Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Herr Enguerrand IV. von Coucy

Herr Enguerrand IV. von Coucy

männlich - 1310

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Enguerrand IV. von Coucy 
    Titel Herr 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1250 bis 1310  Herrschaft (Baronie) Coucy Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herr von Coucy (Haus Boves) 
    • Enguerrand hatte keine Kinder, womit das erste Haus von Coucy mit ihm im Mannesstamm ausstarb. Seine Besitzungen gingen auf seinen Neffen Enguerrand von Guînes (Gent (Adelsgeschlecht)#Die Herren von Coucy) über.
    • Herr von Coucy ist ein Adelstitel, der sich auf Coucy in der Picardie bezieht und mit dem Besitz der Burg Coucy verbunden war. Die Träger dieses Titels gehörten zunächst ab dem späten 11. Jahrhundert dem Adelsgeschlecht Boves (teils auch Haus Coucy genannt), ab dem frühen 14. Jahrhundert dann dem Adelsgeschlecht Gent an
      https://de.wikipedia.org/wiki/Herr_von_Coucy
    Tod 1310 
    Personen-Kennung I29773  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 28 Jun 2022 

    Vater Herr Enguerrand III. von Coucy,   geb. 1182   gest. cir 1242 (Alter 60 Jahre) 
    Mutter Marie von Montmirail 
    Eheschließung Datum unbekannt 
    Familien-Kennung F14942  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Margarethe von Geldern   gest. wohl vor 1287 
    Eheschließung cir 1262 
    • Konflikt:
      Im Bericht über Dietrich VI./VIII. von Kleve wir Margarethe von Geldern als seine Ehefrau angegeben.
      Im Bericht über Enguerrand IV. de Coucy wird sie als dessen Ehefrau deklariert.
      Im Bericht des Vaters von Margarethe ist nur Enguerrand IV. de Coucy als Ehemann erwähnt..??

      Margarethe soll um 1286 gestorben sein, Dietrich 1305 und Enguerrand 1310. Margarethe hätte also nicht den einen nach dem Tode des anderen geheiratet sondern hätte geschieden sein müssen..?? (ms)
    Notizen 
    • Kinderlos
    Familien-Kennung F14943  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 28 Jun 2022 

    Familie 2 Johanna von Flandern (von Dampierre)   gest. 1333 
    Eheschließung Datum unbekannt 
    Notizen 
    • Kinderlos
    Familien-Kennung F14944  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 28 Jun 2022 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herr von Coucy (Haus Boves) - 1250 bis 1310 - Herrschaft (Baronie) Coucy Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Coucy - Wappen
    Coucy - Wappen
    Als Enguerrand I. de Coucy während eines Kampfes gegen die Sarazenen sein Banner zu Boden fiel, soll er seinen roten Umhang mit weißen Streifen versehen an seine Lanze gesteckt haben, um so seine Männer wieder um sich zu scharen. Erweitert mit blauen Helmen soll so das Wappen von Coucy entstanden sein.

    Bild: Wikipedia; Diese Vektorgrafik wurde von Flying jacket mit Inkscape erstellt. - https://fr.wikipedia.org/wiki/Utilisateur:Flying_jacket
    © Gemeinfrei

    Orte
    Coucy - Burg
    Coucy - Burg
    Ringmauer und Flankierungstürme der Vorburg

    Die Burg Coucy (französisch Château de Coucy) in Coucy-le-Château-Auffrique ist die Ruine einer der bedeutendsten mittelalterlichen Feudalburgen Europas. Burg und Stadt von Coucy liegen im Département Aisne (Picardie) zwischen Laon und Soissons. Die gewaltige Höhenburganlage wurde 1917 während des Ersten Weltkriegs von deutschen Truppen durch die Sprengung des riesigen runden Donjons schwer beschädigt, der bis zu jenem Datum mit einer Höhe von 54 Metern der höchste Donjon Frankreichs war.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Coucy

    Bild: Wikipedia; Szeder László - Eigenes Werk
    © CC BY-SA 4.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Enguerrand_IV._de_Coucy

      Enguerrand IV. de Coucy († 1310) war Herr von Coucy, Marle und La Fère. Er war ein Sohn von Enguerrand III. und dessen Ehefrau, Marie de Montmirail.

      Er trat 1250 die Nachfolge seines Bruders Raoul II. an, der auf dem sechsten Kreuzzug gefallen war. Von seiner Mutter erbte er die Vizegrafschaft Meaux und die Burgen von Montmirail und Crèvecœur.

      In erster Ehe (um 1262) war er mit Margarethe von Gelderland († um 1286) verheiratet, einer Tochter des Grafen Otto II. von Geldern. Seine zweite Frau war Johanna von Flandern († 1333), eine Tochter des Grafen Robert III. von Flandern. Enguerrand hatte keine Kinder, womit das erste Haus von Coucy mit ihm im Mannesstamm ausstarb. Seine Besitzungen gingen auf seinen Neffen Enguerrand von Guînes (Gent (Adelsgeschlecht)#Die Herren von Coucy) über.

      Prozess
      Enguerrand ist vor allem als Angeklagter in einem zu seiner Zeit spektakulären Prozess bekannt geworden. Im Juli 1259 ließ er drei junge flämische Edelleute, die unerlaubt in seinen Wäldern gejagt hatten, ohne Prozess hängen. Der königliche Connétable Gilles le Brun war ein Verwandter der Opfer und klagte Enguerrand bei König Ludwig IX. (Saint Louis) an. Enguerrand bestand in seinem Standesbewusstsein darauf, dass sein Fall vor einem Pairsgericht verhandelt werde, zumal er bei seinen baronialen Standesgenossen mit Sympathien rechnen konnte. Dagegen aber verwehrte sich der König und ordnete einen Prozess an, bei dem er selbst als Richter den Vorsitz führte. Auch wurde Enguerrand eine ritterliche Haft verweigert, stattdessen nahmen einfache Sergeanten im königlichen Auftrag seine Verhaftung vor.

      Diese Vorgänge waren bis dahin einmalig und offenbarten eine Entwicklung, welche die königliche Herrschaftsauffassung in Frankreich bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts genommen hatte. Ludwig IX. betrachtete sich in seiner Eigenschaft als König zugleich auch als oberster Richter über alle Untertanen seines Königreiches, einschließlich des Adels. Der einst mächtige Feudaladel Frankreichs hatte unter Ludwigs Vorgängern zunehmend an Macht eingebüßt. Und die Neutralisierung der richterlichen Privilegien des Adels, die er sich in den vorangegangenen Jahrhunderten angeeignet hatte, zugunsten einer königlichen Gesetzgebung und Rechtsprechung, war ein Ziel der kapetingischen Könige des 13. Jahrhunderts.

      Enguerrand wurde zum Tode verurteilt. Allerdings konnte der König durch seine Ratgeber zu einer Abmilderung des Urteils bewegt werden. Enguerrand musste zur Buße 10.000 Pariser Pfund (livres parisis) an religiöse Einrichtungen zahlen und weiterhin ein Kreuzzugsgelübde ablegen. Von dem Gelübde kaufte er sich nach einer weiteren Zahlung von 12.000 Pfund frei, wofür er eigenes Land veräußern musste.

      Er starb 1310 und wurde in der Abtei Notre-Dame de Longpont bestattet. Seine Witwe trat in die Zisterzienserabtei von Sauvoir bei Laon ein, wo sie als Äbtissin starb.