Notizen |
Der 89. Landammann von Uri (Amtsperioden 151, 153, 157, 160, 162, 165 & 168) - Josef Anton Püntener von Brunberg
Josef Anton Püntener von Brunberg, in Altdorf, Landammann 1701 bis 1703, 1705—1707, 1713--1715, 1717—1721, 1723—1725, 1729—1731 und 1734—1736.
Geboren am 31. Mai 1660 als Sohn des Landammann Karl Anton und der Anna Maria von Roll, heiratete Josef Anton Püntener die Tochter Ludwigs von Roll und von Schönau, Theresia Secunda von Roll, und nach deren Ableben am 20. Oktober 1706 in 2. Ehe Maria Magdalena Schmid von Bellikon, Tochter des Johann und der Anna Zwyer, ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen.
Im Staatsdienste war Püntener vorerst von 1689 bis 1696 Landschreiber und trat 1697 als Landesstatthalter in die Regierung, der er bis zu seinem Lebensende am 4. Februar 1748 angehörte. Landeshauptmann 1707—1748. Von 1701—1739 vertrat er seinen Heimatkanton als Gesandter an den Tagsatzungen und erhielt den Beinamen ,,oculus helvetiae".
Landammann Püntener beherrschte sechs Sprachen, verfügte über umfangreiche wissenschaftliche Kenntnisse, war von grosser staatsmännischer Begabung mit diplomatischem Geschick; besonders nachgerühmt wird ihm seine unerschütterliche Rechtlichkeit, gepaart von Milde, Güte und aufrichtiger Frömmigkeit. Er war ein grosser Wohltäter der kirchlichen Institutionen und Kirchen.
Mit Oberst Betschard errichtete er 1703 ein Regiment in Diensten König Philipp V. von Spanien, und 1734 führte Oberst Püntener ein Regiment für Kaiser Karl VI. in die österreichischen Waldstätte. König Philipp beschenkte ihn mit einer schweren goldenen Ehrenkette. Als Landeshauptmann versuchte Püntener das urnerische Militärwesen in bessere Ordnung zu bringen. Eine Zählung der damaligen waffenfähigen Mannschaft ergab 1679 Mann, ohne Ursern und Lifenen. Landammann Püntener warnte vor dem Krieg mit Bern und Zürich und trat vor der Landsgemeinde vom 13. Juni 1712 noch für den Frieden ein. Als Landschreiber erhielt er 1693 das Landrecht von Obwalden. Der Bischof von Basel ernannte ihn 1707 zum bischöflichen Geheim- und Bundesrat. Püntener ward für die Eidgenossenschaft 1700 zu Kaiser Leopold I. und im Auftrage einiger katholischer Orte 1703 zu Kaiser Josef I. nach Wien gesandt.
Im kant. Museum befindet sich das Originalgemälde dieses Landammanns, ebenso eine runde Grisaillescheibe mit dem Wappen Püntener und der Inschrift : „Herr Oberst Josef Anton Püntener von Brunberg, jetz das fünftemahl Regierender Landammann und Landshauptmann d. w. löbl. Standes Uri. Fr. M. Magd. Schmid s. Ehegemahl 1723". Der Porträtstich von J. F. Strickler vom Jahre 1720 zeigt Püntener in grosser Perücke und im Harnisch, mit goldener Kette geschmückt.
Im Wappenbuch der Straussengesellschaft ist 1714 das Allianzwappen Püntener Schmid von Bellikon eingezeichnet: geviertet: 1 und 4 in Gold schwarzer Stierkopf, 2 und 3 in Schwarz goldener Feuerstahl, überhöht von silbernem Breitkreuz ; Herzschild : von Gold zwei schwarze Balken. Goldenes Bord, mit 15 schwarzen Kugeln belegt. Kleinod: rechts: schwarzer Stier, links: zwei goldene Schwäne.
Im Landesmuseum ist ein ovaler Siegelabdruck aus dem Jahr 1701, 26 X 21 mm gross, mit halbrundem Wappenschild von 11x9,5 mm, unter neunzackiger Krone, eingerahmt durch eine Kette. Das Familienwappen hat ein Bord, belegt von 15 Kugeln. Die Krone trägt 3 Helme: der mittlere hat als Kleinod den springenden Stier, die beiden andern den gekehrten Feuerstahl, überhöht vom Breitkreuz (Abbildung Nr. 27).
Das Rundsiegel von 35 mm Durchmesser wird abgeschlossen von einem 1,5 mm breiten Kranz. Die 2 mm hohe Umschrift lautet: ,,S. IOSEPH : ANTON : BÜNTENER : VON : BRUNBERG :" Der Schild von 15x13 mm, einschliesslich Bord, belegt mit 15 Kugeln, zeigt das gevierte Wappen : 1 und 4 Stierkopf-, 2 und 3 Feuerstahl, überhöht von breitem Kreuz. Herzschild mit 2 Balken. Um den Schild, überragt durch neunzackige Krone, hängt eine Kette (Abbildung Nr. 28).
Quelle: [5]
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