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Herzog Bolesław III. von Schlesien (Piasten)

Herzog Bolesław III. von Schlesien (Piasten)

männlich 1291 - 1351  (59 Jahre)

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  • Name Bolesław III. von Schlesien (Piasten) 
    Titel Herzog 
    Geburt 23 Sep 1291 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzog von Breslau (1296 bis 1311), Herzog von Brieg und Liegnitz (1311 bis 1342) und Herzog von Brieg (1342 bis 1352). 
    Tod 21 Apr 1351 
    Personen-Kennung I28339  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 13 Feb 2022 

    Vater Herzog Heinrich V. von Schlesien (Piasten),   geb. cir 1248   gest. 22 Feb 1296 (Alter 48 Jahre) 
    Mutter Elisabeth von Kalisch   gest. 1304 
    Eheschließung 1277 
    Familien-Kennung F4006  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Margarethe von Böhmen   gest. 1322 
    Eheschließung vor 13 Jan 1303 
    Notizen 
    • Der Ehe entstammten die Kinder
      - Wenzel I. (* 1308/10, † 1364), Herzog von Liegnitz, heiratete 1341 Anna († 1367), - Tochter des Teschener Herzogs Kasimir I.
      - Ludwig I. (* 1311/13, † 1398), Herzog von Brieg, heiratete 1341/45 Agnes († 1362), Tochter des Herzogs Heinrich IV. (* 1292; † 1342), Herzog von Glogau und Sagan
      - Nikolaus (* um 1322, † nach dem 7. April 1322)
    Kinder 
    +1. Herzog Ludwig I. von Liegnitz-Brieg,   geb. zw 1313 und 1321   gest. 1398 (Alter 77 Jahre)
    Familien-Kennung F14117  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 13 Feb 2022 

    Familie 2 Fürstin Katharina Šubić 
    Eheschließung 1326 
    Notizen 
    • Dieser Ehe entstammte die Tochter
      - Katharina († 1409)
    Familien-Kennung F14118  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 13 Feb 2022 

  • Gräber, Denkmäler
    Bolesław III. (1291-1352), Herzog von Liegnitz, Brieg und Breslau - Grabplatte
    Bolesław III. (1291-1352), Herzog von Liegnitz, Brieg und Breslau - Grabplatte
    Bolesław III. auf der Grabplatte in Kloster Leubus in Lubiąż, Abbildung (18. Jhdt.) durch den schlesischen Graveur Bartholomäus Strachowsky

    Bild: Wikipedia; Bartłomiej Strachowski - mit: Georg Thebesius, Liegnitzische Jahr-Bücher [...], Jauer 1733 - https://www.wikidata.org/wiki/Q20030742
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bolesław_III._(Schlesien)

      Bolesław III. (auch Boleslaus III.; * 23. September 1291; † 21. April 1352)

      Bolesław entstammte dem Liegnitzer Zweig der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren Herzog Heinrich V. († 1296) von Liegnitz und Breslau und Elisabeth († 1304), Tochter des Herzogs Bolesław von Kalisch. Bolesławs Geschwister waren:

      Heinrich VI. (* 1294; † 1335), Herzog von Breslau
      Wladislaus (* 1296; † 1352), zunächst Domherr in Breslau; verheiratete sich später mit einer Tochter des Herzogs Bolesław II. von Masowien
      Hedwig, verheiratet mit Otto, Sohn des Markgrafen Otto V. von Brandenburg
      Eufemia, verheiratet mit Otto von Kärnten

      Nach dem frühen Tod seines Vaters 1296 wurde dessen Bruder Bolko I. zum Vormund über Bolesław und seine minderjährigen Geschwister bestellt. Da Bolko bereits 1301 verstarb, übernahm die Vormundschaft der böhmische König Wenzel, dem damit ein weiterer Einfluss in Schlesien gelang.

      Nach König Wenzels Tod 1305 übernahm Bolesław unter der Vormundschaft des Breslauer Bischofs Heinrich von Würben die Regierung seines Herzogtums zugleich für seine jüngeren Brüder. 1311 wurde das väterliche Erbe geteilt. Bolesław erhielt das Fürstentum Brieg mit Grottkau sowie eine Geldabfindung von seinem Bruder Heinrich, dem das wertvollere Herzogtum Breslau zugewiesen wurde, das nur noch aus den Kreisen Breslau und Neumarkt bestand. Wladislaus erhielt Liegnitz. Schon bald versuchte Bolesław seine Macht auszudehnen und das Erbe seiner Brüder zu schmälern, mit denen er ständig in Streitigkeiten stand. Sein Bruder Wladislaus musste ihm Liegnitz abtreten.

      Mit dem böhmischen König Johann von Luxemburg, mit dem er über seine erste Frau verschwägert war[2], lebte Boleslaw in gutem Einvernehmen. 1315 schloss er mit ihm ein Schutzbündnis und führte 1321 für diesen in Böhmen die Regentschaft. Zusammen mit weiteren acht schlesischen Herzögen beschwerte sich Bolesław 1320 beim Heiligen Stuhl in Avignon über die Einführung des Peterspfennigs in der Breslauer Diözese in der neuen Form der Pro-Kopfsteuer, die bis dahin pro Familie erhoben wurde. Im selben Jahr verpfändete er die Gröditzburg an den Ritter Swolo Busewoy (Budziwój; Bożiwój). 1321 erhielt er vom Oppelner Herzog Bolko II. das ganze Land zwischen der Oder und dem Stober, mit Ausnahme des Dorfes Rybna. 1323 entriss er den Herzögen von Oels die Städte Namslau, Bernstadt, Konstadt, Landsberg, Pitschen und Kreuzburg. Erfolglos beauftragte der Papst 1325 den Posener Bischof und den Dechanten von Lebus, von Bolesław die Rückgabe von Liegnitz an seinen Bruder Wladislaus zu erzwingen.

      Ende 1326 wurde der Breslauer Administrator Nikolaus von Banz, der Bolesławs Bruder Heinrich bei dessen Bemühungen um den Anschluss Schlesiens an Böhmen unterstützte, von Bolesławs Anhängern gefangen genommen und auf die Burg Jeltsch verschleppt. Nachdem Heinrich am 6. April 1327 das Herzogtum Breslau an die Krone Böhmen abtrat, konnte Nikolaus von Banz befreit werden. Auf dem Rückweg von seinem Litauenzug Ende April 1329, bemühte sich Johann von Luxemburg, den Zwist zwischen den Brüdern Bolesław und Wladislaus um das Herzogtum Liegnitz beizulegen. Vermutlich deshalb übertrug Bolesław am 9. Mai 1329 die Lehenshoheit über Liegnitz und Brieg an den böhmischen König, wodurch er sich in die Abhängigkeit von Böhmen begab, die 1335 mit dem Vertrag von Trentschin bestätigt wurde. 1342 überließ Bolesław das Herzogtum Liegnitz seinen beiden Söhnen und behielt Brieg. 1344 verkaufte er Grottkau und Umgebung dem Breslauer Bischof Preczlaw von Pogarell, der damit sein Fürstentum Neisse erweiterte und sich „Herzog von Grottkau“ nannte.

      Bolesław führte einen verschwenderischen Lebensstil, durch den seine ausgedehnten Besitzungen geschmälert wurden. Wegen seiner feindseligen Haltung gegenüber der Geistlichkeit wurde er exkommuniziert. Erst kurz vor seinem Tode wurde der Kirchenausschluss aufgehoben.