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Herzog Johann I. von Sagan (von Glogau)

Herzog Johann I. von Sagan (von Glogau)

männlich 1385 - 1439  (54 Jahre)

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  • Name Johann I. von Sagan (von Glogau) 
    Titel Herzog 
    Geburt 1385 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1403 bis 1413  Herzogtum Glogau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Glogau 
    • Das Herzogtum Glogau entstand 1251 bei der Teilung des Herzogtums Schlesien unter den Schlesischen Piasten. 1331 eignete es sich der böhmische König Johann von Luxemburg an, wodurch es als erstes der schlesischen Fürstentümer bis 1344 unmittelbar Böhmen unterstellt war. Ab 1344 war es in eine „herzogliche“ und eine „königliche“ Hälfte geteilt. Die herzogliche Hälfte war bis 1476 lehensrechtlich im Besitz des Glogauer Zweiges der Schlesischen Piasten, während die königliche Hälfte ab 1384 bis 1480 erbrechtlich den Teschener Herzögen gehörte. Nach dem Tod des böhmischen Königs Matthias Corvinus 1490 fiel Glogau als erledigtes Lehen durch Heimfall an die Krone Böhmen. Dadurch erlangte es den Status eines Erbfürstentums. Residenzort war Glogau bzw. zeitweise für die herzogliche Hälfte Freystadt.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Glogau
    Titel (genauer) 1413 bis 1439  Herzogtum Sagan Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Sagan 
    • Das Herzogtum Sagan entstand 1274 durch Ausgliederung aus dem Herzogtum Glogau. Unter Herzog Heinrich IV. wurde es 1329 als ein Lehen der Krone Böhmen unterstellt und bis 1472 vom Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten regiert. Danach gelangte es nacheinander an die sächsischen Wettiner, an Albrecht von Wallenstein, an die böhmischen Lobkowitz sowie an den kurländischen Herzog Peter von Biron und dessen Nachkommen. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel es 1742 mit fast ganz Schlesien an Preußen. 1844 wurde es vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. als Preußisches Thronlehen Fürstentum Sagan konstituiert, das bis 1919 bestand. Residenzort war die Stadt Sagan (heute Żagań in der Woiwodschaft Lebus in Polen).
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sagan
    Tod 12 Apr 1439 
    Personen-Kennung I28292  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 10 Feb 2022 

    Vater Herzog Heinrich VIII. von Sagan (von Glogau),   geb. 1357/63   gest. 14 Mrz 1397, Sprottau, Lebus, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 34 Jahre) 
    Mutter Katharina von Oppeln   gest. 1420 
    Eheschließung zw 1382 und 1388 
    Familien-Kennung F14083  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Scholastika von Sachsen-Wittenberg (Askanier)   gest. 1462/63 
    Eheschließung zw 1405 und 1409 
    Notizen 
    • Der Ehe entstammten die Kinder:
      - Balthasar († 1472), Herzog von Sagan, ⚭ 1. mit Agnes N. N. († 1460); ⚭ 2. 1469 mit Barbara, Tochter des Teschener Herzogs Boleslaus II.[2]
      - Rudolf († 1454), Herzog von Sagan
      - Wenzel († 1488), Herzog von Sagan
      - Johann II. († 1504), Herzog von Sagan und zeitweise auch von Glogau; ⚭ um 1461 Katharina († 1505), Tochter des Troppauer Herzogs Wilhelm
      - Anna († um 1437), ⚭ Graf Albrecht III. von Lindow-Ruppin († 1460)
      - Hedwig († 1497), ⚭ 1432 Fürst Bernhard VI. von Anhalt-Bernburg († 1468)
      - Margarethe († 1491 in Salzderhelden), ⚭ 1. um 1435 Graf Volrad von Mansfeld († 1450); ⚭ 2. Heinrich XI. von Hohnstein-Wittenberg († 1454); ⚭ 3. um 1457 Heinrich III. von Braunschweig-Grubenhagen († 1464)
      - Barbara († 1476)
      - Scholastika († um 1489)
      - Agnes († 1475)
    Kinder 
    +1. Herzog Johann II. von Sagan,   geb. 16 Jun 1435   gest. 22 Jun 1504, Wohlau, Niederschlesien, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 69 Jahre)
    Familien-Kennung F14082  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 10 Feb 2022 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Glogau - 1403 bis 1413 - Herzogtum Glogau Link zu Google Earth
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  • Wappen, Siegel, Münzen
    Wappen der Herzöge von Sagan
    Wappen der Herzöge von Sagan
    Scheiblersches Wappenbuch

    Die Wappen die Niederschlesische Piasten, vom Herzog von Sagan benutzt.

    Bild: Wikipedia; Poznaniak - Eigenes Werk - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Poznaniak
    © CC BY-SA 2.5 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/
    Wappen von Glogau
    Wappen von Glogau


    Bild: Wikipedia; Poznaniak - Eigenes Werk - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Poznaniak
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Sagan)

      Johann I. von Sagan (auch Johann I. von Glogau-Sagan; * 1385; † 12. April 1439)

      Johann I. entstammte dem Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren Herzog Heinrich VIII. und Katharina († 1420), Tochter des Oppelner Herzogs Wladislaus II.

      Beim Tod des Vaters 1397 waren Johann und seine jüngeren Brüder Heinrich IX., Heinrich X. und Wenzel noch unmündig. Gemeinsam mit ihrer Mutter übernahmen sie die Regentschaft über das ungeteilte Erbe ihres Vaters, standen jedoch zunächst unter der Vormundschaft ihres Onkels Ruprecht I. von Liegnitz. 1403 erreichte Johann die Volljährigkeit und übernahm die Regentschaft über Sagan und herzoglich Glogau, zugleich für seine jüngeren Brüder. Obwohl der Saganer Abt Ludolf vom Augustiner-Chorherrenstifts Sagan Ansprüche seines Stiftes geltend machte, kam es noch vor den Verhandlungen zu Übergriffen auf das Stift durch Johanns Schwiegervater Rudolf von Sachsen.[1] Trotzdem wurde 1413 für Johann I. das nun eigenständige Gebiet von Sagan ausgegliedert, wobei er zugleich auf die Erbfolge im herzoglichen Anteil von Glogau verzichten musste. Diesen verwalteten ab 1413 seine Brüder Heinrich X., Heinrich IX. und Wenzel bis 1418 weiterhin gemeinsam.

      Wie seine Brüder huldigte Johann 1420 in Breslau dem böhmischen Landesherrn Sigmund, den er im Kampf gegen die Hussiten unterstützte. 1428 stand er einem schlesisch-oberlausitzschen Heer vor, mit dem er unvermutet bei Jauer auf die Hussiten stieß, wodurch sich Johanns Truppen auflösten. Am 23. Januar 1429 schloss er deshalb mit den sächsischen Herzögen sowie dem Oberlausitzer Sechsstädtebund eine Vereinigung zum Schutz gegen die Hussiten.

      Wegen des Verzichts Johanns auf die Erbfolge in Glogau, war der zweitgeborene Bruder Heinrich IX. Alleinerbe der Gebiete Heinrichs X., der 1423 auf einer Gesandtschaftsreise in Flensburg starb und Wenzels, der 1430/31 starb. Dadurch kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Johann I. und Heinrich IX., die sich schon vorher befehdeten. Obwohl der 1429 geschlossene Bund versuchte, zwischen den Brüdern zu vermitteln, kam es zu keiner Versöhnung. Trotzdem musste sich Johann mit Sagan zufriedengeben.

      Johann starb 1439 und vererbte Sagan an seine vier Söhne Balthasar, Wenzel, Rudolf und Johann II. Sie teilten es in zwei Hälften, mussten jedoch in fremde Kriegsdienste treten, um ein Auskommen zu finden. Der Neid und der Kampf Johanns gegen seinen Bruder Heinrich IX., der das große Herzogtum Glogau allein beherrschte, wurde von Johanns gleichnamigem Sohn Johann II. in grausamer Weise fortgeführt.