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Herzog Wilhelm von Troppau

Herzog Wilhelm von Troppau

männlich 1410 - 1452  (42 Jahre)

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  • Name Wilhelm von Troppau 
    • Er entstammte dem Troppauer Zweig der böhmischen Přemysliden.
    Titel Herzog 
    Geburt cir 1410 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1443 bis 1452  Herzogtum Münsterberg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Münsterberg 
    • Das schlesische Herzogtum Münsterberg entstand 1321 durch Teilung des Herzogtums Schweidnitz. Es wurde durch Herzog Bolko II. begründet, der 1336 die böhmische Lehenshoheit anerkannte. Residenzort war die Stadt Münsterberg, die 1234 erstmals erwähnt wurde. Bis 1428 wurde es von den Schlesischen Piasten regiert und fiel dann an die Krone Böhmen heim, die es nachfolgend wiederholt verpfändete oder verlehnte. Von 1456 bis 1569 war es mit kurzen Unterbrechungen an Georg von Podiebrad und dessen Nachkommen verlehnt und von 1654 bis 1791 an die Grafen von Auersperg. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel es wie fast ganz Schlesien an Preußen, wo es, herabgesetzt zur Standesherrschaft, fortexistierte.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Münsterberg
    Titel (genauer) 1433 bis 1452  Herzogtum Troppau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Troppau 
    • Zwischen 1260 und 1269 wies der böhmische König Ottokar II. Přemysl seinem außerehelichen Sohn Nikolaus I. die Provinz Troppau zu, die zur Markgrafschaft Mähren gehörte. Die Erhebung zu einem eigenständigen Herzogtum Troppau erfolgte erst 1318 für dessen gleichnamigen Sohn Nikolaus II. 1377 wurde das Herzogtum Troppau geteilt, wobei die Teilherzogtümer Jägerndorf, Freudenthal und Leobschütz entstanden. Das so verkleinerte Herzogtum Troppau wurde bis 1464 vom Troppauer Zweig der böhmischen Přemysliden regiert. Anschließend gelangte es an den böhmischen König Georg von Podiebrad und während der Auseinandersetzungen um dessen Nachfolge an den ungarischen König Matthias Corvinus. Nach weiteren Besitzerwechseln und unmittelbar landesherrlichem Besitz im 16. Jahrhundert fiel es nach der Schlacht am Weißen Berg 1622 an das Haus Liechtenstein. Residenzort war die im Grenzgebiet zu Schlesien liegende Stadt Troppau, die um 1200 im Zuge der deutschen Ostsiedlung gegründet worden war.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Troppau
    Tod 15 Aug 1452 
    Beerdigung Heilig-Geist-Kirche, Troppau, Mähren, Tschechien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I28324  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 13 Feb 2022 

    Vater Herzog Přemysl I. (Primislaus) von Troppau,   geb. cir 1365   gest. 28 Sep 14333 (Alter 296 Jahre) 
    Mutter Katharina von Münsterberg   gest. 23 Mai 1422 
    Familien-Kennung F14109  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Salome von Častolowitz 
    Notizen 
    • Der Ehe entstammten die Kinder
      - Friedrich († 1470)
      - Wenzel III. († 1474)
      - Přemysl/Primislaus III. († 1493)
      - Katharina (1443–1505), verheiratet mit Johann II. von Sagan
      - Anna († 1515), Äbtissin des Klosters Trebnitz
    Kinder 
    +1. Katharina von Troppau,   geb. 1443   gest. 1505 (Alter 62 Jahre)
    Familien-Kennung F14107  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Feb 2022 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Münsterberg - 1443 bis 1452 - Herzogtum Münsterberg Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Rot-silberner Wappenschild des Herzogtums Troppau
    Rot-silberner Wappenschild des Herzogtums Troppau
    Bild: Wikipedia; Wernigeroder_Wappenbuch_067.jpg „Wernigeroder (Schaffhausensches) Wappenbuch“; Süddeutschland 4. Viertel 15. Jh. Bayerische Staatsbibliothek München, Cod.icon. 308 n - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wernigeroder_Wappenbuch_067.jpg
    © Gemeinfrei
    Wappen des Herzogtums Münsterberg
    Wappen des Herzogtums Münsterberg
    The Coat of Arms of The Piast dynasty in Muensterberg principality in Silesia.

    Bild: Wikipedia; F. Ovesny - Troppau - Eigenes Werk
    © CC BY-SA 4.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Troppau)

      Wilhelm von Troppau (tschechisch: Vilém Opavský; * um 1410; † 15. August 1452)

      Seine Eltern waren Přemysl/Primislaus I. von Troppau († 1433) und dessen zweite Ehefrau Katharina von Münsterberg († 1422).

      Nach dem Tod des Vaters 1433, der vier Söhne hinterließ, übernahm der älteste Wenzel II. die Vormundschaft über seine jüngeren Stiefbrüder Wilhelm, Ernst und Přemysl/Primislaus II., während der schon volljährige zweitälteste Bruder Nikolaus IV. als Herr auf Zuckmantel titulierte. Obwohl ihr Vater testamentarisch bestimmte, dass seine Gebiete nicht gesondert werden sollten, teilten sie um 1435 den ererbten Besitz. Wilhelm und Ernst erhielten Anteile von Troppau, und für Wenzel II. wurde das Herzogtum Leobschütz[1] ausgegliedert. Der jüngste der Brüder, Přemysl/Primislaus II., für den die geistliche Laufbahn vorgesehen wurde, ging vermutlich leer aus. Die so zersplitterten Gebiete waren so klein, dass sie den Lebensunterhalt der Brüder nicht decken konnten. Wohl deshalb wandte sich Wilhelm dem Raubrittertum zu.

      Nach dem Übergang des Herzogtums Münsterberg 1440 an Hynek Kruschina von Lichtenburg lehnten die Münsterberger Stände dessen Herrschaft ab. Nach langen Verhandlungen wählten sie am 25. April 1443 Wilhelm von Troppau zu ihrem neuen Landesherrn. Dessen Ansprüche auf Münsterberg wurden doppelt begründet: Seine Mutter war eine Schwester des letzten Münsterberger Piasten Johann, zudem war Wilhelm mit Salome, einer Tochter des verstorbenen Puta d. J. von Častolowitz verheiratet, der bis zu seinem Tod 1434 der rechtmäßige Pfandherr von Münsterberg gewesen war. Wilhelm nahm die Wahl an und wandelte sich nachfolgend vom Landesschädiger zum Landesverteidiger. Zusammen mit Nikolaus V. († 1452) von Ratibor-Jägerndorf, Primislaus II. von Teschen und Heinrich IX. von Glogau kämpfte er nun als Breslauer Feldhauptmann gegen die Wegelager und Peiniger. 1443 trat er einem Bund bei, der vor allem gegen Hynek Kruschina von Lichtenburg gerichtet war und dem der Breslauer Bischof Konrad von Oels sowie die Erbfürstentümer Breslau und Schweidnitz-Jauer sowie der Herzog von Liegnitz angehörten. Obwohl Hynek seinen Anspruch auf das Herzogtum Münsterberg niemals aufgegeben hatte, wurden die Streitigkeiten 1444 beigelegt und Wilhelm das Herzogtum Münsterberg zugestanden. Das ebenfalls zum Fürstentum gehörende Weichbild Frankenstein, dessen Bürger in den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Wilhelm und Hynek auf Seiten Hyneks standen, blieb weiterhin in Hyneks Besitz. 1451 übertrug Wilhelm seinem jüngeren Bruder Ernst den Erbanspruch auf Münsterberg und erwarb als Gegenleistung von diesem dessen Drittel-Anteil am Herzogtum Troppau. Dadurch gehörten Wilhelm nunmehr zwei Drittel von Troppau.[2]

      Nach Wilhelms Tod 1452 fiel das Herzogtum Münsterberg vertraglich an seinen Bruder Ernst, der auch die Vormundschaft über Wilhelms Kinder übernahm. Als deren Vormund verkaufte er nach 1454 Wilhelms Zwei-Drittel-Anteil an Troppau dem Oppelner Herzog Bolko V. Am 8. März 1456 verkaufte Ernst das Herzogtum Münsterberg an den böhmischen König Georg von Podiebrad. Da dieser nach dem Tode Boleslaus von Oppeln 1460 über dessen Bruder Nikolaus I. auch an dessen Zwei-Drittel-Anteil von Troppau gelangte und 1464 von Johann II. das restliche Drittel erwarb, konnte er damit seinen politischen und wirtschaftlichen Einfluss in Schlesien erheblich vergrößern.