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König Sigismund I. von Polen (Jagiellonen)

König Sigismund I. von Polen (Jagiellonen)

männlich 1467 - 1548  (81 Jahre)

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  • Name Sigismund I. von Polen (Jagiellonen) 
    Titel König 
    Spitzname der Alte 
    Geburt 1 Jan 1467  Kozienice Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Fünfter Sohn von Kasimir IV. und Elisabeth von Habsburg, die eine Enkelin des römisch-deutschen Kaisers Sigismund von Luxemburg war.
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Grossfürstentum Litauen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Grossfürst von Litauen 
    Titel (genauer) Königreich Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    König von Polen 
    • Als Königreich Polen (polnisch Królestwo Polskie, lateinisch Regnum Poloniae) wird in der Geschichte Polens einerseits der souveräne polnische Staat von 1000 bis 1795 sowie anderseits das durch eine Personalunion[1] mit dem Russischen Kaiserreich verbundene „Kongresspolen“ von 1815 bis 1916 bezeichnet. Die deutschen und österreichischen Besatzer errichteten in den von ihnen während des Ersten Weltkrieges besetzten Teilen Kongresspolens wiederum von 1916 bis 1918 das Regentschaftskönigreich Polen.
      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Polen (Sep 2023)
    Tod 1 Apr 1548  Krakau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Wawel-Kathedrale, Krakau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Die sterblichen Überreste des Königs wurden in der Wawel-Kathedrale zu Krakau beigesetzt, wo sich sein Sarkophag in der Krypta unter der Sigismundkapelle befindet. Nach dem Tod Sigismunds I. wurde sein Sohn Sigismund August, der schon 1544 selbständig Amtsgeschäfte übernahm, letzter erblicher König von Polen und Großfürst von Litauen aus dem Geschlecht der Jagiellonen.
    Personen-Kennung I42810  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 21 Sep 2023 

    Vater König Kasimir IV. Andreas von Polen, der Jagiellone ,   geb. 30 Nov 1427, Krakau, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 7 Jun 1492, Grodno Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 64 Jahre) 
    Mutter Elisabeth von Habsburg,   geb. 1436/1437, Wien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 30 Aug 1505, Krakau, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 68 Jahre) 
    Eheschließung 10 Feb 1454  Wien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F4788  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Barbara Zápolya,   geb. 1495   gest. 2 Okt 1515, Krakau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 20 Jahre) 
    Eheschließung 1512 
    • Als erste Frau ehelichte Sigismunds Barbara Zápolya), einer Tochter des ungarischen Palatins Stephan Zápolya.
    Notizen 
    • Das Ehepaar hatte zwei Töchter:
      - Hedwig (1513–1573); verheiratet seit 1535 mit Joachim II. Hector, Kurfürst von Brandenburg
      - Anna (1515–1520);
    Familien-Kennung F21792  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 21 Sep 2023 

    Familie 2 Bona Sforza,   geb. 2 Feb 1494, Vigevano Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 19 Nov 1557, Bari Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 63 Jahre) 
    Eheschließung 18 Apr 1518 
    • Bona heiratete König Sigismund von Polen, der in Personalunion auch Großfürst von Litauen war.
    • Nach ihrer Ankunft in Krakau wurde Bona Sforza Sigismunds zweite Gattin und zur Königin Polens gekrönt.
    Notizen 
    • Mit Bona hatte Sigismund sechs Kinder:
      - Isabella (* 18. Januar 1519; † 15. September 1559), verheiratet seit 1539 mit dem ungarischen König Johann Zápolya
      - Sigismund (* 1. August 1520; † 7. Juli 1572), König von Polen und Großfürst von Litauen
      - Sophia (* 13. Juli 1522; † 28. Mai 1575), verheiratet seit 1556 mit Heinrich II., Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel;
      - Anna (* 18. Oktober 1523; † 9. September 1596), verheiratet seit 1576 mit dem polnischen König Stephan Báthory
      - Katharina (* 1. November 1526; † 16. September 1583), verheiratet seit 1562 mit dem schwedischen König Johann III.
      - Albrecht Jagiełło († 20. September 1527)
    Familien-Kennung F21790  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 21 Sep 2023 

    Familie 3 Katharina von Thelnicz   gest. 1528 
    Notizen 
    • Aus seiner nichtehelichen Beziehung mit der böhmischen Mätresse Katharina de Thelnicz hatte Sigismund drei Kinder:
      - Jan(usz) de Thelnicz (1499–1538); Bischof von Vilnius und Posen
      - Regina Szafraniec (1500–1526); verheiratet mit dem Starost, Großgrundbesitzer und königlichen Sekretär Hieronim Szafraniec
      - Katharina Gräfin von Montfort (1503–1548); verheiratet mit Graf Georg III. von Montfort
    Kinder 
    +1. Gräfin von Montfort Katharina von Polen (Jagiellonen),   geb. 1503   gest. vor 9 Sep 1548 (Alter 45 Jahre)
    Familien-Kennung F21791  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 21 Sep 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 1 Jan 1467 - Kozienice Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Grossfürst von Litauen - - Grossfürstentum Litauen Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - König von Polen - - Königreich Polen Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 1 Apr 1548 - Krakau Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Wawel-Kathedrale, Krakau Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Sigismund I. von Polen
    Sigismund I. von Polen
    Sigismund I. im Jahr 1530, Ölgemälde auf Holz von Hans Dürer

    Bild: Wikipedia; Hans Dürer der Jüngere - Stanisław Grzybowski (2000). Dzieje Polski i Litwy: 1506-1648. Fogra. ISBN 83-85719-35-0, Pic. 33, p. 46 - https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Dürer
    © Gemeinfrei - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dürer_Sigismund_I_Jagiellon.jpg?uselang=de#Lizenz

    Wappen, Siegel, Münzen
    Wappenbanner des Königreichs Polen (10. bis 14. Jahrhundert)
    Wappenbanner des Königreichs Polen (10. bis 14. Jahrhundert)
    Banner of the Kingdom of Poland

    Bild: Wikipedia; Samhanin - Eigenes Werk - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Samhanin
    © CC BY 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sigismund_I._(Polen) (Sep 2023)

      Sein ältester Bruder Vladislav war seit 1471 König von Böhmen und wurde zudem 1490 zum König von Ungarn gekrönt. Er übertrug ihm 1499–1506 das Herzogtum Glogau und 1501–1511 das Herzogtum Troppau, die beide ein Lehen der Krone Böhmen waren. Von 1504 bis 1506 war er zudem Landvogt der Oberlausitz und der Niederlausitz, woran das einzige erhaltene Monumentalrelief seines Prinzenwappens am Bautzener Matthiasturm erinnert, und von 1504 bis 1507 auch Oberlandeshauptmann in Schlesien.[2]

      Königtum ab 1507
      Sigismund folgte am 24. Januar 1507 seinen Brüdern Johann Albrecht († 1501) und Alexander († 1506) auf den polnischen Thron. Während seiner Herrschaft erreichte Polen seine größte Machtfülle. Zwischen 1490 und 1526 kontrollierten die Jagiellonen den von Ostsee und Böhmerwald (böhmische Krone bis 1526) bis zum Schwarzen Meer reichenden ostmitteleuropäischen Staatengürtel. 1526/1529 fügte er Masowien mit dem Zentrum Warschau dem Königreich an.

      Allerdings waren die innenpolitischen Machtbefugnisse des Königs stark eingeschränkt, seit auf dem Sejm von Radom 1505 die Rechte der Szlachta gestärkt worden waren („Nihil Novi“). Seit 1518 unterstanden die Bauern nur der adligen Gerichtsbarkeit.

      Um die Bedrohung der östlichen Grenzen durch das Großfürstentum Moskau und der südlichen Grenzen durch das Osmanische Reich und dessen Vasallen, das Khanat der Krim, abzuwehren, schloss Sigismund zusammen mit seinem Bruder Wladislaw II. auf dem Wiener Fürstentag 1515 ein Freundschaftsbündnis mit dem römisch-deutschen Kaiser Maximilian I. 1518 heiratete er Bona Sforza aus Mailand, die Nichte der 1510 verstorbenen Kaiserin Bianca Maria Sforza.

      Nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit dem Deutschen Orden erkannte der Hochmeister, Sigismunds Neffe Albrecht von Brandenburg-Ansbach, 1525 die Lehnshoheit der polnischen Krone an. Albrecht wurde der erste Herzog von Preußen.[3]

      Ein großer Helfer in Sigismunds Kampf gegen die Tataren war der Schlesier Bernhard von Prittwitz, auch genannt „Terror Tartarorum“, später Starost von Bar. Weil Prittwitz für seinen überaus erfolgreichen Einsatz das Amt des Starosts und große Ländereien erhielt, sagten missgünstige adlige Oppositionelle Sigismunds Ehefrau Bona ein Liebesverhältnis mit Prittwitz' Vater nach.

      Sein Sohn Sigismund August wurde 1529 Vivente Rege, noch zu Lebzeiten des Vaters, vom Sejm zum Großfürsten von Litauen und König von Polen gewählt, daher rührt der Beiname „Der Alte“ für Sigismund I. Dies geschah unter nur unter Widerstand des Adels.[4]

      Renaissance und Humanismus
      Durch seine zweite Frau Bona aus Mailand verbreiteten sich in Polen die Ideen der Renaissance. Wissenschaft und Kultur blühten auf. Als Gäste kamen nach Polen Bartolomeo Berecci, Francesco Fiorentino, Santi und Mateo Gucci, Bernardo Morando, Giovanni Battista di Quadro und Hans Dürer. Die meisten Dekorateure kamen aus Italien und Deutschland und schulten eine Generation polnischer Künstler und Architekten. In der Wawelburg wurde das Innere im Renaissancestil durch Fiorentino und mit Hilfe des Benedikt von Sandomir umgewandelt. Dort entstand 1519 bis 1533 auch das Grabmonument in Kapellenform nach Plänen von Bartolomeo Berrecci und durch Santi Gucci. Das Jagdschloss der Jagiellonen in Niepołomice wurde ebenso umgestaltet. Zum nationalen Symbol ist die tonnenschwere König-Sigismund-Glocke im Wawelkathedralturm geworden, die außer an Festtagen an den entscheidenden historischen Tagen der polnischen Geschichte geläutet worden ist.

      Auch humanistische Gelehrte zog es an den Hof und die Jagiellonen-Universität, vor Sigismund kamen bereits der Pole Gregor von Sanok und der Italiener Felippe Buonacorsi, vor allem aber Conrad Celtis 1489–1491, der die erste literarische Gesellschaft des Landes gründete, die Sodalitas litterarum Vistulana. Die Deutschen Rudolf Agricola, Caspar Ursinus Velius, Valentin Eck[5] kamen nach Krakau. Der Buchdrucker Jost Ludwig Dietz (Decius) stieg zum Sekretär des Königs auf und schrieb 1521 De Sigismundi regis temporibus, worin er das „Goldene Zeitalter der polnischen Kultur“ beschrieb. Der Unternehmer und Bergbautechniker Johann Thurzo führte in frühkapitalistischer Art den Kupferhandel aus Ungarn ein und ließ bei Krakau erste Hüttenwerke bauen.

      Königin Bona ist bis heute in Polen unvergessen geblieben, allerdings auch, weil sie den Lehren Machiavellis folgend eine breite Günstlingswirtschaft durch Ämtervergabe einführte und die Macht der Szlachta brechen wollte, die sich im Hühnerkrieg 1537 mit Hinweis auf die Incompatibilitas wehrte.[6]

      Auch war sie eine erbitterte Gegnerin der Reformation, die sich über die Deutschen in den Städten und beim oppositionellen Kleinadel ausbreiten konnte. In Danzig erzwang Sigismund 1526 die Rückkehr zu alten Lehre. Dennoch gab es in Posen (1530), Königsberg (Kleiner Katechismus 1530 in Polnisch gedruckt) und ab 1542 in Krakau (Francesco Lismanini) lutherische Kreise. Der polnische Primas, Jan Łaski, wirkte mäßigend ein. Daraus entstand die Forderung nach Religionsfreiheit, die der Sejm von Petrikau 1555 unter dem toleranteren Nachfolger festlegte, der mit Melanchthon und Calvin korrespondierte.