Notizen |
Der 112. Landammann von Uri (Amtsperiode 185) - Jakob Anton Müller von Ursern
Josef Anton Müller, in Altdorf, Landammann 1770 und 1771, geb. 23. April 1741, Sohn des Hauptmann Jakob Anton, von Hospental und der Maria Viktoria Konstantia von Roll, war zweimal verheiratet:
1. mit Maria Josefa Müller, des Oberst Karl Franz und der Ursula Jauch, ✟ 1769;
2. mit Maria Josefa Sartor, Tochter des Adam Franz und der Josefa Lauener, geb. 8. Dezember 1751, ✟ 8. Mai 1784. Sie bewohnten den Landsitz im Huon. Der Sohn, Anton Maria, Landschreiber, ein vorzüglicher Musikliebhaber, betätigte sich auch als Komponist, Dieser ist der Vater des nachmaligen Landammann Karl Emanuel. Ein anderer Sohn, Josef Anton, 1778—1833, ward in der Helvetik Distriktsstatthalter von Uri, zog später als Hofrat nach Russland.
Unser Landammann machte folgende Ämterkarriere: 1761 Landesfähnrich, 1764—1770 Landesstatthalter, 1767—1792 Tagsatzungsgesandter, 1770 und 1784 Ehrengesandter zum Syndikat in Lugano und Locarno, Gesandter zur Beschwörung des Bundes mit Frankreich in Solothurn am 25. und 26. August 1777. Während einigen Wochen vertrat Müller seinen Heimatkanton 1792 zu Basel als eidgenössischer Repräsentant. Er wurde der „gelbe Landammann" geheissen und genoss als Haupt der vaterländischen Partei grosses Ansehen beim Volke. Der Geschichtsschreiber Johannes von Müller, mit dem er befreundet war, schätzte ihn als einen der trefflichsten Männer in den 13 Orten. Josef Anton Müller, Liebhaber von Literatur und Musik, beendigte 1779 die Bereinigung des Jahrzeitbuches von Altdorf, wurde dadurch zu historischen Forschungen veranlasst und stellte sein historisches Material Johannes von Müller zur Verfügung, ✟ 6. November 1793.
Das Rundsiegel dieses Landammanns an einer Gült vom 26. April 1771, im Durchmesser von 38 mm, zeigt den von zwei Windhunden gehaltenen Schild unter neunzackiger Krone, mit dem Wappen: im obern geteilten Feld zwei Lilien, auf der Teilung ein Stern, und im Schildfuss ein halbes Mühlerad. Unter der linken Umrahmung des Schild-Piedestals ist ein Rosenzweig (Abb. Nr. 30).
Diese Familie Müller stammt aus Ursern. Zwei Söhne des Talammann Johann Kaspar Müller, nämlich Hauptmann Jakob Anton und Oberst Karl Franz, siedelten nach Altdorf über und erhielten 1738 das Urner Landrecht.
Wappen:
1. Das älteste Wappen zeigt eine schwarze Hausmarke (Siegel des Talammann Johann Müller von 1644).
2. In Rot ein goldenes Mühlrad. 3. Das heutige Wappen, auch im Wappenbuch der Straussengesellschaft schon 1772 enthalten, ist geteilt, oben gespalten von Blau und Grün mit je einer goldenen Lilie, im Schildfuss in Silber ein halbes, rotes Mühlenrad. Kleinod: Federbusch, belegt mit dem halben Mühlrad.
Quelle: [4]
|