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Graf Walter III. von Brienne

Graf Walter III. von Brienne

männlich - 1205

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  • Name Walter III. von Brienne 
    • frz.: Gauthier de Brienne, ital.: Gualtiero di Brienne
    Titel Graf 
    Geburt
    • Er war der älteste Sohn des Grafen Érard II. und der Agnes von Montbéliard, sein jüngerer Bruder war Johann von Brienne, der spätere König von Jerusalem und lateinischer Kaiser von Konstantinopel.
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Grafschaft Brienne Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Graf von Brienne 
    • Die Grafschaft Brienne war ein kleines mittelalterliches Feudalterritorium in Frankreich gelegen in der historischen Landschaft Champagne. Mit der Gemeinde Brienne-le-Château als Zentrum hatte sie deren nähere Umgebung umfasst, entsprechend dem Süden des heutigen Kantons Brienne-le-Château im Département Aube. Sie grenzte im Süden an die Grafschaften von Bar-sur-Seine und Bar-sur-Aube sowie im Westen an die Grafschaft Troyes und im Norden an die Grafschaft Rosnay.
      Zitat vom Sep 2023 aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Brienne
    Tod 14 Jun 1205  Sarno Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Walter geriet bei Sarno in einen Hinterhalt, als er von Diepold während des Nachtlagers überfallen und schwer verwundet wurde. Er starb in deutscher Gefangenschaft drei Tage später an seinen Wunden und wurde in der Kirche Santa Maria della Foce in Sarno bestattet.
    Beerdigung Kirche Santa Maria della Foce, Sarno Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I42573  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 13 Sep 2023 

    Vater Graf Érard II. (Erhard) von Brienne   gest. 1191, Schlachtfeld vor Akkon, Israel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Mutter Agnes von Montfaucon (Mömpelgard) 
    Familien-Kennung F4072  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Maria Elvira von Sizilien (Hauteville)   gest. nach 1216 
    Eheschließung 1200 
    • Walter III. heiratete mit Elvira die Tochter des Königs Tankred von Sizilien, die nach der Entmachtung ihrer Familie durch Kaiser Heinrich VI. in Frankreich im Exil lebte.
    • Durch sie erhielt Walter einen Anspruch auf das Fürstentum Tarent und die Grafschaft Lecce im Königreich Sizilien, das allerdings von dem noch unmündigen Staufer Friedrich II. regiert wurde.
    Notizen 
    • Im Todesjahr von Walter wurde sein Sohn geboren
      - Walter IV., der aber nur die Grafschaft Brienne erbte, während die süditalienischen Besitzungen beschlagnahmt wurden.
    • Vermutlich war Walter auch der Vater der Anais, die eine Geliebte Friedrichs II. wurde.
    Kinder 
    +1. Graf Walter IV. von Brienne,   geb. 1205   gest. 1246 (Alter 41 Jahre)
    Familien-Kennung F21621  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 13 Sep 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Graf von Brienne - - Grafschaft Brienne Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 14 Jun 1205 - Sarno Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Kirche Santa Maria della Foce, Sarno Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Brienne - Wappen
    Brienne - Wappen
    Die frühsten heraldischen Darstellungen des Hauses Brienne stammen aus dem 13. Jahrhundert und haben das Grundmotiv eines goldenen aufrechtstehenden Löwen auf blauem Schild. Diese Löwendarstellung erscheint erstmals auf einem Siegel Johanns von Brienne aus dem Jahr 1209.
    Auf Siegeln der gräflichen Hauptlinie erscheint dieses Motiv in der Folge ergänzt mit Schindeln, welches heute als Wappen der Commune Brienne-le-Château dient.
    Ein in Ramerupt niedergelassener Seitenzweig hatte seinen Schild gold-blau gestreift), während jener der Vizegrafen von Beaumont ihren Schild mit goldenen Fleur-de-Lys besetzt hatte. Letzteres findet heute Verwendung als Wappen der Commune Beaumont-sur-Sarthe.

    (Bild: Wikipedia; Caranorn Bild erstellt für das Wappen-Projekt der französisch-sprachigen Wikipedia, Eigenes Werk - © CC BY-SA 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ -)

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_III._(Brienne) (Sep 2023)

      Der Vater starb 1190 während des dritten Kreuzzuges, worauf Walter als Graf von Brienne nachfolgte.

      Anlässlich eines 1199 durch den Grafen von Champagne ausgerichteten Turniers in Écry-sur-Aisne, auf dem der Wanderprediger Fulko von Neuilly eine mitreißende Ansprache zu dem ein Jahr zuvor durch Papst Innozenz III. ausgerufenen vierten Kreuzzug hielt, entschloss sich Walter gemeinsam mit seinem Bruder Johann das Kreuz zu nehmen. Im Jahr darauf aber heiratete er mit Elvira († nach 1216) die Tochter des Königs Tankred von Sizilien, die nach der Entmachtung ihrer Familie durch Kaiser Heinrich VI. in Frankreich im Exil lebte.[1] Durch sie erhielt Walter einen Anspruch auf das Fürstentum Tarent und die Grafschaft Lecce im Königreich Sizilien, das allerdings von dem noch unmündigen Staufer Friedrich II. regiert wurde.

      Friedrich II. war der von Papst Innozenz III. anerkannte König Siziliens, der zugleich der Lehnsherr und Beschützer des Kindkönigs war. In der Zeit der Unmündigkeit Friedrichs II. sollte eigentlich der Papst die Regierung in Sizilien für ihn führen, doch tatsächlich wurde das Land von deutschen Rittern beherrscht, die einst mit Kaiser Heinrich VI. nach Italien gekommen waren und sich nicht der Autorität des Papstes beugen wollten. Die bedeutendsten von ihnen waren Markward von Annweiler, der auf der Insel Sizilien regierte, und Diepold von Schweinspeunt, der in Unteritalien herrschte. Papst Innozenz III. beabsichtigte diese Männer auszuschalten, wobei ihm Walter von Brienne dabei gelegen kam.

      Der Papst entband Walter von seinem Kreuzzugsgelübde und deklarierte stattdessen einen regelrechten Kreuzzug gegen die Deutschen in Unteritalien. Noch im Jahr 1200 marschierte Walter mit einem Heer nach Rom. Auf dem Mont Cenis kreuzte er den Weg des Marschalls Gottfried von Villehardouin, der gerade auf der Rückreise von Venedig war, wo er für den vierten Kreuzzug ein Transportabkommen ausgehandelt hatte. In Rom wurde Walter vom Papst förmlich mit Tarent und Lecce belehnt. Anschließend marschierte er nach Kalabrien vor und siegte im Mai 1201 in einer ersten Schlacht gegen Diepold von Schweinspeunt bei Capua. Dies wiederholte er im Juni in der Schlacht von Agnella, anschließend siegte er im Oktober 1201 auf dem historischen Feld von Cannae über die Truppen des sizilianischen Kanzlers und Papstgegners Walter von Pagliara. Danach gelang ihm die Eroberung fast ganz Apuliens und somit die Sicherung seines Erbes. Dabei erhielt er die Unterstützung einiger Ritter des vierten Kreuzzuges, die sich geweigert hatten, an der gleichzeitig stattfindenden Belagerung von Zara teilzunehmen. Walters Kampf gegen die deutschen Machthaber löste eine Welle der Begeisterung unter den jungen Italienern aus, die sich ihm anschlossen. Unter ihnen befand sich der junge Francesco aus dem umbrischen Assisi, der um das Jahr 1204 seine Rittersporen an Walters Seite verdienen wollte. Aber noch bevor er an den Kämpfen teilnahm, schwor Francesco in einem Gesinnungswandel dem Schwerte ab und kehrte in seine Heimatstadt zurück.

      Die lang propagierte Invasion der Insel Sizilien blieb in den folgenden Jahren jedoch aus. Zum einen wegen Geldmangels, aber auch wegen des zurückhaltenden Einwirkens des Papstes auf Walter. Der Papst hielt nämlich nach wie vor an Friedrich II. als König von Sizilien fest, da ihm Walter durch eine erfolgreiche Eroberung der Insel zu mächtig geworden wäre und sich vielleicht stark genug gefühlt hätte, um selbst nach der Krone zu greifen. Außerdem war die Lage in Unteritalien noch nicht beruhigt. 1204 wurde Walter in der Festung Terracina von Diepold von Schweinspeunt belagert, wobei er zwar ein Auge durch einen Pfeilschuss verlor, aber letztlich die Belagerung aufheben und Diepold in die Flucht schlagen konnte. Doch am 11. Juni 1205 geriet Walter bei Sarno in einen Hinterhalt, als er von Diepold während des Nachtlagers überfallen und schwer verwundet wurde. Er starb in deutscher Gefangenschaft drei Tage später an seinen Wunden und wurde in der Kirche Santa Maria della Foce in Sarno bestattet.