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Georg von Sachsen, der Bärtige

Georg von Sachsen, der Bärtige

männlich 1471 - 1539  (67 Jahre)

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  • Name Georg von Sachsen 
    Suffix der Bärtige 
    Geburt 27 Aug 1471  Meissen, Sachsen, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Ereignis 1530 bis 1535  Schloss Dresden Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    1530–1535 ließ Georg einen Anbau am Dresdener Schloss errichten, das Georgentor. Der Torbau wurde mit umfangreicher Bauplastik von Christoph Walther I geschmückt, darunter der Fries des Totentanzes. 
    Titel (genauer) Herzogtum Sachsen (Albertiner) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog des albertinischen Sachsens 
    • Ernst und Albrecht von Sachsen, die beiden Söhne des Kurfürsten Friedrich II. (1412–1464), regierten ihr väterliches Erbe zunächst lange gemeinsam, wobei Ernst als der Ältere die Kurfürstenwürde besaß. 1485 nahmen die beiden Brüder die Teilung ihrer Länder vor (Leipziger Teilung). Albrecht und seine Nachkommen erhielten ein eigenes Territorium mit Dresden als Zentrum, das sie von nun an als Herzöge von Sachsen regierten.
      Während der ernestinische Kurfürst Friedrich der Weise die Reformation unterstützte, versuchte der albertinische Herzog Georg der Bärtige diese in seinem Gebiet zu verhindern. Erst sein Bruder Heinrich der Fromme (1538–1541), welcher Georg als Herzog nachfolgte führte die Reformation auch im albertinischen Sachsen ein.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Albertiner
    Titel (genauer) Herzogtum Sagan Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Sagan 
    • Das Herzogtum Sagan entstand 1274 durch Ausgliederung aus dem Herzogtum Glogau. Unter Herzog Heinrich IV. wurde es 1329 als ein Lehen der Krone Böhmen unterstellt und bis 1472 vom Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten regiert. Danach gelangte es nacheinander an die sächsischen Wettiner, an Albrecht von Wallenstein, an die böhmischen Lobkowitz sowie an den kurländischen Herzog Peter von Biron und dessen Nachkommen. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel es 1742 mit fast ganz Schlesien an Preußen. 1844 wurde es vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. als Preußisches Thronlehen Fürstentum Sagan konstituiert, das bis 1919 bestand. Residenzort war die Stadt Sagan (heute Żagań in der Woiwodschaft Lebus in Polen).
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sagan
    Tod 17 Apr 1539  Dresden, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I26932  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 17 Jun 2021 

    Vater Titel Albrecht (III.) von Sachsen, der Beherzte,   geb. 31 Jul 1443, Grimma Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 12 Sep 1500, Emden Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 57 Jahre) 
    Mutter Titel Sidonie (Zdeňka, Zdena, Zedena) von Böhmen (von Podiebrad),   geb. 14 Nov 1449, Poděbrady (Podiebrad) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1 Feb 1510, Tharandt Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 60 Jahre) 
    Eheschließung 11 Nov 1459  Eger, Böhmen, Tschechien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F13309  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Titel Barbara von Polen,   geb. 1478   gest. 1534 (Alter 56 Jahre) 
    Eheschließung 21 Nov 1496  Leipzig, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Georg und Barbara heirateten am 21. November 1496 in einer glanzvoll und sehr aufwändig begangenen Zeremonie in Leipzig.
    Notizen 
    • Kinder:
      - Christoph (*/† 1497)
      - Johann (1498–1537) ⚭ 1516 Prinzessin Elisabeth von Hessen (1502–1557)
      - Wolfgang (1499–1500)
      - Anna (*/† 1500)
      - Christoph (*/† 1501)
      - Agnes (*/† 1503)
      - Friedrich (1504–1539) ⚭ 1539 Gräfin Elisabeth von Mansfeld (1516–1541)
      - Christine (1505–1549) ⚭ 1523 Landgraf Philipp I. von Hessen (1504–1567)
      - Magdalene (1507–1534) ⚭ 1524 Kurfürst Joachim II. von Brandenburg (1505–1571)
      - Margarete (1508–1510)
    Kinder 
     1. Erbprinz Johann (Hans) von Sachsen,   geb. 24 ug 1498, Dresden, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 11 Jan 1537, Dresden, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 39 Jahre)
    Familien-Kennung F13308  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 17 Jun 2021 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 27 Aug 1471 - Meissen, Sachsen, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEheschließung - 21 Nov 1496 - Leipzig, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEreignis - 1530–1535 ließ Georg einen Anbau am Dresdener Schloss errichten, das Georgentor. Der Torbau wurde mit umfangreicher Bauplastik von Christoph Walther I geschmückt, darunter der Fries des Totentanzes. - 1530 bis 1535 - Schloss Dresden Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog des albertinischen Sachsens - - Herzogtum Sachsen (Albertiner) Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Sagan - - Herzogtum Sagan Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 17 Apr 1539 - Dresden, DE Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Georg von Sachsen, der Bärtige - 1524
    Georg von Sachsen, der Bärtige - 1524
    Georg von Sachsen im Jahr 1524, Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren, Öl auf Holz.

    Bild: Wikipedia; Lucas Cranach der Ältere - nevsepic.com.ua - https://de.wikipedia.org/wiki/Lucas_Cranach_der_Ältere
    © Gemeinfrei

    Orte
    Dresden Schloss (heute in der Annenkirche) - Georgentor (Die schöne Tür)
    Dresden Schloss (heute in der Annenkirche) - Georgentor (Die schöne Tür)
    Georg einen Anbau am Dresdener Schloss errichten, das Georgentor.
    Die Schöne Tür, heute in der Annenkirche in Annaberg-Buchholz, 1512 Meister HW

    Bild: Wikipedia; Martpan - Eigenes Werk
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

    Karten
    Sachsen nach der Leipziger Teilung von 1485
    Sachsen nach der Leipziger Teilung von 1485
    Karte der Leipziger Teilung von 1485.

    Bild: Wikipedia; Saxony_(Division_of_Leipzig)_-_NL.png: Sir Iain derivative work: Furfur - Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet: Saxony (Division of Leipzig) - NL.png
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_der_Bärtige

      Georg der Bärtige (lateinisch: Georgius Barbatus[1]; * 27. August 1471 in Meißen; † 17. April 1539 in Dresden) war Herzog des albertinischen Sachsens sowie Herzog von Sagan.

      Leben
      Georg der Bärtige wurde als ältester Sohn von Albrecht dem Beherzten und Sidonie von Böhmen geboren. Er erhielt eine gute Bildung, war des Lateinischen kundig und nahm persönlichen Anteil an den theologischen Auseinandersetzungen seiner Epoche.

      Georg hatte sich ursprünglich auf eine geistliche Laufbahn vorbereitet und war 1484 zum Domherrn in Mainz ernannt worden. Er studierte vielleicht an der Universität Leipzig; es finden sich aber keine Nachweise in der dortigen Matrikel.[2]

      Während der Abwesenheit seines Vaters auf Kriegszügen in Flandern und Friesland nahm Georg bereits ab 1488 in Vertretung verschiedene Amtsgeschäfte wahr, unter anderem die Bergwerksangelegenheiten. In der Inschrift des in der Regierungszeit Albrechts in den Münzstätten Zwickau und Schneeberg geprägten Bartgroschens von 1492 und 1493 erscheint Herzog Georg als Vertreter seines Vaters auf dem gemeinschaftlich geprägten Groschen der Wettiner. Er gilt als Gründer der Stadt Annaberg. Ab 1500 übernahm er die Regierungsgeschäfte im albertinischen Sachsen vollständig.

      Sein jüngerer Bruder Heinrich hatte vom gemeinsamen Vater Albrecht Friesland geerbt. Doch weil sich die Friesen seiner Herrschaft widersetzten und er zur Regierung unfähig war, verzichtete er am 30. Mai 1505 in einem Vertrag mit seinem Bruder Georg auf Friesland und begnügte sich mit den Ämtern Freiberg und Wolkenstein. In Friesland kam es von 1514 bis 1517 zur sogenannten Sächsischen Fehde, einer Auseinandersetzung gegen Edzard I. von Ostfriesland um die Stadt Groningen.

      Georg war ein entschiedener Gegner der Lehren von Jan Hus und Martin Luther. Im Jahr 1523 ließ er in seinem Land sämtliche Lutherbibeln konfiszieren. Im Juli 1525 schloss Georg sich mit verschiedenen norddeutschen katholischen Fürsten im Dessauer Bund zusammen, um der Weiterverbreitung der lutherischen Lehren zu begegnen. Trotz aller dieser Bemühungen konnte er nicht verhindern, dass die Reformation auch in sein Land eindrang.

      Vereint mit Landgraf Philipp von Hessen und Herzog Heinrich von Braunschweig vernichtete Georg im Bauernkrieg im Mai 1525 das Heer der aufständischen Bauern bei Frankenhausen.

      Infolge von Meinungsverschiedenheiten kam es 1530 bis Ende 1533 zur sogenannten sächsischen Münztrennung zwischen dem ernestinischen Kurfürsten Johann dem Beständigen und Georg. Darin vertrat der Herzog die Auffassung, dass es die Rechtlichkeit verlange, den von der Bevölkerung vorausgesetzten Wert der Guldengroschen beizubehalten. Er ließ daher besonders gekennzeichnete Münzen im eigenen Namen in den Münzstätten Freiberg, Leipzig und Annaberg prägen.

      Georg war 38 Jahre mit Barbara (1478–1534), der Tochter des Königs Kasimir IV. von Polen, verheiratet. Nach ihrem Tod ließ er sich als Zeichen seiner Trauer den Bart wachsen, was ihm den Beinamen der Bärtige einbrachte. Georg der Bärtige verstarb 1539 in Dresden und wurde an der Seite seiner Frau in einer Grabkapelle im Meißner Dom beigesetzt.

      Sein Sohn Johann war kränklich und starb kinderlos am 11. Januar 1537. Sein zweiter Sohn Friedrich war geistig behindert und starb noch vor dem Vater am 26. Februar 1539. Das albertinische Herzogtum Sachsen fiel an seinen lutherisch gesinnten Bruder Heinrich, was Georg zu Lebzeiten vergeblich zu vereiteln versuchte. Seine Tochter Christine heiratete 1523 Landgraf Philipp von Hessen, der 1526 in seinem Herrschaftsgebiet die Reformation einführte.

      Georgs Schwiegertochter Elisabeth von Rochlitz, die Frau und Witwe Johanns, als geborene Landgräfin von Hessen die Schwester Philipps des Großmütigen, führte in ihrem Wittumssitz Rochlitz die Reformation ein.

      Georg war Träger der Ordenskette vom Goldenen Vlies.

      Kunstpolitik
      Georg war sehr an den zeitgenössischen Künsten interessiert und nutzte sie für seine Selbstdarstellung und die seiner Familie. Ein früher Auftrag von ihm und seiner Ehefrau Barbara von Polen an den Meister HW war 1512 die sogenannte Schöne Tür für das neu gegründete Franziskanerkloster in der von ihm gegründeten Bergstadt Annaberg.[3]

      1518 war Georg auf dem Reichstag von Augsburg gewesen und hatte die an norditalienischen Vorbildern orientierte Kunst der Fugger kennengelernt. Im Anschluss daran gab er in der Werkstatt der Daucher einen neuen Hochaltar im neuen Stil für die Annenkirche in der neugegründeten Bergstadt Annaberg in Auftrag. Dieser Hochaltar wurde 1521 nach Sachsen geliefert.[4]

      Ab 1521 ließ Georg die Albrechtsburg in Meißen durch Jacob Haylmann fertigstellen, einen Schüler des königlich-böhmischen Hofarchitekten Benedikt Ried. Als Bildhauer stellte er Christoph Walther I in seine Dienste, der das Schloss mit einer Serie von Darstellungen verschiedener Tugendenallegorien versah.[5]

      Ab etwa 1521 ließ er für sich und seine Ehefrau eine Grabkapelle im Meißener Dom errichten (heute: Georgskapelle), deren antikisierendes Portal ebenfalls von der Architektur der Fuggerkapelle und anderen Werken in Augsburg beeinflusst war. Es erhielt ein Relief des bedeutenden Augsburger Bildhauers Hans Daucher. Ausgeführt wurde die neuartige Architektur aber bis 1524 in einheimischem Stein von lokalen Künstlern wie Christoph Walther I.[6]

      1530–1535 ließ Georg einen Anbau am Dresdener Schloss errichten, das Georgentor. Der Torbau wurde mit umfangreicher Bauplastik von Christoph Walther I geschmückt, darunter der Fries des Totentanzes.

      Ehe
      Georg der Bärtige heiratete am 21. November 1496 in Leipzig Barbara (1478–1534), eine Tochter des polnischen Königs Kasimir IV.