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Titel Pippin (Arnulfinger), der Mittlere

Titel Pippin (Arnulfinger), der Mittlere

männlich 635 - 714  (79 Jahre)

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  • Name Pippin (Arnulfinger) 
    Titel Herzog 
    Suffix der Mittlere 
    Geburt cir 635 
    Geschlecht männlich 
    Englischer Name Pepin of Herstal 
    Französischer Name Pépin d'Héristal 
    Titel (genauer) Hausmeier von Austrasien (ab 680 bis zum Tod), Herzog von Austrasien (ab 680). 
    Titel (genauer) Mayor of the Palace (from 680 until his death), Duke and Prince of the Franks. 
    Titel (genauer) Maire du palais d'Austrasie (de 680 à 714), Duc et prince des Francs. 
    Tod 16 Dez 714  Jüpille an der Maas Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I136  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire | Stammler Manfred - Vorfahren, Zwyer Katharina - Vorfahren
    Zuletzt bearbeitet am 8 Mai 2018 

    Vater Ansegisel (Arnulfinger),   geb. cir 610   gest. 685 (Alter 75 Jahre) 
    Mutter Begga von Heristal   gest. cir 693 
    Familien-Kennung F2371  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Plektrud (Plektrudis) von Austrasien,   geb. vor 660   gest. nach 717 (Alter 57 Jahre) 
    Eheschließung cir 673 
    Kinder 
     1. Drogo von Champagne,   geb. cir 670   gest. 708 (Alter 38 Jahre)
     2. Grimoald (Arnulfinger), der Jüngere   gest. 714
    Familien-Kennung F702  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

    Familie 2 Alpheid (Chalpais)   gest. vor 714 
    Kinder 
     1. Karl Martell,   geb. cir 676   gest. 22 Okt 741, Ciersy (Quierzy) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre)
    Familien-Kennung F1846  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Fotos Mittelalter
    Pippin-der-Mittlere
    Pippin-der-Mittlere

  • Notizen 
    • English; Pepin of Herstal
      https://en.wikipedia.org/wiki/Pepin_of_Herstal

      Français; Pépin d'Héristal, Pépin le Gros ou encore Pépin le Jeune
      https://fr.wikipedia.org/wiki/P%C3%A9pin_de_Herstal

    • https://de.wikipedia.org/wiki/Pippin_der_Mittlere

      Pippin der Mittlere, auch Pippin von Herstal genannt (lat. Pippinus, * um 635; † 16. Dezember 714 in Jupille bei Lüttich) aus dem Geschlecht der Arnulfinger war von 679 bis 714 der tatsächliche Machthaber im Frankenreich, seit 679 Hausmeier von Austrasien, seit 680 als dux (Herzog) von Austrasien, ab 688/689 als Hausmeier von Neustrien (principalis regimen majorum domus) und seit 688 Hausmeier von Burgund. Er war der Sohn von Ansegisel und Begga und ein Enkel von Arnulf von Metz.

      Leben
      Nach dem Sturz und der Hinrichtung seines Onkels Grimoalds des Älteren 656/657 schien die Dynastie Pippins des Älteren vor dem Erlöschen zu stehen. In den 670er Jahren waren von seinen Nachkommen nur noch seine Tochter Begga und deren Sohn Pippin der Mittlere am Leben, der väterlicherseits ein Enkel Arnulfs von Metz war. Beide konnten jedoch die pippinidischen und arnulfingischen Besitzungen trotz der feindselig gesinnten Umgebung der 660er und 670er Jahre im Wesentlichen behaupten. Dabei dürfte Pippins Heirat mit Plektrudis, der Tochter des Pfalzgrafen Hugobert und der Irmina von Oeren, Angehöriger bedeutender austrischer Adelsgeschlechter, um 670/675 eine wesentliche Rolle gespielt haben.
      In den Wirren nach dem Tod des Merowingerkönigs Childerich II. und seines Hausmeiers Wulfoald zog Pippin mit Unterstützung austrasischer Großer gegen den mächtigen Neustrier Ebroin zu Felde. Dieses Unternehmen endete zwar 679 mit Pippins Niederlage bei Lucofao, wobei der mit Pippin verbündete dux Martin getötet wurde; der neue neustrische Hausmeier Waratto erkannte jedoch nach Ebroins baldigem Tod (680) Pippins Vormacht in Austrasien an. In der Schlacht bei Tertry (687) errang Pippin schließlich durch einen Sieg über Warattos Schwiegersohn und Nachfolger Berchar die Herrschaft über das Gesamtreich.
      Pippin sicherte seine Macht dadurch, dass er nicht nur Berchar bis zu seinem Tode im Amt des neustrischen Hausmeiers beließ, sondern anschließend seinen Sohn mit dessen Witwe verheiratete. Darüber hinaus beließ er auch die merowingischen Könige auf dem Thron. Außerdem sicherte er frühzeitig den Erbanspruch seiner Familie, indem er seine Söhne Drogo und Grimoald den Jüngeren in wichtige Ämter einsetzte. Grimoald wurde neustrischer Hausmeier, so dass beide Hausmeier-Ämter in der Hand der Familie waren. Eine der wichtigsten militärischen Leistungen Pippins war die Eroberung Frieslands (690/695), die die Voraussetzung für die Christianisierung der Friesen durch den angelsächsischen Mönch Willibrord war.
      Bereits vor dem Tod Pippins Ende 714 brach ein Konflikt um seine Nachfolge aus. Dabei versuchte Plektrud, die Ansprüche ihrer Enkel (ihre beiden Söhne waren nicht mehr am Leben: Grimoald der Jüngere war im gleichen Jahr ermordet worden, Drogo beereits 708 gestorben) gegen die der beiden Söhne aus einer Beziehung Pippins mit seiner Friedelfrau Chalpaida, der uxor nobilis et elegans, Childebrand und Karl, durchzusetzen. Zur damaligen Zeit war das Bastardtum kein Ausschlußkriterium von deder legalen Erbfolge, was letztendlich durch die von Pippin unter dem massiven Einfluss Plektruds proklamierte Erbfolge durch seinen Enkel Theudoald, der selbst ein Bastard des Grimoald war, zeigt. 717, wenige Jahre nach Pippins Tod unterlag aber Plektrud letztlich Karl Martell.
      Pippin starb nach langer Krankheit. Er wurde in Chèvremont (Vesdre) beerdigt.

      Ehen und Nachkommen
      Childebrand († nach 751), Sohn der Chalpaida, nach anderen Quellen Sohn einer weiteren, namentlich unbekannten Mutter, wurde von Pippin mit einer Grafschaft in Burgund versorgt. Childebrand übernahm die Aufgabe, die Chronik Fredegars als karolingische Hauschronik fortzuführen. Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg.

      Ehefrauen
      • I. Plektrudis (Hugobertiner)
      • II. Chalpaida
      • III. N. N.
      Kinder
      • Drogo (I.)
      • Grimoald der Jüngere (I.)
      • Karl Martell (II.)
      • Childebrand (III.)
      Ein Urenkel von Pippin dem Mittleren ist Karl der Große.



      Literatur
      • Heinrich Hahn: Pippin der Mittlere. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 154 f.
      • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-019099-7.
      • Gerhard Schmitz: Pippin der Mittlere. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 16, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-079-4, Sp. 1245–1251.