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41251 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Meißen) (Okt 2017)

Wilhelm I., der Einäugige, (* 19. Dezember 1343 in Dresden; † 9. Februar 1407 auf Schloss Grimma) war Markgraf von Meißen. Sein Beiname hängt mit der Sage zusammen, der Heilige Benno sei ihm wegen seiner Streitigkeiten mit der Kirche im Traum erschienen und habe ihm ein Auge ausgestochen.

Wilhelm wurde als Sohn Friedrichs des Ernsthaften und der Mathilde von Bayern geboren. Er besaß und regierte die väterlichen Länder bis 1382 mit seinen älteren Brüdern gemeinsam und im Wechsel. Nachdem sein Bruder Friedrich 1381 verstorben war, vollzog er 1382 mit den übrigen Erben die so genannte Chemnitzer Teilung, bei der er die Markgrafschaft Meißen als Erbteil erhielt. Seit 1395 verwaltete er als Statthalter Jobsts von Mähren auch die Mark Brandenburg.

Wilhelm war einer der tatkräftigsten wettinischen Fürsten, arbeitete klug an der Beseitigung der Machtbefugnisse kleinerer edelfreier Herrschaften im Inneren der Mark Meißen und an der Abwehr der böhmischen Luxemburger. Ferner erwarb er die Herrschaft Colditz, brachte die reichen Besitzungen der Burggrafen von Dohna, die er vertrieb (Dohnaische Fehde), an sich und war ein großer Gönner der Meißner Domkirche, deren Exemtion er mit Erfolg durchzusetzen half. Ende des 14. Jahrhunderts ließ er auf Schloss Rochlitz und Burg Mildenstein umfangreiche Neubauten im gotischen Stil errichten. 1401 erwarb er die ersten drei Weinberge in der Lößnitz, aus denen für die nächsten fast 500 Jahre das wettinische Hofweingut Hoflößnitz entstand. Im Jahr 1404 stiftete Wilhelm das Augustinerkloster in Dresden und stattete es mit Besitz aus.

Infolge der hohen Ausgaben des Markgrafen, die u. a. durch die Eroberung der Burg Dohna entstanden, wurden jedoch auch Land und Bevölkerung in hohem Maße belastet. Neben besonderen Steuererhebungen war eine zunehmende wirtschaftliche Verschlechterung durch erhebliche Verringerung des Silbergehalts der ausgebrachten Münzen der wettinischen Hauptmünzstätte die Folge. Erst 1412 gelang es Friedrich dem Streitbaren, die Währung wieder zu stabilisieren. 
von Meissen (Wettiner), Markgraf Wilhelm I. (I36732)
 
41252 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Berg)

Wilhelm II. von Berg (* um 1348; † 24. Juni 1408 in Düsseldorf) war ab 1360 Graf von Berg und als Wilhelm I. Graf von Ravensberg, ab 1380 als Wilhelm I. Herzog von Berg.

Geschichte
Familie
Wilhelm war der einzige Sohn des Grafen Gerhard von Berg aus dem Hause Jülich(-Heimbach) und der Margarete von Ravensberg-Berg. In einer für ihn mehr als standesgemäßen Ehe heiratete er 1360 Anna von der Pfalz, Tochter den Pfalzgrafen und späteren Kurfürsten Ruprecht II. von der Pfalz aus dem Hause Wittelsbach und dessen Gemahlin Beatrix von Sizilien-Aragon.

Herrschaft
Nachdem Graf Gerhard am 18. Mai 1360 in einem Gefecht nahe Schleiden durch Arnold von Blankenheim in einer Fehde tödlich verletzt worden war, trat zunächst Wilhelms Mutter Margarete eine vormundschaftliche Regierung an, in deren Verlauf Mutter und Sohn die Regierungsgeschäfte bis zur Volljährigkeit Wilhelms gemeinsam zu erledigen begannen. Aus dem Rheinzoll von Kaiserswerth, aus dem Mülheimer Landzoll und aus den Erträgen der bergischen Ämter beglichen sie die Schulden und Lösegelder, die wegen der verlorenen Fehde mit Arnold von Blankenheim und dessen Helfern zu zahlen waren.

Durch die umfangreiche Mitgift, die ihm 1360 die Ehe mit Anna von der Pfalz eingebracht hatte, aber auch durch gestiegene Einkünfte des Landes Berg, war Wilhelm bald in der Lage, einige Kirchspiele an Agger und Sieg zu erwerben. Ferner erwarb er die Herrschaft Blankenberg. Dafür verpfändete er 1368 die Herrschaft Hardenberg und trennte sich von dem Rheinzoll in Kaiserswerth, den er seinem Schwiegervater, dem Pfalzgrafen Ruprecht, 1368 für knapp 58.000 Gulden überließ.

Wilhelms Herrschaft fiel in eine Zeit, als die Dynastie Luxemburg und Kaiser Karl IV. bestrebt waren, für den Halbbruder des Kaisers, Wenzel I., einen Machtbereich um das Herzogtum Brabant zu bilden. 1371 ging Wenzel gegen Wilhelms Onkel, den Herzog Wilhelm II. von Jülich, vor und marschierte in dessen Herzogtum ein, nachdem dort Raubüberfälle auf Brabanter Kaufleute stattgefunden hatten. In der Schlacht bei Baesweiler fiel Wenzel in die Hände des Jülicher Herzogs, der daraufhin ein Lösegeld forderte, stattdessen nach Verhandlungen aber das Herzogtum Geldern erhielt. Im Zuge der glimpflich verlaufenden Auseinandersetzungen der Häuser Luxemburg und Jülich erhob Kaiser Karl IV. den bergischen Grafen Wilhelm 1377 zu seinem Hausgenossen. Auch erteilte er ihm im gleichen Jahr das Privileg, in der Stadt Düsseldorf einen Rheinzoll zu erheben. Der Sohn und Nachfolger des Kaisers, König Wenzel, war Wilhelm II. von Berg ebenfalls zugewandt. So erhöhte er dessen Grafschaft Berg zum Herzogtum und Fahnlehen. Auf dem Reichstag zu Aachen am 24. Mai 1380 verlieh er Wilhelm den Herzogtitel und nahm ihn in den Reichsfürstenstand auf. Wilhelm erhielt damit das verbriefte Recht, bei Feldzügen das königliche Pferd am Zügel zu führen. Außerdem wurde er von Wenzel neben den Herzögen von Jülich und Geldern in ein Freundschaftbündnis aufgenommen.

Ab 1386 bezog Herzog Wilhelm I. seine neue Residenz in Düsseldorf, das durch Straffung von landesherrlichen Zentralbehörden und die Ansiedlung eines herzoglichen Hofstaats die Entwicklung zu einer Landeshauptstadt einleiten konnte. Wilhelm ließ dort eine Burg am Rhein ausbauen. Die zuvor kleine Pfarrkirche Düsseldorfs, St. Lambertus, wurde zu einer Hallenkirche vergrößert sowie mit Pfründen und Reliquien ausgestattet. Die Stadt wurde ebenfalls weiter ausgebaut.

Kriege
Wilhelm führte Krieg gegen die Grafschaften Mark und Kleve, auch um die Vereinigung beider Länder zu verhindern, wurde aber in der Schlacht von Kleverhamm am 7. Juni 1397 mit seinem ganzen Heer gefangen genommen. Er konnte zwar sich und seinen Anhang freikaufen, musste dafür aber große Teile seines Herrschaftsgebietes verpfänden. Seine Söhne Adolf, Gerhard und Wilhelm sahen dadurch ihr Erbe bedroht und lehnten sich offen gegen den Vater auf. Sie erzwangen sich einige Gebiete ab. Adolf überfiel den Vater schließlich bei Monheim am 28. November 1403 und setzten ihn bis August 1404 gefangen. Am 24. August 1404 wurde Wilhelm von Getreuen aus Schloss Burg befreit und konnte sich am 2. Juli 1405 mit Hilfe seines Schwagers, König Ruprechts, in der Herrschaftsfrage durchsetzen. Dennoch überließ er seinem Sohn Adolf weitgehend die Herrschaft über Berg. Unter dessen Regierung begann 1423 die bis 1795 währende Personalunion von Jülich-Berg. 
von Berg, Graf Wilhelm II. (I41423)
 
41253 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Béthune)

Wilhelm II. (Béthune)
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Wilhelm II., genannt der Rote (franz: Guillaume le Roux de Béthune, † April 1214) war ein Herr von Béthune, Richebourg und Varneston, sowie erblicher advocatus der Kirche und Abtei Saint-Vaast von Arras.

Er entstammte der einflussreichen Adelsfamilie Béthune aus dem Artois, die in Béthune ihren Stammsitz hatte. Er war der zweite Sohn des Sire Robert V. von Béthune (ebenfalls der Rote genannt) und der Adelheid von Saint-Pol. Seine Brüder waren:

der ältere Robert VI. († 1193)
der Ritter Baudouin († 1212)
der berühmte Trouvère und Kreuzfahrer Conon († 1219/20)
sowie Jean III., Bischof von Cambrai († 1219)
Mit seinem älteren Bruder Robert VI. begleitete Wilhelm den Vater im Gefolge des Grafen Philipp von Flandern im Jahr 1177 auf eine bewaffnete Pilgerfahrt in das Königreich Jerusalem. Dort sollten die Brüder mit den Schwestern des Königs Balduin IV., Sibylle und Isabella, verheiratet werden, was allerdings vom Haute Cour des Königreichs zurückgewiesen wurde.[1] Die Familie Béthune, nun einschließlich der Brüder Baudouin und Conon, begleiteten den Grafen 1191 auch auf den dritten Kreuzzug, wo der Vater wie auch der Graf starben. Im Jahr 1193 starb auch Robert VI. worauf nun Wilhelm das Erbe seiner Familie übernahm.

Verheiratet war Wilhelm mit der Erbin von Dendermonde, Mathilde, mit der er mehrere Söhne hatte. Im Konflikt zwischen Graf Balduin IX. von Flandern und König Philipp II. August um die Lehnsherrschaft im Artois positionierten sich die Béthune auf beiden Seiten. Wilhelm und sein ältester Sohn Daniel hielten zu dem französischen König, während seine Brüder und der jüngere Sohn Robert VII. auf der Seite des Grafen standen. Am 23. Februar 1200 nahmen Wilhelm und Conon zusammen mit dem Grafen von Flandern das Kreuz zum vierten Kreuzzug. Im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder tat sich Wilhelm nicht außerordentlich auf diesem Kreuzzug hervor, machte aber die Eroberung von Konstantinopel (April 1204) mit, nach welcher der Graf von Flandern zum ersten Kaiser des neu gegründeten lateinischen Reichs gewählt wurde. Nach der desaströsen Schlacht von Adrianopel (April 1205), an der Wilhelm nicht teilnahm, trat er zusammen mit siebentausend Kreuzfahrern die Reise in die Heimat an. Sein Bruder Conon und der Kardinal Peter von Capua versuchten vergeblich und, nach den Worten Villehardouins, unter Tränen sie zum bleiben zu bewegen.[2] Conon blieb in Konstantinopel zurück und starb dort mehrere Jahre später. Wilhelm selbst starb im April 1214 wenige Monate vor der Schlacht bei Bouvines.

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von Béthume, Herr Wilhelm II. der Rote (I13038)
 
41254 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Eu) (Jul 2022)

Wilhelm II. (Eu)

Wilhelm II. (franz: Guillaume II d'Eu; † Januar 1096) war ein Graf von Eu aus der Sippe der Rolloniden. Er war ein Sohn des Grafen Robert von Eu und der Dame Beatrix.

Im Bund mit Odo von Champagne, Robert de Montbray, Gilbert de Clare und Roger de Lacy, verschwor sich Wilhelm im Jahr 1088 gegen König Wilhelm II. Rufus um diesen abzusetzen und durch Stephan von Aumale zu ersetzen. Die Verschwörung wurde aber rechtzeitig aufgedeckt worauf Wilhelm in die Normandie floh, sein englischer Besitz wurde konfisziert.

Am 13. Januar 1096 berief Wilhelm II. Rufus in Salisbury einen Gerichtstag ein, indem sich die Verschwörer in gerichtlichen Zweikämpfen von ihrer Schuld befreien und ihnen somit die Rückerstattung ihrer Güter in Aussicht gestellt werden sollte. Wilhelm trat gegen seinen Ankläger Geoffrey Baynard, ehemals Sheriff von Yorkshire, an und verlor den Kampf. Auf königlichem Erlass wurde er darauf geblendet und kastriert, wenige Tage später starb er an den Folgen der Bestrafung. Sein Cousin und Mitverschwörer Guillaume d'Audrey wurde gehängt.
 
von Eu (Rolloniden), Graf Wilhelm II. (I6026)
 
41255 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Genf) (Okt 2018)

Wilhelm nahm 1209 am Albigenserkreuzzug teil und kämpfte bei den Belagerungen von Béziers und Carcassonne.

Er folgte um das Jahr 1220 seinem Halbbruder, Humbert, als Graf des Genevois nach, indem er die Erbrechte seiner Neffen missachtete. Er führte eine Fehde gegen seinen Cousin Aimon de Faucigny, den er 1229 zur Unterwerfung zwingen konnte. Diese Vorgänge hatten einen Krieg mit Peter von Savoyen zur Folge, in dessen Gefolge sich die Söhne Humberts befanden und der außerdem ein Schwiegersohn des Herren von Faucigny war. 1237 konnte Peter von Savoyen gefangen genommen werden, dem aber schon bald darauf die Flucht gelang. Graf Amadeus IV. von Savoyen erzwang noch im selben Jahr einen Friedensschluss, der die Feindseligkeiten aber nicht dauerhaft beenden konnte.

1242 musste Wilhelm die Burg Arold an Peter von Savoyen aushändigen. Nachdem der im Frühjahr 1250 nach England gezogen war, eröffnete Wilhelm den Krieg von neuem, den er aber nach der schnellen Rückkehr Peters von Savoyen im selben Jahr verlor. Am 10. Juni 1250 musste Wilhelm in einem vom Erzbischof von Lyon vermittelten Friedensschluss mehrere Burgen in der Waadt, die Lehnsherrschaft auf Faucigny und die gräfliche Stadtburg in Genf an Peter von Savoyen abtreten. Etwa zur gleichen Zeit starb mit dem Sire Amadeus II. von Gex ein Seitenzweig des Genfer Grafenhauses aus. Statt deren Erbe antreten zu können, musste Wilhelm den Erbgang von Gex an Simon de Joinville hinnehmen, dem Schwiegersohn des Verstorbenen, der sich sofort der Lehnshoheit Peters von Savoyen unterstellte.

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von Genf, Graf Wilhelm II. (I12982)
 
41256 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Hessen) (Jun 2021)

Wilhelm II. von Hessen, „der Mittlere“ (* 29. April 1469; † 11. Juli 1509) war Landgraf der Landgrafschaft Hessen.

Leben
Wilhelm war der zweite Sohn des Landgrafen Ludwig des Freimütigen (1438–1471) und dessen Frau Mechthild, einer Tochter des Grafen Ludwig I. von Württemberg. Wilhelm heiratete 1497 Jolanthe († 1500), Tochter des Grafen Friedrich II. von Vaudémont und Schwester des Herzogs René von Lothringen. Nach deren Tod im Kindbett im Frühjahr 1500 ehelichte er am 20. Oktober 1500 Anna von Mecklenburg (1485–1525).

Wilhelm war eigentlich für eine kirchliche Laufbahn vorgesehen. Er hatte an Hofe seines Onkels Eberhard „im Bart“ von Württemberg eine gute Ausbildung genossen, bei der er jedoch den Gefallen am geistlichen Stande verlor und stattdessen seine Neigung zum Waffenhandwerk entdeckte. Er wurde zunächst 1485 Mitregent einer niederhessischen Teilherrschaft, wurde jedoch 1493 Landgraf von ganz Niederhessen, nachdem sein älterer Bruder Wilhelm I., „der Ältere“ auf Grund einer durch Syphilis ausgelösten Geisteskrankheit die Herrschaft niedergelegt und sich nach Spangenberg zurückgezogen hatte.

Wilhelm war schon in jungen Jahren ein guter Bekannter und Freund des deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian geworden, dem er auch auf mehreren Kriegszügen beistand. 1488 befreiten der sächsische Herzog Albrecht und er Maximilian aus der Gefangenschaft der aufständischen Stadt Brügge, und 1490 unterstützte er mit 1000 Gefolgsleuten Maximilian bei dessen Zug nach Ungarn. 1503–1504 beauftragte Maximilian I. Wilhelm mit der Vollstreckung der Acht an der Kurpfalz, wobei sich seine Truppen recht grob verhielten.

Nach dem Tode im Jahre 1500 seines kinderlosen Vetters Wilhelm III., „des Jüngeren“, der seit 1489 in Marburg über die Teil-Landgrafschaft Oberhessen geherrscht hatte, vereinte Wilhelm II. die gesamte Landgrafschaft Hessen wieder in einer Hand. Außerdem gelang es ihm, den Erbstreit mit den Grafen von Nassau um die ehemalige Grafschaft Katzenelnbogen erst einmal im Sande verlaufen zu lassen und somit de facto zugunsten Hessens zu beenden.

Schon 1504 erkrankte Wilhelm, wie schon vor ihm sein älterer Bruder, an der Syphilis. 1506 übergab er daher die Regierungsgeschäfte faktisch an einen von ihm eingesetzten Regentschaftsrat. Er starb, aus Furcht vor Ansteckungsgefahr zunehmend isoliert, am 11. Juli 1509. Sein Grabmal, geschaffen von dem Marburger Bildhauer Ludwig Juppe, befindet sich in der Grablege der Landgrafen in der Elisabethkirche in Marburg.[1]

Sein Testament, in dem er seine Witwe Anna als Regentin einsetzte, wurde von den hessischen Ständen nicht akzeptiert. Aus diesem Vormundschaftskonflikt, in dem der von Ständen gewählte Landhofmeister Ludwig I. von Boyneburg ihr Hauptwidersacher war, ging Anna erst nach fünf Jahren, 1514, erfolgreich als Regentin hervor. 
von Hessen, Landgraf Ludwig II. (I26908)
 
41257 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Provence) (Okt 2017)

Wilhelm II. (* um 987; † vor dem 30. Mai 1018), genannt der Fromme (frz.: Guillaume le Pieux), war Graf von Provence. Er trat die Nachfolge seines Vaters Wilhelm I. an, als sich dieser kurz vor seinem Tod Ende 993 in ein Kloster zurückzog.[1] Er folgte nicht als Markgraf von Provence, da dieser Titel – der dem eines Familienoberhaupts entsprach – an seinen Onkel Rotbald II. ging.

Seine Mutter war Adelheid von Anjou, Tochter Fulkos II., Graf von Anjou, oder Arsenda von Comminges, Tochter Arnolds, und die erste Ehefrau seines Vaters [2].

Er stand anfangs unter Regentschaft, bis er 999 volljährig wurde. Um 1002 heiratete er Gerberge von Burgund, Tochter Otto Wilhelms, Graf von Burgund, und Ermentrude von Mâcon und Besançon.
1005 nahm er an einer Versammlung unter dem Vorsitz seiner Mutter teil, in der die Regularien für das Kloster Saint-Victor in Marseille festgelegt wurden. 1018 rebellierte der Vizegraf von Fos gegen seine Oberhoheit. Wilhelm starb vor dem 30. Mai des gleichen Jahres während der Belagerung der Burg des Vizegrafen. Er wurde in der Abtei Montmajour bei Arles begraben.


Anmerkungen
1 Graf Wilhelm II. wird oft auch mit der Ordnungszahl „III.“ und sein Vater mit der Ordnungszahl „II.“ genannt, da sein Großvater Graf Boso II. noch einen Bruder hatte der ebenfalls Wilhelm hieß und Graf von Avignon war.
2 Den Europäischen Stammtafeln zufolge war er der Sohn Wilhelms I. und seiner ersten Ehefrau, doch ist die Quelle, auf welcher diese Angabe beruht, nicht identifiziert.  
von der Provence, Graf Wilhelm II. der Fromme (I9825)
 
41258 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_III._(Hessen)

Wilhelm III., „der Jüngere“, Landgraf von Hessen (* 8. September 1471; † 17. Februar 1500 bei Rauschenberg), regierte über die Teil-Landgrafschaft Oberhessen, mit Residenz in Marburg.

Wilhelm war der dritte Sohn des in Oberhessen regierenden Landgrafen Heinrich III. von Hessen und dessen Frau Anna von Katzenelnbogen. Da der Erstgeborene, Friedrich, schon als Kleinkind und der zweite Sohn, Ludwig (III.), bereits als 17-Jähriger im Jahre 1478 gestorben war, war Wilhelm beim Tode seines Vaters im Jahre 1483 Thronfolger. Er war noch unmündig und hatte daher bis 1489 seinen Onkel Hermann, Erzbischof und Kurfürst von Köln, und den Hofmeister Hans von Dörnberg zu Vormündern.

Mit den reichen Einkünften des Landes konnte Wilhelm im Jahre 1492 die halbe Herrschaft Eppstein (unter anderem das sog. Ländchen[1]) und 1493 einen Teil Klingenbergs erwerben.

Im Jahre 1498 heiratete er Elisabeth, die Tochter Philipps von der Pfalz; die Ehe blieb kinderlos.

Wilhelm starb früh, nach einem Sturz vom Pferd beim Jagen in der Nähe von Rauschenberg, und hinterließ keine legitimen Nachkommen. Seine Besitzungen fielen an seinen Vetter Wilhelm II. von Niederhessen, der damit die gesamte Landgrafschaft Hessen wieder in einer Hand vereinigen konnte. 
von Hessen-Marburg, Wilhelm III (I22762)
 
41259 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_III._(Ponthieu)

Wilhelm III. Talvas (* um 1095; † 20. Juni 1172) war der Sohn von Robert of Bellême, 3. Earl of Shrewsbury und Agnes von Ponthieu, deren Erbe als Graf von Ponthieu er vor 1111 wurde.

Da sein Vater 1112 vom englischen König Heinrich I. für den Rest seines Lebens eingekerkert wurde, stand Wilhelm in Opposition zu Heinrich. Wilhelm Verbindungen zu Gottfried von Anjou nutzte Heinrich aus, um Wilhelms Burgen in der Normandie zu besetzen. Folglich erbte er die Besitzungen seines Vaters in England nicht.

1119 ist er Herr von Montgommery und den anderen Besitzungen seines Vaters (Bellême, Alençon etc.), 1126/29 gab er die Grafschaft Ponthieu an seinen Sohn Guido II. ab. 1141 war sein Sohn Johann I. Graf von Alençon (er selbst trat 1145 ebenfalls als Graf von Alençon auf). 
von Montgommery (von Ponthieu), Wilhelm III. (I28372)
 
41260 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_III._(Toulouse) (Aug 2023)

Wilhelm III. Taillefer († September 1037) aus dem Haus Toulouse war Graf von Toulouse, Albi und Quercy. Er war der Sohn von Raimund III. Pons († nach 961) und Gersende[1].

Er und seine Vasallen waren bekannt für die Beschlagnahme kirchlichen Eigentums. Das, was er der Abtei Lézat abnahm, gab er zwischen 1015 und 1025 zurück. Papst Johannes XIX. (1024–1032) befahl ihm, den Landraub in Moissac einzustellen – ein Problem, das erst durch seinen Sohn und Nachfolger Pons gelöst wurde, der Moissac an die Abtei Cluny gab.

Um 975 heiratete er Arsinde von Anjou, Tochter des Grafen Fulko II. der Gute; mit ihr hatte er zwei Söhne, die beide jung starben. Im Jahr 1019 schloss er die Ehe mit Emma von Provence, der Tochter von Rotbald III., Graf von Provence; durch sie erbte – nach dem Tod ihres Bruders Wilhelm V. – ihr ältester Sohn Pons außer der Grafschaft Toulouse die Markgrafschaft Provence.

Wilhelm wurde der mächtigste Fürst im westlichen Languedoc. Er trug den Titel eines marchio prefatus in pago Tholosano (Markgraf-Präfekt im Land Toulouse), dehnte seinen Einfluss durch die Besitz seiner zweiten Frau auf die Narbonensis und die Provence aus. Andererseits musste er Machteinbußen in seiner Heimatstadt Toulouse hinnehmen, wo er durch lokale Adlige und Kleriker gezwungen wurde, auf Abgaben zu verzichten, die er dem örtlichen Markt auferlegt hatte. 
von Toulouse (Taillefer), Graf Wilhem III. (I9839)
 
41261 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_IV._(Angoulême)

Wilhelm IV. (Angoulême)
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Wilhelm IV.[1] (franz: Guillaume; † 6. April 1028) war ein Graf von Angoulême aus dem Haus Taillefer. Er war ein Sohn des Grafen Arnaud II. Manzer und dessen erster Frau Raingarde.

In jungen Jahren war Wilhelm ein loyaler Gefolgsmann seines Lehnsherren, Herzog Wilhelm IV. Eisenarm von Aquitanien, von dem er die Burg von Blaye zu Lehen hielt. Später war er ein Verbündeter des Grafen Fulko III. Nerra von Anjou, für den er Taillebourg in der Saintonge belagerte und zerstörte.

Bekannt ist Wilhelm vor allem als Anführer einer großen Pilgergesellschaft, bestehend aus ranghohen Adligen, die am 1. Oktober 1026 Angoulême verließ und, über Ungarn und Konstantinopel ziehend, in der ersten Märzwoche 1027 Jerusalem erreichte. Bereits im Juni oder Juli 1027 war Wilhelm wieder unter großer Anteilnahme der Bevölkerung nach Angoulême zurückgekehrt.[2] Als er wenige Monate später im Winter 1027 schwer erkrankte, ließ sein Sohn Alduin mehrere Frauen wegen des Verdachts auf Zauberei festnehmen und foltern, um sie zu einem Geständnis zu zwingen. Als Wilhelm auf dem Sterbebett liegend davon erfuhr, ordnete er die Freilassung der Frauen an. Nachdem er gestorben und tags darauf in der Abtei Saint-Cybard bestattet worden war, ordnete Alduin dennoch die Verbrennung der Frauen an, weil einige von ihnen unter der Folter gestanden hatten.[3]

Eine Chronik aus dem 12. Jahrhundert berichtete, dass Wilhelm tatsächlich von seiner Schwiegertochter Alaisia, der Frau von Alduin, vergiftet worden sei, weil er die Enterbung ihrer Kinder beabsichtigt habe.[4] Möglich, dass diese Behauptung aus propagandistischen Gründen von den Nachkommen Gottfrieds, dem zweiten Sohn Wilhelms, aufgestellt worden war, um dessen Machtübernahme nach dem Tod Alduins unter Verdrängung von dessen Kindern zu rechtfertigen.

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von Angoulême (Haus Taillefer), Graf Wilhelm IV. (Guillaume) (I13237)
 
41262 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_IV._(Aquitanien) (Okt 2017)

Wilhelm, genannt Eisenarm (lat. Fera brachia, frz. Fier-à-Bras; † 995/996) war als Wilhelm IV. Herzog von Aquitanien und als Wilhelm II. Graf von Poitou. Er war ein Sohn des Herzogs Wilhelm III. Werghaupt aus der Familie der Ramnulfiden und dessen Ehefrau Gerloc-Adele von der Normandie.

Wilhelm stand zunächst unter der Vormundschaft seines Onkels, des Bischofs Ebalus von Limoges. Nach der Regierungsübernahme näherte sich Wilhelm den Kapetingern unter seinem Schwager Hugo Capet an. Deshalb verschlechterte sich aber sein Verhältnis zum karolingischen König Lothar Der König schickte seinen Sohn, Ludwig den Faulen, 982 nach Aquitanien, um dort als Unterkönig zu herrschen, was Wilhelms eigene Position in Frage stellte. Dieser Konflikt endete allerdings 984 mit der Abberufung Ludwigs.
Nach dem Sturz der Karolinger 987 und der Wahl Hugo Capets weigerte sich Wilhelm, den neuen König anzuerkennen. Im Jahr darauf verteidigte er Poitiers gegen Hugo Capet, worauf er sich mit ihm versöhnte und auch als König anerkannte. Der Dynastieewechsel auf dem französischen Thron leitete für die weitere Geschichte Aquitaniens einen neuen Abschnitt ein, da das neue Königtum seither kaum noch Präsenz im Raum südlich der Loire zeigte und sich hauptsächlich auf das Gebiet der alten Francia beschränkte. Robert II. der Fromme war überhaupt der letzte König für die folgenden einhundert Jahre, der aquitanischen Boden betrat. Für Wilhelm bedeutete dies das Erreichen einer faktisch unabhängigen Position. Zugleich wurde in seiner Regentschaft die herzogliche Gewalt durch eine zunehmende Feudalisierung Aquitaniens geschwächt. Zum Beispiel erhoben sich Wilhelms Vizegrafen in der Auvergne eigenmächtig zu Grafen, ohne dass er dagegen etwas unternehmen konnte.
Wilhelm heiratete um 968 Emma von Blois († 27. Dezember 1003), eine Tochter des Grafen Theobald I. Tricator von Blois. Beider Sohn war Wilhelm der Große. Seine Ehe und seine Herrschaft wurden jedoch durch zahlreiche außereheliche Beziehungen belastet, die seine Ehefrau dazu brachte, ihn zu verlassen. Er wird in den Chroniken dann nicht mehr erwähnt, vermutlich weil die Mönche sich weigerten, über einen ehelich untreuen Adligen zu schreiben. Nach einer vorübergehenden Versöhnung mit Emma taucht er in den Dokumenten wieder auf, um schließlich endgültig zu verschwinden.
Zum Ende seines Lebens zog sich Wilhelm in die Abtei von Saint-Maixent zurück, wo er auf dem Sterbebett das Mönchsgewand anlegte. Er wurde dort auch bestattet. Seit der Versöhnung mit seiner Frau galt Wilhelm als freigiebiger Förderer religiöser Einrichtungen. 989 gründete er die Benediktinerabtei von Maillezais.


Weblinks
• Personendaten auf www.fmg.ac (englisch) 
von Poitou (Ramnulfiden), Graf Wilhelm IV. Eisenarm (I2683)
 
41263 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_IV._(Bayern) (Mai 2020)

Seine Eltern waren Herzog Albrecht IV. und Kunigunde von Österreich. Wilhelm regierte erst unter Vormundschaft seines Onkels Wolfgang, ab 1511 selbständig mit Leonhard von Eck als seinem führenden Berater.

Sein Versuch, die Macht der Landstände zu brechen, scheiterte zunächst, da auch sein Bruder Ludwig X. gegen ihn opponierte. Am 14. Oktober 1514 einigten sich die Brüder in Rattenberg. Ludwig konnte fortab in Landshut über ein Drittel des Herzogtums gebieten. Auch die Mitherrschaft der Stände bis zu seinem 24. Lebensjahr erkannte Wilhelm an.

Am 23. April 1516 erließ er mit seinem Bruder Ludwig eine neue Bayerische Landesordnung. In dieser wurden unter anderem der Preis und die Inhaltsstoffe von Bier geregelt (→ Reinheitsgebot). Der 23. April wird deswegen seit 1994 vom Deutschen Brauer-Bund als Tag des Deutschen Bieres gefeiert. 1518 veröffentlichte er eine Landrechtsreform und 1520 führte er die erste einheitliche Gerichtsordnung in Bayern ein.

Den Kirchenbann gegen Martin Luther ließ er ebenso wie sein Bruder anfangs nicht vollstrecken. Am 25. Mai 1521 verkündeten die Brüder jedoch das Wormser Edikt in München und Landshut. Von nun an wurden Luthers Anhänger verhaftet und des Landes verwiesen. Wilhelm ließ sich 1524 vom Papst Clemens VII. durch die Abtretung der Hoheitsrechte über die bayrischen Bischöfe und der Einkünfte der kirchlichen Institute für die Sache des Katholizismus gewinnen und war einer der eifrigsten Gegner der Reformation, die er in seinem Land nicht aufkommen ließ. Durch Johannes Eck entstand im Auftrag Wilhelms die Eck-Bibel. 1526 setzte der Herzog eine Ständesteuer durch, in der festgelegt wurde, dass sie nicht nach unten abgewälzt werden durfte. Die Universität Ingolstadt wurde durch die Berufung der Jesuiten zum Hort der katholischen Reform gemacht.
Als erster Wittelsbacher zog er vom Alten Hof endgültig in die Neuveste, den Ursprungsbau der Münchner Residenz. Sein neues Domizil ließ er unter anderem 1528 von Albrecht Altdorfer mit dessen Gemälde Die Alexanderschlacht ausschmücken. Wilhelm förderte auch Barthel Beham und weitere Künstler. Mit seiner Gemäldesammlung begann die Geschichte der Alten Pinakothek. Schloss Dachau wurde ausgebaut und zur bevorzugten Sommerresidenz. Mit der Berufung von Ludwig Senfl nahm die Geschichte des bayerischen Staatsorchesters ihren Anfang.

Nachdem der kinderlose König Ludwig II. von Böhmen und Ungarn 1526 gefallen war, baten Gesandte des böhmischen Adels Wilhelms Bruder Herzog Ludwig X, sich um die böhmische Krone zu bewerben. Der war durchaus interessiert, unterlag aber bei der WWahl durch die Landstände dem Habsburger und späteren Kaiser Ferdinand. Wilhelm und Ludwig unterstützten daraufhin Ferdinands Gegenspieler Johann Zápolya in der Hoffnung, so den Einfluss der Habsburger zurückzudrängen. Erst 1534 einigten sich die Brüder mit den Habsburgern in Linz.
Wilhelm nahm aufseiten Karls V. 1546-47 am Schmalkaldischen Krieg teil, es gelang ihm jedoch nicht, die pfälzische Kurwürde an sich zu bringen. Ludwig X. starb 1547 ohne Rechtsnachfolger, sodass nach seinem Tode sein Bruder Wilhelm wieder die Alleinherrschaft über Bayern übernehmen konnte. Dies war das endgültige Ende der bayerischen Landesteilungen. Wilhelm starb drei Jahre später, alleiniger Nachfolger wurde 1550 sein Sohn Albrecht V. 
von Bayern (Wittelsbacher), Herzog Wilhelm IV. (I9492)
 
41264 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_IV._(Jülich)

Graf Wilhelm IV. von Jülich (* 1210; † 16. März 1278 in Aachen) war von 1225 bis zu seinem Tod Graf der Grafschaft Jülich. Sein Sarkophag befindet sich in der Kirche St. Johannes in Nideggen. Das erste Stadtsiegel Jülichs von um 1230 zeigte eine zinnenbewehrte Mauer mit zwei Türmen und einem Stadttor, in welchem der Löwenschild Wilhelms IV. stand.

Er ist nicht zu verwechseln mit Herzog Wilhelm IV. von Jülich († 1511).

Leben
Wilhelm wurde 1225, sechs Jahre nach dem Tod seines Vaters Wilhelm III. († 1219), Graf von Jülich. Im selben Jahr bestätigte er die im Jahre 1219 von seinem Vater gemachte Schenkung der Kirchen von Siersdorf und Nideggen an den Deutschen Orden. In den folgenden Jahren festigte und erweiterte er seinen Herrschaftsbereich.

1234 erhob er Jülich zur Stadt, ohne auf die Rechte der Erzbischöfe von Köln Rücksicht zu nehmen, mit denen sich die Grafschaft in dauerndem Streit befand. Dies verschärfte die Auseinandersetzungen, und 1239 zerstörte der Erzbischof die Stadt. Beim Ausbau seiner Herrschaft stieß Wilhelm dann um 1240 mit dem Erwerb von Teilen der Hochstadener Erbschaft, aus der ihm Besitz um Münstereifel zufiel, wiederum mit dem Erzbischof von Köln zusammen. Unter Erzbischof Konrad von Hochstaden brach der Streit offen aus. In dessen Verlauf nahm Wilhelm 1267 Erzbischof Engelbert II. († 1274) in der Schlacht bei Zülpich gefangen und ließ ihn dreieinhalb Jahre bis 1271 in seiner Burg Nideggen einkerkern, woraufhin Papst Clemens IV. nach vergeblichen Verhandlungen das Interdikt über Jülich aussprach. Zu weiteren Streitigkeiten kam es unter Erzbischof Siegfried von Westerburg.

Von 1265 bis 1269 ließ Wilhelm sich auf den Resten einer älteren Grenzfeste die nach ihm benannte Burg Wilhelmstein errichten.

Tod
Am 16. März 1278 war Wilhelm mit seinen Söhnen Roland und Wilhelm sowie Wirich I. von Frentz (andere Quellen: mit drei Söhnen) in der so genannten „Gertrudisnacht“ in Aachen, um für König Rudolf I. von Habsburg Steuern einzutreiben. Es kam zu einem Aufruhr, und Wilhelm wurde von Aachener Bürgern erschlagen. In dem am 20. September 1280 auf Schloss Schönau geschlossenen Sühnevertrag wurde die Stadt Aachen für diesen Mord zur Zahlung eines hohen Schadenersatzes an seine Witwe Richarda verpflichtet.

Bei einer Untersuchung im August 2019 wurde unter der Kirche St. Johannes Baptist in Nideggen ein Raum von 3,16 mal 3,43 Metern Tiefe deutlich, in dem „sogar zwei Sarkophage Platz hätten“. Die Vermutungen gehen dahin, dass der vor 742 Jahren in Aachen ermordete Graf Wilhelm IV. von Jülich hier bestattet sein könnte.[1]
 
von Jülich, Graf Wilhelm IV (I22728)
 
41265 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_IV._(Toulouse) (Aug 2023)

Wilhelm IV. (* um 1040; † 1094) war Graf von Toulouse und Markgraf der Provence von 1060 bis 1094. Er folgte seinem Vater Pons bei dessen Tod. Seine Mutter war Almodis de la Marche, die von Raimund Berengar I., Graf von Barcelona, entführt und geheiratet wurde, als Wilhelm noch ein Kind war. Er wurde mit Emma von Mortain verheiratet, Tochter des Grafen Robert von Mortain, des Halbbruders Wilhelm des Eroberers. Aus dieser Ehe ging als einziges überlebendes Kind die Tochter Philippa hervor.

Nach zwei Ehen und zwei Söhnen, die beide nicht überlebten, war er in der Situation, keinen männlichen Erben zu haben. Um seinen Besitz nicht einer Frau zu hinterlassen, verheiratete Wilhelm 1086 eine Tochter, die zwölfjährige Philippa an Sancho I., König von Aragón, die er mit einer so umfangreichen Mitgift ausstattete, dass er hoffen konnte, sie würde keine Ansprüche auf Toulouse erheben.

Zwei Jahre später, 1088, löste Wilhelm sein Nachfolgeproblem auf unkonventionelle Weise. Er kündigte an, ins Heilige Land zu ziehen und seinem Bruder Raimund von Saint-Gilles das Land zur Regentschaft anzuvertrauen, wobei er deutlich machte, dass er nicht wieder zurückkehren würde. Als er sechs Jahre später gestorben war, war sein Bruder in der Lage, die Macht endgültig zu übernehmen, während seine Tochter, deren Ehemann in Kämpfen mit den Mauren verstrickt war, nur noch protestieren konnte. 
von Toulouse (Raimundiner), Graf Wilhelm IV. (I41847)
 
41266 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_IX._(Aquitanien) (Okt 2017)

Wilhelm IX. (* 22. Oktober 1071; † 10. Februar 1126[1]), auch genannt der Junge (le Jeune), war Herzog von Aquitanien und Gascogne und als Wilhelm VII. Graf von Poitou. Er war der Sohn Wilhelms VIII. von Aquitanien aus dessen dritter Ehe mit Aldearte, der Tochter Roberts von Frankreich, des Herzogs der Bourgogne.
Seine okzitanischen Namen sind Guilhèm IX duc d'Aquitània e de Gasconha sowie Guilhèm VII comte de Peitieus.[2]

Politik
Wilhelm übernahm 1086 die Herrschaft seines Vaters, heiratete um 1089 Irmgard (Ermengarde) von Anjou, ließ sich von dieser jedoch 1092 scheiden. Seine zweite Ehe mit Philippa, der Eventualerbin der Grafschaft Toulouse, führte in langanhaltende Konflikte mit der Familie der Gattin. 1098 besetzte Wilhelm erstmals Toulouse, 1099 trat er seine Rechte gegen eine finanzielle Kompensation an einen Neffen der Gattin, Graf Bertrand von Saint-Gilles ab.
Das Geld floss vor allem in den Kreuzzug von 1101, an dem sich Wilhelm an der Seite von Welf IV. beteiligte und der ihn über Konstantinopel nach Heraklea führte, wo die eigenen Truppen im September 1101 von seldschukischen Streitkräften geschlagen wurden. Wilhelm konnte sich mit Begleitern über Antiochia nach Jerusalem durchschlagen und gelangte im Herbst 1102 nach Frankreich zurück.
1103 unterstützte Wilhelm Fulko IV., Graf von Anjou, genannt „der Zänker“ (le Rechin), in dessen Auseinandersetzungen mit seinem Sohn Gottfried Martell - eine Unternehmung, die zu seinen Ungunsten ausging, als die Kontrahenten sich einigten. Wilhelm musste mehrere Burgen in der Saintonge aufgeben, konnte jedoch 1107 deren Rückgabe durch die Gefangennahme Fulkos V. von Anjou erzwingen. Er unterstützte die Herren von Lusignan und Parthenay in deren mehrjähriger Fehde mit dem Herzog.
Als Bertrand von Saint-Gilles am 21. April 1112 im Heiligen Land starb, erneuerte Wilhelm seine Ansprüche auf Toulouse. 1113 nahm er die Stadt zum zweiten Mal ein - er konnte sich diesmal mit der Unterstützung Bernhard Attons IV. von Beziers, des Grafen von Centulle von Bigorre, Pons von Montpezat sowie der Bürger der Stadt bis 1123 halten; die Bürger selbst stürmten die Stadtburg Chateau-Narbonnais.

Gemeinsam mit Alfons I. „el Batallador“ von Aragón eroberte Wilhelm in Spanien Calatayud. Am 18. Juni 1120 schlugen Spanier und Franzosen bei Cutanda, nördlich von Daroca, die Mauren vernichtend. Das Bündnis mit Alfons I. hatte keinen Bestand. Wilhelm wechselte in den Auseinandersetzungen um Toulouse zwei Jahre später die Fronten - angewiesen auf die Unterstützung Graf Raimund Berengars III. von Barcelona gegen Alphonse Jourdain von Toulouse. Am 10. Februar 1127 (man findet dieses Datum auch mit dem Jahr 1126 verbunden) starb Wilhelm IX. bei der Belagerung der Burg Blaye, 56-jährig.

„Der erste Trobador“
Literaturgeschichtlichen Ruhm errang Wilhelm von Aquitanien als der „erste Trobador“ und der erste weltliche Lyriker des christlichen Europa, der in einer Volkssprache dichtete. Elf Lieder in der Langue d'oc, die heute als Okzitanisch bekannt ist, werden ihm zugeschrieben. Die mittelalterliche okzitanische Literatursprache ist in seinen Werken - bereits hochentwickelt - erstmals schriftlich belegt. Seine Lieder zeigen zwei Gesichter („trovatore bifronte“, P. Rajna): Neben höfisch gezüggelten, didaktischen Liedern der fin'amors (höfischen Liebe) stehen ausgesprochen sinnenfreudige bis derb obszöne, in denen der Herzog mit seiner Potenz prahlt. Zum Beispiel vergleicht er in Lied 3 seine beiden Geliebten Agnes und Arsène mit zwei Stuten: „Für meinen Sattel habe ich zwei Stuten ... Doch kann ich die eine nicht zusammen mit der anderen haben. Die Pferde wollen sich nicht leiden.“
Wilhelms berühmteste Verse sind das dunkle Rätselgedicht „Ich will einen Vers machen aus reinem Nichts“ (Lied 7, Farai un vers de dreyt nien), in dem er den poetischen Schaffensprozess thematisiert und zugleich paradox parodiert: „Ich werde eiin Lied über rein gar nichts machen ... es wird nicht von Liebe noch von Jugend handeln noch von etwas anderem, denn es wurde im Schlaf gedichtet (wörtl.: gefunden), auf einem Pferd.“ Dieses Lied vor allem, „dessen zahlreiche Interpretationen die ganze Bandbreite von Nonsens, Komik und Parodie bis zur existentiellen Ungewissheit, dem Nicht-Wissen, dem philosophischen Nichts, abtasten“ (D. Rieger)[5], begründet das Urteil, die okzitanische Trobadorlyrik trete bereits in höchster Vollkommenheit ins Leben. Man muss daher davon ausgehen, dass diese Kunstform an den Höfen des südfranzösischen Adels bereits länger geübt wurde, dass es aber eines mächtigen und selbstbewussten Feudalherrn wie Wilhelm bedurfte, um diese Dichtung „pergamentfähig“ zu machen. 
Aquitanien Aquitanien (von Poitou), Herzog Wilhelm VII. (IX.) (I7165)
 
41267 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Raimund_(Cerdanya) (Aug 2023)

Wilhelm I. Raymond (katalanisch: Guillem Ramon; okzitanisch: Guilhem Ramon) (* 1068; † 1095) war vom Jahr seiner Geburt bis zu seinem Tod Graf von Cerdanya und Berga, wobei er Berga ein Jahr früher an seinen Sohn Wilhelm-Jordan abtrat.[1]

Er war der Sohn von Raymond I. von Cerdanya, der kurze Zeit nach seiner Geburt starb. Er heiratete Sancha, die Tochter von Ramon Berenguer I., Graf von Barcelona, als sie beide noch sehr jung waren[2]. Wilhelm wurde der Vormund seines Neffen, des späteren Ramon Berenguer III. Er bemühte sich um die Wiederbesiedlung von Teilen seines Herrschaftsgebiets und verkündete den Bewohnern von Villafranca die Charta.

Im Jahr 1094 übertrug er Berga an seine Söhne, und der Älteste, Wilhelm, erbte Cerdanya, als er im Jahr darauf starb. 
von Cerdanya, Graf Wilhelm Raimund (I7246)
 
41268 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_V._(Aquitanien) (Okt 2017)

Wilhelm V., genannt der Große (Guillaume le Grand) (* 969; † 31. Januar 1030 in der Abtei Maillezais) aus der Familie der Ramnulfiden war seit 995 Herzog von Aquitanien und (als Wilhelm III.) Graf von Poitiers. Er war der Sohn von Wilhelm IV. (II.) und seiner Ehefrau Emma von Blois.
In Deutschland ist Wilhelm V. in erster Linie als Vater der Kaiserin und Regentin Agnes von Poitou bekannt.
Er war ein kultivierter und frommer Herrscher, befreundet mit Fulcher von Chartres, der aus dem wohlhabenden aquitanischen Hof ein intellektuelles Zentrum in Südfrankreich machte, aufgrund seines Mangels an militärischen Fähigkeiten aber auch eine Reihe von Rückschlägen hinnehmen musste. So bat er König Robert II. (regierte 996–1031) um Hilfe, um seinen Vasallen, den Grafen von La Marche in den Griff zu bekommen, der gemeinsame Feldzug endete jedoch mit einem Misserfolg. Von Fulko III., Graf von Anjou wurde er geschlagen, dem er daraufhin die Gegend um Loudun und Mirebeau überlassen musste. Die Wikinger fügten ihm 1006 eine weitere Niederlage zu. Schließlich verkleinerte er sein Gebiet um Confolens, Ruffec und Chabanais, um seinen Vasallen, den Grafen von Angoulême zu belohnen.
Als die Italiener 1024/1025 nach Frankreich kamen, um einen König für ihr Land zu suchen, und dabei mit dem König von Frankreich aneinandergerieten, als sie dessen Sohn Hugo ansprachen, wandten sie sich anschließend an Wilhelm, der auch nach Italien reiste, um den Vorschlag zu prüfen, dann aber wegen der unübersichtlichen politischen Lage in Italien für sich und seinen Sohn verzichtete.
Der Chronist Adémar de Chabannes schrieb einen Lobgesang auf Wilhelm, der dennoch eine der wichtigsten Quellen für seine Regierung ist. 
von Poitou (Ramnulfiden), Herzog Wilhelm V. der Grosse (I4571)
 
41269 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_VIII._(Aquitanien) (Okt 2017)

Wilhelm VIII. (getauft als Guido, genannt Guido-Gottfried, * um 1025; † 25. September 1086) aus der Familie der Ramnulfiden war Herzog von Gascogne (1052–1086), Herzog von Aquitanien und Graf von Poitou (1058–1086).
In der Gascogne folgte er Bernard II. Tumapaler, in Aquitanien und Poitou seinem Bruder Wilhelm VII. Guido war der jüngste Sohn des Herzogs Wilhelm V. und dessen dritter Frau Agnes von Burgund. Er war der Schwager des Kaisers Heinrich III., der seine Schwester Agnes von Poitou geheiratet hatte.
Er wurde Herzog von Gascogne während der Herrschaft seines Bruders Wilhelm VII. in Aquitanien. Die Gascogne war an die Ramnulfiden durch Wilhelms V. Ehe mit Prisca von Gascogne gekommen, einer Tochter des Herzogs Guillaume Sanche; Guido wurde Herzog, obwohl er kein Nachkommen Priscas war.
Wilhelm VIII. war einer der Anführer der Verbündeten, die 1064 Sancho I. Ramirez, König von Aragón, bei der Belagerung von Barbastro zu Hilfe kamen. Dies war der erste vom Papst organisierte Feldzug, hier Papst Alexander III., gegen eine muslimische Stadt – ein Vorgriff auf die späteren Kreuzzüge. Barbastro wurde erobert, die Einwohner wurden getötet, eine immense Beute wurde gemacht; allerdings ging die Stadt nach einigen Jahren wieder verloren. Die Ehen, die Wilhelms Töchter mit Herrschern der iberischen Halbinsel schlossen, deuten auf die Priorität, die Wilhelm der Politik südlich der Pyrenäen gab.
Wilhelm VIII. heiratete drei Mal und hatte mindestens fünf Kinder. Nachdem er von seiner ersten (keine Kinder) und seiner zweiten Frau (eine Tochter) geschieden worden war, heiratete er eine wesentlich jüngere, die mit ihm verwandt war. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor, und Wilhelm VIII. musste in den frühen 1070er Jahren nach Rom reisen, um den Papst dazu zu bringen, seine Kinder aus dieser dritten Ehe als legitim anzuerkennen. 
von Poitou (von Burgund, von Aquitanien) (Ramnulfiden), Wilhelm VIII. (Guido Gottfried) (I6722)
 
41270 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_VIII._(Montpellier) (Jul 2017)

Wilhelm VIII. (französische Schreibweise Guillem VIII.; * um 1172; † September 1203) war ein Herr von Montpellier. Er war ein Sohn von Wilhelm VII. und der Mathilde von Burgund, einer Tochter von Herzog Hugo II. von Burgund. Da sein Vater bereits 1173 starb, übernahm Wilhelms Onkel, Guy le Guerroyeur, für ihn die Vormundschaft.

Wilhelm war seiner Zeit ein Förderer der Trobadore, seinem Hof gehörte unter anderem Arnaut de Mareuil an. In Montpellier richtete er 1181 eine freie Schule für Medizin ein, aus der später die Universität Montpellier hervorging. Der Scholastiker Alanus ab Insulis widmete ihm eine gegen die Katharer gerichtete vierbändige Streitschrift (De fide contra hereticos).

Um das Jahr 1180 hielt sich die byzantinische Prinzessin Eudokia Komnena, eine Nichte Kaiser Manuels I., in Montpellier auf, nachdem sie von ihrem Verlobten, König Alfons II. von Aragón, verstoßen worden war. Da um die gleiche Zeit der Kaiser verstorben war, geriet Eudokia in ihrer Heimat in Vergessenheit. Dies nutzte Wilhelm seinerseits, um sich mit ihr zu verloben. Die Ehe verlief aber unglücklich, angeblich weil sich Wilhelm vom kaiserlichen Stolz seiner Frau ungerecht behandelt fühlte. Im Jahr 1187 verstieß er sie, um die katalanische Adlige Ines (Agnes) zu heiraten, diese Ehe aber wurde 1194 vom Papst als nicht legitim anerkannt. Da aber seine Söhne eben von der zweiten Frau stammten, erbat Wilhelm bei Papst Innozenz III. um ihre Legitimierung, die allerdings in der Dekretale Per Venerabilem verweigert wurde. 
von Montpellier, Wilhelm VIII. (Guilhems, Guillem) (I7615)
 
41271 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Aquitanien (Sep 2018)

Wilhelm von Aquitanien (auch Wilhelm von Gellone, Wilhelm der Heilige, Guillaume de Gellone, Guillaume au Court Nez, Wilhelm Kurznase, Guilhem u.a.; † wohl 28. Mai 812[1] in Gellone, heute Saint-Guilhem-le-Désert bei Montpellier in Frankreich) aus dem nach ihm benannten Hause der Wilhelmiden war von 790 bis zum Jahr 806, als er sich in ein Kloster zurückzog, Graf von Toulouse. Sein Nachfolger in Toulouse wurde Beggo I., dem 811 dann die Grafschaft Paris anvertraut wurde.

Leben
Wilhelm war Sohn des Grafen Theodorich von Autun und dessen Frau Aldana, die vielleicht eine Tochter des fränkischen Hausmeiers Karl Martell war (was aber umstritten ist), womit er ein Cousin von Kaiser Karl dem Großen gewesen wäre.
Karl der Große ernannte Wilhelm 789/90 als Nachfolger des abgesetzten Grafen Chorso zum Grafen von Toulouse. In seiner Funktion als militärischer Befehlshaber führte er wohl den Titel eines dux, wenngleich sich dies nicht explizit in den Quelleen nachweisen lässt.[2] Eventuell war er für die Rückeroberung der Stadt Nimes verantwortlich, doch musste er 793 bei der Schlacht am Fluss Aude gegen ein größeres arabisches Heer eine Niederlage hinnehmen. In den Quellen wird jedoch immer wieder der Mut des Grafen betont, so auch bei den folgenden Auseinandersetzungen mit den Arabern. 801 eroberte er gemeinsam mit Ludwig dem Frommen die Stadt Barcelona,[3] übte danach für kurze Zeit die Herrschaft in Katalonien aus. Die „Vita Hludowici imperatoris“ Thegans berichtet zudem, dass ein Wilhelm im Jahr 801 bei Córdoba kämpfte, doch ist hier die Zuordnung zum Grafen von Toulouse unsicher.[4]
Wilhelm wurde ein besonders enger Vertrauter des späteren Kaisers Ludwig während dessen Herrschaftszeit in Aquitanien. In der Forschung wird teils angenommen, dass Karl der Große den jungen Grafen gezielt in eine Vertrauensposition gesteuert hatte, um so auch Einfluss auf seinen Sohn auszuüben.[5]
Im Dezember 804[6] gründete Wilhelm die Abtei Gellone, die er mit Mönchen aus dem nahegelegenen Aniane besiedelte. Am 29. Juni 806 (so zumindest die Angabe in einer Heiligenvita) trat er selbst in das Kloster ein, jedoch nicht in führender Stellung, sondern blieb bis zu seinem Tod Einsiedler. Das Kloster trug anfangs den Namen St. Crucis nach einer Kreuzreliquie, die Karl der Große Wilhelm anlässlich seines Eintritts ins Kloster schenkte.

Nachleben
Wilhelm starb in Gellone und wurde hier auch bestattet. Sein Grab wurde zum Wallfahrtsort und Saint-Guilhem-le-Désert ist eine der Stationen auf der Via Tolosana, dem südlichsten der vier Jakobswege in Frankreich. Im Jahr 1066 wurde Wilhelm heiliggesprochen (er gilt als Schutzheiliger der Waffenschmiede), das Kloster wurde ab dem 12. Jahrhundert nach ihm Saint-Guilhem-le-Désert genannt. 1139 wurden die Reliquien Wilhelms transferiert, 1793, also während der Französischen Revolution zerstreut; die Überreste dieser Reliquien befinden sich heute in der Basilika St-Sernin de Toulouse.
Die Besiedlung Gellones durch Mönche aus Aniane führte im 11. Jahrhundert zum Streit zwischen den beiden Klöstern um die Frage, ob Gellone selbständig sei oder Aniane unterstehe. Der Streit wurde um 1092 durch Rom zugunsten Gellones entschieden, allerdings wurde der Urteilsspruch in Aniane wohl nicht akzeptiert.
In dem Chanson de Guillaume, einem der großen Epen der Altfranzösischen Epik, wird der Held Guillaume d'Orange (oder Guillaume de courbe nez) verherrlicht, der auf Wilhelm von Aquitanien zurückgeht. Dieser Stoff wurde ca. 1210/1220 von Wolfram von Eschenbach in seinem „Willehalm“ ins Deutsche übertragen.
Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wilhelms Eltern sind aus mehreren Quellen bekannt. Über seine Geschwister und Kinder wird hingegen in den Urkunden Auskunft gegeben, die sich mit der Gründung der Abtei Gellone befassen. Diese Urkunden existieren in zwei Ausführungen, sind zum 14. bzw. 15. Dezember 804 datiert, stammen aber tatsächlich aus dem 11. Jahrhundert und haben den Streit zwischen den Klöstern Gellone und Aniane zum Hintergrund; die Dokumente gehen wohl auf die (verlorene) Originalurkunde zurück, sind jedoch anscheinend so verfälscht, dass der ursprüngliche Inhalt kaum mehr feststellbar ist.
Nach diesen Urkunden waren seine Brüder Theudonius, Graf von Autun, Theodoricus und Adalhelm. Seine Schwestern hießen Albana und Bertana. Seine Ehefrauen waren Kunigunde und Guitburge oder Witburg und Kunigunde, so dass die Reihenfolge der Ehen hier nicht mehr feststellbar ist. Als seine Kinder werden nur Bernhard, Witcher, Gaucelm und Helinbruch angegeben. 
von Aquitanien (von Toulouse), Graf Wilhelm (I9209)
 
41272 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Montferrat_(Jaffa_und_Askalon) (Apr 2018)

Wilhelm Langschwert von Montferrat (ital: Guglielmo Lungaspada, lat: Willelmus Longaspatha; * zwischen 1135 und 1145; † 1177), war ein Graf von Jaffa und Askalon im Königreich Jerusalem.

Er war der älteste Sohn von Wilhelm V. († 1191), Markgraf von Montferrat aus dem Hause der Aleramiden und der Judith von Österreich aus dem Hause der Babenberger somit Urenkel des Kaisers Heinrich IV. Er war der ältere Bruder von Konrad und Bonifatius und Rainer.
Die Ordnungszahl „VII.“ wurde ihm nicht zugeordnet, weil er der siebte Markgraf von Montferrat namens Wilhelm gewesen wäre, sondern weil er der siebte Träger des Namens Wilhelm im Haus der Aleramiden ist. Wilhelm Longaspatha starb bereits vor seinem Vater. Er wird als Sohn von Wilhelm V. vereinzelt auch als Wilhelm VI. gezählt. Sein Vater Wilhelm V. wird als sechster Wilhelm vom Haus der Aleramiden auch als Wilhelm VI. gezählt.

1176 wurde er, vermutlich auf Vorschlag König Ludwigs VII. von Frankreich, von König Balduin IV. von Jerusalem und dessen Regenten Graf Raimund III. von Tripolis als Ehemann für Balduins älteste Schwester Sibylle ausgewählt. Balduin IV. war kinderlos und litt an Lepra, weshalb absehbar war, dass Sibylle und aus ihrem Recht auch ihr Ehemann den Thron des Königreichs Jerusalem erben würden. Im Oktober 1176 erreichte er Sidon und heiratete Sibylle.[1] Aufgrund seiner Hochzeit wurde Wilhellm mit der traditionell dem Kronprinzen zustehenden Grafschaft Jaffa und Askalon belehnt.[1] Zur Thronbesteigung durch Wilhelm kam es nicht, da er bereits kurz nach der Hochzeit, spätestens 1177, an Malaria starb. Allerdings war Sibylle zu diesem Zeitpunkt mit Wilhelms Sohn, dem späteren König Balduin V. schwanger.
Seine Witwe heiratete 1180 den westfranzösischen Adligen Guido von Lusignan, der wie er mit Jaffa und Askalon belehnt wurde und schließlich 1186, zum König von Jerusalem aufstieg. 
von Montferrat (Aleramiden), Graf Wilhelm (I9188)
 
41273 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_Brewer (Jul 2022)

William Brewer (auch Briwerre oder de Briwerre) (* um 1145; † 24. November 1226) war ein englischer Adliger, Beamter und Richter. Er gilt als Musterbeispiel eines Beamten, der treu den vier angevinischen Königen Heinrich II., Richard Löwenherz, Johann Ohneland und Heinrich III. diente. Aus relativ niedrigen Verhältnissen stieg er durch seine Fähigkeiten, harte Arbeit und die skrupellose Ausnutzung der königlichen Gunst zu einem der engsten Ratgeber der Könige und zu einem mächtigen Baron auf.[1]

Herkunft
William Brewer war ein Sohn von Henry Brewer, der in Bere in Hampshire das Erbamt eines königlichen Försters ausübte. Vermutlich stammte die Familie Brewer aus Hampshire, da bereits Williams Großvater, der ebenfalls William Brewer hieß, Grundbesitz bei Winchester besaß. Er gründete dazu das Nonnenkloster von Polsloe Priory in Devon. Über Williams Ausbildung ist nichts bekannt, doch offenbar lernte er Grundlagen der Arithmetik.[2]

Aufstieg und Dienst als königlicher Beamter
Dienst als lokaler Beamter unter Heinrich II.
Als Nachfolger seines Vaters wurde Brewer Förster von Bere. 1175 bezeugte er in Marlborough erstmals eine königliche Urkunde. Seine Verbindung zum Königshof ist unbekannt, doch schon 1179 wurde er ein wichtiger Beamter von Heinrich II., als er Sheriff von Devon wurde. Dieses Amt behielt er bis zum Tod des Königs 1189. 1185 übergab ihm der König die Verwaltung der Baronie von Brampton, nachdem deren Baron Fulk Paynel († 1208) aus England geflüchtet war. Brewer gelang es später, seine Tochter Alice mit Fulk Paynels Sohn und Erben William Paynel zu verheiraten. Um 1185 wurde Brewer dazu Aufseher der Zinnbergwerke in Cornwall. Dazu diente er als Steuererheber in Cornwall und diente als Richter bei einer von Hugh Bardolf geleiteten Gerichtsreise durch Südwestengland.

Mitglied der Regierung unter Richard I.
Unter Richard I. stieg Brewer vom lokalen Beamten zum Beamten am Königshof auf, was er wohl vor allem den Empfehlungen von mit ihm bekannten Beamten verdankte. Bevor Richard I. im September 1189 zum Kreuzzug aufbrach, ernannte er Brewer zu einem von vier oder fünf Männern, die als Vertreter der beiden Justiciare, die während der Abwesenheit des Königs als Regenten dienen sollten. Anschließend begleitete er den König bei dessen Reise durch Frankreich mindestens bis Chinon. Vor Januar 1190 war er zurück in England. In diesem Jahr wurde er Sheriff von Oxfordshire und Berkshire. Nachdem der König im Februar von Sizilien aus den Justiciar William de Longchamp abgesetzt hatte, gehörte Brewer zu den wichtigsten Mitgliedern der Regierung.[3] Ab November 1191 diente er auch gelegentlich als Richter am Common Bench in Westminster. 1192 diente er als Richter während einer von Godfrey de Lucy geleiteten Gerichtsreise. Vor allem war Brewer aber im Schatzamt tätig, weshalb er am 29. Juni 1193 in Worms war, wo die Höhe des Lösegelds für den gefangenen König ausgehandelt wurde. Als Baron of the Exchequer diente Brewer unter dem neuen Justiciar Hubert Walter. Nach seiner Rückkehr nach England entließ Richard I. eine Reihe von Sheriffs, darunter auch Brewer. Dieser wurde aber wenig später zum Sheriff von Nottingham und von Derbyshire ernannt. Dazu gehörte er zum Gefolge des Königs, bis dieser Ende April 1194 England verließ und zu seinen französischen Besitzungen aufbrach. In den nächsten Jahren diente er weiter im Schatzamt, dazu war er vor allem während Gerichtsreisen als Richter tätig.

Vertrauter von Johann Ohneland
Zu Beginn der Herrschaft von Johann Ohneland 1199 war Brewer nach dem Justiciar Geoffrey fitz Peter und dem Kanzler Hubert Walter der wohl wichtigste Beamte der Regierung.[4] Während des Kriegs gegen Frankreich in der Normandie gehörte Brewer zum Gefolge des Königs und organisierte vermutlich den Nachschub. Nachdem Verlust der Normandie 1204 gehörte Brewer weiter zum Gefolge. Er bezeugte zahlreiche Urkunden und verhandelte vermutlich mit den Einwohnern zahlreicher Siedlungen, die vom König zu Boroughs erhoben wurden. Dazu diente er gelegentlich als Richter am Hofgericht, doch während der Herrschaft von Johann Ohneland nahm er nicht mehr an Gerichtsreisen teil.[5] Zwischen 1200 und 1209 hatte er das Amt des Sheriffs von elf Grafschaften inne, dabei diente er zeitweise als Sheriff von sechs Grafschaften gleichzeitig. Brewer verwaltete die Grafschaften offenbar effektiv und trieb hohe Gebühren zugunsten des Schatzamts ein. 1208 zahlte die Grafschaft Cornwall 700 Mark an den König für das Recht, selbst ihren Sheriff wählen zu können, und im Mai 1209 versprach der König nach einer Zahlung von 1200 Mark den Vertretern von Dorset und Somerset, dass Brewer nicht erneut zum Sheriff ernannt würde. Weihnachten 1209 wurde Brewer dann als Sheriff von allen sechs Grafschaften, die er verwaltete, abgelöst. Die Ursache hierfür ist unklar, doch er war nicht in Ungnade gefallen, da er wenig später mit anderen wichtigen Aufgaben betraut wurde. Nur von 1215 bis 1216 diente Brewer später noch einmal als Sheriff von Hampshire.[6]

Seit 1207 befand sich Johann Ohneland in einem erbitterten Streit mit Stephen Langton, dem neuen Erzbischof von Canterbury. Im Verlauf dieses Streits ließ der Papst 1208 das Interdikt über England verhängen. 1209 verhandelte Brewer in Dover erfolglos mit den päpstlichen Gesandten über eine Aufhebung des Interdikts. Das Vertrauen, dass der König in Brewer setzte, zeigte sich, als Brewer nach der Aufhebung des Interdikts 1214 beauftragt wurde, acht Bischofswahlen zu überwachen.[7] Spätestens seit 1211 gehörte Brewer zu den engsten Ratgebern des Justiciars Peter fitz Geoffrey in Finanzfragen. Während der Rebellion der Barone gegen den König, die im Sommer 1215 zur Anerkennung der Magna Carta führte, stand Brewer fest auf der Seite des Königs. Während des folgenden Kriegs der Barone gegen den König gehörte Brewer zu den Kommandanten der königlichen Truppen.

Hochrangiges Mitglied der Regierung unter Heinrich III.
Nach dem Tod von Johann Ohneland im Oktober 1216 unterstützte Brewer die Thronfolge von dessen Sohn Heinrich III. Er war bei der Krönung Ende Oktober in Gloucester anwesend. Er diente weiter als Baron of the Exchequer, dabei ist es ihm zu verdanken, dass nach dem Ende des Kriegs der Barone 1217 die zerrütteten königlichen Finanzen wieder saniert wurden. Brewer gehörte nun zu den führenden Ratgebern des Regenten William Marshal, 1. Earl of Pembroke. Nach dem Rücktritt des greisen Marshals am 9. April 1219 unterstützte er weiter die drei führenden Minister Hubert de Burgh, Peter des Roches und den päpstlichen Legaten Pandulf. Als es zwischen diesen Ministern vermehrt zu Spannungen kam, unterstützte Brewer den Justiciar Hubert de Burgh. De Burgh versuchte entschlossen, die königliche Autorität zu stärken und königliche Burgen wieder unter die Kontrolle der Regierung zu bringen. Als daraufhin im Frühjahr 1221 der Count of Aumale rebellierte, stellte Brewer ein Aufgebot auf. Wenig später gehörte er zu den Vertretern der Regierung, denen Peter de Maulay Corfe Castle übergeben musste.

Machtzuwachs und Bereicherung
Brewer galt zu seiner Zeit als führender Finanzexperte Englands, der sich aber auch selbst enorm bereicherte.[8] Hatte er noch zu Zeiten von Heinrich II. Landbesitz mit dem Geld, das er durch seine Ämter erhalten hatte, gekauft, so erhielt er später Landbesitz vor allem als Belohnung. Dabei war ein Teil dieser Geschenke erblicher Landbesitz, während anderer Besitz ihm nur lebenslang verliehen wurde. Vor allem König Johann belohnte seinen wichtigen Beamten reichlich, und auch Rückschläge wie 1209, als Brewer die meisten seiner Sheriffämter niederlegen musste, führten nicht zum Ende seiner Karriere. 1203 erhielt Brewer Güter in Cornwall, 1204 weitere Güter in Derbyshire und Buckinghamshire. Dazu verlieh der König zahlreichen Orten in seinem Besitz Marktrechte oder den Status eines Boroughs, weiterhin wurden ihm noch Vormundschaften von minderjährigen Erben und die Verwaltung von königlichen Burgen übertragen. Bei seinem Tod soll Brewer Grundbesitz mit etwa 60 Knight’s fees besessen haben.[9] Der Schwerpunkt seiner Güter lag in Südwestengland mit dem Zentrum in Bridgwater in Somerset. Dies erhielt er 1199 von Fulk Paynel geschenkt, nachdem er sich erfolgreich für dessen Begnadigung durch den König eingesetzt hatte. Auch zahlreiche weitere Barone bestachen ihn mit Geld und Geschenken, wenn er sich zu ihren Gunsten beim König einsetzte. William Ferrers schenkte ihm das Gut von Blisworth in Northamptonshire und Henry de la Pomeroy, Lord of Berry Pomeroy übergab ihm das Gut von Bradworthy in Devon, damit Brewer ihm gewogen war. König Johann erlaubte Brewer, in Bridgwater eine Burg zu errichten, und auch sein Gut in Ashley in Devon[10] und ein weiteres Gut in Hampshire durfte Brewer je ein weiteres Gut befestigen.

Brewer versuchte, aus diesen Gütern seine eigene Baronie zu bilden. Von den Gegnern des Königs als dessen schlechter Ratgeber geschmäht, setzte er seine Interessen skrupellos durch. Auch um seine Kinder angemessen zu versorgen, nutzte er seine Macht schamlos aus.[11] Er überging die Erbrechte von Minderjährigen, schüchterte seine Gegner ein oder erpresste sie. Als Günstling des Königs, der Brewers Taten tolerierte, war er entsprechend ein Gegner der Adelsopposition und der Magna Carta. Noch im Januar 1223 versuchte er eine erneute Bestätigung der Magna Carta durch Heinrich III. zu verhindern, indem er ausführte, dass die Akzeptanz der Magna Carta König Johann gewaltsam abgerungen worden sei.[12]

Religiöse Stiftungen
Aufgrund seines Reichtums konnte Brewer der Kirche großzügige Stiftungen machen. Dabei übertraf er seine adligen Nachbarn im Umfang seiner Schenkungen meist bei weitem. Zu seinen Stiftungen gehörten drei Ordensniederlassungen: 1196 gründete er die Prämonstratenserniederlassung von Torre in Devon, 1201 stiftete er eine Augustinerniederlassung in Mottisfont in Hampshire und 1201 die Zisterzienserabtei Dunkeswell in Devon. Bei seinem Hauptsitz Bridgwater in Somerset gründete er ein Hospital. Daneben machte er für zahlreiche Kirchen und Klöster Schenkungen. Die stattliche Summe von 4000 Mark stiftete er den Tempelrittern in Akkon mit der Auflage, damit den geplanten Kreuzzug seines Neffen Bischof William Brewer zu unterstützen. Er wurde zusammen mit seiner Frau vor dem Altar der Klosterkirche in der von ihm gestifteten Dunkeswell Abbey in der Ordenstracht der Zisterzienser beigesetzt.
 
Brewer, William (I29887)
 
41274 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_Carey_(Höfling)

Sir William Carey of Aldenham (* um 1500; † 22. Juni 1528) war ein englischer Höfling und Protegé Heinrichs VIII. Er diente dem König als Gentleman of the Privy chamber und als Esquire of the body. Seine Frau, Lady Mary Boleyn, ist bekannt als Mätresse Heinrichs VIII. und als Schwester dessen zweiter Frau Anne Boleyn.

Leben
William Carey war der zweite Sohn von Sir Thomas Carey (1455–1500), Gutsherr von Chilton Foliat in Wiltshire, und dessen Frau Margaret Spencer, der Tochter von Sir Robert Spencer, Gutsherr von Spencercombe in Devon, und Lady Eleanor Beaufort.[1] Die Familie Carey stammte ursprünglich aus Devon, wo sie die Anwesen Cockington und Clovelly besessen hatte. Lady Eleanor war die Tochter von Edmund Beaufort, 1. Duke of Somerset, dessen Bruder John Beaufort, 1. Duke of Somerset, der Vater von Margaret Beaufort, Countess of Richmond and Derby, Großmutter Heinrichs VIII., war; demzufolge waren William und Heinrich VIII. Cousins dritten Grades. Williams Tante mütterlicherseits war Catherine Spencer, Countess of Northumberland, durch sie war er Cousin ersten Grades von Henry Percy, 6. Earl of Northumberland, dem ehemaligen Verehrer von Williams Schwägerin Anne Boleyn.

Am 4. Februar 1520[2] heiratete er Lady Mary Boleyn, die ältere Tochter von Thomas Boleyn, 1. Earl of Wiltshire, und dessen Frau Lady Elizabeth Howard. Er war Gutsherr von Aldenham in Hertfordshire und bewohnte das dortige Anwesen.

Kurz nach der Hochzeit wurde Mary die Geliebte König Heinrichs VIII. Die Familie Boleyn erhielt Ländereien und auch Carey profitierte von der Untreue seiner Frau, da ihm vom König während des Verlaufs der Affäre Güter und Anwesen geschenkt wurden.[3] Carey war zudem ein bedeutender Kunstsammler und führte den berühmten niederländischen Maler Lucas Horenbout Mitte der 1520er Jahre in England ein. Ein möglicher Grund, warum der athletische Heinrich VIII. William Carey begünstigte, war, dass dieser Gefallen an Aktivitäten wie Reiten, Jagd und Turnierkämpfen fand. Carey tat sich im Tjost beim Camp du Drap d'Or 1520 hervor. 1523 nahm William Carey am Feldzug nach Schottland teil und wurde dabei vom Thomas Howard, 2. Duke of Norfolk zum Knight Bachelor geschlagen.[4]

Anne Boleyn, Marys Schwester, fiel Heinrich ein Jahr nach dem Ende seiner Affäre mit Mary auf. Er machte ihr 1527 einen Heiratsantrag. William Carey erlebte den Erfolg seiner Schwägerin nicht mehr, da er 1528 am Englischen Schweiß starb. Bei seinem Tod war er stark verschuldet, sodass seine Witwe gezwungen war, ihren Schmuck zu verpfänden, bevor ihre Schwester Anne eine Pension für sie arrangierte. Mary Boleyn heiratete 1534 in zweiter Ehe William Stafford. 
Carey, William (I8899)
 
41275 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Beauchamp,_9._Earl_of_Warwick

William de Beauchamp, 9. Earl of Warwick (auch William IV de Beauchamp) (* um 1238; † 5. oder 9. Juni 1298) war ein englischer Magnat.

Herkunft
William entstammte der ursprünglich anglonormannischen Familie Beauchamp. Er war das älteste von acht Kindern von William (III) de Beauchamp und von dessen Frau Isabel Mauduit. Sein Vater war Lord of Elmley in Worcestershire, seine Mutter war eine Schwester von William Mauduit, der 1263 den Titel Earl of Warwick erbte.

Jugend und Heirat
Williams Vater hatte mit Peter de Montfort ein Abkommen geschlossen, nach dem sie ihre ältesten Töchter und Söhne miteinander verheiraten würden. König Heinrich III. hatte im August 1248 zugesagt, dieses Abkommen anzuerkennen und nicht in die Heiraten einzugreifen. Dennoch fanden die geplanten Heiraten nicht statt, vermutlich, weil Peter de Montfort während der Rebellion der Barone ab 1258 ein entschiedener Gegner des Königs war. Williams Vater dagegen blieb ein Unterstützer des Königs, und vermutlich unterstützte auch der junge William den König. Angeblich nahm er 1265 an der Schlacht von Evesham teil, die zum entscheidenden Sieg der königlichen Partei im Zweiten Krieg der Barone wurde. Zwischen Ende 1261 und vor Januar 1268 hatte er Matilda († 1301), die Witwe des Barons Gerard de Furnival aus Yorkshire und Tochter von John fitz Geoffrey und von Isabel Bigod geheiratet. Da seine Braut zwei verheiratete Brüder hatte, konnte William zunächst wenig Hoffnung haben, durch sie ein reiches Erbe anzutreten. Tatsächlich starben jedoch ihre Brüder kinderlos, so dass Matilda schließlich 1297 ein Viertel der Besitzungen ihres Vaters erbte. Zu Lebzeiten seines Vaters blieb William jedoch ein kleiner Ritter, dem von seinem Vater nur Grundbesitz in Sheriffs Lench in Worcestershire überlassen hatte, durch den er gerade £ 9 Jahreseinkünfte bezog. Später erhielt er von seinem Vater im Tausch gegen Sheriffs Lench das Gut von Letcombe Basset in Berkshire. Vor 1265 erwarb er dazu, teils von einem verschuldeten Vasallen, Güter in Beoley und Yardley.

Erbe des Earldoms of Warwick
Da seine Mutter bereits gestorben war, erbte Beauchamp nach dem Tod seines Onkels William Mauduit, 8. Earl of Warwick Anfang 1268 den Titel Earl of Warwick sowie die dazugehörenden Besitzungen, darunter umfangreiche Ländereien in Warwickshire. Am 9. Februar 1268 huldigte er dem König. Um diese Zeit, zwischen dem 7. Januar und dem 21. April 1268, starb auch sein Vater, so dass er auch dessen Güter, vor allem in Worcestershire erbte. Für diese Güter huldigte er dem König am 27. April 1269. Dazu erbte er von seinem Onkel das Erbamt des Chamberlain of the Exchequer, von seinem Vater das Erbamt des Sheriffs von Worcestershire sowie das Erbamt des Haushofmeisters anlässlich der Königskrönungen.

Durch diese Erbschaften war Beauchamp rasch vom armen Ritter zum mächtigen Magnaten aufgestiegen, dessen Besitzungen sich in den westlichen Midlands konzentrierten.[1] Wohl wegen seiner Unterstützung des Königs im Krieg der Barone stand er dazu hoch in dessen Gunst. Heinrich III. gestattete ihm, die Schulden seines Vaters gegenüber der Krone weiterhin in geringen Jahresraten von £ 10 zu begleichen. Obwohl ihm zudem mehrfach Teile der Schulden erlassen wurden, blieb er auch deshalb bis zu seinem Tod bei der Krone verschuldet. Andererseits wurde sein Erbe erheblich geschmälert, da Ela Longespée, die Witwe von Thomas de Beaumont, 6. Earl of Warwick, bis zu ihrem Tod 1298 Anspruch auf ein Drittel der Güter ihres Mannes als Wittum hatte, und auch Angaret, die zweite Frau und Witwe seines Großvaters väterlicherseits, hatte noch Anspruch auf ein Wittum und starb erst um 1280. Dazu musste er 1268 Alice, der Witwe seines Onkels, ein Wittum zugestehen. Durch Verhandlungen mit Ela Longespée konnte er erreichen, dass sie bereits vor ihrem Tod Ländereien an ihn zurückgab, dennoch befand sich Beauchamp bis zu seinem Tod in Geldnöten.

Im Dienst des Königs
In den nächsten Jahren war Warwick vor allem in Wales bzw. in den Welsh Marches häufig im Dienst der Krone tätig. Am 16. Oktober 1270 wurde er Mitglied einer Kommission, die die Übergriffe des Earls of Gloucester untersuchen sollte, die dieser gegen Fürst Llywelyn von Wales begangen haben sollte. Am 14. April 1274 ermächtigte ihn der König, Übergriffe von Fürst Llywelyn zu untersuchen, und am 24. April 1274 sollte er einen Waffenstillstand zwischen Fürst Llywelyn und Humphrey VI. de Bohun vermitteln. Am 12. November 1276 gehörte er der Ratsversammlung an, während der Fürst Llywelyn als aufsässigen Rebellen der Krieg erklärt wurde. Auch an dem Parlament zu Michaelis 1278, während dessen der schottische König Alexander III. dem englischen König Eduard I. huldigte, nahm Warwick teil.

Dazu diente Warwick dem König als Militär, wobei es meistens unter seiner Ehre war, vom König Sold zu erhalten. Nur zur Besoldung der von ihm zusätzlich aufgebotenen Truppen nahm er Gelder entgegen.[2] Warwick diente dem König sowohl in den Kriegen zur Eroberung von Wales wie auch zu Beginn des Schottischen Unabhängigkeitskrieges. Im November 1276 wurde er zur Vorbereitung des ersten Feldzugs nach Wales Kommandant von Chester und Lancashire. In dieser Funktion sollte er die Welsh Marches vor Angriffen aus Wales beschützen und den Vormarsch des königlichen Heeres vorbereiten, das sich bis zum 1. Juli 1277 bei Worcester sammelte. Auch am Feldzug von 1282 bis 1283 zur Eroberung von Wales nahm er wahrscheinlich teil. Während der Rebellion des walisischen Lords Rhys ap Maredudd war er einer der Kommandanten des englischen Heeres, das nach heftiger Belagerung im September 1287 Dryslwyn Castle eroberte. Als es 1294 zu einem neuen walisischen Aufstand kam, war Warwick Kommandant eines der drei englischen Heere, die den Aufstand niederschlugen. Er sammelte seine Truppen in Montgomery, von wo er nach Oswestry zog. Seine Kundschafter entdeckten das Heer des Rebellen Madog ap Llywelyn, den er vermutlich am 5. März 1295 in der Schlacht von Maes Madog überraschen und entscheidend schlagen konnte. Im Sommer 1295 war Warwick an der weiteren Niederschlagung des Aufstands in Südwales beteiligt. Im Juni ergab sich ihm der Rebellenführer Morgan ap Maredudd, den Warwick zum König bringen ließ. Im Krieg mit Schottland war er einer der Kommandeure, die unter dem Oberkommando des Earls of Surrey die Schotten am 27. April 1296 in der Schlacht bei Dunbar besiegten.

In der Krise von 1297 gehörte Warwick zunächst der Adelsopposition an, die angesichts des Krieges mit Schottland und dem zeitgleichen Konflikt mit Frankreich rebellierten. Eduard I. hatte für 7. Juli 1297 etwa 130 Magnaten zur Musterung nach London einberufen. Bevor sie nach London aufbrachen, trafen sich zahlreiche Magnaten, unter ihnen die Earls of Norfolk, Hereford und Warwick, in Montgomery. Dabei sprachen sie sich gegen den geplanten Feldzug nach Flandern aus, da sie bereits häufig in Wales und in Schottland gekämpft hatten und zudem durch die hohen Steuern, die zur Finanzierung der Kriege erhoben worden waren, belastet waren. Während Norfolk und Hereford und andere an ihrer Opposition festhielten, wurde Warwick anschließend angeblich vom König bestochen, so dass er am 14. Juli dem Thronfolger Eduard von Caernarfon die Treue schwor. Der Wechsel von Warwick auf die Seite des Königs führte mit zum Zerfall der Adelsopposition. In Stratford kam es zu einer Vermittlung zwischen dem König und den verbliebenen oppositionellen Magnaten. Die Opposition legte ihre Beschwerden in den Remonstrances schriftlich nieder, worauf der König, bestärkt von Warwick, den oppositionellen Magnaten entgegenkam.

In der Folge nahm Warwick, vielleicht wegen Krankheit, nicht am Feldzug des Königs nach Flandern teil. Stattdessen gehörte er dem Rat an, der während der Abwesenheit des Königs den Thronfolger als Regenten unterstützen sollte. Er nahm jedoch an dem dreimonatigen Winterfeldzug von 1297 bis 1298 nach Schottland teil. Für diesen Feldzug hatte der König sechs Earls mit zusammen 500 Reitern aufgeboten, wofür die Magnaten vom König fast £ 7700 erhielten. Warwick stellte mit nur 30 Reitern das kleinste Kontingent. Für Pfingsten, 30. März 1298, berief ihn der König zu einer Ratsversammlung nach York.

Wirken als Earl of Warwick
Als Earl of Warwick führte Warwick einen Streit mit Bischof Godfrey Giffard von Worcester, vor allem über die Zugehörigkeit von Oswaldslow in Worcestershire. Auch mit dem Kathedralpriorat von Worcester, wo seine Familie das Kirchenpatronat hatte, hatte Warwick mehrere Streitigkeiten. Im Gegensatz dazu war Warwick ein Förderer der Bettelorden, unter anderen stiftete er Besitzungen zugunsten der Augustiner-Eremiten in Thelsford.

Warwick zeigte außergewöhnliches Interesse an Pferden. Während des Feldzugs von 1297 bis 1298 nach Schottland führte er sechs wertvolle Pferde für sich mit, von denen das teuerste 100 Mark wert war. Anfang Juni 1298 erkrankte Warwick in Elmley schwer. Er setzte sein Testament auf, nach dem er nicht wie sein Vater in der Kathedrale von Worcester, sondern in der Franziskanerkirche begraben werden wollte. Er hinterließ auch keine Stiftungen zugunsten der Kathedrale. Für seine Beerdigung wünschte er, dass zwei seiner Pferde seine Waffen und seine Rüstung mitführen sollten. Seiner Frau vererbte er neben dem beweglichen Besitz auch die Pferde, die auf einem Gut in Sheffield lebten. 
de Beauchamp (Elmley), William V. 9. Earl of Warwick (I29854)
 
41276 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Bohun,_1._Earl_of_Northampton (Sep 2021)

William de Bohun, 1. Earl of Northampton, KG (* um 1312; † 16. September 1360) war ein englischer Magnat, Militär und Diplomat. Er entstammte der anglonormannischen Familie Bohun und war der fünfte Sohn von Humphrey de Bohun, 4. Earl of Hereford und von Elizabeth, der jüngsten Tochter von König Eduard I.

Aufstieg als Militär
Als jüngerer Sohn war William de Bohun zunächst ein relativ armer Ritter. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Edward († 1334) war er ein enger Freund seines Cousins, des jungen König Eduards III., den er bei seinem Staatsstreich gegen Roger Morttimer 1330 in Nottingham Castle unterstützte. Er heiratete nach November 1335 Elizabeth, die Witwe von Edmund Mortimer, 1. Baron Mortimer und Tochter von Bartholomew de Badlesmere, 1. Baron Badlesmere und von Margaret de Clare. Die Ehe sollte didie Feindschaft zwischen den Familien Bohun und Mortimer beenden, doch da er mit seiner Frau im 4. Grad verwandt war, benötigte er zunächst für die Heirat einen päpstlichen Dispens, der am 13. November 1335 ausgestellt wurde.[1] Bohun wurde rasch zu einem führenden Mitglied des königlichen Haushalts und nahm an aktiv am zweiten schottischen Unabhängigkeitskrieg teil. Er nahm am Feldzug von 1333 teil, und am Feldzug nach Roxburgh von 1334 bis 1335 war er Knight Banneret und führte 60 berittene Bogenschützen. Im Sommer 1335 führte er 43 Waffenknechte und 80 berittene Bogenschützen, und auch 1336 kämpfte er in Schottland, wo er mit den Verhandlungen über einen Waffenstillstand betraut wurde.

Erhebung zum Earl of Northampton
Der König belohnte Bohun für diese Dienste reich. Bereits 1332 erhielt er eine Reihe von Gütern, die früher Thomas of Brotherton, 1. Earl of Norfolk, dem Halbbruder des Königs gehört hatten. Seine Frau Elizabeth brachte nicht nur ihr Wittum auaus ihrer Ehe mit Mortimer mit in die Ehe, sondern war zusammen mit ihren drei Schwestern auch potentielle Erbin ihres kinderlosen Bruders Giles de Badlesmere, 2. Baron Badlesmere. Am 16. März 1337 war Bohun zum Earl of Northampton ernannt worden und wurde Anwärter auf Stamford, Fotheringhay, Grantham und Oakham, die noch seinem Schwager gehörten. Dazu wurde er lebenslanger Sheriff von Rutland, und zu Lebzeiten seines Schwagers Badlesmere erhielt er eine königliche Rente, bis dieser 13338 starb und Bohun seinen Anteil am Erbe übernehmen konnte. In den 1350er Jahren konnte Bohun seinen Grundbesitz durch Kauf, besonders in Breconshire und Essex, vergrößern. Bohuns neues Earldom war wie die anderen fünf 1337 neugeschaffenen Titeel eine Vorbereitung auf den Krieg gegen Frankreich. In diesem Krieg sollten die neuen Earls als Militärkommandeure dienen. Im Winter von 1337 bis 1338 verhandelte Bohun noch mit Frankreich. Er begleitete anschließend König Eduard III. auf seinener Reise zum Hoftag von Kaiser Ludwig nach Koblenz. Nachdem Bohun Ende 1338 nach England zurückgeschickt wurde, um mit dem Kronrat zu verhandeln, verbrachte er das folgende Jahr in den Niederlanden mit Verhandlungen mit Brabant und Flandern, didie mögliche Verbündete im Krieg gegen Frankreich waren. Danach nahm er am Feldzug des Königs in das Cambrésis und in das Thiérache teil. Im Frühjahr 1340 reiste er mit dem König zum Parlament nach England zurück, um anschließend am 24. Juni 13440 an der Seeschlacht von Sluis teilzunehmen. Zuvor hatte er dem fast zahlungsunfähigen König £ 800 geliehen, und ironischerweise wurde Bohun im Juli zeitweise in Brüssel festgenommen, um als Geisel für die Schulden des Königs in den Niederlanden zu dienen. Weiterer Schuldhaft konnte er nur durch eine Flucht aus Gent entkommen. Zusammen mit dem König kehrte er im November 1340 nach England zurück.

Diplomat und Feldherr während des Hundertjährigen Kriegs
In England unterstützte Bohun den König bei dessen Angriff auf die Verwaltung unter Erzbischof John Stratford von Canterbury. Er war im Tower of London, als der Lordkanzler Robert Stratford gezwungen wurde, das Great Seal am 1. Dezember 1340 zu übergeben. Im folgenden Streit mit dem Erzbischof war er Sprecher des Königs und erreichte, dass der Erzbischof im Frühjahr 1341 nicht an den Parlamentssitzungen teilnehmen durfte. Nachdem sich der König im Oktober 1341 wieder mit dem Erzbischof ausgesöhnt hatte, wandte sich der Adel wieder dem Krieg mit Frankreich zu. Als der Waffenstillstand mit Frankreich auslief, griff England in den bretonischen Erbfolgekrieg ein. Am 20. Juli 1342 wurde Bohun zum königlichen Lieutenant in der BrBretagne ernannt. Er konnte durch seinen Sieg in der Seeschlacht von Brest die französische Belagerung von Brest aufheben und schlug im September Karl von Blois in der Schlacht von Morlaix. Anschließend belagerte er Nantes. Am 2. April 1343 legtte er sein Amt als Lieutenant nieder und kehrte nach England zurück. Von dort reiste er nach Avignon, um an den durch Papst Clemens VI. vermittelten, doch letztlich erfolglosen Friedensverhandlungen mit Frankreich teilzunehmen. Nach dem Scheiterern der Verhandlungen ernannte ihn der König am 24. April 1345 sofort wieder für den bevorstehenden Feldzug nach Frankreich zu einem seiner Lieutenants. 1346 begleitete er den König bei dessen Feldzug in die Normandie und kommandierte während der Schlacht von Crecy im August 1346 den linken englischen Flügel. Vermutlich nach diesem glänzenden Sieg ernannte ihn der König in Vertretung seines zurückgezogen lebenden Bruders Humphrey de Bohun zum Lord High Constable,[2] nach anderen Angaben hatte ihm sein Bruder dieses Amt schon 1338 übertragen.[3] Anschließend nahm er am Beginn der Belagerung von Calais teil, ehe er am 10. Januar 1347 als Lieutenant abgelöst wurde und bis 1349 als königlicher Gesandter an Verhandlungen mit Flandern und Frankreich teilnahm. 1350 nahm in der König in den Hosenbandorden auf.

Späteres Leben
Zu Beginn der 1350er Jahre wurde Bohun Kommandant der Scottish Marches, Admiral der königlichen Flotte in Nordengland und Befehlshaber von Carlisle. 1355 begleitete er den König nach Calais, und im Januar 1356 war er in Roxburgh, als Edward Balliol vor König Eduard III. auf seinen Anspruch auf den schottischen Thron verzichtete. Von 1359 bis 1360 nahm er am englischen Feldzug in Südwestfrankreich teil, ehe er am 8. Mai 1360 mit den Frieden von Brétigny bezeugte.
Trotz seiner vielfältigen militärischen Aufgaben nahm Bohun an den Parlaments- und Ratssitzungen teil, wenn er in England war. 1334 und 1342 nahm er an Turnieren in Dunstable teil. Nach dem Tod von Sir Hugh Courtenay wurde er im September 1349 in den Hosenbandorden aufgenommen. Er wurde in der Benediktinerabtei von Walden in Essex begraben. 
de Bohun, Graf William 1st Earl of Northampton (I9388)
 
41277 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Braose,_1._Lord_of_Bramber (Jul 2023)

William de Braose, 1. Lord of Bramber (auch Guillaume de Briouze; * 1049 in Briouze, Normandie; † 1093/1096) war ein normannischer Adliger, der an der Schlacht von Hastings beteiligt war und Wilhelm den Eroberer bei der Invasion Englands unterstützte. Er ist der Stammvater des Hauses Braose.

Nach dem Sieg der Normannen in der Schlacht von Hastings und der damit verbundenen Machtübernahme durch Wilhelm den Eroberer erhielt de Braose im Jahre 1073 als Belohnung für seine Dienste Land in Sussex und später weiteres nahe Wales. In Sussex erbaute er Bramber Castle,[1] eine Erdhügelburg, die zum Schutze des strategisch wichtigen Hafens in Steyning gedacht war. William de Braose entwickelte sich schnell zu einem der einflussreichsten Adligen der frühen normannischen Ära und unterstützte König Wilhelm bei weiteren Kämpfen in England, der Normandie und der französischen Provinz Maine. Als gläubiger Mensch machte de Braose bemerkenswerte Schenkungen an Abteien in Frankreich und England.

Domesday Streit
Nach der Errichtung des Bramber Castle veranlasste William de Braose den Bau einer Brücke über den Fluss Adur nahe Bramber, an der er Zollgebühren für weiter landeinwärts nach Steyning fahrende Schiffe erhob. Darüber hinaus ordnete er an, die Toten von Bramber nicht mehr wie üblich in Steyning, sondern nahe der neu gebauten Kirche St. Nicholas beim Bramber Castle zu beerdigen. Die für eine Beerdigung fälligen Gebühren strich de Braose selbst ein. Die Mönche erbosten sich über dieses Vorgehen, setzten Dokumente und Schriftstücke auf und riefen schließlich den König zu Hilfe. Im Jahre 1086 eröffnete König Wilhelm ein großes Hofgericht und verhandelte den Fall. Er entschied, dass William de Braose seine Zollgebühren kürzen, Übergriffe auf Ländereien der Mönche unterlassen und Brambers Tote zur Kirche des Heiligen Cuthman zu Steyning umbetten müsse. Das aus dem gleichen Jahr stammende Domesday Book regelte fortan bis ins Detail die Besitzverhältnisse in England. 
de Braose (Briouze), William 1. Lord of Bramber (I41732)
 
41278 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Braose,_3._Lord_of_Bramber (Jul 2023)

William de Braose, 3. Lord of Bramber (auch de Briouze) (* um 1100/1112; † 1192 oder 1193) war ein anglonormannischer Adliger.

Herkunft und Erbe seines Vaters
William entstammte der normannischen Familie Braose und war der älteste Sohn von Philip de Braose, 2. Lord of Bramber und Aenor de Totnes. Nach dem Tod seines Vaters zwischen 1134 und 1155 wurde er Lord von Bramber und erbte die Besitzungen der Familie in der Normandie, in Sussex sowie Radnor und Builth Castle in den Welsh Marches. Er bestätigte die Schenkungen seines Vaters an die Abtei St Florent im Anjou und machte eigene Schenkungen an die Abtei Sele in Sussex.

Teilnahme am Englischen Bürgerkrieg und Dienst für Heinrich II.
Im Bürgerkrieg gehörte er zur Eskorte, die 1139 Kaiserin Maud nach ihrer Landung in England und der darauf folgenden Niederlage von Arundel zu ihrem Halbbruder Robert of Gloucester nach Bristol bringen sollte. William war bis zum Vertrag von Wallingford ein treuer Anhänger König Stephans. Ab 1153 war er oft im Gefolge von König Heinrich II. Er wird 1158 und 1164 im Gefolge erwähnt, begleitete den König 1161/62 nach Frankreich und von 1171 bis 1172 während des Feldzugs nach Irland.

Heirat und Erwerb von Besitzungen in Devon und Wales
Braose heiratete um 1148 Bertha de Gloucester (* um 1130), eine Tochter von Miles de Gloucester, 1. Earl of Hereford, und Sibyl de Neufmarché. Über seine Mutter hatte er Anspruch auf einen Teil des Erbes ihres Vaters Judhael de Totnes. 1158 bot er dem König eine Gebühr von 1000 Mark (über £ 666), worauf er von dem Erbe die Hälfte der Baronie Barnstaple in Devon erhielt. Allerdings schuldete bei seinem Tod der Krone von dieser Summe noch £ 430.[1] Ein weiteres Erbe erhielt er 1166, nachdem alle vier Brüder seiner Frau in jungen Jahren und ohne Erben gestorben waren. Seine Frau Bertha erbte daraufhin zusammen mit ihren Schwestern Margaret und Mahel den umfangreichen Landbesitz ihrer Eltern in den Welsh Marches. Aus diesem Erbe erhielt sie Brecon, Abergavenny und Hay Castle. Durch dieses an seine bisherigen Besitzungen Builth und Radnor angrenzende Erbe wurde Braose Herr eines zusammenhängenden Landbesitzes in den mittleren Welsh Marches und somit zu einem der mächtigsten Marcher Lords.[2] Er konzentrierte sich auf den Ausbau seiner Besitzungen in den Welsh Marches.[3] Von 1173 bis 1175 diente er als Sheriff von Herefordshire. 1175 ermordete vermutlich sein Sohn William den walisischen Fürsten Seisyll ap Dyfnwal, dem mutmaßlichen Mörder von Berthas Bruder Henry of Hereford, und dessen Gefolge. Durch dieses verräterische Massaker von Abergavenny verlor William die Gunst des Königs und zog sich auf seine Güter in Sussex zurück. 
de Braose, Wiliam 3. Lord of Bramber (I41728)
 
41279 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Braose,_4._Lord_of_Bramber (Jul 2023)

William de Braose, 4. Lord of Bramber (auch William (III) de Braose oder de Briouze; * 1144/53; † 4. September 1211 in Corbeil) war ein anglonormannischer Magnat. Vor allem durch seine Freundschaft mit König Johann Ohneland stieg er von einem einfachen Baron zu einem reichen Magnaten auf. Dann fiel er in Ungnade und starb im Exil. Sein dramatischer Sturz vergrößerte das Misstrauen und die Furcht der englischen Barone gegenüber dem König.

Herkunft
William de Braose entstammte der anglonormannischen Familie Braose. Er war ein Sohn von William de Braose, 3. Lord of Bramber und dessen Frau Bertha de Gloucester. Er erbte nach dem Tod seines Vaters 1192 oder 1193 dessen Lehen Rape of Bramber in Sussex und wurde damit Lord of Bramber. Dazu erbte er die Familienbesitzungen in der Normandie, die Hälfte der Baronie Barnstaple in Devon, die Ansprüche auf Besitzungen in Irland und vor allem die Besitzungen der Familie und das Erbe seiner Mutter in den Welsh Marches. Er hatte vor 1170, wahrscheinlich um 1166 Maud, eine Tochter von Bernard de St Valéry, Lord of Beckley in Oxfordshire geheiratet.

Erweiterung seiner Besitzungen während der Herrschaft von Richard I.
Erwerb von Besitzungen in den Welsh Marches
Noch zu Lebzeiten seines Vaters zog sich Braose den Hass und die Feindschaft der Waliser zu, als er zu Weihnachten 1175 den walisischen Fürsten Seisyll ap Dyfnwal und zwei weitere Fürsten nach Abergavenny Castle einlud und sie und ihr Gefolge aus Rache für den Mord an seinem Onkel Henry FitzMiles, einen Bruder seiner Mutter, heimtückisch ermordete.[2] 1190 bot Braose 1000 Mark für die Vormundschaft für den Baron Gilbert of Monmouth, der erst 1205 volljährig wurde. In den 1190er Jahren kämpfte er in Südwales aktiv gegen die walisischen Fürsten. Deshalb erlaubte ihm die Regierung 1190, die Hälfte der Summe, die er für Verwaltung von Monmouth geboten hatte, für den Ausbau der Burgen Carmarthen, Swansea und Llawhaden zu verwenden, um diese gegen walisische Angriffe zu schützen. 1197 ließ Braose einen weiteren walisischen Häuptling ermorden, als er Trahaern Fychan, einen Häuptling von Brycheiniog auf dem Weg zu Verhandlungen in Llancors in Brecon misshandeln und hinrichten ließ.[3] Diesen Mord nahm Trahaerns Cousin Gwenwynwyn von Powys Wenwynwyn zum Anlass, im Juli 1198 in Elfael einzufallen und Colwyn Castle und Painscastle zu belagern. Braose wurde im belagerten Painscastle am 13. August 1198 durch den Sieg eines vom Justiciar Geoffrey fitz Peter geführten englischen Heers über die Belagerer entsetzt.

Dienst für König Richard I.
Die Karriere von Braose im Dienst der englischen Könige begann unter Richard I., als 1191 Braose zum Nachfolger von Henry de Longchamp, den Bruder des abgesetzten Justiciars William de Longchamp als Sheriff von Herefordshire ernannt wurde. Dieses Amt behielt Braose bis Oktober 1200 fast durchgängig. Von 1194 bis 1195 diente Braose während der landesweiten Gerichtsreisen als Richter in Staffordshire. Vor 1194 erhielt er die Baronie Kington in Herefordshire, die 1171 von der Krone von Adam de Port beschlagnahmt worden war. Port hatte angeboten, eine Strafe von £ 200 zu zahlen, um seine Ländereien zurückzuerhalten. Diese Summe hatte er jedoch nie gezahlt. Schließlich fiel die Barone mit 22 oder 23 Knight’s fee an Braose. In der Zwischenzeit hatte ein anderer Adam of Port († 1213), der Baron von Basing in Hampshire war und ebenfalls von den Lords of Kington abstammte, Sibyl de Braose, eine Schwester von Braose und Witwe des Earls of Derby geheiratet. Er machte offenbar eine Abmachung mit Braose, nach der er einen Teil von Kington als Lehen von seines Schwagers Braose erhielt. In den 1190er beanspruchte Braose von Oliver de Tracy dessen Anteil an der Baronie Barnstaple. Dieser hatte durch seine Mutter, die eine Schwester von Braoses Großmutter Aeonor gewesen war, die Hälfte an Barnstaple erhalten. 1195 musste er schließlich ein Abkommen mit Braose schließen, nach dem er diesen als seinen Lehnsherrn anerkannte. Dafür zahlte Braose ihm jährlich £20.[4] Dazu übernahm Braose neben der für Gilbert of Monmouth mehrere weitere Vormundtschaftsverwaltungen. 1194 und im Frühjahr 1199 gehörte Braose dem Heer von Richard I. in der Normandie an. Nachweislich war er am 5. April 1199 in Châlus, dem Tag, bevor der König seine Verletzung erhielt, an der er wenig später starb.[5][6]

Weiterer Aufstieg während der Herrschaft von Johann Ohneland
Enger Vertrauter von König Johann Ohneland
Spätestens seit März 1193 hatte Braose in Kontakt mit Johann Ohneland, dem jüngeren Bruder von König Richard I. gestanden.[7] Nach dem Tod von Richard I. hatte Braose wesentlichen Anteil daran, dass Johann Ohneland und nicht Arthur von der Bretagne, der Sohn von Johanns älteren Bruder Gottfried als neuer König von England akzeptiert wurde.[8] Er ermöglichte Johann in seinem Hafen Shoreham-by-Sea die Landung in England und stand danach hoch in der Gunst des Königs. In den ersten Jahren von Johanns Herrschaft gehörte er fast ständig zum Gefolge des Königs und bezeugte zahlreiche Urkunden. Auch während des Kriegs gegen Frankreich begleitete Braose den König. Am 31. Juli 1202 nahm er an dem Angriff auf Mirebeau teil, bei dem Arthur von der Bretagne gefangen genommen wurde. Im April 1203 gehörte er höchstwahrscheinlich zum Gefolge des Königs in Rouen. Durch die Eroberung der Normandie durch den französischen König Philipp II. bis 1204 verlor aber schließlich Braose die dortigen Stammlande der Familie.

Erweiterung seiner Besitzungen unter Johann Ohneland
Erwerb von Besitzungen in Irland
Zu Beginn der Herrschaft von Johann konnte Braose seine Besitzungen in Irland erheblich erweitern. Am 12. Januar 1201 übergab ihm der König die Herrschaft Limerick, auf das bereits sein Onkel Philip de Braose vergeblich Anspruch erhoben hatte, als Lehen für sechs Knight’s fee. Hierfür sollte Braose in zehn Jahresraten 5000 Mark zahlen. Im Juli 1203 später erhielt Braose auch die Verwaltung der Stadt Limerick, für die er jährlich 100 Mark zahlen sollte.[9] Seine Besitzungen in Limerick erhielt er aber mit weniger Privilegien, als sie andere irische Magnaten wie Walter de Lacy oder William Marshal besaßen.[10]

Erweiterung seiner Besitzungen in den Welsh Marches
Auch in Wales spielte er als mächtiger Marcher Lord weiter eine wichtige Rolle. Offenbar kümmerte er sich um Weobley und Ewyas Lacy, die Herrschaften seines Schwiegersohns Walter de Lacy in den Welsh Marches, während dieser in Irland seine Herrschaft über die Honour of Meath ausbaute. Im Gegenzug vertrat de Lacy für seinen Schwiegervater dessen Interessen in Irland. 1204 führte Braose in Wales weiter gegen Gwenwynwyn von Powys Krieg, bis dieser sich dem König unterwarf.[11] Im Juli 1207 übernahm Braose die Verwaltung von Ludlow Castle, einer Burg von de Lacy in Shropshire. Der König ermunterte Braose, seine Besitzungen sowohl in Wales wie auch in Irland zu erweitern, denn vermutlich sah er ihn als Gegengewicht zu den irischen und walisischen Besitzungen des mächtigen William Marshal. Johann förderte Braose weiter, indem er z. B. 1200 seinen Sohn Giles de Braose zum Bischof der an die Welsh Marches angrenzenden Diözese Hereford vorschlug. 1200 erlaubte er ihm, alles Land, das er von den walisischen Fürstentümern eroberte, als Teil seiner Baronie Radnor zu behalten.[12] Auch unter Johann erwarb Braose mehrere Vormundschaftsverwaltungen, so 1202 für den Erben der Baronie Salwarpe in Shropshire und 1202 über Glamorgan und Gower, zwei Herrschaften in den Welsh Marches. 1203 übergab ihm der König dann Gower mit Swansea Castle sowie Kington Castle in Herefordshire als Lehen. 1206 bot er eine Zahlung von 800 Mark sowie die Übergabe von Pferden und Jagdhunden für die Übergabe der walisischen Burgen Grosmont, Skenfrith und White Castle an, die er dann für zwei Knight’s fee erhielt.[13]

Erweiterung seiner Besitzungen in England
1203 übernahm Braose die Verwaltung der Baronie Great Torrington in Devon. 1204 erhielt er von Johann Ohneland die Besitzungen des Seekapitäns Alan Trenchemer in Surrey. Nach einem Rechtsstreit wurde Braose 1206 die Baronie Totnes in Devon zugesprochen. Der unterlegene bisherige Lehensinhaber Henry de Nonant musste Braose als seinen Lehnsherrn anerkennen und behielt einen Teil der Baronie als Lehen. Als Dank, das über diesen Streit vor Gericht verhandelt worden war, versprach Braose dem König £ 100 zu zahlen. Um den Prozess zu beschleunigen, schenkte er dem König von seinen Gütern 300 Kühe, 30 Bullen und 10 Pferde, und falls das Gericht zu seinen Gunsten urteilte, versprach er die Zahlung von 700 Mark. Nachdem Papst Innozenz III. im Streit mit dem König 1208 das Interdikt über England verhängt hatte, übernahm Braose die Verwaltung der Besitzungen von zwei Prioraten.

Hohe Verschuldung gegenüber der Krone
Durch die Gunst von König Richard I. und vor allem von Johann Ohneland war Braose zu einem der größten Magnaten in England aufgestiegen. Es war ihm gelungen, seinen Besitz durch Lehen oder Verwaltungen auf 325 Knight’s fee mit sechzehn Burgen in England, Wales und Irland zu erweitern. Seine jährlichen Einkünfte waren auf über £ 800 gestiegen.

Im September 1202 hatte Johann Ohneland Braose alle Schulden erlassen, die sein Vater noch unter König Heinrich II. und die Braose selbst während der Herrschaft von Richard I. gegenüber der Krone gemacht hatten. Im Frühjahr 1203 erließ der König Braose eine Schuld von £ 50, die er bei jüdischen Geldverleihern hatte und die diese an die Krone abgetreten hatten. 1203 hatte Braose dem König für die Erlaubnis zur Heirat seines jüngeren Sohns John mit einer Erbin £1000 geboten. Von dieser Summe erließ ihm der König 1204 £ 825. Dennoch machte Braose bei der Krone weiter neue Schulden, darunter die insgesamt 5000 Mark, die er für Limerick zahlen wollte. Wie viele andere Barone auch zahlte er seine Schulden aber nur zögerlich und unregelmäßig ab. 1210 schuldete er der Krone deshalb noch £ 2865 von der Gebühr, die er für Limerick zahlen sollte, und £350 der Gebühr, die er 1206 für die drei walisischen Burgen Skenfrith, Grosmont und White Castle geboten hatte. Hinzu kamen noch offene Schulden für die Gebühren für die Stadt Limerick. Angesichts dieser hohen Schulden konnte der König erheblichen Druck auf Braose ausüben, falls dieser dem König zu mächtig wurde.

Der Sturz von Braose
Verlust der Gunst des Königs
Durch seinen Aufstieg hatte sich Braose zahlreiche Gegner gemacht. 1206 erhob Peter fitz Herbert, ein Nachfahre einer Tochter von Miles of Gloucester, Anspruch auf einen Teil von Braoses Herrschaft Brecon in Wales. Der König zögerte eine Entscheidung des Gerichts offenbar bewusst heraus, womöglich, um ein Druckmittel gegenüber Braose zu besitzen.[14] In Irland führte der Justiciar of Ireland Meiler FitzHenry ab 1206 eine Fehde gegen Braose.[15] FitzHenry bestärkte den misstrauischen König in seinem Verdacht, dass Braose seine Macht missbrauchen und nicht mehr loyal gegenüber der Krone handeln würde. Im Februar 1207 entzog der König Braose die Verwaltung von Glamorgan und vergab sie an seinen Söldnerführer Falkes de Bréauté. Der König hatte neben den Schulden einen weiteren Grund, um Braose zunehmend zu misstrauen. Braose wusste von dem genauen Schicksal von Johanns Neffen Arthur von der Bretagne, der ebenfalls einen Anspruch auf den englischen Thron gehabt hatte.[9] Braose war mit dem König in Rouen gewesen, als dort Arthur im April 1203 spurlos verschwunden war. Möglicherweise hatte er den König ermuntert, den Jungen zu töten oder war selbst an der Tat beteiligt gewesen.[16] Die Chronisten der Annals of Margam Abbey in Südwales und Philippide of Guillaume le Breton, die beide über den Tod von Arthur berichten, haben ihre Informationen wahrscheinlich von Braose erhalten. Als Braoses Frau Maud 1208 verlauten ließ, dass sie etwas über den Verbleib von Arthur wüsste und sich weigerte, ihren ältesten Sohn dem König als Geisel zu stellen, da er dann seines Lebens nicht mehr sicher sei,[17] konnte sich der König nicht mehr der Loyalität von Braose sicher sein. Der König verurteilte nun Braoses ältesten Sohn William zur Zahlung einer Strafe von 300 Mark, da er die Forsthoheit des Königs verletzt hätte. Im Frühjahr 1208 baten daraufhin Maud und andere Verwandte den König um ein Treffen. Dieses Treffen fand in Hereford statt, wo Braose seine Burgen Hay, Brecon und Radnor dem König als Pfand für seine Schulden übergab. Dazu verpfändete er seine Besitzungen in Südengland und stellte mehrere seiner Enkel als Geiseln.[18]

Revolte und Verfolgung der Braoses
1212 veröffentlichte der König einen Brief, in dem er seine Aktionen gegen Braose zu rechtfertigen versuchte. Danach waren vor allem die Schulden der Grund, weshalb Braose nach geltenden Recht verfolgt worden war. Dazu behauptete der König, dass Braose Vieh versteckt hätte, um einer Beschlagnahmung zur Begleichung seiner Schulden zu vermeiden. Nachdem Braose dem König drei seiner walisischen Burgen übergeben hatte, soll er diese zusammen mit zweien seiner Söhne angegriffen haben. Die Angriffe scheiterten aber, worauf Braose plündernd durch Herefordshire zog und dabei die halbe Stadt Leominster niederbrannte. Im Sommer 1208 wurde Braose daraufhin an den Königshof gerufen, wo er sich verantworten sollte. Er entschuldigte sich wegen einer Krankheit.[19] Durch diese Revolte war sein Schicksal aber besiegelt. Der König befahl die Verhaftung der Familie, worauf Braose mit seiner Frau und zwei seiner Söhne nach Irland flüchtete. Sein Sohn Giles, der Bischof von Hereford, flüchtete nach Frankreich. Anfang 1209 suchte Braose bei William Marshal Zuflucht, der sich aufgrund eines Streits mit dem König auf seine Besitzungen im irischen Leinster zurückgezogen hatte. Als der königliche Justiciar John de Gray von Marshal die Herausgabe von Braose verlangte, erklärte dieser, er habe von dem Streit des Königs mit Braose bislang nichts gewusst. Drei Wochen später geleitete Marshal Braose zu dessen Schwiegersohn Walter de Lacy und dessen Bruder Hugh de Lacy in Meath.

Feldzug von Johann Ohneland nach Irland
Nach den Angaben von König Johann versprach Hugh de Lacy, dass Braose den Forderungen des Königs nachkommen würde, andernfalls würde er ihm in Irland nicht weiter Zuflucht gewähren. Braose setzte dann zum König nach Wales über, wo Johann Ohneland eine Armee für einen Feldzug nach Irland zusammenzog. Die Tatsache, dass mehrere anglonormannische Barone den flüchtigen Braose in Irland Zuflucht gewährt hatten, war für den König einer der Hauptgründe für seinen Feldzug nach Irland.[20] Braose bot nun die ungeheure Summe von 40.000 Mark, um vom König wieder in Gnaden aufgenommen zu werden. Der König wollte dieses Angebot aber erst annehmen, wenn Braose seine Frau als Geisel gestellt hätte. Dann brach der König nach Irland auf und konnte in einem zweimonatigen Feldzug dort fast alle rebellischen anglonormannischen Barone unterwerfen. Er beschlagnahmte die irischen Besitzungen von Braose und die der Brüder Lacy, die ihm Zuflucht gewährt hatten. Allerdings ließ er die Besitzungen von William Marshal unangetastet, doch er verlangte Geiseln von ihm. Braoses Frau floh mit ihrem ältesten Sohn William vom nordirischen Carrickfergus Castle nach Galloway in Westschottland. Dort wurden sie von dem schottischen Baron Duncan of Carrick gefangen genommen, der sie an den englischen König nach Carrickfergus auslieferte.[21] Braoses Frau erneuerte nun das Angebot ihres Mannes, 40.000 Mark Strafe an den König zu zahlen.

Flucht nach Frankreich und Tod
Im September 1210 traf William de Braose den König in Bristol, wo der König das Angebot annahm. Als Braose und seine Frau zugeben mussten, dass sie das Geld nicht aufbringen konnten, übergab der König den Fall an den zuständigen Gerichtshof der Grafschaft, worauf die Familie Braose formal geächtet wurde. Braose floh daraufhin im Herbst 1210 von Shoreham aus zu seinem Sohn Giles nach Frankreich. Seine Frau und sein ältester Sohn William ließ der König entweder in Windsor oder in Corfe Castle bewusst verhungern, wo sie vor Ende 1210 starben.[22] Kurz nachdem Braose hiervon erfahren hatte, starb er in der Nähe von Paris.[23] Er wurde in der Abtei St-Victor bei Paris beigesetzt. An der Beisetzung nahm Stephen Langton, der ebenfalls im Exil lebende Erzbischof von Canterbury teil.

Bedeutung des Falls Braoses für die Magna Charta
Die harte Behandlung seines einstigen Günstlings durch den König und das Schicksal seiner Familie zeigte dem englischen Adel, das niemand vor der Tyrannei des Königs und seiner Grausamkeit sicher sein konnte.[24] Die Gleichsetzung der strengen Regeln des Schatzamts mit englischen Gesetzen erhöhte die Furcht der Barone vor der Willkürherrschaft des Königs und führte dazu, dass sie sich gegen den König zusammenschlossen und ihn 1215 zur Anerkennung der Magna Carta zwangen.[25] Das Schicksal von Braoses Frau und seinem ältesten Sohn beeinflusste dabei mit die Entstehung des Artikels 39 der Magna Carta.[26] 
de Braose, William 4. Lord of Bramber (I41724)
 
41280 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Braose,_7._Lord_of_Bramber (Jul 2023)

William de Braose, 7. Lord of Braose (* 1197/1204; † 2. Mai 1230 in Pembroke), war ein cambro-normannischer Adliger.

William entstammte der cambro-normannischen Familie Braose und war der älteste Sohn von Reginald de Braose und dessen ersten Frau Grace Brewer. Sein Vater hatte 1216 von Johann Ohneland die beschlagnahmten Güter seines Großvaters William de Braose zurückerhalten. Im August 1218 übertrug ihm sein Vater die Rape of Bramber sowie Knepp Castle in Sussex.

1226 musste er Bramber an seinen Cousin John de Braose übergeben, der ebenfalls Ansprüche auf das Erbe ihres Großvaters William erhob. Nach dem Tod seines Vaters wurde William 1228 Lord von Abergavenny, Builth und der anderen Ländereien seines Vaters. Von den Walisern Black Will genannt, wurde er 1228 während des katastrophalen Feldzugs nach Ceri von Llywelyn ab Iorwerth ergriffen, aber gegen die Zahlung eines Lösegelds freigelassen. Llywelyn verlobte außerdem seinen Sohn Dafydd mit Williams Tochter Isabel, zu Isabels Mitgift gehörte die Herrschaft Builth.[1] Bei einem Besuch Williams am Hofe Llywelyns Ostern 1230 entdeckte Llywelyn eine Affäre zwischen seiner Frau Johanna von Wales und William. Sein Gefolge forderte lautstark Williams Hinrichtung, so dass Llywelyn ihn durch den für einen Adligen demütigenden Tod durch Hängen hinrichtete.

Nach der Hinrichtung ließ Llywelyn bei Williams Witwe Eva anfragen, ob sie die Hochzeit zwischen Isabella und Dafydd weiterhin befürwortete, was Eva bejahte. Da William ohne männliche Erben starb, wurden seine Ländereien unter seinen Töchtern aufgeteilt. Seine Witwe verwaltete die Ländereien bis zu ihrem Tod und sicherte so das Erbe für ihre Töchter.[2] Von seinen Ländereien erhielt Isabella Builth, Maud erhielt Radnor, Eleanor erhielt Brecon sowie Kington und Eva erhielt Abergavenny sowie den Anteil an Totnes. 
de Braose, William 7. Lord of Bramber (I41722)
 
41281 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Brus (Jul 2023)

William de Brus, Lord of Annandale († 16. Juli 1211 oder 16. Juli 1212) war ein englisch-schottischer Adliger.

Herkunft
William de Brus entstammte der englisch-schottischen Familie Brus. Er war der zweite Sohn von Robert (II) de Brus und dessen Frau Euphemia. Nachdem sein älterer Bruder Robert (III) de Brus vor 1191 ohne überlebende Nachkommen gestorben war, wurde er zum Erben seines Vaters.

Tätigkeit als Adliger in England und Schottland
Nach dem Tod seines Vaters 1194 erbte Brus das Kronlehen Annandale in Schottland sowie Hartness und weiteren Landbesitz in Nordengland, den er teils als Lehen seines Cousins Adam the Brus aus Yorkshire hielt. Über das Leben von William de Brus ist nur sehr wenig bekannt. Er konnte 1197 die Schulden seines Vaters bei dem Juden Aaron ablösen, doch 1198 musste er seinen Landbesitz bei Hartness verpfänden. 1201 erwarb er für 20 Mark für Hartlepool das Marktrecht und das Recht, einen Jahrmarkt abzuhalten. Ab 1294 musste er für die Kriege des englischen Königs Richard I. in Frankreich zunehmend höhere Schildgeldzahlungen leisten. Den weiter steigenden Schildgeldforderungen von Richards Nachfolger Johann Ohneland ab 1199 kam er nur zögernd nach, ehe er 1209 eine Teilzahlung in Höhe von £ 25 machte. Politisch spielte er in England offenbar kaum eine Rolle. Er musste als Sicherheit für seine Loyalität nach dem englisch-schottischen Vertrag von Norham im August 1209 seinen jüngeren Sohn William als Geisel an Johann Ohneland übergeben. Auch in Schottland spielte er offenbar kaum eine Rolle, denn er bezeugte nur eine Urkunde von König Wilhelm I. Sein Todesjahr ist nicht genau geklärt, wahrscheinlicher ist, dass er 1212 anstatt 1211 starb. 
de Brus (Bruce), William Lord of Annandale (I41535)
 
41282 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Ferrers,_5._Earl_of_Derby

William de Ferrers, 5. Earl of Derby (* um 1200; † 24. März 1254) war ein englischer Magnat.

Herkunft und Karriere als Höfling
William de Ferrers entstammte der anglonormannischen Familie Ferrers. Er war der älteste Sohn von William de Ferrers, 4. Earl of Derby und von dessen Frau Alice of Chartley, einer Tochter von Hugh de Kevelioc, 3. Earl of Chester. 1230 nahm er wie sein Vater am vergeblichen Frankreichfeldzug Heinrichs III. teil. Von 1234 bis 1236 diente er als Constable von Bolsover Castle. In den 1230er Jahren war er ein führender Höfling von König Heinrich III., in dessen hoher Gunst er stand. Er erkrankte dann jedoch in den 1240er Jahren an der Gicht, worauf er politisch keine größere Rolle mehr spielen konnte.

Erbe, Ausbau seiner Besitzungen und Tod
Nach dem Tod seines Vaters 1247 erbte er dessen umfangreichen Besitzungen, die vor allem in Derbyshire, Staffordshire und Nottinghamshire lagen, sowie den Titel Earl of Derby. Dazu erbte er von seiner Mutter deren Anteil am Erbe ihres Bruders, des Earls of Chester. Dazu gehörten weitere Ländereien in Staffordshire sowie in Lancashire. Derby entwickelte wie schon sein Vater seinen Besitz durch die Förderung von Märkten und Städten sowie die Erschließung und Rodung von Wäldern weiter. Wie alle reiche Landbesitzer der damaligen Zeit profitierte er von steigenden Preisen und dem zunehmenden Wert von Grundbesitz. Aus seinen Besitzungen bezog er jährliche Einkünfte von etwa £ 1500, womit er zu den sechs reichsten Magnaten Englands gehörte. Als Zeichen der Gunst des Königs durfte Derby seinen ältesten Sohn 1249 mit einer Tochter des französischen Grafen Hugo XI. von Lusignan, dem ältesten Halbbruder des Königs verheiraten.[1] Derby starb 1254 an den Verletzungen, die er sich beim Sturz aus seiner Sänfte bei der Überquerung einer Brücke bei St Neots zugezogen hatte. Er wurde in Merevale Abbey in Warwickshire beigesetzt. 
de Ferrers, Earl William (I28249)
 
41283 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Valence,_1._Earl_of_Pembroke (Okt 2017)

William de Valence, 1. Earl of Pembroke (auch Guillaume de Lusignan) (* zwischen 1227 und 1231; † 16. Mai 1296 in Brabourne) war ein anglo-französischer Adliger. Er war einer der führenden Lusignans, den aus Frankreich stammenden Halbbrüdern des englischen Königs Heinrich III. Als Ausländer geschmäht, hatte er unter den englischen Baronen ein schlechtes Ansehen. Obwohl er jahrelang loyal dem König diente, machte er sich durch sein Verhalten weitere Gegner und wurde zum Feindbild der Adelsopposition unter Simon de Montfort. Während des Zweiten Kriegs der Barone hatte er einen wichtigen Anteil am Sieg der Partei des Königs. Nach dem Bürgerkrieg diente er seinem Neffen Eduard I. weiter als Diplomat und Militär und setzte sich bis zu seinem Tod für die Interessen Englands ein.

Herkunft
William de Valence entstammte der französischen Adelsfamilie Lusignan. Er war der vierte oder fünfte Sohn von Isabella von Angoulême und von ihrem zweiten Ehemann Hugo X. von Lusignan, Graf von La Marche. William wurde vermutlich zwischen 1227 und 1331 vermutlich in Valence, einem Dorf bei Couhé im Poitou geboren. Seine Mutter war die Witwe des englischen Königs Johann Ohneland, damit war Valence ein Halbbruder des englischen Königs Heinrich III. 1242 scheiterte eine Rebellion seines VVaters gegen den französischen König Ludwig IX., danach zog sich sein Vater aus der Politik zurück und teilte seine Ländereien unter seinen Söhnen auf. Obwohl Valence noch minderjährig war, wurde er nun Seigneur von Montignac, Bellac, Rancon und Champagnac.
Übersiedlung nach England und Verheiratung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Sommer 1247 folgte Valence zusammen mit mehreren seiner Geschwister einer Einladung ihres Halbbruders Heinrich III. nach England. Während seine Brüder Guy und Geoffroi schließlich wieder in die Gascogne zurückkehrten, blieben William und sein Bruder Aymer sowie seine Schwester Alice in England. Der König hoffte, dass seine im Vergleich zu den englischen Baronen kultivierten südwestfranzösischen Verwandten seinen Hof bereicherten, seine Bindung an die südwestfranzösischen Besitzungen festigten und vermutlich durch die Schaffung einer großen Herrscherfamilie seine Stellung als König stärkten. Am 13. August 1247 wurde Valence mit Joan de Munchensi verheiratet, die Erbin eines umfangreichen Teils der Besitzungen der Familie Marshal war. Valence wurde durch die Heirat Lord von Pembroke und Goodrich Castle in den Welsh Marches sowie von Wexford in Irland. Dazu wurde vermutlich wurde im Heiratsvertrag vereinbart, dass der König seinen landlosen Halbbruder ebenfalls Besitzungen übergeben musste, weshalb Valence Hertford Castle übergeben wurde. Aus den Ländereien seiner Frau bezog Valence jährliche Einkünfte von über £ 700, daneben erhielt er vom König eine jährliche Pension von 500 Mark. Weitere 500 Mark sollte er jährlich erhalten, bis ihm der König Ländereien mit entsprechenden Einkünften übergeben konnte. Dazu erhielt er von seinem Halbbruder noch weitere Einkünfte, so dass Pembroke 1252 die Besitzungen der Familie Pont de l'Arche in Südwestengland und in den 1260er Jahren die Besitzungen der Familie Bertram in Northumberland kaufen konnte. Angesichts dieser umfangreichen Besitzungen in England und Irland übergab er bei einer Reise ins Poitou am 22. August 1248 seine dortige Herrschaft Montignac seinem Bruder Geoffroi.

Höfling am englischen Hof
Am 13. Oktober 1247 schlug der König Valence in Westminster feierlich zum Ritter, und während der nächsten zehn Jahre lebte Valence vorwiegend am Königshof. Nach Matthew Paris bekam er rasch erheblichen Einfluss auf den König. Dies kann jedoch nnach den erhaltenen Urkunden und Dokumenten nicht zweifelsfrei belegt werden, im Gegenteil, Valence agierte teils widerspenstig, vermutlich, weil der König seiner Ansicht nach zu zögerlich seine Geldzuwendungen in Lehen umwandelte. Bis 1249 nahm Valence mehrmals an Turnieren teil, bis ihm der König dies untersagte und zur Strafe im Oktober 1249 zeitweilig seine Besitzungen beschlagnahmte. Durch die Turniere gewann er jedoch die ersten englischen Ritter, die schließlich zu seinem Gefolge gehörten, sowie einflussreiche Freunde wie sein späterer Schwager John de Warenne, 6. Earl of Surrey und Richard de Clare, 2. Earl of Gloucester. Zusammen mit dem König legte er am 6. März 1250 in Westminster Hall ein Kreuzzugsgelübde ab, doch im November 1251 untersagte der Könige allen Rittern und Baronen, die zur Rettung des in Ägypten gefangen genommenen französischen Königs Ludwig IX. ins Heilige Land aufbrechen wollten, die Ausreise und ließ die englischen Häfen schließen. Auch Valence hatte Vorbereitungen getroffen, um zum Kreuzzug aufzubrechen, wozu ihm der Papst eine Unterstützung in Höhe von 2200 Mark versprochen hatte. Bis Anfang 1252 wandelte der König schließlich die jährliche Zuwendung von 500 Mark in die Übertragung von einträglichen Vormundschaften um. Bis 1268 blieb Valence Verwalter der Güter von Robert Fitzjohn of Warkworth in Northumberland, dazu erhielt er weitere Güter in anderen Teilen Englands.

Machtkampf zwischen den Lusignans und ihren Rivalen am Hof

Unterstützung von Heinrichs Expedition in die Gascogne
Als es 1252 zu einer Rebellion in der dem englischen König gehörende Gascogne kam, stieg der Einfluss der Lusignans am englischen Hof rasch an. Im Januar 1252 gehörte Valence dem Kronrat und schlichtete dabei den Streit zwischen dem König und Simon de Montfort, der zuvor King’s Lieutenant der Gascogne gewesen war. In der Überzeugung, dass der König sie nicht bestrafen würde, begannen Valence und die anderen Lusignans Händel mit anderen Magnaten. Im Oktober 1252 plünderte Valence Besitzungen von Bischof Hugh von Ely bei Hatfield, und Ende des Jahres unterstützte er seinen Bruder Aymer, als dieser die Paläste von Bonifatius von Savoyen, Erzbischof von Canterbury plünderte. Matthew Paris und anderen Chronisten zufolge war der Köönigshof ab diesem Zeitpunkt in das Lager der mit dem König verwandten Lusignans und dem Lager der mit Königin Eleonore verwandten Savoyarden gespalten, zu denen unter anderem Thomas und Peter von Savoyen gehörten. Valence blieb weiterhin mit dedem mächtigen Earl of Gloucester befreundet, dessen Sohn und Erbe Gilbert im Januar 1253 seine Nichte Alice heiratete. Kurz danach brachen Gloucester und er zu einer Reise nach Frankreich auf, während der sie an mehreren Turnieren teilnahmen. VoVor Oktober 1253 stieß er schließlich in der Gascogne zu Heinrich III., der dort versuchte, die Rebellion niederzuschlagen. Zusammen mit seinen Verwandten im Poitou stellte Valence eine Streitmacht von über 100 Rittern aus dem Poitou auf, die den König unterstützten. Dazu half Valence, die Bergregionen von Bergerac und Gensac zu befrieden sowie den Streit zwischen Simon de Montfort und Gaston de Béarn über Bigorre beizulegen. Typischerweise versuchte er jedoch auch, den König zur Übergabe weiterer Ländereien zu bewegen, erhielt jedoch nur das Versprechen, eine weitere einträgliche Vormundschaft zu bekommen. Nachdem sie die Gascogne befriedet hatten, begleitete er im Winter 1254 den König, als dieser über Paris nach England zurückreiste. 1255 übertrug ihm der König für ein Jahr die Vormundschaft über seinen reichen, aber noch minderjährigen Schwager William de Munchensi.

Zunehmender Einfluss von Valence auf die Politik des Königs
In England stand Valence beim König in hoher Gunst, hatte dabei aber offensichtlich weniger Einfluss als seine Rivalen bei Hofe, vor allem den Savoyarden. Dabei holte der König seinen Rat nur ein, wenn es ihm nützlich erschien, beispielsweise iim Januar 1256 zu Fragen über die Gascogne. Im September 1255 hatte Valence den König nach Nordengland begleitet, wo dieser Verhandlungen mit der Minderjährigkeitsregierung für den jungen schottischen König Alexander III. führte. Im Oktober 1255 bezeugte er in Windsor, wie der König das Angebot des Papstes über die sizilianische Thronfolge akzeptierte, dabei war er jedoch kein eindeutiger Befürworter dieses sizilianischen Abenteuers. Nur als der König Weihnachten 1256 der Kandidatur sseines jüngeren Bruders Richard von Cornwall als römisch-deutscher König zustimmte, hatte Valence möglicherweise größeren Einfluss. Nachdem Richard von Cornwall im April 1257 nach Deutschland aufgebrochen war, hatte sich der in großen Finanznöteten befindliche König zunehmend an die Lusignans gewandt, um sie um Rat zu fragen und um sich Geld bei ihnen zu leihen. Im November 1257 hatte Valence beispielsweise dem König 1100 Mark geliehen, wofür ihm der Thronfolger Lord Eduard Stamford unund Grantham verpfändet hatte. Daraus entstand ein Bündnis zwischen Valence und dem Thronfolger, der durch den walisischen Aufstand ab Ende 1256 selbst zahlreiche Besitzungen verloren hatte. Dieses Bündnis, durch das Valence weiteren Einfluss auf die Regierung erhielt, erzürnte seine Gegner weiter, und zahlreiche alte Rivalitäten wurden nun als offene Fehde ausgetragen. Der König hatte im November 1256 noch verfügt, dass keine Prozesse gegen seine Günstlinge, besonders die Lusignans, geführt werden dürfen. Dabei bevorzugte der König Valence gegen andere Höflinge bei der Vergabe von Vormundschaften und Ländereien weiter, was den Konflikt weiter schürte. Die Freundschaft zwischen Valence und dem Thronfolger zerstörte seine Freundschaft mit dem Earl of Gloucester, der in den Welsh Marches ein Rivale von Eduard war.

Rolle während des Kriegs in Wales
Als bedeutender Marcher Lord war Valence für den König unentbehrlich geworden, als der walisische Fürst Llywelyn ap Gruffydd ab 1256 gegen die englische Oberherrschaft revoltierte. Die walisische Rebellion weitete sich zum offenen Krieg aus, die zahlreiche Güter von Valence direkt bedrohte. Valence blieb jedoch weiterhin am Königshof, während seine Vasallen in Pembroke unter Führung von Roger of Leybourne bei Carmarthen gegen die Waliser kämpften. Erst im August 1257 nahm er am Feldzug des Königs teil, bei dem dieser erfolglos bis Deganwy Castle vorstieß. Dabei geriet Valence jedoch in einen heftigen Streit mit Humphrey de Bohun, 2. Earl of Hereford und dessen Sohn Humphrey, unter anderem über die Rechte in Pembroke. Auch mit Simon de Montfort, 6. Earl of Leicester lag Valence in offenen Streit. Als im April 1258 der Waffenstillstand mit Fürst Llywelyn endete und die Waliser von Cemais aus Pembroke angriffen, forderte Valence im Parlament Vergeltung und beschuldigtte Simon de Montfort und seinen früheren Freund Gloucester des Verrats. Dies führte mit dazu, dass sich die beiden am 12. April mit fünf anderen Baronen verbündeten, um eine Reform der Herrschaft des Königs zu fordern. Diese Reformbewegung führte zum Sturz der Lusignans.

Sturz und Entmachtung

Politische Isolation
Zerstritten mit Gloucester, verfeindet mit Montfort und Hereford sowie zahlreichen anderen Baronen, waren Valence und seine Brüder im April 1258 politisch isoliert, obwohl sie hoch in der Gunst des Königs standen. Die Feindschaft, die Valence und seinem Gefolge nun entgegenschlug, resultierte dabei weniger aus seiner ausländische Herkunft, wie oft angenommen wird. Von dem Gefolge, dass ihn 1247 nach England begleitet hatte, war nur noch ein Ritter in seinem Dienst geblieben, während seine anderen Gefolgsleute alle Engländer waren. Damit waren wohl eher die Bevorzugung von Valence und seiner Gefolgsleute durch den König sowie sein arrogantes und oft aggressives Auftreten der eigentliche Grund für die Ablehnung durch die englischen Barone.[1] Aufgrund der Strenge ihrer Beamten, besonders von Valence Verwalter William de Bussay, waren die Lusignans auch beim Landadel unbeliebt. Vielfach wurden sie für die Härte verantwortlich gemacht, mit der der König nun versuchte, GGeld für einen Feldzug nach Wales aufzutreiben. Die Lusignans waren zum Hauptziel der Beschwerden geworden, die sich eigentlich gegen die erfolglose persönliche Herrschaft des Königs richteten. 1257 hatten Peter von Savoyen und Simon de Montfort Friedensverhandlungen mit dem französischen König vorgeschlagen, was die Stellung der Lusignans weiter schwächte.

Entmachtung des Königs und Exilierung von Valence
Die Adelsopposition, der Simon de Monfort, Peter von Savoyen und der Earl of Gloucester angehörten, hatte im April 1258 während des Parlaments eine Reform der Regierung verlangt. Der König nominierte darauf Valence als einen seiner Vertreter in dem 24-köpfigen Komitee, das ein Reformprogramm für die Regierung erarbeiten sollte. Valence agierte dennoch weiter gegen Simon de Montfort. Dieser und die anderen Gegner von Valence nutzten nun die Adelsopposition geschickt aus, um Valence weeiter zu schädigen. Valence und seine Brüder schworen zwar, die Reformbewegung zu unterstützen, doch als im Juni 1258 während des Parlaments in Oxford darüber debattiert wurde, dass die Krone zahlreiche vergebenen Ländereien zurückerhalten solle, verweigerte Valence dafür seine Zustimmung. Daraufhin soll Montfort nach der Chronik von Matthew Paris geantwortet haben, dass Valence entweder seine Burgen zurückgäbe oder seinen Kopf verlieren würde. Als offen wurde, dass die Gegner des Reformprogramms, der sogenannten Provisions of Oxford, keine Mehrheit finden würden, flohen die Lusignans, Lord Eduard und John de Warenne Ende Juni nach Winchester, wo sie sich in Wolvesey Castle, der Burg von Aymer de Valence, Bischof von Winchester verschanzten. Nach kurzer Belagerung mussten sie sich dort am 5. Juli ergeben.
Valence lehnte das Angebot der neuen Regierung ab, in Gewahrsam zu bleiben, bis die Reform der Regierung abgeschlossen sei. Am 14. Juli verließ er mit seinem Bruder Aymer England. Ihm wurde eine jährliche Pension von 3000 Mark gewährt, dafür sollten seine Besitzungen von seinen Gefolgsleuten verwaltet werden. Die über die Pension hinausgehenden Erträge sollten im New Temple in London verwahrt werden. Später kürzte die Regierung seine Pension jedoch um 1500 Mark.

Exil in Frankreich
Valence erreichte mit seinen Brüdern Boulogne, wo sie einen Hinterhalt von Henry de Montfort, einem Sohn von Simon de Montfort ausweichen konnten. Von dort durften sie durch Frankreich in ihre südwestfranzösische Heimat reisen, obwohl die französische Königin Margarete, die eine Schwester der englischen Königin Eleonore war, dies zu verhindern suchte. Der französische König war anscheinend der Überzeugung, dass die Vertreibung der Lusignans aus England die Friedensverhandlungen zwischen Frankreich und England förderte. Tatsächlich wurde nach der Vertreibung der Valence im Dezember 1259 der Vertrag von Paris zwischen Frankreich und England geschlossen. Joan de Munchensi, die Frau von Valence, war über die finanziellen Einschränkungen, die ihr von der neuen Regierung auferlegt wurden, ungehalten und folgte im Dezember 1258 ihrem Mann ins Exil nach Südwestfrankreich. Dazu ergriff die Regierung Maßnahmen, um zu verhindern, dass Gelder von Valence nach Frankreich geschmumuggelt wurden. Tatsächlich wurde William de Bussay, der Verwalter von Valence, im November 1258 verhaftet, als er von einem unerlaubten Besuch aus Frankreich zurückkehrte. In den nächsten Monaten wurden Bussay und einige andere Vögte von Valence wegen Amtsmissbrauchs verurteilt und eingekerkert
Im Poitou kümmerte sich Valence zunächst um die Verwaltung seiner Besitzungen. Am 2. März 1259 kaufte er Besitzungen bei Limoges, anschließend erwarb er Montignac von seinem Bruder Geoffroi zurück. Schon bald begann er jedoch, sich um seine Rückkehr nach England zu kümmern. Im Dezember 1259 war er in Paris, wo er heimlich Simon de Montfort traf, der sich mit anderen Mitgliedern der Regierung der Barone zerstritten hatte. Angeblich auf Anregung des englischen Königs legten sie ihre privaten Differenzen bei. Montfort stimmte einer Rückkehr von Valence nach England zu, die sein neuer Verbündeter Lord Eduard wünschte. Der Plan scheiterte, als die Revolte von Lord Eduard gegen seinen Vater im Frühjahr 1260 rasch scheiterte, aber ddennoch behielten die drei ihr Bündnis bei. Von August bis Oktober 1260 verteidigte Valence im Auftrag von Lord Eduard Lourdes und Tarbes, zwei Besitzungen von Montfort im südwestfranzösischen Bigorre, gegen den französischen Adligen Eschivat de Chabanais. Am 2. Oktober 1260 schloss er dabei in Tarbes als Stellvertreter Montforts mit Eschivat einen Waffenstillstand. Am 27. November 1260 traf er Lord Eduard in Paris, vermutlich um erneut seine Rückkehr nach England zu besprechen. Der Tod seines Bruders Aymer am 4. Dezember zwang ihn jedoch dazu, diesen Plan zu verschieben.

Rolle im Krieg der Barone

Rückkehr nach England
Im Februar hatte der König Geoffrey de Gascelin, einen Gefolgsmann von Valence, zum Constable von Hertford Castle ernannt. Aufgrund des Bündnisses von Valence mit Lord Eduard, der zu dieser Zeit noch in Opposition zu seinem Vater stand, war zunächst jedoch noch unklar, ob Valence seinen Halbbruder Heinrich loyal unterstützen würde. Deshalb versuchte der König, der gegenüber der Adelsopposition zunehmend seine Macht zurückgewann, noch am 27. März, die Rückkehr von Lord Eduard und Valence nach England zu verhindern. Um Ostern, am 24. April, erreichten Valence und Lord Eduard Dover. Valence schwor in Dover, die Provisions of Oxford einzuhalten und sich auch den Beschuldigungen seiner Gegner zu stellen. Damit näherte er sich weititer der Adelsopposition an, die die Wiedererlangung der Macht des Königs zu verhindern suchte, möglicherweise versuchte er damit auch, seine Position am Hof gegenüber den Savoyarden zu stärken. Dem König gelang es jedoch rasch, seine Allianz mit Lord Eduard und Montfort zu brechen. Am 30. April nahm er Valence in Rochester wieder in Gnaden an seinem Hof auf und gab ihm seine beschlagnahmten Ländereien zurück.

Endgültiger Bruch mit der Adelsopposition
In den nächsten Monaten war Valence hauptsächlich mit der Verwaltung seiner wiedergewonnenen Besitzungen beschäftigt. Erst 1262 war er wieder häufiger am Königshof, gegenüber den Savoyarden hatte er aber deutlich weniger Einfluss auf den König. Es gelang ihm nicht, für alle seine Gefolgsleute Begnadigungen zu erhalten, und erst am 10. Juli 1262 gewährte ihm der König eine Entschädigung für die während seines Exils entgangenen Einkünfte. Auf die vollständige Auszahlung dieser Entschädigung wartete er noch im März 1263. Im Juli 1262 begleitete er den König nach Frankreich, wo er zusammen mit Henry of Almain erfolglos versuchte, dass der König den noch offiziell minderjährigen Gilbert de Clare, den Sohn des verstorbenen Earl oof Gloucester, als dessen Erben einsetzte. Im August verließ Valence, anscheinend verärgert, den König und reiste nach England zurück. Am 14. Oktober befahl der König, dass Valence nach Frankreich zurückkehren sollte, doch am 11. November war er immer noch in London. Schließlich gelang es dem König mit Land- und Geldversprechungen, dass Valence sein Bündnis mit Gilbert de Clare brach. Um das Bündnis zwischen dem weiterhin noch minderjährigen Gilbert de Clare und Valence zu brechen, versprach der König am 10. Dezember Valence, ihm Teile von Clares Besitzungen zur Verwaltung zu übergeben. Im Juli 1263 erhöhte der König sein Angebot, indem er Valence Besitzungen von Clare versprach, durch die er £ 500 jährliche Einkünfte erhalten konnte. Im September 1263 versprach der König Valence weitere Ländereien mit Einkünften in derselben Höhe. Aufgrund dieser Versprechungen unterstützte Valence 1263 nicht die Rebellion von Montfort und Clare. Diesen Verrat nahm Clare Valence lange übel.

Entscheidende Rolle am Sieg der königlichen Partei im Krieg der Barone
Stattdessen blieb Valence während des Zweiten Kriegs der Barone ein loyaler Unterstützer des Königs. Im Februar 1263 reiste er als Gesandter Heinrichs nach Paris, anschließend reiste er vermutlich ins Poitou, wo er für Heinrich die Huldigung von Raymond V., Vicomte de Turenne und anderer Adligen entgegennahm. Im Oktober 1263 gehörte er zum Gefolge von König Heinrich, als dieser in Boulogne den französischen König traf. Als es 1264 zum offenen Bürgerkrieg gegen die Adelsopposition unteer Montfort kam, gehörte Valence am 5. April bei der Eroberung von Northampton zu den Truppen von Lord Eduard. Die Londoner Bevölkerung plünderte daraufhin sein Londoner Stadthaus und raubte seine Gelder, die er im Temple deponiert hatte. Auch iin der Schlacht von Lewes am 14. Mai gehörte er zu den Truppen von Lord Eduard. Zusammen mit John de Warenne, 6. Earl of Surrey gehörte er dem rechten Flügel des königlichen Heeres an. Als abzusehen war, dass das Heer des Königs geschlagen wurde, konnte er zusammen mit Warenne sowie seinem Bruder Geoffroi de Lusignan nach Pevensey Castle flüchten, von wo sie weiter ins Exil nach Frankreich flüchteten. Die siegreichen Rebellen, die die Regierung von England übernommen hatten, beschlagnahmten seine Ländereien in England. Pembroke fiel an Gilbert de Clare, während Goodrich Castle an Humphrey V. de Bohun fiel.
Im Mai 1265 kehrte Valence jedoch nach England zurück. Zusammen mit Warenne und einer etwa 120 Mann starken Streitmacht landete er in Pembroke. Dies wurde zum Signal für eine Revolte der Marcher Lords gegen die Regierung der Barone unter Montforrt. Zudem konnte Lord Eduard aus der Gefangenschaft der Regierung entkommen und schloss sich den Truppen von Valence und Warenne an. Zusammen konnten sie im August 1265 zunächst Simon de Montfort den Jüngeren bei Kenilworth und wenige Tage später Montfort selbst in der Schlacht von Evesham entscheidend schlagen.

Bereicherung auf Kosten der besiegten Enterbten
Anschließend nahm Valence an der Belagerung von Kenilworth Castle teil, wo sich ein großer Teil der verbliebenen Rebellen, die sogenannten Enterbten, verschanzt hatte. Im Mai 1266 konnte er zusammen mit John de Warenne weitere Enterbte bei Burury St Edmunds schlagen. Der König belohnte Valences Loyalität mit umfangreichen Ländereien, die besiegten Rebellen wie Humphrey V. de Bohun, Roger Bertram oder William de Munchensi abgenommen worden waren. Anscheinend hatte Valence keinen Anteiil am Zustandekommens des Dictum of Kenilworth, das den Enterbten die Gelegenheit zur Unterwerfung und Rückerwerb ihres Grundbesitzes gab. Im Gegenteil, Valence schien sogar ein Gegner des Dictum zu sein, und seine Strenge gegenüber den Enterbten trieb seinen Schwager William de Munchensi wieder dazu, den Kampf aufzunehmen. Mit Gilbert de Clare, der inzwischen als Earl of Gloucester eingesetzt war, hatte er wiederholte Zusammenstöße, als es um die Beschlagnahmung und Aufteilung von Rebbellengütern ging. Bis 1268 wandelte der König die jährliche Pension von £ 500, die Valence noch erhielt, in Besitzungen vor allem in East Anglia um. Durch eine Intrige von Valence, Warenne und Henry of Almain musste Robert de Ferrers, 6. Earl of Derby, einer der Führer der Enterbten, 1269 auf den Großteil seiner Besitzungen verzichten, die an Edmund, 1. Earl of Lancaster fielen.
Mit den Familien Clare und Bohun blieb Valence nun bis zu seinem Tod verfeindet. Dies führte nicht zuletzt daher, dass diese Familien ebenfalls Teilerben des Marshal-Besitzes waren. Eine weitere Fehde hatte er gegen die Familie seiner Frau, diie Munchensi, die darin gipfelte, dass er 1289 erfolglos versuchte, Dionysia, die einzige Tochter seines Schwagers William, für illegetim erklären zu lassen. Darin wurde er sicherlich von seiner Frau unterstützt, die ihren Halbbruder hasste, weil der ihr Erbe entscheidend geschmälert hatte.

Im Dienst von Eduard I.

Teilnahme am Kreuzzug von Lord Eduard
Durch die gemeinsamen Kämpfe während des Kriegs der Barone hatten Valence und Lord Eduard ihre Freundschaft erneuert. Am 24. Juni 1268 legte Valence während des Parlaments in Northampton zusammen mit Lord Eduard, John de Warenne und Henry of Almain ein Kreuzzugsgelübde ab. Dabei versprach er, für den Kreuzzug 19 Ritter zu stellen, wofür er 2000 Mark erhalten sollte. Im Juli 1268 besuchte Valence seine Besitzungen in Pembroke und im Frühjahr 1270 besuchte er, wahrscheinlich erstmals, seine Ländereien in Irland. Dort übernahm er die Vormundschaft über den minderjährigen Gerald fitz Maurice Fitzgerald, die er Thomas de Clare, Lord of Thomond abgekauft hatte. Am 20. August 1270 brach er zusammen mit Lord Eduard zum Kreuzzug ins HHeilige Land auf. Über seine Taten während des Kreuzzugs ist nichts bekannt, nur dass er im Heiligen Land ein juwelenbesetztes goldenes Kruzifix erwarb, das Marie, die zweite Frau seines Sohns und Erben Aymer später Westminster Abbey stiftete.[2] Als Lord Eduard in Akkon fast einem Giftanschlag zum Opfer fiel, ernannte Eduard Valence am 18. Juni 1272 zu einem seiner Testamentsvollstrecker. Bereits im August 1272, noch vor Lord Eduard, trat Valence jedoch wieder die Rückreise an, vielleeicht aus Sorge, dass sein alter Gegenspieler, der in England gebliebene Earl of Gloucester, während seiner Abwesenheit seine Besitzungen angreifen könne. Am 11. Januar 1273 erreichte er wieder London, und am 7. Juni 1273 wurde er ertappt, als er mit seinem Gefolge illegal in einem königlichen Wald in Hampshire auf der Jagd war.

Dienst für den König in Frankreich
Lord Eduard war nach dem Tod seines Vaters Heinrich III. im November 1272 als Eduard I. englischer König geworden. Für den neuen König reiste er wieder in die Gascogne, wo er am 3. September 1273 für Eduard den Treueschwur der Bürger von Limoges entgegennahm. Dort traf er den König, der auf seiner Rückreise vom Kreuzzug zunächst seine Besitzungen in Frankreich besuchte. Zusammen mit Eduard blieb Valence in der Gascogne, wo der König am 29. November von der unerlaubten Jagd in Hampshirire erfuhr. Im Juli 1274 kehrte Valence nach Limoges zurück, ernannte dort einen Seneschall und belagerte die Burg von Marie, Vicomtesse de Limoges in Aixe. Zurück in England, nahm er am 19. August 1274 an der Krönung von Eduard I. in Westminster Abbey teil, und bereits am 4. September jagte er erneut ohne Erlaubnis in Hampshire. Am 2. Februar 1275 vertrat er Eduard vor dem Parlement in Paris, wo Gaston de Béarn den abwesenden englischen König zum Zweikampf herausforderte. Im Mai kehrte Valence nach England zurück, wo ihn der König zum Constable des walisischen Cilgerran Castle ernannte, dazu übertrug er ihm die Vormundschaft über die Erben von Roger de Somery. Im Gegenzug übernahm er einen Teil der Schulden des Königs.

Teilnahme am Feldzug gegen Wales und erneuter Dienst in Frankreich
Während des ersten Feldzugs gegen Fürst Llywelyn von Wales 1277 spielte Valence eine wichtige Rolle. Zusammen mit Edmund, dem Bruder des Königs, führte er eine der drei englischen Armeen von Pembroke Castle nach Ceredigion, wo sie vor dem 25.  Juli Aberystwyth erreichten. Dort begannen sie mit dem Bau von Aberystwyth Castle. Am 3. Oktober war Valence wieder in Pembroke, von wo er nach Südengland reiste. Vor dem 27. Dezember war er in Marwell in Hamptshire. Das nächste Jahr verbrachte Valence vorwiegend am Königshof, ehe er im Juni 1279 das französische Agenais für den König in Besitz nehmen sollte, das diesem nach dem in diesem Jahr geschlossenen Vertrag von Amiens zustand. Am 8. August zog Valence in Agen ein, und am 10. August ernannte er Jean de Grailly zum Seneschall. Anschließend reiste er im November als Gesandter nach Kastilien. Im Januar 1280 kehrte er nach Agen zurück, wo er den Grundstein für Tournon und die Bastide Valence d'Agen legte. Vor dem 6. Juni 1280 kehrte er nach London zurück.

Teilnahme am zweiten Feldzug Eduards gegen Wales
Im Sommer 1282 nahm Valence an dem erneuten Feldzug des Königs nach Wales teil. Sein ältester Sohn William der Jüngere kämpfte unter dem Kommando des Earl of Gloucester in Westwales, dabei fiel er am 16. Juni in der Schlacht von Llandeilo Fawr. Eduard I. löste nach diesem Misserfolg Gloucester durch Valence als Kommandanten in Westwales. Valence stellte eine neue Armee bei Carmarthen auf, mit der er am 6. Dezember nach Mittelwales vorstieß. Im Januar 1283 schlug er eine walisische Rebellion in Cardigan nieder, und im April zog er von Aberystwyth mit über 1000 Mann ins walisische Bergland, wo er nach zehntägiger Belagerung Castell y Bere, die letzte Burg des neuen walisischen Fürsten Dafydd ap Gruffydd eroberte. Von Septembeer bis Weihnachten 1284 begleitete er Eduard I., als dieser seine triumphale Rundreise durch das eroberte Wales unternahm. Bereits 1282 hatte der König ihm zur Belohnung die Verwaltung der Ländereien seines noch minderjährigen Schwiegersohns John Hastings, Lord of Abergavenny übergeben, bis dieser 1283 volljährig wurde. Bemerkenswerterweise erhielt er danach keine weiteren Belohnungen vom König. Stattdessen sandte Eduard 1285 trotz des persönlichen Protests von Valence in Aberystwyth Untersuchungsrichter nach Pembrokeshire, die dort Beschwerden des Earls of Hereford und der Bürger von Haverfordwest gegen Valence anhören sollten. Dieses Vorgehen des Königs verletzte offen die Rechte von Valence als Marcher Lord von Pembroke.

Weiterer Dienst für den König
Valence war politisch von seinem Neffen Eduard abhängig. Aus seinem verstreuten Besitz bezog er jährliche Einkünfte in Höhe von etwa £ 1500. Dies war für einen Magnaten seines Standes recht bescheiden, so dass er für ein standesgemäßes Leben auf zusätzliche Einkünfte angewiesen war. Dafür war er auf den König angewiesen, der ihm Vormundschaften oder Ämter übertrug, durch die Valence durchschnittlich weitere £ 1000 pro Jahr erhielt. Aufgrund dieser geringen Einkünfte und wegen seiner Abhängigkeit vom König konnte Valence kein eigenes politisches Profil entwickeln oder sich mit einem großen Gefolge umgeben.
Von September 1286 bis Juni 1289 begleitete Valence den König bei dessen Aufenthalt in der Gascogne. Dabei erkrankte er im November 1286 in Saintes schwer. Nach der Rückkehr nach England war er im September 1289 an den Verhandlungen beteiligt, nnach denen der Thronfolger Eduard mit der schottischen Thronerbin Margarete, der Maid of Norway verheiratet werden sollte. Anfang 1291 ernannte ihn der König zum Richter, um über die Fehde zwischen dem Earl of Gloucester und dem Earl of Hereforrd in den Welsh Marches zu entscheiden. Zusammen mit anderen Marcher Lords befürchtete er jedoch weitere königliche Eingriffe in ihre Privilegien, weshalb er den König bat, das gefällte Urteil nicht zu vollstrecken. Im August 1291 unterstützte er den König, als dieser nach dem Tod der schottischen Thronerbin Margarete die ersten Anhörungen über die schottische Thronfolge durchführte. Am 10. Dezember 1291 bezeugte Valence in Westminster Abbey, wie der König nach dem Tod seiner Mutter ElEleonore das Herz seines Vaters der Abtei Fontevrault zur erneuten Bestattung überließ. Am 5. Dezember 1292 ernannte ihn der König zu einem der fünf Beauftragten, die die Durchführung von Turnieren überwachen sollten. Im Sommer 1292 reiste er mit dem König nach Norham, wo dieser erklärte, dass er die schottische Thronfolge nach englischen Recht entscheiden würde. Danach würde John Balliol neuer König von Schottland. Im Oktober 1292 gehörte er in Berwick zu den Marcher Lords, die dem König unter der Bedingung, keinen Präzedenzfall zu schaffen, die Erhebung der Steuer eines Fünfzehnten in den Welsh Marches gewährten. Als es 1294 in Wales zu einem Aufstand gegen die englische Herrschaft kam, sandte ihn der König im Oktober zusammen mit Roger Bigod, 5. Earl of Norfolk nach Südwales, um den Aufstand niederzuschlagen.
Im Januar 1296 reiste Valence zusammen mit seinem Sohn Aymer als Leiter einer Gesandtschaft nach Cambrai, wo er vergeblich versuchte, im Französisch-Englischen Krieg einen Ausgleich zu erzielen. Trotz seines Alters wurde er dabei wohl in ein Scharmützel verwickelt. Er kehrte verwundet nach England zurück, wo seine Frau ihn mit einer Sänfte von Dover zu seinem Gut Brabourne in Kent bringen ließ. Dort starb er am 16. Mai. John Leland behauptete, dass Valence am 13. Juni 1296 im Kampf gegen die Franzosen bei Bayonne fiel, was höchstwahrscheinlich falsch ist. Valence wurde in einem prächtigen Grabmal in Westminster Abbey beigesetzt, wo bereits seine jung verstorbenen Kinder John und Margaret beigesetzt worden waren.

Sein Erbe wurde sein einzig überlebender Sohn Aymer. Aufgrund seiner relativ bescheidenen Besitzungen hinterließ Valence der Kirche nur bescheidene Stiftungen. Er bedachte vor allem Pembroke Priory sowie das von ihm gegründete Hospital von Tenby.

Valence und der Titel Earl of Pembroke
Valence Frau Joan hatte nur einen Teil des Marshal-Erbes geerbt, weshalb sie nur bedingt Erbin des Titels Earl of Pembroke war. Auf seinem Siegel und in seinen meisten Urkunden nannte Valence sich deshalb nur Lord of Pembroke, und er wurde nie zum Earl of Pembroke erhoben. Als Lord of Pembroke war Valence jedoch Vorsitzender des Gerichts von Pembrokeshire. Dies führte ab Ende der 1280er Jahre dazu, dass Valence zunehmend als Earl of Pembroke bezeichnet wurde. In den 1290er Jahren akzeptierte der König gelegentlich diesen Titel, und 1295 berief der König Valence als Earl of Pembroke in das Parlament. Damit war Valence ein einzigartiges Beispiel einer informellen Standeserhöhung, was der König vielleicht als für ihn günstige Belohnung von Valence Treue akzeptierte. Valence Witwe Joan trug bis zu ihrem Tod im September 1307 den Titel Countess of Pembroke und behielt Pembroke und Goodrich Castle sowie Wexford in Irland als Wittum. 
de Valence, Graf William (I9927)
 
41284 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Warenne,_3._Earl_of_Surrey

William de Warenne, 3. Earl of Surrey

William de Warenne, 3. Earl of Surrey (* 1119; † 1148) war ein anglo-normannischer Adliger aus dem Hause Warenne.

Er war der älteste Sohn von William de Warenne, 2. Earl of Surrey und Elisabeth von Vermandois. Er war somit ein Urenkel des französischen Königs Heinrich I., ein Halbbruder von Robert de Beaumont, 2. Earl of Leicester, Waleran de Beaumont, 1. Earl of Worcester und Graf von Meulan, sowie Hugh de Beaumont, 1. Earl of Bedford.

William stand loyal zum englischen König Stephan. Er kämpfte in der Schlacht von Lincoln (1141) und war einer der Heerführer, die Matilda nach ihrer Flucht aus Winchester verfolgte und Robert von Gloucester, den unehelichen Sohn des verstorbenen Königs Heinrich I. entführte.

Er war einer jener Adligen, die 1146 in Vézelay – gemeinsam mit dem französischen König Ludwig VII. – das Kreuz nahmen und im Jahr darauf als Kreuzfahrer zum Zweiten Kreuzzug aufbrachen. Er wurde auf dem Marsch durch Anatolien in der Nähe von Laodikeia bei einem seldschukischen Angriff getötet.[1][2]

William heiratete Adela (oder Ela) von Ponthieu, eine Tochter des Grafen Wilhelm II. Talvas (bzw. Wilhelm III. von Ponthieu), der wiederum ein Sohn von Robert of Bellême, 3. Earl of Shrewsbury aus dem Haus Montgommery war.

William und Adela hatten eine Tochter, Isabel (Elisabeth), die auch seine Erbin war. Sie heiratete in erster Ehe Wilhelm von Blois, den zweiten Sohn Königs Stephans, Graf von Boulogne und Mortain, der durch die Ehe Earl of Surrey bzw. Earl of Warenne (Warren) wurde. Wilhelm von Blois starb am 11. Oktober 1159, die Ehe blieb kinderlos.

In zweiter Ehe heiratete Isabel 1163 Hamelin, einen unehelichen Sohn des Grafen Gottfried V. von Anjou und damit Halbbruder des englischen Königs Heinrich II., der ebenfalls Earl of Warenne und Earl of Surrey wurde. Hamelin nahm den Familienname de Warenne an und vererbte ihn und die Grafschaften an seine Nachkommen.

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de Warenne, Graf William (I12578)
 
41285 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Warenne,_5._Earl_of_Surrey

William de Warenne, 5. Earl of Surrey (* 1166; † 1240) war der Sohn des Hamelin de Warenne (Plantagenet) und der Isabel[1], der Tochter des William de Warenne, 3. Earl of Surrey. Sein Vater Hamelin übertrug ihm die Güter von Appleby (North Lincolnshire).

De Warenne war einer der Teilnehmer an der Krönung König John von Englands am 27. Mai 1199. Mit dem Verlust der Normandie an Frankreich im Jahr 1204 verlor auch er seine normannischen Besitzungen (1202 war er noch Lieutenant der Gascogne), König John entschädigte ihn aber mit Grantham und Stamford.

Seine erste Beleihung mit dem Amt des Lord Warden of the Cinque Ports ist auf 1204 datiert und währte bis 1206. Zwischen 1208 und 1213 war er Warden of the Welsh Marches.

William zählte zu den wenigen Baronen, die sich in dessen Streitigkeiten mit den Baronen loyal zu König John (der sein Cousin war) verhielt, während diese dem französischen Prinzen zum englischen Thron verhelfen wollten und wird als einer derjenigen erwähnt, die König John zurieten, der Magna Charta zuzustimmen. Seine Treue zum König ließ nur einige wenige Male nach, als dessen Situation hoffnungslos erschien.

Im März 1215 demonstrierte er erneut seine Loyalität gegenüber England, indem er den jungen König Henry III. unterstützte; er war auch mitverantwortlich für die Etablierung der Kathedrale von Salisbury.

Zwischen 1200 und 1208 sowie von 1217 bis 1226 diente er als High Sheriff of Surrey. 1214 wurde er erneut zum Lord Warden of the Cinque Ports ernannt. 
de Warenne, Graf William (I27371)
 
41286 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_d’Aubigny,_2._Earl_of_Arundel (Sep 2021)

William d'Aubigny, 2. Earl of Arundel (* vor 1150; † 24. Dezember 1193, begraben in Abtei Wymondham, Norfolk) war der Sohn von William d’Aubigny, 1. Earl of Arundel und Adelheid von Löwen, der Witwe des Königs Heinrich I. von England.
1176/77 wurde er als Earl of Sussex bestätigt, während König Heinrich II. das Earldom Arundel erst einmal als erledigt einzog. Erst König Richard Löwenherz machte ihn am 27. Juni 1190 zum Earl of Arundel (wobei er schon im September 1189 als Earl of Arundel bezeichnet wurde). 1191 wurde er zum Kustos von Windsor Castle ernannt.
 
d’Aubigny, Graf William 2. Earl von Arundel (I7175)
 
41287 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_d’Aubigny,_3._Earl_of_Arundel (Aug 2023)

William d’Aubigny, 3. Earl of Arundel (auch William de Albini; * um 1174; † vor 30. März 1221 bei Rom) war ein englischer Magnat.

Herkunft
William d’Aubigny entstammte der anglonormannischen Adelsfamilie Aubigny. Er war ein Sohn von William d’Aubigny, 2. Earl of Arundel, und dessen Ehefrau Matilda de Saint-Hilaire, der Witwe von Roger de Clare, 2. Earl of Hertford und Tochter und Erbin von James de St Hilaire, Baron von Field Dalling in Norfolk. Nach dem Tod seines Vaters am 13. Dezember 1193 erbte er dessen umfangreichen Besitzungen und den Titel Earl of Arundel. Zu seinen Besitzungen gehörten Buckenham in Norfolk und die Honour of Arundel in Sussex. Nach dem Tod seiner Mutter Mathilda 1195 konnte er jedoch nicht seinen Erbanspruch auf die Güter seines Großvaters in Norfolk und Northampton durchsetzen, die an seinen Halbbruder Richard de Clare, 4. Earl of Hertford fielen.[1] Dennoch war er einer der mächtigsten Barone Englands, dazu besaß er Besitzungen in der Normandie, jedoch im Französisch-Englischen Krieg verloren gingen, als die Normandie 1204 vom französischen König erobert wurde. Aubigny erwarb die Vormundschaft für seine Halbschwester Avelina, eine Tochter aus der ersten Ehe seiner Mutter, nachdem ihr erster Ehemann verstorben war, und verheiratete sie mit Geoffrey fitz Peter, 1. Earl of Essex.

Leben
Aubigny war ein Günstling von König Johann, an dessen Seite er Ende der 1190er Jahre in der Normandie gekämpft hatte. Johann belohnte ihn mit dem Erlass von Schulden und der Überlassung von Besitzungen, die er gegen nur geringe Gebühren verwalten durfte. Im Auftrag des Königs verhandelte er im Sommer 1209 mit Stephen Langton, den vom König abgelehnten neuen Erzbischof von Canterbury. Nachdem Johann in diesem Konflikt nachgeben musste, bezeugte Aubigny am 15. Mai 1213 mit die Unterwerfung des Königs vor dem päpstlichen Legaten, anschließend gehörte er zu den Magnaten, die Erzbischof Langton bei der Ankunft aus seinem Exil in England begrüßten.

Während der Rebellion der Barone 1215 blieb Aubigny zunächst königstreu und war einer der Vertreter des Königs bei der Besiegelung der Magna Carta im Juni 1215. Während des Ersten Kriegs der Barone wechselte er jedoch nach der Ankunft des französischen Prinzen Ludwig im Frühjahr 1216 in England am 14. Juni auf die Seite der Rebellen. Nach der Schlacht von Lincoln im Mai 1217 schloss er sich wieder der Königspartei an und unterstützte den neuen König Heinrich III. Nach dem Ende des Kriegs der Barone schloss er mit anderen englischen Baronen, darunter seinem Schwager Ranulph de Blondeville, 4. Earl of Chester, dem Kreuzzug von Damiette an und brach im Mai 1218 von England aus auf. Im November 1219 nahm er an der Eroberung von Damiette in Ägypten teil. Während der Rückreise nach England starb er in Cainell bei Rom, sein Leichnam wurde in die Wymondham Abbey in Norfolk überführt. 
d’Aubigny, William 3. Earl of Arundel (I41782)
 
41288 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_d’Aubigny,_4._Earl_of_Arundel (Aug 2023)

William d'Aubigny, 4. Earl of Arundel (* um 1203; † vor 7. August 1224) war ein englischer Magnat.

Er entstammte der anglonormannischen Familie Aubigny und war der älteste Sohn von William d’Aubigny, 3. Earl of Arundel und von Mabel of Chester. Sein Vater starb Anfang 1221 auf der Rückreise vom Kreuzzug von Damiette in Italien, so dass William die umfangreichen Besitzungen der Familie und den Titel Earl of Arundel erbte. Er starb jedoch bereits drei Jahre später und wurde in der Familienstiftung Wymondham Abbey in Norfolk beigesetzt.

 
d’Aubigny, William 4. Earl of Arundel (I41784)
 
41289 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_FitzOsbern,_1._Earl_of_Hereford (Sep 2018)

William FitzOsbern, 1. Earl of Hereford (französisch Guillaume de Crépon, dit Fitz-Osbern; * 1020; † 22. Februar 1071), war ein Verwandter und Ratgeber von Wilhelm dem Eroberer, der zu einem der größten Gutsherrn des frühnormannischen Englands wurde.

William(e) ist die ehemalige normannische Form des Namens Wilhelm, dem französischen Guillaume entsprechend.

Er wurde als Sohn von Osbern de Crépon (Fitz = Sohn) geboren, der im Hause seines Cousins, Herzog Robert I., als Kämmerer arbeitete. Als Robert das Herzogtum seinem Sohn Wilhelm hinterließ, war Osbern einer der Wächter Wilhelms und wurde bei einem versuchten Attentat auf den jungen Herzog um das Jahr 1040 getötet. Osbern hatte Emma, eine Nichte Roberts I., geheiratet und erbte durch sie einen großen Besitz in der Normandie, nämlich die Lehen von Pacy und Breteuil. William FitzOsberns jüngerer Bruder Osbern FitzOsbern war einer der Kaplane König Eduards des Bekenners und besaß die reiche Kirche von Bosham in Sussex. Durch seine hohe Position war es ihm möglich, Informationen über Englands Militär seinem Bruder und durch diesen seinem Cousin Herzog Wilhelm zu übermitteln. Zum Dank dafür, wurde er 1072 Bischof von Exeter.

Jugend
William FitzOsbern wurde wahrscheinlich am Hofe seines Cousins Wilhelm aufgezogen und wurde wie sein Vater zu einem der herzoglichen Kämmerer. Er gehörte zu den frühesten und stärksten Befürwortern einer Invasion in England, und ihm wird nachgesagt, die Zweifler unter den normannischen Adeligen überzeugt zu haben.

England
Als Herzog Wilhelm die Macht in England ergriff, gab er FitzOsbern die Isle of Wight zur Verwaltung, und schon 1067 machte er ihn zum Earl of Hereford. Diese Grafschaft war jedoch bei Vergabe des Lehens noch nicht unter normannischer Kontrolle. Scheinbar sollte FitzOsbern das Gebiet selbst erobern. Für den größten Teil des Jahres 1067 kehrte der König in die Normandie zurück und hinterließ seinen Bruder Odo von Bayeux und FitzOsbern als seine Statthalter. Im nächsten Jahr begleitete er den König bei der Unterwerfung Südwestenglands und nahm am Hof des Königs im Mai teil. Danach machte er selbst einen Besuch bei seinen normannischen Lehen, wo er wegen einer Krankheit für einige Monate blieb.

Im Februar oder März des Jahres 1069 wurde die Burg in York unter FitzOsberns Obhut gestellt, doch er verließ sie schon bald, um am Hof des Königs zu Ostern teilzunehmen. Der Widerstand in den westlichen Midlands wurde 1070 endgültig gebrochen, und es ist wahrscheinlich, dass FitzOsbern einen wichtigen Teil dazu beitrug, obwohl Details unbekannt sind. Während dieser Zeit drangen FitzOsbern und seine Begleiter auf Geheiß des Königs nach Wales ein, um das Königreich Gwent zu erobern. Um die normannische Machtbasis in England und Wales auszubauen, ließ FitzOsbern als einer der größten Bauherrn dieser Phase einige Burgen, wie zum Beispiel in Carisbrooke, Chepstow, Monmouth und Wigmore, (vermutlich auch Castell Dinas) bauen und verbesserte die Befestigung der Städte Hereford und Shrewsbury.

Tod
1070 starb der Schwager König Wilhelms, Balduin VI. von Flandern, und ließ sein Land und seine kleinen Söhne in den Händen seiner Witwe Richilde. Der Bruder ihres Mannes Balduin, Robert versuchte jedoch, die Macht im Land zu ergreifen, und verzweifelt um Hilfe suchend, bat sie FitzOsbern die Hochzeit an. Dieser konnte der Versuchung nicht widerstehen, Graf eines reichen Landes im Heiligen Römischen Reich und nahe der Normandie zu werden, und zog mit seiner Armee nach Flandern, wo er am 22. Februar 1071 in der Schlacht von Cassel geschlagen und getötet wurde.

Familie
FitzOsbern heiratete zuerst Adeliza, die Tochter Rogers I. von Tosny. Man nimmt an, dass er auch Gräfin Richilde kurz vor seiner Niederlage in der Schlacht von Cassel zur Frau nahm. Sein ältester Sohn Guillaume de Breteuil folgte ihm als Lehnsherr in der Normandie nach, und sein jüngerer Sohn Roger de Breteuil erbte seine Besitztümer in England und Wales. Seine Tochter Emma heiratete Ralph de Gael, den Earl of Norfolk.

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FitzOsbern, William 1. Earl of Hereford (I12653)
 
41290 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_la_Zouche,_1._Baron_Zouche_of_Mortimer

William la Zouche, 1. Baron Zouche of Mortimer (auch William de Mortimer oder William Zouche; † 28. Februar 1337) war ein englischer Adliger.

Herkunft
William la Zouche wurde als William de Mortimer als Sohn von Robert de Mortimer († 1287) und von Joyce la Zouche († um 1289), einer Tochter von William la Zouche († vor 1272), geboren. Sein Vater entstammte vermutlich der anglonormannischen Familie Mortimer, die in den Welsh Marches begütert war, mütterlicherseits war er ein Ururenkel von Alan de la Zouche, dem Begründer der englischen Familie Zouche.

Erbe von Alan la Zouche
Während des Ersten schottischen Unabhängigkeitskriegs nahm William de Mortimer 1298 an der Schlacht von Falkirk teil. 1304 wurde er als Erbe von Alan la Zouche, 1. Baron la Zouche of Ashby, einem Cousin seiner Mutter, anerkannt, und nach dessen Tod 1314 erbte er Ashby-de-la-Zouch in Leicestershire und weitere Besitzungen in Cambridgeshire und Sussex. Als Herr von Ashby-de-la-Zouch änderte er vor 1316 seinen Namen in Zouche.

Dienst als Militär unter Eduard II.
Zouche unterstützte zunächst seinen Verwandten Roger Mortimer of Wigmore, als dieser 1316 als Lieutenant des Königs in Irland diente.[1] Als Mortimer jedoch ab 1321 im Despenser War gegen den königlichen Günstling Hugh le Despenser rebellierte, unterstützte Zouche schließlich König Eduard II. und Despenser. Auf deren Seiten nahm er im März 1322 an der Schlacht bei Boroughbridge teil, in der die Rebellen entscheidend geschlagen wurden. Von 1324 bis 1325 diente er im Krieg von Saint-Sardos in der Gascogne. Am 26. Dezember 1323 wurde er durch Writ of Summons in das Parlament berufen und zum Baron Zouche of Richard's Castle, Mortimer erhoben.

Rolle beim Sturz von Eduard II.
Trotz seiner bisherigen Unterstützung des Königs unterstützte Zouche im Herbst 1326 die Invasion von Königin Isabelle, die zum Sturz des Königs und der Despensers führte. Zouche gehörte zu den Baronen, die im Oktober 1326 in Bristol den Thronfolger Eduard zum Reichsverweser bestimmten.[2] Im November 1326 nahm er an der Verfolgung des flüchtigen Königs Eduards II. und von Despenser im walisischen Glamorgan teil. Am 15. Februar 1327 wurde er Befehlshaber der Truppen, die das noch von Anhängern Despensers gehaltene Caerphilly Castle in Glamorgan belagerten. Gegen Zugeständnisse ergab sich die Besatzung der Burg am 20. März, und Zouche wurde Verwalter von Glamorgan, ehe er im Juni 1327 von Roger Mortimer abgelöst wurde,[3] der als Günstling von Königin Isabelle der eigentliche Machthaber Englands geworden war. Isabelle entschädigte Zouche, indem sie ihn im Sommer 1328 zum Verwalter der königlichen Forste südlich des Trent sowie zum Constable of the Tower ernannte.

Heirat mit Eleanor de Clare
Glamorgan war im April 1328 von Mortimer wieder an Eleanor de Clare, der Witwe Despensers und rechtmäßige Besitzerin der Herrschaft, übergeben worden. Im Januar 1329 entführte Zouche die reiche Witwe aus Hanley Castle in Worcestershire und heiratete sie. Zouche beanspruchte im Namen seiner Frau Glamorgan, das noch von Mortimer verwaltet wurde,[4] und versuchte vergeblich, Caerphilly Castle zu besetzen. Mortimer revanchierte sich. Da Zouches und Eleanores Heirat ohne Erlaubnis des Königs stattgefunden hatte, wurde das Paar im Mai 1329 verhaftet. Zouche verlor seine Ämter, und als Strafe für ihre Heirat sollten er und Eleanor die Summe von £ 50.000 zahlen, was ihre Möglichkeiten bei weitem überstieg. Im März 1330 wurde Zouche beschuldigt, die Verschwörung des Earl of Kent unterstützt zu haben, um den angeblich noch lebenden Eduard II. aus Corfe Castle zu befreien.[5] Wenig später stürzte der junge König Eduard III. in einem Staatsstreich Roger Mortimer und seine Mutter und übernahm selbst die Herrschaft. Am 20. Januar 1331 übergab er Zouche und seiner Frau wieder Glamorgan. Gegen die Heirat erhob der Baron John Grey Einspruch, da er eine angebliche Verlobung mit Eleanor reklamierte. Vor Gericht konnte er hierfür jedoch keine Zeugen nennen, so dass sein Einspruch scheiterte.

Dienst als Diplomat und Erbansprüche auf Gebiete in Schottland
Im Juni gehörte Zouche zu den englischen Unterhändlern, die in York kurzzeitig erfolglos Friedensverhandlungen mit einer schottischen Delegation gehörte.[7] Nach dem Scheitern führten die Schotten die erfolgreiche Weardale Campaign, worauf die englische Regierung nun ernsthafte Verhandlungen führen musste. Im März 1328 gehörte Zouche der hochrangigen englischen Delegation an, die in Edinburgh diese Verhandlungen führte.[8] Als Nachfahre seiner Ururgroßmutter Helen, der Frau von Roger de Quincy, 2. Earl of Winchester und Teilerbin von Alan, Lord of Galloway, hatte Zouche selbst Ansprüche auf Besitzungen in Galloway und Lothian geerbt. Durch den Krieg mit Schottland waren diese Besitzungen verloren gegangen, doch Zouche gehörte zu den wenigen englischen Baronen, deren Ansprüche durch den am 17. März 1328 geschlossenen Frieden von Edinburgh und Northampton 1328 nicht als erloschen galten.[9] Im Gegensatz zu den Ansprüchen von anderen Baronen unterstützte Eduard III. Zouches Ansprüche aber nicht weiter. Offenbar hatte Zouche seine Ansprüche an Ralph Stafford abgetreten, der im Gegensatz zu Zouche 1332 den Versuch von Edward Balliol unterstützte, die schottische Krone zu erobern.

Ehen
In erster Ehe hatte Zouche vor dem 15. Februar 1317 Alice de Tosny, eine Tochter von Raoul VI. de Tosny geheiratet. Sie war die Witwe von Guy de Beauchamp, 10. Earl of Warwick, für sie war die Ehe mit Zouche ihre dritte Ehe.

Seine erste Frau starb kurz vor dem 8. Januar 1325. Zouches zweite Ehe mit Eleanor de Clare blieb kinderlos. Nach seinem Tod im Februar 1337 erbte sein ältester überlebender Sohn Alan seine Besitzungen und den Titel Baron Zouche. Williams Witwe Eleanor starb im Juli desselben Jahres, ihr ältester Sohn aus ihrer Ehe mit Hugh le Despenser, ihr gleichnamiger Sohn Hugh, erbte Glamorgan. 
la Zouche, William 1. Baron Zouche of Mortimer (I27363)
 
41291 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_Longespée,_3._Earl_of_Salisbury (Jul 2023)

William Longespée, 3. Earl of Salisbury (auch William I Longespée oder Lungespée) (* um 1167; † 7. März 1226 in Salisbury Castle) war ein englischer Magnat. Obwohl er nur ein unehelicher Sohn von König Heinrich II. war, stieg Longespée zu einem der führenden Politiker und mächtigsten Magnaten des Angevinischen Reiches auf. Dabei erwies er sich als fähiger Verwalter, Diplomat und Militär.

Herkunft, Kindheit und Jugend
William Longespée war ein unehelicher Sohn von König Heinrich II. In der älteren Geschichtsforschung gilt Rosamund Clifford, die wohl berühmteste Mätresse des Vaters, als seine Mutter. Wahrscheinlicher aber war Ida de Tosny seine Mutter, die vermutlich eine Tochter des mächtigen Barons Roger III. de Tosny und dessen Frau Ida war. Ida de Tosny heiratete um Weihnachten 1181 Roger Bigod, 2. Earl of Norfolk. Die uneheliche Abstammung von Longespée war weit bekannt, er selbst verheimlichte sie nie, sondern verwies in seinen Schriftstücken offen auf „die Gräfin Ida, meine Mutter“.[1] Wohl bei seiner Schwertleite erhielt er ein nach dem Wappen seines Großvaters Geoffrey Plantagenet, des Vaters von Heinrich II., gestaltetes Wappen. Warum er den Beinamen Longespée erhielt, ist nicht gesichert, möglicherweise war sie eine bewusste Anlehnung an Wilhelm Langschwert, Herzog der Normandie († 942) oder an den englischen König Wilhelm II., der auch gelegentlich Longespée genannt wurde.

Über seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt, nach eigenen Angaben wuchs er zeitweise mit dem späteren Justiciar Hubert de Burgh auf. 1188, als er vermutlich volljährig geworden war, übergab ihm sein Vater Appleby in Lincolnshire. 1196 verheiratete ihn sein Halbbruder König Richard Löwenherz mit Ela (Isabel), Countess of Salisbury, der kleinen Tochter und Erbin des im selben Jahr verstorbenen William of Salisbury, 2. Earl of Salisbury. Durch Iure uxoris wurde Longespée damit Earl of Salisbury. Das Earldom Salisbury war dabei nicht sonderlich groß und umfasste Besitzungen mit 56 Knight’s fees, dazu war er Verwalter des königlichen Salisbury Castle, das von den Königen erheblich ausgebaut wurde.

Aufstieg unter Richard Löwenherz und Johann Ohneland
Salisbury gehörte von 1196 bis 1198 zum engen Gefolge von Richard Löwenherz in der Normandie, wo er zweifellos militärische Erfahrungen in den Feldzügen gegen den französischen König Philipp II. gewann. Kurz vor dem klaren Sieg bei Gisors am 28. September 1198 war er im Gefolge Richards, doch ob er selbst an der Schlacht teilnahm, ist ungewiss. Daneben bezeugte er in Château Gaillard mehrfach Urkunden des Königs. Nach dem Tod von Richard nahm er am 27. Mai 1199 an der Krönung seines Halbbruders Johann Ohneland teil, zu dem er eine herzliche Beziehung hatte.

Salisbury gehörte von nun an zum Gefolge von Johann, der ihn mit Wein, einer jährlichen Pension und anderen Geschenken belohnte. Im Gegenzug lieh sich der König Geld bei ihm. Von 1199 bis 1202, von 1203 bis 1207 und von 1213 bis 1226 war Salisbury Sheriff von Wiltshire, doch der König verweigerte ihm die Bestätigung der Erblichkeit dieses Amtes, was Salisbury beanspruchte. Als Sheriff ließ er den geächteten Ritter Fulk Fitzwarin 1202 in Stanley Abbey belagern, doch anschließend setzte sich Salisbury bei seinem Bruder für eine Begnadigung des Geächteten ein. Daneben hatte Salisbury noch mehrere andere Ämter inne, darunter von 1212 bis 1213 Verwalter von Dover Castle sowie von Mai 1212 bis 1216 das des Sheriffs von Cambridgeshire und Huntingdonshire. Als der König 1208 befürchtete, dass der Papst über England das Interdikt verhängen würde, besetzte Salisbury die Besitzungen der Diözese Ely, dazu wurde er im August 1212 Überwacher des Verwalters des Erzbistums Canterbury. 1212 unterstützte der König seinen Anspruch auf die Baronie Trowbridge, die er 1213 erhielt, nachdem der König sie von ihren Vorbesitzer Henry de Bohun, 1. Earl of Hereford beschlagnahmt hatte.

Diplomat im Dienst von Johann Ohneland
König Johann schätzt die diplomatischen Fähigkeiten seines Halbbruders und betraute ihn mit einer Reihe von wichtigen Missionen. Anfang 1202 handelte er einen Vertrag zwischen Johann und König Sancho VII. von Navarra aus. Zusammen mit William Marshal, 1. Earl of Pembroke eskortierte Salisbury den walisischen Fürsten Llywelyn ab Iorwerth zum König nach Worcester. Im November 1205 gehörte er der Delegation an, die mit König Wilhelm I. von Schottland verhandelte und im November 1206 den schottischen König nach York geleitete, wo dieser König Johann traf. Im März 1209 war er der Führer einer englischen Delegation nach Deutschland, wo Johanns Neffe Otto schließlich zum Kaiser gekrönt wurde. Im Mai 1212 war er Gesandter in Flandern, wo er mit Graf Ferrand verhandelte.

Militär im Dienst von Johann Ohneland
Militärkommandant im Krieg gegen Frankreich
Noch wichtiger als seine diplomatischen Aufgaben waren jedoch seine Rolle als Militärkommandant. Während des Französisch-Englischen Kriegs beschattete er im August 1202 zusammen mit William Marshal und dem Earl of Surrey die französische Armee unter Philipp II., als sie nach Johanns Sieg bei Mirebeau die Belagerung von Arques abbrach. Dabei entkamen sie nur knapp einem französischen Gegenangriff unter Guillaume II. des Barres. 1203 erhielt Salisbury die wichtige Burg von Pontorson an der Grenze zur Bretagne zurück, die er zuvor gegen Besitzungen in England eingetauscht hatte. Da er zudem Verwalter der Burg von Avranches war, sollte er so Angriffe von der Bretagne auf die Normandie abwehren. Nachdem die Normandie 1204 von Frankreich erobert worden war, erhielt Salisbury im Mai 1204 das Kommando in der Gascogne. Im September 1204 wurde er Constable von Dover Castle und Warden of the Cinque Ports, was er bis Mai 1206 blieb. Im 1205 segelte er mit Verstärkungen nach La Rochelle. 1208 ernannte ihn der König zum Hüter der Welsh Marches, und 1210 nahm er am Feldzug des Königs nach Irland teil.

Seesieg bei Damme
Mitte Mai 1213 hatte Salisbury zusammen mit anderen Magnaten geschworen, dass König Johann die Bedingungen des Papstes einhielt, um die durch das Interdikt über England geschädigten Bischöfe zu entschädigen, und er bezeugte mit die Huldigung von Johann vor dem päpstlichen Gesandten. Im Krieg gegen Frankreich soll er dann zusammen mit William Marshal zu einem Präventivschlag gegen den französischen König gedrängt haben, der eine Landung in England plante. Noch im Mai 1213 führte Salisbury dann zusammen mit Graf Wilhelm von Holland und Rainald von Boulogne eine Hilfstruppe, um Graf Ferrand von Flandern gegen den französischen König zu unterstützen. Dabei besiegten sie am 30. Mai in der Seeschlacht bei Damme eine französische Flotte. Angesichts der französischen Übermacht scheiterte zwar ein Vorstoß von Salisbury an Land, doch der entscheidende Seesieg verhinderte eine französische Invasion von England.

Englischer Kommandant in der Schlacht bei Bouvines
1214 war Salisbury als Marshal Kommandant der verbündeten Truppen, die für Graf Ferrand weite Teile von Flandern zurückeroberten. Am 27. Juli 1214 kommandierte er zusammen mit Graf Rainald von Boulogne den rechten Flügel der verbündeten Truppen in der Schlacht bei Bouvines. Die Schlacht endete in einem klaren Sieg der gegnerischen französischen Truppen, und Salisbury wurde von dem kriegerischen Bischof Philipp von Beauvais vom Pferd geschlagen und gefangen genommen. An der Niederlage gaben ihm die Chronisten jedoch keine Schuld, stattdessen loben sie seinen tapferen Kampf, mit dem er die Gefangennahme von Kaiser Otto verhindert hätte. Die Verhandlungen über Salisburys Freilassung dauerten bis Februar 1215, bis er schließlich gegen Robert, den ältesten Sohn des Grafen von Dreux ausgetauscht wurde.

Rolle im Krieg der Barone
Verhandlungen zum Abschluss der Magna Carta
Im Mai 1215 war Salisbury wieder in England. König Johann beauftragte ihn mit anderen, den Zustand der königlichen Burgen zu kontrollieren. Dies war ein Vorwand, um zu verhindern, das sich die City of London der Adelsopposition gegen den König anschloss. Die City of London öffnete dennoch den Rebellen ihre Tore, und Salisbury ging nun mit einer Truppe flämischer Söldner gegen Rebellen in Devon vor. Dabei gelang es ihm, die Aufständischen zur Aufgabe von Exeter zu zwingen. Ob Salisbury bereits am 15. Juni zu Beginn der Verhandlungen zwischen dem König und der Adelsopposition in Runnymede zugegen war, ist ungewiss. Er wird jedoch als einer der Ratgeber des Königs genannt, die ihn zur Anerkennung der Magna Carta geraten haben. Nach der Anerkennung musste Salisbury auf die Honour of Trowbridge verzichten, die der König an Henry de Bohun zurückgeben musste, da sie unrechtmäßig eingezogen worden sei. Johann entschädigte Salisbury mit umfangreichen anderen Ländereien aus königlichem Besitz.

Militärkommandant des Königs
Als es im Herbst zum offenen Krieg der Barone gegen den König kam, befahl Johann im Oktober 1215, dass Salisbury mit den Besatzungen aus zehn königlichen Burgen die belagerten Burgen von Oxford und Northampton entsetzen sollte. Vermutlich wurde die Expedition jedoch nicht von Salisbury, sondern von dem Söldnerführer Falkes de Bréauté durchgeführt. Nach der Eroberung von Rochester Castle wurde Salisbury im Dezember einer der königlichen Kommandanten, die die in London versammelten Rebellen in Schach halten sollten, während der König einen Feldzug nach Nordengland unternahm. Zusammen mit Falkes de Bréauté und Savary de Mauléon führte er eine Chevauchée durch Essex, Hertfordshire, Middlesex, Cambridgeshire und Huntingdonshire, deren Barone mehrheitlich zu den Rebellen gehörten. Bei der Plünderung der Isle of Ely Anfang 1216 soll Salisbury dabei jedoch die weibliche Bevölkerung vor den schlimmsten Ausschreitungen der Brabanzonen unter Walter Buc geschützt haben. Anschließend schloss er sich wieder dem König an, als dieser aus Nordengland nach Südengland zurückkehrte, und unterstützte ihn bei der Belagerung von Colchester Castle. Vergeblich versuchte er den König zur Einhaltung der Kapitulationsbedingungen der Garnison zu bewegen, was dieser jedoch ignorierte.

Wechsel auf die Seite von Prinz Ludwig
Nachdem der französische Prinz Ludwig am 21. Mai 1216 mit einem Heer zur Unterstützung der Rebellen in England gelandet war, blieb Salisbury zunächst weiter auf der Seite von Johann. Als die Franzosen jedoch in einem raschen Vorstoß weite Teile von Südengland erobert hatten, ergab sich Salisbury Ende Juni 1216 in Winchester dem französischen Prinzen, da er glaubte, dass der Krieg für Johann verloren war. Johann gab sich jedoch noch nicht geschlagen und befahl am 30. August die Besetzung von Salisburys Ländereien. Auch als Johann am 19. Oktober überraschend starb, blieb Salisbury auf der Seite von Prinz Ludwig. Nach der Chronik von Roger von Wendover soll er sogar versucht haben, den in Dover Castle belagerten Hubert de Burgh zur Aufgabe zu bewegen.

Erneuter Seitenwechsel und Unterstützung von König Heinrich III.
Als Prinz Ludwig jedoch im März 1217 in Frankreich war, um weitere Unterstützung für die Eroberung von England zu rekrutieren, wechselte Salisbury am 5. März 1217 die Seiten und schloss sich der königstreuen Partei an, die seinen Neffen, den minderjährigen Heinrich III. unterstützte. Damit erhielt er auch die kirchliche Absolution und wurde von der Exkommunikation befreit. Mit ihm wechselten auch der eng mit ihm befreundete William Marshal der Jüngere sowie über hundert weitere Ritter und Barone aus Wiltshire und Südwestengland die Seiten. Neben der sich verschlechternden militärischen Position der Franzosen war Salisburys alter Rivale Henry de Bohun, 1. Earl of Hereford ein Grund für seinen Seitenwechsel, da Bohun sein direkter Rivale um den Besitz von Burg und Honour of Trowbridge und ein führender Unterstützer des französischen Prinzen war. Der königliche Regentschaftsrat hatte ihm dazu Sherborne Castle und weitere Besitzungen in Somerset und Devon für seinen Seitenwechsel versprochen.

Teilnahme an den Schlachten von Lincoln und Sandwich
Zusammen mit dem jüngeren Marshal war Salisbury bei der Kapitulation der Besatzung von Knepp Castle bei Shoreham zugegen. Anschließend belagerten sie zusammen Winchester und eroberten dabei Wolvesey Castle, den befestigen bischöflichen Palast. Als der Regent William Marshal, 1. Earl of Pembroke Winchester erreichte, sandte er Salisbury und seinen Sohn nach Southampton, das sie eroberten. In Southampton ließen sie einen Constable zurück, um sich bei der Kapitulation der Stadt Winchester, die kurz vor dem 14. März stattfand, ihren Anteil an der reichen Beute nicht entgehen zu lassen. Am 20. Mai 1217 nahm Salisbury an der Schlacht von Lincoln teil und befehligte dabei die dritte Abteilung der königlichen Truppen. Zusammen mit dem jüngeren Marshal führte er den erfolgreichen Angriff durch das westliche Stadttor auf die Armee der Rebellen und Franzosen, die Lincoln Castle belagerten. Nach dem Sieg wurde Salisbury mit der Verwaltung der Stadt Lincoln sowie von Lincolnshire belohnt, obwohl Earl Ranulf of Chester das Earldom Lincolnshire hielt. 1218 teilte Salisbury mit William Marshal dem Älteren die englischen Besitzungen des französischen Grafen von Perche, der in der Schlacht gefallen war. Salisbury erhielt dabei Aldbourne und Wanborough in Wiltshire, das letztere Gut wurde später Salisburys Hauptsitz. Zusammen mit Hubert de Burgh kämpfte Salisbury am 24. August 1217 in der Seeschlacht von Sandwich, die den Krieg zugunsten der königlichen Partei entschied. Anschließend war Salisbury an den Friedensverhandlungen beteiligt, die am 12. September zum Frieden von Lambeth und zum Rückzug der Franzosen aus England führten.

Magnat während der Minderjährigkeit von Heinrich III.
Während der Minderjährigkeit von Heinrich III. gehörte Salisbury nun zu den mächtigsten Magnaten. In seinen Ländereien herrschte er autonom, ohne sich von der Zentralregierung Vorschriften machen zu lassen. Zwischen März 1217 und 1219 versuchte er, seine Ansprüche auf Somerset und Dorset gegen den Regentschaftsrat durchzusetzen, scheiterte aber an der Macht der lokalen Sheriffs. Auch Alnwick Castle in Northumberland versuchte er unter seine Verwaltung zu bringen, da er der Vormund des minderjährigen William de Vesci war. Wiederholt versuchte er auch die Kontrolle über Lincoln Castle zu erlangen, das Nicola de la Haye als Erbkastellanin beanspruchte. Salisbury berief sich dabei auf seine Vormundschaftsverwaltung der reichen Baronie Haye in Lincolnshire, seit sein ältester, noch minderjähriger Sohn William mit Idonea, der Tochter und Erbin von Richard de Camville († 1217) verlobt war. Als im Mai 1220 Robert of Berkeley starb, besetzte Salisbury Berkeley Castle und die Ländereien von Robert in einem vorgezogenen Griff auf die Vormundschaft über den Erben. Dies führte im Regentschaftsrat zum Protest von William Marshal dem Jüngeren, da Salisburys Vorgehen den Gewohnheiten und dem Recht des Landes widersprach.

Im Gegensatz zu seinem Versuch, seine Besitzungen autonom zu beherrschen, erklärte Salisbury, dass er gegenüber der königlichen Regierung verpflichtet sei. Dabei befand er allerdings 1220, dass nur die englischen Magnaten und andere führende Personen legitime Ratgeber des Königs seien.[2] In kritischen Momenten unterstützte er den jungen König und den Justiciar Hubert de Burgh, die versuchten, gegenüber anderen Magnaten die königliche Autorität wiederherzustellen. Dies geschah beispielsweise 1221 gegen William de Forz und Peter de Maulay. Als Weihnachten 1221 und im Dezember 1223 in Northampton das Land am Rand eines neuen Bürgerkriegs stand, unterstützte er de Burgh gegen die Adelsopposition, die vor allem aus dem Earl Ranulf of Chester, Falkes de Bréauté, Engelard de Cigogné, Brian de Lisle und anderen Kastellanen bestand, die ihre während des Kriegs der Barone erhaltenen Ämter, Burgen und Besitzungen nicht wieder dem König übergeben wollten. Ein besonderes Ärgernis für Salisbury waren dabei die nicht aus England stammenden ehemaligen Gefolgsleute König Johanns, denen er vorwarf, in England wieder einen Bürgerkrieg anzetteln zu wollen. Als im Juni 1222 die Regierung zahlreiche Krongüter zurückforderte, übergab er selbst eine Reihe von Gütern, dazu im Februar 1223 Salisbury Castle. Dieses wurde ihm jedoch sofort wieder zusammen mit Shrewsbury und Bridgnorth Castle zur Verwaltung übergeben, dazu wurde er Sheriff von Shropshire und Staffordshire.

Feldzug in die Gascogne und Tod
Salisbury war weiterhin einer der führenden Militärs des Königs. Während eines Englisch-Walisischen Kriegs führte er im Sommer 1223 zusammen mit William Marshal dem Jüngeren eine Streitmacht von 140 Rittern, die im Auftrag des Justiciars Hubert de Burgh gegen Fürst Llywelyn ab Iorwerth in Südwales vorgingen. Dabei konnten sie die englische Herrschaft über Kidwelly und Ceredigion wiederherstellen. Im Februar 1225 gehörte er zu den Magnaten, die die erneute Anerkennung der Magna Carta durch den König bezeugten. Im erneuten Französisch-Englischen Krieg führte er 1225 zusammen mit dem damals 16-jährigen Richard von Cornwall, dem jüngeren Bruder des Königs, einen erfolgreichen Feldzug in der Gascogne, wo sie die englische Herrschaft wiederherstellten und einen Einfall der Franzosen unter Ludwig VIII. abwehrten. Dabei erkrankte Salisbury am 13. November 1225 vor La Réole, worauf er per Schiff nach England zurückreisen wollte. Sein Schiff strandete an der Île de Ré, die im Besitz seines ehemaligen Waffenbruders Savary de Mauléon war, der inzwischen jedoch auf französischer Seite stand. Salisbury suchte im Kloster Notre-Dame-de-Ré Zuflucht, und mit Hilfe von zwei Gefolgsleuten Savarys, die er mit £ 20 belohnte, konnte er seine Reise nach England fortsetzen. Weihnachten erreichte er Cornwall, ehe er im Januar endlich in Salisbury ankam, wo er wenige Wochen später starb.

Nach der Chronik von Matthew Paris wurde er von Hubert de Burgh vergiftet. Da de Burgh und Salisbury zuvor eng zusammengearbeitet haben, ist dies jedoch sehr unwahrscheinlich. Wesentlich wahrscheinlicher ist, dass Salisbury an der Krankheit starb, wegen der er aus der Gascogne nach England zurückgekehrt war. Er wurde in der Lady Chapel der Kathedrale von Salisbury begraben, für die er zusammen mit seiner Frau und dem päpstlichen Legaten Pandulf am 28. April 1220 einen der Grundsteine gelegt hatte. Später wurde sein Leichnam in ein um 1240 geschaffenes Grabdenkmal im Mittelschiff der Kathedrale umgebettet. Sein Grabdenkmal, das ihn als Ritter in voller Rüstung zeigt, gilt als einer der schönsten Rittergrabsteine seiner Zeit.

Persönlichkeit, Religiosität und Nachwirkung
Der Charakter von Salisbury gilt als rätselhaft. Seinem Halbbruder Johann war er ein loyaler und fähiger Unterstützer, und als einer der wichtigsten Unterstützer des exkommunizierten Königs zählte ihn Roger von Wendover zu den schlechten Ratgebern des Königs. Nach anderen Berichten soll Salisbury Geoffrey of Norwich, einen Beamten des Schatzamtes, zu Tode gefoltert haben.[3] Dennoch wechselte Salisbury während des Kriegs der Barone 1216 die Seiten, als er die Sache seines Halbbruders für verloren hielt, nur um im März 1217 wieder auf die Seite des Königs zurückzukehren.

Andererseits lobte Roger von Wendover Salisburys Verehrung der Gottesmutter Maria. Vor seinem Tod soll er noch gebeichtet und von Bischof Richard Poore die Absolution erhalten haben, worauf die Kerzen, die während seines Leichenzugs mitgeführt wurden, trotz eines Sturms nicht erloschen. Ihren umfangreichen Stiftungen zufolge, die Salisbury und seine Frau zugunsten der Kirche tätigten, waren sie frommer als zahlreiche ihrer Zeitgenossen. In seinem Testament bedachte Salisbury das Augustinerpriorat von Bradenstoke in Wiltshire, das vom Urgroßvater seiner Frau gegründet wurde, sowie das Hospital von St Nicholas in Salisbury. Dazu bedachte er eine Karthäuserniederlassung, was diese jedoch ablehnte, worauf seine Witwe die Ländereien der 1232 gegründeten Locus Dei Abbey in Hinton in Somerset stiftete. 
Longespée, William Earl of Salisbury (I41563)
 
41292 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_Marshal,_1._Earl_of_Pembroke (Sep 2021)

William Marshal, 1. Earl of Pembroke (* 1144; † 14. Mai 1219 in Caversham), auch bekannt unter dem Namen Guillaume le Maréchal oder einfach nur the Marshal genannt, war ein anglo-normannischer Ritter, englischer Baron sowie ein Regent und Lord Marshal von England.

Insbesondere aufgrund seiner Erfolge als Turnierkämpfer galt er bereits im Mittelalter als einer der berühmtesten und besten Ritter seiner Zeit. Er diente nacheinander fünf Königen der Plantagenets (Heinrich II., Heinrich dem Jüngeren, Richard Löwenherz, Johann Ohneland und Heinrich III.) und erlebte den Aufstieg und den Untergang des angevinischen Reiches.

Leben
William entstammte der anglonormannischen Familie Marshal. Er war der zweite von vier Söhnen von John FitzGilbert († 1165) und von dessen zweiter Ehefrau Sibyll of Salisbury. Zu seinen Geschwistern gehörte der ältere Vollbruder John Marshal († 1194), der jüngere Bruder Henry Marshal sowie der älteste Halbbruder Gilbert († 1166). Die Familie war anglo-normannischer Herkunft, das heißt, sie stammte aus der Normandie und kam aller Wahrscheinlichkeit nach im Zuge der Eroberung Englands 1066 durch Wilhelm den Eroberer auf die Insel. Der Vater besaß Güter in Wiltshire und hatte am königlichen Hof das Amt eines Master-Marshal inne, der für die Aufzucht und Pflege der Pferde verantwortlich war.

William wurde in die Zeit der so genannten Anarchy, dem englischen Bürgerkrieg zwischen König Stephan und der „Kaiserin“ Matilda, hineingeboren. Der Vater stand dabei zunächst auf der Seite Stephans, von dem er zum Kastellan von Marlborough ernannt wurde. Unter dem Einfluss seiner zweiten Frau, deren Familie zu den Feinden Stephans zählte, wechselte er 1141 die Seite. 1152 wurde Johns Burg in Newbury von König Stephan belagert. Nach der legendenhaften Überlieferung soll der König dabei den jungen William mit einem Seil um den Hals vor die Burg geführt und dem Vater gedroht haben, ihn an einem Baum aufzuhängen, sollte er sich nicht unterwerfen. John aber lehnte aus Treue zu Matilda eine Kapitulation ab, bereit den Sohn zu opfern. Der König soll von dieser Opferbereitschaft so beeindruckt gewesen sein, dass er auf die Exekution verzichtete.

Nach dem Ende des Bürgerkrieges und dem Machtantritt König Heinrichs II. Plantagenet – dem ältesten Sohn von Matilda – wurde William von seinem Vater in die Normandie geschickt, wo er als Knappe im Dienst des Guillaume de Tancarville (Haus Tancarville) stand. Im Jahr 1164 erhielt er schließlich die Schwertleite und schloss sich darauf dem Gefolge seines Onkels Earl Patrick of Salisbury an. Zusammen waren sie für die Sicherheit des Königspaares auf seinen Reisen verantwortlich. Im Jahr 1168 geleiteten sie die Königin Eleonore von Aquitanien durch ihr Heimatland Aquitanien. Dabei wurden sie von dem rebellischen Gottfried von Lusignan und dessen Anhang angegriffen; Earl Patrick fiel im Kampf, William aber rettete die Königin und brachte sie in das nahe gelegene Poitiers in Sicherheit. Diese Waffentat begründete seinen Ruf als tapferer und loyaler Ritter. Der älteste Königssohn, Heinrich der Jüngere, wurde ihm darauf zur Ausbildung anvertraut. Nachdem er dem jungen König 1173 die Schwertleite erteilte, machte sich William mit ihm in den folgenden Jahren einen Namen als Turnierkämpfer an den Fürstenhöfen Frankreichs. Zum Beispiel bei dem großen Turnier des Grafen von Champagne in Lagny-sur-Marne 1179, wo er die Bekanntschaft des Ritters Baudouin de Béthune machte, oder 1180 in Joigny wo er zusammen mit dem jungen König um die Gunst der Gräfin wetteiferte. Im Jahr 1183 unterstützte er seinen Freund und Schützling bei dessen Revolte gegen den Vater, doch der junge König Heinrich starb noch im selben Jahr nach einer Krankheit. William führte das Geleit zu seinem Grab in Rouen.

Anschließend begab sich William in das Heilige Land, wo er zwei Jahre gegen die Sarazenen kämpfte. Wieder in der Heimat trat er in die Dienste des alten Königs Heinrich II. Plantagenet, dem er nun loyal im Kampf gegen dessen Sohn Richard Löwenherz und König Philipp II. von Frankreich beistand. Als der König am 12. Juni 1189 überstürzt aus Le Mans vor seinem Sohn fliehen musste, deckten William Marshal und Baudouin de Béthune seine Flucht. Dabei trugen sie nacheinander einen Zweikampf gegen Richards Ritter André de Chauvigny aus, den William vom Pferd stoßen und gefangen nehmen konnte. In Chinon stand William, neben Béthune und dem Bastard Geoffrey, am 6. Juli 1189 als einer der letzten Getreuen am Totenbett des Königs. Williams hohes Ansehen und der ihm entgegengebrachte Respekt seitens Richards Löwenherz sicherte ihm auch unter dessen Herrschaft einen Posten im Umfeld des Hofes. Auch wenn er nicht dem persönlichen Gefolge des neuen Königs angehörte, wurde ihm die Ehe mit Isabel de Clare gestattet, Tochter von Richard Fitz Gilbert de Clare, genannt „Strongbow“, und eine der reichsten Erbinnen jener Zeit. Diese brachte die Grafschaft Pembroke und ausgedehnte Güter in Irland mit in die Ehe. Während der Abwesenheit des Königs auf dem Dritten Kreuzzug und dessen anschließender Gefangenschaft in Österreich (1190–1194) war William ein Mitglied des regierenden Rates in England. Dabei unterstützte er zunächst den Prinzen Johann Ohneland bei dem Sturz des Regenten William Longchamp, allerdings trat er 1193 wieder auf die Seite der Loyalisten und nahm an der Bekämpfung Prinz Johanns teil. König Richard verzieh ihm sein Fehlverhalten und übertrug ihm 1194 das Amt des Master-Marshal nach dem Tod seines älteren Bruders John. Am 27. Mai 1199 verlieh ihm Richard zudem den erblichen Titel Earl of Pembroke.[1] Aus einem Erbanspruch seiner Gattin erwarb er Anfang des 13. Jahrhunderts auf die Grafschaft Longueville in der Normandie.

Nach Richard Löwenherz' Tod 1199 trat William nun in die Dienste des neuen Königs Johann Ohneland. Ihn begleitete er nach Irland und 1212 nach Wales. An der Revolte der Barone nahm er nicht teil, im Gegensatz zu seinem ältesten Sohn. Dennoch riet er dem König am 15. Juni 1215 in Runnymede zur Unterzeichnung der Magna Charta. Als im Jahr 1216 der französische Prinz Ludwig der Löwe auf Einladung der Barone an der englischen Küste landete, blieb William weiterhin loyal zu König Johann, obwohl dessen Sache scheinbar verloren war, als fast das gesamte Land unter die Kontrolle des Prinzen Ludwig fiel und die meisten der Barone zu diesem übergingen. Diese unerschütterliche Treue zu seinem König verschaffte William neues Ansehen als ideales Vorbild eines loyalen Ritters und eidverpflichteten Vasallen. Auf seinem Totenbett in Newark übertrug ihm der König die Vormundschaft über den noch unmündigen Königssohn und designierte ihn somit zum Regenten des Königreichs. Unmittelbar nach des Königs Tod am 25. Oktober 1216 ließ William den jungen Heinrich III. zum König krönen und erreichte bei Honorius III. für den Jungen den päpstlichen Schutz. Anschließend stellte sich der über siebzigjährige William an die Spitze eines Heeres, um gegen die Armee des Prinzen Ludwig zu ziehen. Am 20. Mai 1217 siegte er in der Schlacht von Lincoln über die Truppen des Prinzen und tötete dabei deren Befehlshaber Thomas von Le Perche im Zweikampf. Nach weiteren militärischen Erfolgen und dem Seitenwechsel mehrerer Barone zu Heinrich III. konnte der Prinz von der Insel vertrieben und somit der Untergang der Plantagenets verhindert werden. Kurz vor seinem Tod im Jahr 1219 trat William – bereits über 70 Jahre alt – dem Templerorden bei.

William Marshal wurde in der Temple Church von London bestattet. Die Liegefigur seines Grabes ist dort heute noch zu sehen. Nach seinem Tod führten Hubert de Burgh (bis 1232) und Peter des Roches die Regentschaft, die sich dabei gegenseitig bekämpften. Zwischen 1232 und 1234 rebellierte Richard Marshal, der zweitältester Sohn Williams gegen den König bzw. gegen seine Berater. Heinrich III. vertraute nach seiner Heirat kaum noch englischen Beratern. Zuerst waren die savoyardischen Onkel seiner Frau, danach seine Halbbrüder (Haus Lusignan) sehr einflussreich.

Williams ältester gleichnamiger Sohn gab um 1226 die Verschronik L'Histoire de Guillaume le Maréchal in Auftrag, die das ereignisreiche Leben seines Vaters für die Nachwelt festhielt.

Erfolge als Turnierritter
Der politische Erfolg von William Marshal bleibt unverständlich, wenn man nicht seine vielen Erfolge als Turnierkämpfer berücksichtigt. Er galt als der erfolgreichste Turnierkämpfer seiner Zeit, wenn nicht des 12. Jahrhunderts. Er stieg die soziale Leiter empor nur aufgrund seiner Möglichkeiten als Turnierprofi. Bereits bei seinem ersten Turnier in Le Mans (1167, also mit 23 Jahren) gewann er 4½ Pferde und noch einmal die gleiche Anzahl für seinen Lehrmeister William of Tancarville.[2] Um möglichst erfolgreich zu sein, schloss er sich mit einem anderen Ritter aus der Trainingsgruppe des Königs zusammen, mit dem er alle Kosten und alle Gewinne teilte. In den zehn Monaten der Kampfsaison gelang es ihnen, 103 Ritter gefangen zu nehmen, samt deren Ausrüstungen. Dies stellte für die damalige Zeit einen einmaligen Rekord dar.[3] Nicht nur dank seiner Loyalität, sondern auch aufgrund seines Rufes als bester Turnierprofi, wurde ihm die kämpferische Ausbildung des Königssohnes anvertraut. Nach John Marshall Carter gewann William Marshal im Laufe seiner Karriere Lösegeld für mehr als 500 Ritter und außerdem 188 Ritterfräulein als Preise. 
Marshal, Graf William 1. Earl of Pembroke (I27352)
 
41293 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_Montagu,_1._Earl_of_Salisbury

William Montagu, 1. Earl of Salisbury (auch William de Montacute oder Montague) (* 1301 in Cassington, Oxfordshire; † 30. Januar 1344) war ein englischer Militär und Magnat.

Herkunft und Jugend
William Montagu entstammte der alten anglonormannischen Familie Montagu. Er war der zweite, doch älteste überlebende Sohn von William Montagu, 2. Baron Montagu und dessen Frau Elizabeth Montfort. Er war noch minderjährig, als sein Vater 1319 starb, weshalb sein Erbe unter königliche Vormundschaftsverwaltung fiel. Er selbst kam als Yeoman of the Royal Household an den Königshof.

Dienst unter Eduard II. und während der Regentschaft von Roger Mortimer
Obwohl Montagu immer noch minderjährig war, wurde ihm im Mai 1321 ein Teil der Besitzungen seines Vaters gegeben. Schließlich wurde ihm am 21. Februar 1323 auch der restliche Teil seines Erbes übergeben, dazu erbte er den Titel Baron Montagu. Als Mitglied des königlichen Haushalts begleitete er König Eduard II., als dieser 1320 den französischen König Philipp V. besuchte. Am 19. April 1326 wurde er zum Knight of the Bath und Knight Banneret geschlagen.[1] Nachdem Eduard II. 1326 gestürzt worden war, sollte Mortimer 1327 an dem Feldzug des neuen Machthabers Roger Mortimer nach Schottland teilnehmen, und vor Juni 1328 wurde er zum Knight Banneret des königlichen Haushalts erhoben. Montagu verpflichtete sich, sowohl in Kriegs- wie auch Friedenszeiten dem König mit einem Gefolge von 20 men-at-arms zu dienen, wofür ihm im Januar 1329 das Gut von Wark-on-Tweed Castle übergeben wurde. Im Oktober 1329 wurde ihm die Aufsicht über die Zinnminen in Devon übertragen.

Verhältnis zu Eduard III.
Unterstützung des Staatsstreichs des Königs
Montagu wurde ein enger Freund des jungen Königs Eduard III., für den zu dieser Zeit seine Mutter Isabelle und vor allem deren Liebhaber Roger Mortimer die Regentschaft ausübten. Von Mai bis Juni 1329 begleitete Montagu den König, als dieser nach Amiens reiste, um dem neuen französischen König Philipp VI. für seine südwestfranzösischen Besitzungen zu huldigen. Im Juni 1329 gehörte Montagu der Gesandtschaft an, die mit dem französischen König über ein Heiratsbündnis verhandeln sollte. Im September 1329 sandte ihn Eduard III. in vertraulicher Mission zu Papst Johannes XXII. nach Avignon. Dabei vereinbarte Montagu mit dem Papst, dass nur Nachrichten von ihm und von Richard Bury, dem Sekretär des Königs, die wirklichen Interessen des Königs übermittelten, während Nachrichten von anderen Personen die Interessen der Königinmutter und von Mortimer vertraten, die die Regierung auch gegen den Willen des Königs kontrollierten. Als Mortimer im Oktober 1330 vor einer großen Ratsversammlung in Nottingham den König und seine Freunde verdächtigte, eine Verschwörung gegen ihn zu planen, soll Montagu anschließend dem König geraten haben, Mortimer zu stürzen, bevor er selbst entthront würde. Montagu war der Anführer der Gruppe, mit der Eduard III. am 19. Oktober in Nottingham Castle eindrang,[2] Mortimer gefangen nahm, nach London bringen und dort als Verräter hinrichten ließ. Ein im Januar 1331 versammeltes Parlament billigte diesen Staatsstreich und verurteilte Mortimer nachträglich, während Montagu und die Mitverschwörer Edward de Bohun, Robert Ufford und John Neville begnadigt wurden. Der dankbare König schenkte Montagu Grundbesitz mit jährlichen Einkünften von £ 1000, darunter die reiche Herrschaft Denbigh in Wales, die zuvor Mortimer gehört hatte. Montagus Nähe zum König förderte auch die Karrieren seiner jüngeren Brüder Simon Montagu, Bischof von Worcester und Ely, und Edward Montagu.

Dienst als königlicher Ratgeber
In den nächsten Jahren gehörte Montagu zu den wichtigsten Unterstützern und engsten Freunden von Eduard III. Er begleitete den König im April 1331 auf dessen geheimen Reise nach Frankreich, für die sie sich als Kaufleute verkleideten. Im September 1331 organisierte er ein prächtiges Turnier in Cheapside, an dem er, der König und dessen Gefolge als Mongolen verkleidet teilnahmen. Der König vertraute Montagu dermaßen, dass dessen Siegel für Briefe des Königs verwandt wurde. Montagu trat gegenüber der königlichen Kanzlei auch als Sprecher des Kronrats auf und handelte bei unwichtigeren Fällen wie bei der Besetzung von Gerichtskommissionen auch selbständig im Namen des Königs.

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Montagu, William 1. Earl of Salisbury (I41473)
 
41294 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_Montagu,_2._Baron_Montagu

William Montagu, 2. Baron Montagu (auch Montacute oder Montague) (* um 1285; † Oktober 1319) war ein englischer Adliger, Militär, Beamter und Höfling.

Herkunft
William Montagu entstammte einer alten anglonormannischen Familie. Er war der älteste Sohn von Simon de Montagu, 1. Baron Montagu. Ob dessen erste Frau Hawise oder dessen zweite Frau Isabella seine Mutter war, ist nicht geklärt.

Dienst als Militär
Bereits ab 1301 diente William Montagu als Militär während des Ersten Schottischen Unabhängigkeitskriegs. Als King's Yeoman überwachte er 1302 die Verladung von Nachschub für den Krieg in Schottland auf Schiffe. Zusammen mit zahlreichen anderen jungen Adligen wurde er 1306 mit Eduard, Prince of Wales zum Knight of the Bath geschlagen. 1314 diente er als Kommandant von Berwick. In den nächsten Jahren machte er am Hof von Eduard II. weiter Karriere. Im Auftrag des Königs befreite Montagu im November 1315 mit etwa 40 Rittern und Soldaten die entführte Maud de Clare aus Barnard Castle.[1] 1316 wird er als Kommandant der königlichen Reiterei bezeichnet. Im selben Jahr war er einer der Kommandeure bei der Niederschlagung der Revolte von Llywelyn Bren in Wales, anschließend schlichtete er den Konflikt zwischen den Bürgern von Bristol und Bartholomew de Badlesmere, dem Kommandanten von Bristol Castle. Nach dem Tod seines Vaters 1316 erbte er die Familienbesitzungen, die vor allem Ländereien in Somerset mit den Gütern Jerlington und Thurlbear sowie Aston Clinton in Buckinghamshire umfassten, und den Titel Baron Montagu.

Dienst als Höfling
Im November 1316 wurde Montagu zum Steward of the Royal Household ernannt. Für seinen Dienst am Königshof wurden ihm nicht nur die Schulden erlassen, die sein Vater noch gegenüber der Krone hatte, sondern er erhielt auch eine jährliche Pension von 200 Mark. Dazu übergab ihm der König beschlagnahmte Güter in Cumberland, eine Schiffsanlegestelle an der Themse in London und das Recht, Joan, eine der Töchter und Erbinnen von Theobald de Verdon, 2. Baron Verdon, zu verheiraten. Diese verheiratete er im April 1317 mit seinem ältesten Sohn. Die Heirat fand in der Kapelle von Windsor Castle statt, was ein weiteres Zeichen der Gunst des Königs war.[2] Bis zu seinem Tod konnte Montagu seinen Besitz auf sechzehn Güter vergrößern, die in sieben englischen Grafschaften lagen. Es gelang Montagu, aufgrund der rivalisierenden Gruppen am Königshof und begünstigt durch die Opposition des mächtigen Earl of Lancaster gegenüber dem König das Amt des Stewards zu einer Schlüsselposition am Hof auszubauen. Er beeinflusste den König, informierte Freunde und Verbündete von ihm über die Situation am Königshof und nahm Geschenke von anderen Baronen an, die die Gunst des Königs suchten. Lancaster misstraute Montagu zutiefst und beschuldigte ihn schließlich, zusammen mit dem Höfling Roger Damory nach seinem Leben zu trachten. Im August 1318 söhnten sich der König und Lancaster im Vertrag von Leake offiziell aus. Als Bedingung für die Aussöhnung hatte Lancaster ursprünglich verlangt, dass Montagu die vom König erhaltenen Schenkungen zurückgab. Darauf wurde im Vertrag von Leake verzichtet, doch wohl als Kompensation musste Montagu im November 1318 anerkennen, dass er Lancaster über 413 Mark schuldete. Bis zu seinem Tod zahlte Montagu mindestens einen Teil dieser Summe.[3] Dazu wurde Montagu am 16. November 1318 als Steward entlassen und durch Bartholomew de Badlesmere ersetzt. Möglicherweise sollte dies ein weiteres Zugeständnis an Lancaster sein, der sich jedoch übergangen fühlte, da er als Hereditary Steward of England das Recht beanspruchte, den Steward of the Household zu ernennen.[4] Die Entlassung Montagus ist aber ein starkes Anzeichen dafür, dass Montagu und andere Höflinge keine Middle Party in dem Konflikt zwischen Lancaster und dem König bildeten, sondern klare Unterstützer des Königs waren.[5]

Seneschall der Gascogne und Tod
Zwei Tage nach seiner Entlassung als Steward wurde Montagu am 20. November 1318 zum Seneschall der Gascogne und von Aquitanien und zum Gouverneur der Île d’Oléron ernannt. Dies war zwar ein hohes und angesehenes Amt, doch damit musste Montagu den Königshof verlassen und verlor seinen Einfluss auf den König. Er starb Ende Oktober 1319 in Südwestfrankreich, wo er auch begraben wurde.

Nach seinem Tod versuchten die rivalisierenden Gruppen am Hof verstärkt, das Amt des Stewards mit einem Mitglied ihrer Gruppe zu besetzen. 
Montagu, William 2. Baron Montagu (I41477)
 
41295 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_Montagu,_2._Earl_of_Salisbury

William Montagu, 2. Earl of Salisbury (auch William de Montacute) (* 20. Juni 1329; † 3. Juni 1397) war ein englischer Militär und Magnat.

Er war der Sohn des William Montagu, 1. Earl of Salisbury und der Catherine Grandison. Beim Tod seines Vaters erbte er 1344 dessen Titel als 2. Earl of Salisbury, 4. Baron Montagu sowie König der Isle of Man.

Im Rahmen des Hundertjährigen Krieges befand er sich im königlichen Heer, das im Juli 1346 in La Hague landete.[1] Dort erhob König Eduard III. am 13. Juli 1346 seinen Thronfolger Edward of Woodstock zum Prince of Wales, der sodann William zum Knight Bachelor schlug.[1] Am 23. April 1348 wurde er von Eduard II. zudem als Gründungsmitglied in den Hosenbandorden aufgenommen.[2] Zwischen 1355 und 1360 kämpfte er erneut in Frankreich. 1361 diente er als Commissioner of the Peace in Hampshire und Somerset, 1368 in Dorset und 1380 in Wiltshire. 1365 wurde er Mitglied des Privy Council. 1367 war er als Commissioner of Array für die Musterung in Somerset verantwortlich. Spätestens ab 1372 wurde er als Kapitän in der königlichen Flotte eingesetzt und wurde 1376 „Admiral from mouth of Thames westwards“. 1378 kämpfte er in Kastilien und 1385 in Schottland.

1392 verkaufte er seine Rechte an der Isle of Man an William le Scrope, den späteren Earl of Wiltshire. 
Montagu, William 2. Earl of Salisbury (I9308)
 
41296 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_Stafford_(†_1556)

Sir William Stafford (* um 1500; † 5. Mai 1556 in Genf, Schweiz) war ein englischer Grundbesitzer und zweiter Ehemann von Mary Boleyn, der Schwester Anne Boleyns.

Leben
William Stafford war der zweite Sohn von Sir Humphrey Stafford († 1545) und dessen erster Frau Margaret Fogge, der Tochter von Sir John Fogge aus Ashford, Kent. Seine Familie war entfernt mit den mächtigen Staffords verwandt, die bis 1521 die Titel des Duke of Buckingham und des Earl of Wiltshire innehatten. Dennoch war William Stafford ein Bürgerlicher, zudem nur der zweitgeborene Sohn, und diente daher Heinrich VIII. als Soldat.[1]

1532 gehörte Stafford zu den 200 Personen, die Heinrich VIII. nach Frankreich begleiteten. Der Zweck dieser Reise war, dass Heinrich seine zukünftige Frau, Anne Boleyn, dem französischen König Franz I. vorstellen wollte, sodass dieser seine öffentliche Unterstützung für die Annullierung von Heinrichs erster Ehe mit Katharina von Aragon zeigen konnte. Unter den anderen Mitreisenden war auch Anne Boleyns Schwester Mary, die älteste Tochter von Thomas Boleyn. Durch ihre Verbindungen hatte Mary, deren erster Ehemann William Carey 1528 verstorben war, gute Heiratsaussichten. Nichtsdestotrotz heirateten William Stafford und Mary Boleyn 1534 heimlich. Als die Heirat bekannt wurde, als Mary schwanger wurde, wurde das Paar vom Hof verstoßen.

Das Paar lebte zunächst in Chebsey in Staffordshire, zog aber später in den Familiensitz der Boleyns, Rochford Hall in Rochford, Essex. Sie lebten zurückgezogen, bis Mary 1543 starb und Stafford in Schottland diente. Dort wurde er 1545 zum Ritter geschlagen, zwei Jahre später wurde er zum Parlamentsabgeordneten für Hastings.[2] 1545 heiratete Stafford in zweiter Ehe seine Cousine zweiten Grades, Dorothy Stafford, die jüngste Tochter von Henry Stafford, 1. Baron Stafford, und Ursula Pole.

Während der Herrschaft von Maria I. floh der protestantische Stafford mit seiner Familie nach Genf, wo er am 5. Mai 1556 starb. Seine Frau Dorothy sollte, ebenso wie seine Kinder und Stiefkinder, am Hof Elisabeths I. einen großen Einfluss haben. 
Stafford, Ritter William (I8900)
 
41297 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Willsbach

Willsbach

Willsbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Obersulm im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg.

Geographie
Geographische Lage
Willsbach ist zu beiden Seiten der Sulm gelegen und wird an der Nordseite von der Bahnstrecke Crailsheim-Heilbronn begrenzt. Mit den Obersulmer Teilorten Sülzbach und Affaltrach ist es baulich verwachsen. Auf den Gemarkungen Willsbachs fließen die Bäche Hambach, Seebächle und Mäusebach in die Sulm.[1]

Durch den Anschluss an die S4 von Öhringen nach Karlsruhe und die Bundesstraße 39 ist Willsbach der Verkehrsknotenpunkt der Obersulms.[2]

Geschichte
Willsbach muss nach Bodenfunden eines Reihengräberfriedhofs bereits im 7. Jahrhundert bestanden haben. Der Ort war bis 1441 im Besitz der Grafen von Löwenstein, ging 1441 an die Pfalz und 1504 an Württemberg. Erwähnungen gab es 1254 als Wilerspach und 1292 als Wilrespach.[3][4]

Am 1. Mai 1972 entstand die neue Gemeinde Obersulm durch den Zusammenschluss der Gemeinden Affaltrach, Eichelberg, Eschenau, Weiler bei Weinsberg und Willsbach.[5] Am 1. Januar 1975 wurde noch Sülzbach eingemeindet.[6]

Mehr unter obenstehendem Link.. 
von Wirsbach (Willsbach), Kuniza (Cunizza) (I11666)
 
41298 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wiprecht_III._von_Groitzsch

Wiprecht III. von Groitzsch, der Jüngere (um 1088; † 27. Januar 1116) war der älteste Sohn des Grafen Wiprecht II. von Groitzsch.

Als Wiprecht III. 1110 versuchte, seinen Onkel Bořivoj II. wieder als böhmischen Herzog einzusetzen, fiel er selbst bei Heinrich V. in Ungnade und wurde zusammen mit Bořivoj auf Burg Hammerstein am Rhein festgesetzt. Gegen Rückgabe der Gaue Nisani und Budissin sowie der Herrschaften Leisnig und Morungen kaufte sein Vater ihn wieder frei.

1116, auf der Flucht vor Heinrich V., wurde er von seinem Onkel, dem Magdeburger Erzbischof Adalgot, abgewiesen und fand Unterschlupf bei Dedo von Krosigk. 
von Groitzsch, Wiprecht III. der Jüngere (I36832)
 
41299 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wizlaw_I. (Aug 2023)

Wizlaw nahm 1219 an einem Kriegszug seines Lehnsherren, des dänischen Königs Waldemar II. nach Estland teil. Nach dem Rücktritt seines Bruders Barnuta wurde Wizlaw I. 1221 urkundlich als Fürst von Rügen erwähnt. In diesem Jahr sind auch erstmals deutsche Siedler in den rügenschen Festlandsbesitzungen erwähnt. In den Folgejahren nahm er erneut an Kriegen auf Seiten Waldemars II. teil, so 1225 an der Schlacht bei Mölln und 1227 an der Schlacht von Bornhöved. Trotz der Niederlagen der Dänen hielt er am Lehnsverhältnis mit Dänemark fest. 1231 gründete er das Zisterzienserkloster Neuenkamp (heute Franzburg). Er verlieh 1234 Stralsund das Stadtrecht und gewährte der Stadt Privilegien wie Fischereirechte und Zollfreiheit. Während seiner Regierungszeit erreichte das Fürstentum Rügen seine größte Ausdehnung. 
von Rügen, Fürst Wizlaw I. (I42147)
 
41300 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wizlaw_III._(Rügen)

Wizlaw III. (* 1265 oder 1268; † 8. November 1325)

Prinz Wizlaw von Rügen wurde als erster von vermutlich vier Söhnen und vier Töchtern in der Ehe von Fürst Wizlaw II. und der welfischen Prinzessin Agnes von Braunschweig-Lüneburg 1265 oder 1268 geboren. Wohl unter dem Einfluss seiner mütterlichen Verwandten erhielt er ein ritterlich höfische Erziehung. Er wurde unter anderem durch den Stralsunder Magister Ungelarde († um 1300) unterrichtet, der auch als Sänger bekannt war. Ein überliefertes Ereignis aus Wizlaws Jugendjahren war alles andere als schön: Wizlaw wurde während einer Andacht im Rigaer Dom, nachdem er einem Kaufmann eine unwillige Antwort wegen einer Schuld gab, von diesem niedergestochen. Als Folge davon litt er an einem Gehfehler.

Wizlaw III. wurde 1283 erstmals urkundlich genannt, als er eine Schenkung seines Vaters an das Kloster Neuenkamp bestätigte. Sein Vater regierte bis zum Ende seines Lebens und vererbte den Fürstenthron 1302 nicht an Wizlaw allein: Er musste ihn mit dem einzigen noch lebenden Bruder Sambor teilen. Beide befehdeten sich derart, dass sie 1304 zur Unterschrift eines Schriftstücks gedrängt wurden, das sie dazu zwang, in Zukunft Frieden zu halten – sonst wären ihre Mannen berechtigt gewesen, sich gegen sie zu stellen. Nach Sambors Tod 1304 regierte Wizlaw bis 1325 allein. Da er noch ohne Erben war, schloss sein Lehnsherr, der Dänenkönig Erik Menved, mit ihm 1310 einen Erbvertrag. Darin wurde vereinbart, dass das rügische Lehen beim Tode Wizlaws ohne Erben an die dänische Krone fallen sollte. Gleichzeitig verzichteten die Nebenlinien der Fürsten von Rügen, die Herren von Gristow und von Putbus, auf eine mögliche Nachfolge.

Die Regierungszeit Wizlaws verlief alles andere als friedlich: Er wurde hineingezogen in den Markgrafenkrieg um die Vorherrschaft im Ostseeraum zwischen seinem Lehnsherrn Erik VI. von Dänemark (Erik Menved), Markgraf Waldemar von Brandenburg und den reichen Handelsstädten an der Ostsee. Besonders kompliziert war Wizlaws Verhältnis zu Stralsund, jener einflussreichen und mächtigen Stadt im Fürstentum Rügen. Nachdem Stralsund sich 1313 unter dem Eindruck der Eroberung Rostocks durch Heinrich II. von Mecklenburg durch Geldzahlungen und Verzicht auf Privilegien von einer drohenden Invasion dänischer, mecklenburgischer und weiter verbündeter Truppen freigekauft hatte, versuchte Wizlaw seinen Einfluss auf die Stadt auszuweiten. Die Verhandlungen dazu scheiterten, da Stralsund nicht bereit war, die von Wizlaw geforderten Einschränkungen des lübischen Rechts hinzunehmen und sich 1314 mit Waldemar von Brandenburg und dem rügischen Landadel gegen seinen Landesherrn verbündete. Als 1316 ein Heer unter dem Herzog Erich I. von Sachsen-Lauenburg Stralsund angriff, hatte Wizlaw auf Seiten der dänischen Flotte an der seeseitigen Belagerung der Stadt teilgenommen. Die Belagerung endete mit dem Sieg über das Belagerungsheer bei einem nächtlichen Ausfall der Stralsunder und der Gefangennahme des Herzogs. Auch die Belagerungsflotte erlitt große Verluste, Wizlaw musste fliehen. Erst 1317 kam es zum Friedensschluss. Wizlaw, dem es durch die Kriegskosten an Geld mangelte, vergab weitreichende Privilegien an Stralsund, und verpfändete der Stadt die fürstlichen Zölle und die Gerichtsbarkeit. Außerdem trat er ihr gegen eine Geldsumme seine Münze ab, in der ab 1319 die Sundische Mark geprägt wurde.

Wizlaw war zweimal verheiratet: Zuerst (vor 1305) mit Margareta aus einem unbekannten Geschlecht und nach ihrem Tod (um 1310) mit Agnes aus dem Hause Lindow-Ruppin. Die erste Ehe blieb wahrscheinlich kinderlos, bei der ersten Tochter Euphemia wäre aber eventuell eine Mutterschaft von Margareta denkbar. Mit Agnes hatte Wizlaw dann noch die Tochter Agnes (verheiratet mit Fürst Albrecht II. von Anhalt-Zerbst) und als letztes Kind den lange ersehnten Nachfolger Jaromar. Doch dieser starb, vermutlich etwa dreizehnjährig, am 24. Mai 1325 noch vor dem Vater (8. November 1325). Wizlaw starb wohl an gebrochenem Herzen, weil er den Tod seines einzigen Sohns, der ja auch der letzte männliche Spross des Fürstengeschlechts war, nicht verkraften konnte. Seine Witwe ging mit Heinrich II. von Mecklenburg und Rudolf I. von Sachsen-Wittenberg zwei weitere Ehen ein.

Nach dem Tod König Erik VI. Menveds 1319 war der Erbvertrag mit Dänemark hinfällig geworden und Wizlaw hatte 1321 einen Erbverbrüderungsvertrag mit seinem Neffen, dem Herzog Wartislaw IV. von Pommern-Wolgast geschlossen. Als dieser bereits 1326 starb, kam es zum Rügischen Erbfolgekrieg.

Im Frühjahr 2013 wurde erstmals in Deutschland das Bruchstück eines Petschafts des frühmittelalterlichen Hochadels, nämlich das von Witzlaw III., auf einem Spülfeld bei Stralsund gefunden. In der Regel wurden nach dem Tod des Besitzers Petschafte zerschlagen oder eingeschmolzen, so auch dieses.[1][2]

Der Lied- und Spruchdichter Wizlaw
Vom Sänger Wizlaw sind uns 14 Lieder und 13 Sprüche überliefert, die als Nachtrag in der Jenaer Liederhandschrift auf den Blättern 72vb – 80vb enthalten sind. Sein Werk ist erstaunlich vielseitig: Sangsprüche zu moralischen Fragen, Minnelieder im Sinne der alten Meister, geistliche Gesänge, ein Rätsel, ein Tagelied, ein Lobspruch und immer wieder auch deutliche erotische Anspielungen. Auch musikalisch ist Wizlaw sehr experimentierfreudig: Man findet hochkomplexe melismatische Melodien genauso wie zupackende Gassenhauer, eine Komposition in reiner Pentatonik und sogar orientalische Anklänge. Sein bekanntestes Lied ist das Herbstlied Loibere risen, das sich auch heute noch im Repertoire vieler Mittelaltergruppen findet und sogar von Angelo Branduardi interpretiert wurde.

Gedichtet hat er mehr Lieder als überliefert sind, da in der Jenaer Liederhandschrift nachweislich drei Blätter verlorengegangen sind. Deshalb ist auch die Autorschaft des ersten Sangspruchs Ich wil singen in der niuwen wîse ein liet unklar – früher wurde er Friedrich von Sonnenburg zugeschrieben, dessen Œuvre im Kodex direkt vorangeht; er könnte jedoch auch zum Wizlawkorpus gehören. Die Zuordnung eines Autornamens zu den Texten konnte nur erfolgen, da ein Wizlaw sich in drei verschiedenen Liedern selbst nennt. Drei der Lieder sind infolge der abhandengekommenen Seiten nur unvollständig erhalten. Sämtliche Minnelieder und Sprüche enthalten auch die Melodien in Quadratnotation, mehrere Sprüche werden (wie bei Sangspruchdichtern üblich) in derselben Melodie („im selben Ton“) gesungen.

Zwei Fürstenpreisstrophen, eine von Frauenlob und eine von dem Goldener, rühmen den Rügenfürsten. Einige Wissenschaftler (Seibicke, Wallner, Wachinger) vertreten die Meinung, dass der Fürst Wizlaw III. nicht der Minnesänger Wizlaw gewesen sei. Andere Literatur- und Musikwissenschaftler, die sich mit Wizlaw befasst haben, sehen jedoch eine Identität beider Personen.

Für die Identität werden folgende Argumente ins Feld geführt:

In der Jenaer Liederhandschrift finden sich die beiden erwähnten Fürstenpreisstrophen, in denen der Rügenfürst als „Wizlaw der Junge“ tituliert wird, um ihn von seinem gleichnamigen Vater zu unterscheiden. Im gleichen Kodex finden sich die Wizlaw-Lieder, in denen dieser sich an einer Stelle als „Wizlaw der Junge“ bezeichnet. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass die Verfasser der Strophen noch nicht wissen konnten, dass diese dereinst gemeinsam in einem Kodex versammelt würden.
In einem Lied lobt der Sänger eine Minneweise (senende wise) des Sängers „Unghelarte“. Dieser ist urkundlich um 1300 in Stralsund nachgewiesen.
In einem Lobspruch preist Wizlaw einen Herrn von Holstein (Graf Erich von Holstein-Schauenburg, 1328 als Hamburger Propst urkundlich bezeugt). Die Holsteiner standen urkundlich nachgewiesen in enger Verbindung zum Rügener Fürstenhaus. Ein Herr von Holstein unterschrieb auch 1304 das Friedensdokument zwischen den Fürsten Wizlaw und Sambor.
Gegen die Identität werden folgende Argumente ins Feld geführt:

Der Name Wizlaw war nicht selten. Auch der Zusatz der Junge ist nicht so einzigartig, dass ihn nicht verschiedene Personen tragen konnten.
Das überlieferte Œuvre, vor allem die Spruchdichtung, passt eher zu einem Berufsdichter als zu einem adeligen Dilettanten. Vor allem Fürstenpreissprüche – wie der auf den Grafen von Holstein – gehören ins Repertoire bezahlter Auftragsdichtung. Dass ein ranghöherer Fürst (!) einen befreundeten Adeligen in Versen öffentlich rühmen könnte, ist im Licht der zeitgenössischen Hofliteratur unwahrscheinlich. 
von Rügen, Fürst Wizlaw III. (I28314)
 

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