Notizen |
- Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D15166.php
Beroldingen, Hektor von
um 1570 , nach 1631 kath.; Sohn des Johann Peregrin, 1567-74 Herrn zu Steinegg im Thurgau. ∞ 1610 Veronika von Heidenheim, Tochter des Kaspar Ludwig, Gerichtsherrn auf Klingenberg, ab 1562 Inhabers der Herrschaft Gachnang, die B. 1587 erwarb. SeSeine Rekatholisierungsbemühungen führten zum Gachnangerhandel (1610), der die Eidgenossenschaft an den Rand eines Religionskriegs brachte. 1622 Kauf der Herrschaft Gündelhart samt Kollatur der Pfarrei. 1623 Verkauf der Herrschaft Gachnang an das Kloster Einsiedeln. Massgeblich beteiligt an der thurg. Kriegsordnung von 1619 (bis 1627 Landeshauptmann). 1631 Freiherrendiplom.
Literatur
– C. Hoffmann et al., 1100 Jahre Gündelhart, 1982, 22-28
Autorin/Autor: André Salathé
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Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D14889.php
Gachnangerhandel
Hektor von Beroldingen, Gerichtsherr von Gachnang, versuchte in der fast gänzlich ref. Gem. den kath. Glauben wieder einzuführen. Dabei entstand Streit um Grabkreuze auf dem Friedhof. Anlässlich einer Hochzeitsfeier im Mai 1610 kam es zu weiteren Feindseligkeiten, die in der Plünderung und Zerstörung des herrschaftl. Weinkellers und der kath. Kapelle gipfelten. Beteiligt waren an die 800 durch Kirchglocken zusammengerufene Reformierte. Die fünf den Thurgau mitregierenden kath. Orte wollten scharf gegen die Plünderer und Zürich vorgehen. Die Spannung zwischen den eidg. Ständen stieg so stark an, dass bereits zum Krieg gerüstet wurde, doch konnte Bern vermitteln. Gegen die beteiligten ref. Kirchbürger wurden Gefängnis- und Geldstrafen verhängt. Letztlich bezahlte Zürich den grössten Teil der Bussen. Friedhof und Pfarrpfründe von Gachnang mussten aber zwischen den Konfessionen geteilt werden.
Literatur
– H. Stösser, Der Gachnanger Handel 1610, 1965
Autorin/Autor: Peter Giger,
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