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Graf Wilhelm von Arnsberg

Graf Wilhelm von Arnsberg

männlich 1277 - 1338  (61 Jahre)

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  • Name Wilhelm von Arnsberg 
    Titel Graf 
    Geburt cir 1277 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1313 bis 1338  Grafschaft Arnsberg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Graf von Arnsberg 
    • Unter Graf Wilhelm wurde das Territorium noch einmal in größere politische Zusammenhänge verwickelt. Im Gegensatz zum Erzbischof von Köln unterstützte Wilhelm nach dem Tod Kaiser Heinrichs VII. nicht Friedrich I. von Österreich, sondern Ludwig von Bayern. Dieser setzte sich als Ludwig IV. bei diesem Konflikt durch. Zum Dank erhielt Graf Wilhelm vom Kaiser zum Reichslehen: die Vogtei über Soest, herzogliche Rechte innerhalb der Grenzen seiner Grafschaft, den so genannten Vorstreit (d. h. ritterliches Ehrenrecht – das Tragen der Reichsfahne war ansonsten dem Herzog von Schwaben vorbehalten) für den Fall, dass der Kaiser oder der oberste Herzog (d. i. der Erzbischof von Köln) in Westfalen Krieg führt, zudem Wälder und Zolleinnahmen bei Neheim. Die herzoglichen Rechte waren freilich angesichts der faktischen Übermacht Kölns ohne größere praktische Bedeutung.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg
    Tod 1338 
    Personen-Kennung I41378  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 11 Jul 2023 

    Vater Graf Ludwig von Arnsberg,   geb. cir 1237   gest. 2 Mai 1313 (Alter 76 Jahre) 
    Mutter Peronetta (Petronella) von Jülich   gest. vor 1304 
    Eheschließung vor 1277 
    Familien-Kennung F20755  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Beatrix von Rietberg   gest. 1328/1330 
    Eheschließung 1296 
    Notizen 
    • Kinder:
      - Wilhelm von Arnsberg, * um 1308, Propst des Kanonikerstiftes Meschede
      - Jutta von Arnsberg, 1332-1347 Äbtissin in Fröndenberg
      - Konrad von Arnsberg, 1326 Domherr von St. Peter in Osnabrück
      - Adelheid von Arnsberg, Kanonikerin in Köln
      - Gottfried IV. von Arnsberg, * um 1295, † 1371, Graf 1338-1368, ⚭ Anna von Kleve
      - Mechthild von Arnsberg, 1381 Äbtissin in Böddeken
      - Piornette von Arnsberg, † 1366, Äbtissin von St. Ursula in Köln
    Kinder 
     1. Graf Gottfried IV. von Arnsberg,   geb. cir 1295   gest. 1371 (Alter 76 Jahre)
    Familien-Kennung F20756  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 11 Jul 2023 

  • Ereignis-Karte
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Wappen der Grafen von Arnsberg
    Wappen der Grafen von Arnsberg
    Auch Wappen der Grafen von Werl-Arnsberg

    Bild: Wikipedia; Arch - File:Arnsberg-Wappen.png - Eigenes Werk
    © Gemeinfrei
    Wilhelm von Arnsberg - Siegel von 1314
    Wilhelm von Arnsberg - Siegel von 1314
    Siegel des Grafen Wilhelm von Arnsberg von 1314 (Original im Staatsarchiv Münster)

    Bild: Wikipedia; Albert Ludorff (1848-1915) - Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Arnsberg. Münster, 1906 S.7
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Arnsberg)

      Wilhelm von Arnsberg (* um 1277; † 1338) war Graf von Arnsberg und regierte von 1313 bis 1338.

      Familie und Herkunft
      Wilhelm von Arnsberg war Sohn des Grafen Ludwig und dessen Frau Pironette von Jülich, Tochter des Grafen Wilhelm IV. von Jülich.

      Wilhelm selbst war verheiratet mit einer Verwandten Beatrix von Cuyk-Rietberg, einer Tochter des Grafen Konrad II. von Rietberg. Im Laufe ihrer Ehe hatte das Paar sieben Nachkommen. Gottfried wurde der Nachfolger seines Vaters. Der Sohn Wilhelm wurde Propst des Kanonikerstiftes Meschede. Konrad war Domherr von St. Peter in Osnabrück. Mechthild heiratete Johann III. Graf von Oldenburg. Adelheid war Kanonikerin in Köln. Jutta wurde Äbtissin in Fröndenberg. Piornette war Äbtissin von St. Ursula in Köln. Ein unehelicher Sohn des Grafen war Walram Kanoniker und Propst in Mariengraden in Köln sowie Dechant in Zülpich.[1]

      Leben und Wirken
      Wilhelm wurde 1313 Nachfolger seines Vaters. Seine Position war zwar weitgehend ungefährdet, allerdings machten die zahlreichen Nachkommen des alten Grafen einen Erbvergleich nötig, den Gerhard von Jülich, ein Onkel Wilhelms, vermittelte. Danach war Wilhelm als Graf von den übrigen Erbberechtigten als Nachfolger Ludwigs und ausschließlicher Herr der Grafschaft anerkannt. Unmittelbar nach dieser Übereinkunft hielt der neue Graf einen allgemeinen Lehnstag ab. Das erhaltene Protokoll gibt einige Einblicke in die Besitzverhältnisse des Grafenhauses. Danach vergab Wilhelm insgesamt 261 Lehen. Über diese konnte er freilich nicht unmittelbar verfügen, da es fast ausschließlich Erblehen waren.

      Unter Graf Wilhelm wurde das Territorium noch einmal in größere politische Zusammenhänge verwickelt. Im Gegensatz zum Erzbischof von Köln unterstützte Wilhelm nach dem Tod Kaiser Heinrichs VII. nicht Friedrich von Österreich, sondern Ludwig von Bayern. Dieser setzte sich als Ludwig IV. bei diesem Konflikt durch. Wilhelm war zu dieser Zeit häufig im Hoflager des Kaisers anzutreffen.

      Zum Dank erhielt Graf Wilhelm vom Kaiser zum Reichslehen: Die Vogtei über Soest, herzogliche Rechte (ducatus) innerhalb der Grenzen seiner Grafschaft. Außerdem erhielt er das sogenannte Vorstreitrecht. Damit hatte er das Recht die Reichsfahne zu tragen, wenn der Kaiser oder der Erzbischof von Köln in seiner Eigenschaft als Herzog von Westfalen (summus dux) im Raum Westfalen Krieg führen sollte. Normalerweise war dieses Recht dem Herzog von Schwaben vorbehalten. Außerdem erhielt er Wälder und Zolleinnahmen bei Neheim. Die herzoglichen Rechte waren freilich angesichts der faktischen Übermacht Kölns ohne größere praktische Bedeutung.

      Bereits im fortgeschrittenen Alter ging Graf Wilhelm ähnlich wie sein Vorfahr Gottfried I. auf einen Kriegszug in den Osten. Er folgte damit wie andere Ritter und Grafen der Einladung von Johann von Luxemburg. Dieser befand sich verbündet mit dem Deutschen Orden im Kampf mit dem polnischen König Władysław I. Ellenlang und den noch heidnischen Litauern. Im Verlauf dieser Unternehmung gründete Wilhelm 1337 die Stadt Arnsburg auf der Insel Oesel.

      Wilhelm starb 1338 nach fast fünfundzwanzigjähriger Regentschaft. Zu seinem Testamentsvollstrecker hatte er seinen Bruder Gottfried, Bischof von Osnabrück, bestimmt.