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Herzog Bogislaw II. von Pommern

Herzog Bogislaw II. von Pommern

männlich 1177 - 1220  (43 Jahre)

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  • Name Bogislaw II. von Pommern 
    Titel Herzog 
    Geburt cir 1177 
    Geschlecht männlich 
    Tod 23 Jan 1220 
    Personen-Kennung I11121  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 4 Jun 2018 

    Vater Herzog Bogislaw I. von Pommern (Greifen),   geb. cir 1130   gest. 18 Mrz 1187, Sosnitza bei Altwarp Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 57 Jahre) 
    Mutter Anastasia von Polen   gest. nach 1240 
    Eheschließung 1177 
    Familien-Kennung F5468  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Prinzessin Miroslawa von Pommerellen   gest. cir 1240 
    Eheschließung cir 1208 
    Notizen 
    • Bogislaw II. und Miroslawa hatten 3 Kinder.
      - Barnim I. (* um 1210; † 1278)
      - Woislawa († 1229)
      - Dobroslawa ∞ NN von Gützkow
    Kinder 
    +1. Herzog Barnim I. von Pommern (Greifen),   geb. cir 1210   gest. 13 Nov 1278, Altdamm Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 68 Jahre)
    Familien-Kennung F5467  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 4 Jun 2018 

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Bogislaw II. von Pommern - Siegel
    Bogislaw II. von Pommern - Siegel
    Petschaft Bogislaws II.

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Bogislaw_II._(Pommern)

      Bogislaw II. (* um 1177; † 23. Januar 1220) war Herzog von Pommern.

      Leben und Leistungen
      Bogislaw II. stand gemeinsam mit seinem Bruder Kasimir II., da ihr Vater Bogislaw I. noch während ihrer Minderjährigkeit im Jahr 1187 starb, unter der Vormundschaft ihrer Mutter Anastasia und Wartislaws II. von Stettin, aus der Nebenlinie der Swantiboriden [1], welcher in den Urkunden als Landvogt oder vicedominus terrae bezeichnet wird.

      Nach vergeblichen Versuchen, sich von der dänischen Oberhoheit loszusagen, musste sich die Herzogin-Mutter mit ihren Söhnen nach Dänemark begeben, um persönlich ihr Lehn aus den Händen des Königs Knut VI. zu empfangen. Der dänische Einfluss machte sich in der Folge auch dadurch geltend, dass in dem Krieg mit Jaromar von Rügen der letztere an Stelle Wartislaws zum Vormund und Verwalter bestellt wurde und Pommern durch die Entscheidung zu Nyborg das strittige Gebiet von Wolgast und Loitz verlor. Ebenso erfolglos blieb der von den Herzögen im Jahr 1209 gegen Jaromar und die unter seinem Schutz aufblühende Stadt Stralsund unternommene Krieg; endlich aber wurden die Grenzstreitigkeiten beider Nachbarländer auf einem Reichstag in Dänemark im Jahr 1216 beigelegt, und die Lehnsverbindung mit diesem Reich auch durch eine Vermählung Kasimirs mit der dänischen Fürstin Ingardis befestigt.

      In dem bald darauf zwischen Brandenburg und Dänemark ausbrechenden Kampf schlug zwar Markgraf Otto II. entscheidend das dänische Heer unter Peter von Roeskilde und bewältigte auch Pommern, vermochte letzteres jedoch nicht dauernd zu behaupten; vielmehr blieb das Herzogtum unter dänischer Oberhoheit, zumal während des Thronstreites zwischen dem Hohenstaufen Philipp und dem Welfen Otto König Waldemar II. ganz Norddeutschland in Besitz nahm und als Herrscher der Dänen, Slawen, Jüten und Nordalbingier die Macht Dänemarks auf den Gipfel erhob. Auch wurde dieser Okkupation sogar die Anerkennung des deutschen Reiches zu Teil; denn während sich der welfische Kaiser Otto IV. zu Weißensee in Thüringen mit Albrecht II. von Brandenburg verbündete, wandte sich König Waldemar von nun an dem hohenstaufischen Thronbewerber zu und empfing dafür von Friedrich II. in Metz (1214) unter päpstlicher Bestätigung die Belehnung mit allen jenseits der Elbe und Elde gelegenen deutschen und slawischen Gebieten, welche er auch in Gemeinschaft mit den pommerschen Herzögen gegen die brandenburgischen Angriffe siegreich behauptete.

      Nachdem durch diese Abwehr und die Grenzberichtigung zwischen Pommern und Rügen im Jahr 1216 der Friede hergestellt war, begann auch Pommern wieder zu erstarken und aufzublühen: nicht nur wurde die Herrschaft der Herzöge in Gützkow und Demmin gesichert, sondern auch durch die Einwanderung deutscher Kolonisten und das von Joromar am Anfang des 13. Jahrhunderts gestiftete Kloster Eldena die Kultur des Landes wesentlich gefördert. Auch die Anwesenheit des Bischofs Christian, welcher die abtrünnigen Preußen zum Christentum zurückführte, war für die kirchlichen Verhältnisse Pommerns von hoher Bedeutung. Unter seiner Mitwirkung erneuten die Herzöge das verödete Kloster Dargun und erhielt der altersschwache Camminer Bischof Sigwin im Jahr 1219 in dem Dompropst Konrad einen kräftigen Nachfolger. Auch schloss sich Bogislaw dem Kreuzzug gegen die Preußen an. Nachdem Kasimir im Jahr 1217 auf einem Zug nach Palästina verstorben war, führte Bogislaw II. allein noch mehrere Jahre eine friedliche Regierung bis zu seinem Tode, und wurde nach der Sage in Keniz, der von ihm an der Oder gegen die Märker erbauten Grenzburg, beigesetzt.

      Ehe
      Bogislaw II. war mit Miroslawa, einer Tochter von Herzog Mestwin I. von Pommerellen, verheiratet.

      Literatur
      Adolf Häckermann: Bogislav II. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 41 f.
      Fußnoten
      Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. Bd. 1, Weltbild Verlag 1992, Reprint der Ausgaben von 1919 und 1921, ISBN 3-89350-112-6, S. 84–86.
      Martin Wehrmann: Genealogie des pommerschen Herzogshauses. Verlag Leon Sauniers Buchhandlung, Stettin 1937, S. 44.