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Herzog Karl I. von Münsterberg (von Oels)

Herzog Karl I. von Münsterberg (von Oels)

männlich 1476 - 1536  (60 Jahre)

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  • Name Karl I. von Münsterberg (von Oels) 
    Titel Herzog 
    Geburt 2/4 Mai 1476  Glatz, Niederschlesien, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzogtum Oels Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Oels 
    • Das Herzogtum Oels entstand 1312 durch Teilung des Herzogtums Glogau. Herzog Konrad I. übergab es 1329 als ein Lehen an die Krone Böhmen, die 1526 an die Habsburger gelangte. Das Herzogtum wurde bis 1492 vom Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten, von 1495 bis 1647 vom Münsterberger Zweig der Herren von Podiebrad regiert. 1649 gelangte es durch Heirat an das Haus Württemberg, von dem es 1792 an die Welfen fiel. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg gehörte es ab 1742 zu Preußen. Residenzort war die gleichnamige Stadt Oels (heute Oleśnica in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen).
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Oels
    Titel (genauer) Grafschaft Glatz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Graf von Glatz  
    • Die Grafschaft Glatz ([glaːts]; glätzisch Groofschoft Glootz, schlesisch Grofschoaft Glootz, tschechisch Hrabství kladské, polnisch Hrabstwo Kłodzkie) gehörte als „provincia glacensis“ von Anbeginn zum böhmischen Herrschaftsbereich und damit zum Heiligen Römischen Reich. 1459 wurde sie durch den böhmischen König Georg von Podiebrad zur Grafschaft erhoben. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgültig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel sie an Preußen.[1] Danach wurde sie als „souveraine Grafschaft“ von der Breslauer Kriegs- und Domänenkammer verwaltet.[2] Mit den Preußischen Reformen wurde sie 1815 in die Provinz Schlesien eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 fiel das Gebiet der preußischen Landkreise Glatz und Habelschwerdt an Polen. Unabhängig davon verblieb das Glatzer Land kirchenrechtlich bis 1972 weiterhin beim Erzbistum Prag.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Glatz
    Titel (genauer) 1498 bis 1536  Herzogtum Münsterberg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Münsterberg
    Gemeinsam mit:
    1498–1502 Georg I. von Podiebrad († 1502), Sohn Heinrichs d. Ä., Herzog von Oels, Graf von Glatz
    1498–1511 Albrecht von Podiebrad († 1511), Sohn Heinrichs d. Ä., Graf von Glatz 
    • Das schlesische Herzogtum Münsterberg entstand 1321 durch Teilung des Herzogtums Schweidnitz. Es wurde durch Herzog Bolko II. begründet, der 1336 die böhmische Lehenshoheit anerkannte. Residenzort war die Stadt Münsterberg, die 1234 erstmals erwähnt wurde. Bis 1428 wurde es von den Schlesischen Piasten regiert und fiel dann an die Krone Böhmen heim, die es nachfolgend wiederholt verpfändete oder verlehnte. Von 1456 bis 1569 war es mit kurzen Unterbrechungen an Georg von Podiebrad und dessen Nachkommen verlehnt und von 1654 bis 1791 an die Grafen von Auersperg. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel es wie fast ganz Schlesien an Preußen, wo es, herabgesetzt zur Standesherrschaft, fortexistierte.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Münsterberg
    Tod 31 Mai 1536  Frankenstein, Niederschlesien, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • In seiner Frankensteiner Residenz
    Beerdigung St. Anna-Kirche, Frankenstein, Niederschlesien, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Sein Leichnam wurde in der St.-Anna-Kirche beigesetzt, wo seine Söhne ein Epitaph für ihn und seine 1541 verstorbene Witwe errichten ließen.
    Personen-Kennung I28280  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 14 Feb 2022 

    Vater Herzog Heinrich I. von Münsterberg (von Oels), der Ältere ,   geb. 1448   gest. 1498, Glatz, Niederschlesien, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 50 Jahre) 
    Mutter Prinzessin Ursula von Brandenburg,   geb. 1450   gest. 1508 (Alter 58 Jahre) 
    Eheschließung 1497  Eger, Böhmen, Tschechien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F14078  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Anna von Sagan,   geb. 1480/83   gest. 1541 (Alter 58 Jahre) 
    Eheschließung 1488 
    • Doppelhochzeit der Brüder Georg und Karl mit den Schwestern Hedwig und Anna.
    Notizen 
    • Das Ehepaar hatte folgende 12 Kinder:
      - Heinrich (*/† 1497)
      - Anna (1499–1504)
      - Katharina (1500–1507)
      - Margareta (1501–1551), verheiratet mit Johann/Jan Zajíc von Hasenburg
      - Joachim (1503–1562), Bischof von Brandenburg
      - Kunigunde Kunhuta (1504–1532), verheiratet mit Christoph Černohorsky von Boskowitz
      - Ursula Vorsila (1505–1539), verheiratet mit Hieronymus von Bieberstein
      - Heinrich II. (1507–1548), Herzog von Münsterberg-Oels
      - Hedwig (1508–1531), heiratete 1525 Georg von Brandenburg-Ansbach
      - Johann (1509–1565), Herzog von Münsterberg-Oels
      - Barbara (1511–1539), Äbtissin in Strehlen bei Oels
      - Georg II. (1512–1553), verheiratet mit Elisabeth Kostka von Postupitz
    Kinder 
    +1. Herzogin Hedwig von Münsterberg,   geb. 10 od 12 Jun 15081508, Oels, Niederschlesien, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 28 Nov 1531, Liegnitz, Schlesien, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 23 Jahre)
    Familien-Kennung F14076  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 10 Feb 2022 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 2/4 Mai 1476 - Glatz, Niederschlesien, Polen Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Oels - - Herzogtum Oels Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Graf von Glatz - - Grafschaft Glatz Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Münsterberg Gemeinsam mit: 1498–1502 Georg I. von Podiebrad († 1502), Sohn Heinrichs d. Ä., Herzog von Oels, Graf von Glatz 1498–1511 Albrecht von Podiebrad († 1511), Sohn Heinrichs d. Ä., Graf von Glatz - 1498 bis 1536 - Herzogtum Münsterberg Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 31 Mai 1536 - Frankenstein, Niederschlesien, Polen Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - St. Anna-Kirche, Frankenstein, Niederschlesien, Polen Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Gräber, Denkmäler
    Zeichnung des Epitaphs für Karl I. und seine Frau Anna von Sagan
    Zeichnung des Epitaphs für Karl I. und seine Frau Anna von Sagan
    Bild: Wikipedia; Hermann Luchs - Schlesische Fürstenbilder
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_I._(Münsterberg-Oels)

      Karl I. von Münsterberg (auch: Karl I. von Podiebrad, tschechisch: Karel z Minstrberka; * 2./4. Mai 1476 in Glatz; † 31. Mai 1536 in Frankenstein) war Herzog von Münsterberg und Herzog von Oels sowie Graf von Glatz. 1519–1523 bekleidete er das Amt des Landvogts der Oberlausitz, ab 1523 war er Oberst-Landeshauptmann von Böhmen, ab 1524 Landeshauptmann und ab 1527 Oberlandeshauptmann von Schlesien.

      Karl war ein Enkel des böhmischen Königs Georg von Podiebrad. Seine Eltern waren Heinrich d. Ä. von Münsterberg und Ursula von Brandenburg, Tochter des Markgrafen Albrecht Achilles. 1488 vermählte ihn sein Vater mit Anna (1480/83–1541), einer Tochter des Herzogs Johann II. von Sagan. Auch Karls ältere Brüder Albrecht und Georg waren mit Töchtern Johanns II. verheiratet.

      Nach dem Tod ihres Vaters regierten die drei Brüder Albrecht, Georg und Karl zunächst gemeinsam, wobei jeder auf seinem eigenen Hof lebte: Albrecht in Glatz, Georg in Oels, Karl in Münsterberg. Da Karl beabsichtigte, seine Residenz nach Frankenstein zu verlegen, förderte er die Entwicklung der Stadt. Um die Ansiedlung in der Stadt zu begünstigen, ließ er neue Steinhäuser errichten und gab Landadeligen Stellen für Freihäuser. Die Stadtbefestigung wurde erneuert und verstärkt und 1511 ein steinerner Pfarrhof errichtet. Etwa zur selben Zeit begann Karl mit der Errichtung eines großen Schlosses an Stelle der verfallenen mittelalterlichen Burg von Frankenstein. Dorthin verlegte er 1530 seine Residenz. Die Anlage, an der auch seine Nachfolger weitergebaut haben, ist nie fertig geworden. Die hohen Kosten für den Schlossbau haben vermutlich dazu beigetragen, dass das Herzogtum Münsterberg Mitte des 16. Jahrhunderts so hoch verschuldet war, dass es zeitweilig verpfändet werden musste.

      Seine Brüder Georg und Albrecht starben 1502 bzw. 1511. Seitdem regierte Karl die ererbten Länder als Herzog von Münsterberg und Oels allein. Obwohl Karl und seine Brüder bereits 1501 die Grafschaft Glatz an ihren späteren Schwager Ulrich von Hardegg verkauft hatten, führten sie und ihre Nachkommen weiterhin den Titel eines Grafen von Glatz bis zum Erlöschen der Münsterberger Stammlinie der Herren von Podiebrad in männlicher Linie 1647.

      Nach dem Tod seines Vetters Bartholomäus von Münsterberg 1515 folgte ihm Karl als Berater des Königs Vladislav II. Zugleich übernahm er die Erziehung des Prinzen Ludwig II., der nach dem Tod Vladislavs II. 1516 König von Böhmen und Ungarn wurde. König Ludwig II. ernannte Karl I. 1519 zum Landvogt der Oberlausitz. 1523 stieg Karl I. zum Oberst-Landeshauptmann des Königreichs Böhmen auf und gehörte damit zu jenen hohen Adligen, die das Land in Abwesenheit des Königs, der sich meist in Ungarn aufhielt, verwalteten. Zudem wurde er 1524 Landeshauptmann von Schlesien.

      Nach dem Tod König Ludwigs II. 1526 war Karl von Münsterberg führend an der Organisation der Königswahl beteiligt. Er legte sich früh auf den Kandidaten Ferdinand I. fest, was ihm dieser nach der Krönung 1527 mit der Bestätigung der Hauptmannschaft in Böhmen und der Verleihung der Oberlandeshauptmannschaft für Schlesien belohnte. Die Ausübung dieser Ämter war für Karl mit beträchtlichem finanziellen Aufwand verbunden, so dass er sich genötigt sah, Teile seiner Länder zu verkaufen.

      Obwohl Karl Luthers Schriften zunächst mit wohlwollendem Interesse las, hielt er auch während der Reformation am katholischen Glauben fest. Bereits 1516 unterstützte er die nicht zustande gekommene Heiligsprechung des ersten Prager Erzbischof Ernst von Pardubitz, der 1364 auf eigenen Wunsch in der Glatzer Pfarrkirche beigesetzt worden war. Hierzu wurde vom Breslauer Kanoniker Valentin Krautwald eine Lebensbeschreibung des Erzbischofs verfasst, der ein Dokument des Herzogs Karl I. beigefügt wurde. In diesem beurkunde Karl I. ein Wunder, das der Franziskaner Johann Filipec vor 1498 in Glatz erlebt haben soll.[1]