Notizen |
- Auszug aus: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021516/2010-02-11/
Erstmals erw. 1256 Zürich, 19.6.1297 Zürich, von Zürich. Sohn des Rüdiger II. (->). 1272 Exspektant am Grossmünster zusammen mit seinen Brüdern Rüdiger III. und Manesso, 1281-94 Chorherr am Grossmünster, 1296-97 Kustos oder Thesaurar; kraft dieses nach dem Propst wichtigsten Amtes des Stifts wird M. häufig als Zeuge zu Rechtsgeschäften des Grossmünsters sowie anderer Zürcher Stifte und Klöster beigezogen. Nach dem Zeugnis des zeitgenöss. Minnesängers Johannes Hadlaub machte er sich zusammen mit seinem Vater auch um die Erhaltung höf. Liedkunst verdient.
- Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Codex_Manesse
Codex Manesse
Der Codex Manesse (auch Manessische Liederhandschrift oder Manessische Handschrift, nach dem jeweiligen Aufbewahrungsort auch als Große Heidelberger Liederhandschrift oder Pariser Handschrift bezeichnet) ist die umfangreichste und berühmteste deutsche Liederhandschrift des Mittelalters. So benannt wurde sie von dem Schweizer Gelehrten Johann Jakob Bodmer nach einer umfangreichen Liedersammlung der Schweizer Patrizierfamilie Manesse. Von Germanisten wird die Sammlung seit Karl Lachmann kurz mit dem Sigel C bezeichnet. Seit 1888 wird sie wieder in der Universitätsbibliothek Heidelberg aufbewahrt (Signatur: UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. bzw. cpg 848).
Entstehung
Einblick in die Vorstufen bzw. in die Entstehung der Handschrift gibt der Zürcher Dichter Johannes Hadlaub (Hauskauf: 4. Januar 1302; † 16. März, vermutlich vor 1340). Er gehörte zum Bekanntenkreis der Patrizierfamilie Manesse, die sich durch antiquarische Sammelleidenschaft und ein Interesse für den staufischen Minnesang auszeichnete.
In seinem in der Handschrift enthaltenen Lobpreis der Manessen (fol. 372r) besingt der Dichter die auf Vollständigkeit angelegte Sammlung von Liederbüchern durch Rüdiger Manesse d. Ä. (volljährig 1252, † 1304), einen der einflussreichsten Zürcher Ratsmitglieder, und durch dessen Sohn Johannes, den Kustos der Propstei († 1297). Wenn auch eine unmittelbare Beteiligung Rüdiger Manesses an der Herstellung der „Manessischen Handschrift“ nicht explizit bezeugt ist, so dürften doch die von Hadlaub erwähnten liederbuochen der Familie Manesse die Grundlage des berühmten Kodex darstellen. Möglicherweise hat Hadlaub auch selbst maßgeblich an der Vorbereitung und Ausführung des Grundstocks mitgewirkt. Hierauf deutet die exponierte Stellung seines Œuvre in C hin, die durch eine Prunkinitiale markiert wird.
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