Notizen |
- Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Arnstein
Kloster Arnstein
Kloster Arnstein war eine Prämonstratenserabtei an der Lahn, südlich von Obernhof in der Nähe von Nassau. Sie ist bis Ende 2018 ein Kloster der Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens (SSCC), die in Deutschland unter dem Namen Arnsteiner Patres bekannt ist und dort eine Jugendbegegnungsstätte unterhält.
Geschichte
Burg Arnstein
Die Geschichte des Klosters geht bis in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts zurück: 1052 ist eine Burg Arnstein an der Lahn als Sitz der Grafen von Arnstein erstmals erwähnt. Es ist die älteste Erwähnung einer Burg an diesem Fluss, von der nur noch Mauerreste erhalten sind, die keine Rückschlüsse auf das Aussehen der Anlage zulassen.
Abtei Arnstein
1139 wandelte Ludwig III., der letzte Graf von Arnstein, seine Burg in ein Prämonstratenser-Kloster um und trat selbst dort ein. Seine Gemahlin lebte bis zu ihrem Tod als Klausnerin in der Nähe des Klosters. Im gleichen Jahr begann der Teilabriss der Burg. 1145 bestätigte König Konrad III. die Abtei als reichsunmittelbar. Seit 1236 bestand auch ein Filialkloster unter dem Patronat des nassauischen Grafen- bzw. Fürstenhauses, das Keppel bei Hilchenbach. 1360 wurde die Klosterkirche fertiggestellt. In ihr sind einzelne Bauteile enthalten, die sich auf das 12. Jahrhundert datieren lassen.
Von 1140 bis 1478 gehörte das pfälzische Dorf Bubenheim dem Kloster Arnstein, das dort 1163, durch seinen Kleriker Gottfried von Beselich, die heutige St. Peterskirche erbauen ließ, welche als älteste romanische Dorfkirche der Pfalz gilt. Das Kloster zur allerheiligsten Jungfrau Maria und den Heiligen Aposteln Petrus und Paulus der Prämonstratenser-Chorfrauen zu Beselich wurde von der Abtei Arnstein um das Jahr 1170 auf dem Beselicher Kopf begründet.
Mit dem Übertritt der Fürsten von Nassau zum Protestantismus unterstellte sich die Abtei unter ihrem Abt Petrus Marmagen († 1604) der Schutzherrschaft des Trierer Erzstiftes. Alle Güter des um das Jahr 1170 von der Abtei Arnstein begründeten Klosters Beselich gelangten nach langwierigen Streitigkeiten zwischen dem Prämonstratenser-Abt von Arnstein und dem Haus Nassau-Hadamar am 3. Oktober 1652 durch eine Stiftungsurkunde in den Besitz der Jesuiten von Hadamar.[1]
Säkularisation
1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Die weltliche Herrschaft fiel an das Herzogtum Nassau, die kirchliche Jurisdiktion an das 1827 begründete Bistum Limburg.[2] 1817 verkaufte die nassauische Regierung Kirche und Kloster auf Abbruch, d. h. mit der Maßgabe, dass die Gebäude nicht kirchlich genutzt würden.[3]
Von 1869 bis 1871 siedelte sich in Arnstein kurzzeitig ein Benediktiner-Priorat der Beuroner Kongregation unter Placidus Wolter an, wurde wegen Nachwuchsmangel und Baufälligkeit der Anlage jedoch wieder geschlossen.[4]
Arnsteiner Patres
1919 kam es zur Errichtung des ersten Konvents der Arnsteiner Patres in Deutschland. Der Superior und Vizeprovinzial Pater Alfons Spix wurde 1942 von den Nationalsozialisten verurteilt, weil er wiederholt polnische Zwangsarbeiter am Gemeindegottesdienst hatte teilnehmen lassen und sie beköstigt hatte. Er starb im Konzentrationslager Dachau. Pater Chrysostomus Lauenroth war bereits 1936 wegen angeblicher Devisenvergehen zu einer Zuchthausstrafe verurteilt worden.[5]
Im Jahr 1924 ist eine Herz-Jesu-Wallfahrt entstanden, die alljährlich zahlreiche Pilger anzieht.
Im Oktober 2015 haben die Arnsteiner Patres dem Bistum Limburg mitgeteilt, dass sie das Kloster zum 31. Dezember 2018 aufgeben werden. Als Grund wurden die personellen und finanziellen Ressourcen der Ordensgemeinschaft genannt.[6]
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