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Hans Fugger

Hans Fugger

männlich 1350 - 1409  (59 Jahre)

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  • Name Hans Fugger 
    • Hans Fugger, ursprünglich Fucker geschrieben, ist gemeinsamer Stammvater beider Linien des schwäbischen Kaufmannsgeschlechts Fugger: der Fugger vom Reh und der Fugger von der Lilie.
      Er gilt in der Familiengeschichtsschreibung der Fugger als die Stammgeneration.
    Geburt cir 1350  Graben Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Hans Fugger war Sohn des Landwebers Johann „Hans“ Fugger (bzw. Fucker) und dessen Frau Anna Maria, geb. Meißner aus Graben.
      Sein Geburtsjahr ist nicht bekannt und wird grob auf circa 1350 geschätzt.
    Geschlecht männlich 
    Beruf / Beschäftigung Webermeister 
    Tod 1408/1409  Augsburg, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I42827  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 21 Sep 2023 

    Familie 1 Klara Widolf 
    Eheschließung 1367/1370 
    • Im Jahr 1367 (nach anderen Angaben erst 1370) heiratete er die Webertochter Klara Widolf deren Vater Oswald Widolf 1371 Zunftmeister der Weber wurde.
    • Mit dieser Eheschließung wurde er Augsburger Bürger, Mitglied in der Zunft der Weber und Empfänger einer stattlichen Mitgift.
    Notizen 
    • Aus Hans Fuggers erster Ehe entstammen, soweit man weiß, drei Kinder wobei deren Lebensdaten teilweise unbekannt sind.
    Familien-Kennung F21802  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 21 Sep 2023 

    Familie 2 Elisabeth Gfattermann   gest. 1436 
    Eheschließung 1380/1382 
    • Nach Klaras Tod, spätestens 1380 (nach einer anderen Quelle ca. 1382), heiratete Hans in zweiter Ehe Elisabeth Gfattermann.
    • Auch sein zweiter Schwiegervater wurde 1386 Zunftmeister der Weber, zudem war er reich und ein Ratsherr.
    Notizen 
    • Aus der zweiten Ehe stammen die Söhne:
      - Andreas Fugger (1394/95–1457/58)
      - Jakob Fugger der Ältere (nach 1398–1469).
    Kinder 
    +1. Andreas Fugger (Reh),   geb. 1394, Augsburg, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1457, Augsburg, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 63 Jahre)
    +2. Jakob Fugger (Lilie),   geb. 1398, Augsburg, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 23 Mrz 1469, Augsburg, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 71 Jahre)
    Familien-Kennung F21801  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 21 Sep 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - cir 1350 - Graben Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 1408/1409 - Augsburg, Bayern, DE Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Wappendarstellung und Porträt von Hans Fugger und seinen beiden Ehefrauen Klara Widolf und Elisabeth Gfattermann
    Wappendarstellung und Porträt von Hans Fugger und seinen beiden Ehefrauen Klara Widolf und Elisabeth Gfattermann
    Der Dreizack auf gelbem Grund war die Hausmarke Hans Fuggers, welche er in Augsburg 1370 führte. Später wurde er auch als Handelsmarke und als Stammwappen der Familie Fugger verwendet.
    Links: Hausmarke Familie Widolf. Rechts: Hausmarke Familie Gfattermann

    Geheimes Ehrenbuch der Fugger, hergestellt in der Werkstatt Jörg Breu d. J., 1545–1549 Portrait- und Wappendarstellung - https://de.wikipedia.org/wiki/Jörg_Breu_der_Jüngere

    Bild: Wikipedia; Atelier/Werkstatt von Jörg Breu der Jüngere - http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0004/bsb00042105/images/
    © Gemeinfrei - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fugger_Ehrenbuch_018.jpg?uselang=de#Lizenz

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Fugger_(Weber) (Sep 2023)

      Hans wurde wie sein Vater Webermeister und es gelang ihm, durch Fleiß, Geschäftssinn, Glück und zwei vorteilhafte Ehen in Augsburg zu Wohlstand und Einfluss zu kommen und damit den Grundstein für den finanziellen und sozialen Aufstieg der Familie zu legen.

      Er zog 1367 nach Augsburg und wurde im Augsburger Steuerbuch dieses Jahres mit „Fucker advenit“ (lat. für „Fugger ist angekommen“) vermerkt. Die Vermögenssteuer, die er zahlte, lässt auf ein bestimmtes Vermögen bereits bei seiner Ankunft schließen.[4]

      Im gleichen Jahr seiner zweiten Heirat wurde Hans Fugger in den Zwölferausschuss der Weberzunft, also deren erweiterten Vorstand, gewählt. Er baute sein Geschäft in den Textilhandel aus und legte damit die Basis der späteren Kaufmannsdynastie Fugger.[9] Er profitierte vom damaligen Barchent-Boom und handelte Ende des 14. Jahrhunderts als „Weber-Verleger“ mit Leintuch, das er bei bayerischen Webern aufkaufte und verkaufte und dabei bis nach Italien exportierte.[10]

      Schließlich wurde Hans Fugger selbst Vorstand der heimischen Weberzunft. Im Jahr 1397 zog er vom Weberviertel in der Frauenvorstadt, wo arme Handwerkerfamilien lebten, in die Oberstadt der Wohlhabenden, wo er ein Haus an der Reichsstraße gegenüber dem Zunfthaus der Weber (bei St. Moritz) erwerben konnte.[11] Er gehörte nun zum reichsten Prozent der Stadt und konnte sich finanziell mit Angehörigen alteingesessener Patrizierfamilien messen.

      Entwicklung nach seinem Tod
      Hans Fugger starb 1408 oder 1409. Seine Witwe Elisabeth führte die Weberei und den Textilhandel bis zu ihrem Tod im Jahre 1436 weiter, wobei sie das Unternehmensvermögen kontinuierlich mehrte[14] und ein Kupfermonopol aufbaute. Ihre Söhne Andreas und Jakob ließ sie als Lehrlinge das Goldschmiedehandwerk erlernen und selbst brachte sie ihnen das Weberhandwerk und den Tuchhandel bei. Die beiden Brüder bilden die „Zweite Generation“ der Fugger. Sie arbeiteten geschäftlich zusammen, wie aus der gemeinsamen Steuerveranlagung hervorgeht.

      Andreas Fugger saß im Rat der Stadt Augsburg und hatte großen Einfluss. 1448 besaßen die Brüder gemeinsam bereits das fünftgrößte Vermögen der Stadt, schließlich gingen sie jedoch getrennte Wege. Im Steuerbuch von 1455 wurden sie erstmals getrennt veranlagt.[14]

      Andreas Fugger starb bald nach der Unternehmensspaltung. Seine Söhne führten sein Unternehmen weiter und erhielten im Jahr 1462 ein Wappen mit dem Wappenbild eines springenden Rehs verliehen. Daher wird dieser Familienzweig „Fugger vom Reh“ genannt. Ihre Firma wurde jedoch Ende des 15. Jahrhunderts aufgrund eines riskanten Kredits, den sie Erzherzog Maximilian I. gegeben hatte, zahlungsunfähig. Maximilian verweigerte die Rückzahlung, und die gegebene Sicherung erwies sich als wertlos. Nach dem Bankrott erlangten nur noch wenige Nachkommen dieses Zweiges Geltung.

      Jakob Fuggers Familienzweig florierte hingegen weiter. Er erhielt ein Wappen mit dem Wappenbild von zwei Lilien verliehen, daher wird dieser Zweig „Fugger von der Lilie“ genannt. Nach Jakob Fuggers Tod 1469 führten zunächst seine Witwe Barbara und danach seine Söhne die väterliche Firma weiter. Sie machten sie zu einem der größten und reichsten Handelshäuser Europas. Sein Sohn Jakob Fugger erhielt den Beinamen „der Reiche“. Anfang des 16. Jahrhunderts begann der Aufstieg der Familie in den Adel.