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König Ferdinand I. von Portugal

König Ferdinand I. von Portugal

männlich 1345 - 1383  (38 Jahre)

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  • Name Ferdinand I. von Portugal 
    • Der letzte König von Portugal aus dem Haus Burgund
    Titel König 
    Spitzname der Schöne 
    Geburt 31 Okt 1345  Santarém Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1367 bis 1383  Königreich Portugal Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    König von Portugal -Haus Burgund- 
    • Nach dem Tode Peter I. regierte von 1367 bis 1383 sein Sohn Ferdinand I., der Höfliche oder der Schöne, der letzte Herrscher aus dem Hause Burgund, in Portugal. Anders als sein Vater benutzte er die erste Möglichkeit, sich in die kastilischen Thronwirren einzuschalten – mit schlimmen Folgen für sein eigenes Land. Bereits 1369 kam es zu einem ersten Krieg mit Kastilien. Ferdinand I., der in mütterlicher Linie Urenkel des kastilischen Königs Sancho IV. war, erhob Ansprüche auf den kastilischen Thron. Den hatte Heinrich II. Trastamara usurpiert, ein nichtehelicher Sohn Sanchos IV., nachdem er zuvor den legitimen Thronerben, Prinzregent Peter, hatte ermorden lassen.
      Portugals Krieg gegen Kastilien verlief wenig erfolgreich. Im Frieden von Alcoutim musste Ferdinand zunächst auf seine Ansprüche verzichten. Außerdem verpflichtete sich der König, eine Tochter Heinrich II. zu heiraten. Der König verliebte sich allerdings in Leonore Teles de Menezes, eine portugiesische Adlige, und heiratete schließlich sie. Heinrich, verärgert über den Vertragsbruch, griff Portugal an und plünderte 1373 Lissabon. Portugal verbündete sich daraufhin mit England, das eigene Ansprüche auf den kastilischen Thron geltend machte, da der Herzog von Lancaster und der Earl von Cambridge beide mit Töchtern Peter des Grausamen verheiratet waren. Damit wurde Portugal auch zu einem Nebenschauplatz des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich.
      Da die Engländer jedoch nicht, wie versprochen, Truppen schickten, musste Ferdinand I. im Vertrag von Santarém (1373) mit Kastilien Frieden schließen. Nachdem Heinrich II. von Kastilien 1379 starb, trat Ferdinand I. in Geheimverhandlungen mit beiden Seiten ein, und versprach sowohl den Engländern als auch Kastilien eine Allianz. Seine zehnjährige Tochter Beatrix sollte danach entweder Eduard, den Sohn des Earl of Cambridge, heiraten, oder den Sohn von Johann I., dem Nachfolger Heinrichs auf dem Thron Kastiliens. Nachdem der Earl of Cambridge 1381 mit 3.000 Mann in Lissabon gelandet war, wurde die Verlobung seines Sohnes mit Beatrix gefeiert. Allerdings brach der Feldzug gegen Kastilien bald zusammen und so kehrte Edmund von Cambridge 1382 nach England zurück, ohne dass es zur Vermählung seines Sohnes gekommen wäre.
      Ferdinand I. versuchte weiterhin verzweifelt, das Überleben Portugals als unabhängigen Staat sicherzustellen. Er hatte außer Beatrix keine Kinder und somit keine männlichen Erben. Mit seinem Tode würde also der letzte legitime Nachkomme Heinrich von Burgunds und damit die Dynastie der Afonso in Portugal aussterben. Nachdem sich die englische Verbindung als enttäuschend herausgestellt hatte, nahm er deshalb erneut Kontakt zu Kastilien auf. Seine Tochter sollte nun Johann I. selbst, nicht mehr dessen Sohn, heiraten, da dieser vor kurzem Witwer geworden war. Portugal sollte nach dem Tode Ferdinand I. so lange von einem Kronrat regiert werden, bis ein männliches Kind von Beatrix und Johann alt genug sein würde, zu regieren. Sollte die Ehe kinderlos bleiben, würde Portugal zwar an Kastilien fallen, dieses jedoch Portugals Autonomie garantieren. 1383 verließ Beatrix Portugal Richtung Kastilien und im selben Jahr starb Ferdinand I.
      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)
    Tod 22 Okt 1383  Lissabon Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I41942  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 20 Aug 2023 

    Vater König Peter I. von Portugal,   geb. 8 Apr 1320, Coimbra Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 18 Jan 1367, Estremoz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 46 Jahre) 
    Mutter Constança Manuel de Villena (Castilla),   geb. cir 1318   gest. 13 Nov 1345 (Alter 27 Jahre) 
    Eheschließung 1339 
    Familien-Kennung F4365  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Königin Leonore Teles de Menezes,   geb. cir 1350, Provinz Trás-os-Montes e Alto Douro Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 27 Apr 1386, Tordesillas Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 36 Jahre) 
    Eheschließung 1371 
    Notizen 
    • Leonore und König Ferdinand I. bekamen bald eine Tochter und später auch zwei Söhne, die allerdings noch als Kleinkinder verstarben:
      - Beatrix von Portugal (D. Beatriz) (* 1373, † nach 1409), heiratete 1383 König Johann I. von Kastilien
      - D. Pedro (* und † 1380)
      - D. Afonso (* und † 1382)
    Kinder 
     1. Beatrix von Portugal
    Familien-Kennung F21258  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Aug 2023 

    Notizen 
    • Außerdem hatte Ferdinand I. eine nichteheliche Tochter:
      - D. Isabel (1364–1435)
    Familien-Kennung F21259  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - König von Portugal -Haus Burgund- - 1367 bis 1383 - Königreich Portugal Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 22 Okt 1383 - Lissabon Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Ferdinand I. von Portugal
    Ferdinand I. von Portugal
    Portuguese and English armies defeating a French vanguard of the King of Castile. King Ferdinand I of Portugal (1345-1383) can be seen on horseback, on the far right; King John I of Castile (1358-1390) is on horseback as well, centre.

    Bild: Wikipedia; Jean de Wavrin; Seignur de Forestel - Diese Datei wurde von der British Library aus ihren digitalen Sammlungen zur Verfügung gestellt. Katalogeintrag: Royal MS 14 E IV - Illustrierte Katalog - Online-Viewer
    © Gemeinfrei

    Wappen, Siegel, Münzen
    Das Wappen der ersten Herrscher von Portugal
    Das Wappen der ersten Herrscher von Portugal
    Bild : Wikipedia; Eigenes Werk
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_I._(Portugal) (Aug 2023)

      Ferdinand I. (portugiesisch Dom Fernando I; * 31. Oktober 1345 in Santarém; † 22. Oktober 1383 in Lissabon) war der neunte König von Portugal und der letzte Monarch aus dem Haus Burgund. Seine Beinamen lauteten „der Schöne“ (portugiesisch o Formoso bzw. o Belo) oder auch „der Unbeständige“ (portugiesisch o Inconstante).

      Ferdinand war der einzig überlebende Sohn aus der Ehe des Königs Peter I. und der Constança Manuel von Kastilien. Im Jahr 1367 bestieg er den portugiesischen Thron.

      Kurz danach ließ er sich in die politischen Wirren im mächtigen Nachbarland Kastilien verwickeln, was zu den Ferdinandinischen Kriegen führte. Dort hatte ein nichtehelicher Abkömmling des Königs, Heinrich von Trastámara, den legitimen Thronerben ermordet und sich selbst auf den Thron gesetzt. Ferdinand I. erkannte Heinrich von Trastámara nicht als König von Kastilien an, und machte, da in mütterlicher Linie selbst mit dem kastilischen Königshaus verwandt, eigene Ansprüche auf den kastilischen Thron geltend. Gemeinsam mit England und Aragonien begann er im Jahr 1369 einen Krieg mit Kastilien, der allerdings für Portugal wenig glücklich verlief. Im Frieden von Alcoutim musste Ferdinand allen Ansprüchen auf den kastilischen Thron entsagen. Außerdem verpflichtete er sich, eine Tochter Heinrichs von Trastámara, Eleonore, zu heiraten. Ferdinand verliebte sich dann aber in eine portugiesische Adlige, Leonore Teles de Menezes, und heiratete diese anstatt der kastilischen Prinzessin. Heinrich, verärgert über den Vertragsbruch, griff Portugal an und plünderte im Jahr 1373 Lissabon. Portugal verbündete sich daraufhin mit England, das eigene Ansprüche auf den kastilischen Thron geltend machte. Damit wurde Portugal auch zu einem Nebenschauplatz des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich. Da England jedoch nicht, wie versprochen, Truppen schickte, musste Ferdinand I. im Vertrag von Santarém (1373) mit Kastilien Frieden schließen. Im Jahr 1381, Heinrich von Trastámara war inzwischen verstorben, griff Ferdinand erneut Kastilien an, musste aber, nachdem der kastilische Admiral Sanchez de Tovar am 17. Juli 1381 die portugiesische Flotte zerstört hatte, erneut um Frieden bitten.

      Größtes Problem Ferdinands war, dass er keinen männlichen Erben bekam, so dass die Dynastie der portugiesischen Burgunder-Herrscher mit seinem Tode aussterben würde. Aufgrund der engen Verwandtschaft zum kastilischen Königshaus bestand die Gefahr, dass die portugiesische Krone an Kastilien fallen würde, womit die portugiesische Unabhängigkeit in Gefahr geriet. Ferdinand versuchte zwar, England und Kastilien gegeneinander auszuspielen, und verschiedene Heiratsprojekte für seine Erbtochter Beatrix zu arrangieren, musste dann aber schließlich doch in die Heirat seiner Tochter mit dem neuen kastilischen König Johann I. einwilligen, womit die Erbansprüche Kastiliens auf den portugiesischen Thron bekräftigt wurden.

      Nach dem mit Kastilien geschlossenen Ehevertrag sollte Portugal nach dem Tode Ferdinands I. von einem Kronrat regiert werden, bis ein männliches Kind von Beatrix und Johann alt genug sein würde, zu regieren. Sollte die Ehe kinderlos bleiben, würde Portugal zwar an Kastilien fallen, das jedoch seine Autonomie garantieren würde. Im Jahr 1383 verließ Beatrix Portugal Richtung Kastilien und im selben Jahr starb Ferdinand I., nach einer insgesamt eher unglücklichen Regierungszeit.

      Nach seinem Tode überschlugen sich die Ereignisse. Seine Witwe übernahm die Regentschaft, wurde aber nach sechs Wochen gestürzt (Revolution von 1383). Johann von Avis, ein illegitimer Halbbruder Ferdinands I. übernahm die Macht und ließ sich, nachdem er die kastilischen Ansprüche durch seinen Sieg in der Schlacht von Aljubarrota abgewehrt hatte, zum neuen König krönen. Er begründete das Haus Avis, ein Adelsgeschlecht, das Portugal bis 1580 regieren sollte.