Notizen |
- https://de.wikipedia.org/wiki/Regelinda
Regelinda, auch Reginlind oder Regilinde († 958) war durch ihre erste Ehe mit Burchard II. Herzogin von Schwaben. Sie war die Tochter von Eberhard I. Graf im Zürichgau aus der Linie der Eberhardinger und heiratete, nach dem Tod ihres ersten Mannes, in zweiter Ehe 926 den neu ernannten Herzog von Schwaben, Hermann I.
Aus dem Leben der schwäbisch-alemannischen Herzogin ist nur wenig bekannt. Zusammen mit ihrem Mann gründet Regelinda das Frauenkloster St. Margarethen in Waldkirch. Durch die Verheiratung ihrer Kinder hatte sie enge Kontakte sowohl zum Königreich Burgund (Berta heiratet König Rudolf II. von Burgund) und dem Kaiserhof der Ottonen (Ida heiratet den ältesten Sohn von Kaiser Otto I., Liudolf). Der Ehe ihrer Tochter Berta mit König Rudolf II. von Burgund entstammte eine Tochter, Adelheid, die als Gattin Kaiser Ottos des Großen zu einer der bedeutendsten Frauen des 10. Jahrhunderts werden sollte.
Nach dem Tod ihres zweiten Mannes zog sie sich als Äbtissin des Zürcher Klosters Fraumünster zurück. Regelinda wird auch als Äbtissin des Damenstift Säckingens genannt. Ganz in der Nähe Zürichs, auf Ufenau, einer Insel im Frauenwinkel des Zürichsees, entstand Mitte des 10. Jahrhunderts eine Einsiedelei durch ihren Sohn, Adalrich. Regelinda stiftete dort die Martinskapelle und die unter ihrem Sohn vollendete Pfarrkirche, die sich zum weithin ausstrahlenden Zentrum einer Großpfarrei entwickelte. Vor ihrem Tod folgte sie, wohl an Aussatz erkrankt, ihrem Sohn auf die Insel und starb dort 958. Sie liegt in der Killianskapelle im Kloster Reichenau begraben.
Nachkommen
Aus erster Ehe mit Burchard II.:
• Gisela, Äbtissin von Waldkirch (* um 905 † 26. Oktober 923/25)
• Hicha (*um 905 † 950, → Sohn Konrad der Rote)
• Burchard III. (* um 915 † 11. November 973)
• Berta (*um 907 † 2. Januar 961 ∞ Rudolf II. König von Burgund)
• Adalrich, der Heilige Mönch in Einsiedeln († 973)
Aus zweiter Ehe mit Hermann I.:
• Ida, auch Ita (später Gattin von Liudolf)
Literatur
• Judith Steinmann: Reginlinde. In: Historisches Lexikon der Schweiz 2010
• Thomas Zotz: Reginlind. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 267 f. (Digitalisat).
• Casimir Bumiller: Die Geschichte einer Burg zwischen Festungsalltag und großer Politik. Konstanz, 2. bearb. Aufl. 1997, ISBN 3-7977-0370-8, S. 20 ff.
• Roland Kessinger, Klaus Michael Peter (Hrsg.): Hohentwiel-Buch. Singen und Bonn 2002, ISBN 3-933356-17-2, S. 22–31
• Alfons Zettler: Geschichte des Herzogtums Schwaben. Stuttgart 2003, ISBN 3-17-015945-3, S. 103 ff.
- Zitat aus: https://www.deutsche-biographie.de/gnd136195172.html#ndbcontent
Über ihre Mutter Gisela vermutlich den mit den Karolingern verwandten Unruochingern entstammend, spielte R. als Gemahlin zweier Schwabenherzöge eine bedeutsame Rolle im Südwesten des frühotton. Reiches. Mit Hzg. Burchard I. gründete sie zwischen 918 und 926 das Kloster St. Margarethen in Waldkirch; in den 30er Jahren war sie neben Hzg. Hermann I. maßgeblich an der Stiftung des Klosters Einsiedeln beteiligt, das sie zusammen mit ihrem Sohn, dem späteren Schwabenhzg. Burchard II., mit umfangreichem Besitz am Zürichsee ausstattete. Mehrere Zeugnisse lassen R. in enger Verbindung mit dem hzgl. Vorort Zürich erscheinen: 929 war sie an einem Hörigenaustausch zwischen ihrem dortigen Hof und dem Chorherrenstift St. Felix und Regula beteiligt, und 955 schloß sie zusammen mit dem Zürcher Vogt Burkhard einen Vertrag mit den Bewohnern von Uri. 952 intervenierte sie in einer Schenkungsurkunde Kg. Ottos I., des Gemahls ihrer Enkelin Adelheid, für das Fraumünster in Zürich. Allem Anschein nach stand R. diesem Konvent und auch dem Säckinger Frauenkloster als Laienäbtissin vor und wirkte so in der Tradition von Frauen des karoling. Hauses. Letztmals 958 als Adressatin einer Schenkung Ottos I. erwähnt, zog sich R. gegen Ende ihres Lebens in ihre Residenz auf der dem Kloster Säckingen gehörenden Insel Ufenau im Zürichsee zurück und gründete dort eine Peterskirche. R. fand vielerorts Eingang in das liturgische Gedenken: Im Reichenauer und St. Galler Verbrüderungsbuch ist sie mit Hzg. Burchard I., bzw. mit ihrer Familie eingetragen; ihren Todestag vermerkten das Kloster Einsiedeln, wo sie ihre letzte Ruhe fand, ferner die Reichenau und die Frauenklöster Waldkirch und Lindau. Es zeugt von der Nähe R.s zur otton. Familie, daß ihr Name auch im Essener Nekrolog und im Merseburger Totenbuch verzeichnet worden ist.
- Verwandtschaft:
https://stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=5&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I1953
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