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Titel Margarete (Marguerite) von Navarra (von Angoulême)

Titel Margarete (Marguerite) von Navarra (von Angoulême)

weiblich 1492 - 1549  (57 Jahre)

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  • Name Margarete (Marguerite) von Navarra (von Angoulême) 
    Titel Königin 
    Geburt 11 Apr 1492  Angoulême Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) ab 1509  Grafschaft, Herzogtum Alençon Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzogin von Alençon
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Alençon 
    Titel (genauer) ab 1527  Königreich Navarra Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Königin von Navarra durch Heirat
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra 
    Tod 21 Dez 1549  Odos Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I13233  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 12 Nov 2018 

    Vater Titel Karl (Charles) von Valois (von Angoulême) (Kapetinger),   geb. 1459   gest. 1496 (Alter 37 Jahre) 
    Mutter Luise von Savoyen,   geb. 11 Sep 1476, Schloss von Pont-d’Ain Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 22 Sep 1531, Grez-sur-Loing Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 55 Jahre) 
    Eheschließung 1490 
    Familien-Kennung F4229  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Titel Heinrich II. (Henri) von Navarra (von Albret),   geb. 18 Apr 1503, Sangüesa Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 29 Mai 1555, Hagetmau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 52 Jahre) 
    Eheschließung 1526 
    Kinder 
    +1. Titel Johanna III. (Jeanne) von Navarra (von Albret),   geb. 7 Jan 1528, Pau, Aquitanien, Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 9 Jun 1572, Paris, France Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 44 Jahre)
    Familien-Kennung F6752  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Nov 2018 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 11 Apr 1492 - Angoulême Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzogin von Alençon https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Alençon - ab 1509 - Grafschaft, Herzogtum Alençon Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Königin von Navarra durch Heirat https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra - ab 1527 - Königreich Navarra Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 21 Dez 1549 - Odos Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Margarete von Navarra (von Angoulême)
    Margarete von Navarra (von Angoulême)
    Margarete von Navarra, Porträt von Jean Clouet (um 1530)

    Bild: Wikipedia; Jean Clouet / https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Clouet
    © Gemeinfrei

    Wappen, Siegel, Münzen
    Navarra Königreich - Wappen
    Navarra Königreich - Wappen
    Wappen (1234–1580) des Königreichs Navarra

    (Bild: Wikipedia; Tom Lemmens - Diese Datei enthält Elemente, die von folgender Datei entnommen oder adaptiert wurden: Heraldic Crown of Spanish Dukes (Variant 1).svg. Diese Datei enthält Elemente, die von folgender Datei entnommen oder adaptiert wurden: Escudo del Reino de Navarra.svg. Diese Datei enthält Elemente, die von folgender Datei entnommen oder adaptiert wurden: Crown of a Royal Prince of the Blood of France (variant).svg. - © https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0 )

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Navarra

      Margarete von Navarra (auch Margarete von Angoulême, französisch Marguerite de Navarre; * 11. April 1492 in Angoulême; † 21. Dezember 1549 in Odos) war die Tochter des Grafen Karl von Angoulême und ältere Schwester König Franz’ I. von Frankreich. Durch Heirat wurde sie 1509 Herzogin von Alençon und 1527 Königin von Navarra. Sie förderte Dichter, Künstler und Gelehrte und war auch selbst Schriftstellerin. Ihr bekanntestes literarisches Werk ist das Heptaméron.

      Leben
      Margarete stammte aus einer Nebenlinie der französischen Königsfamilie, die durch den Tod von Ludwig XII. ohne männliche Erben zur Hauptlinie wurde (Haus Valois-Angoulême). Sie war Tochter des hochgebildeten Grafen Karl von Angoulême und zwei Jahre ältere Schwester von Franz von Angoulême, der 1515 als Franz I. auf den Thron nachrückte. Selbst hochgebildet wie ihr Vater, wurde sie aus dynastischen Gründen 1509 mit Herzog Karl IV. von Alençon verheiratet. Durch die Thronbesteigung ihres Bruders wurde sie neben ihrer Mutter Luise von Savoyen für eine Weile zur mächtigsten Frau Frankreichs. So reiste sie als Unterhändlerin nach Madrid, um Franz zu befreien, als er dort nach der verlorenen Schlacht von Pavia als Gefangener von Karl V. festgehalten wurde.

      1525 wurde sie Witwe und von vielen Fürsten für eine erneute Heirat umworben, unter anderem, wie es heißt, von Karl V. und Heinrich VIII. 1527 ließ sich Margarete, wiederum aus dynastischen Gründen, mit Henri d'Albret verheiraten, König des diesseits der Pyrenäen gelegenen Restes des alten Königreichs Navarra, dessen größerer Teil 1512 von Spanien annektiert worden war. Henri war 11 Jahre jünger als sie und entstammte der gräflichen Dynastie von Foix. Das Paar lebte anfangs überwiegend am französischen Hof, verbrachte aber auch viel Zeit in den südwestfranzösischen Residenzstädtchen Nérac und Pau, wo sie einen eigenen kleinen Hof unterhielten.

      Margarete, die sieben Sprachen lesen konnte, betätigte sich nicht nur als Mäzenin, sondern war auch sehr an Glaubensfragen interessiert und sympathisierte mit Luther. Sie förderte und protegierte (und beherbergte auch häufig) Intellektuelle, die ebenfalls der Reformation zugeneigt waren, darunter Clément Marot, Bonaventure des Périers, Jacques Lefèvre d’Étaples, Jean Calvin, Nicolas Denisot, Jacques Peletier, Victor Brodeau, François Rabelais und Étienne Dolet.

      Eine Zeitlang hatte sie mäßigenden Einfluss auf ihren Bruder, der die Anliegen der Reformatoren zwar missbilligte, zunächst aber duldete. 1534, nach der Affaire des Placards, musste sie erleben, dass er sich, mehr aus politischen als aus religiösen Erwägungen, entschieden auf die katholische Seite schlug. Margarete selbst wurde aber von ihm geschont; persönlich neigte sie eher zu einem mystischen, undogmatischen Sensualismus als zu streng protestantischen Ansichten.

      Ihre letzte Lebensphase verbrachte sie überwiegend in ihrem kleinen Königreich, fern vom Pariser Hof, wo sie u. a. in ihrer Rolle als Beschützerin der oben genannten Protestanten angefeindet wurde.

      Sie starb offenbar an einer winterlichen Lungenentzündung.

      Margarete hatte von ihrem ersten Gatten keine Kinder, von ihrem zweiten einen Sohn, der noch als Kind starb, und eine Tochter, Jeanne d’Albret, die spätere Mutter von Heinrich IV., dem ersten protestantischen König Frankreichs.

      Literarisches Schaffen
      Heute ist Margarete vor allem als Autorin ein Begriff. So publizierte sie 1524 die Versmeditation Dialogue en forme de vision nocturne. 1531 ließ sie drei religiöse Langgedichte drucken unter dem Titel des längsten von ihnen, Le Miroir de l’âme pécheresse (der Spiegel der sündigen Seele). Das Büchlein spiegelt das enorme Interesse, das die von Reformatoren und Anti-Reformatoren polarisierten gebildeten Schichten, nicht zuletzt auch der Adel, theologischen Problemen entgegenbrachten, insbesondere der neuen Frage nach dem Verhältnis des einzelnen Gläubigen zu „seinem“ Gott. Es wurde von der Sorbonne verurteilt.

      Ihren literarischen Ruhm erlangte Margarete durch das 1542 begonnene Heptaméron, eine Novellensammlung mit Rahmenhandlung, die wie praktisch alle Novellensammlungen der Zeit in der Tradition des Decamerone von Giovanni Boccaccio (um 1350) steht.
      Das wohl per Diktat, zum Teil auf Reisen, entstandene Werk sollte ursprünglich ebenfalls hundert Novellen umfassen, die an zehn Tagen von zehn Personen (fünf Damen und fünf Herren) erzählt werden sollten; es blieb jedoch unvollendet durch den Tod Margaretes bei Novelle 72. Hauptthema ist, wie in allen Sammlungen dieser Art, die Anziehungskraft der Geschlechter aufeinander und die vielgestaltigen Verwicklungen, die sie zu verursachen pflegt. Neu ist Margaretes Behauptung absoluter Wahrheitstreue des Erzählten und neu auch ihre Idee, ihr Zehnergremium nach jeder Novelle mehr oder weniger ausführlich über deren jeweilige Moral diskutieren zu lassen. Da diese Diskussionen häufig wenig zielstrebig wirken und der Leser den sehr idealistischen Standpunkt der Autorin selbst nicht immer recht erkennt oder nicht nachvollziehen kann, erschienen sie bereits jüngeren Zeitgenossen wie Montaigne als etwas aufgesetzt und blutlos.

      Das Werk wurde postum 1559 im Auftrag von Margaretes Tochter Jeanne d’Albret im Originaltext und mit dem etwa passenden Titel L’Heptaméron (Das Sieben-Tage-Werk) veröffentlicht, nachdem schon 1558 unter dem Titel Histoires des amants fortunés ein Raubdruck erschienen war, dessen Text im Sinne des gegenreformatorischen Konzils von Trient (1545–1563) theologisch und moralisch „gereinigt“, das heißt mitunter ziemlich verstümmelt worden war.

      Noch zu ihren Lebzeiten dagegen erschien eine Sammlung von Gedichten unter dem mit ihrem Namen spielenden Titel Marguerites de la marguerite des princesses (Margariten von der Margarite der Fürstinnen, 1547). Erhalten sind darüber hinaus einige ungedruckt gebliebene Theaterstücke sowie zahlreiche Briefe. Eine Sammlung ebenfalls ungedruckt gebliebener Gedichte erschien 1896 als Les dernières poésies (letzte Dichtungen).

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