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Herzog Galeazzo Maria Sforza

Herzog Galeazzo Maria Sforza

männlich 144 - 1476  (133 Jahre)

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  • Name Galeazzo Maria Sforza 
    Titel Herzog 
    Geburt 24 Jan 144  Fermo Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1466 bis 1476  Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Mailand Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Mailand 
    Tod 26 Dez 1476  Mailand Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I42059  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 21 Sep 2023 

    Vater Herzog Francesco I. Sforza,   geb. 23 Jul 1401, San Miniato Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 6 Mrz 1466, Mailand Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 64 Jahre) 
    Mutter Bianca Maria Visconti,   geb. 31 Mrz 1425   gest. 23 Okt 1468, Cremona Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 43 Jahre) 
    Eheschließung 1441 
    Familien-Kennung F21271  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Dorotea Gonzaga   gest. 1468 
    Eheschließung 1466 
    • Galeazzo Maria heiratete in erster Ehe Dorotea Gonzaga, Tochter des Ludovico III. Gonzaga, Markgraf von Mantua, die aber bereits nach zwei Jahren (1468) kinderlos starb.
    Familien-Kennung F21264  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Aug 2023 

    Familie 2 Herzogin Bona (Bonne) von Savoyen,   geb. 10 Aug 1449, Avigliana Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 17 Nov 1503, Fossano Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 54 Jahre) 
    Eheschließung 6 Jul 1468 
    • Noch im Todesjahr seiner ersten Gattin heiratete Galeazzo Bona von Savoyen, eine Tochter des Herzogs Ludwig.
    Notizen 
    • Sie ist die Mutter seiner Kinder:
      - Gian Galeazzo Sforza (1469–1494), Herzog von Mailand 1476
      - Ermes Sforza (*/† 1470)
      - Bianca Maria Sforza (1472–1510) ⚭ 1494 Kaiser Maximilian I. (1459–1519)
      - Anna Sforza (* 1473, † 30. November 1497) ⚭ 12. Januar 1491 Alfonso I. d’Este (1476–1534)
    Kinder 
    +1. Herzog Gian Galeazzo Sforza,   geb. 20 Jun 1469, Abbiategrasso Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 21 Okt 1494, Pavia Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 24 Jahre)
     2. Bianca Maria Sforza,   geb. 5 Apr 1472, Mailand Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 31 Dez 1510, Innsbruck, Österreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 37 Jahre)
     3. Anna Sforza,   geb. 1473   gest. 1497 (Alter 24 Jahre)
    Familien-Kennung F21263  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 21 Sep 2023 

    Familie 3 Lucrezia Landriano 
    Notizen 
    • Mit seiner Geliebten Lucrezia Landriano hatte er zumindest eine uneheliche Tochter:
      - Caterina Sforza (* 1463, † 28. Mai 1509) ⚭ (I) 1477 Girolamo Riario, Herr von Imola (1443–1488); (II) Giacomo Feo († 1495); (III) 1497 Giovanni de’ Medici (1467–1498)
    Kinder 
    +1. Gräfin Caterina Sforza,   geb. 1463   gest. 20 Mai 1509 (Alter 46 Jahre)
    Familien-Kennung F21265  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Mailand - 1466 bis 1476 - Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Mailand Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 26 Dez 1476 - Mailand Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Galeazzo Maria Sforza
    Galeazzo Maria Sforza
    Piero del Pollaiuolo, Porträt des Galeazzo Maria Sforza, 1471, Uffizien

    Piero Pollaiuolo (1441-1496) painted this portrait during one of Galeazzo Maria Sforza's visits to Florence. The work is based on a similar portrait by his brother, Antonio. That the portrait is of Sforza is beyond doubt, as copies exist bearing Sforza's name. Restored in 1994.

    Bild: Wikipedia; Piero del Pollaiuolo - Web Gallery of Art: Abbild Info about artwork - https://de.wikipedia.org/wiki/Piero_del_Pollaiuolo
    © Gemeinfrei

    Wappen, Siegel, Münzen
    Wappen der Attendolo / Sforza
    Wappen der Attendolo / Sforza
    Primitive coat of arms of the house Sforza, continued by the non milanese lines of the family.

    Bild: Wikipedia; Katepanomegas - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Katepanomegas
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Galeazzo_Maria_Sforza (Aug 2023)

      Galeazzo Maria Sforza (* 24. Januar 1444 in Fermo; † 26. Dezember 1476 in Mailand) war Herzog von Mailand. Er gehörte zur Familie Sforza und war der Sohn von Francesco I. Sforza und Bianca Maria Visconti.

      Galeazzo Maria hatte auf Wunsch seines Vaters eine klassische (“humanistische”) Ausbildung genossen, die ihm Kenntnisse in Geschichte, Geographie, Politik, Musik und Tanz sowie in klassischen Sprachen vermittelte.[1] Bereits in jungen Jahren wurde er von seinem Vater als Botschafter eingesetzt, u. a. nach Florenz, wo er Cosimo de Medici traf, einen Verbündeten der Sforza. Danach begann sein Vater, ihn mit den Regierungsgeschäften vertraut zu machen. 1465 wurde er mit einem Aufgebot nach Frankreich entsandt, um dort König Ludwig XI. gegen aufständische Adlige um Karl den Kühnen zu unterstützen. Hintergedanke war ein verbessertes Einvernehmen mit dem mächtigen Land jenseits der Alpen. Am 8. März starb Francesco Sforza unerwartet nach einer plötzlich aufgetretenen Krankheit. Von seiner Mutter dringend zurückberufen, übergab Galeazzo Maria das Kommando seiner Truppen an einen Stellvertreter und durchquerte verkleidet den Machtbereich des verfeindeten Herzogs von Savoyen Amadeus IX.[2] Dabei wurde er erkannt und musste Zuflucht in einer Abtei nehmen, wo er sich mit seinem Gefolge verschanzte. Auf Vermittlung seiner Mutter, die dabei auch die Allianz mit Frankreich ins Spiel brachte, um Druck auf Savoyen auszuüben, erhielt er jedoch freies Geleit und zog am 20. März in Mailand ein, wo er die Regierung übernahm. Mit Ausnahme des traditionell verfeindeten Venedigs entsendeten alle italienischen Staaten Kondolenznachrichten zur Beerdigung des verstorbenen Herzogs Francesco.

      Außenpolitisch war Mailand nicht nur mit Frankreich befreundet, sondern seit 1450 auch eng mit Florenz verbunden. Diese zwischen Francesco Sforza und Cosimo de Medici geschlossene Allianz war für beide Seiten von grundlegender Bedeutung; das militärisch starke Mailand stützte wiederholt die Medici, umgekehrt finanzierte die Bank der Medici den Wiederaufbau des Herzogtums Mailand nach den vergangenen Kriegen. Zudem war die Republik Genua Teil des Bündnisses. Dagegen standen die Republik Venedig, Savoyen, die Markgrafschaft Montferrat und der König von Neapel, Alfons V. von Aragón.[3] Venedig und Savoyen versuchten nun nach dem überraschenden Tod Francesco Sforzas aus der neuen Lage Kapital zu schlagen und die bestehenden Allianzen auszuhebeln. Im Krieg von 1467 verteidigte der junge Galeazzo Maria sich erfolgreich gegen seine feindlichen Nachbarn. In der Schlacht von Riccardina am 25. Juli 1467 trafen florentinische, mailändische und verbündete Truppen auf von Venedig finanzierte Truppen. Auf der anderen Seite zwang Galeazzo Maria den Philipp II von Savoyen zur Kapitulation. Ein vom Papst vermittelter Friede beendete den Krieg.

      Innenpolitisch förderte Galeazzo Maria die Handwerksbetriebe der Lombardei, die er mit diversen Maßnahmen vor ausländischer Konkurrenz schützte. Dazu leitete er 1470 den Reisanbau ein. 1474 begann er eine Währungsreform und führte mit dem Testone eine Silbermünze ein, der sich rasch in vielen Staaten Italiens verbreitete.

      Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Galeazzo Maria auf Druck des französischen Verbündeten Bona von Savoyen, um ein Einverständnis zwischen Frankreich, Savoyen und Mailand herzustellen. Darüber überwarf er sich mit seiner Mutter, die gegen die Hochzeit war. Gleichzeitig willensstark und entscheidungsfreudig, zeigte er sehr schnell Züge von Grausamkeit und Sadismus. So verurteilte er einen Geistlichen zum Hungertod, weil dieser ihm eine nur kurze Regierungszeit vorhergesagt hatte. Dazu war er auch für seinen wollüstigen Charakter bekannt: Er kaufte Frauen und Mädchen, die er danach an seine Höflinge weitergab. Einem Mann ließ er aus krankhafter Eifersucht die Hände abhacken.[4] Er umgab sich mit Geliebten, von denen die Adlige Lucia Marliani aufgrund ihres Einflusses herausragte.[5]

      Galeazzo Maria war als Patron von Kunst und Musik bekannt. Durch sein Engagement wurde sein Hoforchester eines der bekanntesten und historisch wichtigsten in Europa.[6] Komponisten aus dem Norden, vor allem aus Flandern und den Niederlanden kamen an seinen Hof; darunter Alexander Agricola, Johannes Martini, Loyset Compère, Gaspar van Weerbeke, vor allem aber Josquin des Prez, der später als der berühmteste Komponist der Zeit in Europa galt. Das Castello Sforzesco ließ er aufwendig verschönern.

      Galeazzo Maria wurde am 26. Dezember 1476, kurz nach seiner Rückkehr von einer Strafaktion gegen den Herzog von Burgund, in der Basilica di Santo Stefano Maggiore von drei Adligen (Carlo Visconti, Giovanni Andrea Lampugnani und Gerolamo Olgiati) ermordet. Angestiftet wurden sie dabei auch von Cola Montano,[7] der von Galeazzo öffentlich ausgepeitscht worden war. Bisher gingen die Historiker davon aus, dass es sich bei dem Mordkomplott um einen Umsturzversuch handelte, der jedoch scheiterte. Gregory Lubkin erkennt vorwiegend Loyalitätsverluste, stellt neben politische Gründe jedoch das allgemeine Sozialverhalten, beispielsweise Promiskuität.[8] Lauro Martines sieht jeweils unterschiedliche Hauptmotive bei den drei Mördern; Visconti habe sich aus Gründen der Familienehre gegen den Herzog gewendet, da dieser seine Schwester entehrt hatte. Olgiati habe aus idealistischen Motiven und aus nostalgischer Erinnerung an die Ambrosianische Republik gehandelt. Lampugnani dagegen habe sich aus Rache am Mord beteiligt, nachdem seine Familie mit dem Bischof von Como in einem Streit um Pachtland geraten und vom Herzog übervorteilt worden war.