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4401 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Codex_Manesse

Codex Manesse

Der Codex Manesse (auch Manessische Liederhandschrift oder Manessische Handschrift, nach dem jeweiligen Aufbewahrungsort auch als Große Heidelberger Liederhandschrift oder Pariser Handschrift bezeichnet) ist die umfangreichste und berühmteste deutsche Liederhandschrift des Mittelalters. So benannt wurde sie von dem Schweizer Gelehrten Johann Jakob Bodmer nach einer umfangreichen Liedersammlung der Schweizer Patrizierfamilie Manesse. Von Germanisten wird die Sammlung seit Karl Lachmann kurz mit dem Sigel C bezeichnet. Seit 1888 wird sie wieder in der Universitätsbibliothek Heidelberg aufbewahrt (Signatur: UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. bzw. cpg 848).

Entstehung

Einblick in die Vorstufen bzw. in die Entstehung der Handschrift gibt der Zürcher Dichter Johannes Hadlaub (Hauskauf: 4. Januar 1302; † 16. März, vermutlich vor 1340). Er gehörte zum Bekanntenkreis der Patrizierfamilie Manesse, die sich durch antiquarische Sammelleidenschaft und ein Interesse für den staufischen Minnesang auszeichnete.

In seinem in der Handschrift enthaltenen Lobpreis der Manessen (fol. 372r) besingt der Dichter die auf Vollständigkeit angelegte Sammlung von Liederbüchern durch Rüdiger Manesse d. Ä. (volljährig 1252, † 1304), einen der einflussreichsten Zürcher Ratsmitglieder, und durch dessen Sohn Johannes, den Kustos der Propstei († 1297). Wenn auch eine unmittelbare Beteiligung Rüdiger Manesses an der Herstellung der „Manessischen Handschrift“ nicht explizit bezeugt ist, so dürften doch die von Hadlaub erwähnten liederbuochen der Familie Manesse die Grundlage des berühmten Kodex darstellen. Möglicherweise hat Hadlaub auch selbst maßgeblich an der Vorbereitung und Ausführung des Grundstocks mitgewirkt. Hierauf deutet die exponierte Stellung seines Œuvre in C hin, die durch eine Prunkinitiale markiert wird. 
Manesse, Rüdiger II. der Ältere (I5324)
 
4402 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Constantius_III.

Constantius III. (* in Naissus (heute Niš in Serbien); † 2. September 421 in Ravenna), eigentlich Flavius Constantius, war ein (Mit-)Kaiser im Weströmischen Reich. Er war ein erfolgreicher Militär und errang ab 411 als magister utriusque militiae Macht und Aufmerksamkeit durch erfolgreiche Feldzüge gegen innere und äußere Feinde. Wenngleich er vornehmlich eigene Interessen verfolgt haben dürfte, war es maßgeblich sein Verdienst, dass sich die erschütterte Stellung der weströmischen Regierung noch einmal stabilisierte.

Leben
Flavius Constantius stammte ursprünglich aus dem Osten des Imperium Romanum, war aber 395 zusammen mit dem magister militum (Heermeister) Stilicho nach dem Tod von Kaiser Theodosius I., der letztmals über das Gesamtreich geherrscht hatte, im Westen geblieben. Das Weströmische Reich wurde in dieser Zeit durch innere Unruhen und germanische Vorstöße stark geschwächt: Zwischen 401 und 403 kam es zu einer ersten Konfrontation mit dem gotischen Heermeister Alarich, der Norditalien verwüstete, um so ein foedus mit Westrom zu erzwingen. Nach mehreren Niederlagen gegen Stilicho musste er sich jedoch vorläufig wieder zurückziehen. 405 fiel der Gote Radagaisus mit einem großen Heer in Italien ein. Erst im August des folgenden Jahres konnte er mit Mühe in der Schlacht bei Faesulae gestoppt werden. 406 wurden in Britannien mit Marcus und Gratian gleich zwei Kaiser durch die dortigen Soldaten ausgerufen. Zum Jahreswechsel 406/07 überschritten mehrere germanische Kriegergruppen (Vandalen, Sueben, Sachsen) sowie Alanen den Rhein (Rheinübergang von 406), nachdem die meisten Truppen, die zuvor die Grenze gesichert hatten, zur Verteidigung Italiens abgezogen worden waren. Nahezu ungehindert konnten die Invasoren Gallien und Hispanien verwüsten. Die verbliebenen regulären Einheiten waren überdies durch die Usurpation Konstantins (III.) gebunden. Dieser hatte sich 407 in Britannien nach der Ermordung der Usurpatoren Marcus und Gratian selbst zum Kaiser erhoben, war mit seinen Truppen nach Gallien übergesetzt und konnte seinen Machtbereich rasch bis nach Hispanien ausdehnen.

Der übermächtige Stilicho wurde unterdessen im August 408 gestürzt und getötet, was als Befreiungsschlag des Hofes gedacht war, das Reich aber militärisch schwächte. Der weströmische Kaiser Honorius war der Situation nicht gewachsen und musste sich 409 vorläufig mit Konstantin arrangieren. Vom 24. bis 26. August 410 plünderten die meuternden westgotischen foederati unter Alarich die Stadt Rom.

Bald nach dieser Katastrophe wurde Flavius Constantius Ende 410 mit dem Oberkommando der kaiserlichen Infanterie betraut. Über seine vorherige Karriere ist wenig bekannt, aber er war ein Gefolgsmann Stilichos gewesen und rächte diesen unverzüglich, indem er dem magister officiorum Olympius, der als Verantwortlicher für den Sturz Stilichos galt, die Ohren abschnitt und ihn anschließend totprügeln ließ. Anfang 411 zog Constantius dann mit einem Heer nach Gallien, wo es ihm gelang, die Usurpation Konstantins (III.) niederzuschlagen. Konstantin musste sich in Arles ergeben und wurde kurze Zeit später hingerichtet, nachdem Constantius’ Kollege Ulfilas das Entsatzheer unter Konstantins General Edobich, der germanische Krieger angeworben hatte, geschlagen hatte.

Damit wurde Constantius zum starken Mann im Reich und erbte gewissermaßen die Stellung, die Stilicho bis 408 innegehabt hatte. Im Jahr darauf konnte er die Westgoten unter ihrem neuen Anführer Athaulf aus Italien vertreiben und machte aufgrund seiner Erfolge rasch Karriere. 413 konnte er seinen letzten römischen Rivalen, den comes Africae Heraclianus, ausschalten. Dieser hatte noch versucht, Constantius in Italien anzugreifen, unterlag aber und fand den Tod. Auch hinter der Ermordung Athaulfs, der Galla Placidia, die Halbschwester des Honorius, geheiratet und für den gemeinsamen Sohn Ansprüche auf das Kaisertum angemeldet hatte, kann man Constantius als Drahtzieher vermuten. Seit dieser Zeit lenkten faktisch nicht Honorius und der Kaiserhof, sondern das Militär, angeführt von Constantius, das Westreich.

414 bekleidete er erstmals das Consulat, wurde dann mit dem Ehrentitel patricius ausgezeichnet und schließlich im Jahr 417 gegen ihren Willen mit der verwitweten Galla Placidia verheiratet, mit der er zwei Kinder zeugte. Er war nun nach Beseitigung aller Rivalen für alle erkennbar der eigentliche Machthaber im Westen des Imperium Romanum. 417 wurde er zugleich ein zweites Mal Consul. 418 konnte er die Westgoten, die nun wieder in römischen Diensten standen und in Constantius’ Auftrag gegen Vandalen, Alanen und Sueben gekämpft hatten, als foederati in Südgallien ansiedeln. Als es 418 nach dem Tod des römischen Bischofs Zosimus zu einer Doppelwahl und anschließenden Straßenkämpfen kam, entschied nicht Honorius, sondern Constantius im Frühjahr 419 den Streit und erklärte Bonifatius I. zum rechtmäßigen Nachfolger. 420 bekleidete er zum dritten Mal das Consulat, und am 8. Februar 421 erhob Honorius den Constantius (wohl nicht ganz freiwillig) schließlich zum Augustus und Mitkaiser. Damit fand seine überragende faktische Machtstellung nach Jahren auch einen offiziellen Ausdruck und wurde so legitimiert. Constantius starb jedoch überraschend nur wenige Monate später am 2. September 421 an Wassersucht (Herzinsuffizienz) oder einer Rippenfellentzündung, laut Olympiodoros von Theben während der Vorbereitungen zu einem Feldzug gegen den östlichen Kaiser Theodosius II., den Neffen des Honorius, der Constantius die Anerkennung verweigert hatte und ihn als Usurpator betrachtete.

Dennoch unterstützte Theodosius vier Jahre später Constantius’ Sohn Valentinian im Kampf gegen den dynastiefremden Usurpator Johannes durch Entsendung eines Heeres gegen Ravenna, die westliche Kaiserresidenz, wo sich der Hofbeamte Johannes nach dem Tod des Honorius 423 selbst zum Kaiser proklamiert hatte. Am Ende wurde daher der Sohn aus der Ehe Constantius’ III. mit Galla Placidia als Valentinian III. 425 mit Hilfe seines Vetters Theodosius II. neuer Augustus des Westens.

Mit Constantius etablierte sich endgültig die Rolle des patricius et magister militum als eigentlicher Regierungschef Italiens: Seit Constantius war der Titel patricius in Verbindung mit der Stellung als erster Heermeister im weströmischen Bereich (anders als im Osten) ausschließlich dem jeweils nächst dem Kaiser mächtigsten Mann vorbehalten; auch nach dem Ende des westlichen Kaisertums 476/80 sollten daher Männer wie Odoaker oder Theoderich der Große diesen Titel anstreben, um so ihre Stellung zu legitimieren. Selbst Karl der Große nannte sich noch patricius Romanorum.

Constantius’ Aufstieg vom Oberbefehlshaber der weströmischen Armee zum faktischen Machthaber, zum Schwager des Kaisers und zuletzt gar zum Augustus beeinflusste nachhaltig die späteren patricii et magistri militum, besonders Aëtius und Ricimer; doch hatte zuvor schon Constantius’ Patron und Vorbild Stilicho als Reichsfeldherr und Schwiegervater des Honorius eine sehr starke Stellung errungen. Constantius unterschied sich von Stilicho und Ricimer allerdings in seiner genuin römischen Herkunft, was ihm die Möglichkeit eröffnete, dem Vorbild Theodosius’ I. folgend selbst Kaiser zu werden, während sich Ricimer mit der Rolle des Kaisermachers und Kaisermörders begnügte. Bemerkenswerterweise soll Constantius seine Kaisererhebung aber laut Olympiodor bald bedauert haben, da er erkannt habe, mit welchen Beschränkungen die Rolle als Augustus verbunden war. Vielleicht ist dies der Grund, wieso nach 421 auch römische Heermeister wie Aëtius oder Flavius Orestes nicht mehr nach dem Purpur griffen.

Viele Forscher sind der Ansicht, nur der frühe Tod des Constantius habe eine dauerhafte Stabilisierung Westroms verhindert, die auch sein mittelbarer Nachfolger als comes et magister militum et patricius, Aëtius, nicht mehr erreichen konnte. Andere bewerten Constantius hingegen negativer und halten ihn für einen machthungrigen Mann, der vor allem eigene Interessen verfolgte, den Kaiserhof und den römischen Westen rücksichtslos unter seine Kontrolle brachte und auch vor einem Bürgerkrieg gegen den Osten nicht zurückgeschreckt wäre. 
(Römer), Heermeister & Mit-Kaiser Constantius III. (I24245)
 
4403 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Dagobert_III.

Dagobert III. (* 699; † zwischen dem 3. September 715 und dem 29. Februar 716) war merowingischer Frankenkönig ab 711 bis zu seinem Tod.

Er war der Sohn des Frankenkönigs Childebert III. († 711). Bei Regierungsantritt (wohl im Februar) 711 war Dagobert III. nach ripuarischem Recht noch unmündig. Die wahre Macht lag in den Händen von Pippin dem Mittleren. Noch war es nicht so weit, dass auf die Ernennung eines echten Merowingers verzichtet werden konnte. Seine politisch instabile Regierungszeit war durch Auseinandersetzungen zwischen Plektrudis, Karl Martell und Raganfrid gekennzeichnet. Dagobert starb früh; sein Sohn Theuderich IV., dem die Nachfolge eigentlich zustand, wurde übergangen, dafür wurde Chilperich II. ernannt. 
von Neustrien (Merowinger), König Dagobert III. (I24180)
 
4404 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Decentius

Flavius Magnus Decentius († 18. August 353 in Senonae) war ein römischer Usurpator von 350/351 bis 353.

Decentius war der Bruder des Gegenkaisers Magnentius, der Anfang 350 im Westen den rechtmäßigen Augustus Constans gestürzt hatte. Er wurde im Sommer 350 oder Frühjahr 351 von Magnentius zum Caesar (Unterkaiser) für Gallien ernannt, um die Rheingrenze zu sichern und ihm im Konflikt mit Constantius II. den Rücken freizuhalten. 352 bekleidete Decentius das Konsulat. Decentius bewährte sich jedoch nicht. Er erlitt eine entscheidende Niederlage gegen den Alamannenkönig Chnodomar und konnte so für Magnentius nicht den militärischen Rückhalt schaffen, den dieser nach der am 28. September 351 verloren Schlacht bei Mursa (heute Osijek in Kroatien) benötigt hätte.

Decentius verlor zwischenzeitlich sogar die Kontrolle über die gallische Residenzstadt Trier, wo sich der Rebell Poemenius auf die Seite von Constantius II. schlug. Mit den verbliebenen Truppen wollte Decentius seinem Bruder noch zu Hilfe eilen. Er erhängte sich aber am 18. August in Senonae, als er die Nachricht vom Tode seines Bruders Magnentius erhielt, der am 10. oder 11. August in Lyon ebenfalls Selbstmord in Folge der am 3. Juli 353 verlorenen Schlacht am Mons Seleucus (heute La Bâtie-Montsaléon, Frankreich) begangen hatte. 
Caesar Decentius (I24281)
 
4405 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eutharich

Eutharich (lateinisch Flavius Eutharicus; † um 523), genannt Ciliga[1], war ein Westgote und Ehemann der Ostgotenkönigin Amalasuntha.

Der Ostgote Theoderich der Große hatte 515 die Verbindung zwischen seiner Tochter Amalasuntha und Eutharich eingefädelt. Eutharich wird von dem gotischen Geschichtsschreiber Jordanes als entfernter Verwandter der Amaler bezeichnet (Jord. Getica, 58, 298), der in Hispanien lebte, was aber auch eine gezielte Falschinformation sein könnte, die von Theoderich in Umlauf gebracht wurde, um eine dynastische Legitimation zu erhalten. 519 bekleidete Eutharich zusammen mit dem oströmischen Kaiser Justin I. das Consulat (Cassiodor hat ihm dafür seine Chronik gewidmet). Er wurde vom Kaiser als "Waffensohn" angenommen und sollte nach Theoderichs Tod mit oströmischer Billigung seine Nachfolge als rex und Herrscher Italiens bzw. Westroms antreten.

Ansonsten ist nur wenig über Eutharich bekannt. Er war aber wohl ein erfahrener Soldat, da eine militärische Eignung letztendlich für die Führung des exercitus Gothorum, des (ost-)gotischen Heeres, unerlässlich war. Er galt als römerfreundlich, aber auch als streng arianisch gesinnt. Eutharich starb vor Theoderich († 526) und hinterließ zwei Kinder, Athalarich und Matasuentha. Mit seinem überraschenden Tod brach eine Sukzessionskrise aus, da Athalarich bei Theoderichs Tod noch ein Kind war und der Vormundschaft bedurfte. 
(Westgoten), Eutharich (I24171)
 
4406 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ewin

Ewin (auch Euin, Evin, Eoin; † Januar 595) war von 569 bis 595 der erste langobardische dux (Herzog) von Tridentum (Trient).

Über Ewins Herkunft und Jugend ist nichts bekannt. Er nahm seit 568 an der Eroberung "Italiens" unter Alboin teil und wurde von diesem 569 zum dux von Tridentum ernannt. Sein Machtbereich umfasste etwa die heutige Region Trentino-Südtirol.

Als König Cleph 574 starb, verzichteten die Herzöge angesichts ihrer Erfahrungen mit Cleph, der ein starkes Königtum angestrebt hatte, auf die Neuwahl eines Königs, sodass es zu einem zehnjährigen Interregnum kam, während dessen die Herrschaft vom 35 duces ausgeübt wurde, deren Einfluss in dieser Zeit stark zunahm. Weitere Städte und Regionen wurden erobert.[1] Die romanische Bevölkerung wurde in dieser Zeit stärker als zuvor unterdrückt, die einheimische römische Oberschicht wurde getötet oder tributpflichtig gemacht.[1]

Um 577[2] griffen die Frankenkönige Guntram I. und Childebert II. Norditalien an. Die Festung Anagnis (Nano), nördlich von Trient, ergab sich, worauf der langobardische comes (Graf) Ragilo von Lagaris (it. Vallagarina /dt. Lagerthal) die Stadt angriff und plünderte. Als er sich mit der Beute zurückzog, wurde er auf der Rotaliana-Ebene am Zusammenfluss des Noce und der Etsch vom fränkischen Heerführer Chramnichis eingeholt und vernichtend geschlagen. Chramnichis zog plündernd durch das Trentino, bis Ewin ihn bei Salurnis (Salurn) einholte, das fränkische Kontingent aufrieb und sich deren Beute bemächtigte. Darauf vertrieb er die anderen fränkischen Truppen aus seinem Dukat.[3]

Bald darauf heiratete Ewin eine namentlich nicht bekannte Tochter des Herzogs Garibald I. von Bayern[4] und der Walderada, der Tochter des Langobardenkönigs Wacho[5] und begründete so eine langobardisch-bayrische Allianz gegen die Franken.[6]

Als Italien durch ein fränkisch-byzantinisches Bündnis zwischen Childebert II. und Maurikios bedroht war, wählten die Langobarden 584 Authari zum König. König Authari schickte Ewin im Jahr 587 mit einem Heer ins byzantinische Istrien. Ewin plünderte und brandschatzte die Region, bevor er einen einjährigen Frieden schloss und mit einer großen Tributzahlung zu Authari zurückkehrte.[7]

Als Garibald im Jahre 589 von Childebert bedroht wurde, schickte er seine Kinder Gundoald und Theudelinde nach Italien zu ihrem Schwager Ewin von Trient. Am 15. Mai 589 heiratete König Authari auf dem Sardisfeld bei Verona Theodelinde.[8]

Childebert II. griff 590 mit 20 duces das Langobardenreich an. Ein Teil des Heeres unter Cedinus (auch Chedinus) und dreizehn weiteren duces drang von Nordosten in Ewins Herzogtum ein. Fünf castella (kleinere Befestigungen)[9] sowie die castra (größere Befestigungen, "Burgen") Tesana (Tiseno), Maletum (Malè oder Mölten), Sermiana (Sirmian), Appianum (Hoch Eppan), Fagitana (Faedo), Cimbra (Cembra), Vitianum (Vezzano), Bremtonicum (Brentonico), Volaenes (Volano), Ennemase (Neumarkt), zwei Befestigungen im Alsuca (Valsugana) und eine in Verona wurden erobert. Die Einwohner wurden als Gefangene verschleppt,[9] doch gelang es den Bischöfen Ingenuinus von Savio (Säben) und Agnellus von Tridentum (Trient) die Bewohner von Ferrugis (Verruca) gegen ein Lösegeld frei zu kaufen. Als im Heer der Franken die Ruhr ausbrach, zogen sie sich zurück.[10] Ein Brief des byzantinischen Exarchen Romanus an Childebert belegt, dass Langobarden sich in ihre befestigten Städte zurückzogen bis Cedinus einen 10-monatigen Frieden schloss und sich über die Alpen zurückzog.

König Authari starb im selben Jahr und Agilulf heiratete dessen Witwe Theudelinde, die Schwägerin Ewins. Im Mai 591 wurde Agilulf zum König gekrönt und entspannte die Beziehungen zum Frankenreich, indem Ewin einen Friedensvertrag abschloss; Bischof Agnellus von Tridentum (Trent) gelang es durch Vermittlung der Königin Brunichild von Austrasien einige Gefangene des letzten Krieges frei zu kaufen.[11]

Ewin starb im Januar 595 und Gaidoald wurde sein Nachfolger als dux Tridentorum.[12] 
Ewin (I24099)
 
4407 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Flavia_Serena

Flavia Serena (* um 365; † 408 in Rom) war die Tochter des Honorius, des Bruders des römischen Kaisers Theodosius I.

Die gebildete Serena war die Lieblingsnichte des Theodosius. 384 verheiratete er sie mit seinem magister militum Stilicho, der großen Einfluss am Hof gewann und mit dem Serena drei Kinder hatte (Maria, Eucherius und Thermantia). Nach Theodosius’ Tod 395 folgte sie ihm nach Mailand, wo Stilicho Vormund des jungen Kaisers des weströmischen Reiches, ihres Neffen Flavius Augustus Honorius, und dessen Schwester Galla Placidia geworden war. 398 verheirateten sie und Stilicho ihre ältere Tochter Maria im Alter von etwa zehn Jahren mit dem 14-jährigen Kaiser. Maria starb sehr jung und vermutlich noch jungfräulich zwischen 404 und 407, worauf Serena Honorius Anfang 408 mit Thermantia verheiratete.

Als 404 der Streit um die sehr reiche und sehr fromme Senatorentochter Melania das Verhältnis zwischen Christen und Heiden erschütterte, ermutigte die fromme Christin Serena den Kaiser, der unmündigen jungen Christin und ihrem ebenfalls noch unmündigen Ehemann zu erlauben, gegen den Willen ihrer Familie ihren Besitz zu verschenken. Auch in der Auseinandersetzung um Johannes Chrysostomos folgte Honorius eher ihrem als Stilichos Rat. Später bemühte sie sich laut Zosimos, das Zerwürfnis zwischen West- und Ostrom zu verhindern. Als Alarich mit seinen Westgoten einzufallen drohte, drängte sie den Kaiser, sich in das sicherere Ravenna zurückzuziehen.

Nachdem Stilicho, der wohl trotz anders lautender Gerüchte loyal zum Kaiser gestanden hatte, als angeblicher Verräter ermordet worden war, befand sich Serena in Rom. Dort war sie wegen ihres Einsatzes für Melania und wegen eines 395 begangenen Frevels an der Statue der Rhea Silvia ohnehin unbeliebt. Laut Zosimos wurde sie Ende 408 vom römischen Senat hingerichtet, weil man fürchtete, sie würde die Stadt an die Goten unter Alarich verraten, die gerade zum ersten Mal Rom belagerten. 
(Römerin), Flavia Serena (I24268)
 
4408 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Flavius_Honorius

Flavius Honorius (* 9. September 384; † 15. August 423 in Ravenna) war weströmischer Kaiser zwischen 395 und 423.

Honorius war ein Sohn des Kaisers Theodosius I. und dessen ersten Frau Aelia Flacilla. Sein älterer Bruder war der oströmische Kaiser Arcadius, seine jüngere Halbschwester Galla Placidia. Honorius war zweimal verheiratet, blieb aber ohne Erben. Zuerst heiratete er im Jahre 398 Maria, die Tochter seiner Cousine Serena und des magister militum (Heermeister) Stilicho. Nach deren Tod heiratete er ihre jüngere Schwester Thermantia. Thermantia wurde nach dem Sturz ihres Vaters verstoßen und starb 415.

Noch zu Lebzeiten seines Vaters war Honorius am 23. Januar 393 in Reaktion auf die Usurpation des Eugenius in Konstantinopel zum Mitkaiser (Augustus) erhoben worden. Nach der siegreichen Schlacht am Frigidus am 5./6. September 394 berief ihn Theodosius zu sich an den Hof nach Mailand, und nach dem überraschenden Tod seines Vaters im Januar 395 wurde der Zehnjährige als iunior Augustus Kaiser der westlichen Reichshälfte, während der senior Augustus Arcadius weiter am Bosporus residierte. Formal teilten sich die beiden Brüder die Herrschaft im ungeteilten Reich; sie erließen gemeinsame Gesetze. Zugleich aber war das Verhältnis zwischen den beiden Kaiserhöfen von einer permanenten Rivalität gekennzeichnet, die wiederholt beinahe zum Bürgerkrieg geführt hätte.

Honorius’ 28-jährige Regierungszeit war eine der ereignisreichsten der römischen Geschichte. Als die kaiserliche Regierung den westgotischen foederati unter Alarich 395 Soldzahlungen und Versorgung verweigerte, plünderten diese jahrelang mehrere oströmische Provinzen, wobei sie auch in Griechenland einfielen. Dabei profitierten sie von den Rivalitäten zwischen den beiden Kaiserhöfen: Honorius forderte um diese Zeit, dass das Illyricum und Griechenland seinem Reichsteil zugeschlagen werden sollten; daher verstand der östliche Hof den Einsatz westlicher Armeen in Griechenland als Affront und suchte die Annäherung an die Goten. Nachdem es zu mehreren Schlachten zwischen Alarich und dem einflussreichen Heermeister Stilicho (s. u.) gekommen war und Ostrom sich mit Alarich verständigt hatte, konzentrierten diese 401 ihre Feldzüge auf Italien.

Da außerdem zu diesem Zeitpunkt der militärische Druck gegen die Römer in Gallien und Britannien zunahm, überdehnten sich die weströmischen Ressourcen. Um 400 verlegte man die gallische Präfektur (eine der beiden obersten Verwaltungsbehörden des Westreichs) von Trier nach Arles. Während Alarich Oberitalien plünderte, zog der Hof mit Honorius Ende 402 von Mailand in die Festung Ravenna um. 402 gelang es Stilicho, Alarich zurückzuschlagen, doch bereits 405 fiel eine große Gruppe Barbaren unter Radagaisus in Italien ein, wurde aber von Stilicho mit Hilfe hunnischer foederati unter Uldin zurückgeschlagen. Als Ende 406 zeitweilig die Rheingrenze zusammenbrach (Rheinübergang von 406), strömten mehrere Gruppen Barbaren ins Reich und plünderten die Provinzen Galliens und Hispaniens, die dem Reich dadurch und durch Usurpationen lokaler Herrscher teilweise verloren gingen. Britannien wurde vollständig aufgegeben. 407 war in Britannien Konstantin III. zum Gegenkaiser erhoben worden, der kurz darauf nach Gallien übersetzte. 411 wurde er besiegt und hingerichtet; doch die Römer in Britannien erkannten Honorius nun wohl nicht mehr als Kaiser an. Die Usurpationen des Jovinus in Gallien und des Maximus in Hispanien waren ebenfalls nur von kurzer Dauer. Stilichos Pläne, zusammen mit Alarich Ostrom anzugreifen, wurden jedoch durch den neuen militärischen Brennpunkt in Gallien vereitelt (siehe Völkerwanderung).

Großen Einfluss übte in den ersten Regierungsjahren des Honorius, wie bereits gesagt, der Heermeister Flavius Stilicho aus, der halb-vandalischer Abstammung war. Diesem gelang es, seine Machtstellung im Heer und am Kaiserhof auszubauen, später auch in Kirche und Senat. 405 bekleidete er das Consulat. Seine umfangreiche hunnische Leibwache stellte zudem einen militärischen Machtfaktor dar. Der Fall Stilichos begann mit dem Scheitern der Feldzugspläne gegen Ostrom 407. Alarich verlangte Schadensersatz für die Kosten, die er zur Vorbereitung dieses Feldzugs gehabt hatte. Als Stilicho zahlte, verlor er in Rom massiv an Ansehen, zugleich fürchtete Honorius ihn. Stilichos Machtstellung beruhte insbesondere auf dem Anspruch, von Theodosius I. zum Vormund beider Kaiser ernannt worden zu sein; dies ermöglichte es dem Kaiserhof in Ravenna, den Vorrang im Gesamtreich zu beanspruchen, obwohl der dienstältere Kaiser Arcadius ja im Osten residierte. Diese Konstellation hatte seit 395 immer wieder zu Konflikten zwischen den beiden Reichshälften geführt. Als aber Arcadius im Sommer 408 starb, wurde Stilicho am westlichen Hof nicht mehr gebraucht, und man begann, gegen ihn zu intrigieren. Als er 408 einen Feldzug in Gallien anführen wollte, meuterten die Truppen, und Stilicho wurde auf Befehl des Honorius erschlagen. Seine oft germanischen Anhänger in Rom wurden verbannt oder getötet. Anders als früher betrachtet man Stilicho dabei heute trotz seiner „barbarischen“ Wurzeln oft als Römer und als loyalen Diener des Imperiums, der einer Intrige erlag – zugleich kann allerdings nicht bestritten werden, dass der Heermeister zum eigentlichen Machthaber aufgestiegen war und so die Position des Honorius bedroht hatte. Wie aktiv der Kaiser selbst in den Sturz Stilichos verwickelt war, ist schwer zu sagen.

Honorius hätte nun selbst die Regierung übernehmen müssen, um die Lücke zu schließen, die Stilicho hinterlassen hatte. Doch in dieser entscheidenden Phase versagte er. Die Schwäche des Kaisers und die Plünderungszüge der Westgoten und Vandalen förderten den raschen Zerfall des Westreiches. 408 lehnte Honorius ein Friedensangebot Alarichs ab. Dieser belagerte daraufhin Rom, zog aber nach umfangreichen Tributzahlungen wieder ab. Ende 409 begann eine erneute westgotische Belagerung Roms, während der Senat auf Drängen Alarichs Priscus Attalus zum Gegenkaiser ernannte. Dieser machte Alarich zum Heermeister, woraufhin der Gote die Provinz Africa für sich verlangte, deren Befehlshaber Heraclianus sich aber gegen ihn stellte, so dass eine Invasion erforderlich gewesen wäre. Als weitere Verhandlungen gescheitert waren, plünderten Alarichs Truppen 410 Rom. Die dreitägige Plünderung erregte großes Aufsehen in der gesamten bekannten Welt und wurde als deutliches Zeichen für den Niedergang des Reiches interpretiert, wobei die Heiden als Grund für die Katastrophe den Abfall vom alten Götterglauben anführten. Die christliche Gegenreaktion führte zur Entstehung des Werkes De civitate Dei, verfasst von Augustinus von Hippo.[1] Dass Honorius diese Katastrophe nicht verhindert hatte, beschädigte sein Ansehen irreparabel.

Trotz des Falls der Stadt Rom verweigerte Honorius weiterhin Verhandlungen mit Alarich. Daraufhin zog dieser nach Süditalien weiter, wobei er Galla Placidia, die Halbschwester des Honorius, mit sich führte. Die beabsichtigte Überfahrt nach Nordafrika scheiterte aber am schlechten Wetter und logistischen Problemen. Auf dem Rückweg nach Norditalien starb Alarich schließlich. Unter Alarichs Nachfolger Athaulf zogen die Westgoten von Norditalien nach Südfrankreich und versuchten, innerhalb des Weströmischen Reiches einen rechtlich gesicherten Status zu gewinnen, was jedoch scheiterte. Nachdem Athaulf, der zuvor Placidia geheiratet hatte, 415 gestorben war, wurden sie 418 als foederati in Gallien angesiedelt und kämpften nun längere Zeit auf Seiten des Kaisers.

Nach Stilichos Tod zog Honorius einen Feldherrn aus römischer Familie als Oberbefehlshaber heran: Flavius Constantius, einen früheren Gefolgsmann Stilichos, der ab 411 sehr erfolgreich gegen Usurpatoren wie Konstantin (III.) und Jovinus Feldzüge führte und überdies die Westgoten und andere Gruppen besiegen und, wie gesagt, als foederati ansiedeln konnte. Der Preis für diese Erfolge war, dass Constantius nun zum eigentlichen Machthaber aufstieg. Der zunehmend dominante Mann schaltete 413 Heraclianus aus, heiratete 417 gegen ihren Willen Galla Placidia, wurde dreimal Konsul und schließlich im Februar 421 als Constantius III. sogar Mitkaiser des Honorius. Da dessen Neffe, der Ostkaiser Theodosius II., die Erhebung eines Dynastiefremden nicht anerkennen wollte, rüstete Westrom zum Bürgerkrieg gegen Konstantinopel. Doch zu einem Bruderkrieg kam es nicht, denn Constantius III. starb noch im selben Jahr. Daraufhin kam es zu Wirren in Ravenna, in deren Verlauf Galla Placidia mit ihrem kleinen Sohn Valentinian und ihrer Tochter Honoria nach Konstantinopel floh.

Im Inneren war die Regierungszeit des Honorius von einer ganzen Reihe von Revolten gekennzeichnet, so z. B. in Gallien, Britannien und Africa. Die weströmische Armee löste sich immer mehr auf bzw. wurde durch den verstärkten Rückgriff auf Germanen als foederati „barbarisiert“. Die Steuereinnahmen gingen ebenso zurück wie die Wirtschaftskraft des weströmischen Reiches. Kulturell von Bedeutung war das Wirken Claudians, des bedeutendsten spätrömischen Dichters, am Hof des Honorius.

Honorius, der insgesamt betrachtet als eher schwacher und unfähiger Kaiser gilt, starb am 15. August 423 in Ravenna. Da es ihm nie gelungen war, selbst die Regierung zu übernehmen, war er entscheidend mitverantwortlich für die Machtkämpfe und Bürgerkriege, die Westrom während seiner Herrschaftszeit erschütterten. Sein Nachfolger wurde – nach einem Zwischenspiel des Usurpators Johannes – sein Neffe Valentinian III., Sohn von Galla Placidia und Constantius III. Theodosius II. setzte Valentinian im Oktober 424 als Caesar ein und schickte ihn mit einer Armee nach Italien, wo er ein Jahr später den Thron bestieg.

Rezeption
Honorius ist der Nachwelt besonders bekannt aufgrund einer berühmten, bei Prokopios von Caesarea überlieferten Anekdote, der zufolge der Kaiser sich eher für die Zucht seiner Hühner und das Wohlbefinden seines Lieblingshuhns Roma interessiert habe als für die Meldung vom Fall Roms.[2] Hieraus entstand dann die Legende vom hühnerzüchtenden Kaiser, welche in einem bekannten Bild von John William Waterhouse verewigt wurde und die auch ein Hauptmotiv der Komödie Romulus der Große von Friedrich Dürrenmatt wurde (dort wird sie allerdings auf Romulus Augustulus übertragen). 
(Römer), Kaiser Honorius (I24240)
 
4409 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Flavius_Hypatius

Flavius Hypatius (altgriechisch Ὑπάτιος; † 19. Januar 532 in Konstantinopel) war ein oströmischer Senator und Neffe des Kaisers Anastasius. Er wurde während des Nika-Aufstands zum Gegenkaiser ausgerufen.

Leben
Hypatius gehörte zu den einflussreichsten Aristokraten der ausgehenden Spätantike. Bereits im Jahr 500 hatte er das ordentliche Konsulat bekleidet, was er nicht zuletzt der Protektion durch seinen kinderlosen Onkel, Kaiser Anastasius, zu verdanken hatte (seine beiden Brüder bekleideten das Ehrenamt in den Folgejahren). Als 502 ein Krieg mit den Sassaniden ausbrach, zählte Hypatius zu den Feldherren, die 503 das gewaltige römische Heer kommandierten, das einen Gegenschlag führen sollte. Der Feldzug misslang jedoch, und man machte Hypatius hierfür verantwortlich, weshalb er von der Perserfront abberufen wurde.

Hypatius blieb in der Folgezeit ein loyaler Helfer seines Onkels, konnte diesen aber während der schweren Krise um 515, als sich der General Vitalian gegen Anastasius erhob, kaum wirksam unterstützen: Im Gegenteil, er fiel nach einer Niederlage in die Hände der Feinde und musste von seinem Onkel mit einem hohen Lösegeld freigekauft werden. Als Feldherr blieb Hypatius zeitlebens bemerkenswert erfolglos, und auch im Zusammenhang mit religiösen Unruhen im Heiligen Land machte er keine gute Figur. Seine herausgehobene Stellung scheint er demnach nicht eigenen Leistungen, sondern der Protektion durch Anastasius und seinen guten Kontakten innerhalb der oströmischen Aristokratie verdankt zu haben.

Als sein Onkel 518 starb, war Hypatius nicht in Konstantinopel, weshalb er bei der Regelung der Nachfolge keine Rolle spielte. Obwohl er sich übergangen gefühlt haben dürfte, bekleidete er auch unter dem neuen Kaiser Justin I. höchste Ämter. Als um 525 der Perserkönig Kavadh I. dem Kaiser vorschlug, seinen Sohn Chosrau I. zu adoptieren, zählte der magister militum per Orientem Hypatius zu den Verhandlungsführern der römischen Seite. Folgt man dem Bericht des zeitgenössischen Historikers Prokopios von Caesarea, so sabotierte Hypatius bewusst die Verhandlungen. Zur Strafe wurde er von Justin zeitweilig seines Amtes enthoben.

Auch nachdem Justins Neffe Justinian 527 Kaiser geworden war, blieb der patricius Hypatius einer der einflussreichsten Männer im Imperium Romanum. Offenbar richteten sich die Hoffnungen jener Senatoren, die mit dem neuen Kaiser nicht einverstanden waren, auf ihn. Machtpolitischer Höhepunkt und Ende seines Lebens kamen dann im Januar 532, als er während des Nika-Aufstands von den Rebellen auf dem Konstantinsforum zum Gegenkaiser ausgerufen wurde. Die Quellen sind sich nicht einig darüber, ob Hypatius gegen seinen Willen bzw. nur zum Schein den Purpur anlegte (so etwa Prokopios), oder ob er als der eigentliche Drahtzieher der Revolte von Anfang an nach dem Kaisertum strebte (so Marcellinus Comes). Als sich Hypatius mit seinen Anhängern ins Hippodrom begeben hatte, um die Akklamationen des Volkes entgegenzunehmen, drangen jedenfalls kaisertreue Truppen in den Circus ein und richteten ein Blutbad an. Hypatius wurde zusammen mit seinem Bruder Pompeius verhaftet und nach kurzer Haft am 19. Januar hingerichtet, sein Leichnam wurde ins Meer geworfen. Erst einige Zeit später erstattete Justinian ihren Familien einen Großteil ihres beschlagnahmten Eigentums zurück. 
(Römer), Hypatius (I24253)
 
4410 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Flavius_Pompeius

Flavius Pompeius († 19. Januar 532 in Konstantinopel) war ein oströmischer Patricius und Neffe des Kaisers Anastasios I.

Pompeius gehörte zu den einflussreichen Aristokraten der ausgehenden Spätantike, was er nicht zuletzt der Protektion durch den kinderlosen Kaiser zu verdanken hatte. Im Jahr 501, ein Jahr nach seinem Bruder Hypatius und ein Jahr vor seinem Cousin Probus, bekleidete er das ordentliche Konsulat. Er blieb in der Folgezeit ein loyaler Helfer seines Onkels, konnte diesen aber während der schweren Krise um 515, als der General Vitalian rebellierte, kaum wirksam unterstützen. 517/18 wurde Pompeius zum magister militum per Thracias ernannt und mit dem Kommando eines Feldzugs gegen die auf dem Balkan vordringenden Anten betraut.

Als Anastasios 518 starb, war Pompeius, ebenso wie Hypatius, wohl nicht in Konstantinopel, weshalb er bei der Regelung der Nachfolge keine Rolle spielte. Dennoch bekleidete er auch unter dem neuen Kaiser Justin I. hohe Ämter. Zu Beginn der Regierungszeit Justinians I. wurde Pompeius zum magister militum praesentalis befördert.

Auf die Neffen des Anastasios richteten sich beim Nika-Aufstand im Januar 532 offenbar die Hoffnungen jener Senatoren, die mit dem neuen Kaiser nicht einverstanden waren: Am 15. Januar zog eine Menge zum Haus des Probus und verlangte mit den Rufen „Probus, Kaiser für Rom“ Waffen für die Aufständischen. Als die Antwort ausblieb, legten sie Feuer an das Haus. Drei Tage später wurde Hypatius von den Rebellen auf dem Konstantinsforum zum Gegenkaiser ausgerufen. Nachdem sich Hypatius und Pompeius mit ihren Anhängern ins Hippodrom begeben hatten, um die Akklamationen des Volkes entgegenzunehmen, drangen kaisertreue Truppen in den Circus ein und richteten ein Blutbad an. Die Brüder wurden gefangen genommen und nach kurzer Haft am 19. Januar hingerichtet, ihre Leichen ins Meer geworfen. 
(Römer), Pompeius (I24254)
 
4411 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Flavius_Theodosius

Flavius Theodosius († Anfang 376 in Karthago) war ein römischer General und der Vater des späteren Kaisers Theodosius I.

Flavius Theodosius stammte aus Cauca, einer kleinen Stadt in der spanischen Provinz Gallaecia. Sein Vater hieß Honorius, wie auch sein zweiter Sohn und einer seiner Enkel, der spätere Westkaiser Flavius Augustus Honorius. Er war verheiratet mit einer gewissen Thermantia. Theodosius war Christ, wie wohl auch schon sein Vater, Mitglied der lokalen Oberschicht und besaß einige größere Latifundien.

Flavius Theodosius erwies sich als ein erfahrener und überaus erfolgreicher Militär. 368 setzte er im Auftrag Kaiser Valentinians I. mit einer kleinen Armee nach Britannien über, wo er den Usurpator Valentinus niederwarf, den Hadrianswall wieder bemannte, bzw. sicherte und die in der Provinz marodierenden Banden der Pikten und Sachsen vertrieb. So stellte er rasch die Ordnung auf der Insel wieder her. Auch sein Sohn Theodosius, der spätere Imperator, hatte ihn auf diesen Feldzug begleitet. Die Erfolge des Vaters ebneten den Weg für seine weitere Karriere in der römischen Armee. Wohl seit 369 war Flavius Theodosius der Magister equitum praesentalis, bekämpfte in dieser Funktion die Franken und seit 372 auch die Alamannen an der Rheingrenze.

Kaiser Valentinian beorderte ihn schließlich 373 nach Africa, um dort den Aufstand des Firmus niederzuschlagen, was ihm auch bald gelang. Dabei ging er auch konsequent gegen die Machenschaften des korrupten Statthalter Romanus und gegen die Disziplinlosigkeit der Soldaten vor. Damit machte sich Flavius Theodosius aber viele Feinde.

Sein Sohn Theodosius zog sich nach der Hinrichtung des Vaters auf seine spanischen Güter zurück. Nachdem er 379 zum Kaiser des Ostens ernannt worden war, sorgte er für die Rehabilitierung seines Vaters. 
(Hispana) (Römer), General Flavius Theodosius (I24261)
 
4412 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Flavius_Zeno

Flavius Zeno (oder Zenon) war ein oströmischer General im 5. Jahrhundert. Er war der Vater des späteren Kaisers Zenon.

Zenon war isaurischer Abstammung und machte im oströmischen Militär Karriere, wo im 5. Jahrhundert mehrere Isaurier aufstiegen. Er machte sich an der Spitze isaurischer Truppen verdient, indem er 447 die oströmische Hauptstadt Konstantinopel erfolgreich gegen den Hunnenkönig Attila verteidigte.[1] Zu dieser Zeit fungierte er vielleicht bereits als magister militum per Orientem, also als Oberbefehlshaber der römischen Truppen an der Ostgrenze zu Persien. Im Jahr 448 bekleidete er das Konsulat.

In den folgenden beiden Jahren widersetzte er sich dem Versuch mancher Hofkreise, gegenüber Attila eine Friedenspolitik zu verfolgen. 450 wurde in Konstantinopel anscheinend befürchtet, dass Zenon, nachdem doch ein Vertrag mit Attila geschlossen worden war, revoltieren würde.[2] Dennoch wurde Zenon 451 zum patricius ernannt. Er starb in der Regierungszeit Markians (also vor 457). Zenons Sohn Tarasicodissa nahm später den Namen Zenon an, sehr wahrscheinlich auch aufgrund der bekannten Leistungen seines Vaters.[3] 
(Isaurier), General Flavius Zeno (Zenon) (I24234)
 
4413 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gailswintha

Gailswintha, auch: Galsuintha, Galswintha, Galsuenda, Gaileswintha, Galswint (* um 550; † 567/568) war eine Frankenkönigin westgotischer Herkunft. Sie war eine Tochter des Westgotenkönigs Athanagild und der Königin Goswintha und die ältere Schwester der Brunichild.

Ihre Schwester Brunichild heiratete 566 den Frankenkönig Sigibert I. von Austrasien. Darauf wandte sich Sigiberts Bruder und Rivale, König Chilperich I. von Neustrien, an Athanagild und warb um Gailswintha. Athanagild stimmte zu und schickte seine Tochter nach Neustrien. Die Ehe wurde 567 geschlossen. Als Morgengabe erhielt sie von ihrem Mann die Städte Bordeaux, Cahors, Limoges, Bearn und Bigorre. Gailswintha fühlte sich jedoch von ihrem Mann unwürdig behandelt und beklagte, dass er ihr nicht die gebührende Ehre erweise. Insbesondere war Chilperich nicht bereit, sich von seiner Konkubine Fredegunde zu trennen. Schon bald nach der Hochzeit ließ Fredegunde Gailswintha ermorden. Chilperichs Rolle bei dieser Tat ist unklar; nachher erhob er Fredegunde definitiv in den Rang seiner Gemahlin. Durch diese Vorgänge entstand eine lebenslange Feindschaft zwischen Fredegunde und Brunichild, die den politischen Gegensatz zwischen Chilperich und Sigibert verschärfte und wesentlich zum Ausbruch des Merowingischen Bruderkriegs beitrug. Die Königin starb ohne Nachwuchs. 
Königin Gailswintha (I24006)
 
4414 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Galla_(Ehefrau_Theodosius’_I.)

Galla (* 374/375; † 394) war eine spätantike römische Kaiserin. Als Tochter Valentinians I. und Frau Kaiser Theodosius’ I. war sie ein Bindeglied zwischen der valentinianischen und der theodosianischen Dynastie.

Galla wurde als jüngste Tochter Valentinians I. und Justinas geboren. Ihre älteren Geschwister waren Valentinian II. und die beiden Schwestern Iusta und Grata.[1] Nach dem Tod von Gallas Vater 375 wurde ihr Bruder, zu dieser Zeit erst vierjährig, als Valentinian II. zum Kaiser erhoben. Er residierte mit seiner Familie meist in Mediolanum (Mailand). Als 387 der Usurpator Magnus Maximus in Italien einmarschierte, musste Galla mit ihrer Familie nach Thessalonike fliehen.[2] Dort begegnete sie Kaiser Theodosius, dessen Frau Aelia Flaccilla kurz zuvor gestorben war. Justina nahm ihm das Versprechen ab, den Usurpator Maximus anzugreifen und ihrem Sohn wieder auf den Thron zu verhelfen, und verheiratete ihn im Gegenzug mit ihrer Tochter Galla.[3] Zosimos, ein Geschichtsschreiber der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts, berichtet, Galla habe dank ihrer besonderen Schönheit einigen Einfluss auf ihren Mann ausgeübt.[4] Dadurch sei sie in Konflikt mit ihrem Stiefsohn Arcadius gekommen, dem Sohn der Flaccilla, der sie 390 in Abwesenheit seines Vaters sogar aus dem Palast in Konstantinopel werfen ließ.[5] Als ihr Bruder Valentinian II. 392 starb, war Galla zutiefst erschüttert.[6] Sie gebar ihrem Mann eine Tochter, Galla Placidia, die später eine bedeutende Kaiserin wurde. Nach einer weiteren Schwangerschaft starb Galla 394.[7] 
Galla (I24239)
 
4415 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Galla_Placidia

Aelia Galla Placidia (* 388 in Thessaloniki; † 27. November 450 in Rom) war eine Tochter des römischen Kaisers Theodosius I., Enkelin von Valentinian I., Mutter des späteren Kaisers Valentinian III. und als solche einige Jahre lang faktische Regentin des Weströmischen Reiches.

Kindheit und Jugend
Aelia Galla Placidia wurde um das Jahr 390[1] in Konstantinopel als Tochter des römischen Kaisers Theodosius I. und seiner zweiten Gemahlin Galla geboren. Galla war die Tochter des Kaisers Valentinian I. und Schwester von Valentinian II.; in Gestalt von Galla Placidia verband sich mithin die neue Theodosianische Dynastie mit der bislang herrschenden Familie. Sie hatte zwei ältere Halbbrüder, die späteren Kaiser Honorius und Arcadius, die beide aus Theodosius’ erster Ehe mit Aelia Flavia Flaccilla hervorgegangen waren. Während ihre Halbbrüder nacheinander zu Augusti ernannt wurden, erhielt sie bereits als kleines Kind den Titel einer Nobilissima, was ihren Rang als Kaisertochter betonte. Im Jahre 394 erlag Gallas Mutter den Folgen einer Fehlgeburt, am 17. Januar 395 verstarb Theodosius. Der zehnjährige Honorius wurde damit zum Kaiser der westlichen Reichshälfte und stand wohl gemeinsam mit Galla Placidia unter der Obhut des Heermeisters Stilicho und dessen Frau, ihrer Cousine Serena. Galla erhielt mutmaßlich dieselbe Erziehung wie Serenas Töchter, die späteren Ehefrauen des Honorius, die neben Bibellektüre und traditioneller weiblicher Hausarbeit auch klassische Dichtung beinhaltet haben dürfte.[2] Zum Hof ihres Bruders Arcadius, der den römischen Osten beherrschte und den Anspruch Stilichos, auch sein Vormund zu sein, ablehnte, bestanden in diesen Jahren erhebliche Spannungen.

405 wurde Galla Placidia mit Stilichos Sohn Eucherius verlobt, ohne dass jedoch eine Eheschließung erfolgte. O’Flynn vermutet, Stilicho habe Eucherius nicht zu früh protegieren wollen, um ihn nicht zu einem Konkurrenten seines erhofften Enkels aus den Ehen seiner Töchter mit Honorius zu machen, und deshalb dessen Karriere und Ehe nicht befördert.[3] 408 wurde Eucherius im Rahmen einer Palastintrige ebenso wie kurz zuvor sein Vater Stilicho und dessen Frau getötet. Zosimos berichtet, Galla Placidia habe dem römischen Senat persönlich die Zustimmung zu Serenas Hinrichtung gegeben.[4]

Geisel und Königin der Westgoten
Mit Stilichos Tod hatten Honorius und der westliche Hof versucht, sich vom übermächtigen Einfluss des Militärs zu befreien. Doch bald nachdem das Weströmische Reich seines obersten Heermeisters beraubt war, drangen meuternde westgotische foederati, geführt von Alarich, in Italien ein und plünderten schließlich Rom (410). Zahlreiche römische Aristokraten gerieten in Gefangenschaft, darunter auch Galla Placidia, die offensichtlich nicht mehr am kaiserlichen Hof in Ravenna lebte. Offensichtlich plante Alarich, die Prinzessin als Geisel zu verwenden; vermutlich hatte er aber überdies auch vor, durch sie in das Kaiserhaus einzuheiraten. Von Rom aus zogen die Westgoten jedenfalls in Richtung Süden, um an der Straße von Messina nach Sizilien überzusetzen. Das Unternehmen scheiterte, und noch im Jahr 410 starb Alarich. Nachfolger wurde sein Schwager Athaulf, der die Westgoten 412 nach Gallien führte. Dort führte er Verhandlungen mit Honorius über die Aufnahme seiner Truppen in das kaiserliche Heer und das Recht der gotischen Krieger, vom römischen Staat versorgt zu werden. Als Gegenleistung verlangte der Kaiser, der inzwischen unter der Dominanz des neuen Heermeisters Flavius Constantius stand, neben militärischer Unterstützung gegen den Usurpator Jovinus die Rückgabe seiner Schwester Galla Placidia, die Constantius heiraten wollte.

Athaulf leistete die versprochene Militärhilfe: Er tötete Jovinus’ Bruder Sebastianus und den römischen Feldherrn Sarus, der dem Usurpator zu Hilfe kommen wollte, und lieferte Jovinus schließlich aus. Constantius griff jedoch nun die Goten an und zwang sie zum Ausweichen. Athaulf weigerte sich daher, Galla Placidia zu den Römern zurückzuschicken, und ehelichte sie im Januar 414 in Narbo nach römischer Sitte. Priscus Attalus, der von Alarich als Gegenkaiser eingesetzte und nach der Plünderung Roms ebenfalls verschleppte Stadtpräfekt von Rom, verfasste eventuell dazu ein Epithalamium.[5] Die Ehe einer Kaisertochter mit einem „barbarischen“, dem arianischen Christentum anhängenden General war für manche Zeitgenossen ein Affront. Der spanische Bischof Hydatius sah darin rückblickend die Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiung Dan 11,6 EU.[6] Athaulf beabsichtigte mit dieser Eheschließung möglicherweise, einen Vertrag mit Kaiser Honorius zu erzwingen, der bis dahin nicht bereit gewesen war, die Versorgung der Goten in Gallien zu genehmigen. Das gelang jedoch nicht; vielmehr sahen sich die Westgoten unter dem Druck der Angriffe des römischen Heermeisters Constantius gezwungen, nach Spanien abzuziehen. Ende 414 gebar Galla Placidia in Barcelona ein Kind namens Theodosius, das jedoch als Säugling verstarb. Seine Leiche wurde 35 Jahre später exhumiert und vermutlich im sog. Honorius-Mausoleum (ab 757 der Hl. Petronilla geweiht[7]) an der Südseite des Transepts der Peterskirche in Rom beigesetzt.

415 wurde Athaulf ermordet. Sein kurzlebiger Nachfolger Sigerich ermordete auch Athaulfs Söhne aus erster Ehe und misshandelte dessen Witwe, wurde aber nach wenigen Tagen von Wallia gestürzt. Dieser schloss 416 einen neuen Friedensvertrag mit Honorius, in dessen Rahmen Galla Placidia zu den Römern zurückkehrte.

Rückkehr zu den Römern
Mit ihrer Rückkehr an den kaiserlichen Hof nahm Galla Placidia die Rolle der Frau an der Seite ihres unverheirateten kaiserlichen Bruders Honorius an. Unter Zwang ehelichte sie am 1. Januar 417 in Ravenna den eigentlichen Machthaber, den Heermeister und patricius Constantius, der am selben Tag sein zweites Konsulat antrat. Laut Olympiodoros von Theben fand die Hochzeit trotz Galla Placidias ausdrücklichen Protestes statt. Dieser Ehe entstammten zwei Kinder, Honoria und Valentinian.

Als Papst Zosimus Ende 418 starb, beteiligte sich Galla Placidia an der Auseinandersetzung um die Nachfolge und unterstützte den vom römischen Stadtpräfekten Symmachus bestätigten Eulalius. Eine Einigung im Sinne des Kaisers auf einer Synode in Ravenna misslang jedoch, so dass Honorius zu einer zweiten Synode einlud, wozu Galla Placidia als Schwester des Kaisers persönlich Briefe an einige afrikanische Bischöfe, u. a. an Aurelius von Karthago und Augustin von Hippo, verfasste. In diesen Briefen drückte sie zwar ihr Bedauern über das Scheitern der Synode in Ravenna aus, äußerte jedoch keine Präferenz für einen der beiden Kandidaten. Auch Paulinus von Nola lud sie ein.[8] Da Eulalius sich jedoch nicht an die Vorgabe hielt, bis zur Einigung außerhalb von Rom zu bleiben, war Honorius letztlich gezwungen, den von der Mehrheit der Presbyter gewählten Bonifatius I. zu bestätigen. Auch sonst lag ihr die Kirche am Herzen. Olympiodoros schreibt ihr die Vernichtung heidnischer Kultbilder zu und berichtet, sie habe sogar einmal ihrem Mann mit der Scheidung gedroht, sollte ein bekannter heidnischer Zauberer bzw. Priester nicht hingerichtet werden.[9]

421 erhob Honorius seinen Schwager Constantius auf dessen Drängen schließlich zum Augustus. Galla Placidia wurde nun Augusta. Ihr Sohn Valentinian wurde dadurch faktisch zum Thronfolger. Nur wenig später, am 2. September 421, erlag Constantius III. einer Rippenfellentzündung, kurz bevor er zu einem Feldzug gegen das Oströmische Reich aufbrechen konnte, das seine Erhebung zum Kaiser nicht akzeptierte. Nach dem Tod ihres Mannes unterstellten ihr einige Historiker, wie Olympiodoros, auf den Zosimos sich stützte, ein inzestuöses Verhältnis zu ihrem unverheirateten Bruder Honorius, das durch Intrige zu einem Streit führte, der auch zwischen gotischen Söldnern, Galla Placidias ehemaligen Untertanen, und römischen Soldaten ausgetragen wurde.[10] Offensichtlich war es aufgrund der ungeklärten Nachfolgefrage zum Konflikt gekommen, denn der kinderlose Honorius scheint sich geweigert zu haben, seinen Neffen Valentinian durch die Erhebung zum Caesar oder Augustus offiziell zum Thronerben zu machen. In dieser Situation gruppierten sich die einflussreichen Personen einerseits um Honorius, andererseits um Galla und ihren Sohn.[11] Der Heermeister Flavius Castinus stellte sich gegen sie, während der comes Africae Bonifatius auf ihrer Seite stand. Galla Placidia fiel zuletzt in Ungnade und verlor den Augusta-Titel. Jutta Meischner vermutet, dass Honorius, der seit einem Jahrzehnt von Constantius dominiert worden war, sich damit endlich von der Bevormundung befreien wollte.[12]

Anfang 423 verließ sie mit ihren beiden Kindern Ravenna und suchte Zuflucht in Konstantinopel, wo inzwischen ihr Neffe Theodosius II. die Nachfolge seines Vaters Arcadius angetreten hatte. Doch bald nach Gallas Abreise verstarb am 27. August 423 Honorius, ohne einen Nachfolger hinterlassen zu haben. Als man nach viermonatiger kaiserloser Zeit im Westreich einen Hofbeamten namens Johannes zum Kaiser ausrief, ernannte Theodosius II. seinen Neffen Valentinian zum nobilissimus und verlobte ihn mit seiner erst zweijährigen Tochter Licinia Eudoxia. Im Herbst 424 wurde Valentinian in Thessaloniki zum Caesar ernannt, ehe Theodosius ihn mit dessen wieder zur Augusta erhobenen Mutter und seiner Schwester samt starker Heeresmacht unter dem oströmischen Heermeister Aspar zur Wahrung des legitimen Dynastie nach Italien sandte. Nach kurzem Bürgerkrieg wurde Johannes von seinen eigenen Generälen gestürzt und an Galla Placidia ausgeliefert. Der Usurpator wurde grausam hingerichtet. Am 23. Oktober 425 wurde Valentinian III. im Alter von sechs Jahren in Rom zum Augustus des Westens proklamiert. Als sein auctor imperii und senior Augustus beanspruchte Theodosius jedoch weiterhin die Oberherrschaft über das gesamte Imperium Romanum.[13]

Regentin des römischen Westens

Der Einfluss der Feldherren
Da Valentinian III. noch nicht im regierungsfähigen Alter stand, versuchte Galla Placidia, die Geschicke des Westreiches zu lenken. Der Machtbereich, den sie für ihren Sohn regierte, war dabei erheblich kleiner als der des Honorius: Während der Regierungszeit des Usurpators Johannes hatten die Westgoten sich in Gallien ausgebreitet und die Vandalen in Spanien Sevilla und Carthago Nova erobert. Bei den Verhandlungen vor dem Feldzug gegen Johannes hatte sie vielleicht auch Teile von Illyrien, um die es zu Lebzeiten von Honorius und Arcadius Auseinandersetzungen gegeben hatte, an Theodosius II. abtreten müssen; vielleicht geschah dies aber auch erst 437. Unterstützt wurde sie anfangs vom ersten Heeresmeister Felix und dem comes Africae Bonifatius. Letzterer hatte sie bereits im Exil in Konstantinopel unterstützt,[14] während Felix, der anstelle des verdienten Bonifatius bald zum Patricius erhoben wurde, vermutlich von Theodosius II. eingesetzt worden war und dessen Interessen durchzusetzen suchte.[15] Deren schärfster Konkurrent war Aëtius, der einst für Johannes 60.000 Hunnen als Söldner angeworben hatte. Damit er diese Heeresmacht nicht gegen das Reich einsetzte, wurde Aëtius als comes in römischen Dienst übernommen und die Hunnen großzügig abgefunden. Bald wurde er magister militum per Gallias.

427 wurde Bonifatius, wie Prosper vermutet, von Felix angeklagt und zum Staatsfeind erklärt. Dass die Intrige von Aëtius ausging, der ihn und die Regentin gegeneinander auszuspielen trachtete, wie Prokop annahm, ist laut Stickler unwahrscheinlich, weil dieser sich zu diesem Zeitpunkt in Gallien befand.[16] Angeblich erklärte Bonifatius sich in Africa für unabhängig. Laut Prokop und Jordanes suchte er die Unterstützung der vandalischen Krieger in Spanien gegen das Heer, das Placidia gegen ihn sandte. Die Vandalen setzten daraufhin nach Afrika über.[17] Ein Briefwechsel zwischen Augustinus und dem kaiserlichen Gesandten von 428/429 ist erhalten. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch die germanischen Söldner bekämpfte Bonifatius aber bald wieder in Übereinstimmung mit der Regentin die Invasoren.

430 gelang es Aëtius, inzwischen als magister militum per Gallias mit Felix fast gleichrangig, diesen auszuschalten und zu töten. Damit war auch der oströmische Einfluss erheblich verringert. Aëtius, den die Kaiserin nach wie vor als Bedrohung ansah, stieg damit zum mächtigsten Mann im Weströmischen Reich auf. Während er im Norden des Reiches gegen Eindringlinge und Aufständische kämpfte, unterstützte der oströmische Feldherr Aspar Bonifatius im vergeblichen Kampf gegen die Vandalen in Africa. Nach einer Niederlage bei Hippo Regius 431 rief Galla Placidia Bonifatius nach Italien zurück und ernannte ihn 432 zum patricius und ersten Heermeister (also zum faktischen Regierungschef), während Aëtius im selben Jahr das Konsulat bekleidete. Aëtius, der erkannte, dass die Kaisermutter Bonifatius gegen ihn ausspielte, zog sein Heer aus Gallien ab nach Italien, womit er den ersten Bürgerkrieg der römischen Kaiserzeit auslöste, der nicht um das Kaisertum, sondern um das Amt des höchsten Militärs und eigentlichen Machthabers ausgefochten wurde.[18] Bonifatius siegte zwar in der Schlacht bei Ariminum, erlag aber drei Monate später seinen dabei erlittenen Wunden. Zu seinem Nachfolger machte Galla Placidia seinen Schwiegersohn Sebastianus. Doch Aëtius, der zu den Hunnen geflohen war, kehrte 433 mit starken Truppen des Hunnenkönigs Rugila zurück und erzwang mit ihrer Hilfe das Amt des Heermeisters für sich. Sebastianus wurde ins Exil gedrängt, und Aëtius heiratete Bonifatius’ reiche Witwe, die Gotin Pelagia. Placidia, die nun keinen anderen fähigen General mehr hatte, ernannte ihn notgedrungen 435 zum Patricius. Damit unterstand ihm das gesamte weströmische Heer, was Placidias Einfluss schon vor der Volljährigkeit ihres Sohnes rapide schwinden ließ. Auch dem Ansehen des weströmischen Kaisertums hatte der Bürgerkrieg erheblichen Schaden zugefügt.[19]

Recht, Religion und Familie
426 erließ man im Namen Placidias und Valentinians, um der Autorität des Rechtes Geltung zu verschaffen, das sogenannte Zitiergesetz, in dem festgeschrieben wurde, welchen Schriften römischer Juristen vor Gericht größere Autorität zukommen sollte. Drei Jahre später gab der Hof die berühmte Erklärung ab, die besagte, dass der Kaiser durch die Gesetze gebunden sei und seine Autorität von der des Rechtes abhinge.

Als fromme nicänische Christin veranlasste Placidia den Bau von Kirchen. In Ravenna ließ sie San Giovanni Evangelista als Dank für ihre und ihrer Kinder Bewahrung bei der Rückkehr nach Italien 425 errichten, in Rom Sankt Paul vor den Mauern und in Jerusalem die Grabeskirche restaurieren. Der Bischof von Ravenna, Petrus Chrysologus, pries sie als Mutter der Christen und in Parallele zur göttlichen Dreifaltigkeit als Verkörperung einer kaiserlichen Dreifaltigkeit als Tochter, Ehefrau und Mutter eines Kaisers.[20] Als 432 der neu gewählte Papst Sixtus III. von einem nicht näher identifizierbaren Mann namens Bassus angegriffen wurde, setzte sie eine schärfere Bestrafung für Bassus durch, als es die von ihr im Namen ihres Sohnes angeordnete Synode bestimmt hatte.[21] Spätestens mit Aëtius’ faktischer Machtübernahme 433 beschränkte sie sich auf den Bereich der Religion.

Spätere Quellen sahen die Augusta oft negativ: Prokop warf Galla Placidia vor allem vor, Valentinian III. verweichlicht zu haben,[22] Cassiodor machte sie für den Niedergang Roms unter der Regierung ihres Sohnes verantwortlich.[23] Im Herbst 437 fand die Hochzeit des inzwischen volljährigen Valentinian III. mit Licinia Eudoxia in Konstantinopel statt.[24] Damit war der senior Augustus Theodosius II. der Schwiegervater seines Vetters. Da der tatsächliche Machtbereich der weströmischen Regierung seit der Verlobung erheblich an Größe verloren hatte (Britannien und große Teile von Africa, Gallien und Spanien befanden sich unter der Kontrolle von foederati, Pannonien war von Aëtius den Hunnen zur Nutzung überlassen worden[25]), mussten die Bedingungen neu ausgehandelt werden.[26] Galla Placidia war bei der Hochzeit vermutlich nicht anwesend, Sivan vermutet aber, dass sie ihrer Schwiegertochter ein kostbares Geschenk machte, den Ashburnham-Pentateuch.[27] Dass das junge Kaiserpaar sich einen eigenen Palast bauen ließ, während die Mutter weiterhin die alte Residenz bewohnte (siehe: Placidia-Palast), ist als Beleg gedeutet worden, dass ihr Einfluss auf ihren nunmehr erwachsenen Sohn eher gering war.[28]

Alter und Tod
Als Valentinian III. prinzipiell alt genug war, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen, zog sich Placidia immer mehr von der politischen Bühne zurück. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Rom, während die tatsächliche Macht weiterhin bei Aëtius lag. In ihr letztes Lebensjahr fiel die Affäre ihrer mit 31 Jahren immer noch unverheirateten Tochter Honoria mit einem Hofbeamten namens Eugenius. Als sie schwanger wurde, fühlten sich Kaiser und Heermeister bedroht und reagierten hart. Honoria verlor den Augusta-Titel und musste einen unbedeutenden Mann heiraten, während ihr Liebhaber hingerichtet wurde. Daraufhin riefen sie und ihre Anhänger offenbar die Hunnen zu Hilfe: Laut späteren Quellen bot sie angeblich dem Hunnenkönig Attila die Ehe und das halbe Weströmische Reich an, sollte er ihr helfen. Laut Johannes von Antiochia[29] handelte es sich bei dem Ring, den Attila nach dem Bericht des Zeitgenossen Priskos, der selbst eine Gesandtschaft zu den Hunnen begleitet hatte, als Heiratsversprechen ausgab, jedoch nur um eine Zugabe zu der Bestechungssumme, die die Hunnen von Rom fernhalten sollte. Erst spätere Historiker, die auch Licinia Eudoxia bezichtigten, wenige Jahre später die Vandalen nach Rom gerufen zu haben, deuteten die Affäre als einen Versuch Honorias, sich für ihre Behandlung zu rächen. Wie glaubwürdig die Geschichte im Kern ist, ist umstritten.[30] Während Valentinian seine erst sechsjährige Tochter Eudocia 442 mit Hunerich, dem Sohn des Vandalenkönigs Geiserich verlobt hatte, bekämpfte er die eigenmächtige Politik seiner Schwester. Galla Placidia schützte ihre Tochter angeblich vor dem Zorn ihres Bruders.[31] Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern, die auf diese Affäre folgte und in der sich Aëtius gegen Attila verteidigen konnte, erlebte sie jedoch nicht mehr.

Am 27. November 450 starb Galla Placidia in Rom und wurde dort auch beigesetzt (also nicht in dem fälschlicherweise ihr zugeschriebenen Mausoleum in Ravenna). Kurz zuvor hatte sie den Sarg ihres Sohnes von Athaulf, Theodosius, in das Familiengrab neben Constantius III., Honorius und seinen beiden Frauen überführen lassen. Sie hatte es letztlich trotz all ihrer Bemühungen nicht vermocht, die Macht ihrer Dynastie zu bewahren; sie, Honorius und Valentinian III. blieben stets Spielbälle der mächtigen Militärs. Vier Jahre nach ihrem Tod versuchte Valentinian III. zwar, durch die eigenhändige Tötung des Aëtius das Blatt zu wenden, doch führte dies nur zu seiner eigenen Ermordung und dem Ende der Herrschaft seiner Familie im Römischen Reich. 
(Römerin), Augusta Galla Placidia (I24242)
 
4416 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Garibald_II.

Garibald II. (auch Garibaldus[1]) war vom Jahr 610 an Herzog der Bajuwaren in Baiern. Möglicherweise regierte er fast bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts.

Herzog Garibald II. stammt aus der Dynastie der Agilolfinger. Aufgrund der überaus dürftigen Quellenlage ist nicht wesentlich mehr über seine Regierungszeit bekannt. Unklar ist auch, wie lange Garibald II. herrschte.

Garibald war ein Sohn des Herzogs Tassilo I., dem er im Amt folgte. Wie dieser war auch Garibald in Kämpfe mit seinen slawischen Nachbarn verwickelt. Dabei wurde er bei Aguntum in Osttirol von den Slawen geschlagen und das Gebiet der Bajuwaren geplündert. Anschließend gelang es Baiern jedoch offenbar, die Slawen wieder teilweise zurückzudrängen. Die Bajuwaren [...] sammelten sich wieder, nahmen den Feinden die Beute ab und vertrieben sie aus dem Lande.[1] 
(Agilolfinger), Herzog Garibald II. (I24071)
 
4417 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Germanus_(Feldherr)

Germanus war ein Neffe Kaiser Justins I. und damit ein Vetter (nicht, wie auch in der Literatur oft zu finden, Neffe) Justinians I. Seine erste Frau hieß Passara und war von vornehmer Herkunft (aus dem Geschlecht der Anicii?). Aus der Ehe stammten drei Kinder: Justin, Justinian und Justina. Aus einer Notiz bei Jordanes geht hervor, dass Germanus zudem auf eine heute nicht mehr nachvollziehbare Weise selbst mit dem bedeutenden Geschlecht der Anicii verwandt war.

Germanus entwickelte sich zu einem sehr talentierten General, wurde zum magister militum per Thracias und später zum magister militum praesentalis ernannt. Zudem trug er den Titel patricius und bekleidete den Rang eines gewesenen Consuls. 536 reiste er nach Africa und beendete dort die Revolte des Stotzas; anschließend organisierte er die dortige Verwaltung erfolgreich um. 540 wurde er nach Antiochia am Orontes geschickt, um die Verteidigung gegen den Sassanidenkönig Chosrau I. zu organisieren. Als er dort mit nur 300 Mann – wohl seiner Leibgarde – ankam, fand er die Verteidigungsanlagen in einem teils mangelhaften Zustand vor und sah sich außer Stande, effektiven Widerstand zu organisieren, zumal die versprochenen Verstärkungen nicht eintrafen. Er verließ die Stadt daher vor dem Eintreffen der Perser wieder. 541 kehrte er nach Konstantinopel zurück. Während dieser ganzen Zeit setzte Justinian I. großes Vertrauen in seinen Vetter, was jedoch seine Frau Theodora zu unterminieren versuchte. Nach ihrem Tod 548 genoss Germanus auch weiterhin das Vertrauen Justinians, zumal er in ein Mordkomplott gegen den Kaiser verwickelt wurde, sich aber loyal verhielt.

550 wurde Germanus damit beauftragt, den Widerstand des Ostgotenkönigs Totila in Italien zu brechen; zu diesem Zweck hob Germanus eine neue Armee aus und heiratete Matasuentha, die Enkelin des Ostgotenkönigs Theoderichs des Großen. Dies stellte eine Verbindung zwischen dem Kaiserhaus, dem gotischen Königsgeschlecht der Amaler und der mächtigen gens Anicia her. Offenbar sollte damit den Ostgoten und den weströmischen Senatoren die Integration in das Imperium erleichtert und ihr Widerstand erschwert werden. Bevor es zum Kampf mit Totila kommen konnte, schlug Germanus noch eine Invasion von Slawen zurück; kurz darauf erkrankte er und verstarb in Serdica, unmittelbar vor der Abreise nach Italien.

Germanus hatte bis dahin als erster Anwärter auf die Thronfolge gegolten. Ob er von Justinian als neuer Augustus des Westens vorgesehen war, wie manche Quellen nahelegen, ist unklar; eigentlich wäre in diesem Fall eine Erhebung des Germanus zumindest zum Caesar bereits vor seinem Aufbruch zu erwarten gewesen.

Prokopios von Caesarea berichtet in seinem Geschichtswerk insgesamt sehr positiv über Germanus; er beschreibt ihn als aufrichtig und freundlich, als energischen und fähigen Kommandeur und Administrator, der zudem loyal zum Kaiser stand.

Der Ehe zwischen Germanus und Matasuentha ging ein Sohn hervor, der ebenfalls den Namen Germanus trug, aber erst nach dem Tod seines Vaters geboren wurde (daher der Beiname Postumus). Ob dieser Sohn in den folgenden Jahrzehnten noch eine wichtige Rolle spielte, ist unklar. Ein Mann namens Germanus heiratete jedenfalls 582 eine Tochter des Kaisers Tiberios I. und wurde zusammen mit dem späteren Kaiser Maurikios zum Caesar und Thronfolger erhoben (siehe Germanus (Caesar)). Germanus hieß auch der Schwiegervater von Theodosius, dem ältesten Sohn des Maurikios. Er wurde 602 in den Sturz dieses Herrschers sowie in eine Verschwörung gegen dessen Nachfolger Phokas verwickelt und 605 hingerichtet. 
Germanus (I24175)
 
4418 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Godegisel

Der Unterkönig Godegisel von Genf (* 443; † 501) war ein Sohn König Gundiochs.

Godegisel war der Erzieher und Onkel von Chrodechild, der Frau Chlodwigs I., und seit 463 Unterkönig in Burgund. Er versuchte durch ein Abkommen mit Chlodwig, Herrscher über ganz Burgund zu werden und seinen Bruder Gundobad zu beseitigen. Gundobad hatte zuvor, nach der Ermordung des 3. Bruders Chilperich II., das übrige Burgund an sich gerissen.

Chlodwig ging unter Zusage von jährlichen Tributen und Gebietsabtretungen auf diesen Handel ein und im Jahre 500 besiegten sie Gundobad in Dijon. Gundobad konnte jedoch nach Avignon fliehen und 501 die Gebiete vermutlich mit westgotischer Hilfe zurückerobern. Er ermordete daraufhin Godegisel in Vienne und ersetzte ihn durch seinen Sohn Sigismund.

Siehe auch: Liste der Herrscher von Burgund 
von Genf (Burgunden), Unterkönig Godegisel (I24154)
 
4419 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Godigisel

Godigisel (häufig auch Godegisel; † wohl 406) war ein König der Vandalen (Wandalen) vom Teilstamm der Hasdingen.

Unter seiner Herrschaft begannen die Vandalen um ca. 400 vermutlich unter dem Druck der Hunnen nach Westen zu ziehen und schließlich in das weströmische Reich einzudringen. In dieser Zeit schlossen sich den Hasdingen Teile der vandalischen Silingen an. Kurz vor der Überschreitung des Rheins zum Jahreswechsel 406/407 (siehe Rheinübergang von 406) kam es zu einem Kampf zwischen den Hasdingen und fränkischen Kriegern, die sich wohl als römische Föderaten den Vandalen entgegenstellten. Bei dieser für die Vandalen äußerst verlustreichen Schlacht kam auch Godigisel ums Leben, die Hasdingen wurden nur durch eine Truppe Alanen unter Respendial gerettet.[1] 
(Vandalen), König Godigisel (Godegisel) (I24208)
 
4420 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Godomar_I.

Godomar I. († um 476) war ein Sohn des Burgundenkönigs Gundioch und Bruder von Godegisel, Chilperich II. und Gundobad.

Die ältere Forschung ging davon aus, dass nach dem Tod Gundiochs und von dessen Bruder Chilperich I., die vier Söhne Gundiochs eine gemeinsame Samtherrschaft ausgeübt und in verschiedenen Städten ihre Residenz bezogen hätten. In der neueren Forschung wird dies stark bezweifelt, denn es fehlen belastbare Belege; die genauen Todesdaten der Söhne Gundiochs sind auch unklar. Es wird inzwischen davon ausgegangen, dass sowohl Godomar als auch Chilperich II. bereits 476/77 verstorben waren und nur Godegisel und Gundobad sich die Herrschaft teilten.[1] 
(Burgunden), Godomar I. (I24153)
 
4421 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Goswintha

Goswintha, auch Godiswintha, Goswinthe, Goïswinthe, Gonsuinthe (* um 530; † 589) war eine westgotische Königin. Nacheinander war sie die Ehefrau der Könige des westgotischen Spaniens Athanagild und Leovigild. Mit Athanagild hatte sie die beiden Töchter Brunichild und Gailswintha, die später in die Familie der Merowinger einheirateten.

Brunichilds Tochter Ingund aus der Ehe mit Sigibert I. von Austrasien wurde mit Hermenegild, dem älteren der beiden Söhne des Westgotenkönigs Leovigild, verheiratet. Daraus entstand ein religiöser Konflikt, denn Ingund konvertierte nach ihrer Heirat zum Katholizismus, wogegen die westgotische Königsfamilie am Arianismus festhielt, obwohl ein großer Teil der Bevölkerung im Westgotenreich katholisch war. Goswintha, Hermenegilds Stiefmutter und zugleich Ingunds Großmutter mütterlicherseits, drängte auf die Rückkehr Ingunds zum Arianismus. Als Ingund dies verweigerte, legte Leovigild den Streit bei, indem er Hermenegild mitsamt Ingunde als Verwalter eines südlichen Reichsteils nach Sevilla abschob. 
Königin Goswintha (I24015)
 
4422 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gratian

Gratian (* 18. April 359 in Sirmium; † 25. August 383 in Lugdunum), mit vollständigem Namen Flavius Gratianus, war von 375 bis 383 Kaiser im Westen des Römischen Reiches, wurde aber bereits 367 von seinem Vater Valentinian I. zum Mitkaiser ernannt. Zusammen mit Theodosius I. erhob er das Christentum zur Staatsreligion im Römischen Reich.

Leben

Jugend und Ausbildung
Gratian genoss eine hervorragende Bildung, wobei er unter anderem vom Erzieher und Dichter Ausonius unterwiesen wurde. Sein Vater Valentinian I. regierte ab 364 den Westteil des Römischen Reiches, während dessen Bruder Valens in der östlichen Hälfte herrschte. Im Jahr 367 erhielt Gratian als Achtjähriger, nachdem er im Jahr zuvor bereits das Konsulat bekleidet hatte, nach einer schweren Erkrankung seines Vaters den Titel Augustus (Mitkaiser). Um 374 heiratete er Constantia († 383), die Tochter Constantius’ II.; nach Constantias Tod heiratete er eine sonst unbekannte Frau namens Laeta.

Nach dem Tod seines Vaters 375 wurde Gratian Kaiser des Westens. Sein Halbbruder Valentinian II. wurde von den Truppen unter dem germanischen Heermeister Merobaudes, der eine wichtige Rolle am Hof Gratians spielen sollte, ebenfalls zum Kaiser ausgerufen. Gratian stimmte dieser Erhebung zu, zumal sein Bruder noch minderjährig war und somit keine Gefahr darstellte.

Herrschaft
Gratian ließ sich zunächst in Trier nieder, wo er sich auch die meiste Zeit seiner Regierung aufhielt, später residierte er unter anderem aber auch in Mailand und feierte 376 seine Decennalien (zehnjähriges Regierungsjubiläum) in Rom. Mit dem Senat unterhielt er gute Beziehungen und förderte auch die lateinische Literatur. Ausonius scheint seinen Einfluss auf den jungen Kaiser ausgenutzt zu haben, um Verwandten und Freunden zu Posten zu verhelfen und generell den Einfluss der gallischen Aristokratie am Hof Gratians zu erhöhen.[1] Der Wegzug Gratians aus Trier beendete diese Bevorzugung gallischer Aristokraten jedoch. Aber auch ansonsten lag die tägliche Regierungsarbeit in den Händen von anderen, so kam dem Prätorianerpräfekten und damit obersten Verwaltungsbeamten Sextus Petronius Probus eine wichtige Funktion zu.

Im militärischen Bereich setzte Gratian die von seinem Vater eingeleiteten Maßnahmen zur Sicherung der Rheingrenze fort, wobei er germanische Truppen besonders schätzte, und widmete sich dem Kampf gegen die vordringenden Alamannen, mit denen er sich 378 die große Schlacht bei Argentovaria in der Nähe von Colmar lieferte. Sein damit verbundener Rheinübergang war der letzte eines römischen Kaisers.[2]

Im gleichen Jahr, am 9. August 378, wurde sein Onkel und östlicher Mitkaiser, der senior Augustus Valens, durch die Goten in der Schlacht von Adrianopel besiegt und getötet. Gratian, der mit Truppen aus dem Westen herangerückt war, um seinen Onkel zu unterstützen, kam zu spät. Da eine Alleinherrschaft über das Gesamtreich nicht mehr möglich schien und sein Halbbruder Valentinian II. noch ein Kind war, wies Gratian daraufhin am 19. Januar 379 den Osten notgedrungen Theodosius I. zu, der insgesamt eine erfolgreiche Politik betrieb. Allerdings zeigte sich in den folgenden Jahren auch, dass Theodosius seine beiden westlichen Mitkaiser auszustechen versuchte.

Religionspolitik
Die Herrschaft Gratians ist als eine Übergangsepoche des Reiches vom Heidentum zum Christentum anzusehen und fällt in das Ende des arianischen Streits. Gratian lehnte (wohl 382 oder 383) unter dem Einfluss von Ambrosius von Mailand die Insignien des Pontifex Maximus ab, die Konstantin und dessen Nachfolger weiterhin angenommen hatten.[3]

Im arianischen Streit war Gratian zuerst schwankend, ging dann aber überzeugt von Ambrosius, insbesondere durch dessen Abhandlung de Fide, gegen die Arianer und Donatisten massiv vor und verbot deren Gottesdienste; die Kirchen gab er den Trinitariern zurück. Mit mehreren Gesetzen unterstützte er die orthodoxe Geistlichkeit. Alle Kleriker waren fortan von Lasten und Steuern befreit. Ansonsten verfolgte Gratian aber in der Religionspolitik keinen besonders stringenten Kurs und konnte auch mehrere Streitpunkte (so die Auseinandersetzung zwischen den Bischöfen Priscillian und Hydatius) nicht schlichten, was aber von einem Kaiser erwartet wurde.

Mit dem am 27. Februar 380 zusammen mit Theodosius erlassenen Edikt Cunctos populos beendete er die Religionsfreiheit, die Konstantin mit dem Edikt von Mailand 313 eingeführt hatte. Die katholisch-orthodoxe Kirche erklärte er zur alleinigen Staatskirche.

In der Regel wird angenommen, dass Gratian auf Anraten seines Beraters Ambrosius von Mailand (differenzierter jedoch nun Alan Cameron)[4] härter gegen das Heidentum vorging. Er schaffte jedenfalls alle Privilegien der heidnischen Priester und Vestalinnen samt den Sonderrechten ihrer Kulte ab und entzog ihnen damit auch finanzielle Mittel. 381 ließ er den Altar der Victoria aus dem Sitzungssaal des Senats entfernen (siehe Streit um den Victoriaaltar). Ohne staatliche Unterstützung verlor das Heidentum in der Folgezeit immer mehr an Einfluss. 383 erklärte Gratian zudem per Gesetz Apostasie (Abfall vom Glauben) zu einem vom Staat zu verfolgenden Verbrechen.[5]

Usurpation des Magnus Maximus und Tod Gratians
Im Frühjahr 383 brach ein Aufstand der römischen Truppen in Britannien unter dem aus Spanien stammenden Magnus Maximus aus, der auf das Festland übergriff und sich in Gallien ausbreitete. Die Hintergründe der Rebellion sind nicht ganz klar, denn Gratian konnte auf eine durchaus erfolgreiche Regierungszeit zurückblicken und hatte auch militärische Siege vorzuweisen, wenngleich er sich am Ende seiner Regierungszeit beim Heer und bei Teilen der (mehrheitlich heidnischen) Senatsaristokratie recht unbeliebt gemacht hatte. In den Quellen wird erwähnt, dass im Heer durch die Bevorzugung barbarischer Alanen Unruhe entstanden sei, die sich in der Usurpation des Maximus entlud, doch mag dies auch nur vorgeschoben sein. Gratian hatte anscheinend seine Aufmerksamkeit nicht mehr ausreichend den bedrohten Gebieten in Gallien gewidmet und daher dort seinen Rückhalt verloren, was Maximus ausnutzte, um zum Purpur zu greifen.[6]

Gratian befand sich zum Zeitpunkt der Usurpation in Oberitalien und marschierte Maximus, sobald er von dessen Kaisererhebung erfuhr, entgegen. Beim heutigen Paris kam es zu einigen kleineren Gefechten. Maximus hatte unter Theodosius dem Älteren, dem Vater des neuen Kaisers Theodosius, gedient. Aus dieser Zeit hatten einige Truppenverbände Gratians aber wohl noch gute Erinnerung an Maximus, dem es daher nicht schwerfiel, diese zum Überlaufen zu bewegen. Gratian sah sich bald von seinen Truppen im Stich gelassen und floh mit wenigen Begleitern nach Lyon, wo er am 25. August 383 von dem Heermeister Andragathius eingeholt und erschlagen wurde. Gratians Kopf wurde abgeschlagen und öffentlich zur Schau gestellt.[7]

Gratians Halbbruder Valentinian II. blieb im Amt, musste die Herrschaft im Westen aber mit Maximus teilen. Theodosius blieb Herr im Osten des Reiches. Als Maximus 387 auch in Italien einfiel und Valentinian II. vertrieb, trat Theodosius ihm entgegen, heiratete Valentinians Schwester und besiegte Maximus 388, der kurz darauf von den eigenen Männern ermordet wurde. Valentinian II. nahm sich 392 das Leben.

Bewertung
Gratians Regierungszeit setzte sich einerseits von der Herrschaft seines Vaters ab (was das gute Verhältnis zum Senat betraf), andererseits zeigte es auch Kontinuität (was die Militär- und Grenzpolitik anging). Gratian war den Quellen zufolge fromm, sehr gebildet und nicht unbegabt. Der Politik galt jedoch nicht in erster Linie sein Interesse und es scheint ihm an Entschlossenheit gefehlt zu haben;[8] ebenso war er recht stark von seinen Beratern abhängig, was zum Teil seine recht wankelmütige Politik im Inneren erklärt. Dies dürfte auch der Hauptgrund für die Unzufriedenheit im Militär gewesen sein, die zur erfolgreichen Usurpation des Maximus führte.

Im Streit um den Victoriaaltar hingegen stand er ganz auf der Seite des Ambrosius. Von Bedeutung ist neben seiner Religionspolitik vor allem die von ihm vorgenommene Ernennung des fähigen Theodosius sowie seine insgesamt erfolgreiche Grenzverteidigung, auch wenn der Kaiser als Person relativ wenig bedeutend war. Allerdings scheinen sich sein Charakter und sein Privatleben von manchem seiner Vorgänger positiv unterschieden zu haben. 
(Römer), Kaiser Gratian (I24283)
 
4423 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundahar

Gundahar (lateinisch Gundaharius, griechisch Gyntiarios; † 436) war rex der Burgunden im frühen 5. Jahrhundert.

Burgundische Krieger hatten gemeinsam mit anderen Barbaren am Silvestertag 406 die inneren Wirren im Römischen Reich genutzt, um bei Mogontiacum (Mainz) den Rhein zu überschreiten, und waren plündernd in Gallien eingefallen (siehe Völkerwanderung). Mutmaßlich wurden sie bereits zu diesem Zeitpunkt von Gundahar angeführt.

Nach den Angaben des zeitgenössischen griechischen Geschichtsschreibers Olympiodoros von Theben, dessen bedeutendes Geschichtswerk ausführlich auf die Ereignisse im Westen einging, uns aber nur in Fragmenten erhalten ist, war Gundahar 411 zusammen mit dem Alanenführer Goar an der Erhebung des Gallorömers Jovinus zum Gegenkaiser beteiligt.[1] Eine Bemerkung des Geschichtsschreibers Renatus Profuturus Frigeridus, die im Werk des Gregor von Tours erhalten ist, legt nahe, dass die Burgunden Jovinus auch nach Südgallien begleitet haben.[2] Nachdem Jovinus aber 413 von loyalen Truppen des Kaisers Honorius besiegt worden war, siedelten sich Gundahars Burgunden als foederati am Rhein an. Gundahar bezog seine Residenz vermutlich am Rhein im Raum von Worms.[3]

Unter Gundahar fand wohl eine gewisse Stärkung der Position des rex statt. Als jedoch die Burgunden – vielleicht aufgrund hunnischen Drucks, vielleicht unter Ausnutzung eines Bürgerkrieges in Italien – versuchten, ihren Machtbereich nach Westen in die Provinz Belgica I auszudehnen, stieß dies auf den Widerstand der Römer unter dem Heermeister Flavius Aëtius. 435 wurde Gundahar von weströmischen Truppen zurückgeschlagen, und 436 wurde das Burgunderreich von hunnischen Hilfstruppen des Aëtius angegriffen und zerstört. Gundahar fiel, die Reste seines Kriegerverbandes wurden von den Römern einige Jahre später an der oberen Rhone neu angesiedelt.[4]

Die Ereignisse um die Zerschlagung des ersten Burgunderreiches und den Tod Gundahars können als der älteste historische Kern der Nibelungensage angesehen werden, in der von der Vernichtung der Burgunden unter Gunther durch hunnische Krieger erzählt wird. 
(Burgunden), König Gundahar (I24155)
 
4424 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundeperga

Gundeperga (auch Gundiperga, Gundeberga, Gunperga; * 591; † nach 653[1]) war als Gattin König Arioalds Königin der Langobarden. Sie war die Tochter des Langobardenkönigs Agilulf[2] und seiner Frau Theudelinde.

Erste Ehe
Gundeperga war wie ihre Mutter Katholikin und mit dem arianischen dux (Herzog) Arioald von Turin verheiratet.[3] Ihr Bruder Adaloald wurde 626 abgesetzt und Arioald zum König erhoben.[4] In religiösen Fragen war Arioald tolerant.[5]

Zweite Ehe
Nach dem Tod Arioalds heiratete Gundeperga Rothari, den Herzog von Brescia. Angeblich ließ sie ihn zu sich rufen und verlangte von ihm die Verstoßung seiner damaligen Frau, um Rothari selbst zu heiraten. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Rothari die Witwe des vorherigen Königs zu seiner Frau nahm, um so seine Herrschaft zu legitimieren.

Dritte Ehe
Nach Rotharis Tod heiratete Gundeperga 652 dessen Thronnachfolger Rodoald, ihren Stiefsohn. Ein weiteres Mal wurde sie der Untreue bezichtigt. Rodoald entkräftete die Beschuldigung durch camfio (Gottesurteil durch Zweikampf) und stellte Gundepergas Ehre wieder her.

Gundeperga ließ in Ticinum (Pavia) die Kirche San Giovanni Domnarum, in der sie nach ihrem Tod bestattet wurde, bauen und prächtig ausschmücken.[8] Ihr weiteres Leben wurde von den Quellen nicht überliefert.
 
(Langobardin), Königin Gundeperga (I24063)
 
4425 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gunderich

Gunderich (* 379; † 428) war König der Vandalen und der Alanen. Er regierte von 406/407 bis 428.

Leben
Gunderich folgte seinem Vater Godigisel als König der (hasdingischen) Vandalen nach, nachdem Godigisel bei einer Schlacht mit fränkischen Foederaten bei der Überquerung des Rheins gestorben war (siehe Rheinübergang von 406). Unter Gunderichs Führung zogen die Vandalen plündernd durch Gallien. Unter dem Druck der Truppen des Usurpators Konstantin und fränkischer Truppen überschritten die Vandalen unter Gunderich 409 die Pyrenäen. 411 wurden sie kurzzeitig als Foederaten Westroms in Nordspanien angesiedelt und drängten die Sueben nach Nordwestspanien ab.

Als 416 die Westgoten als römische Verbündete nach Spanien vordrangen, wichen die Vandalen nach Andalusien aus. 418 unterstellten sich die Reste der Silingen und der Alanen (deren König in einer Schlacht gefallen war) Gunderich, der sich fortan Rex Vandalorum et Alanorum (König der Vandalen und Alanen) nannte. Er unterstützte den Usurpator Maximus und konnte mehrere gegen ihn aufgebotene römische Heere besiegen.

Um 425 hatte Gunderich seine Machtposition in Südspanien gefestigt. Bereits unter Gunderich begannen die Vandalen eine schlagkräftige Flotte aufzubauen, mit der sie unter anderem die Balearen und die Küste Nordafrikas plünderten. Eventuell plante er bereits eine Invasion der reichen römischen Provinz Africa.

Bei der Plünderung Sevillas 428 kam Gunderich ums Leben (einige Quellen behaupten, dass er von Geiserich ermordet wurde). Seine beiden noch minderjährigen Söhne wurden in der Thronfolge übergangen (und später ermordet). Sein Halbbruder Geiserich, obwohl nur unehelicher Sohn Godigisels mit einer Sklavin, wurde sein Nachfolger als König der Vandalen. 
(Vandalen), König Gunderich (I24209)
 
4426 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundioch

Gundioch (auch Gundowech und Gondioc; † um 473) war König der Burgunden in den Jahren nach der Zerstörung des Burgundenreichs am Rhein durch die Hunnen. Er war vermutlich ein Sohn des Königs Gundahar († 436) und wird von Gregor von Tours als Nachkomme des Westgotenkönigs Athanarich († 381) bezeichnet.

Im Jahr 406 hatten die Burgunden unter ihrem König Gundahar (Gundihar, Guntiar) bei Mainz den Rhein überschritten (siehe Rheinübergang von 406) und sich anschließend mit Genehmigung des römischen Kaisers Honorius am Rhein angesiedelt.

Gundahars gewaltsame Versuche, sein Reich nach Westen (Belgica I) auszudehnen, brachte die Burgunden 30 Jahre später in Konflikt mit den Römern. Im Jahr 435 wurde ein burgundisches Heer von hunnischen Hilfstruppen unter dem römischen Heermeister Aëtius geschlagen und endgültig vernichtet. Dieses Ereignis gilt als der historische Kern des Nibelungenepos.

Gundahar wurde dabei getötet, ebenso wie nach Berichten der Großteil seines Stammes. Ein Teil der Überlebenden unterwarf sich Attila und wurde in Pannonien angesiedelt, die Mehrheit jedoch schloss sich unter ihrem neuen König Gundioch als Auxiliartruppen den Römern an.

Aëtius siedelte sie 443 als Föderaten in der Westschweiz und der Sapaudia (dem heutigen Savoyen) als Puffer gegen die erstarkenden Alamannen an, womit das neue Königreich der Burgunden mit der Hauptstadt Genf entstand. Gundioch kämpfte 451 in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gegen die Hunnen Attilas und 456 auf Befehl des Kaisers Avitus mit dem Westgotenkönig Theoderich II. gegen die Sueben unter Rechiar in Spanien.

Im Jahr 457 wurde er von den aufständischen Einwohnern Lyons gerufen (im gleichen Jahr wird auch sein Bruder Chilperich I. als König genannt). Unter Bruch des Föderatenverhältnisses übernahm er die Stadt, wurde von Kaiser Majorian vertrieben und unterworfen. Nach dessen Ermordung 461 nahm er – von den heutigen Regionen Savoyen, Südschweiz und Franche-Comté aus – seine Eroberungspolitik wieder auf. 461 machte er Lyon zu seiner neuen Hauptstadt, er bemächtige er sich der Provinzen Lugdunensis I (heute Burgund) und Viennensis (Rhônetal, 463). Innenpolitisch regierte er sein vergrößertes Reich, indem er eine strenge Trennung zwischen Burgundern (Militärverwaltung) und Einheimischen (Zivilverwaltung) beachtete.

Der Machtzuwachs führte dazu, dass nach Aëtius’ Tod (454) der neue Machthaber Ricimer seine Schwester mit Gundioch verheiratete, um ein Gleichgewicht der Kräfte in Gallien zu erreichen. Ricimer machte ihn 463 zu seinem Magister militum Galliarum, burgundische Verbände wurden von den Römern in Avignon und Embrun stationiert.

Gundiochs Sohn Gundobad wurde nach Ricimers Tod 472 dessen Nachfolger (ein weiterer Hinweis auf die wachsende strategische Bedeutung des Burgunden), gab diese Position aber wieder auf, als sein Vater um 473 starb, obwohl der überlebende Chilperich I. nun die alleinige Königsgewalt übernahm. Nach Chilperichs Tod ca. 480 kam es der älteren Forschung zufolge zu einer burgundischen Reichsteilung unter Gundiochs vier Söhnen Gundobad, Chilperich II., Godomar I. und Godegisel. In der neueren Forschung wird dies stark bezweifelt, denn es fehlen belastbare Belege; die genauen Todesdaten der Söhne Gundiochs sind auch unklar. Es wird inzwischen davon ausgegangen, dass sowohl Godomar als auch Chilperich II. bereits 476/77 verstorben waren und nur Godegisel und Gundobad sich die Herrschaft teilten.[1] 
(Burgunden), König Gundioch (I24151)
 
4427 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundobad

Gundobad (falsch als Gundebald bezeichnet; † 516) war magister militum und patricius in Rom und wurde nach dem Tod seines Onkels Chilperich I. König der Burgunden (480–516).

Eingreifen in Italien
Gundobad war der älteste Sohn des Burgunderkönigs Gundioch. Der Patricius und Heermeister Ricimer war anstelle des Kaisers der tatsächliche Regent des Weströmischen Reichs und holte seinen Neffen Gundobad 472 nach Italien. Damals bekämpfte Ricimer den Kaiser Anthemius, der sich schließlich nach der Eroberung Roms als Bettler verkleidet in eine Kirche flüchtete, aber dort nach Verrat am 11. Juli 472 entweder von Gundobad[1] oder von Ricimer selbst[2] enthauptet wurde.

Der neue Kaiser Olybrius († Oktober/November 472) ernannte Gundobad nach Ricimers Tod (18. August 472) zu dessen Nachfolger als magister militum und patricius. Nach dem Tod des Kaisers blieb der Thron unbesetzt, da der oströmische Kaiser Leo I. vermutlich keinen geeigneten Nachfolger finden konnte. Mit seiner neuen Macht erhob Gundobad aber im März 473 den Kommandanten der kaiserlichen Leibgarde (comes domesticorum), Glycerius, zum neuen Augustus,[3] wohl weil dieser dem gallischen Adel entstammte und gute Beziehungen zu Ricimer unterhalten hatte. Doch Leo I. sah diese Ernennung als Affront an und bestimmte seinerseits den Heermeister Dalmatiens, Julius Nepos, zum Herrscher Westroms. Als Nepos mit einer starken Armee in Italien erschien, zog sich Gundobad aus nicht bekannten Gründen[4] in das Burgunderreich zurück. So ergab sich Glycerius kampflos und Julius Nepos folgte ihm im Juni 474 auf den Thron.

Möglicher Konflikt mit den Brüdern
Es ist unklar, inwiefern Gundobad bereits jetzt in seiner Heimat Königsmacht ausübte. Ebenso wenig ist seine Rolle bei den sich in Südgallien abspielenden Kämpfen zwischen den Burgundern und dem Westgotenkönig Eurich bekannt, der die Burgunder um 476 besiegte und ihnen vermutlich einige Territorien abnahm. Sicher ist, dass Gundobad nach dem Tod seines Onkels Chilperich I. (um 480) gemeinsam mit seinen drei Brüdern Godegisel, Chilperich II. und Godomar I. als König nachfolgte, da nach burgundischem Recht alle Söhne erbberechtigt waren. Die Residenzstadt Gundobads war Lyon.

Godomar I. und Chilperich II. starben relativ früh (etwa um 486 bzw. um 493; nach Ansicht der neueren Forschung jedoch bereits 476/77). Nach dem Bericht des fränkischen Geschichtsschreibers Gregor von Tours habe Gundobad seinen Bruder Chilperich II. und dessen Gattin grausam ermordet sowie dessen beide Töchter, darunter Chrodechild, ins Exil geschickt. Schließlich wären die verbannten Schwestern von Gesandten des Frankenkönigs Chlodwig I. gefunden worden, der sofort bei Gundobad um die Hand Chrodechilds angehalten habe – was der Burgunderkönig aus Furcht vor den Franken nicht abgelehnt habe. Viele Forscher halten diese Darstellung Gregors jedoch für eine tendenziöse Entstellung, mit der das spätere militärische Vorgehen der Franken gegen die Burgunder als Rache Chrodechilds für ihre ermordeten Eltern gerechtfertigt werden sollte. Gegen Gregors Bericht wird u. a. auf das Zeugnis des Bischofs Avitus von Vienne verwiesen, der in einem Trostbrief an Gundobad schrieb, dass dieser den Tod seiner Brüder beweint habe. Nach dieser Ansicht dürfte die dem katholischen Glauben angehörige Chrodechild ab etwa 490 als Waise bei ihrem Onkel Gundobad – und nicht in der Verbannung – gelebt haben und wohl um 494 mit Chlodwig verheiratet worden sein.[5]

In der neueren Forschung wird zudem eher davon ausgegangen, dass sowohl Godomar als auch Chilperich II. 476/77 bereits verstorben waren und nur Godegisel und Gundobad sich die Herrschaft teilten.[6]

Außenpolitik von 490 bis 500
Während des Krieges zwischen Odoaker und Theoderich dem Großen in Oberitalien fiel Gundobad 490 in Ligurien ein und zog sich mit viel Beute und zahlreichen gefangenen Italikern wieder zurück.[7] Nachdem aber Theoderich 493 durch die Beseitigung Odoakers seine Herrschaft in Italien etabliert hatte und wohl bald danach durch eine Heirat mit Audofleda, der Schwester Chlodwigs, mit letzterem in freundschaftliche Bande getreten war, fühlte sich Gundobad vermutlich in seiner Herrschaft durch seine beiden mächtigen Nachbarn bedroht und suchte mit ihnen einen Ausgleich. Als daher Theoderich 494 eine Gesandtschaft unter dem Bischof Epiphanius von Pavia zu den Burgundern schickte, um die in Haft befindlichen Italiker freizukaufen, gewährte Gundobad diese Bitte umgehend, so dass insgesamt 6000 Kriegsgefangene heimkehren konnten. Außerdem verheiratete er wohl nicht viel später seinen Sohn Sigismund mit Ariagne-Ostrogotho, der Tochter Theoderichs.[8] Um diese Zeit fand auch die Hochzeit Chrodechilds mit Chlodwig statt, die wohl entgegen der oben erwähnten Überlieferung der fränkischen Quellen mit Gundobads ausdrücklicher Zustimmung geschlossen wurde.[9]

Kampf mit Godegisel und Chlodwig
Nach dem Tod von Godomar I. und Chilperich II. beherrschte Gundobad den größeren Teil des Burgunderreichs mit Residenzen in Lyon und Vienne, während sein Bruder Godegisel ein kleineres Territorium mit der Hauptstadt Genf regierte. Wohl nicht zufrieden mit seinem Anteil, bat Godegisel den Frankenkönig heimlich um Unterstützung gegen seinen mächtigeren Bruder und versprach ihm im Erfolgsfall Tributzahlungen und Gebietsabtretungen. Zum Schein gab sich Godegisel aber seinem Bruder weiterhin freundschaftlich verbunden. Chlodwig nahm Godegisels Angebot an und attackierte Gundobad, der sich daraufhin an seinen Bruder um Unterstützung wandte. Als das fränkische Heer an der Ouche bei Dijon auf die Truppen Gundobads stieß, kam Godegisel seinem Bruder scheinbar zu Hilfe, schloss sich aber sofort Chlodwig an. Die vereinigten Armeen besiegten Gundobad, der in den äußersten Süden seines Reiches nach Avignon floh. Diese Schlacht fand laut dem Chronisten Marius von Avenches im Jahr 500 stand. Mit seinem Erfolg zufrieden, betrachtete sich Godegisel nun wohl als maßgeblicher Burgunderherrscher und zog triumphierend in Vienne ein.[10]

Laut Gregor von Tours soll Chlodwig aber nach Avignon weitergezogen sein und dort Gundobad eingeschlossen haben. Ein vornehmer Berater des Belagerten namens Aredius[11] sei deshalb nur scheinbar auf die Seite des Frankenkönigs gewechselt und habe diesem empfohlen, sich mit seinem Gegner dahingehend zu einigen, dass Gundobad jährliche Tributzahlungen zusicherte. Auf dieser Basis sei Frieden geschlossen worden. Diese Version Gregors wird aber von Marius von Avenches nicht erhärtet. Die meisten Gelehrten lehnen sie ab und nehmen stattdessen an, dass Chlodwig nach dem Sieg bei Dijon gleichfalls abzog.[12]

Bereits ein Jahr später (501) konnte Gundobad die entscheidende Kriegswende herbeiführen. Vermutlich wurde er dabei von dem Westgotenkönig Alarich II. unterstützt. Er wandte sich gegen Godegisel und belagerte ihn in Vienne. Trotz militärischem Beistand durch ein fränkisches Heer erwies sich Godegisel als unterlegen. Als in Vienne eine Hungersnot ausbrach, schickte Godegisel aus Angst um sein Leben das einfache Volk aus der Stadt hinaus. Einer dieser Exilierten zeigte Gundobad daraufhin den Weg, über den Aquädukt in die Stadt zu gelangen. Diese wurde daraufhin von Gundobad erobert und Godegisel in einer arianischen Kirche gemeinsam mit dem Bischof getötet. Auch Godegisels Familie sowie dessen hochrangige gallorömische und burgundische Unterstützer, die wohl des Hochverrats beschuldigt wurden, fielen Gundobads Rache zum Opfer.[13] Laut Gregor von Tours verschonte Gundobad aber die in seine Gewalt geratenen fränkischen Soldaten, deren Zahl 5000 betragen haben soll,[14] und sandte sie wohl aus Dank für die Militärhilfe dem Westgotenkönig nach Toulouse, wo sie in der Verbannung leben mussten. Unsicher ist, ob Gundobad damals auch Avignon Alarich II. überließ.

Hilfe für Chlodwig im Westgotenkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gundobad war nun alleiniger König von Burgund und suchte eine Annäherung an Chlodwig, wenn sich auch ein formeller Friedensschluss mit dem Frankenkönig quellenmäßig nicht ausdrücklich belegen lässt. Seinen Sohn Sigismund setzte er um 505 zum Unterkönig von Genf ein.

Theoderich dem Großen entging es nicht, dass Gundobads Verhältnis zu Chlodwig wesentlich besser geworden war. Etwa Ende 506, nicht lange vor Ausbruch des fränkisch-westgotischen Kriegs, schickte der mächtige Ostgotenkönig in Kenntnis der kritischen Lage in Gallien ebendorthin eine Gesandtschaft mit Botschaften für Chlodwig, Alarich II., die Könige der Heruler, Warnen und Thüringer sowie auch für Gundobad. Er betrachtete sich als Schiedsrichter im Konflikt zwischen Chlodwig und Alarich II., richtete an beide einen Friedensappell und drohte im Kriegsfall die Westgoten zu unterstützen. Gundobad, dem er kurz zuvor auf dessen Wunsch eine komplizierte Sonnen- und Wasseruhr übersandt hatte, forderte er eindringlich auf, sich aktiv für die Vermeidung eines Krieges einzusetzen.[15] Doch weder ließ sich Chlodwig durch Theoderichs angedrohte Parteinahme für Alarich II. beeindrucken noch Gundobad von einem Bündnis und der Teilnahme am Krieg Chlodwigs gegen die Westgoten abhalten.

Als Chlodwig daher 507 den Krieg gegen die Westgoten eröffnete, stand Gundobad auf dessen Seite – sehr zur Freude von dessen katholischen Untertanen. Möglicherweise unterstützte er, wenn auch nicht unter seiner persönlichen Führung, den Frankenkönig schon in der Schlacht von Vouillé bei Poitiers militärisch.[16] In dieser entscheidenden militärischen Auseinandersetzung siegte Chlodwig im Spätsommer 507 über Alarich II., der fiel. Auf jeden Fall erfolgte dann Chlodwigs Eroberung von Toulouse Anfang 508 mit burgundischer Hilfe. Danach dürfte sich der Frankenherrscher nach Norden zurückgezogen und die Eroberung westgotischen Territoriums in Südost-Gallien den von fränkischen Hilfstruppen unterstützten Burgundern überlassen haben. Gundobad, dessen persönliche Teilnahme am Krieg hier erstmals erwähnt wird, schlug Alarichs unehelichen Sohn und Nachfolger Gesalech bei Narbonne, das erobert wurde.[17] Nun belagerten burgundische Truppen auch Arles, doch ist nicht überliefert, ob diese Streitkräfte von Gundobad selbst befehligt wurden. Theoderich konnte den Westgoten erst im Sommer 508 zu Hilfe kommen. Sein Feldherr Ibbas entsetzte im Herbst 508 Arles und nahm Narbonne wieder ein. Bei einem weiteren Gegenstoß erzielten die Ostgoten weitere Erfolge, indem sie über den Mont Genèvre in das Reich Gundobads bis in die Gegend von Valence vorstießen. Auch Avignon fiel nun in die Hand Theoderichs. So verlor Gundobad fast alle Eroberungen in der Provence wieder an die Ostgoten. Daraufhin zog er in den letzten Regierungsjahren eine Friedenspolitik vor.[18]

Religions- und Justizpolitik
Obwohl sich Gundobad wegen des Konflikts mit Julius Nepos kurzzeitig von den oströmischen Kaisern entfremdete, näherte er sich diesen bald wieder an und betrachtete sich etwa durch seinen Titel eines gallischen Heermeisters als hochrangiger Amtsträger Ostroms. Zweifellos war er in seiner Regierungspolitik einer der „römischsten“ der spätantiken Germanenherrscher und förderte die römische Kultur in seinem Reich großzügig. Auf der Vorderseite seiner Münzen ließ er das Porträt des Kaisers abbilden, auf der Rückseite sein Monogramm, was seinen Status als rex, als Heerführer und anerkannten Stellvertreter des Kaisers zum Ausdruck brachte. Gundobad umgab sich auch mit römischen Ratgebern senatorischen Rangs. Minister und Berater waren u. a. Laconius und Pantagatus, während z. B. Aredius, Heraclius und der romanisierte Burgunder Ansemund keinen bestimmten Amtsbereich innehatten. Der Aufbau der Administration blieb meist erhalten, doch wurden anstelle der vor allem für die Justizausübung zuständigen Statthalter nun für jede Stadt zwei Comites eingesetzt, von denen je einer für die römischen bzw. die burgundischen Untertanen zuständig war; sie mussten aber ihre Verfügungen aufeinander abstimmen.

Gundobad suchte ein friedliches Zusammenleben von Römern und Burgundern sowie deren Angleichung zu erreichen und schuf auch eine dazu dienende Gesetzgebung. Kurz vor 500 dürfte er mit Hilfe römischer Berater eine Gesetzessammlung, die Lex Burgundionum, erlassen haben, die sich am römischen Recht orientierte, aber auch burgundische Rechtsauffassungen etwa über das Wergeld berücksichtigte. Damit steht er in einer Reihe germanischer Könige wie Chlodwig und Theoderich, die ebenfalls Gesetzeswerke kodifizieren ließen. Gundobad behielt sich dabei das letzte Wort in allen wichtigen Belangen der Rechtsprechung vor. Die Lex Burgundionum ließ sein Sohn Sigismund überarbeiten. Sie hatte bis ins 10. Jahrhundert Bestand.[19]

Bezüglich der Religionszugehörigkeit war die burgundische Königsfamilie zwischen den beiden Konfessionen der Arianer und Katholiken gespalten. Während z. B. Gundobad und sein Bruder Chilperich II. dem Arianismus anhingen, waren deren Gemahlinnen entschiedene Katholikinnen. Ob Caretene, deren Epitaph für 506 in Lyon bezeugt ist, die Gattin Gundobads war, ist umstritten; dieser Theorie neigen neuere Gelehrte wie Reinhold Kaiser und Martina Hartmann[20] zu, während ein Teil der älteren Forschung sie eher für die Gattin Chilperichs II. hielt. Allerdings zeigte sich Gundobad gegenüber dem katholischen Glauben sehr aufgeschlossen und tolerant eingestellt und hatte auch nichts gegen den Übertritt seines Sohnes Sigismund zu dieser Konfession einzuwenden. Mit dem führenden Vertreter der Katholiken seines Reiches, dem Bischof Avitus von Vienne, arbeitete er gut zusammen, blieb aber selbst Arianer, wohl um seine Stammesgenossen nicht vor den Kopf zu stoßen. Für ihn war es wichtig, zu beiden maßgeblichen Glaubensrichtungen gute Verbindungen aufrechtzuerhalten. Der antiarianisch eingestellte Gregor von Tours behauptet sicher fälschlich und tendenziös, dass sich Gundobad schließlich vom Arianismus abgewandt und heimlich von Avitus zum Katholiken habe salben lassen wollen, doch der Bischof dies abgelehnt und vom Burgunderkönig verlangt habe, sich offen zu seinem neuen Glauben zu bekennen.[21]

Letzte Regierungsjahre
Die beiden mächtigen Nachbarn Chlodwig und Theoderich zwangen Gundobad, sich in seinen letzten Regierungsjahren friedlich zu verhalten. Wahrscheinlich schloss er spätestens 513 mit Theoderich Frieden. Er hatte also schon am Beginn seiner Regierung den Höhepunkt seiner Macht erreicht und sein Reich nicht weiter zu vergrößern vermocht, besaß aber als kluger Herrscher die Einsicht in seine begrenzten Möglichkeiten und gab sich mit dem Erreichten zufrieden. Er starb in relativ hohem Alter im Jahr 516; das Land hinterließ er seinem Sohn Sigismund. Daher änderte Gundobad die bisherige burgundische Praxis, alle Söhne an seiner Nachfolge zu beteiligen, da sein jüngerer Sohn Godomar II. keinen Anteil an der Herrschaft erhielt. Vermutlich hielt es Gundobad angesichts seiner starken Nachbarreiche und der Erfahrungen im Krieg gegen seinen Bruder Godegisel für geraten, die Regentschaft des Burgunderreichs ungeteilt zu vererben.[22]

Quellen
Die wichtigste Quelle zum Leben Gundobads ist die – allerdings teilweise tendenziöse – Darstellung in den Zehn Bücher Geschichten (2, 28; 2, 32–34; 3, 5f.) des Gregor von Tours. Fredegar (3, 17; 3, 22f.; 3, 33) und der Liber Historiae Francorum (11; 16; 20) liefern nur Gregors Angaben wenig glaubhaft ausschmückende Berichte. Der Chronist Marius von Avenches liefert wichtige Informationen für Ereignisse des Jahres 500 und datiert Gundobads Tod auf 516. Die Historiker Johannes von Antiochia (Fragmente 209, 1f.), Johannes Malalas (Weltchronik 374f.) u. a. bringen manche Einzelheiten zu Gundobads Auftreten in Italien. Eine Korrespondenz von Gundobad und dessen Sohn Sigismund mit Avitus von Vienne ist unter dessen Briefen überliefert (Avitus von Vienne, Epistulae 4–6; 21–23; 29–32; 44f.; 46a–49; 76–79; 91–94). 
(Burgunden), König Gundobad (I24150)
 
4428 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gunthamund

Gunthamund (* um 450; † 496), der König der Vandalen und Alanen (484–496), war der dritte rex des nordafrikanischen Vandalenreichs. Er war Nachfolger seines offenbar sehr unpopulären Onkels Hunerich und erfreute sich wohl schon allein aus diesem Grund erheblicher Beliebtheit.

Herkunft
Gunthamund war der zweite Sohn des Gento, des vierten und jüngsten Sohns Geiserichs, des Begründers des Vandalenreiches in Afrika. Weil zahlreiche Familienmitglieder Geiserichs in jungem Alter starben, sah Gunthamund sich selbst als ältestes männliches Familienmitglied an, nachdem Hunerich 484 gestorben war. In Übereinstimmung mit den Gesetzen seines Großvaters über die Thronnachfolge (siehe Seniorat) wurde er zum König ausgerufen.

Regentschaft
Gunthamund zog für seine Regierung Nutzen aus der Tatsache, dass mächtige Feinde der Vandalen, namentlich die Westgoten, Ostgoten und Ostrom, in schwere Kriege oder innere Wirren verwickelt waren. Obwohl die Macht der Vandalen seit Geiserichs Tod im Sinken begriffen war, erfreute man sich unter Gunthamund insgesamt friedlicher Zeiten. Gunthamund nahm auch Abstand von den Verfolgungen der Katholischen Kirche, die mit Hunerich begonnen hatten, und stabilisierte die Wirtschaft des Reiches, die ebenfalls unter Hunerich eine Krise erlitten hatte.

Zu diesem Zweck ließ der König eine umfassende Münzreform durchführen. Hatten sich die Vandalenkönige in den Jahrzehnten zuvor am hergebrachten römischen Währungssystem orientiert und lediglich einige kaiserliche Münzen gegengestempelt oder umgeprägt, um ihren eigenen Herrschaftsanspruch zu dokumentieren, so ließ Gunthamund zwar die Goldwährung, den solidus, unverändert, führte aber eine neue Silberwährung ein. Diese kannte die Nennwerte 100, 50 und 25 denarii, wobei die 100-Denar-Münze auch siliqua genannt wurde. Die Silberwährung wurde sodann um eine weitere Serie an Münzen aus unedlem Metall – für alltägliche Geschäfte – ergänzt, die den Nennwert 42, 21, 12 oder vier nummi hatten. Dabei entsprachen zwölf 42-nummi-Münzen einem denarius und 12.000 nummi einem solidus. Diese Münzreform, die vor allem das Volumen an kleinen Münzen massiv erhöhte, erwies sich als so erfolgreich, dass der oströmische Kaiser Anastasius im Jahr 498 eine große Münzreform im Imperium Romanum durchführte, die sich, mit Abweichungen im Detail, an Gunthamunds System orientierte.

Gunthamund starb als Mittvierziger. Sein Bruder Thrasamund folgte ihm und war in seiner Regierungszeit mit für sein Reich bedrohlichen Entwicklungen konfrontiert. 
(Vandalen) (Arianer), König Gunthamund (I24191)
 
4429 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Guntram_I.

Guntram I., auch Guntchramn oder Gunthramn (* um 532, spätestens 534; † 28. März 592 in Chalon-sur-Saône) war ein Frankenkönig aus dem Geschlecht der Merowinger. Er regierte von 561 bis zu seinem Tod.

Leben
Guntram war der vierte der fünf Söhne aus der Ehe des Königs Chlothar I. und der Königin Ingund(e). Chlothar, einer der Söhne des Reichsgründers Chlodwig I., hatte das Frankenreich, das er 511 mit drei Brüdern geteilt hatte, zuletzt nach dem Tod seiner Brüder unter seiner Herrschaft wiedervereinigt. Als Chlothar 561 starb, waren die beiden ältesten Söhne aus seiner Ehe mit Ingund bereits gestorben; am Leben waren außer Guntram noch zwei weitere Söhne Ingunds, Charibert I. und Sigibert I., sowie deren Halbbruder Chilperich I. aus der späteren Ehe Chlothars mit Ingunds Schwester Arnegunde.

Diese vier Erben teilten das Reich untereinander auf, wobei jeder einen Teil des Reichskerns zwischen Rhein und Loire und einen Teil der seit Chlodwigs Expansionskriegen hinzugekommenen Eroberungen südlich der Loire erhielt. Guntram bekam den Reichsteil mit der Residenz Orléans, den man später, nach seinem Tod, als das Teilreich Burgund zu bezeichnen pflegte.

Nach dem Tod Chariberts I., der keinen Sohn hinterließ, im Jahr 567 teilten die drei überlebenden Brüder sein Gebiet untereinander auf. Doch bald brach ein Bürgerkrieg zwischen Chilperich und Sigibert aus, da Chilperich mit seinem Anteil nicht zufrieden war. Chilperich begann den Krieg gegen Sigibert mit der Besetzung von Tours und Poitiers; damit wollte er eine Verbindung zwischen seinen nördlichen Kerngebieten und seinem Besitz im Süden schaffen. Sigibert bat Guntram um Hilfe, worauf ein Heer Guntrams unter dem fähigen Feldherrn Mummolus Chilperichs Truppen zum Rückzug zwang.

Guntram versuchte vergeblich zu vermitteln. Nach der Ermordung Sigiberts im Jahr 575, die Chilperichs Frau Fredegunde angestiftet hatte, kam es zum Kampf zwischen Chilperich und Guntram, nachdem Chilperich seinen Machtbereich durch die Eingliederung von zuvor umstrittenen Territorien aus dem Besitz Sigiberts stark ausgeweitet hatte.

Da Guntram keinen Erben mehr hatte – seine vier Söhne waren gestorben –, adoptierte er im Jahr 577 Childebert II., den erst siebenjährigen Sohn und Nachfolger des ermordeten Sigibert, auf einer Zusammenkunft in Pompierre an der Grenze zwischen dem Reich Orléans und Childeberts Reich Austrasien. Damit wollte Guntram verhindern, dass nach seinem Tod sein Reich an Chilperich fiel. Guntram und Childebert verbündeten sich gegen Chilperich.

Nach der Ermordung Chilperichs 584 musste sich seine Witwe Fredegunde unter Guntrams Schutz stellen, um ihrem erst wenige Monate alten Sohn Chlothar II. das Erbe zu sichern. Daraufhin begab sich Guntram nach Paris und übernahm nominell die Regentschaft für Chlothar II., während faktisch eine Gruppe von Großen um Fredegunde regierte. Die Forderung einer Gesandtschaft seines Adoptivsohns Childebert, die eine Auslieferung Fredegundes wegen des Mordes an Sigibert verlangte, wies er zurück. Sein persönliches Verhältnis zu Childebert blieb aber gut. 585 trafen die beiden Könige erneut zusammen, und Guntram bestätigte dem nunmehr mündig gewordenen Neffen die Erbvereinbarung. Die Eintracht zwischen Childebert, dessen Mutter Brunichild und Guntram wurde im Vertrag von Andelot (28. November 587) bekräftigt. Dieser Vertrag diente insbesondere auch der Sicherung des damals gefährdeten Fortbestands der merowingischen Herrschaft gegen die Großen. 585 wurde zudem unter Guntrams Vorsitz die Synode von Mâcon eröffnet.

Außenpolitisch kam es zum Konflikt mit den Westgoten in Spanien. Guntram wollte sich deren restlichen Besitz nördlich der Pyrenäen, das Gebiet Septimanien, aneignen und unternahm zu diesem Zweck wiederholt Feldzüge, wobei er jedoch letztlich erfolglos blieb. Brunichild, die selbst Gotin war, und Childebert trieben hingegen eine westgotenfreundliche Politik. Auch gegenüber dem byzantinischen Reich und den Langobarden verfolgte Guntram einen anderen Kurs als die Austrasier; er war antibyzantinisch und prolangobardisch gesinnt, die Austrasier hingegen verbündeten sich mit den Byzantinern gegen die Langobarden.

Da Guntram ohne Erben starb, fiel sein Königreich an Childebert II. Er wurde in der Kirche Saint-Marcel bei Chalon-sur-Saône begraben.

Guntram und der Aufstand Gundowalds
Eine Episode in Guntrams Konflikt mit Byzanz war der Aufstand Gundowalds. Gundowald war ein Prätendent, der sich zu Recht oder zu Unrecht als (unehelicher) Sohn König Chlothars I. ausgab und einen Anteil am Merowingerreich verlangte. Chlothar leugnete seine Vaterschaft, die jedoch von Gundowalds Mutter und anderen Zeugen behauptet wurde. Gundowald floh nach Italien zu den Byzantinern und lebte dann einige Zeit in Konstantinopel. Auf Einladung fränkischer Großer, die Gegner Guntrams waren, kehrte er zurück; die Byzantiner unterstützten dieses Unternehmen finanziell. Im Jahr 584 traf Gundowald in Marseille ein und wurde zum König ausgerufen. Im folgenden Jahr gelang es Guntram jedoch, den gefährlichen Aufstand niederzuwerfen.

Familie
Guntram verband sich nacheinander mit drei Frauen. Die erste hieß Veneranda; dabei handelte es sich nicht um eine Ehe, sondern um ein Konkubinat (wohl um 548). Von ihr hatte er einen Sohn namens Gundobad. Wohl zwischen 556 und 561 heiratete er Marcatrud, eine Tochter des Herzogs Magnachar. Nach der Heirat entfernte Guntram seinen Sohn Gundobad vom Hof und sandte ihn nach Orléans. Dort wurde Gundobad um 565 auf Anweisung Marcatruds vergiftet, denn Marcatrud hatte damals ebenfalls einen Sohn geboren, dem sie die Nachfolge als Alleinerbe sichern wollte. Marcatruds Sohn starb aber bald (um 565/566), und sie fiel in Ungnade, wurde verstoßen und starb bald danach. Darauf heiratete Guntram 566 oder 567 Austregild (Austerchild bzw. Austrechilde, auch Bobilla genannt), eine Magd aus dem Gesinde Marcatruds (* 548, † September 580). Von ihr hatte er zwei Söhne, Chlothar (* 567) und Chlodomer, die beide 577 starben, und zwei Töchter, Chlodeberga († wohl 585/587) und Chlodichild. Chlodichild ist im Vertrag von Andelot erwähnt, war somit am 28. November 587 noch am Leben.

Rezeption
Guntram wird von dem Bischof und Geschichtsschreiber Gregor von Tours im Vergleich mit anderen Merowingern vor allem in der Chronik des sogenannten Fredegar auffallend positiv dargestellt und als "der gute König Guntram" bezeichnet. Dies dürfte mit seiner besonders kirchenfreundlichen Politik zusammenhängen; Guntram gründete Klöster und förderte das Mönchtum. Wegen dieser Haltung wurde Guntram nach seinem Tod sogar als Heiliger verehrt, nicht nur lokal in seinem ehemaligen Machtbereich, sondern später unter anderem auch in Utrecht, Köln und Reims. 
(Merowinger), König Guntram I. (I24035)
 
4430 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hilderich

Hilderich, auch Hildericus, Hilderix, Hildirit, Hildimer[1] (* um 457[2]; † 533 in Karthago), war ein Enkel des weströmischen Kaisers Valentinian III. und von 523 bis 530 König der Vandalen in Africa.

Hilderich war ein Enkel des Geiserich und Sohn des Hunerich und der Eudocia, der Tochter des weströmischen Kaisers Valentinian III. In ihm verband sich also die Theodosianische Dynastie, die von 364 bis 455 das Römische Reich regiert hatte, mit dem vandalischen Herrscherhaus.

Seine Eltern Hunerich und Eudocia wurden in Folge des römisch-vandalischen Friedensvertrags (foedus) von 442 verlobt, um den römisch-vandalischen Frieden abzusichern. Diese Verlobung und damit der Friedensvertrags von 442 wurde durch den weströmische Kaiser Petronius Maximus durch die Vermählung seines Sohns mit Hilderichs Mutter Eudocia gebrochen. Der neuerliche römisch-vandalische Konflikt gipfelte in der Plünderung Roms (455). Beim Abzug der Vandalen wurde Hilderichs Großmutter die Kaiserinwitwe Licinia Eudoxia zusammen mit seiner Mutter Eudocia und seiner Tante Placidia nach Africa gebracht, wo sie mit allen Ehren empfangen wurden. Wenig später wurde Eudocia im Sinne der Vereinbarung von 442 mit Hunerich verheiratet.

Ihr Sohn Hilderich wurde nach dem Tod seines Vetters Thrasamund im Jahr 523 nach den Regeln des Seniorats zum König erhoben. Thrasamunds geflohene Witwe Amalafrida ließ er einkerkern und wahrscheinlich 525 ermorden.[2] Dadurch brach Hilderich mit den Ostgoten.

Er beendete die Verfolgung der Katholiken, wandte sich vom Arianismus ab und näherte sich an das Oströmische Reich an. Er ließ so auf seine Goldmünzen nicht sein Porträt, sondern das des römischen Kaisers Justinian prägen, mit dem er in gutem Einvernehmen stand.[1] Zuvor waren die Vandalen die einzigen reges des Westens gewesen, die dieses Privileg des Kaisers missachtet hatten. Auch aufgrund dessen erhob sich schließlich eine Gegenpartei, die besonders nach einer schweren Niederlage des Königs gegen die Berber unter Antalas von seiner Unfähigkeit überzeugt war. Mit ihrer Hilfe riss Gelimer, ein Urenkel Geiserichs, im August 530 den Thron an sich und stürzte Hilderich.

Gelimer scheute zunächst davor zurück, Hilderich töten zu lassen, und nahm ihn stattdessen in Haft. Als aber Kaiser Justinian Gelimer nicht als rex anerkannte und 533 nach einigem Zögern den Krieg gegen die Vandalen eröffnete, um Hilderich wieder einsetzen zu lassen, ließ Gelimer im September, nachdem der kaiserliche Feldherr Belisar mit einem Expeditionskorps in Nordafrika gelandet war, Hilderich und dessen Neffen Euagees durch seinen Bruder Ammatas in Karthago hinrichten, um zu verhindern, dass diese angesichts des Erscheinens der Oströmer wieder auf den Thron gelangen könnten.[3] 
(Vandalen) (Arianer), König Hilderich (I24196)
 
4431 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hunerich

Hunerich (auch Hunericus, Hunirix;[1] * um 420; † 484) war der Sohn von Geiserich (389–477) und von 477 bis 484 König der Vandalen.

Die Quellenlage zum Leben Hunerichs ist sehr dürftig und nur wenige Daten lassen sich relativ sicher ermitteln. Wichtigste Quelle ist Victor von Vita, dessen Darstellung aufgrund Hunerichs Religionspolitik allerdings nicht immer objektiv ist.

Zum Geburtsjahr Hunerichs um 420 gibt es nur eine Quelle, die vermuten lässt, dass er in Spanien, noch vor dem vandalischen Übergang nach Africa 429 geboren sei. Er war 435 oder 442 eine Geisel am weströmischen Hof.[2] 442 wurde er mit der erst dreijährigen Prinzessin Eudocia (439–466/474) verlobt, der Tochter von Kaiser Valentinian III. (419–455). Vorher war Hunerich bereits mit der Tochter des Westgotenkönigs Theoderich I. verlobt oder verheiratet, was ein noch früheres Geburtsdatum Hunerichs nahelegt. Sein Vater Geiserich löste allerdings die Verbindung und schickte die Braut verstümmelt an Theoderich zurück, weil sie angeblich versuchte, ihn zu vergiften. Vermutlich wollte Geiserich mit der Kaisertochter Eudocia eine bessere Partie für seinen Sohn und eine Verbindung zu einflussreicher Verwandtschaft.

Nach der Plünderung Roms im Jahr 455 durch die Vandalen entführte Geiserich die Kaiserinwitwe Licinia Eudoxia (422–462) mit ihren Töchtern Eudocia und Placidia nach Africa. Eudoxia wurde nachgesagt, sie habe Geiserich aus Rache gerufen; dieses Gerücht stieß aber bereits in den Quellen auf erhebliche Skepsis und ist auch nicht glaubwürdig. Ein Grund für den Rombesuch Geiserichs war wohl die Heimführung Prinzessin Eudocias, der Verlobten seines Sohnes, um endlich das Heiratsversprechen einzulösen – denn sie war bereits 16 Jahre alt. Ab 455/456 waren sie verheiratet. Sie hatten einen Sohn Hilderich (455/460–533), der 523 bis 530 König der Vandalen war. Eudocia ging 464 oder 472 nach Jerusalem, angeblich auf der Flucht vor ihrem arianischen Ehemann, wo sie 466 oder 474 starb.

Hunerich wurde 477 als Nachfolger Geiserichs König der Vandalen (korrekt wäre „König der Vandalen und Alanen“). Er wurde von den Quellen negativ beurteilt und soll mögliche Thronanwärter wie seinen Bruder Theuderik und seinen Neffen Godagis verbannt haben, um seinem Sohn Hilderich die Thronfolge zu sichern.[3]

In den Jahren 483/484 ordnete Hunerich, der arianischer Christ war, eine Verfolgung der Katholiken in seinem Reich an. Für diese ist die wenig später vom katholischen Bischof Victor von Vita (nordafrikanische Provinz Byzacena) verfasste Historia persecutionis Africanae provinciae die wichtigste Quelle, die freilich nicht völlig objektiv ist. Trotz subjektiver Färbung ist die Verfolgung aber offenbar mit großer Härte durchgeführt worden.[4] Auf Widerstand stießen die Vandalen im Bergland Numidiens, wo sich die Berber unter ihrem Führer Masties selbstständig machten.

Der Hintergrund der Verfolgung war vermutlich weniger religiöser Fanatismus, vielmehr wurde Hunerich wohl von realpolitischen Motiven geleitet. Die noch immer engen Bindungen der katholischen Kirche Nordafrikas zum römischen Kaiser und der damit verbunden römischen Reichsidee, die eine Gefahr für die Legitimität des Vandalenreichs darstellte, sollten wahrscheinlich durch die Verfolgung gekappt werden. Dazu passt, dass sich Hunerich zunächst um eine Verständigung bemühte und auch die Besetzung vakanter katholischer Bischofssitze gestattete. Victor von Vita berichtet auch von Religionsgesprächen zwischen Katholiken und Arianern, die Hunerich für den 1. Februar 484 nach Karthago einbestellte. Einer der geladenen Bischöfe war Vigilius von Thapsus, von dem einige theologische Streitschriften stammen. Nach dem Scheitern der Gespräche erließ Hunerich am 7. und 25. Februar 484 Edikte zur Verfolgung der Katholiken, die sich eng an die kaiserliche Ketzergesetzgebung anlehnten.

Gleichzeitig präsentierte sich Hunerich im Vandalenreich als Nachfolger der römischen Kaiser, etwa indem er Gesetze erließ, die sich eng an die römischen Vorbilder hielten, oder die Hafenstadt Hadrumetum in Uniricopolis umbenannte.

Am 23. Dezember 484[5] starb Hunerich. Sein Nachfolger wurde sein Neffe Gunthamund, der Sohn seines jüngeren Bruders Gento. 
(Vandalen) (Arianer), König Hunerich (I24193)
 
4432 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ingund

Ingund (Ingunde, Inguthis) (* wohl 567; † 585 in Karthago) war die Gattin des westgotischen Thronfolgers Hermenegild. Sie war eine Tochter des fränkischen Königs Sigibert I. von Austrasien und der Brunichild, die Tochter des westgotischen Königs Athanagild war.

Nachdem Ingunds Vater Sigibert I. nach seinem siegreichen Krieg gegen seinen feindlichen Halbbruder Chilperich I., König von Neustrien, Ende 575 ermordet worden war, verbannte Chilperich Sigiberts Gattin Brunichild nach Rouen und ließ ihre Töchter Ingund und Chlodoswinth in Meaux festsetzen.[1]

Der Westgotenkönig Leovigild verheiratete 579 seinen älteren Sohn Hermenegild mit Ingund. Die Ehe war vielleicht von Ingunds Großmutter Goswintha (Goiswintha), die nach dem Tod ihres Gatten Athanagild dessen Nachfolger Leovigild geheiratet hatte, vermittelt worden.[2] Die Schließung dieser Ehe löste einen religiösen Konflikt aus, denn Ingund war wie alle Franken katholischen Glaubens, wogegen die westgotische Königsfamilie am Arianismus festhielt, obwohl die Katholiken den größeren Teil der Reichsbevölkerung ausmachten.

Ingund war laut Gregor von Tours trotz nachdrücklicher Aufforderungen der Königin Goswintha nicht bereit, zum Arianismus überzutreten.[3] Vielmehr soll sie auf ihren Gatten Hermenegild eingewirkt haben, zum katholischen Glauben zu konvertieren.[2] Zur Milderung dieser Spannungen schickte Leovigild seinen Sohn und seine Schwiegertochter nach Sevilla. Von dort aus sollte Hermenegild, der bereits seit 573 Mitkönig war, einen südlichen Teil des Westgotenreichs verwalten.

Ingund fand Unterstützung beim katholischen Bischof Leander von Sevilla. Der gemeinsame Einfluss von Leander und Ingund bewirkte, dass Hermenegild öffentlich zum katholischen Glauben übertrat. Außerdem begann er 579 einen Aufstand gegen seinen Vater.[2] In der Forschung ist umstritten, welches dieser beiden Ereignisse zuerst geschah und ob eines von ihnen die Ursache des anderen war oder kein ursächlicher Zusammenhang zwischen ihnen bestand. Da Ingund damals noch sehr jung war, wird ihr religiöser und politischer Einfluss auf ihren Gatten vielleicht überschätzt.[4] Der Aufstand Hermenegilds wurde von den Sueben sowie den Byzantinern unterstützt, welche Letzteren noch einen kleinen Teil Südspaniens beherrschten.[2] Leovigild strebte zunächst vergeblich eine friedliche Lösung an. Ab 582 ging er mit einer überlegenen Streitmacht gegen seinen Sohn vor und schlug die Rebellion nieder. Anfang 584 kapitulierte Hermenegild. Ingund verblieb mit ihrem kleinen Sohn Athanagild im Machtbereich der Byzantiner, die sie als Geiseln nach Konstantinopel bringen wollten. Der Grund hierfür sei gewesen, dass Ingunds Bruder Childebert II. einen von Kaiser Maurikios finanzierten fränkischen Feldzug gegen die Langobarden 584 vorzeitig abgebrochen hatte; und mit der Verschleppung Ingunds und ihres Sohns habe er Druck auf Childebert auszuüben beabsichtigt. Ingund starb aber unterwegs 585 im byzantinischen Nordafrika im Alter von nur etwa 18 Jahren, Athanagild wurde nach Konstantinopel mitgenommen.[5]

Hermenegild blieb in Haft. 585 wurde er ermordet, angeblich weil er sich weigerte, zum Arianismus zurückzukehren. Die Hintergründe der Tat bleiben unklar, und es ist unsicher, ob sein Vater den Mordbefehl gab. 
(Merowinger), Ingund (I24102)
 
4433 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Justa_Grata_Honoria

Justa Grata Honoria (* 418; † 455 in Rom) war die Tochter des römischen Kaisers Constantius III. und der Galla Placidia und die Schwester des Kaisers Valentinian III.

Justa Grata Honoria wurde bereits in früher Jugend mit der Würde einer Augusta bekleidet, vielleicht, damit sie durch ihren hohen Rang von einer Heirat abgehalten würde: Eine Verbindung mit ihr hätte nach damaliger Vorstellung gewisse Ansprüche auf das Kaisertum begründen können; dies wollte insbesondere der mächtige Heermeister Flavius Aëtius verhindern. Honoria gab sich aber dem Hofbeamten Eugenius hin und wurde deshalb vielleicht kurzzeitig in Konstantinopel in klösterlicher Abgeschiedenheit gehalten. Ihr Liebhaber wurde hingerichtet, und nach ihrer Rückkehr (?) nach Ravenna wurde sie 450 mit einem unbedeutenden Senator zwangsverheiratet, der keine Bedrohung für Valentinian III. oder Aetius darstellte.

Offenbar riefen Honoria und ihre Anhänger in dieser Situation die Hunnen unter Attila zu Hilfe. Später wurde erzählt, sie habe dem Hunnen durch Übersenden eines Ringes ihre Hand angeboten. Dies bot den Anlass für den Krieg zwischen Westrom und den Hunnen 451/52, in dem Aetius Attilas Angriffe letztlich abwehren konnte. Angeblich wurde Honoria lebenslang eingekerkert. Die Umstände ihres Todes sind unbekannt. 
(Römerin), Augusta Honoria (I24246)
 
4434 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Justina_(Kaiserin)

Justina († 388) war die zweite Frau des römischen Kaisers Valentinian I. (364–375) und Mutter von Valentinian II. (375–392).

Justina war eine Tochter des Justus, Statthalter von Picenum unter Constantius II., und hatte mindestens zwei Brüder, Constantius und Cerealis. Sie war zuerst mit Magnentius verheiratet, der als Gegenkaiser von 350 bis 353 den römischen Westen regierte. Zosimos und Johannes von Antiochia zufolge blieb die Ehe kinderlos, da Justina noch zu jung war. Um 370 heiratete sie Valentinian I. Für den Kaiser war es ebenfalls die zweite Ehe, aus erster Ehe hatte er den bereits 367 zum Mitkaiser erhobenen Sohn Gratian. Justina und Valentinian hatten mindestens vier Kinder, den Sohn Valentinian II. sowie die Töchter Galla, Grata und Justa.

Nach Ammianus Marcellinus, Zosimos und Philostorgios hielt sich Justina beim Tode Valentinians I. am 17. November 375 in Sirmium auf. Sie übernahm die Regentschaft für den erst vierjährigen Valentinian II., der neben seinem Halbbruder und Vormund Gratian die Nachfolge im Westen antrat, und nahm ihre Residenz in Mailand. Justina hing dem Arianismus an, konnte aber erst nach dem Tod ihres Mannes kirchenpolitisch zugunsten ihrer Glaubensrichtung aktiv werden. Mit Ambrosius von Mailand, dem Anführer der nizänischen Partei in Italien, lag sie in erbitterter Auseinandersetzung.

Gratian unterlag 383 dem Usurpator Magnus Maximus, der in Britannien, Gallien, Hispanien und Africa die Macht übernahm. Maximus, der von Trier aus regierte, wurde 384 von Theodosius I. und – nolens volens – auch von Valentinian und Justina als Mitkaiser anerkannt, deren Machtbereich sich nunmehr auf Italien beschränkte.

387 brach Maximus das Arrangement mit Valentinian, überquerte die Alpen und marschierte auf Mailand zu. Justina floh mit ihren Kindern nach Thessaloniki zu Theodosius. Nach Zosimos bot Justina diesem ihre Tochter Galla zur Gattin an, falls er Valentinian II. wieder zurück zu seinem Thron verhelfen würde. Theodosius willigte ein und heiratete Galla noch gegen Ende des Jahres. Im Sommer 388 besiegte Theodosius die Truppen des Maximus, der sich bei Aquileia ergeben musste und am 28. August hingerichtet wurde. Justina starb noch im selben Jahr; die Wiedereinsetzung ihres Sohnes als Kaiser im Westen hat sie nicht mehr miterlebt. 
(Arianerin) (Homöerin), Justina (I24272)
 
4435 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kunimund

Kunimund war ein Sohn des Gepidenkönigs Turisind, dem er um 560 auf den gepidischen Königsthron folgte. Die Gepiden siedelten zu dieser Zeit an der mittleren Donau, wo sie nach dem Zerfall des Attilareichs im 5. Jahrhundert unter Ardarich einen eigenen Herrschaftsraum errichtet hatten (siehe Völkerwanderung).

Seit Mitte der 540er Jahre hatten sich jedoch zwischen den Gepiden und den in der Nähe siedelnden Langobarden erhebliche Spannungen aufgebaut, die schließlich zu Kampfhandlungen geführt hatten. Noch Turisind hatte jedoch eine Einigung mit den Langobarden unter Audoin erreicht. Dieser starb etwa zur selben Zeit wie Turisind; Audoins Sohn und Nachfolger Alboin betrieb wieder eine expansive Politik gegenüber den Gepiden. Der im 8. Jahrhundert schreibende Paulus Diaconus berichtet davon, dass auch eine persönliche Feindschaft zwischen Kunimund und Alboin bestanden hatte, zumal dieser einige Zeit zuvor Kunimunds Bruder im Kampf getötet hatte.[1] Ein erster Angriff 565/66 scheiterte noch, da der oströmische Kaiser Justin II. zugunsten der Gepiden intervenierte. Nachdem diese jedoch nicht die Festung Sirmium an Ostrom abtraten, entzog Justin den Gepiden seine Unterstützung. Alboin sicherte sich die Rückendeckung der Awaren zu, die erst kurz zuvor im Donauraum aufgetaucht waren und nun einen erheblichen Machtfaktor darstellten.[2] 567 schließlich griff Alboin die Gepiden erneut an und diesmal kam ihnen niemand zur Hilfe. Sie erlitten eine vollständige Niederlage, Kunimund selbst wurde in der Schlacht getötet; aus seinem Schädel ließ Alboin angeblich einen Trinkbecher anfertigen.[3] Die restlichen Gepiden gerieten unter langobardische bzw. awarische Herrschaft; einige Gepiden zogen es hingegen vor, in oströmische Dienste zu treten.

Kunimunds Tochter Rosamunde nahm Alboin sich zur Frau, wobei dieses Ereignis aber von Legendenbildung überwuchert ist. Nach einer anderen Quelle nämlich raubte Alboin Rosamunde, wodurch der Krieg überhaupt erst ausgelöst worden sei, doch ist diese Überlieferung nicht glaubwürdig. Rosamunde war aber später an der Ermordung Alboins beteiligt.[4] 
(Gepiden), König Kunimund (I24097)
 
4436 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Leovigild

Leovigild († April/Mai 586 in Toledo) war in den Jahren von 569 bis 586 König der Westgoten auf der Iberischen Halbinsel, ab 571/572 auch im Reichsteil Septimanien (im heutigen Südwesten Frankreichs). Er gilt als bedeutender Herrscher, da er die Macht des Königtums festigte und es nach römischem Vorbild umgestaltete, die Sueben unterwarf und sich gegen die Oströmer durchsetzte. Seine Religionspolitik blieb jedoch gesamthaft erfolglos, da es ihm nicht gelang, das Reich auf der Basis des Arianismus religiös zu einigen.

Erhebung und Machtteilung
Nach dem Tode des Königs Athanagild blieb das Reich monatelang ohne Herrscher, bis schließlich 568/569 in Septimanien der Adlige Liuva I. zum König erhoben wurde. Liuva machte seinen jüngeren Bruder Leovigild zum Mitherrscher, überließ ihm Spanien und behielt nur Septimanien für sich. Leovigild, dessen erste Frau, die Mutter seiner beiden Söhne, gestorben war, heiratete Athanagilds Witwe Goswintha. Nach Liuvas Tod konnte Leovigild in den Jahren 571/572 beide Reichsteile unter seiner Herrschaft vereinen.

Erfolgreiche Feldzüge
Das erste Ziel Leovigilds war die Verkleinerung des von Kaiser Justinian I. geschaffenen oströmischen Provinz Spania im Süden der Iberischen Halbinsel. Auf einem ersten Feldzug im Jahr 570 konnte er nur Verwüstungen anrichten, nicht aber befestigte Städte erobern. Im Folgejahr gelang ihm jedoch durch Verrat die Einnahme von Medina-Sidonia, woraufhin er die oströmische Besatzung hinrichten ließ. Die Oströmer waren außerstande, Verstärkungen zu schicken, und mussten sich mit den Gebietsverlusten abfinden. Im Jahr 572 konnte Leovigild auch Córdoba und dessen Umgebung erobern, ein Gebiet, das zuvor unter der Kontrolle nicht näher bekannter lokaler Kräfte gewesen war.[1]

Nach diesem Erfolg im Süden wandte sich Leovigild nach Nordspanien, um dort selbständige Stammesgebiete und einen örtlichen Machthaber zu unterwerfen. Im Jahr 574 besiegte er die Kantabrer und nahm deren Hauptstadt Amaya (heutige Provinz Burgos) ein. Sie hatten zuvor eine Adelsrepublik gebildet, die einer Ratsversammlung („Senat“) unterstand.[2] Auch hier ordnete Leovigild nach dem Sieg zahlreiche Hinrichtungen an und annektierte das Gebiet. Mit Miro, dem König der Sueben, schloss er einen Waffenstillstand.

Im Jahr 578 gründete er Reccopolis. Drei Jahre später (581) zog Leovigild gegen die Basken und eroberte einen Teil ihres Gebiets.

Aufstand Hermenegilds
Im Jahr 573 erhob Leovigild seine beiden Söhne aus erster Ehe, Hermenegild und Rekkared, zu Mitherrschern, um die Herrschaft seiner Familie dauerhaft zu sichern und das Wahlrecht des Adels auszuschalten. Die Sicherung Septimaniens gegen fränkische Übergriffe und die Verhinderung eines suebisch-fränkischen Bündnisses waren vordringliche Ziele seiner Außenpolitik.[3] Daher verheiratete er seinen älteren Sohn Hermenegild im Jahr 579 mit der fränkischen Prinzessin Ingund, einer Tochter des Königs Sigibert I. von Austrasien. Daraus entstand ein religiöser Konflikt, denn Ingund war Katholikin, wohingegen die westgotische Königsfamilie am Arianismus festhielt, obwohl ein großer Teil der Reichsbevölkerung katholisch war. Die Königin Goswintha, die Hermenegilds Stiefmutter und zugleich Ingunds Großmutter (mütterlicherseits) war, drängte auf den Übertritt Ingunds zum Arianismus. Als Ingund dies verweigerte, entschärfte Leovigild den Konflikt, indem er seinen Sohn und seine Schwiegertochter nach Sevilla schickte und Hermenegild die Verwaltung eines südlichen Reichsteils übertrug. Dort geriet Hermenegild jedoch unter den Einfluss des katholischen Bischofs Leander von Sevilla. Zusammen mit Ingund erreichte Leander, dass Hermenegild öffentlich zum Katholizismus übertrat. Außerdem begann Hermenegild im Jahr 579 einen Aufstand gegen seinen Vater. In der Forschung ist umstritten, welches dieser beiden Ereignisse zuerst geschah und ob eines von ihnen die Ursache des anderen war oder kein ursächlicher Zusammenhang zwischen ihnen bestand. Hermenegild verhielt sich durchgängig defensiv; offenbar wollte er nicht seinen Vater stürzen, sondern einen eigenständigen katholischen Herrschaftsbereich mit Sevilla als Zentrum begründen. Zu diesem Zweck bemühte er sich um den Beistand der Franken und verbündete sich mit den Feinden des Reichs, den Sueben und den Byzantinern. Er trat den Byzantinern sogar die Stadt Córdoba ab, bekam jedoch von ihnen keine wirksame Hilfe.

Leovigild strebte zunächst eine friedliche Lösung an, obwohl Hermenegild eigene Goldmünzen prägte, sich wie ein eigenständiger Herrscher verhielt und als Vorkämpfer des Katholizismus auftrat. Schließlich ging Leovigild mit einer überlegenen Streitmacht gegen seinen aufständischen Sohn vor. Ab dem Jahr 582 unterwarf er in knapp zwei Jahren die abgefallenen Gebiete; 583 begann er die Belagerung Sevillas. Córdoba gewann er durch eine Geldzahlung von den Byzantinern zurück. Anfang des Jahres 584 kapitulierte Hermenegild. Ingund fand mit Hermenegilds Sohn Athanagild im byzantinischen Machtbereich Zuflucht. Sie starb in Afrika; Athanagild wurde nach Konstantinopel gebracht.

Hermenegild blieb in Haft. Im Jahr 585 wurde er ermordet, angeblich weil er sich weigerte, zum Arianismus zurückzukehren. Die Hintergründe der Tat bleiben unklar, und es ist unsicher, ob Leovigild den Mordbefehl gab.[4]

Unterwerfung der Sueben und Frankenkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Sueben unter König Miro, die bereits katholisch waren, wollten Hermenegild zu Hilfe eilen, vermochten aber militärisch nichts auszurichten. Auf diesem Feldzug starb Miro. Im Suebenreich kam es zu einer Auseinandersetzung um die Königswürde; Miros Sohn und Nachfolger wurde von einem Usurpator gestürzt. Leovigild nutzte diese Wirren, um 585 die Sueben zu unterwerfen, wobei er auf wenig Widerstand stieß. Damit endete das suebische Königtum. Das Suebengebiet wurde ins Westgotenreich eingegliedert.[5]

Der merowingische Frankenkönig Guntram I. versuchte vergeblich das westgotische Septimanien zu erobern. Die Franken konnten zunächst Carcassonne einnehmen, erlitten dann aber schwere Niederlagen gegen die vom Thronfolger Rekkared geführten Westgoten, welche die verlorenen Gebiete zurückeroberten und ihrerseits auf fränkisches Territorium vordrangen.[6]

Nachahmung des Kaisertums
Leovigild strebte danach, seinem Königtum kaiserlichen Glanz zu verleihen, indem er sich an der römischen Tradition orientierte.[7] Dabei nahm er nicht nur das zeitgenössische oströmische Kaisertum, sondern auch ältere (west)römische Gepflogenheiten zum Vorbild. Zu dieser „Imperialisierung“ des westgotischen Königtums gehörten folgende Maßnahmen:

Leovigild war der erste Westgotenkönig, der „unter den Seinigen“ – also auch außerhalb diplomatischer Anlässe – ein besonderes Herrschergewand trug und auf einem Thron saß. Auf Münzen ist er im Königsornat abgebildet.[8]
Vor Leovigild hatten die Westgoten Goldmünzen mit dem Bild und Namen des jeweiligen Kaisers geprägt, womit sie ein Vorrecht des Kaisers respektierten. Leovigild ging dazu über, seine Münzen mit seinem eigenen Bild und Namen zu versehen. Anlässlich militärischer Erfolge (Eroberung von Sevilla, Córdoba und Braga) wurden nach römischem Brauch Münzen mit entsprechenden Aufschriften geschlagen. Vorbild hierfür war nicht die zeitgenössische oströmische Prägung, sondern die alte weströmische.[9]
Mit Städtegründungen knüpfte Leovigild ebenfalls an die kaiserliche römische Tradition an. Dies kam auch in der Namensgebung der neuen Städte zum Ausdruck: eine hieß Reccopolis (zu Ehren Rekkareds), eine andere, anlässlich des Sieges über die Basken gegründete nannte der König Victoriacum („Siegesstadt“). Zu dieser Politik gehörte auch die Erhebung Toledos zur neuen Hauptstadt des Reichs. In dieser Funktion als ständige Residenz des Herrschers erscheint ab dem Jahr 580 Toledo.[10]

Gesetzgebung
Leovigild veranlasste eine Aufzeichnung des gesamten geltenden Rechts, d. h. der älteren Gesetze und seiner eigenen. Ein Ziel seiner gesetzgeberischen Tätigkeit war die rechtliche Angleichung von Romanen und Goten, womit er die Einheit der Reichsbewohner stärkte. Aus den ethnischen Einheiten (gentes) sollte ein Reichsvolk (populus) werden. Bisher hatten die Goten ihr Stammesrecht (Codex Euricianus), während für die Romanen ein eigenes, an der römischen Tradition orientiertes Gesetzbuch (Lex Romana Visigothorum) galt. Leovigild beendete diese rechtliche Trennung mit seinem Gesetzbuch wenigstens teilweise; endgültig erfolgte das erst unter Rekkeswinth. Leovigild hob das Verbot der Eheschließung zwischen Goten und Romanen auf, das ohnehin schon oft missachtet worden war, und führte das bei den Romanen geltende Erbrecht der Töchter auch für die Goten ein.

Religionspolitik
Leovigild strebte ebenso wie im Rechtswesen auch auf religiösem Gebiet eine Vereinheitlichung an. Sein Ziel war eine gemeinsame Staatsreligion für alle Reichsbewohner. Diese sollte nach seiner Überzeugung der traditionelle Arianismus der Goten sein. Daher versuchte er durch Druck, Überredung und Belohnungen auf die Katholiken einzuwirken. Der katholische Bischof Vincentius von Saragossa trat zum Arianismus über. Der König begnügte sich aber mit dieser Zermürbungstaktik und unternahm keinen umfassenden Angriff auf die katholische Kirche. Er erlaubte die katholische Religionsausübung und die Neubesetzung freigewordener katholischer Bistümer.[11] Die von den Katholiken als Verfolgung beklagten Maßnahmen des Königs setzten anscheinend erst nach dem Aufstand Hermenegilds ein. Der katholische Geschichtsschreiber Isidor von Sevilla behauptet, Leovigild habe zahlreiche katholische Bischöfe in die Verbannung geschickt; namentlich bekannt sind aber nur zwei, Masona von Mérida und Leander von Sevilla. Im Fall Leanders, der sich als Ratgeber Hermenegilds politisch kompromittiert hatte, handelte es sich möglicherweise um ein freiwilliges Exil. Verbannt wurde auch der Chronist Johannes von Biclaro, der später – nach Leovigilds Tod – Bischof von Girona wurde.

Im Jahr 580 trat in Toledo ein Konzil der arianischen Bischöfe zusammen, das einzige in der westgotischen Geschichte, von dem wir wissen. Es fasste auf Wunsch des Königs Beschlüsse zur Dogmatik und zum Kult, die den Katholiken entgegenkamen, um ihnen den Übertritt zu erleichtern; die katholische Taufe wurde als gültig anerkannt. Diese Schritte erfolgten unter dem Eindruck des im Vorjahr ausgebrochenen Aufstands Hermenegilds. Das Eingreifen des Königs sogar in dogmatische Angelegenheiten entsprach oströmischem Brauch, es war in den arianischen Kirchen der Germanenreiche nicht üblich.[12] Die Erfolge von Leovigilds Religionspolitik blieben vereinzelt; gesamthaft ist sie gescheitert, da der Katholizismus schon zu stark war. 
König Leovigild (I24016)
 
4437 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_I._(Byzanz)

Leo I., auch Leon I. (altgriechisch Λέων Αʹ, genannt ὁ Μακέλλης ho Makelles „der Schlächter“; mit vollständigem Namen Flavius Valerius Leo; * um 401; † 18. Januar 474 in Konstantinopel), war vom 7. Februar 457 bis zu seinem Tod 474 Kaiser des spätantiken Oströmischen Reiches.

Flavius Valerius Leo kam offenbar aus recht einfachen Verhältnissen und stammte aus der Diözese Dacia. Er sprach Latein und Griechisch und stieg zum Truppenführer auf; 457 scheint er als comes et tribunus Kommandeur einer der sechs Legionen gewesen zu sein, die als mobile Elitetruppe bei Konstantinopel stationiert waren. Er wurde nach dem Tod Kaiser Markians auf Veranlassung des mächtigen magister militum (Heermeister) Aspar zum Kaiser (Augustus) erhoben. Aspar, der als Arianer selbst nicht Kaiser werden konnte, ging offenbar davon aus, Leo, der vielleicht eine Weile als Verwalter (curator) seines Vermögens fungiert hatte, leicht steuern zu können. Leo wurde von Senatoren und Soldaten als Imperator akklamiert und sodann auf den Schild gehoben. Er war zudem möglicherweise der erste Kaiser, dessen anschließende Krönung durch einen geistlichen Würdenträger – in diesem Fall durch den Patriarchen von Konstantinopel – durchgeführt wurde (allerdings sollte es noch bis 602 dauern, bis die Zeremonie erstmals nicht mehr im Hippodrom bzw. im Palast, sondern in einer Kirche stattfand).

Leo, der anders als alle seine Vorgänger seit 364 nicht einmal durch Einheirat zur theodosianisch-valentinianischen Dynastie zählte, entpuppte sich als tatkräftiger Herrscher, der auch den taumelnden Westen des Imperium Romanum nicht aus den Augen verlor. 467 schickte er Anthemius, der 457 selbst als möglicher Kaiser gehandelt worden war, als neuen Augustus des Westens nach Italien und stattete ihn mit einem starken Heer und gewaltigen finanziellen Mitteln aus. Die in Zusammenarbeit mit Westrom geplante Rückeroberung Africas scheiterte jedoch 468 kläglich und war mit einem enormen finanziellen Aderlass verbunden.[1] Noch als der Kaiser sechs Jahre später starb, war der oströmische Staatsschatz fast erschöpft, auch wenn sich Leo intensiv darum bemüht hatte, die Einnahmen zu erhöhen, was seine Beliebtheit nicht vergrößerte.

Anders als Aspar erwartet hatte, erwies sich Leo schon bald als geschickter Machtpolitiker, der sich zunehmend von der Dominanz der hohen Militärs emanzipierte. 462 brachte seine Frau einen Sohn zur Welt, womit die Nachfolgefrage geklärt schien, doch dieser starb nach wenigen Monaten, und Aspar begann, verstärkt auf eine Verschwägerung seiner Familie mit Leo zu drängen. Um sich des steigenden Drucks durch seinen Heermeister zu erwehren, stellte der Kaiser eine neue Garde auf, die excubitores, in der neben Römern wie dem späteren Kaiser Iustinus wohl viele Isaurier dienten. Die Isaurier stammten aus einer abgelegenen Region Kleinasiens und galten als halbe Barbaren, waren aber im Unterschied zu den Alanen und Goten zumindest de iure Angehörige des Römischen Reiches. Viele von ihnen dienten seit langem in der Armee. Mit den excubitores verfügte der Kaiser nun über einen eigenen bewaffneten Anhang, der nur ihm und nicht dem Heermeister zu persönlicher Treue verpflichtet war. Als Gegengewicht zu Aspar baute Leo nun zudem den späteren Kaiser Zenon auf, den er mit seiner Tochter Ariadne verheiratete. Aspars Sohn, der magister militum per Orientem Ardaburius, wurde 466/67 vom Kaiser vor dem Senat des Hochverrats bezichtigt (die Beweise hatte Zenon beschafft) und abgesetzt. Aspar dagegen überstand diesen Konflikt zunächst unbeschadet, was seine starke Stellung unterstreicht.

Der Machtkampf zwischen dem Militär und dem Kaiser wurde erst einige Jahre später endgültig entschieden: Zwar setzte Aspar, der inzwischen auf den Thron für seinen anderen Sohn Patricius spekulierte, noch 470 dessen Erhebung zum Caesar durch, doch schon im Folgejahr wurde er zusammen mit Ardaburius von Leos Männern bei einer Audienz im Palast erschlagen. Es heißt, Vater und Sohn wurden anschließend zerstückelt, um sie unbemerkt aus dem Palast zu schaffen.[2] Patricius scheint verletzt überlebt zu haben, ebenso wie Aspars dritter Sohn Ermanerich, der sich zur fraglichen Zeit nicht in Konstantinopel aufhielt.

Aufgrund dieser Tat, die ein offener Rechtsbruch war, erhielt Leo von den zeitgenössischen Geschichtsschreibern Malchus von Philadelphia und Candidus[3] den Beinamen Makélles („Schlächter“).[4] Aspars Gefolgsmann, der comes Ostrys, unternahm daraufhin mit einigen germanischen foederati, die sich in Konstantinopel aufhielten, einen Angriff auf den Palast, der aber von den excubitores abgewehrt werden konnte.[5] Leo empfahl seinem weströmischen Kaiserkollegen Anthemius daraufhin angeblich, mit dessen Heermeister Ricimer ebenso zu verfahren, wie er selbst es mit Aspar getan hatte.[6] In Italien allerdings ging der Konflikt zwischen Kaiser und Militär anders aus und endete 472 mit der Hinrichtung des Anthemius.

Die Bedrohung durch die Hunnen war nur noch minimal. Attilas Söhne Ernak und Dengizich bemühten sich um Verträge mit Ostrom, doch nutzte Leo seine stärkere Verhandlungsposition und wies sie ab. Dengizich fiel 469 im Kampf gegen oströmische Truppen. Mit den Goten in Pannonien war es unter Leo zunächst zu einem Ausgleich gekommen, zumal der Alane Aspar die Goten favorisiert hatte. Der junge Theoderich hielt sich von ca. 459 bis 469 als Geisel am Kaiserhof auf. Der Mord an Aspar aber belastete das Verhältnis Leos zu den Goten, deren Druck auf die Balkanprovinzen daher zunahm: Ostrys war zu Theoderich Strabo geflohen und hatte diesen gegen den Kaiser aufgehetzt. Erst 473 konnte dieser Konflikt vorerst beigelegt werden, indem Strabo zum magister militum praesentalis ernannt und als König seiner Goten anerkannt wurde. Im Westen setzte Leo nach Anthemius’ Tod offenbar zunächst Olybrius und dann Julius Nepos als neue Kaiser ein. Diese konnten jedoch keine Stabilisierung des Westens mehr erreichen, obwohl Leo zumindest Nepos trotz leerer Kassen noch einmal mit einer Armee ausgestattet hatte. Ein Jahr nach Leos Tod musste Nepos aus Italien flüchten, und 476 erlosch dann faktisch das weströmische Kaisertum. Mit den Sassaniden im Osten konnte unter Leo hingegen trotz Spannungen um 468 weiter Frieden gehalten werden, was das Reich militärisch entscheidend entlastete. Leos Nachfolger wurde für kurze Zeit sein Enkel Leo II., der Sohn Zenons, und nach dessen frühem Tod Zenon selbst.

Es gibt Indizien dafür, dass sich die Oströmer um 460 um engere Beziehungen nach China bemüht haben, wo sich mehrere unter Theodosius II. und Leo geprägte Goldmünzen finden.[7] Zu Leos Hinterlassenschaft gehörte zudem ein großes, heute praktisch spurlos verschwundenes Forum, das er 471 in Konstantinopel in der Tradition der stadtrömischen Kaiserforen anlegen ließ; seine Vorgänger Arcadius, Theodosius II. und Markian waren ebenso verfahren, nach Leo aber brach diese Reihe ab. Im Zentrum des Forums stand eine Säule, die die Siege des Kaisers feierte und die erst im 15. Jahrhundert umgestürzt wurde.

Rezeption
Die Überlieferung bewahrt ein widersprüchliches Bild des Kaisers, der einerseits als erfolgreich und als Freund der Bildung galt, andererseits aber als habgieriger Tyrann, der Aristokraten und Städte ausgeplündert habe:

„Leo, Kaiser der Römer, genannt „der Schlächter“. Er erschien glückseliger als die Kaiser vor ihm, zugleich wurde er von allen gefürchtet, die unter seiner Herrschaft lebten, vor allem von allen Barbaren, die von ihm gehört hatten. Zumindest ist dies der Ruf, den er beim einfachen Volk genoss. Malchus aber schreibt: „Ich halte es nicht für Glück, wenn jemand seine Untertanen um ihren Reichtum bringt, Verräter bezahlt, um sie anklagen zu können, selbst Vorwürfe erhebt, wenn er niemanden finden kann, der es für ihn tut, und Haufen von Gold aus allen Teilen der Welt hortet, nur um selbst reich zu sein, während er zugleich die Städte ihres vorherigen Wohlstandes und Überschusses beraubt, so dass sie nur noch mit Mühe die Steuern zahlen können, die er fordert. Kurz gesagt,“ so Malchus weiter, „war er ein Hort für jede Schurkerei.“ Jedenfalls war es Leo, der Hyperechius, den Grammatiker, verbannte. Doch einmal, als er anordnete, dem Philosophen Eulogius ein Stipendium für lebenslange Kost zu geben, sagte einer der Hofeunuchen, dass das Geld besser für Soldaten ausgegeben werden solle, und Leo antwortete: „Ich wünschte, es käme noch zu meinen Lebzeiten dazu, dass alles Geld statt für Soldaten für Lehrer verwendet werden könnte.““[8] 
(Römer), Kaiser Leo I. (I24229)
 
4438 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_II._(Byzanz)

Leo II. (mittelgriechisch Λέων Βʹ, * August/September 467; † 17. November 474) war kurze Zeit (474) byzantinischer Kaiser.

Leo war der Sohn Zenons und Ariadnes (der Tochter Leos I. und Verinas). Einige Monate nach der Beseitigung des Patricius wurde er als nächster männlicher Verwandter Leos I. im Oktober 472[1] zum Caesar und Thronfolger erhoben. Ein Jahr später, wahrscheinlich am 17. November 473, avancierte der Knabe zum Augustus und Mitkaiser. Bezeugt ist in diesem Zusammenhang, dass ihm die Bevölkerung von Konstantinopel auf Griechisch, die versammelten Soldaten hingegen auf Latein zujubelten.

Nach dem Tod seines Großvaters am 18. Januar 474 übernahm der junge Leo nominell die Alleinherrschaft, doch schon am 29. Januar wurde sein Vater Zenon von ihm zum Mitkaiser gekrönt. In seine zehnmonatige Regierungszeit fällt die Erhebung des Julius Nepos zum letzten legitimen weströmischen Kaiser. Leo starb im November 474 an einer unbekannten Krankheit und hinterließ Zenon als Alleinherrscher im Osten. 
(Römer), Kaiser Leo II. (I24233)
 
4439 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Magnentius

Flavius Magnus Magnentius (* um 303[1] in Ambianum?; † 10. August 353 in Lugdunum) war römischer Gegenkaiser von 350 bis 353.

Magnentius war wohl teilweise germanischer Abstammung; sein Vater scheint romanisierter Brite, seine Mutter aber Fränkin gewesen zu sein.[2] Er galt allerdings als Römer, denn andernfalls wäre er nicht als Kaiser in Frage gekommen. Unter Konstantin I. stieg er im Heer auf und wurde – vielleicht bereits unter Konstantins Söhnen – zunächst protector und dann comes rei militaris.

Unzufriedenheit in den Offiziersrängen der römischen Armee mit Kaiser Constans kulminierte in der Erhebung von Magnentius zum Kaiser am 18. Januar 350 auf einem Bankett in Augustodunum (Autun), die von Marcellinus, Constans’ Schatzmeister, maßgeblich vorangetrieben wurde. Constans befand sich gerade auf der Jagd, als er davon erfuhr. Doch er wurde daraufhin von fast allen fallengelassen und kurze Zeit später durch einen Trupp leichter Kavallerie in der Nähe der Pyrenäen erschlagen.

Magnentius erlangte schnell die Unterstützung der Provinzen Britannien, Gallien, Italien und Afrika. Zonaras weiß von Geldgeschenken zur Sicherung seiner Herrschaft in den Provinzen zu berichten.[3] Er ließ in seiner Herrschaftspolitik Toleranz gegenüber den verschiedenen Spielarten des Christentums erkennen und unternahm Anstrengungen, mit Athanasius und seinen Anhängern Kontakt aufzunehmen, wohl um seine Herrschaft zu sichern und Widerstand gegen den verbliebenen konstantinischen Kaiser Constantius II. (Constans’ Bruder) zu schüren.[4] Magnentius selbst war wohl kein Christ und förderte vielleicht das Fortleben der heidnischen Kulte. Darauf deuten die Ausführungen des Philostorgius über Magnentius in seinen Abhandlungen zur Kirchengeschichte hin. Der Codex Theodosianus bezeugt, dass Magnetius in seinem Herrschaftsbereich unter seinem Vorgänger Constans verbotene, dem polytheistischen Pantheon geweihte, nächtliche Opfer wieder erlaubte.[5] Auf seinen Münzen präsentierte er jedoch christliche Symbole wie das Christogramm oder die Buchstaben Alpha und Omega.

Widerstand gegen Magnentius formierte sich im Illyricum, wo sich Vetranio zum Augustus ausrief, sowie in Italien, wo Magnentius die vom Senat gestützte Usurpation des Nepotianus unterdrücken musste. Seinen Bruder Decentius erhob er zum Caesar.[6]

Constantius II. brach seinen Feldzug gegen Persien ab und marschierte nach Westen, wo sich Vetranio kampflos ergab. In der Schlacht bei Mursa (heute Osijek) im Jahr 351 traf er dann auf den Feind. Magnentius führte seine Truppen in die Schlacht, während Constantius II. den Tag beim Gebet in einer nahegelegenen Kirche verbrachte und das Kommando seinen Generälen überließ. Das erbitterte Gefecht war eines der blutigsten der gesamten Antike und forderte auf beiden Seiten Zehntausende Todesopfer. Schließlich wurden die zahlenmäßig unterlegenen Truppen des Usurpators geschlagen und gezwungen, sich nach Gallien zurückzuziehen.

Als Ergebnis von Magnentius’ Niederlage schwenkten die italischen Garnisonen auf einen loyalistischen Kurs ein und unterstellten sich Constantius. Magnentius unternahm dennoch einen weiteren Versuch, organisierten Widerstand zu leisten, wurde aber 353 in der Schlacht am Mons Seleucus erneut geschlagen, woraufhin er Suizid beging. Seine Witwe Justina heiratete um 370 Valentinian I. 
(Römer), Gegenkaiser Magnentius (I24279)
 
4440 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Marina_Severa

Marina Severa († nach 375) war die erste Frau des römischen Kaisers Valentinian I. und Mutter des Kaisers Gratian.

Leben
Marina Severa heiratete Valentinian, bevor er den Thron bestieg. Ihr Sohn, Gratian, wurde 359 in Sirmium in der Provinz Pannonia geboren.[3] Valentinian wurde 364 zum Kaiser ausgerufen; kurz darauf brachten Marina Severa und ihre Mutter ihn dazu, den Sohn Gratian zum Augustus, also zum Mitkaiser, zu erheben.[4]

Laut Sokrates Scholastikos wiederum soll es zu der Scheidung gekommen sein, nachdem sich Marina Severa mit Iustina angefreundet hatte. Nachdem sie sie beim gemeinsamen Baden nackt gesehen habe, soll sie ihrem Mann Valentinian gegenüber von der Schönheit Iustinas geschwärmt haben, woraufhin Valentinian beschlossen haben soll, Iustina zu heiraten. Um Iustina heiraten zu können, ohne Severa verstoßen zu müssen, die schließlich die Mutter seines designierten Nachfolgers war, habe Valentinian ein Gesetz erlassen, demzufolge jeder Mann zwei Ehefrauen haben dürfte.[8] Auch diese Erklärung ist von der modernen Forschung verworfen worden, da die Legitimierung von Bigamie sehr unwahrscheinlich scheint. Einige Historiker, unter anderem Timothy D. Barnes, vermuten dagegen, dass das Gesetz Valentinians in Wirklichkeit beinhaltete, für einige Römer Scheidung und Wiederheirat zu ermöglichen, da genau das war, was Valentinian vorschwebte. Möglicherweise wollte der Kaiser durch die Heirat mit Iustina (die vielleicht mit Kaiser Konstantin dem Großen verwandt war) seine dynastische Legitimität und den Thronanspruch absichern.[7]

Mit Iustina hatte Valentinian einen Sohn, den späteren Valentinian II., und drei Töchter, Galla, Grata und Iusta.[9] Marina Severa wiederum befand sich anscheinend noch im Jahr 367 am Kaiserhof, wie aus einer Bemerkung in der Epitome de Caesaribus hervorgeht.[10] Irgendwann in der Folgezeit scheint sie diesen jedoch verlassen zu haben, denn als nach dem Tod Valentinians im Jahr 375 sein Sohn Gratian an die Macht kam, holte dieser seine Mutter Marina Severa wieder zurück an den Hof.[11] Dort scheint sie in der Folgezeit noch einen erheblichen politischen Einfluss gehabt zu haben.[12] Nach ihrem Tod wurde sie neben Valentinian in der Apostelkirche in Konstantinopel bestattet.[13]

Eine völlig abweichende Deutung der Ereignisse veröffentlichte David Woods im Jahr 2006. Woods geht davon aus, dass die erste Frau Valentinians Severa hieß und nicht etwa Marina oder Marina Severa. Durch den Kaiser verstoßen worden sei jedoch in Wirklichkeit nicht sie, sondern die zweite Ehefrau Iustina, und dies sei erst kurz vor Valentinians Tod geschehen. Eine rätselhafte Notiz in den Consularia Constantinopolitana, die von der Bestattung Valentinians im Jahr 382 schreibt, ist David Woods zufolge ein antikes Missverständnis – in Wirklichkeit sei Severa in diesem Jahr dort an der Seite ihres dort bereits bestatteten früheren Ehemanns beerdigt worden.[14] Die restliche Forschung ordnet diese Deutung von Woods jedoch als „sehr spekulativen Rekonstruktionsversuch“[15] ein. 
(Römerin), Marina Severa (I24282)
 
4441 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Markian

Markian (Flavius Marcianus, altgriechisch Μαρκιανός; * um 390; † 27. Januar 457) war von 450 bis 457 Kaiser des Oströmischen Reiches.

Aufstieg zum Kaisertum
Flavius Marcianus stammte aus recht einfachen Verhältnissen; er war der Sohn eines Soldaten und stammte Euagrios Scholastikos zufolge, der sich dabei auf Priskos beruft, aus Thrakien.[1] Nach dem Vorbild seines Vaters trat er ins Militär ein und machte dort bald Karriere. So diente er unter dem magister militum Aspar in mehreren Kriegen, wobei er auch an der fehlgeschlagenen Operation gegen die Vandalen auf Sizilien im Jahr 441 teilnahm. Schließlich stieg Markian in der kaiserlichen Garde der protectores zum tribunus auf; eine angesehene und gut dotierte, aber mit wenig Macht verbundene Position, da die protectores damals in Ostrom kaum noch über militärischen Wert verfügt zu haben scheinen.

Als Kaiser Theodosius II. am 28. Juli 450 überraschend bei einem Reitunfall ums Leben kam, stand kein männlicher Verwandter zur Verfügung. Obwohl die Entscheidung über den neuen Augustus des Ostens prinzipiell dem Westkaiser, Theodosius' Neffen Valentinian III., zugestanden hätte, regelten Hof, Militär und Senatoren die Nachfolge in Konstantinopel eigenständig in ihrem Sinne. Aus letztlich unklaren Gründen fiel ihre Wahl auf Markian. Direkt vor seiner Erhebung zum Kaiser am 25. August 450, die unter anderem von Aspar eingefädelt worden war, heiratete Markian die Schwester seines Vorgängers, Pulcheria, mit der er eine sogenannte Josefsehe führte. Durch diese dynastische Verbindung mit dem Kaiserhaus der theodosianischen Dynastie konnte er seinen Anspruch auf das (formal allerdings nicht erbliche) Kaisertum zusätzlich absichern. Über seinen Herrschaftsantritt wurde der in Ravenna residierende Valentinian III. durch eine offizielle Gesandtschaft informiert; der Westkaiser betrachtete Markian jedoch zunächst als Usurpator.

Innenpolitik
In den Quellen sind drei Traditionen bezüglich des Regierungsantritts Markians zu erkennen: eine offizielle, eine christlich-miaphysitische und eine christlich-orthodoxe. Während die offizielle und orthodoxe Tradition die Herrschaft Markians preisen und als gottgewollt beschrieben, wurde in der miaphysitischen gegen den Kaiser polemisiert.[2] Dies hängt mit der Religionspolitik Markians zusammen, wobei der Kaiser die „orthodoxe Linie“ von Chalkedon (siehe unten) vertreten hat. Ebenso spielte eine Rolle, dass Markians Vorgänger Theodosius II. in den Quellen und auch der modernen Forschung oft eher negativ betrachtet wurde.[3] Der Geschichtsschreiber Priskos scheint in seinem Werk, das trotz des heute fragmentarischen Charakters eine wichtige Quelle darstellt, Theodosius II. herabgesetzt, Markian hingegen als vorbildlichen Kaiser geschildert zu haben.[4]

Gleich nach Herrschaftsantritt erließ der neue Augustus, der sich nun Imperator Caesar Flavius Marcianus Augustus nannte, alle Steuerrückstände bis 447 und hob einige Sondersteuern auf, die von den Senatoren als drückend empfunden worden waren. Den jährlichen ordentlichen Consuln wurde die obligatorische Abhaltung von Spielen erlassen, sie sollten demgegenüber für das Funktionieren der Wasserleitungen in die Hauptstadt sorgen. Die Spannungen mit Valentinian III. blieben indessen bestehen; erst nach zwei Jahren, 452, erkannte der Westkaiser Markian widerstrebend als seinen Mitherrscher an.

Im Inneren konnte der Kaiser das Oströmische Reich insgesamt stabilisieren. Da es in Markians Regierungszeit nur zu recht wenigen kriegerischen Ereignissen kam, entspannte sich die finanzielle Situation, wie er überhaupt eine recht erfolgreiche Finanzpolitik betrieb. Er sorgte auch in der Hauptstadt Konstantinopel für ruhige Verhältnisse. Das wichtigste Ereignis auf dem stets problematischen kirchenpolitischen Felde war das historisch höchst relevante Konzil von Chalkedon, das am 8. Oktober 451 vom Kaiser persönlich eröffnet wurde. Es brachte als Hauptergebnis die Verurteilung des vor allem im Osten und in Ägypten verbreiteten Monophysitismus; außerdem wurde allerdings zum Ärger des Bischofs von Rom die Gleichrangigkeit des Patriarchen von Konstantinopel mit diesem verabschiedet. Die Beschlüsse dieses Vierten Ökumenischen Konzils sind noch heute für die meisten christlichen Kirchen bindend. Gemeinsam mit dem römischen Bischof Leo der Große erreichte Markian in Glaubensfragen damit erneut eine weitgehende dogmatische Einigkeit der West- und Ostkirche, doch erkannten die monophysitisch geprägten Christen in Syrien und Ägypten diese nicht an. 452 verlieh der Kaiser den Konzilsbeschlüssen Gesetzeskraft und setzte sie gegen Aufstände in Jerusalem und Alexandria gewaltsam durch, wenn auch ohne dauerhaften Erfolg.

Außenpolitik
Obwohl Markian offenbar unter dem Einfluss Aspars stand, war er kein schwacher Kaiser und betrieb insgesamt eine erfolgreiche Außenpolitik. So verwehrte er den Hunnen unter Attila schon 450 die jährlichen Tribute (was aber auch Theodosius II. zuvor bereits mehrmals getan hatte),[5] was die Finanzen Ostroms entlastete und das Prestige des Imperiums und des Kaisers selbst erheblich vergrößerte. Die Hunnen wandten sich danach dem Westen zu, wo sie 451 in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern geschlagen, aber nicht entscheidend besiegt wurden. 452 ordnete Markian ein offensives Vorgehen gegen die Hunnen an, was zum Abzug Attilas aus Italien beitrug. Nach dem Tod Attilas 453 und dem darauf folgenden Zerfall seines Reichs verständigte sich Markian mit mehreren Völkerschaften, die vorher unter hunnischer Vorherrschaft gestanden hatten, und siedelte Teile von ihnen auf Reichsgebiet südlich der unteren Donau an.

Außerdem bemühte sich Markian erfolgreich um gute Beziehungen zum mächtigen persischen Sassanidenreich. So griff er nicht ein, als die Perser 451 einen Aufstand der christlichen Armenier niederschlugen, sondern sicherte dem Großkönig Yazdegerd II. durch eine Gesandtschaft ausdrücklich Neutralität zu. Allerdings suchte er das kaukasische Königreich Lazika als oströmischen Klientelstaat einzurichten. In Ägypten gelang es den kaiserlichen Truppen zudem wenigstens zeitweilig, die Grenze gegen die Blemmyer und ihre Verbündeten zu sichern. In Syrien kam es zu einigen Kämpfen mit plündernden Sarazenen.

Formal nicht zur Außenpolitik gehörten die Beziehungen zur westlichen Reichshälfte. Der in Italien residierende Kaiser Valentinian III. hatte eigentlich beansprucht, die Nachfolge seines Cousins Theodosius II. zu regeln und fühlte sich brüskiert, als Markian ohne sein Mitwirken den Thron bestieg (siehe oben). Offenbar plante Valentinian zeitweilig sogar eine Militäraktion gegen den Osten. Daher dauerte es zwei Jahre, bis Markian, wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem gemeinsamen Kampf gegen Attila, auch im Westen als Kaiser anerkannt wurde. Nach der Ermordung Valentinians am 16. März 455 unterließ es Markian, die kaiserlichen Herrschaftsrechte im Westen durchzusetzen und setzte keinen neuen Augustus für das merklich schwankende Westreich ein, wie es sein Vorgänger Theodosius II. 425 getan hatte. Überhaupt unternahm er eher wenig, um dem von Bürgerkriegen geschüttelten Westen beizustehen, da sein Hauptaugenmerk anderen Fronten galt. Im Rahmen seiner Möglichkeiten scheint Markian dem Westen, als dessen Herrscher er sich seit 455 sah, da er die nach Valentinian III. herrschenden Kaiser nicht anerkannte, allerdings durchaus Unterstützung gewährt zu haben: So berichtet der zeitgenössische Chronist Hydatius von Aquae Flaviae nicht nur von Markians Hilfe für Italien beim hunnischen Angriff von 452, sondern auch davon, oströmische Truppen hätten 456 einen großen Sieg über die Vandalen, die Todfeinde der weströmischen Regierung, errungen (möglicherweise auf Korsika).

Tod und Nachfolge
Markian starb überraschend am 27. Januar 457, nachdem er tags zuvor einen Schlaganfall erlitten hatte; seine Gattin Pulcheria war schon 453 verstorben. Der Kaiser wurde wahrscheinlich 65 Jahre alt und galt trotz der Kürze seiner Herrschaft stets als einer der erfolgreichsten und besten spätantiken Herrscher. Seinem Nachfolger scheint er einen Überschuss von gut 100.000 Goldpfund hinterlassen zu haben. In den folgenden Jahrzehnten wurde den Kaisern in Konstantinopel bei ihrem Herrschaftsantritt daher ein „Herrsche wie Markian“ zugerufen. Im Rückblick erschien seine Regierung noch dem byzantinischen Chronisten Theophanes (frühes 9. Jahrhundert), der sich auf zeitgenössische Quellen stützte, als ein goldenes Zeitalter.[6] Hierzu trug auch bei, dass ihn die „orthodoxe“, nicht-miaphysitische Kirche wegen seiner Parteinahme in Chalkedon sehr positiv betrachtete.

Nach dem Tod des Kaisers kam es zu einem kurzen Machtkampf zwischen den beiden mächtigen Heermeistern Aspar und Anthemius. Letzterer hatte Markians einzige Tochter Aelia Marciana Euphemia geheiratet und meinte als Schwiegersohn gute Aussichten zu haben, nachdem Aspar selbst für sich abgelehnt hatte. Letztlich jedoch wurde Anthemius von Aspars Kandidaten Leo ausgestochen, der neuer Augustus und als erster Kaiser vom Bischof von Konstantinopel gekrönt wurde. Anthemius wurde erst 467 mit dem weströmischen Kaisertum entschädigt. Sein Sohn Markian der Jüngere, der Enkel Markians, versuchte 479 vergeblich, gegen Zenon selbst oströmischer Kaiser zu werden.

Nachleben
Im heutigen Istanbul steht in der Nähe des Valens-Aquäduktes eine rund 12 m hohe Säule aus Marmor, die den Namen Marcianus-Säule trägt. Die einst aus vergoldeten Bronzebuchstaben bestehende Stiftungsinschrift (heute sind nur noch die Eingravierungen für diese und die Dübellöcher zu sehen) nennt den Kaiser als Empfänger dieser Ehrung. Auf der Säulenbasis unterhalb der Inschrift halten auf der Hauptseite zwei Victorien einen Schild, während die anderen drei Seiten mit Kränzen verziert sind; im rückseitigen von ihnen ist ein Christogramm eingeschrieben. Auf dem von stark ausladenden Adlern getragenen Kapitell stand einst die Statue des Kaisers aus vergoldeter Bronze.

Ob die heute in der süditalienischen Stadt Barletta stehende monumentale Bronzestatue eines oströmischen Kaisers, der Koloss von Barletta, Markian darstellt, ist nicht gesichert, denn sein Nachfolger Leo gilt ebenfalls als Möglichkeit.

Markian wurde von dem US-amerikanischen Schauspieler Jeff Chandler in dem 1954 erschienenen Film „Attila der Hunnenkönig“ (Sign of the Pagan) verkörpert. 
(Thraker), Kaiser Markian (I24224)
 
4442 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Markian_der_Jüngere

Markian der Jüngere (altgriechisch Μαρκιανός, eigentlich Flavius Marcianus; † nach 484), war 479–480 Usurpator gegen Kaiser Zenon im Oströmischen Reich.

Marcianus stammte aus einer einflussreichen Familie. Sein Vater Anthemius war weströmischer Kaiser gewesen, sein gleichnamiger Großvater Markian oströmischer Kaiser. Zudem war er durch die Ehe mit Leontia seit 471 Schwiegersohn Kaiser Leos I. Weitere Vorfahren bekleideten seit vielen Generationen höchste Staatsämter.

Marcianus begleitete seinen Vater Anthemius 467 in den Westen und bekleidete dort 469 das Konsulat. Um 470/71, vermutlich im Zusammenhang mit dem Sturz Aspars, muss er nach Konstantinopel zurückgekehrt sein, wo er die Kaisertochter ehelichte und 472 vielleicht erneut als Konsul amtierte.[1]

474 bei der Nachfolge Leos I. übergangen, erhob sich Marcianus, von der Kaiserwitwe Verina und dem Heermeister Theoderich Strabo angestachelt, 479 mit seinen Brüdern Anthemius und Romulus gegen Zenon und forderte den Thron für sich. Seine Parteigänger stürmten den Kaiserpalast, wurden aber von loyalen isaurischen Truppen unter dem Kommando des Illus zurückgeschlagen. Marcianus wurde zum Presbyter geweiht und nach Tarsus (nach anderer Überlieferung nach Caesarea in Kappadokien) verbannt, seine Frau Leontia trat ins Kloster der Akoimeten ein. Mit Hilfe von Mönchen geflohen, zettelte er 480 in Galatien einen erneuten Aufstand an, der von Trocundes niedergeworfen wurde. Marcianus wurde wiederum gefasst und in der Festung Papyrios in Isaurien festgesetzt.

Das letzte Lebenszeichen des Marcianus datiert aus dem Jahr 484, als ihn der nunmehr ebenfalls gegen Zenon rebellierende Illus aus der Haft befreite und erneut zum Gegenkaiser ausrufen wollte. Illus entschied sich dann aber für Leontius und sandte Marcianus mit einem (erfolglosen) Hilfegesuch nach Italien zu Odoaker. 
Markian der Jüngere (I24227)
 
4443 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Matasuentha

Matasuentha (auch Mataswintha oder Matasuntha) (* 518/20; † nach 551) war die Tochter der ostgotischen Königin Amalasuntha und des Westgoten Eutharich († um 523). Sie war damit Enkelin des Ostgotenkönigs Theoderich und Schwester dessen Nachfolgers Athalarich.

Matasuentha wurde gegen ihren Willen mit dem ostgotischen König Witichis verheiratet, der sich so eine dynastische Legitimation erhoffte, da er nicht dem Geschlecht der Amaler angehörte. Während des Gotenkriegs nahm sie, verbittert wegen der erzwungenen Ehe, Kontakt zu dem oströmischen Offizier Johannes auf, einem Unterfeldherrn des Generals Belisar. Während der Belagerung von Ravenna durch die Oströmer kursierten (wohl unzutreffende) Gerüchte, sie habe Feuer in einem Kornspeicher gelegt, um so die Einnahme der Stadt zu erleichtern. Nach der Niederlage Witichis’ im Frühjahr 540 und der Einnahme Ravennas durch Belisar wurde sie mit ihrem Gatten und dem Kronschatz Theoderichs nach Konstantinopel gebracht. Nach Witichis' Tod wurde Matasuentha mit Germanus, einem Vetter und erfolgreichen General Kaiser Justinians, verheiratet.

Germanus hatte sich vielleicht von der Ehe, vor allem im Hinblick auf den wieder ausgebrochenen Gotenkrieg, eine symbolische Bedeutung erhofft. Er sollte das Kommando in Italien übernehmen und spekulierte (wohl nicht zu Unrecht) darauf, dass die Goten Bedenken haben würden, den Kampf unter diesen Umständen fortzusetzen. Allerdings starb Germanus kurz darauf. Der Ehe entstammte 551 ein Sohn, der ebenfalls Germanus hieß, aber auch als Germanus Postumus bekannt wurde, da er nach dem Tod seines Vaters geboren wurde. Über Matasuenthas weiteres Leben ist nichts bekannt.

Eine wichtige Quelle zu Matasuenthas Leben stellen die Getica des Jordanes dar, die teilweise auf der verlorenen Gotengeschichte des Cassiodor beruht. Jordanes setzte im Hinblick auf ein eventuell zu erneuerndes Westreich offenbar einige Hoffnungen in die Verbindung Matasuenthas mit Germanus. Auch Prokopios von Caesarea berichtet im Rahmen seiner Historien von ihr (besonders in Bezug auf die Kämpfe in Italien). 
(Westgoten), Matasuentha (I24173)
 
4444 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Menia

Menia († nach 510) war eine Langobardin, vermutlich aus dem Königsgeschlecht. Sie wird bei Venantius Fortunatus (um 600) erwähnt und war in ihrer ersten Ehe bis etwa 500–510 mit dem Thüringerkönig Bisin verheiratet[1] und nach dessen Tod mit einem nicht namentlich bekannten Langobarden aus dem Geschlecht der Gausen. Alboin, der Begründer des italienischen Langobardenreiches, war ihr Enkel.

Menia war die Gattin des ersten namentlich bekannten Thüringerkönigs Bisin (oder Basin).[2] Mit ihm hatte sie drei namentlich bekannte Söhne, Herminafried, Berthachar und Baderich, die nach dem Tod ihres Vaters das Reich unter sich aufteilten, sowie eine Tochter, Raicunda,[2] die um 510 den lethingischen Langobardenkönig Wacho heiratete, aber bald darauf starb und kinderlos blieb.[2] Menia ging, wohl nach dem Tod Bisins, zusammen mit ihrer Tochter in Wachos Langobardenreich an der mittleren Donau und heiratete dort etwa um 510 in zweiter Ehe einen Langobarden aus Gausus’ Geschlecht. Aus dieser Ehe ging Audoin hervor, der spätere König des pannonischen Langobardenreichs an der unteren Donau.[3] Unter Audoins Sohn Alboin fielen die Langobarden im Jahr 568 in Italien ein und begründeten das italienische Langobardenreich.

Rezeption
Als Mutter und Großmutter dieser legendären Langobardenkönige blieb wohl auch Menia lange im kulturellen Gedächtnis. Nach dem Bericht des Paulus Diaconus in der Historia Langobardorum wurde ihr Enkel Alboin nicht nur bei den Langobarden, sondern auch bei den Baiern, Sachsen und anderen germanischen Völkern in Heldenliedern gepriesen;[4] selbst das angelsächsische Widsið (Widsithlied) im Exeter Book aus dem späten 10. Jahrhundert berichtet von Alboin.[5]

Auf eine Spur der Königin Menia[6] in der byzantinischen hagiographischen Literatur (insbesondere Siziliens) sowie der altnordischen Literatur weist Wolfram Brandes hin.[2] Er führt an, dass eine Menia auch in der altnordischen Literatur vorkommt. Die Figur der Menia im Grottasǫngr aus der (Edda)[7] weise Übereinstimmungen mit der gleichnamigen Heldin in einer griechischen Heiligenvita Siziliens auf.[8] Es könne kein Zufall sein, konstatiert Brandes, dass beide den sehr seltenen und ungewöhnlich gebildeten (germanischen) Namen Menia tragen, Gold und Reichtum hervorbringen können, die eine im Grottasǫngr eine Riesin ist, die andere aber in der Vita die Gattin eines Nachkommen des „Riesenjägers“ Nimrod aus dem Alten Testament[9] und beide es vermögen, die „Zukunft zu schauen“.[10] Die Vita des hl. Pankratios von Taormina,[11] verfasst in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts, übermittelte laut Brandes offenbar Elemente langobardischer Heldensagen ins altnordische Grottilied.[12] So war diese Vita im griechischen Sizilien und ab ca. 800 auch im übrigen Byzantinischen Reich und vor allem in Konstantinopel verbreitet. Möglicherweise erreichten Nachrichten über die Hauptgegner der Byzantiner in Italien und deren Anführer die verbliebenen byzantinischen Gebiete, deren Vermittler sehr wahrscheinlich im griechischen Dienste stehende Varäger waren. Namentlich führt Brandes den Norwegerkönig Haraldr Sigurðarson harðráði († 1066) an, der 1039/1040 in einem byzantinischen Heer diente, das die Sarazenen in Sizilien bekämpfte. Haraldr und seine Gefolgschaft kamen sehr wahrscheinlich sogar nach Taormina, wo der Kult der mythischen Städtegründerin Menia gepflegt wurde[13] und die Memoria der Menia durch die Vita des Pankratios und deren liturgische Verwendung präsent war.[10]

Es seien wohl diese Elemente byzantinischer liturgischer Memoria, schlussfolgert Brandes, die offenbar von Skandinaviern auf einem byzantinischen Feldzug gegen die Sazarenen in Sizilien gehört und nach dem skandinavischen Norden gebracht wurden, wo sie der Königin Menia ein langes Nachleben in der altnordischen Edda einbrachten.[10] 
(Langobardin), Menia (I24082)
 
4445 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Merowech_II.

Merowech II. (auch Merovech, Meroweus; * um 550; † 577) war ein Sohn des Königs Chilperich I. von Neustrien aus dem Geschlecht der Merowinger und der Audovera.

Chilperich I. schickte seinen Sohn Merowech um 576 mit einem Heer nach Pictavis (Poitiers), doch stattdessen marschierte Merowech nach Tours, wo er das Osterfest verbrachte. Dann zog er weiter nach Rouen, wo er seine in ein Kloster verbannte Mutter Audovera besucht. In Rouen traf er sich mit seiner verwitweten Tante Brunichild von Austrasien. Beide wurden von Bischof Praetextatus entgegen dem kanonischen Recht miteinander vermählt. Brunichild wollte offenbar mit Merowech einen Verbündeten gegen dessen Stiefmutter Fredegunde, ihre ärgste Gegnerin, gewinnen. Chilperich eilte nach Rouen und versuchte die Neuvermählten zu trennen. Wenige Tage darauf nahm er Merowech allein mit sich nach Soissons und stellte ihn unter Bewachung.[1][2]

Dann ließ Chilperich seinem Sohn Merowech das lange Haar abschneiden, zum Priester weihen und schickte ihn in das Kloster Anninsola (Saint-Calais) bei Le Mans. Auf der Reise wurde Merowech von Gunthram Boso befreit und zur St. Martinskirche in Tours gebracht wo er bei Bischof Gregor von Tours Asyl fand. Chilperich kam 577 mit seinem Heer nach Tours und drohte die ganze Region niederzubrennen, doch Gregor erklärte das Kirchenasyl für unverletzlich. Leudast, der comes (Graf) von Tours, ein Anhänger Fredegundes, stellte Merowech nach, konnte aber nur dessen Diener töten. Marileif, der Leibarzt Chilperichs, wurde bei seiner Rückkehr vom Hof auf Merowechs Anweisung als Rache übel zugerichtet und ausgeplündert; nur mit Mühe konnte auch er im Kirchenasyl Schutz finden. Schließlich verließ Merowech mit Gunthram Boso und einem Gefolge von 500 Mann Tours, möglicherweise um als Gemahl Brunichildes von den Austrasiern als Nachfolger Sigiberts anerkannt zu werden.[2] Bei Auxerre wurde Merowech zwar von Erpo, einem dux (Herzog) des mit Chilperich verbündeten Königs Guntram I. von Burgund gefangen, konnte aber fliehen und in der Basilika des heiligen Germanus von Auxerre Asyl erlangen. Nach zwei Monaten floh er zu Brunichild, konnte sich in Austrasien aber weder als König, noch als Regent für den etwa 8-jährigen Childebert II. durchsetzen. Chilperich versuchte vergebens mit seinem Heer seinen Sohn Merowech in der Champagne zu fangen.[3][2]

Der austrasische Adel schloss ein Bündnis mit König Guntram von Burgund, der den jungen Childebert als Sohn und Erben adoptierte.[4][2]

In einem Schauprozess wurde Bischof Praetextatus von Rouen durch König Chilperich verbannt. Als das Gerücht aufkam, Merowech sei erneut in das Kirchenasyl der St. Martinskirche in Tours geflohen, ließ Chilperich alle Eingänge der Kathedrale bewachen. Tatsächlich hielt sich Merowech in der Champagne bei Reims verborgen. Bischof Egidius von Reims und Gunthram Boso, die mit Fredegunde verbündet waren, schmiedeten ein Komplott gegen Merowech: Die Einwohner von Tarabennenses (Thérouanne) gaben vor, sich ihm anschließen zu wollen. Als Merowech kam, umstellten sie den Hof, in dem er sich aufhielt, mit Bewaffneten und schickten Boten zu Chilperich. Merowech sah keinen Ausweg mehr und ließ sich von seinem Vertrauten Gailen mit dem Schwert töten, um nicht dem "Rachedurst seiner Feinde" ausgeliefert zu werden. Einige Zeitgenossen behaupteten, dass Fredegunde ihren Stiefsohn Merowech ermorden ließ. Fredegunde ließ Gailen daraufhin zu Tode foltern. Weitere Anhänger Merowechs, wie z. B. Grindio und Ciucilo, wurden hingerichtet.[5][2]

König Guntram von Burgund ließ 585 den Leichnam seines ermordeten Neffen durch Bischof Pappolus von Chartres in Saint-Vincent-Kathedrale in Paris beisetzen.[6][2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1 Gregor von Tours, Historiae V, 2
2 Hochspringen nach: a b c d e f ADB:Merowech II.
3 Gregor von Tours, Historiae V, 14
4 Gregor von Tours, Historiae V, 17
5 Gregor von Tours, Historiae V, 18
6 Gregor von Tours, Historiae VIII, 10 
(Merowinger), Merowech II. (I24007)
 
4446 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Montbéliard

Montbéliard

Montbéliard (deutsch Mömpelgard) ist eine Stadt mit 25.336 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) im Département Doubs in der Bourgogne-Franche-Comté im Osten Frankreichs.

Der frühere deutsche Name Mömpelgard beruht auf der 400-jährigen Zugehörigkeit zum weltlich-historischen Territorium des Hauses Württemberg.

Geografie
Der Ort liegt an der Mündung der Lizaine in den Unterlauf der Allaine, bevor diese wenige Kilometer südlich in den Doubs mündet. Die Stadt ist Sitz einer Unterpräfektur im Norden des Départements Doubs nahe der Grenze zum Nachbardepartement Territoire de Belfort etwa 15 km südlich von dessen Hauptstadt Belfort. Die als Burgundische Pforte bekannte Landschaft ist von niedrigen, meist langgezogenen Hügeln bestimmt, die von weiten Flusstälern getrennt sind. Die Entfernung zu den südlichen Ausläufern der Vogesen und den Erhebungen des französischen Jura beträgt jeweils etwa 25 Kilometer.

Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt („Mons Biliardi“ bzw. „Mons Biliardae“ oder nach anderen Quellen „Mons Peligardi“) datiert aus dem Jahr 985; sie soll bereits damals befestigt gewesen sein[2] und bildete bald das Zentrum der Grafschaft Montbéliard.

Durch das von seinem Vater Graf Eberhard III. abgegebene Eheversprechen des späteren Grafen Eberhard IV. (1415–1417) mit Gräfin Henriette von Mömpelgard (Haus Montfaucon) kam Montbéliard 1397 an das Haus Württemberg, da Henriettes Vater Heinrich von Mömpelgard ohne männliche Erben blieb. Der verballhornte deutsche Name taucht erstmals 1464 als Mümppellgart auf (1495 Mümpelgart, 1603 Mömpelgart). Im Wappen der Herzöge von Württemberg erscheinen die Barben (Fische) von Mömpelgard bis 1817.

Da in der Folgezeit keine starken Persönlichkeiten in Württemberg regierten, gelang es nicht, die französischen Besitzungen weiter zu vergrößern und zu einem geschlossenen Gebiet zu vereinigen. Während die Grafschaft Württemberg geteilt war, trat Graf Eberhard V., genannt Eberhard im Bart, 1473 alle linksrheinischen württembergischen Besitzungen – neben der Grafschaft Mömpelgard auch die Herrschaften Reichenweiher (Riquewihr) und Horburg an seinen Vetter Heinrich von Württemberg ab, so dass nun ein eigener Regent im Schloss in Montbéliard saß. Allerdings war die Herrschaft durch Machtansprüche Burgunds ständig bedroht. Im Münsinger Vertrag von 1482, der das geteilte Land wieder vereinigte, fielen die linksrheinischen Besitzungen dann wieder an Herzog Eberhard im Bart.

Herzog Ulrich versuchte bereits im Jahr 1524 die Reformation einzuführen, deren treibende Kraft Guillaume Farel war. Als Farel aus Württemberg vertrieben worden war, hatte er hier Zuflucht gefunden. Die Einführung der Reformation scheiterte jedoch zunächst am Widerstand des Erzbischofs von Besançon. Im Jahre 1537/38 konnte jedoch schließlich die erste evangelische Kirchenordnung (in französischer Sprache) veröffentlicht werden. Seit der Reformation war Montbéliard damit eine lutherische Enklave inmitten einer katholischen Umgebung. Die Pfarrer für Mömpelgard und Horburg-Reichenweier wurden mit den württembergischen Theologen im „Stift“ an der Universität Tübingen ausgebildet. Durch das gemeinsame lutherische Bekenntnis entstand eine starke Verbindung zwischen Württemberg und den elsässischen Gebieten, obwohl die württembergischen Herzöge zeitweise wieder eigene Regenten aus den Nebenlinien des Hauses einsetzten. Immer blieben vor allem die Herrschaften um Mömpelgard von Frankreich bedroht. Allerdings gingen von ihnen auch wichtige kulturelle Impulse aus. Im 17. Jahrhundert befestigte der bedeutende württembergische Baumeister Heinrich Schickhardt die Residenzstadt Mömpelgard und erbaute neben anderen bedeutenden Bauten, wie dem Renaissance-Schloss, in der Stadtmitte von 1601 bis 1607 die große lutherische Kirche, den Temple Saint-Martin.[3] Der Dachreiter kam 1677 hinzu.[3]

Der Dreißigjährige Krieg stürzte auch die linksrheinischen württembergischen Gebiete in tiefes Elend. Die wirtschaftliche Lage war verheerend und in der Folgezeit suchte Frankreich im Zuge der Eroberungspolitik unter König Ludwig XIV. auch die württembergischen linksrheinischen Besitzungen unter seine Herrschaft zu bringen.

Seit 1617 regierte wieder ein Zweig der Herzöge von Württemberg in Mömpelgard. Staatsrechtlich war Mömpelgard unabhängig von Württemberg, es entsandte keine Abgeordneten in den württembergischen Landtag. Der letzte Herzog Leopold Eberhard versuchte absolutistisch zu regieren, was zu schweren Spannungen führte.

Nach seinem Tod 1723 fiel Mömpelgard wieder an die Stuttgarter Linie des Hauses Württemberg; allerdings waren alle Herrschaften noch bis 1736 von Frankreich besetzt. Die letzten Jahrzehnte der württembergischen Herrschaft verliefen ruhig. Seit 1769 residierte Friedrich Eugen von Württemberg in Mömpelgard und hielt vor den Toren der Stadt in Étupes Hof, von wo aus er einige seiner Kinder sehr vorteilhaft verheiraten konnte. Die Tochter, Herzogin Sophie Dorothee, wurde 1776 als Maria Fjodorowna Gattin des Zaren Paul I. von Russland. Die Baronin Henriette von Oberkirch beschreibt in ihren Memoiren das Leben am Mömpelgarder Hof und die Jugend von Maria Feodorowna.

Im Zuge der Französischen Revolution kam es seit 1789 in den württembergischen Herrschaften zu Aufständen. Die revolutionäre Schreckensherrschaft tobte auch hier. Seit 1793 waren Stadt und Grafschaft Mömpelgard endgültig in französischer Hand. 1796 trat Friedrich Eugen, inzwischen Herzog von Württemberg, die linksrheinischen Herrschaften im Pariser Sonderfrieden an Frankreich ab. Dafür erhielt der Herzog von Württemberg 1803 unter dem Einfluss Napoleons durch den Reichsdeputationshauptschluss große weltliche und geistliche Gebiete in Südwestdeutschland.

Obwohl die heutigen Einwohner der früheren linksrheinischen Herrschaften französische Staatsbürger sind, ist die ehemals württembergische Tradition weiterhin sichtbar. Es gibt Bauwerke, die an die einstige Herrschaft erinnern. Vor allem in der lutherischen Ausrichtung der Städte und Dörfer hat sich eine Eigenart erhalten, die auf die einstige württembergische Zugehörigkeit zurückgeht. Als erste deutsch-französische Städtepartnerschaft nach dem Zweiten Weltkrieg entstand hier eine Verbindung zwischen Ludwigsburg und Montbéliard. Beide Städte sind ehemalige Residenzen der Herzöge von Württemberg. Zudem werden von der lutherischen Evangelischen Landeskirche in Württemberg auch heute noch Pfarrer zur Unterstützung der lutherischen Gemeinden entsandt.

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von Mömpelgard (von Montbéliard), Graf Dietrich II. (Thierry) (I557)
 
4447 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Olybrius

Flavius Anicius Olybrius († 472) war von März oder April bis Oktober oder November 472 Kaiser des weströmischen Reiches.

Leben
Olybrius entstammte der sehr einflussreichen Familie der Anicii, die im 5. und 6. Jahrhundert zu den mächtigsten senatorischen Geschlechtern in Ost und West zählte. Durch seine Ehe mit Valentinians III. Tochter Placidia hatte er in die theodosianische Dynastie eingeheiratet. 455 musste er nach der Ermordung seines Schwiegervaters aus Italien in den Osten fliehen; 457 hielt er sich daher in Konstantinopel auf und wurde nach dem überraschenden Tod Kaiser Markians als aussichtsreicher Thronkandidat gehandelt. Er hatte aber gegenüber Leo das Nachsehen. 464 Konsul, wurde er wiederholt vom Vandalenkönig Geiserich vergeblich als Kaiser des Westens vorgeschlagen; Geiserichs Sohn Hunerich hatte Placidias Schwester Eudocia geheiratet und war daher mit Olybrius verschwägert. 472 wurde dieser dann vom oströmischen Kaiser Leo mit Soldaten nach Italien geschickt, um die dortigen Streitigkeiten zu schlichten (nach anderen Quellen, um selbst neuer Augustus zu werden).

Jedenfalls wurde er mit Unterstützung des mächtigen weströmischen Heermeisters Ricimer, der sich mit dem Augustus Anthemius überworfen hatte, zum Kaiser erhoben. Als Hintergrund kann gelten, dass man auf diese Weise versuchte, sich an den mächtigen Geiserich anzunähern. Ricimer zog sich damit jedoch vermutlich den Zorn Kaiser Leos zu, der Anthemius gestützt hatte; die Aussagen der Quellen in Hinblick auf die Frage, ob dieser Olybrius je formal anerkannte, sind widersprüchlich. Der mächtige Ricimer verstarb kurz darauf. Olybrius konnte die sich damit eröffnenden Chancen aber nicht nutzen, denn der bereits kränkliche Kaiser starb bereits wenig später an Wassersucht. Seine Herrschaft währte daher insgesamt nur rund ein halbes Jahr (je nach Quelle zwischen sechs und sieben Monaten). Olybrius’ Tochter Anicia Juliana sollte in den folgenden Jahrzehnten allerdings eine der einflussreichsten Personen in Ost- und Westrom sein. 
Anicii (Römer), Kaiser Olybrius (I24203)
 
4448 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Opfikon

"1390 und 1411 amtete Heinrich Biberli als Vogt in Opfikon, und die Vogtei ging danach an die Familie seines Schwiegersohns über. Biberlis Tochter Anna war mit Peter Kilchmatter verheiratet, der Sohn von Rudolf II. Kilchmatter («der Jüngere»); in jener Zeit der reichste Bürger der Stadt Zürich, Besitzer der Eisenbergwerke in Flums und von 1393 bis 1413 wie Biberli Ratsherr der Constaffel." 
Kilchmatter, Ratsherr Rudolf der Jüngere (I5984)
 
4449 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Palladius_(Caesar)

Palladius (* um 420; † wohl Anfang Juni 455) war im Frühjahr 455 Mitregent des weströmischen Kaisers Petronius Maximus.

Die einzige zeitgenössische Quelle, die über Palladius berichtet, ist die Chronik des Hydatius von Aquae Flaviae.[1] Ihm zufolge war der Mitkaiser ein Sohn des Petronius Maximus aus einer früheren Ehe. In der zweiten Hälfte der 430er-Jahre könnte er die Praetur bekleidet haben.[2]

Nach der Übernahme der Herrschaft am 17. März 455 ernannte ihn sein Vater zum Caesar und vermählte ihn mit einer der beiden Töchter des Vorgängers Valentinian III. Meist nimmt man eine Heirat mit der älteren Tochter Eudocia an, Dirk Henning vermutet jedoch, die jüngere Tochter Placidia könnte zur Frau des Palladius geworden sein.[3] Weil Eudocia jedoch bereits mit dem Vandalen Hunerich verlobt war, nahm dessen Vater Geiserich die erzwungene Heirat zum Anlass, Rom anzugreifen und zu plündern. Petronius Maximus wurde am 31. Mai 455 auf der Flucht getötet, wobei er je nach Quelle von burgundischen foederati oder der plebs urbana (dem Volk von Rom) gesteinigt oder von einem römischen Soldaten namens Ursus erschlagen wurde. Danach verliert sich auch die Spur des Palladius, der aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls den Tod fand. 
(Römer), Caesar Palladius (I24201)
 
4450 Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Patricius_(Caesar)

Flavius Patricius[1] (auch Patriciolus, altgriechisch Πατρίκιος; † wohl 471 in Konstantinopel) war Unterkaiser (Caesar) des oströmischen Kaisers Leo I. von 469/470 bis 471.

Leben
Patricius war der zweite Sohn des mächtigen alanischen Heermeisters Aspar, der Leo 457 zur Kaiserwürde verholfen hatte. Im Gegenzug erhielt Patricius das Konsulat des Jahres 459, das er – bei wechselseitiger Nichtanerkennung – zusammen mit dem weströmischen Machthaber Ricimer bekleidete.

Als Arianer für das Kaisertum disqualifiziert, versuchte Aspar in der Folge, seine Söhne durch Einheirat in die kaiserliche Familie als mögliche Thronfolger aufzubauen. Patricius war mit Leos jüngerer Tochter Leontia verlobt. Er stand damit in direkter Konkurrenz zum späteren Kaiser Zenon, der 467 die ältere Schwester Ariadne zur Frau bekommen hatte. Im Jahr 469 oder (wahrscheinlicher) 470 wurde Patricius auf Druck Aspars von Leo zum Caesar ernannt. Als es darüber zu Aufruhr im orthodoxen Klerus und den Zirkusparteien kam, wurde Patricius dazu verpflichtet, als Voraussetzung für die Nachfolge Leos und die Eheschließung mit der Kaisertochter das arianische Bekenntnis abzulegen. Seine einzige bekannte Amtshandlung war eine Reise nach Alexandria, wo er mit allen einem Caesar zustehenden Ehren empfangen wurde.

Doch 471 wurde Aspar von der isaurischen Fraktion am Hof entmachtet und auf Geheiß des Kaisers im Palast von Konstantinopel überfallen und ermordet. In dem Massaker fanden nach Ausweis der meisten Quellen auch Patricius und sein älterer Bruder Ardabur den Tod – wenngleich etwa Candidus andeutet, Patricius könnte schwer verletzt überlebt haben; der jüngere Bruder Ermenerich blieb verschont. Danach verschwindet Patricius aus der Überlieferung. Er ist nicht identisch mit dem magister officiorum Patricius, der 475 als Liebhaber von Leos Witwe Verina an der Entmachtung Kaiser Zenons beteiligt war. Leontia wurde noch 471 mit Flavius Marcianus, dem Sohn des weströmischen Kaisers Anthemius, verheiratet. Der Caesartitel ging auf Zenons Sohn Leo über.

Von Patricius sind keine Münzen bekannt.[2] 
(Römer), Caesar Patricius (I24235)
 

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