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Herzog Heinrich IV. von Glogau (von Sagan)

Herzog Heinrich IV. von Glogau (von Sagan)

männlich 1292 - 1342  (50 Jahre)

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  • Name Heinrich IV. von Glogau (von Sagan) 
    Titel Herzog 
    Spitzname der Getreue 
    Geburt 1292 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1312 bis 1323  Herzogtum Glogau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Von 1369 bis 1378 (gemeinsam mit seinen Brüdern) Herzog von (herzoglich) Glogau
    Ab 1394 bis zu seinem Tod 1397 Herzog von herzoglich Glogau. 
    • Das Herzogtum Glogau entstand 1251 bei der Teilung des Herzogtums Schlesien unter den Schlesischen Piasten. 1331 eignete es sich der böhmische König Johann von Luxemburg an, wodurch es als erstes der schlesischen Fürstentümer bis 1344 unmittelbar Böhmen unterstellt war. Ab 1344 war es in eine „herzogliche“ und eine „königliche“ Hälfte geteilt. Die herzogliche Hälfte war bis 1476 lehensrechtlich im Besitz des Glogauer Zweiges der Schlesischen Piasten, während die königliche Hälfte ab 1384 bis 1480 erbrechtlich den Teschener Herzögen gehörte. Nach dem Tod des böhmischen Königs Matthias Corvinus 1490 fiel Glogau als erledigtes Lehen durch Heimfall an die Krone Böhmen. Dadurch erlangte es den Status eines Erbfürstentums. Residenzort war Glogau bzw. zeitweise für die herzogliche Hälfte Freystadt.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Glogau
    Titel (genauer) 1342  Herzogtum Steinau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Steinau
    ab 1361 Herzog von Halb-Steinau 
    • Das Herzogtum Steinau (polnisch Księstwo ścinawskie; tschechisch Stínavské knížectví) war ab 1274 zunächst ein selbständiges Teilherzogtum des Herzogtums Glogau. Es wurde von diesem mehrmals getrennt, wieder mit ihm vereint und gehörte zeitweise auch zu anderen schlesischen Herzogtümern. 1675 fiel es als erledigtes Lehen in den unmittelbaren Besitz der Krone Böhmen. Residenzort war die gleichnamige Stadt Steinau (heute Ścinawa in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen).
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Steinau
    Titel (genauer) 1393 bis 1342  Herzogtum Sagan Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Von 1369 bis 1378 (gemeinsam mit seinen Brüdern) Herzog von Sagan
    Ab 1394 bis zu seinem Tod 1397 Herzog von Sagan 
    • Das Herzogtum Sagan entstand 1274 durch Ausgliederung aus dem Herzogtum Glogau. Unter Herzog Heinrich IV. wurde es 1329 als ein Lehen der Krone Böhmen unterstellt und bis 1472 vom Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten regiert. Danach gelangte es nacheinander an die sächsischen Wettiner, an Albrecht von Wallenstein, an die böhmischen Lobkowitz sowie an den kurländischen Herzog Peter von Biron und dessen Nachkommen. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel es 1742 mit fast ganz Schlesien an Preußen. 1844 wurde es vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. als Preußisches Thronlehen Fürstentum Sagan konstituiert, das bis 1919 bestand. Residenzort war die Stadt Sagan (heute Żagań in der Woiwodschaft Lebus in Polen).
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sagan
    Tod 22 Jan 1342  Sagan, Lebus, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I28296  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2022 

    Vater Herzog Heinrich III. von Glogau,   geb. zw 1251 und 1260   gest. 9 Dez 1309 (Alter 49 Jahre) 
    Mutter Mechthild von Braunschweig-Lüneburg (Welfen),   geb. 1276   gest. 1318 (Alter 42 Jahre) 
    Eheschließung 1290 
    Familien-Kennung F3878  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Mathilde von Brandenburg   gest. 1323 
    Eheschließung 1310 
    Notizen 
    • Der Ehe entstammten die Kinder:
      - Heinrich V. († 1369), Herzog von Glogau, Sagan und Steinau, ⚭ 1337 Anna († 1363), Tochter des Wacław von Płock
      - Agnes († 1362), ⚭ 1. 1333 Herzog Lestko von Ratibor († 1336); ⚭ 2. 1341/44 Herzog Ludwig von Liegnitz-Brieg († 1398)
      - Salomea († nach 1359), ⚭ um 1335 Heinrich II. Reuss, Vogt zu Plauen († 1350)
      - Hedwig († 1348), Äbtissin von Trebnitz
    Kinder 
    +1. Herzog Heinrich V. von Sagan (von Glogau), der Eiserne ,   geb. 1312 od 1321   gest. 13 Apr 1369 (Alter 48 Jahre)
    +2. Agnes von Glogau-Sagan   gest. 1362
    Familien-Kennung F14084  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 14 Feb 2022 

  • Ereignis-Karte
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    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Von 1369 bis 1378 (gemeinsam mit seinen Brüdern) Herzog von Sagan Ab 1394 bis zu seinem Tod 1397 Herzog von Sagan - 1393 bis 1342 - Herzogtum Sagan Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 22 Jan 1342 - Sagan, Lebus, Polen Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Wappen von Glogau
    Wappen von Glogau


    Bild: Wikipedia; Poznaniak - Eigenes Werk - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Poznaniak
    © Gemeinfrei
    Wappen der Herzöge von Sagan
    Wappen der Herzöge von Sagan
    Scheiblersches Wappenbuch

    Die Wappen die Niederschlesische Piasten, vom Herzog von Sagan benutzt.

    Bild: Wikipedia; Poznaniak - Eigenes Werk - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Poznaniak
    © CC BY-SA 2.5 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._(Glogau)

      Heinrich IV. von Glogau (auch Heinrich IV. (II.) „der Getreue“; * 1292; † 22. Januar 1342 in Sagan)

      Herkunft und Ehe
      Heinrich IV. entstammte dem Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren Heinrich III. von Glogau († 1309) und Mechthild († 1318), Tochter des Herzogs Albrecht von Braunschweig-Lüneburg. 1310 vermählte er sich mit Mathilde († 1323), Tochter des Brandenburger Markgrafen Hermann von Brandenburg.

      Leben
      Nach dem Tod ihres Vaters Heinrich III., der neben seinen schlesischen Besitzungen zugleich Herr von fast ganz Polen war, erbten Heinrich IV. und seine Brüder Konrad I. († 1366), Boleslaus († 1320), Johann († 1361/65) und Primislaus II. († 1331) im Jahre 1309 dessen Gebiete. Diese verwalteten sie bis 1312 unter der Vormundschaft ihrer Mutter Mechthild zunächst gemeinsam. Wegen der allgemein unsicheren Lage schlossen bereits 1310 die zu ihrem schlesischen Territorium gehörenden Städte Freystadt, Steinau, Sprottau, Fraustadt, Lüben, Guhrau, Crossen und Grünberg einen Städtebund, um gemeinsam gegen Räuber, Brandstifter und andere Verbrecher vorzugehen.

      Um einer Zersplitterung ihrer Gebiete vorzubeugen, teilten Heinrich IV. und seine Brüder ihr Erbe am 29. Februar 1312 zunächst in zwei Teile. Heinrich und seine beiden jüngsten Brüder Johann und Primko erhielten das größere westliche Gebiet mit den Städten Steinau, Sagan, Grünberg, Crossen und Posen. Ebenso gehörten ihnen Glogau, Beuthen und Freystadt, die jedoch zunächst ihrer Mutter auf deren Lebenszeit als Leibgedinge zugewiesen waren. Das östliche Gebiet mit den Städten Gnesen, Kalisz, Oels und Wohlau ging an den zweitgeborenen Konrad I. und den drittgeborenen Boleslaus zur gemeinsamen Verwaltung. Nachdem die beiden letzten schon 1314 Großpolen an Władysław I. Ellenlang verloren hatten und Boleslaus, der seit 1312 Herzog von Oels war, 1320 starb, teilten Heinrich, Konrad, Johann und Primko 1322 den Gesamtbesitz neu auf. Heinrich IV. erhielt Sagan, Konrad I. Namslau und Oels, Primko Glogau und Johann Steinau.

      1318 protestierte Heinrich IV. zusammen mit weiteren neun schlesischen Herzögen gegen die Erhebung des Peterspfennigs in der bis dahin in Schlesien nicht üblichen Form der Kopfsteuer. Ihr Einwand beim päpstlichen Stuhl in Avignon wurde durch den Ratiborer Advokaten Bertold und den Breslauer Kleriker Johann von Molhusen vorgetragen aber vom Papst abgewiesen. Da die Herzöge die Zahlung weiterhin verweigerten, wurde über die Diözese Breslau ein Interdikt verhängt. Am 23. Juni 1323 wandte sich Heinrich IV. zugleich im Namen seiner Brüder unter der Titulatur „Herzog von Schlesien, Erbe des Königreichs Polen, Herr zu Glogau und Posen“ an den Papst und versicherte ihm, dass er und seine Brüder die Zahlung des Peterspfennigs in ihren Landen nun befohlen hätten. Zugleich bat er den Papst um seinen Schutz, falls der Kaiser oder der römische König ihre Lehenshoheit über Heinrichs und seiner Brüder Länder ausdehnen wollten.

      Mit den am 29. April 1329 und 9. Mai 1329 in Breslau ausgestellten Lehensurkunden begaben sich Heinrich IV. und seine Brüder Johann und Konrad I. freiwillig in ein Lehensverhältnis an die Krone Böhmen, wobei ihnen besondere erbrechtliche Begünstigungen gewährt wurden. Nur ihr jüngster Bruder Primko/Przemko weigerte sich, böhmischer Vasall zu werden, starb jedoch schon am 11. Januar 1331 durch einen Giftanschlag seiner Untertanen. Rechtmäßige Erben Primkos waren Heinrich IV. und sein Bruder Johann von Steinau, wobei Primkos Witwe Konstanze als Leibgedinge die Stadt Glogau zustand. Allerdings hatte Johann von Steinau sein Anrecht auf seinen Anteil Glogaus noch vor Primkos Tod an den böhmischen König Johann von Luxemburg verkauft. Dieser erschien deshalb im September 1331 in Schlesien, um das Johann von Steinau abgekaufte Erbe anzutreten. Gleichzeitig setzte er sich über Heinrichs IV. Erbanspruch und Konstanzes Anrecht auf das Leibgedinge hinweg und zog das ganze Herzogtum Glogau gewaltsam als erledigten Lehen ein. Um vollendete Tatsachen zu schaffen, entband er die Bürger von ihren gegenüber den Herzögen geleisteten Eiden und bestätigte ihnen die bisherigen Privilegien. Für die Verwaltung des Herzogtums setzte er einen böhmischen Landeshauptmann ein. Dadurch wurde Glogau das erste unmittelbar Böhmen unterstehende schlesische Herzogtum.

      Heinrich IV. starb 1342 in Sagan. Sein Leichnam wurde in der dortigen Augustinerkirche beigesetzt. Nachfolger als Herzog von Sagan wurde sein einziger Sohn Heinrich V. „der Eiserne“. Erst nachdem er 1344 dem böhmischen Landesherrn König Johann gehuldigt hatte, erhielt er von diesem die Hälfte von Glogau, womit das an seinem Vater Heinrich IV. begangene Unrecht gutgemacht werden sollte.