von Luxemburg für seine Stiefmutter Ermesinde und seinen Halbbruder Heinrich V.

Walram war der dritte Sohn von Walram IV., Herzog von Limburg und Graf von Luxemburg, und Kunigunde von Monschau.

Er heiratete vor 1214[1] Elisabeth von Bar, Herrin von Poilvache, die Tochter Theobalds I., Graf von Bar, und Ermesinde von Luxemburg. 
von Monschau (Haus Limburg), Walram II. (I4164)
 
41247 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_III._(Limburg)

Walram III. Paganus (der Heide) (* um 1085; † 16. Juli 1139) war 1115 bis 1119 Graf von Arlon, ab 1118 Graf von Limburg und Herr von Wassenberg, sowie ab 1128 Herzog von Niederlothringen. Er wird auch (nach anderen Zählungen) Walram II. genannt. Er war der Sohn von Graf Heinrich I. von Limburg. Seine Mutter ist in der Literatur umstritten (siehe hierzu den Artikel zu Heinrich I.).

Walram Paganus war dauerhaft mit dem Herzog von Brabant und dem Bischof von Lüttich im Kriegszustand. 1128 wurde er von König Lothar III. zum Herzog von Niederlothringen ernannt. Dieses machte die Zersplitterung Niederlothringens endgültig. Selbst sein Sieg über den Konkurrenten Brabant in der „Grimbergh'schen Fehde“ (1130) vermochte die Machtverhältnisse nicht zu ändern.

Sein Sohn Heinrich II. wurde sein Nachfolger als Graf von Limburg, nicht aber als Herzog von Niederlothringen. Dieser Titel ging 1139 an den Herzog von Brabant. Heinrich II. wurde 1140 mit dem Titel eines Herzogs von Limburg entschädigt.

Er war verheiratet mit Jutta von Wassenberg, Tochter des Gerhard III. von Wassenberg, Graf von Geldern aus dem Hause Wassenberg, die auch Erbin von Wassenberg war.

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von Limburg, Walram III. (I12120)
 
41248 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_V._(Limburg)

Walram V. († 14. Oktober 1279) war von 1247 bis 1279 Herzog von Limburg.

Als Letzter seines Stammes regierte Walram von 1247 bis 1279 das Herzogtum Limburg, das nach dem Tod seines Vaters Heinrich IV., an Walram übergegangen war. Walrams älterer Bruder Adolf wurde Graf von Berg.

In erster Ehe war Walram mit Jutta von Kleve (eigentlich: Judith) verheiratet. Mit ihr hatte er einen Sohn, der vor oder mit seiner Mutter starb, und eine Tochter, Ermengard (Irmgard), die Rainald I., Graf von Geldern, heiratete.

Nach Juttas Tod heiratete Walram 1273 Kunigunde von Brandenburg, Tochter von Otto III. von Brandenburg. Die Ehe wurde von Siegfried von Westerburg, dem Erzbischof von Köln, vermittelt.

Nach seinem Tode brach der Limburger Erbfolgestreit aus. 
von Limburg, Herzog Walram V. (I41337)
 
41249 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_von_Thierstein

Walram von Thierstein

Graf Walram III. von Thierstein-Pfeffingen (auch Walram oder Walraff von Thierstein; * vor 1339; † 22. Mai 1403) war Herr zu Pfeffingen aus dem Geschlecht der Grafen von Thierstein.

Bekannt wurde der Graf im Zusammenhang mit einer Legende um das grosse Erdbeben von Basel im Jahr 1356.

Legende vom Erdbeben
Am Dienstag, dem 18. Oktober 1356 ritt der Graf zusammen mit dem Ritter von Bärenfels von Pfeffingen gegen die Stadt Basel. Nach einer erfolgreichen Jagd waren die beiden sehr ausgelassen und beachteten zuerst den pilgernden Priester nicht, der ihnen bei Reinach auf der staubigen Strasse entgegenkam. Der Priester musste sich durch einen Sprung vor den daherkommenden Reitern in Sicherheit bringen. Der Graf und der Ritter zügelten darauf ihre Pferde und begrüssten den zu Tode erschrockenen Priester vergnügt. Dieser beruhigte sich und ermahnte die beiden Reiter, ruhiger und vorsichtiger zu sein, damit nicht wirklich noch ein Unglück geschehe.

Der Ritter von Bärenfels jedoch brach in ein spöttisches Lachen aus und schliesslich verhöhnten beide den Priester und entfernten sich von ihm. Auf dem weiteren Weg Richtung Basel wurde der Graf Walram immer nachdenklicher und bedrückter. Er begann sich Vorwürfe über ihr Verhalten zu machen und das schlechte Gewissen plagte ihn immer mehr. Kurz vor den Toren der Stadt Basel entschloss er sich umzukehren und wendete nach einer kurzen Verabschiedung vom Ritter von Bärenfels sein Pferd. Er wollte nach Hause zurückkehren und dabei den Gottesmann suchen und sich bei ihm für sein Verhalten entschuldigen. Er konnte den Priester nicht mehr finden und ritt weiter zurück zu seiner Burg. Als er gerade ein weites Feld überquerte, vernahm er ein dumpfes Rollen und der Boden unter seinen Füssen begann heftig zu zittern. Angstvoll bäumte sich sein Pferd auf und der Graf sah mit Schrecken, wie ringsherum die stolzen Burgen von Pfeffingen, Reichenstein, Birseck und Dorneck in sich zusammenfielen und grosse Rauchwolken in den Himmel stiegen. Nach den stärksten Erdstössen ritt der verstörte Graf schnell zu seiner Burg Pfeffingen, welche grosse Schäden erlitten hatte. Zum Glück aber war seine Familie unversehrt geblieben und das jüngste Kind lag in seiner Wiege zwischen den Trümmern der Burg.

Der Ritter von Bärenfels hingegen wurde beim Durchreiten des Stadttores vom Erdbeben überrascht und von einem herunterfallenden Stein erschlagen.

Nach dem Erdbeben ließ der Graf aus Dankbarkeit für seine wunderbare Rettung in Reinach, am Ort der Begegnung mit dem Priester, ein Kreuz errichten. Dieses schiefe Kreuz erinnert seither die Menschheit an die reumütige Umkehr des Grafen Walram, an den schicksalhaften Tod des Ritters von Bärenfels und an das grosse Erdbeben, das die Stadt Basel und die nahe Region im Jahr 1356 in Schutt und Asche legte. Das Kreuz wurde mehrmals erneuert und beim letzten Mal um einige Meter versetzt, weg von der stark befahrenen Hauptstrasse zwischen Pfeffingen und Basel.

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von Thierstein-Pfeffingen, Graf Walram III. (II.) (I12316)
 
41250 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_de_Clare

Walter de Clare († 1137 oder 1138) war ein anglonormannischer Adliger. Er war Gründer der Zisterzienserabtei Tintern Abbey.

Walter de Clare war ein jüngerer Sohn von Richard de Bienfaite und dessen Frau Rohese, sein älterer Bruder war Gilbert de Clare. Er wird zwischen 1101 und 1131 mehrmals im Gefolge König Heinrichs I. genannt. Der König verlieh ihm vor 1119 die Herrschaft Nether Gwent samt Chepstow Castle im Tal des River Wye in Wales. Daneben hatte er noch Grundbesitz in Hertfordshire. Am 9. Mai 1131 stiftete er Tintern Abbey, das erste Zisterzienserkloster in Wales.

Nach seinem Tod fielen seine Besitzungen an seinen Neffen Gilbert. 
de Clare, Walter (I27356)
 

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