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Graf Reinhard IV. von Hanau-Münzenberg

männlich 1473 - 1512  (39 Jahre)


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  • Name Reinhard IV. von Hanau-Münzenberg 
    Titel Graf 
    Geburt 14 Mrz 1473 
    Geschlecht männlich 
    Tod 30 Jan 1512 
    Beerdigung Marienkirche Hanau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I36794  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 15 Jan 2023 

    Familie Katharina von Schwarzburg-Blankenburg,   geb. cir 1476   gest. 27 Nov 1514 (Alter 38 Jahre) 
    Eheschließung vor 16 Feb 1496 
    Notizen 
    • Reinhard IV. und Katharina hatten vier Kinder:
      - Anna (* 22. Mai 1498; † noch im selben Jahr)
      - Berthold (* 12. Juli 1499; † 27. April 1504), bestattet im Chor der Marienkirche in Hanau
      - Philipp II. (1501–1529)
      - Balthasar (1508–1534)
    Kinder 
     1. Philipp II. von Hanau-Münzenberg,   geb. 17 Aug 1501   gest. 28 Mrz 1529 (Alter 27 Jahre)
     2. Balthasar von Hanau-Münzenberg
    Familien-Kennung F18255  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 15 Jan 2023 

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_IV._(Hanau-Münzenberg)

      Graf Reinhard IV. von Hanau-Münzenberg (* 14. März 1473; † 30. Januar 1512) folgte im Jahr 1500 seinem Vater Philipp I. von Hanau-Münzenberg (* 1449; † 1500) in der Regierung der Grafschaft Hanau-Münzenberg. Schon seit 1496 war er als Mitregent tätig.

      Reinhard IV. wurde als Sohn des Grafen Philipp I. von Hanau-Münzenberg und dessen Frau, Gräfin Adriana von Nassau-Dillenburg (1449–1477), geboren. Taufpate war Johann II. von Henneberg-Schleusingen, Fürstabt des Klosters Fulda.

      Aus der Jugendzeit Reinhards IV. sind verschiedene Reisen bekannt, so an den kurpfälzischen Hof nach Heidelberg (1493) und 1495 zum Reichstag in Worms.

      Ehe
      Reinhard IV. heiratete am 13. Februar 1496 Katharina von Schwarzburg-Blankenburg (* nach 1470; † 27. November 1514). Als Mitgift bekam die Braut den Anteil an der Pfandschaft über die Reichsstadt Gelnhausen, den die Grafen von Schwarzburg hielten, und 4000 Gulden darüber hinaus.

      Außereheliches Verhältnis
      Adriana von Hanau (erwähnt: 1520–1552) war die außereheliche Tochter eines Grafen von Hanau. Verheiratet war sie mit dem Amtmann Marquard von Stockheim. Ihre Mutter ist gänzlich unbekannt. Da Stockheim in der Wetterau und damit viel näher an der Teilgrafschaft Hanau-Münzenberg und deren Einflussgebiet liegt, als an der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, spricht einiges dafür, die Vaterschaft von Reinhard IV. von Hanau-Münzenberg anzunehmen.[1] Genealogisch kämen, aufgrund der Zeit, in der sie nachgewiesen ist, als Väter andernfalls die Hanau-Lichtenberger Grafen Philipp IV. (* 18. Oktober 1482; † 15. Mai 1538) oder Ludwig (* 5. Oktober 1487; † 3. Dezember 1553), geistlich, in Betracht.

      Regierung
      Schon in den letzten vier Jahren der dann nur noch nominellen Regierung seines Vaters hatte Reinhard IV. die Regierungsgeschäfte übernommen. Zugleich nahm er als erster seiner Linie die Herrschaft Münzenberg, zur Unterscheidung gegenüber der Linie Hanau-Lichtenberg, in seinen Titel und das Wappen auf. Die beiden Linien existierten seit einer Erbteilung zwischen Graf Philipp I. dem Jüngeren und Graf Philipp I. dem Älteren im Jahr 1458.

      Im Jahr 1500 tauschte Philipp IV. mit Isenburg Rechte, gab seine in Offenbach am Main und seinen Anteil an der Burg Bracht ab und erhielt dafür alle Rechte an dem Dorf Bischofsheim. Damit wurden auch sich jahrelang hinziehende Auseinandersetzungen zwischen den beiden benachbarten Territorialherren bereinigt. 1503 tauschte er die solmsischen Anteile an Seckbach gegen das halbe Dorf (Münzenberg-)Trais. 1504 erwarb er den Frankfurter Anteil an Seckbach hinzu und zahlte auch andere Teilhaber daran (Schelme von Bergen, Farchen zu Heidelberg, die Frankfurter Patrizierfamilie Glauburg) aus.

      1504 setzt der Landshuter Erbfolgekrieg der Grafschaft Hanau-Münzenberg schwer zu, zum einen seitens durchziehender hessischer Truppen, zum andern durch die hessische Besetzung von (Bad) Homburg. Hanau hatte es 1487 für 19000 Gulden gekauft. 1521 kam es auf Vermittlung Kaiser Karls V. auf dem Reichstag zu Worms zu einem Vergleich zwischen Hessen und Hanau. Hessen behielt Homburg, Hanau wurde mit 12.000 fl. abgefunden. 1505 ernannte König Maximilian I. Reinhard IV. zu seinem Rat.

      Auch sonst war Reinhard IV. in Auseinandersetzungen verwickelt, um seine Rechte und seine Politik durchzusetzen. Bekanntester Gegner dürfte Götz von Berlichingen gewesen sein, der im Kinzigtal einen Geleitzug überfiel, der unter Reinhards Schutz stand. In den anschließenden Streit mischten sich die Ritter von Hutten ein, die behaupteten, das sei auf ihrem Territorium geschehen.[2]

      Tod
      Reinhard IV. starb am 30. Januar 1512 und wurde im Chor der Marienkirche in Hanau beigesetzt.