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König Ferdinand I. von Neapel (Aragón, Trastámara)

König Ferdinand I. von Neapel (Aragón, Trastámara)

männlich 1424 - 1494  (69 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Ferdinand I. von Neapel (Aragón, Trastámara) 
    Titel König 
    Spitzname Ferrante 
    Geburt 2 Jun 1424  Valencia Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Ferdinand I. wurde als unehelicher Sohn Alfons’ V. von Aragón geboren, der sich, von der Königin Johanna II. adoptiert, 1421 des Throns von Neapel bemächtigt hatte. Die Quellen sind sich über Ferdinands Mutter nicht einig, einige nennen Dona Margarita de Ixar, eine Hofdame von Alfons’ Frau, Königin Maria von Kastilien, die diese angeblich nach der Geburt ermorden ließ, andere Quellen nennen eine Vilardona Carlina. Alfons ließ seinen Sohn 1438 nach Neapel bringen und erreichte 1440 die Anerkennung Ferdinands als ehelich geborenen Sohn durch Papst Eugen IV. Ferdinand wurde 1443 zum Herzog von Kalabrien und Thronfolger in Neapel erklärt und vom Papst als solcher bestätigt.
    Geschlecht männlich 
    Beruf / Beschäftigung ab 1439 
    Generalleutnant 
    Titel (genauer) 1443  Herzogtum Kalabrien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Kalabrien 
    • Wird in der Liste der Herrscher nicht genannt..?
    • Die Grafschaft Kalabrien und das spätere Herzogtum Kalabrien bestanden – anfangs zusammen mit Apulien – seit der Mitte des 11. Jahrhunderts im Süden der Apenninhalbinsel.
      1127 wurde das Herzogtum Apulien und Kalabrien von Roger II. von Sizilien übernommen; ab diesem Zeitpunkt war der Titel eines Herzogs von Kalabrien häufig der Titel des Thronfolgers, eine Gewohnheit, die das gesamte Mittelalter hindurch, erst im Königreich Sizilien, später im Königreich Neapel, erhalten blieb.
      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzog_von_Kalabrien (Sep 2023)
    Titel (genauer) 1458 bis 1494  Königreich Neapel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    König von Neapel (Haus Trastámara) 
    • Das Königreich Neapel war ein Staat in Süditalien, der 1302 durch Teilung des Königreiches Sizilien entstand und 1816 im Königreich beider Sizilien aufging. Das alte Königreich Sizilien, das aus Gebieten auf der Apenninhalbinsel und auf der Insel Sizilien bestand, wurde geteilt in ein Königreich Sizilien auf der Insel, auch Trinakria oder Regnum Siciliae ultra Pharum („Königreich Sizilien jenseits des Leuchtturms [von Messina]“) genannt, mit der Hauptstadt Palermo, und ein Königreich Sizilien auf dem Festland, auch Regnum Siciliae citra Pharum („Königreich Sizilien diesseits des Leuchtturms“) genannt, mit der Hauptstadt Neapel. Die Monarchen der zwei entstandenen Königreiche nannten sich weiterhin beide „König von Sizilien“. Der Begriff „Königreich Neapel“ ist eine moderne Umschreibung für das festländische Königreich.
      "König Alfons V. von Aragonien zog am 26. Februar 1443 in Neapel ein. Später im gleichen Jahr akzeptierte Papst Eugen IV. Alfons V. von Aragonien als Alfons I., König von Neapel. Durch den Frieden von Lodi, dem sich auch das Königreich Neapel unter Alfons anschloss,[11] blieb der Friede in Italien lange Zeit erhalten. Da König Alfons keine legitimen Kinder hatte, gingen die Reiche der Krone von Aragonien bei seinem Tod auf seinen Bruder Johann II. von Aragonien über. Das Königreich Neapel war nicht Teil des Erbes der Krone von Aragonien. Alfons konnte darüber in seinem Testament frei verfügen.[12] Er vererbte es seinem außerehelich geborenen Sohn Ferdinand, der die neue Seitenlinie des Hauses Trastámara-Aragón-Neapel gründete."
      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Neapel (Sep 2023)
    Tod 25 Jan 1494  Genua Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I42685  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 20 Sep 2023 

    Vater Alfons V. von Aragón (Trastámara),   geb. 1396, Medina del Campo Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 27 Jun 1458, Neapel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 62 Jahre) 
    Mutter Giraldona Carlino 
    Familien-Kennung F21702  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Königin von Neapel Isabella von Guilhem de Clermont,   geb. Jan 1424, Copertino Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 30 Mrz 1465, Neapel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 40 Jahre) 
    Eheschließung 1445 
    • Ferdinand war mit Isabella von Clermont, der Tochter des Grafen von Copertino, Tristan de Clermont, vermählt.
    Notizen 
    • Mit seiner ersten Frau Isabella von Clermont hatte Ferdinand sechs Kinder:
      - Alfons II. von Neapel (* 4. November 1448; † 18. Dezember 1495)
      - Eleonora von Aragón (* 22. Juni 1450; † 11. Oktober 1493) ⚭ Ercole I. d’Este, Herzog von Ferrara
      - Friedrich IV. von Neapel (* 19. April 1452; † 9. November 1504)
      - Johannes von Neapel (* 25. Juni 1456; † 17. Oktober 1485), Erzbischof von Tarent und später Kardinal
      - Beatrix von Aragón, (* 14. September oder 16. November 1457; † 23. September 1508); 1.⚭ Matthias Corvinus, König von Ungarn, Gegenkönig von Böhmen; 2.⚭ Vladislav II., König von Böhmen und Ungarn
      - Franz von Neapel (* 16. Dezember 1461; † 26. Oktober 1486), Herzog von Sant Angelo
    Kinder 
    +1. König Alfons II. von Neapel (Aragón, Trastámara),   geb. 4 Nov 1448   gest. 18 Dez 1495, Messina Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 46 Jahre)
    +2. Eleonora von Aragón,   geb. 1450   gest. 1493 (Alter 43 Jahre)
    Familien-Kennung F21703  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Sep 2023 

    Familie 2 Johanna von Aragón,   geb. 1454   gest. 19 Jan 1517 (Alter 63 Jahre) 
    Eheschließung 1477 
    • 1465 verwitwet heiratete Ferdinand seine Cousine Johanna von Aragón, Tochter von Johann II., König von Aragón.
    Notizen 
    • Mit Johanna hatte Ferdinand zwei Kinder:
      - Johanna von Neapel (* 1478; † 27. August 1518) ⚭ ihrem Neffen Ferdinand II. von Neapel
      - Karl von Neapel (* 1480)
    Familien-Kennung F21704  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 18 Sep 2023 

    Familie 3 Diana Guardato 
    Notizen 
    • Mit seiner Mätresse Diana Guardato hatte ferdinand drei Kinder:
      - Ferdinand d’Aragona, Herzog von Cajazzo
      - Maria d’Aragona ⚭ Antonio Todeschini Piccolomini d’Aragona, Neffe von Pius II. und Bruder von Pius III.
      - Giovanna d’Aragona ⚭ Leonardo della Rovere, Neffe von Sixtus IV. und Bruder von Julius II.
    Familien-Kennung F21705  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 18 Sep 2023 

    Familie 4 Eulalia Ravignano 
    Notizen 
    • Mit seiner Mätresse Eulalia Ravignano hatte Ferdinand eine Tochter:
      - Maria d’Aragona ⚭ Gian Giordano Orsini
    Familien-Kennung F21706  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 18 Sep 2023 

    Familie 5 Giovanna Caracciola 
    Notizen 
    • Mit seiner Mätresse Giovanna Caracciola hatte Ferdinand vier Kinder:
      - Ferdinand d’Aragona († 1549), Herzog von Montalto
      - Arrigo d’Aragona
      - Cesare d’Aragona
      - Leonor d’Aragona
    Familien-Kennung F21707  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 18 Sep 2023 

    Notizen 
    • Zudem hatte Ferdinand noch eine Tochter, Mutter unbekannt:
      - Lucrezia d’Aragona, von Giovanna Caracciola oder Eulalia Ravignano ⚭ Onorata III. Gaetani d’Aragona
    Familien-Kennung F21708  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 18 Sep 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 2 Jun 1424 - Valencia Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Kalabrien - 1443 - Herzogtum Kalabrien Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - König von Neapel (Haus Trastámara) - 1458 bis 1494 - Königreich Neapel Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 25 Jan 1494 - Genua Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Ferdinand I. von Neapel (Aragón)
    Ferdinand I. von Neapel (Aragón)
    Büste Ferdinands I. im Louvre

    Bild: Wikipedia; Vipstano - https://it.wikipedia.org/wiki/Utente:Vipstano
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

    Wappen, Siegel, Münzen
    Aragón - Wappen
    Aragón - Wappen
    (Bild: Wikipedia; Ipankonin, Eigenes Werk - © CC BY-SA 3.0 / http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ -)

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_I._(Neapel) (Sep 2023)

      Ferdinand besetzte nach dem Tod seines Vaters 1458 Neapel. Papst Kalixt III., der die Legitimation durch Eugen nicht anerkannte, verweigerte die Belehnung des unehelich Geborenen, starb aber im gleichen Jahr. Die Belehnung erfolgte dann durch Kalixts Nachfolger Pius II. Dennoch hatte Ferdinand mehrere Jahre gegen den Prätendenten René von Anjou, den Sohn Herzog Johanns von Kalabrien, zu kämpfen. Mit der Unterstützung des Mailänders Francesco Sforza gelang es ihm, die Vertreter des Hauses Anjou zu vertreiben; zum Dank belehnte Ferdinand Francescos Sohn Sforza Maria Sforza (18. Aug. 1451 bis 29. Juli 1479) mit dem neapolitanischen Herzogtum Bari. Militärische Hilfe gegen Anjou erfuhr Ferdinand auch durch den seit 1451 als Heerführer im Dienst Neapels stehenden Fürsten Georg Kastriota Skanderbeg und dessen Truppen, denen es gelang, den von Fürst Giovanni Antonio Orsini del Balzo angeführten Aufstand der lokalen Barone (1459–1462) niederzuschlagen.

      1465 gelangte Ferdinand dann in den Besitz des Reichs und festigte seine Macht durch Vermählung seiner Tochter mit dem Neffen des Papstes Sixtus IV., Leonardo della Rovere, und Vermählung seines Sohns Alfons mit der Tochter des Herzogs von Mailand, Ippolita Maria Sforza.

      1463 wurde er zum Ritter des Hosenbandordens und 1473 zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies gewählt.

      Kurz vor dem Tode Ferdinands I. verband sich Herzog Ludovico Sforza von Mailand, aufgereizt von ihm feindlich gesinnten Adel, mit Karl VIII. von Frankreich zur Geltendmachung der Rechte des Hauses Anjou auf den neapolitanischen Thron. Während seiner Bemühungen, dieses Bündnis wieder zu lösen, starb Ferdinand am 25. Januar 1494 im Alter von 69 Jahren in Genua.

      Ferdinand war ein staatskluger und energischer Fürst, der die Königsmacht besonders durch Schwächung des Adels stärkte und selbst dem Papst gegenüber seine Selbständigkeit wahrte. Auch für die materiellen Interessen (namentlich die Seidenzucht) sorgte er sehr eifrig, ebenso für die Wissenschaften, besonders die Jurisprudenz. Sein Hof war ein Zentrum des Humanismus und der Renaissance.

      Jacob Burckhardt[1] beschrieb Ferdinand jedoch als

      „düster und grausam […], jedenfalls ist er unter den damaligen Fürsten der schrecklichste. Rastlos thätig, als einer der stärksten politischen Köpfe anerkannt, dabei kein Wüstling, richtet er alle seine Kräfte, auch die eines unversöhnlichen Gedächtnisses und einer tiefen Verstellung, auf die Zernichtung seiner Gegner. Beleidigt in allen Dingen, worin man einen Fürsten beleidigen kann, indem die Anführer der Barone mit ihm verschwägert und mit allen auswärtigen Feinden verbündet waren, gewöhnte er sich an das Aeusserste als an ein Alltägliches. Für die Beschaffung der Mittel in diesem Kampfe und in seinen auswärtigen Kriegen wurde wieder etwa in jener mohammedanischen Weise gesorgt, die Friedrich II. angewandt hatte: mit Korn und Oel handelte nur die Regierung; den Handel überhaupt hatte Ferrante in den Händen eines Ober- und Grosskaufmanns, Francesco Coppola, zentralisiert, welcher mit ihm den Nutzen teilte und alle Reeder in seinen Dienst nahm; Zwangsanleihen, Hinrichtungen und Konfiskationen, grelle Simonie und Brandschatzung der geistlichen Korporationen beschufen das übrige. Nun überliess sich Ferrante ausser der Jagd, die er rücksichtslos übte, zweierlei Vergnügungen: seine Gegner entweder lebend in wohlverwahrten Kerkern oder tot und einbalsamiert, in der Tracht, die sie bei Lebzeiten trugen, in seiner Nähe zu haben. Er kicherte, wenn er mit seinen Vertrauten von den Gefangenen sprach; aus der Mumienkollektion wurde nicht einmal ein Geheimnis gemacht. Seine Opfer waren fast lauter Männer, deren er sich durch Verrat, ja an seiner königlichen Tafel bemächtigt. Völlig infernal war das Verfahren gegen den im Dienst grau und krank gewordenen Premierminister Antonello Petrucci, von dessen wachsender Todesangst Ferrante immerfort Geschenke annahm, bis endlich ein Anschein von Teilnahme an der letzten Baronenverschwörung den Vorwand gab zu seiner Verhaftung und Hinrichtung, zugleich mit Coppola [1487]. Die Art, wie dies alles bei Caracciolo und Porzio dargestellt ist, macht die Haare sträuben.“