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Graf Heinrich II. von Champagne (Blois)

Graf Heinrich II. von Champagne (Blois)

männlich 1166 - 1197  (31 Jahre)

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  • Name Heinrich II. von Champagne (Blois) 
    Titel Graf 
    Geburt 29 Jul 1166 
    • Ältester Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne und der Prinzessin Marie, einer Tochter König Ludwigs VII. von Frankreich und der Eleonore von Aquitanien.
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) ab 1181  Grafschaft Champagne Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Graf der Champagne 
    Titel (genauer) ab 1192  Königreich Jerusalem Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    König von Jerusalem durch Heirat (Haus Blois) 
    • Das Jerusalemer Königtum wurde nach Heinrichs Tod von seiner Witwe und deren vierten Ehemann, Amalrich von Lusignan weitergeführt, nach deren Tod durch seine Stieftochter Maria von Montferrat.
    Tod 10 Sep 1197  Akkon Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Heinrich starb unter mysteriösen Umständen, nachdem er aus dem Fenster eines Turms in Akkon gestürzt war.
    Beerdigung Akkon Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Er wurde in der Heiligen Kreuzkirche in Akkon beigesetzt.
    Personen-Kennung I42917  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 24 Sep 2023 

    Vater Graf Heinrich I. von Champagne (Blois),   geb. 1126   gest. 16 Mrz 1181, Troyes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 55 Jahre) 
    Mutter Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger),   geb. 1145   gest. 11 Mrz 1198 (Alter 53 Jahre) 
    Eheschließung 1164 
    Familien-Kennung F3337  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem),   geb. 1170   gest. 1205/1208 (Alter 38 Jahre) 
    Eheschließung 6 Mai 1192 
    • Nachdem der König von Jerusalem, Konrad von Montferrat am 28. April 1192 in Tyros von Assassinen ermordet worden war, wurde Heinrich von seinem Onkel Richard Löwenherz in aller Eile zur Ehe mit der Witwe des Königs, Isabella, gedrängt, womit er zum neuen König Jerusalems aus dem Recht seiner Frau wurde.
    Notizen 
    • Aus seiner Ehe mit Isabella von Jerusalem hatte Heinrich drei Töchter:
      - Marie († vor 1205)
      - Alice (* 1196; † Mai 1246); ⚭ erste Ehe 1210 mit König Hugo I. von Zypern (* 1195; † 1218); ⚭ zweite Ehe 1225 mit Fürst Bohemund V. von Antiochia, 1227 annulliert; ⚭ dritte Ehe 1241 mit Raoul de Soissons, Regent von Akkon 1243–1244
      - Philippa (* 1195/1197; † 10. Dezember 1250) ⚭ 1213 oder 1214 mit Érard de Brienne († nach 1244), Herr von Ramerupt
    Kinder 
    +1. Alice (Alix) von Champagne (Blois),   geb. 1196   gest. 1246 (Alter 50 Jahre)
    Familien-Kennung F21855  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 25 Sep 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Graf der Champagne - ab 1181 - Grafschaft Champagne Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - König von Jerusalem durch Heirat (Haus Blois) - ab 1192 - Königreich Jerusalem Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 10 Sep 1197 - Akkon Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Akkon Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Champagne - Wappen
    Champagne - Wappen
    Wappen der Grafschaft Champagne

    Bild: Wikipedia
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Champagne) (Sep 2023)

      Heinrich war etwa 15 Jahre alt, als sein Vater starb. Seine Mutter übernahm bis 1187 die Regentschaft. Den Vorschlag seiner Mutter, eine Tochter des Grafen Balduin V. von Hennegau zu heiraten schlug er aus, um sich 1189 mit der zwei Jahre alten Ermesinde von Luxemburg zu verloben. Ein Erbgang in Luxemburg scheiterte jedoch, trotz anfänglicher Erfolge, an der Ablehnung Kaiser Friedrich I. Barbarossas und der Inkonsequenz Heinrichs. Das Verlöbnis mit Ermesinde löste er bald wieder auf.

      1190 nahm Heinrich das Kreuz, um mit seinem Onkel und König Philipp II. auf den dritten Kreuzzug zu gehen. Seine Vasallen schwor er im Mai 1190 in Sezanne auf seinen jüngeren Bruder Theobald III. als Nachfolger ein, falls er nicht aus dem heiligen Land zurückkehren sollte. Er führte eine Vorausabteilung der Kreuzritter und erreichte schon im Sommer 1190 das Heilige Land. Dort übernahm er bis zum Eintreffen der Könige von Frankreich und England den Oberbefehl bei der Belagerung von Akkon.

      Er war ein Neffe des englischen Königs Richard Löwenherz und trug während des gesamten Kreuzzugs zur Verständigung zwischen den französischen und englischen Kreuzfahrern bei.

      Nachdem der König von Jerusalem, Konrad von Montferrat am 28. April 1192 in Tyros von Assassinen ermordet worden war, wurde Heinrich von seinem Onkel Richard Löwenherz in aller Eile zur Ehe mit der Witwe des Königs, Isabella, gedrängt, womit er zum neuen König Jerusalems aus dem Recht seiner Frau wurde. Isabella war zu dem Zeitpunkt hochschwanger. Imad ad-Din al-Isfahani, ein islamischer Chronist, der die Hochzeit besuchte, schrieb deshalb:

      Heinrich von Champagne heiratete des Markgrafen Frau in der gleichen Nacht, mit der Behauptung, er habe das erste Recht auf die Frau des toten Mannes. Sie war schwanger, was ihn nicht davon abhielt, sich mit ihr zu vereinigen, etwas, was sogar noch ekelhafter war als die Verbindung des Fleisches. Ich fragte einen ihrer Höflinge, wem die Vaterschaft zugesprochen würde und er sagte: 'Es wird das Kind der Königin.' Ihr seht die Zügellosigkeit dieser verdorbenen Ungläubigen.
      Die Hochzeit fand acht Tage nach dem Mord statt, allerdings sollte Heinrich auf den Königstitel verzichten, er nannte sich lediglich „Herr von Jerusalem“. Er arrangierte sich mit Amalrich von Lusignan, dem Bruder des ehemaligen Königs Guido von Lusignan, dem er 1194 das Amt eines Konstablers von Jerusalem nahm und es an Johann von Ibelin, den Halbbruder seiner Frau, vergab. Weiterhin verdrängte er die Pisaner vom Festland und stand mit dem Klerus wegen der Investitur des Patriarchenamts von Jerusalem in Konflikt, wobei er 1194 nachgeben musste.