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Isabella d'Este

Isabella d'Este

weiblich 1474 - 1539  (65 Jahre)

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  • Name Isabella d'Este 
    • Sie ist heute berühmt als bedeutendste Mäzenin und Kunstsammlerin der italienischen Renaissance und galt damals als eine der einflussreichsten Frauen („La prima donna del mondo“).
    Geburt 18 Mai 1474  Ferrara Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Tod 13 Feb 1539  Mantua Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I42173  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 29 Aug 2023 

    Vater Herzog Ercole I. d'Este,   geb. 26 Okt 1431, Ferrara Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 15 Jun 1505, Ferrara Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 74 Jahre) 
    Mutter Eleonora von Aragón,   geb. 1450   gest. 1493 (Alter 43 Jahre) 
    Eheschließung 3 Jul 1473 
    Familien-Kennung F21369  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Markgraf Francesco II. Gonzaga,   geb. 10 Aug 1466, Mantua Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 29 Mrz 1519, Mantua Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 52 Jahre) 
    Eheschließung 12 Feb 1490  Mantua Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Francesco heiratete die 16-jährige Isabella d’Este, Tochter des Herzogs Ercole I. von Ferrara. Sein Vater hatte bereits zwölf Jahre zuvor für seinen Sohn um Isabella geworben.
    Notizen 
    • Francesco und Isabella hatten sieben Kinder:
      - Eleonora Gonzaga della Rovere (* Mantua 31. Dezember 1493, † Urbino 13. Februar 1550) ⚭ Francesco Maria I. della Rovere (* 1490, † 1538), Herzog von Urbino
      - Margherita Gonzaga (* 13. Juli 1496, † 22. September 1496)
      - Federico II. Gonzaga (* 1500, † 1540), Markgraf von Mantua 1519, 1. Herzog von Mantua 1530, Markgraf von Montferrat 1533, ⚭ 1531 Margarete von Montferrat (1510–1566), Tochter des Markgrafen Wilhelm XI.
      - Ippolita Gonzaga (* 13. November 1503, † 16. März 1570), Nonne
      - Ercole Gonzaga (* 22. November 1505; † 2. März 1563 in Trient), Kardinal 1527, Regent für seinen Neffen 1540
      - Ferrante I. Gonzaga (* 1507, † 1557), Graf von Guastalla 1539, Vizekönig von Sizilien 1536–1546, Vizekönig von Mailand seit 1546 ⚭ 1529 Isabella von Capua († 1559), Tochter des Fürsten Ferdinand von Molfetta
      - Livia Gonzaga (* 1509, † 1569), Nonne und Äbtissin
    Kinder 
    +1. Federico II. Gonzaga,   geb. 17 Mai 1500, Mantua Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 28 Jun 1540, Marmirolo Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 40 Jahre)
    Familien-Kennung F21344  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 28 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 18 Mai 1474 - Ferrara Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEheschließung - 12 Feb 1490 - Mantua Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 13 Feb 1539 - Mantua Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Isabella d'Este
    Isabella d'Este
    Zeichnung von Leonardo da Vinci (1500), generell anerkannt

    Für Isabella d’Este als Model der "Mona Lisa" sprechen die Ähnlichkeit mit Leonardos Profilzeichnung von 1499 im Louvre (eine Vorstudie für ein Porträtgemälde) und Isabellas Briefe 1501–06 mit Bitte um Ausführung des versprochenen Porträts. Weitere Argumente sind die Berge im Hintergrund, die eher an die Landschaft am Gardasee nördlich von Mantua erinnern als an die Toskana, das Großformat und die in der Renaissance für ein Herrscherbild typische Armlehne.

    Bild: Wikipedia; Leonardo da Vinci - Web Gallery of Art: Abbild Info about artwork - https://de.wikipedia.org/wiki/Leonardo_da_Vinci
    © Gemeinfrei - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Da_Vinci_Isabella_d%27Este.jpg?uselang=de#Lizenz

    Wappen, Siegel, Münzen
    Este - Stammwappen
    Este - Stammwappen
    Dieses Stammwappen derer von Este wurde erst ab 1239 getragen.

    (Bild: Wikipedia; F l a n k e r - www.heraldique-europeenne.org - © Gemeinfrei -

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_d’Este (Aug 2023)

      Herkunft
      Isabella d’Este war die älteste Tochter von Ercole I. d’Este, Herzog von Ferrara, und Leonora von Neapel, der Tochter von König Ferdinand I. von Neapel.

      Ihre jüngere Schwester war Beatrice d’Este, Ehefrau von Ludovico Sforza und Herzogin von Mailand. Ihre Brüder waren u. a. Alfonso I. d’Este, Herzog von Ferrara, Modena und Reggio nell’Emilia, und Kardinal Ippolito I. d’Este.

      Ausbildung
      Isabella d’Este erhielt – als Frau herausragend in der damaligen Zeit – eine sehr gute Bildung. Unterrichtet wurde Isabella in Latein, in Musik, in Tanz, in der griechischen und römischen Geschichte und in der klassischen Literatur; u. a. war Antonio Tebaldeo ihr Erzieher.

      Ihre Zeitgenossen beschrieben Isabella als sehr redebegabt, intelligent und belesen, sowie auch besonders schön.

      Heirat
      Im Alter von 16 Jahren, am 12. Februar 1490, wurde Isabella d’Este mit Gianfrancesco II. Gonzaga verheiratet, dem vierten Markgrafen von Mantua (seit 1484).
      Isabellas Ehe gilt als sehr glücklich bis zu Gianfrancescos Gefangenschaft 1509 und ihrer langen Weigerung zu seiner Freilassung ihren Erstgeborenen als Geisel herauszugeben.[4] Ab 1512 wurde die Beziehung zusätzlich durch die Syphilis ihres Gemahl erschwert. Ihre Söhne liebte sie über alles, aber Spötter behaupteten, dass bei ihr noch ihre Hunde vor den Töchtern kämen.

      Wirken als Politikerin und Regentin
      Während der Abwesenheit ihres Ehemanns regierte Isabella wiederholt stellvertretend Mantua, z. B. während seiner Dienste als Militärkommandeur der Republik Venedig (1489–1498), während seiner venezianischen Gefangenschaft (1509–1510), sowie nach seinem Tod anfänglich für ihren Sohn Federico II. Gonzaga (1519–21). Sie verfolgte das Ziel, die kleine Markgrafschaft Mantua im Kräftefeld zwischen den französischen Königen, den deutschen Kaisern (und Habsburg-Spanien), dem Vatikanstaat mit wechselnden Päpsten, der Republik Venedig und den diversen Kleinstaaten zu behaupten.[5] Die Zeit der Italienischen Kriege war allerdings von wechselnden Bündnissen und Verrat geprägt, z. B. setzte Papst Julius II. sich nach Empfang des Erstgeborenen Federico II. Gonzaga als Geisel zwar für die Freilassung ihres Ehemanns ein, nutzte aber die Geisel um Isabellas Bruder Alfonso I. d’Este zu exkommunizieren und das päpstliche Lehen Ferrara einzuziehen, da seitens Gonzaga/Mantua keine Unterstützung von d'Este/Ferrara drohte. 1512 besiegte wiederum Alfonso mit den verbündeten Franzosen seine Gegner der Heiligen Liga (zu denen dank Erpressung Mantua und Isabella gehörten) und erhielt Kommunion und Lehen zurück.[6] In späteren Jahren setzte sie sich erfolgreich für die Ernennung ihres Sohnes Ercole 1527 zum Kardinal ein und 1530 für die Erhebung Mantuas zum [Herzogtum] und damit ihres Sohnes Federico zum ersten Herzog.

      Überliefert ist während des Sacco di Roma (Plünderung Roms 1527) auch ihre Organisation des Palazzo Colonna zu einer Verteidigungsbastei während eines Rom Besuchs und dadurch Schutz von über 2000 Adlige und deren Bedienstete in den Mauern des Palastes. Der Palazzo Colonna blieb der einzige Palast in Rom, der nicht geplündert wurde.[7]

      Wirken als Mäzenin
      Besondere Bedeutung erhält Isabella d’Este als Kunstmäzenin der Renaissance; ihr Wirken ist durch die in Mantua erhaltene Korrespondenz dokumentiert[8] (ca. 28.000 Briefe an Isabella und Kopien von ca. 12.000 Briefen, die Isabella geschrieben hat).[9]

      In der Malerei beauftragte sie die berühmtesten Künstler, z. B. Giovanni Bellini, Giorgione, Leonardo da Vinci, Andrea Mantegna (Hofmaler bis 1506), Perugino, Raffael und Tizian, aber auch Antonio da Correggio, Lorenzo Costa der Ältere (Hofmaler ab 1509), Dosso Dossi, Francesco Francia, Giulio Romano und zahlreiche weitere. So war zum Beispiel ihr Studiolo (Studierzimmer) im Palazzo Ducale von Mantua geschmückt mit Allegorien von Mantegna, Perugino, Costa und Correggio.[10]
      Isabella beauftragte auch die bedeutendsten Bildhauer und Medailleure der damaligen Zeit, z. B. Michelangelo, Antico (Bonacolsi), Gian Cristoforo Romano und Tullio Lombardo, und sie sammelte römische Skulpturen.[11]
      In der Architektur konnte sie sich keine neuen Paläste leisten, doch beschäftigte sie Baumeister wie Biagio Rossetti und Battista Covo.[12]
      In den Geisteswissenschaften war sie unter anderem in Kontakt mit Pietro Aretino, Ludovico Ariosto, Pietro Bembo, Baldassare Castiglione, Mario Equicola und Gian Giorgio Trissino.[13]
      In der Musik unterstützte sie die Komponisten Bartolomeo Tromboncino und Marco Cara. Sie spielte selbst Laute und sang.[14]
      Auch in der Mode galt sie als Ikone ihrer Zeit. Berühmt ist eine ihrer Kopfbedeckungen: Capigliari / Balzo – in Briefen ca. 1509 als ihre Erfindung dokumentiert und in den 1520er/30er Jahren in Porträts mehrfach auch bei anderen Damen sichtbar.[15]

      Porträts
      Kaum eine andere Persönlichkeit ihrer Zeit wurde gemäß schriftlicher Quellen so oft porträtiert.[16] Doch aufgrund Konfusion fehlen heute Darstellungen im Lebensalter von 26 bis 54 Jahren und auch sämtliche Identifikationen bei ihren Hofkünstlern (z. B. Mantegna, Costa, Bonsignori, Leonbruno, Il Antico etc.).

      Frage der Identifizierung
      Ursache ist, dass früher Darstellungen mit ihrer modischen Erfindung Balzo gerne als Isabella vermarktet wurden. Aufgrund resultierender Konfusion wurden alle farbigen Identifikationen zurückgezogen.[17] Ausnahme sind drei Bilder[18] im Kunsthistorischen Museum Wien, die auch keine Wiedererkennung erlauben.[19] Sie unterscheiden sich z. B. in Haar- und Augenfarben und in der blonden Tizian Verjüngung wurde wiederholt Schönheitsidealisierung vermisst:[20][21]

      Ambras-Miniatur[22] , 16. Jahrhundert (aus der Sammlung auf Schloss Ambras, heute in Wien)
      Isabella in Rot von Peter Paul Rubens ca. 1605 (als getreue Kopie eines verschollenen Tizian Originals ca. 1529)
      Isabella in Schwarz von Tizian, 1536 (interpretiert als retrospektive Darstellung der inzwischen über 60-Jährigen aufgrund einer barocken Inschrift auf einer Kopie)[23]
      Hintergrund ist, dass 1536, als Isabella bereits 62 Jahre alt war, sie von Tizian eine jugendliche Idealisierung verlangte. Als Modell sollte ein Porträt von Francesco Francia dienen, das dieser bereits 25 Jahre vorher auf Basis einer mündlichen Beschreibung und einer fremden Zeichnung (wahrscheinlich Leonardo da Vinci)[24] angefertigt hatte – ohne Modellsitzung.[25] Als Alternative zur Wiener blonden Tizian Verjüngung (aber weniger verbreitet) wird auch Tizians La Bella im Palazzo Pitti in Florenz vermutet.[26]

      Die einzige derzeit absolut sichere Identifizierung ist die zu Lebzeiten beschriftete Medaille von Gian Cristoforo Romano (siehe Bilder oben), von der mehrere Exemplare (1495/1505) vorhanden sind.[27]

      Galerie möglicher Porträts
      Auch Renaissance-Porträtmalerei benötigte Charakteristika der Person.[28] Aus der (sicheren) Medaille wären ableitbare Merkmale welliges Haar, bevorzugte Frisur Schläfenlocke und angedeutetes Doppelkinn. Aus den farbigen Darstellungen Ambras Miniatur und Isabella in Rot folgen kastanienfarbige Haare[29] und braune Augen unter geschwungenen Augenbrauen. Gesamthaft scheinen bei Isabella Vereinfachungen zugunsten des Schönheitsideals bevorzugt, weshalb die wenigen Charakteristika keine Identifizierungen absichern. Merkmale können jedoch dokumentierte Aufträge oder Provenienzen evaluieren. Und Accessoires können weitere Hinweise geben. Allerdings verzichtet z. B. die Leonardo Zeichnung ganz auf Schmuck (stattdessen ein Buch) und z. B. der Balzo war in den späteren Jahren verbreitet (noch nicht in den 1510er Jahren). Voraussetzung ist vorab kritische Auseinandersetzung der widersprüchlichen Identifizierung Isabella in Schwarz.

      Isabella d’Este und Mona Lisa
      Die unkritisch verbreitete Isabella in Schwarz könnte superlative Folgen haben (blond, mit hellgrauen Augen, kein Schönheitsideal etc.): Im Werkverzeichnis (2019) Leonardo da Vinci gilt lediglich die große Kunstmäzenin als plausible Alternative für die Mona Lisa (1503–06).[32] Vorbehalt Louvre sind "blonde Haare"[33] – verbreitet nur noch durch die Wiener Tizian Verjüngung. Als Modell gilt zumeist Lisa del Giocondo, die Ehefrau eines Kaufmanns in Florenz, die laut Giorgio Vasari von Leonardo porträtiert wurde.[34] Es ist aber offen, ob dies Porträt mit der Mona Lisa identisch ist, insbesondere da Ehemann und Familie bürgerliche Mittelschicht waren und keine sonstigen Kunstaufträge oder Darstellungen bekannt sind.[35]

      Für Isabella d’Este sprechen die Ähnlichkeit mit Leonardos Profilzeichnung von 1499 im Louvre (eine Vorstudie für ein Porträtgemälde) und Isabellas Briefe 1501–06 mit Bitte um Ausführung des versprochenen Porträts.[36] Weitere Argumente sind die Berge im Hintergrund, die eher an die Landschaft am Gardasee nördlich von Mantua erinnern als an die Toskana, das Großformat und die in der Renaissance für ein Herrscherbild typische Armlehne.