Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Graf Heinrich III. von Nassau-Siegen

Graf Heinrich III. von Nassau-Siegen

männlich 1270 - 1343  (73 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Heinrich III. von Nassau-Siegen 
    Titel Graf 
    Geburt cir 1270 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Grafschaft Nassau-Siegen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Graf von Nassau-Siegen 
    • Haus Nassau-Siegen ist der Name zweier Linien des Hauses Nassau, die in verschiedenen Epochen in der Grafschaft Nassau-Siegen regierten.
      Das erste Haus ging 1303 neben den Linien Nassau-Hadamar und Nassau-Dillenburg aus der Ottonischen Linie des Hauses Nassau hervor. 1328 erbte es die Besitzungen des Hauses Nassau-Dillenburg und benannte sich fortan danach. 1341 teilte sich die Linie Nassau-Beilstein hiervon ab.
      In dieser Zeit gab es mit Graf Heinrich III. von Nassau den ersten Grafen des neuen Staates:
      1308–1343: Heinrich I. von Nassau-Siegen, ehemals Heinrich III. von Nassau
      1343–1350: Otto II.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Nassau-Siegen
    Tod zw 13 Jul und 14 Aug 1343 
    Personen-Kennung I41324  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 4 Jul 2023 

    Familie Adelheid von Heinsberg und Blankenberg (Haus Sponheim)   gest. nach 21 Mai 1343 
    Eheschließung vor 1302 
    Notizen 
    • Das Ehepaar hatte drei Kinder:
      - Agnes († 29. Oktober 1316/18), ⚭ um 1314 Gerlach II. von Limburg († 2. April 1355).
      - Otto II. (* um 1305; † Dezember 1350/Januar 1351), Nachfolger seines Vaters als Graf von Nassau-Siegen.
      - Heinrich I. (* um 1307; † 24. Februar 1378 (1380?)), Nachfolger seines Vaters als Graf von Nassau-Beilstein.
    Kinder 
    +1. Graf Heinrich I. von Nassau-Beilstein,   geb. 11 Jun 1323   gest. zw 28 Okt 1378 und 24 Feb 1380 (Alter 56 Jahre)
    Familien-Kennung F20728  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 4 Jul 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Graf von Nassau-Siegen - - Grafschaft Nassau-Siegen Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Heinrich III. von Nassau-Siegen und Adelheid von Heinsberg und Blankenburg
    Heinrich III. von Nassau-Siegen und Adelheid von Heinsberg und Blankenburg
    Entwurfszeichnung von Bernard van Orley für den Wandteppich

    Bild: Wikipedia; Bernard van Orley - https://de.wikipedia.org/wiki/Bernard_van_Orley
    © Gemeinfrei

    Wappen, Siegel, Münzen
    Nassau - Grafenwappen
    Nassau - Grafenwappen
    Wappen aus dem Scheiblerschen Wappenbuch 1450–1480, älterer Teil: Grafen von Nassau

    Die Wappen des Hauses Nassau sind vom Wappen der französischen Region Franche-Comté abgeleitet.
    Stammwappen der ottonischen Linie:
    Im blauen, mit goldenen Schindeln bestreuten Schild ein goldener rotbewehrter Löwe; auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein schwarzer Flug, belegt mit einem aufgebogenen silbernen Schrägbalken, der mit goldenen Lindenblättern belegt ist, die aus goldenem Flechtwerk oberhalb des Balkens, durch dessen Maschen die Schwungfedern des Fluges gesteckt sind, herabhängen. (Ab dem 16. Jahrhundert wurde das Flechtwerk nicht mehr dargestellt.)
    Stammwappen der walramischen Linie:
    Im blauen, mit goldenen Schindeln bestreuten Schild ein goldener rotbewehrter Löwe (seit dem 15. Jahrhundert auch rot- oder goldengekrönt); auf dem Helm mit blau-goldenen Decken zwei blaue, mit goldenen Schindeln bestreute Büffelhörner, zwischen denen seit 1353 der goldene, rotbewehrte und rotgekrönte Pfälzer Löwe sitzt.
    Anlässlich der Erbeinigungskonferenzen, inklusive des Nassauischen Erbvereins, zwischen den beiden Hauptlinien wurde zu Bad Ems im Sommer 1783 festgesetzt, dass der nassauische Löwe rot bewehrt und rot gekrönt werden solle. Dessen ungeachtet wird er heute, wie auch schon im großen und mittleren Wappen des Königreichs Preußen und der preußischen Provinz Hessen-Nassau, bzw. der späteren Provinz Nassau, im königlich niederländischen Wappen wie im großherzoglich luxemburgischen Wappen golden gekrönt.

    Bild: Verschiedene unbekannte Künstler - Bayerische Staatsbibliothek Cod.icon. 312 c – Image 40
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_III._(Nassau-Siegen)

      Heinrich III. von Nassau-Siegen (* um 1270;[1] † zwischen 13. Juli und 14. August 1343)[2] war Graf von Nassau-Siegen, ein Teil der Grafschaft Nassau, und Begründer des Hauses Nassau-Siegen. Er stammt aus der ottonischen Linie des Hauses Nassau.

      Heinrich war der älteste Sohn Ottos I., des Begründers der ottonischen Linie des Hauses Nassau, und dessen Gattin Agnes von Leiningen,[3][4][5][6] Tochter des Grafen Emich IV. von Leiningen und der Elisabeth.[3][4] Er wurde wahrscheinlich in den 1260er Jahren geboren, weil er bereits um 1281 als Erwachsener auftritt.[6]

      Heinrich kämpfte auf Seiten seines Lehnsherrn, Erzbischof Siegfried von Köln, in die Schlacht von Worringen (1288) und fiel dabei in die Hände der Kölner Bürger, denen er im Januar 1289 Urfehde schwören musste. Über seine Ersatzansprüche verglich er sich mit dem Erzbischof auf dem Hoftag zu Frankfurt am Main im März 1295.[7]

      Graf von Nassau
      Heinrich trat 1290 zusammen mit seinen Brüdern Emich und Johann die Nachfolge seines Vaters an.[5][6][7][8][9]

      Heinrich spielte eine nicht unbedeutende Rolle in der Reichspolitik als Vetter des Königs Adolf von Nassau, dessen Erhebung zum römisch-deutschen König 1292 er unterstützte, indem er der Verpfändung nassauischen Besitzes an den Erzbischof von Köln zustimmte.[7] Er blieb ein Verbündeter seines Vetters und war 1294, 1295 und 1297 Befehlshaber des königliches Heeres gegen den thüringischen Landgrafen Albrecht II. den Entarteten.[10] 1297-1298 war Heinrich Vertreter des Königs und Statthalter in der Markgrafschaft Meißen und im Lande Pleißen. Während der Regierungsperiode Adolfs nahm Heinrich teil an dem Feldzuge des Grafen Guido von Flandern gegen Philipp den Schönen von Frankreich.[6][10] Am 26. Februar 1298 verpfändete Adolf seinen Vetter Heinrich und Emich für 1000 Mark kölnischer Groschen die Berge Ratzenscheid bei Wilnsdorf im Siegerland, und andere Berge in ihrer Herrschaft, in denen Silber zu finden ist.[11] Dies legte den Grundstein für das Bergregal der Grafen von Nassau. Am 2. Juli 1298 kämpften Heinrich und Emich an der Seite des Königs in die Schlacht bei Göllheim, in der Adolf fiel; Heinrich wurde inhaftiert.

      Obwohl Heinrich seinem Vetter Adolf im Kampf gegen Albrecht von Habsburg gewesen war, ging er nach dessen Tod bald auf des Habsburgers Seite über. Bereits 1301 nahm Albrecht ihn und seine Brüder zu seinen und des Reiches Helfern gegen eine Belohnung von 1000 Mark auf, an welcher Summe ein Teil den Grafen auf Kraft von Greifenstein angewiesen wurde, worauf späterhin erhobene Ansprüche der Nassauer auf die Herrschaft Greifenstein wurzelten. Heinrich blieb dem Hause Habsburg treu,[6] was den langwierigen Gegensatz zur anti-habsburgischen walramischen Linie der Nassauer begründete.

      Graf von Nassau-Siegen
      Nach einem langen Bruderkampf wurde die Grafschaft Nassau im Jahr 1303 unter den drei Brüdern aufgeteilt. Heinrich erhielt Siegen, die Ginsburg, Haiger[12] und die Herrschaft zum Westerwald.[3][5][6][8] Emich erhielt die Grafschaft Nassau-Hadamar und der ursprünglich zum geistlichen Stand bestimmte Johann begründete die erste und nur aus ihm selber bestehende Linie Nassau-Dillenburg.

      Heinrich kämpfte mit dem Erzbischof Wigbold von Köln gegen Eberhard I. von der Mark.[6][10] Als Entschädigung für seine Hilfe erhielt er 600 siegenische Mark, ein Beweis, dass Siegen noch immer Münzstätte war und eine eigene gängige Währung herausgab. Als 1303 der kölnische Mitherrscher von Siegen der Stadt das Soester Recht verlieh, beeilte sich Heinrich, den Bürgern eine entsprechende Urkunde auszustellen, denn im Wettbewerb um die Gunst dieser Stadt wollte er nicht zurückstehen. Er könnte nie geahnt haben, dass er damit den Bürgern ein Mittel in die Hand gab, das sie später gegen allzu souveräne Machtgelüste ihrer Herren oft und mit Erfolg anzuwenden wussten.[10]

      In einer Urkunde vom 28. Februar 1305 erreichten ‘Henricus comes de Nassauwe’ und ‘fratri nostro Emichoni comiti ibidem … eius … conjugi … Anne’ eine Vereinbarung über die Verteilung der Erbschaft von ‘auum nostrum Emichonem comitem de Liningen et ex morte Emichonis filii sui comitis ibidem nostri avunculi’.[3]

      Heinrichs jüngsten Bruder Johann trug im Jahre 1306, mit Zustimmung des Landgrafen Heinrich I. von Hessen, seinen Besitz (Dillenburg, Herborn und die Kalenberger Zent) Heinrich zu Lehen auf, mit der Bestimmung, das seine Teilgrafschaft bei seinem Tode dem Bruder heimfallen sollte.[6]

      Zu den Verdiensten Heinrichs gehört zweifellos ein Zurückdrängen des kölnischen Einflusses im Siegerland. Er erwarb die Vogtei Krombach und die Anwartschaft auf das Gericht Selbach im Freien Grund. Die Adelsgeschlechter von Wilnsdorf und vom Hain wurden seit 1309 aufgekauft und zu nassauischen Lehnsmänner gemacht. Nicht so erfolgreich war er im Streit mit den Herren von Bicken.[10] 1311 erwarb er die Hälfte und zwei Jahre später ganz Molsberg,[5] 1314 die Propstei Eibelshausen und schließlich das Amt Ebersbach.[8]

      Heinrich und sein Bruder Johann gerieten in schwere Auseinandersetzungen mit den Landgrafen von Hessen, die als Lehnsherren den Ortsadel gegen die Ambitionen der Nassauer unterstützten. In der schon seit etwa 1230 laufende Dernbacher Fehde um die Vorherrschaft in der Herborner Mark hatten die Landgrafen die Herren von Dernbach im Jahre 1309 ihre Burg Dernbach verkauft. In dem am 26. Juni 1312 geschlossenen Vergleich zwischen Landgraf Otto I. einerseits und den Grafen Heinrich, Emich und Johann von Nassau andererseits, verpflichteten beide Seiten sich, keine Burgen mehr gegeneinander zu bauen, und die Nassauer konzedierten, dass sie die Herren von Dernbach und Wilnsdorf in ihren Rechten, die sie zur Zeit des Grafen Otto von Nassau besessen hatten, nicht einschränken durften.[13]

      In dem Konflikt zwischen Friedrich dem Schönen von Österreich und Ludwig dem Bayer stand er mit seinen Brüdern auf Seite des ersteren,[6][10][14] wofür ihm und diesen mehrfache Zuwendungen erwuchsen, wobei es sich u. A. wiederum um Greifenstein handelte, wohingegen König Ludwig den Grafen Gottfried von Sayn – eine Gegenmine – mit dieser Herrschaft belehnte.[6] Sie wohnten im November 1314 in Bonn der Krönung König Friedrichs des Schönen durch den Erzbischof von Köln bei.[7]

      Als Heinrichs Bruder Johann als mainzisch-nassauischer Feldhauptmann am 10. August 1328 bei Wetzlar gefallen war, verzichtete Emich auf seinen Anteil an dessen Erbschaft zu Gunsten des älteren Bruders Heinrich.[6][9][14]

      Im Jahr 1336 schlossen Heinrichs Söhne Otto und Heinrich einen Teilungsvertrag über die Grafschaft Nassau-Siegen. Im Jahr 1339 aber vermählte sich der jüngste Sohn Heinrich gegen den Willen seines Vaters und Bruders mit Imagina von Westerburg. Aufgrund der Ehe kam es zum Streit zwischen den Brüdern. Otto schloss ein Bündnis mit Landgraf Hermann I. von Hessen gegen Heinrich. Auf Vermittlung von Gerlach I. von Nassau und Dietrich III. von Loon konnte eine Einigung erzielt werden. Ein neuer Teilungsvertrag folgte 1341.

      Am Ende seines Lebens geriet Heinrich noch in einen Zwist mit Reinhard von Westerburg über die Gerechtsame auf dem Westerwald, aus welchem er siegreich hervorging. Dann überließ er die Herrschaft teilweise seinem älteren Sohn Otto. Zuletzt erscheint er im Sommer 1343 tätig bei einem Vergleich mit Erzbischof Walram von Köln über die Gemeinschaft an Siegen.[6] Nachfolger von Heinrich wurden seine Söhne Otto und Heinrich gemäß dem Teilungsvertrag von 1341.