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Prinzessin Irmengard von Oettingen

Prinzessin Irmengard von Oettingen

weiblich 1310 - 1389  (79 Jahre)

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  • Name Irmengard von Oettingen 
    Titel Prinzessin 
    Geburt cir 1310 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) Prinzessin von Oettingen
    Pfalzgräfin bei Rhein (durch Heirat) 
    Tod 6 Nov 1389 
    Personen-Kennung I11135  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 5 Jun 2018 

    Vater Graf Ludwig VI. von Oettingen,   geb. 1288   gest. 1346 (Alter 58 Jahre) 
    Mutter Agnes von Württemberg,   geb. cir 1295   gest. 1317 (Alter 22 Jahre) 
    Familien-Kennung F5476  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Pfalzgraf Adolf von der Pfalz (Wittelsbacher), der Redliche ,   geb. 27 Sep 1300, Wolfratshausen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 29 Jan 1327, Neustadt an der Weinstraße Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 26 Jahre) 
    Eheschließung 1320 
    Notizen 
    • Adolf und Irmengard hatten 4 Kinder, 3 Söhne und 1 Tochter.

      - Ruprecht II. (1325–1398), Kurfürst von der Pfalz;
      - Friedrich (* 1326, verschwand als Kleinkind);
      - Adolf (starb früh);
      - eine Tochter († 1389).
    Kinder 
    +1. Pfalzgraf Ruprecht II. von der Pfalz (Wittelsbacher),   geb. 12 Mai 1325, Amberg, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 6 Jan 1398, Amberg, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 72 Jahre)
    Familien-Kennung F5475  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 5 Jun 2018 

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Oettingen - Wappen
    Oettingen - Wappen
    Familienwappen der Grafen von Oettingen
    (verschiedene unbekannte Künstler - Bayerische Staatsbibliothek Cod.icon. 312 c)

  • Notizen 
    • English: https://en.wikipedia.org/wiki/Irmengard_of_Oettingen

    • https://de.wikipedia.org/wiki/Irmengard_von_Oettingen

      Irmengard von Oettingen (* ca. 1310; † 6. November 1389 in Worms) war eine Prinzessin aus dem Grafengeschlecht von Oettingen, durch Heirat Pfalzgräfin bei Rhein und als Witwe Dominikanerin.

      Leben
      Pfalzgräfin
      Irmengard von Oettingen war die Tochter von Graf Ludwig VI. von Oettingen[1] (1288–1346) und seiner Gemahlin Agnes von Württemberg (1295–1317), einer Tochter Eberhards des Erlauchten, von Württemberg.

      Um 1320 heiratete Prinzessin Irmengard Pfalzgraf Adolf den Redlichen aus dem Hause Wittelsbach. Dieser amtierte von 1319 bis zu seinem Tod 1327 formal als Pfalzgraf bei Rhein. Die tatsächliche Regierungsgewalt übte jedoch sein Onkel Ludwig (IV.) aus.

      Das Fürstenpaar residierte unter der Oberhoheit Kaiser Ludwig IV. in Heidelberg, zog sich aber um 1326 nach Oggersheim zurück. Hier ließ Pfalzgraf Adolf die durch einen Brand zerstörte Gemeinde wieder aufbauen, mit Wall bzw. Graben umgeben und erhob sie zur Stadt.[2][3] Schon im Januar 1327 starb der Pfalzgraf in Neustadt an der Weinstraße und wurde im Zisterzienserinnenkloster Schönau nahe Heidelberg begraben.

      Pfalzgraf Adolf und Irmengard von Oettingen hatten 4 Kinder:

      Ruprecht II. (1325–1398), später Kurfürst von der Pfalz;
      Friedrich (starb früh);
      Adolf (starb früh);
      eine Tochter († 1389).
      Witwe und Nonne
      Noch im Todesjahr ihres Gatten zog sich Pfalzgräfin Irmengard mit ihren Kindern ins Kloster Liebenau bei Worms zurück; letztere erhielten den österreichisch gesinnten Grafen Johann von Nassau zum Vormund. 1329 kam es im Hausvertrag von Pavia zum Ausgleich zwischen Ludwig IV., dem Bayern und Pfalzgraf Adolfs Brüdern Rudolf II. und Ruprecht I. An Stelle seines verstorbenen Vaters Adolf trat der vierjährige Sohn Ruprecht II. mit in die Erbschaft ein. Er wurde nach dem Tod seiner beiden Onkel Rudolf II. und Ruprecht I. ihr Nachfolger als Pfalzgraf und Kurfürst.

      Zunächst hatte Irmengard von Oettingen nur als Gast im Kloster gewohnt. Um 1344 trat sie dort als Dominikanerin ein und lebte hier als Nonne bis zu ihrem Tode 1389 (diverse Quellen nennen auch das Jahr 1399).[4] Schon 1344 erwarben die Liebenauer Ordensfrauen „mit dem eingebrachten Vermögen ihrer Mit- und Chorschwester Irmegard, der Witwe des Pfalzgrafen Adolf“, von der Abtei Neuweiler im Elsaß, Patronatsrecht und Zehnt der Martinskirche zu Einselthum, sowie dortselbst den Klosterhof und das sogenannte Steinerne Haus; ebenso Gutsbesitz in Rüssingen.[5]

      In Liebenau stiftete Pfalzgräfin Irmengard am 1. Dezember 1381 eine täglich zu singende Hl. Messe, die sogenannte Konventsmesse.[6]

      Irmengards Bruder Ludwig starb 1346 bei einer Wallfahrt ins Heilige Land. Er verfügte testamentarisch die Schenkung eines prächtigen Reliquienkreuzes an das Kloster Liebenau, das laut Inschrift im Auftrage des Vaters gefertigt wurde.[7] Das Kreuz kam auf Umwegen nach Freiburg im Breisgau und befindet sich heute in der Schatzkammer des dortigen Augustinermuseums.[8]

      Hier im Kloster Liebenau hielt sich zeitweise auch Irmengards Schwiegertochter Beatrix von Sizilien-Aragon bei ihr auf. Der Dominikanerchronist Johannes Meyer (1422–1482)[9] berichtet, dass Pfalzgräfin Beatrix in Liebenau ihren Sohn Ruprecht gebar und dieser dort bis zum 7. Lebensjahr von der Großmutter Irmengard von Oettingen erzogen wurde.[10] Ruprecht, der spätere Pfälzer Kurfürst Ruprecht III. und deutsche König Ruprecht I., hatte Irmengards Großnichte Elisabeth von Oettingen als Hofdame.

      Pfalzgräfin Irmengard wurde im Kloster Liebenau beigesetzt, von dem heute keine Reste mehr erhalten sind. Der Historiker Johann Friedrich Schannat hat in seiner Historia episcopatus Wormatiensis die inzwischen nicht mehr existente Grabinschrift überliefert. In ihr ist vermerkt, dass die Fürstin 40 Jahre lang als Ordensschwester lebte.[11][12]

      Literatur
      Johann Friedrich Schannat: Historia episcopatus Wormatiensis. 1734, S. 172
      Abhandlungen der Churfürstlich-Baierischen Akademie der Wissenschaften 3. Band, 1765. Bayerische Akademie der Wissenschaften, München, books.google.de
      Jörg Rogge: „Fürstin und Fürst – Familienbeziehungen und Handlungsmöglichkeiten von hochadeligen Frauen im Mittelalter“, Seite 35, Verlag Thorbecke, 2004, ISBN 3-7995-4266-3; books.google.de
      Ingeborg Schroth: Ein Reliquienkreuz von 1342 aus Kloster Liebenau. In: Pantheon, Nr. 31, 1943, S. 43–47, Rheinland-Pfälzische Bibliographie
      Weblinks
      Genealogische Seite zu Irmengard von Oettingen
      Genealogische Seite zu Irmengard von Oettingen
      Webseite zur Grabinschrift von Pfalzgräfin Irmengard im Kloster Liebenau
      Einzelnachweise
      1 Genealogische Seite zu Graf Ludwig VI. von Oettingen
      2 Pfalzgraf Adolf und die Stadt Oggersheim
      3 Pfalzgraf Adolf und sein Wohnort Oggersheim
      4 Pfalzgräfin Irmengard im Kloster Liebenau
      5 Franz Xaver Glasschröder: Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter, München, 1903, Seiten 245 u. 246, Urkundenregeste Nr. 594 u. 597
      6 Liebenauer Messstiftung durch Pfalzgräfin Irmengard
      7 Zur Schenkung des Kreuzes ans Kloster Liebenau
      8 Bebilderte Webseite zum Liebenauer Kreuz in Freiburg (Memento des Originals vom 29. Juli 2012 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
      9 Peter Ochsenbein: Meyer, Johannes. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 1427–1429. – Zum Ordenschronisten Johannes Meyer
      10 Quelle zur Geburt König Ruprecht I. im Kloster Liebenau, Worms
      11 Originalscan zur Grabinschrift aus Schannats Historia episcopatus Wormatiensis
      12 Quelle zum Grab der Pfalzgräfin in Liebenau