Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Herzog Johann II. von Sagan

Herzog Johann II. von Sagan

männlich 1435 - 1504  (69 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Johann II. von Sagan 
    • Der letzte Herzog von Sagan und Söldnerführer des Deutschen Ordens. Er entstammte dem Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten.
    Titel Herzog 
    Spitzname der Grausame, der Böse 
    Geburt 16 Jun 1435 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzogtum Sagan Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Sagan 
    • Das Herzogtum Sagan entstand 1274 durch Ausgliederung aus dem Herzogtum Glogau. Unter Herzog Heinrich IV. wurde es 1329 als ein Lehen der Krone Böhmen unterstellt und bis 1472 vom Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten regiert. Danach gelangte es nacheinander an die sächsischen Wettiner, an Albrecht von Wallenstein, an die böhmischen Lobkowitz sowie an den kurländischen Herzog Peter von Biron und dessen Nachkommen. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel es 1742 mit fast ganz Schlesien an Preußen. 1844 wurde es vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. als Preußisches Thronlehen Fürstentum Sagan konstituiert, das bis 1919 bestand. Residenzort war die Stadt Sagan (heute Żagań in der Woiwodschaft Lebus in Polen).
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sagan
    Tod 22 Jun 1504  Wohlau, Niederschlesien, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I28282  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 10 Feb 2022 

    Vater Herzog Johann I. von Sagan (von Glogau),   geb. 1385   gest. 12 Apr 1439 (Alter 54 Jahre) 
    Mutter Scholastika von Sachsen-Wittenberg (Askanier)   gest. 1462/63 
    Eheschließung zw 1405 und 1409 
    Familien-Kennung F14082  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Katharina von Troppau,   geb. 1443   gest. 1505 (Alter 62 Jahre) 
    Notizen 
    • Der Ehe entstammten fünf Töchter:
      - Margaretha (1465/76–1505), verheiratet mit Miklós Bánffy de Limbow († 1501) und danach mit Johann Hampo
      - Barbara (1470–1539), Äbtissin des Klosters St. Clara zu Strehlen
      - Salomea (1475/76–1514), verheiratet mit Albrecht von Münsterberg-Oels und Glatz (1468–1511) und danach mit Johann von Kurzbach auf Trachenberg und Militsch († 1549)
      - Hedwig (1476–1524), verheiratet mit Georg von Münsterberg-Oels und Glatz (1470–1502) und danach mit Siegmund von Wartenberg († 1518)
      - Anna (1480/83–1541), verheiratet mit Karl I. von Münsterberg-Oels und Glatz († 1536)
    Kinder 
    +1. Salomea von Sagan,   geb. 1475/76   gest. 1514 (Alter 38 Jahre)
     2. Hedwig von Sagan,   geb. 1476   gest. 1524 (Alter 48 Jahre)
    +3. Anna von Sagan,   geb. 1480/83   gest. 1541 (Alter 58 Jahre)
    Familien-Kennung F14077  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 10 Feb 2022 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Sagan - - Herzogtum Sagan Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Wappen der Herzöge von Sagan
    Wappen der Herzöge von Sagan
    Scheiblersches Wappenbuch

    Die Wappen die Niederschlesische Piasten, vom Herzog von Sagan benutzt.

    Bild: Wikipedia; Poznaniak - Eigenes Werk - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Poznaniak
    © CC BY-SA 2.5 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_II._(Sagan)

      Johann II. (auch Hans von Sagan; Beinamen der Grausame, der Böse; * 16. Juni 1435; † 22. Juni 1504 in Wohlau)

      Johann II. war eines der zehn Kinder des Herzogs Johann I. von Sagan und herzoglich Glogau (1385–1439) und der Scholastica von Sachsen-Wittenberg (1391–1463), einer Tochter des Kurfürsten Rudolfs III. Er war, wie auch sein Vater und sein älterer Bruder Balthasar (1410–1472), Heerführer des Deutschritterordens.

      Nach dem Tode des Vaters erbte 1439 Johanns Bruder Balthasar das Herzogtum Sagan. 1450 kam es zu einem Teilungsvertrag, in dem Balthasar die Herrschaft Sagan und der jüngere Johann das davon abgetrennte Land Priebus erhielt. Johann machte seinem Bruder den Besitz streitig und bemächtigte sich 1461 Sagans, das sich Balthasar 1467 zurückeroberte. 1472 nahm Johann Sagan erneut ein und ließ seinen Bruder im Rundturm (Hungerturm) der Stadtfestung Priebus festsetzen, wo dieser am 15. Juli 1472 am Hungertod verstarb. Nach dem Tode Balthasars vereinigte Johann die Herrschaften Priebus und Sagan wieder und verkaufte das Herzogtum noch im selben Jahr am 12. Dezember an den Wettiner Albrecht den Beherzten.

      Als mit dem Tode Herzog Heinrichs XI. von Glogau und Crossen 1476 die direkte Linie der Piastenherzöge von Glogau erlosch, meldete Herzog Johann II. seinen Anspruch auf den herzoglichen Teil von Glogau, dessen Sitz Freystadt war, an. Damit brach der bis 1482 andauernde Glogauer Erbfolgestreit aus, da der kinderlos verstorbene Herzog Heinrich XI. testamentarisch ausdrücklich seine Frau Barbara, eine Tochter des Brandenburger Kurfürsten Albrecht Achilles, zur Erbin bestimmt hatte.

      1477 eroberte Johann Crossen und zerstörte die Stadt. Im selben Jahre belagerten seine Truppen erfolglos die Städte Drossen und Reppen, wie auch ein Jahr später Cottbus. Ein 1479 in Guben mit Kurfürst Albrecht Achilles geschlossener Vergleich, in dem Johann auf Crossen verzichte. Mit dem Vertrag von Kamenz wurde der Erbfolgekrieg 1482 beendet.

      Johanns Herrschaft war durch Feindseligkeiten mit den benachbarten Herzogtümern sowie Überfälle und Eingriffe in die Rechte der Städte gekennzeichnet. 1484 ließ er die Juden aus der Stadt Glogau ausweisen. Zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen seine brutale Herrschaft erfolgten 1480 Verhandlungen zwischen den betroffenen Städten und Herzogtümern in Hochkirch, nachdem Johann den königlich böhmischen Teil des seit 1331 geteilten Herzogtums Glogau an sich gerissen hatte. Nachdem der Herzog 1488 sieben Glogauer Ratsherren, die ihn nicht anerkennen wollten, hatte einsperren und verhungern lassen, wurde in Hochkirch erneut über ein gemeinsames Vorgehen gegen den Herzog beraten und königliche Unterstützung angefordert.

      1488 erfolgte durch die Truppen des Königs Matthias Corvinus die Belagerung Glogaus. Der Herzog wurde aus der Stadt vertrieben und floh auf seine Burg Groß-Heinzendorf. Matthias Corvinus setzte seinen unehelichen Sohn Johann Corvinus als Herzog von Glogau ein.

      Nach dem Verlust seines Herzogtums zog Johann von Sagan mit einem Söldnerheer zum Ende des 15. Jahrhunderts durch Teile Niederschlesiens und die Neumark. Dabei verwüsteten sie zahlreiche Städte und Dörfer. 1488 fielen seine Truppen in Freystadt ein.

      1498 wurde ihm vom Brandenburger Kurfürsten Johann Cicero das Bleiberecht in der Stadt Frankfurt (Oder) gewährt. Damit endeten die langen Wirren und Plünderungen der Ratsdörfer durch den umherziehenden ehemaligen Herzog. Die Bürger Frankfurts waren von seiner Anwesenheit wenig angetan.

      Der Herzog ist auch Gegenstand des Liedes Herzog Hans von Sagan und die Glogauschen Domherrn.