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Childebert III. von Neustrien (Merowinger)

Childebert III. von Neustrien (Merowinger)

männlich 679 - vor 711  (32 Jahre)

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  • Name Childebert III. von Neustrien (Merowinger) 
    Geburt 678/679 
    Geschlecht männlich 
    Tod vor dem 02 Mär 711 
    Personen-Kennung I2396  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 29 Jan 2021 

    Vater König Theuderich III. von Neustrien (Merowinger),   geb. cir 653   gest. zw 02 Sep 690 und 12 Apr 691 (Alter 38 Jahre) 
    Mutter Königin Chrodechild (Doda) (Arnulfinger),   geb. cir 650, Heristal Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. nach Mai 692 (Alter 42 Jahre) 
    Eheschließung cir 677 
    Familien-Kennung F4112  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie N (Franken) 
    Eheschließung cir 694 
    • Kurz vor seinem 16. Geburtstag wurde Childebert III. mit „einer Frau fränkischen Ursprungs, vom Herzog Adalrich (Eticho?) wegen ihrer übertriebenen Unkeuschheit verstoßen“, verheiratet. Über diese Frau, die Mutter seiner Kinder, ist aber weiter nichts bekannt (siehe auch: Falsche Merowinger).
    Kinder 
    +1. König Dagobert III. von Neustrien (Merowinger),   geb. 699   gest. zw 3 Sep 715 und 29 Feb 716 (Alter 17 Jahre)
     2. König Chlothar IV. (Merowinger),   geb. vielleicht 685   gest. 719 (Alter 34 Jahre)
    Familien-Kennung F12439  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 29 Jan 2021 

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Childebert III. - Münze
    Childebert III. - Münze
    Bild: Wikipedia; PHGCOM - Own work by uploader, photographed at British Museum.
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Childebert_III.

      Childebert III. (* um 678/679; † 711 vor dem 2. März) war Frankenkönig von 694 bis 711 aus dem Geschlecht der Merowinger. Er war der Sohn von Theuderich III. und der Chrodechild.
      694 folgte er seinem Bruder Chlodwig III. auf dem Thron. Er war aber vermutlich wie seine Vorgänger nur noch de iure König des Frankenreiches, tatsächlich herrschte der mächtige Hausmeier und princeps francorum Pippin der Mittlere. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern und Nachfolgern wurde Childebert in Choisy-au-Bac bei Compiègne beerdigt und nicht in der Merowinger-Grablege, der Basilika Saint-Denis.
      Kurz vor seinem 16. Geburtstag wurde er mit „einer Frau fränkischen Ursprungs, vom Herzog Adalrich (Eticho?) wegen ihrer übertriebenen Unkeuschheit verstoßen“, verheiratet.[1] Über diese Frau, die Mutter seiner Kinder, ist aber weiter nichts bekannt (siehe auch: Falsche Merowinger). Seine Kinder sind Dagobert III. und (vermutlich) Chlothar IV.
      Auch über eine politische Tätigkeit Childeberts ist nichts Konkretes bekannt. Allerdings nennt ihn der Liber Historiae Francorum („Frankenchronik“) von 727 einen vir inclytus („berühmter Mann“) und bonae memoriae gloriosus dom(i)nus Childebertuus rex iustus („der ruhmreiche Herr guten Andenkens Childebert, der gerechte König“).[2] Wie es zu diesem ungewöhnlichen Urteil kam – die übrigen späten Merowinger werden vom Liber Historiae Francorum nie in vergleichbarer Weise beschrieben – isist bislang völlig ungeklärt. Gleiches gilt für die Frage, wieso dem König die Beisetzung in der Familiengrabstätte der Merowinger verwehrt wurde. Nach Ansicht einiger Gelehrten begehrte Childebert 698, anlässlich der Feierlichkeiten nach Pippins Sieg über den Friesen Ratbod, gegen den Hausmeier auf. Dieser Versuch einer Emanzipation schlug offenbar fehl, und Childebert wurde anschließend, wie es heißt, bis zu seinem Tode in einem Adelshof bei Compiègne interniert, was die Wahl des Ortes seiner Beisetzung erklären würde.
      Auguste Trognon übersetze 1825 alte, lateinisch verfassten Manuskripte aus der Abtei Saint-Julien in Brioude ins Französische. Eines davon befasst sich mit dem kompletten Leben Childeberts III.


      Einzelnachweise
      1 Manuscrits de l'ancienne Abbaye de Saint-Julien à Brioude, Seconde Partie: le livre des gestes du Roi Childebert III, S. 242.
      2 Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Merovingicarum, Bd. II, S. 323–324.
      Literatur
      • Dieter R. Bauer, Rudolf Histand, Brigitte Kasten, Sönke Lorenz: Mönchtum – Kirche – Herrschaft 750–1000. Josef Semmler zum 65. Geburtstag. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1998, ISBN 3-7995-7140-X.
      • Felix Dahn: Childebert III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 472 f.
      • Felix Dahn: Die Völkerwanderung. Germanisch-romanische Frühgeschichte Europas. Kaiser Verlag, Klagenfurt 1977, ISBN 3-7043-3060-4.
      • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1993, ISBN 3-17-012557-5 (Urban-Taschenbücher 392).
      • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1992, ISBN 3-17-010759-3 (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 441).
      • Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Merovingicarum, t. II, pp. 215–328 (Liber Historiae Francorum).
      • Auguste Trognon: Manuscrits de l'ancienne Abbaye de Saint-Julien à Brioude, Seconde Partie: le livre des gestes du Roi Childebert III. 1825, Editions Brière, Paris, pp. 15–422, im Besitz der bayerischen Staatsbibliothek.