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Johannes Meyer von Knonau, der Jüngere

Johannes Meyer von Knonau, der Jüngere

männlich - 1409

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  • Name Johannes Meyer von Knonau 
    • Burger Zürichs 1363, kauft 1404 mit seinem Bruder Rudolf die Vogtei Knonau, des Raths 1388, Bürgermeister 1393, Pannerherr 1393. [1]
    Suffix der Jüngere 
    Geschlecht männlich 
    Beruf / Beschäftigung 1393  Zürich, ZH, Schweiz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Bürgermeister 
    Besitz 1399  Knonau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Erwarb mit seinem Bruder Rudolf die Vogteirechte über Knonau. 
    Tod 10 Nov1409  Zürich, ZH, Schweiz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I11252  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 8 Jul 2018 

    Vater Johannes Meyer von Knonau, der Ältere,   geb. Zürich, ZH, Schweiz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1383 
    Mutter Katharina von Heidegg 
    Familien-Kennung F5539  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Anna Stähelin 
    Kinder 
    +1. Konrad Meyer von Knonau,   geb. Zürich, ZH, Schweiz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 22 Jul 1443
    Familien-Kennung F5538  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 2 Jul 2018 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsBeruf / Beschäftigung - Bürgermeister - 1393 - Zürich, ZH, Schweiz Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBesitz - Erwarb mit seinem Bruder Rudolf die Vogteirechte über Knonau. - 1399 - Knonau Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 10 Nov1409 - Zürich, ZH, Schweiz Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Johannes Meyer von Knonau
    Johannes Meyer von Knonau
    Wahrscheinlich ein Nachkomme ??

    Sebastian Walch: Portraits aller Herren Burger-Meistern, Der Vortrefflichen Republique, Stadt und Vor-Orths Zürich Von dem 1336ten biß auf das 1742te Jahr. Kempten 1756. Kupferstiche von Sebastian Walch nach Vorlage von Johann Caspar Füssli. Tafel Nr. 8 Iohannes Meyerus a Knonau (Johannes Meyer von Knonau)

    (Bild: Wikimedia)

    Wappen, Siegel, Münzen
    Knonau - Wappen
    Knonau - Wappen
    Das Wappen der Meyer von Knonau.
    Das Wappen stimmt mit dem Schilde überein, den die Meyer von Knonau mindestens seit 1375 führen. Es zeigt den Meyerhut, das Abzeichen ihres Amtes, das in der Verwaltung des dem Kloster Schänis gehörenden Hofes zu Knonau bestand.

    Orte
    Knonau - Schloss
    Knonau - Schloss
    Die Brüder Johannes und Rudolf Meyer von Knonau erhielten 1399 die Vogteirechte über Knonau und somit wohl auch die Burg.

    (Bild aus: http://www.burgenwelt.org/schweiz/knonau/object.php)

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://www.knonau.ch/portrait/geschichte.html/30

      "Zwar hatten die Habsburger somit Anfang des 14. Jahrhunderts einen grossen Teil der Rechte in Knonau inne, sie übten diese aber nicht selbst aus, sondern liessen sich ihrerseits durch Vögte vertreten. Diese Rechte, welche zu Beginn des Mittelalters noch als Amtslehen ausgestattet waren (die Rechte verwirkten mit dem Tod) hatten sich bis ins Hochmittelalter zu Erblehen gewandelt, welche an Erben weitervererbt, an einen Verwalter weiter verliehen oder verkauft werden konnten und so zu einer Art Kapitalanlage wohlhabender Adliger wurden. Die Rechte kamen somit ähnlich heutigen Aktienpaketen in den Handel. 1309 erwarb Ritter Götz Mülner aus Zürich von den finanziell angeschlagenen Habsburgern unter anderem die Vogteirechte über Knonau, Schirmherren der Klöster Murbach und Schänis blieben aber weiterhin die Habsburger. Nach dem Tod von Götz Mülner kauften die Herren von Rüssegg diese Rechte, doch verkauften sie diese bereits 1346 weiter an Ritter Gottfried von Hünenberg. In finanzielle Nöte geraten verkaufte auch dieser seine Rechte in den Jahren 1370/71 weiter an seine Brüder, welche 1398 wiederum an Ritter Johannes von Seon, Ratsmitglied von Zürich und zwei Landadlige verkauften. Im Jahr 1399 erwarben schliesslich der Bürgermeister Johannes und sein Bruder Rudolf Meyer die Vogteirechte über Knonau, Aeugst, Borsikon (heute Chloster im Aeugstertal) und Breitmatt und übten somit die hohe Gerichtsbarkeit und das Blutgericht in Knonau aus. Diese Familie Meyer war ein aus Knonau stammendes, reiches Bauerngeschlecht.

      Die Vogteien, deren Gebiet einige Dörfer umfassten, setzen pro Kirchgemeinde einen Verwalter ein, den so genannten Meier, und betrauten diesen mit dem Einziehen des Zehnten, des Falls und der Bussen (niedere Gerichtsbarkeit). In Knonau amteten für längere Zeit zwei Meier, nämlich einer für die Höfe von Murbach und einer für die Höfe von Schänis. Die Familie Meyer übte dieses Recht seit längerem für das Kloster Schänis aus. Rudolf Meyer gelang es dann im Jahr 1322 auch noch die Meierrechte des Klosters Murbach zu erwerben.

      Meyer-HausAb dem Jahr 1400 besassen somit die Meyer von Knonau sämtliche Meier- und Vogteirechte in Knonau. Als Überbleibsel aus dem Hochmittelalter waren die Meyer zwar formell noch immer Lehensträger der beiden Klöster einerseits und Habsburg-Österreich andererseits. Effektiv waren sie aber die Herren. Sie lebten jedoch spätestens seit 1363 bereits in Zürich, wo sie sich einbürgern liessen und sogar den Bürgermeister stellten. In Knonau verfügten sie nur noch über einen Landsitz auf dem Grundstück des heutigen Schlosses. Längst hatten sie die Meierrechte weiter verliehen, an einen Beamten, der im Stammhaus der Meyer von Knonau, residierte. Die Knonauer Rechte hatten sich für die Meyer von Knonau gelohnt, wurden sie doch in den Steuerlisten der reichsten Zürcher aus dem Jahr 1467 auf Platz 7 geführt.

      Während der alte Landsitz der Meyer später dem Schloss weichen musste, findet man das Stammhaus der Meyer heute an der Schmiedgasse 2. Bis der „Adler" im Jahr 1575 gebaut wurde, beherbergte es auch das einzige Wirtshaus im Dorf, den alten „Löwen". Später wurde das Tavernenrecht des „Löwen" ins Schloss verlegt. Der geschichtsträchtige Bau ist neben der Kirche das älteste Gebäude im Dorf. Ein Denkmal wurde den Meyern von Knonau auch mit dem Gemeindewappen gesetzt, zeigt es doch deren Familienemblem, nämlich den Meierhut.

      Anfang des 15. Jahrhunderts besassen also die Meyer die Vogtei- und Meierrechte, die Habsburger besassen aber die Grafschaftsrechte. Aufgrund eines verlorenen Machtkampfes gegen Kaiser Sigismund wurde nun aber Herzog Friedrich von Österreich geächtet und seine Gebiete wurden schlagkräftigen Interessenten angeboten. Am 16. April 1415 gingen deshalb die Grafschaftsrechte am „Freiamt zu Affoltern", wie das Gebiet rechts der Reuss genannt wurde, an die Stadt Zürich über, welche Ende des 14. Jahrhunderts begonnen hatte systematisch Rechte in der Landschaft aufzukaufen. Das Freiamt zu Affoltern wurde mit dem bereits im Besitz der Stadt Zürich befindlichen Maschwanderamt vereinigt.

      1438 bewarben sich die Stände Schwyz und Glarus – gegen die Opposition Zürichs – erfolgreich um die Übernahme der Schirmherrschaft über das Kloster Schänis von Habsburg. Der Kampf um die Vorherrschaft am oberen Zürichsee artete schliesslich zwischen 1440 – 1450 in den alten Zürichkrieg aus. Knonau wurde zwar nicht direkt in die Kriegswirren verwickelt, hatte aber ein rechtliches Problem, da der Lehensherr (Kloster Schänis) der einen Kriegspartei angehörte und die Lehensträger (die Meyer von Knonau) der anderen. So kam es zu einer rechtlichen Auseinandersetzung, in welcher es schlussendlich darum ging, ob die Rechte der Meyer von Knonau ein Amtslehen darstellten, welche das Kloster Schänis beliebig neu verleihen könne oder aber ein Erblehen. Da die Meierrechte in der Praxis seit Generationen wie ein Erblehen behandelt wurden, obsiegte schliesslich das Gewohnheitsrecht und die Meyer behielten ihre Position.

      Die Stadt Zürcher bis zum Einfall Napoleons

      Zwar hatten die Zürcher die Grafschaftsrechte bereits 1415 erworben, die Meier- und Vogteirechte hatten aber die Meyer von Knonau inne. Tatsächlich änderte sich mit diesem Herrschaftswechsel für die Meyer vorerst wenig, wurden doch ihre Rechte nicht beschnitten. Die Knonauer dürften diesen Wechsel jedoch trotzdem nicht begrüsst haben, übte doch Zürich nun auf einer neuen Ebene ihre Territorialhoheit aus und beanspruchte das Recht, Truppen auszuheben, in Kriegszeiten Truppen im Untertanenland beliebig einzuquartieren und zusätzliche Steuern zu erheben. Die 1454 erstmals eingetriebenen Vermögenssteuern stellten etwas zuvor nie Gekanntes dar und bedeuteten für die Aemtler eine erhebliche Mehrbelastung.

      Da Gerold Meyers Sohn Johannes mit Anna Reinhard, die sich in zweiter Ehe mit Ulrich Zwingli verheiraten sollte, eine nicht standesgemässe Frau geheiratet hatte, lehnte dieser seinen Sohn ab und ging schliesslich soweit, dass er der Stadt Zürich die Meierrechte (1508) und die Vogteirechte (1512) verkaufte, damit sein Sohn nicht mehr in deren Genuss kam. Zürich konnte so das Gebiet derart straff verwalten, wie dies nie zuvor möglich gewesen war. Obwohl die Leibeigenschaft, welche dreihundert Jahre früher noch alle Knonauer betroffen hatte, endgültig abgeschafft wurde, mussten die Knonauer der neuen Obrigkeit in viel höherem Mass gehorchen als je zuvor irgend einem Lehnsherrn. Die Zeit stand im Zeichen der territorialen Machtorganisation. Weil Zürich über praktisch alle Rechte in Knonau verfügte, übte es faktisch die Hoheit über das ganze Gebiet, und nicht mehr nur einzelne Rechte über bestimmte Höfe, Güter und Menschen aus."

      Mehr unter obenstehendem Link..

    • Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D18094.php

      Meyer von Knonau, Johannes
      Erstmals erw. 1363 in Zürich, gestorben 10.11.1409 Zürich, von Zürich. Sohn des Johannes, Ratsherrn, und der Catarina von Heidegg. ∞ Anna Stäheli, Tochter des Hermann, Zunftmeisters. 1388-93 und 1409 Mitglied des Kl. Rats, 1393 Ernennung zum Zürcher Bürgermeister als Vertreter der eidg. Partei, 1393 Pannerherr. 1404 kaufte M. zusammen mit seinem Bruder Rudolf die Herrschaft Knonau. Bei der Beilegung der Appenzeller Kriege amtierte M. 1404 als Schiedsrichter. Unter seiner Ägide konsolidierte Zürich seine Position und dehnte seinen Machtbereich mittels Pfandnahmen von Vogteien aus.


      Literatur
      – U. Schlüer, Unters. über die soz. Struktur von Stadt und Landschaft Zürich im fünfzehnten Jh., 1978

      Autorin/Autor: Martin Lassner

  • Quellen 
    1. [S52] Eduard Rübel, Rübel-Blass, (Helene und Cécile Rübel Familienstiftung), Blatt 50.